![](https://assets.isu.pub/document-structure/210711052503-a0d6b325d71048b021e5da84e2629f36/v1/f75624bb354ebaa722e2083e614ad525.jpeg?width=720&quality=85%2C50)
4 minute read
Gespräch mit der Initiative „Wir alle sind die Stadt“
from Si.Ma 02/2021
by Farbenwerk
Sindelfingens Mitte soll sich verändern
Ende letzten Jahr hat die Stadt Sindelfingen einen Prozess zur Entwicklung der Sindelfinger Innenstadt gestartet und die Bürgerschaft aufgefordert, sich daran zu beteiligen. Wir haben uns mit Klaus Philippscheck und Jürgen Stauch, zwei Vertretern der Initiative „Wir alle sind die Stadt“ unterhalten.
Advertisement
illustration: Bürgerinitiative „wir alle sind die Stadt“
SiMa: Was ist Ihnen an dem Prozess der Stadt wichtig und worin besteht Ihre Mitarbeit?
Klaus Philippscheck: Wir leben alle seit langem in Sindelfingen und beobachten sehr kritisch die negative Entwicklung der Innenstadt. Daher haben wir uns in einer Initiative zusammengefunden, um die Situation, die Gründe hierfür zu analysieren und um Vorschläge zu erarbeiten, wie die Innenstadt attraktiver und für die Zukunft gerüstet werden könnte. Im Prozess „Sindelfingen macht Mitte“ sind wir z.B. auch mit dabei.
Jürgen Stauch: Ja, da liegt einiges im Argen. Denn die Innenstadt hat leider eine Ausstrahlung, die einer modernen Großen Kreisstadt mit 63 000 Einwohner*innen, und einer hier beheimateten weltweit agierenden, supermodernen Industrie überhaupt nicht entspricht.
Klaus Philippscheck: Niemand erkennt z.B. im Zentrum der Stadt, dass sich wenige hundert Meter entfernt eines der weltweit bedeutendsten Design-Zentren der Welt befindet; daneben mit der „Factory 56“ eine Fabrikhalle steht, deren technologische Struktur in Europa beispiellos ist. Jürgen Stauch: Leider kommt zu der – sagen wir´s ehrlich – bescheidenen Architektur der Sindelfinger Innenstadt außerdem, dass sich der dortige Bestand mit Läden in den letzten Jahren erheblich verschlechtert hat. Unserer Meinung nach ist dies viel zu lange so hingenommen worden.
SiMa: Und das wollen Sie ändern?
Jürgen Stauch: Das muss sich ändern – und zwar schnell. Sonst wird Sindelfingen über kurz oder lang die Struktur amerikanischer Städte aufweisen: keine lebendige Stadtmitte, sondern Leben nur im und ums große Einkaufszentrum herum. Klaus Philippscheck: Manchmal sieht´s in der Innenstadt schon so aus - wenn nicht gerade Wochenmarkt ist. Die Situation kennt jeder.
SiMa: Wie geht Sie an diese nicht Aufgabe heran, gibt es Vorschläge für eine lebendigere Innenstadt?
Jürgen Stauch: Wir versuchen intensiv, dafür zu werben, für ganz bestimmte Bereiche der Innenstadt - wir nennen sie „Hot Spots“ - erst einmal darüber nachzudenken, welche Funktionen sie für die Gesamtstadt Sindelfingen in der Zukunft haben könnten. Das ist unserer Meinung nach unabdingbar…
Klaus Philippscheck: ...und um dann erst aus diesen Funktionen heraus konkrete Gestaltungsvorschläge zu entwickeln. Nur so kommen wir zu Vorschlägen, die - wenn sie realisiert wären - den Besuchern, aber auch den Bürgern, Gewerbetreibenden und Anwohnern einleuchten, weil sie die dahinterstehende Idee verstehen, schätzen können und so Identität, Stolz und Gemeinschaftsgefühl entstehen kann.
SiMa: So weit die Theorie. Wie sieht das den ganz konkret aus?
Jürgen Stauch: Wir würden heute mal mit dem „Hot Spot“ Marktplatz beginnen. Den haben sehr viele vor Augen und seine Gestaltung steht relativ bald im Zusammenhang mit der Sanierung der Tiefgarage an. Und unser Prinzip lässt sich hier ganz gut zeigen mit der Frage: Welche Funktionen kann der Marktplatz für die Gesamtstadt Sindelfingen haben?
Klaus Philippscheck: Nun, zu allererst bildet der Platz die geografische Mitte Sindelfingens, von hier aus werden Entfernungen gemessen. Vor dem Balkon des Rathauses fanden früher Versammlungen statt, große Gasthöfe lagen hier und von hier aus gehen in 10 Richtungen Straßen und Wege aus.
SiMa: Und wie würde jetzt eine konkrete Umsetzung dieser zentralen Funktion aussehen können?
Jürgen Stauch: Da schlagen wir z.B. vor, ins Pflaster dieses Platzes eine große, sehr schön gestaltete Windrose einzulassen. Zu den Himmelsrichtungen kann ihr äußerer Ring auch die Richtungen zu den Partnerstädten oder zur Landeshauptstadt aufnehmen. Vielleicht sogar einige astronomische Aspekte wie Sonnenauf- und -untergänge.
Klaus Philippscheck: Wenn das schön und fantasiereich gemacht ist, kann das eine Anlaufstelle für Besuchergruppen und Schulklassen sein, deren Führungen hier im Zentrum beginnen.
SiMa: Gibt es denn weitere Funktionen?
Klaus Philippscheck: Ja, nehmen wir den Wochenmarkt. Sein Platz hieß und war einst „Viehmarkt“, hier standen der große Schafstall und die Kelter, also das Zentrum des bäuerlichen Sindelfingens. Greifen wir das gestalterisch auf, dann…
![](https://assets.isu.pub/document-structure/210711052503-a0d6b325d71048b021e5da84e2629f36/v1/b700ba6a6182b587fe1c4772fd00b780.jpeg?width=720&quality=85%2C50)
Klaus Philippscheck: …schlagen wir eine Ergänzung des Wochenmarkts durch eine kleine Markthalle – etwa im ehemaligen Central-Kino – vor, die vielleicht einen malerischen Basar-Charakter haben könnte. Außerdem braucht der Platz eine „Marktgestaltung“ mit Ruhebänken, Cafés und viel Aufenthaltsqualität. Marktplätze waren schon immer die Orte, wo sich Freunde, Bekannte, Schulkameraden, also die Bürgerschaft getroffen haben, um zu „schwätzen“, zu tratschen, Gedanken auszutauschen oder einfach nur um zu flanieren und um dazuzugehören. Dies ist Lebensqualität!
SiMa: Ich ahne noch eine dritte Funktion, oder?
Klaus Philippscheck: Ja, genau. Nämlich mit seiner Nähe zum Rathaus, zur Galerie und der Bibliothek übernimmt der Marktplatz auch die Funktion als politischer, sozialer und kultureller Treffpunkt und Informationsort. Der obere Teil ist ja jetzt schon der Treffpunkt der Parteien, der Vereine, der Initiativen.
Jürgen Stauch: Das kann in der Gestaltung dieses Teils aufgegriffen werden. Nur kurz angedeutet: Fantasiereiche, aber genormte Stelen für Infotafeln, die dazwischengehängt werden können, ein Rednersockel, Licht- und Tontechnik…
Weitere Infos auf der Internetseite „www.wir-alle-sind-die-stadt.de“
Mercedesstr.1, 71063 Sindelfingen Tel.: 07031 / 466 99 05
ik@immobilien-kikas.de www.immobilien-kikas.de
IMMOBILIEN KIKAS
Das Familienunternehmen für Ihr Anliegen
• Verkauf • Vermietung • Finanzierung
Sie möchten Ihre Immobilie stressfrei und reibungslos verkaufen?
Dann sichern Sie sich jetzt Ihren Gutschein inkl. kostenlosem Energieausweis! Ausschneiden, Termin vereinbaren und Leistung nach Maß genießen. Wir freuen uns auf Sie!