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Die Umsatzkönige

des Rankings

Keineswegs überraschend steht die Aspiag auch dieses Jahr an der Spitze unseres Rankings. Zum mittlerweile 14. Mal in Folge. Und der Umsatzkönig konnte noch einmal ordentlich zulegen, die Gesamterlöse stiegen um 2,4 Prozent auf 2,251 Milliarden Euro. Allein in Trentino-Südtirol belief sich der Umsatz auf 605 Millionen Euro. Profitiert hat das Unternehmen von der sehr guten Entwicklung im Detailhandel. Laut Istat sind die Verkäufe italienweit um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

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ASPIAG SERVICE GMBH. Die Aspiag Gruppe zählt zur mitteleuropäischen Handelskette Spar Österreich mit Sitz in Salzburg. Neben Italien ist die Gruppe auch in Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn tätig. 2021 erwirtschaftete sie Erlöse von 17,37 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beschäftigt Spar Österreich über 90.000 Mitarbeitende, in Italien sind es 8.659, allein in unserer Region sind es 1.649 Mitarbeitende. In Italien ist die Aspiag mit den Geschäften Despar, Eurospar und Interspar aktuell in vier Regionen tätig: in Trentino-Südtirol mit 59 Direktverkaufsstellen, im Veneto, in Friaul-Julisch Venetien und in der Emilia Romagna. Insgesamt kommt die Gruppe auf 249 Geschäftsstellen, die vom Unternehmen selbst geführt werden. Dazu kommen 316 Einzelhandels-Filialen, davon 130 in Trentino-Südtirol, die mit einem Franchisevertrag geführt werden.

OBWOHL DIE VERKÄUFE STIEGEN, ging der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 25 Millionen Euro zurück und beläuft sich auf 13 Millionen Euro. Dafür hat die Aspiag Service GmbH mit 103,8 Millionen Euro kräftig investiert. Wesentlich waren vor allem die Investitionen in neue Geschäfte. 14 an der Zahl wurden neu eröffnet, davon vier in Südtirol. Weitere 16 Geschäfte wurden umgebaut und modernisiert. Und die italienische Spar-Tochter will weiter wachsen. Laut Harald Antley, dem Präsidenten des Verwaltungsrates, konzentriert man sich nun vor allem auf den Markteintritt in die Lombardei. Die Ziele sind ambitioniert: Bis 2026 sollen 60 Despar-Geschäfte eröffnet werden. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf über 300 Millionen Euro. Die erste Interspar-Filiale soll noch Ende dieses Jahres ihre Tore öffnen. (VP)

Harald Antley ist Präsident des Verwaltungsrates von Südtirols umsatzstärkstem Unternehmen. Die Aspiag Service GmbH ist aktuell in vier Regionen tätig. Nun folgt der Markteintritt in die die Lombardai.

Alperia AG

ENERGIEDIENSTLEISTER, BOZEN

Das Jahr 2021 hat Südtirol einen weiteren Umsatzmilliardär beschert, der – neben der Aspiag – die zweite Milliarde knackt: Erstmals hat nun auch die Alperia-Gruppe die magische Zahl überschritten und kam auf Gesamterträge von 2.083 Millionen Euro. Ein deutliches Plus von 645 Millionen Euro oder 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Zuwachs sieht allerdings schillernder aus, als er ist. Wie die Gruppe selbst einräumt, ist der steile Anstieg vor allem auf eine Entwicklung zurückzuführen, unter der Betriebe wie Private gleichermaßen leiden: die außergewöhnliche Erhöhung der Energiepreise. Der Einheitspreis für den Stromeinkauf (PUN) stieg im Laufe des Jahres 2021 um ganze 222 Prozent: von einem historischen Tiefstand von durchschnittlich 39 Euro pro Megawattstunde Strom auf rund 125 Euro/MWh. Besonders in der zweiten Jahreshälfte schienen die Preissteigerungen keine Grenzen mehr zu kennen, mit Anstiegen bis zu 420 Prozent im Dezember 2021. Aus heutiger Sicht schienen die damaligen 281 Euro/MWh aber wie ein Schnäppchen – im August 2022 lag der PUN bereits bei 543 Euro/MWh.

SOLCHE HÖHENFLÜGE übertünchen leicht, dass die Wasserkraftproduktion 2021 um ein ganzes Fünftel auf rund 4 Terawattstunden Strom zurückgegangen ist. Und 2022 werden infolge des schneearmen Winters und des extrem trockenen Sommers noch weit schmerzlichere Einbrüche folgen. Große Umbrüche gab es 2021 im Bereich Trading: Der Verkauf im Großhandel ging um 42 Prozent zurück, während bei Endkunden ein Plus von 24 Prozent verzeichnet wurde. Die volatile Preisentwicklung wird klarerweise auch von der Gruppe selbst als Risikofaktor eingestuft, gegen die man sich unter anderem durch Termingeschäfte im Bereich Strom und Gas abzusichern versuche.

UNTER DEM STRICH konnte der scheidende Generaldirektor Johann Wohlfarter, der im Juli vom bisherigen Direktor der Netzgesellschaft Edyna Luis Amort abgelöst wurde, gute Zahlen vorlegen: Mit einem Reingewinn von 70,3 Millionen Euro liegt die Gruppe auf Platz 3 der gewinnstärksten Südtiroler Unternehmen. Die Bilanzkennzahlen ergänzt Alperia in ihrer Nachhaltigkeitsbilanz um alternative Indikatoren. Wie den für Südtirol erwirtschafteten Mehrwert, der sich 2021 auf etwas über 260 Millionen Euro belief. Und zwar in Form von Zahlungen an die öffentliche Verwaltung, Vergütungen und Zulagen für Mitarbeitende, Aufträge an lokale Firmen, Sponsoring und Spenden. Aber auch Dividendenzahlungen an die Gesellschafter, also ans Land, an die Gemeinden Bozen und Meran sowie an die Selfin GmbH. (SP)

Johann Wohlfarter (links) wurde im Juli von Luis Amort, dem bisherigen Direktor von Edyna, als Generaldirektor der Alperia abgelöst.

Foto: Alperia

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