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Ökologisch bauen

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Datensicherheit

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 AUF DEM

HOLZWEG

CHAMÄLEON

Das Blockhaus fügt sich natürlich in die grüne Umgebung ein und passt sich der Landschaft an.

Und das, mit voller Absicht! Häuser aus Holz binden CO2 , schonen Ressourcen und lassen sich wiederverwenden. Es gibt viele Gründe, die für ein Haus aus Holz sprechen. Wir stellen sie vor.

Mark Twain soll gesagt haben „Ich habe nie verstehen können, warum die Deutschen, die so viel Holz in Ihren Wäldern haben, sich partout darauf versteifen, Häuser aus Stein zu bauen.“ Daher wollen wir Sie ermutigen: Trauen Sie sich und geben Sie dem vielseitigen Baustoff eine Chance. Uns fallen drei Gründe ein, warum es sich lohnt.

1. Klimaretter

Die CO 2 -Bilanz des Rohstoffes Holz kann sich sehen lassen. Bäume sind elementare Katalysatoren für unsere Umwelt und produzieren als „Abfallprodukt“ überlebenswichtigen Sauerstoff. Gleichzeitig entnehmen sie der Atmosphäre umweltschädliches CO 2 und speichern es als Kohlenstoff ab. Selbst wenn das Holz bearbeitet und als Balken in einem Haus verbaut wird, bindet es weiterhin – wie zuvor als Baum – Kohlenstoff. Die Verarbeitung geschieht in wenigen Schritten und verbraucht wenig Energie. Wenn die Stämme aus der Region kommen, ist der Transportweg kurz. Das Beste: Holz wächst nach. Verantwortungsvolle Förster schlagen nur so viel Holz wie wieder nach

2. Genialer Baustoff

Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit im Raum. Es kann Flüssigkeit aufnehmen, speichern und wieder abgeben. So ist es in einem Holzhaus nie zu trocken oder zu feucht. Es herrscht eine für Wohnräume ideale Luftfeuchte von 30 bis 55 Prozent. Das freut Allergiker, da es Bakterien, Schimmelpilze und Keime bei dieser Raumluftfeuchtigkeit schwer haben. Zudem wirkt Holz auf unsere Psyche. Sind wir von Holz umgeben, fühlen wir uns wohl. Deshalb wird uns im Holzhaus schneller warm. Dort heizen wir durchschnittlich zwei bis drei Grad weniger als im Steinhaus, um unsere Wohlfühltemperatur zu erreichen. Außerdem kühlen Holzwände nicht so stark ab wie Steinwände. All das spart Heizkosten. Aber wie ist das mit dem Brandschutz? Brennt so ein Holzhaus nicht leicht ab? Nein, tut es nur sehr langsam und das Brennverhalten ist berechenbar. Der Baustoff erhitzt sich so lange, bis es, woraufhin die äußere Schicht verkohlt. Die entstandene Kruste schützt, indem sie keinen Sauerstoff mehr durchlässt. Das Feuer erhält keine neue Nahrung.

3. Wiederverwertbar

Holz lässt sich wiederverwenden und in den meisten Fällen – wenn es nicht mit giftigen Materialen behandelt wurde – unproblematisch entsorgen. Dies macht Rückbau oder Abriss von Holzhäusern umweltfreundlicher als den Abriss alter Steinhäuser, deren Überbleibsel unsortiert als Bauschutt auf den Deponien landen. Wer unbehandeltes Holz verbaut, setzt auf Dachüberstände oder hoch ausgeführte Sockelhöhen. Das schützt vor Witterungsschäden und bietet Schädlingen keinen Nährboden. (mla)

OFFENE GESTALTUNG

Im Dachgeschoss befi ndet sich eine großzügige Galerie mit anschließendem Musikzimmer, Büro und Schlafzimmer.

EINS MIT DER NATUR

Beim „Vikkinghus“ ist alles aus Holz und Kork. Die verbauten Doppelwände bestehen aus einem dreischaligen Aufbau: zwei Schichten aus atmungsaktivem Holz umhüllen die innenliegende Korkdämmung. Die Verbindung der Naturmaterialien sorgt für eine besonders gute Wärmedämmung. Kork ist extrem widerstandsfähig gegen Abnutzung und Rissbildung und unempfi ndlich gegenüber Temperaturschwankungen. Nicht nur in den Außenwänden, auch im Dach und im Fußboden ist Kork verbaut. Der Baustoff Holz begegnet uns wieder bei den Innenwände, der Treppe und den Innentüren im Landhausstil. All diese sind aus Massivholz. Die sichtbare Holzbalkendecke verstärkt den Fokus auf die ursprüngliche Optik. LéonWood

REGIONALTYPISCH

Die Kombination aus witterungsbeständiger Lärchenfassade und weißer Putzfassade ist gleichzeitig traditionell und modern.

AN MODERNE ANGEDOCKT

Das Haus „Wittelsbach“ verfügt über eine Wohnfl äche von 156 Quadratmetern und wird mit einer Luft-Wärmepumpe beheizt. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel der vierköpfi gen Bauherrenfamilie. Holz-Aluminium-Fenster mit 3-fach-Verglasung sorgen für eine gute Dämmung. Das Wohnhaus besteht aus einer regional weit verbreiteten Kombination: eine witterungsbeständige Lärchenfassade im Obergeschoss wird mit einer weißen Putzfassade im Erdgeschoss gepaart. Optisch abgestimmt kommen im Innenbereich Wände aus Fichtenholz zum Einsatz. Die Echtholz-Parkettböden tragen zum stimmigen Eindruck bei, genauso wie die sichtbare Holzbalkendecke im Erdgeschoss. Die große, über Eck gelagerte Terrasse vor dem Haus ist mit robusten Holzbohlen beplankt. Diese halten der Witterung stand und stammen aus nachhaltig bewirtschafteter Forstwirtschaft. Sonnleitner

SCHWEDENHAUS

Beim Anblick des „Oedheim“Haus denken wir direkt an Elche, Knäckebrot und Bullerbü. Sich wohlig-warme Gedanken zu machen, ist in diesem Holzhaus jedoch gar nicht nötig: Durch die massiven Holzmauer-Elemente mit außenseitiger, 140 Millimeter dicken Holzfaserdämmung entweicht kaum Wärme aus dem Haus. Die Fenster im klassischen Sprossenstil bestehen aus weißen MehrkammerKunststoffprofi len und einer 3-fach-Verglasung. Sie tragen so zur Dämmung bei. Im Haus gibt es keinerlei Dampfbrems- oder Dampfsperrfolien. Auch sind keinerlei technischen Lüftungs- oder Entfeuchtungsanlagen notwendig. Geheizt wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die für die Fußbodenheizung und das Warmwasser zuständig ist. Rems-Murr-Holzhaus

STUDIODACHSTUHL

Die Decke besteht aus 16 Zentimeter starken Holzmauer-Elementen. Die Bauherren strichen sie weiß. So wirken die Räume hell und freundlich.

Perfekte Teamplayer für die Renovierung!

Wärmepumpe + Heizkörper kombinieren – einfach, effizient, förderfähig: Speziell bei der Renovierung mit modernen NiedertemperaturWärmeerzeugern bietet der Wärmepumpen-Heizkörper x-flair eine praktische Alternative zur Fußbodenheizung. Er kann schnell und einfach an die bestehenden Rohrleitungen angeschlossen werden und somit alte Heizkörper 1:1 ersetzen – ganz ohne aufwendige Umbauarbeiten! x-flair sorgt dabei in Kombination mit der x-change Wärmepumpe für optimale Effizienz und behagliche Wohlfühl-Wärme. Mehr unter www.kermi.de/raumklima

PERFEKTE ERGÄNZUNG

Wo früher ein Parkplatz war, steht heute das Holzhaus „Grubsee“. Das passt viel besser zur bayerischen Landschaft.

PROBIER‘S MAL MIT GEMÜTLICHKEIT

Ein solides Holzhaus soll es sein! Zudem war den Bauherren wichtig, dass es sich schnörkellos, aber landschaftsbezogen in ihre oberbayerische Heimat integriert. Da Holz seine ursprüngliche Optik witterungsbedingt schnell verändert, war wichtig, die Fassade durch große Dachüberstände zu schützen. Gleichzeitig wünschten sich die Bauherren lichtdurchfl utete Räume. Dafür sorgen der Wintergarten im Erdgeschoss und große Trapezfenster im Dachgeschoss. Dank der guten Wärmedämmung und der ökologischen Pelletheizanlage reduzieren sich die Heizkosten in kalten Wintern auf ein Minimum. Nach dem ersten Jahr im Haus kann die junge Familie bestätigen: Im Winter ist es mollig warm und im Sommer durch den massiven Dachstuhl angenehm kühl. Dort wurde übrigens auf Folien verzichtet. Das passt zum ökologischen Konzept. Isartaler Holzhaus

FAMILIENZEIT

SONNENANBETER

Die großen Fenster sorgen für viel Tageslicht im Haus. Ein Highlight ist der langgestreckte Balkon.

Beim Bau des Hauses „Starke“ kam der Hersteller ganz ohne Folien aus. Das Holzhaus ist mit Zellulose gedämmt und bietet durch die Fähigkeit des Baustoffes, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, ein angenehmes Raumklima. Mit 327 Quadratmeter Wohnfl äche eignet sich das Haus perfekt als Mehrgenerationenhaus. Die Küche ist offen gestaltet und bietet Platz für gemeinsames Kochen. Praktisch: Die Einliegerwohnung sorgt trotz Nähe für den Rückzugsort. Nordic Haus

WIE IM TIEFEN NORDEN

Blockhäuser sind natürliche Energiespeicher. Echte Massivholzwände nehmen Wärme auf, speichern diese und geben sie bei Bedarf wieder an die Raumluft ab. Das senkt den Energieverbrauch und reduziert den Heizwärmebedarf erheblich. So auch im Haus „Ines“. Die teilweise liegenden Fenster, das Schleppdach auf dem Querbau sowie der über Eck angebaute Carport verleihen diesem klassischen, praktisch orientierten Entwurf ein modernes Aussehen. Allsend Haus

WIE VON SELBST

Heiz- und Stromtechnik sowie die solarbetriebenen Dachfenster steuern sich automatisch. Wer manuell eingreifen will, nutzt das Panel.

ÖKO & INTELLIGENT

Ökologische Bauten und smarte Technik sind kein Widerspruch. Das beweist das smarte „Haus am See“. Ob Beleuchtung, Verschattung oder Heizung – alles wird smart gesteuert. Das Smart-Home-System arbeitet mit kabelloser, strahlungsarmer „EnOcean“-Funktechnologie. Anwesenheitssimulation, Panikschalter und Einbruchsüberwachung sorgen für mehr Sicherheit. Dazu gehört auch: Bewohner können die Stromkreise für Herd und Bügeleisen von unterwegs aus ausschalten. Die smarte Technik bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: Haushaltsgeräte, die smart gesteuert werden, sind energieeffi zient. So schalten zum Beispiel Kühlschrank und Gefriertruhe automatisch in den Superfreeze-Modus, wenn die Photovoltaik-Anlage hohe Stromüberschüsse produziert. Die Waschmaschine wird bei Stromüberschüssen automatisch gestartet. Dazu kommt ein ganzes Funktionspaket aus altersgerechten Assistenzsystemen, die im Wohnalltag unterstützen oder Notsituationen erkennen und Hilfe anfordern. Baufritz

TIPP

Hörtipp: Podcast

Wir waren zu Besuch bei den Hardcore-Ökos der Baubranche. Baufritz-Geschäftsführerin Dagmar Fritz-Kramer und Baubiologe Charlie Müller erklären, wie man gesund und nachhaltig baut. Zudem haben wir unsere Interviewpartner mit drei Vorurteilen konfrontiert: Sehen ÖkoHäuser immer öko aus? Brauchen sie viel Pfl egeaufwand? Und sind die nicht teuer? Die Folge „Gesund und nachhaltig bauen“ unseres Podcast „Hurra-wir-bauen“ fi nden Sie auf Spotify, weiteren Podcast-Plattformen und YouTube.

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