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Die Ranking-Kriterien

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Die Umsatzkönige

Die Umsatzkönige

Südtirols Top 300

Unternehmen

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Zum 14. Mal präsentiert Südtirol Panorama das aussagekräftigste Ranking des Landes. Es verrät, welche Unternehmen sich nach dem Krisenjahr und den pandemiebedingten Rückgängen am besten geschlagen haben.

Vor einem Jahr sprachen wir von der Liste der Wahrheit. Denn im Ranking 2021 sah man erstmals, wie sehr Südtirols Unternehmen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen wurden. Und sie wurden hart getroffen. 195 der Top-300-Betriebe mussten im Krisenjahr 2020 Umsatzeinbußen hinnehmen. Dieses Ranking, ein Jahr später, liefert nun den Beweis, dass sie sich nicht nur aufgerappelt, sondern geradezu aufgebäumt haben. Bis auf 29 Unternehmen konnten alle ihre Erlöse erhöhen.

ADDIERT MAN DIE GESAMTLEISTUNG der Top-300-Unternehmen, kommt man auf Erlöse in Höhe von 26 Milliarden Euro, das sind knapp 6 Milliarden mehr als 2020. Und das Überraschende: Sie erwirtschafteten sogar 4,6 Milliarden Euro mehr als noch im Jahr vor der Pandemie, also im Jahr 2019. Und das, obwohl auch die ersten Monate 2021 noch von Lockdowns geprägt waren.

ZUM 14. MAL UNANGEFOCHTENE Nummer 1bleibt mit einem Umsatz von knapp 2,25 Milliarden Euro die Aspiag Service GmbH, also die Tochter der österreichischen Spar-Gruppe. Und auch die Landesenergiegesellschaft Alperia konnte sich auf ihrer bisherigen Position, Rang 2, erfolgreich halten. Anders sieht es auf den folgenden Rängen aus. Die Seetech Global Industries, also die Sterzinger Leitner-Gruppe, steigt von Platz 3 auf Platz 5 ab und wird von den Stahlwerken Acciaierie Valbruna und dem Transport- und Logistikriesen Fercam verdrängt.

UM EIN MÖGLICHST UMFASSENDES BILD zu bekommen, wie gut Unternehmen performen, berücksichtigt unser Magazin von Beginn an alle Kriterien, nach denen ein Unternehmen gewertet wird. Gerankt werden nicht nur der Umsatz – also die Gesamterlöse –, sondern auch der Gewinn, die Umsatzrendite, das Eigenkapital, die Personalkosten oder der Cashflow. Und das aktuelle Ranking zeigt, dass 2021 nicht nur die Erlöse, sondern auch die Gewinne der Top-300-Unternehmen merklich gestiegen sind. Während die 300 umsatzstärksten Betriebe im Jahr 2020 noch Gewinne in Höhe von 472 Millionen Euro schrieben, waren es 2021 unglaubliche 924,5 Millionen Euro. Obwohl sich, laut Wifi-Barometer der Handelskammer Bozen, fast 60 Prozent der Südtiroler Unternehmen mit einer Steigerung ihrer Betriebskosten konfrontiert sahen. Dazu kamen Engpässe in den Versorgungsketten – von Rohstoffen, Materialien und Halbfertigprodukten. Dies führte vor allem beim verarbeitenden Gewerbe und im Bausektor zu Lieferverzögerungen und am Ende zu steigenden Verkaufspreisen.

DEN HÖCHSTEN NETTOGEWINN schrieb das von den drei Brüdern Thomas, Josef und Ernst Gostner gegründete Energieunternehmen Fri-El Green Power AG. Der Gewinn stieg von 61,4 auf unglaubliche 147,5 Millionen Euro an. Damit schrieben die Gostners den höchsten Gewinn in der Geschichte des Südtirol-Panorama-Rankings. Überhaupt hat die Fri-El-Green Power AG im vergangenen Jahr am besten performt. Italiens führender Stromproduzent aus erneuer-

So entsteht die Top-300-Liste

Das Team von Südtirol Panorama hat, unter der Führung von Silvia Hofer und in Zusammenarbeit mit renommierten Wirtschaftsberatern, auch dieses Jahr wieder über 1.000 Bilanzen durchforstet. Für das Ranking der Top-300-Unternehmen des Landes wurden die wichtigsten Eckdaten einer jeden Bilanz herausgefiltert und sortiert. Das Ergebnis ist ein Ranking mit insgesamt acht Unternehmenskennzahlen. Zusätzlich finden Sie auf Seite 68 die 30 größten Steuerzahler des Landes. Diese Kennzahlen sollen einen Eindruck vermitteln, wie erfolgreich ein Unternehmen arbeitet.

Um die Größe der Unternehmen zu bestimmen, wurden nicht nur die Verkaufserträge erfasst, sondern es wurde die Gesamtleistung des Umsatzes berücksichtigt. Das heißt, auch die sich in Ausführung befindlichen Arbeiten. Da die Berechnungsgrundlagen identisch geblieben sind, kann das diesjährige Ranking eins zu eins mit der Publikation von 2021 verglichen werden.

Folgende Unternehmen wurden für das Ranking unter die Lupe genommen: Alle Kapitalgesellschaften sowie Genossenschaften aus dem Obst-, Milch- und Finanzmarkt, die ihren Rechtssitz in Südtirol haben und ihre Bilanz 2021 innerhalb 15. September 2022 bei der Handelskammer Bozen hinterlegt haben. Berücksichtigt wurden Einzelbilanzen oder im Falle von Firmenzusammenschlüssen auch konsolidierte Bilanzen. Südtirol Panorama bildet aus den Einzelbilanzen von Unternehmensgruppen, die nur intern konsolidieren, keine Firmengruppen. Vom Ranking ausgeschlossen sind Konsortien, Banken und Leasinggesellschaften. baren Energien ist Südtirols ertragreichster Betrieb, belegt Platz 4 bei den rentabelsten Betrieben, Platz 7 bei den vermögendsten Unternehmen und ist der zweitgrößte Steuerzahler des Landes.

WÄHREND IM KRISENJAHR 2020 insgesamt 53 der Top-300-Unternehmen in die Verlustzone gerutscht sind, schafften es im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder mehr Betriebe in die Gewinnzone. Nur noch 35 der Top-300 Unternehmen schlossen das Jahr mit einem Verlust. Mit 36 Millionen Euro den höchsten Verlust musste das Mietwagenunternehmen Avis Budget Italia hinnehmen. Zweistellige Verluste machten auch der Glückspielkonzern Allstar GmbH, die GKN Driveline und die DM Drogerie-Markt-Kette.

SÜDTIROLS GRÖSSTE BETRIEBE haben 2021 auch wieder stärker in ihr Personal investiert. Beliefen sich die gesamten Personalkosten der Top-300-Unternehmen im Jahr 2020 noch auf rund 2,9 Milliarden Euro, waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr 3,4 Milliarden Euro. Das sind sogar 200 Millionen Euro mehr als vor der Pandemie 2019. Und die 300-Top-Betriebe wurden deutlich vermögender. Das Eigenkapital erhöhte sich von einer Gesamtsumme von 11,4 Milliarden Euro auf insgesamt 12,5 Milliarden Euro. (VP)

Villa T am Gardasee Arch. Ardielli Fornasa Villa T am Gardasee Arch. Ardielli Fornasa www.vitralux.com

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