FESPA WORLD Issue 46 - Deutsch

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Fespa World Leitartikel von der Chefredakteurin Wenn das Jahr 2006 schon für die FESPA und ihre Mitgliedsverbände ein sehr ereignis- und arbeitsreiches Jahr war, dann verspricht 2007 noch geschäftiger zu werden! Nach der erfolgreichen Einführung der FESPA Digital Printing Europe im Jahr 2006 folgt die wahrscheinlich spannendste aller FESPAAusstellungen im Juni und dann kommt die zweite FESPAAusstellung World Expo India im Dezember. Genaue Einzelheiten über diese beiden Ausstellungen und andere Veranstaltungen, die in Vorbereitung sind, finden Sie ab Seite 22. Außerdem fördert das Projekt-Komitee der FESPA unter dem Vorsitz von Chris Smith weiterhin Aktivitäten der Mitglieder im kommenden Jahr, während Chris auf Seite 14 über einige Veranstaltungen berichtet, die im Herbst stattfanden. Und obwohl der Bericht über die FESPA Mitgliederversammlung auf den Seiten 48-51 zeigt, dass zur Zeit einige Verbände besser zurecht kommen als andere, mag der Kommentar von Marcus Timson über SIOTECs meteorischen Aufstieg auf Seite 20 auch für andere Verbände interessante Anregungen bieten. Sind die Sieb- und Digitaldrucker nicht mit dem Besuch von Ausstellungen und anderen Verbandsveranstaltungen beschäftigt, dann stehen Sie vor der Herausforderung, die Informationen aus allen wichtigen neuen Verordnungen aufzunehmen und umzusetzen. Nach der Zusammenfassung über die RoHSs und WEEs von Paul Rankin in der letzten Ausgabe, folgt ein Artikel über REACH, was sich noch mehr auf die Rentabilität von Druckereien in den nächsten eins bis zwei Jahren auswirken könnte. Lesen Sie darüber auf Seite 16. Die FESPA DIGITAL Printing Awards 2007, ab Seite 26, werden Anfang des Jahres vergeben und zweifellos befinden sich wieder viele neue und innovative Anwendungen darunter. Es ist möglich, dass eine Einsendung die bemerkenswerten Eigenschaften eines neuen harten Bedruckstoffs – Re-board – unterstreicht. Er wird von der schwedischen Firma Design Force eingeführt, ist außergewöhnlich stark und dauerhaft, doch beträchtlich leichter als die heutigen Alternativen und wahrscheinlich wird er den Druckbereich in den nächsten beiden Jahren revolutionieren. Um sich ein Bild zu machen, blättern Sie auf die Seiten 28-31 um. Unser Michel Caza war wieder unterwegs und liefert uns die Höhepunkte seiner kürzlichen Besuche bei Druckern in Russland, der Türkei und Bulgarien. Das Niveau der Innovation in ihren Unternehmen hat ihn sehr überrascht. Lesen Sie seinen Bericht auf den Seiten 38-41. Das Magazin FESPA World hat ebenfalls eine Innovation, auf die es sehr stolz ist. Durch die neue Webverbindung www.digitalpublishingcompany.co.uk/activemagazine/welcome/FE können die Leser des Magazins im Internet browsen. Diese neue Einrichtung zusammen mit der Pdf-Möglichkeit zum Downloaden, die bereits unter www.fespaworld.com besteht, bietet die Möglichkeit zum Durchblättern oder Sie können die Artikel zur genaueren Durchsicht ausdrucken. Betrachten Sie es als unser Weihnachtsgeschenk für Sie. Nun bleibt mir nur noch Ihnen im Namen des gesamten FESPA-Teams ein sehr erfolgreiches, produktives und vor allem gewinnbringendes Neues Jahr zu wünschen.

Published by FESPA Ltd Editorial office FESPA Association House 7a West Street Reigate, Surrey RH2 9BL Tel: +44 1737 24 07 88 Fax: +44 1737 24 07 70 E-mail: info@fespa.com www.fespa.com Publisher Marcus Timson – Group Commercial Manager Tel: +44 1737 24 07 88

4 NACHRICHTEN VON DEN

Editor Val Hirst Tel: +44 1623 88 23 98 E-mail: val@valhirst.demon.co.uk Graphic Design Bate Brand Communications 8 St Leonard’s Square, Wallingford Oxfordshire OX10 0AR Tel: +44 1491 835835 www.batebrand.com Printing The MANSON Group Ltd Reynolds House, 8 Porters Wood Valley Road Industrial Estate St Albans, AL3 6PZ Tel: +44 1727 848 440 www.manson-grp.co.uk

28 INNOVATIONEN ÜBERWINDUNG DER GRENZEN Die schwedische Firma Design Force hat Re-board eingeführt, ein neuartiges Material, das den Displaybereich revolutioniert

8 PRODUKTNEUIGKEITEN Neue Produkteinführungen und Innovationen

14 CHRIS KOLUMNE Was hat sich in den Verbänden ereignet?

16 REACH Wie sich die Vorschriften auf die Sieb- und Digitaldrucker auswirken

32 PERFEKTE PARTNER Inca ist der Druckerhersteller hinter Re-board

18 MAX POWER! Der italienische Verband SIOTEC im Rampenlicht der FESPA

INFORMATIONEN

21 TERMINKALENDER Die FESPA informiert regelmäßig über Ausstellungen und Veranstaltungen

22 FESPA NACHRICHTEN

33 DIE ERSTE IHRER ART Die Firma Augend Technologies betritt den industriellen Inkjetbereich

34

PERSÖNLICHE WAHL Drucker erklären, warum sie ihre Geräte auswählen

38

WIEDER UNTERWEGS

Michel Caza beschreibt, wie es dem Druckbereich in Russland, der Türkei und Bulgarien geht

Veranstaltungen 2007 und später

AWARDS 2007 Das Neueste vom Wettbewerb Advertising Michael Ryan – Group Sales Manager James Ford – Sales Manager Tel: +44 1737 24 07 88 Fax: +44 1737 24 07 70

SONDERARTIKEL

ZULIEFERERN Die neuesten Nachrichten aus der Industrie

24 FESPA DIGITAL PRINT

Val Hirst e-mail: elford@btconnect.com Fespa World The membership magazine of the Federation of European Screenprinting Associations Issue No.46 Winter 2006

NACHRICHTENÜBERSICHT

48 DIE FESPAKONTAKTLISTE

HAUPTTHEMEN

42 WUNDERSCHÖNES BRATISLAVA

Ein Bericht über die FESPA Mitgliederversammlung 2006

UND SCHLIESSLICH

58 In dieser Ausgabe befragt Peter Cornelis die Firma Augend Technologies

44 PETER KIDDELL In dieser Ausgabe erklärt Peter die ISO-Standards

Fespa World. Designed by Bate Brand Communications. Printed by The Manson Group Ltd. Editorial photographs supplied courtesy of the companies they feature. The publishers accept no responsibility for any statement made in signed contributions or those reproduced from any other source, nor for claims made in any advertisement. Fespa World is available to individuals who qualify within the terms of a controlled circulation and by subscription.

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NEWS ROUND-UP – SUPPLIER NEWS

Fillink mit voller Kraft voraus

Fillink Technologies SA, der Farbenhersteller für großformatigen Inkjet, nutzte die Ausstellung Visual Communication Italy, um weitere Firmen- und Produktentwicklungen anzukündigen. Nach einem Jahr außergewöhnlichen Wachstums, in dem Fillink die Nummer Eins unter den Farbenherstellern in den meisten europäischen Ländern wurde, hat er eine Reihe von vielseitigen neuen UV-Farben entwickelt und hergestellt, die in Kürze erhältlich sind. Fillink liefert ebenfalls UV-Farbe, speziellen technischen Service und Geräte für die großformatige InkjetDruckmaschine NUR Expedio. Im nächsten Jahr folgen Erzeugnisse und Service für die VUTEK PressVu. Außerdem hat Fillink eine alternative Farbenlösung für den Roland Advanced Drucker Jet AJ-1000 eingeführt. Die geschäftsführende Direktorin, Esmeralda Desart, führt aus, dass

damit der Roland Advanced Jet eine kleine Version eines führenden großformatigen Inkjet-Druckers ist, der zu einem wettbewerbsfähigen Preis arbeitet. Sie sagt: „Wir haben uns verpflichtet, dies als Mengenfarbsystem zu einem Preis von €30 pro Liter zu verkaufen. Das kommt den Anwendern zugute, da sich die Kosten pro qm von €6 auf €1/per Druck verringern.“ Fillink hat weiterhin durch Sintesi in Italien Erfolg, die zusammen mit DG Vision arbeiten, die für den Norden des Landes zuständig sind. Durch die Ernennung der SesomaSericomex Gruppe zum Alleinvertreter für die nordischen und baltischen Regionen hat die Firma ihren globalen Bereich auf Finnland, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland und Litauen ausgedehnt. Weitere Informationen unter: www.fillink.eu.com

HP steuert digital HP hat eine engagierte Druckabteilung ins Leben gerufen, die die Übernahme des Digitaldrucks beschleunigen und dem expandierenden Druckbereich grundlegende Technologien, neue Geschäftsmöglichkeiten und außergewöhnliche Druckqualität bringen soll. Die neue Abteilung, die Teil von HPs Bildverarbeitungs- und Druckgruppe ist, möchte einen großen Geschäftsbereich an Digitaldrucklösungen zusammen bringen, um die HP-Kunden dabei zu unterstützen, neue Geschäftsmöglichkeiten mit Wachstumsbereichen zu erlangen, angefangen bei Stempeln bis Reklametafeln, verbessert durch eine ganze Reihe von führenden IndustrieKomplettlösungen.

Die neue Organisation, einschließlich Designjet großformatigen Druck, HP Scitex breitformatigen Druck, HP Indigo Digital-Offsetdruckmaschinen und HP Spezialdrucksysteme werden in Europa von Santiago Morera, dem Vize-Präsidenten und Geschäftsführer für die Bildverarbeitungs- und Druckgruppe in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) geleitet. Er wird von Francois Martin, dem EMEA Druckgrafik-Marketingmanager, Manuel Martinez, dem EAMAManager für großformatigen Druck, der für das kombinierte HP DesignJet- und HP ScitexGeschäft zuständig ist und Marc Schillemans, Geschäftsführer für HP Indigo, unterstützt. Weitere Informationen unter: visit: www.hp.com

Universal Glossy Canvas gewinnt den renommierten DPI-Preis 2006

RFID Smart Labels erschließt Neuland in Londonn Die kürzliche Konferenz und Ausstellung von RFID Smart Labels Europe erschloss Neuland und zeigte, wie sich das Thema weiter entwickelte. Die 350 Delegierten aus 30 Ländern, die sich in London trafen, beurteilten die Redner vom internationalen Flughafen in San Francisco und der Flughafen-Gruppe Manchester als besonders interessant. Diese beiden Redner beschrieben, dass die RFID-Märkte aus dem Nichts 4 FESPA WORLD WINTER/06

auftauchten, einschließlich die Markierung von Gepäck und Menschen, was für kleinere Warteschlangen sorgt und die Sicherheit und Genauigkeit verbessert. Ein weiterer neuer Markt, die Arzneimittelmarkierung gehört ebenfalls dazu, und zwar hauptsächlich um Fälschungen auszuschließen. Weitere Informationen unter: www.idtechex.com

3P erhielt ihren zweiten DPI-Preis „Produkt des Jahres“ in Folge für ihre Kanvasprodukte. Universal Glossy Canvas (IQ-IJ109) von 3P InkJet Textiles Corp erhielt den DPI-Preis (Digital Printing and Imaging Association - Verband für Digitaldruck und Bildverarbeitung) für das Produkt des Jahres 2006 in der Kategorie Gewebe. Das Material wurde kürzlich auf der SGIA-Ausstellung in Las Vegas und der Photokina in Köln eingeführt.

Ergosoft Corp druckte den Preisgewinner mit ihrer RIP Software TexPrint Version 12 auf Canons 60“ Image PROGRAF iPF9000 mit dem neuen 12farbigen Pigmentsystem auf 3Ps Universal Glossy Canvas. Im letzten Jahr ging der gleiche Preis an 3Ps Studio Canvas (IQ-IJ111) in Verbindung mit Mimaki und der Ergosoft Corp. Weitere Informationen unter E-Mail: elkegrotmann@3pinktextiles.com


SUPPLIER NEWS

Sakuri feiert 60. Jubiläum Ryuta Sakurai, der geschäftsführende Direktor des japanischen Druckmaschinenherstellers war im November in London, um die Firma bei der Feier ihres 60. Jubiläums mit einer Ausstellung von High-Tech-Druckmaschinen zu unterstützen. Zum ersten Mal kamen bestehende und potentielle Kunden von Offset- und Siebdruckmaschinen in Sakurais Ausstellungsraum in Westlondon zusammen. Herr Sakurai erläuterte: „Unsere OL 66SD und OL 75SD Offsetserie hat einen neuen Standard für Druckqualität auf den SRA2 Multifarben- und B2-Märkten eingeführt. Und zum ersten Mal war eine unserer marktführenden Siebdruckmaschinen in Aktion. Beide Sortimente zeigen unsere laufende Forschung und Entwicklung auf dem Druckmarkt, wo die Qualitätserwartungen in einer Zeit zunehmen, in der die Preise unter erhöhten Druck geraten.“ Ryuta Sakurai, der geschäftsführende Direktor von Sakuri, mit Michael Ryan von der FESPA

Sichere Nachfolge bei Lüscher Hans Lüscher, bis jetzt der Eigentümer und Vorstandsvorsitzende der Lüscher AG in Leutwil, hat kürzlich die Mehrheit an seiner Firma an die österreichische Investmentfirma PAInvest übertragen, um die Nachfolge für seine Firma und ihre Angestellten sicher zu stellen. Der Umsatz der Firma hat sich seit dem Jahr 2000 von €16 Mio. auf €36 Mio. erhöht. Eine Schwesterfirma von Austrian Global Equity Partner (GEP), PAInvest hat die Mehrheitsbeteiligung an mittelgroßen Firmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wilhelm R. Tschol, der Direktor von PAInvest, löste Hans

Lüscher als Vorstandsvorsitzender ab, der jedoch weiterhin im Präsidium bleibt. Lars Janneryd, der früher als Mitglied des Präsidiums für Verkauf und Marketing zuständig war, setzt sich zur Ruhe. Kurt Steidle wurde zum geschäftsführenden Direktor ernannt. In seiner letzten Position bei Kodak war er für die Firma Kodak Polychrome Graphics in Österreich und der Schweiz zuständig. Aufgrund seiner Arbeit in der Entwicklung, Produktion und Qualitätskontrolle für den thermischen Platesetter Newsetter, bringt er große Erfahrung im Computer-to-Plate-

Bereich mit. Lüscher hat seinen Großhändlern und Kunden mitgeteilt, dass das laufende Produktionsprogramm beibehalten wird und dass der Service und die technische Unterstützung im gegenwärtigen Rahmen weiterlaufen. Außerdem werden die Produkte, die zur Zeit in der Entwicklung sind, wie geplant auf den Markt gehen. PAInvest hat angegeben, dass sie das starke Wachstum der Lüscher AG, dank der Qualität und der Nachfrage nach ihren Produkten, weiter fördern will. Weitere Informationen unter: www.luescher.com

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SUPPLIER NEWS

Sanierter Standort für Sun Chemical

Kurz gesagt Dalim Software hat eine Vereinbarung mit NEXT Solutions (Mijdrecht, Niederlande) abgeschlossen, um ihre Software in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg zu vertreiben. Mit sofortiger Wirkung ist NEXT Solutions für den Verkauf, die Integration und Service von Dalim Softwares vollem SoftwareSortiment zuständig.

Jeff Biggs, der geschäftsführende Direktor von Colourgen und Simon Goldsack, Verkaufsmanager für ColorSpan, bestätigen Colourgens Exklusiv-Vertretung des ColorSpan-Sortiments in England.

Neuer Großhändler für Colorspan UK Colourgen, der englische Spezialist für Digitaldrucklösungen, wurde zum exklusiven Großhändler für die ColorSpan 9840UV ernannt, MacDermid ColorSpans neue industrielle UV-härtende Flachbettdruckmaschine. Die

Fillink Technologies SA hat Henry Maya zum Verkaufsmanager für die Ostküste und Lateinamerika für ihre Tochtergesellschaft

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Druckmaschine gewann kürzlich den Preis „Produkt des Jahres“ in der Kategorie Flatbed Rigid Substrate Output Device (Flachbettdruckmaschine für harte Bedruckstoffe). Colourgen vertreibt ebenfalls das komplette

Sortiment von MacDermid ColorSpan, einschließlich der DisplayMaker 72UVR, 72UVX und 98UVX Flachbettdruckmaschinen. Weitere Informationen unter: www.colorspan.com

ERNENNUNGEN Henry Maya

Sun Chemical hat Englands modernsten, automatischen Vertriebsstandort für Bogenoffset- und UV-Farben, Lacke und Materialien durch die Sanierung und Modernisierung ihres Nationalen Vertriebs- und Kundenservicezentrums in South Normanton geschaffen. Die Erweiterung, die £1,8 Mio. kostete, schließt die Installation von drei Spendern für UV- und konventionelle Farben ein und trägt dazu bei, die Leistungsfähigkeit, Genauigkeit und Wiederholbarkeit von speziellen Mischungen zu garantieren. Der Standort South Normanton in Derbyshire hat noch Platz für geplante Erweiterungen. Durch die Investition werden zwei Produktionszentren zusammen gelegt, die seit der Akquisition von Gibbon Inks und Coatings und Coates Lorilleux in der nächsten Nachbarschaft betrieben wurden. Weitere Informationen unter: www.sunchemical.com

Fillink America ernannt. In dieser Position ist Maya für das allgemeine Geschäftswachstum in den Gebieten zuständig sowie für die Entwicklung von Fillinks sich schnell ausdehnendem Großhändlernetz. Maya arbeitete früher für Ultraflex Systems Inc. als Verkaufsmanager für Lateinamerika, wo er für die Geschäftsentwicklung auf dem gesamten Kontinent zuständig war und für NUR, wo er die Farbenabteilung für NUR America leitete.

Compose System hat Kevin Caughtry zum Verkaufsmanager für England und Irland ernannt. Caughtry, der die Leitung von Sales and Marketing (UK) für Compose System in Europa mit besonderem Augenmerk auf die Erweiterung des Vertriebskanals und Händlernetzes inne hat, bekleidete davor eine Reihe von leitenden Positionen bei MCSi (Mitsubishi), Konica Corporation, DuPont und bis vor kurzem Punch Graphix.


NACHRICHTEN-ÜBERSICHT

Océ führt gleich zwei neue Drucker ein

Océ hat die Serie CS9000 herausgebracht, die ausgezeichnete Druckqualität, hohe Geschwindigkeit und sparsamen Farbenverbrauch bietet. Die hochwertigen Hochleistungsdrucksysteme CS9065 und CS9090 liefern Druckprodukte, die bis zu drei Jahre im Außenbereich eingesetzt werden können. Die Drucker sind mit der Océ VariaDot Imaging Technology ausgestattet, das heißt, dass sie Druckpunkte in variabler Tröpfchengröße drucken können (verglichen mit Druckköpfen, die

nur eine bestimmte Punktgröße drucken können). Die Reihe CS9000 verwendet bis zu 35% weniger Farbe als andere Drucker ihrer Klasse, das bedeutet wesentliche Kosteneinsparungen von bis zu 25%. Beide Drucker bieten eine Auflösung von 720 x 720 dpi bei Druckgeschwindigkeiten von bis zu 13 qm/Stunde im Produktionsmodus. Bei hoher Geschwindigkeit werden 22 qm/Stunde bei einer Auflösung von 350 x 720 dpi erreicht. Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 42 qm/Stunde können mit

einer Auflösung von 360 x 360 dpi erreicht werden. Die Océ-Serie CS9000 kann entweder mit Farben mit geringem Lösemittelgehalt oder auf Eco-Lösemittelbasis verwendet werden und ist ideal geeignet für POS-Schilder für die Innen- und Außenanwendung, Folien- und Textilbanner, Automobilumhüllungen, Ausstellungsdisplays, Schaufenstergrafiken und v.a.m. Das System kann wahlweise mit einem Filter zur Entfernung von Lösemitteldämpfen und mit Heizgeräten für die EcoLösemittel-Druckmaschinen ausgestattet werden. Der Océ CS9090 vervollständigt die CS9000er Reihe nach der Einführung des Océ CS9065 am Tag der offenen Tür von Océ im März 2006. Weitere Informationen unter: www.oce.com

Océs Produktvorsc hau Océ hat kürzlich den Océ Arizona 250 GT eingeführt, ein fortschrittliches Drucksystem, das wie die Firma erläutert einen neuen Standard für den schnell wachsenden Grafikmarkt bietet. Die Firmen können damit die Bildqualität ihrer Außenwerbung und Banner wesentlich verbessern. Der Arizona 250 GT wurde vom OcéForschungszentrum in Vancouver entwickelt. Die Größe und Dichte der Tröpfchen ist variabel, so dass die gedruckten Bilder fast Fotoqualität erreichen. Er ist ab Anfang 2007 erhältlich. Weitere Informationen unter: www.oce.com

Eine neue Folie liefert hervorragende Darstellungen Das Digitaldruckfoliensortiment von 3M wurde mit der 3M Scotchcal Serie IJ 25 erweitert. Die Folie wurde speziell für die beliebten Inkjetplattformen entwickelt. Die kalandrierte monomerische PVC-Folie von 0.10 mm Dicke eignet sich für ein breites Spektrum an kurz- bis langlebigen Schilder- und Grafikanwendungen mit flachen Oberflächen. Die Folie verfügt über einige bemerkenswerte Merkmale, sie hat eine ausgezeichnete Haftung, sogar bei hoher Farbauflage, ohne dass die Folie dann weniger gut zu entfernen ist. Der graupigmentierte Kleber scheint nicht durch, selbst wenn die Grafiken über vorhandene Bilder gelegt werden. Die Folie ist in weiß/glänzend und weiß/matt erhältlich und kann leicht auf Glas, Metall und harte Kunststoffe aufgebracht und auch wieder entfernt werden. 8 FESPA WORLD WINTER/06

Ohne Laminierung ist sie ebenfalls für Innen- und Außenanwendungen geeignet. Typische Anwendungsbeispiele für Scotchcal IJ 25 sind kurzfristige Anzeigen und Werbung für allgemeine

Beschilderung, Fuhrparkbeschriftungen auf schachtelförmigen Fahrzeugen, Ausstellungstafeln, Schaufenster und Produkt-Displays. Weitere Informationen,

einschließlich über spezielle ICC-Druckerprofile und Garantien, unter: Tel: 01344 857 850 oder besuchen Sie die 3M-Webseite www.3m.com/uk/graphicsolu tions


NACHRICHTEN-ÜBERSICHT

Neue CD findet großen Anklang

Die kürzlich heraus gekommene Single „Come on Sheffield United“, die von „Big Sister“ geschrieben und vorgetragen wurde, ist ein Hit geworden. Es ist die erste CD, die in Braille gedruckt und von ASB Ltd mit ihrem Blades Record Label herausgegeben wurde. Nun können zum ersten Mal Menschen mit Sehbehinderungen feststellen, welche CD sie in den Händen halten. Trotz des Gesetzes gegen die Diskriminierung von Behinderten, das vor kurzem in Kraft getreten ist, war es bisher nicht möglich Braille auf viele Produkte aufzubringen, einschließlich CDs. ASB ist die erst Musikfirma in der Welt, die hier

Abhilfe geschaffen hat. Es gibt unterschiedliche Methoden, um Braille herzustellen. Die allgemein übliche Prägetechnik kann für Produkte wie CDs nicht verwendet werden. Verschiedene Firmen haben versucht die gedruckte Braille-Schrift zu verbessern, doch konnten sie nicht die Braille-Standards erfüllen, die von Instituten wie dem RNIB festgelegt wurden. Grundsätzlich sollte Braille 500 Mikrometer hoch sein. Die einzige Technik, die dieses Kriterium erfüllt, wurde von Professor John Davidson entwickelt und wird von The Production Agency in Sevenoaks, Kent, England, vermarktet. Diese Technik erleichtert das Drucken von Braille auf fast jede Unterlage. Mit diesem System können sogar die Form und die Struktur so geändert werden, dass sie für Menschen mit unempfindlichen Fingerspitzen, einem häufigen Nebeneffekt von Diabetes, geeignet sind. Braille kann auch farbig gedruckt werden, um so Menschen mit Restsicht zu unterstützen. Bob Holt, der Gründer von The Production Agency und ebenfalls ein Direktor von ASB ist ein international bekannter Kommentator über Drucktechniken. Als er die positiven Auswirkungen erkannte, die Braille für Musikprodukte sein kann, die ja aus verständlichen Gründen für diejenigen

sehr wichtig sind, die an schweren visuellen Beeinträchtigungen leiden, entschied er sich, etwas zu tun. Glücklicherweise waren die beiden Mit-Direktoren von ASB, Adjei Amanning und Selwyn Korklin mit Bobs Plan völlig einverstanden und sie entschieden, diese Innovation mit der Single Sheffield United einzuführen. „Big Sister“, ein Duo, das aus Elouise und ihrem Bruder Tom besteht, waren genauso begeistert. Das Lied wurde produziert und natürlich kam ebenfalls Unterstützung von Sheffield United, sie gaben eine Pressekonferenz vor Ort. Die positive Reaktion war außergewöhnlich. ASB wird für alle zukünftigen Ausgaben eine Braille-Option ausgeben und möchte die anderen Musikfirmen ermutigen, das Gleiche zu tun. Weitere Informationen unter: E-Mail Bob Holt bh@theproductionagency.com

Große Farbmengen für Viper-Drucker Mutoh Europe hat bekannt gegeben, dass sie ein neues Mengenfarbsystem (BIS – bulk ink system) als Option für ihre Viper Digitaltransfer- und Viper TX Direkttextildrucker vermarkten. Das Farbsystem wurde für die Anwender der Mutoh Viper- und Viper TxDrucker entwickelt, die ein hochwertiges Farbliefer- und Nachfüllsystem für große Mengen benötigen, so dass der Druckvorgang nur minimale Bedieneraufsicht benötigt. BIS gibt es für den Viper TX in zwei Ausführungen: Ein VierFlaschensystem und ein AchtFlaschensystem. Das VierFlaschenmodell kann für vierfarbige Viper TX-Drucker,

während das AchtFlaschenmodell für zwei mal vier, sechs oder acht Farbkonfigurationen verwendet werden kann. Jede BISFarbflasche enthält 4,3 l und kann während des Druckens aufgefüllt werden. BIS benötigt keinen zusätzlichen Platz, da es zwischen den Beinstützen des Druckers installiert werden kann. Das System wird komplett mit acht Dauerfarbpatronen geliefert, die in die Patronenöffnungen der Viper-/Viper TX-Drucker eingesetzt werden. Jede Patrone ist mit elektronischem und mechanischen Überlauf ausgestattet und jede Farbzugaberöhre hat eine eigene Filterpumpe, die dafür sorgt, dass

keine Staubpartikel in den Druckkopf kommen und ihn verstopfen können. In jeder Dauerfarbpatrone wird ein gleichmäßiges Farbniveau aufrecht erhalten, so dass ein ständiger Druck im Druckkopf garantiert ist, der für eine gleichmäßige Druckqualität sorgt. Mutohs BIS für die Viper-/Viper TX-Drucker wird mit einer Software geliefert, die die Installation, die Konfiguration und den Betrieb des Systems vereinfacht. Dadurch kann der Bediener alle Aspekte direkt von seinem PC aus steuern.

Mutohs wasserbasierte Dispersionsfarben (C, M, Y, K, Lc, Lm) gibt es in Ein-, Fünf- und 25Liter-Flaschen. Die Firma vermarktet ein ähnliches Farbennachfüllsystem für ihre Spitfire 65-, Spitfire 90- und Spitfire 100-Drucker (die Farben mit geringem Lösemittelgehalt verwenden) in Flaschen mit einem und fünf Litern Inhalt. Weitere Informationen unter: www.mutoh.be FESPA WORLD WINTER/06 9


NACHRICHTEN-ÜBERSICHT

Eine Verbesserung für den SoftRIP

Wasatch Computer Technology hat die Version 6.0 ihrer Wasatch SoftRIP-Produktreihe eingeführt, die den Anwendern die Unterstützung liefert, um rationeller arbeiten zu können, während neue Anwender eine einfache Schnittstelle (Interface) erhalten, die sie schnell verstehen und sofort nutzen können. Die Firma entwickelte diese neueste Version ihres beliebten Softwarepakets, nachdem sie mit Anwendern über ihren optimalen RIP-Workflow diskutiert hatte, um

genau das zu liefern, was benötigt wird. Die entstandene SoftRIPSchnittstelle erleichtert es den verschiedenen Anwendern so mit der Software zu arbeiten, wie es ihnen am besten dient und wie sie ihre typischen täglichen Arbeiten erfüllen können, ohne den Hauptbildschirm zu verlassen. Dadurch können die meisten Anwender ihre RIP-Arbeit schnell erledigen, ohne andere Ebenen von Druck- und Farbexperten zu beeinträchtigen. Zu den neuen Merkmalen

gehört Direct-to-Layout für diejenigen, die gerne alle Bilder einer Produktion betrachten wollen, so dass sie ihre Auflage rationell planen können. Der SoftRIP kann auf den individuellen Anwender zugeschnitten werden. Die Bearbeitung des Auftrags wird rationalisiert, der RIP kann vom Master Queues Manager verwaltet werden und erhält Dateien von separaten vernetzten Workstations. SoftRIP-Anwender, die einen

aktiven Service-Vertrag besitzen, können KOSTENLOS aufrüsten. Informationen über die Aufrüstung gehen den berechtigten Anwender per EMail zu. Weitere Informationen unter: Tel: (800) 894-1544 und (801) 575-8043, Fax: (801) 575-8075 oder besuchen Sie: www.wasatch.com

Kostengünstige Fensterwerbung Die Firma Hexis S.A. hat eine neue wirtschaftliche Version ihrer beliebten mikroperforierten Fensterfolien herausgebracht. Die MICRO4 ist eine durchsichtige Fensterfolie für mehrfarbige Darstellungen auf der Außenseite, während man von innen durchsehen kann. Sie kann von Lösemittel- und Eco-LösemittelInkjetdruckern bedruckt werden und eignet sich für Fahrzeugund Gebäudeumhüllungen.

MICRO4 besteht aus einer 100µm Folie mit schwarzem, lösemittelbasierten Kleber und hat ein Perforationsmuster von 68:32, d.h. 65% der Folie sind als Druckfläche verfügbar und 32% durchsichtig. Dieses Perforationsmuster liefert einen genügend großen Bereich für hochauflösende Farbdrucke, während ebenfalls genügend interne Sichtweite verbleibt. Sie ist Idealerweise für

kurzfristige Werbung geeignet, die vor allem kostengünstig sein muss. MICRO4 ist in Standardrollengrößen von 30 m oder 90 m Länge bei einer Breite von 1370 mm erhältlich. Datenblätter und Muster erhalten Sie direkt von Hexis oder ihren örtlichen Großhändlern. Weitere Informationen unter: www.hexisgroup.com

Xaar genehmigt weitere Farben PanoRama erhielt M1-Zertifikat Xaar hat die Genehmigung erteilt, dass die Fujifilm-Sericol Color+ XV-Farben für seine erfolgreichen XJ-128/40W- und XJ-126/50-Inkjet-Druckköpfe verwendet werden dürfen. Die Kombination von FujifilmSericols pigmentierten lösemittelbasierten Hochleistungsfarben bietet den Schilder- und Spezialdruckern eine gleichmäßige und flexible Inkjetlösung. In den Color+ XV-Farben werden hochwertige Pigmente mit speziellen Lösemitteln 10 FESPA WORLD WINTER/06

gemischt, die leuchtende Farben ergeben. Sie wurden speziell für großformatige Digitaldrucker entwickelt. Die Farben sind außerdem sehr lichtecht und haften an vielen unbeschichteten Materialien. Außerdem trocknen sie ohne Hitzeeinwirkung sehr schnell, z.B. belaufen sich die typischen Trocknungszeiten für die Farben auf Folie bei 40°C auf 60 Sekunden. Weitere Informationen unter: www.xaar.co.uk und www.fujifilmsericol.com

Die selbstklebende PanoRama Fensterfolie von Continental Grafix bietet mittlerweile zusätzliche Feuerfestigkeit gemäß dem M1-Zertifikat, wie Tests durch ein unabhängiges französisches Institut (CSTB) bestätigten. Continental Grafix war bereits der erste Hersteller einer Fensterfolie mit B1-Zertifikat, so dass sie für die Anwendung in

öffentlichen Gebäuden und bei großen Sportveranstaltung geeignet ist. Um jedoch allen aktuellen Sicherheitsvorschriften zu entsprechen, hat die Firma auch den französischen M1Standard beantragt, so dass Ausstellungsgebäude eingeschlossen sind. Weitere Informationen unter: www.continentalgrafix.com


NACHRICHTEN-ÜBERSICHT

Haus der offenen Tür An zwei Tagen wurden die Vorteile der Virtu-Drucker der Spühl AG gefeiert.

Über 100 industrielle Fachleute hatten kürzlich Gelegenheit, den Betrieb des Druckerherstellers Spühl AG unter die Lupe zu nehmen, da sie zu einem Tag der offenen Tür in der neuen Firmeneinrichtung in Wittenbach eingeladen waren. Auf der Veranstaltung, auf der sich die Besucher auch ungezwungen unter die 200 Angestellten und 60 Azubis der Firma Spühl mischen konnten, wurden die Drucker Virtu RS 25 und Virtu RS 35 und ebenfalls die neuesten Produktentwicklungen der

Innovationspartner von Spühl – Alcan Composites, VersaidagIndutex, Onyx Graphics, Color Concepts und 3M – vorgestellt. Eine Führung durch die Produktion, die mit modernen Maschinenzentren ausgestattet ist, die alle von Spühl im Haus gefertigt werden, war so inspirierend für viele Besucher, dass sie fest entschlossen waren, ihre eigenen Fabriken ähnlich zu modernisieren. Einer der sehr geschätzten Kunden von Spühl, die Christinger Partner AG, die auf Sieb-, Offset- und Digitaldruck spezialisiert ist, hielt kürzlich eine Presseveranstaltung

Das James-Bond-Poster, das die Produktionshalle von Christinger schmückt.

Herr Schawalder (Spühl AG), Toni Fricker und Karl Heinz Kaiser (die Eigentümer von Christinger) halten das von UGRA ausgestellte ISO-Zertifikat.

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in ihrer Schweizer Fabrik ab, um die Tatsache zu feiern, dass sie die erste großformatige Digitaldruckfirma in Europa ist, die die Spezifikation ISO 126472, Verfahrensstandard Offsetdruck, erhielt. Ein Farbstandard, der schnell zu einer Festgröße für Farbqualität wird. Christingers stolzer Eigentümer, Karl Heinz Kaiser, erläutert: „Durch diesen Standard können wir auf jedem unserer 11 Digitaldrucker eine Arbeit herstellen und wissen, dass eine identische Druckqualität auf jeder der Druckmaschinen erreicht wird.“ Dafür gibt es keinen besseren

Beweis als das James-BondPoster, das hier gezeigt wird, das Christinger kürzlich als Teil einer Werbekampagne für Casino Royale herstellte, den neuen James-Bond-Film mit Daniel Craig. An dem Poster, das die neue Druckereihalle der Firma schmückt, können die Besucher gleich die Qualität aus erster Hand überprüfen. For further information visit: www.sphul.ch


NEWS ROUND UP – CHRIS’S COLUMN

CHRISs KOLUMNE Chris Smiths regelmäßige Übersicht der neuesten Aktivitäten aus der FESPA und den Verbänden

Roberto Possarrelli with samples of his work.

Seit der letzten Ausgabe habe ich einige Veranstaltungen, die von Verbänden mit Förderung des FESPA Projekt-Komitees organisiert wurden, besucht und freue mich, darüber berichten zu können. Meine Reisen begannen Ende September mit einem Treffen des schwedischen Verbandes in Visby, Gotland, wo ich Gelegenheit hatte über FESPA-Projekte zu sprechen und einiges über die Zukunftspläne des Verbandes erfuhr. Während meines Besuchs genoss ich die wunderbare Gastfreundschaft meiner schwedischen Kollegen und hatte auch etwas Zeit, um mir Visby anzuschauen, eine wirklich bemerkenswerte mittelalterliche Stadt. Dem schwedischen Verband vielen Dank für seine freundliche Einladung. Mein nächster Stopp war Warrington im Norden von England, wo der Digital- und Siebdruckverband (DSPA) ein Seminar (das erste von zweien) organisiert hatte. Die Lektionen befassten sich mit „Der Evolution des Sieb- und Digitaldrucks“ und „Siebdruck gegen Offsetdruck – die Wahrheit hinter dem Werberummel“. Von Nazdar kamen zwei Redner, der erste, James Macdonald, bestätigte, dass Inkjet die führende Digitaltechnologie ist, wobei sich die Farben langsam von wasserhaltigen zu Eco-Lösemittel- und lösemittelbasierten Farben bewegen. Interessant war, dass entgegen der landläufigen Meinung Eco-Lösemittel nicht unbedingt umweltfreundlich heißt, es bedeutet wirtschaftlich. Wir wurden auch daran erinnert, dass Lösemittelfarben unter die Verordnung PG6/16 fallen, was bedeutet, dass Sie Ihre örtlichen Behörden informieren müssen, wenn Sie mehr als 5 t in 12 Monaten verbrauchen, was leicht zu schaffen ist. Der nächste Redner war Keith Ramsey, der über die Evolution des 14 FESPA WORLD WINTER/06

Siebdruckverfahrens sprach. Keith war der Meinung, dass der Siebdruck in den letzten zehn Jahren 23% seiner traditionellen Märkte an den Digital- und Offsetdruck verloren hat und dass diejenigen, die kombinierte Verfahren verwenden, unbedingt im Vorteil sind. Nach dem Mittagessen erklärte Trevor Tordoff (von KBA), warum die neuesten Druckmaschinen wie KBAs Rapida 205 unter gewissen Bedingungen eine Alternative sowohl zu Sieb- als auch zu digitalen Technologien sind. Es handelt sich um eine kraftvolle Druckmaschine, die auf Bedruckstoffe aus Papier, Karton und Wellpappe in den Abmessungen bis zu 1,49 m x 2,00 m und bis zu 1,6 mm Dicke mit Geschwindigkeiten bis zu 9000 Bögen/Stunde drucken kann. Und obwohl die Rapida teuer ist, kann der Anwender erfolgreich mit dem traditionellen Siebdruck konkurrieren, wenn die Auflage mehr als 250 Exemplare beträgt. Zum Schluss ermutigte Bob Holt von Production Link die Delegierten aufzuwachen und den Braten zu riechen,

während er viele nützliche Ratschläge für Verkaufsmitarbeiter hatte, die mit Druckkäufern umgehen. Er glaubt, dass das Druckgewerbe eine große Zukunft hat, doch dass wir es mit Begeisterung angehen müssen. Weiter Informationen unter: www.dspa.co.uk Im Oktober fand in Pisa ein Werbetreffen von Siotec statt und ich freute mich, 91 Personen zu sehen (meistens Drucker), die an einer interessanten und manchmal recht lauten Sitzung im Hotel Calamidoro


CHRIS’S COLUMN

Bill Appleton.

teilnahmen. Es ist klar, dass die italienischen Siebdrucker genauso leiden wie der Rest in Europa. Die Themen fingen bei der Bedrohung durch den Digital- (und Offsetdruck) an, führten bis zum Preisdruck von Kunden und wurden alle während des Tages diskutiert. Es war jedoch klar, dass die italienischen Männer (und Frauen) nicht nur Leidenschaft in der Liebe, sondern auch für den Siebdruck entwickeln und das war der Hauptgrund für dieses Treffen. Auf der Reise konnte ich auch über FESPA-Projekte sprechen und wie die FESPA viele Initiativen finanziell unterstützen kann, einschließlich ELearning, das mittlerweile in Italienisch verfügbar sein dürfte. Als ich in Pisa war hatte ich auch Gelegenheit die Gruppo Posarelli zu besuchen (eine Gruppe von Druckfirmen, die von Roberto Posarelli), einem raffinierten, unternehmerischen Siebdrucker geleitet wird, der in der Nähe von Pisa eine unglaublich saubere und leistungsfähige Fabrik besitzt, wo er Leder, Abziehbilder, Autoumhüllungen, Motorteile, IMs u.v.a.m. druckt. Wenn Sie mehr über diesen großartigen Drucker erfahren möchten, dann finden Sie einen genauen Bericht auf der FESPA-Webseite unter: www.fespa.com, während Sie Informationen über Siotec unter: www.siotec.it finden. Die ungarische Schilderausstellung in Budapest war meine nächste Anlaufstelle. Obwohl das Seminar etwas schlecht besucht war, wurde das durch die Qualität der Präsentationen an dieser eintägigen Veranstaltung mehr als wett gemacht. Organisiert von Maygar Szitanyomók Szövetsége, dem ungarischen Verband,

wurde das vielfältige Programm hauptsächlich von Peter Kiddell gestaltet, einschließlich von drei Präsentationen. Die erste „Eine digitale Zukunft“ beschäftigte sich damit, wie der Digitaldruck wahrscheinlich unsere Leben beeinflusst, während die zweite aus einer Übersicht und Vorführungen des von der FESPA geförderten E-Learning-Kurses bestand, der zur Zeit in sieben Sprachen übersetzt wird. Die dritte unter dem Titel „Wie man Probleme vermeidet“ bezog die Gruppe wirklich ein, da Peter über die einfachen Themen sprach, die so viele Siebdrucker übersehen. Diese Präsentation sollte eine Stunde dauern, doch da so viele Fragen gestellt wurden, wurden zwei Stunden daraus.

Peter Kiddell.

Hätte die Ausstellung nicht geschlossen, dann hätte Peter gerne noch länger gemacht. Um diese Veranstaltung abzurunden, gab es auch eine Präsentation über beglaubigte PDF (vom ungarischen Enfocus-Großhändler) und ich konnte nochmals über FESPA-Projekte sprechen. Der ungarische Verband Maygar Szitanyomók Szövetsége erstellt gerade eine Webseite, doch können Sie sich mit ihm durch E-Mail in Verbindung setzen unter: mszsz@vnet.hu

Peter und ich reisten dann nach Piestany in der Slowakei, um uns mit einem anderen alten Freund, Bill Appleton von Autotype, in einem zweitägigen Seminar zu treffen – die zweite slowakische Veranstaltung, die von der FESPA gefördert wurde. Ein Joint Venture von den tschechischen und slowakischen Verbänden organisiert, zog über 30 Delegierte an, einschließlich Besucher aus Polen und Ungarn. Peter und Bill lieferten ein vielseitiges Programm, das aus insgesamt acht Sitzungen bestand. Wie schon früher war Zusana Orolinova unsere Übersetzerin und wieder einmal zeigte sie ihr beträchtliches, sprachliche Fachwissen, da sie bei allen Übersetzungen völlig entspannt war. Peters erste Präsentation war über industriellen Druck und lieferte eine fesselnde, überraschende Vorschau auf eine Zukunft, zu der der Druck auf Elektronik, Glas, Keramik, Leder und sogar Zement sowie biomedizinische Technik, RFID-Druck, bewegliche Displays und Effektdruck gehörte. Danach folgte eine Präsentation über Automobildruck, sehr bedeutungsvoll in diesem sich entwickelndem Land, in dem Volkswagen, Peugeot und Kia alle kürzlich Fabriken eröffnet haben. Peters letzte Präsentation befasste sich mit dem FESPA E-LearningKurs, der auch nach Ungarn geliefert wurde. Die vier Präsentationen von Bill waren: „Die Wahl der richtigen Schablone für die Arbeit“, gefolgt von „Grundlegende Farbtheorie und Farbmanagement“, „Die Auswirkungen der Druckfolge im Vierfarbdruck“ und „Die Druckmaschinenbegleiter des Siebdruckers“, die alle dazu beitrugen, den Delegierten die Kompliziertheit der behandelten Themen näher zu bringen. Obwohl alle Präsentationen sehr FESPA WORLD WINTER/06 15


ASSOCIATION NEWS

interessant waren, gab es die meisten Debatten über die Farbfolge. Bill hatte ein Projekt bei Autotype überwacht, wo acht Farbfolgen verwendet wurden: CGMS, SCMG, GMCS, MCGS, MGCS, GCMS, CMGS und CMGS. Es wurde die neue Technologie von Autotypes Kapillarschablone (CP) verwendet und das Ziel war, wissenschaftliche Daten zu sammeln und die Farbreproduktion mit Digitaldruck zu vergleichen. Alle Farbfolgen wurden von Schülern gedruckt und Bill lud die Delegierten ein, die Ergebnisse zu diskutieren und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Die Mitglieder finden diese und alle anderen Präsentationen vollständig im Mitgliederbereich der FESPA-Webseite. Nach seiner vierten Präsentation dachte Peter, dass er fertig sei, doch da der Enfocus-Großhändler in letzter Minute absagte, betrat Peter nochmals das Podium und lieferte eine brillante Abhandlung über genehmigte PDF, die völlig verständlich war. Die Redner, Zuzana und ich erhielten Geschenke von den beiden Verbänden.

Ein besonderes Geschenk wurde Bill Appleton überreicht, der sich sehr über das erste slowakische Exemplar des Autotype Moiré Handbuchs im Namen seines Autors, Professor Steven Abbott von Autotype, freute. Das Handbuch wurde mit Unterstützung des Projekt-Komitees der FESPA gedruckt. Sie finden den slowakischen Verband unter: www.sietotlacovyzvaz.sk und den tschechischen Verband unter: www.sietotlacovyzvaz.sk Mein letzter Besuch galt nicht einem von der FESPA geförderten Projekt, sondern dem Dinner zum 30. Jubiläum des Verbandes der finnischen Siebdrucker. Der Verband hat sich im Jahr 2006 völlig gewandelt und als der Hauptverband für Sieb- und Digitaldrucker in Finnland etabliert. Insgesamt 69 Leute nahmen an der tollen Party teil, die in einem herrlichen Hotel in Hämeenlinna stattfand. Wir genossen ein großartiges Fest an einem magischen Ort und tanzten in die Nacht. Nach all der hektischen

Aktivität im Oktober war es eine Freude, so einen entspannenden Abend in so angenehmer Gesellschaft zu verbringen. Den finnischen Verband finden Sie unter: www.suomenseripainoliitto.fi Nun, das ist alles für diesen Monat. Wenn Sie möchten, dass Ihr nationaler Verband ähnliche Veranstaltungen organisiert, dann wenden Sie sich an Ihren Verbandsgeschäftsführer. Die Kontaktadressen finden Sie hinten im Heft.

REACH UND DIE ZUKUNFT DER CHEMISCHEN INDUSTRIE Die neuen REACH-Verordnungen werden sich gewaltig auf die Digital- und Siebdruckereien auswirken. Paul Machin erklärt die Einzelheiten und erläutert die Änderungen und ihre potentiellen Auswirkungen durch einige Fragen und Antworten. Warum ist die Zukunft der Chemikalien, die von Druckern chemischen Industrie für die Digital- verwendet werden? Sehen wir uns einige der und Siebdruckereien wichtig? Die Welt besteht aus Chemikalien und dazu gehören die Menschen sowie alles, was von ihnen genutzt wird. Wird die chemische Industrie darin begrenzt, was sie verwenden darf, dann wirkt sich das direkt auf die Produkte aus, die hergestellt und verkauft werden können. Das wirkt sich wiederum nachteilig auf die Entwicklung neuer Märkte aus, wo der Digitaldruck Anwendung findet. Es wirkt sich ebenfalls auf Farben und die Produkte zur Herstellung von Sieben aus, die zur Zeit in der traditionellen Siebdruckindustrie verwendet werden.

Was sind die typischen 16 FESPA WORLD WINTER/06

verwendeten Geräte an. Alle Digitaldruckvorgänge hängen stark von einem Computer ab. Platinen, Transistoren und andere elektronische Geräte werden für die Hauptplatinen verwendet und für andere Teile verwendet man Farben, Lötmetall und Plattenschutzlack; Tastaturen haben Markierungsfarben. Alle diese Farben benötigen spezielle Chemikalien zur Übertragung von besonderen Eigenschaften, die sie für ihre Leistung benötigen. Computer und Zusatzgeräte werden aus verschiedenen Kunststoffen hergestellt, die für die Herstellung Monomere und andere Zusätze benötigen.

Ein weiteres wichtiges Thema sind die für die verwendeten Materialien benötigten Chemikalien. Digitalfarben werden aus Pigmenten, Harzen, Lösemitteln und anderen Zusätzen gemacht. Der Bedruckstoff kann aus Kunststoff sein; er könnte eine silikonisierte Kaschierung haben. Alternativ könnte der Bedruckstoff Papier sein. Letzterer benötigt eine Menge Chemikalien, um das gewünschte Produkt herzustellen. Oft muss noch eine rückwärtige Verstärkung angeklebt werden. Das ist nur eine begrenzte Auswahl an Chemikalien, die der Digitaldrucker braucht. Computer sind in der Bilderzeugung im Siebdruck weit verbreitet. Die meisten

Chemikalien, die von Digitaldruckern verwendet werden, werden ebenfalls im Siebdruck genutzt. Während viele der Produkte für die Siebherstellung und –reinigung aus gut bekannten Chemikalien bestehen, ist ihre Anwendung industriespezifisch und muss bei den Zulieferern erfasst werden. Sogar einfache Produkte wie Bleichmittel und Spiritus werden geprüft.

Es ist wichtig, dass wir nur ungefährliche Chemikalien verwenden; sicherlich, müssen wir sie deshalb testen um


sicherzustellen, dass das stimmt? Vieles spricht für eine derartige Vorgehensweise. Das war das Leitprinzip der REACHVerordnung. Testen ist jedoch sehr teuer, besonders die Art und Weise wie durch die REACHVerordnung spezifiziert. Das bedeutet, dass viele Chemikalien, die seit Jahrzehnten ohne schädliche Auswirkungen für den Menschen oder die Umwelt verwendet wurden, strengen Testmethoden unterzogen werden müssen, nur um zu beweisen, was man ohnehin aus Erfahrung weiß. Für eine individuelle Chemikalie können diese Versuche Millionen Euro kosten. Diese Kosten müssen wieder herein kommen. Dafür muss der Kunde zahlen und das schließt den Drucker und den Verbraucher ein.

Was bedeutet REACH? Es ist die Abkürzung für: Registration of manufactured and imported chemical substances (Registrierung von hergestellten und importierten chemischen Substanzen) Evaluation of some of the registration dossiers (Bewertung einiger Registrierungsakten) Authorization for use of substances of very high concern and the restriction of (Genehmigung zur Verwendung von Substanzen von großer Bedeutung und die Einschränkung von Chemicals (Chemikalien).

Warum wurde REACH erforderlich? Erst seit 1981 müssen alle NEUEN Chemikalien gestestet werden, bevor sie in der Europäischen Union (EU) verkauft werden können. Vor 1981 gab es sehr begrenzte toxikologische Tests. Es gibt ungefähr 100.000 Chemikalien, die vor 1981 verkauft wurden und die jetzt getestet werden müssen.

Was werden die wahrscheinlichen Auswirkungen von REACH sein? Diese EU-Verordnung wird eine größere Auswirkung auf die chemische Industrie und alle Anwender wie z.B. technische

18 FESPA WORLD WINTER/06

Firmen, Farbenhersteller, Computerfabrikanten, Digitalund Siebdruckereien, etc. haben, als irgendeine andere gesetzliche Regelung davor. Die Prüfungen und Genehmigungen werden in der Industrie große Kosten verursachen und viele Mitarbeiter binden. Die EU hat angegeben, dass sich die geschätzten Kosten für die Anwender (z.B. technische Firmen, Digital- und Siebdrucker, etc.) auf Euro 3 Milliarden belaufen werden; außerdem werden 1 – 2% aller Substanzen aus dem Markt genommen. Diese Informationen stammen von einer Organisation, die sich bemüht, die vorhergesagten nachteiligen Auswirkungen abzuschwächen. Nach einer Studie, die von der deutschen Organisation für kleine und mittlere Unternehmen, die die chemische Industrie beliefern, veröffentlicht wurde, werden 20 – 40% der in geringem Umfang vorkommenden Chemikalien verschwinden. Viele dieser in geringem Umfang vorkommenden Chemikalien werden für ganz bestimmte Zwecke, besonders in der Farbenindustrie, benötigt. Es gibt verschiedene Schätzungen, dass sich die Gesamtkosten von REACH auf Euro 2,3 bis 10 Milliarden belaufen. Jedoch Greenpeace und die Freunde der Erde werden sich freuen, da die Industrie für alle diese Prüfungen und Bürokratie zahlen muss und viele Chemikalien zurückgezogen werden. Jedoch sind Artikel (z.B. gedruckte Objekte etc.), die in die EU importiert werden, NICHT betroffen. Deshalb können zum Beispiel Hersteller, die nicht aus der EU stammen und Drucker in China und Indien diese Bedingungen ignorieren.

Da vorauszusehen ist, dass REACH eine Menge Geld kosten wird, ist zu fragen, was hat die Industrie getan, um Änderungen zu erreichen? Die EU gab eine EntwurfsVerordnung heraus. Sie war 1328 Seiten lang und klein gedruckt. Man benötigte viele Stunden, um die Verzweigungen dieser Verordnung zu verstehen.

Zusammen mit anderen Organisationen wie CEPE hat Machin Consulting Änderungsvorschläge, empfehlungen und Einsprüche eingereicht. Außerdem versuchte Machin Consulting Änderungen durch politische Kontakte zu erreichen. Die Konsequenzen wurden Martin Callanan aufgezeigt, einem Mitglied des Europäischen Parlaments, der in dem Komitee sitzt, das diese Verordnung überprüft. Einige Konzessionen wurden gemacht, besonders in Bezug auf Anwender, die sich positiv auf die Kosten auswirken werden.

In der Annahme, dass REACH in Kraft tritt, wann wird das der Fall sein? Die Einführung erfolgt stufenweise. Hersteller und Importeure müssen den Verkauf aller Chemikalien in der EU anzeigen. Einzelne Chemikalien, von denen in der EU jährlich INSGESAMT über 1000 Tonnen verkauft werden, müssen ab 2008 angemeldet werden. Verkäufe zwischen 100 – 1000 Tonnen jährlich müssen ab 2011 angemeldet werden; 10 – 100 Tonnen ab 2014; und 1 – 10 Tonnen ab 2019. Das scheint noch weit entfernt zu sein. Jedoch viele der Chemikalien und im besonderen die organischen Lösemittel und Pigmente, die für die Herstellung von Farben und Kunststoffe verwendet werden, gehören zu der Gruppe, von denen jährlich mehr als 1000 Tonnen verkauft werden. Das bedeutet, dass sie sich bereits auf Druckereien auswirken könnte, sobald die Verordnung in Kraft tritt.

Welche Folgen hat das? Übersteigt der jährliche Verkauf 10 Tonnen/Jahr, dann muss eine Anmeldungsakte angelegt werden. Als Teil der Anmeldungsakte muss der Hersteller oder Importeur eine chemische SicherheitsEinschätzung (CSA – Chemical Safety Assessment) durchführen, die zeigt, dass die Chemikalie ungefährlich für alle angegebenen Zwecke innerhalb ihres chemischen Lebenszyklus genutzt

werden kann. Der chemische Lebenszyklus muss für jede Verwendung der Substanz allein, in Zubereitungen oder in Artikeln oder Produkten erfasst werden. Um die Anmeldeanforderungen zu erfüllen ist es notwendig, dass spezielle Tests durchgeführt werden, die die Auswirkungen auf Menschen und die Umwelt ermitteln. Soweit Menschen den Chemikalien ausgesetzt sind, werden Informationen über die lang- und kurzfristigen Auswirkungen bei Nahrungsaufnahme der Substanz verlangt; die Folgen bei Einatmung sowie bei Hautkontakt. Die Auswirkungen der Chemikalie auf die Umwelt müssen auch festgestellt werden. Dazu gehören die Folgen von Emissionen in die Atmosphäre; was passiert, wenn die Chemikalie auf einer Deponie landet und wenn sie in Gewässer eingeleitet wird. Es müssen nicht nur die Auswirkungen einer Einleitung in die Kanalisation berücksichtigt werden, sondern auch was beim Kontakt mit Fischen und anderen Wasserlebewesen wie Wasserflöhen passiert. Die Hersteller und Importeure müssen ebenfalls erklären, dass die RisikoManagementmaßnahmen (RMM) auf ihren eigenen Herstellungsprozess angewendet werden und dass diese auch an weitere Anwender für entsprechende Nutzungen weitergegeben werden. Diese RMM sind die nötigen Verfahrens- und Emissionskontrollmaßnahmen, wenn die Chemikalie verarbeitet oder verwendet wird; die richtige persönliche Schutzkleidung, die verwendet werden muss; die erforderlichen Hygienemaßnahmen und die richtige Entsorgung. Um sich über die potentiellen Auswirkungen und das, was Sie als FESPA-Mitglied tun können, zu informieren, weisen wir auf den nächsten Artikel in dieser Serie hin, der in der Frühjahrsausgabe von FESPA World erscheint.


EVENTS

EIN VERBAND IM RAMPENLICHT Im ersten Artikel einer gelegentlichen Serie über die Arbeit von verschiedenen Verbänden, enthüllt Marcus Timson wie es SIOTEC schaffte, in einem Jahr von Null auf 95 Mitglieder zu kommen!

Max Power! Italien ist ein wichtiges Land. Es gehört nicht nur zu den 10 größten Volkswirtschaften weltweit, es ist auch ein kreativer Mittelpunkt, wie ich auf einer meiner letzten Besuche in Mailand erfahren durfte. Natürlich gilt das auch für seine Sieb- und Digitaldruckbereiche. Umso erstaunlicher ist, dass Italien bis vor einem Jahr keinen nationalen Verband für Sieb- und Digitaldruck hatte. Ich traf Massimo Poli zum ersten Mal in meiner zweiten Woche bei der FESPA und sagte mir, dass es interessant wäre darüber zu berichten, wie es der italienische Verband, SIOTEC, geschafft hat von genau Null Mitgliedern bei seiner Gründungssitzung im letzten Dezember zu einem blühenden Verband mit 95 Mitgliedern in nur einem Jahr zu werden. Während ich mich mit Massimo oder Max, wie er genannt wird, unterhielt, erkannte ich, dass dieser Erfolg kein Zufall ist. In Wirklichkeit hatte Max einen sehr sorgfältig durchdachten Plan, den man mit den vier Ps beschreiben könnte.

1. Plan! Die erste Sitzung fand am 17. Dezember 2005 zur Entwicklung einer Strategie statt und um zu entscheiden, wie sie durchgesetzt werden konnte. Max versammelte 20 „Eckpfeiler“ der Industrie um sich, die er eingeladen hatte, damit sie ihre Ideen und Vorschläge einbringen. Dabei kam heraus, dass eine offizielle Satzung unerlässlich war, da die Meinungen der Versammelten beträchtlich 20 FESPA WORLD WINTER/06

auseinander gingen. Ebenso wichtig war, dass diese Sitzung Gelegenheit bot, verschiedene Aufgaben zu bestimmen und ein festes Ziel für die kommenden 12 Monate festzulegen. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten waren sich diese ursprünglichen Mitglieder einig, dass ein Verband eine sehr gute Idee sei und hatten das gemeinsame Interesse, ihn auf die Beine zu stellen. Als schließlich eine Einigung erzielt und eine Strategie aufgestellt worden war, konnten die kollektive Energie und Begeisterung richtig ausgerichtet werden.

2. Passion (Leidenschaft) Natürlich ist Italien ein leidenschaftliches Land. Doch wo immer man ist, die Leidenschaft für das Produkt fesselt und beeindruckt. Die Begeisterung und Spannung, die durch einen Verband erzeugt wird, erfüllt ein neues Mitglied mit Vertrauen und Zuversicht. Doch mehr als alles andere fürchten seriöse Geschäftsleute einen Vorteil zu verpassen, den der Konkurrent haben könnte. Und wenn du kein Mitglied deines nationalen Verbandes bist, dann verpasst du zweifellos etwas. Alle Verbände stehen vor dem Problem, dass sie die Mitglieder von ihrem Wert überzeugen müssen. Doch in Zeiten großer Veränderung sind Verbände der Leitstern, der Ort, wo man Informationen und Unterstützung erhält. Die Leidenschaft, die sie vermitteln können, zieht Mitglieder an und erinnert sie daran, dass sie Teil einer großen Industrie sind und wirklich eine große Rolle dabei

spielen sollten, es besser zu machen. MAX tat also etwas, worauf er seine Energie wirklich konzentrierte. Er stellte die 50 Toppfirmen fest und rief sie an. Es ist einfach, aber wirkungsvoll. Dann organisierte er eine Reihe von Veranstaltungen, die sie ermutigten, sich auf SIOTEC einzulassen. Diese aktive Vorgehensweise hatte eindrucksvolle Ergebnisse.

Bedürfnisse in Betracht ziehen und wir werden auch in einer besseren Lage sein, um unsere Mitglieder zu führen und ihnen einen ausgezeichneten Wert für ihren Mitgliedsbeitrag zu geben. Der Markt nimmt wahr, dass SIOTEC eine dynamische und progressive Organisation ist, die wichtige Dinge für die Industrie tut, so dass man gerne mehr darüber wissen will.

4.Perseverance (Ausdauer) 3. Perception (Wahrnehmung) Visionen, Begeisterung und Engagement für den Markt ist noch nicht alles. Sie müssen immer noch beweisen, dass die Verbandsmitgliedschaft einen greifbaren Wert bietet. Das alte Sprichwort „wenn du tust, was du immer tust, bekommst du, was du immer bekommst“ ist wahr. Max fragte seine Mitglieder, was sie wollten und lieferte es. Damit bewies er den Wert des Verbandes. Selbst wenn Sie einen Verband leiten, der schon lange existiert, können Sie eine neue Kampagne starten, sie neu benennen und einen neuen Standpunkt einnehmen, da dies Ihren Fokus und Ihre Richtung erneuert und potentielle Mitglieder mit etwas Neuem und Interessantem überrascht. Wenn die Mitgliederzahl 100 übersteigt, wird SIOTEC in der Lage sein, größeren Einfluss auf die Regierung zu nehmen und die Wahrnehmung des Wertes wird sich noch mehr erhöhen. Je mehr Politiker über unsere Industrie informiert sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie unsere Meinungen und

Natürlich erfordert die Leitung eines neuen Verbandes wie die jeden neuen Geschäfts Energie, Ausdauer und die Fähigkeit weiter zu machen, wenn es schwierig wird. Ich finde, wir sollten alle anerkennen und würdigen, dass die Führung eines Verbandes nicht leicht ist. Konzentrieren Sie sich auf die Werbung von neuen Mitgliedern, denn das bringt Ihrer Organisation Gewicht und Kraft und einen zusätzlichen Wert für Ihre Mitglieder. Je mehr Sie ihnen in allen Bereichen liefern, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie erneuern, wenn Sie sie um die Mitgliedsbeiträge für das folgende Jahr ersuchen. Zusammenfassend gesagt, hat SIOTEC jetzt die kritische Masse erreicht, sie hat die Unterstützung der großen Player der Industrie und eine Richtung. Die nächste Herausforderung liegt darin, die Mitglieder bei der Stange zu halten und die Übermittlung des Wertes, während das Wachstum weiter geht. Ich freue mich darauf zu beobachten, wie sich SIOTEC auf die nächste Ebene bewegt. Weitere Informationen unter: www.siotec.it


TERMINKALENDER 2007/8 Graphispag 2007

Euro Reklama Outdoor Expo 2007

FESPA 2007

Fespa World Expo India 2007

19. – 15. Februar 2007 Gran Via, Barcelona, Spanien Ausrichter: Graphispack Organisation Tel: +34 93 233 20 00 www.graphispag.com

27. – 30. März 2007 Posen, Polen Ausrichter: MPT Tel: +48 61 869 2419 www.reklama.mtp.pl

RFID Smart Labels USA 2007

Reklama Polygraf

5. – 9. Juni 2007 Messe Berlin, Berlin Ausrichter: FESPA Tel: +44 1737 229 727 Fax: +44 1737 240 770 e-mail: info@fespa.com www.fespa.com

20. – 21. Februar 2007 Marriott Copley Hotel, Boston, MA, USA Ausrichter: IDTechEx Tel: +1 305 572 7831 Fax: +1 305 572 7854 e-mail: s.lee@idtechex.com www.smartlabelsusa.com

28 – 30 March 2007 Prague, Czech Republic Organiser: MIP Group AS Tel: +420 602 641 813 e-mail: hachova@mip.cz www.reklama-fair.cz

7. – 9. Dezember 2007 Pragati Maidan Neu Delhi, Indien Ausrichter: FESPA Tel: +44 1737 229 727 Fax: +44 1737 240 770 e-mail: info@fespa.com www.fespa.com

Visual and Graphic Symphony 21. – 23. Februar 2007 Hall5/Paris Expo, Porte de Versailles, Paris Ausrichter : Semp Tel : +33 1 48 55 05 49 www.semp-france.fr

11. – 14. April 2007 Mandalay Bay Hotel & Convention Centre Ausrichter: International Sign Association Tel: +1 703 836-4012 Fax: +1 703 836-8353 www.signsexpo.org

CTS Forum 2007

Sign UK & Digital Expo 2007

22. – 23. Februar 2007 Lindner Congress & Hotel, Frankfurt Ausrichter: Antje Wessels Marketing Tel: +49 71 41 44 35 110 e-mail: info@antjewessels.de www.esma.com

1. - 3. Mai 2007 NEC, Birmingham, England Ausrichter: Faversham House Group Tel: +44 20 8651 7155 Email: alex.howard@fav-house.com www.signuk.com www.digitalexpo.co.uk

FESPA Directors Summit 22 – 23 March 2007 Venue: Geneva, Switzerland Organiser: FESPA Tel: +44 (0) 1737 240788 www.fespasummit.com

ISA Expo 2007

Sign España 2007 18. – 20. Oktober 2007 Ifema, Madrid, Spanien Ausrichter: Reed Exhibitions Iberia Tel: +34 93 452 07 22 Fax: +34 93 451 6637 www.sign-viscom.com

SGIA '07 24. – 27. Oktober 2007 Orange County Convention Centre Orlando, Florida, USA Ausrichter: SGIA Tel: +1 220 313 489 Fax: +1 703 369 1328 e-mail: Sylvia@sgia.ord www.sgia.org

Fespa Digital Printing Europe 2008 1. – 3. April 2008 Geneva Palexpo, Genf, Schweiz Ausrichter: FESPA e-mail: info@fespa.com www.fespa.com

If you would like your event to feature on this page, please send full information via e-mail to Val Hirst at val@valhirst.demon.co.uk

FESPA WORLD WINTER/06 21


FESPA-NACHRICHTEN

Die FESPA in Berlin

Die FESPA 2007 – Eine wichtige Ausstellung 5. – 9. Juni, Messe Berlin Corporate sponsor:

Platinum sponsors:

Es überrascht nicht, dass Ausstellungen bei Sieb- und Digitaldruckfirmen einen zentralen Platz in der Geschäftsplanung und der Entscheidungsfindung einnehmen. Wo kann man sonst eine so große Auswahl an Vorführungen der neuesten Geräte und Materialien sehen. So wichtig es auch sein mag, die „Ausstellungserfahrung“ ist nicht darauf begrenzt, nur durch die Hallen zu wandern und die neuesten Maschinen zu besichtigen. Viele Besucher betrachten die anderen Faktoren von Ausstellungen, die Netzwerk-Möglichkeiten, Seminare und Workshops als gleich wichtig, wenn man sich entscheiden muss, wie das Geschäft weiter gehen soll.

Durch was zeichnet sich die FESPA 2007 aus?

langfristige Aussteller haben größere Stände als je zuvor gewählt. Rund 15% der Aussteller sind neue FESPA-Aussteller und das geht teilweise auf die Größe und den Ruf der Ausstellung sowie auf die Entwicklung der Industrie zurück. Auch können wir in diesem Jahr mehr Digitalaussteller als je zuvor begrüßen, zusammen mit Zulieferern, die ihr Knowhow in Sachen Druckvorstufe und Arbeitsfluss wie Software und RIPs anbieten. Die Besucher können sich auf die neuesten technologischen Errungenschaften freuen. Außerdem erwartet sie eine volle Tagesordnung, einschließlich eines kostenlosen Seminarprogramms, das von einigen der maßgebenden Fachleute in der Sieb- und Digitaldruckindustrie bestritten wird. Die FESPA ist ebenfalls Gastgeber bei den Preisverleihungszeremonien, auf denen Kreativität anerkannt und belohnt wird und des beliebten Gala-Dinners.

Zwei Hallen für Textil- und Kleidungsdekoration Die FESPA 2007 findet in 11 Hallen der Messe Berlin statt und wird die größte FESPA-Ausstellung sein, die es je gab. Das Interesse der Aussteller war bis jetzt phänomenal – im November letzten Jahres, sieben Monate vor der Ausstellung, hatte die verkaufte Standfläche bereits den gleichen Umfang wie für die FESPA 2005. Das FESPA-Ausstellungsteam ist daher sicher, dass es sein Ziel von 600 Ausstellern auf 34.000 qm erreicht. Gerätehersteller nutzen die FESPA 2007 als die internationale Arena, um neue Technologien und Produkte am Markt einzuführen. Eine große Anzahl von neuen Ausstellern haben für Berlin gebucht und 22 FESPA WORLD WINTER/06

Die Ausstellung ist das perfekte Schaufenster für die Bereiche Textildruck und Kleidungsdekoration und fügt somit eine weitere Dimension hinzu. In der Tat werden zwei Hallen mit neuen Ideen, Produkten und Lösungen voll gepackt sein, es gibt einen Schaukastenbereich, der einen ganz eigenen Ausdruck und eine besondere Atmosphäre hat. Die Größe dieses Bereichs ist eindrucksvoll, man kann jetzt schon sagen, dass es die größte Veranstaltung dieser Art in Europa wird. Der Ausstellungsdirektor Frazer Chesterman erläutert: „Dieser wichtige Bereich der Ausstellung vermittelt dem Besucher Farbe und Dynamik. In München kamen fast 5000 Menschen, um Produkte

und Services für die Textil- und Kleidungsdekoration zu sehen, so macht es einen Sinn, diesem Bereich seinen individuellen Stil und einen eigenen Entwurf zu geben. Wir freuen uns darauf zu sehen, wie dies das Ausstellungserlebnis der Besucher 2007 steigert.“ Führende Redner, einschließlich Scott Fresener, vermitteln erstklassige Inhalte, Live-Demonstrationen durch Corel und andere maßgebende Industriemarken vermitteln Know-how und bieten den Besuchern einen weiteren Anreiz.

FESPA „be EFFECTIVE“ Die FESPA 2007 dient auch zur Einführung eines der Hauptprojekte der FESPA im kommenden Jahr – die FESPAVeröffentlichung „be EFFECTIVE“ – ein Musterbuch über die Vorteile des Effektdrucks mit 23 Beispielen, das eine Fülle von wertvollen Informationen, Anregungen und Ideen für alle Siebdrucker bereit hält. Die FESPA glaubt, dass dieses Musterbuch dazu beiträgt, das Profil des Siebdrucks zu erhöhen und die erstaunlichen Druckeffekte, die erreicht werden und zweifellos kreative Menschen auf den Gedanken bringen können, derartige Techniken in ihren eigenen Marketingkampagnen zu verwenden. Das Musterbuch wird anfangs kostenlos an alle FESPA-Verbände, Sponsoren, Toppdesigner, Agenturen und Druckkäufer in jedem Mitgliedsland verteilt. Zusammen mit den ursprünglichen FESPA-Awards und den neuen FESPADigitaldruck-Awards anerkennt das FESPAMusterbuch „be EFFECTIVE“ ebenfalls vorzügliche Leistungen, hilft und ermutigt die Lieferanten von Druckprodukten, für ihre Fähigkeiten zu werben und sie ihren Kunden nahe zu bringen.


FESPA NEWSLETTER

The FESPA Future FESPA Digital, 1. – 3. April 2008, Genf, Schweiz

Die FESPA World Expo India – 7. – 9. Dezember 2007, Delhi, Indien Der Erfolg der Veranstaltung im Jahr 2005 hat die Aussteller und Besucher ermutigt, um eine Wiederholungsveranstaltung zu ersuchen. Gute Ausstellungen stimulieren und liefern den Besuchern unschätzbare Fachkenntnisse für neue Märkte. Die FESPA World Expo India war ein großartiges Beispiel für die Verpflichtung der FESPA, den SPAI zu unterstützen, den nationalen Mitgliedsverband in Indien. 10.000 Besucher und 100 Aussteller waren sich in Ihrem Lob für die Veranstaltung einig und wir erwarten eine noch größere, bessere und sogar noch inspirierendere Veranstaltung in 2007.

Eine weitere tolle Veranstaltung, die zum ersten Mal im Mai 2006 in Amsterdam eingeführt wurde, die FESPA Digital. Sie stellte die perfekte Plattform für Besucher dar, die die neueste Technologie gerne entdecken, dazu lernen investieren, so dass sie die Werkzeuge in der Hand haben, einfallsreiche Druckprodukte pünktlich, preisgünstig und in guter Qualität herzustellen. Die Innovation geht unvermindert weiter und für die Veranstaltung 2008 wurde bereits ein großer Prozentsatz der Standfläche gebucht. Die Genfer Palexpo ist nach dem neuesten Stand der Technik gebaut und hat eine tolle Kulisse. Das Ausstellungszentrum in der Nähe des Flughafens ist leicht zu erreichen und leistungsstark.

FESPA World Expo Asia-Pacific, 27. – 30. November, Bangkok, Thailand Die Region Asien-Pazifik ist dynamisch, spannend und gewinnbringend. Die Region besteht aus einer Mischung aus sich entwickelnden und schnell

durchsetzenden Wirtschaftsbereichen und einer wachsenden Mittelklasse, die Geld zur Verfügung hat. Das alles sind gute Aussichten für die bildverarbeitende Industrie, da der Markt an Größe und Raffinement zunimmt. BITEC in der Nähe des neuen internationalen Flughafens von Bangkok ist ein sprühender Ort mit großartigen Einrichtungen für eine professionelle FESPA-Veranstaltung. Bangkok ist eine eindrucksvolle internationale Stadt mit einer Bevölkerung von 8 Millionen und guten Verbindungen zu der übrigen asiatisch-pazifischen Region. Natürlich arbeitet die FESPA eng mit dem thailändischen Mitgliederverband, dem thailändischen Verband für Siebdruck und Bildverarbeitung, zusammen und ebenso mit unseren Partnern bei BITEC und dem thailändischen Ausstellungs- und Tagungsbüro, um eine FESPA-Veranstaltung zu organisieren, die in diese wunderbare Region passt. Weitere Informationen unter: www.fespa.com

Zukunftspläne

Gipfelkonferenz der FESPA-Direktoren 22 – 23 März, Genf 2007 Gemäß ihrer Politik einer laufenden Innovation, plant die FESPA eine brandneue Initiative für den April dieses Jahres. Sie plant eine spezielle Gipfelkonferenz, die zum ersten Mal einige der größten europäischen Käufer und Auftraggeber für gedruckte Darstellungen, die Menschen, die große Sieb- und Digitaldruckfirmen leiten sowie Vertreter der führenden Hersteller und Zulieferer der Industrie zusammen bringen soll. Die Gipfelkonferenz, eine Idee des FESPA-Ausstellungsdirektors Frazer Chesterman, liefert ein Forum, wo all diese leitenden Industriepersönlichkeiten ihre Ideen und Hoffnungen für die Zukunft diskutieren können. Frazer erklärt: „Durch die Leitung der FESPA-Ausstellungen habe ich erkannt, dass sehr oft jeder Bereich der Industrie isoliert handelt. Die Sieb- und Digitaldrucker beziehen sich ausschließlich auf ihre Kunden, um ihnen Informationen zu liefern, wie und wohin

24 FESPA WORLD WINTER/06

sich der Druckbereich entwickelt. Aus dem gleichen Grund wenden sich Zulieferer und Hersteller oft an ihre Kunden, die Sieb- und Digitaldrucker, um allgemeine Industrienachrichten zu vermitteln. Sehr oft sind sie so weit vom Käufer der Produkte ihres Kunden entfernt, dass ihr Wissen über den Druckbereich verschwommen oder noch schlimmer überholt ist. Wir finden, wenn die Vertreter aller unterschiedlichen Marktbereiche in einer informellen Umgebung zusammen kommen können, wo sie Meinungen und Ideen austauschen können, werden sie eine viel klarere Sicht über die Dinge erhalten, die in Zukunft benötigt werden und so wird die Industrie als Ganzes davon profitieren.“ Die zweitägige Gipfelkonferenz wird an einem berühmten Ort am Genfer See stattfinden, so dass die Gäste in einer entsprechend anregenden Gegend sind. Außer den mehr informellen Diskussionen finden auch eine Reihe von Workshops

und Präsentationen statt, die Themen wie „grüne“ Fragen, Ausbildung, Marketing und Industrieforschung betreffen. Frazer Chesterman fährt fort: „Als Verband mit entsprechender europäischer Präsenz, die sich laufend erweitert, sind wir der Meinung, dass sich die FESPA ideal für den Vorsitz einer Konferenz dieser Art eignet und hoffen, dass sie den nationalen Verbänden zum Vorbild gereicht, dem sie folgen können, um die Kommunikationskanäle zwischen allen Beteiligten, gleichgültig welcher Funktion, in den Druckbereichen zu öffnen.“ Die erste Reaktion auf das Projekt war Begeisterung, einige große Industriefirmen haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Frazer Chesterman sagt abschließend: „Ich finde diese Entwicklung sehr spannend und hoffe, dass sie zu einer sehr geschätzten jährlichen Veranstaltung wird.“ Weitere Informationen unter: www.fespa.com


FESPA 2007 5-9 June 2007 Berlin www.fespa2007.com

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FESPA DIGITAL PRINT AWARDS 2007

Jede Menge Einsendungen! Die Reaktion auf den FESPA-Wettbewerb Digital Print Awards Europe 2007 war Begeisterung, um das mindeste zu sagen und die Jury hat nun die wenig beneidenswerte Aufgabe, die Gewinner auszuwählen. Val Hirst berichtet

Ein Hauptziel für den FESPA Digital Print Awards Europe 2007, der von HP gesponsert wird, war die Schaffung eines entsprechenden Mediums für den Austausch von Ideen zum Digitaldruck aus der Sicht sowohl des DruckprodukteDienstleisters als auch der immer größer werdenden Anwendungsbereiche der Druckkäufer. Es wurden Einsendungen von allen gewerblichen und industriellen Druckprodukte-Zulieferern in Verbindung mit anderen Firmen, die an der Schaffung von Digitaldruckprojekten beteiligt sind wie Designern, Studios, Werbeagenturen, Inserenten und Endverbrauchern, erbeten. Wenn man die Anzahl und das Niveau der Einsendungen betrachtet, dann wurde das ursprüngliche Ziel mehr als erreicht. "Die Reaktionen zeigen bis jetzt ein großes Interesse aus ganz Europa“, berichtet Nigel Steffens, der Geschäftsführer der FESPA, und fügt hinzu: „Wir erhielten Einsendungen aus 25 verschiedenen Ländern, sie kamen aus Mazedonien im Süden bis Finnland, im Norden. Darunter sind viele 26 FESPA WORLD WINTER/06

tolle Projekte, die zeigen, wie Digitaldrucklösungen fantasiereich verwendet werden können, um die breite Skala der wirtschaftlichen Anwendungen zu verbessern.“ Natürlich wird die Jury eine schwierige, doch größtenteils schöne Aufgabe haben, wenn sie sich in Kürze trifft, um die Gewinner zu ermitteln. FESPAs Michel Caza hat den Vorsitz über die Juroren, zu denen Redakteure der wichtigsten Digitaldruckmagazine in Europa zusammen mit bekannten Fachleuten im Digitaldruck gehören. In der Jury sind zur Zeit: die Redakteurin Andrea Bötel, Druck & Medien, die Deutschland vertritt; Peter Ollen, AGI, für die nordischen Länder; Claude Douat, InfoSeri, für Frankreich; Melony Rocque, Image Reports, für England und die Republik Irland; Michael Seidl, Print & Publishing für Österreich und Osteuropa; Alain Vermeire, Graphiques Nouvelles/Grafisch Nieuws für Benelux; Lorenzo Villa, Italia Publishers für Italien, die Türkei, Griechenland und last but not least Agustin Torres, mailto: Pro-Digit@l für Spanien.

Dazu kommen noch Tony Smith, der Kreativdirektor des Londoner Office of Publicis, das ist eine der weltweit größten und einflussreichsten Werbeagenturen sowie Christian Duyckaerts, ein Präsidiums-Mitglied der FESPA und der technische Direktor von Print & Display, Belgien. Wie bereits bekannt gegeben, werden alle Einsendungen in einem speziellen Preisbuch genannt, das nach dem Wettbewerb veröffentlicht und Druckern, Werbe- und DesignAgenturen, Inserenten und industriellen Herstellern zugehen wird. Darin werden alle Projekte, die gewonnen haben, vertreten sein und hoffentlich vermittelt es seinen Lesern viele Anregungen für die Zukunft sowie die neuesten Designtrends aus ganz Europa. Nigel Steffens bemerkt: „Das Preisbuch wird ebenfalls ein nützlicher Wegweiser für junge Leute sein, ob sie nun Druckaufträge vergeben oder herstellen, indem die besten Beispiele der Digitaldruckkunst darin vertreten sind.“ Er fährt fort: „Neben der Ermutigung und Belohnung von vorzüglichen Druckleistungen, wurde der

Wettbewerb ins Leben gerufen, um den Digitalmarkt durch die fantasiereiche Nutzung des Mediums zu unterstützen und industrielle Hersteller und Zulieferer anzuspornen, neue innovative Produkte einzuführen, um die Zahl möglicher Anwendungen noch zu erweitern. Wie immer man die Sache auch ansieht, wir glauben, dass sie in jeder Hinsicht einen Gewinn darstellt.“ Die Preise, insgesamt 32, werden nach Kategorie und Region vergeben, während ein Platin-Award an den Gewinner jeder der acht Hauptkategorien geht und Gold-, Silber- und Bronze-Awards gehen an die drei Besten in jeder der verschiedenen Regionen, gleichgültig in welcher Kategorie. Die Beurteilung findet nach Weihnachten statt und die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe des Magazins FESPA World bekannt gegeben. Weitere Informationen unter: www.fespadigitalprintawa rds.com



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Überwindung der Grenzen Obwohl die Hersteller immer behaupten, dass ihre Produkte „einzigartig“ und „innovativ“ sind, trifft das selten zu. Diese Adjektive treffen jedoch auf „Reboard“ zu, einen neuen leichtgewichtigen Bedruckstoff, der nur aus Papier besteht und sich aufmacht den Drucksektor zu revolutionieren. Val Hirst berichtet Wenn Sie einen POP- oder Schilderhersteller fragen, welche Qualitäten er sich von einem Bedruckstoff wünscht, dann antwortet er wahrscheinlich, dass er etwas möchte, das sowohl stark als auch leichtgewichtig, wasserfest und dauerhaft ist, während es eine Oberfläche bietet, die sich zum Drucken eignet. Vielleicht würde manchem auch noch einfallen, dass der Bedruckstoff eine gewisse Feuerfestigkeit haben sollte, so dass er für die größtmögliche Anzahl von Anwendungen geeignet ist. Und wenn sie umweltbewusst sind, dann sollte er auch noch wiederverwertbar sein. Bis jetzt mussten sie sich mit einigen diesen wünschenswerten Qualitäten zufrieden geben, doch in Kürze werden derartige Kompromisse nicht mehr nötig sein. Der Grund dafür ist, dass Kurt Aldén, der Gründer und geschäftsführende Direktor der schwedischen Firma Design Force ein ganz besonders vielseitiges neues Material erfunden hat, das keinen Wunsch offen lässt. 28 FESPA WORLD WINTER/06

Kurt Aldén hat fast sein ganzes Berufsleben lang im Displaysektor gearbeitet und 1984 seine eigene Firma Aldén Brothers Packaging Ltd gegründet. Vier Jahre später wurde die Firma SCA Packaging angeschlossen. Später kaufte SCA Packaging Kurts Firma und änderte ihren Namen in SCA Display. Kurt blieb bis 2002 geschäftsführender Direktor und während dieser Zeit wuchs SCA Display, die sich auf die Herstellung von siebgedrucktem POP- und Displaymaterial spezialisiert haben, schnell, schließlich hatten sie 128 Mitarbeiter. Obwohl Kurt viele Jahre lange die Herausforderungen genoss, spürte er doch, dass er zu viel Zeit für die Verwaltung und allgemeine Managementpflichten aufwenden musste, die nun einmal Teil einer großen Organisation sind. Er sagt: „Ich entschied, dass es Zeit war, meine unternehmerischen Muskeln wieder einmal zu verwenden – ich wollte mir wirklich wieder scharfen Wind um die Ohren wehen lassen und die Aufregung erfahren, die mit kreativer Arbeit

verbunden ist. Ich wollte ebenfalls ein umweltfreundliches Material entwerfen, das für das breite Spektrum der Displayanwendungen geeignet ist, da ich davon überzeugt bin, dass wir mittlerweile an einen Punkt gekommen sind, wo wir nicht einfach weitermachen, ersetzen und wegwerfen können, ohne uns um die Umweltauswirkungen zu kümmern, die dies auf zukünftige Generationen haben wird.“ Kurt verließ SCA Display im Jahr 2002 und gründet Design Force und jetzt, nach vier Jahren intensiver Forschung und Entwicklung, hat die Firma Re-board vorgestellt, einen Papierbedruckstoff mit einer patentierten Sandwichkonstruktion. Re-board besteht aus verschiedenen Schichten Kraftliner, einer speziellen wasserbasierten Verschlussklebung und viel Luft und ist ein völlig recycelbarer Bedruckstoff, der ein einzigartiges schräges „Bienenwaben“-Zentrum hat. Re-board wurde entworfen, um Spanplatten, Gipskarton und MDF zu ersetzen – es kombiniert eine eindrucksvolle Stärke mit


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einem geringen Gewicht – es ist zwischen 70 – 85% leichter als Spanplatten oder MDF, somit lässt es sich viel leichter handhaben und transportieren. Re-board ist in Bogengrößen von bis zu 6 qm und in Dicken von 6 mm bis 100 erhältlich und wurde bereits für die Herstellung einer eindrucksvollen Anzahl von POPDisplays, Ausstellungsgrafiken, Wandtafeln und, vielleicht am überraschendsten, Möbeln verwendet. Das Mittelstück des Kartonraums von Design Force besteht aus einem großen Tisch und passenden Stühlen mit einer überzeugenden Holzoberfläche, die alle aus Re-board hergestellt wurden. Re-board kann entweder digital bedruckt oder mit einer Anzahl von unterschiedlichen, heiß aufgebrachten Folien verwendet werden, die eine Holzmaserung, Metall vortäuschen oder viele ähnliche dekorative Wirkungen zeigen. Danach wird das Material mit einer Schneidemaschine von Esko Kongsberg in die gewünschte Form geschnitten. Die Kongsberg-

Schneidemaschine kann auch so programmiert werden, dass sie den Reboard-Bogen nur halb durchschneidet, so dass man das Material falten kann. Das bedeutet, dass selbst die größte 6 qm Tafel auf eine besser zu handhabende Abmessung gefaltet werden kann. Ist die Tafel aufgestellt, gibt es kein Anzeichen für die Faltung auf der gedruckten oder mit Folie dekorierten Oberfläche, so dass sich Re-board ideal für große Ausstellungsdarstellungen eignet. Kurt zeigt einige bildhafte Beispiele für viele Anwendungen, dazu gehören einfache und sehr komplizierte Produkte, ein großes Sortiment an POP-Displays, einige haben integrierte LED-Monitore, Ausstellungsstände und Darstellungen zusammen mit dauerhafteren Installationen im Geschäft. Re-board wird ebenfalls als flexibler Bedruckstoff verwendet, um für die allgegenwärtigen Aufrolldisplays eine neue Variante zu liefern, da sie zusammengerollt und ebenso leicht getragen werden können, aber gleichzeitig eine robustere und

professioneller aussehende Struktur bieten. Einige Anwendungen sind wirklich fantasiereich – mein persönlicher Liebling ist eine riesige Re-board-Schachtel, die ein Smart-Auto enthält. Es ist Teil einer Werbekampagne in einer Shopping Mall, eine lebensgroße Version eines Spielzeugautos in einem Geschenkkarton. Kurt erläutert, dass man einige der Anwendungen einfach nicht mit einem anderen Material herstellen könnte. Er sagt: „Entweder wären sie zu teuer herzustellen gewesen oder zu schwierig und arbeitsintensiv, um sie zu transportieren und zu montieren.“ Er fährt fort, dass die leichte Tragbarkeit große Vorteile bietet: „Viele Messekosten fallen zum Beispiel an, weil der Auf- und Abbau so zeitraubend und teuer ist. Mit Re-board kann eine Person einen Stand allein auf- und abbauen und obwohl die Re-board-Darstellungen oft verwendet werden können, können sie einfach entsorgt werden, wenn sie nicht mehr genutzt werden können.“ Er erklärt ebenfalls, dass Design Force eine große FESPA WORLD WINTER/06 29


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Auswahl an verschiedenen Befestigungen, Halterungen und Leisten ausfindig gemacht hat, als Re-board weit verbreiteter wurde. „Da es so etwas wie Reboard noch nie zuvor gegeben hat, mussten wir alle Arten von speziellen Montageartikel in Auftrag geben, um es zu ergänzen,“ sagt er. Kurt fährt fort: Es war immer mein Ziel, dass Re-board zur Schaffung neuer Anwendungsarten verwendet werden sollte. Anstatt einfach andere Materialien zu ersetzen, wollte ich, dass Werbeagenturen und Designer wirklich ihren Fantasien freien Lauf lassen und viele aufregende neue Projekte erfinden.“ Design Force konzentriert sich jedoch zur Zeit auf die Bereiche Schilder, Ausstellung, POP, Display und Möbel, obwohl Kurt bestätigt, dass es noch viele andere Bereiche gibt, wo es gleich erfolgreich verwendet werden kann. Tatsächlich glaube ich, dass sehr wenige Menschen, die die Design Force Fabrik besuchen, sich zurückhalten können und keine nützlichen Vorschläge machen, was wahrscheinlich erklärt, warum Kurt das etwas abgehärmte Gesicht eines Menschen hat, der ständig von allen Seiten mit Ideen bombardiert wird. Das wird später noch ersichtlicher, als wir bei einer Besichtigung der Fabrikhalle Paletten aus Re-board entdecken. Kurt führt vor, wie leicht sie sind, indem er einfach eine nimmt und sie in einer ruhigen Bewegung über seinen Kopf hebt. Ähnlich wurde Reboard zur Herstellung von riesigen Rollen 30 FESPA WORLD WINTER/06

für Industriekabel verwendet. Doch vielleicht ist die faszinierendste Verwendung die, die von verschiedenen Hilfsorganisationen verfolgt wird. Kurt enthüllt, dass nach einem Experiment, das von Studenten einer örtlichen Universität durchgeführt wurde, Re-board in Zukunft für die Herstellung von zeitweiligen Unterkünften für Katastrophengebiete verwendet werden könnte. Sie sollen die Form einer einfachen Struktur bestehend aus einem Raum und einem Stockwerk haben, die aus vorgeformtem, laminierten Re-board gemacht und direkt vor Ort auf einer Palette geliefert wird, die dann das Fundament des Gebäudes ergibt. Die Seiten werden von Aluminiumklammern gehalten, während stabile Halterungen die Struktur am Boden befestigen. Kurt berichtet: „Die Studenten errichteten ein Re-board-Haus in einem nahe gelegenen Wald und lebten dort für einige Zeit, um seine Lebensfähigkeit zu beweisen. Sie fanden heraus, dass es viele Vorteile gegenüber den üblichen Zelten bietet. Praktisch gesehen ist es wasserfester und hat eine bessere Isolation, da es über dem Erdboden liegt. Re-board besitzt ebenfalls eine gewisse Brandsicherheit, so dass es auch möglich ist, ein tragbares Heizgerät zu verwenden. Doch noch wichtiger ist, dass eine etwas dauerhaftere Struktur mit eigener Tür den Bewohnern eine größere Privatsphäre und Sicherheit bieten würde. Dieses Behelfsheim, das für vier Leute groß genug ist, misst 10 qm, wiegt nur 150 kg und kostet zwischen 350 und 500

Euro herzustellen. Es ist sehr dauerhaft – Tests haben gezeigt, dass die Tür mehr als 30.000 Mal geöffnet und geschlossen werden kann – dazu würde man ungefähr 10 Jahre bei normaler Nutzung benötigen. Doch diese und andere ähnlich aufregende Anwendungen müssen wahrscheinlich noch etwas warten. Etwas bedauernd gibt Kurt zu, dass die Nachfrage nach Re-board zur Zeit seine Herstellungskapazitäten übersteigt. Er nennt einige bekannte multinationale Firmen, die bereits begeistert an seine Tür klopften und enttäuscht wieder gingen. Er sagt: „Es ist zwar sehr verlockend, doch wenn wir einen dieser Aufträge annehmen würden, dann würden sie alles verwenden, was wir zur Zeit herstellen können.“ Deshalb arbeitet Kurt zur Zeit so hart daran, die Produktionseinrichtungen von Design Force zu erweitern. Bis jetzt hat die Fabrik der Firma in Norrköping die Bögen einfach aus geliefertem Material hergestellt, doch nach der Lieferung einer neuen Maschine, die Kurt in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Gerätezulieferer, Pivab Machinery AB, entworfen hat, wird Design Force ein umfassenderes Herstellungsverfahren beginnen und die Produktion wird wesentlich erhöht. Am Ende meines Besuchs wurde die Fabrik erweitert, um die neue patentierte Maschine unterzubringen, für deren Design sie mehr als 1 ? Jahre brauchten und die ungefähr 10 Mio. qm Re-board per Jahr ausstoßen wird.


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Kurt ist ebenfalls dabei ein umfassendes weltweites Vertriebsnetz aufzubauen. Wahrscheinlich wird es sich dabei um Bedruckstoffzulieferer handeln, die bereits auf dem Displaysektor arbeiten und wie Kurt glaubt, wächst die Nachfrage nach Re-board und so werden eventuell ihre eigenen Fabrikeinrichtungen benötigt. Kurt erläutert: „Wenn ein Großhändler mehr als 150.000 qm Re-board pro Jahr verkauft, dann wird es Zeit für ihn, in eigene Herstellungsgeräte zu investieren und mit diesen Gedanken im Hinterkopf bin ich besonders an Firmen interessiert, die schon die Voraussetzungen für eine derartige zukünftige Investition mitbringen.“ Außerdem hat Kurt vor eine Reihe von Lizenznehmern in jedem Land zu ernennen. Diese Firmen werden wahrscheinlich Sieb- und/oder Digitaldrucker sein, die bereits die volle Skala an Displays an ihre Kunden liefern. Sie bekommen freien Zugang zu dem augenblicklichen Datenstamm von Design Force, der mehr als 1.000 vorentworfene Re-board-Strukturen enthält, die weiter auf die genauen Anforderungen von individuellen Kunden zugeschnitten werden können. Lizenzhalter müssen die von Design Force empfohlenen Geräte wie Software, Druckerhardware – Kurt zieht die Inca-Maschinen Columbia, Turbo und Spyder vor – einen Kongsberg Schneidetisch zusammen mit Zubehörgeräten wie Lackier- und Einschweißmaschinen kaufen. Design

Force oder einer ihrer Großhändler wird den Lizenznehmern Re-board in der benötigten Menge auf JIT-Grundlage liefern. Kurt erläutert: „Einer der Vorteile von Re-board ist, dass es gut auf Nachfrage gemacht werden kann, so dass es nicht nötig ist, dass sich die Firmen große Lager für alle Fälle anlegen. Stattdessen können sie bestellen, was sie benötigen, wenn sie es brauchen und natürlich können sie sich an uns wenden und wir werden ihnen alle Hilfe und Unterstützung zukommen lassen, damit ihre Kunden die bestmöglichen Produkte erhalten.“ Design Force hat bereits ihre ersten drei Großhändler ernannt: Atlas Digital in Griechenland, Schneider Grafiska AG in Schweden und Re-board B.V. in Holland. Diese Firmen werden durch die Ernennung der ersten beiden Lizenzhalter ergänzt: Skylt & Butik in Schweden und Graphic World in Holland. Kurt interessiert sich auch für ein begrenztes Standardsortiment an selbst zu montierenden Produkten, die online bestellt werden können und er glaubt, dass sich dieses Vorhaben besonders gut für Möbel eignet, einen Nischenmarkt, der von den Re-board Regalen, Schreibtischen und Tischen inspiriert wurde, die zur Zeit in der Design Force Fabrik verwendet werden. Offensichtlich hat das ganze Re-boardUnternehmen einigen Kapitalbedarf benötigt und Kurt schätzt sich glücklich über die Schirmherrschaft des Papier- und

Verpackungsgiganten Stora Enso, der schnell das bemerkenswerte Potential dieser neuen Erfindung erkannt hat. Er sagt: „Stora Enso war nicht nur in finanzieller Hinsicht hilfreich, wir konnten auch seine umfangreiche Forschung und Entwicklung nutzen. Wir sind dabei, jeden Teil des Re-boardHerstellungsverfahrens und die Maschinen, die wir dazu benötigen, patentieren zu lassen.“ Doch obwohl Kurt Stora Ensa dankbar ist, ist ihm bewusst, dass großen Firmen oft eine unterschiedliche Verwendung für neue Produkte vorschwebt als denjenigen, die sie entwickeln und deshalb hat er Stora Ensas Anteil an der Fabrik auf nur 30% begrenzt. Er sagt: „Was auch immer geschieht, ich möchte kontrollieren können, was in Zukunft mit Re-board geschieht, wie es sich entwickelt und wie es verwendet wird. Ich bin in der glücklichen Position, dass ich tun kann, was ich will – ich habe genug Geld, so ist der finanzielle Erfolg nicht mehr mein Hauptziel. Ich genieße die Herausforderung, die mit der Herstellung von Produkten verknüpft ist, die die Grenzen der Designkreativität erweitern, während sie dem Planeten so wenig Schaden wie möglich zufügen. Das ist für mich sehr aufregend und zufriedenstellend. “ Weitere Informationen über Design Force unter: www.designforce.se

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Perfekte Partner Eine Firma, die besonders an dem zukünftigen Erfolg von Re-board interessiert ist, ist Inca Digital Printers, die hofft, dass sie der Druckerhersteller für alle zukünftigen Lizenznehmer von Design Force wird. Denkt man darüber nach, dann ist es wirklich nicht überraschend, dass Design Force und Inca sich anziehen, da die beiden Firmen eine ähnliche Geschichte haben. Der geschäftsführende Direktor von Inca Digital Printers, Bill Baxter, hat den gleichen unternehmerischen Geist wie Kurt Aldén und geht genauso leidenschaftlich mit seiner Firma und ihren Produkten um. Offiziell auf der Drupa 2000 gegründet, entstand Inca eigentlich bereits zwei Jahre früher, als Bill zusammen mit anderen Kollegen der technologischen Beratung von Cambridge Consultants von Kunden gefragt wurde, ob sie eine Maschine entwerfen könnten, die das Verpackungsmaterial am Ende einer Produktionsanlage druckt. Das Ergebnis war der Prototype eines InkjetDrucksystems, das auf der Ipex im Jahr 1998 gezeigt und von den Besuchern der Ausstellung begeistert aufgenommen wurde. Seitdem hat Inca eine Reihe von UV-Flachbett-

Inkjetdruckern eingeführt, einschließlich den Eagle, die Columbia, die Columbia Turbo und den Spyder und wurde zu einem führenden Hersteller von Digitaltechnologie, die mittlerweile über 160 Mitarbeiter in Cambridge beschäftigen. 2005 wurde Inca von der japanischen Dainippon Screen Manufacturing Co. Ltd gekauft, selbst einer der weltweit größten Hersteller und Zulieferer von Geräten für die Druckindustrie. Seitdem hat Inca seine Einrichtungen um akribische Forschung und Entwicklung erweitert, die zu ihrem Markenzeichen geworden sind. Kurt Aldén, der Inca als „eine Firma, der wir trauen können“ beschreibt, berichtet, dass er sich eine Reihe von Maschinen ansah, mit denen man digital auf Re-board drucken konnte. Doch die Inca Columbia schoss wirklich in Bezug auf Druckqualität und Geschwindigkeit den Vogel ab. Doch noch wichtiger, Kurt was auch von den untertriebenen

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sagt: „Natürlich können wir den Kauf nicht erzwingen, doch obwohl diese drei Maschinen alle unterschiedliche Merkmale haben, bieten sie alle nötigen Elemente, um ein Produkt von genügend hoher Qualität herzustellen.“ Design Force und Inca haben somit eine gegenseitig vorteilhafte Geschäftspartnerschaft gegründet, wobei Inca sich verpflichtet hat, allen Lizenzhaltern von Design Force wettbewerbsfähige Preise zusammen mit schnellem Service zu liefern. Kurt endet: „Einer der Vorteile eines Lizenzhalters von Design Force ist, dass die Forschung und Entwicklung bereits abgeschlossen ist. Firmen, die uns beitreten, erhalten somit sofort die besten Geräte sowie unseren umfassenden Datenstamm über verschiedene Entwürfe, fortlaufende Unterstützung und Beratung, was dazu führen sollte, dass sie in kürzester Zeit die größten Gewinne machen können.

Inca Columbia Turbo

Inca Spyder 320 Das System Inca Spyder 320 verwendet ein Inca Druckmodul und sprüht die kleinsten Tropfen seiner Klasse in scharfer Druckqualität bei einer echten Produktionsleistung von 55,74 qm/Std. Ihr Flachbett hat einen Vakuumtisch von 320 cm x 160 cm, Punktausrichtungssystem und Tropfgenauigkeit, so dass z.B.

Aussagen von Bill Baxter beeindruckt. Er sagt: „Bei anderen Firmen wurde uns fantastische Qualität sogar in den höchsten Geschwindigkeiten versprochen, Bill war viel vorsichtiger. Tatsächlich brachte er die Fähigkeiten der Columbia auf ein Niveau, das mir sehr viel realistischer erschien. In Wirklichkeit hat die Columbia laufend mehr geliefert, als wir ursprünglich erwarteten. Es ist eine sehr stabile Maschine, die wenn nötig ohne Probleme rund um die Uhr arbeitet. Und wenn es irgendwelche Störungen gab, war Inca sofort da, um sie zu beheben. Schließlich war dieser Service zusammen mit Incas fast intuitiven Verständnis dafür, was wir von dem Drucker verlangen, viel wertvoller für uns als die hochtrabenden Versprechen von anderen Herstellern.“ Kurt ist von Incas Überlegenheit so überzeugt, dass er empfiehlt, dass alle Lizenzhalter in eine Inca Columbia, Columbia Turbo oder Spyder investieren. Er

auch linsenförmiger Druck leicht möglich ist. Es gibt vielfältige Konfigurationen: ein vierfarbiges, ein sechsfarbige und ein kostengünstiges Modell sowie die neue weiße Version. Durch die Modulbauweise kann die Spyder den sich ändernden Geschäftserfordernissen angepasst werden.

Die Columbia Turbo wurde 2004 herausgebracht und ist Vertretbarerweise immer noch die weltweit schnellste UVFlachbettdruckmaschine. Sie druckt auf harte oder flexible Bedruckstoffe bis zu 40 mm Dicke und 320 cm x 160 cm Größe, stellt hochwertige Qualität und wiederholbare Ergebnisse bei Geschwindigkeiten von bis zu 159,79 qm/Std her. Die Columbia Turbo verwendet Fujifilm Sericol Uvijet-Farben, die eine sehr große Skala

bieten, die Farbpigmente haben die höchste Lichtechtheit, um eine lange Lebensdauer des Drucks zu gewähren. Das UvijetFarbsystem kann auf fast alles drucken, angefangen bei Papier bis Karton und auf eine große Anzahl von Kunststoffen unter Verwendung der erprobten Inca-Technologie, um die Tropfenbildung und Genauigkeit zu kontrollieren. Weitere Informationen über Inca Digitaldrucker: www.incadigital.com


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Die Erste ihrer Art

Luc Teblick und Peter Cornelius, zwei dynamische belgische Unternehmer mit jahrelanger Erfahrung im Druck- und Schilderbereich, haben die Gründung einer neuen Firma bekannt gegeben, von der sicherlich Schockwellen durch die ganze Industrie laufen. Augend Technologies ist die erste Firma, die eine einzigartige industrielle großformatige Digitaldruckmaschine der oberen Preisklasse entwickelt hat und vermarktet – die Augend F16. Diese neue Druckmaschine verwendet lösemittelbasierte Farbe und druckt auf alles, angefangen bei Standardrollen bis zu fertig geschnittenen Bögen, sie ist somit ideal geeignet für die Herstellung von ins Auge fallenden, farbigen Reklametafeln, Postern für Busunterstände, Gerüst- und Fassadenverkleidungen. Die neue Firma ist auf einer Firma aufgebaut, die erfolgreich von Infiniti Europe gegründet wurde, eine Firma, die von Teblick und Cornelis im Jahr 2003 gestartet wurde und die schnell zum führenden Lieferanten von hochwertigen, auf den Kundenbedarf zugeschnittenen großformatigen Druckmaschinen von Infiniti in Europa wurde. Die Druckmaschinen werden in China montiert und in Belgien voll optimiert, um die Qualität der Konstruktion und der Teile gemäß europäischen Normen zu garantieren. Heute sind über 200 Druckmaschinen, die unter den Markennamen Xplorer, Xpert, Xterius und Xtream verkauft werden, in Europa installiert, und sie werden von den Service- und technischen Teams von Augend Technologies gewartet. Teblick und Cornelius wählten den Namen Augend auf der Basis des lateinischen Wortes „augendum“, d.h. etwas, das erhöht wird, denn in der Mathematik bedeutet es den Namen für

das erste Element einer Summe. Der Name Augend bezieht sich somit auf die erste Innovation am Markt und die Produktivität der neuen Druckmaschine Augend F16. Luc Teblick, der geschäftsführende Direktor, erläutert: „Das Wort „Augend“ beschreibt die strategische Mentalität am besten, die der Eckpfeiler von Augend Technologies ist. Wir wollen die erste Firma sein, die eine breitformatige industrielle Druckmaschine der oberen Preisklasse einführt, die die Erste ihrer Art ist und gleichzeitig die Produktivität und Qualität durch Automation drastisch erhöht. Da wir so eng beim Kunden und der Entwicklung sind, können wir die Marktanforderungen sehr schnell und auf sehr flexible Art und Weise umsetzen. Augend Technologies spiegelt den dynamischen Fortschritt einer sorgfältig geplanten Firmenwachstumsstrategie, die im Jahr 2003 begann, als die Gründer anfingen, sich einen Ruf für die Lieferung von erschwinglichen hochwertigen, großformatigen Druckmaschinen zu erwerben und sich durch ausgezeichneten Service einen Namen zu machen. „Unser heutiger Erfolg ist auf einem hohen Niveau der Kundenbetreuung aufgebaut und wir erfüllen mit Augend Technologies diesen Qualitätsanspruch. Die Installationen der großformatigen Druckmaschinen nehmen laufend zu und ihre Anwender profitieren von unseren noch größeren Service-Einrichtungen,“ sagt Teblick. Die Freigabe der Augend F 16 steht bevor und repräsentiert einen methodischen Forschungs- und Entwicklungszyklus. Die Gründer hörten ihren Kunden sehr aufmerksam zu und analysierten den großformatigen InkjetDruckmarkt sehr sorgfältig. Sie entwickelten ein Drucksystem, das volle

Automatisierung maximierte und einen hohen Durchsatz mit erstklassiger Qualität kombinierte – Schlüsselpunkte in einem Umfeld, das unter hohen Arbeitskosten und anspruchsvollen Kunden leidet. Indem sie ihren technischen Hintergrund, ihre internationale Erfahrung und ihren unternehmerischen Durchblick nutzten, entwickelten Teblick und Cornelis die Augend F 16, eine innnovative, großformatige Digitaldruckmaschine – die bestimmt ist, die erste ihrer Art in der Industrie zu sein. Luc Teblick fährt fort: „Wir haben eine Zielgruppe von Kunden identifiziert, die zur Zeit keine großformatige Inkjetlösung finden können, die ihre Anforderungen an Geschwindigkeit, Automation und hohen Output erfüllt. Die Augend F 16 erzeugt bereits große Wellen bei den Betatestern und das Feedback ist positiv.“ Nachdem sie ihr großformatiges Sortiment mit einem neuen Markennamen ausgestattet hat, wird Augend Technologies weiterhin die vorhandene Produktreihe an großformatigen Inkjetdruckern durch ihr Großhändlernetzwerk in ganz Europa verkaufen und betreuen. Die Druckmaschinen werden in China nach den technischen Spezifikationen von Augend Technologies hergestellt, wenn sie in Belgien ankommen, werden sie nach europäischen Standards optimiert und dann auf die genauen Anforderungen des Kunden eingestellt. Laut Augend ist das Ergebnis ein Produkt in höchster Qualität, das das Beste aus beiden Welten in sich vereinigt. In Übereinstimmung mit der Änderung des Firmennamens werden diese Druckmaschinen umbenannt in Augend Xplorer, Augend Xpert, Augend Xterius und Augend Xtream. Weitere Informationen unter: www.augend.eu.

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INSTALLATIONS

PERSÖNLICHE WAHL Unsere regelmäßige Serie, die darüber Auskunft gibt, warum die Firmen die Geräte wählen, die sie nutzen

Die Druckmaschine wurde offiziell durch einen der Hauptkunden der SPGruppe in Betrieb genommen – Jane Abbott, DruckproduktionsManagerin bei Marks & Spencer.

Bei der SP-Gruppe im englischen Redditch, dem POS-Spezialisten innerhalb der St IvesGruppe wurde kürzlich eine FünffarbenRapida 205 mit Lack- und Trockenturm in Betrieb genommen. Mit der neuen SuperGroßformatmaschine baut SP die Technik im Drucksaal deutlich aus – bisher sind das Siebdruck, Offset- und Digital-Anlagen. Das Unternehmen will so seine starke Position als Spezialist für den Handel weiter verstärken und den Druckbedarf für POS komplett abdecken. Die Rapida 205 erlaubt für bestimmte, bisher im Siebdruck hergestellte POSProdukte den Umstieg auf den Bogenoffset. Damit verbessern sich Druckqualität und Effizienz bei deutlich kürzeren Durchlaufzeiten. Die geschätzte Investition liegt bei £4,5 Millionen, dazu gehört auch die Installation eines CTP-Systems, alles in einem Umfeld mit gesteuerter Temperatur und Luftfeuchtigkeit. „Die neue Druckmaschine ermöglicht es uns, unser Angebot für den Handel weiter auszubauen“, sagt Mark Lockley, der gemeinsame Vorstand der SP-Gruppe. „In einer Industrie, die sich kontinuierlich entwickelt, hat SP stets seine Spitzenposition behauptet. Die Maschine 34 FESPA WORLD WINTER/06

unterstützt die veränderten Markterwartungen für POS, wo qualitativ hochwertige großformatige Darstellungen immer mehr zum Standard werden. Die BKA Rapida 205 schafft neue Arbeitsplätze im Drucksaal und unterstützt durch die Produktivitätserhöhung und den schlanken Workflow auch andere Bereiche unseres Geschäfts.“ Da sie auf Papier und Kunststoff bis zu 2,05 m Breite und 1,2 mm Dicke (Wellpappe bis 1,6 mm max.) sowie viele andere Spezialbedruckstoffe drucken kann, ist die KBA Rapida 205 die breiteste Offsetdruckmaschine in ihrer Klasse. Die neue Druckmaschine besitzt fünf Farbtürme und bietet CMGS plus Spezialfarbe und verfügt ebenfalls über ein eingebautes Beschichtungs- und Trocknungssystem und ihre schnelltrocknenden UV-Farben eignen sich für eine große Auswahl an Bedruckstoffen, was die Produktionsflexibilität weiter verbessert. Weitere Informationen unter: www.kba-print.de

Der großformatige Spezialist, Viva Imaging Ltd aus Nottingham hat den ersten großformatigen Digitaldrucker DuPont Cromaprint 22-UV für harte und flexible Bedruckstoffe in England installiert. Der neue 2,2 m breite Drucker verwendet DuPonts Farbmanagementtechnik und ermöglicht Viva die Produktivität zu erhöhen und den Geschäftsbereich zu erweitern, so dass die Firma konkurrenzfähig bleibt und traditionelle Siebdruckanwendungen angehen kann. John Watson, der geschäftsführende Direktor von Viva Imaging erläutert: „Der neue DuPont Cromaprint 22UV hat unser Unternehmen auf die nächste Ebene gebracht. Mit unserem früheren Laserbildschreiber verloren wir Aufträge an andere Digitaldruckereien, die uns unterbieten und sehr kurze Lieferzeiten einhalten konnten. Da unser Drucker direkt auf den Bedruckstoff druckt, konnten wir die Kosten verringern und die gleiche gute Qualität auf einer viel größeren Auswahl an Bedruckstoffen liefern. Das hat uns nicht nur konkurrenzfähiger gemacht, sondern hat auch unsere Möglichkeiten in neue Märkte zu gehen sehr erweitert, einschließlich POP und Innendarstellungen.“ Der Cromaprint 22UV wurde Anfang des Jahres installiert und bedient den unterschiedlichen Kundenstamm von Via – Werbeagenturen, Designfirmen und eine Menge Direktkunden, darunter viele bekannte Namen und das Möbelgeschäft IKEA, er produziert eine Reihe von Innenund Außenanwendungen, einschließlich Ausstellungsgrafiken, POS, Außenbeschilderungen und Banner. Viva berichtet, dass besonders die sechs Farben plus weiß von großem Vorteil sind,


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da sie die weiße Farbskala des DuPontDruckers mit ihrem Cromanet Farbserver maximiert. Viva kann nicht nur kraftvolle Darstellungen produzieren, sondern auch die Gleichmäßigkeit der Farbe auf vielen harten und flexiblen Bedruckstoffen garantieren, einschließlich Folie, Holz, Keramik, Metall und Kunststoff – das ist ideal für neue Märkte sowie Innendekoration. Die Cromaprint 22UV ist ein komplettes digitales Inkjet-Drucksystem, das nur aus DuPont-Teilen besteht - das Patent für die nächste Generation mit erweiterter UVgehärteter Farbtechnologie, einem völlig neuen DuPont Cromanet CS (Farbserver) mit RIP, Spektralfarbmanagement und Produktions-Workflowwerkzeugen – installiert und betreut von DuPont, ist angemeldet. Das gesamte Paket dient dazu, die Bedürfnisse des Digitaldrucks nach hohen Auflagen und Hochgeschwindigkeitsproduktion mit einer breiten Auswahl an harten und flexiblen Bedruckstoffen zu erfüllen. Als weiteren Beweis ihrer Verpflichtung gegenüber dem Kunden, hat Viva einen Online-Digitaldruck-Service eingeführt. Die Kunden können direkt bei einem Viva Druckportal Druckprodukte bestellen und digitale Vorlagen eingeben, so dass die Firma die Auftragsannahme und den Workflow weiter modernisieren konnte. John Watson bemerkt: „Wir sind mit unserem Cromaprint 22UV sehr zufrieden. Seit seiner Installation hat unser Geschäft zugenommen und die Möglichkeiten für weiteres Wachstum sind toll. Wir benötigen vielleicht einen weiteren Drucker, um mit den Aufträgen Schritt zu halten. Weitere Informationen unter: www.dupont.com Wie der Name schon sagt, ist Big Image Systems auf den Druck von großen Darstellungen auf Stoffe und andere flexible Materialien spezialisiert. Die Firma, mit Produktionsstätten in Stockholm, Schweden und Berlin, liefert veredelte Druckmaterialien an Kunden in der ganzen Welt, hat sich jedoch noch eine Spezialnische als Lieferant von Theaterkulissen reserviert. Eins der vielen außergewöhnlichen Merkmale von Big Image ist, dass sie ihre eigenen Farbspritzgeräte baut. Zur Zeit sind fünf derartige Maschinen in Betrieb, die größte ist 12 m breit, weitere vier sind 5 m breit. Außerdem hat sie supergroßformatige Inkjetdruckmaschinen, einschließlich der Durst 350R Rolle-Rolle

UV-Inkjetmaschine. Andreas Skantze, der Präsident von Big Image, sagt: „Qualität hat bei uns oberste Priorität und die Rho 350 hat uns sofort beeindruckt. Wir wollten eine UVDruckmaschine, und die Durst war die einzige auf dem Markt, die die von uns gewünschte Qualität und Produktivität lieferte. Außerdem hat sie noch viele beachtenswerte Eigenschaften, einschließlich Weißdruck und allgemeine Bedienerfreundlichkeit. Es wird nur ein Mann benötigt, um selbst die größten Medienrollen zu wechseln und die Software ist einfach zu handhaben und schnell. Wir haben bereits mit verschiedenen Medien experimentiert – bis heute haben wir 26 unterschiedliche Materialien versucht. Und die meisten Ergebnisse waren ausgezeichnet. Sollte Durst eine 5 m breite UV-Druckmaschine herstellen, dann würden wir sie sofort kaufen.“ Weitere Informationen unter: www.durst-online.com Die erste der neuen Generation THIEME 5000 XL Siebdruckmaschinen, die nach England ging, ist ein Hauptbestandteil des Expansions- und Reorganisationsprogramms, das gerade bei der Firma Appleton Signs in Southampton durchgeführt wurde. Die dreifarbige automatische THIEME 5060 UV-Anlage nimmt eine Sonderposition in der 1.850 qm großen Druckhalle ein, die von Appleton Signs an ihrem neuen Hauptsitz und der neuen Produktionsstätte eröffnet wurde. Der Komplex ist mit 3.700 qm zweimal so groß wie die früheren Gebäude der Firma und hat der Firma nicht nur genügend Raum zur Aufwertung und Verbesserung ihrer Einrichtungen gegeben, sondern jetzt befinden sich auch die verschiedenen Druck- und Schilderherstellungsgeräte unter einem Dach. Vor fast 40 Jahren gegründet, hat sich das Familienunternehmen zu einem sehr fähigen, disziplinierten Hersteller von Corporate-, Handels-, Sicherheits- und wegweisenden Schildersystemen

entwickelt und ist außerdem ein Hauptlieferant von gedruckten Fahrzeugverkleidungen und Bannern. Parallel dazu gehört die Firma zu den größten POP-Displayproduzenten mit Spitzenkundenstamm in Südengland. Speziell hergestellt für die automatische Produktion von sehr großformatigen POPDisplays und Verpackungsmedien, sind die Thieme-Druckmaschinen der Serie 5000 XL speziell auf eine außergewöhnliche Produktionsleistung bei minimalem Personaleinsatz ausgelegt. Das einfache und sichere Bedienkonzept ermöglicht Rüstzeiten von < 5 Min. pro Druckstation. Obwohl das Modell XL größtenteils auf der THIEME 5000 basiert, hat die Siebdruckmaschine eine Reihe von neu konfigurierten Schlüsselpunkten – einschließlich der Rakelsteuerung, Servodrive-Antriebskonzept und Greifersystem – um Vorteile wie optimale Flexibilität bei wiederholtem Jobwechsel und hohe Präzision bei perfektem Mehrfarbdruck in Hochgeschwindigkeit zu erzielen. Sie kann auf Bedruckstoffen bis zu 10 mm Dicke drucken und einen mehrfarbigen Output von 3.000 qm/Std liefern. Durch das Modulkonzept können die THIEME 5000 XL-Linien mit einer bis vier Druck- und Trockenstationen konfiguriert und in Größen bis 2000 mm x 3050 mm gebaut werden. Appleton Signs wählte eine dreifarbige UV-Linie, da diese, wie Luke erklärte, die größte Betriebsvielfalt bietet. Der geschäftsführende Direktor der Firma, Luke Appleton, sagt abschließend: „Die meisten unserer POP-Arbeiten werden in fünf oder sechs Farben hergestellt, so sind in jedem Fall zwei Durchgänge nötig. Da die Rüstzeiten auf der THIEME so schnell sind, ist das kein Problem. Es handelt sich um eine wirkliche Produktionslinien-Siebdruckmaschine, die ideal für unsere etwas kleinen Auflagen und schnellen Jobwechsel ist, die in immer gleichbleibender Topqualität ausgeführt werden. Weitere Informationen unter: sales@thiemekpx.co.uk

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INSTALLATIONS

Die Spezialfirma für großformatigen Druck, GBM, ist die erste Firma in England, die eine LüscherFlachbettdruckmaschine JetPrint 3530 für großformatigen Digitaldruck gekauft hat. Die Druckmaschine wurde von Turning Point Technologies geliefert und ermöglicht es GBM eine Vielzahl von neuen Anwendungen zu befriedigen, einschließlich Bannerherstellung, starre und weiche Fassadenverkleidungen und Fahrzeugumhüllungen. „Als wir nach einer geeigneten Druckmaschine suchten, legten wir besonderen Wert auf Qualität und Genauigkeit,“ erläutert Paul Towers, der Verkaufsdirektor von GBM. „Wir haben uns andere Drucker angesehen, doch die Lüscher JetPrint war in der Lage die ausgezeichnete Qualität auch bei einer Geschwindigkeit von 97 qm/Std mit hoher Auflösung und bei einem 36 FESPA WORLD WINTER/06

Maximalformat von 3500 x 3050 mm beizubehalten (diese Breite schaffte die Konkurrenz nicht). Wir können bis zu fünf Jobs gleichzeitig auf der Maschine aufbauen und bieten einen großen Wert fürs Geld.“ Vor über dreißig Jahren wurde GBM ursprünglich als Reproanstalt gegründet und beliefert große Firmen im Norden von England. Heute gehören zu den Kunden UCI Cinemas, Harvey Nichols und Cotton Traders. Neben der Spezialisierung auf großformatigen und linsenförmigen Druck, arbeitet die Firma eng mit dem Lowry Museum zusammen und liefert nach Bedarf perfekte Kopien von Lowry-Originalen an Kunden. GBM bietet auch einen Design-Service, eine fotografische Einrichtung, Druckvorstufe, Siebdruck, Digitaldruckweiterverarbeitung und einen Vertriebsservice für eine Reihe von bekannten örtlichen und nationalen

Handelsketten und Handelsmarken. Die Lüscher JetPrint 3530 UV ist eine vielseitige großformatige Druckmaschine, die praktisch auf alle harten oder flexiblen Bedruckstoffe drucken kann. Sie ist einfach zu bedienen, verwendet umweltfreundliche UV-Farben und liefert einen kostengünstigen und sehr produktiven Workflow. Paul fährt fort: „TPT gab uns Gelegenheit, die JetPrint bei Hediger in der Schweiz in Betrieb zu sehen. Diese Firma produziert Kulissen für Fernsehstudios in ganz Europa, bedruckt Folien für LKWs, feste Aufbauten, PKWs und Busse. So erhielten wir großartige Ideen, um uns in Zukunft in unterschiedliche Bereiche zu erweitern.“. Weitere Informationen unter: www.t-point.co.uk


WIEDER UNTERWEGS Der Industrie-Guru Michel Caza nimmt seine Reisen zu Siebdruckern in Osteuropa wieder auf und ist freudig überrascht, was ihm alles begegnet

Above and below; Midi Print’s printing facility.

RUSSLAND Anfang Juli und nach vielen Problemen in Bezug auf unsere Visa und Reisepläne, konnten meine Frau Therese und ich endlich Russland besuchen und meinen lieben Freund und früheren Schüler Artem Nadisravilli treffen, der Midi Print leitet, eine der größten Sieb-, Offset- und Digitaldruckfirmen in Russland. Midi Print wurde 1995 von Artem, einem georgischen Jazzrock-Musiker aus Tbilisi und zwei seiner Partner gegründet, die im Jahr 1990 alle nach Moskau gezogen waren. Artem ist ebenfalls Präsident des russischen Sieb- und Digitaldruck-Verbandes, der natürlich Mitglied der FESPA ist. Der Name der Firma leitet sich aus der Kombination von zwei Namen her: Miles Davies und MIDI (Musical Instruments Digital Interface). Natürlich ist das ein sehr ungewöhnlicher

Name für eine russische Firma und die Tatsache, dass Midi Print eine eigene Fußballmannschaft hat, die zweimal in der Woche in der örtlichen Liga spielt, macht es noch ungewöhnlicher! Midi Print, die zur Zeit einen Umsatz von 5 Millionen Euro macht, ist auf POP, Schilder und grafischen Druck spezialisiert, sie verwendet Siebdruck-, UV-Offset- und Digitaldruck. Sie bedruckt ebenfalls TShirts. Die Moskauer Fabrik auf 7.000 qm liegt in einem großen industriellen Ödland von mehr als 20.000 qm, das Artem zur Erweiterung in den Bereich von Kunstreproduktionen eingliedern möchte. Als erstes fällt auf, dass die Fabrik sehr gut bewacht ist, es gibt Kameras und Wachpersonal, die sie Tag und Nacht beschützen. Das Tchetschenen-Problem ist immer noch ein großes Thema hier und es

herrscht Angst vor krimineller Aktivität und Erpressung. Von den 150 Mitarbeitern arbeiten 65 im Druckbereich, wozu Druckvorstufe, Siebdruck, Textildruck, Offset- und Digitaldruck gehören und 60 in der Weiterverarbeitungs- und Montageabteilung, während sich 25 Angestellte um Verkauf und Verwaltung kümmern. Die Druckabteilung, die sich zur Zeit über drei verschiedene Ebenen erstreckt, wird bald in einem neuen Bereich zusammen gelegt. Drucken findet dann im Erdgeschoss statt und Aufrastern im 1. Stock. Die Druckvorstufe, Verkauf und Verwaltung bleiben im ursprünglichen Teil der Fabrik. Die Produktion basiert auf 6 Linien von Siebdruckmaschinen, einschließlich einer automatischen und halbautomatischen

Artem Nadisravilli (centre) with partners.

Stencilling.

T-Shirt printing.

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The dry offset press.

Nodar, the Technical manager.

The new MHM five colour carousel printer.

Some special applications.

Flachbettdruckmaschine, einer Svecia Zylinderpresse in der Größe 70 x 100 cm, plus zwei Karusselldruckmaschinen, einer Digitaldruckmaschine und einer UVOffsetdruckmaschine in 50 x 70 cm. Das wird bald durch eine Karusselldruckmaschine von MHM in 80 x 120 cm zum Bedrucken von Kunststoffund Papierbögen und einen UV-Drucker in 210 x 350 cm mit einer Einrichtung für Weiß und Spotfarben ergänzt. CTS wird ebenfalls in der AufrasterungsAbteilung eingeführt, um teilweise die traditionellen Filme zu ersetzen. Als ich ihn frage, wie wichtig Forschung und Entwicklung sind, antwortet Artem: „Das ist sehr wichtig. Da es unser Ziel ist, eine der Spitzenfirmen in Russland und den benachbarten Ländern zu werden, tun wir alles, um Qualität und Produktivität zu fördern, einschließlich der Investition in die neuesten Technologien. Wir waren unter den Ersten, die das Cazaway-System kauften, das das Siebdrucken durch vier Farbraster von 150 Lines/Inch und 58 und 90/Inch für größere Bilder vereinfacht.“ Natürlich hat die Forschungs- und Entwicklungsabteilung auch dazu beigetragen, dass die Firma in einige Nischen vordringen konnte wie z.B. Elektroluminiszenz, Spezialfarben und die Verwendung von Spezialeffekten für die Druck-, Schilder- und Textilmärkte.

Artem sagt, dass in Russland eine durchschnittliche Druckauflage 50 Stück beim Digitaldruck, 2.000 bis 3.000 beim Siebdruck und ca. 5.000 bis 50.000 beim Offsetdruck beträgt. Ich frage nach den Vorschriften bezüglich Umweltauswirkungen der Druckverfahren und er erzählt mir, dass Midi Print 15% Lösemittelfarben und 85% UV-Farben im Sieb- und Digitaldruck verwendet. Beim Offsetdruck werden natürlich 100% UV-Farben verwendet. Wir gehen zur Weiterverarbeitung und Artem bestätigt, dass alles, einschließlich: Stanzen, Laserschneiden, Vakuumformen, Montage und Verpackung im Haus geschieht, um den Kunden Qualität und Vertraulichkeit zu garantieren. In Bezug auf Midi Prints zukünftige Entwicklung versichert mir Artem, dass die Kunstdruck- und Editionsabteilung bald Original-Siebdrucke, Reproduktionen und Poster herstellen wird, die alle in einer Galerie vor Ort gezeigt werden sollen. Er bemerkt: „Wie du weißt, liebe ich Kunst und glaube, dass wir dafür in Russland einen riesigen potentiellen Markt haben. Und da andere Leute, besonders du, es erfolgreich geschafft haben sowohl POP als auch Kunstreproduktionen unter einen Hut zu bringen, sehe ich keinen Grund dafür, warum wir das nicht auch können.

The vacuum forming department.

The digital printing and laminating department.

Artem and Therese Caza study fine art reproductions.

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DIE TÜRKEI Vor einigen Monaten schloss ich mit jemand Freundschaft, als ich auf einem Workshop für UV-Drucken in Griechenland sprach und erklärte, warum wasserbasierte UV-Farben im Vierfarbtextildruck anstelle von Plastisolfarben verwendet werden können. Samir Sadikoglu, der Betriebsmanager einer T-Shirt-Druckerei in der Türkei half mir bei einigen Problemen, die wir mit den Geräten hatten und als er vorschlug, dass ich einige Tage in seiner Fabrik in Istanbul verbringen soll, um zu beraten und die Mitarbeiter in die neue Technologie einzuweisen, habe ich bereitwillig zugestimmt. Ich muss zugeben, dass ich erwartet habe, dass die Firma, für die Samir arbeitet, ETF, den meisten anderen T-ShirtDruckereien ähnelt, die ich kenne, doch wurde ich sehr überrascht. Anstelle der kleinen Firma, die ich mir vorgestellt hatte, fand ich eine weiträumige, moderne Fabrik von ungefähr 13.000 qm Größe. Ich sah ebenfalls eine Wachmannschaft sowohl am Eingang zu dem Industriegelände als auch in der Fabrik selbst. Doch während das Wachpersonal in Moskau die Sicherheit der Fabrik bewachte, hatte es hier mehr mit politischen Problemen zu tun. Die riesige Fabrik war innen und außen sehr sauber und voll ausgestattet und mir wurde schnell klar, dass ETF die T-Shirts nicht nur bedruckt, sondern auch aus Baumwollstoffen herstellt. Die Firma mit 400 Mitarbeitern verarbeitet 25.000 TShirts täglich und die Fabrik ist in vier verschiedene Abteilungen aufgeteilt. Es gibt eine Nähabteilung, wozu Schneiden

ETF Plant.

Sculptures in the enttrance hall.

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Printing presses & Printing Manager Cengiz Kaptan.

The ETF Sewing room.

Samir & Can.

The Ironning room.

und Bügeln gehören; eine Druckvorstufenund Druckabteilung, eine Verpackungsabteilung und eine Verkaufsabteilung. Die Druckabteilung wird von Cengiz Kaptan geleitet und da die meisten T-Shirts einfarbig bis zu siebenfarbig gedruckt werden, was insgesamt bis zu 100.000 Farben täglich ausmacht, ist er ein sehr beschäftigter Mann. ETF hat sieben Mehrfarb-Karusselllinien von M&R, die meistens Plastisolfarben ohne PVC und Phthalate sowie wasserbasierte Farben verwenden. Es gibt jedoch die Möglichkeit, dass in Zukunft auf wasserbasierte UVFarben umgestellt wird, was der Grund für meinen Besuch war. Hauptsächlich wird bei ETF in zwei Schichten gearbeitet, doch gibt es verschiedene Kombinationen wie eine, zwei oder sogar drei Schichtprogramme, die sich nach den Bedürfnissen der verschiedenen Abteilungen und Kundenanforderungen richten. Einige Betriebsbereiche sind sehr arbeitsintensiv, wie mir der Betriebsmanager Samir berichtet. Ich traf ihn und den Geschäftsführer, Can Dikmen in den schönen Büros, wo Cans Frau, Sanem, die Verkaufs- und Marketingabteilung leitet. Ich erkundigte mich nach den Löhnen der Arbeiter für diese Art der Produktion und erfuhr, dass sich die Gehälter zwischen 250 und 300 Euro pro Monat bewegen, zuzüglich des üblichen Arbeitgeberbeitrags, der in der Türkei wie in anderen Ländern Europas relativ hoch ist. Außerdem können die Arbeiter ein gutes Mittagessen genießen – die Firma hat eine riesige Kantine, die ungefähr 450 Mahlzeiten täglich zubereitet.

Die Druckvorstufen-Abteilung besitzt die neuesten Geräte wie Mac und PC, einschließlich Bildverarbeitung und Digitalproofing und verfügt ebenfalls über eine Raster-Abteilung auf der Basis des CTS-Inkjetsystems. Außerdem verwendet sie traditionelle Siebdruckgeräte, einschließlich ca. 1.000 selbstspannende Newman Rollrahmen! Eins der wichtigsten Ziele von ETF ist die Verbesserung der Qualität und Zuverlässigkeit ihrer Produkte, besonders da sie die strengen Anforderungen der internationalen Firmen, die Sportkleidung herstellen, erfüllen muss. Daher ist die Qualitätskontrolle sehr wichtig und außerdem nimmt ETF an Wettbewerben teil, wie von der FESPA und der SGIA ausgeschrieben. Sie hat auch mit 3D-Druck experimentiert, da die Nachfrage groß ist. Beim Vierfarbdruck werden fotografische Bilder immer beliebter . ETF möchte in 150 Zeilen/inch (60/cm) produzieren, was ein weiterer Grund für meinen Besuch darstellt. Ich hoffe wirklich, dass diese Firma Erfolg hat, denn angesichts all ihrer Investitionen zusammen mit ihrer unbezweifelten Energie und Antrieb hat sie es sicher verdient.

Control & packing.


BULGARIEN Unglaublich ist das einzige Wort, mit dem man Top Print in Sofia beschreiben kann. Ich denke nicht, dass ich während all meiner Reisen jemals so eine saubere und gut ausgerüstete kleine Fabrik gesehen habe. Im Westen sind wir stolz auf unser Qualitätsniveau, unsere komplizierten Drucke, High-Tech und große Sauberkeit, doch wie mir klar wird, können wir von diesen sogenannten primitiven Firmen in Osteuropa eine Menge lernen. Der Besuch kam nach der Überraschung, die mich in Istanbul erwartet hatte und war das Ergebnis einer weiteren Beratung nach dem UV-Workshop in Griechenland. Neben der Überraschung hatte ich auch das Vergnügen, den Big Boss von Top Print zu treffen. Ivaylo Metrov, der Fabrikdirektor, Hristofor Chernev und den Leiter der Druckvorbereitung, Nikolay Nicolov oder Ivo, Fory und Nicky wie sie mir erlaubten sie zu nennen. Die vollklimatisierte Fabrik von Top Print liegt in der Nachbarschaft des Flughafens von Sofia, da sich diese kleine Firma auf die Herstellung von Decals, kleinen Displays und verschiedenen Druckprodukten für den Export in den Mittleren Osten und afrikanische Länder spezialisiert hat. Die Filme werden im Haus hergestellt, während die Bildverarbeitung extern vergeben wird. Die Siebspannung wird auf den neuesten Maschinen von Sefar mit Geweben von Sefar und NBC durchgeführt; während Beschichtung mit einer Harlacher-Maschine, gesteuerte Trocknung, Belichtung und Entwicklung ebenfalls unter fast perfekten Bedingungen im Haus erledigt werden. Fast der ganze Output wird auf einer Zylinderdruckmaschine von SPS, die in zwei Schichten arbeitet, hergestellt, doch gibt es noch eine manuelle Karusselldruckmaschine, die die Dienstleistungsangebote für die Kunden ergänzt und eine Soljet Pto Z V-SC-545 Druck- und Schneidemaschine von Roland. Die Produktion, meist auf Papier,

Fory – Michel – Niky and Ivo, “the Boss”.

Screen reclaiming and tension.

Nikolai, the “Macintosh master”.

Screening.

Printing on SPS.

Measuring proofing in 200 lines/inch.

klebenden Decals und dünnem PVC, in Größen von entweder 50 x 70 cm oder 70 x 100 cm, erreicht Geschwindigkeiten zwischen 1.800 und 2.000 Bögen/Std. Der deutsche Improinkmaster reinigt die Siebe automatisch, während die Weiterverarbeitung entweder extern oder in einem anderen Teil der Fabrik geschieht. Das empfehlenswerte Motto der Firma ist laut Ivo ganz einfach: „Nicht nur in Osteuropa, sondern in ganz Europa die Beste zu sein.“ Um dieses Ziel zu erreichen verwendet Top Print die besten Bedruckstoffe und UV-Farben und hält immer nach erstklassigen Produkten Ausschau. Ivo erläutert: „Der Grund für Ihr Hiersein, Michel, ist, dass wir Ihre Hilfe brauchen, um mit 200 Lines/Inch (80/cm) oder noch feiner im Vierfarbdruck zu arbeiten und wir möchten, dass Sie uns sagen, wie wir unsere Methoden und Geräte verbessern können, um das höchste Qualitätsniveau zu erreichen. Das ist manchmal schwer zu erkennen, wenn man in einem Land lebt, das nicht immer sofortigen Zugang zu entweder den neuesten Informationen oder Produkten hat.“ Das ist natürlich schön für mich zu hören, doch welch eine Herausforderung,

wenn so viele Siebdrucker im übrigen Europa nicht mehr als 75 oder vielleicht 100 Lines/Inch erreichen wollen, da sie es für zu schwierig halten. Sogar meine sehr geschickten und qualifizierten Freunde in England, die sich in der Forschung in Bezug auf die Farbfolge engagieren, bleiben in diesem Bereich. Warum werden wir dann von einem kleinen bulgarischen Siebdrucker ausgestochen, der sich nichts dabei denkt, hochwertige Darstellungen für eine Kosmetikfirma in 80 Zeilen/cm zu drucken? Vielleicht sollten wir einfach vergessen, dass der Siebdruck eine altmodische Technik ist und uns darauf konzentrieren zu beweisen, dass er zumindest in Bezug auf Bildqualität und Auflösung so gut wie Offset- oder Digitaldruck sein kann. Meine bulgarischen Freunde beweisen, dass es möglich ist, vorausgesetzt man verwendet sehr gute Geräte und hat genügend Motivation, Entschlossenheit und das Wichtigste - Vorstellungskraft. Top Print hat gerne angenommen, dass sie sehr hohe Siebspannung mit ihren eigenen ICC-Profilen kombinieren muss und wenn sie im Verfahren einige Geräte auswechseln und neue Farben und Bedruckstoffe verwenden muss, selbst wenn sie am Ort noch nicht vertrieben werden – dann sei es so! Alle drei Firmen haben mir genügend Grund zum Nachdenken gegeben und ich hoffe, dass sie auch andere Sieb- und Digitaldrucker ähnlich inspirieren.

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HAUPTTHEMEN - DIE MITGLIEDERVERSAMMLUNG DER FESPA

Wunderschönes BRATISLAVA In diesem Jahr fand die Mitgliederversammlung der FESPA in der schönen Stadt Bratislava statt, einer der jüngsten Hauptstädte in Europa. Früher als Pressburg oder Pozsony bekannt, war es eine der wichtigsten Städte im österreichisch-ungarischen Kaiserreich, bewohnt von unterschiedlichen Nationen und Nationalitäten. Gelegen am Ufer der Donau erlebt Bratislava so etwas wie eine Renaissance und wird mittlerweile als das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Slowakei betrachtet. Somit war es der perfekte Ort für eine Versammlung, auf der die Mitglieder der FESPA und angeschlossenen Mitglieder aus ganz Europa, dem Fernen Osten und Australien zusammen kamen. Wie üblich erhielt jeder Verband auf der Mitgliederversammlung Gelegenheit über die Wirtschaft seines Landes und der eigenen Entwicklung im vergangenen Jahr zu sprechen. In diesem Jahr führte die FESPA eine Neuerung in Form eines interaktiven Workshops ein. Die Delegierten wurden in vier verschiedene Gruppen aufgeteilt, um die folgenden Themen zu diskutieren: Was bedeutet das FESPA-Logo für Sie und Ihre Mitglieder? Was tut die FESPA heute für Sie und Ihre Mitglieder und wie sollte es sich weiter entwickeln? Welche Dienstleistungen sollte die FESPA in Zukunft für Sie leisten? Nach einer sehr lebhaften Debatte erreichte der Tag seinen Höhepunkt durch ein 42 FESPA WORLD WINTER/06

allgemeines Treffen von allen Delegierten. Es wurden die während des Tages geäußerten Meinungen und vorgebrachten Punkte bedacht und darüber diskutiert, wie man diese Informationen verwenden könnte, um aus der FESPA in Zukunft eine noch effektivere Organisation zu machen. Nigel Steffens, der Geschäftsführer der FESPA, sagt: „Diese Sitzung ermutigte die Delegierten nicht nur darüber nachzudenken, was sie von der FESPA erwarten, sie lieferte uns auch viel nützliches Feedback, das wir jetzt konstruktiv verwenden können.“ Vielleicht nicht überraschend war, dass die meisten Delegierten die Unterstützung der FESPA bei der Werbung von neuen Mitgliedern für ihren Verband wollten und es gab

viele Diskussion darüber, wie das erreicht werden könnte. Schließlich kam man überein, dass die FESPA ihre Organisationsstruktur und Ziele klar definieren müsse, damit die Menschen das volle Ausmaß und die Reichweite ihrer Aktivitäten erkennen und sie als viel mehr als nur eine Ausstellung betrachten. Nigel Steffens sagt abschließend: „Allen Delegierten hat die Übung offensichtlich Spaß gemacht und am Ende war ihnen viel klarer, was sie von der FESPA erwarten. Während wir bereits viele der diskutierten Dienstleistungen liefern, war es sehr hilfreich zu erkennen, wie man das noch besser abstimmen und den Mitgliedern in Zukunft einen noch größeren Gegenwert für ihr Geld geben könnte.“


Die baltischen Staaten Da die EU-Mitgliedschaft der baltischen Staaten mit der schnellen Entwicklung der Digitaltechnologie zusammentraf, sind viele Marktsegmente direkt zum Digitaldruck übergegangen ohne den Weg über den Siebdruck zu nehmen, und zwar trifft das besonders auf den großformatigen Werbebereich zu. Der Siebdruck hält jedoch seinen Platz, wenn es um die Herstellung von Verkaufsliteratur und Effektdruck geht. Besonders in Litauen ist der Siebdruck immer noch beim Textildruck die häufigste Methode. Im allgemeinen ist der Konkurrenzdruck heftig, da viele kleine Firmen die Preise unterbieten. Der Verband der baltischen Staaten glaubt jedoch, dass es ein großes Wachstumspotential für Siebdrucktechniken auf dem industriellen Sektor gibt. Alle Sieb- und Digitaldrucker in Estland, Lettland und Litauen wurden mittlerweile sowohl über die Aktivitäten der Verbände als auch die der FESPA durch Rundschreiben per E-Mail informiert. Bis jetzt ist die Reaktion nicht überwältigend, und zwar besonders in Bezug auf mittlere Firmen, einige größere Firmen haben bei der Aufstellung eines Programms

der Verbandsaktivitäten geholfen. Dazu gehören eine Mitgliederversammlung, die Änderung der Verbandssatzung, ein Ausbildungsseminar und die Organisation eines Ausbildungsplans für Fachschulen. Außerdem planen die Verbände eine Webseite zu erstellen, um für sich und ihre Aktivitäten weiter zu werben.

Australien Der australische Verband berichtet, dass der Siebdruckbereich in der gleichen Lage ist wie im letzten Jahr, einige Bereiche gehen ständig durch den Wechsel zur Digitaltechnologie zurück, dazu kommt der starke Preisdruck durch globale Konkurrenz. Die Hauptveranstaltung des SGIAA war die Konferenz in Coolum an der Sonnenküste von Queensland. Dazu gehörte ein ausgezeichnetes Forum mit internationalen und australischen Rednern, die die neuesten Industrietrends und Innovationen diskutierten. Die Planung für die australasiatischen Sieb- und Digitalpreise des SGIAA 2007 sind im Gang. Der Wettbewerb steht allen australischen und neuseeländischen Firmen offen und hat seinen Höhepunkt in einem Galaabend am Freitag, dem 20. Juli 2007, im Tagungs-

und Ausstellungszentrum von Sydney. Zu den zukünftigen Zielen des Verbandes gehören die Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden auf den Sieb- und Digitaldrucksektoren und eine weitere enge Zusammenarbeit mit FESPA, SGIAA und ASGA.

Österreich Obwohl der österreichische Druckbereich im Jahr 2005 Null Wachstum erfuhr, war es eine Verbesserung im Vergleich zu dem vergangenen Jahr, was einen 11%-igen Verlust brachte. Die Vorhersagen für 2006 gehen von einem Nullwachstum aus, doch innerhalb der nächsten fünf Jahre erwarten die Sachverständigen 10% Marktzuwachs. Der Digitaldruck wird immer beliebter, in den nächsten fünf Jahren wird eine Wachstumsrate von 25% vorhergesagt. Die Siebdrucker haben weiterhin Erfolg und übernehmen ebenfalls Digitaltechnologien, während der großformatige Druck nicht mehr ganz so hochgejubelt wird wie früher. Der Verband unterstützt die Mediengruppe Verband Druck & Medientechnik, die Ausstellung Dataprint 2007 in Linz zu organisieren. Er plant ebenfalls eine Seminarserie auf der Ausstellung, die von dem Magazin „Das österreichische

grafische Gewerbe“ gefördert wird.

Belgien Es gibt zur Zeit ungefähr 2480 Druckfirmen in Belgien, von denen ca. 900 Mitglieder von Febelgra sind. Es sind meist Ein-Mann-Betriebe, doch haben sie 13.338 Jobs geschaffen und in 2005 ein Gesamtergebnis von €3,197,177,000 erzielt. Von dieser Gesamtsumme wurden 35% im Land erzeugt, die Exporte beliefen sich auf €1,264 Mio. und die Importe auf €1,095 Mio. In Bezug auf die Sieb- und Digitaldruckbereiche haben sich in Belgien viele Hybridfirmen entwickelt, die alle Aspekte des Sieb- und Digitaldrucks und in einigen Fällen sogar Offsetdruck bieten. Im letzten Jahr gab es mindestens drei Zusammenschlüsse zwischen Siebdruck- / Digital- oder Offsetdruckfirmen. Andere Firmen bieten einen umfassenden Service und ändern sogar ihre Namen, um ihren Status als Allroundlieferanten zu unterstreichen. Größere Siebdruckereien sehen sich der wachsenden Konkurrenz von Firmen gegenüber, die UV-FlachbettInkjetdruckmaschinen installiert haben; im letzten Jahr wurden sieben derartige FESPA WORLD WINTER/06 43


ASSOCIATION REPORTS

Druckmaschinen in Belgien installiert. Außenmedien in Form von Reklametafeln und Fassadenverkleidungen werden immer beliebtere Werbemethoden und schaffen mehr Aufträge für Rolle-RolleDruckereien, da fünf supergroßformatige Druckmaschinen in 2005 in Belgien installiert wurden. In 2007 plant Febelgra eine Digitaldruckveranstaltung in Verbindung mit der Sonderprojekt-Initiative der FESPA zu organisieren, woran einige führende Digitalzulieferer teilnehmen und Mitgliedern sowie Nichtmitgliedern Gelegenheit geben, sich zu treffen und die Evolution des Digitaldrucks zu diskutieren.

Bulgarien Der bulgarische Siebdruckbereich ist erfolgreich, so weit es sich um Textildruck, Etikettendruck, Transferherstellung, Reklametafeln und Verpackungen handelt, und der Digitaldruck wird ebenfalls immer beliebter. Im letzten Jahr sind viele neue Digitaldruckfirmen gegründet worden und es gibt auch eine wachsende Anzahl von Digitalzulieferern. Leider ist die Begeisterung für eine Mitgliedschaft im Verband weniger groß, der bis jetzt nur 10 zahlende Mitglieder hat, obwohl weitere 85 Firmen registriert sind. Folglich wird der Verband im nächsten Jahr sehr hart arbeiten, um neue Mitglieder zu gewinnen. In den vergangenen 12 Monaten hat sich der Verband bemüht, 44 FESPA WORLD WINTER/06

das Verhältnis zwischen Druckern und Zulieferern zu stärken, er hat Siebdrucker beraten, über Ausbildungen informiert und Seminare abgehalten. Die tschechische Republik In diesem Jahr feierte der tschechische Verband sein 15. Jubiläum mit einigen Veranstaltungen. Es gab einen besonderen Erinnerungstag zu Ehren des Jubiläums, der Verband organisierte seinen 7. Kongress, dazu gehörte ein Sonderprogramm für Siebdrucker. Vertreter des Verbandes nahmen auch an dem Seminar in Posen, Polen, teil und im Mai organisierte er eine Gruppenreise für seine Mitglieder zur Ausstellung FESPA Digital in Amsterdam. Die größten Feiern fanden jedoch im Oktober statt, als sie ein Siebdruckseminar mit dem Titel „Vergleich zwischen traditionellen und neuen Siebdrucktechniken“ mit einem vollen Programm an zusätzlichen Veranstaltungen kombinierten, deren Betonung eindeutig auf „Spaß“ lag. In der schönen Umgebung des Hotels Hamonia in Svabov in der Nähe von Batelov u Juhlava bemühten sich mehr als fünfzig Teilnehmer, eine Reihe von unterschiedlichen Siebdruckaufgaben zu erfüllen, angefangen bei sehr komplizierten bis zu ganz einfachen und verbunden mit unbeschwerten Spielen. Eine weitere bemerkenswerte Veranstaltung war die Zusammenarbeit des tschechischen Verbandes mit dem Siebdruckverband der slowakischen Republik, die in

dem slowakischen Seminar mit Bill Appleton und Peter Kiddell als Rednern gipfelte.

Kroatien Kroatien sieht sich zur Zeit großen wirtschaftlichen Veränderungen gegenüber, die sich auf den Druckbereich auswirken. Da viele Firmen Schwierigkeiten haben, genügend Kapital aufzubringen, um in neue Maschinen zu investieren, wird Leasing eine beliebte Alternative. Auf den Offsetund Digitalmärkten ist der Preis sehr wettbewerbsfähig aufgrund der wachsenden Anzahl von Firmen, die diese Dienste anbieten, doch kann der Siebdruck seinen Stand behaupten, möglicherweise weil er als Verfahren höhere Fachkenntnisse und größere Erfahrung benötigt und die Konkurrenz dadurch geringer ist. Eine positive Entwicklung betrifft die Bereitstellung von Regierungsmitteln für ein umweltfreundliches Abfallund Entsorgungssystems, wodurch der kleine kroatische Verband seinen Mitgliedern helfen kann, mit den neuesten Vorschriften Schritt zu halten. Während des Jahres hat der Verband einen Workshop organisiert und gesponsert, der sich mit Umweltschutz befasste und veranstaltete ein sehr erfolgreiches Seminar zusammen mit der FESPA, das auch dazu beitrug, die Zahl seiner Mitglieder zu verdoppeln. Auf seiner jährlichen Mitgliederversammlung genehmigte der Verband allgemeine Vorschriften in

Bezug auf den Siebdruck, außerdem fand eine Vorführung von Enfocus Software statt. Im kommenden Jahr will der Verband seinen Mitgliedern das Musterbuch „be Effektive“ vorstellen, den E-LearningKurs ins Kroatische übersetzen, eine Liste von schlechten Zahlern zusammenstellen, und für die kroatische Version von Michel Cazas Handbuch „Freundlicher Planet“ werben.

China Die chinesische Druckindustrie ist in den Jahren 1999 – 2004 jährlich um 10% gewachsen, der gesamte Produktionswert beläuft sich auf 332,67 Milliarden in 2005 verglichen mit 280 Milliarden in 2004, das sind 2% des Bruttoinlandsprodukts. Der Siebdrucksektor ist noch stärker als die anderen Bereiche der Druckindustrie gewachsen, und zwar mit 15% jährlich seit 2000. Der Textildruck und industrielle Druckanwendungen verzeichnen ähnliche Wachstumsraten. Laut den Statistiken hat sich der Output beim Digitaldruck um 16% im Jahr 2005 erhöht, was teilweise auf die Tatsache zurückgeht, dass China mittlerweile den weltweit größten Außenwerbemarkt hat, wobei der Digitaldruck mehr als 54% der Gesamtproduktion in diesem Bereich abdeckt. In den letzten 12 Monaten hat der CSGIA eine Abteilung für „Siebdruck und Bildverarbeitung“ in Zusammenarbeit mit einer


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ASSOCIATION REPORTS

Pekinger Schule gegründet und hält einen dreijährigen Kurs für 100 Studenten ab. Er hat ebenfalls seine zweite Industrie-Studie beendet, die viele nützliche Daten über Geräte, Kapazitäten und Marktbedürfnisse sowie eine Vorhersage über die Entwicklung des Sieb- und Digitaldrucks in den nächsten fünf Jahren beinhaltet.

Finnland Als Nutznießer der lebhaften finnischen Wirtschaft sind auch der Sieb- und Digitaldruck im Jahr 2005 um 2% gewachsen, was sich auch im Jahr 2006 fortgesetzt hat. Viele Firmen investieren mittlerweile in Digitaldrucker und einige haben großformatige Flachbettdruckmaschinen gekauft. In diesem Jahr konnte der finnische Siebdruckverband, der sein 30. Jubiläum begeht, die meisten Mitglieder halten und um die zukünftige Mitgliederwerbung zu erleichtern, hat er seinen Namen in Verband des finnischen Sieb- und Spezialdrucks geändert.

46 FESPA WORLD WINTER/06

Gleichzeitig ist er mit Unterstützung des ProjektKomitees der FESPA dabei seine Corporate Identity, Webseite und Datenstamm aufzupolieren. Das ist die Folge einer Reorganisation, die Anfang des Jahres stattfand und dazu führte, dass seine Geschäftsführerin Regina Aas den Verband jetzt unabhängig leitet. Zu den Aktivitäten im vergangenen Jahr gehörten die Organisation einer Reise von über 100 Teilnehmern zur FESPA Digitalausstellung in Amsterdam; die Übersetzung des E-Learning-Kurses ins Finnische und die Einführung eines Kurses über „Certified PDF“, der in Helsinki, Turku und Tampere stattfinden wird. Außerdem hat der Verband acht reguläre Sitzungen abgehalten, einschließlich seiner jährlichen Frühjahrsund Herbstmitgliederversammlung en sowie Ausbildungsveranstaltungen über Farbmanagement, Gesundheit und Arbeitsschutz, Preisfixierung und Kostenkalkulation. Ebenso hat er zwei Ausgaben seines

Magazins SERITIETO veröffentlicht und vertrieben.

Frankreich Die französische Druckindustrie ist im ganzen gesehen eine manuell basierte Industrie, die insgesamt ?% zum jährlichen Umsatz des Landes beiträgt und nichtsdestoweniger insgesamt 2% weniger Teilnehmer seit 1993 verzeichnet. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des Umsatzes liegt zur Zeit bei 1,1%. Der französische Verband berichtet, das die drängendsten Themen, mit denen sich die Sieb- und Digitaldruckbereiche beschäftigen müssen, die Lösung von Umweltproblemen und die Verbesserung des Images der Bereiche sind. Im vergangenen Jahr hat der Verband, der kürzlich umgezogen ist, um sich ein Gebäude mit dem Verband für Offsetdruck zu teilen, an der Einführung von sechs Zeugnissen zur beruflichen Qualifikation gearbeitet, die sich auf spezielle Aktivitäten im Sieb- und Digitaldruck beziehen und an Angestellte

vergeben werden, wenn sie ein Examen bestehen, das ihre Fähigkeiten testet. Er hat auch den Rahmen seiner Mitgliederversammlung um Fachkonferenzen erweitert, die sich mit Themen wie Umweltkontrollen und –ausbildung beschäftigen. Diese Innovation war so erfolgreich, dass sie auf der Mitgliederversammlung im nächsten Jahr wiederholt werden soll. Der Verband hat eine neue Webseite erstellt und arbeitet hart an der Organisation von neuen Foren, von denen ein Forum auf einer französischen Fachmesse stattfinden und für ihre Ausbildungsziele werben wird, die auf die Bedürfnisse individueller Firmen eingestellt werden können. Schließlich arbeitet er an einem Umweltlogo für den Sieb- und Digitaldruck.

Deutschland Obwohl es keine offiziellen Zahlen für den Siebdruck gibt, hat sich die wirtschaftliche Situation der deutschen Druckindustrie im Jahr 2005 weiter verbessert. Nach einem bescheidenen Umsatz in den


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ersten sechs Monaten stieg die Produktion im Herbst 2005 auf das höchste Niveau der letzten fünf Jahre, der Gesamtumsatz der Industrie beträgt €17,1 Milliarden. Im letzten Jahr haben der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) und die Bundesinnung für das Siebdrucker-Handwerk (BSH) zusammen einen Entwurf für eine neue Meisterprüfungsverordnung im Siebdrucker-Handwerk erarbeitet. Der Entwurf wurde dem Bundesminister für Wirtschaft zur Genehmigung übermittelt und ist Ende dieses Jahres in Kraft getreten. Die BHS hat ebenfalls eine neue Mitgliederdatenbank auf ihrer Webseite installiert (www.siebdrucker.org), so dass potentielle Kunden einen geeigneten Sieb- oder Digitaldrucker in ihrer Region finden können. Außerdem hat der Verband technische Informationen über den Tampondruck veröffentlicht, so dass die Anwender die beste Wirkung mit diesem Verfahren erzielen können.

Griechenland Der hellenische SiebdruckVerband (HEL.SPA) in Athen wurde ursprünglich 1977 gegründet, hat mittlerweile 82 Mitglieder aus allen Teilen Griechenlands und möchte für die Vorteile des Siebdrucks werben. Aus diesem Grund hält er viele Treffen in seinen Büros ab, so dass die Mitglieder Neuigkeiten, Ansichten und Informationen austauschen können. Außerdem ist er ein aktives Mitglied der Athener Industriekammer für kleine und mittlere Firmen. Im vergangenen Jahr hat sich die griechische Wirtschaft stabilisiert und die Siebdrucker haben einen guten Stand, obwohl sie mit einer Flut billiger Importe aus Osteuropa konfrontiert werden. Sie fangen ebenfalls an in Digitaltechniken zu 48 FESPA WORLD WINTER/06

investieren, um wettbewerbsfähiger zu werden. In diesem Jahr nahm der Verband an zwei erfolgreichen griechischen Ausstellungen teil: Syskevasia, eine Ausstellung über allgemeine Verpackungen und Epigrafica, die sich auf Druckprodukte konzentriert.

Italien Eine verbesserte italienische Wirtschaft hat sich auch günstig auf den Sieb- und Digitaldruck ausgewirkt, obwohl die gestiegenen Kosten für Farben, Bedruckstoffe und Transport die Gewinne etwas schmälerten. SIOTEC, der italienische Verband, der vor nur sieben Monaten gegründet wurde, vertritt die Interessen der Sieb-, Digital- und Tampondrucker sowie der Schildermacher. Zur Zeit hat er ein Präsidium mit zehn Mitgliedern plus 53 angeschlossene Firmen, von denen viele kleine Unternehmen mit durchschnittlich 14 Mitarbeitern sind. SIOTEC hat bereits Verbindung zu den führenden italienischen Fachjournalen aufgenommen und eine eigene Webseite erstellt. Außerdem hat er eine Werbebroschüre veröffentlicht, die auf der Ausstellung Viscom Italien verteilt und an alle entsprechenden Firmen in Italien geschickt wurde. SIOTEC hat sein erstes Fachseminar mit Unterstützung des ProjektKomitees der FESPA abgehalten und hat vor in Kürze zwei weitere Veranstaltungen zu organisieren. Er plant ebenfalls seinen Mitgliedern regionale Ausbildungskurse anzubieten, die durch öffentliche Mittel finanziert und von den Zuliefermitgliedern unterstützt werden. Eine weitere Initiative ist die Zusammenarbeit mit einem führenden italienischen Software-Lieferanten, der ein neues Geschäftspaket liefern soll, so dass die Mitglieder ihre Arbeit besser und

gewinnbringender ausüben und kalkulieren können.

Norwegen Der Siebdruckbereich ist stabil und laut dem norwegischen Verband entwickeln sich die Dinge recht gut, wobei die Firmen, die Nischenmärkte bedienen, die höchsten Gewinne machen. Die Digitalproduktion beeinflusst weiterhin den Markt und viele Siebdrucker haben mittlerweile in Digitalgeräte investiert, um ihre Produktionskapazität zu erweitern. Der Verband, der zur Zeit 45 Mitglieder hat, hielt im letzten Februar seine 45. Mitgliederversammlung in Oslo ab, dazu gehörte ein Besuch in Dänemark, wo die Mitglieder NS-System besuchen konnten. Zur Zeit übersetzt der Verband den ELearning-Kurs ins Norwegische.

Portugal Der Digitalbereich in Portugal wächst, es werden einige neue Digitalfirmen gegründet, während gleichzeitig die Nachfrage nach Siebdruck abnimmt, so dass einige eingeführte Firmen verschwinden. Viele Siebdrucker übernehmen mittlerweile Digitaldruckmethoden und der Verkauf von Digitalgeräten ist im letzten Jahr stark gestiegen. Der Verband berichtet, dass die Umweltthemen weiterhin Sorge bereiten. Er plant mit einem Spezialisten zusammen zu arbeiten, um die Umweltzertifizierung (ISO 14001 und ESMA) zu erhalten. Er arbeitet ebenfalls mit verschiedenen Regierungsbehörden an einem Projekt namens PMEMAS zusammen, wodurch kleine und mittlere Firmen das EMAS-Zertifikat erhalten können.

Polen Im vergangenen Jahr hat sich der polnische SiebdruckVerband auf die Werbung von Mitgliedern konzentriert. Im vergangenen Frühjahr hielt er eine erfolgreiche Konferenz über viele Themen während der Ausstellung Euroreklama ab. Dieser zweitägige Marathon, wozu Lektionen gehörten, die gleichzeitig ins Polnische und Englische übersetzt wurden, zog über 70 Delegierte und einige neue Mitglieder an, von denen viele aus dem Digitalbereich kommen. Der Verband ist damit beschäftigt, den E-LearningKurs ins Polnische zu übersetzen und plant ein Werbeprogramm, wenn die Übersetzung fertig ist und veröffentlicht werden kann. Im kommenden Jahr plant er neue Mitglieder zu werben, seine Methoden der Mitglieder-Kommunikation zu verbessern und mehr Seminare zu organisieren, eins soll auf der Euroreklama 2007 stattfinden.

Rumänien In Anbetracht des Beitritts zur EU im Januar hat die rumänische Wirtschaft geboomt und sowohl der Siebals auch der Digitaldruck haben von diesem Wachstum profitiert. Viele Siebdrucker investieren mittlerweile in Digitalgeräte, um ihre Dienstleistungen zu erweitern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig wächst die Anzahl der kleinen Firmen, da sie einfache Sieb- oder Tampondruckmaschinen und/oder Digitaldrucker verwenden können. In Vorbereitung auf die EUMitgliedschaft haben viele Firmen bereits ihr Interesse bekundet, alle entsprechenden Qualitäts- und Umweltzulassungen zu erhalten, um wettbewerbsfähig in ganz Europa zu sein. Der rumänische Verband wirbt weiterhin für FESPAVeranstaltungen, seine Webseite ist interessant für Mitglieds- und Nichtmitgliedsfirmen, die


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gerne die hier gelieferten Informationen nutzen. Der Verband berichtet ebenfalls, dass eine Siebdruckschule in Ploiesti, die einen sechsmonatigen Siebdruckkurs mit einem Abschlussdiplom anbietet, die Druckfachschule in Timisoara ergänzt.

Serbien Serbien steht inmitten einer Periode demokratischen und wirtschaftlichen Übergangs und sowohl der Sieb- als auch der Digitaldruck profitieren von diesem allgemeinen Klima des Wachstums und Wohlstands. Der Textildruck erlebt zur Zeit einen besonderen Boom und der Digitaldruck wächst zusammen mit der Wirtschaft der Region. Doch obwohl die Firmen mit den neuesten technologischen Entwicklungen Schritt halten, hängt ihr zukünftiger Wohlstand davon ab, dass sie leistungsfähiger und produktiver werden. Der serbische Verband hat ein sehr geschäftiges Jahr hinter sich. Sein Seminar in Belgrad hat viele neue Wege eröffnet und er arbeitet mittlerweile mit Serbiens nationalem Arbeitsamt an einem Projekt zusammen, um Arbeitslose als Siebdrucker auszubilden.

Die slowakische Republik Der slowakische Siebdruckverband organisierte 50 FESPA WORLD WINTER/06

2005 einen zweitägigen Siebdruckkurs in Zusammenarbeit mit dem Projekt-Komitee der FESPA und dem tschechischen Siebdruckverband, an dem mehr als 30 Teilnehmer aus der Slowakei und der Nachbarschaft teilnahmen. In diesem Jahr hat der Verband, der mittlerweile 19 Mitglieder hat, für die Ausstellung FESPA Digital geworben und eine Gruppenreise für seine Mitglieder zur Ausstellung organisiert, während der ein informelles Treffen für slowakische und tschechische Besucher auf dem FESPA-Stand stattfand. Ein Hauptziel des Verbandes ist die Verbindung zu anderen Verbänden und aus diesem Grund hielt er in diesem Jahr zwei gemeinsame Sitzungen mit dem tschechischen Verband ab. Er sandte auch einen Vertreter zur Ausstellung Euroreklama in Posen und zum Begleitseminar, das vom polnischen Sieb- und Digitaldruck-Verband organisiert wurde. Seine Zusammenarbeit mit der Fachschule für Kunst in Trencin besteht ebenfalls weiter, der Verband berät und gibt Präsentationen über Siebdruckthemen.

Slowenien 2005 gab es 595 Firmen, die auf dem slowenischen Drucksektor arbeiten, dazu gehören acht große Firmen, die 1534 Mitarbeiter beschäftigen, acht mittlere

Firmen mit 1019 Mitarbeitern und 579 kleinere Firmen mit 2255 Mitarbeitern – insgesamt 4808 Mitarbeiter. Darin sind nicht die Mitarbeiter eingeschlossen, die in anderen Industrien im Druckbereich arbeiten. Das Gesamteinkommen im Inland belief sich auf ?355 Millionen, sowie weitere ?12,5 Millionen aus Exporten. Zur Zeit gibt es keine offiziellen Zahlen für die Sieb- und Digitaldruckbereiche, obwohl klar ist, dass die Anzahl der kleineren und spezialisierten Firmen zunimmt. Der Digitaldruck wurde in den letzten Jahren immer beliebter und es gab eine große Nachfrage nach großformatigen Digitaldrucken, hauptsächlich von Kunden, die Außenwerbung und POP benötigten. Wie im restlichen Europa ist die Konkurrenz hart, besonders aus Ländern wie der tschechischen Republik, Polen und Ungarn, wo die Lohnkosten bedeutend niedriger sind. Da die Qualität der slowenischen Druckprodukte hoch ist, beziehen die meisten der größeren Firmen einiges Einkommen durch Exporte nach Westeuropa und umgekehrt, obwohl die Inlandsnachfrage wächst, entscheiden sich potentielle Kunden oft für Lieferanten aus anderen Ländern. Der Preis ist der ausschlaggebende Faktor bei der Wahl eines Lieferanten

und es ist deshalb wichtig, dass die slowenischen Firmen weiterhin ihre Fähigkeiten verbessern und in die neueste Technik investieren, um so flexibel und produktiv wie möglich zu werden. Die Zukunft der Druckindustrie wird auch durch die Einführung von JDF (Job Definition Format) beeinflusst, wodurch man eine Arbeit vom Start bis zum Ende verfolgen und die Kosten und Preise genauer kontrollieren kann. In den vergangenen 12 Monaten hat der slowenische Siebdruckverband eine Reihe von Veranstaltungen unterstützt, die sich mit Sieb-, Tampon- und Digitaldruck befassen und von der slowenischen Handelskammer abgehalten wurden. Sie haben sich auf technologische Entwicklungen und die Teilnahme an Ausschreibungen für internationale Projekte konzentriert. Außerdem richtete er das 3D-Druckforum auf der Ausstellung FESPA Digital aus, das sich mit 3DDruckverfahren befasste, einschließlich Präsentationen und Vorlesungen. Zur Zeit bereitet sich der Verband auf die Teilnahme an der Ausstellung Graphic und Packaging in Celje Anfang 2007 vor und arbeitet weiterhin mit der slowenischen Handwerkskammer zusammen, er arbeitet aktiv an der Entwicklung von ISL Pronto mit, wofür er bei allen


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anderen nationalen Verbänden wirbt.

Spanien Wie der spanische Verband berichtet, erleben die Sieb- und Digitaldruckbereiche ein bescheidenes Wachstum, obwohl der „Preiskrieg“ weiter geht und Ausbildung, Umwelt und andere Themen immer noch angemessen angegangen werden müssen. In Bezug auf seine Aktivitäten hatte der Verband kürzlich einen Stand auf der spanischen Siebdruckausstellung in Madrid und hat seinen fünften Siebdruck-Ausbildungsplan vorgelegt, der mittlerweile mehr als 50 Kurse in Siebdruck und allgemeinem Management umfasst. Er liefert auch weiterhin die spanische Übersetzung für das Magazin FESPA World. Außerdem unterhält er das offizielle Handelsregister und vervollständigte die Verkaufsund Lieferbedingungen für die spanische Siebdruckindustrie. Er verteilt das spanische Siebdruckbuch und den Bericht über die spanische Industrie, während er Daten für die laufende Industrieuntersuchung sammelt, die vierteljährlich über den Stand der Sieb- und Digitalbereiche berichtet. Der Verband organisiert zur Zeit eine Reihe von Foren über verschiedene Siebdruckanwendungen wie Grafik, Textilien, etc., so dass die Sieb- und Digitaldruckfirmen zusammen kommen und alle entsprechenden Themen diskutieren können. Eine weitere Initiative betrifft einen Exportplan, der die spanischen Firmen über Regierungssubventionen informieren soll, die sie erhalten, wenn sie ihre Produkte exportieren. Eine weitere Leistung ist die Veröffentlichung eines Leitfadens über spanische Siebund Digitaldruckfirmen, der

potentiellen Kunden eine umfassende Liste der Sieb- und Digitaldrucker, einschließlich ihrer Dienstleistungen, bietet. Schließlich hat der Verband in diesem Jahr das Zertifikat ISO 9001:2000 erhalten.

Schweden In den vergangenen Jahren litt der schwedische Siebdrucksektor an mangelnder Nachfrage wie die gesamte schwedische Druckindustrie, doch scheint sich diese Situation jetzt zusammen mit der Erholung der schwedischen Wirtschaft umzudrehen. 2005 hatte der durchschnittliche Siebdrucker eine Gewinnspanne von 2%. Der schwedische Verband, der 88 Mitglieder hat, hatte ein arbeitsreiches Jahr und hat einige neue Initiativen gestartet. Die erste davon, ein Projekt mit dem Namen „Die Denk-Fabrik“ soll den Mitgliedern helfen, ihren Weg durch den Morast der laufenden Gesetzgebung zu finden. Jedes Mitglied hat einen Ordner erhalten, in dem er das Material sammeln kann, das von der „Denk-Fabrik“ produziert wird, zusammen mit seinem ersten Angebot, das sich auf Qualitäts- und Umweltthemen bezieht. Weitere Inhalte kommen Ende des Jahres und Anfang 2007 hinzu und die Arbeit der „Denk-Fabrik“ wird fortgesetzt. Der Verband veröffentlicht seine Mitgliedszeitung ScreenPressen drei- bis viermal im Jahr, worin über alle Aktivitäten berichtet wird. Wie gewöhnlich hat er zwei große Mitgliedersitzungen ausgerichtet und setzt sein erfolgreiches Posterprojekt fort, das ursprünglich eingeführt wurde, um den Kunst- und Designstudenten ein besseres Verständnis über Siebdruck zu vermitteln und das mittlerweile zu so etwas wie einer Institution geworden ist.

Die Schweiz Der Schweizer Verband

berichtet, dass das vergangene Jahr wieder einmal viele Änderungen und Innovationen im Sieb- und Digitaldruck brachte, am wichtigsten ist der wachsende Trend, dass sich die Firmen als Allround-Drucklieferanten vermarkten. Er berichtet auch, dass es keine große Zusammenarbeit zwischen Sieb- und Digitaldruckern gibt. Weniger positiv ist, dass in diesem Jahr einige alteingeführte Firmen zugemacht haben. Der Verband arbeitet mit anderen Druckverbänden zusammen, um Ausbildung und Training zu verbessern. Obwohl das Verbandsrundschreiben „Seripost“ aufgrund der steigenden Kosten nicht mehr veröffentlich wird, können alle Mitglieder die benötigten Informationen auf der aktualisierten Webseite des Verbandes finden (www.vsds.ch)

England In England sind die Verdienstspannen immer noch eng und die meisten Siebdrucker blicken auf ein wirklich schwieriges Jahr zurück, es sei denn sie beliefern einen Nischenmarkt oder bieten veredelte Produkte. Bei den Industriezulieferern sehen die Bedingungen ähnlich ungünstig aus. Der Digitaldruck hat auch hier enorm an Qualität und Geschwindigkeit zugenommen, doch auch hier herrscht Druck auf die Preise. Der englische Verband berichtet jedoch, dass es Anzeichen dafür gibt, dass industrieller Siebdruck aus dem Fernen Osten nach England zurückkommt, dasselbe gilt für Bekleidungsdruck. In den letzten 12 Monaten hat die Webseite des Verbandes sehr durch die FESPA profitiert, die Mittel für die „Aufpolierung“ bereit stellte und mittlerweile erhält er

mehr als 600.000 Besuche im Monat. Das hat dazu geführt, dass der Verband eine begrenzte Werbefläche auf der Webseite verkaufen konnte, um weitere Mittel für Verbesserungen zu erhalten. Die jährliche AwardsVeranstaltung des Verbandes Ende 2005 war sehr erfolgreich, es waren viele Teilnehmer zu verzeichnen, was den Sponsoren eine ausgezeichnete Publicity brachte. 2007 wird der Wettbewerb wieder ausgeschrieben, und zwar soll er von einer professionellen Firma organisiert werden, um seinen Umfang und seine Wirkung zu erweitern. Das ELearning-Projekt ist weiterhin erfolgreich und ist bald in acht europäischen Sprachen verfügbar. In Bezug auf die Werbung von Mitgliedern ist dem Verband klar, dass er sich selbst etwas aufpolieren muss, um für die neuen, jüngeren Firmen attraktiv zu sein, die andere Bedürfnisse als die früheren Mitglieder haben. Aus diesem Grund plant er eine Serie von Seminaren im Land, hat vor, Marktforschung und Studien ins Leben zu rufen sowie andere Informationen zu vermitteln, um seine Position zu stärken.

Die Ukraine Der ukrainische Digitaldruckverband, der erst in diesem Jahr gegründet wurde, berichtet, dass viele ukrainische Druckfirmen Digitalgeräte kaufen, da sie glauben, damit eine bessere Kapitalrendite zu erzielen. Früher haben sich viele Firmen durch den Kauf von teuren Siebdruckgeräten übernommen, die sie dann nicht zahlen konnten, so dass viele Pleite machten. Eine der ersten Aktivitäten in diesem Jahr war die Organisation einer Gruppenreise zur Ausstellung FESPA Digital in Amsterdam.

FESPA WORLD WINTER/06 51


PETER KIDDELLS KOLUMNE

Regular columnist Peter Kiddell suggests that screenprinters could increase their productivity and profitability if they would only go

Standard oder Traum?

PETER KIDDELL

COLUMNIST

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Wie viele Siebdrucker, die dies lesen, kennen die ISO-Standards, die für den Siebdruck erstellt wurden? Vielleicht wissen Sie, dass es sie gibt, aber wissen Sie auch, wie sie lauten oder wo Sie sie finden können? Dieser Artikel ist nicht für die Fachleute geschrieben, sondern für diejenigen unter uns, für die ein Spektrofotometer ein Traum ist. Es gibt drei spezielle Standards für den Siebdruck, die von der „Internationalen Organisation für Standardisierung“ (ISO) erstellt wurden. Es sind:

ISO 2846-4: 2000 Drucktechnik – Farbe und Transparenz von Druckfarben für den Vierfarbdruck. Teil 4: Siebdruck

ISO 12637-5: 2001 Drucktechnik: Mehrsprachige Terminologie des Druckhandwerks. Teil 5: SiebdruckBezeichnungen

ISO 12647-5:2001 Drucktechnik: Verfahrenskontrolle für die Herstellung von Rasterfarbauszügen, Kontrollabzügen und Fortdruck. Teil 5: Siebdruck Sie können sie online unter HYPERLINK "http://www.iso.org" www.iso.org kaufen und erkennen an ihren letzten Zahlen, dass sie 2000 und 2001 erstellt wurden. Diese Standards sollen überprüft werden, doch wird sich wahrscheinlich in den nächsten zwei Jahren nichts ändern. Die FOGRA hat vor kurzem einige Untersuchungen durchgeführt und festgestellt, dass die Standards genauer ins Schwarze treffen, als manche Leute für möglich gehalten haben. Um vierfarbige Bilder genau und gleichbleibend zu reproduzieren ist es nötig, eine genaue Prozesssteuerung durchzuführen. Die Standards sind ein

guter Startpunkt. Wie bei allen internationalen Standards gibt es immer irgendwelche Kompromisse, aber die Standards sind im Wesentlichen anwendbar und sicher hundert Mal besser als die traditionelle Farblotterie. Obwohl die Standards für lösemittelbasierte, wasserbasierte und UVhärtende Farben gelten, sind sie nur für konventionelle UV-härtende Farben von Bedeutung, da lösemittelbasierte sowie wasserbasierte Farben und wasserbasierte UV-Farben sich durch die Verdampfung der Lösemittel und des Wasser auf der Schablone verändern. Kann man die Schablone und die Farbe einkapseln, so dass keine Verdampfung mehr stattfindet, dann sind die Veränderungen minimal. Mit wenigen Ausnahmen ist konventionelle UV-härtende Farbe das einzige Farbsystem, das nicht unter Verdampfung leidet. Es reagiert jedoch auf Temperaturänderungen und sollte auf seine Arbeitstemperatur gebracht werden, um die besten Leistungen zu ergeben. ISO 2846-4: 2000 ist der Ausgangspunkt für den Vierfarbdruck. Der Standard bestimmt die richtige Farbe und Transparenz von Cyan, Magenta und der Skalenfarben Gelb und Schwarz. Andere entscheidende Faktoren sind die Farbe des Bedruckstoffs, seine Oberfläche und Saugfähigkeit. Der ISO 2846 beinhaltet diese Aspekte und ist für Farbenhersteller gedacht, die seine Vorgaben nutzen, um Farben herzustellen, die den Standards entsprechen. Die Farbmessungen (die farbmetrischen Werte) sind auf der Grundlage von L*a*b* aus dem CIELAB Farbenraum genommen. L* Helligkeit (0 absolutes Schwarz, 100 ist absolutes Weiß) a* Rot-Grün-Achse b* Gelb-Blau-Achse


PETER KIDDELLS KOLUMNE

CIELAB FARBENRAUM Es gibt E-Werte (Delta E), die die akzeptable Abweichung von dem bestimmten Punkt im L*a*b* Farbenraum angeben. Mit anderen Worten, die meisten Siebdrucker würden normalerweise nur die Dichte messen. Die gemessene Dicht kann in Ordnung sein, doch könnte die Farbe immer noch falsch sein. Daher versuchen die Farbenhersteller eine Farbe herzustellen, die innerhalb der Toleranzen des Standards liegt, so dass die Farbe immer noch richtig ist, wenn der Drucker die Dichte misst. Die Transparenz ist ebenfalls ein Element des Standards, es ist die Fähigkeit der Farbe Licht ohne Streuung durchzulassen und zu absorbieren. Mehrere Farbenhersteller haben Farbensets nach dem Standard hergestellt, doch haben sich die Drucker meist nicht sehr dafür interessiert und vorgezogen, ihre normale Farbreihe zu manipulieren, so dass sie dem benötigten fertigen Druck entspricht. Drucker wissen meistens nicht, dass die Pigmente, die für Offsetfarben verwendet werden, sich von denen in UV-härtenden und auch lösemittelbasierten Siebdruckfarben verwendeten unterscheiden. Sie alle besitzen unterschiedliche Farbmerkmale und unterschiedliche Lichtechtheit. Lösemittelbasierte Siebdruckfarben verfügen über die beste Lichtechtheit, dann folgen UV-härtende Siebdruckfarben und Offsetfarben bilden das Schlusslicht. Geht es um die Farbabstimmung von Drucken, die in verschiedenen Druckverfahren hergestellt wurden, hat der Siebdrucker immer Schwierigkeiten. Es wurde schon vorgeschlagen, dass man Offsetdruckpigmente für Siebdruckfarben nehmen sollte, um die Schwierigkeiten bei der Farbabstimmung mit Offsetdruck zu verringern, doch würden die Siebdruckfarben an Leuchtkraft verlieren und sie wären nicht so lichtecht. Der Standard ISO 2846-4: 2000, auch wenn er nicht überall verwendet wird, schreibt Siebdruckpigmente vor. Wenn Sie der Meinung sind, dass bei Siebdruckfarben eine gewisse Verwirrung herrscht, dann ist das verglichen mit Digitaldruckfarben noch gar nichts. Dass es bei Digitalfarben jemals zu einem Standard kommt, ist unwahrscheinlich, da die Druckmaschinen-Zulieferer ihre

eigenen Farben liefern wollen, sie könnten die Standardisierung als potentielle Drohung gegenüber ihren eigenen Markenprodukten auffassen. Der Standard ISO 12637-5: 2001 beschreibt die technischen Bezeichnungen, die im Text über Siebdruckstandards verwendet werden. Die Sprache ist etwas altmodisch, doch genügend verständlich. ISO 12647-5:2001 ist der Standard, der für den Drucker am nützlichsten ist. Er handelt von: • Farbauszügen, für die er die kleinste Dichte der Beschichtung auf dem Fotopositiv angibt • Der Lineatur, für die der Standard geeignet ist • Den typischen Siebwinkeln für verschiedene Rasterpunkte • Der Farbkoordinaten L*a*b* für Primärund Sekundärfarben • Wenn sich die Rasterpunktform innerhalb des Tonwertumfangs verbinden sollte • Der Bildgrößentoleranz • Dem Tonwertergebnis • Den Graubalance-Tonwerten • Dem Tonwertumfang, der gedruckt werden kann • Den wahrscheinliche Punktzuwachs/Punktverlustkurven, um die Kalibrierung der Digitaldateien für die Herstellung der Auszüge zu steuern Die Drucker können von diesen Werten abweichen, um einen besonderen Effekt zu erzielen, doch zu wissen, warum diese Werte gewählt wurden ist noch wichtiger als die Werte selbst. Mit den richtigen Rakelwinkeln kann man das „Mörder-Moiré“ reduzieren. Ebenso kann die Punktform und das Wissen, wie die Punkte zusammenlaufen, dem Drucker helfen Streifenbildung zu vermeiden. Natürlich trägt die Bildgrößentoleranz zur Ausrichtung bei und lindert alle resultierenden Fehlern durch Registerdifferenz. Diese Toleranz muss Wiederholbarkeit der Belichtung beinhalten sowie Veränderungen durch die Auswirkungen von unterschiedlichen Umfeldbedingungen auf die Größe des Fotopositivs in Betracht ziehen. Das Tonwertergebnis (TVS) ist der Wert, der erreicht wird, wenn man den Prozentsatz der Flächendeckung für alle vier Auszüge (Gelb, Magenta, Cyan und Schwarz) in einer einzigen definierten Bildfläche zusammenzählt. Wenn Sie

versuchen ein anderes Druckverfahren genau anzupassen, dann könnte das niedriger sein als die angegebenen 300% Minimum. Die Graubalance ist die Darstellung einer Grauskala, die durch die Kombination von Magenta, Cyan und Gelb durch bestimmte Tonwerte geschaffen wurde. Eine Skalenfarbe hat immer einen bestimmten Grad an Verunreinigung durch die anderen beiden Farben. Diese Verunreinigung wirkt sich auf die Graubalance aus. Ziel ist, ein neutrales Grau zu produzieren. Verwenden Sie die Graubalance, dann können Ihre Augen schnell entdecken, ob es auf der neutralen Fläche noch eine andere Farbe gibt. In dieser Beziehung sind die Augen das empfindlichste Instrument zur Prüfung der Graubalance.

Beispiel einer Graubalance Außerdem handelt der Standard davon, wie der Druck aussieht. Der Bedruckstoff muss ein bestimmtes Weiß haben, ebenfalls der Proof und sie müssen in Bezug auf den Glanz eng beieinander liegen. Der Grad des Glanzes auf dem Endprodukt wirkt sich wesentlich auf das Aussehen des Drucks aus und sollte im Proofingstadium berücksichtigt werden. Um für diesen Standard Messungen durchzuführen, benötigen Sie einen Spektrofotometer, der die L*a*b*Koordinaten misst und dieser Test sollte gemäß ISO 13655 durchgeführt werden. Das Internationale Farbenkonsortium (International Colour Consortium ICC) hat Vorbehalte gegenüber ISO 13655. Diese Vorbehalte sind, dass keine polarisierenden Filter bei den Instrumenten verwendet werden und dass der gedruckte Bogen eine weiße Rückseite anstelle einer schwarzen haben sollte, wenn gemessen wird. Polarisierende Filter verringern die Lichtstreuung einer Farbe. Wenn sie auch das Aussehen einer gedruckten Farbschicht verbessern, dann ist das, was das menschliche Auge sieht, verstreutes Licht und die Abnahme einer Farbe ist schließlich was man sieht und nicht, was man sehen sollte. Im Standard sind vier Farbskalen angegeben: Klasse 1, Klasse 2 und Klasse 3. Klasse 3 wird normalerweise für POS verwendet, wenn eine hohe Sättigung benötigt wird. Die Konzentration der Pigmente ist höher als in Klasse 1. Das beeinflusst wiederum die sekundären FESPA WORLD WINTER/06 53


PETER KIDDELLS KOLUMNE

Beispiele der Farbskala

Klasse 1

Klasse 2

Klasse 3

Der Standard beschreibt auch, was man als geeignete Reproduktion des Tonwertumfangs für die beiden Rasterweiten ansehen kann. Rasterweite Lösemittelbasierte Farbe UV-härtende Farbe Tonwertumfang % Tonwertumfang % 20 lpcm / 50.8 lpi 6 bis 95 3 bis 96 20 lpcm / 101.6 lpi 10 bis 90 8 bis 92 Farben Rot, Grün und Blau, die durch das Überdrucken von Magenta + Geld, bzw. Cyan + Gelb und Cyan + Magenta entstehen. Gedruckt in der Farbfolge Gelb, Cyan und Magenta. In Wirklichkeit ist die Klasse 1 eine langweilige Farbe (geringe Sättigung) und sie ist durch Siebdruck nur schwer herzustellen. Man könnte sich fragen, warum man einen wirklichen Vorteil des Siebdrucks entfernen sollte – seine ihm innewohnende Kraft? Die Zahlen, die für diese beiden Farbarten angegeben wurden, bezeichnen den besten und den schlimmsten Fall und berücksichtigen Veränderungen der lösemittelbasierten Farbe durch Verdampfung nicht, die während der Auflage entsteht und ebenfalls nicht die unterschiedliche Leistung der Farbe durch veränderte Umfeldbedingungen. Der Standard gibt auch den Punktzuwachs/-verlust beim Tonwertumfang für verschiedene Farbsysteme an. Das sind die Druckeigenschaften eines typischen Drucksystems. Die gelieferten Daten sollten als Grundlage für die Kalibrierung der Originalfarbauszüge verwendet werden. Die tatsächlichen Kalibrierungen hängen vom gesamten Drucksystem ab. Diese Messungen werden durch einen Densitometer von dem Kontrollstreifen genommen, das ist ein 30 lpcm/ 76,2 lpi runder Punkt. Die Öffnung des Densitometers sollte Idealerweise 5 mm betragen, so dass die bemusterte Fläche genügt, um ein gutes statistisches Ergebnis zu liefern. Die Mindestöffnung beträgt 3,5 mm. 54 FESPA WORLD WINTER/06

Typische ISO Punktzuwachskurven Lösemittelbasiert

UV-härtend

Um ein genaues Bild zu bekommen, müssen Sie die Standards ISO 12657-5: 2001 zum Preis von ca. €45,00 und ISO 12647-5: 2001 zu €40,00 kaufen. Die Investition lohnt sich. Die Standards müssen jedoch sorgfältig durchgelesen werden und um sie voll in die Praxis umzusetzen, müssten Sie sich vielleicht besonders gut mit Ihrem Farbenzulieferer stellen. Vergessen Sie nicht, dass Sie die Instrumente für die Messungen brauchen. Die Standards geben an, was von den Branchenspezialisten als Ziel vorgegeben ist, doch sie sagen nicht, wie man dieses Ziel erreicht. Das hängt von genauer Verfahrenskontrolle, gleichbleibender Einrichtung und Bedienung ab. Ohne diese hat der Standard so viel Wert wie ein Teekessel aus Schokolade. Wir sind im Geschäft, um Gewinn zu machen, indem wir die Bedürfnisse eines Kunden erfüllen. Der Schlüssel für alle Aspekte des Verfahrens heißt Gleichmäßigkeit. Wenn Sie eine

Werbekampagne durchführen und verschiedene Verfahren für vielfältige Bedruckstoffe verwenden, dann möchte Ihr Kunde, dass jeder Artikel „gleich“ aussieht. Um das zu erreichen, müssen Sie sicherlich einen oder mehrere Druckverfahren anpassen. Dadurch überschreiten Sie sicherlich die Toleranzgrenzen des Standards. Der Schlüssel ist, dass Sie wissen, was Sie getan haben und dass Sie diese Anpassung während der Auflage durchhalten. Die FESPA hat ein Standards-Komitee, das die Standards überprüft und mit FOGRA, ISO, Zulieferern, Druckern und anderen Organisationen zusammenarbeitet, um die beste Arbeitsweise in der Industrie zu verbreiten. Das ist ein sehr komplizierter Bereich mit vielen gegensätzlichen Einflüssen und Sie sollten die FESPA für Ihre Bemühungen anerkennen. Ob ein Druck zweckentsprechend ist, ist letztendlich eine subjektive Entscheidung, da wir keine Volltonflächen messen. Was wir beim Mehrfarbdruck suchen, ob es nun vier, sechs oder zehn Farben sind, ist eine optische Illusion und die Nebeneinanderstellung der Skalenfarben schafft diese Illusion. Vielleicht sollten wir uns daran erinnern, wenn wir das Thema gar zu pedantisch angehen.


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33 1 34 67 28 89

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36 28 51 66 16

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Chris Smith – Projects & Member Services Manager 44 1737 22 97 20

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Mandy Goldfinch – PA to Nigel Steffens

44 1737 22 97 23

44 1737 24 07 70

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Michael Ryan – Group Sales Manager

44 1737 22 97 27

44 1737 24 07 70

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James Ford – Sales Manager

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44 1737 24 07 70

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Marcus Timson - Group Commercial Manager 44 1737 22 97 25 Susan Hamer – Operations Manager

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Lorraine Harrow – Marketing Executive

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56 FESPA WORLD WINTER/06

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FESPA WORLD WINTER/06 57


UND SCHLIESSLICH…

FESPA World interviewt.... Peter Cornelis, einen der Gründer von Augend Technologies Q. Da viele unserer Leser noch

Q. Welche Änderungen müssen

nichts von Ihrer Firma gehört haben, können Sie uns etwas über ihre Gründung und Aktivitäten erzählen?

Sie machen, damit sich die Standard-Inkjettechnologie für die verschiedenen Anforderungen dieses Sektors eignet?

A. Wir sind eine belgische Firma, die vor mehr als drei Jahren gegründet wurde und ursprünglich als Infiniti Europe bekannt war. Anfangs haben wir uns hauptsächlich mit Marketing, Design, Vertrieb und Verkauf einer Reihe von in China hergestellten, groß- und supergroßformatigen, digitalen Inkjetdruckern befasst und einen Vertriebskanal in Europa aufgebaut. In diesem Jahr entschieden wir uns, den Namen unserer Firma in „Augend Technologies“ zu ändern. Wir lieferten eine große Auswahl an lösemittelbasierten Digitaldruckern in verschiedenen Breiten, angefangen bei 1,6 m bis 3,3 m. Die Zunahme der Qualitätsansprüche und Erwartungen hat uns auf ein höheres Niveau dieses Marktes gebracht und wir entschieden uns, unseren Geschäftsbereich durch ein neues Sortiment an höherwertigen Digitaldruckern und eine Digitaldruckmaschine zu erweitern.

Q. Glauben Sie, dass sich der industrielle Bereich für Druckerhersteller am größten erweist und auf welche Anwendungen stellen Sie sich ein?

A. Ja! Da der Inkjet in den kommenden Jahren die vorherrschende Drucktechnik sein wird, beabsichtigen wir ein wichtiger Player in diesem Bereich zu werden. Unsere Konstruktionsabteilung verbessert laufend die Techniken für Anwendungen, die der Digitaldruck noch nicht leisten kann. Wir beabsichtigen mit unserem neuen F16 auf den Reklametafelmarkt zu gehen, doch unser nächstes Ziel ist eine Offsetdruckmaschine, wenn die neuen Druckköpfe 2007 oder 2008 da sind. Wir werden dann Drucker einführen, die sich für den Drucksektor eignen und sind auch an Etikettierung und Verpackung interessiert, da sie immer mehr als Marketingwerkzeuge verwendet werden. 58 FESPA WORLD WINTER/06

A. Die Inkjet- und Druckkopftechnologie ist an dem Punkt angekommen, wo sie als Ersatz für den Offsetdruck verwendet werden kann und ab 2008 sollte der kontinuierliche Inkjet in der Lage sein, die traditionellen Drucktechniken zu überflügeln. Zur Zeit konzentrieren sich unsere Ingenieure auf die Herstellung von Druckmaschinen, die den Siebdruck herausfordern, indem sie bessere Qualität, Geschwindigkeit und Automatisierung bieten. Wir arbeiten zur Zeit an einer Flachbett-Inkjetdruckmaschine, die UV-Farbe verwendet, die sofort trocknet, wenn sie auf dicke Bedruckstoffe wie Fliesen, Tafeln, Glas etc. aufgetragen wird.

Q. Glauben Sie, dass Druckfirmen die Vorteile dieser neuen Möglichkeiten übernehmen?

A. Da der Verkauf hauptsächlich auf den hochwertigen Märkten und an Endverbraucher mit großen Mitteln stattfindet, können wir uns nicht vorstellen, dass sich diese Firmen nicht umstellen können. Die Märkte ändern sich schnell und die Spezialfirmen entwickeln sich auch weiter und sind begierig auf Neues. Natürlich bildet Augend Technologies ihre Großhändler durch regelmäßige technische, Verkaufs- und Marketingtrainingprogramme aus.

Q. Welche neuen Fähigkeiten müssen Ihre Kunden umsetzen?

A. Da neue Druckmaschinen neue Verkaufsmöglichkeiten bieten, müssen sich die Druckfirmen über folgende Punkte im Klaren sein: Kapitalrendite; Verwendung der Druckmaschine; Neue Druckkopftechniken und wie man sie verwendet; Für all diese Fälle bieten wir eine Lösung in unseren Trainingsprogrammen.

Q. Gibt es in den industriellen Bereichen größere

Gewinnmöglichkeiten und wenn ja, könnten Sie erklären warum?

A. Wenn es sich um die teuren Märkte handelt und wenn man Druckmaschinen wie unsere Digitalmaschinen verkauft, dann ist die Rentabilität keine Frage. Sowohl der Endverbraucher als auch der Hersteller haben einen größeren Gewinn durch die höheren Mengen und fortlaufende Produktion. Mengenrabatte sind leicht zu erhalten und indem man Jumborollen auf der Digitalmaschine verwendet, wird der Papierverlust auf ein absolutes Minimum reduziert.

Q. Die Druckmaschinen, die früher von Infiniti-Europe vertrieben wurden, werden in China hergestellt und obwohl das wesentliche Kostenvorteile bringt, glauben Sie, dass die Qualitätsstandards hoch genug sind?

A. Infiniti-Europe hat sich aus einem Großhändler von in China entworfenen Maschinen (kundenbasiert), zu einem Verkäufer von Maschinen entwickelt, die auf die europäischen Qualitätsstandards angepasst sind (ODM). Wir sind eine vollständige Service-Verkaufsund Marketingorganisation, die Maschinen verkauft, die nach unseren eigenen Spezifikationen von zwei verschiedenen Fabriken und zwei verschiedenen Herstellern in China gebaut werden. Wir glauben, dass unsere Qualitätsstandards hervorragend für Firmen in Europa und Amerika geeignet sind. Q. Gibt es noch andere Vorteile außer den Kosten?

A. Die Kosten für die Maschine sind das eine. Betriebskosten und Service etwas anderes und letztlich am wichtigsten. Deshalb arbeitet das Team von Augend Technologies eng mit dem Kunden zusammen, liefert ausgezeichneten Service und reagiert schnell auf die sich verändernden Qualitätserwartungen des Marktes. Unser neuestes Produkt, die Augend F16, ist ein vollwertiges Inkjet-Drucksystem, das von einer Person bedient werden kann, somit fallen die geringst möglichen

Betriebskosten an.

Q. Wird Augend Technologies weiterhin ihre industriellen Inkjets in China herstellen lassen?

A. Wir werden weiterhin die großformatigen Digitaldrucker Xterius, Xplorer, Xpert und Xtream anbieten, die in China nach unseren geänderten Spezifikationen gebaut werden, wie früher von Infinit Europe. Unser neues Angebot, die Augend F16, stellt eine rekordverdächtige Innovation in der europäischen Druckindustrie dar. Es ist die nächste Generation der lösemittelbasierten industriellen Inkjetdruckmaschine, eine wirkliche Spitzenmaschine. Ausgelegt für den sehr hochwertigen Außendruckmarkt, zeichnet sie sich durch die Herstellung von Werbematerialien wie mehrfarbige Reklametafeln und Werbeposter aus und wurde in Belgien entwickelt und mit Präzisionsteilen ausgestattet, die für den Markt optimiert wurden. Es wurde ein umfassendes Servicenetzwerk eingerichtet, um die Zufriedenheit des Kunden zu gewährleisten.

Q. Viele Menschen wären daran interessiert, ihre Drucker in Aktion zu sehen. An welchen Ausstellungen nehmen Sie im nächsten Jahr teil?

A. Im kommenden Jahr haben wir wie in der Vergangenheit vor, an allen großen europäischen Ausstellungen teilzunehmen, einschließlich der FESPA 2007.

Q. Haben Sie vor, Ihr weiteres Arbeitsleben im Digitalbereich zu verbringen und wenn nicht, welche anderen Bereiche begeistern Sie?

A. Wenn Sie den Digitaldruckbereich meinen, dann lautet die Antwort auf jeden Fall JA, da die Übertragungsvorlagenund Bildreproduktion digital geworden ist und das auch bleibt. Was die Freigabetechnologie und Kommunikationsbeispiele betrifft, da kann sich etwas ändern und wenn ja, dann werden wir sehen, was als nächstes kommt. Vielen Dank, thank you!


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