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GESTRANDET

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PURISTISCH

PURISTISCH

Gestrandet: Das Design des Baukörpers erinnert an eine Superjacht. Die „Schiffsbrücke“ in der oberen Etage entpuppt sich als Galerie aus Glas. Die Terrasse auf dem langgezogenen Deck wurde begrünt.

„ARCHITEKTUR ERFORDERT VIEL MUT, VOR ALLEM VONSEITEN DES BAUHERRN.“

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STEPHAN MARX

Starkes Profil: Das Gebäude aus Stahlbeton vereint 200 Quadratmeter Wohnfläche. Die hohe Brüstung dient als Sicht- und Schallschutz. Das horizontale Glasband und der verglaste Patio im oberen Bauvolumen schenken dem Haus zusätzliches Licht.

Wer in den Bergen das Meer sucht, mag ein Träumer sein. Und doch liegt in Schlanders, gut sichtbar entlang der Vinschgauer Staatsstraße, ein Schiff vor Anker. Architekt Stephan Marx ließ es hier nach einem Jahr Bauzeit stranden. Seitdem dient es einer vierköpfigen Besatzung als Zuhause. Für eine Reise auf hoher See ist es ungeeignet, als modernes Familiennest macht es sich aber wunderbar.

IN DER TAT erinnert das äußere Erscheinungsbild des Baukörpers auf den ersten Blick an die Formensprache eines Schiffes, von Anfang an gewollt war das aber nicht. Das langgezogene Gebäude aus Stahlbeton ist das Ergebnis einer Adaption an den Standort. Dieser stellt nur eine schmale Schneise an einer steilen Böschungskante dar und war nicht einfach zu bebauen. Durch die Geometrie des Grundstücks wäre unter Einhaltung der Normalabstände eine Bebauung nicht sinnvoll gewesen. „Um die Bebauung trotzdem zu ermöglichen und die richtige

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„ARCHITEKTUR IST EIN SPIEL MIT VOLUMEN.“

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Positionierung des Baukörpers zu wählen, war es notwendig, die Grenzabstände abzuändern und zu reduzieren. So haben wir am Ende doch noch eine akzeptable Breite für die Errichtung des Gebäudes erreicht“, erklärt Marx.

ALS REAKTION auf die schwierigen äußeren Anforderungen und die Nähe zur viel befahrenen Straße entwarf der Architekt einen anspruchsvollen Baukörper mit einer umhüllenden Schale aus Beton. Die hohe Brüstung im Erdgeschoss dient als Sicht- und Schallschutz, das darüber liegende horizontale Glasband, ausgebildet als Fuge, liegt wie ein Gürtel um das Gebäude und lässt gleichzeitig genügend Licht ins Innere fließen.

WAS VON AUSSEN wie eine Schiffsbrücke oder eine Kommandozentrale aussieht, die auf dem langgezogenen Baukörper aufsitzt, entpuppt sich im Inneren als zweigeschossige, lichtdurchflutete Galerie mit einer großzügigen Glasfassade, die sich Richtung Westen hin öffnet. Genau hier befindet sich das Herzstück des Hauses: ein geräumiger und schlicht eingerichteter Ess- und Wohnbereich aus Ulme mit Blick auf die umliegenden Berge. „Die Ulme strahlt Kraft aus und hat eine lebendige Maserung. Man braucht zwar große Bretter und genügend Fläche, aber wenn das gegeben ist, entfaltet sie im Interieur all ihre Schönheit“, betont Marx. ≥

Foto: René Riller

Foto: René Riller

1. Grandiose Fensterfront: Über die große Glasfassade im Westen, die seitlich in ein Glasband mündet, dringt das um liegende Bergpanorama in die zweigeschossige Galerie. Die weiße Innenseite der Verschattung und der Sichtestrich am Boden sorgen zusätzlich für ein helles Erscheinungsbild.

2. Kochkubus: Die Küche wurde auf Wunsch des Bauherrn bewusst vom Ess- und Wohnbereich getrennt und in einen anthrazitfarbenen Kunststoff kubus ein gekapselt. Eine elegante Schiebetür aus dunklen Lamellen lässt die Küche von außen nur erahnen.

3. Starker Kontrast: Das schlichte Innenleben des Hauses besteht aus Ulme. Ihre prägnante Maserung verleiht den Räumen eine schöne Ästhetik. Der dunkle Kubus, der die Küche räumlich abtrennt, hebt sich optisch ab und dient auch als versteckter Stauraum.

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DER ARCHITEKT IM GESPRÄCH

Stephan Marx führt gemeinsam mit Elke Ladurner ein Architektur studio in Schlanders. Sie realisieren Bau projekte nach dem Motto „Dalassen, weg lassen, zulassen.“

Welche Arbeiten am Gebäude waren besonders anspruchsvoll?

Stephan Marx: Die statischen Anforderungen waren sehr hoch, da die Gebäudehülle im Wohn- und Eingangsbereich fast nur auf einer Stütze steht. In der Mitte des Baukörpers gibt es eine Mauerscheibe, und dort liegt das Hauptdach auf. Die seitlichen Flügel werden gegen Westen über die genannte Stütze gehalten.

Wie ist das möglich?

Eigentlich nur, weil wir relativ komplizierte Stahlbetonträger in die Dachkonstruktion eingebaut haben. Man kann auch darüber streiten, warum man so einen großen Aufwand macht. Da bekommt man fast ein schlechtes Gewissen, schließlich ist das ein enormer Kraftakt und eine Unmenge an Material, das benötigt wird, nur um eine bestimmte Form zu erzielen.

Sie sind sehr selbstkritisch.

Ja, ich finde, das sollte man als Architekt auch sein. Ich habe dem Bauherrn erklärt, was dahintersteckt, aber auch er war von der Formensprache begeistert. In der Architektur geht es viel um Mut, vor allem vonseiten des Bauherrn. Wenn dieser Mut da ist, dann ist vieles möglich.

Warum hat man sich bei der Fassade für einen Putz in Beton- optik entschieden?

Primär aus funktionalen Gründen: Weiß verputzte Gebäude, die neben einer viel befahrenen Straße stehen, sind oft schon nach zwei bis drei Jahren verrußt und verdreckt, und das wollten wir natürlich vermeiden. Am Ende ist der Putz sehr dunkel geworden und wirkt daher wie Beton. Zusätzlich haben wir bewusst vertikale Streifen in den Putz hineingearbeitet. Damit soll ein Kontrast zur Länge des Gebäudes erzeugt werden. Anschließend haben wir die Fassade noch mit einem Schwamm eingefärbt. Das Ergebnis sind graue Schattierungen. Damit ist es uns gelungen, die Optik und Haptik der Fassade z usätzlich aufzuwerten.

Durch die graue Hülle wirkt das Gebäude sehr finster.

Ja, es sieht fast aus wie ein Bunker. Keiner kann sich vorstellen, dass das Innenleben des Gebäudes hell ist. Doch die große zweigeschossige Verglasung im Westen, die als schmaler Streifen entlang des gesamten Gebäudes fortgeführt wird, lässt von vorne sehr viel Licht durch die Galerie. Zusätzlich gibt es im Obergeschoss einen Lichthof mit einer raumhohen Verglasung. Es handelt sich um einen kleinen Patio, der den Vorteil hat, dass man ihn nicht schließen muss, weil ohnehin keiner reinsieht. Das Licht, das hier von oben reinfließt, ist sehr angenehm und erzeugt eine intime Atmosphäre.

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1. Elegant: Raumhohe Keramikfliesen in Beton optik, ein schwebendes Möbelstück aus weißem Korian und beleuchtete Spiegel in Bullaugenform prägen das großzügige Badezimmer.

2. Symmetrisch: Eine offene Holztreppe, maßgeschneidert aus Ulmenholz, dient als Verbindungselement zwischen dem Wohnzimmer und dem Schlafbereich in der oberen Etage.

3. Imposant:

Der Kleiderschrank bietet jede Menge versteckten Stauraum. Verlängert wird die An kleide von einem Spiegel. Die Verglasung an der Decke bringt Tages licht ins Zimmer.

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Die Küche befindet sich im selben Raum, eingekapselt in einem eleganten, anthrazitfarbenen Kubus aus antistatischem Kunststoff, und ist damit bewusst vom Essbereich getrennt worden. Daneben schiebt sich eine offene Holztreppe in den zweigeschossigen Raum. Wer ihr Stufe für Stufe folgt, gelangt in den Schlafbereich. Auf Wunsch des Bauherrn ließ Marx hier zusätzlich einen begehbaren Kleiderschrank aus Ulme anfertigen, der jede Menge Stauraum bietet. Beleuchtet wird das Zimmer von einem Oberlicht im Dach.

IM SELBEN GESCHOSS befindet sich ein Badezimmer mit raumhohen Keramikfliesen in Betonoptik, die ein fugenloses Gesamtbild erzeugen. Dazu gesellen sich eine scharfkantige Korian-Badewanne und ein schwebendes Möbelstück mit zwei Waschbecken aus demselben Material. DAS SCHNÖRKELLOSE und zurückhaltende Innere des Gebäudes basiert auf klaren geometrischen Mustern. So wie das Gebäude selbst das imposante Volumen in Szene setzt. Und genau darum geht es, betont Marx: „Ich setze Volumen in einen Raum oder in Beziehung zu anderen Volumen, und zwar so, dass im gegebenen Kontext ein harmonisches Verhältnis entsteht. Letztendlich ist Architektur immer ein Spiel mit Volumen.“ n

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Text: Barbara Tilli | Fotos: Oliver Jaist

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