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Raumklima
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LUFT, wohngesundes Raumklima Frische
IMMER PASSEND
Die zentralen Lüftungsgeräte sind mit einem Feuchtigkeitssensor ausgestattet, der für eine bedarfsgerechte Lüftung sorgt. Durch den automatischen Sommerbypass kühlt das Gerät in der heißen Jahreszeit. Kermi
Schadstoffe in der Raumluft können Ihre Gesundheit beeinträchtigen. Moderne Lüftungsanlagen entfernen sie konstant und helfen auch noch beim Energiesparen.
Alte Häuser „atmen”. Sprich: Sie tauschen die Raumluft durch Spalten und Ritzen ungefähr alle zwei Stunden aus. In Neubauten ist das nicht der Fall. Durch die Dämmung verlieren sie kaum Wärmeenergie an die Umgebung. Einen Luftaustausch, wie bei Altbauten, gibt es nicht. In Zeiten rapide steigender Energiepreise ist eine gute Dämmung mehr als nur Gold wert. Darauf lässt sich nicht verzichten. Doch wie bekommen Sie die Feuchtigkeit wieder aus dem Haus? Sie brauchen eine Lüftungsanlage. Schließlich gelangen in einem VierPersonen-Haushalt täglich sechs bis zwölf Liter Wasser in die Luft. Damit sich kein Schimmel bildet und Schadstoffe abtransportiert werden, ist der Luftaustausch essentiell. Warum aber können Sie sich das Geld für das Lüftungsgerät nicht einfach sparen und regelmäßig das Fenster aufmachen? Leider reicht das nicht. Wenn Sie manuell den Luftaustausch gewährleisten wollen, müssten Sie alle zwei Stunden lüften. Da Sie aber auch andere Dinge zu tun haben, als ständig zum Fenster zu rennen, macht eine Lüftungsanlage Sinn. Eine Besonderheit bringen die Geräte außerdem mit: Durch die Wärmerückgewinnung bleibt ein Kälteschock wie beim winterlichen Fensteröffnen aus. Die Anlagen schaffen es über 90 Prozent der Wärme im Wohnraum zu behalten. Wie sie das schaffen? Sie führen frische und verbrauchte Luft aneinander vorbei. Über leitfähige Materialien gelangt die Wärme von einem Luftstrom zum anderen.
Zentral oder Dezentral?
Die Suche nach dem richtigen Lüftungsgerät beginnt mit einer grundlegenden Entscheidung: Zentral oder Dezentral? Bei zentralen Anlagen handelt es sich um größere Geräte im Technikraum oder Keller, die jeden Raum im Haus über Rohrleitungen
SMARTER WÄRMETAUSCHER
Zum zentralen Lüftungsgerät „CWL-2” bietet der Hersteller einen „Enthalpie“-Wärmetauscher an. Der sorgt dafür, dass nicht nur die Wärme, sondern auch die Luftfeuchtigkeit drinnen bleiben. Zusammen mit anderen Wärmegeräten lässt sich die Anlage über die „Smartset“-App steuern. Wolf
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mit Frischluft versorgen. Diese Lüftungsanlagen tungssystem aufwendig verlegt werden muss. Das können Sie bei der Hausplanung direkt mit bedenken. Manche Hersteller bieten ganze Raumklimaanlagen an, die die Funktionen Lüftung, Klimatisierung und Warmwasseraufbereitung in einem Gerät vereinen. Eine dezentrale Lüftungsanlage besteht aus mehreren kleineren Lüftungsgeräten, die einen oder mehrere Räume mit frischer Luft versorgen. Da gibt es einmal die Fensterlüfter. Das sind kleine Geräte im Fenster, die entweder mit oder ohne Ventilator und Wärmerückgewinnung für den Luftaustausch sorgen. Eine andere Möglichkeit bieten die Wandlüfter. Für die Installation dieser Geräte ist eine Kernlochbohrung erforderlich. Sie sind besonders dann beliebt, wenn ein Altbau energetisch saniert werden soll. Auch, ten planen, kann es Sinn machen, dort auf die Rohrleitung der zentralen Anlage zu verzichten. Aus Platz- oder Preisgründen entscheidet sich manch ein Häuslebauer ebenfalls für die dezentrale Variante. Eine unterstützende Möglichkeit
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SENSIBLE
KOSTENSENKER Bei der „Balance-Premium“- Variante des Lüftungssystems „LWZ 180/280” messen Sensoren den CO2-Gehalt der Luft und stellen die Anwesenheit von Personen fest. So arbeitet die Lüftungsanlage nach dem Bedarf der Hausbewohner. Stiebel Eltron
INTEGRIERTE CO2-REGELUNG
Die Wandlüfter „Aerotube WRG smart” und „Aerotube AZ smart“ sind mit einem CO2 Sensor ausgestattet. Sobald der Anteil des Gases zu hoch ist, wird das in der zugehörigen App angezeigt. Siegenia
bieten automatische Fensteröffner. Die können die Lüftungsanlage entlasten und etwa auf dem Dachboden für Luftaustausch sorgen. Sie können einstellen, in welchem zeitlichen Intervall die Geräte die Fenster öffnen sollen.
Smart gelüftet
Die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage braucht es im Sommer nicht. Schließlich soll die Wärme aus den Räumen verschwinden. Damit Sie Ihr Raumklima perfekt anpassen können, sind viele Lüftungsgeräte mit Sensoren ausgestattet. Die passen die Stärke des Luftaustausches an die Gegebenheiten an. Die Wärmerückgewinnung können Sie außerdem während der Sommermonate ausschalten. Wie bei so vielen smarten Geräten ist es auch bei der intelligenten Lüftungsanlage möglich, Zeitpläne zu erstellen und die An- oder Abwesenheit der Bewohner zu berück-
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FLEXIBEL Temperatur und Feuchtesensoren sind bei den „PluggEasy“ Lüftungsgeräten bereits mit an Bord. Andere Sensoren, ein Sommerbypass und ein Vorheizregister lassen sich schnell nachrüsten. Pluggit
PER SMARTPHONE
Mit der smarten Steuerung können Nutzer die Dachfenster per Smartphone öffnen. Das ist besonders praktisch, wenn die Fenster schwer erreichbar sind. Velux
TIPP
Saubere Luft
Durch die Pandemie ist der Absatz von Luftreinigern laut gfu Consumer & Home Electronics stark gestiegen. Wurden 2020 noch 560.000 Stück verkauft, waren es 2021 schon 730.000 Stück. Neben den Viren fi ltern die Geräte auch Schwebstoffe und Aerosolpartikel aus der Wohnungsluft. Luftreiniger können den Anteil dieser Stoffe in der Raumluft reduzieren. Für uns Grund genug, einmal ein solches Gerät zu testen. Entschieden haben wir uns für den „AiroDoctor mini“. Die Besonderheit: Das Gerät ist tragbar und kann im Auto, in Büroräumen oder im Zugabteil eingesetzt werden. Den Test gibt es hier: www.smartwohnen.de/luftreiniger-airodoctormini-im-test-6061/ sichtigen. So arbeitet das Gerät genau dann, wenn Sie es wollen und passt sich perfekt Ihrem Alltag an. Übrigens: Die Lüftungsanlage hilft Ihnen, Ihr Heim im Hochsommer zu kühlen. Wenn Sie die Anlage an heißen Sommertagen vornehmlich abends und in der Nacht laufen lassen, können Sie durch einfaches Timing einen Kühleffekt erreichen. Allerdings ersetzt eine Lüftungsanlage keine Klimaanlage oder Wärmepumpe mit Kühlfunktion. (Mehr dazu ab Seite 60.) Wenn Sie keine Lust haben, all die Einstellmöglichkeiten zu nutzen, ist der Automatikmodus das Richtige für Sie. Sensoren messen die Feuchtigkeit im Raum und passen die Stärke des Luftaustausches automatisch an die Gegebenheiten an. Manche Lüftungsanlagen bringen die entsprechende Sensorik bereits mit, andere lassen sich via SmartHome-System damit verbinden.
Wohngesundheit im Blick
Steht bei Ihnen ab und an der Wäscheständer mit nasser Wäsche im Wohnzimmer? Haben Sie einen Holzofen im Haus, der Ruß und CO2 in den Raum bringt? Damit trotzdem Schimmel und Krankheiten fortbleiben, sollten Sie sicherstellen, dass die Luftqualität stimmt. Im smarten Zuhause messen Sensoren Luftfeuchtigkeit, Stickoxidgehalt und Schadstoffe in der Raumluft. So kann die Lüftungsanlage reagieren, wenn Sie mit dem Kochen anfangen oder frisch geduscht haben. Flüchtige organische Verbindungen (VOCs genannt) können Konzentrationsbeschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen auslösen. Wenn Sie nur wohngesunde Produkte einbauen, passiert das nicht. Jedoch wollen die Wenigsten auf den schicken neuen Farbanstrich verzichten.
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HEIZSPARER
Durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verringern sich die Heizkosten um rund 30 Prozent. Der Grund: Die Wärme, die durch das zum Lüften geöffnete Fenster verschwinden würde, bleibt im Haus. Initiative gute Luft
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EFFIZIENT
Die zentrale Lüftungsanlage „Logavent HRV2” gewinnt laut Hersteller durch die Wärmerückgewinnung pro eingesetzter Kilowattstunde Strom das 36-fache an Wärmeenergie. Buderus
Der schöne Sessel soll ebenfalls bleiben. Allerdings können diese Produkte gesundheitsschädigende Stoffe emittieren, die bei guter Dämmung nicht schnell genug abtransportiert werden. Wenn die Konzentration an VOCs zu hoch ansteigt, kann ein entsprechender Sensor die Lüftungsanlage warnen, die wiederum den Luftaustausch intensiviert. Von manchen Baumaterialien und Böden kann das radioaktive Gas Radon aufsteigen. Auch die Konzentration dieses Gases lässt sich mit einem entsprechenden Sensor und einer Lüftungsanlage reduzieren. Die Geräte sind außerdem mit Filtern ausgestattet. Sie reduzieren so die Pollenbelastung für Allergiker und schaffen es, die von Feinstaub belastete Großstadtluft draußen zu halten. Allerdings gilt: Je dichter der Filter, desto mehr Energie braucht die Anlage. Deshalb sollten Sie einen passenden Mittelweg zwischen Filterdichte und Energie bringt wenig, wenn ein Raum oder das ganze Haus immer zu kalt oder zu warm ist. Deshalb braucht es zum perfekten Raumklima die richtige Temperatur.
Angenehme Wärme
Die Wohlfühltemperatur liegt im Wohnzimmer bei rund 20 Grad. In anderen Räumen, beispielsweise im Schlafzimmer, ist sie etwas niedriger. Sie lassen Heizkörper in Ihren Neubau einbauen? Smarte Thermostate helfen Ihnen dabei, die Temperatur zu halten, da sie die Wärmeabgabe der Heizkörper regulieren. Dabei sparen Sie sogar bis zu 30 Prozent der Energiekosten. Denn: Es wird nur warm, wenn es nötig ist. Wenn Sie unterwegs sind, können Sie die Thermostate einfach via Smartphone, App oder Sprachassistent herunterdrehen. „Habe ich die Heizung auch wirklich ausgeschaltet?” – dieser quälende Gedanke spukt dann nicht mehr durch Ihren Kopf. Angenehm ist auch die zeitliche Anpassung: So kann das Thermostat jeden Morgen eine halbe Stunde bevor Sie aufstehen mit dem Heizen beginnen und
Warum wir mit Holz bauen.
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Holz ist ein natürliches Wohlfühlmaterial und anderen Baustoffen zum Bau eines hochgradig energieeffizienten Hauses überlegen. Wegen seiner hohen Dämmeigenschaft, seiner Langlebigkeit und seiner Fähigkeit CO2 zu binden, entscheiden sich immer mehr Menschen für den nachhaltigen Baustoff Holz und ein Effizienzhaus aus unserer Haus-Manufaktur.
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DENKT MIT
Das Heizkörperthermostat verfügt über eine integrierte Fenster-aufErkennung. Dadurch kann es die
Heizung direkt herunterregeln, sobald das Fenster geöffnet wird. Durch die Boost-Funktion erwärmt es kalte Räume so schnell wie möglich. Eine Kindersicherung verhindert, dass die Kleinen die Heizung unsachgemäß verstellen. AVM
PRAKTISCHER ALLESKÖNNER
Die „ComfoBox Q” vereint alle Funktionen für das perfekte Raumklima in einem Gerät. Sie sorgt für frische Raumluft und kann über die integrierte Sole-Wasser-Wärmepumpe heizen und warmes Wasser aufbereiten. Zehnder STEUERBARE FRISCHLUFTZUFUHR Der dezentrale „Frischluft Wärmetauscher 2.0” bringt nach Bedarf frische Luft in die eigenen vier Wände. Über FunkRelais lässt er sich in ein SmartHome-System integrieren und bedarfsgerecht steuern. Marley
so direkt für angenehme Temperaturen beim morgendlichen Duschen sorgen. Das eisige Bad gehört der Vergangenheit an.
Wenn sich zwei oder mehr Heizkörper in ei Thermostate vernetzen. So ist es nicht nur im hinteren Teil des Raumes warm. Neuere Geräte registrieren einen plötzlichen Temperaturabfall, beispielsweise wenn Sie das Fenster zum Lüften öffnen, und drehen die Heizung automatisch herunter. Das klappt bei manchen Thermostaten ganz von alleine, andere brauchen die Unterstützung eines Fenstersensors. Wenn Sie smarte Thermostate nutzen wollen, müssen Sie keinen Handwerker beauftragen. Eine Rohrzange reicht aus, um sie anzubringen. Die Hersteller legen verschiedene Adapter bei, damit das Gerät auf Ihren Heizkörper passt. Auch für die Fußbodenheizung gibt es smarte Thermostate. Wegen der geringen Vorlauftemperatur und der Trägheit lohnt sich hier das Herunterdrehen der Heizung beim Lüften weniger. Die anderen Vorteile der smarten Steuerung gelten dennoch auch hier. (alj)
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