Bonbonniere - Alumni:ae Magazine

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Big thanks to the IDK Team:

Birgit Bachler

Konrad Baumann

Tomislav Bobinec

Sigrid Bürstmayr

Astrid Drechsler

Daniel Fabry

Bettina Gjecaj

Sarah Gruber

Daniela Van der Meer-Gruber

Lucia Jarosova

Elisabeth Kainer

Michael Kernbichler

Anika Kronberger

Martina König

Ursula Lagger

Christoph Marek

Dietmar Mosbacher

Stefanie Nestelberger

Christoph Neuhold

Illya Pavlov

Maja Pivec

Roman Pürcher

Andrea Schlacher

Anna Schroll

Tanja Hatzl-Schönbacher

Victoria Sorko

Anke Strittmatter

Marton Szabo-Kass

Zita Szögyényi

Doris Ulrich

Imprint->

Bonbonniere

Issue_02_2024 Alumni Magazine

IDK

Institute of Design and Communication

FH JOANNEUM

University of Applied Sciences Graz, Austria

Information Design Bachelor’s Degree Program

Communication, Media, Sound and Interaction Design Master’s Degree Program

Exhibition Design Master’s Degree Program

Publisher

FH JOANNEUM GmbH

Alte Poststrasse 152

8020 Graz, Austria www.fh-joanneum.at/idk

Concept

Birgit Bachler & Daniel Fabry

Editor in Chief Bettina Gjecaj

Layout >

Informationdesign Students IND22, 3rd Semester

Client centered Design with Lecturer Magnus Feil

Coverdesign & Design proof Tomislav Bobinec

Translation Edith Podhovnik

Print

Medienfabrik Graz

ISBN 978-3-9504761-6-3

What thing doing in the

Gaia Alfinito

Michael Aldrian

Amelie Bund

Jana Klammer

Johanna Krenn

Michaela Masser

Lisa Pendl

Rosa Pfeiler

Anna Pilz

Luna Schilcher

Sandra Ye

is the you like doing most world?

Für sein erstes Werk hat man „ewig Zeit“, beim zweiten steigt der Zeitdruck, frei nach Elvis Costello. Die Fertigstellung des ersten Alumni:ae-Magazins 2023 war ein Meilenstein für das Institut Design & Kommunikation. Mittlerweile gibt es über zweitausend Alumni:ae unseres Instituts – einige Lebenswege und Karrieren vorzustellen war die Grundidee des Formats „Bonbonniere“. Also, höchste Zeit für die nächste süße Runde! -:)

Über den Bezug der „Bonbonniere“, einer „hübsch aufgemachten Pralinenpackung“ haben wir schon in der vorigen Ausgabe sinniert. Nun haben wir wieder einige unserer erfolgreichen Absolvent:innen in güldenes Stanniolpapier gewickelt und präsentieren sie in unserem liebgewonnenen Magazin-Format.

Es zeigt sich wieder: Vielseitigkeit steht bei uns am Institut nicht nur auf der Verpackung, sie wird tatsächlich gelebt und von unseren Absolvent:innen mit ihren beeindruckenden Lebensläufen in die Welt hinausgetragen. Wir sind besonders stolz darauf, dass viele Alumni:ae immer wieder gerne zurück zu uns ans Institut kommen, um ihre Erfahrungen und Skills mit der jungen Generation zu teilen.

Vielseitigkeit spiegelt sich in dieser Ausgabe auch im Design wider, gestaltet wurde es von Informationsdesign Studierenden des dritten Semesters. Sie haben den Task, die einzelnen Features des Magazins mit individueller Formensprache zu versehen, mit Glanz und gutem Geschmack gelöst.

In dieser zweiten Ausgabe unseres Alumni:aeMagazins finden sich folgende sieben Lebensläufe:

Anaïs Horn lebt und arbeitet als Künstlerin und Kreativdirektorin (Fondazione Europa) in Paris. Ihre interdisziplinäre, künstlerische Praxis schafft intime Settings, in denen sich persönliche Narrative – seien diese autobiografisch, erforschen Übergangsriten oder Biografien historischer, weiblicher Figuren – zu universellen Reflexionen entwickeln. Neben ihrer internationalen Ausstellunsgstätigkeit ist das Buch ein wichtiges Medium: fünf Künstlerinbücher erschienen seit 2020 in renommierten Verlagen. 2022 co-gründete sie den Verlag „Drama Books“, Paris, 2023 den Artist-Run Space “Cabanon”.

Daniel Perraudin ist Gründer und Partner von Capitale Berlin/Wien – einem Studio für Branding, Leitsysteme und Editorial Design. Als ausgewiesener Spezialist für komplexe (typo)grafische Projekte hat er Erfahrung im Bereich Corporate Design und Typografie für Kunden wie BMW, Canyon, MAN, Porsche und Sky. Sein Wissen gibt er seit einigen Jahren an unsere Studierenden weiter. Perraudins erste Schrift „Parka“ veröffentlichte er 2010 erfolgreich beim legendären Font Bureau.

User Research und Produktmanagement ist die berufliche Leidenschaft von Johanna Kollmann, die es direkt nach ihrem Studium nach London verschlagen hat. In unterschiedlichsten Projekten arbeitet die Freiberuflerin im Service- und User Experience Design eng mit den Entwickler:innen zusammen – ein wesentlicher Teil dieses Jobs ist es, Kriterien durchzudenken und herauszufinden, wo die Prioritäten der unterschiedlichen Nutzer:innen liegen.

Die gebürtige Ukrainerin Kseniia Eröss ist 2013 wegen des Ausstellungsdesign Masters an der FH JOANNEUM nach Graz gezogen. Seit vielen Jahren arbeitet sie seither als Illustratorin für ein Onlineportal für Elementarpädagogik. Auf diesem Portal können Eltern und Kindergartenpädagog:innen Ideen für den Alltag mit Kindern finden, z.B. Gedichte, Lieder und Lernspiele.

Inhaber des in Kärnten ansässigen Unternehmens Montenero Productions Lukas Schwarzkogler, hatte die Gelegenheit, Musikvideos für Die Toten Hosen und Moby zu realisieren. Aktuell widmet er sich vorzugsweise der Arbeit an Kinofilmen und TV-Spots, auch wenn dies mitunter sehr anspruchsvoll ist. In seiner unabhängigen Filmproduktionsfirma begeistert er sich besonders dafür, innovative Techniken wie 3D oder bewegte Bilder mit CGI (Computer Generated Imagery) zu erforschen und einzusetzen.

Begonnen hat die Karriere für Absolvent Manuel Kainer mit einem Praktikum bei Audi Design im Bereich Digital User Interface. Heute kümmert er sich als Director Design Operations bei der icon incar GmbH um um einen möglichst reibungslosen Ablauf im Designprozess was Ideenfindung, Konzeption,

Gestaltung und Prototyping aller digitalen UserExperiences im Automobilbereich anbelangt.

Philipp Sackl-O’Neill drang tief in die faszinierende Welt des Silicon Valleys ein, indem er maßgeblich am Redesign des Mozilla Firefox Browsers mitwirkte und schließlich die Position des Head of Design für sämtliche Firefox-Produkte innehatte. Neben dieser beeindruckenden beruflichen Laufbahn gründete er ein Designstudio in München und etablierte die PUSH UX Konferenz, die bis heute erfolgreich besteht. Derzeit setzt er seine Expertise in der Entwicklung persönlicher Projekte fort und berät vielversprechende Start-ups.

Zusätzlich möchten wir Ihnen, sozusagen als zweite Etage in der Packung, eine Auswahl an Kooperationsprojekten aus dem Jahr 2023 vorstellen, die in Zusammenarbeit mit unseren Studierenden am Institut für Design und Kommunikation realisiert wurden.

Erkunden Sie die Bonbonniere wie Feinschmecker:innen eine exklusive Schokoladenmanufaktur, wo jedes Werk eine neue kostbare Geschichte erzählt!

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What is your biggest regret?

You can take „forever“ for your first work, but the time pressure increases for the second, to freely paraphrase Elvis Costello. The completion of the first Alumni:ae magazine in 2023 was a milestone for the Institute of Design & Communication. There are now over two thousand alumni:ae of our Institute – presenting some of their lives and careers was the basic idea behind the ”Bonbonniere“ format. So, it‘s high time for the next sweet round! -:)

In the previous issue, we already discussed the term ”Bonbonniere“, a ”beautifully presented box of chocolates“. Now we have once again wrapped some of our successful graduates in golden tin foil and present them in our much-loved magazine format.

Once again, it shows that versatility is not just a line on the packaging of our institute, it is actually lived and carried out into the world by our graduates with their impressive CVs. We are particularly proud of the fact that many of our alumni:ae are happy to come back to the institute to share their experiences and skills with the younger design generation.

Versatility is also reflected in the design of this issue, which was created by 3rd semester Information Design students. They have solved the task of giving the individual features of the magazine an individual design language with brilliance and good taste.

This second issue of our Alumni:ae magazine contains the following seven biographies:

Anaïs Horn lives and works as an artist and creative director (Fondazione Europa) in Paris. Her interdisciplinary artistic practice creates intimate settings in which personal narratives - whether autobiographical, exploring rites of passage or biographies of historical female figures - develop into universal reflections. In addition to her international exhibition activities, the book is an important medium: five artist‘s books have been published by renowned publishers since 2020. In 2022 she co-founded the publishing house „Drama Books“, Paris, and in 2023 the artist-run space „Cabanon“.

Daniel Perraudin is the founder and partner of Capitale Berlin/Vienna - a studio for branding, signage and editorial design. As a proven specialist for complex (typo)graphic projects, he has experience in corporate design and typography for clients such as BMW, Canyon, MAN, Porsche and Sky. He has been passing on his knowledge to our students for several years. Perraudin‘s first typeface ”Parka“ was successfully published by the legendary Font Bureau in 2010.

User research and product management is the professional passion of Johanna Kollmann, who moved to London straight after graduating. The freelance service and user experience designer works closely with developers on a wide variety of projects - an essential part of this job is thinking through criteria and finding out where the priorities of different users lie.

Ukrainian-born Kseniia Eröss moved to Graz in 2013 for the Exhibition Design Master‘s programme at FH JOANNEUM. She has been working as an illustrator for an online portal for elementary education for many years. On this portal, parents and kindergarten teachers can find ideas for everyday life with children, e.g. poems, songs and educational games.

Lukas Schwarzkogler, owner of the Carinthiabased company Montenero Productions, has had the opportunity to make music videos for Die Toten Hosen and Moby. He currently prefers to work on cinema films and TV commercials, even though this is sometimes very demanding. In his independent film production company, he is particularly enthusiastic about exploring and utilising innovative techniques such as 3D or moving images with CGI (Computer Generated Imagery).

Manuel Kainer‘s career began with an internship at Audi Design in the Digital User Interface department. Today, as Director Design Operations at icon incar GmbH, he is responsible for ensuring that the design process runs as smoothly as possible in terms of brainstorming, conceptualisation, design and prototyping of all digital user experiences in the automotive sector.

Philipp Sackl-O‘Neill delved deep into the fascinating world of Silicon Valley by playing a key role in the redesign of the Mozilla Firefox browser and ultimately holding the position of Head of Design for all Firefox products. Alongside this impressive professional career, he founded a design studio in Munich and established the PUSH UX conference, which is still running successfully today. He is currently continuing his expertise in the development of personal projects and advising promising start-ups.

In addition, as a second layer in the packaging, so to speak, we would like to present a selection of cooperation projects from 2023 that were realised in collaboration with our students at the Institute of Design and Communication.

Explore the Bonbonniere like gourmets inside an exclusive chocolate factory, where every piece tells a new, precious story!

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CAPITALE.BERLIN

PERRAUDIN DANIEL

6 Bonbonniere 02 2024
www.normanposselt.com
© Norman Posselt. Photographer. Retoucher.

ICH WUSSTE ZU DIESEM ZEITPUNKT SCHON,

1 DU HAST 2003 MIT DEM STUDIUM BEGONNEN – HATTEST DU VON BEGINN AN EINE LEIDENSCHAFT FÜR TYPOGRAFIE?

„Ich erinnere mich gut, dass ich relativ bald im Studium damit begonnen habe, während des Unterrichts Buchstaben zu zeichnen, da hatte ich noch gar keine Ahnung, wie das eigentlich funktioniert. Diese Skizzen sind wirklich grottenschlecht. Aber ich zeige sie den Studierenden gerne am Anfang meiner Typografie Vorlesungen, damit sie sehen, dass wir alle einmal klein anfangen. Ich habe allerdings damals schon bemerkt, dass mir das richtig Freude macht, und habe versucht, eine eigene Formensprache daraus zu entwickeln. Gemündet haben diese Bemühungen dann in meiner Diplomarbeit, wofür ich eine eigene Schrift entwickelt habe. Die Parka ist heute Hausschrift der FH, und da schließt sich für mich sozusagen der Kreis.“

2 WIE GING ES NACH DEM DIPLOM FÜR DICH WEITER?

„Ich wusste zu diesem Zeitpunkt schon, dass ich für das Thema Typografie brenne, und habe erstmal meine eigene Schrift weiter entwickelt – zu dem Zeitpunkt lag sie ja nur im Regular Schnitt vor, und ich wusste, wenn ich damit etwas anfangen will, dann muss sie noch viele weitere Zeichen und vor allem Schnitte bekommen. Gleichzeitig musste ich auch erstmal Geld verdienen, also suchte ich mir eine Festanstellung bei KMS in München im Bereich Corporate Design/Typografie. Die Schriftentwicklung war aber permanent in meinem Kopf, und nach 2,5 Jahren habe ich mich dann in Den Haag für den Type and Media Master beworben.“

1 YOU STARTED STUDYING IN 2003DID YOU HAVE A PASSION FOR TYPOGRAPHY FROM THE BEGINNING?

„I remember well that, relatively soon in my studies, I started drawing letters during class, at that time I had no idea how it actually worked. These sketches are really grotty. But I like to show them to the students at the beginning of my typography lectures so that they can see that we all start from nothing. At that time, however, I already noticed that I really enjoyed it and tried to develop my own formal language from it. These efforts culminated in my diploma thesis, for which I developed my own typeface. Today, Parka is the FH‘s house font, and that‘s where I‘ve come full circle, so to speak.“

2 WHAT HAPPENED NEXT FOR YOU AFTER THE DIPLOMA?

„I knew at that point that I was passionate about typography, so I started by developing my own typeface further - at that time it was only available in a regular cut, and I knew that, if I wanted to do something with it, it would have to be given many more characters and, above all, cuts. At the same time, I had to earn money first, so I looked for a permanent job at KMS in Munich in the corporate design/typography department. But type development was permanently in my head, and after 2.5 years I applied for the Type and Media Master’s in The Hague.“

DASS ICH FÜR DAS THEMA TYPOGRAFIE BRENNE.

…THAT I WAS PASSIONATE ABOUT TYPOGRAPHY.

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THE BEACH, DÜSSELDORF AUF
PUNKT Leitsystem Buchreihe
DEM
I KNEW AT THAT POINT..

3 WAR ES EINFACH DORT AUFGENOMMEN ZU WERDEN?

„Naja, die Bewerbung war eine ziemliche Halsüber-Kopf-Aktion. Ich bemerkte bei der Recherche zu diesem Master, dass ich nur mehr zwei Wochen Zeit hatte, um mich zu bewerben, und die ganzen Unterlagen, Zertifikate, Portfolio etc. dann neben der eigentlichen Arbeit zusammenzutragen, war dann kurz extrem stressig. Aber ich dachte, ich bewerbe mich einfach, wird schon werden. Das war im Nachhinein gesehen total vermessen meinerseits, denn ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie nur 12 Studienplätze bei über 200 Bewerber:innen anbieten. Welcher Glücksfall es war, dort aufgenommen zu werden, wurde mir also erst im Nachhinein klar. Der Master war dann in jeder Hinsicht extrem, ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so viel gearbeitet wie dort. Wir waren alle in diesem Kokon, wir haben uns gegenseitig gepusht, jeder hat sich angetrieben gefühlt durch das Kollektiv – es gab eigentlich ausschließlich die Akademie in dieser Zeit. Ich habe 24h pro Tag nur über Schrift geredet, es war wie ein einjähriges Bootcamp mit super hohem Nerdpotential!“

TYPE ALWAYS PLAYS AN IMPORTANT ROLE IN OUR WORK.

3 WAS IT EASY TO GET ACCEPTED THERE?

„Well, the application was quite a head over heels action. I realised when I was researching this Master’s that I only had two weeks left to apply, and then putting all the documents, certificates, portfolio etc. together alongside the actual work was extremely stressful for a short while. But I thought, I‘ll just apply, it‘ll be fine. In retrospect, that was totally presumptuous on my part because I didn‘t know at the time that they were only offering 12 study places out of over 200 applicants. What a stroke of luck it was to be accepted there only became clear to me in retrospect. The Master‘s was extreme in every respect, I don‘t think I‘ve ever worked so much in my life as I did there. We were all in this cocoon, we pushed each other, everyone felt driven by the collective - there was really only the academy during that time. I spent 24h a day just talking about writing, it was like a year-long bootcamp with a super high nerd potential!“

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Bildband SCHRIFT SPIELT IN UNSERER ARBEIT IMMER EINE WICHTIGE ROLLE.

4 WIE GING ES DANACH FÜR DICH WEITER?

„Ich ging zuerst für zwei Jahre nach Leipzig, hab selbständig an eigenen Projekten und mit einem befreundeten Büro im Bereich Leit- & Orientierungssysteme gearbeitet. 2015 bin ich dann nach Berlin gezogen und habe in diesem Zeitraum einige Projekt mit meiner ehemaligen Studienkollegin Cora abgewickelt. Dieser Kontakt hat sich dann zunehmend vertieft, und 2016 haben wir gesagt: lass uns dem Baby doch einen Namen geben, und dann haben wir unser gemeinsames Büro gegründet.“

5 WAS IST EUER INHALTLICHER KERNFOKUS IN EUREM UNTERNEHMEN?

„Unser Fokus liegt auf typografisch versierter Gestaltung, Schrift spielt also immer eine wichtige Rolle. Im Kern geht es um drei inhaltliche Schwerpunkte: Editorial Design, Branding und Leit- und Orientierungssysteme. Typedesign ist mein eigenes

Steckenpferd neben der Bürotätigkeit. Ich habe bisher zwei Schriften veröffentlicht, zwei weitere folgen jetzt – ich denke diese Leidenschaft lässt mich nicht mehr los. Und hin und wieder denke ich noch darüber nach, ob ich nicht vollständig aufs Typedesign setzen sollte, aber mal sehen…“

6 WAS IST FÜR DICH DAS REIZVOLLE BEI DER GESTALTUNG EINES LEITSYSTEMS?

„Es kommt auf die Spielmöglichkeiten an: ich schätze es, wenn ein Leitsystem sehr straight und sehr funktional ist. Das ist im Grunde auch das, was wir im Studiengang von Anfang an gelernt haben, nämlich viele Informationen auf die Essenz herunter zu brechen und die richtigen Häppchen zum richtigen Zeitpunkt anzubieten. Faszinierend ist außerdem, dass bei einem Leitsystem so viele Disziplinen zusammentreffen: Typografie, Architektur, Raum, Wahrnehmungspsychologie… Man muss z.B. einerseits Pläne lesen können, andererseits aber auch in der Lage sein, gestalterisch für unterschiedlichste Orte eine Sprache entwickeln zu können, die zu der jeweiligen Architektur und der Geschichte des Ortes passt.“

UNSER FOKUS LIEGT AUF TYPOGRAFISCH VERSIERTER GESTALTUNG.

4 WHAT HAPPENED NEXT FOR YOU AFTER THAT?

„I first went to Leipzig for two years, worked independently on my own projects and with an office friend in the field of guidance & orientation systems. In 2015, I moved to Berlin and worked on several projects with my former student colleague Cora. This contact then deepened more and more, and in 2016 we said: let‘s give the baby a name, and then we founded our joint office.“

5 WHAT IS YOUR CORE CONTENT FOCUS IN YOUR COMPANY?

„Our focus is on typographically savvy design, so type always plays an important role. At its core, there are three main areas of content: editorial design, branding and guidance and orientation systems. Type design is my own hobby besides my office work. I have published two typefaces so far, two more are to follow now - I think this passion will not let me go. And every now and then, I still think about going into type design completely, but we‘ll see...“

6 WHAT DO YOU FIND APPEALING ABOUT DESIGNING A GUIDANCE SYSTEM?

„It depends on the possibilities: I appreciate it when a guidance system is very straight and very functional. That‘s basically what we learned in the degree programme from the beginning, namely to break down a lot of information to its essence and to offer the right morsels at the right time. It is also fascinating that so many disciplines come together in a signage system: typography, architecture, space, psychology of perception... For example, on the one hand you have to be able to read plans, but on the other hand, you have to be able to develop a language for different places that fits the architecture and the history of the place. MUSEUM IN DER KULTURBRAUEREI

HOCHSCHULE KARLSRUHE Corporate Design
Leitsystem
OUR FOCUS IS ON TYPOGRAPHICALLY SAVVY DESIGN.

War es immer schon dein Plan, an der FH Informationsdesign zu studieren?

Was it always your plan to study Information Design at the UAS?

Wo hast du dein Praktikum absolviert?

Where did you do your internship?

Wie ging es nach der Bachelorarbeit weiter?

What happened after the Bachelor’s thesis?

Und mit welchem Unternehmen habt ihr euch dann selbstständig gemacht?

And with which company did you then start your own business?

Nein, nach meinem AHS-Abschluss und anschließendem Zivildienst wollte ich zuerst etwas in Richtung Typografie und Grafik machen. Webdesign fand ich auch super, ich habe schon als 12-jähriger Websites für lokale Firmen gestaltet und Geld dafür bekommen. Das war vor dem Studium schon die Weichenstellung. Ich habe mich dann nach einem passenden Studium umgeschaut und Informationsdesign hat mich gleich angesprochen.

Ich habe Konrad Baumann gefragt, ob er eine Idee für mein Sommerpraktikum hat. Er hatte gute Kontakte zu der Abteilung bei BMW, die sich um Betriebsanleitungen kümmert.

Als ich dann dort war, habe ich mir das interne Telefonbuch zunutze gemacht und so mit Leuten aus anderen Abteilungen Kaffeetermine vereinbart. Unter anderem mit jemanden von „Advanced Design“, wo ich letztendlich mein Pflichtpraktikum absolviert, und meine Bacherlorarbeit geschrieben habe.

Da kam dann die Frage auf, ob ich bei BMW bleibe. Das Problem war aber die damalige Wirtschaftskrise. Niemand konnte mir einen Arbeitsplatz versprechen.

Glücklicherweise habe ich dann meinen Kollegen Thomas in der BMW-Kantine wiedergetroffen. Ich kannte Thomas von seinem Auslandssemester in Graz, und er hatte die Idee, dass wir uns selbstständig machen könnten. Das haben wir dann auch durchgezogen, ohne lange darüber nachzudenken.

Wir haben ein kleines Designstudio mit dem Namen „envis precisely“ gegründet. So einen Wortwitz, den keine deutschsprachige Person aussprechen kann, als Namen zu nehmen, stellte sich später als Riesenfehler heraus.

Glücklicherweise konnten wir BMW als unseren ersten Kunden gewinnen. Damals haben wir alles von In-Car-Interfaces bis zu mobilen Apps gestaltet. Es war eine sehr spannende Zeit. Unseren Businessplan haben wir in der Lobby von einem Youth Hostel in der Nähe vom Hauptbahnhof geschrieben.

Wenig später kam Markus, ein weiterer FH-Absolvent, als dritter Gründer dazu. Langsam aber sicher ist das Studio dann gewachsen. In dieser Zeit ist haben wir dann auch die PUSH UX Konferenz entwickelt, die es heute immer noch gibt. Wir dachten, es wäre cool, eine eigene Konferenz als Vermarktungsplattform zu haben. Mit der Zeit wurde uns das Leben als Agentur-Leiter dann aber zu blöd. 70% meiner Zeit sind damals in Kundenakquise und andere administrative Tätigkeiten geflossen, anstatt in die Gestaltung selbst. 2013 haben wir das Studio dann letzendlich geschlossen.

No, after graduating from secondary school and doing my civilian service, I first wanted to do something in the field of typography and graphics. I also liked web design, I designed websites for local companies when I was 12 years old and got paid for it. That set the course before I went to university. I then looked around for a suitable degree programme, and Information Design appealed to me right away.

I asked Konrad Baumann if he had an idea for my summer internship. He had good contacts with the department at BMW that deals with operating instructions. Moderately exciting, I tought, but I thought it would be good to see BMW from the inside. When I was there, I used the internal phone book to make coffee appointments with people from other departments. Among others, with someone from “Advanced Design”, where I finally did my compulsory Internship and wrote my Bachelor’s thesis.

Then the question arose as to whether I would stay at BMW. But the problem was the economic crisis at the time. No one could promise me a job. Fortunately, I then met my colleague Thomas again in the BMW canteen. I knew Thomas from his semester abroad in Graz, and he had the idea that we could start our own business. We went through with it without thinking too much about it.

We founded a small design studio called “envis precisely”. Taking a pun like that which no German-speaking person can pronounce as a name later turned out to be a huge mistake. Fortunately, we were able to win BMW as our first client. At that time, we designed everything from in-car interfaces to mobile apps. It was a very exciting time. We wrote our business plan in the lobby of a youth hostel near the main station.

A little later, Markus, another UAS graduate, joined us as the third founder. Slowly but surely, the studio grew. During this time we also developed the PUSH UX conference, which still exists today. We thought it would be cool to have our own conference as a marketing platform. But as time went on, we grew tired of running an agency. At that time, 70% of my time was spent on client acquisition and other administrative tasks instead of on the design itself. In 2013, we finallyclosed the studio.

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Was würdest du den Leuten raten, die jetzt mit ihrem Studium fertig werden?

Was immer hilft ist Neugierde und zu versuchen, die großen Zusammenhänge zu verstehen. Die Prinzipien der Nutzer:innenzentrierung lassen sich auf viele Bereich des Arbeitslebens – zum Beispiel auch auf Bewerbungsprozesse – übertragen.

PHILLIPP

What advice would you give to people who are now finishing their studies?

“ What always helps is curiosity and trying to understand the big picture. The principles of user-centredness can be transferred to many areas of working life for example, also to application processes.“

Und was hast du danach gemacht?

And what did you do after that?

Wie kann man sich das vorstellen für Mozilla zu arbeiten?

How can you imagine it working for Mozilla?

Ich war mit meinen Bewerbungen sehr selektiv. Letztendlich sind Google und Mozilla als Optionen übriggeblieben. Nachdem ich mich nur bei diesen beiden Unternehmen bewerben wollte, habe ich mich für jede Bewerbung ordentlich ins Zeug gelegt. Für Mozilla habe ich eine kleine Website – readyformozilla.com – gebaut, die noch immer online ist. Das hat sehr gut funktioniert. Wenige Wochen später habe ich dort meine Arbeit remote von München aus begonnen.

Ich fand die Zeit bei Mozilla extrem spannend - über unterschiedliche Zeitzonen hinweg zu arbeiten und in die Welt des Silicon Valleys vorzudringen, war großartig.

Ich habe an mehreren großen Redesigns des Firefox Browsers mitgewirkt, sowie an der Überarbeitung der Suchfunktion.

Der Browser ist sehr komplex, und es gab viel learning by doing. Es war nett, die Freiheit zu haben, von überall aus arbeiten zu können. Ich bin viel gereist und war z.B. längere Zeit in Vancouver und San Francisco.

I was very selective with my applications. In the end, only Google and Mozilla remained as options. Because I only wanted to apply to these two companies, I put a lot of effort into each application. For Mozilla, I built a small websitereadyformozilla.com - which is still online. It worked very well.

A few weeks later, I started working there remotely from Munich.

I found the time at Mozilla extremely excitingworking across different time zones and getting into the world of Silicon Valley was great. I’ve been involved in several major redesigns of the Firefox browser, as well as overhauling the search function. The browser is very complex, and there was a lot of learning by doing. It was nice to have the freedom to work from anywhere. I travelled a lot and spent a long time in Vancouver and San Francisco, for example.

Wie lange bist du dann bei Mozilla geblieben?

How long did you stay at Mozilla?

Das ist sehr mutig, vor allem bei deiner Vita!

That’s very brave, especially with your CV!

In meinen fünf Jahren bei Mozilla habe ich mich mit der Zeit immer mehr in Richtung Management orientiert. Zuerst leitete ich ein kleines Team, dann ein größeres, und am Ende war ich dann Head of Design für alle Firefox-Produkte. Nach einer gewissen Zeit habe ich dann aber so ein Sättigungsgefühl bekommen und gleichzeitig gab es Umbrüche im Unternehmen. Ich bin dann über Kontakte zu Freeletics, einem Fitness-App-Startup in München gekommen. Dort war die Stelle für den Director of UX frei. In den nächsten zwei Jahren habe ich bei Freeletics das UX Team geleitet und ausgebaut. Mit August 2021 habe ich jedoch aufgehört und mich stattdessen selbstständig gemacht. Ich will mir die Zeit geben, um an verschiedenen persönlichen Projekten zu arbeiten und unterschiedliche Branchen besser kennen zu lernen.

Ja, ich bin in der Hinsicht auch etwas merkwürdig. Immer wenn ich mich zu sehr spezialisiere, bekomme ich das Gefühl, das mir etwas fehlt. Im Studium haben sich manche Kolleginnen beschwert, dass alles so breit gefächert ist und nicht in die Tiefe geht. Ich fand aber gerade das immer schon besonders wertvoll. Einerseits weil ich die Möglichkeit hatte, viele verschiedene Dinge kennenzulernen, und andererseits, weil man gesehen hat, dass alles auf die gleichen Prinzipien zurückläuft. Man braucht immer ästhetisches Gespür, technisches Verständnis und man muss wissen, wie man mit Menschen auskommt, bzw. etwas für Menschen gestaltet, egal ob im Interface Design, im Ausstellungsdesign oder im Grafikdesign.

In my five years at Mozilla, I gradually moved more and more towards management. First I managed a small team, then a larger one, and in the end I was Head of Design for all Firefox products.

After a while, however, I got a feeling of saturation, and at the same time, there were changes in the company. I then came to Freeletics, a fitness app start-up in Munich, through contacts.

There was a vacancy for the Director of UX. Over the next two years, I managed and expanded the UX team at Freeletics. However, as of August 2021, I quit and started my own business instead.

I want to give myself the time to work on different personal projects and get to know different industries better.

Yes, I’m a bit strange in that respect, too. Whenever I specialise too much, I get the feeling that I’m missing something. In my studies, some colleagues complained that everything was so broad and didn’t go into depth. But I have always found that particularly valuable. On the one hand, because I had the opportunity to get to know many different things, and on the other hand, because you saw that everything goes back to the same principles. You always need an aesthetic sense, technical understanding and you have to know how to get along with people or design something for people, whether in interface design, exhibition design or graphic design.

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ANAÏS HORN

Wie bist du auf das Master Studium gekommen?

Kurz nach meiner Matura ist ein Freund meiner Eltern nach Frankfurt gezogen, um dort das Corporate Design für ein Start-Up zu entwickeln. Ich wollte weg aus Graz und habe dort als seine Assistentin angefangen. Ein paar Monate später bin ich nach Berlin gezogen, wo ich einige Zeit in einer Grafikdesign-Agentur arbeitete. Die gestalterische Arbeit gefiel mir, und ich wollte mein Wissen vertiefen, das Studium in meiner Heimatstadt Graz bot sich an.

Was ist dir von deiner Studienzeit am besten in Erinnerung geblieben?

Direkt in meiner ersten Fotografie-Stunde habe ich meinen Studienkollegen Alex Nussbaumer kennengelernt. Seither sind wir Freunde und arbeiten zusammen. Mit unserem Projekt „Fondazione Europa“ betreuen wir heute internationale Kund:innen im Kunst- und Kulturbereich. Die leider zu kurze Zeit mit Jörg Schlick als Kunstprofessor war prägend und macht mich heute noch stolz. Außerdem habe ich es als wichtig gefunden, dass uns viel Theorie vermittelt wurde, denn es war zuerst mein Bedenken, dass eine Fachhochschule mir nicht die akademische Tiefe bieten könnte, die mir wichtig war.

Wie ging es nach dem Studium weiter?

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Ich habe von Beginn des Studiums an im Kunst- und Kulturbereich gearbeitet – beim Steirischen Herbst, im Forum Stadtpark, und auch als Mitarbeiterin im Design-Büro von Alexander Kada für diverse Buch- und Ausstellungsprojekte. Zum Studienende habe ich in Berlin einen Erasmusaufenthalt gemacht, wiederum mit dem Focus auf Magazingestaltung und Fotografie. Es war klar, dass ich im Print bleiben will und auch Fotografie eine Rolle spielen muss. Nach dem Diplom habe ich der Chefredakteurin der Frauenzeitschrift „Wienerin“ eine Initialbewerbung geschrieben. Kurz darauf fing ich als Grafikerin dort an, und innerhalb eines Monats bin ich zur Kreativdirektorin aufgestiegen, zuerst für die Wienerin, dann für weitere Titel des Styria-Verlages, wie das Modemagazin Diva und das Interior-Magazin Diva Wohnen.

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Und dann hast du noch einmal Kunst studiert?

Die Faszination der Modewelt hat sich abgenutzt, und schon nach kurzer Zeit begann ich nebenbei – gemeinsam mit Alex Nussbaumer – an Projekten im Kunst- und Kulturbereich zu arbeiten. Mich interessierte auch zunehmend meine eigene künstlerische Arbeit, sodass ich mich 2013 für die Schule Friedl Kubelka für künstlerische Fotografie bewarb und nach erfolgreicher Aufnahme in Bildungsteilzeit ging. Nach meinem Abschluss und ersten Ausstellungen in Wien habe ich 2017 die Artist Residency des Bundes an der „Cité Internationale des Arts“ in Paris gewonnen. Anfangs pendelte ich noch für die Magazine nach Wien, erkannte aber schnell, dass die konzentrierte künstlerische Arbeit an selbstgewählten Themen mich unvergleichlich mehr erfüllt. Ich kündigte und zog 2018 an die Residency nach Paris, wo ich heute als selbstständige Künstlerin und Kreativdirektorin lebe.

An welchen Projekten arbeitest du heute?

Gemeinsam mit meinem Partner Eilert Asmervik, einem norwegischen Maler und Musiker, ist unsere Homebase Paris, aber wir sind viel unterwegs. 2022 verbrachten wir vier Monate in NYC, wo ich eine Residency am ISCP (International Study and Curatorial Program) hatte, 2023 waren

wir für Ausstellungen länger in Norwegen und Mexico City und heuer bin ich mit einer Art Residency 4 Monate in Rom. Seit letztem Jahr arbeite ich auch mit einer Galerie in Italien und seit Kurzem mit einer Galerie in Mexico City zusammen, was mir sehr bei der internationalen Verbreitung und Vermarktung meiner Werke hilft.

In meiner künstlerischen Praxis arbeite ich interdisziplinär mit Fotografie, bewegtem Bild, Sound, Text, Zeichnung, Malerei und Installation, zuletzt auch mit einer olfaktorischen Intervention. In Paris arbeite ich in meinem Atelier im 12. Arrondissement, viele Projekte entstehen aber auch im Rahmen intensiver Recherche-Aufenthalte oder in Kollaborationen mit anderen Künstler:innen. Ich versuche auch regelmäßig durch internationale Artist -in-Residency-Aufenthalte neue Orte und Szenen kennenzulernen und im Austausch zu bleiben. Nach einer erfolgreichen Gruppenausstellung, die Eilert und ich 2022 in NYC initiiert haben, gründeten wir letztes Jahr den Pop-Up-Ausstellungsraum “Cabanon” in Paris.

Ich arbeite nach wie vor mit Alex Nussbaumer als „Fondazione Europa“, z.B. mit Kunden wie dem Wiener Performance Theaterhaus „brut“, dessen Design und Kampagnen wir mit internationalen Fotokünstler:innen gestalten, oder der Kunstmesse „Liste Art Fair Basel“, für die wir 2023 erstmals die Kampagne mit AI gestaltet haben. Außerdem erarbeiten wir regelmäßig Grafikkonzepte für Kinofilme, und ich mache auch ab und zu Kostümbild für einen Film oder ein ausgewähltes Modeshooting. Bücher sind nach wie vor unsere absolute Passion, neben der Gestaltung von Ausstellungskatalogen und Künstler:innenbüchern für internationale Institutionen und Verlage haben wir beide unsere eigenen Kunstbuchverlage gegründet: ich 2022 in Paris, „Drama Books“, gemeinsam mit der koreanischen Kreativdirektorin Boah Kim. Unsere erste Publikation „Longing Ghosts in Deep Blue Paranoia“ haben wir 2022 bei Printed Matter in NYC gelauncht. Gerade arbeiten wir als an der dritten Publikation mit zwei New Yorker Künstlerinnen. Auch für meine eigene Praxis ist das Medium Buch sehr wichtig, seit 2020 sind Künstler:innenbücher von mir bei DCV, Berlin, Meta/ Books, Amsterdam, Drama Books, Paris, und Edition Camera Austria erschienen. Letzteres hat meine erste institutionelle Solo-Ausstellung „Die Hand voller Stunden, so kamst du zu mir“ 2021 in der Camera Austria, Graz, begleitet.

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1 Spreads from: Anaïs Horn: Die Hand voller Stunden, so kamst du zu mir, Edition Camera Austria, Graz, 2021. Texts by Attilia Fattori Franchini and Wendy Vogel. Eilert Asmervik, Anaïs Horn: How do you feel about “Lou“?, Meta/Books, Amsterdam, 2020. 2nd edition, 2021. Texts by Delphine Bedel, Anna Gien, Laura Schawelka, Andy Schumacher a.o. Anaïs Horn: Fading, Ed. by Katharina Manojlovic, DCV, Berlin 2021. Texts by Katharina Manojlovic and Anna Gien. Designed by Alexander Nussbaumer, Fondazione Europa. Liste Art Fair Basel, Campaign CD by Fondazione Europa, Campaign 2023, Poster 5 brut Visual Identity and Creative Direction by Fondazione Europa, Image Posters, 2018 / 19 (Photography: David Brandon Geeting)
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Anaïs Horn: Je suis malheureuse et heureuse, Meta/Books, Amsterdam, 2020. Texts by Maren Lübbke Tidow, Jackie Wang, Verena Walzl. Original manuscripts by Anaïs Nin.Designed by Alexander Nussbaumer, Fondazione Europa. 5

ANAÏS HORN

What made you decide to study the Master in Communication Design?

Shortly after my Matura, a friend of my parents moved to Frankfurt to develop the corporate design for a start-up there. I wanted to leave Graz and started working there as his assistant. A few months later, I moved to Berlin, where I worked for a graphic design agency for a while. I liked the design work and wanted to deepen my knowledge, so studying design in my hometown of Graz was the obvious choice.

What do you remember most about your time as a student?

I met my fellow student Alex Nussbaumer right in my first photography class. Since then we have been friends and we still work together. With our project “Fondazione Europa”, we now look after international clients in the art and culture sector. The unfortunately too short time with Jörg Schlick as an art professor was formative and still makes me proud today. I also found it important that we were taught a lot of theory because at first I was concerned that a University of Applied Sciences could not offer me the academic depth important to me.

What happened after you graduated

I worked part-time from the beginning of my studies in the arts and culture sector - at Steirischer Herbst, at Forum Stadtpark, and also as an employee in Alexander Kada’s design office for various book and exhibition projects. At the end of my studies, I did an Erasmus stay in Berlin, again with a focus on magazine design and photography. It was clear that I wanted to stay in print and that photography also had to play a role. After graduating, I applied to the editor-in-chief of the women’s magazine “Wienerin”. Shortly afterwards I started as a graphic designer there, and within a month I rose to become creative director, first for the Wienerin, then for other titles of the Styria publishing house, such as the fashion magazine Diva and the interior magazine Diva Wohnen.

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And then you studied art again?

The fascination with the fashion world wore off, and after a short time I started working on projects in the art and culture sector on the side - together with Alex Nussbaumer. I was also increasingly interested in my own artistic work, so in 2013 I applied to the Friedl Kubelka School of Artistic Photography, and after I was admitted, I went on part-time educational leave. After graduating and having my first exhibitions in Vienna, I won the Federal Artist Residency at the “Cité Internationale des Arts” in Paris in 2017. Initially, I still commuted to Vienna for the magazines but quickly realised that the concentrated artistic work on self-selected topics fulfils me incomparably more. I quit my job and moved to Paris 2018, where I now live as an independent artist and creative director.

What projects are you working on today?

Together with my partner Eilert Asmervik, a Norwegian painter and musician, our home base is Paris, but we travel a lot. In 2022 we spent four months in NYC, where I had a residency at the ISCP (International Study and Curatorial Program), in 2023 we were in Norway and

Mexico City for longer exhibitions and this year I am in Rome for four months with an art residency. I have also been working with a gallery in Italy since last year and more recently with a gallery in Mexico City, which helps me a lot in the international distribution and marketing of my work.

In my artistic practice, I work in an interdisciplinary way with photography, moving image, sound, text, drawing, painting and installation, most recently also with an olfactory intervention. In Paris, I work in my studio in the 12th arrondissement, but many of my projects are also the result of intensive research stays or collaborations with other artists. I also regularly try to get to know new places and scenes through international artist-in-residencies and to stay in touch. After a successful group exhibition that Eilert and I initiated in NYC in 2022, we founded the pop-up exhibition space “Cabanon” in Paris last year.

I still work with Alex Nussbaumer as “Fondazione Europa”, e.g. with clients such as the Viennese performance theatre “brut”, whose design and campaigns we have been creating with international photo artists or the art fair “Liste Art Fair Basel”, for which we designed the campaign with AI for the first time 2023. We also regularly work on graphic concepts for cinema films, and I occasionally do costume design for a film or a selected fashion shoot. Books are still our absolute passion, besides designing exhibition catalogues and artist’s books for international institutions and publishers, we both founded our own art book publishers: me 2022 in Paris, “Drama Books”, together with the Korean creative director Boah Kim. We launched our first publication “Longing Ghosts in Deep Blue Paranoia” at Printed Matter in NYC in 2022. We are currently working on the third publication with two New Yorker artists. The medium of books is also very important for my own practice; since 2020, my own artist’s books have been published by DCV, Berlin, Meta/ Books, Amsterdam, Drama Books, Paris, and Edition Camera Austria. The latter accompanied my first institutional solo exhibition “Die Hand voller Stunden, so kamst du zu mir” 2021 at Camera Austria, Graz. In 2023 I founded the pop-up exhibition space “Cabanon” in my studio in Paris together with Eilert Asmervik.

1 Anaïs Horn: Longing Ghosts in Deep Blue Paranoia, 2022, Installation View from “The Afterwake”, 2023, RGR Gallery, Mexico City. 2 Anaïs Horn & Eilert Asmervik: How do you feel about “Lou”?, Sophie Tappeiner, Vienna 2020, Exhibition View: Kunstdokumentation.com 3 Cover from: Anaïs Horn: Longing Ghosts in Deep Blue Paranoia, Drama 4 Anaïs Horn: “Die Hand voller Stunden, so kamst du zu mir”, Solo Exhibition, Camera Austria, Graz, 2021, Exhibition View: Kunstdokumentation.com
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Rückblick: Demenz-Ausstellung

„Mensch, ____ dich nicht!“

Spielerisch Ängste und Vorurteile im Citypark abbauen

Die Student:innen des Masterstudiengangs Ausstellungsdesign der FH JOANNEUM eröffneten gemeinsam mit Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) und dem Verein Salz Steirische Alzheimerhilfe die Wanderausstellung zum Thema Demenz „Mensch,___dich nicht!“. Diese war von 2. bis 18. Februar 2023 im Einkaufszentrum Citypark (Lazarettgürtel 55, 8020 Graz) zu sehen.

Was, wenn das Einkaufen plötzlich nicht mehr Routine, sondern zu einem Spießrutenlauf oder das Anziehen zu einer Tagesbeschäftigung wird? Was für die meisten Menschen ohne nachzudenken und automatisiert funktioniert, ist für Menschen mit Demenz eine große Herausforderung. Die Wanderausstellung „Mensch, ___ dich nicht!“ spürte diesem Thema interaktiv und spielerisch nach. Sie trug damit dazu bei, Ängste und Vorurteile gegenüber Demenz abzubauen. Die Ausstellung zeigte auf, was Demenz eigentlich ist und wie man damit umgehen kann. „Wir wissen, dass das Stigma rund um die Demenz viele Menschen davon abhält, wertvolle Hilfe zu suchen. Daher ist es so wichtig, dass die Gesellschaft über die Krankheit informiert und aufgeklärt wird. Diese Ausstellung macht das auf eine sehr einladende Art und Weise.“, erklärte Claudia Knopper von der Steirischen Alzheimerhilfe.

„Durch Salz sind wir mit dem Thema Demenz vertraut geworden und haben die Möglichkeit bekommen, das Thema mit unseren Ideen aufzubereiten. Durch das Gestalten der Ausstellung, haben wir die Chance bekommen, zu zeigen, wie man Ausstellungsdesign einsetzen kann, um informativ und anregend über Demenz aufzuklären und gleichzeitig Verantwortung zu zeigen“, so Lara Nellißen und Fiorella Rossi des Masterstudiengangs Ausstellungsdesign der FH JOANNEUM.

www.steirische-alzheimerhilfe.at

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Playfully breaking down fears and prejudices in the Citypark

The students of FH JOANNEUM‘s Master‘s degree course in Exhibition Design opened the traveling exhibition on dementia „Mensch,___dich nicht!“ together with City Councillor for Nursing Robert Krotzer (KPÖ) and the Salz Steirische Alzheimerhilfe association. This was on display from February 2 to 18, 2023 in the Citypark shopping center (Lazarettgürtel 55, 8020 Graz).

What happens when shopping suddenly ceases to be a routine and becomes a gauntlet or getting dressed becomes a daily activity? What works for most people without thinking and automatically is a major challenge for people with dementia. The touring exhibition „Mensch,___dich nicht!“ explored this topic interactively and playfully. It helped to dispel fears and prejudices about dementia. The exhibition showed what dementia actually is and how it can be dealt with.

„We know that the stigma surrounding dementia prevents many people from seeking valuable help. That‘s why it‘s so important that society is informed and educated about the disease. This exhibition does that in a very inviting way,“ explained Claudia Knopper from Styrian Alzheimer‘s Aid.

„Through salt, we have become familiar with the topic of dementia and have been given the opportunity to present the topic with our ideas.By designing the exhibition, we got the chance to show how exhibition design can be used to educate people about dementia in an informative and inspiring way and at the same time show responsibility,“ say Lara Nellißen and Fiorella Rossi from FH JOANNEUM‘s Master‘s degree program in Exhibition Design.

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JOHANNA KOLLMANN

Hast du deine Begeisterungt für UX Design schon während des Informationsdesign Studiums entdeckt?

„Absolut! Ich war dank Konrad Baumann schon während des Praktikums bei Siemens und habe dort im Bereich User Interface Design und Prototyping gearbeitet. Ich durfte im Zuge dessen an einem Forschungsprojekt mitwirken, wo es um ein zukunftsweisendes, vernetztes Haus (Smart Home) gegangen ist. Das war wahnsinnig spannend, weil damals gab es ja noch kein iphone. Meine Diplomarbeit schrieb ich dann auch bei Siemens – es ging um eine Handyapplikation für Siemens im Gesundheitsbereich.“

Did you discover your enthusiasm for UX design during your information design studies?

„Absolutely! Thanks to Konrad Baumann, I was already at Siemens during my internship and worked there in the area of user interface design and prototyping. In the course of that, I was allowed to participate in a research project that dealt with a future-oriented, networked house (smart home). That was incredibly exciting because at that time there was no iPhone. I then wrote my diploma thesis at Siemens - it was about a mobile phone application for Siemens in the health sector.“

Wie ging es nach deiner Diplomarbeit für dich weiter?

„Nach einer kurzen Phase in Berlin ging ich nach Wien und arbeitete rund 1,5 Jahre bei der Firma Frequentis, die im Bereich sicherheitskritische Anwendungen tätig sind. Dann entschied ich mich noch einen Master im Bereich Human Computer Interaction in London in Angriff zu nehmen. Ich muss sagen, es war total hilfreich, dass ich vorher schon Informationsdesign studiert und auch schon gearbeitet habe, denn dadurch wusste ich genau was ich wollte. Ich habe mich bei meiner Masterarbeit auf das Thema agiles Arbeiten spezialisiert - also auf die Frage, wie Designer:innen in einem agilen Arbeitsumfeld arbeiten, was damals noch relativ neu war.“

What happened next for you after your diploma thesis?

„After a short phase in Berlin, I went to Vienna and worked at Frequentis, which is active in the field of safety-critical applications, for about 1.5 years. Then I decided to tackle another Master‘s degree in Human Computer Interaction in London. I have to say it was totally helpful that I had studied and worked in information design before because I knew exactly what I wanted. I specialised in agile working for my master‘s thesis - how designers work in an agile environment, which was relatively new at the time.“

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War es nach dem Masterstudium schwierig in London einen Job zu finden?

„Ganz im Gegenteil: Ich habe gleich nach dem Studium bei einer Agentur mit einem UX Designjob angefangen. Durch dieses Netzwerk von damals bekomme ich heute noch meine freiberuflichen Jobs und arbeite regelmäßig mit ihnen zusammen. Während der Finanzkrise habe ich bei Vodafone gearbeitet und zum Glück eine Nische gefunden: ich betreute dort ein Startup, dass von Vodafone gekauft wurde, das bereits agil gearbeitet hat. Das hat mich total interessiert und ich konnte durch sie sehr viel lernen.“

Was it difficult to find a job in London after your Master‘s degree?

„Quite the opposite: I started a UX design job at an agency right after graduating. Through that network from back then, I still get my freelance jobs today and work with those contacts regularly. During the financial crisis, I worked at Vodafone and luckily found a niche: I was in charge of a startup there that had been bought by Vodafone and was already working in an agile way. That totally interested me, and I was able to learn a lot through them.“

Du bist seit 2014 selbstständig, wie kann man sich deine Arbeit vorstellen?

Heute mache ich hauptsächlich User Research und Produktmanagement. Ein konkretes Beispiel: ich war z.B. 1 Jahr lang für User Research bei einer Consultingfirma zuständig, habe dort das Team geleitet und die Firma hatte im Zuge eines Change Management Projektes neue Produkte und Services entwickelt, die von den internen Benutzer:innen verwendet werden sollten. Meine Aufgabe war einerseits das Usabiliy Testing des Designs aber auch Insights über die Benutzerbedürfnisse und Einstellungen der Benutzer:innen zu generieren.

In einem anderen Projekt mache ich service- und User Experience Design und arbeite enger mit den Entwickler:innen zusammen. Bei dem Service geht es darum, wenn man z.B. in Großbritannien studieren möchte und man kommt aus einem Land wo es noch Tuberkulose gibt, muss man belegen, dass man keine Tuberkulose hat. Momentan ist dieser Prozess noch nicht digital, und im Zuge der Digitalisierung arbeite ich an den verschiedenen Benutzer:innengruppen, klinische Anforderungen etc.

You‘ve been self-employed since 2014, how can people imagine your work?

Today I mainly do user research and product management. A concrete example: I was responsible for user research at a consulting company for one year, I led the team there, and the company had developed new products and services in the course of a change management project that were to be used by the internal users. My task was on the one hand usability testing of the design and on the other hand to generate insights into the user needs and attitudes of the users.

In another project, I do service and user experience design and work more closely with the developers. The service is about, for example, if you want to study in the UK and you come from a country where tuberculosis still exists, you have to prove that you don‘t have tuberculosis. At the moment this process is not yet digital, and in the process of digitalization, I am working on the different user groups, clinical requirements, etc.

21 Bonbonniere 02 2024

WAS IST EIGENTLICH DIE

USER JOURNEY UND WAS IST ES WIRKLICH WAS NUTZER:INNEN BRAUCHEN?

TEIL MEINES JOBS IST GENAU DIESE KRITERIEN DURCHZUDENKEN

WHAT IS THE USER JOURNEY AND WHAT DO USERS REALLY NEED?

PART OF MY JOB IS TO THINK THROUGH EXACTLY THESE CRITERIA

22 Bonbonniere 02 2024

Empfindest du User Experience Design als wachsendes Segment?

„Definitiv. Als Entwickler:in muss man für die Benutzer:innen sprechen, deswegen muss alles faktenbasiert sein. Leider passiert es noch immer, dass gerade im Bereich Servicedesign von Unternehmen Entscheidungen getroffen werden ohne sich zu überlegen, was ist eigentlich die User Journey und was ist es wirklich was Nutzer:innen brauchen? Teil meines Jobs ist genau diese Kriterien durchzudenken und herauszufinden, wo die Prioritäten liegen.“

Do you feel user experience design is a growing segment?

„Definitely. As a developer, you have to speak for the users, so everything has to be fact-based. Unfortunately, it still happens that, especially in the field of service design, decisions are made by companies without considering what the user journey actually is and what users really need. Part of my job is to think through exactly these criteria and find out where the priorities lie.“

Unternehmen buchen dich also neben deinem Know how für deine unvoreingenommene Sichtweise?

Ja, das ist als Freiberuflerin wirklich oft einfacher, wenn ich sage, ich würde das so oder so machen. Man wird als Außenstehende schon dafür eingekauft auch Dinge kritisch zu benennen!

So, in addition to your know-how, companies book you for your unbiased perspective?

Yes, it‘s really often easier as a freelancer to say I would do it this way or that way. You are already bought in as an outsider to also name things critically!

Wie würdest du den Input des Informationsdesign Studiums auf deinen Werdegang beschreiben?

Ich habe am Anfang des Studiums nicht gewusst, das ich in den UX Bereich gehen werde, das habe ich alles der FH zu verdanken. Die breitgefächerte Ausbildung hat mir sehr geholfen, wir hatten z.B. Kunstunterricht mit Jörg Schlick. Damals war mir nicht klar wie relevant das war, erst jetzt weiß ich rückblickend was wir von ihm gelernt haben: nämlich Arbeiten gut zu präsentieren, konstruktive Kritik zu geben und gleichzeitig auch konstruktive Kritik auszuhalten. Und das braucht man in meinem Job jedes Mal und jeden Tag.

How would you describe the input of studying information design on your career?

I didn‘t know at the beginning of my studies that I would go into the field of UX, I owe it all to the UAS. The broad education helped me a lot, we had art classes with Jörg Schlick, for example. At the time, I didn‘t realise how relevant that was. Only now, looking back, do I know what we learned from him: namely, to present work well, to give constructive criticism and, at the same time, to endure constructive criticism. And that‘s what you need in my job every time and every day.

23 Bonbonniere 02 2024

Information designers created a traveling exhibition for the FRATZ Graz association

The association Fratz Graz organized a symposium in 2023 under the focus and motto „100 and 1 idea for child- and youth-friendly cities and communities“, which took place on 28.09.2023 in Graz. As part of the start-up project, information designers created 100 posters, 10 of which are interactive.

At the symposium, parents and interested adults learn how important and necessary „playable living spaces“ are for children and young people and get to know and understand „play“ as a natural part of childhood. Teachers from kindergartens and schools will receive tips and suggestions on how to make their facilities play-friendly. Municipalities, housing developers and planners see and experience how important child-friendliness is as an investment in the future and receive tips and information on how their city, municipality or residential complex can be used as a play and exercise space for children.

The city or community in which children and young people grow up is more than just a „place to live“. Streets, green spaces, parks and squares are important learning and experience spaces. This is where young residents meet, play, chat and exchange ideas. However, the needs of children and young people are often not even asked about or given little consideration. Yet it is entirely possible to design communities and cities in a child- and youth-friendly way. In addition to playful and exciting events and presentations such as urban gaming, Kukuk Box, generation house, democracy station, a world cafe and a future workshop as well as a temporary play street are also planned.

F R A

24 Bonbonniere 02 2024

Informationsdesigner:innen gestalteten Wanderausstellung für Verein FRATZ Graz

Der Verein Fratz Graz veranstaltete 2023 eine Fachtagung unter dem Schwerpunkt und Motto „100 und 1 Idee für kinder- und jugendfreundliche Städte und Gemeinden“ die am 28.09.2023 in Graz stattfand. Dafür gestalteten Informationsdesigner:innen im Zuge des Start-up Projektes 100 Plakate, 10 davon sind interaktiv.

Bei der Fachtagung erfahren Eltern und interessierte Erwachsene wie wichtig und notwendig „Bespielbare Lebensräume“ für Kinder und Jugendliche sind und lernen „Spiel“ als selbstverständlichen Bestandteil der Kindheit kennen und begreifen. Pädagog:innen aus Kindergärten und Schulen erhalten Tipps und Anregungen wie sie ihre Einrichtungen bewegungs- und spielfreundlich gestaltet können. Gemeinden, Wohnbauträger, Planer:innen sehen und erleben wie wichtig Kinderfreundlichkeit als Zukunftsinvestition ist und erhalten Tipps und Infos wie ihre Stadt, Gemeinde, Wohnanlage als Spiel- und Bewegungsraum von Kindern genutzt werden kann.

Die Stadt oder Gemeinde, in der Kinder und Jugendliche aufwachsen, ist mehr als nur ein „Wohnort“. Straßen, Grünflächen, Parks und Plätze sind wichtige Lern- und Erfahrungsräume. Hier treffen sich die jungen Bewohner:innen, spielen, quatschen und tauschen sich aus. Doch oft werden die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen gar nicht erfragt oder nur wenig berücksichtigt. Dabei ist eine kinder- und jugendfreundliche Gemeindeund Stadtgestaltung durchaus möglich. Neben verspielten und spannenden Bei- und Vorträgen wie z.B. Urban Gaming, Kukuk Box, Generationenhaus, Demokratiebahnhof ist auch ein World-Cafe und eine Zukunftswerkstatt sowie eine Temporäre Spielstraße geplant.

Katharina Peterka Web: www.fratz-graz.at

A T Z
successfully implemented by: www.5fünftel.at
Lea Wallgram
The project was
Magdalena Ackerl
Angelina Djukic Daniel Lacher
25 Bonbonniere 02 2024

MANUEL KAINER

„Seit 2007 bin ich Teil der Firma, die damals mit 5 Leuten in Ingolstadt angefangen hat, und mittlerweile rund 120 Mitarbeitende weltweit zählt.“

Wodurch hast du vom Studiengang Informationsdesign erfahren? // How did you find out about the Information Design degree programme?

Nachdem ich die HTL in Zeltweg für Hochbau abgeschlossen habe, wollte ich eigentlich Architektur studieren. Das Thema hat mich allerdings nicht nachhaltig begeistert, weshalb ich mich nach einer neuen Herausforderung umgeschaut, und im Gestalten und Programmieren von Websites gefunden habe. Die Richtung stimmte schonmal, und ich wollte mich in dem Themenbereich weiterentwickeln - so bin ich auf den Studiengang gestoßen. Für die Bewerbung habe ich damals neben der Mappe auch ein Video produziert und auf VHSKassette abgegeben, und es hat funktioniert! Ich fand das Studium von Beginn an spannend, das vielfältige Angebot hat mir sehr gut gefallen. Später habe ich mich auf Usability spezialisiert, dass meiner Meinung nach schon sehr nah an dem heutigen UX orientiert war. 3D Motion Design und Flash Animationen fand ich ebenfalls faszinierend. Ich habe mich überall reingehängt und versucht so viel wie möglich über Tools und Techniken zu erfahren. Davon habe ich später im Job sehr profitiert.

After I finished the HTL in Zeltweg for structural engineering, I actually wanted to study architecture. However, the subject didn‘t excite me in the long term, which is why I looked around for a new challenge and then found the subject of designing and programming websites. The direction was right, and I wanted to develop further in this subject area - that‘s how I came across this degree programme. For the application, I produced a video in addition to the portfolio and submitted it on a VHS tape, and it worked! I found the degree programme exciting from the very beginning, and I really liked the diverse range of courses. Later I specialised in usability, which in my opinion was already very close to today‘s UX. I also found 3D motion design and flash animation fascinating. I dug in everywhere and tried to learn as much as I could about tools and techniques. I benefited a lot from that later on in my job.

26 Bonbonniere 02 2024

Wie bist du zu deinem Praktikum bei Audi Design gekommen? // How did you get your internship at Audi Design?

Ich muss sagen, da bin ich meinem damaligen Major-Leiter Konrad Baumann heute noch dankbar – er hat uns einfach alle eingepackt und mit uns namhafte Design Agenturen und Firmen in London und Deutschland besucht. Unter Anderem waren wir auch bei Siemens oder Audi Design und haben unsere Portfolios vorgestellt. Für drei Leute gab es dann einen Praktikumsplatz, ich war einer davon. Ich hatte in meinem Praktikum viel mit HMI-Design zu tun, ich war also zuständig für das Digitale User Interface im Fahrzeug. Das war damals nur ein kleiner 7-Zoll Screen in der Mittelkonsole und ein noch kleineres Display hinter dem Lenkrad. Alles, was ich im Studium gelernt habe, konnte ich zum Einsatz bringen, z.B. 3D Renderings, Interaktive Animationen in Flash. Sogar ein Präsentations-Tool in Flash für die damalige Audi-Design Abteilung war dabei. Meine anschließende Diplomarbeit habe ich für die Abteilungen Elektronikentwicklung und Audi Design geschrieben. Dabei ging es um die Entwicklung eines grafischen Hilfeund Feedbackkonzepts für multimodale Bedienelemente im Fahrzeug.

I have to say that I‘m still grateful to my major leader at the time, Konrad Baumann - he simply packed us all in and took us to visit well-known design agencies and companies in London and Germany. Among others, we also visited Siemens and Audi Design and presented our portfolios. There was an internship for three people, and I was one of them. In my internship I had a lot to do with HMI design, so I was responsible for the digital user interface in the vehicle.

At that time, it was just a small 7-inch screen in the centre console and an even smaller display behind the steering wheel. I was able to use everything I had learned in my studies, e.g. 3D renderings, interactive animations in Flash.

I even created a presentation tool in Flash for the Audi design department at the time. My subsequent diploma thesis was for the Electronics Development and Audi Design departments. It was about the development of a graphic help and feedback concept for multimodal control elements in the vehicle.

Wie ging es für dich nach der Diplomarbeit weiter?

// What happened next for you after the diploma thesis?

Rückblickend gesehen muss ich sagen, dass alles nahezu perfekt ineinandergegriffen hat. Vom Praktikumsplatz nahtlos zur Diplomarbeit und danach direkt ins Berufsleben. Mein Betreuer bei Audi Design hatte sich dazu entschieden, bei Audi auszusteigen, um ein Startup im Automotive UI Design zu gründen. Bei einem Kaffee hatte er gefragt ob ich nicht Lust hätte mitzumachen. Seit 2007 bin ich Teil der Firma, die damals mit 5 Leuten in Ingolstadt angefangen hat, und mittlerweile rund 120 Mitarbeitende weltweit zählt. In dieser Zeit konnte ich in allen Themenbereichen arbeiten und Erfahrung aufbauen: Von HMI-Konzeption und UX, über digitales Prototyping und 3D, bis hin zu UI Design, Produktion, Motion Design für die Vorentwicklung und Serienentwicklung im Automobilbereich. Showcars waren auch einige dabei. Danach verlagerte ich meinen Fokus auf Projekt- und später Qualitätsmanagement. Aktuell kümmere ich mich als Director Design Operations um einen möglichst reibungslosen Ablauf im Designprozess und innerhalb der Organisation.

Looking back, I have to say that everything fell into place almost perfectly. From the internship seamlessly to the diploma thesis and then directly into professional life. My supervisor at Audi Design had decided to leave Audi Design to found a start-up in automotive UI design. Over a coffee he asked if I would like to join him. I‘ve been part of the company since 2007, which started with five people in Ingolstadt and now has around 120 employees worldwide. During this time, I have been able to work and gain experience in all areas: from HMI conception and UX, digital prototyping and 3D, to UI design, production, motion design for pre-development and series development in the automotive sector. Show cars were also some of them. After that, I shifted my focus to project and later quality management. Currently, as Director Design Operations, I take care of the smoothest possible flow in the design process and within the organisation.

27 Bonbonniere 02 2024
„Bald hatten wir weltweit Büros, neben Deutschland auch in Detroit, Shanghai und Santa Monica.“

Ist euer Startup von Anfang an gut gelaufen?

// Did your start-up go well from the beginning?

Wir mussten uns anfangs erst etablieren und die Designabteilungen der OEMs von uns überzeugen. Das lief alles auch sehr gut an, bis es dann 2008 zur Wirtschaftskrise kam, und viele Projekte plötzlich weggebrochen sind. Wir als icon incar GmbH hatten aber insoweit Glück, dass unsere Mutterfirma, iconmobile GmbH, diese Flaute tatsächlich abfedern konnte. Wir haben dann die Zeit mit Projekten aus dem Mobilfunk-Sektor überbrücken können. Als die Wirtschaft wieder anlief, kamen auch die Automobilehersteller wieder zurück, und icon incar ist seitdem kontinuierlich gewachsen. Bald hatten wir weltweit Büros, neben Deutschland auch in Detroit, Shanghai und Santa Monica.

We first had to establish ourselves and convince the design departments of the OEMs. It was all going very well until the economic crisis in 2008, when many projects suddenly fell through. However, we as icon incar GmbH were lucky in that our parent company, iconmobile GmbH, was actually able to cushion this slump. We were then able to bridge the time with projects from the mobile phone sector. When the economy started up again, the car manufacturers came back too, and icon incar has grown steadily ever since. Soon we had offices all over the world, not only in Germany but also in Detroit, Shanghai, and Santa Monica.

Brauchst du das, was du an der FH gelernt hast, heute noch? // Do you still need what you learned at UAS today?

Es hat mich definitiv dorthin gebracht, wo ich heute stehe. Die Fähigkeiten die ich in meinem Fachbereich, Usability, erlernt habe, helfen mir auch heute noch, wenn es darum geht Prozesse und Abläufe zu analysieren und zu optimieren. Dabei ist es egal, ob man einen Gebrauchsgegenstand, ein Userinterface oder einen Betriebsprozess vor sich hat. Das wichtigste ist aber, nie aufhören zu lernen und immer neugierig zu bleiben.

It has definitely brought me to where I am today. The skills I learned in my field, usability, still help me today when it comes to analysing and optimising processes and procedures. It doesn‘t matter whether you‘re looking at a consumer product, a user interface or an operational process. But the most important thing is: never stop learning and always stay curious.

28 Bonbonniere 02 2024
Unser Kerngeschäft liegt in der Ideenfindung, Konzeption, Gestaltung und im Prototyping aller digitalen User-Experiences im Automobilbereich.

Was genau macht icon incar jetzt? // What exactly does icon incar do now?

Kurz gesagt: Unser Kerngeschäft liegt in der Ideenfindung, Konzeption, Gestaltung und im Prototyping aller digitalen User-Experiences im Automobilbereich. Wir bieten unseren Kund:innen also d ie komplette Bandbreite, von der ersten Idee bis hin zur digitalen Simulation ihrer zukünftigen Mobility-Experience an. Dabei arbeiten wir eng mit den Vorentwicklungsabteilungen unserer Kund:innen zusammen. Besonders spannend dabei ist, dass man über Konzepte und Designs nachdenkt, die erst in 10-15 Jahren auf den Markt kommen werden. Wir haben mittlerweile mit nahezu allen größeren Automobilherstellern zusammengearbeitet.

Die Chance ist also relativ hoch, dass ihr schonmal UI und UX „designed by icon incar“ im Fahrzeug erlebt habt.

In a nutshell, our core business is brainstorming, conceptualising, designing and prototyping all digital user experiences in the automotive sector. We offer our customers the complete range from the first idea to the digital simulation of their future mobility experience. We work closely with the pre-development departments of our customers. What is particularly exciting about this is that we think about concepts and designs that will only be on the market in 10-15 years. We have now worked for almost all the well-known car manufacturers. So the chance is relatively high that you have already experienced UI and UX „designed by icon incar“ in a vehicle.

Bist du zufrieden mit deinem bisherigen Lebensweg? // Are you satisfied with your life so far?

Natürlich! Ich habe es tatsächlich geschafft, durch meine Zeit an der FH ein Praktikum und eine Diplomarbeit zu ergattern und bin schließlich bei icon incar gelandet. Seit nunmehr 16 Jahren bin ich Teil dieser Firma und konnte sie von Anfang an mitgestalten. Es ist immer noch genauso spannend und vielfältig wie am ersten Tag. Ich wachse mit der Firma und den Aufgaben, die mir gestellt werden. Im Laufe der Zeit gibt es immer neue Herausforderungen, was mir besonders gefällt. Als „Problemlöser“ Typ liebe ich diese Art von Herausforderungen. Das Schöne daran ist, dass es nie langweilig wird und es immer etwas zu tun gibt.

Of course! I actually managed to secure an internship and thesis through my time at the university, which led me to landing a job at icon incar. I have been with the company for 16 years now and it is still just as exciting and diverse as it was on day one. I have grown with the company and the tasks that come with it. Over time, there are always new challenges, which I particularly enjoy. As a „problem solver“ type, I love these kinds of challenges. The great thing about it is that it never gets boring and there is always something to do.

29 Bonbonniere 02 2024

Wie bist du dazu gekommen, in Graz an der FH Ausstellungsdesign zu studieren?

2008 habe ich bei mir zu Hause in Kyiv (Ukraine) den Master in Umgebungsdesign abgeschlossen. Inhaltlich ging es dabei um Innenarchitektur und Interior Design. Danach habe ich zu Eventdesign und Floristik gewechselt. Da habe ich aber schnell gemerkt, dass ich gerne mehr Gestaltung und Design hätte. Deshalb habe ich nach einem aufbauenden Studium gesucht, wo ich Events und Design verbinden kann. Bei der Onlinesuche bin ich auf den Master in Ausstellungsdesign in Graz gestoßen. Eigentlich habe ich nach einem englischsprachigen Studium gesucht, da ich absolut kein Deutsch konnte. Dieser Studiengang war aber genau das, nach dem ich gesucht hatte – also habe ich angefangen, Deutsch zu lernen. Parallel dazu habe ich meine Unterlagen an die FH geschickt und zum Glück hat alles geklappt. Im September 2013 bin ich dann nach Graz gezogen, habe zwei Semester Deutsch gelernt, die Aufnahmeprüfung gemacht, und ich hab’s geschafft!

Wie erging es dir dann während deines Studiums?

Anfangs war alles sehr neu und ungewohnt, es war vor allem sprachlich sehr herausfordernd für mich. Es war aber gleichzeitig sehr spannend und interessant. Ich habe so viel von meinen Studienkolleg:innen gelernt, z.B. Grafiksoftware, das hat mir sehr geholfen.

Wie ist es dazu gekommen, dass du noch immer in Graz lebst und arbeitest?

Schon nach zwei Semestern an der FH habe ich begonnen, nebenbei bei KiGaPortal - einem Onlineportal für Elementarpädagogik zu arbeiten. Auf diesem Portal können Eltern und Kindergartenpädagog:innen Ideen für den Alltag mit Kindern finden, z.B. Gedichte, Lieder und Lernspiele. Das Portal existiert schon seit 2003 und ist ein riesiger Ideenpool. Ich habe als Ferialpraktikantin angefangen, jetzt arbeite ich Vollzeit. Zur Zeit bin ich in Karenz, arbeite aber seit Jänner 2021 langsam wieder. Was gefällt dir an deinem Beruf am meisten?

Mein Job ist einfach so eine schöne Aufgabe! Es war von Anfang an zum Vorteil, dass ich zeichnen kann. Ich arbeite noch ganz old school, wie ich es an der Kunstschule in der Ukraine schon getan habe. Ich habe mich auf den Bereich Naturillustration spezialisiert, also Aquarellillustrationen von Tieren und Pflanzen, die man dann gut bei der Gestaltung von Materialien für Sachunterricht verwenden kann. Ich mache das sehr gerne!

Kannst du das, was du an der FH gelernt hast in deinem heutigen Beruf noch gebrauchen?

Ja, durch meine Ausbildung im Ausstellungsdesign hat sich bei KiGaPortal vieles weiterentwickelt. Ich habe z.B. einen Messestand entwickelt, mit dem wir schon auf mehreren Messen waren. Unser Stand lässt sich anpassen und bietet

unterschiedliche Möglichkeiten für Produktpräsentationen.In meiner Arbeit verwende ich eigentlich alle Kenntnisse, die ich an der FH gewonnen habe.

Würdest du sagen, du bist gut in Graz angekommen?

Ja, in Graz habe ich mich sofort verliebt. Dann habe ich auch noch einen sehr interessanten Job gefunden, besser hätte es wirklich nicht laufen können.

KSENIIA ERÖSS

31 Bonbonniere 02 2024

KSENIIA ERÖSS

KSENIIA ERÖSS

How did you come to study Exhibition Design at the University of Applied Sciences in Graz?

In2008IcompletedaMaster‘s degreeinEnvironmentalDesignat homeinKyiv(Ukraine).Thecontent was interior architecture and interior design.AfterthatIchangedtoEvent DesignandFloristry.ButIquicklyrealised thatIwouldliketodomoredesign.That‘s whyIwaslookingforadegreeprogramme that would allow me to combine events anddesign.Whilesearchingonline,Icame acrosstheMaster‘sinExhibitionDesignin Graz.Actually,IwaslookingforanEnglishlanguagedegreeprogrammebecause IknewabsolutelynoGerman.Butthis degreeprogrammewasexactlywhatIwas lookingfor-soIstartedlearningGerman. Atthesametime,Isentmydocumentsto theUAS,andluckilyeverythingworked out.InSeptember2013,ImovedtoGraz, studied German for two semesters, took the entrance exam, and I made it!

How did you fare during your studies?

Atthebeginningeverythingwas verynewandunfamiliar,itwasvery challengingforme,especially language-wise.Butatthesametime, itwasveryexcitingandinteresting. Ilearnedsomuchfrommyfellow students,e.g.graphicssoftware, whichhelpedmealot.

How did it come about that you still live and work in Graz?

AfteronlytwosemestersattheUAS, Istartedworkingpart-timeatKiGaPortalanonlineportalforelementaryeducation. Onthisportal,parentsandkindergarten teacherscanfindideasforeverydaylife withchildren,e.g.poems,songs,and learninggames.Theportalhasexistedsince 2003andisahugepoolofideas. I started as an intern, now I work full time. At the moment I‘m on leave, but I‘ve been slowlyworkingagainsinceJanuary2021.

What do you like most about your job?

Myjobisjustsuchanicetask!Itwasan advantagefromthebeginningthatIcan draw.Istillworkinanoldschoolway,likeI did at art school in Ukraine. I have specialisedinnatureillustration,i.e. watercolour illustrations of animals and plants,whichcanthenbeusedtogood effectinthedesignofmaterials forsubjectlessons.Ilovedoingthat!

Can you still use what you learned at the UAS in your current profession?

Yes,mytraininginexhibitiondesignhasled toalotoffurtherdevelopmentatKiGa. Forexample,Idevelopedanexhibition standthatwehavealreadyusedatseveral fairs.Ourstandcanbeadaptedand offersdifferentpossibilitiesforproduct presentations.Inmywork,Iactuallyuseall theknowledgeIgainedattheUAS.

Would you say you have arrived well in Graz?

Yes,IimmediatelyfellinlovewithGraz.Then Ialsofoundaveryinterestingjob,itreally couldn‘t have worked out better.

33 Bonbonniere 02 2024

WAS MACHT DIR AN ARBEITDEINER AM MEISTEN SPASS?

Zurzeit die Arbeit an Kinofilmen, auch wenn es sehr stressig ist. Aber auch TV-Spots, es kommt halt auch immer auf den Kund:innen an, mit denen man zusammenarbeitet. Ich liebe es, neue Techniken auszuprobieren, 3D, Bewegtbild mit CGI –das macht mir am meisten Spaß. Mir hilft meine langjährige Erfahrung, man denkt da anders. Ich konzipiere mehr als früher und arbeite auch gerne mal mit “Oldschool Tricks”das Ergebnis zählt, nicht der Weg dorthin...

WAS BIETEST DU IN FIRMADEINER AN?

Wir sind eine eigenständige Filmproduktion im Bereich Werbung, TVSpots und Imagefilme für vorwiegend Konzernkund:innen; also große Firmen mit eigener Marketingabteilung. Wir bieten von Konzept bis zur finalen Umsetzung alles an, das inkludiert das Konzept, das Filmen, das Einbinden von visuellen Effekten und die Nachbearbeitung. Immer wieder arbeiten wir auch gerne für Kino und TV-Produktionen (Projekte unter imdb.com). Cool waren auch die Produktionen der Musikvideos für die Toten Hosen und Moby, zusammen mit Regisseur Antonin Pevny. Ich finde die Größe unserer Firma super – flexibel, agil und mit flachen Hierarchien. Jeder weiß noch, was die anderen tun.

LUKAS SCHWARZKOGLER

Patrick hatte die Idee, Hubschrauber mit Kameras zu entwickeln, und weil ich mich mit Motion Tracking und Matchmoving gut ausgekannt habe, wollte er sich mit mir zusammentun, um CGI (Computer Generated Imaginary) Elemente in Drohnenaufnahmen einbauen zu können. Was Eigenes auf die Beine zu stellen, war dann der entscheidende Punkt für mich, um von New York wegzugehen – New York klingt zwar immer sehr cool, ist aber halt auch eine Großstadt, in der der Alltag sehr anstrengend sein kann.

WIE IST DIE GESCHICHTE AUSGEGANGEN?

Wir haben dann Investoren aus der Schweiz und Deutschland gefunden, um die Drohnenentwicklungen in eine eigene Firma auslagern zu können. Ich habe dann nur mehr Film gemacht und mein Partner nur mehr die Drohnen, und irgendwann habe ich gemerkt, dass es so nicht mehr funktionierte, und ich habe meine Anteile der Firma verkauft. Ich war insgesamt 10 Jahre bei der Firma Airborne Motion Picture Miteigentümer und Geschäftsführer und habe dann meine jetzige Firma, Monte Nero Productions GmbH zusammen mit meiner Frau Katrin gegründet - klein und fein als Team zu fünft.

Ehrlich gesagt habe ich es anfangs gehasst. Im Vergleich zu New York war nix los, es gab damals kein brauchbares Internet und die Hubschrauber-Drohnen haben nicht anständig funktioniert, bzw. unsere damals noch kerosinbetriebenen Fluggeräte mit 2,5m Spannweite sind uns auch gerne mal brennend um die Ohren geflogen. Glücklicherweise gab es 2008 noch keine klar definierten Regularien für Drohnen... Wir haben dann doch irgendwie ein Showreel rausgestampft und schlagartig wollten uns Unternehmen in ganz Europa buchen – wir bekamen jedoch immer mehr Aufträge in Richtung Nachbearbeitung und Retusche und sind langsam in die Animationsschiene gerutscht. Als wir dann für das Video über die Reininghaus Liegenschaften der Firma Asset One in Graz den Staatpreis für Wirtschaftsfilm 2008 gewonnen haben, hat das Geschäft so richtig zu laufen begonnen. Mein Geschäftspartner hat weiter an den Drohnen geschraubt, die sind leider weiterhin gerne abgestürzt und wir haben fast nur mit der Postproduktion und Animation Geld verdient. Die Firma ist damals auf ca. 12 Personen angewachsen, und nach acht Jahren habe ich meinem Firmenpartner gesagt, dass die Drohnen jetzt bald einwandfrei funktionieren sollten! Die Idee mit den Kamerahubschraubern war ja gut, und Firmen wie DJI waren noch nicht am Markt.

DU

HAST ALS EINERERSTENDER JAHRGÄNGE INFORMATIONSDESIGN STUDIERT - WO HAST DU DEINABSOLVIERT?PRAKTIKUM

Ich war für mein Praktikum gemeinsam mit einem FH-Kollegen in New York – die Agentur, für die ich gearbeitet habe, war eine Design Agentur - Firstborne Multimedia, die mittlerweile zu Dentsu Creative gehört. Obwohl die Agentur nicht wirklich mein Fall war, fand ich das Arbeiten dort interessant, weil die Agentur schon damals wirklich coole Kund:innen hatte, wie z.B. Nike, Adobe, Fila und HBO. Ich habe mit Firstborne Multimedia dann eine Werksdiplomarbeit ausgehandelt und konnte im Zuge dessen ein Imagevideo mit Matchmoving Technologie (The Table) kreieren, das war technisch gesehen damals noch eine ziemlich große Sache. Danach wollte die Agentur, dass ich bleibe, aber ich erhielt zeitgleich einen Anruf von einem ehemaligen Studienkollegen, der sich mit mir in Kärnten selbstständig machen wollte, da es dort zu diesem Zeitpunkt gute Innovationsförderprogramme gegeben hatte.

35 Bonbonniere 02 2024
DANN IN DEINER NEUEN KÄRNTENHEIMAT STEIRER?ALS

WHAT DO YOU ENJOY MOST ABOUTWORK?YOUR

At the moment, working on cinema films, even though it’s very stressful. But also TV commercials, it always depends on the clients you work with. I love trying out new techniques, 3D, moving images with CGI - that’s what I enjoy most. My years of experience help me, you think differently. I design more than I used to, and I also like to work with “old school tricks”it’s the result that counts, not the way to get there...

WHAT DO YOU OFFER IN COMPANY?YOUR

We are an independent film production company in the field of advertising, TV commercials, and image films for mainly corporate clients, i.e. large companies with their own marketing department. We offer everything from the concept to the final realisation, including the concept, the filming, the integration of visual effects, and the post-production. We also like to work for cinema and TV productions (projects at imdb.com). Also the productions of the music videos for Die Toten Hosen and Moby, together with director Antonin Pevny, were cool. I think the size of our company is great - flexible, agile and with flat hierarchies. Everyone still knows what the others are doing.

36 Bonbonniere 02 2024

WHEN YOU LOOK BACK - WHAT DID YOU GET OUT OF STUDYING INFORMATION DESIGN?

I would say, first and foremost, good contacts. The UAS is the place to meet the right people. You also learn about all the different fields in the design sector. Once you’ve found out what you’re passionate about, it’s up to you to go deeper.

HOW DID THE STORYOUT?TURN

We then found investors from Switzerland and Germany so that we could outsource the drone developments to another company. I then only did more film and my partner only the drones, and at some point I realised that it didn’t work that way anymore, and I sold my shares in the company. I was co-owner and managing director of Airborne Motion Picture for a total of 10 years and then founded my current company, Monte Nero Productions GmbH, together with my wife Katrin - small and fine as a team of five.

WHAT WAS YOUR BUSINESS IDEA?

Patrick had the idea of developing helicopters with cameras, and because I knew a lot about motion tracking and match moving, he wanted to team up with me to be able to incorporate CGI (Computer Generated Imaginary) elements into drone footage. To set up something of my own was then the decisive point for me to leave New York - New York always sounds very cool, but it’s also a big city where everyday life can be very exhausting.

HOW DID YOU FEEL IN YOUR NEW HOME IN CARINTHIA AS A STYRIAN?

To be honest, I hated it at first. Compared to New York, there was nothing going on, there was no usable internet back then and the helicopter drones didn’t work properly, or our kerosene-powered flying machines with 2.5-metre wingspans at the time would sometimes fly around our ears on fire. Fortunately, there were no clearly defined regulations for drones in 2008... We somehow managed to get a showreel out and suddenly companies all over Europe wanted to book us - but we got more and more orders for post-production and retouching and slowly slipped into animation. When we won the State Prize for Business Film 2008 for the video about the Reininghaus properties of the company Asset One in Graz, business really started to take off. My business partner continued to work on the drones, which unfortunately continued to crash and we almost only earned money with post-production and animation. The company grew to about 12 people at that time, and after eight years, I told my company partner that the drones should be working perfectly soon now! After all, the idea of camera helicopters was a good one, and companies like DJI were not yet on the market.

YOU WERE ONE OF THE STUDENTSFIRST TO STUDY INFORMATIONDESIGN - WHERE DID YOU DO INTERNSHIP?YOUR

I was in New York for my internship together with a UAS colleague - the agency I worked for was a design agency - Firstborne Multimedia, which is now part of Dentsu Creative. Although the agency wasn’t really my cup of tea, I found working there interesting because the agency already had really cool clients, such as Nike, Adobe, Fila, and HBO. I negotiated a thesis with Firstborne Multimedia and was able to create an image video with match moving technology (The Table), which was technically quite a big deal at the time. After that, the agency wanted me to stay, but then I received a call from a former fellow student who wanted to start his own business with me in Carinthia as there were good innovation support programmes there at the time.

37 Bonbonniere 02 2024

Am 24. Mai 2023 fand das „Green Utopia Symposium“ im Joanneumsviertel Auditorium im Rahmen des Designmonat Graz statt:

„Beamen“ statt Autofahren? Wasserstoff direkt aus Sonnenlicht? Klimaschutz als rasante Massenbewegung? CO² im Gebäude statt in der Atmosphäre?

„Green Utopia“ skizzierte eine Welt, die nachhaltig und klimafit ist. Das interdisziplinäre Projekt vom Green Tech Valley Cluster gemeinsam mit den Creative Industries Styria, dem Holzcluster Steiermark, der TU Graz und dem Institut für Design und Kommunikation der FH JOANNEUM zeigte eindrucksvoll, wie aktuelle Forschung zu großen Lösungen – Made in Green Tech Valley – beiträgt.

Masterdesign-Studierende der Vertiefungsrichtungen Media und Communication Design haben in Teams mit Studierenden der TU Graz acht utopische Ideen in Illustrationen und Animationen verpackt und so komplexe Themen einfach aufbereitet. An allen Utopien wird real im „Green Tech Valley“ geforscht. Das Sounddesign stammt von Lukas Hasiba.

Betreut wurde das Projekt von Roman Pürcher und Dietmar Mosbacher, der die acht Utopien auch bei der Berlin Design Week 2023 vorstellte.

38 Bonbonniere 02 2024

GREEN UTOPIA SYMPOSIUM

On May 24, 2023, the „Green Utopia Symposium“ took place in the Joanneumsviertel Auditorium as part of Designmonat Graz: „Beaming“ instead of driving? Hydrogen directly from sunlight? Climate protection as a rapid mass movement? CO² in buildings instead of in the atmosphere?

„Green Utopia“ outlined a world that is sustainable and climatefriendly. The interdisciplinary project of the Green Tech Valley Cluster together with Creative Industries Styria, Holzcluster Steiermark, Graz University of Technology and the Institute of Design and Communication at FH JOANNEUM impressively demonstrated how current research contributes to great s olutions - Made in Green Tech Valley.

Working in teams with students from Graz University of Technology, Master‘s students specializing in Media and Communication Design packaged eight utopian ideas in illustrations and animations, making complex topics easy to understand. All utopias are being researched in the „Green Tech Valley“. The sound design was created by Lukas Hasiba.

The project was supervised by Roman Pürcher and Dietmar Mosbacher, who also presented the eight utopias at Berlin Design Week 2023.

https://www.greentech.at/tools/green-utopia/

BEAMING INSTEAD OF DRIVING? HYDROGEN DIRECTLY FROM SUNLIGHT? CLIMATE PROTECTION MASS MOVEMNENT
39 Bonbonniere 02 2024

SMOTIES

Creative Works with small and remote places

Das Institut Design & Kommunikation ist Partner in diesem partizipativen, von der Europäischen Union kofinanzierten Projekt.

Lehrende und Studierende des Instituts Design & Kommunikation arbeiten in diesem Projekt seit 2020 gemeinsam mit dem obersteirischen Ort Oberzeiring unter anderem an Strategien zur Verbesserung der Kommunikation im öffentlichen Raum.

Der wichtigste Platz des Ortes, der seit einigen Jahren seiner eigentlichen Funktion als Treffpunkt der Bewohner:innen beraubt wird, soll zukünftig - vorerst temporär – wieder den Fußgänger:innen vorbehalten sein.

Eine Transformation des Dorfplatzes vom Parkplatz und einer Wendemöglichkeit für Busse hin zu einem Platz mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten hat

Ausgewählt wurde Oberzeiring, weil es die quantitativen europäischen Kriterien für abgelegene, aber besiedelte ländliche Gebiete (European Union Regional Policy, 2008) erfüllt; beispielsweise, dass 50 % der Einwohner:innen das Zentrum einer Stadt mit 50.000 Einwohner:innen nicht innerhalb von 45 Minuten erreichen können. Was Oberzeiring jedoch auch auszeichnet ist das Vorhandensein seiner materiellen und immateriellen Kultur (Geschichte des Silberbergbaus) und das Engagement einiger sogenannter „Local Heroes“ und zahlreicher Vereine, die sich aktiv um die Stärkung der Gemeinde bemühen.

Human Cities ist eine im Jahr 2006 gegründete Plattform eines interdisziplinären europäischen Austauschs. Die Plattform untersucht die Lebensqualität öffentlicher Räume, und setzt partizipatives Design als Werkzeug ein, um Prozesse und Innovationen zu ermöglichen. Die Plattform Human Cities erweiterte ihr Netzwerk und ihren Wirkungskreis auf 10 kleine und abgelegene europäische Orte, die von starker Landflucht betroffen sind. Diese Orte sind Behüter materieller und immaterieller Kultur, die Gefahr läuft, unterbewertet, nicht konsolidiert oder überliefert zu werden und dadurch für immer verloren zu gehen.

Dieses neue Human Cities Projekt heißt „SMOTIES – Small and remote places“ und entwickelt von 2020 bis 2024 kreative Projekte in und mit kleinen und abgelegenen Orten. SMOTIES ist ein von der Europäischen Kommission kofinanziertes Projekt im Rahmen des CREATIVE EUROPE CULTURE PROGRAMME.

Das SMOTIES−Partnernetzwerk umfasst Hochschulen und Forschungszentren im Bereich Design und Architektur, Designzentren und Kreativagenturen in zehn europäischen Städten. Diese Institutionen wurden aufgrund ihrer besonderen Lage, ihrer kulturellen Einzigartigkeit, ihres Entwicklungspotenzials und ihrer Rolle als Konsolidierer in ihren spezifischen Bereichen ausgewählt.

40 Bonbonniere 02 2024

Best Practice

Publikation

Die Publikation „CREATIVE WORKS IN SMALL AND REMOTE PLACES: European Best Practices Exploration“ untersucht die Mitgestaltung des öffentlichen Raums in besiedelten, abgelegenen Orten Europas. Die Vielfalt der Initiativen, Akteure und ihrer Aktivitäten aus verschiedenen Teilen des Kontinents wird darin vorgestellt - aus Österreich, Estland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Polen, Portugal, Slowenien und dem Vereinigten Königreich. Sie alle haben einige charakteristische Merkmale gemeinsam - sie befassen sich mit der partizipativen Verbesserung des öffentlichen Raums, bei der die Bewohner*innen und die lokalen Gemeinschaften eine wichtige Rolle spielen, während gleichzeitig auch die Akteure aus dem kreativen Sektor voll einbezogen werden. Besondere Aufmerksamkeit wird den innovativen Ansätzen gewidmet, denen es gelingt, die Vielfalt der Akteure in eine stärkere Zusammenarbeit zu bringen, um gemeinsam das Endziel insbesondere durch die Verbesserung der öffentlichen Räume zu erreichen - d.h. stärkere Gemeinschaften, ein besseres lokales Leben, eine bessere Umwelt und idealerweise verbesserte wirtschaftliche Aussichten für die abgelegenen Orte.

41 Bonbonniere 02 2024

The Institute of Design & Communication is a partner in this participatory project co-financed by the European Union.

In this project, lecturers and students from the Institute of Design & Communication have been working together with the Upper Styrian village of Oberzeiring since 2020 on strategies to improve communication in public spaces, among other things. The place´s most important square, which has been deprived of its actual function as a meeting place for residents for several years, is to be reserved for pedestrians again in the future - temporarily for the time being. The village square has now been transformed from a car park and turning area for buses into a square with a variety of recreational qualities.

Oberzeiring was selected because it fulfils the quantitative European criteria for remote but populated rural areas (European Union Regional Policy, 2008); for example, that 50% of the inhabitants cannot reach the centre of a town with 50,000 inhabitants within 45 minutes. However, what also characterises Oberzeiring is the presence of its tangible and intangible culture (history of silver mining) and the commitment of some so-called „local heroes“ and numerous associations that actively strive to strengthen the community.

Human Cities is a platform of interdisciplinary exchange, founded in 2006. It is examining the livability of public spaces by using participatory design as a tool to facilitate systems of process and innovation.

The Human Cities platform expanded its network and outreach to 10 small and remote European places that are affected by high rural depopulation. These places are depositories of material and immaterial culture at risk to be undervalued, not consolidated or handed down, and hence lost. This new Human Cities project is called SMOTIES — Creative works with small and remote places.

The SMOTIES partners network includes public institutions, design centres, creative agencies, national associations and research centres, located in 10 European cities. These places have been chosen for their particularity of location, cultural uniqueness, development potential and role as consolidators in their creative sectors.

Best Practice Publication

The publication “CREATIVE WORKS IN SMALL AND REMOTE PLACES: European Best Practices Exploration” explores the co-creation of public space in populated remote places of Europe. The variety of initiatives, actors, and their activities are presented from various parts of the continent – from Austria, Estonia, France, Greece, Iceland, Italy, Poland, Portugal, Slovenia, and the United Kingdom. All of them have some distinctive characteristics in common – they address the participatory improvements of public spaces in which the residents and the local communities play an important role, while at the same time the actors from the creative sector are fully involved too. Special attention is given to the innovative approaches that manage to put the variety of actors into a greater co-operation to jointly reach the final goal through the improvements of the public spaces – i.e. the stronger communities, the better local life, environments, and ideally improved economic prospects of the remote places.

42 Bonbonniere 02 2024

Anaïs Horn Daniel Perraudin

JohannaKseniiaKollmann Eröss Lukas Schwarzkogler

Philipp

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