Jahresbericht Fastenopfer 2014

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Jahresbericht 2014


Inhalt  4

Jahresrückblick

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Jeans-Plakat, Generationengerechtigkeit und SBB-Petition

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Genau hingeschaut bei der Produktion von Smartphones und Computern.

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Patrick Renz: «Im Brückenbauen besser werden»

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Projekte des Fastenopfers

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Verteilbericht 2014

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Verteilung weltweit

18 Jahresrechnung 19

Bilanz

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Betriebsrechnung

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Geldflussrechnung

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Veränderungen Fondskapital

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Struktur des Fastenopfers

Die Stiftung Fastenopfer hat den Zweck, • die Arbeit der Kirche und Projekte von Entwicklungsorganisationen zugunsten wirtschaftlich und sozial benachteiligter Menschen weltweit zu unterstützen, mit Schwergewicht auf Afrika, Asien und Lateinamerika (Pastoral- und Entwicklungszusammenarbeit); • Mittel bereitzustellen, um in Zusammenarbeit mit der Bischofskonferenz und den staatskirchen­ rechtlichen Organisationen pastorale Projekte für die Arbeit der Kirche in der Schweiz zu unter­ stützen (Inlandaufgaben); • sich an der entwicklungspolitischen Meinungs- und Entscheidungsbildung zu beteiligen; • durch Information und Bewusstseinsbildung in ökumenischer Zusammenarbeit die weltweite Solidarität der Schweizer Bevölkerung zu fördern; • durch Anregungen und Bildungsunterlagen einen Beitrag zur Gestaltung der Fastenzeit zu leisten.

Impressum Herausgeber Fastenopfer Schweiz, Luzern Redaktion Patricio Frei, Johanna Monney Fotos Jean-Pierre Grüter, Monika Flückiger, Misereor, Meinrad Schade, Aisling Walsh/Trócaire, Vreni Jean-Richard, Bob Timonera, bildwild.ch, Tobias Buser, Annette Boutellier, Jean-Claude Gadmer, Teeka Bhattarai, Patricio Frei, Blanca Steinmann, Wim Reybroeck, Shutterstock. Gestaltung Spinas Civil Voices, Zürich Druck Binkert Druck AG, Laufenburg Papier Recyclingpapier matt, Rebello 2


Leitgedanken Der Aufruf «Wir teilen» begleitet mich seit Kinderzeiten. Jedes Jahr stand vor Ostern das Fastensäckchen zu Hause auf der Kommode, und wir haben von unserem Sackgeld einen Obolus geleistet. Dieser Beitrag «für die Armen» war aber damals noch nicht mit konkreten Bildern hinterlegt. Heute sehe ich aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung als Stiftungsratspräsident von Fastenopfer besser hinter die Kulissen. Der Aufruf «Wir teilen» hat sich von einem moralischen Aufruf zu einer differenzierteren Aussage gewandelt. «Teilen» bedeutet eine Form des Verzichts. Mit dem Teilen anerkenne ich, dass auch ich mich mit meinem Lebensstil auf «meinen Anteil» beschränken sollte. So wird diese Aufforderung zum Teilen brisant. Sie fordert mich heraus und führt mich zur Frage, was denn mein Anteil an den Gaben der Schöpfung ist. Und ob ich denselben Anteil auch der Frau in einem kleinen Dorf in Burkina Faso zugestehe. Übernehme ich die Verantwortung für meinen Lebensstil? Bin ich bereit, etwas zu verändern, damit auch künftige Generationen eine Lebensgrundlage haben? Diese und weitere Gedanken gehen vom Kultobjekt «Fastensäckchen» aus. Ich freue mich, wenn Sie sich dieser Aufforderung stellen und sich selber fragen, was «Wir teilen» letztlich für Sie persönlich bedeutet. Herzlichen Dank für Ihr Mittragen. Freundliche Grüsse

+ Felix Gmür, Bischof von Basel Stiftungsratspräsident

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Rubrik

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Jahresrückblick 2014

5. März bis 20. April, Ökumenische Kampagne:

Sehen und handeln: Gemeinsam für Gerechtigkeit bei der Kleiderherstellung.

Als Handlungsoption auf politischer Ebene hat Fastenopfer, zusammen mit Brot für alle und Partner sein, für die Ökumenische Kampagne 2014 eine Petition an die Schweizerischen Bundesbahnen SBB lanciert Die Petition verlangte von der SBB, anstatt des BSCI-Standards die höheren Anforderungen der Fair Wear Foundation umzusetzen. Diese Forderung war aus folgenden Überlegungen realistisch und sinnvoll:

aus dem Ausland unter fairen Bedingungen produziert werden. Die SBB sind der Fair Wear Foundation trotzdem nicht beigetreten. Als Grund geben sie an, dass sie ihre Bemühungen, nachhaltig zu beschafen, gleichwohl verstärken, indem die Anliegen der Fair Wear Foundation in die eigenen Beschaffungsprozesse und Anforderungen integriert würden. Diesen Entscheid fällte die Konzernleitung.

Konzept mit einer Lupe und folgte dem Slogan «Sehen und Handeln». Das Thema «Generationengerechtigkeit» wurde mit dem Key-Visual einer Jeans umgesetzt. Die Kampagne war im Rahmen eines «Kampagnen-Dreischritts» konzipiert: Baumwollherstellung in Burkina Faso, Jeansherstellung in Bangladesch, Konsum in der Schweiz. Die Kampagne kam gut an, wird doch das Thema «Kleiderproduktion» in der Öffentlichkeit als aktuell, interessant und relevant wahrgenommen.

1. Als halbstaatliches Unternehmen, welches in der Öffentlichkeit sehr präsent und beliebt ist, hat die SBB eine wichtige Vorbildfunktion wahrzunehmen. 2. Die Schweizerische Post ist der Fair Wear Foundation bereits beigetreten. 3. Die Revision des öffentlichen Beschaffungswesens kommt 2015 ins Parlament: Weil die Petition zur rechten Zeit kam, hatte sie das Potenzial, um über die Bestellmengen der SBB hinaus wirksam zu werden!

Für eine faire SBB: Miges Baumann, Lucrezia Meier-Schatz, Shatil Ara und Matthias Dörnenburg lancieren die Petition.

Die 18 000 gesammelten Unterschriften belegen das grosse Anliegen der Schweizer Bevölkerung, dass Güter

Die Petition erwies sich als guter Auftakt für die Ökumenische Kampagne. Sie stand zum zweiten Mal unter dem

Steht am Anfang der Kleiderproduktion: Baumwolle in Burkina Faso. 5


Jahresrückblick 2014

17. Juni, Luzern/Bern Herausforderung Unternehmenstransparenz Zwei von Glencore kontrollierte Firmen in der Demokratischen Republik Kongo verletzen die Grundsätze für Sicherheit und Menschenrechte der Uno, missachten den Umweltschutz und vermeiden Steuerpflichten. Dies zeigt ein Bericht, den Fastenopfer im Juni in Zusammenarbeit mit Brot für alle, Raid und kongolesischen Partnern veröffentlichte. Es war die dritte Studie über die Tätigkeiten von Glencore im Kongo. Im Bericht ging es nicht nur darum, das verantwortungslose Handeln eines Schweizer Unternehmens zu kritisieren. Ziel war es auch, die Lebensbedingungen der betroffenen Bevölkerung konkret zu verbessern. Zudem sollte die Studie aufzeigen, dass eine Haftungsregelung für Tochterunternehmen von international tätigen Unternehmen in der Schweiz nötig ist.

Bei Glencore stiess die Studie auf heftigen Widerstand. Nicht nur weigerte sich das Unternehmen, die Schlussfolgerungen der Studie anzuerkennen. Vielmehr übte sie grossen Druck aus, um die Publikation zu verzögern. Auch hat sich die Firma geweigert, die Umweltverträglichkeitsprüfung der Minen offenzulegen, obwohl dies laut kongolesischem Gesetz Pflicht wäre. Fastenopfer unterstützt die lokale Bevölkerung im Kongo, ihre Rechte einzufordern. In der betroffenen Region wurde ein Workshop durchgeführt, an welchem lokale NGOs, Dorfbehörden sowie Vertreter einer Glencore-Filiale teilnahmen. Zudem wurde die Studie ins Französische übersetzt, um sie den Menschen im Kongo zugänglich zu machen. Fastenopfer ermutigt die Bevölkerung weiter, sich für ihre Anliegen zu engagieren. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es ein äusserst schwieriges Unterfangen ist, die lokale Zivilgesell-

schaft zu mobilisieren. Zu unterschiedlich sind die herrschenden Interessen und zu schwach die Strukturen. Was es braucht, ist das längerfristige Engagement des Fastenopfers.

Zu unterschiedlich die Interessen, zu schwach die Strukturen: Eindrücke aus einer kongolesischen Mine, in der von Hand abgebaut wird.

22. bis 27. Juni, Guatemala: Solidaritätsreise von vier Bischöfen Um ihre Solidarität mit der Bevölkerung und der Kirche zu bekunden, reisten vier europäische Bischöfe nach Guatemala, unter ihnen Bischof Felix Gmür, Stiftungsratspräsident von Fastenopfer. Die Delegation besuchte Dörfer die von Minen oder Monokulturen für Agrotreibstoff betroffen sind. Am Schluss des Besuchs traf die Cidse-­Delegation mit sechs europäischen Botschaftern zusammen, um mit ihnen über die

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während der Reise gemachten Erfahrungen zu sprechen. Die Delegation unterstrich besonders, dass es stärker bindende Regulierungen für transnationale Konzerne braucht.

Besuch einer Gedenkstätte: Bischof Gmür erhält ein Holzkreuz.


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9. September, Kampagne «High Tech-No Rights?»:

Genau hingeschaut bei der Produktion von Smartphones und Computern.

Blutige Fingerabdrücke auf dem Smartphone machen neugierig. Und mit dem entsprechenden Klick beginnt das eigene Smartphone mit einer Beichte über die Umweltverschmutzung, die beim Abbau der benötigten Rohstoffe in Afrika stattfindet, und über die schlechten Arbeitsbedingungen in den fernöstlichen Fertigungshallen.

Rating im Kreditkartenformat: Verteilaktion im Bahnhof Bern.

«Wie viel Blut steckt in unseren Smartphones?», fragte Fastenopfer zusammen mit Brot für alle im Herbst provokativ. Erstmals mussten sich Apple, HP, Samsung, Acer und andere führende Hersteller von Computern und Smartphones einem nach ethischen und ökologischen Kriterien ausgelegten Rating unterziehen. Beurteilt wurden der Stellenwert des Umweltschutzes sowie der Umgang mit Arbeitsrechten und Konfliktrohstoffen. Die jüngste entwicklungspolitische Kampagne war eine Fortsetzung von «High Tech – No Rights?» (HTNR), mit welcher Fastenopfer und Brot für alle 2007 erstmals die prekären Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie an die Öffentlichkeit gebracht hatten. Das Rating wurde nun im Hinblick auf die Revision des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen erstellt. Das Timing für den Start der entwicklungspolitischen Kampagne im Herbst hätte nicht besser sein können: Am Morgen verteilten die beiden Werke das Rating in Kreditkartenformat an den Bahnhöfen. Gleich anschliessend erfolgte in Bern die Medienkonferenz mit Gästen aus der Demokratischen

Republik Kongo und aus Hongkong – exakt an dem Tag, an welchem Apple sein neues iPhone 6 präsentierte. Das Interesse war entsprechend gross. Die Nachrichtensendung «10vor10» übernahm in ihrem ausführlichen Bericht über das Rating die Smartphone-­ Beichte. Insgesamt erschienen 218

Beiträge in Zeitungen, Radio- und Fernsehsendungen sowie im Internet. Dies setzte einige der Schweizer Niederlassungen der beurteilten IT-Marken gehörig unter Druck. Einige suchten den direkten Kontakt zu den Werken. Ein gutes Zeichen, das auf Verbesserungen hoffen lässt. Dennoch: Trotz dieser erfolgreichen Kampagne bleibt es noch ein langer Weg, bis die IT-Hersteller gewillt sind, in ihrer Lieferkette die Umwelt besser zu schützen und die Arbeitsrechte einzuhalten – damit unsere Computer und Smartphones keinen Grund mehr zur Beichte haben. 7


Jahresrückblick 2014

18./19. September, Kolumbien: Eine andere Männlichkeit In Kolumbien ist die Gewalt gegen Frauen tief in der Gesellschaft verwurzelt: Viele Männer halten die Unterdrückung der Frau für legitim. Seit Jahren arbeitet Fastenopfer für Geschlechtergerechtigkeit, vorwiegend mit Frauen und zu ihrer Stärkung. Nun fand ein erster Workshop zu «Masculinidades alternativas» (andere Männlichkeiten) statt, der sich an die Männer richtete – in Lateinamerika keine Selbstverständlichkeit. Was bedeutet es für mich, ein Mann zu sein? Was für eine Art Mann bin ich? Die Teilnehmer setzten sich

29. November, Senegal: Ein Tag für die Kleinbauernfamilien Um dem Internationalen Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe zu g ­ edenken, beschlossen die Partnerorganisationen von Fastenopfer in Senegal, dies am 29. November während des Besuchs von Direktor Patrick Renz auf ihre Weise zu tun. Das Ziel war, aufzuzeigen, wie wichtig Kleinbauernfamilien sind, um Hunger und Verschuldung zu reduzieren. Gleichzeitig sollte die kulturelle Vielfalt des Senegals aufgezeigt werden. An diesem Tag kamen ein Staatssekretär, der Regionspräfekt,

mit dem eigenen Rollenverständnis auseinander, liessen sich von Cartoons anregen, diskutierten den Einfluss der Medien und legten eine Karte der eigenen Männlichkeit an. Und am Schluss hatten die Teilnehmer ein Instrument, um ihre Gemeinschaft ebenfalls zum Nachdenken über Machismo und Patriarchat anzuregen. Dieser zweitägige Workshop stellt lediglich den Beginn eines langen Prozesses dar. «Du gefällst mir, wenn Du Deine weibliche Seite zeigst»: Cartoon zum Workshop.

zahlreiche Bürgermeister und Delegationen aus den Dörfern nach Sessène. In einer Ausstellung mit Ständen zeigten die zwölf Partnerorganisationen ihre Strategien auf, wie sie gegen die Zeit der Nahrungsmittelknappheit, der Soudure, vorgehen. Den Abschluss machte eine lange Kulturnacht mit zahlreichen künstlerischen Darbietungen.

«Ich habe Lauch, Tomaten und Peperoni verkauft und davon die Wasser­ rechnung bezahlt, den alten Herd erneuert und den G ­ arten vergrössert.» Mimose Thinord lebt mit ihrem Ehemann und den sieben Kindern im Dorf Papaye auf Haiti. Bei der Fastenopfer-Partnerorganisation MPP hat sie gelernt, ihren Garten in ausgedienten Reifen anzulegen und so vor den Hühnern zu schützen. So hat sie ihre Ernte verbessert. Heute zählt ihr Hochbeet-Garten 30 Pneus.

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Ausstellung gegen Hunger: Vertreterinnen einer Partnerorganisation an ihrem Stand.


Jahresrückblick 2014

8. Dezember, Philippinen: Vorbereitung auf Naturkatastrophen Die verheerenden Wirbelstürme auf den Philippinen, wie Haiyan im November 2013 oder ein Jahr später Hagupit, werfen auch für Fastenopfer Fragen auf. Welche präventiven Massnahmen müssen in den Landesprogrammen eingesetzt werden, um Menschen vor Naturkatastrophen zu schützen? Die positiven Erfahrungen und die Wirksamkeit der Desaster-Risk-Workshops auf den Philippinen sollen in Zukunft durch die Erfahrungen anderer Landesprogramme ergänzt werden. Ziel

ist es, effiziente Konzepte auszuarbeiten und – je nach Land – Empfehlungen oder Vorgaben für weiterführende Massnahmen zu formulieren. In etwas mehr als der Hälfte der Programme hat Fastenopfer bereits Workshops zu dieser Methode durchgeführt. Diese Menschen verfügen nun über praktisches Wissen, wie sie sich und andere gegen die Gefahren einer Naturkatastrophe schützen können.

31. Dezember, Luzern: Durchzogene Bilanz Fastenopfer erreichte 2014 bei ­einem Gesamtertrag von 23 Millionen Franken einen positiven Abschluss. Der Mehr­ ertrag von 295 329 Franken gründet in einem höheren Deza-Beitrag, einer guten Budgetdisziplin und umsichtigen Planung. 88.9% der Ausgaben kamen Projekten zu Gute. Wermuts­ tropfen: 2014 erhielt Fastenopfer aus Beiträgen und Spenden rund 5 % weniger Einnahmen als im Vorjahr.

Mit Risiken umgehen lernen: Sturmopfer in den Philippinen.

Aufwendungen 2014 CHF 23 129 990 Direkter Projektaufwand 88.9% Mittelbeschaffung 7.2% Administration 3.9%

«Heute sind wir als Gemeinde gut organisiert. Wir helfen einander und begegnen einer Katastrophe gemeinsam.» Der philippinische Fischer Pepito de Leon hat gelernt, sich auf die heftiger und zahlreicher werdenden Wirbelstürme vorzubereiten. Zusammen mit Cerd, einer Partner­ organisation von Fastenopfer, hat er und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfs Bugko eine Gefahrenkarte erstellt, ein Evakuationszentrum definiert und das richtige Verhalten vor einem Taifun geübt: Boote in Sicherheit bringen, Vorrat anlegen und die Nachbarfamilien warnen. 9


Jahresrückblick 2014

«Im Brückenbauen besser werden» ments kann wirklich grosse Dinge bewirken. Gleichzeitig habe ich aber auch erkannt, dass es noch sehr viel Arbeit gibt, insbesondere auf der entwicklungspolitischen Ebene. Es reicht nicht, dass wir gute Projekte im Süden durchführen. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass wir in der Schweiz die Menschen sensibilisieren. Wir müssen ihnen aufzeigen, welche Zusammenhänge beispielsweise zwischen einem Freihandelsabkommen oder unserem Lebensstil in der Schweiz und den Lebensbedingungen bestehen, die wir in unseren Südprojekten antreffen. Und dann müssen wir die Menschen dazu bringen, zu handeln. Das ist eine riesige Aufgabe. Fastenopfer ist dafür sehr gut vorbereitet. Aber es braucht auch immer von uns wieder Kraft, hinzuschauen und auf Missstände hinzuweisen. Was wir tun und berichten, muss Hände und Füsse haben. Und glaubwürdig sein. Zumal wir mitunter mit eher unbequemen Nachrichten aufwarten müssen. «Ein Netz der Solidarität schaffen»; Patrick Renz, Direktor des Fastenopfers.

Seit April 2014 leitet Patrick Renz das Hilfswerk Fastenopfer. Nach einem Amtsjahr ist für den Direktor die Zeit gekommen, eine erste Bilanz zu ziehen. Und über Visionen zu reden. Welches Erlebnis oder welche Begegnung in diesen zwölf Monaten ist Ihnen besonders in Erinnerung ­geblieben? Zwei Erlebnisse haben sich bei mir eingeprägt: Einerseits, wie in Indien Frauen und Männer neben mir auf der Strohmatte sitzen und mir erzählen, wie sie daran sind, sich aus der Schuldknechtschaft von den Grossgrundbesitzern zu befreien und dabei verschiedenste Formen der Gewalt erfahren. Ich habe gespürt, mit welcher Kraft und mit welcher Überzeugung sie sich aus dieser Abhängigkeit befreien wollen. Das hat mich in meiner Überzeugung für Fastenopfer enorm bestärkt: Mit unserer Arbeit tun wir das Richtige. Offenbar gelingt es uns, Leute zu moti10

vieren, ihr eigenes Lebens in die Hand zu nehmen und es mit unserer Unterstützung und ihrer Eigeninitiative verbessern zu wollen. Das zweite Erlebnis war, als ich einen Monat später Spenderinnen und Spender in der Schweiz traf. Als ich ihnen von meinen Begegnungen in Indien erzählte, staunte ich wie sie sich vom simplen Instrument der Reisbanken beeindrucken liessen, dank denen Frauen und Männer mehrmals pro Woche zusammenkommen, um ihre Probleme zu besprechen. Was das bewirkt? Gemeinsam suchen sie nach Lösungen, organisieren sich selber und lernen, selber für ihre Rechte und für Gerechtigkeit einzustehen. Wie hat sich Ihre Wahrnehmung von Fastenopfer verändert, seit Sie hier arbeiten? Ich habe natürlich viel gelernt und etliche wichtige Details erkannt. Vieles schätze ich jetzt noch mehr, wie beispielsweise das Engagement der Menschen. Die Kraft des Engage-

Welches Bild haben Sie heute von Fastenopfer? Als vergleichsweise kleine und schlank organisierte Organisation erzielen wir nachweisbare Wirkung in der Schweiz und in den 14 Programmländern. Unsere grösste Herausforderung besteht darin, in einer globalisierten Welt Brücken von Mensch zu Mensch zu bauen, von Menschen im Süden zu den Menschen im Norden. Wir dürfen nicht nur Zusammenhänge aufzeigen, sondern müssen auch die Herzen miteinander verbinden. Wie fällt Ihre Bilanz nach einem Jahr an der Spitze von Fastenopfer aus? Ich habe drei Projektländer besucht und dadurch bereits ein relativ gutes Bild erhalten, wie wir als gesamte Organisation funktionieren. Die Arbeit und die Wirkung, die ich gesehen habe, haben mich beeindruckt. ­Fastenopfer kann auf ein insgesamt gutes Jahr zurückschauen. Wir haben einige Erfolge vorzuweisen. So bewirken unsere Projekte im Süden konkrete Verbesserungen. Mit dem Hightech-Rating ist es uns zudem gelungen, auch auf die Kehrseiten


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von Smartphones und den Computern aufmerksam zu machen. Noch heute erhalten wir hierzu Anfragen. Früher waren Sie Manager in einem internationalen Konzern. Wo sehen Sie den grössten Unterschied zur Arbeitskultur bei Fastenopfer? Ich gehe nicht jeden Tag mit der Krawatte zur Arbeit (lacht). Aber die Krawatte ist heute auch in den internatio­ nalen Konzernen meist nicht mehr Usus. Die Kleidung ist auch Ausdruck dafür, wie wir bei Fastenopfer – trotz einer gewissen Hierarchie – lösungsorientiert und pragmatisch arbeiten. Der Hauptunterschied ist aber, dass wir uns für die wichtigen Fragen Zeit nehmen. Und die wichtigste Frage für

«Die wichtigste Frage für ein Hilfswerk lautet: Wo können wir mit hundert gespendeten Franken am besten Leben verbessern?» ein Hilfswerk lautet: Wo können wir mit hundert gespendeten Franken am besten Leben verbessern? Was macht Fastenopfer einzigartig? Fastenopfer wurde aus einer Basisbewegung in der Schweiz geboren. Diese Tradition an der Basis führen wir weiter. Auch heute noch sind wir sowohl in der Schweiz mit der Ökumenischen Kampagne als auch in den Entwicklungsländern mit unseren Partnerorganisationen und Projekten nahe bei den Menschen. Zudem kombinieren wir unsere Erfahrungen aus der Projektarbeit mit dem Engagement auf entwicklungspolitischer Ebene. Das ist es, was Fastenopfer für mich einzigartig macht. Welche Rolle spielt bei Fastenopfer die kirchliche Verankerung? Es geht um zwei Dinge: Werte und Netzwerke. Die Werte wie Solidarität

«Fastenopfer ist nahe bei den Menschen»; Patrick Renz bei seinem Projektbesuch in Indien.

und Genügsamkeit haben katholische Wurzeln. Dennoch sprechen sie alle Menschen an. Dies zeigen uns die Reaktionen auf unsere Kampagnen. Man erwartet von uns, solche Werte anzusprechen. Und man spricht uns dabei Glaubwürdigkeit zu. Gleichzeitig eröffnet uns die kirchliche Verankerung ein riesiges Netzwerk, gerade in Entwicklungsländern. Dort haben die kirchlichen Partnerorganisationen den Vorteil, dass sie vor Ort bleiben. Sie verschwinden nicht so schnell wie ein kleiner mondäner Partner. Deshalb müssen sie sicherstellen, dass auch sie glaubwürdig sind. Das bedeutet auch Aufbauarbeit, was wiederum Nachhaltigkeit und Vertrauen in unsere Arbeit schafft. Wo muss Fastenopfer besser werden? Fastenopfer muss im Brückenbauen besser werden. Dabei müssen wir das gegenseitige Verständnis stärken: Im Norden das Verständnis für die Lebensbedingungen einer Familie in Afrika fördern und im Süden das Bewusstsein für das Umfeld der Menschen in der Schweiz, welche mit ihren Spenden eine Unterstützung erst ermöglichen. Wir sind da bereits gut unterwegs. Dennoch braucht es weitere Anstrengungen. In einer globalisierten Welt kann man zwar überall rasch hinfliegen. Verständnis für die lokalen Realitäten hat man damit jedoch noch

nicht wirklich gewonnen. Das muss erarbeitet werden. Es gilt also noch mehr emotionale Brücken zu schlagen. Was ist ihr Ziel für 2015? Wichtige Partnerschaften, wie mit Jugendverbänden oder – im kirchlichen Netzwerk – mit den neuen Pastoralräumen und Seelsorgeeinheiten, vertiefen. Auch geht es darum, neue Partnerschaften zu suchen. Zum Beispiel mit dem Privatsektor, gerade auch hinsichtlich der Konzernverantwortungsinitiative. Mit starken Partnerschaften in der Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik setzen wir uns für eine zukunftsfähige und verantwortungsvolle Wirtschaft ein – zukunftsfähig für Menschen und Natur. In der Schweiz wie auch andernorts. Und was ist Ihre Vision? Was wollen Sie mit Fastenopfer in den nächsten zehn Jahren erreichen? Ich möchte Brücken bauen. Von Verstand zu Verstand und von Herz zu Herz. Es soll klar sein: Fastenopfer setzt sich dafür ein, Menschen miteinander zu verbinden, vom Norden in den Süden und auch untereinander, und so ein Netz der Solidarität zu schaffen. Interview: Patricio Frei 11


Rubrik

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Projekte des Fastenopfers

Verteilbericht 2014 Fastenopfer verbessert die Lebensbedingungen von Menschen, die unter Hunger und Armut leiden. Dabei arbeitet das Hilfswerk in 14 Ländern mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die durch Vernetzung voneinander lernen. Koordinierende vor Ort und Programmverantwortliche sorgen für einen effizienten Einsatz der Mittel.

Afrika 149 Projekte

4 486 652

Afrika Allgemein 4 Projekte

119 260

Burkina Faso 20 Projekte

660 935

Über 11 000 Personen nahmen an Ausbildungen durch Partnerorganisationen über alternative Einkommen, Ernte-Management und nachhaltige Anbaumethoden teil. 4900 Personen sind Mitglied einer Spargruppe. Ausserdem verfügen 4240 Personen über alternative Einkommen. Die Ausbildungen zum Thema Bodenrechte stiessen auf grossen Anklang. Positive Reak­ tionen löste überdies aus, dass nicht nur die Bevölkerung ausgebildet wird, sondern auch die lokalen Beamten, die für die Registrierung zuständig sind.

Kenia 30 Projekte

819 839

Ein Projekt zur Etablierung der Fasten­ kampagne in Kenia verlief sehr erfolgreich. Von den Projekten zur Ernährungssouveränität haben 40 000 Menschen direkt profitiert. Die Partnerorganisationen des Fastenopfers waren insbesondere im Bereich Zugang zu Land, Konfliktsensitivität und Zugang zu natürlichen Ressourcen aktiv, da diese Faktoren zentral sind für die Entwicklung der ärmsten Bevölkerungsgruppen. So konnten von den Friedenskomitees im Vergleich zum Vorjahr zum Beispiel bedeutend mehr Konflikte erfolgreich gelöst werden. Grosse Bedürfnisse bestehen weiterhin im Hinblick auf angepasste Anbaumethoden und den Marktzugang, um die Einkommensmöglichkeiten zu verbessern. Madagaskar 19 Projekte

872 751

Aktivitäten durchführen: Transportwege und Brunnen reinigen oder kleine Schulräume bauen. Zugenommen hat das Interesse an ökologischen Anbaumethoden, besonders am «System of Rice Intensification» (SRI) zur Erhöhung des Reisertrags: 24 460 Personen haben sich darin weitergebildet und wenden die Methode an. Zudem finanzierte Fastenopfer im Süden der Insel 24 Brunnen für 5083 Personen.

Im Rahmen einer von Cidse-Hilfswerken finanzierten Weiterbildung führten Ruedi Küng und Hansjörg Enz in Antananarivo einen Kurs für 19 Journalistinnen und Journalisten diözesaner Radios durch. Senegal 22 Projekte

Ende 2014 waren 200  718 Frauen und Männer in 13 548 Spargruppen organisiert, 20 000 Personen mehr als Ende 2013. Die meisten Gruppen haben sich in Netzwerken zusammengeschlossen, die gemeinsame

579 825

Mit 604 Solidaritätskassen werden in Senegal über 100 000 Menschen erreicht. Sie sind das Zugpferd des Landesprogramms in Senegal. Immer wieder werden spontan Kassen

Demokratische Republik Kongo 29 Projekte

890 612

Mit Projekten zur Ernährungssouveränität hat Fastenopfer im Kongo 2100 Dorfgruppen mit 22 600 Männern und Frauen erreicht. Mit angepassten Techniken wie Fruchtfolge, Einsatz von natürlichem Kompost sowie Gemeinschaftsfeldern nehmen die Erträge in allen Regionen des Programms zu. Ihre Produktion verkaufen die Gruppen auf lokalen Märkten und ermöglichen so Einnahmen für die Solidaritätskassen. Die 1264 Solidaritätskassen verfügen über ein Kapital von 142 000 Franken (110 Franken pro Kasse) und geben ihren Mitgliedern Kredite in Notfällen oder für Kleininvestitionen.

Ausbildung über Bodenrechte auch für Burkina Fasos Beamte: Familie Maiga aus dem Dorf Djigo beim Wasserholen. 13


Projekte des Fastenopfers

gegründet, sodass einige Partner Schwierigkeiten haben, alle zu begleiten. Es gibt 417 Gemeinschaftsfelder, in 135 davon wird lokales Saatgut produziert. Die Gemeinschaften haben 273 Konventionen erarbeitet und

unterschrieben und 277 Tonnen Nahrungsmittel untereinander gehandelt. Diese Strategien geniessen in der Bevölkerung eine breite Akzeptanz. In den Dörfern sind Eigendynamik und ein starkes Selbstbewusstsein spürbar. Die Wahl von zahlreichen Kassenmitgliedern in die Lokalbehörden ist ebenfalls ein Zeichen für die positive Entwicklung.

betreiben auf ihrem Land nachhaltige Subsistenzwirtschaft. 2920 Menschen konnten sich aus der Schuldknechtschaft befreien. Aus der Rückbesinnung auf die eigenen kulturellen und religiösen Traditionen erhalten die Adivasi eine wichtige spirituelle Kraft in ihrem politischen und sozialen Einsatz für Gerechtigkeit. Insgesamt erreichten die 27 Partnerorganisationen 87 790 Frauen und 86 458 Männer. Laos 11 Projekte

Asien 94 Projekte

3 125 482

Asien Allgemein 3 Projekte

107 200

496 000

Gemüsegärten, Obstbäume, Kleintierhaltung, Fischteiche und Bienenhaltung haben zu einer vielfältigeren Nahrung beigetragen und auch vereinzelt zu zusätzlichem Einkommen verholfen. Auch die Reisproduktion wurde gestei-

Indien

Südafrika 25 Projekte

schaftsgärten ernähren sich die an den Projekten beteiligten Frauen und Männer zunehmend besser und gesünder. Seit 2011 wurden über 4500 Hausgärten, 50 Gemeinschaftsgärten und 29 Schulgärten angelegt – weit mehr als ursprünglich geplant. 26 Saatgutbanken wurden gebildet. Drei Partnerorganisationen begleiteten fast 400 Rechtsfälle zu Vertreibung, Landnahme und Viehkonfiszierung. 4540 Laien in Führungspositionen absolvierten eine Weiterbildung.

543 430

Dank nachhaltigen Landwirtschaftspraktiken sowie Haus- und Gemein-

24 Projekte

851 500

1009 Familien konnten ihr Land juristisch absichern und 1950 Familien gert. Die Bauernfamilien erhalten dank den Vermarktungsgruppen bessere Preise für ihre Produkte. Fastenopfer hat in Laos in insgesamt 180 Dörfern 11 000 Personen durch Aktivitäten wie Trainings, Austausch, Versammlungen und Coaching direkt erreicht. Nepal 16 Projekte

Im Senegal können kaum noch alle Sparkassen begleitet werden: Junge Frau aus dem Dorf Nkheme. 14

596 079

Die Küchengärten expandieren, der Verzehr von verschiedenen Gemüsesorten bereichert den Speisezettel. Dennoch ist in Nordwestnepal der Konsum von Gemüse keine Selbstverständlichkeit. Er hat nicht zuletzt gegen Tabus zu kämpfen: Viele Menschen glauben, Gemüse sei ungesund! Fortschritte gibt es auch beim Getreideanbau, wo zusammen mit Regierungsstellen an der Verbesserung des Saat­guts gearbeitet wird. Es braucht zusätzliche Anstrengungen, um in weiteren Gebieten eine dritte jährliche Saat Kartoffeln einzuführen. Eine in Mugu erfolgte Analyse über den Status


Projekte des Fastenopfers

von Dalits («Unberührbare») hat gezeigt, dass ihre Situation in denjenigen Gemeinden besser ist, in denen Fasten­opfer arbeitet. Das Landesprogramm erreicht 48 000 Personen. Philippinen 40 Projekte

1 074 703

Die Häufung von Taifunen hat die Arbeit in den Philippinen im 2014 wesentlich geprägt. Die betroffenen Partnerorganisationen leisteten Nothilfe und Wiederaufbau. Auch Grossprojekte für Minen (wie Tampakan) oder Sonderwirtschaftszonen (Apeco) bedrohen weiterhin die Ernährungssouveränität der Bevölkerung. Die Partnerorganisationen konnten ihre Sorgen etwa zur Tampakan-Mine, dem Uno-Menschenrechtsrat vortragen. Insgesamt erreichte Fastenopfer in den Philippinen 16 223 Menschen.

Lateinamerika 86 Projekte

3 040 682

Lateinamerika Allgemein 2 Projekte

Wo Fastenopfer arbeitet, verbessert sich Situation der Dalits: Lastenträger im nepalesischen Mugu.

35 000

Brasilien 19 Projekte

693 500

Frauen und Männer erhielten für ihr Grundstück einen Landtitel oder sind auf dem besten Weg dazu. 6 534 Führungspersonen geben die neu erworbenen Kenntnisse in ihren Gemein-

Mehrere Partnerorganisationen leisteten wichtige politische Arbeit. In Bildungsaktivitäten zu sozialethischen oder biblischen Themen haben sich über 16 000 Menschen in ihrer persönlichen Identität gestärkt und das Wissen über die eigenen Rechte erweitert. Ebenso waren Glaube und ethische Reflexion wichtige Grundlage für zivilgesellschaftliches und politisches Engagement, so ein Monitoring des lokalen Parlamentes in Rio de Janeiro.

schaften weiter. Die Bildungsaktivitäten erreichten 3 557 Führungspersonen. Indigene Gemeinschaften vertieften ihr Wissen über die eigene Kultur und Spiritualität. Diese sind eine wichtige Kraft, etwa bei der Verteidigung der Lebensgrundlagen gegen grosse Infrastrukturprojekte.

Guatemala

Haiti

18 Projekte

861 623

Weitere 7 527 Personen setzen auf nachhaltige Landwirtschaft. 3  594

27 Projekte

614 559

Mit ökologischen Anbautechniken, Küchengärten und dürreresistentem

Saatgut haben viele Familien ihre Ernährung verbessert. Die Trockenheit führte aber im Nordwesten zu grossen Rückschlägen. Durch Radioprogramme und Ausbildungen gelang es, die Menschen für ihre Rechte, aber auch hinsichtlich Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren. 2015 wird in Haiti ein Schwerpunkt der Fastenopfer-Tätigkeiten auf der Gründung von Spargruppen liegen. Kolumbien 20 Projekte

836 000

Durch Weiterbildungen in agroökologischer Landwirtschaft konnten 1700 Personen ihre Ernährung verbessern. 278 Familien haben ihre wirtschaftliche Situation durch Vermarktung eigener Produkte und durch Sparfonds verbessert. Die lokalen Gemeinden sind informiert über ihre Grundrechte: über 3500 Personen haben an entsprechenden Bildungsaktivitäten teilge15


Projekte des Fastenopfers

nommen. Sie organisieren sich, um Menschenrechte einzufordern und um

lebenswichtige Ressourcen wie Boden und Wasser zu verteidigen.

relevante Informationen zur katholischen Kirche in Asien; Die Vereinigung Grito dos excluídos in Lateinamerika gibt jenen eine Stimme, die sonst nicht gehört werden, etwa Migrantinnen oder Strassenkindern.

Entwicklungspolitik und Grundlagen 20 Projekte

International 8 Projekte

469 604

Neben den Landesprogrammen unterstützt Fastenopfer mehrere Projekte, die sich überregional für die Menschen­ rechte einsetzen: Das Symposium der afrikanischen Bischofskonferenzen Secam gibt der Kirche Afrikas eine Stimme in der Auseinandersetzung mit Armut, Korruption, Menschenrechtsverletzungen und Rohstoffabbau; Die Nachrichtenagentur Ucan News mit Vertretungen in 22 Ländern verbreitet

1 672 794

Neben den Beiträgen zur ökumenischen Kampagne waren von beson­ derer Bedeutung die dritte Glencore-Studie, die entwicklungspolitische Kampagne zur Produktion von Smartphones und Computern, die Evaluation zu Ernährungssouveränität, die Verabschiedung des Konzeptes zu Religion und Kultur sowie die Planung der Konzernverantwortungsinitiative. Die entwicklungspolitische Tätigkeit wie auch die Grundlagenarbeit wurde innerhalb von Fastenopfer, zusammen mit Brot für alle oder innerhalb einer Koalition erbracht.

Inland 30 Projekte

2 200 065

Die Neuorganisation der «Inland-Mit­ finanzierung», zwischen der Römisch­-Katholischen Zentralkonferenz RKZ und Fastenopfer sowie der Schweize­ rischen Bischofskonferenz SBK konnte 2014 erfolgreich abgeschlossen werden. Ein aktualisierter Vertrag zwischen der SBK und Fastenopfer hält die Rechte und Pflichten der beiden Vertragspartner fest. Fastenopfer wird weiterhin für die Anliegen der Gerechtigkeit und Armutsüberwindung einstehen und Synergien mit der Jugendpastoral sowie den Erwachsenen­ verbänden aufbauen.

Informationen und Bildung 3 508 946 In der Öffentlichkeit prägten zwei Kampagnen das Bild von Fastenopfer im Jahr 2014: die Ökumenische Kampagne «Die Saat von heute ist das Brot von morgen» zur Problematik in der Kleiderherstellung und die Kampagne im September mit dem Rating zu den Produktionsbedingungen von Smartphones und Computern. Die Inhalte beider Kampagnen wurden für Bildungsveranstaltungen und Lektionseinheiten von der Grundstufe bis hin zu Fachhochschulen und Universitäten genutzt.

Alle Beträge in CHF. Vollständige Liste der unterstützten Projekte auf www.fastenopfer.ch/projektliste Einsatz für Menschenrechte bleibt eine grosse Herausforderung: Junge Kolumbianerin. 16


Projekte des Fastenopfers

Verteilung weltweit

Indien Schweiz

Nepal

Haiti

Kolumbien

Kenya Senegal

Guatemala

Burkina Faso Brasilien

Laos Madagaskar

Philippinen

Demokratische Republik Kongo

Südafrika

Aktiven

Projekte

Aufwand in CHF

Afrika

149

4 486 652

Asien

94

3 125 482

Lateinamerika

86

3 040 682

8

469 604

International Entwicklungspolitik und Grundagen

53

1 672 794

Inland*

30

2 200 065

Information & Bildung

3 508 946

Total Projektaufwand

420

18 504 224

*Inkl. Diözesenanteil

Adolfo Maca, 43, Kolumbien: «Unser Maisfeld misst eine Hektare und muss Personen ernähren. Ich hoffe auf eine bessere Ernte – dank dem eigenen Kompost.»

Soany, 60, Madagaskar: «Als ich weg war, um meine kranke Schwester zu pflegen, haben die anderen Mitglieder der Spargruppe meine Reisfelder bestellt. So hatte ich keinen Verlust.»

Seu Intala, 41, Laos: «Dank Fastenopfer habe ich ge­ lernt, wie man Bienen züchtet. Mit dem Honig bezahle ich das Schulgeld meiner Kinder.»

17


Rubrik

18


Konsolidierte Jahresrechnung

Bilanz per 31. Dezember Aktiven Flüssige Mittel kurzfristig gehaltene Wertschriften mit Börsenkurs

1)

Flüssige Mittel + kurzfr. Gehaltene Wertschriften mit Börsenkurs Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2014 (CHF)

2013 (CHF)

7 722 859

7 508 267

7 472 110

6 978 378

15 194 969

14 486 646

82 319

96 050

übrige kurzfr. Forderungen

2)

226 364

255 959

Vorleistungen / Vorräte

3)

319 000

227 739

Aktive Rechnungsabgrenzungen

4)

77 234

61 447

15 899 886

15 127 840

Umlaufvermögen Finanzanlagen

5)

288 640

288 462

Mobile Sachanlagen

6)

81 500

48 272

Immobile Sachanlagen

6)

7 177 060

7 288 050

Immaterielles Werte

6)

21 000

0

7 568 200

7 624 784

Total Aktiven

23 468 087

22 752 624

Passiven

2014 (CHF)

2013 (CHF)

Anlagevermögen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen + Leistungen

7)

451 328

452 358

übrige kurzfrisige Verbindlichkeiten

8)

1 127 483

1 150 260

Passive Rechnungsabgrenzungen

9)

Kurzfristiges Fremdkapital

519 470

556 041

2 098 281

2 158 659

langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

10)

1 700 000

1 700 000

Rückstellungen

11)

606 929

616 429

2 306 929

2 316 429

Fremdkapital

4 405 210

4 475 088

Fondskapital

3 825 388

4 014 817

Stiftungskapital

100 000

100 000

Neubewertungsreserven

3 166 386

3 166 386

300 000

300 000

Langfristiges Fremdkapital

Kapitalreserven Gewinnreserven

348 698

287 698

3 815 084

3 754 084

Kursschwankungsreserven Kapitalanlagen

938 227

448 215

Reserven Sozialfonds Personal

450 000

450 000

6 962 595

6 273 548

Erarbeitetes gebundenes Kapital

8 350 822

7 171 763

Freie Mittel

2 971 581

3 236 872

Organisationskapital

15 237 488

14 262 720

Total Passiven

23 468 087

22 752 624

Erarbeitetes freies Kapital

versprochene Projektmittel

1) bis 11) Die detaillierte und revidierte Jahresrechnung sowie der Bericht der Revisionsstelle finden Sie auf w ­ ww.fastenopfer.ch/jahresrechnung_14 Die hier aufgeführten zusammenfassenden Zahlen stimmen mit der von Balmer-Etienne AG revidierten Jahresrechnung überein. Ferner bestätigt die Revisionsstelle, dass die durch sie zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung Zewo eingehalten sind. 19


Konsolidierte Jahresrechnung

Betriebsrechnung per 31. Dezember Ertrag

2014 (CHF)

%

2013 (CHF)

%

Allgemeine Spenden

8 849 398

38.4%

9 006 624

37.8%

Zweckbestimmte Spenden

6 597 579

28.6%

7 078 727

29.7%

844 457

3.7%

898 403

3.8%

5 169 622

22.4%

4 980 618

20.9%

Legate

457 850

2.0%

783 162

3.3%

Beiträge Dritter zusätzlich für Projekte

169 061

0.7%

86 000

0.4%

22 087 967

95.9%

22 833 534

95.9%

148 459

0.6%

231 901

1.0%

50 511

0.2%

24 566

0.1%

Dienstleistungsertrag DEZA

754 774

3.3%

711 200

3.0%

Übriger Ertrag

953 744

4.1%

967 667

4.1%

Total Ertrag

23 041 711

100.0%

23 801 202

100.0%

Aufwand

2014 (CHF)

%

2013 (CHF)

%

Südarbeit / LPG kirch./nicht kirchl. Partner

-10 391 721

44.9%

-9 328 616

42.1%

- 731 064

3.2%

- 904 598

4.1%

Beiträge aus Geldern der öffentlichen Hand Beiträge Bund DEZA

Total Spenden und Beiträge Handelsertrag Dienstleistungsertrag

Südarbeit / reg. & internationale Projekte

- 505 033

2.2%

- 439 196

2.0%

EPG Advocacy & Lobbying

EPG Grundlagenarbeit

-1 167 394

5.0%

-1 245 002

5.6%

Inlandprojekte

-1 600 065

6.9%

-1 917 284

8.6%

Diözesananteil

- 600 000

2.6%

- 660 000

3.0%

0

0.0%

- 79 035

0.4%

-3 508 946

15.2%

-3 406 282

15.4%

-18 504 224

80.0%

-17 980 014

81.1%

-2 061 565

8.9%

-1 878 809

8.5%

-20 565 789

88.9%

-19 858 823

89.5%

Direktionsprojekte Information und Bildung Projektbearbeitungskosten (insb. Projektplanung, -koordination und -kontrolle) Direkter Projektaufwand

- 902 465

3.9%

- 941 877

4.2%

Mittelbeschaffung

Administration

-1 661 736

7.2%

-1 382 490

6.2%

Administrativer Aufwand

-2 564 201

11.1%

-2 324 367

10.5%

-23 129 990

100.0%

-22 183 190

100.0%

Total Aufwand

12)

Zwischenergebnis 1

- 88 279

1 618 012

Finanzertrag

13)

112 504

136 661

Finanzaufwand

14)

-13 674

-22 713

98 830

113 947

Finanzergebnis Liegenschaftsertrag

15)

504 299

505 857

Liegenschaftsaufwand

16)

-195 211

-232 777

309 088

273 080

Liegenschaftsergebnis Steueraufwand

17)

-27 618

-21 661

Ausserordentlicher Erfolg

18)

3 308

-1 657

295 329

1 981 721

Zwischenergebnis 2 vor Zuweisungen

12) bis 18) Die detaillierte und revidierte Jahresrechnung sowie der Bericht der Revisionsstelle finden Sie auf w ­ ww.fastenopfer.ch/jahresrechnung_14 20


Konsolidierte Jahresrechnung

Zuweisung in erarbeitetes freies Kapital

-61 000

-21 790

Veränderung Fondkapital

189 428

-2 096 760

-689 047

371 909

265 291

-235 080

0

0

Veränderung verspochene Projektmittel Veränderung Freie Mittel Mehrertrag/Minderertrag nach Zuweisungen

Geldflussrechnung Geldfluss aus Betriebstätigkeit Jahresergebnis

2014 (CHF)

2013 (CHF)

295 329

1 981 721

-490 330

-434 450

490 012

437 215

Abschreibungen auf mobilen Sachanlagen

73 925

93 912

Abschreibung auf immobilen Sachanlagen

110 990

157 490

Abschreibungen auf immateriellen Werten

10 617

0

Veränderung Forderungen

43 326

-39 743

Veränderung Vorräte

-91 261

110 399

Veränderung aktive Rechnungsabgrenzungen

-15 787

123 769

Buchgewinne/-verluste auf Finanzanlagen Veränderung Wertschwankungsreserve Finanzanlagen

-1 030

82 482

Veränderung übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

Veränderung kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

-22 777

0

Veränderung passive Rechnungsabgrenzungen

-36 570

-185 789

-9 500

-9 500

356 943

2 317 507

-107 152

-14 040

-3 581

-7 215

0

90 740

Veränderung Rückstellungen Geldfluss aus Betriebstätigkeit Geldfluss aus Investitionstätigkeit Investition mobile Sachanlagen Innvestition Finanzanlagen und Wertschriften Deinvestition Finanzanlagen und Wertschriften Investition Immaterielle Werte

-31 617

0

-142 350

69 485

214 592

2 386 992

Anfangsbestand an flüssigen Mitteln

7 508 267

5 121 275

Endbestand an flüssigen Mitteln

7 722 859

7 508 267

214 592

2 386 992

Geldfluss aus Investitionstätigkeit Veränderung

Veränderung der flüssigen Mittel

21


Konsolidierte Jahresrechnung

Veränderungen Fondskapital Veränderungen Fondskapital in CHF

Bestand 01.01.2014

Zuweisung aus Spenden und Beiträgen

Interner Fonds­tran­sfer

Verwendung für Projektaufgaben

Summe Veränder­ungen

Bestand 31.12.14

294 003

121 625

-23 647

-193 734

-95 755

198 248

48 925

61 474

-70 600

-9 126

39 799

543 715

3 149 513

-174 524

-3 010 092

-35 103

508 612

Fonds Afrika

1 535 797

4 335 553

195 639

-4 446 651

84 541

1 620 338

Fonds Asien

1 592 377

2 940 156

-144 081

-2 930 061

-133 985

1 458 392

Total Fonds Internationale Zusammenarbeit

4 014 817

10 739 734

191 579

-11 120 741

-189 428

3 825 388

1 278 751

-1 278 751

714 284

-714 284

Fonds Nothilfe Klimafonds Fonds Lateinamerika

Spenden und Beiträge Fond EPG Spenden und Beiträge Fond Bildungs-/Inlandarbeit Total Fondkapital

4 014 817

12 732 769

-1 801 456

-11 120 741

-189 428

3 825 388

Veränderung Organisationskapital (in CHF)

Bestand  01.01.2014

Zuweisung

Interner Fondstransfer

Verwendung

Summe Veränderungen

Bestand 31.12.14

Mittel aus Eigenfinanzierung Stiftungskapital

100 000

0

100 000

Neubewertungsreserven

3 166 386

0

3 166 386

300 000

0

300 000

Kapitalreserven Gewinnreserven Erarbeitetes freies Kapital

287 698

504 299

-220 470

-222 829

61 000

348 698

3 754 084

504 299

-220 470

-222 829

61 000

3 815 084

490 012

938 227

0

450 000

689 047

6 962 595

Kursschwankungsreserven Kapitalanlagen

448 215

Rückstellung Sozialfonds Personal

450 000

versprochene Projektmittel 2015

490 012

6 273 548

689 047

Erarbeitetes gebundenes Kapital

7 171 763

0

1 179 059

0

1 179 059

8 350 822

Freie Mittel

3 236 872

10 421 447

842 865

-11 529 603

-265 291

2 971 581

Organisationskapital

14 262 720

10 925 746

1 801 454

11 752 432

974 768

15 237 488

Dank der projektbezogenen Spenden für die Landesprogramme konnten CHF 1 801 454 (Vorjahr CHF 806 556) aus dem Fondkapital den freien Mitteln zugewiesen werden, da durch die Vorfinanzierung die entsprechenden, zweckbestimmten Mittel nicht mehr gebunden sind.

22


Organigramm

Struktur des Fastenopfers per 1.1.2015 Stiftungsforum*

Stiftungsrat

Schweiz. Bischofskonferenz

Direktion und Geschäftsleitung**

Direktionsassistenz/ Gremiensekretariat

GeschäftsprüfungsKommission

Programme und Projekte Süden

Entwicklungspolitik und Grundlagen

Bildung

Marketing

Infrastruktur und Dienste

Gremien Mitfinanzierung*** RKZ/Fastenopfer

Arbeitsorte: Hauptsitz Luzern, Bureau Romand Lausanne, Ufficio Svizzera Italiana Lugano * Das Stiftungsforum wählt sieben bis neun Mitglieder des Stiftungsrats, die Schweizerische Bischofskonferenz ernennt zwei Mitglieder. ** Die Bereichsleitung ist Mitglied der Geschäftsleitung. *** Paritätische Planungs- und Finanzierungskommission SBK – FO/RKZ sowie Fachgruppen 1–3.

Gremien 2014 Stiftungsforum Dr. Lucrezia Meier-Schatz, Präsidentin, Nationalrätin (seit 13.11.2006) Stiftungsrat Bischof Dr. Felix Gmür, Präsident, Bischof von Basel (seit 1.7.2013) Dr. Walo Bauer, LL. M., Vizepräsident, Wirtschaftsjurist (13.6.2002 bis 30.6.2014) Chiara Simoneschi Cortesi, alt Nationalrätin (13.6.2002 bis 30.6.2014) Andrea Koster Stadler, Seelsorgerin, Katechetin (seit 19.5.2008) Dr. Hans Stadler-Planzer, Historiker (seit 25.11.2008) Eric Sottas, Jurist (seit 1.8.2011) Dr. Erwin Tanner, Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz (seit 1.11.2011) Dominique Rossier-Musso, Lehrbeauftragte (seit 1.12.2011) Luigi Pedrazzini, Jurist (seit 1.1.2014)

Anne Seydoux-Christe, Ständerätin (seit 1.7.2014) Beat Curau-Aepli, Unternehmensleiter (seit 1.7.2014)

Geschäftsprüfungskommission Bruno Vocat, Präsident, dipl. Wirtschaftsprüfer (seit 11.12.2008) Dr. Esther Müller, Verwaltungsdirektorin Universität Luzern (seit 1.1.2012) Dr. Manfred Stüttgen, Unternehmensberater (seit 5.11.2012)

Geschäftsleitung Prof. Dr. Patrick Renz, Direktor (seit 1.4.2014) Matthias Dörnenburg, Bereichsleitung Marketing (seit 1.4.2001), Direktor a. i. (15.10.2013 bis 31.3.2014), Markus Brun, Bereichsleitung Süden (Geschäftsleitungsmitglied seit 1.3.2006) Dr. Susann Schüepp, Bereichsleitung Entwicklungspolitik und Grundlagen (seit 1.1.2013) Christelle Devanthéry, Bereichsleitung Bildung (1.9.2013 bis 31.1.2015) Sonja Kaufmann, Bereichsleitung Bildung a. i. (seit 1.1.2015) Dominik Hasler, Bereichsleitung Infrastruktur und Dienste (seit 15.3.2012)

23


« Die Aufforderung zum Teilen fordert mich heraus und führt mich zur Frage, was denn mein Anteil an den Gaben der Schöpfung ist. Und ob ich denselben Anteil auch der Frau in einem kleinen Dorf in Burkina Faso zugestehe.» Bischof Felix Gmür, Stiftungsratspräsident

Alpenquai 4 6002 Luzern +41 41 227 59 59 mail@fastenopfer.ch www.fastenopfer.ch www.facebook.com/fastenopfer PC 60-19191-7 IBAN CH16 0900 0000 6001 9191 7 Avenue du Grammont 7 1007 Lausanne +41 21 617 88 81 actiondecareme@fastenopfer.ch www.actiondecareme.ch CCP 10-15955-7 IBAN CH31 0900 0000 1001 5955 7 via Cantonale 2 A 6901 Lugano +41 91 922 70 47 lepori@fastenopfer.ch www.sacrificioquaresimale.ch CCP 60-19191-7 IBAN CH16 0900 0000 6001 9191 7


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