Forensik und Opferschutz für Pflege-, Gesundheits-, und Sozialberufe
Das akademische Zertifikatsprogramm Forensik und Opferschutz für Pflege-, Gesundheitsund Sozialberufe wurde in Reaktion auf die Zunahme von Gewaltopfern, besonders gegen Frauen, ins Leben gerufen. Es fokussiert auf die Verstärkung präventiver Maßnahmen und die Unterstützung der Opfer durch verbesserte Beweissicherung für juristische Schritte. Das Programm schult Fachpersonal im Bereich „Forensic Nursing”, um bei Verdacht auf Gewalt, Missbrauch oder Misshandlung in medizinischen Settings effektiv intervenieren zu können. Diese spezialisierten Pflegekräfte sind nicht nur auf die empathische Betreuung der Opfer ausgerichtet, sondern auch auf die präzise Sicherung von Beweismaterial.
Das akademische Zertifikatsprogramm ist multidisziplinär konzipiert und richtet sich an Fachkräfte in den Bereichen Gesundheit, Betreuung und Sozialwesen, die Opfer von Gewalt versorgen.
Das Zertifikatsprogramm Forensik und Opferschutz für Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufe dient als zusätzliches Angebot einer Expertise, um vor allem erfahrenen Fachkräften im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege neue Perspektiven zu geben. Eine Gleichstellung mit der Weiterbildung „Forensik in der Pflege” gemäß § 64 Abs. 3 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes ist ausschließlich für Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege möglich und wird derzeit bei Bedarf in Erwägung gezogen.
Neu: Sie erhalten neben dem Zertifikat auch erstmals eine Teilnahmebestätigung für die ÖGKV Pflegefortbildungspunkte.
Module
Bezugswissenschaftliche Grundlagen
Modul 1: Recht, Ethik und Naturwissenschaft für die Forensik
Modul 2: Psychologie, Psychiatrie, Soziologie und Kommunikation
Angewandte Forensik
Modul 3: Forensische Praxis
Grundlagen des Opferschutzes und der Gewaltprävention
Modul 4: Vermittlungskompetenz in Gesundheitsförderung und Prävention
Modul 5: Grundlagen des Opferschutzes
Persönliche und berufsbezogene Professionalisierung
Modul 6: Praxis, Praxisreflektion und Abschlussarbeit
(Programmänderungen vorbehalten)
Termine
3. – 5. Oktober 2024 (Do/Fr/Sa)
17. – 19. Oktober 2024 (Do/Fr/Sa)
14. – 16. November 2024 (Do/Fr/Sa)
28. – 30. November 2024 (Do/Fr/Sa)
12. – 14. Dezember 2024 (Do/Fr/Sa)
9. – 11. Jänner 2025 (Do/Fr/Sa)
23. – 25. Jänner 2025 (Do/Fr/Sa)
13. – 15. Februar 2025 (Do/Fr/Sa)
27. Februar – 1. März 2025 (Do/Fr/Sa)
13. – 15. März 2025 (Do/Fr/Sa)
27. – 29. März 2025 (Do/Fr/Sa)
Teilnahmegebühr
€ 2.960/€ 2.3681 (USt.-befreit)
Die Weiterbildung findet jeweils am: Do, 16.30-19.45 Uhr, Fr, 16.30-19.45 Uhr und Sa, 8.45-16.00 Uhr statt.
Die Uhrzeiten können leicht variieren.
Die Teilnehmer*innen werden davon zeitnah in Kenntnis gesetzt.
Die Vortragenden werden zeitnah bekannt gegeben.
Die Pauschale für das Zertifikatsprogramm umfasst Mittagessen sowie Verpflegung in den Pausen (Snacks, Getränke).
1 Studierende und Absolvent*innen der FH Campus Wien erhalten eine Preisreduktion von 20 % auf das Angebot. Die Module sind nicht einzeln buchbar.
Förderung: Die Förderung von 50 % (€ 1.400) ist über PVE-Förderung durch RRF-Mittel möglich, bitte informieren Sie sich. (https://primaerversorgung.gv.at)
Das Zertifikatsprogramm umfasst 30 ECTS und besteht aus 6 Modulen sowie den dazugehörigen Modulprüfungen. Nach erfolgreicher Leistungsüberprüfung schließen die Teilnehmer*innen mit dem Zertifikat „forensische Versorgung und Opferschutz im Gesundheits-, Betreuungs- und Sozialbereich-Certificate in Advanced Studies“ ab. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer*innen erstmals eine Teilnahmebestätigung für die ÖGKV Pflegefortbildungspunkte.
Zertifikatsprogramm (30 ECTS), 6 Module, Modulprüfungen
Zielgruppe
Personen mit Abschlüssen oder Diplomen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Personen aus den Bereichen Diätologie, Ergotherapie, Hebammenwesen, Logopädie, Phoniatrie, Audiologie, Physiotherapie, Radiotechnologie und Personen aus den Bereichen Soziale Arbeit oder Sozialmanagement in der Elementarpädagogik.
Ihre Vorteile
> Nach dem Abschluss dieses Zertifikatsprogramms finden die Absolvent*innen ihre berufliche Basis in verschiedenen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens. Dazu gehören unter anderem Krankenhäuser, aber auch außerhalb des Krankenhauses gelegene Einrichtungen (extramural) sowie Einrichtungen mit dauerhaftem Aufenthalt für Patient*innen (intramural), wie z.B. Zentren für die Grundversorgung und Einrichtungen für die Langzeitpflege.
> Das Zertifikatsprogramm vermittelt essenzielle Kenntnisse und Fertigkeiten in Forensik und Opferschutz, speziell für Fachkräfte in Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufen. Es bereitet darauf vor, präventive Maßnahmen gegen Gewalt zu ergreifen, Opfern wirkungsvoll zu helfen, bei Gewaltverdacht professionell zu agieren und Beweismaterial für juristische Zwecke zu sichern
> Sie tragen dazu bei, Gewalt oder Missbrauch zu verhindern
> Einzelne Module können im Akademischen Lehrgang Public Health und Primary Health Care Nursing angerechnet werden, wenn die Teilnehmenden die formalen Zugangsvoraussetzungen erfüllen.
Am Ende des Zertifikatsprogramms sind Sie in der Lage,
> Opfer, Täter*innen und Zeug*innen von Straftaten in der Erstversorgung und Nachbereitung zu betreuen und zu begleiten. Dabei wenden Sie deeskalierende und entlastende Gesprächstechniken an.
> als Drehscheibe zwischen Opfer oder Zeug*in und Behörde/Einrichtungen/Organisationen zu fungieren.
> forensische Beweis-/Datensicherung im Rahmen des Gesetzes vorzunehmen und die Prozesse der forensischen Beweis-/Datensicherung zu beschreiben.
> das notwendige gesetzliche Know-how im Umgang mit Datenschutz und Fallbehandlung in der Forensik und Opferschutz für Pflege zu definieren (Opferschutzgesetz, Unterbringungsgesetz, Verbrechensopfergesetz, Gewaltschutzgesetz, Jugendschutzgesetz im österreichischen Strafvollzugssystem).
> die Grundlagen des Opferschutzes und die Gefährlichkeitseinschätzung zu beschreiben.
> die Grundlagen der forensischen Toxikologie zu erklären.
> eine wirksame Unterstützung von Opfern von Gewalt oder Missbrauch zu bieten und einen Beitrag zur Verhinderung solcher Vorfälle zu leisten.
Zertifikatsprogramm Modul 1-6, inklusive Modulprüfungen:
€ 2.960 regulär/€ 2.3681 ermäßigt
Anmeldefrist: 18. September 2024
1 ermäßigt für Absolvent*innen und Studierende der FH Campus Wien. Alle Beträge sind USt.-befreit.
Die Module sind im ersten Durchgang des Zertifikatsprogramms nicht einzeln buchbar.
Modul 1: Recht, Ethik und Naturwissenschaft für die Forensik (5 ECTS)
> Rechtliche Grundlagen in der Forensik
> Ethische Aspekte in der Forensik
> Naturwissenschaftliche Grundlagen der Forensik
Modul 2: Psychologie, Psychiatrie, Soziologie und Kommunikation (5 ECTS)
> Psychologie Grundlagen im Zuge der Forensik
> Kommunikation und Notfallpsychologie
> Soziologische Aspekte
> Forensisch relevante psychiatrische Krankheitsbilder
Modul 3: Forensische Praxis (5 ECTS)
> Traumatologie und Gefahreneinschätzung
> Forensische Spurenkunde
> Forensische Beweismittelsicherung, Fotografie und Dokumentation
Modul 4: Vermittlungskompetenz in Gesundheitsförderung und Prävention (5 ECTS)
> Grundlage der angewandten Beratung und Schulung und deren Umsetzung auf Individual-, Gruppen- und Organisationsebene
Modul 5: Grundlagen des Opferschutzes (5 ECTS)
> Kinder- und Opferschutz und seine Umsetzung
> Primäre, sekundäre und tertiäre Gewaltprävention, einschließlich der Gesundheitsförderung
> Interpersonelle Gewaltformen und deren Prävention auf definierten Risikogruppen
Modul 6: Praxis, Praxisreflexion und Abschlussarbeit (5 ECTS)
> Praxis, Praxisreflektion und Supervision
> Abschlussarbeit und Präsentation
Zugangsvoraussetzungen
1) ein abgeschlossener Bachelorstudiengang mit Berufsbefähigung zur Gesundheits- und Krankenpflege oder der Abschluss eines gleich- oder höherwertigen Studiums an einer inländischen oder ausländischen postsekundären bzw. tertiären Bildungseinrichtung in der Pflege oder
2) ein Diplom in der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege/Kinder- und Jugendlichenpflege/Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege in Verbindungen mit einer mindestens 2-jährigen facheinschlägigen beruflichen Tätigkeit in der Gesundheitsund Krankenpflege oder
3) Abschluss eines mindestens dreijährigen einschlägigen Studiums (mit 180 ECTSAnrechnungspunkten), mit den Schwerpunkten in Pädagogik und/oder Soziales und/oder Gesundheit an einer anerkannten inländischen oder ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung und eine mindestens 200 Stunden umfassende einschlägige Berufstätigkeit mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und/oder Careleavern, oder ein Praktikum im gleichen Ausmaß. (z. B. Bachelor Soziale Arbeit, FH/BA Soziale Arbeit und Management/Bachelor Sozialpädagogik/Bachelor Bildungswissenschaft/MA Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit/MA Kinder- und Familienzentrierte Soziale Arbeit) oder
4) ein abgeschlossenes Bachelorstudienstudium (mit 180 ECTS-Anrechnungspunkten) in einer vom MTD-Gesetz umfassten Berufsgruppe (Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Orthoptik, Physiotherapie und Radiologietechnologie) oder
5) ein abgeschlossenes Bachelorstudium Hebammen (mit 180 ECTS-Anrechnungspunkten), sowie dem Abschluss an einer Hebammenakademie mit einer mindestens 2-jährigen facheinschlägigen beruflichen Tätigkeit.
Die Highlights:
> Sie sind darauf vorbereitet, Opfern bei Gewaltverdacht wirkungsvoll zu helfen.
> Sie erlangen Kenntnisse und Fertigkeiten, um Gewalt und Missbrauch zu verhindern.
> Sie profitieren von der multidisziplinären Ausrichtung und vom Austausch mit den Teilnehmer*innen und den Fachexpert*innen.
> Durch die Absolvierung dieses akademischen Zertifikatsprogramms erfüllen Sie die gesetzlichen Anforderungen des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes gemäß § 63.
> Zusätzlich können Sie diese Qualifikation im Gesundheitsberufsregister eintragen lassen.
Akademische Leitung
Lic. Marius Contor, MA
Marius Contor ist Studienprogrammleiter für Primary Health Care Nursing und Public Health an der FH Campus Wien. Zugleich ist er auch in der Lehre und Forschung tätig. Marius Contor besitzt hochrangige Expertise in der Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegepädagogik, in Biologie und Fachdidaktik, sowie in Gentechnik Engineering und Biotechnologie. Eine aktuelle Expertisen-Erweiterung auf Doktoratsebene im Bereich des Sustainable Health Research findet aktiv an der medizinischen Universität Graz statt.
Veranstaltungsort
Campus Wien Academy
Favoritenstraße 222 1100 Wien
Die Campus Wien Academy ist Teil der FH Campus Wien und erweitert das Studienprogramm sowie das akademische Weiterbildungsprogramm der Fachhochschule. Im Sinne des lebensbegleitenden Lernens erfasst die Campus Wien Academy die Erfordernisse des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft.
Mit ihren Angeboten in acht Themenbereichen auf akademischem Niveau stellt sich die Campus Wien Academy diesen Anforderungen und bietet inhaltlich auf den Bedarf der jeweiligen Branche ausgerichtete Seminare, Module und Zertifikatsprogramme an.
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Favoritenstraße 222, 1100 Wien
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T: +43 1 606 68 77-8800 academy@fh-campuswien.ac.at www.campusacademy.at
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