Cyril Meier, Leiter Center fo Communications

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«Ich hätte mir diesen Erfolg damals nicht träumen lassen» KOMMUNIKATION Das Center for Communications an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich wird zehn Jahre alt. Im Interview mit MK zieht Leiter Cyril Meier Bilanz, erklärt, was sich in den letzten Jahren verändert hat und spricht über die nächsten Schritte. von simon wolanin MK Das Center for Communications, das Sie begründet haben und seither leiten, feiert zehnjähriges Jubiläum. Wie fällt Ihre Bilanz aus? CYRIL MEIER Ausgesprochen positiv. Seit Beginn des ersten Kommunikations-Studiengangs an der HWZ im Oktober 2003 ist die Zahl der Studierenden von 30 auf rund 700 gestiegen – davon 550 auf Bachelor-Stufe und 150 auf Master-Stufe (das heisst MAS und CAS). So zählt die HWZ im Bereich Kommunikation heute zu den grössten Bildungsstätten für Unternehmens- und Marketingkommunikation in der Schweiz. Ich hätte mir diesen Erfolg damals nicht träumen lassen. Fairerweise ist indessen festzuhalten, dass die öffentliche Kommunikation und die damit verbundene Bildungsnachfrage in den letzten 15 Jahren generell massiv zugenommen haben. Die Ursachen dafür sind bekanntlich vielfältig: gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich, technisch, und die Entwicklung verläuft weiterhin dynamisch. In Konzernen wie bei KMU, aber auch bei Verbänden, NGOs und der öffentlichen Verwaltung hängt der Erfolg wesentlich von erfolgreichem Kommunizieren ab. Das Studien­

angebot in Wirtschaftskommunikation der HWZ, das heute neun Programme umfasst, trifft die Bedürfnisse offensichtlich gut. MK Wie hat sich der Themenbereich «Business Communications» in den letzten zehn Jahren verändert? MEIER Die grossen fachlichen Entwicklungen in unserer Branche sind jedem MK-Leser bestens bekannt, allen voran die Digitalisierung, Dialogisierung, Emoti­ onalisierung, der Kostendruck und das Prozessmanagement. Über unsere Dozierenden, die hauptberuflich zumeist im entsprechenden Fachbereich tätig sind, fliessen neue Entwicklungen via Fachschaften in die Lehre ein. Erkenntnisse schöpfen wir auch aus den Forschungsergebnissen des HWZ-Instituts for Stakeholder View und aus den oft hervorragenden Diplomarbeiten unserer Absolventinnen und Absolventen. Anregungen und Feedbacks empfangen wir von unserem hochkarätigen Fachbeirat wie aus den Partnerschaften mit dem BSW, dem MAZ und zahlreichen weiteren Branchen-Institutionen. Im Ergebnis entstehen dann beispielsweise Lehrgänge wie jüngst der CAS Social Media Management, der CAS Crossmedia Management sowie der MAS Digital Business.

MK Sie sind Center- und Studienverantwortlicher. Wie haben sich die Bedürfnisse der Studierenden verändert und welche Eigenschaften sind heute besonders wichtig? MEIER Beim Lernklima und dem Studienumfeld steigen die Bedürfnisse und Erwartungen stetig an; deshalb wollen wir noch intensiver in Relevanz, Interaktion und Anwendungskompetenz investieren. Ebenso zentral ist die Persönlichkeitsentwicklung: Da wollen wir den Studierenden noch mehr mit auf den Weg geben, damit sie mit ihrem Fachwissen bei Vorgesetzten, Kunden und Kollegen auch gebührend ankommen. Gefragt sind Kompetenzen im Reflektieren, Kooperieren, Beraten und Überzeugen. MK Das Center for Communication führt regelmässig Fachtagungen durch. Was ist die Idee dahinter, wie ist die Resonanz, und was ist für die Zukunft geplant? MEIER Fachtagungen sind die optimale Gelegenheit, den interessierten Berufsleuten zu einem Thema wie in unserem Falle «Communications Controlling» oder auch «Markenschutz und -entwicklung» den neusten Stand darzubringen und einen unkomplizierten Austausch in Form von Forschungsergebnissen und BestPractice-Beispielen zu ermöglichen. Die Resonanz die Qualität der Tagungen betreffend ist sehr

BIO Cyril Meier leitet das Center for Communications an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich (Zürcher Fachhochschule) und ist Mitglied der Schulleitung (www.fh-hwz.ch/cfc). Seine Ausbildung umfasst ein Studium der Amerikanistik an der Universität Zürich, einen Executive MBA an der Universität St.Gallen sowie ein Nachdiplom in Hochschuldidaktik. Frühere berufliche Stationen waren Journalist bei Radio 24, Senior Consultant bei Farner PR, Leiter Corporate Communications des Sulzer-Konzerns sowie Leiter Marketing & Communications von Andersen Schweiz.

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Bildung

gut; die Teilnehmerzahlen, die bisher bei 50 bis 100 liegen, dürfen gerne noch steigen. Da arbeiten wir daran, mit Themen, Köpfen und Vermittlungsformen noch attraktiver zu werden. MK An der HWZ-Arena-Veranstaltung «Unternehmen in der Medienflut» wird folgende Frage gestellt: «Der rasante Medienwandel (owned, paid und earned Media) stellt Unternehmen vor grosse und neue Herausforderungen. Wo liegen die Chancen und Risiken für die Unternehmens- und Marketingkommunikation heute und in absehbarer Zukunft?» Wie lautet Ihre persönliche Antwort darauf? MEIER (lacht) Auf die Schnelle? Wichtig, wenn auch mit neuem Anspruch, scheinen mir als eins­ tigem PR-Mann einige gute alte Bekannte: gut zuhören, fundiert konzipieren und managen, aktuell und kreativ bleiben, sauber handwerken. MK Was für Weiterbildungen sind für die Zukunft der HWZ im Bereich Kommunikation geplant? MEIER Erste Priorität haben für mich und mein Team unsere bestehenden Studiengänge, die müs­ sen in Bestform bleiben, was in unserem dynamischen Berufsfeld ein hoher Anspruch ist. Neu baut die HWZ im Text- und PublishingBereich aus. Zum einen mit dem erwähnten CAS Crossmedia Management, der im April startet. Zum andern mit der formell im Januar beginnenden direkten Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Text Akademie, die nicht nur eine Fachstelle in unserem Center betreiben wird, sondern auch den MAS-Studiengang «Corporate Writing & Publishing» mit uns durchführt. Darin vertiefen sich die Studierenden in alle Text­ sorten, ins ganze Medienspekt­rum, für jedes Publikum. Denn Content und Sprache sind und bleiben Kernstücke erfolgreicher Wirtschaftskommunikation. n

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