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PENSION ALPENROSE

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WINTERRÜCKBLICK

WINTERRÜCKBLICK

60 Jahre Pension Alpenrose

Es ist ein Familienbetrieb, der nicht aus Oberndorf wegzudenken ist: Die Pension Alpenrose. Mit viel Arbeit und Fleiß wurde sie in den 60er Jahren erbaut und besteht bis heute. Im Jahr 2000 hat Erwin Hofer die Alpenrose von seinen Eltern übernommen. Zahlreiche Renovierungen und Umstrukturierungen wurden gemacht und die Pension glänzt nach wie vor Nähe des Ortskernes und zeichnet sich durch ihre persönliche Note aus. Nun steht sie vor einem Jubiläum – bald feiert die Alpenrose das 60-jährige Bestehen. Wir haben die Familie getroffen.

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Interview: Anna-Maria Schipflinger · Fotos: defrancesco, Pablo, Privat

Deppen gibt's überall“Pension& Appartements

Erwin, seit wann gibt es die Pension Alpenrose?

Die Pension Alpenrose wurde von meinen Eltern 1962 erbaut und zwei Jahre später eröffnet. Den Grund hat mein Vater geerbt. Gäste waren sehr viele da, damals ist der Fremdenverkehr erst so richtig losgegangen. Wir hatten von Beginn an Vollpension. Meine Eltern haben 1965 geheiratet, zwei Jahre später kam mein Bruder Leo auf die Welt und ein Jahr später ich. Meine Mutter hat gekocht, mein Vater hat serviert. Damals kamen alle zum Essen, ob Touristen oder Nachbarn. Es gab ja weit und breit nicht viel. Im Keller unten war ein Schießstand. Es wurden viele Feste gefeiert, da gab es immer viel zu tun. Damals hat es im Zimmer noch keinen TV gegeben, Einheimische und Gäste sind in der Stube zusammengesessen, viele haben sich hier kennengelernt.

Woher kamen eure Gäste?

Von überall her. Vom australischen Damen Ski Team bis zu Franz Klammer über Udo Huber waren viele da. Davon gibt es viele liebevolle Gästebucheinträge, die wir alle gerne mal durchlesen. Wir haben halt nie Unterschiede gemacht, jeder wird bei uns gleich behandelt, egal ob bekannt oder nicht bekannt. Wir haben Stammgäste, die seit 45 Jahren kommen, und mittlerweile gute Freunde sind.

Wie verlief dein Werdegang?

Ich habe beim Hotel Lindner meine Lehre gemacht. Das war eine harte, aber gute Zeit. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, wie es so schön heißt. Ich habe dort wirklich das Kochhandwerk gelernt. Wir haben alles selbstgemacht. Danach war ich beim Bundesheer und anschließend vier Jahre in der Schweiz. Als ich dort einen Strudel selbst gezogen habe, wussten sie nicht, wie das geht. Für einen Tiefgara-

Alpenrose-Rohbau 1962

genplatz im Austausch habe ich ihnen auch die Kuchen gebacken. Anfang der 90er bin ich dann auf’s Schiff. Auch als Bierführer bei der Brau AG hab ich gearbeitet. So habe ich auch unseren Bezirk kennengelernt.

Erzähl uns vom Schiff.

Ich bin mit dem Expeditionsschiff („World Discoverer Society Expedition“) einmal um die Welt gereist, da war ich als Koch tätig. Fast wäre ich dort hängengeblieben. Ich war damals der jüngste Koch am Schiff, ich musste dafür auch ein Vorstellungsgespräch beim Hotel PITA in Salzburg absolvieren. Auf die Frage wo ich so gut Englisch gelernt habe lautete meine Antwort: „The Londoner great English Pub in Kitzbühel“. Da bin ich dann ein Jahr durchgefahren, mit einer 7-Tage-Woche. Ein Jahr mit durchschnittlich 2,5 h Schlaf pro Nacht.

Welche Eindrücke hast du aus dieser Zeit mitgenommen?

Man sieht die Welt ganz anders, weil man offener wird. Ich habe Kinder ge-

Maria und Leo sen. in jungen Jahren

sehen, die nur einen Karton angehabt haben und alleine auf der Straße lebten. Und bei uns hier jammern viele wie schlecht es ihnen geht. Ich war dort auch überall ein „Ausländer“, das sieht man dann auch mit anderen Augen! Es gibt nur eine Welt, eine Kugel, das ist wichtig.

Warum bist du zurück in deine Heimat gekommen?

Für mich war klar, dass ich übernehmen will. So ein Haus ist schon eine große Aufgabe. Aber einmal Gastgewerbe, immer Gastgewerbe. Ein alter „Seebär“ hat mir mal gesagt: „Erwin, du darfst den Absprung nicht versäumen, sonst geht es dir wie mir und du kommst nicht mehr runter!“ Ich bin also wieder zurück nach Hause, hab meine damalige Freundin kennengelernt und bin sesshaft geworden. Aber das Schiff hat mich nie losgelassen. Immer wieder war ich in Hamburg unterwegs, habe dort für Blohm & Voss bei Probefahrten das Catering gemacht. Einmal hatten wir auch ein Seefahrertreffen in Oberndorf.

Wie ging die Arbeit in der Alpenrose weiter?

2000 habe ich die Pension übernommen. Ich habe meine Mam in der Küche abgelöst und sie half meinem Vater daraufhin im Service. Meine Mam hilft mit ihren 81 Jahren immer noch gerne mit, macht die Zimmer und liebt es, im Garten bei ihren Blumen zu werkeln. 2009 habe ich meine Frau Barbara kennengelernt. Wir haben zwei Kinder, Vincent und Lorenz, und sind seit 2012 glücklich verheiratet.

Du hast viel in die Pension gesteckt. Ja, meine Eltern haben alles aufgebaut. Mein Geld, das ich verdient habe, habe ich in die Pension investiert und viel umgebaut. 2004 habe ich damit begonnen, es wurde ausgehöhlt und

Kreativer Gästebucheintrag. Maria: „In dem Winter hat es dauernd geschüttet – der Gast hat wahnsinnig gut gezeichnet.“

aufgestockt und Wohnungen draufgebaut. Alle zwei Jahre wurde umgebaut. Vor zwei Jahren kam die Entscheidung, nur noch Frühstück anzubieten.

Wie kam es dazu?

Die Leute sind nicht mehr zufrieden mit einem 3-Gänge-Menü. Es wird eher à la carte bevorzugt. Ich denke, es war die richtige Entscheidung.

Du bist auch sportlich und vereinsmäßig aktiv.

Ich spiele extrem gerne Golf. 2014 war ich Staatsmeister ÖHSV Verbandsmeisterschaft Netto B Herren. Beim

Pension Alpenrose anno 1970

FCO habe ich 30 Jahre lang ehrenamtlich die Kantine gemacht. Auch Damentrainer war ich mal. Jetzt bin ich Vizepräsident. Einmal FCO, immer FCO. Früher durfte ich auch ab und zu spielen, wenn sie keine anderen Leute hatten. In Tux hab ich ein Meisterschaftstor geschossen, Vorlage Aumayer (lacht). Früher war es aber auch noch eine Ehre, auf der Ersatzbank zu sitzen. Jetzt spiele ich halt noch Karten mit dem „Feiner Opa“.

Was machst du noch, wenn du nicht in der Alpenrose bist?

Bis ich 50 war habe ich Catering beim Huber gemacht, das war auch eine schöne Zeit. Daheim koche ich gerne für meine Frau und unsere Kinder. Seit drei Jahren bin ich Wirtschaftsbundobmann und bringe mich mit meinem Team auf Orts- und Bezirksebene intensiv für die Belange der Wirtschaft ein. Momentan eher schwierig wegen Corona. Am Wochenende backe ich gerne Krapfen (und drehe Videos) mit dem Linsinger.

In dir schlummert ja noch ein weiteres Talent…

Ich bin leidenschaftlicher Tischzauberer! Die Devise dabei ist „Spiele nie mit jemanden, den du nicht kennst.“ Ich war einmal in der Schweiz in einer Disko und hatte kein Geld mehr. Ich habe mit dem Diskobesitzer immer um ein Seiterl Bier gespielt. Er wollte unbedingt, dass ich ihm zeige, wie der Trick funktioniert und hat mir plötzlich 1000 Franken auf den Tisch gelegt. Angenommen habe ich es aber nicht und ihm nur geantwortet, dass wir ja nur ums Bier spielen.

Euer Garten blüht auch jedes Jahr wunderschön.

Ja, meine Eltern haben ums Haus herum einen großen Garten mit Bio-Salat, Obst, etc. Ich helfe meinem Vater auch beim Schnaps brennen.

Drei Hofer-Generationen: Leo, Maria, Vincent, Lorenz, Barbara und Erwin Was ist dein „Lieblingsplatzei“ in Oberndorf?

Das ehemalige Night Life (lacht). Daran denk ich gerne zurück.

Und dein Lieblingsessen?

Beuschel, das Beste vom (ehemaligen) Bassgeiger Sepp.

Was sind die Pläne für die Zukunft?

Dass die Alpenrose weitergeführt wird und wir alle gesund bleiben. Dass alle Betriebe normal aufsperren dürfen, weil irgendwann muss man auch wieder leben.

Danke Erwin, danke Familie Hofer für die interessanten Eindrücke.

Das Magazin-Team wünscht euch alles Gute.

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Herzlichen Dank an unsere Stammgäste und guten Appetit zu Ostern!

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