INSIDE TALK
mit dem neuen Bürgermeister der SCS Gemeinde Vösendorf
Hannes Koza ist seit März Bürgermeister der Heimatgemeinde der Shopping City Süd. Im Interview spricht er über seine neue Aufgabe und die aktuellen Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie. Außerdem verrät er seine nächsten Pläne für die Marktgemeinde Vösendorf und worin er in seiner Freizeit einen Ausgleich zum beruflichen Engagement findet. Anfang März haben Sie Ihre Position als Bürgermeister von Vösendorf angetreten. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Anforderungen, um eine Gemeinde gut zu leiten?
Eine ruhige Hand und ein klarer Blick auf die Sache sind ganz entscheidende Anforderungen an das Amt. Als Bürgermeister hat man einer besonderen Verantwortung gerecht zu werden, denn in keiner anderen politischen Position beeinflussen die Entscheidungen so unmittelbar den Lebensalltag der Bevölkerung. Besonders in Zeiten der Krise ist es wichtig rasch und überlegt zu handeln und notwendige Maßnahmen zu setzen, um die Bevölkerung bestmöglich bei der Bewältigung der Herausforderungen zu unterstützen.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer verantwortungsvollen Aufgabe?
Aufgrund der Corona-Krise hatte ich keinen Tag Einarbeitungszeit und war sofort mit der Krisenbewältigung konfrontiert. Wir haben seitens der Gemeinde schnell auf Krisenbetrieb umgestellt, sowie Service und Hilfe für die Bevölkerung als unser oberstes Ziel gesehen. Eine Service-Hotline, Einkaufs- und Apothekenservice und viele weitere Dienstleistungen wurden sofort eingerichtet. Ich sehe die Aufgabe der Gemeinde darin, den Bürgerinnen und Bürgern das durch die besondere Situation doch sehr mühselige Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.
Wie sieht bei Ihnen ein typischer Arbeitstag als Bürgermeister von Vösendorf aus? Mein Arbeitsalltag dreht sich hauptsächlich um die Corona-Krise. Ich bin in ständiger Abstimmung mit dem Krisenstab der Gemeinde und koordiniere mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele wichtige Maßnahmen. Da ich derzeit nicht unterwegs sein kann, nutze ich die Zeit, Zukunfts-Projekte mit meinem Team vorzubereiten. Die Besprechungen finden alle per Video-Konferenz statt. Alles in allem ein nicht alltäglicher Arbeitsalltag eines Bürgermeisters in dem mir der persönliche Kontakt sehr abgeht.
Kathi Fenz, MSc
Vösendorf ist auch die Heimat-
56 SCS SHOPPING INTERN 3+4/2020
Bürgermeister
HANNES KOZA im Gespräch mit Kathi Fenz
gemeinde der SCS. Ein hohes Aufkommen an Kommunalsteuern durch die zahlreichen Unternehmen macht Ihre Gemeinde zu einer der reichsten im Land. Welche Bedeutung hat Österreichs größtes Shoppingcenter für die Wirtschaft und die Menschen in Vösendorf?
Die Krise zeigt es einmal mehr, wie wichtig Unternehmen für eine Gemeinde sind. Die SCS in Vösendorf ist nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde. Dies merken wir jetzt besonders stark durch die Schließung und den damit verbundenen Ausfall von Kommunalsteuer-Einnahmen. Ich hoffe sehr, dass wir bald in eine Normalität zurückkehren können und die SCS auch wieder uneingeschränkt alle ihre wertvollen Dienstleistungen anbieten kann. Wir Vösendorfer sind schon auch stolz darauf, dass Österreichs größtes und wichtigstes Shopping Center in unserer Gemeinde beheimatet ist.
Neben Ihrem Einsatz als Bürgermeister sind Sie auch erfolgreicher Unternehmer, liebevoller Familienvater und begeisterter Sportler. Worin finden Sie in Ihrer Freizeit den besten Ausgleich zu Ihrer herausfordernden beruflichen Tätigkeit?
Ausgleich vom politischen Alltag ist für mich sehr wichtig. Diesen finde ich im familiären Heurigenbetrieb, in dem ich gerne selbst in der Küche stehe oder mich zu unseren Gästen dazu setze. Als ambitionierter Ironman Athlet, schwinge ich mich jede freie Minute aufs Rad oder versuche bei einer Laufrunde den Kopf wieder frei zu bekommen. Jedoch den größten Ausgleich zu meiner Tätigkeit erhalte ich durch meine Familie und ganz besonders durch meine Tochter Magdalena.
Die Corona-Krise betrifft uns derzeit wohl alle. Wie erleben Sie diese besondere Zeit persönlich und als Gemeindevorsteher und was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen und vielleicht auch Chancen?
Auf der einen Seite spüre ich die Krise, weil unser Heurigenbetrieb schließen musste. Andererseits erlebe ich eine sehr intensive Zeit mit meiner Familie, da unsere Tochter nun jeden Tag zu Hause ist. Diesen Umstand genieße ich sehr, wohlwissend um die vielen Probleme, mit denen alle zu kämpfen haben. Für uns Unternehmer und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es eine sehr schwere Zeit.