Fastenopfer - Jahresbericht 2013

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Jahresbericht und Jahresrechnung 2013


Inhalt Jahresbericht 3

Leitgedanken

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Fastenopfer 2013 im Rückblick

10 Wichtige Zahlen auf einen Blick 11 Verteilung weltweit 12 Verteilbericht 2013 Die Projekte des Fastenopfers

Jahresrechnung 16 Bilanz 17 Betriebsrechnung 18 Statistiken Erträge und Aufwendungen | Spendenstatistik

Das Wichtigste in Kürze Fastenopfer setzt sich ein für ein besseres Leben von Menschen, die unter Hunger und Armut leiden. Das katholische Hilfswerk arbeitet in 14 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika mit lokalen Partnerorganisationen zusammen. Nebst dem Engagement vor Ort setzt sich Fastenopfer in der Schweiz und weltweit für gerechte Strukturen etwa bei Handels- und Wirtschaftsabkommen ein. Fastenopfer finanziert sich hauptsächlich durch Spenden und Legate. www.fastenopfer.ch Spendenkonto PC 60-19191-7

19 Mittelflussrechnung Rechnung zu Veränderungen des Kapitals 20 Leistungsbericht 2013 22 Organigramm 23 Zweck der Organisation Fastenopfer

Impressum

Herausgeber Fastenopfer Schweiz, Luzern Redaktion Patricio Frei, Johanna Monney Fotos Die Bilder in diesem Jahresbericht zeigen anhand der Philippinen die ganze Bandbreite der Schwerpunkte der weltweiten Fastenopfer-Tätigkeiten auf: von Projekten zur Ernährungssicherung (Masipag) über die entwicklungspolitische Arbeit (Assessment zur Mine Tampakan) bis hin zur Nothilfe (Taifun Haiyan). Fotografiert haben: Priska Ketterer (Portrait Seite 3), Jean-Pierre Grüter (Portrait Seite 7), Christoph Wider (Seiten 14, 15, 20, 21), Bob Timonera (übrige Bilder). Gestaltung grafikcontainer, Luzern Druck Binkert Druck AG, Laufenburg Papier Recyclingpapier matt, Rebello


Leitgedanken Innert kurzer Zeit bin ich zweimal auf die Philippinen gereist. Vor zwei Jahren konnte ich die indigenen Agtas besuchen, deren Urwald von einer Freihandelszone bedroht ist. 2013 war ich in Tampakan bei den indigenen B’laan zu Gast, die sich gegen eine geplante Mine wehren, an der Glencore Xstrata mehrheitlich beteiligt ist. In eindrücklichen Begegnungen lernte ich, ihre Probleme besser zu verstehen. Viele Menschen haben keinen Zugang zu Land und Wasser. Es besteht die Gefahr von Mangel­ ernährung und Hunger, von massiver und unwiederbringlicher Umweltzerstörung, von Zwangsumsiedlungen und sozialer Entfremdung. Die Würde des Menschen ist auf der ganzen Welt dieselbe – in den Philippinen genauso wie in unserem Land. Im christlichen Verständnis sind Menschen Geschöpfe und Ebenbilder Gottes. Gott schenkt uns das Leben, die Fähigkeit, uns von den Gaben seiner Natur zu ernähren, die Vernunft, seine Schöpfung verantwortungsvoll zu nutzen. Die Kirche versteht sich als Anwältin aller Menschen. Sie setzt sich daher dafür ein, dass die Würde aller Menschen überall auf der Welt respektiert wird. Die Rechte der Armen und Schwachen liegen uns besonders am Herzen. Deswegen rufen wir immer wieder zu Gerechtigkeit und Solidarität auf. Das Streben nach Profit darf nicht über den Grundrechten der Bevölkerung stehen. Ein Grossprojekt darf nur dann durchgeführt werden, wenn die Bevölkerung damit einverstanden ist, wenn ihre Rechte respektiert und mögliche negative Auswirkungen auf ihre Lebenssituation kompensiert werden. Als Bischof liegt mir daran, dass auch die Stimmen jener gehört werden, die weit weg von uns in prekären Verhältnissen leben. Mit eigenen Augen habe ich gesehen, wie unter dem Vorwand wirtschaftlicher Entwicklung die Würde und Rechte der Menschen missachtet werden und die Schöpfung rücksichtslos geplündert wird. Dagegen müssen wir unsere Stimme erheben. + Felix Gmür, Bischof von Basel seit 1. Juli 2013 Präsident des Stiftungsrates des Fastenopfers

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Fastenopfer 2013 im Rückblick 13. Februar bis 31. März 2013, Schweiz Mit einer Lupe gegen Landraub Mit einer grossen Lupe weist die neu gestaltete Ökumenische Kampagne auf den Zusammenhang zwischen Landraub und unseren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten hin, bietet Handlungsmöglichkeiten und löst rege Diskussionen aus. Das Kampagnenthema «Ohne Land kein Brot» hat einen starken Bezug zum Fastenopfer-Kernthema Ernährungssouveränität, zu dem 2013 insgesamt 122 Partnerorganisationen in total 14 Landesprogrammen arbeiten. Eine Bereicherung sind die Kampagnengäste Ajoy Kumar aus Indien und Parany Rasamimanana aus Madagaskar mit ihren Vorträgen an Universitäten, Schulen und in Pfarreien über die Fastenopfer-Projekte. Auch in finanzieller Hinsicht ist die Kampagne erfreulich.

4 | Rückblick

12. Juni 2013, Philippinen/Zürich Tampakan rückt in den Fokus der Medien Eine geplante Kupfermine von Glencore-Xstrata in Tampakan auf den Philippinen bedroht die Lebensgrundlage Zehntausender Menschen. Fastenopfer untersucht die Auswirkungen auf die Menschenrechte mit einem Assessment, wie es die Uno eigentlich von den Unternehmen verlangt. Die Präsentation der Studie löst ein grosses Medienecho aus. Zurzeit ist das Minenprojekt wegen Rechtsstreitigkeiten blockiert. Fastenopfer unterstützt die betroffenen Indigenen mittels Ausbildung und Organisationsentwicklung. 13. Juni 2013, Säuliamt Solidarische Gemeinden sorgen für Schlagzeilen Der Börsengang Glencores spült zusätzliche Steuereinnahmen in die Kassen der Zürcher Städte und Dörfer. In sechs Gemeinden aber sind Menschen nicht bereit, vom Rohstoffabbau zu profitieren, wenn er auf Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverletzungen und Steuervermeidung beruht, und gründen spontan Initiativen: Aus Solidarität mit der betroffenen Bevölkerung soll ein Teil der zusätzlichen Einnahmen an Fastenopfer und andere Hilfswerke gespendet werden. Fünf von sechs Ge-


«Was ist wichtig?» Patrick Renz, der neue Direktor des Fastenopfers, über seinen «unüblichen» Werdegang und seine Ziele mit dem Hilfswerk. Ein Interview. Patrick Renz wurde 1965 geboren und wuchs im Kanton ­Zürich auf. Nach seiner Promotion an der HSG in St. Gallen sammelte er vielfältige Erfahrung in internationalen Projekten und als Geschäftsführer. Renz lebte in zehn Ländern und spricht fünf Sprachen. Vor zehn Jahren wandte er sich vermehrt der Entwicklungszusammenarbeit zu, unter anderem als Gründer und Geschäftsführer der Aid Governance Stiftung. 2011 bis zu seiner Wahl zum Direktor war er Mitglied des Stiftungsrats des Fastenopfers. Zuletzt unterrichtete er als Professor für Management, Governance, Organisationsethik und Projektmanagement an der Hochschule Luzern – Wirtschaft. meinden sagen Ja! Und sorgen damit für Schlagzeilen, sogar in der britischen Zeitung «The Guardian». 3. September 2013, Luzern Wechsel an der Spitze Nach 13 Jahren verabschiedet sich Direktor Antonio Hautle von Fastenopfer, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Unter seiner Leitung wurden sowohl die Statuten des Werks überarbeitet, die Leitungsstruktur an die Bedürfnisse des

Fastenopfer: Sie kennen Fastenopfer aus Ihrer Zeit als Stiftungsrat. Was ist besonders an Fastenopfer? Patrick Renz: Fastenopfer ist mehr als Spenden sammeln und Projekte begleiten. Es stellt immer auch selbstkritisch die Wirkung der eigenen Projekte in Frage. Und es gelingt Fastenopfer, Erkenntnisse aus den Projekten vor Ort aufzugreifen, die Gesellschaft in der Schweiz dafür zu sensibilisieren und mit dem entwicklungs­politischen Engagement auf eine Lösung hinzuarbeiten.

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Hilfswerks angepasst und 2012 eine neue inhaltliche und funktionelle Struktur eingeführt. Der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung des Fastenopfers danken Antonio Hautle für sein Engagement. Mit der Professionalisierung der letzten Jahre steht Fastenopfer für die anstehenden Aufgaben gut gewappnet da. Hautles Nachfolge tritt das ehemalige Stiftungsratsmitglied Patrick Renz am 1. April 2014 an. 17. September 2013, online Explodierende Lebensmittel Ein kurzes Video rüttelt die Online-Community auf: eine Serie explodierender Lebensmittel, rasant geschnitten und mit dramatischer Musik unterlegt. Unter dem Slogan «Stopp Spekulation» weist Fastenopfer darauf hin, dass die Spekulation mit Nahrungsmitteln in den letzten Jahren immer wieder zu grossen Preisschwankungen bei Reis, Weizen und anderen Grundnahrungsmitteln geführt hat. Credit Suisse und die anderen Adressaten reagieren leider kaum auf die Kampagne.

6 | Rückblick

25. September 2013, New York Armutsbekämpfung neu denken Im Rahmen des Uno-Gipfels für globale Nachhaltigkeitsziele engagiert sich Fastenopfer zusammen mit seinem internationalen Netzwerk Cidse für ein neues Entwicklungsverständnis. Aus Sicht des Fastenopfers kann Armut nicht nur in Dollars pro Tag gemessen werden. Wichtig sind auch die Umsetzung des Rechts auf Nahrung oder der Zugang zu Land und Wasser. Entwicklungsländer benötigen Steuereinnahmen, um zum Beispiel gute Schulsysteme zu finanzieren. Zunehmend wird Entwicklung eine Frage der globalen Verantwortung, bei der auch die reichen Industriestaaten ihren Beitrag leisten müssen – von der Steuergerechtigkeit bis hin zur Frage der Finanzierung von Projekten zur Anpassung an den Klimawandel. 24. Oktober 2013, Bern Voller Saal wegen Rohstoffen für Handys Der grosse Saal ist überbelegt, niemand hat mit einem solchen Interesse gerechnet: 180 Interessierte wollen beim Symposi-


Die Stärke des Fastenopfers ist aber auch, die Existenz von Religion und Spiritualität – in welcher Form auch immer – zu erkennen und deren Einfluss gezielt in die Projektarbeit mitaufzunehmen.

Vom Manager über den Hochschulprofessor bis zum Direktor eines Hilfswerks ist eine unübliche Karriere. Wie kam es dazu? Renz: Unüblich ja, aber nur auf den ersten Blick. In meinem Leben ging es immer darum, etwas bewirken zu können, und um die Frage: Was ist wichtig? In der ersten Phase meines Berufslebens ging es mir darum, die Dinge richtig zu tun, etwa als Leiter von Globalisierungsprojekten. In der zweiten Phase nun geht es mir darum, die wichtigen Dinge zu tun. Also ist es eigentlich nur logisch, dass ich mich jetzt bei einer Organisation einbringe, wo es um sehr grundsätzliche Fragen geht. um «Wie viel Blut steckt in unseren Handys und Computern» mehr über die Rohstoffproblematik für die Herstellung elektronischer Geräten erfahren. Auf dem Podium sitzen hochkarätige Politikerinnen und Politiker sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, von internationalen Produzenten und Organisationen. Fastenopfer wird das Thema weiterverfolgen.

Was hat Sie dazu motiviert, die Direktion des Fasteno­pfers zu übernehmen? Renz: Ich will mich mit den Chancen und Schwierigkeiten der globalisierten Welt auseinandersetzen. Ich will Brücken zwi-

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7. November 2013, Philippinen Mitten im Krisengebiet Der Wirbelsturm Haiyan hinterlässt Tod und Verwüstung. Betroffen sind auch drei Partnerorganisationen des Fastenopfers. Sie bleiben aber von Todesfällen verschont, auch dank des systematisch aufgebauten Disaster Risk Managements. Die Programmverantwortliche, die gerade auf Projektbesuch im Krisengebiet ist, verschafft sich rasch einen Überblick über die Bedürfnisse der betroffenen Menschen und ist als eine der wenigen Fach­ leute vor Ort bei Schweizer Medien stark gefragt. Für eine Ka­ tastrophensituation erhält Fastenopfer, das nur in Ausnahmefällen Nothilfe leistet, ungewöhnlich grosse Aufmerksamkeit und viele Spenden. Das Rampenlicht nutzt Fastenopfer, um auf weniger spektakuläre Facetten seiner langjährigen Arbeit auf den Philippinen aufmerksam zu machen, wie etwa auf Projekte zur Ernährungssicherheit und zur Anpassung an den Klimawandel. Allerdings mit mässigem Erfolg.

8 | Rückblick

11. Dezember 2013, Fribourg, Zürich und Luzern Neue Zusammenarbeit im Inland Fastenopfer schärft sein Profil weiter, indem es seine Unterstützung für Aufgaben in der Schweiz neu gestaltet. Dazu präsentieren Fastenopfer, die Bischofskonferenz und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz die Eckpunkte der neuen Lastenverteilung für die Finanzierung von schweizerischen und diözesanen Aufgaben. Die Vereinbarung ermöglicht es Fastenopfer, sich verstärkt auf seinen Kernauftrag der Armutsreduktion in Entwicklungsländern zu konzentrieren. 31. Dezember 2013, Luzern Deutlich mehr Beiträge und Spenden 2013 erhält Fastenopfer 2 066 106 Franken mehr finanzielle Unterstützung. Zu verdanken ist dieser Zuwachs von 9.5% gegenüber dem Vorjahr vor allem dem um 1 700 373 Franken höheren Deza-Beitrag sowie der Steigerung um 458 080 Franken bei den Spenden und Beiträgen. Überdurchschnittlich gut entwickeln sich die Privatspenden. Der Trend der letzten Jahre wird damit


schen verschiedenen Akteuren schlagen, Allianzen bilden und Freunde gewinnen, wo es vielleicht heute noch keine Bande gibt.

Wo werden Sie in Ihrem Amt den Schwerpunkt setzen? Renz: Eine effiziente Zusammenarbeit basiert auf einer guten Kommunikation. Und es ist klar, dass die Entwicklungszusammenarbeit in 15 Jahren ganz anders aussehen wird als heute. An dieser Weiterentwicklung will ich mit Fastenopfer als sehr professionelle, lösungsorientierte Organisation teilnehmen. Welches Ziel möchten Sie als Direktor erreichen? Renz: Ich will grundsätzlich Fastenopfer auch in Zukunft mit wichtigen Themen und Projekten bei einer noch breiteren Bevölkerung gut verankern. Was möchten Sie ändern an der Welt? Renz: Ich möchte Leute ermutigen, sich den für sie wesentlichen Fragen zu stellen und diese anzugehen.

fortgesetzt: Fastenopfer wächst vor allem im Bereich der Privatspenden. Mit 5.6% ist dieses Wachstum auch im Vergleich zu jenem der letzten Jahre überdurchschnittlich hoch. Die steigenden Einnahmen ermöglichen es Fastenopfer, sich noch wirkungsvoller für benachteiligte Menschen und globale Gerechtigkeit einzusetzen.

Was bedeutet der Fastenopfer-Slogan «Wir teilen» für Sie? Renz: Für mich geht es um mehr als nur ums eigentliche Teilen. Dieser Slogan ist ein Zeichen dafür, dass ich nicht allein auf dieser Welt bin. Damit ist er auch Ausdruck einer Demut und Bescheidenheit, die mich in die Gemeinschaft der Menschen einreiht und so durch die Wechselwirkung des Teilens die Lebendigkeit, Schönheit und Vielfalt dieser Gemeinschaft erfahren lässt. Aufgezeichnet von Patricio Frei

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Fastenopfer 2013 in Zahlen einem Spendenfranken setzt 4.2 Von Fastenopfer 4.2 Rappen für die Administration ein. Abzüglich der Kosten für die Mittelbeschaffung fliessen rund 90 Rappen von einem Spendenfranken in die Projektaufgaben des Fastenopfers.

425 Fastenopfer begleitet und unterstützt weltweit 425 Projekte, 53 Projekte mehr als im Vorjahr. über 3000 Artikeln und Beiträgen 3106 Inberichten Zeitungen und Onlineportale, Fernseh- und Radiokanäle über die Arbeit des Fastenopfers.

10 | Fastenopfer in Zahlen

eine halbe Million Menschen 450 000 Fast verbessert ihre Ernährung dank Weiterbildung in nachhaltigen Anbaumethoden, besserem Saatgut und Spargruppen des Fastenopfers. zweiten Mal haben Private 9 557 061 Zum mehr als 9 Millionen Franken direkt an Fastenopfer gespendet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Zuwachs von beinahe einer halben Million Franken. Hinzu kommen die Kollekten und Sammlungen aus den Pfarreien. der erfreulichen Ertragslage 17 980 014 Dank konnte Fastenopfer knapp 18 Millionen Franken für Projekte ausschütten. Das sind fast eine Million Franken (CHF 965 103) mehr als im Vorjahr. Herzlichen Dank an alle, die diese Steigerung ermöglicht haben!


Projekte des Fastenopfers: Verteilung weltweit

Schweiz

Nepal Haiti Senegal

Guatemala

Burkina Faso

Philippinen

Kenia

Kolumbien Dem. Rep. Kongo Brasilien

Laos

Indien

Madagaskar

Südafrika

Projekte*

Total in CHF

Afrika

136

3 753 792

Asien

108

3 078 500

Lateinamerika

79

2 935 374

International

9

465 548

Entwicklungspolitik und Grundlagen

50

1 684 198

Inland**

32

2 577 284

Direktion

11

79 035

Information und Bildung

3 406 282

Total Projektaufwand***

425

17 980 014

* Die Anzahl der Projekte sind gegenüber dem gedruckten Jahresbericht korrigiert. Die Summen der Projektbeiträge sind unverändert. ** Inkl. Diözesananteil *** Gemäss Organisationszweck (S. 23)

Verteilung weltweit | 11


Die Projekte des Fastenopfers Verteilbericht 2013 Fastenopfer verbessert die Lebensbedingungen von Menschen, die unter Hunger und Armut leiden. Dabei arbeitet das Hilfswerk in 14 Ländern mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die durch Vernetzung voneinander lernen. Koordinierende vor Ort und Programmverantwortliche sorgen für einen effizienten Einsatz der Mittel. Afrika 136 Projekte Afrika allgemein 7 Projekte

3 753 792

82 348

Burkina Faso Fastenopfer bildet 2000 Personen in verbesserten Anbaumethoden (wie Steinmäuerchen, Kompost) und 1600 Personen in Methoden zur alternativen Einkommensgenerierung aus. Die Spargruppen und Gemeinschaftsspeicher stützen die Solidarität innerhalb der Gesellschaft und verhindern, dass die Menschen in die Schuldenfalle geraten. Das Landesprogramm arbeitet mit über 10 000 Menschen. Auf grosses Interesse stossen auch die Workshops über das Bodengesetz. 18 Projekte 443 873

12 | Verteilbericht

Demokratische Republik Kongo Fastenopfer betreut 2300 Dorfgruppen (26 800 Frauen und Männer). Dank Gemeinschaftsfeldern und verbesserten Anbautechniken (Fruchtfolge, Kompost etc.) nehmen die Erträge zu, und die Menschen ernähren sich ausgewogener. Eine grosse Schwierigkeit bleibt die Verfügbarkeit von verbessertem Saatgut. Die betreuten Gruppen haben 673 Fischteiche angelegt. Zahlreiche Gruppen sind jetzt in der Lage, ihre Produktion auf lokalen Märkten zu verkaufen. 458 Solidaritätskassen sorgen dafür, dass ihre Mitglieder Kredite für Notfälle oder für Kleininvestitionen beziehen können. Im Schnitt verfügt eine Kasse über ein selbst erspartes Kapital von umgerechnet 150 Franken. 29 Projekte 812 322 Kenia Über 40 000 Menschen profitieren direkt von den Projekten zum Thema Ernährungssouveränität. Fastenopfer ist insbesondere bezüglich Zugang zu Land und natürlichen Ressourcen sowie Konfliktsensitivität aktiv. Die Partnerorganisationen setzen sich stark für friedliche Wahlen ein. Zwei Projekte fokussieren auf den Bau von energiesparenden Öfen und auf die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Ursachen und Folgen des Klimawandels. In Kitui wird eine Studie zu den Auswirkungen einer geplanten Mine durchgeführt. 25 Projekte 708 959

Madagaskar 179 876 Frauen und Männer schliessen sich in 12 009 Spargruppen zusammen. Drei Viertel der Mitglieder sind inzwischen schuldenfrei – aus eigener Kraft schaffen sie sich bessere Lebensbedingungen. 9204 Gruppen organisieren sich in Netzwerken, mehr als zwei Drittel führen gemeinsame Aktivitäten durch, wie das Instandhalten von Transportwegen und Brunnen oder den Bau einfacher Schulräume. Auch die Ausbildung zu besseren Anbaumethoden und zum neuen Bodenrecht gehört dazu. Im Süden des Landes werden zusammen mit der Bevölkerung 20 Brunnen gebaut. 4261 Menschen haben nun Trinkwasser. 16 Projekte 767 583 Senegal Die von Fastenopfer betreuten Gruppen legen 395 Kollektivfelder an, setzen 140 Vereinbarungen gegen die Verschuldungen um und handeln untereinander 220 Tonnen Güter. Vor allem dank der 487 Solidaritätskassen sind die Menschen deutlich besser abgesichert. Etwa die Hälfte des ersparten Geldes nutzen die Mitglieder, um Güter des täglichen Bedarfs zu einem besseren Preis einzukaufen. Durch die regelmässigen Treffen gewinnen die Gruppen an Bedeutung für die Gemeinde, und sie werden vermehrt in entwicklungsrelevante Diskussionen wie etwa Schulen und Dorfentwicklung einbezogen. Generell gewinnen die Partner an Selbstbewusstsein. 21 Projekte 432 117 Südafrika Heute gibt es knapp 3000 Haus- und 60 Gemeinschaftsgärten. Erstmals haben auch Schulen 33 Gärten angelegt. Gerade die Schülerinnen und Schüler übernehmen eine wichtige Rolle, denn sie bringen die Idee eines eigenen Gartens und das Wissen für eine gesunde Ernährung nach Hause. 2300 Frauen und 870 Männer haben sich zur Verschuldungsproblematik und Haushaltsbudgetierung weitergebildet. 2300 Frauen und 560 Männer nehmen an Kampagnen und Initiativen für Ernährungssouveränität, Konsumentenschutz und illegalen Kredit-


vergaben sowie für bessere staatliche Grundversorgung teil. 20 Projekte 506 590

Asien 108 Projekte Asien allgemein 3 Projekte

3 078 500

99 000

Indien Fastenopfer erreicht 57  784 Frauen und 57 792 Männer. Die direkte Zusammenarbeit wird in 413 Dörfern beendet und gleichzeitig in 484 Dörfern begonnen (bei gesamthaft 2328 Dörfern). 2054 Menschen befreien sich aus der Schuldknechtschaft; 104 weitere Dörfer besinnen sich auf ihre ursprüngliche

Kultur und Religion und beginnen, diese wieder zu leben. Besonders beim Landkampf reagieren Behörden und Grossgrundbesitzer häufig mit Gewalt, willkürlichen Verhaftungen und Einschüchterungen. Die Partnerorganisationen bringen diese Verletzungen der Menschenrechte und verfassungsmässigen Rechte häufiger zur Anzeige. 27 Projekte 875 000 Laos In den meisten Projekten steigern die Menschen die Erträge von Reis und anderen Lebensmitteln. Gemüsegärten, Obstbäume, Kleintierhaltung, Fischteiche und Bienenhaltung tragen zu einer vielfältigeren und besseren Ernährung bei. Und sie verhelfen vereinzelt zu zusätzlichem Einkommen. Bauernfamilien erhalten dank den Vermarktungsgruppen bessere Preise für ihre

Produkte. 21 Dörfer ergreifen Massnahmen zum Schutz ihrer natürlichen Ressourcen. Fastenopfer erreicht 11 000 Einwohnerinnen und Einwohner in 180 Dörfern. 13 Projekte 514 600 Nepal Dank Küchengärten und Fruchtanbau ernähren sich mehr Menschen ausgeglichener. In vielen Gebieten des Karnali werden die ­ Erträge von Grundnahrungsmitteln durch eine dritte Saat (Kartoffeln) und angepasstes Saatgut (Weizen, Mais, Reis) nachhaltig erhöht. Bevor diese Ansätze grossflächig auch in anderen Projektgegenden angewendet werden, klärt Fastenopfer die Risiken umfassend ab. Der Gebärmuttervorfall, an dem Hunderttausende Frauen leiden, ist dank Fastenopfer im Gesundheitswesen als eine Konsequenz der Ver-

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zusammen, um die Lebensbedingungen zu verbessern. Im haitianischen Kontext mit schwachen staatlichen Strukturen ist dies ein guter Ansatz. Das Projekt der Ziegenfarmen ist abgeschlossen. 21 Projekte 609 549

letzung von Frauenrechten anerkannt. Fastenopfer erreicht 66 000 Menschen. 15 Projekte 468 487 Philippinen Die Arbeit auf den Philippinen steht im Zeichen des Klimawandels und der Menschenrechte. Der Widerstand gegen die Freihandelszone Apeco, die Workshops der Partner zum Menschenrechtsansatz und die Veröffentlichung des Assessments zur geplanten Mine in Tampakan haben eine viel breitere Wirkung als erwartet. Erfolge gibt es auch bei beim diversifizierten Anbau von Reis, Gemüse und Früchten sowie bei der nachhaltigen Küstennutzung. Fastenopfer erreicht über 33 000 Menschen. Nach dem Taifun Haiyan leistet Fastenopfer in drei Projekten auf Samar und Cebu Nothilfe und verteilt Lebensmittel sowie Baumaterial an die betroffene Bevölkerung 50 Projekte 1 121 413

Lateinamerika 79 Projekte Lateinamerika allgemein 5 Projekte

2 935 374

Guatemala 2600 Frauen und 3100 Männer nehmen an den Projektaktivitäten teil. Zum Thema Ernährungssouveränität bilden sich mehr als 1200 Personen weiter. Fastenopfer schult 14 Frauen und 16 Männer im Landlegalisierungsprozess, die nun ihr Wissen in ihren Dörfern weitergeben. Systeme zum Auffangen von Wasser und zur Wasserwiederaufbereitung sowie sparsame Kochherde werden installiert. 231 Frauen und 277 Männer verbessern ihr Einkommen durch die Vermarktung der Überschüsse. 1117 Frauen und 1300 Männer werden ausgebildet, damit sie ihre Führungsrolle in den Gemeinden besser wahrnehmen können. 13 Projekte 744 805

110 020

Brasilien 8095 Menschen weiten das Bewusstsein und das Wissen über ihre Rechte aus. Positiv entwickelt sich auch die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen. Unter Mit-

14 | Verteilbericht

wirkung von Partnerorganisationen gelingt es, einen nationalen Plan für ökologische Landwirtschaft und organische Produktion zu implementieren. Die Ziele im Bereich Glaube und Gerechtigkeit werden erreicht, einige gar übertroffen. 15 784 Personen nehmen an Aktivitäten und Weiterbildungen in kontextueller Theologie, sozialethischen Themen, Bibellektüre und interreligiöser Verständigung teil. 18 Projekte 713 000

Haiti Die ländlichen Basisorganisationen engagieren sich für die lokale Entwicklung. Diese Organisationen, oft aus dem Umfeld von Kaffee-Kooperativen entstanden, bringen lokale Organisationen und Menschen

Kolumbien An den Projektaktivitäten nehmen 4029 Frauen und 2624 Männer teil. Dank Hausgärten, Kompost und einer grösseren Produktevielfalt erzielen 1872 Personen Fortschritte bei der Bodenbewirtschaftung. 2651 Personen gestalten mit Eiweiss und Gemüse ihren Speiseplan abwechslungsreicher. 487 Familien verbessern ihre wirtschaftliche Situation durch die Vermarktung eigener Produkte und die Schaffung von Sparfonds. 2748 Personen erwerben durch die Teilnahme an Bildungstagen Kenntnisse über die Menschenrechte (zum Beispiel Recht auf Nahrung). 22 Projekte 758 000

International Die Auswirkungen des Klimawandels sind in unseren Schwerpunktländern spürbar. Deshalb finanziert Fastenopfer mit seinen internationalen Projekten unter anderem Klimaworkshops und klimarelevante Projekte. Dass diese Trainings wirksam sind, zeigt sich deutlich auf den Philippinen: Dank ihrer Ausbildung in Disaster Risk Management beklagen die betroffenen Partner nach dem Wirbelsturm Haiyan weder Todesfälle noch allzu grosse Infrastrukturschäden. Auf den Philippinen wird ein solches Training unmittelbar nach dem Taifun durchgeführt und unterstreicht die Notwendigkeit von Klimaanpassungen. Weitere Klimatrainings finden in Guatemala und Brasilien statt. 9 Projekte 465 548

Entwicklungspolitik und Grundlagen Handel mit Rohstoffen aus Konfliktgebieten, Menschenrechtsverletzungen durch Bergbaukonzerne oder unmenschliche Arbeitsbedingungen in den Zuliefererketten von IT- und Textilunternehmen beschäftigen die Schweizer Öffentlichkeit. Im Rahmen der Ko-


alition «Recht ohne Grenzen» engagiert sich Fastenopfer   für die Einführung verbindlicher Standards und Rechtsgrundlagen, damit Schweizer Konzerne für ihre Tätigkeiten, ihre Tochterfirmen und Zulieferer vorsorglich Massnahmen (Sorgfaltspflicht) treffen müssen, um hier und anderswo Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergehen zu verhindern. 50 Projekte 1 684 198

Jugendpastoral, katholischer Frauenbund, pastorale Bildung, katholische Medien. Ende 2013 präsentieren Fastenopfer, die Bischofskonferenz und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz die Eckpunkte der neuen Lastenverteilung für die Finanzierung von schweizerischen und diözesanen Aufgaben. Fastenopfer kann sich nun verstärkt auf seinen Kernauftrag, die Armutsreduktion in Entwicklungsländern, konzentrieren. 32 Projekte 2 577 284

Inland Mit der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz RKZ nimmt Fastenoper Aufgaben in der Kirche Schweiz wahr. Fastenopfer engagiert sich besonders für Organisationen, die das kirchliche Leben stärken und für die Anliegen der Gerechtigkeit und Armutsüberwindung einstehen: Justitia&Pax,

Direktion

Fastenopfer unterstützt in diesem Bereich Anlässe und Initiativen in der Schweiz, die sich für globale Gerechtigkeit und Armutsüberwindung engagieren sowie der Erfüllung des Stiftungszwecks des Fastenopfers dienen. 11 Projekte 79 035

Information und Bildung Der Kampagnengast Ajoy Kumar bereichert die Ökumenische Kampagne «Ohne Land kein Brot» mit seinen Vorträgen zu den Projekten des Fastenopfers im Landesprogramm Indien an Universitäten, Schulen und in Kirchgemeinden. Hierdurch kann der von der Kampagne angestrebte Prozess der Bewusstseinsbildung sinnvoll verstärkt und können die Süd- und Bildungsarbeit miteinander verbunden werden. Das Bildungskonzept und die Konsolidierung des neuen Bereichs werden angegangen und weiter verfolgt. Die Vernetzung zwischen den drei Sprachregionen bleibt für diesen Bereich weiterhin eine Herausforderung. 3 406 282

Alle Beträge in CHF

Vollständige Liste der unterstützten Projekte auf www.fastenopfer.ch/projektliste

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Konsolidierte Jahresrechnung 2013 Fastenopfer – Katholisches Hilfswerk Schweiz

Bilanz per 31. Dezember (in CHF) Aktiven

2013

2012

7 508 267 6 978 378 352 009 227 739 61 447 15 127 840 13 872 34 400 0 7 288 050 288 462 7 624 784

5 121 275 6 633 780 312 265 338 138 185 216 12 590 675 345 120 950 6 850 7 445 540 282 135 7 855 820

22 752 624

20 446 495

2013

2012

542 618 1 060 000 556 041 2 158 659 1 700 000 616 429 2 316 429 4 475 088

460 136 1 060 000 741 830 2 261 965 1 700 000 625 929 2 325 929 4 587 894

4 014 817

1 918 058

100 000

100 000

3 166 386 300 000 287 698 3 754 084

3 166 386 300 000 265 908 3 732 294

Kursschwankungsreserven Kapitalanlagen Reserven Sozialfonds Personal Versprochene Projektmittel Erarbeitetes gebundenes Kapital Freie Mittel Organisationskapital

448 215 450 000 6 273 548 7 171 763 3 236 872 14 262 720

11 000 450 000 6 645 457 7 106 457 3 001 792 13 940 543

Total Passiven

22 752 624

20 446 495

Flüssige Mittel Wertschriften Forderungen Vorleistungen/Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Mobilien Hardware Feste Einrichtungen/Installationen Immobilien Finanzanlagen Anlagevermögen

1) 2) 3) 4) 5) 5) 5) 5) 6)

Total Aktiven

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Kurzfristiges Fremdkapital Langfristige Darlehensverbindlichkeiten Rückstellungen Langfristiges Fremdkapital Fremdkapital Fondskapital Stiftungskapital Neubewertungsreserven Kapitalreserven Gewinnreserven Erarbeitetes freies Kapital

7) 8) 9)

10)

Die hier aufgeführten zusammenfassenden Zahlen stimmen mit der von Balmer-Etienne AG revidierten Jahresrechnung überein. Die detaillierte und revidierte Jahresrechnung sowie der Bericht der Revisionsstelle finden Sie auf www.fastenopfer.ch/jahresrechnung_13 Ferner bestätigt die Revisionsstelle, dass die durch sie zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung Zewo eingehalten sind.

16 | Bilanz


Betriebsrechnung per 31. Dezember (in CHF) Ertrag

2013

Allgemeine Spenden Zweckbestimmte Spenden Beiträge aus Geldern der öffentlichen Hand Beiträge Bund Deza Legate Grossspenden Beiträge Dritter zusätzlich für Projekte Total Spenden und Beiträge Handelsertrag Dienstleistungsertrag Dienstleistungsertrag Deza Übriger Ertrag Total Ertrag

Aufwand

2012

9 006 624 7 078 727 898 403 4 980 618 783 162 0 86 000 22 833 534

37.8% 29.7% 3.8% 20.9% 3.3% 0.0% 0.4% 95.9%

8 620 676 7 309 029 938 900 3 344 733 480 728 90 000 135 157 20 919 223

39.7% 33.6% 4.3% 15.4% 2.2% 0.4% 0.6% 96.2%

231 901 24 566 711 200 967 667

1.0% 0.1% 3.0% 4.1%

127 974 41 187 646 712 815 872

0.6% 0.2% 3.0% 3.8%

23 801 202

100.0%

21 735 095

100.0%

2013

Südarbeit / Landesprogramme kirchl. / nicht kirchl. Partner Südarbeit / regionale und internationale Projekte EPG Grundlagenarbeit EPG Advocacy & Lobbying Inlandprojekte Diözesananteil Direktionsprojekte Information und Bildung

2012

–9 328 616 – 904 598 – 439 196 –1 245 002 –1 917 284 – 660 000 – 79 035 –3 406 282 –17 980 014

42.1% 4.1% 2.0% 5.6% 8.6% 3.0% 0.4% 15.4% 81.1%

–9 236 058 – 606 805 –1 159 475 0 –1 961 663 – 707 000 – 55 684 –3 288 226 –17 014 911

42.3% 2.8% 5.3% 0.0% 9.0% 3.2% 0.3% 15.1% 77.9%

Projektbearbeitungskosten (insb. Projektplanung, -koordination und -kontrolle) Direkter Projektaufwand

–1 878 809 –19 858 823

8.5% 89.5%

–2 302 545 –19 317 457

10.5% 88.4%

Administration Mittelbeschaffung Administrativer Aufwand

– 941 877 –1 382 490 –2 324 367

4.2% 6.2% 10.5%

– 969 955 –1 560 183 –2 530 138

4.4% 7.1% 11.6%

100.0%

–21 847 595 – 112 499

100.0%

Total Aufwand Zwischenergebnis 1

11)

–22 183 190 1 618 012

Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis

12) 13)

136 661 –22 713 113 947

509 539 –15 435 494 105

505 857 –232 777 273 080 –21 661

491 159 –276 995 214 163 –13 804

–1 657

0

1 981 721

581 965

–21 790 –2 096 760 371 909 –235 080

28 254 –1 359 639 1 626 570 –877 151

0

0

Liegenschaftsertrag Liegenschaftsaufwand Liegenschaftsergebnis Steueraufwand Ausserordentlicher Erfolg Zwischenergebnis 2 vor Zuweisungen Veränderung erarbeitetes gebundenes Kapital Zuweisung in erarbeitetes freies Kapital Veränderung Fondskapital Veränderung versprochene Projektmittel Veränderung freie Mittel Mehrertrag/Minderertrag nach Zuweisungen

14)

Betriebsrechnung | 17


Erträge 2013 Total Ertrag 2013

CHF 23 801 202 Beiträge öffentliche Hand und Dritter 4.2 % Beiträge und Dienstleistungsertrag Deza 23.9 %

Spenden 67.5 %

Legate 3.3 % Übriger Ertrag 1.1 %

Aufwendungen 2013 Total Aufwand 2013

CHF 22 183 190

Administration 4.2 % Direkter Projektaufwand 89.5 %

Mittelbeschaffung 6.2 %

Spendenstatistik 30 Mio. 25 Mio. 20 Mio. 15 Mio. 10 Mio. 5 Mio.

0 1962 1965

18 | Statistiken

1970

1975

1980

1985

1990

1995

2000

2005

2013


Mittelflussrechnung Mittelflussrechnung (in CHF)

2013

2012

1 981 721 –434 450 437 215 93 912 157 490 –39 743 110 399 123 769 82 482 0 –185 789 –9 500 0 2 317 507

581 965 –383 895 11 000 266 469 160 490 –71 642 –42 323 –88 974 111 942 –45 000 239 269 –9 500 –250 000 479 801

–14 040 0 –7 215 90 740 69 485

–103 495 –743 000 –7 213 379 990 –473 718

0 0 0

0 0 0

Veränderung

2 386 992

6 081

Anfangsbestand an flüssigen Mitteln Endbestand an flüssigen Mitteln Veränderung der flüssigen Mittel

5 121 275 7 508 267 2 386 992

5 115 194 5 121 275 6 081

Jahresergebnis Buchgewinne/-verluste auf Finanzanlagen Veränderung Wertschwankungsreserve Finanzanlagen Abschreibungen auf Mobiliar/Einrichtungen und EDV Abschreibung auf Liegenschaften Veränderung Forderungen Veränderung Materialvorräte Veränderung aktive Rechnungsabgrenzung Veränderung kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Nicht liquiditätswirksamer Darlehensverzicht Veränderung passive Rechnungsabgrenzung Veränderung Rückstellungen Veränderung Inlandreserven Mittelfluss aus Betriebstätigkeit Investition Sachanlagen Investition Liegenschaften Investition Finanzanlagen und Wertschriften Deinvestition Finanzanlagen und Wertschriften Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Veränderung kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten Veränderung Verbindlichkeiten aus laufenden Projekten Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit

Veränderungen des Kapitals Veränderungen Fondskapital in CHF

Fonds Internationale Zusammenarbeit

Bestand 1.1.13

Zuweisung

1 918 058 13 136 529 1 918 058 13 136 529

Interner Fondstransfer

Verwendung

Summe Veränderungen

Bestand 31.12.13

–806 556 –10 233 214 –806 556 –10 233 214

2 096 759 2 096 759

4 014 817 4 014 817

–254 438 –254 438

0 0 0 21 790 21 790

100 000 3 166 386 300 000 287 698 3 754 084

437 215 0 –371 909 65 306 235 080

448 215 450 000 6 273 548 7 171 763 3 236 872

Veränderungen Organisationskapital Stiftungskapital Neubewertungsreserven Kapitalreserven Gewinnreserven Erarbeitetes freies Kapital

100 000 3 166 386 300 000 265 908 3 732 294

505 857 505 857

–229 629 –229 629

Kursschwankungsreserven Kapitalanlagen Rückstellung Sozialfonds Personal Versprochene Projektmittel 2013 Erarbeitetes gebundenes Kapital Freie Mittel

11 000 450 000 6 645 457 7 106 457 0 3 001 792 10 801 333

437 215 –371 909 65 306 0 970 878 –11 537 131

Organisationskapital

13 940 543 11 307 190

806 556 –11 791 569

322 176 14 262 720

Total Fonds- und Organisationskapital

15 858 601 24 443 719

0 –22 024 783

2 418 935 18 277 537

Dank der projektbezogenen Spenden für die Landesprogramme konnten CHF 806 556 aus dem Fonds Internationale Zusammenarbeit den freien Mitteln zugewiesen werden, da durch die Vorfinanzierung die entsprechenden, zweckbestimmten Mittel nicht mehr gebunden sind. Mittelflussrechnung | Veränderung des Kapitals | 19


Leistungsbericht 2013 «Ohne Land kein Brot» Mit einer grossen Lupe machte die neu gestaltete Ökume­ nische Kampagne 2013 auf sich aufmerksam. Der neue Auftritt unter dem Motto «Sehen und Handeln» nahm das Thema Landraub auf, bot Handlungsmöglichkeiten und löste rege Diskus­ sionen aus. Auch in finanzieller Hinsicht war die Kampagne ein Erfolg. Einen zweiten Schwerpunkt setzte die Präsentation eines Menschenrechtsassessments über eine geplante Mine in Tampakan auf den Philippinen. Die Studie zeigt auf, dass der verantwortliche Bergbaukonzern mit Schweizer Hauptsitz die Auswirkungen auf die Menschenrechte zu wenig beachtet hat, was die Notwendigkeit gesetzlicher Regulierung transnationaler Konzerne erneut verdeutlicht. Im Herbst standen erneut die Philippinen im Zentrum des Interesses: Der verheerende Wirbelsturm Haiyan bewegte die Öffentlichkeit. Unsere Philippinen-Verantwortliche Helena Jeppesen war vor Ort und berichtete live in den Medien. Am 11. Dezember präsentierten Fastenopfer, die Bischofskonferenz und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz die Eckpunkte der neuen Lastenverteilung für die Finanzierung von schweizerischen und diözesanen Aufgaben. Die Vereinbarung ermöglicht es Fastenopfer, sich verstärkt auf seinen Kernauftrag, die Armutsreduktion, zu konzentrieren. Gleichzeitig wird

20 | Leistungsbericht

Fastenopfer weiterhin Beiträge zu pastoralen Aufgaben in der Schweiz leisten. Finanzielle Leistungen Der Gesamtertrag lag 2013 um CHF 2 066 106, das heisst 9.5% höher als im Vorjahr. Dieses sehr erfreuliche Ergebnis kam unter anderem dank eines um CHF 1 700 373 höheren Deza-Beitrages sowie einer Steigerung bei den Spenden und Legaten um CHF 458 080 zustande. Überdurchschnittlich gut haben sich die Privatspenden entwickelt. Diese liegen 5.6% höher als im Vorjahr. Dazu haben die Spenden für die Betroffenen des Wirbelsturms Haiyan massgeblich beigetragen. Der seit mehreren Jahren vorherrschende Trend der Verschiebung von den allgemeinen auf zweckbestimmte Spenden wurde gebrochen. Fastenopfer wertet dies auch als Vertrauensbeweis der Spenderschaft dafür, dass die Mittel sinnvoll eingesetzt werden. Der übrige Ertrag (Handelsertrag und Dienstleistungen inkl. Deza-Dienstleistungen) ist um CHF 151 795 ebenfalls wieder leicht gestiegen. Der ausgewiesene Finanzertrag liegt mit CHF 113 947 deutlich tiefer, was jedoch auf die Bildung einer neu definierten Wertschwankungsreserve zurückzuführen ist. Der direkte Projektaufwand gemäss Stiftungszweck (Südprogramme, entwicklungspolitische Projekte, Inlandprojekte, Bil-


(Verwaltung und Fundraising) beträgt somit CHF 2 324 367 (Vorjahr CHF 2 530 138) und konnte um 8% verringert werden. Die Rechnung schliesst im operativen Geschäft mit einem Mehrertrag von CHF 1 618 012 und im Zwischenergebnis 2 (Ergebnis vor Zuweisungen) mit CHF 1 981 721 deutlich besser als budgetiert ab. Dass diese Mittel korrekt und verantwortungsvoll eingesetzt werden, bestätigen auch die Zewo-Zertifizierung und der Swiss NPO Code.

dungsarbeit sowie Programmentwicklung und Begleitung) betrug CHF 19 858 823 (Vorjahr CHF 19 317 457). 89.5% der Mittel flossen somit in die Projektarbeit. Die Südaufwendungen sind zwar leicht höher als 2012, jedoch tiefer als budgetiert, da teilweise die Planungen nicht wie vorgesehen umgesetzt werden konnten. Für die Mittelbeschaffung wendete Fastenopfer CHF 1 382 490 (Vorjahr CHF 1 560 183) bzw. 6.2% auf. Dank einer guten Budgetdisziplin konnten die Aufwendungen für Administration und Verwaltung um 2.9% gesenkt werden. Der administrative Aufwand

Kooperationen und Beteiligungen Fastenopfer führt jährlich mit Brot für alle und Partner sein die Fastenkampagne durch. 2013 wurde die Zusammenarbeit auch in der Entwicklungspolitik und in diversen organisatorischen Fragen weiter ausgebaut. Die Alliance Sud dient als wichtiges Instrument der entwicklungspolitischen Arbeit in der Schweiz. International engagiert sich Fastenopfer als Mitglied des katholischen Netzwerks Cidse. Mit der Deza besteht ein Rahmenvertrag 2013 – 2016. Fastenopfer nimmt als Gründungsmitglied Einsitz im Stiftungsrat der Max-Havelaar-Stiftung (Schweiz). An der claro fair trade AG und der Oikocredit besteht eine Aktienbeteiligung ohne Vertretung im Verwaltungsrat. Die Ökumenische Kampagne «Ohne Land kein Brot» nahm das Fastenopfer-Kernthema Ernährungssouveränität auf. Dem Ziel, dass sich arme und entrechtete Menschen nachhaltig und selbstbestimmt ernähren können, kamen wir einen Schritt näher: Dank Weiterbildungen in nachhaltigen Anbaumethoden, besserem Saatgut und Spargruppen konnten 450 000 Menschen ihre Situation verbessern. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, Pfarreien und Institutionen sowie der Deza, die auch im vergangenen Jahr wertvolle Unterstützung leisteten. Die Mittel setzen wir verantwortungsvoll und sorgfältig ein. Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Matthias Dörnenburg Direktor ad interim Fastenopfer, Bereichsleitung Marketing

Leistungsbericht | 21


Struktur des Fastenopfers per 1.1.2014 Leitungsorgane

Kontrollorgan

Stiftungsforum1

Stiftungsrat

Geschäftsprüfungskommission Direktionsassistenz Gremiensekretariat

Direktion

Ausführungsorgane

Geschäftsleitung

Programme und Projekte Süden2

Beratende Gremien

Entwicklungspolitik und Grundlagen2

Gremien Mitfinanzierung RKZ/Fastenopfer 3

Bildung

2

Marketing

2

Infrastruktur und Dienste2

Ökumenisches Kampagnenforum

Arbeitsorte: Hauptsitz Luzern, Bureau Romand Lausanne, U fficio Svizzera Italiana Lugano 1

Das Stiftungsforum wählt sieben der neun Mitglieder des Stiftungsrats.

2

Die Bereichsleitung ist Mitglied der Geschäftsleitung.

3

Paritätische Planungs- und Finanzierungskommission SBK – FO/RKZ sowie Fachgruppen 1–3.

Leitung des Fastenopfers Die Leitung des Fastenopfers setzt sich folgendermassen zusammen: Stiftungsforum Dr. Lucrezia Meier-Schatz, Präsidentin, Nationalrätin (seit 13.11.2006) Stiftungsrat Bischof Felix Gmür, Präsident, Bischof von Basel (seit 1.7.2013) Bischof Markus Büchel, Präsident, Bischof von St. Gallen (bis 30.6.2013) Dr. Walo Bauer, LL. M., Vizepräsident, Wirtschaftsjurist (seit 13.6.2002) Chiara Simoneschi Cortesi, alt Nationalrätin (seit 13.6.2002) Andrea Koster Stadler, Seelsorgerin, Katechetin (seit 19.5.2008) Dr. Hans Stadler-Planzer, Historiker (seit 25.11.2008) Eric Sottas, Jurist (seit 1.8.2011) Dr. Erwin Tanner, Generalsekretär der Schweizer Bischofs­ konferenz (seit 1.11.2011) Dominique Rossier-Musso, Lehrbeauftragte (seit 1.12.2011) 22 | Organigramm

Prof. Dr. Patrick Renz, Hochschuldozent (bis 29.10.2013) Luigi Pedrazzini, Jurist (seit 1.1.2014) Geschäftsprüfungskommission Bruno Vocat, Präsident, dipl. Wirtschaftsprüfer (seit 11.12.2008) Dr. oec. Esther Müller, Verwaltungsdirektorin Universität Luzern (seit 1.1.2012) Dr. oec. Manfred Stüttgen, Unternehmensberater (seit 05.11.2012) Geschäftsleitung Prof. Dr. Patrick Renz, Direktor (seit 1.4.2014) Antonio Hautle, Direktor (bis 14.10.2013) Matthias Dörnenburg, Direktor a. i. (15.10.2013 bis 31.3.2014), Bereichsleitung Marketing (seit 1.4.2001) Markus Brun, Bereichsleitung Süden (Geschäftsleitungsmitglied seit 1.3.2006) Jean-Claude Huot, Bereichsleitung Bildung (bis 31.8.2013) Dominik Hasler, Bereichsleitung Infrastruktur und Dienste (seit 15.3.2012) Dr. Susann Schüepp, Bereichsleitung Entwicklungspolitik und Grundlagen (seit 1.1.2013) Christelle Devanthéry, Bereichsleitung Bildung (seit 1.9.2013)


Zweck der Organisation Die Stiftung Fastenopfer hat den Zweck, – die Arbeit der Kirche und Projekte von Entwicklungsorganisationen zugunsten wirtschaftlich und sozial benachteiligter Menschen weltweit zu unterstützen, mit Schwergewicht auf Afrika, Asien und Latein­amerika (Pastoral- und Entwicklungszusammenarbeit); – Mittel bereitzustellen, um in Zusammenarbeit mit der Bischofskonferenz und den staatskirchenrechtlichen Organisationen pastorale Projekte für die Arbeit der Kirche in der Schweiz zu unterstützen (Inlandaufgaben); – sich an der entwicklungspolitischen Meinungs- und Entscheidungsbildung zu beteiligen; – durch Information und Bewusstseinsbildung in ökumenischer Zusammenarbeit die weltweite Solidarität der Schweizer Bevölkerung zu fördern; – durch Anregungen und Bildungsunterlagen einen Beitrag zur Gestaltung der Fastenzeit zu leisten.

Organisationszweck | 23


Alpenquai 4 6002 Luzern +41 41 227 59 59 mail@fastenopfer.ch www.fastenopfer.ch www.facebook.com/fastenopfer PC 60-19191-7 IBAN CH16 0900 0000 6001 9191 7

Avenue du Grammont 7 1007 Lausanne +41 21 617 88 81 actiondecareme@fastenopfer.ch www.actiondecareme.ch CCP 10-15955-7 IBAN CH31 0900 0000 1001 5955 7

SACRIFICIO QUARESIMALE via Cantonale 2 A 6901 Lugano +41 91 922 70 47 lepori@fastenopfer.ch www.sacrificioquaresimale.ch CCP 60-19191-7 IBAN CH16 0900 0000 6001 9191 7


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