Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Soziale Arbeit Von Roll-Strasse 10 Postadresse: Riggenbachstrasse 16 4600 Olten Thiersteinerallee 57 4053 Basel T +41 848 821 011 info.sozialearbeit @ fhnw.ch www.fhnw.ch / sozialearbeit www.facebook.com/FHNWsozialearbeit www.twitter.com/hsaFHNW blogs.fhnw.ch/sozialearbeit
Soziale Innovation Forschung und Entwicklung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW 2014
– Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW – Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW – Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW – Hochschule für Life Sciences FHNW – Musikhochschulen FHNW – Pädagogische Hochschule FHNW – Hochschule für Soziale Arbeit FHNW – Hochschule für Technik FHNW – Hochschule für Wirtschaft FHNW
Soziale Innovation Forschung und Entwicklung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW 2014
Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW setzt sich aus folgenden Hochschulen zusammen:
Luzia Truniger und Martina Koch Evaluations- und Wirkungsforschung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Editorial
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung Rainer Loidl: «Evaluation reicht über ein wirkungsorientiertes Format weit hinaus.» Ein Gespräch
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Edgar Baumgartner und Sigrid Haunberger: Evaluations- und Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit – Potenzial und methodische Herausforderungen 14 Florian Baier und Rahel Heeg: Evaluation und Wirkungsforschung in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe 22
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013 Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement • Porträt des Instituts 34 • Stefan M. Adam, Jeremias Amstutz und Bernadette Wüthrich: Die Sozialfirma als Grundstein sozialer Innovation in der Schweiz: Rahmenbedingungen, Erfolgsfaktoren und Wirkungen 36 • Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Instituts 42 Institut Integration und Partizipation • Porträt des Instituts • Matthias Hüttemann und Anne Parpan-Blaser: Innovation in der Sozialen Arbeit • Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Instituts
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Institut Kinder- und Jugendhilfe • Porträt des Instituts 62 • Heinz Messmer: Evaluation «chili – Konstruktive Konfliktbearbeitung» 64 • Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Instituts 70
Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung • Porträt des Instituts 78 • Alan Canonica: Lohnende Investitionen? Zum Gleichstellungspotenzial von Sozialinvestitionen und Aktivierung 80 • Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Instituts 86 Institut Soziale Arbeit und Gesundheit • Porträt des Instituts 96 • Andrea Zumbrunn, Cornelia Roesch und Holger Schmid: Evaluation «roundabout» – ein Streetdance-Angebot für junge Frauen 98 • Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Instituts 104 Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung • Porträt des Instituts 110 • Carlo Fabian, Timo Huber, Tanja Klöti, Magdalene Schmid und Matthias Drilling: QuAKTIV – naturnahe, kinder- und jugendgerechte Quartier- und Siedlungsentwicklung im Kanton Aargau 112 • Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Instituts 118 Studienzentrum Soziale Arbeit • Porträt des Instituts 130 • Stephan Kösel: EXVIS – Expertenwissen visualisieren. Die Expertinnen- und Expertenpotenziale von Studierenden in der Praxisausbildung visualisieren und nachhaltig verankern 132
III. Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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IV. Referenzliste: auftraggebende bzw. finanzierende Institutionen und Projektpartner
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V. Kontakt und Impressum
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Hochschule für Soziale Arbeit
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Evaluations- und Wirkungsforschung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Editorial Luzia Truniger und Martina Koch
Besuchen Sie uns auf der Website www.fhnw.ch/sozialearbeit/forschung-und-entwicklung Hier finden Sie laufend die aktuellsten Projekte der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und die neuesten Publikationen unserer Mitarbeitenden. Auf blogs.fhnw.ch/sozialearbeit finden Sie Blog-Beiträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Präsentiert werden aktuelle Forschungsarbeiten und spannende Themen im Bereich Forschung und Entwicklung. Wir freuen uns auf einen regen Dialog mit Interessierten: Bringen Sie sich über die Kommentarfunktion ein!
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser Sie halten die neuste Ausgabe unserer Broschüre «Soziale Innovation. Forschung und Entwicklung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW» in den Händen. In einem eigenen Kapitel mit drei Beiträgen, die Sie ab Seite 9 finden, widmet sich die Publikation dieses Jahr dem Themenschwerpunkt Evaluations- und Wirkungsforschung. Damit leuchten wir nicht nur ein sowohl in der Praxis als auch in der Wissenschaft der Sozialen Arbeit hochrelevantes und aktuelles Thema aus, sondern stellen Ihnen auch eines unserer vier Forschungs- und Entwicklungsfelder vor. In der Praxis implementierte Neuerungen bedürfen einer systematischen Analyse. Inwiefern sich die in Kooperationen entwickelte Praxis bewährt – einerseits in der Umsetzung, andererseits im Hinblick auf ihre Effekte –, wird im Forschungsfeld «Evaluations- und Wirkungsforschung» untersucht. Der Fokus der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW in diesem Feld liegt auf der Evaluation der Wirksamkeit von Strukturen, Organisationen, Prozessen, Programmen und Methoden der Sozialen Arbeit und Sozialpolitik. Die diesjährige Ausgabe unserer Broschüre wird wiederum durch ein Interview bereichert, das Sie ab Seite 9 nachlesen können. Mit Rainer Loidl konnten wir einen ausgewiesenen Experten zum Thema Evaluations- und Wirkungsforschung gewinnen: Herr Loidl ist Professor für Empirische Sozialforschung am Studiengang Soziale Arbeit und Sozialmanagement an der Fachhochschule JOANNEUM in Graz. Er verfasste mehrere Publikationen zum Thema Evaluationsforschung und führt Evaluationsforschungen durch. Rainer Loidl differenziert im Gespräch zwischen Evaluation, Evaluationsforschung und Wirkungsforschung. Sie unterscheiden sich in ihren Ansprüchen, Zugängen, Verwendungskontexten und Absichten. Evaluationsforschung stelle zudem höhere wissenschaftliche Ansprüche an ihre Methodik als Evaluation. Herr Loidl plädiert dafür, Evaluationsforschung nicht mit Wirkungsforschung gleichzusetzen – die Beforschung von Wirkungen sei ein mögliches Format von Evaluationsforschung neben anderen. Er fragt im Gespräch ferner nach den Legitimationsgrundlagen der Sozialen Arbeit und kritisiert eine allzu einseitige Verkürzung auf Wirkungen, wodurch eine umfassendere Professionalität der Sozialen Arbeit leicht unter die Räder komme: Die Politik und die Verwaltung fokussierten einseitig auf den Output von Programmen der Sozialen Arbeit, während Fragen nach der Fachlichkeit und ihrer Funktionsweise zunehmend ausgeblendet würden. – Herrn Loidl sei an dieser Stelle ganz herzlich für das Gespräch gedankt. Evaluations- und Wirkungsforschung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW wird sodann in zwei Beiträgen von Kolleginnen und Kollegen aus zwei Instituten unserer Hochschule vertieft: Edgar Baumgartner und Sigrid Haunberger fragen ab Seite 14 danach, welchen Stellenwert Evaluations- und Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit derzeit einnimmt, wo die methodischen Herausforderungen liegen und welches Potenzial darin für die weitere Entwicklung der Sozialen Arbeit zu sehen ist. Ferner gehen sie auf die Verortung der Evaluations- und Wirkungsforschung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und auf den dort angesiedelten Schwerpunkt «Methoden der Wirkungsforschung» ein. Florian Baier und Rahel Heeg geben ab Seite 22 zunächst einen Überblick über einige Kernpunkte aus der
Prof. Dr. Luzia Truniger Direktorin
Martina Koch, Dr. des. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschung und Entwicklung, Hochschulzentrum
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Hochschule für Soziale Arbeit Evaluations- und Wirkungsforschung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Editorial
aktuellen Debatte zur Wirkungsforschung und stellen im Anschluss daran ihr kürzlich abgeschlossenes Forschungsprojekt zu Wirkungen und Nutzen von Schulsozialarbeit und Jugendarbeit vor. In dem Projekt ging es unter anderem darum, das Verhältnis von Wirkungen und Nutzen zur konkreten Praxis zu rekonstruieren, indem der Frage nachgegangen wurde, wie Wirkungen und Nutzen in der Praxis erzeugt werden. Dafür wurde ein Clear-Box-Forschungsdesign mit verschiedenen qualitativen und quantitativen Methoden entwickelt, das es ermöglicht, Praxis aus verschiedenen Perspektiven zu rekonstruieren. Im folgenden Kapitel ab Seite 33 stellen wir unsere aktuellen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten vor: Jedes Institut und das Studienzentrum werden in einem Kurzporträt vorgestellt, präsentieren je ein Projekt vertieft und geben anschliessend einen Überblick über ihre laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Fünf der sieben vertiefenden Projektdarstellungen werden durch Statements von Auftraggeberinnen und Auftraggebern oder Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern gerahmt. – Wir möchten uns bei diesen Personen ganz herzlich für ihre Aussagen zu unseren Projekten bedanken. Das Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement präsentiert sich auf Seite 34 und seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte ab Seite 42. Stefan M. Adam, Jeremias Amstutz und Bernadette Wüthrich stellen in ihrem Artikel ein transdisziplinäres Forschungsprojekt vor, das eine Bestandsaufnahme von Arbeitsintegrationsorganisationen und von Sozialfirmen sowie eine Analyse deren integrationsfördernden Erfolgsfaktoren zum Ziel hat. Diesen Beitrag finden Sie ab Seite 36. Die Präsentation des Instituts Integration und Partizipation findet sich auf Seite 44 und ab Seite 52 werden seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte vorgestellt. In ihrem Beitrag skizzieren Matthias Hüttemann und Anne Parpan-Blaser die qualitativ-empirische Untersuchung «Innovation in der Sozialen Arbeit», in der Innovationsprozesse in der Sozialen Arbeit auf ihren Gehalt, ihren Verlauf sowie auf ihre soziale Dimension hin untersucht wurden. Diesen Artikel finden Sie ab Seite 46. Die Vorstellung des Instituts für Kinder- und Jugendhilfe finden Sie auf Seite 62 und seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte ab Seite 70. Heinz Messmer stellt in seinem Beitrag eine Evaluation des Trainingsprogramms «chili» vor. Dieses Angebot des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) dient der Konflikt- und Gewaltprävention und will Kinder und Jugendliche für einen offenen und konstruktiven Umgang mit Konflikten sensibilisieren. Mehr über die Evaluation dieses Programms erfahren Sie ab Seite 64. Über das Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung können Sie sich auf Seite 78 informieren und ab Seite 86 finden Sie Angaben zu seinen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Alan Canonica geht in seinem Artikel dem Gleichstellungspotenzial der Politik von Sozialinvestitionen und Aktivierung für Frauen «ganz unten» nach. Er stellt ein Forschungsprojekt vor, das sich im Rahmen des NFP 60 mit dieser Thematik befasste. Nachlesen können sie dessen Ergebnisse ab Seite 80.
Das Porträt des Instituts für Soziale Arbeit und Gesundheit ist auf Seite 96 nachzulesen und ab Seite 104 werden seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte dargestellt. Andrea Zumbrunn, Cornelia Roesch und Holger Schmid präsentieren die Ergebnisse einer Evaluation des Bewegungsförderungsprojekts «roundabout». Spezifisch wurde nach den Gesundheitseffekten dieses Projekts gefragt, das sich an Mädchen und junge Frauen richtet. Diesen Beitrag finden Sie ab Seite 98. Das Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung ist auf Seite 110 porträtiert. Mehr über seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte finden Sie ab Seite 118. Dem Programm «QuAKTIV», das eine naturnahe sowie kinder- und jugendgerechte Quartier- und Siedlungsentwicklung fördern möchte, gehen Carlo Fabian, Timo Huber, Tanja Klöti, Magdalene Schmid und Matthias Drilling in ihrem Beitrag nach, den Sie ab Seite 112 finden. Im Rahmen ihrer Begleitforschung werden unter anderem die Prozesse sowie demokratiespezifische Anliegen einer partizipativen Stadtentwicklung analysiert. Das Porträt des Studienzentrums Soziale Arbeit finden Sie auf Seite 130 und ab Seite 132 können Sie sich über ein Projekt des Studienzentrums informieren: Stephan Kösel geht auf das Projekt «EXVIS – Expertenwissen visualisieren» ein. Studierende des Bachelor-Studiums in Sozialer Arbeit benötigen für ihren Kompetenzerwerb während der Praxisausbildung regelmässige Reflexionsgespräche mit ihren Praxisausbildenden, um eine erfolgreiche Theorie-Praxis-Relationierung zu bewerkstelligen. Diese «Experten-Novizen-Kommunikation» kann durch Instrumente unterstützt werden: Mittels spezifischer Kompetenz-Landkarten, sogenannter «topomaps», können Kompetenzen und Wissen von Studierenden visualisiert werden. Damit werden Aspekte von Handlungskompetenz berichtbar gemacht, die sich zunächst einer einfachen Berichtbarkeit entziehen. Im Projekt wird der Frage nachgegangen, wie diese Wissensvisualisierungsmethode auf die «Experten-Novizen-Kommunikation» wirkt. In bewährter Weise wird die Darstellung der Institute und des Studienzentrums mit ihren laufenden Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten durch ein Verzeichnis der Publikationen der Mitarbeitenden aus dem Jahr 2013 ergänzt (Seiten 141–157). Daran schliesst wiederum eine Referenzliste an, die unsere Projektpartnerschaften sowie die auftraggebenden und finanzierenden Organisationen der Forschungs- und Entwicklungsprojekte abbildet und somit unser breites Netzwerk verdeutlicht (Seiten 159–162). Alle Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind mit einer URL versehen, über die Sie unter anderem Projektberichte im Internet abrufen können. Aktuelle Informationen über die Projekte und Publikationen finden Sie überdies auf unserer Website www.fhnw.ch/sozialearbeit/forschung-und-entwicklung. Und auf blogs.fhnw. ch/sozialearbeit können Sie Blog-Beiträge von Mitarbeitenden der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW lesen. Es ist uns eine Freude, Ihnen mit der vorliegenden Broschüre einen Einblick in die aktuellen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW zu geben. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Hochschule für Soziale Arbeit
I. Evaluations- und Wirkungsforschung
«Evaluation reicht über ein wirkungsorientiertes Format weit hinaus.» Ein Gespräch mit FH-Prof. Mag. Dr. rer. soc. oec. Rainer Loidl Martina Koch und Patrizia Rüefli
Der Begriff Evaluation wird ja mittlerweile sehr breit verwendet und unterschiedlich definiert. Welche Definitionen lassen sich ausmachen? Ich habe in den letzten Jahren die Beobachtung gemacht, dass im deutschsprachigen Raum heute Studien als «Evaluationen» bezeichnet werden, die früher schlicht und einfach «Befragungen» hiessen. Ich denke hier beispielsweise an Akzeptanzoder Zufriedenheitserhebungen bei Klientinnen und Klienten oder Mitarbeitenden. Dadurch ergibt sich eine begriffliche Unschärfe. Der Begriff der Evaluation ist mittlerweile nicht mehr ein rein akademischer Begriff, sondern in der Alltagssprache angekommen. Vor allem auch in der Praxis der Sozialen Arbeit wird heutzutage rasch von Evaluation gesprochen. Diesem alltagssprachlich-praktischen Verwendungskontext gilt es den akademischen Verwendungszusammenhang entgegenzusetzen. Je nach Fachbereich lautet die Definition von Evaluation anders. FH-Prof. Mag. Dr. rer. soc. oec. Rainer Loidl Professor für Empirische Sozialarbeit am Studiengang Soziale Arbeit an der Fachhochschule JOANNEUM in Graz
Wie wird der Begriff der Evaluation wissenschaftlich definiert, speziell in den Sozialwissenschaften? Zunächst sollte zwischen Evaluation und Evaluationsforschung unterschieden werden. Und innerhalb der Evaluationsforschung lassen sich dann unterschiedliche Formate wie beispielsweise die Wirkungsforschung differenzieren. Diese begrifflichen Differenzierungen sind wichtig. Wenn wir von Evaluationsforschung sprechen, meinen wir dann überhaupt dasselbe? Ich stelle fest, dass dem nicht so ist. Wenn Sie die Literatur zur Unterscheidung von Evaluation und Evaluationsforschung anschauen, dann fallen verschiedene Zugänge und Differenzierungen auf: Mit Evaluationsforschung sind zum einen Studien gemeint, die Evaluationen untersuchen. Dieser Zugang macht Evaluationen also zum Gegenstand seiner Untersuchungen, er behandelt Evaluationen sozusagen auf einer Metaebene. Zum anderen werden unterschiedliche Ansprüche an Evaluationen und Evaluationsforschungen gestellt. Die so verstandene Evaluationsforschung führt selbst Evaluationen durch, legt aber höhere wissenschaftliche Massstäbe an: Die Gütekriterien sozialwissenschaftlicher Forschung müssen eingehalten werden. Das ist die Unterscheidung von Evaluation und Evaluationsforschung, der ich selbst folge. Evaluationsforschung würde für mich dann nur heissen, dass es um ganz klare theoretische und methodologische Ansprüche geht. Des Weiteren wird zwischen verschiedenen Arten und Formaten von Evaluationen unterschieden. Die wirkungsorientierte Evaluation wird als ein Format ausgewiesen. Ich habe diesbezüglich beobachtet, dass heutzutage unter dem Stichwort «Evaluation» vor allem Wirkungsforschung gefasst wird. Dieser Entwicklung stehe ich kritisch gegenüber: Ich will die Evaluation nicht auf das wirkungsorientierte Format beschränkt wissen, denn sie reicht weit darüber hinaus. Bleiben wir doch beim Thema Wirkungsforschung: Wenn ich Sie richtig verstehe, dann stellt Wirkungsforschung in Ihren Augen eine Unterkategorie von Evaluation dar. Genau. Definitionen von Evaluationen, die man z.B. in Lexika findet, stellen meist auf die Beurteilung von Programmen ab. Wirkungen sind Merkmale von Programmen, aber es lassen sich natürlich auch andere Elemente als die Wirkung beurteilen. Die Wirkungsforschung ist für mich ein Evaluationsformat unter anderen. Aber auch diesbezüglich braucht es Unterscheidungen, beispielsweise sollte Wirkung von Wirksamkeit unterschieden werden: Wirkung beschreibt einen unmittel-
baren Effekt eines Programms und Wirksamkeit stellt stärker auf den Handlungskontext ab. Im Zusammenhang damit scheint mir auch die Frage nach der Kausalität erwähnenswert. Mitunter werden in der Wirkungsforschung Kausalitätsbezüge hergestellt, die empirisch nie geprüft wurden. Daher sollte man eher von gemeinsamen Ereignissen sprechen, aber nicht von Kausalitäten. Wie sieht es diesbezüglich in der Sozialen Arbeit aus? Die von Ihnen aufgeworfene Frage nach Kausalitäten stellt sich bei sozialen Problemen anders als in anderen Kontexten, beispielsweise im technischen Bereich. Genau. Wenn wir uns jetzt Programmen in der Sozialen Arbeit zuwenden, deren Wirkungen in Evaluationen untersucht werden – da müssen wir uns doch fragen: Von wem werden die Wirkungen denn erzeugt? In der Sozialen Arbeit werden Wirkungen am oder durch das Subjekt selbst erzeugt. Deshalb ist es umso wichtiger, die untersuchten Programme zu kontextualisieren: Das Herausarbeiten von Bedingungen, unter denen bestimmte Wirkungsketten eher realisiert werden, ist dann zentral. In der Sozialen Arbeit gibt es meines Erachtens diese sehr komplexen Rekontextualisierungen im Vergleich z.B. zum Technikbereich, der diese Erfordernisse in der Weise nicht kennt. Doch gibt es auch innerhalb der Sozialen Arbeit Unterschiede, was die Wirkungsmessung anbelangt: In Bereichen, in denen sich Wirkungsketten über sehr lange Zeiträume entfalten, wie z.B. in der Kinder- und Jugendhilfe, ist es sehr anspruchsvoll, zu einem bestimmten Zeitpunkt die Wirkung eines Programms zu messen. Andere Programme wie solche zur Beschäftigung oder zu Platzierungen von Obdachlosen in Wohnungsprogrammen und Ähnliche sind hingegen empirisch vergleichsweise einfacher zu erfassen. Die Frage ist ferner auch: Auf welcher Ebene des Erlebens wird Wirkung erhoben? Programmteilnehmende werden in der Wirkungsforschung oft nach ihrem Erleben befragt, beispielsweise danach, wie sie das Programm empfinden, was es ihnen bringt und Ähnliches. Und die Resultate dieser Befragungen werden dann als objektiv, als Ergebnisse zur Wirkung eines Programms ausgegeben. Dadurch wird die Aussagekraft der Daten bei Weitem überzogen! Denn die Teilnehmenden haben ein bestimmtes Erleben, das temporär und subjektiv ist – das gilt es zu beachten. Es ist also wissenschaftlich gesehen hoch problematisch, wenn dieses Erleben als Referenz für Wirkung genommen wird. Anhand des subjektiven Erlebens von Teilnehmenden kann nicht die Wirkung eines Programms nachgewiesen werden. Wenn die Forderung nach Kontextualisierung von Programmen ernst genommen wird, welche Implikationen hat das dann für die Evaluationsforschung in der Sozialen Arbeit? Wenn wir davon ausgehen, dass es sich bei der Sozialen Arbeit um eine Dienstleistung oder um einen Leistungszusammenhang handelt, in welchem die Betroffenen selbst Leistungen mitherstellen, dann muss das auch methodologische Konsequenzen haben. Wenn ich das Subjekt – also auch die Klientin oder den Klienten – als aktiven Akteur begreife, dann hat Evaluation einfach einen anderen Stellenwert, da dann Beurteilungen von Programmelementen oder das Erforschen von Wirkungen unter anderen Vorzeichen stattfinden. Der Akzent ist ein anderer: nämlich jener,
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
«Evaluation reicht über ein wirkungsorientiertes Format weit hinaus.» Ein Gespräch mit FH-Prof. Mag. Dr. rer. soc. oec. Rainer Loidl
dass die Menschen durch die angeleitete Reflexion und Urteilsfindung besser einzuschätzen lernen, welche ihrer Handlungsweisen unter welchen Bedingungen zu welchen Konsequenzen führen. Evaluation wird mitunter zu einem Zugang, damit sie eigene Instrumente in die Hand bekommen, um ihre eigene Praxis auch weiterzuentwickeln. Hier stehen der Entwicklungsaspekt und das Lernen viel stärker im Vordergrund. Ich denke, davon braucht es mehr. In der Selbstevaluation finden sich solche Zugänge. Allerdings nehmen auch hier teils recht unprofessionelle Gepflogenheiten zu, die sich zwar Selbstevaluation nennen, doch methodisch davon weit entfernt sind. Denn manchmal geht es in der Praxis leider weniger darum, diesen Entwicklungs- und Reflexionsraum zu schaffen, als vielmehr darum, auf einer Checkliste ein Häkchen setzen und sagen zu können: «Ok, wir haben uns nun selbst evaluiert.» Da und dort stellen wir bedauerlicherweise fest, dass Evaluationen und selbst Evaluationsforschung instrumentalisiert werden. Das ist aber leider von dem, was Evaluation bringen soll – verlässliche und empirisch evidente Information als Beurteilungsgrundlage – weit weg. Selbstevaluation kann und soll sich aber sehr wohl auch mit Wirkung beschäftigen. In der Schulsozialarbeit ist dies beispielsweise sehr wichtig. Schulsozialarbeitende sollen sich ihr Tun und Wirken selbst anschauen. Denn es geht schliesslich um die Verankerung und Integration von Know-how im System selbst und man erlernt dadurch auch Selbstreflexionsfähigkeit. Dadurch kann die Handlungspraxis verbessert werden. Welche Alternativen sehen Sie zu Selbstevaluationen, die doch in der Sozialen Arbeit recht verbreitet sind? Es gibt doch einen Zugang, der zwischen der Selbst- und der Fremdevaluation liegt und der meines Erachtens viel zu selten beansprucht oder vorgeschlagen wird: die interne Evaluation. Das ist ein Zwischenweg, der mir in vielen Fällen als kluger Weg erscheint. Programme in der Jugendhilfe oder in der Frühförderung liessen sich beispielsweise nicht nur durch Selbstevaluationen beurteilen, sondern böten sich auch für eine interne Evaluation an. Denn diese betont stärker den Aspekt der Entwicklung.
oder das Feld, in dem die teilnehmenden Organisationen angesiedelt sind. Evaluationen sind in sehr unterschiedlichen Formaten und Anwendungen möglich – ich sehe diese komplementär und feldspezifisch. Ich finde die Idee der internen Evaluation spannend, weil hier eher der Lernprozess und die Entwicklung und damit auch die Professionalisierung im Zentrum stehen. Der Anspruch zu evaluieren scheint ja sonst oft von aussen, von der Politik, an die Soziale Arbeit herangetragen zu werden. Steht dann nicht der Aspekt der Legitimierung im Zentrum? Wenn Sie sich neoinstitutionalistische Theorien anschauen, dann ist Legitimierung immer ein zentrales soziales Phänomen. In der Sozialen Arbeit haben wir regelmässig mit Mitteln zu tun, die aus der Öffentlichkeit kommen. Wenn diese Mittel im Interesse der Öffentlichkeit eingesetzt werden sollen, dann ist es natürlich wichtig, den Nachweis zu erbringen, wie die Mittel verwendet werden, und zu fragen, ob es bessere Möglichkeiten gibt, diese Mittel einzusetzen. Es gibt Organisationen, die sozialpolitische Interessen günstiger und besser einlösen als andere. Die Organisationen sind nicht alle gleich gut. Dort muss ich hinschauen, das ist dann auch eine Pflicht, wenn es um öffentliche Gelder geht. Damit kann auch verhindert werden, dass Organisationen gänzlich eigene Interessen entwickeln und verfolgen. Ich glaube aber, dass das Pendel momentan zu weit in Richtung «Legitimierung durch Nachweis von Wirkung» ausschlägt. Man kann sich zu Recht fragen, ob die Fachlichkeit, die Professionalität als Legitimationsprinzip schlicht und einfach unter die Räder kommt. Das lässt sich in Österreich beispielsweise daran beobachten, dass bei Ausschreibungen oft diejenigen zum Zuge kommen, die am billigsten sind – die Billigstanbieter. Alles andere wird aussortiert. Und das ist natürlich ein Kahlschlag, wenn es um sozialpolitische Interessen geht. Was es in der Sozialen Arbeit braucht, ist eine Art von Remoralisierung und Repolitisierung. Es kann nicht nur um Ökonomisierung gehen. Denn es hat fachliche Konsequenzen, wenn man nur Billigstanbieter nimmt. Das schlägt schliesslich dann auf die Klientinnen und Klienten zurück. Herr Loidl, herzlichen Dank für dieses interessante Gespräch.
Eine interne Evaluation funktioniert nach meinem Verständnis so: Unser Beispielprogramm in der Jugendhilfe ist wahrscheinlich in seiner Umgebung nicht das einzige. Verschiedene ähnliche Programme tun sich bei einer internen Evaluation zusammen, z.B. zu einem fachlichen Austausch. Gemeinsam werden Verfahren entwickelt, beispielsweise finden regelmässige gegenseitige Besuche statt. Dadurch kann eine Aussensicht eingeholt werden, die aber von einem fachlichen Experten oder einer fachlichen Expertin stammt, der oder die sich in der Frühförderung ebenfalls auskennt. Dadurch ergibt sich ein Lerneffekt im Sinne von Entwicklung und Innovation. Es gibt da nur ein grosses Problem: das Konkurrenzdenken. Trotzdem finde ich diesen Zugang sehr Erfolg versprechend. Ursprünglich zielte das Konzept auf die gleiche Organisation ab, deshalb spricht man von interner Evaluation. Aber das Konzept lässt sich meines Erachtens auch organisationsübergreifend anwenden; «intern» bezieht sich dann auf den Bereich
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Hochschule für Soziale Arbeit
I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Evaluations- und Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit – Potenzial und methodische Herausforderungen Edgar Baumgartner und Sigrid Haunberger
«Wirkungsorientierung» oder «evidenzbasierte Praxis» sind aktuelle und breit diskutierte Konzepte in der Sozialen Arbeit. Sie erinnern die Profession daran, dass jede professionelle Leistungserbringung sich an den erwarteten Wirkungen der einsetzbaren Problemlösungen zu orientieren hat. Damit rückt auch die Evaluations- und Wirkungsforschung ins Zentrum des Interesses, denn sie kann die hierfür notwendige Wissensbasis speisen und gewährleisten (vgl. Baumgartner/Sommerfeld 2010). Welchen Stellenwert diese Art der Forschung in der Sozialen Arbeit derzeit einnimmt, wo die methodischen Herausforderungen liegen und welches Potenzial darin für die weitere Entwicklung der Sozialen Arbeit zu sehen ist, werden wir im Folgenden diskutieren. Speziell gehen wir auch auf die Verortung der Evaluations- und Wirkungsforschung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und auf den dort angesiedelten Schwerpunkt «Methoden der Wirkungsforschung» ein. Prof. Dr. Edgar Baumgartner Institutsleiter
Wirkungen in der Sozialen Arbeit – eine neue Frage?
Die Auseinandersetzung mit den Ergebnissen und Wirkungen sozialarbeiterischer Praxis ist keineswegs ein neues Phänomen, sondern sie reicht bis zu den Anfängen des Berufes zurück (vgl. Heiner 2001: 481). Das Interesse an der Frage, ob professionelle Interventionen auch zu den erwünschten Resultaten führen, darf seit jeher als inhärenter Bestandteil der Sozialen Arbeit gelten (vgl. Haubrich 2008: 441), wenngleich die auf systematischen Daten basierende Evaluationsforschung jüngerer Natur ist (vgl. Heiner 2001: 484 f.). Die Bemühungen, Wirkungen des professionellen Handelns zu untersuchen und daraus Schlüsse für dessen Verbesserung zu ziehen, haben nicht nur eine lange Tradition, sondern stellen für eine Profession eigentlich eine Selbstverständlichkeit dar (vgl. Baumgartner/Sommerfeld 2010: 1163). Es ist ein Charakteristikum von Professionen in der modernen Gesellschaft, dass ihre Legitimation an wirksame und nutzbringende Problemlösungen geknüpft ist (vgl. Merchel 2010: 54). Dr. Sigrid Haunberger Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Auf die Wirksamkeit als zentrale Leitorientierung der Profession nimmt auch das Konzept evidenzbasierter Praxis Bezug, das in jüngster Zeit zu vielen und kontroversen Debatten in der Sozialen Arbeit geführt hat. Es portiert das Prinzip, die aktuelle Praxis auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und die Handlungsplanung an der «best evidence», also am Wissen über die Wirksamkeit verschiedener Problemlösungen, auszurichten (vgl. Sackett et al. 1996, Hüttemann/Sommerfeld 2006). Die Frage «what works?» und der Anspruch an die Professionellen, nach bestem Wissensstand über erwartbare Wirkungen zu agieren, werden auch vom Begriff der «Wirkungsorientierung» ins Zentrum gerückt (vgl. Baumgartner 2013). Unter dem Begriff der «Ökonomisierung» verhandelte Entwicklungen, wie etwa die Einrichtung von wettbewerblichen Strukturen im Sozialbereich oder die Durchsetzung von betriebswirtschaftlichen Steuerungslogiken, begründen ebenfalls das Interesse an Wirkungen in der Sozialen Arbeit. Im Zuge der Durchsetzung des Anspruchs des politisch-administrativen Systems, die professionelle Leistungserbringung nach Massgabe von Effektivität und Effizienz steuern zu wollen (vgl. Bleck 2011: 30–36), wächst auch der Bedarf an Evaluationen zur Generierung der notwendigen steuerungsrelevanten Informationen (siehe auch: Baier/Keller/Koch/ Wigger 2013: 415).
Evaluations- und Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit
Die Zahl an Evaluationsstudien in der Sozialen Arbeit hat im deutschsprachigen Raum seit den 1990er-Jahren stark zugenommen (vgl. Haubrich 2008: 441). In der Schweiz ist es inzwischen weit verbreitet, professionelle Interventionen und Programme Sozialer Arbeit zu evaluieren (vgl. Baier/Keller/Koch/Wigger 2013: 415). Zu den resultierenden Evaluationsaktivitäten zählen unterschiedliche Ansätze, Settings oder Formen von Evaluationen, die es im Folgenden aufzufächern gilt. Die verbindende Klammer von Evaluationen ist der Akt des Bewertens, was auch der etymologischen Bedeutung des Begriffs «Evaluation» entspricht (vgl. Wottawa/Thierau 2003: 9). Die systematische und regelgeleitete Überprüfung und Bewertung des eigenen professionellen Handelns ist ein Setting, das sich in der Sozialen Arbeit vor allem in den 1990er-Jahren etablieren konnte (von Spiegel 1993), als die Sozialarbeitenden die Evaluation zunehmend zu ihrer eigenen Sache machten (vgl. Müller-Kohlenberg 2006: 72). Von der Selbstevaluation zu unterscheiden und im Folgenden im Fokus ist die Evaluationsforschung, die – als Fremdevaluation angelegt – vor allem eine Nutzung des wissenschaftlichen Methodenkanons impliziert. Evaluationsforschung ist demnach, so Rossi, Freeman und Hofmann (1988: 3), «die systematische Anwendung sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden zur Beurteilung der Konzeption, Ausgestaltung, Umsetzung und des Nutzens sozialer Interventionsprogramme». Evaluationsforschung zeichnet sich durch unterschiedliche Zugänge aus. Die Vielfalt zeigt sich zunächst bezüglich den verschiedenen Gegenstandsebenen, deren Spektrum von ganzen Versorgungssystemen über einzelne Organisationen bis hin zu Programmen oder Interventionen im Einzelfall reicht. Eine für die Soziale Arbeit bedeutsame Unterscheidung ist die Auftrennung in einzelfallbezogene («single case») oder programmbezogene Evaluationen (vgl. Unrau/Gabor/Grinnell 2007: 8 f.). Sie verdeutlicht, ob Wirkungen bei einzelnen Klienten und Klientinnen oder für einzelne oder mehrere Massnahmen eines Programms untersucht werden. Bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung lassen sich vier Ansätze benennen. Bei Wirkungs- oder Wirksamkeitsanalysen – als erstem Ansatz – richtet sich der Fokus auf intendierte sowie nicht intendierte Wirkungen von sozialarbeiterischen Interventionen. In der Wirkungsforschung sind hierbei zwei Wirkungsdimensionen zu bedenken: Zum einen lassen sich Wirkungen bei den Adressatinnen und Adressaten («impacts») feststellen, und zum anderen kann der Fokus auf «outcomes» gerichtet sein, das heisst auf weiterreichende Wirkungen in Bezug auf ein gesellschaftliches Problem (vgl. Bussmann/Klöti 1997).1 Durch die monetäre Bewertung der eingesetzten Ressourcen bzw. der erzielten Wirkungen lassen sich – zweitens – Effizienzanalysen realisieren, die wiederum in verschiedenen Varianten, z.B. als KostenNutzen-Analyse, angelegt sein können. Ein dritter Evaluationsansatz fokussiert auf die Umsetzung bzw. den Vollzug von konzeptionell festgelegten Massnahmen oder Interventionen und bewertet insbesondere deren korrekte Umsetzung (Vollzugsevaluation oder auch Compliance-Evaluation, vgl. Christa 2007: 327 f.). Die sogenannte Prozessevaluation analysiert – viertens – Bedingungen des Erfolgs bzw. des Misserfolgs einer Massnahme oder Intervention und liefert Antworten auf die Frage, ob und wie diese wirken. 1
s ist darauf hinzuweisen, dass diese Begriffsbestimmungen für «impact» und «outcome» im Fachdiskurs auch E anders verwendet werden (z.B. Beywl 2006: 37).
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Evaluations- und Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit – Potenzial und methodische Herausforderungen
Neben den unterschiedlichen Gegenständen lassen sich Evaluationen auch in Bezug auf ihre Funktion verorten. Eine wichtige Unterscheidung wird dabei mit dem Begriffspaar summative und formative Evaluationen verdeutlicht (vgl. Christa 2007: 325 f.). Eine summative Evaluation orientiert in erster Linie über den Erfolg einer Massnahme und analysiert daher vor allem deren Wirkungen und Ergebnisse. Eine so ausgelegte Evaluation bedient typischerweise Finanzierungsträgerinnen und -träger, die über die Fortführung oder den Abbruch von Programmen, Massnahmen und Projekten zu entscheiden haben. Dem steht eine formative Evaluation gegenüber, die sich eher an jene Personen richtet, die mit der Umsetzung von Massnahmen und Programmen beauftragt sind, und über Verbesserungsmöglichkeiten informiert, indem die Wirkungsprozesse einer Massnahme oder eines Programms ausgeleuchtet werden. Methodische Herausforderungen in der Evaluations- und Wirkungsforschung
Mit der Zunahme an Evaluationen ist im deutschsprachigen Raum zumindest in Ansätzen eine eigenständige Methodendiskussion über Evaluationen in der Sozialen Arbeit (z.B. Lüders/Haubrich 2006) in Gang gekommen, die sich vor allem Fragen der methodischen Umsetzung von Evaluationen widmet (vgl. Baumgartner/ Sommerfeld 2010: 1164). Mit den Konzepten «Wirkungsorientierung» und «evidenzbasierte Praxis» ist die Frage hinzugekommen, welche Arten von Evaluationen in der Sozialen Arbeit im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Sozialen Arbeit notwendig sind. Die Durchführung von Evaluationen in der Sozialen Arbeit ist aufgrund von Besonderheiten des Gegenstands in verschiedener Hinsicht anforderungsreich. Zu den spezifischen methodischen Herausforderungen zählt etwa der Umstand, dass in der Sozialen Arbeit selten eindeutige und konsensfähige Erfolgskriterien vorhanden sind (vgl. Heiner 2001: 488). Es ist vielmehr von unterschiedlichen Zielperspektiven von verschiedenen Stakeholdern (am Beispiel der beruflichen Integrationsförderung; vgl. Bleck 2011: 285–319) auszugehen, wodurch die Wahl von Evaluationskriterien schwierig bzw. über Verfahren der Zielklärung zu begründen ist (vgl. Schrödter/Ziegler 2007: 7). Eine weitere methodische Herausforderung ergibt sich daraus, dass in der Sozialen Arbeit keine einfachen Kausalitäten zwischen Intervention und Wirkung anzunehmen sind (vgl. von Spiegel 2008: 276). Beobachtbare Veränderungen bei der Klientel («impact») können vielmehr auf verschiedene Ursachenbereiche zurückgeführt und als Resultate von Koproduktionsprozessen von Sozialarbeitenden und Klientel unter bestimmten Kontextbedingungen konzipiert werden (vgl. Beywl 2006: 30–32). Unter einer forschungsmethodischen Perspektive ist es folglich eine anspruchsvolle Aufgabe, die Beschreibung jener Wirkungen, die nur auf das Programm und keine andere Ursache zurückzuführen sind (vgl. Gollwitzer/Jäger 2009: 90), sicherzustellen. Der Königsweg hierfür, randomisierte Kontrollgruppen-Designs («randomized controlled trials») einzusetzen, stösst in der Sozialen Arbeit jedoch an Grenzen. Sei es etwa, dass die Bildung einer Kontrollgruppe aus ethischen Gründen – da einer Gruppe eine Intervention vorzuenthalten wäre – verunmöglicht oder die Voraussetzung, eine einheitliche Intervention über alle Fälle hinweg zu gewährleisten, nicht einlösbar ist (vgl. Heiner 2001: 488).
Diese Hinweise verdeutlichen einige der methodischen Herausforderungen, die es bei der Realisierung von Evaluations- und Wirkungsstudien in der Sozialen Arbeit zu bewältigen gilt. Doch welche Art von Evaluationen ist hierbei anzustreben? Das Potenzial der Evaluations- und Wirkungsforschung kann in ihrem Beitrag zum Aufbau der Wissensbasis der Profession der Sozialen Arbeit bestimmt werden. Dieses auf professionelles Handeln bezogene Wissen hat – in Anlehnung an Abbott (1988) – zwei Seiten: Zum einen kann es Legitimation gegen aussen, insbesondere gegenüber dem politisch-administrativen System, erschliessen. Zum anderen dient es der Orientierung des professionellen Handelns bzw. der professionellen Leistungserbringung (vgl. Baumgartner/Sommerfeld 2010: 1163 f.). Damit sind zwei Verwendungszwecke angesprochen, die unterschiedliche Zugänge von Evaluationsstudien voraussetzen und die gleichermassen als wichtig für die Soziale Arbeit zu erachten sind. Im Hinblick auf die Legitimierung der Sozialen Arbeit steht der Nachweis der Wirksamkeit von Problemlösungen im Vordergrund. Es bedarf daher vor allem summativ ausgerichteter Wirkungs- und Wirksamkeitsanalysen, um gegenüber der Gesellschaft bzw. dem politisch-administrativen System die Professionalität der Sozialen Arbeit ausweisen zu können. Angesichts der genannten Besonderheiten des Feldes sind adäquate Zugänge notwendig, die auf methodisch robusten Forschungsdesigns basieren und auch verallgemeinerbare Ergebnisse bieten können (vgl. Albus/Polutta 2008: 263). Da jede professionelle Hilfeleistung gegenüber alternativen, kostengünstigeren Formen der Leistungserbringung effektivere Problemlösungen gewährleisten sollte (vgl. Baumgartner/Sommerfeld 2010: 1163), ist zusätzlich eine erweiterte Überprüfung der Effizienz von Problemlösungen angezeigt, um diese Legitimierungsansprüche erfüllen zu können. Sollen empirische Studien für die professionelle Leistungserbringung Orientierung bieten, reicht die Beantwortung der Frage «what works?» durch randomisierte Kontrollgruppenstudien nicht aus. Denn die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf alternative Kontexte oder Formen von Interventionen sind bei diesen Studien grundsätzlich begrenzt (vgl. Ziegler 2006: 149). Zudem bleiben durch das Ausblenden der Bedingungen der Leistungserbringung die Wirkungsprozesse im Dunkeln bzw. in einer «black box» verborgen, wodurch die Möglichkeiten für die Optimierung der professionellen Leistungserbringung reduziert sind (vgl. Baumgartner/ Sommerfeld 2010: 1172). Notwendig sind formative, als Prozessevaluation angelegte Studien, welche Aufschluss geben, warum bestimmte Wirkungen erzeugt werden, und die den Fokus auf die Frage «Why does it work, if it works?» (vgl. Otto/Polutta/ Ziegler 2010) lenken. Gefordert sind angemessene Konzepte der Wirkungsforschung, welche als «white-box»-Evaluationen (vgl. Kazi 2003: 20) auch Wirkungsprozesse und deren Bedingungen aufzudecken vermögen (vgl. auch Albus/Polutta 2008: 263, Otto/Polutta/Ziegler 2010). Evaluations- und Wirkungsforschung an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Evaluationsstudien bilden einen namhaften Anteil an den Forschungsaktivitäten der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Die Evaluations- und Wirkungsforschung stellt ein eigenes Forschungsfeld dar, das primär einer summativen Funktion verpflichtet und auf die systematische Überprüfung von in der sozialarbeiterischen
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Hochschule für Soziale Arbeit
I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Evaluations- und Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit – Potenzial und methodische Herausforderungen
Praxis implementierten Neuerungen ausgelegt ist. Eine strategische Erweiterung erfährt das Forschungsfeld durch den Schwerpunkt «Methoden der Wirkungsforschung», der seit 2011 im Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW geführt wird. Der Schwerpunkt ist in seiner Grundausrichtung auf die Förderung der Professionsentwicklung in der Sozialen Arbeit ausgelegt. Angestrebt ist ein Beitrag zur Umsetzung des Anspruchs, moderne Professionalität über gesichertes wissenschaftliches Wissen zu begründen, und durch den Aufbau einer solchen Wissensbasis der Profession gegenüber dem politisch-administrativen System mehr Legitimationskraft zu erschliessen. Es geht dabei primär um die Auseinandersetzung mit forschungsmethodologischen Fragen, also die Entwicklung und Erprobung von Forschungsmethoden, Designs und Instrumenten, die den Besonderheiten der Sozialen Arbeit angemessenen sind. Im Vordergrund stehen drei Themenbereiche: Es steht – erstens – die Umsetzung von Wirkungs- und Wirksamkeitsanalysen in der Sozialen Arbeit und damit die Herausforderung im Fokus, wie die Frage «Was wirkt in der Sozialen Arbeit?» beantwortet werden kann. Es sind – zweitens – sinnvolle Formen von Prozessevaluationen zu entwickeln bzw. zu erproben, welche Erkenntnisse zur weiterführenden Frage «Was wirkt wie und warum?» erlauben. Hierbei wird insbesondere der Ansatz der «Realistic Evaluation» favorisiert (vgl. Kazi 2003, Pawson/Tilley 1997), der konzeptionell davon ausgeht, dass sich Wirkungsmechanismen (im Sinne von Wirkungsprozessen) je nach Kontext unterschiedlich entfalten und so zu verschiedenen Wirkungen führen können. Ein dritter Themenbereich berührt die Frage der Integration von Erkenntnissen und die Möglichkeit, empirisch belastbare Theorien (im Sinne von Theorien mittlerer Reichweite, vgl. Merton 1968) über Wirkungszusammenhänge zu formulieren, die professionelle Interventionen wirkungsorientiert zu fundieren erlauben (vgl. Otto/Polutta/Ziegler 2010: 20). Damit kann Evaluations- und Wirkungsforschung auch für die Theoriebildung nutzbar gemacht werden. Zu einzelnen dieser Themen sind im Rahmen des Schwerpunkts bereits Projekte in Bearbeitung. Namentlich ist auf die Durchführung einer Studie zur Wirksamkeit von Sozialberatung zu verweisen, die gemeinsam mit dem Kinderspital Zürich auf der dortigen Pädiatrischen Onkologie durchgeführt wird und als randomisierte Interventionsstudie konzipiert ist (siehe Projektbeschrieb in diesem Band, Seite 94). Das Potenzial der «Realistic Evaluation» als Ansatz für eine Prozessevaluation wird im Rahmen einer Pilotstudie erprobt, die in der Betrieblichen Sozialen Arbeit angesiedelt und auf die Analyse von Einzelfällen fokussiert ist (siehe Projektbeschrieb in diesem Band, Seite 92). Fazit
Die Ausrichtung der professionellen Leistungserbringung an ihren Wirkungen, wie sie mit den Konzepten «Wirkungsorientierung» und «evidenzbasierte Praxis» betont wird, setzt auch einen entsprechenden Wissenskorpus der Profession voraus. Die Evaluations- und Wirkungsforschung spielt zweifellos beim Aufbau dieser Wissensbasis eine massgebliche Rolle. Dieses Potenzial ist jedoch trotz Zunahme von Evaluationsstudien bislang kaum ausgeschöpft. Dies mag gleichermassen an methodischen Herausforderungen, die sich aus Besonderheiten der Sozialen Arbeit ergeben, wie auch an der Ausrichtung der Evaluationsaktivitäten liegen, die im deutschsprachigen Raum vor allem durch auf lokale und singuläre Praxisinteres-
sen fokussierte Evaluationsstudien geprägt sind (vgl. Drilling 2008). Mit dem hier skizzierten Programm des Schwerpunkts «Methoden der Wirkungsforschung» an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, das auf die Realisierung von Wirksamkeitsstudien und Prozessevaluationen sowie die Integration von Erkenntnissen angelegt ist, wird angestrebt, über forschungsmethodische Weiterentwicklungen die Evaluations- und Wirkungsforschung zu einem deutlich gewichtigeren Pfeiler im Wissensaufbau der Sozialen Arbeit zu machen (vgl. Baumgartner/Sommerfeld 2010: 1173). Dies würde gleichermassen die Legitimierung der erbrachten Leistungen gegenüber dem politisch-administrativen System begünstigen wie auch mehr Orientierungskraft für professionelle Problemlösungen ermöglichen. Diese Perspektive intendiert – darauf sei abschliessend hingewiesen – jedoch keineswegs, durch ein Mehr an Wissen über Wirkungszusammenhänge in der Sozialen Arbeit die prinzipielle Möglichkeit von eindeutigen und quasi objektivierbaren Steuerungsentscheidungen des politisch-administrativen Systems in Aussicht zu stellen (vgl. Baumgartner/Sommerfeld 2010: 1170). Ebenso wenig geht es um eine Standardisierung der professionellen Leistungserbringung, denn die wissensbasierte Verbesserung der Problemlösungskapazität der Sozialen Arbeit setzt die Notwendigkeit nicht ausser Kraft, im Einzelfall die Angemessenheit einer Intervention zu bewerten und zu begründen. Literatur Abbott, Andrew (1988). The System of Professions. An Essay on the Division of Expert Labor. Chicago, London: The University of Chicago Press. Albus, Stefanie/Polutta, Andreas (2008). Ergebnisse und Wirkungen im Feld der Sozialen Arbeit. In: Bielefelder Arbeitsgruppe 8 (Hg.). Soziale Arbeit in Gesellschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 260–267. Baier, Florian/Keller, Samuel/Koch, Martina/Wigger, Annegret (2013). Die schweizerische Forschungslandschaft der Sozialen Arbeit. In: Riedi, Anna Maria/Zwilling, Michael/Meier Kressig, Marcel/ Benz Bartoletta, Petra/Aebi Zindel, Doris (Hg.). Handbuch Sozialwesen Schweiz. Bern: Haupt Verlag. S. 409–418. Baumgartner, Edgar (2013). Anforderungen an das Gütekriterium «Wirkungsorientierung». In: Uebelhart, Beat/Zängl, Peter (Hg.). Praxisbuch zum Social-Impact-Modell. Baden-Baden: Nomos. S. 71–79. Baumgartner, Edgar/Sommerfeld, Peter (2010). Evaluation und evidenzbasierte Praxis. In: Thole, Werner (Hg.). Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 1163–1175. Beywl, Wolfgang (2006). Demokratie braucht wirkungsorientierte Evaluation – Entwicklungspfade im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe. In: Projekt eXe (Hg.). Wirkungsevaluation in der Kinderund Jugendhilfe. Einblicke in die Evaluationspraxis. Wiesbaden: Verlag Deutsches Jugendinstitut. S. 25–46. Bleck, Christian (2011). Effektivität und Soziale Arbeit. Analysemöglichkeiten und -grenzen in der beruflichen Integrationsförderung. Berlin: Frank & Timme. Bussmann, Werner/Klöti, Ulrich (1997). Die öffentliche Politik als Evaluationsobjekt. In: Bussmann, Werner/Klöti, Ulrich/Knoepfel, Peter (Hg.). Einführung in die Politikevaluation. Basel, Frankfurt am Main: Helbing & Lichterhahn. S. 58–77. Christa, Harald (2007). Evaluation. In: Michel-Schwartze, Brigitta (Hg.). Methodenbuch Soziale Arbeit. Basiswissen für die Praxis. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 317–343. Drilling, Matthias (2008). Evaluationen in der Sozialen Arbeit in der Schweiz: Eine Einschätzung der Situation aus professionsorientierter Sicht. In: Widmer, Thomas/Beywl, Wolfgang/Fabian, Carlo (Hg.). Evaluation. Ein systematisches Handbuch. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 458–468. Gollwitzer, Mario/Jäger, Reinhold S. (2009). Evaluation kompakt. Weinheim, Basel: Beltz.
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Evaluations- und Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit – Potenzial und methodische Herausforderungen
Haubrich, Karin (2008). Evaluation in der Sozialen Arbeit in Deutschland. Entwicklungslinien und Besonderheiten der Evaluationsdebatte am Beispiel der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. In: Widmer, Thomas/Beywl, Wolfgang/Fabian, Carlo (Hg.). Evaluation. Ein systematisches Handbuch. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 441–457. Heiner, Maja (2001). Evaluation. In: Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans (Hg.). Handbuch Sozialarbeit/ Sozialpädagogik. 3. Auflage. München, Basel: Ernst Reinhardt Verlag. S. 481–495. Hüttemann, Matthias/Sommerfeld, Peter (2006). Evidence-based social work. In: Dungs, Susanne/ Gerber, Uwe/Schmidt, Heinz/Zitt, Renate (Hg.). Soziale Arbeit und Ethik im 21. Jahrhundert. Ein Handbuch. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt S. 386–402. Kazi, Mansoor A. (2003). Realistic Evaluation in Practice. London: Sage. Lüders, Christian/Haubrich, Karin (2006). Wirkungsevaluation in der Kinder- und Jugendhilfe. Über hohe Erwartungen, fachliche Erfordernisse und konzeptionelle Antworten. In: Projekt eXe (Hg.). Wirkungsevaluation in der Kinder- und Jugendhilfe. Einblicke in die Evaluationspraxis. München: Deutsches Jugendinstitut. S. 5–24. Merchel, Joachim (2010). Evaluation in der Sozialen Arbeit. München, Basel: UTB Reinhardt. Merton, Robert K. (1968). Social Theory and Social Structure. New York: Free Press. Müller-Kohlenberg, Hildegard (2006). Evaluation und Selbstevaluation in der Sozialen Arbeit. In: Galuske, Michael/Thole, Werner (Hg.). Vom Fall zum Management. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 71–81. Otto, Hans-Uwe/Polutta, Andreas/Ziegler, Holger (2010). Zum Diskurs um evidenzbasierte Soziale Arbeit. In: Otto, Hans-Uwe/Polutta, Andreas/Ziegler, Holger (Hg.). What works – Welches Wissen braucht die Soziale Arbeit? Opladen, Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich. S. 7–25. Pawson, Ray/Tilley, Nick (1997). Realistic evaluation. London, Thousand Oaks, New Delhi: Sage. Rossi, Peter H./Freeman, Howard E./Hofmann, Gerhard (1988). Programm-Evaluation. Einführung in die Methoden der angewandten Sozialforschung. Stuttgart: Enke. Sackett, David L./Rosenberg, William M.C./Gray, Muir J.A./Haynes, Brian R./Richardson, Scott W. (1996). Evidence based medicine: what it is and what it isn't. In: British Medical Journal. 1996. (issue 312). S. 71–72. Schrödter, Mark/Ziegler, Holger (2007). Was wirkt in der Kinder- und Jugendhilfe? Internationaler Überblick und Entwurf eines Indikatorensystems von Verwirklichungschancen. Wirkungsorientierte Jugendhilfe, Band 2. Münster: ISA Planung und Entwicklung GmbH. Unrau, Yvonne A./Gabor, Peter A./Grinnell, Richard M. (2007). Evaluation in social work: the art and science of practice. Oxford: Oxford University Press. von Spiegel, Hiltrud (2008). Evaluation. In: Kreft, Dieter/Mielenz, Ingrid (Hg.). Wörterbuch Soziale Arbeit. Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. 6. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Weinheim, München: Juventa. S. 275–278. von Spiegel, Hiltrud (1993). Aus Erfahrung lernen. Qualifizierung durch Selbstevaluation. Münster: Verlag Votum. Wottawa, Heinrich/Thierau, Heike (2003). Lehrbuch Evaluation. 3. korrigierte Auflage. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle: Verlag Hans Huber. Ziegler, Holger (2006). Evidenzbasierte Soziale Arbeit. Über managerielle PraktikerInnen in neobürokratischen Organisationen. In: Schweppe, Cornelia/Sting, Stefan (Hg.). Sozialpädagogik im Übergang. Weinheim: Juventa. S. 139–156.
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Evaluation und Wirkungsforschung in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe Florian Baier und Rahel Heeg
Wirkungs-, Nutzen- und Nutzer-/Nutzerinnenforschung in der Kinder- und Jugendhilfe
Die Frage nach Wirkungen, Wirkungsweisen und dem Nutzen sozialer Dienstleistungen führte in den letzten Jahren zu einem umfangreichen wissenschaftlichen Diskurs, in dessen Rahmen theoretische Grundlagen, konkrete Forschungs- und Praxiskonzeptionen sowie sozialpolitische Implikationen einer Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit diskutiert wurden. Neben dem politischen Interesse an der Frage nach Wirkungen und dem Nutzen sozialer Dienstleistungen, und dem damit verbundenen Interesse an einer effizienten Verwendung finanzieller Mittel, hat sich in den letzten Jahren auch das fachliche Interesse an diesen Themenbereichen intensiviert.
Prof. Dr. Florian Baier Dozent
Dr. Rahel Heeg Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Die Kinder- und Jugendhilfe setzt sich aus verschiedenen Gründen mit der Frage nach Wirkungen und dem Nutzen ihrer Angebote auseinander. Im Folgenden werden drei relevante Entwicklungen erläutert, die dazu geführt haben, dass gegenwärtig Wirkungen und Nutzen Sozialer Arbeit diskutiert werden. Es handelt sich dabei um das veränderte Erkenntnisinteresse im Bereich der Auftragsforschung, um den Diskurs um forschungsbasierte Praxisentwicklung und um ein zunehmendes Interesse an der Perspektive von Nutzerinnen und Nutzern sozialer Dienstleistungen. Im Anschluss an diese Ausführungen wird am Beispiel eines eigenen Forschungsprojekts erläutert, wie über den Ansatz der Clear-Box-Forschung untersucht werden kann, wie in der Sozialen Arbeit Wirkungen und Nutzen erzeugt werden. Veränderte Erkenntnisinteressen im Rahmen von Auftragsforschung und Evaluationen Ein erster Entwicklungspfad hin zum gegenwärtigen Diskurs um Wirkungen, Wirkungsweisen und dem Nutzen von Kinder- und Jugendhilfe kann in veränderten Erkenntnisinteressen im Bereich der Auftragsforschung gesehen werden. Seit Beginn des neuen Jahrtausends wünschen Auftraggebende von Forschungs- und Evaluationsaufträgen vermehrt, dass der Untersuchungsgegenstand (z.B. eine Institution, ein Projekt, ein Handlungsfeld oder ein bestimmtes Programm) anhand seiner Wirkungen evaluiert wird (vgl. Lüders/Haubrich 2006). In Termini aktueller Qualitätsdiskurse lässt sich dies auch so formulieren, dass sich seit Beginn des neuen Jahrtausends das Evaluationsinteresse von Auftraggebenden von einem Fokus auf Prozess- und Strukturqualitäten hin zur Frage nach der Ergebnisqualität verschoben hat. Auftraggebende von Evaluationen sind demnach nicht mehr primär daran interessiert, über Evaluationen in Erfahrung zu bringen, wie gut die Praxis in den Institutionen ist und ob die Strukturen angemessen oder veränderungsbedürftig sind. Sie interessiert vielmehr, ob die mit einer Massnahme verbundenen Ziele erreicht werden. Die Forschungseinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sind entsprechend herausgefordert, sich gegenüber diesem veränderten Forschungsinteresse zu positionieren und gegebenenfalls Forschungskonzeptionen zu entwickeln, die diesem Erkenntnisinteresse sowie fachlichen Standards gerecht werden. Deutlich zeigt sich dabei, dass Wirkungsfragen in der Kinder- und Jugendhilfe eine hohe Komplexität haben. Da Evaluationen oftmals einen eng begrenzten Forschungsrahmen erlauben, können häufig lediglich Ausschnitte von Wirkungszusammenhängen exemplarisch aufgezeigt werden. Dies wiederum birgt die Gefahr mit sich, dass relevante Aspekte und Zusammenhänge unberücksichtigt bleiben und Fehlinterpretationen getroffen werden. Insgesamt ist die Aussagefähigkeit und Generalisierbarkeit der Ergebnisse bei einer begrenzten Wirkungsforschung oftmals schwierig abzuschätzen.
In der Schweiz hat der Kanton Bern im Jahr 2003 den Grundsatz der Wirkungsorientierung für die offene Kinder- und Jugendarbeit vorgegeben (vgl. Gesundheitsund Fürsorgedirektion des Kantons Bern 2003, S. 5). Auch im Rahmen der aktuellen eidgenössischen «Strategie für eine schweizerische Kinder- und Jugendpolitik» ist die Orientierung an Wirkungen eine zentrale Zukunftsaufgabe: «Mit Zunahme der Bedeutung offener Jugendarbeit stellt sich für das Arbeitsfeld die Aufgabe einer verbesserten Qualitätssicherung und Wirkungsorientierung sowie für staatliche Institutionen die Frage, wie diese im Rahmen öffentlicher Subventionsprogramme möglichst gezielt unterstützt werden können» (vgl. Schweizerischer Bundesrat 2008, S. 23). Der Diskurs um forschungsbasierte Praxis Ein zweiter Entwicklungspfad hin zur aktuellen Debatte um Wirkungen, Wirkungsweisen und den Nutzen von Kinder- und Jugendhilfe liegt im Diskurs um forschungsbasierte Praxis. Während im englischsprachigen Raum die Programmatik einer «Evidence-Based-Practice» seit einigen Jahren für die Soziale Arbeit konkretisiert wird (vgl. z.B. Mullen et al. 2005; Newman et al. 2004; in Bezug auf Schulsozialarbeit: Kelly 2008; Franklin et al. 2006), wurde dieses Paradigma für die Soziale Arbeit im deutschsprachigen Raum zwar ausführlich diskutiert (vgl. Dahmen 2011; Sommerfeld/Hüttemann 2007; Sommerfeld 2005), stets jedoch auch kritisch betrachtet und teilweise als Praxiskonzept grundlegend abgelehnt, da es inhärente, nicht einlösbare, unangemessen simplifizierende und damit möglicherweise irreführende Kausalitätsversprechen mache (vgl. Ziegler 2005). Gross ist im deutschsprachigen Raum demgegenüber das Interesse Sozialer Arbeit an einer «Wirkungsorientierung» in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Soziale Arbeit strebt in diesem Zusammenhang an, die intendierten Ziele vor dem Hintergrund eigener normativer Ausrichtungen zu definieren und von ihr beabsichtigte Wirkungen zu erzeugen (vgl. Albus et al. 2010). Wirkungsorientierung als Leitmaxime für die Soziale Arbeit setzt voraus, dass die Praxis fortlaufend datenbasiert überprüft und an den angestrebten Zielen gemessen wird. Die Zahl der Forschungsprojekte, die explizit im Zusammenhang mit einer Wirkungsorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe stehen, ist bislang noch recht überschaubar. Am stärksten etabliert hat sich der Diskurs um Wirkungen sowie Wirkungsforschung bislang bezogen auf stationäre Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere die Heimerziehung (vgl. Albus et al. 2010). Für die Jugendarbeit stehen mit dem Verfahren der Wirksamkeitsdialoge praxisorientierte Konzepte der Wirkungsanalyse im Vordergrund (vgl. Deinet 2009; Projektgruppe WANJA 2000). In der Schulsozialarbeit und der Jugendarbeit ist die der Wirkungsorientierung zugrunde liegende Frage «What works for whom in what circumstances and why?» (vgl. Albus et al. 2009, S. 109) empirisch lediglich punktuell erforscht. Das Interesse an der Perspektive von Nutzerinnen und Nutzern Ein dritter Entwicklungspfad hin zur aktuellen Diskussion um Wirkungen, Wirkungsweisen und Nutzen von Kinder- und Jugendhilfe ist im Diskurs um Perspektiven von Nutzerinnen und Nutzern von Angeboten Sozialer Arbeit zu sehen (vgl. insbesondere Beckmann/Richter 2005; Schaarschuch 2003; Schaarschuch/Oelerich 2005). Die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer sozialer Dienstleistungen ist von Bedeutung, weil sie Erkenntnisse über Aneignungsformen Sozialer Arbeit (vgl. dazu auch Bauer 2008), über Prozesse individueller Lebensbewältigung sowie über
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Evaluation und Wirkungsforschung in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe
den konkreten Gebrauchswert Sozialer Arbeit ermöglicht. Die Nutzer-/Nutzerinnenforschung nimmt insofern eine Gegenposition zur Wirkungsforschung traditioneller Ausrichtung ein, «die in einer technologischen Weise die Nutzer zu Objekten sozialpädagogischer Programme degradiert» (vgl. Schaarschuch 2008, S. 203). Forschungsergebnisse zur Nutzer-/Nutzerinnenperspektive können handlungsfeldübergreifend Merkmale und Strukturbedingungen einer erfolgreichen Sozialen Arbeit bzw. Kinder- und Jugendhilfe darstellen. Eine zentrale wissenschaftliche Herausforderung besteht derzeit darin, Konzepte von Wirkungs- und Nutzenforschung zu entwerfen, die das innovative Potenzial der Nutzer-/Nutzerinnenforschung aufnehmen und dieses in Zusammenhang zu Erkenntnisinteressen der Wirkungsforschung bringen (vgl. dazu auch Olk/Speck 2009, S. 922). Ein Konzept eines Forschungsprojekts, im Rahmen dessen Wirkungen und Nutzen in der Kinder- und Jugendhilfe erforscht wurden und das die skizzierten Ansprüche einlösen möchte, wird im Folgenden vorgestellt. Design des Projekts «Die Erzeugung von Wirkungen und Nutzen in Schulsozialarbeit und Jugendarbeit. Clear-Box-Forschung in offen strukturierten Handlungsfeldern»
Forschungsziele und Erkenntnisinteresse Ziel des Forschungsprojekts «Die Erzeugung von Wirkungen und Nutzen in Schulsozialarbeit und Jugendarbeit. Clear-Box-Forschung in offen strukturierten Handlungsfeldern» war es, Prozesse der Wirkungs- und Nutzenerzeugung in Schulsozialarbeit und Jugendarbeit zu erforschen und herauszuarbeiten. Wirkungen wurden in diesem Projekt als Veränderung von Bedeutungszuschreibungen definiert. Veränderte Bedeutungszuschreibungen drücken sich beispielsweise darin aus, dass ein Kind neue Sichtweisen auf Situationen, neue Interpretationen über Ursachen und Wirkungen und neue Ideen, wie eine Situation angegangen werden kann, entwickelt. Ein solchermassen definierter Wirkungsbegriff schliesst erwünschte und unerwünschte Wirkungen ein. Dieser offen formulierte Wirkungsbegriff diente uns als Ausgangsheuristik. Es wurden wirkungsvolle und Nutzen erbringende Praxiselemente beschrieben und dabei die Komplexität und gegebenenfalls auch Widersprüchlichkeit sozialer Praxis jenseits simplifizierender Ursache-Wirkungs-Schemata abgebildet. Der primäre Fokus lag auf der Frage, durch welche Praxiselemente Schulsozialarbeit und Jugendarbeit zu welcher Art von Veränderungen für Kinder und Jugendliche beitragen. Damit sind die Resultate des Forschungsprojekts weiterführend für die Konzeption und Gestaltung einer wirkungs- und nutzenorientierten Sozialen Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe. Methodisches Vorgehen Im Gegensatz zu Black-Box-Modellen, die im Rahmen von Wirkungsforschung mögliche Veränderungen von vorher bestimmten Zuständen zu verschiedenen Zeitpunkten messen, wurde in diesem Projekt zur Klärung der Fragestellung der Ansatz der Clear-Box-Forschung (vgl. Kazi 2003) gewählt, durch den nicht einzig die Resultate, sondern insbesondere der Prozess der Erzeugung von Resultaten betrachtet wird. Clear-Box-Forschung ist nicht als Kritik an Black-Box-Forschung, sondern vielmehr als Erkenntnis erweiternder Zugang innerhalb der Wirkungsforschung zu verstehen. Dabei werden charakteristische Praxismerkmale empirisch
rekonstruiert und im Hinblick auf subjektive Verarbeitungs- und Aneignungsprozesse analysiert. Als Forschungsmethoden wurden Videografie, teilnehmende Beobachtung, qualitative Interviews und eine quantitative Befragung aller Schülerinnen und Schüler eingesetzt. Grundlegend für die hier konzipierte Clear-Box-Forschung sind Überlegungen aus dem Forschungsansatz der Grounded Theory (Glaser 1978, 2007; Glaser/Strauss 1967; Strauss 1987; Strauss/Corbin 1990, insbesondere auch Charmaz 2006) sowie aus der Ethnografie (vgl. Geertz 1987, Hitzler 2002, Absatz 25). Beide Forschungsansätze kennzeichnen sich durch offene Zugänge zu Forschungsfeldern. Geertz formulierte das Forschungsinteresse der Ethnografie: «[I] try to figure out what the hell is going on here» (Geertz in Olson 1991). Während es in der Ethnografie nach Geertz darauf ankommt, Forschungsfelder dicht und detailreich zu beschreiben (Geertz 1987, S. 15), fokussiert die Grounded-Theory-Methode auf Prozesse und Handlungen und deren systematische theoretische Verdichtung. Die in ethnografischen Zugängen und der Methode der Grounded Theory grundlegend angelegte Offenheit der Datenerhebung und Dateninterpretation wird in diesem Projekt durch das konkrete Interesse an Wirkungen, Wirkungsweisen und Nutzen eingegrenzt, indem sowohl die Datenerhebung als auch die Datenauswertungen auf dieses Erkenntnisinteresse fokussiert werden. Dadurch wird die potenzielle Überkomplexität der Daten (Dinkelaker/Herrle 2009, S. 41) strukturiert verringert und eine Beliebigkeit in Erhebung und Auswertung vermieden (vgl. dazu auch Knoblauch et al. 2006). Die theoretisch formulierten Wirkungs- und Nutzenbegriffe prägten somit die Strategie der Datenerhebung und dienen als primäre Heuristik zur Interpretation der Daten. Die Praktiken von Schulsozialarbeit und Jugendarbeit werden über Videografie und teilnehmenden Beobachtungen rekonstruiert (zum Potenzial, über ethnografische Methoden im Bereich der Jugendarbeit reichhaltige Daten zu generieren, siehe Müller et al. 2005, Klawe 2006; Cloos/Thole 2006). Ein Vorteil videografischen Materials liegt in der Wiederholbarkeit des Praxiseinblicks und damit in der Möglichkeit, gefilmte Sequenzen mehrfach aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren. Videografische Dokumente sind andererseits durch ihre Überkomplexität in der Auswertung zeitintensiv. Durch Beobachtungen, unabhängig davon, ob sie videografisch oder teilnehmend vorgenommen werden, soll Wissen expliziert werden, das den Teilnehmenden sprachlich nicht verfügbar ist. Lokale Praxisformen sollen dadurch über die verbalisierbaren Wissensbestände der Teilnehmenden hinaus rekonstruiert werden (Amann/Hirschauer 1997, S. 24). Es handelt sich dabei – in der Terminologie der dokumentarischen Methode nach Bohnsack – um «atheoretisches Wissen», um «eine Sinnstruktur, die bei den Akteuren selbst wissensmässig repräsentiert ist, ohne aber Gegenstand ihrer Reflexion zu sein. Somit gehen die Beobachter […] nicht davon aus, dass sie mehr wissen als die Akteure und Akteurinnen, sondern davon, dass Letztere selbst nicht wissen, was sie da eigentlich alles wissen» (Bohnsack 2009: 19). Nicht allein das Was, sondern vor allem das Wie, das konjunktive Wissen, interessiert (Bohnsack 2009: 18). Über Beobachtung der Handlungspraxis können die von den Akteurinnen und Akteuren mit den Ereignissen verbundenen handlungsleitenden Wissensbestände rekonstruiert werden (Bohnsack 2009: 19).
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
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Evaluation und Wirkungsforschung in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe
Während durch Videografie und teilnehmende Beobachtung die «äussere Logik» (Klawe 2006, S. 133) rekonstruierbar wird, wurden dazu ergänzend im Anschluss an die gefilmten bzw. beobachteten Sequenzen Interviews mit den Beteiligten geführt, um Dimensionen der «inneren Logik» (Klawe 2006, S. 133), um Verarbeitungsformen, subjektive Wahrnehmung einer Situation und subjektiv erfahrene Wirkungen und Nutzen zu erforschen. Zusätzlich zu den qualitativen Erhebungen wurde gegen Ende der Projektlaufzeit eine quantitative Befragung aller Schülerinnen und Schüler durchgeführt, um ein gesamthaftes Bild der Perspektive von Kindern und Jugendlichen auf Schulsozialarbeit und Jugendarbeit aufzeigen zu können. Die Fragedimensionen des Fragebogens wurden dabei in Auseinandersetzung mit ersten Auswertungen der qualitativen Forschungszugänge entwickelt. Ein Theoretical Sampling ist die theoretisch reflektierte Auswahl von Fällen (vgl. Glaser/Strauss 1998; Kelle 2007: 148; Muckel 2007: 216). Für das hier konzipierte Projekt bezieht sich das Sampling sowohl auf die Auswahl an Situationen, die filmisch dokumentiert bzw. teilnehmend beobachtet wurden, als auch auf die Personen, die zur Frage nach Wirkungen, Wirkungsweisen und dem Nutzen von Schulsozialarbeit und Jugendarbeit befragt wurden. Die zu beobachtenden Situationen wurden nach folgenden Kriterien ausgewählt: 1. Repräsentativität. Es wurden Situationen festgehalten, die für Schulsozialarbeit und Jugendarbeit typisch sind, also regelmässig wiederkehrende Praxisformen, die zum Kernarbeitsbereich der Handlungsfelder zählen (für die Schulsozialarbeit sind dies Einzelfallarbeiten mit Schülerinnen und Schülern, soziale Gruppenarbeiten sowie Klasseninterventionen, für die Jugendarbeit sind dies insbesondere offene Angebote im Jugendtreff, Streetwork und Beratungen/Begleitungen von Jugendlichen). 2. Intensität der Interaktivität mit Kindern und Jugendlichen. Im Fokus stehen Tätigkeiten mit einer hohen Interaktionsdichte zwischen Kindern und Jugendlichen und Professionellen (z.B. Einzelfallarbeit in der Schulsozialarbeit) als auch Angebotsformen mit einer niedrigen Interaktionsdichte (z.B. offener Treffpunkt in der Jugendarbeit). Die Frage, ob eine Situation filmisch festgehalten oder teilnehmend beobachtet wird, entschied sich primär forschungspragmatisch, da nicht alle Situationen filmbar waren (so lässt sich z.B. ein Beratungsgespräch einfacher filmen als eine Aktivität im Jugendhaus). Teilnehmende Beobachtungen wurden dann eingesetzt, wenn eine Videografie die Gesamtheit einer Situation auf zu wenige Ausschnitte reduziert hätte.1 Es wurden zudem Interviews mit Beteiligten von beobachteten/gefilmten Situationen geführt. Ziel der Interviews war die Erforschung subjektiver Erlebens- und Nutzensweisen der Situation und von Veränderungen von Bedeutungszuschreibungen. Die Interviews wurden in einem zeitlichen Abstand von mehreren Wochen zur 1
ie Praktikerinnen und Praktiker gaben ihr Einverständnis, dass ihre Praxis zu Forschungszwecken gefilmt und D beobachtet wird. Filmische und teilnehmende Beobachtungen wurden unter Berücksichtigung des Datenschutzes und nur bei Einwilligung der beteiligten Kinder und Jugendlichen durchgeführt.
gefilmten bzw. beobachteten Situation durchgeführt, um auf diese Weise auch eine zeitliche Dimension der Entfaltung von Wirkungen miterfassen zu können. Ziel der Datenauswertung war eine theoretisch reflektierte «dichte Beschreibung» von Praxiselementen von Schulsozialarbeit und Jugendarbeit, durch welche Wirkungen bei und Nutzen für Kinder und Jugendliche erzeugt werden. Mit Bezug auf konstruktivistische Ansätze der Grounded Theory (Charmaz 2006) wurde angestrebt, Praxiselemente in ihrer Prozessstruktur und ihren Kontexten möglichst umfangreich darzustellen. Zunächst wurden dafür Veränderungen von Bedeutungszuschreibungen (Wirkungen) herausgearbeitet. Dies geschah über die Analyse von Interviews sowie durch Interpretationen gefilmter bzw. teilnehmend beobachteter Sequenzen. In einem zweiten Schritt wurde das Datenmaterial bezüglich der Frage analysiert, welche Praxiselemente von Schulsozialarbeit bzw. Jugendarbeit auf welche Weise zur Erzeugung dieser Wirkungen beigetragen haben können. Dabei wurden sowohl subjektive Deutungen von Beteiligten als auch Interpretationen des Forschungsteams herausgearbeitet und in ihrem Verhältnis zueinander diskutiert. Der Nutzen von Schulsozialarbeit und Jugendarbeit wurde über Einzelund Gruppeninterviews mit Nutzerinnen und Nutzern sowie durch eine quantitative Befragung aller Schülerinnen und Schüler rekonstruiert. Die Auswertung des Filmmaterials wurde mittels der Software Videograph vorgenommen.
Videografie Datenquelle
Teilnehmende Beobachtungen
Interviews mit Kindern, Jugendlichen und Professionellen
Quantitative Vollerhebung Schülerinnen und Schüler
Praxisrekonstruktionen anhand der Grounded Theory nach Glaser/Strauss, Charmaz Datenauswertung
Sensibilisierende Konzepte/Forschungsheuristiken: theoretische Konzeptionen des Wirkungs- und Nutzenbegriffs, bildungstheoretischer Fachdiskurs zu Schulsozialarbeit und Jugendarbeit
Resultat
Dichte Beschreibung von Praxiselementen von Schulsozialarbeit und Jugendarbeit hinsichtlich ihres Beitrags zur Erzeugung von Wirkungen und Nutzen für Kinder und Jugendliche
Abbildung: Forschungsmethoden, Auswertung und Aufbereitung der Daten
Die herausgearbeiteten Wirkungen und Nutzungsweisen werden in den Horizont aktueller Fachdiskurse Sozialer Arbeit gesetzt, um das Spektrum an rekonstruierten Wirkungen und Nutzen hinsichtlich der Intendiertheit der Hervorbringung ebendieser Veränderungen einzuordnen. Als fachliche Referenz wird der aktuelle Diskurs um Schulsozialarbeit und Jugendarbeit als nicht formelle Bildungsarbeit herangezogen (vgl. zusammenfassend Otto/Coelen 2004; Rauschenbach et al. 2004; Münchmeier et al. 2002). Vor diesem Hintergrund wird gefragt, ob die erforschten Wirkungen und Nutzen fachlichen Zielen Sozialer Arbeit entsprechen.
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I. Evaluations- und Wirkungsforschung
Evaluation und Wirkungsforschung in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe
Fazit zum Design im Kontext der einleitend skizzierten Diskussion
Über die Kombination von Praxisbeobachtungen und der Befragung verschiedener Involvierter zu ihren Erfahrungen mit dieser Praxis und der von ihnen erlebten oder beobachteten Veränderungen wurden im vorliegenden Forschungsdesign verschiedene Diskursstränge zu und damit Perspektiven auf Wirkung miteinander verknüpft. Mit Blick auf die Entwicklung hin zu Wirkungsevaluationen und zu einem Fokus auf Ergebnisqualität wurde Wert auf zwei zentrale Aspekte gelegt: Erstens wurde die Verschränkung von Prozess- und Ergebnisqualität in den Fokus gerückt. Eine erzielte Wirkung wird nach diesem Verständnis erst nachvollziehbar mit Blick auf die sie erzeugenden Prozesse. Zweitens wurde die hohe Komplexität der Wirkungszusammenhänge dadurch reduziert, dass Aussagen über subjektiv erlebte Bedeutungsveränderungen gemacht werden. Der Fokus lag hiermit auf Wirkungen in Bezug auf Einstellungen und erlebte Handlungsmöglichkeiten. Andere Wirkungsdimensionen wurden nicht berücksichtigt. Durch die Eingrenzung wurde der Gefahr begegnet, die Ergebnisse zu stark zu generalisieren und Fehlinterpretationen zu machen. Mit Blick auf den Diskurs zu forschungsbasierter Praxis lag ein Schwergewicht auf Aussagen, welche für die Praxis anschlussfähig sind. Die Verschränkung von Prozess- und Ergebnisrekonstruktionen erwies sich dabei als fruchtbar. Die im Diskurs zur Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer propagierte hohe Bedeutung der subjektiven Einstellungen zu und Erfahrungen mit Angeboten Sozialer Arbeit widerspiegelten sich im hier vorgestellten Projekt. Die Sichtweise der Nutzerinnen und Nutzer (und der nicht Nutzerinnen und nicht Nutzer) auf die Angebote Sozialer Arbeit waren von zentraler Bedeutung, um Aneignungsformen, Umgangsweisen, Erfahrungen und Haltungen in Bezug auf Schulsozialarbeit und Jugendarbeit rekonstruieren zu können. Diese wiederum machten die subjektiv erlebten Wirkungen verständlich. Wirkungsforschung profitiert, so die Erfahrungen im vorliegenden Projekt, von einem multiperspektivischen Zugang, in welchem Subjekte, Prozesse und Ergebnisse miteinander verschränkt betrachtet werden. Literatur Albus, Stefan/Greschke, Heike/Klingler, Birte/Messmer, Heinz/Micheel, Heinz-Günter/Otto, HansUwe/Polutta, Andreas (2010): Wirkungsorientierte Jugendhilfe. Abschlussbericht der Evaluation des Bundesmodellprogramms «Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung durch wirkungsorientierte Ausgestaltung der Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsvereinbarungen nach §§ 78a ff SGB VIII». Münster: Waxmann Verlag GmbH. Albus, Stefan/Micheel, Heinz-Günter/Polutta, Andreas (2009): Wirkungsorientierte Jugendhilfe unter der empirischen Lupe. Welche Wirkungen sind von sozialpädagogischem Interesse und wie kann man sie erkennen? In: Soziale Passagen 01 (01), S. 102–112. Amann, Klaus/Hirschauer, Stefan (1997): Die Befremdung der eigenen Kultur. Ein Programm. In: Hirschauer, Stefan/Amann, Klaus (Hg.): Die Befremdung der eigenen Kultur. Zur ethnographischen Herausforderung soziologischer Empirie. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 7–52. Bauer, Peter (2008): Die Aneignungsperspektive in der Wirkungsforschung zur Schulsozialarbeit In: Zeitschrift für Sozialpädagogik 6. Jg. (H. 4), S. 419–441.
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Evaluation und Wirkungsforschung in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement Porträt
Organisationen, Führungspersonen und Professionelle der Sozialen Arbeit sind durch Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft herausgefordert. Auf allen Ebenen werden Ansprüche nach Wirkungsnachweisen des professionellen Handelns erhoben und situationsspezifische und individuelle Lösungen gefordert. Vor diesem Hintergrund konzentriert das Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement ICSO seine thematischen Schwerpunkte auf Planung, Führung, Steuerung und Gestaltung von Prozessen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene sowie auf entsprechende Wirkungen und deren Evaluation. Ergebnisse aus Forschungsprojekten und Dienstleistungsmandaten fliessen in die vier Weiterbildungsprogramme Master of Advanced Studies MAS und Module der zwei Studienstufen Bachelor of Arts und Master of Arts mit Schwerpunkt Soziale Innovation ein.
Prof. Agnès Fritze, lic. phil. Institutsleiterin
Der Schwerpunkt «Beratung» entwickelt ein Referenz-Beratungsverständnis und Qualitätsstandards, wobei auch Beratung mit unterschiedlichen Medien – unter anderem die Online-Beratung – fokussiert wird: Die Machbarkeitsanalyse «Werkstatt: Beratung», in der Ideen eines möglichen Angebots der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW zwischen Hochschule und Praxis entwickelt und konkretisiert wurden, und Dienstleistungsmandate liefern dazu Erkenntnisse, die in die Entwicklung neuer Produkte wie z.B. einem Fachseminar zur Online-Beratung fliessen. Coaching als professionelle Prozessberatung in beruflichen Kontexten in verschiedenen Praxisfeldern konturiert den Schwerpunkt «Coaching», wie dies z.B. die zweiteilige Publikation «Coaching-Praxisfelder. Forschung und Praxis im Dialog» (www.coaching-meets-research.ch/publikationen) oder die Impulstagung «Coaching und Soziale Arbeit», in der Praktikerinnen und Praktiker zu Wort gekommen sind, dokumentieren. Aktuelle Forschungsprojekte widmen sich dem Rollenselbstverständnis von Job Coaches (www.jobcoaching-forschung.ch) und der Wirkung im Telefon-Coaching. Das Social-Impact-Modell (SIM), das dem Schwerpunkt «Sozialmanagement» zugrunde liegt, wurde im «Praxisbuch zum Social-Impact-Modell» für die Anwendung in sozialen Dienstleistungsorganisationen konkretisiert (www.social-im pact-modell.ch). In einem schweizweiten Forschungsprojekt in Kooperation mit der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSI und der Fernfachhochschule Schweiz FFHS werden der inhaltliche Fokus «Sozialfirmen» sowie deren Wirkungen vertieft (www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0365, vgl. auch Seite 36 in diesem Forschungsbericht).
Kontakt: Prof. Agnès Fritze, lic. phil., Institutsleiterin T +41 62 957 20 52, agnes.fritze@fhnw.ch www.fhnw.ch/sozialearbeit/icso
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement Die Sozialfirma als Grundstein sozialer Innovation in der Schweiz: Rahmenbedingungen, Erfolgsfaktoren und Wirkungen Stefan M. Adam, Jeremias Amstutz und Bernadette Wüthrich1
Abstract1
Sozialfirmen bzw. Work Integration Social Enterprises WISE2 gewinnen auch in der Schweiz an Bedeutung. Das transdisziplinäre Forschungsprojekt soll eine Bestandsaufnahme von Arbeitsintegrationsorganisationen und von Sozialfirmen sowie eine Analyse der integrationsfördernden Erfolgsfaktoren leisten. Ziel ist, die Wirkungen von Sozialfirmen multiperspektivisch aus der Sicht verschiedener Stakeholder zu untersuchen. Die Projektergebnisse sollen dazu beitragen, Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit und Effizienz von Sozialfirmen in der Schweiz zu optimieren. Das Projekt schliesst inhaltliche Forschungslücken in einem nach wie vor wenig untersuchten Feld und wird einen Wissenszuwachs namentlich über spezifische Funktionsweisen von Sozialfirmen, über Wirkungsweisen und -zusammenhänge sowie über Innovationen und deren Voraussetzungen im Feld generieren. Prof. Stefan M. Adam Dozent
Jeremias Amstutz, M.A. Wissenschaftlicher Assistent
Zielsetzung und Fragestellungen
Hauptzielsetzung des Projekts ist es, das Funktionieren der Organisationen vom Typus WISE3 (Borzaga/Defourny 2001; Nyssens 2006) zu verstehen, Innovationspotenzial zu erkennen resp. sichtbar zu machen sowie Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Feldes zu formulieren. Dabei sind folgende Fragestellungen forschungsleitend: • Wirkung: Welchen sozialen Impact stiften die identifizierten Sozialfirmen aus der Sicht ihrer Stakeholder? • Erfolgsfaktoren: Welche betriebswirtschaftlichen Prämissen müssen eingehalten werden, damit Sozialfirmen ihr Innovationspotenzial sowohl bedürfnisgerecht wie effizient entfalten können? • Praxisoptimierung: Welche gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen sind für eine nachhaltige Entwicklung der schweizerischen Sozialfirmenlandschaft von zentraler Bedeutung? Zunächst erfolgt zu diesem Zweck eine Bestandsaufnahme der Organisationen, die für die Invalidenversicherung IV, die Arbeitslosenversicherung ALV und die Sozialhilfe im Bereich «Arbeitsintegration» tätig sind (kurz: AIO). In einem zweiten Schritt werden dann jene Organisationen, welche dem Typus einer WISE zugeordnet werden können, identifiziert und näher untersucht. Hintergrund und Forschungsstand
Die Integration von teilleistungsfähigen Personen in den Arbeitsmarkt ist eine aktuelle sozialpolitische Herausforderung. Ab der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre lässt sich in vielen europäischen Ländern eine Hybridisierung zwischen den auf
er Beitrag basiert auf dem von Luca Crivelli, Stefan M. Adam und Daniel Zöbeli verfassten Forschungsantrag D zuhanden der Gebert Rüf Stiftung, welche das Projekt mitfinanziert. 2 Die Bezeichnungen Sozialfirma und WISE werden synonym verwendet. Im internationalen wissenschaftlichen Diskurs wird das interessierende Phänomen gemeinhin unter WISE gefasst, während sich im deutschsprachigen Raum noch kein einheitlicher Begriff durchgesetzt hat (vgl. www.emes.net). In der deutschsprachigen Schweiz hat sich im öffentlichen Diskurs die Sozialfirma als «Containerbegriff» eingebürgert, weshalb hier daran angeknüpft wird (Adam 2009). 3 Das Konzept der social enterprise umfasst neun Kriterien: «a) a continuous activity producing goods and/or selling services, b) a significant level of economic risk, c) a minimum amount of paid work, d) an explicit aim to benefit the community, e) an initiative launched by a group of citizens or civil society organizations, f) a limited profit distribution, g) a high degree of autonomy, h) a decision-making power not based on capital ownership, i) a participatory nature, which involves various parties affected by the activity» (vgl. Borzaga/Defourny 2001, Nyssens 2006).
dem Markt tätigen Unternehmen und Nonprofit-Organisationen beobachten, die mit der Zielsetzung entstanden sind, die Arbeitsintegration von benachteiligten Personen (Menschen mit Behinderungen, Arbeitslose, Jugendliche ohne Ausbildung) zu fördern (Borzaga/Defourny, 2001; Nyssens 2006; OECD 1999). Aufgrund der Erfolge des hiesigen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells trat diese Entwicklung in der Schweiz erst mit einer gewissen Verzögerung auf. Ab den 1990erJahren nahm auch hier die Zahl der Menschen, die vom ersten Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind, deutlich zu. Zudem zeigten sich erste Probleme in Bezug auf die finanzielle Nachhaltigkeit eines Wohlfahrtsmodells, dessen Grundlagen während Jahren stabiler als jene der angrenzenden Länder erschienen. WISE gewinnen in diesem Zusammenhang an Bedeutung, denn sie bieten in zunehmendem Masse eine Vielzahl alternativer marktorientierter Beschäftigungsmöglichkeiten für leistungsbeeinträchtigte und auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen und haben sich als Sektor mit Innovationspotenzial etabliert. Das wird von verschiedenen sozialpolitischen und gesellschaftlichen Quellen anerkannt (siehe z.B. Goldstein/Hazy/Silberstang 2010; Leadbeater 2007; Phills/Deiglmeier/ Miller 2008). Auch der europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss hebt deren Schlüsselrolle explizit hervor und weist auf die Notwendigkeit hin, die Kenntnisse im Bereich Sozialfirmen zu erhöhen, die Professionalität und unternehmerischen Fähigkeiten zu verbessern und Auswertungen der von Sozialfirmen erzielten Ergebnisse vorzunehmen (Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss 2012).
«Die Forschungsfrage, das Vorgehen und die Interdisziplinarität des Projekts haben uns überzeugt.»
Ähnliche Entwicklungen sind unterdessen in der Schweiz festzustellen. Eine wachsende Anzahl von Kantonen betrachtet Sozialfirmen als bevorzugten Lösungsansatz zur arbeitsmarktlichen Wiedereingliederung von benachteiligten Gruppen (z.B. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung/ Leistungsbeeinträchtigung). Als Beispiel sei der Kanton Tessin erwähnt, der in den «Linee direttive e piano finanziario Prisca d’Alessandro 2012–2015» (Leitlinien und Finanzplanung für die Legislatur- Geschäftsleiterin, Arbeitsintegration Schweiz periode 2012–2015) der weiteren Etablierung von Sozialfirmen einen wichtigen Platz eingeräumt hat. Auf nationaler Ebene hat das im Projekt untersuchte Thema zusätzliche Relevanz gewonnen, unter anderem durch die Unterstützung des Bundesamtes für Sozialversicherungen BSV von zwei nationalen Tagungen (2011 in Olten, 2012 in Sierre). Die zunehmende Bedeutung von Sozialfirmen wird auch ersichtlich aus deren Erwähnung in der gesamtschweizerischen Strategie zur Armutsbekämpfung (Bundesrat 2010) und dem aktuellen Auftrag an den Bundesrat, einen Bericht zur Rolle von Sozialfirmen zu erstellen (Postulat NR Carobbio vom März 2013).
1
Bernadette Wüthrich, lic. phil. I Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Die verschiedenen Formen von AIO und WISE in der Schweiz wurden bisher allerdings noch nicht hinsichtlich des Zusammenhangs von Organisationstypus und deren Wirkung untersucht. Zudem hat das Fehlen eindeutiger Kriterien und eines spezifischen rechtlichen Rahmens dazu beigetragen, dass Massnahmen der IV, ALV und SH oft undifferenziert mit dem Begriff «Sozialfirma» gleichgesetzt worden sind. Gleichzeitig behinderten der Föderalismus und die Vielfalt der Modelle, die sich in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz herausgebildet haben, eine umfassende Evaluation der von Sozialfirmen in der Arbeitsintegration von langfristig exkludierten Personen erzielten Wirkung.
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Aufgrund dieses Informationsdefizits haben Wüthrich/Amstutz/Adam (2012) im Rahmen einer explorativ-qualitativen Vorstudie erstmals untersucht, inwieweit sich die Kriterien der europäischen Sozialfirmendefinition auf bestehende AIO hierzulande anwenden lassen resp. welche Merkmale eine Unterscheidung verschiedener Organisationstypen ermöglichen können. In einem SNF-DORE-Projekt haben Crivelli/Bracci/Avilés (2012) eine quantitative Umfrage bei 48 Organisationen durchgeführt, um das Phänomen der Sozialfirmen auf nationaler Ebene zu beleuchten, die Besonderheiten des schweizerischen Kontexts im Vergleich zur europäischen Praxis der WISE näher zu erforschen sowie eine erste Typologie zu entwickeln (siehe auch Nyssens/Defourny/ Gardin/Laville 2012). Die Studien haben die grosse Modellvielfalt von AIO in der Schweiz verdeutlicht und weiteren Forschungsbedarf aufgezeigt, dem im aktuellen Forschungsprojekt nachgegangen wird.
«Das Thema ‹Soziale Innovation› ist für unsere Arbeit äusserst wichtig. Wir möchten Soziale Innovation fördern und sichtbar machen. Dafür brauchen wir Erkenntnisse aus der Forschung.» Prisca d’Alessandro Geschäftsleiterin, Arbeitsintegration Schweiz
Methodisches Vorgehen
Die Forschungsfragen werden in fünf Phasen mit je spezifischen Zielsetzungen mittels eines transdisziplinären mixed-methods-Ansatzes untersucht, wobei Wissensbestände aus Sozialer Arbeit, Soziologie sowie Betriebs- und Volkswirtschaft verknüpft werden (vgl. zur Transdisziplinarität z.B. Dubielzig/Schaltegger 2004): Phase 1: Landkarte und Typologie: Erfassung der schweizerischen Arbeitsintegrationslandschaft und Cluster-Bildung In einem ersten Schritt wurden AIO möglichst vollständig erfasst. Die Erhebung ermöglichte die Identifizierung der Grundgesamtheit von unternehmerisch operierenden Sozialfirmen für die nachfolgenden Forschungsphasen und eine erste Erfassung von Organisationseckdaten. Phase 2: Eckdaten und Dokumentensammlung: Erhebung von Leistungsangebot, Organisations- und Führungsstruktur In einem zweiten Schritt werden ausgewählte repräsentative Sozialfirmen detailliert beschrieben und analysiert. Die Datenerfassung erfolgt auf der Grundlage von Dokumenten sowie mittels qualitativer Befragungen der Leitungsorgane und ermöglicht erste Vergleiche. Phase 3: Stakeholderanalyse und Vorschlag eines geeigneten (Wirkungs-)Indikatorenkatalogs Zur Vorbereitung der Wirksamkeitsmessung sowie zur Validierung bestehender Thesen werden Bedürfnisse, Anforderungen und Erfahrungen der wichtigsten Stakeholder systematisch erfasst und gegliedert. Die Datenerhebung erfolgt mittels persönlicher Befragungen. Phase 4a): Konkretisierung der Wirkungsindikatoren (Indikatorenmodell) Auf der Basis der Ergebnisse aus Phase 3 werden die massgebenden Indikatoren zur Beurteilung von Effizienz und Effektivität von Sozialfirmen systematisiert und zu einem Indikatorenmodell verdichtet. Der Modellvorschlag wird mittels einer Teilstichprobe auf Wirksamkeit und Praktikabilität getestet.
Phase 4b): Wirksamkeitsmessung bei den einzelnen Bereichen mit anschliessender Bestimmung der massgebenden Erfolgsfaktoren Das Indikatorenmodell dient in dieser Phase der Messung und Beurteilung von Leistung und Wirksamkeit der ausgewählten repräsentativen Organisationen. Ein Abgleich mit den in Phase 2 ermittelten Merkmalen erlaubt Aussagen zu möglichen Korrelationen zwischen Betriebs- und Kontextmerkmalen sowie den Leistungsund Wirkungsergebnissen (z.B. Gestaltung des Übergangs in den primären Arbeitsmarkt, Finanzierungsmodelle, Konkurrenzverbot). Phase 5: Optimierung von Rahmenbedingungen und Standards Die Erkenntnisse aus den vorangegangenen Forschungsphasen werden mit besonderem Fokus auf die identifizierten Erfolgsfaktoren verdichtet und in Form von Empfehlungen zuhanden von Leistungsfinanzierern, Gesetzgebern und der Sozialfirmenbranche zur Verfügung gestellt. Zwischenergebnisse
Erste Ergebnisse der Phase 1 bestätigen die Modellvielfalt der untersuchten Branche. Durch umfassende Adressbeschaffung ist es erstmals gelungen, gesamtschweizerisch 1159 Organisationen zu identifizieren, die mindestens teilweise Aktivitäten im Bereich berufliche resp. arbeitsmarktliche Integration aufweisen. Die Organisationen wurden 2013 zu einer Online-Befragung mit allgemeinen und auf Arbeitsintegration bezogenen Fragen eingeladen, wobei eine Rücklaufquote von 60,4 Prozent erreicht worden ist, auf deren Basis nun eine deskriptive Bestandsaufnahme erfolgen kann. Von den 700 Organisationen, die die Umfrage beantwortet haben, sind 313 als potenzielle Sozialfirmen resp. WISE identifiziert worden (Arbeitsplätze innerhalb der Organisation, Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten/Dienstleistungen). Mithilfe einer kriteriengeleiteten Clusteranalyse wurde die Gruppe «Sozialfirmen» unter Bewahrung der Multidimensionalität der Daten in vier Subgruppen unterschieden, wobei sich die Variable der angesprochenen Zielgruppe (sozialversicherungsrechtliche Zugehörigkeit) als eines der zentralen Differenzierungsmerkmale herausgestellt hat. Unter Berücksichtigung der sprachregionalen Verteilung sowie der Clusterzugehörigkeit wurden aus den 313 Sozialfirmen rund 20 Organisationen ausgewählt, Prisca d’Alessandro die in der Phase 2 vertieft analysiert werden. Geschäftsleiterin, Arbeitsintegration Schweiz
«Die Zusammenarbeit mit der Forschung ist wichtig, um die Arbeit im Bereich der Arbeitsintegration qualitativ zu verbessern und das Ziel der sozialen und beruflichen Integration besser zu erreichen.»
Transfer
Die Ergebnisse des Projekts werden während der Projektdauer und nach Projektende in Form von Fachbeiträgen, Präsentationen zuhanden von Praxis und Politik (z.B. Bundesamt für Sozialversicherungen BSV) sowie im Rahmen von internationalen Fachkongressen zur Diskussion gestellt (Forschungskongress 2014 zum International Comparative Social Enterprise Models Project ICSEM, geplanter europäischer Fachkongress 2015 in Olten). Ein Transfer im Rahmen von Dienstleistung und Weiterbildung ist geplant.
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement Die Sozialfirma als Grundstein sozialer Innovation in der Schweiz: Rahmenbedingungen, Erfolgsfaktoren und Wirkungen
Finanzierung
Kooperationsprojekt der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana (SUPSI) und Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), finanziert durch die Gebert Rüf Stiftung und die beteiligten Fachhochschulen. Forschungsteam
Prof. Stefan Adam, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW (Co-Projektleiter) Jeremias Amstutz, M.A., Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Dr. Sigrid Haunberger, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Bernadette Wüthrich, lic. phil., Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Prof. Dr. Luca Crivelli, SUPSI (Co-Projektleiter) Gregorio Avilès, M.A., SUPSI Massimo Caimi, SUPSI Domenico Ferrari, M.A., SUPSI Prof. Dr. Daniel Zöbeli, FFHS (Co-Projektleiter) Dr. Daniela Schmitz, FFHS Schlüsselbegriffe
Arbeitsintegration/Arbeitsmarktintegration, Sozialfirma, work integration social enterprise (WISE), Organisationsanalyse, Wirkungsforschung, Inter-/Transdisziplinarität Dauer
März 2013 bis voraussichtlich Juni 2015 Literatur Adam, Stefan M. (2009). Sozialfirmen – Wunschdenken oder Wirklichkeit? Panorama, 6, S. 6–7. Borzaga, Carlo/Defourny, Jacques (Eds.). (2001). The emergence of social enterprise. London: Routledge. Bundesrat (2010). Gesamtschweizerische Strategie zur Armutsbekämpfung. Bericht des Bundesrates in Erfüllung der Motion (06.3001) der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK-N) vom 13. Januar 2006. Carobbio Guscetti, Marina (2013). Rolle der Sozialfirmen (Postulat 13.3079). Crivelli, Luca/Bracci, Anna/Avilés, Gregorio (2012). Das Modell der Sozialfirma «Made in Switzerland»: Resultate einer landesweit durchgeführten explorativen Studie. o.O.: DSAS SUPSI. URL: www.bsv.admin.ch/themen/gesellschaft/00074/03195/index.html [Zugriffsdatum: 10.1.2014] Dubielzig, Frank/Schaltegger, Stefan (2004). Methoden transdisziplinärer Forschung und Lehre. Lüneburg: Centrum für Nachhaltigkeitsmanagement (CNM) e.V. Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss (2012). INT/606 Initiative für soziales Unternehmertum. Stellungnahme. Goldstein, Jeffrey/Hazy, James K./Silberstang, Joyce (2010). A Complexity Science Model of Social Innovation in Social Enterprise. Journal of Social Entrepreneurship, 1(1), S. 101–125. Leadbeater, Charles (2007). Social enterprise and social innovation: Strategies for the next ten years. URL: community-wealth.org/content/social-enterprise-and-social-innovation-strategies-nextten-years [Zugriffsdatum: 10.1.2014] Nyssens, Marthe (2006). Social enterprise at the crossroads of market, public policies and civil society. London: Routledge. Nyssens, Marthe/Defourny, Jacques/Gardin, Laurent/Laville, Jean-Louis (2012). Analyse der Sozialfirmen und der staatlichen Politik in Europa. o.O. URL: www.bsv.admin.ch/themen/gesellschaft/ 00074/03195/index.html [Zugriffsdatum: 10.1.2014] OECD (1999). Social Enterprises. Paris: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Phills, James A./Deiglmeier, Kriss/Miller, Dale T. (2008). Rediscovering Social Innovation. Stanford Social Innovation Review, (Fall).
Wüthrich, Bernadette/Amstutz, Jeremias/Adam, Stefan M. (2012). Sozialfirmen in der Schweiz. Eine empirische Annäherung. In: Adam, Stefan M.: Die Sozialfirma – wirtschaftlich arbeiten und sozial handeln (2. ergänzte Auflage, S. 160–173). Bern, Stuttgart, Wien: Haupt Verlag.
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Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Auftrag Verein Lernwerk Finanzierung Verein Lernwerk Forschungsteam Stefan Adam Prof. Sarah Marti M.A. Dauer 30.11.2013 bis 30.06.2016 Kontakt Stefan Adam Prof. (stefan.adam@fhnw.ch) Sarah Marti M.A. (sarah.marti@fhnw.ch) Institut Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0472
Entwicklung und Durchführung einer Evaluationsforschung zum Sozialfirmen-Start-up auf dem FHNW-Campus Brugg/Windisch
Seit der Eröffnung des neuen Campus-Gebäudes in Brugg/Windisch der Fachhochschule Nordwestschweiz im Sommer 2013 sind in den Bereichen Gastronomie, Facility Services und Administration Services im Rahmen eines Pilotprojekts «Teillohn-Mitarbeitende» tätig. Das Pilotprojekt wurde vom Verein Lernwerk als Sozialfirma initiiert und in Kooperation mit den Standort-Verantwortlichen am Campus umgesetzt. Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW hat den Auftrag vom Verein Lernwerk erhalten, in einem kooperativen Prozess mit Mitarbeitenden des Vereins Lernwerk, Verantwortlichen aus den Tätigkeitsfeldern der Sozialfirma Campus Brugg/Windisch und Mitarbeitenden der Partnerfirmen und allfälligen weiteren Personen eine Evaluationsforschung durchzuführen. Folgende Zielsetzungen werden damit verfolgt: Voraussetzungen für die Projektorganisation und -durchführung sind geschaffen; das Design für eine formative und summative Evaluation ist erarbeitet; die Evaluation ist durchgeführt; ein Kommunikationskonzept ist erstellt; ein Referenzmodell «Sozialfirma für Bildungsinstitutionen» ist erarbeitet.
Rollenselbstverständnisse von Job Coachs
«Job Coaching» ist ein Coaching-Format, in dem Menschen mit existenziellen Arbeitsplatzproblemen zwecks Reintegration oder Sicherung der aktuellen Arbeitsstelle begleitet werden. Oft werden dabei Menschen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen angesprochen. Das explorativ angelegte Kooperationsprojekt ging der Frage nach, welches Rollenselbstverständnis Job Coachs haben. Damit verbunden wurde die Art und Weise erforscht, wie Job Coachs die Erwartung der sie umgebenden Akteurinnen und Akteure wahrnehmen und gewichten (u.a. Klientinnen und Klienten, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Sozialdienste, ärztliche Betreuung) und wie sie das eigene beraterische Handeln bzw. ihre Rolle gestalten und in Konfliktsituationen praktisch durchsetzen. Als Annäherung an das Forschungsfeld wurde Wissen über das Praxisfeld mit theoretischen Vorüberlegungen verknüpft und durch Interviews mit den Job Coachs laufend ergänzt und angepasst. Ziel war auch, die Darstellung verschiedener Typen von Job Coachs zu prüfen.
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Stiftung Suzanne und Hans Biäsch zur Förderung der Angewandten Psychologie Forschungsteam Sarah Marti M.A. Tobias Studer lic. phil. Elisa Streuli (extern) Filomena Sabatella (extern) Dauer 01.10.2012 bis 28.02.2014 Kontakt Sarah Marti M.A. (sarah.marti@fhnw.ch) Institut Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s236-0015
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Institut Integration und Partizipation Porträt
Die Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung von Integration und Partizipation von Menschen im Sinne der Teilnahme und Teilhabe an gesellschaftlichen Gütern, Werten und Grundrechten und der Ermöglichung eines selbstbestimmten und selbst gewählten Lebens stellt eine zentrale Zielsetzung der Sozialen Arbeit dar. Das Institut Integration und Partizipation IIP nimmt in Anlehnung an diese Zielsetzung sowohl Menschen in den Blick, deren Partizipation in unserer Gesellschaft in besonderer Weise prekär ist, als auch die Strukturen sowie Akteurinnen und Akteure in deren Umfeld.
Prof. Dr. Sibylle Nideröst Institutsleiterin
In den fünf thematischen Schwerpunkten «Menschen im Kontext von Alter/n», «Menschen im Kontext von Behinderung», «Menschen im Kontext von Erwerbslosigkeit», «Menschen im Kontext von HIV» und «Menschen im Kontext von Migration» werden soziale Benachteiligungen in der jeweiligen Lebenslage und gesellschaftliche Spaltungsprozesse und -dynamiken untersucht, die zu Ausschluss und verminderter Partizipation führen. Gleichzeitig werden Zusammenhänge und Bedingungen aufgezeigt, die problematische Lebenslagen zu vermeiden helfen und damit zur Erhaltung von Integration und Partizipation beitragen können. Auch in den Blick genommen wird das Handeln der Organisationen und der Professionellen der Sozialen Arbeit zur Bearbeitung dieser Lebenslagen im jeweiligen Kontext. Gerade für die Analyse des professionellen Handelns in den fünf thematischen Schwerpunkten nimmt die Evaluations- und Wirkungsforschung eine wichtige Stellung ein. Mittels Methoden der qualitativen und quantitativen Sozialforschung werden im Institut Konzepte, Prozesse und Massnahmen auf ihre Wirksamkeit hinsichtlich Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung von Integration und Partizipation der entsprechenden Zielgruppe geprüft und entsprechende Empfehlungen zuhanden der Praxis ausgearbeitet. Ebenso erfolgt die Überprüfung von Wissen und bestehenden Praktiken als auch die Begleitung und Moderation von (Weiter)-Entwicklungen von Konzepten, Interventionen und Programmen. Die aus der Evaluations- und Wirkungsforschung gewonnenen Erkenntnisse fliessen in neue Forschungsprojekte ein und dienen damit dazu, nicht nur die Praxis, sondern auch die Wissenschaft Soziale Arbeit weiterzuentwickeln.
Kontakt: Prof. Dr. Sibylle Nideröst, Institutsleiterin T +41 62 957 21 08, sibylle.nideroest@fhnw.ch www.fhnw.ch/sozialearbeit/iip
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Institut Integration und Partizipation Innovation in der Sozialen Arbeit Matthias Hüttemann und Anne Parpan-Blaser
Abstract
Methodisches Vorgehen
In der qualitativ-empirischen Untersuchung «Innovation in der Sozialen Arbeit» wurden Innovationsprozesse in der Sozialen Arbeit auf ihren Gehalt, ihren Verlauf sowie auf ihre soziale Dimension hin untersucht. Die Datenbasis der GroundedTheory-Studie bildeten Dokumente und problemzentrierte Interviews mit Schlüsselpersonen aus den untersuchten Projekten. Die Ergebnisse zeigen das komplexe Bedingungsgefüge bei der Entstehung neuartiger Angebote in der Sozialen Arbeit und ermöglichen die weitere Fundierung und Differenzierung des Innovationskonzepts in der Sozialen Arbeit.
Weil der Gegenstand ein neues, kaum erforschtes Gebiet darstellt, war ein exploratives methodisches Vorgehen angezeigt. Gewählt wurde ein Vorgehen nach dem methodischen Konzept der Grounded Theory, die sich zur Untersuchung von Innovationsprozessen als geeignet erwiesen hat (Butzin/Widmaier 2008; Kehrbaum 2009). Als zentrale Untersuchungseinheiten wurden «Projekte mit innovativem Anspruch» bestimmt, die für dieses Forschungsprojekt operational dadurch definiert wurden, dass eine finanzielle Unterstützung durch eine «Institution der Innovationsförderung» (Stiftung, Hilfswerk, Fachbereich eines Bundesamts) erfolgte. Die Datenerhebung umfasste Dokumente sowie zwei bis drei Leitfadeninterviews mit Schlüsselpersonen aus jedem der acht untersuchten Projekte. In einem iterativen Prozess wurden die aus der Datenanalyse hervorgehenden Kategorien auf Verknüpfungen und ihr Zusammenwirken hin betrachtet und in einer Konzeptualisierung verdichtet.
Zielsetzung und Fragestellungen
Prof. Dr. Matthias Hüttemann Dozent
Das Ziel des Forschungsprojekts war es, einen Beitrag zur empirischen Innovationsforschung in der Sozialen Arbeit zu leisten, der auch Empfehlungen zur Initiierung und Gestaltung von innovativen Projekten in der Sozialen Arbeit erlaubt. Dazu wurden abgeschlossene und evaluierte Projekte mit innovativem Anspruch mehrdimensional untersucht. Folgende Forschungsfragen wurden bearbeitet: • Was kennzeichnet Innovation in der Sozialen Arbeit? (Charakteristika von Innovationen in der Sozialen Arbeit) • Wie entstehen Projekte mit innovativem Anspruch und wie gestaltet sich ihre Entwicklung? (Typische Verlaufsaspekte von innovativen Projekten) • Welche sozialen Konstellationen beeinflussen Innovationsprozesse in welcher Art und Weise? (Organisationale und [fach]politische Kontexte sowie Akteurinnen und Akteure) Hintergrund und Forschungsstand
Prof. Dr. Anne Parpan-Blaser Dozentin
Innovationen im Sinne der Entwicklung von neuen Methoden, Konzepten sowie Handlungs- und Organisationsformen sind ein bedeutsamer Aspekt Sozialer Arbeit, denn die Ausrichtung an sich wandelnden sozialen Problemlagen impliziert wiederkehrend die Fragen, wie bereits bekannte oder neu identifizierte Handlungsprobleme im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft (besser) bearbeitet werden können und wie sich dazu das vorhandene Fachwissen für die Praxis nutzen lässt. In den letzten Jahren hat sich Innovation zu einem gesellschaftlichen Leitbegriff entwickelt. Obwohl auch in der Sozialen Arbeit zunehmend Projekte und Initiativen als innovativ bezeichnet werden, bleibt die kognitive, wissenschaftliche Basis dieses Attributs weiter zu klären. Empirische Forschung zum Thema Innovation ist bisher primär für den wirtschaftlichen Bereich und dort vor allem auf quantitativer Ebene geleistet worden (Fagerberg et al. 2005). Insgesamt überwiegen Zugänge zu technologischen und ökonomischen Aspekten von Innovation bzw. zu gewinnorientierten Innovationen (Aderhold/John 2005), bei einem gleichzeitigen Mangel an Untersuchungen und Entwürfen zur Bestimmung von Innovation in anderen Bereichen (Roth 2009). Empirische Analysen von Innovationsprozessen und deren Ausgestaltung in der Sozialen Arbeit blieben bisher spärlich (Hüttemann/Parpan-Blaser 2012; Parpan-Blaser 2011). Weitere empirische Erkenntnisse zu Innovation und Innovationsprozessen in der Sozialen Arbeit sind notwendig für eine empirisch fundierte Konzeptualisierung von Innovation und als Grundlage für die Gestaltung, Steuerung oder Begutachtung von Innovationsprozessen.
Ergebnisse
Die Untersuchung zeigt: Innovationen sind sozial komplexe und dynamische Prozesse. Neben zahlreichen relevanten Einzelfaktoren ist für ihr Zustandekommen ein Zusammenspiel inhaltlicher, zeitlicher und sozialer Faktoren von Bedeutung. Es ist dieses Zusammenspiel, das gekoppelt an den sachlichen Innovationsgehalt eines Projekts und dessen bedarfsorientierter Passung im Ergebnis zu einer Innovation führen kann. Da es nicht möglich ist, hier in der gebotenen Kürze alle Aspekte der Konzeptualisierung darzulegen, werden zu jeder der drei Fragedimensionen (inhaltliche Dimension, soziale Dimension, zeitliche Dimension) im Folgenden einige ausgewählte Ergebnisse ausgeführt. Inhaltliche Dimension: Eine Innovation in der Sozialen Arbeit liegt dann vor, wenn ein neuartiges Angebot einen Bedarf deckt, der auch durch gesellschaftliche, sozialethisch fundierte Zentralwerte (soziale Gerechtigkeit, Integration, Partizipation usw.) begründet ist. Die Notwendigkeit einer normativen Fundierung ist charakteristisch im Vergleich zu Innovationen in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Die Definition des Bedarfs wird darüber hinaus von verschiedenen Individuen, Gruppen, Institutionen, Systemen und Ins- Natascha Mathis, lic. phil. hum. tanzen beeinflusst. Im Datenmaterial fanden sich auch Bei- Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug, Bundesamt für Justiz spiele dafür, dass der Bedarf für ein neues Angebot kaum oder nicht differenziert ausgewiesen wurde. Je weniger explizit und präzise aber der Bedarf für ein neues Angebot vorgängig festgestellt wird, desto eher bleibt die Passung von Bedarf und Angebot zufällig. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich die Bedeutung von Bedarfsabklärungen, die auch lokale sozialräumliche Bedingungen in angemessener Form berücksichtigen.
«Für uns ist es ein Gewinn, dass ‹vermutete› Muster der Entstehung von Innovation von unabhängiger Seite wissenschaftlich gestützt werden.»
Soziale Dimension: Die Organisationsstrukturen, aber auch der Auftrag und das Selbstverständnis einer Organisation der Sozialen Arbeit, wie es in Leitbildern, Strategien und Ähnliches zum Ausdruck kommt, sind für die Legitimität, das Initiieren und die praktische Durchführung von innovativen Entwicklungen von grosser Bedeutung. Eine kleinere Einrichtung versteht sich beispielsweise als Organisation, die durch innovative Angebote Nischen besetzt und flexibel auf veränderte Umgebungsbedingungen reagiert. In zwei anderen Projekten ist die Passung von
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strategischer Ausrichtung, Angebotsentwicklung und gesellschaftlichem Bedarf ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die komplexe Organisationsstruktur trägt in einem anderen Projekt dazu bei, dass fachliche Ressourcen nicht optimal genutzt werden können. Für Innovationen ist neben dem organisationalen sowie dem gesellschaftlichen und politischen Kontext der fachliche Kontext von besonderer Bedeutung. Fachwissen fliesst – vermittelt beispielsweise durch das Engagement von Expertinnen und Experten – in die Entwicklung neuer Angebote ein. Aber nicht nur externe Quellen, sondern auch die in einer Organisation vorhandene Expertise und die zu einem Thema bereits vorliegenden Erfahrungen machen den fachlichen Kontext aus. Diese ermöglichen es den Projektinitiierenden erst, die Ausgangslage richtig zu deuten, ein Entwicklungspotenzial zu erkennen, geeignete fachliche Ressourcen zu organisieren und sie nutzbringend zu integrieren. Zeitliche Dimension: Für den Schritt von der Idee bis zu deren konzeptuellen Konkretisierung lagen in den untersuchten Projekten teilweise Bedingungen vor, die eine konzentrierte und kurze Phase der Konzeptentwicklung ermöglichten (z.B. über den Einsatz von bezahlter Arbeitszeit für die Konzeptentwicklung). In anderen Fällen mussten die Konzeptarbeiten und die Sicherung finanzieller Grundlagen neben den Alltagsgeschäften vorangetrieben werden und dauerten bis zu mehreren Jahren. Es besteht somit eine mehr oder weniger enge Kopplung zwischen Projektentwicklung und -umsetzung bzw. zwischen entwickelnden und anwendenden Fachpersonen. Dem weiteren Projektverlauf zuträglich ist, wenn Überlegungen zu Projektorganisation und -kommunikation bereits früh einsetzen.
«Erstmals verfügen wir über eine explizite und systematische Darstellung von relevanten Aspekten, die ein Gelingen von Projekten mit Innovationspotenzial tendenziell begünstigen.»
Natascha Mathis, lic. phil. hum. Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug, Bundesamt für Justiz
In einigen Projekten erfolgt die Umsetzung in einem ersten Schritt als zeitlich, räumlich oder im Aufwand beschränkte Test- oder Pilotphase. Schlüsse aus dieser Pilotphase sind entscheidend für die Weiterführung des Projekts bzw. dessen weitere Finanzierung und für notwendige Veränderungen im Hinblick auf eine umfassende Umsetzung. Der Einschub einer Testphase erweist sich als angezeigt, wenn der Bedarf vorab nicht ausreichend geklärt werden konnte oder die mit dem Projekt verbundenen Risiken als beträchtlich eingeschätzt werden.
Als übergreifende Kategorie, die nicht einer einzelnen Dimension zuzuordnen ist, erweist sich unter anderem «Risiko und Krise». Im Hinblick auf Risiken zeigt sich im Sozialwesen folgende Spezifität: Das innovationstypische «Risiko des Scheiterns» (Bechmann/Grunwald 1998, S. 8) erscheint besonders sensibel, weil die Zielgruppen Sozialer Arbeit sozial benachteiligt und oft vulnerabel sind und der Schutz solcher Personengruppen von besonderem öffentlichem Interesse ist. Entsprechend bergen neuartige Projekte mit ihren inhärenten Unsicherheiten und dem Potenzial, nicht im Voraus abschätzbare Wirkungen zu entfalten, ein Risiko. In den untersuchten Vorhaben wurden solche Risiken in der Entwicklungsphase vorwegnehmend bearbeitet oder in der Umsetzung unmittelbar virulent, beziehungsweise hatten teilweise das Potenzial, als «Vernichtungsrisiko» das Projekt insgesamt zu gefährden. In ähnlichem Masse existenzgefährdend erwiesen sich fehlende Akzeptanz und Unterstützung bei relevanten Anspruchsgruppen im Feld oder zu wenig verlässliche Kooperationspartner im Projekt. Als Krisenherd beobachtet werden
konnte zudem die Schwierigkeit, die Inhalte des Projekts für eine breite Öffentlichkeit fassbar zu machen («leeres Schaufenster»), was dem Projekt die Akzeptanz entzog. Diskussion
«Kooperationen mit Fachhochschulen waren für den Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug bereits in verschiedenen Zusammenhängen nützlich.
Um innovative Entwicklungen längerfristig in einer Angebotslandschaft zu implementieren und deren Leistungsfähigkeit nach dem anfänglichen Innovationsschub zu erhalten, muss die durch ein Projekt verbreiterte Angebotspalette von den Nutzerinnen und Nutzern akzeptiert und frequentiert werden (Hartley 2005). Der «Markterfolg» im engeren Sinne allerdings, die – nebst der Novität – leitende Orientierung für » Innovationen in der Privatwirtschaft (z.B. Hotz-Hart/Reuter/ Vock 2001, S. 1), scheidet für die Soziale Arbeit weitgehend aus, Natascha Mathis, lic. phil. hum. solange die Prinzipien von Sozialstaatlichkeit und Subsidia- Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug, rität gesellschaftlich gewollt sind. Die Zielvorgabe einer «ge- Bundesamt für Justiz meinsamen Wohlfahrt» (Art. 2, Abs. 2 BV) hat für Innovationen in der Sozialen Arbeit eine konstitutiv ermöglichende und eine begrenzende Funktion. Ermöglicht werden Angebote für anspruchsberechtigte Zielpopulationen, z.B. Nachteilsausgleiche für Menschen mit einer Behinderung, die sich nicht allein wirtschaftlich begründen lassen. Begrenzend wirkt sich die normative Rahmung aus, da Angebote in Art und Umfang nicht über einen sozialethisch begründeten Bedarf hinausgehen dürfen. Sowohl die Bestimmung eines sozialen Problems wie auch eines Bedarfs basiert auf gesellschaftlichen Übereinkünften und politischen Willensbildungen (Übelhart 2011). Die Leitidee der Entwicklung neuer Angebote ist daher, einen gegebenen Bedarf möglichst qualifiziert, differenziert und passgenau abzudecken und im Zusammenwirken von staatlichen Stellen und NPOs eine ausreichend breite Angebotspalette und eine regional angemessene Versorgung zu schaffen. Obwohl sich aus der Bedarfsorientierung von Angebotsentwicklungen ein Korrektiv gegenüber einem selbstreferentiellen Ausbau des Hilfesystems ergibt, findet sich in der sozialen Dimension eine weitgehende Leerstelle, was die Perspektive von Nutzerinnen und Nutzern betrifft. Aufgeworfen ist damit die Frage nach Möglichkeiten, Nutzerinnen und Nutzer an Innovationsprozessen zu beteiligen. Ein Diskussionspunkt auf der zeitlichen Ebene betrifft die Planung, Durchführung und Evaluation von innovativen Entwicklungen: Innovative Entwicklungen sind durch zum Teil unvorhersehbare Prozesse und Anpassungserfordernisse gekennzeichnet. Eine rigorose Projektkonzeption und -durchführung kann es erschweren, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und aus Fehlern zu lernen. Auf der anderen Seite erfordert Evaluation eine hinlänglich stabile Projektkonzeption und -durchführung. Lösungsansätze zu dieser Problematik sind in Bezug auf die Anlage des Projekts und in Bezug auf die Anlage der Evaluation denkbar. Die in den einzelnen Projekten vorgefundenen Risiken machen schliesslich deutlich, dass in Entwicklungs- und Innovationsprozessen jederzeit Krisen auftreten können, die den weiteren Verlauf gefährden oder grundlegend infrage stellen. Zu erfolgreichen Entwicklungsprozessen gehört deshalb – so kann gefolgert werden – auch die Sensibilität für und ein angemessener Umgang mit Risiken, damit diese die Innovativität nicht bremsen oder gar ersticken (Brown 2010).
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Transfer
Eine Präsentation und Besprechung der Ergebnisse fand bei jeder der Partnerorganisationen statt. Im Bundesamt für Justiz erfolgte zudem ein Input im Fachausschuss, der für die formalen Abläufe und die inhaltliche Prüfung von Modellversuchen zuständig ist. Eine unter anderem auf diesen Forschungsergebnissen basierende Anwendung – das Innovationsprogramm INCUMENT (INCUbate social developMENT) – wurde ab Mai 2013 entwickelt und gelangt seit Januar 2014 mit zehn Praxisorganisationen der Sozialen Arbeit zur Umsetzung (www.fhnw.ch/sozia learbeit/incument). INCUMENT wird gefördert durch die Gebert Rüf Stiftung im Rahmen des Programms «BREF – Brückenschläge mit Erfolg». Finanzierung
Förderfonds der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Bundesamt für Justiz, Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug (SMV) Caritas Schweiz, Bereich Inland und Netz Christoph Merian Stiftung, Abteilung Soziales und Stadtentwicklung Forschungsteam
Prof. Dr. Matthias Hüttemann Prof. Dr. Anne Parpan-Blaser Schlüsselbegriffe
Innovation, Entwicklung Dauer
Januar 2012 bis September 2013 Literatur Aderhold, Jens/John, René (2005). Ausgangspunkt – Innovation zwischen Technikdominanz und ökonomischem Reduktionismus. In: Aderhold, Jens/John, René (Hg.). Innovation – Sozialwissenschaftliche Perspektiven. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft. S. 7–10. Bechmann, Gotthard/Grunwald, Armin (1998). «Was ist das Neue am Neuen, oder: wie innovativ ist Innovation?». In: TA-Datenbank-Nachrichten. 7. Jg. (1). S. 4–11. Brown, Louise (2010). Balancing Risk and Innovation to Improve Social Work Practice. In: British Journal of Social Work. 40. Jg. (1). S. 1–18. Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 18. April 1999, SR 101 (Stand 3. März 2013). URL: www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19995395/index.html [Zugriffsdatum: 28.01.2014] Butzin, Anna/Widmaier, Brigitta (2008). Innovationsbiographien. In: Institut Arbeit und Technik (Hg.). Jahrbuch 2007. Gelsenkirchen. S. 44–51. Fagerberg, Jan/Mowery, David C./Nelson, Richard R. (2005) (Hg.). The Oxford Handbook of Innovation. Oxford: University Press. Hartley, Jean (2005). Innovation in Governance and Public Services: Past and Present. In: Public Money & Management. 25. Jg. (1). S. 27–34. Hotz-Hart, Beat/Reuter, Andreas/Vock, Patrick: Innovationen: Wirtschaft und Politik im globalen Wettbewerb. Bern: Peter Lang. Hüttemann, Matthias/Parpan-Blaser, Anne (2012). Innovation in der Sozialen Arbeit – ein altbekanntes Phänomen und ein neues Forschungsgebiet. In: Schweizerische Zeitschrift für Soziale Arbeit. 12. Jg. (1). S. 75–99.
Kehrbaum, Tom (2009). Innovation als sozialer Prozess. Wiesbaden: VS Verlag. Parpan-Blaser, Anne (2011). Innovation in der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: VS Verlag. Roth, Steffen (2009). Introduction: Towards a Theory of Robust Innovation. In: Roth, Steffen (Hg.). Non-technological and non-economic innovations. Bern: Peter Lang. S. 9–27. Übelhart, Beat (2011). Das Social-Impact-Modell (SIM) – vom sozialen Problem zur Wirkung. In: Fritze, Agnès/Maelicke, Bernd/Übelhart, Beat (Hg.) Management und Systementwicklung in der Sozialen Arbeit. Baden-Baden: Nomos. S. 233–286.
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Finanzierung Janssen-Cilag AG, Baar Forschungsteam Sibylle Nideröst Prof. Dr. phil. Christoph Imhof lic. phil. Dauer 01.03.2012 bis 30.05.2014 Kontakt Christoph Imhof lic. phil. (christoph.imhof@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Aging with HIV in the era of antiretroviral treatment: Living conditions and quality of life in aging people living with HIV/AIDS
Befragung von Bewohnerinnen und Bewohnern zum Wohlbefinden im Haus Sonnmatt Langenbruck
Auftrag Stiftung Inlumine Haus Sonnmatt
Due to success of antiretroviral treatment (ART), people with HIV are living longer and reaching old age. Despite the growing number of older people living with HIV, there is only little knowledge about aging with HIV from a social science perspective. The aim of this crosssectional study is to identify the living conditions and the quality of life of an aging HIV-positive population in Switzerland. As a theoretical framework, the capability approach of Sen will be used. At least about 300 HIVpositive persons aged over 50 and living with HIV-infection not less than ten years will be surveyed by an anonymous standardized questionnaire and an onlinesurvey. Descriptive and inferential statistics as well as a cluster analysis will be performed. The results will help to develop measures and provide support to improve the quality of life of an aging HIV-positive population in the era of antiretroviral treatment (ART) in Switzerland.
Das Haus Sonnmatt in Langenbruck ermöglicht Lebensräume für Erwachsene mit einer geistigen und mehrfachen Behinderung. Ziel der Institution ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern eine möglichst hohe Lebensqualität zu bieten. Dementsprechend sollte das Angebot mit den Bewohnerinnen und Bewohnern evaluiert und weiterentwickelt werden. Ziel dieser Auftragsforschung war es, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Sonnmatt zu beurteilen und weiter zu verbessern. Grundlage dafür bildete die Erfassung subjektiven Wohlbefindens der Bewohnerinnen und Bewohner. Dazu wurden die Bewohnerinnen und Bewohner, deren Angehörige und die Mitarbeitenden der Institution zu ausgewählten Teilbereichen befragt. Um die Klientel an der Bestimmung der Befragungsthemen zu beteiligen und ihre Partizipationsmöglichkeiten an der Befragung zu steigern, wurde ein mehrstufiges Untersuchungsdesgin gewählt und es wurden speziell entwickelte Verfahren aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation angewandt. Die Ergebnisse dienen der Auftraggeberin zur Anpassung des Angebots und zur Weiterentwicklung der Organisation.
Finanzierung Haus Sonnmatt
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0047
Finanzierung Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen SZB Ernst-Göhner-Stiftung Nationaler Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung INSOS Alfred und Gertrud Bernays-Richard Stiftung Kooperation Hochschule für Heilpädagogik (HfH) Zürich Nationaler Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung INSOS Forschungsteam Anne Parpan-Blaser Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiterin Kurt Häfeli Prof. Dr. (extern) Annette Lichtenauer lic. phil. I Stefania Calabrese lic. phil. Michaela Studer lic. phil. (extern) Angela Wyder lic. phil. (HfH) (extern) Dauer 01.05.2012 bis 31.03.2014 Kontakt Anne Parpan-Blaser Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiterin (anne.parpan@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0051
Arbeitsbiografien nach einer IV-Ausbildung. Arbeitsbiografische Verläufe und berufliche Situation von Personen mit einer erstmaligen beruflichen Ausbildung nach IVG (speziell IV-Anlehre und Praktische Ausbildung PrA)
Die subjektive Bedeutung beruflicher Bildung für Menschen mit einer Lern- oder Leistungsbeeinträchtigung ist empirisch kaum untersucht. In der sozialpolitischen Diskussion sowie in den fachlichen Überlegungen zu Ausbildung, Beschäftigung und strukturellen Bedingungen von Integration fehlt deshalb die Perspektive der Direktbetroffenen. Vor diesem Hintergrund wurden im Projekt arbeitsbiografische Verläufe von Absolventinnen und Absolventen einer erstmaligen beruflichen Ausbildung (IV-Anlehre oder Praktische Ausbildung nach INSOS) untersucht. Befragt wurden Personen aus der ganzen Schweiz, welche zwischen 1995 und 2010 eine solche Ausbildung abgeschlossen haben, sowie Personen aus ihrem Arbeits- und Beschäftigungskontext. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die Bedeutung einer Ausbildung sich in einem dynamischen Prozess entfaltet, in welchem spätere Erfahrungen massgebend dafür sind, ob eine Ausbildung für die Absolventinnen und Absolventen auf persönlicher, sozialer, struktureller oder wirtschaftlicher Ebene wichtig wird. Als relevant für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsleben erweisen sich eine gelingende Übergangsgestaltung (z.B. in der Phase der Berufsfindung oder im Übergang von der Ausbildung in das Erwerbsleben) und langfristig ausgerichtete Formen der Unterstützung und Begleitung. Denn: Nicht gelungene Übergänge stellen infrage, was mit vorangehenden Massnahmen erreicht wurde.
Forschungsteam Gabriela Antener Prof. Stefania Calabrese lic. phil. Dauer 01.06.2012 bis 30.05.2013 Kontakt Gabriela Antener Prof. (gabriela.antener@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Transfer Antener, Gabriela/Calabrese, Stefania (2013). Angebotsentwicklung unter Einbezug von Menschen mit kognitiven und/oder kommunikativen Beeinträchtigungen. In: Zeitschrift für Heilpädagogik. 19. Jg. (10). S. 11–18. Antener, Gabriela/Calabrese, Stefania (2013). Mit UK kommt man weiter … Entwicklung von Angeboten der Behindertenhilfe unter Einbezug der Nutzerinnen und Nutzer. In: Hallbauer, Angela/ Hallbauer, Thomas/Hüning-Meier, Monika (Hg.). UK kreativ! Wege in der Unterstützten Kommunikation. Karlsruhe: von Loeper Literaturverlag & ISAAC Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V. S. 250–263. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0050
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Institut Integration und Partizipation Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung Swiss Network for International Studies (SNIS) Kooperation International Labour Organization (ILO) Forschungsteam Thomas Geisen Prof. Dr. phil. Guy Ochsenbein Prof. Dr. Benedikt Hassler M.A. Nick Buys Prof. Dr. (extern) Christine Randall Dr. (extern) Ignatius Yu Tak-Sun Prof. Dr. (extern) Karen Yu Ling Lo-Hui (extern) Tang Dan Dr. (extern) Henry G. Harder Prof. Dr. (extern) Shannon Wagner Prof. Dr. (extern) Liz Scott Dr. (extern) Dauer 01.11.2013 bis 31.10.2015
Demographic change and disability management in Australia, Canada, China and Switzerland. A comparative study
In recent years, demographic change and an increasing shortage of qualified workers has presented new challenges for both developed and developing economies. Strategies to face these challenges have included increased company activity to retain internal labour forces and, specifically, the use of disability management. Disability management (DM) has been established world-wide as a valuable approach, not only to improving return-to-work programs and thereby retaining employees, but also to improving working conditions and organisational development. Research representatives from Australia, Canada, China and Switzerland have collaborated to provide comparison countries for the planned research. These four countries represent different stages of development in the implementation of private sector DM and provide a heterogeneous sample for analysing the context of DM service according to country, including the impact of country-specific welfare and social insurance systems on DM processes.
Kontakt Thomas Geisen Prof. Dr. phil. (thomas.geisen@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0449
Finanzierung Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung (EBGB) insieme Schweiz Stiftung Zugang für Alle Kooperation insieme Schweiz Stiftung Zugang für Alle Forschungsteam Gabriela Antener Prof. Stefania Calabrese lic. phil. Dauer 01.01.2013 bis 31.12.2014 Kontakt Gabriela Antener Prof. (gabriela.antener@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Einfach Surfen
Die Zugänglichkeit des Internets stellt für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (geistige Behinderung, Lernbehinderung) ein gesellschaftliches Exklusionsrisiko dar. Es gibt zwar Standards zum barrierefreien Internet. Diese werden aber völlig unzureichend umgesetzt: Weniger als ein Prozent der Schweizer Websites können für Menschen mit sensorischen oder motorischen Behinderungen als barrierefrei gelten. Noch schlechter steht es um die Zugänglichkeit des Internets für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Es gibt so gut wie keine Websites, deren Darstellung und Bedienung für diese Zielgruppe optimiert wurden. Das Projekt «Einfach Surfen» hat zum Ziel, die Partizipationschancen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Internet nachhaltig zu fördern. Durch die systematische Erfassung der Problematik und die Bereitstellung von wissenschaftlich fundierten Daten wird der Handlungs- und Entwicklungsbedarf zum Thema erhoben und die Grundlage für die weitere Bearbeitung geschaffen: Der Bedarf für weiterführende (Nachfolge-)Projekte wird ausgewiesen und es stehen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Erarbeitung der Richtlinien zur Gestaltung von barrierefreien Websites zur Verfügung. Diese Richtlinien zur Web-Accessibility für Menschen mit
kognitiven Beeinträchtigungen werden in einer Pilotphase exemplarisch umgesetzt und überprüft. Auf dieser Basis wird ein Leitfaden zur Gestaltung von barrierefreien Websites erstellt und publiziert. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0055
INCUMENT – Ein Innovationsprogramm für Praxisorganisationen der Sozialen Arbeit
Gesellschaftliche und (sozial-)politische Entwicklungen erfordern von Organisationen der Sozialen Arbeit, ihre Konzepte und Angebote stetig zu überprüfen und zu verändern. Das innovative Potenzial wird dabei nur punktuell ausgeschöpft und (wissenschaftliche) Grundlagen für die Initiierung, Gestaltung und Steuerung entsprechender Prozesse sind kaum vorhanden. Das Projekt INCUMENT (INCUbate social developMENT), ein Innovationsprogramm für die Praxis der Sozialen Arbeit, setzt hier an: Es bietet zehn Praxisorganisationen die strukturierte Gestaltung und Begleitung eines wissensbasierten Entwicklungsprozesses zu einer selbst gewählten Themenstellung im Bereich der Angebots- und Interventionsentwicklung an. Für einen befristeten Zeitraum (sechs bis zehn Monate) arbeitet die Praxisorganisation im Rahmen des Programms mit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW zusammen. In einem temporären «Inkubationsraum» werden so Fachkompetenz, Wissen und Begeisterung für die Suche nach innovativen Lösungen gebündelt. An den Programmdurchführungen wirken als Moderatorin oder Moderator mit: Prof. Dr. Eva Büschi, Prof. Regula Dällenbach Bechtel, Prof. Sonja Hug, Prof. Dr. Carlo Knöpfel, Prof. Claudia Roth. Als Expertin oder Experte in die einzelnen Programmdurchführungen involviert sind: Prof. Gabriela Antener, Prof. Urs Gerber, Dr. Rahel Heeg, Prof. Dr. Ursula Hochuli Freund, Prof. Dr. Urs Kaegi, Prof. Dr. Maritza Le Breton, Prof. Dr. Dorothee Schaffner, Prof. Dr. Klaus R. Schroeter, Prof. Beat Uebelhart, Prof. Felix Wettstein.
Finanzierung Gebert Rüf Stiftung Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz (KFH) Forschungsteam Anne Parpan-Blaser Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiterin Matthias Hüttemann Prof. Dr. Fabienne Rotzetter M.A. Maria Solèr M.A. Dauer 01.05.2013 bis 30.04.2015 Kontakt Matthias Hüttemann Prof. Dr. (matthias.huettemann@fhnw.ch) Anne Parpan-Blaser Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiterin (anne.parpan@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0375
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Integration und Partizipation Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung SNF (Schweizerischer Nationalfonds) D-A-CH Projektfinanzierung Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) Kooperation Pädagogische Hochschule Freiburg (Deutschland) Universität Klagenfurt (Österreich) Forschungsteam Thomas Geisen Prof. Dr. phil. Gwendolyn Gilliéron M.A. Sevda Günes M.A. Christine Riegel Prof. Dr. (extern) Lalitha Chamakalayil M.A. (extern) Barbara Stauber Prof. Dr. (extern) Safiye Yildiz Dr. (extern) Erol Yildiz Prof. Dr. (extern) Elvisa Imsirovic Mag. (extern) Miriam Hill Dipl. Päd. (extern)
Lebensstrategien von Migrationsfamilien in marginalisierten Stadtteilen
Placing Children in Care – Child Welfare in Switzerland 1940 –1990
Das Leben von Migrationsfamilien in marginalisierten Stadtteilen erfolgt vielfach unter erschwerten ökonomischen und sozialen Bedingungen. Sie entwickeln spezifische Strategien im Hinblick auf Bildung und Erwerb, um ihr Leben zu gestalten. Die Lebensstrategien von Migrationsfamilien in marginalisierten Stadtteilen werden erstmals im Rahmen einer internationalen Studie untersucht. Die Studie wird in Stadtteilen in Freiburg (Deutschland), Klagenfurt (Österreich) und Basel (Schweiz) durchgeführt. In der Migrations- und in der Stadtforschung ist dies bislang ein Forschungsdesiderat. Untersucht wird auch die Bedeutung von spezifischen lokalen und gesellschaftlichen Bedingungen für die Lebensstrategien von Migrationsfamilien und es werden Fragen von Ausgrenzung und Diskriminierung in den Blick genommen. Die Studie fokussiert auf Migrationsfamilien unterschiedlicher Herkunft, Stadtteile und internationale Kontexte. Die dreifache Fokussierung trägt dazu bei, methodologischen Nationalismus zu vermeiden.
Das vom SNF geförderte Projekt beschäftigt sich in einer interdisziplinären Perspektive (Geschichtswissenschaft, Soziale Arbeit) mit dem System der Heimerziehung in der Schweiz in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit wuchsen Zehntausende von Kindern und Jugendlichen ausserhalb ihrer Herkunftsfamilien in Heimen, aber auch in Pflegefamilien auf. Neuere Forschungen zeigen, dass dabei das Kindeswohl und individuelle Bildungs- und Entwicklungschancen oft zweitrangig waren. Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen war die Unterbringung in einem Heim oft mit der Erfahrung von Isolation und Lieblosigkeit verbunden. Viele mussten arbeiten und bekamen lediglich eine rudimentäre Schulbildung. Eine unbekannte Zahl wurde Opfer von körperlichem oder sexuellem Missbrauch. Ziel des Projekts ist es, solche Erfahrungen im Kontext der Fremdplatzierungspraxis in der Schweiz zu analysieren und den Wandel, den diese erfahren hat, besser zu verstehen.
Finanzierung SNF, Abteilung CoRe Kooperation Flurin Condrau Prof. Dr. Joelle Droux Prof. Dr. Thomas Gabriel Prof. Dr. Anne-Françoise Praz Prof. Dr. Nadja Ramsauer Dr. Forschungsteam Gisela Hauss Prof. Dr. phil. Clara Bombach M.A. (extern) Susanne Businger Dr. des. (extern) Yves Collaud M.A. (extern) Sara Galle Dr. des. Urs Germann Dr. phil. Caroline Hasret Gokdemir M.A. (extern) Mirjam Janett (extern) Samuel Keller lic. phil. (extern) Dauer 01.11.2013 bis 31.10.2016
Dauer 01.10.2012 bis 30.09.2015 Kontakt Thomas Geisen Prof. Dr. phil. (thomas.geisen@fhnw.ch)
Kontakt Gisela Hauss Prof. Dr. phil. (gisela.hauss@fhnw.ch) Urs Germann Dr. phil. (urs.germann@fhnw.ch)
Institut Institut Integration und Partizipation
Institut Institut Integration und Partizipation Finanzierung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0048
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Förderfonds HSLU SA Forschungsteam Eva Büschi Prof. Dr. phil. Monika von Fellenberg lic. iur. Maria Solèr M.A. Dauer 01.01.2013 bis 31.12.2014 Kontakt Eva Büschi Prof. Dr. phil. (eva.bueschi@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0053
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0063
Nutzerinnen- und Nutzeranalyse in der Opferhilfe
In der qualitativ angelegten Studie wird der Nutzen von Opferhilfeleistungen (OHL) aus der Sicht von volljährigen, von körperlicher Gewalt betroffenen Frauen und Männern analysiert. Damit wird der Gebrauchswert des Opferhilfegesetzes (OHG) exemplarisch untersucht, indem den rechtlichen Rahmenbedingungen die Perspektive der Nutzenden der Opferhilfe gegenübergestellt wird. Entlang der Gesetzeslogik wird erkundet, inwiefern die Ziele des Opferhilfegesetzes erreicht werden bzw. welchen Nutzen weibliche und männliche Betroffene aus den in Anspruch genommenen Opferhilfeleistungen ziehen. Zudem sollen damit auch die Nutzung des Opferhilfegesetzes sowie allfällige Lücken und Grenzen der Opferhilfe oder Probleme bezüglich Schnittstellen fokussiert werden. Die Untersuchung besteht aus drei Erhebungsschritten: a) Erste Leitfadeninterviews mit Betroffenen; b) Fragebogen an die Beratenden; c) Zweite Leitfadeninterviews mit Betroffenen (neun Monate später). Sampling und Auswertung des Datenmaterials erfolgen nach Grounded Theory.
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Integration und Partizipation Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung KFH-DC Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz, Development Cooperation Program
Predictors of HIV-protective behaviours in adolescents and young adults in Costa Rica
Kooperation Escuela de Trabajo Social, Universidad Libre de Costa Rica (ULICORI)
Background: Given the scarce prevention efforts in Costa Rica, investigations into protective behaviours are needed. The present cooperative project aims to establish predictors for HIV-protective behaviours among young men and women aged between 15 and 25 years and to test a contextualised, extended Information-Motivation-Behavioural Skills-Model (eIMB Model). It will explore: What HIV prevention information, motivation, behavioural skills and resources do men and women between 15 and 25 in Costa Rica possess and which factors are barriers to condom use? Does a contextualised eIMB Model predict condom use in this population? Are variables predicting condom use different in sub-populations, such as in men vs. women, adolescents vs. young adults, in men having sex with men, migrants or in rural vs. urban contexts? Methods: The study has a mixed methods design combining a qualitative exploratory investigation with a subsequent, standardised quantitative survey. Expected findings: The project tests an innovative theoretical model. Findings will underpin the development of sound prevention offers for adolescents and young adults in Costa Rica.
Forschungsteam Daniel Gredig Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiter Maritza Le Breton Prof. Dr. lic. phil., dipl. Sozialarbeiterin Dauer 01.07.2012 bis 31.12.2014 Kontakt Daniel Gredig Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiter (daniel.gredig@fhnw.ch) Maritza Le Breton Prof. Dr. lic. phil., dipl. Sozialarbeiterin (maritza.lebreton@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0046
Transfer Granados, Itzel/Gredig, Daniel/Le Breton, Maritza/Solis, Viviana (2013). Estrategias y conductas de protección frente al VIH en jóvenes entre 15 y 24 años de edad en Costa Rica. Poster erschienen am 29.09.2013. XI International AIDS Impact Conference (29.09.–02.10.2013). Barcelona.
Finanzierung Strategische Initiative der Fachhochschule Nordwestschweiz
Qualifizierung für Veränderung. Regionalstudie zur Kompetenz- und Ressourcenentwicklung in Unternehmen
Kooperation Hochschule für Wirtschaft FHNW Pädagogische Hochschule FHNW
Im Forschungsprojekt «Qualifizierung für Veränderung. Regionalstudie zur Kompetenz- und Ressourcenentwicklung in Unternehmen» wurde untersucht, welche Massnahmen und Aktivitäten kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) ergreifen, um ihren Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften zu decken und die im Unternehmen vorhandenen Arbeitskraftressourcen zu erhalten, zu entwickeln und zu stabilisieren. Es handelt sich bei der vorliegenden Untersuchung um eine Regionalstudie, die im Bezirk Olten und in Basel-Stadt mit einer quantitativen Fragebogenerhebung und Expertinnen- und Experteninterviews mit Personalverantwortlichen von Dezember 2011 bis Januar 2013 durchgeführt wurde. Die Studie fokussiert auf die Bereiche Personalplanung, Kompetenzentwicklung und Weiterbildung sowie Eingliederungsaktivitäten. Für die Personalplanung kann festgehalten werden, dass die Mehrzahl der KMU mittelfristig von einer stabilen Beschäftigungslage ausgeht. Es werden keine grossen Veränderungen hinsichtlich der Personalzusammensetzung erwartet, lediglich bei den älteren Beschäftigten ab 50 Jahren gehen die Personalverantwortlichen von einem Anstieg aus. Kompetenzentwicklung und Weiterbildung wurden im Jahr 2011 von über 90 Prozent der befragten Unternehmen für ihre Mitarbeitenden angeboten oder unterstützt. In den Unternehmen kommt ein breites Spektrum an Weiterbildungsformen zum Einsatz. Weiterbil-
Forschungsteam Thomas Geisen Prof. Dr. phil. Katrin Kraus Prof. Dr. Guy Ochsenbein Prof. Dr. Martin Schmid Dr. Tobias Studer lic. phil. Sabrina Meyer (extern) Olga Samuel MSc in Business and Economics Dauer 01.12.2011 bis 30.01.2013 Kontakt Thomas Geisen Prof. Dr. phil. (thomas.geisen@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
dungsplanung setzt vor allem auf der Ebene der einzelnen Mitarbeitenden an, die Unternehmensebene spielt eine deutlich geringere Rolle. Hinsichtlich der Eingliederungsaktivitäten in den befragten Unternehmen wurde deutlich, dass KMU mit Fragen von (Wieder-)Eingliederung von Mitarbeitenden zu tun haben. Sie beschäftigen Mitarbeitende mit Behinderungen und haben Mitarbeitende mit längeren Absenzen. Auch alternde Belegschaften sind für die KMU eine relevante Thematik im Zusammenhang mit Eingliederungsaktivitäten. Auf der Basis der Studie zeigen sich folgende Handlungsfelder für KMU und darauf bezogene Desiderate in der KMUForschung: Alternde Belegschaften und Fachkräftemangel, Personalbindung, Unternehmensstruktur und Weiterbildungskultur, implizites Weiterbildungswissen, Wirkung und Implementierung von Eingliederungsaktivitäten. Transfer Geisen, Thomas/Kraus, Katrin/Ochsenbein, Guy/Schmid, Martin/Studer, Tobias (2013). Qualifizierung für Veränderung. Regionalstudie zur Kompetenz- und Ressourcenorientierung in Unternehmen. Basel/Olten. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s220-0001
Rassismuserfahrungen von Professionellen der Sozialen Arbeit in der Behindertenhilfe
In der Behindertenhilfe arbeiten überdurchschnittlich viele Mitarbeitende mit Migrationshintergrund. Ohne deren Arbeit wären diese Institutionen kaum mehr funktionsfähig. Personal mit Migrationshintergrund wird dabei auf allen Qualifikationsstufen eingesetzt, so auch im Bereich der Heil- und Sozialpädagogik. Studien und Untersuchungen zu Professionellen der Sozialen Arbeit mit Migrationshintergrund in der Behindertenhilfe gibt es kaum. Vor diesem Hintergrund fokussiert das Forschungsvorhaben auf Zuschreibungen, die Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen einschliessen, welchen die Professionellen in ihrem Arbeitsalltag ausgesetzt sind. Diese Zuschreibungen gehen einerseits vom Arbeitsteam und andererseits von Menschen mit Beeinträchtigungen aus. Umgangs- und Bewältigungsformen ebendieser Zuschreibungspraxis sowie die Auswirkungen auf die professionelle Arbeit werden untersucht.
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Forschungsteam Christophe Roulin lic. phil. Stefania Calabrese lic. phil. Dauer 01.05.2013 bis 31.05.2014 Kontakt Christophe Roulin lic. phil. (christophe.roulin@fhnw.ch) Stefania Calabrese lic. phil. (stefania.calabrese@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0058
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Integration und Partizipation Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung SNF, Abteilung I: Geistes- und Sozialwissenschaften Forschungsteam Thomas Geisen Prof. Dr. phil. Luzia Jurt Prof. Dr. phil. Christophe Roulin lic. phil. Dauer 01.06.2010 bis 31.05.2013 Kontakt Luzia Jurt Prof. Dr. phil. (luzia.jurt@fhnw.ch) Thomas Geisen Prof. Dr. phil. (thomas.geisen@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation
Trennungssituationen von Eltern und Kindern in transnationalen Familien
Unbegleitete, minderjährige Asylsuchende
Das Forschungsprojekt «Trennungssituationen von Eltern und Kindern in transnationalen Familien» untersucht die Gründe und Motive für die Trennung von Eltern und Kindern in Migrationsprozessen (Entscheidungsphase) und die daran anschliessenden Phasen der Trennung und Rekonfiguration. Die Datenerhebung erfolgte mittels Problemzentrierter Interviews, das Untersuchungssample umfasst 19 Familien. Die Interviews wurden in einer für die Familienmitglieder geläufigen Sprache geführt, im Idealfall jeweils mit Mutter, Vater und Kind resp. Kindern. Die Kinder waren über einen längeren Zeitraum (Dauer: > 1 Jahr) hinweg von den Eltern getrennt aufgewachsen und sind im Rahmen des Familiennachzugs wieder mit ihnen zusammengeführt worden. Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und entlang der Grounded Theory kodiert und ausgewertet. In der Studie hat sich gezeigt, dass Trennungssituationen von Eltern und Kindern in transnationalen Familien entstehen, um Familien unter veränderten Bedingungen zu erhalten. Dabei kommt insbesondere der Bearbeitung von Trennungssituationen eine wichtige Bedeutung zu.
In der Schweiz existieren kaum wissenschaftlich fundierte Studien zur Situation von unbegleiteten, minderjährigen Asylsuchenden (UMAs), die die Lebenssituation dieser Gruppe beleuchten und dabei die Perspektive der Kinder und Jugendlichen berücksichtigen sowie deren Potenziale, Belastungen und den Hilfebedarf identifizieren. Zentrale Aspekte, die in den wenigen Berichten zu UMAs in der Schweiz immer wieder hervorgehoben werden, sind der Zugang zum und die Begleitung der Minderjährigen im Asylverfahren. Dabei wird immer wieder auf die verfahrenstechnische Ebene verwiesen und es wird gefordert, dass die Unterbringungs- und Betreuungsstrukturen vereinheitlicht werden. Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, die Perspektive der UMAs auf ihren Aufenthalt in einer spezifischen Institution, dem Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (WUMA) in Basel, aus der Retrospektive zu erfassen, wobei Fragen zur erlebten Unterstützung im Zentrum stehen.
Transfer Jurt, Luzia/Roulin, Christophe (2012). Vertrautheit, Vertrauen, Familie. Präsentation am 05.10.2012. 36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie «Vielfalt und Zusammenhalt». Bochum. Jurt, Luzia/Roulin, Christophe (im Erscheinen). Flüchtlingsfamilien: Trennung und Familiennachzug als Herausforderung. In: Migration und Soziale Arbeit. Roulin, Christophe/Jurt, Luzia (im Erscheinen). Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei familiären Migrationsentscheiden. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0034
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Kooperation Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende WUMA Forschungsteam Luzia Jurt Prof. Dr. phil. Christophe Roulin lic. phil. Gwendolyn Gilliéron M.A. Danilo Gamma B.A. Dauer 01.10.2013 bis 31.03.2015 Kontakt Luzia Jurt Prof. Dr. phil. (luzia.jurt@fhnw.ch) Institut Institut Integration und Partizipation Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s226-0061
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Kinder- und Jugendhilfe Porträt
In der Schweiz hat sich eine vielfältige Landschaft von Angeboten, Diensten und Einrichtungen herausgebildet, die Kinder und Jugendliche in den Prozessen des Aufwachsens begleiten. Sie dienen der allgemeinen Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien, unterstützen bei der Bewältigung besonderer Herausforderungen und Belastungen oder leisten ergänzende Hilfen zur Erziehung in schwierigen Lebenslagen. Auf diesen Handlungsbereich bezieht das Institut Kinder- und Jugendhilfe IKJ seine Leistungen.
Prof. Dr. Stefan Schnurr Institutsleiter
Das Institut leistet Beiträge zur Grundlagenforschung und angewandten Forschung. Wir führen Wirkungs- und Evaluationsstudien durch, erarbeiten Expertisen zu Handlungsfeldern, Angeboten und Programmen der Kinder- und Jugendhilfe und analysieren kantonale bzw. regionale Angebots- und Steuerungsstrukturen. Zurzeit führt das Institut Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu folgenden Themen und Handlungsfeldern durch: Kindesschutz, Frühe Förderung, Ergänzende Hilfen zur Erziehung, Kinder- und Jugendarbeit, Angebote für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil, Lebenslagen und Lebensweisen von Kindern und Jugendlichen, Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen, Schulsozialarbeit, Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene im Übergang von der Schule in Erwerbsarbeit und selbstständige Lebensführung. Unsere Aktivitäten dienen dem Ziel, das Wissen über Strukturen und Praxen der Kinder- und Jugendhilfe in der (Deutsch-)Schweiz durch eigene Forschungsbeiträge zu erweitern, die fachöffentliche Diskussion zu fördern und in der Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern aus Praxis, Verwaltung und Fachorganisationen die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe zu unterstützen. Die Leistungsbereiche Forschung und Weiterbildung sind eng miteinander verknüpft. Neben zahlreichen Fachseminaren bietet das Institut im Weiterbildungsbereich zurzeit sechs Certificate of Advanced Studies CAS-Kurse an: CAS Dialogisch-Systemische Kinderschutzarbeit, CAS Kinder- und Jugendbeauftragte/r (Handlungsfeld Kinder- und Jugendförderung/Kinder- und Jugendarbeit), CAS Systemische Schulsozialarbeit I und II sowie in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule FHNW den CAS-Kurs Von der Schule zum Beruf (mit den Profilen A Fachlehrer/in Berufswahlunterricht und B Berufsintegrationscoach).
Kontakt: Prof. Dr. Stefan Schnurr, Institutsleiter T +41 61 337 27 83, stefan.schnurr@fhnw.ch www.fhnw.ch/sozialearbeit/ikj
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Kinder- und Jugendhilfe Evaluation «chili – Konstruktive Konfliktbearbeitung» Heinz Messmer
Einleitung
«chili» ist ein Angebot des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK). Das hauptsächlich an Deutschschweizer Schulen durchgeführte Trainingsprogramm zur Konfliktund Gewaltprävention will Kinder und Jugendliche für einen offenen und konstruktiven Umgang mit Konflikten sensibilisieren und ihre Handlungsmöglichkeiten in Streitsituationen erweitern helfen. Nach vorgängiger Situationsanalyse in der Klasse führen ausgebildete Trainerinnen und Trainer zwei- bis viertägige Trainings durch, die konfliktrelevante Themen spielerisch aufgreifen und damit die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ansprechen. Auftrag, Zielsetzung und methodisches Vorgehen
Prof. Dr. habil. Heinz Messmer Dozent
Das Konflikttrainingsprogramm chili wird bereits seit vielen Jahren angeboten, wurde aber bis anhin nie wissenschaftlich evaluiert. Im Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV, Geschäftsfeld Familie, Generationen und Gesellschaft) wurde es im Rahmen des Programms «Jugend und Gewalt» einer Konzeptund Vollzugsevaluation unterzogen. Die Evaluation sollte Aufschluss darüber geben, inwieweit das Konzept geeignet ist, die formulierten Programmziele zu erreichen und wie sich seine Umsetzung in der Praxis bewährt. Im Rahmen einer Konzeptevaluation war zu prüfen, ob das Programmkonzept vergleichbaren fortschrittlichen und qualitativ hochstehenden Sozialkompetenzprogrammen entspricht, auf welche theoretischen Grundlagen es sich stützt und inwieweit es in sich konsistent ist. Massgebliches Prüfkriterium waren international anerkannte Standards von Programmen der Konflikt- und Gewaltprävention mit einer vergleichbaren Zielpopulation. Diese wurden aufgearbeitet und zu den Konzepten von chili in Beziehung gesetzt. Mittels einer Vollzugsevaluation war zu eruieren, wie und mit welcher Qualität das Programm in unterschiedlichen Settings unter den dort vorherrschenden Bedingungen umgesetzt wird. Untersuchungsleitend war die Identifizierung hemmender und unterstützender Einflussfaktoren bei der Durchführung der Trainings. Insgesamt wurden sieben chili-Durchführungen vorwiegend mittels teilstandardisierter Interviews (Schulleitungen, Lehrpersonen, Trainerinnen und Trainer, Schülerinnen und Schüler) und ethnografischer Beobachtungen erhoben. Hintergrund und Ergebnisse der Konzeptevaluation
Die Sozialkompetenz und Konfliktlösefähigkeit von Kindern und Jugendlichen fördern zu wollen, ist kein neues Unterfangen. Insbesondere in den USA und in Kanada haben Sozialkompetenzprogramme in schulischen Kontexten eine lange Tradition und sind dort weitverbreitet, z.B. das «Life Skills Training» (Botvin/Griffin/ Nichols 2006; Botvin/Mihalic/Grotpeter 1998) oder «Vers le pacifique» (Bowen et al. 2006; Rondeau/Bowen/Bélanger 1999). Im deutschsprachigen Raum liegt ebenfalls eine Vielzahl an standardisierten Programmen vor, die an Schulen eingesetzt werden, z.B. das Verhaltenstraining für Schulanfängerinnen und -anfänger von Petermann (2007), «FAUSTLOS» (Cierpka 2005a, 2005b; Cierpka/Schick 2004) oder das PFAD-Curriculum (Eisner/Ribeaud/Jünger/Meidert 2007).
Für die Konzeptqualität werden folgende Faktoren als zentral diskutiert (Center for the Study and Prevention of Violence, o.J.; Gugel 2010: 45 f.; Schick 2010: 84 ff.): • Theoretische Fundierung: Betont wird die Wichtigkeit eindeutiger Begriffsbestimmungen und ein expliziter Bezug auf Wissen zu Entstehungsbedingungen, Risiko- und Schutzfaktoren, Verläufen sowie Interventionsmöglichkeiten. • Struktur: Differenzierte und strukturierte, klar geschriebene Manuale erhöhen die Konsistenz von Konzepten. Insgesamt sind strukturierte Trainings erfolgreicher als weniger strukturierte Ansätze. Gleichzeitig wird jedoch auch betont, dass Programme differenziert auf die jeweiligen Zielgruppen angewandt und diese partizipativ beteiligt werden sollen (Gugel 2010: 44). • Methoden: Sozialkompetenztrainings sind dann wirkungsvoll, wenn sie mit behavioralen Komponenten (praktischen Übungen, Lernen am Modell usw.) verbunden sind. Reine Wissensvermittlung ohne Verhaltensübungen führt zu keinen Wirkungen (Wilson/Lipsey/Derzon 2003). • Evaluation: Aufbauend auf die theoretische Fundierung sollen Prüfkriterien für die Effektivität des Angebots formuliert werden. Vor diesem Hintergrund muss der Explikationsgrad vorliegender Dokumente zur Konzeption und Umsetzung des Programms chili als gering eingestuft werden. chili baut vor allem auf die Qualifikationen und das Engagement der Trainerpersonen, denen ein reichhaltiges Sortiment an Übungs- und Vermittlungsmethoden zur Verfügung steht, die es erlauben, die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Konflikten zielgruppengerecht zu sensibilisieren und die sie bei der Einübung konstruktiver Verhaltensweisen im Konflikt unterstützen. chili verfügt über ein SRK-internes Evaluationsinstrument, das die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen reflektiert, in deren Klasse ein Training durchgeführt wurde und den Trainerinnen und Trainern ein Feedback in Bezug auf das einzelne Training vermittelt. Eine regelmässige und zentrale Auswertung der Evaluationsbögen auf SRK-Geschäftsebene findet dagegen schon seit längerer Zeit nicht mehr statt, da hierfür die Mittel fehlen. Eine Überprüfung und Weiterentwicklung der Programmqualität ist somit nur fragmentarisch gegeben. Ergebnisse der Vollzugsevaluation
Mithilfe der Vollzugsevaluation war zu prüfen, wie und mit welcher Qualität die Trainings unter unterschiedlichen Kontextbedingungen umgesetzt werden und wie sich die Qualität des Umsetzungsprozesses einschätzen lässt. Insgesamt wurden sieben Programmdurchführungen in verschiedenen Deutschschweizer Kantonen in die Evaluation einbezogen: 1. Schaffhausen (Standarddurchführung) 2. Baselland («schwierige» Klasse) 3. Solothurn (Eingliederungseinrichtung) 4. Zürich (Schule mit hohem Anteil Migrationskinder) 5. Bern («reduziertes» chili) 6. Luzern (Standarddurchführung) 7. Schwyz (Pilottraining Neue Medien) Die Ergebnisse der Vollzugsevaluation zeichnen gemäss den unterschiedlichen Perspektiven der befragten Akteurs- und Akteurinnengruppen und heterogenen Durchführungskontexten ein ebenso facettenreiches wie vielschichtiges Bild:
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Kinder- und Jugendhilfe Evaluation «chili – Konstruktive Konfliktbearbeitung»
• Von den Schulleitungen werden die Trainings primär aus präventiven Gründen nachgefragt, um damit ein Schulhausklima zu stützen, das den guten Umgang unter Schülerinnen und Schülern und Lehrpersonen gewährleisten soll – was nach den vorliegenden Hinweisen offenbar auch gelingt. • Lehrpersonen beurteilen den Nutzen der Trainings vor allem mit Blick auf die eigene Klasse. Insgesamt sind sie mit den Trainings sehr zufrieden, wobei das Lob primär auf den inhaltlichen, didaktischen und sozialen Kompetenzen der jeweiligen Trainerinnen und Trainer gründet. Betont wird zudem der gemeinschaftsfördernde Effekt der Trainings auf die Klasse und die Tatsache, dass sich die Schülerinnen und Schüler eher auf konstruktive Konfliktlösungen einlassen. • Die Schülerinnen und Schüler schätzen die Trainings primär als willkommene Abwechslung zum schulischen Alltag, insbesondere diejenigen Aspekte, die einen spielerischen, aktionsreichen und gemeinschaftsfördernden Themenzugang versprechen. Umgekehrt werden die Trainingseinheiten, die ihnen vorwiegend Stillsitzen, Zuhören und Konzentration abverlangen, weniger leicht memoriert und im Nachhinein eher als harzig empfunden. Darüber hinaus unterscheiden sie zwischen Wissens- und Verhaltensaspekten im Konflikt: Zwar sind sie der Ansicht, in Bezug auf Konflikt- und Streitsituationen dazugelernt zu haben, glauben jedoch, sich im Konfliktfall deswegen nicht unbedingt anders verhalten zu müssen. • In gewisser Weise korrespondieren die Befunde aus dem Schulumfeld mit der Sichtweise der Trainerinnen und Trainer. Diese stehen einhellig hinter dem chili-Konzept und schätzen dessen methodische Flexibilität und die Anpassungsmöglichkeiten in Bezug auf das jeweilige Setting. Ihnen zufolge zielen die Trainings zunächst auf eine konstruktive Haltung im Umgang mit Konflikten. In diesem Sinne verstehen sie die Trainings primär als ein Reflexionsangebot, das lediglich die geeigneten Instrumente vorstellt, die von den Nutzerinnen und Nutzern (pro)aktiv aufgegriffen und selbstständig erprobt werden müssen, um nachhaltige Wirkung zu entfalten. • Gerade die Frage der Nachhaltigkeit wird von den interviewten Gruppen bemerkenswert übereinstimmend eingeschätzt. Die Befragten sind sich einig, dass das Programm nur dann die gewünschte Wirksamkeit erzeugt, wenn die Trainingsthemen und -inhalte an der Schule und im Unterricht kontinuierlich aufgegriffen, vertieft und idealerweise auch weiterentwickelt werden. • Mit der Verlagerung der organisatorischen Zuständigkeiten für chili von der nationalen Geschäftsstelle des SRK hin zu den Kantonalverbänden ist die einheitliche Umsetzung und Weiterentwicklung des Programms aktuell nicht gewährleistet. Gleichzeitig haben sich auch die finanziellen Rahmenbedingungen für die Trainings verschlechtert. Infolgedessen fehlen die Mittel für eine hinreichende Qualitätssicherung und inhaltliche Weiterentwicklung des Programms. Sparmassnahmen aufseiten der nachfragenden Schulen werden tendenziell mit einer reduzierten Durchführungsdauer der Trainings zu kompensieren versucht. Stärken und Schwächen von chili
Nach vorliegenden Befunden ergibt sich mithin folgender Gesamteindruck: chili wird von allen Beteiligten als sinnvoll und bereichernd erfahren. Gemäss den Hinweisen unterstützt chili die Aneignung von Sozialkompetenzen und reflektiert nützliche Aspekte der Konfliktbearbeitung und Gewaltprävention, die jedoch von den Schülerinnen und Schülern aktiv eingeübt werden müssen, bevor sie sich kompetent und nachhaltig umsetzen lassen. Zudem sind die Trainings nur so gut wie
die Personen, von denen sie durchgeführt werden, wobei das aktuelle Umfeld keine konzeptuell verankerten Strukturen bietet, damit die Qualität des Programms sichergestellt und chili konzeptuell weiterentwickelt werden kann. In Bezug auf das Konzept lässt sich zeigen, dass die definierten Zielsetzungen – mit einer Ausnahme – zwar grundsätzlich erreicht werden können, der Umsetzungsprozess aber nicht näher erläutert oder Gegenstand entsprechender Überprüfungen ist. Die Ausnahme betrifft das Globalziel Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten im Konflikt, das deutlich über das hinausweist, was den Trainerpersonen als sinnvoll und machbar erscheint. Nach vorliegenden Hinweisen bleiben die am Verhalten orientierten Zielsetzungen des Programms konzeptuell und methodisch hinter den Realitäten zurück. Oft scheitern die Vertiefungsmöglichkeiten an den zunehmend enger werdenden zeitlichen Rahmenvorgaben der Trainings. Zudem fliessen die Interessen und das persönliche Umfeld der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler nur wenig in die Trainingseinheiten ein. Vor allem aber fehlt ein Konzept, das die nachhaltige Weiterbearbeitung der Trainingsinhalte in den Klassen verbindlich macht. Diskussion
Obwohl der Evaluationsauftrag zu chili explizit nicht auf die Beurteilung seiner Wirkqualität ausgelegt war, lassen sich aus den erhobenen Daten dennoch vielfältige Hinweise zu dieser Thematik extrapolieren. Dabei fällt auf, dass die befragten Akteurinnen und Akteure (Schulleitungen, Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler) regelmässig unterschiedliche Erwartungen an ein chili-Training haben. Demgemäss lassen sich auch die Programmwirkungen differenzieren: • Schulhausebene: An den von uns untersuchten Schulen wurde chili (mit einer Ausnahme) regelmässig präventiv und nicht anlassbezogen nachgefragt. «Wirkung» im Kontext von Prävention meint demgemäss, dass sich das Schulhausklima auf einem langfristig guten Niveau stabilisiert und nicht zum Schlechteren hin verändert. Der Indikator dieser Wirkintention ist vordergründig also nur negativ zu erfassen. Zudem ist chili nur ein Einflussfaktor unter vielen. Nach Einschätzungen der Schulleitungen unterstützen die Trainings jedoch andere Massnahmen der Schule zur Gewaltprävention. • Klassenebene: Auf Klassenebene treten präventive und anlassbezogene Wirkungserwartungen typischerweise gemischt in Erscheinung. Anlassbezogene Wirkungserwartungen spielen z.B. bei der Situationsanalyse bzw. beim Zuschnitt der Trainings auf die einzelne Klasse eine Rolle. Daher treten die Massstäbe für eine Wirkungsüberprüfung hier auch klarer zutage, zumal die Lehrperson spezifische, zum Teil auch personenbezogene Wirkungen im alltäglichen Umgang mit der Klasse kompetent einschätzen kann. Auf dieser Grundlage können auf Klassenebene vermehrt auch gemeinschaftsfördernde Effekte festgestellt werden. • Subjektebene: Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler ist wiederum ein ganz anderer Wirkaspekt massgeblich, nämlich die Frage, inwieweit ihnen das chili-Training (neben der Abwechslung vom Schulalltag) persönlich nützt. Hierzu werden zum Teil bemerkenswert dezidierte und reflektierte Hinweise gegeben. Allgemein können sich die Schülerinnen und Schüler gut an die Inhalte der Trainings erinnern, was als ein Hinweis ihrer Sensibilisierung aufgefasst werden kann, wobei die verhaltensbezogenen Übungsanteile der Trainings deutlich besser abschneiden als jene, bei denen die blosse Wissensvermittlung im Mittelpunkt steht. Demzufolge sind sie stärker für friedfertige Umgangsweisen im
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Institut Kinder- und Jugendhilfe Evaluation «chili – Konstruktive Konfliktbearbeitung»
Konflikt sensibilisiert, jedoch erachten sie diese nicht vorbehaltlos für besser, was im Übrigen auch für Konfliktmeidung gilt. Manchmal wollten und müssten sie einfach streiten. Dagegen vermissen sie konkrete Handlungshinweise in schwierigen Situationen, insbesondere solche, in denen andere sie aggressiv konfrontieren. Auch wenn das vorliegende Evaluationsdesign nicht ausdrücklich auf die Beantwortung von Fragen der Wirk- oder Ergebnisqualität des chili-Programms abgestellt war, so liessen sich dennoch zahlreiche Anhaltspunkte ermitteln, die einen Einfluss auf die Zielerreichung der Trainings ausüben (können). Beispielsweise wurde in Bezug auf die Rahmenbedingungen der chili-Trainings deutlich, dass ihre Umsetzungsqualität wesentlich darunter litt, dass die Fortführung (bzw. Förderungswürdigkeit und Weiterentwicklung) des Programms auf Bundesebene des SRK lange Zeit ungewiss war – was sich wiederum auf die Konzeptqualität (Überprüfung, Anpassung und Weiterentwicklung der definierten Programmstandards und Praxishandbücher) sowie auf die Umsetzungsqualität der Trainings (angemessene Qualifizierung und Weiterbildung der Trainerinnen und Trainer; Ausbau von Unterstützungsgefässen) negativ ausgewirkt hat. Auf dieser Grundlage wurden schliesslich zum Teil sehr dezidierte Handlungsempfehlungen formuliert, in der Hoffnung, dass sich die Ergebnis- und Wirkqualität der Trainings dadurch erhöht. Transfer
• Ein vorläufiger Ergebnisbericht wurde beim «4. Treffen des Netzwerks der kantonalen und kommunalen Ansprechstellen für Gewaltprävention» am 14. Mai 2013 in Zürich präsentiert. • Eine Ergebniszusammenfassung nebst dezidierten Handlungsempfehlungen wurde anlässlich der «Austauschveranstaltung aller chili-Verantwortlichen aus den SRK-Kantonalverbänden» am 5. September 2013 in Olten diskutiert. • Ein umfassender Evaluationsbericht (etwa 100 Seiten) ist erschienen in der Schriftenreihe «Beiträge zur Sozialen Sicherheit – Bericht des nationalen Programms Jugend und Gewalt» (März 2014). • Eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse ist erschienen in: «Soziale Sicherheit CHSS» 1/2014, S. 29–31. Auftraggeberschaft und Finanzierung
Eidgenössisches Departement des Innern, Bundesamt für Sozialversicherungen, Geschäftsfeld Familie, Generationen und Gesellschaft, Bereich Kinder- und Jugendfragen. Dauer
August 2012 bis August 2013 Forschungsteam
Heinz Messmer, Prof. Dr. habil. (Leitung) Sandra Costantini, M.A. Soziale Arbeit Rahel Heeg, Dr. Magdalene Schmidt, Dipl.-Päd. Olivier Steiner, Prof. Dr.
Schlüsselbegriffe
Jugend und Gewalt, Konflikt- und Gewaltprävention, Sozialkompetenzerwerb Literatur Botvin, Gilbert J./Griffin, Kenneth W./Nichols, Tracy D. (2006). Preventing youth violence and delinquency through a universal school-based prevention approach. In: Prev Sci. 7. Jg. (4). S. 403–408. Botvin, Gilbert J./Mihalic, Sharon F./Grotpeter, Jennifer K. (1998). Life skills training. Denver (Col.): C&M Press. Bowen, François/Rondeau, Normand/Fortin, Françoise/Bélanger, Jean/Desbiens, Nadia (2006). Rapport final d’évaluation des impacts du programme Vers le pacifique pour les quatre années de sa mise en œuvre (2001–2005). Montréal. Center for the Study and Prevention of Violence (o.J.). Effective programs. www.colorado.edu/cspv/ effectiveprograms.html [Zugriffsdatum: 13.03.2014] Cierpka, Manfred (2005a). Faustlos: das Buch für Eltern und Erziehende. Freiburg im Breisgau: Herder. Cierpka, Manfred (2005b). Faustlos: wie Kinder Konflikte gewaltfrei lösen lernen (2. Aufl. ed.). Freiburg im Breisgau: Herder. Cierpka, Manfred/Schick, Andreas (2004). Faustlos: ein Curriculum zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen und zur Gewaltprävention für den Kindergarten. Göttingen: Hogrefe. Eisner, Manuel/Ribeaud, Denis/Jünger, Rahel/Meidert, Ursula (2007). Frühprävention von Gewalt und Aggression. Ergebnisse des Zürcher Interventions- und Präventionsprojektes an Schulen (zipps). Zürich: Rüegger. Gugel, Günther (2010). Handbuch Gewaltprävention II : für die Sekundarstufe und die Arbeit mit Jugendlichen: Grundlagen – Lernfelder – Handlungsmöglichkeiten. Tübingen: Institut für Friedenspädagogik. Petermann, Franz (2007). Verhaltenstraining in der Grundschule: ein Präventionsprogramm zur Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen. Göttingen: Hogrefe. Rondeau, Normand/Bowen, François/Bélanger, Jean (1999). Évaluation d'un programme de promotion de la conduite pacifique en milieu scolaire primaire. Rapport final. Montréal: Centre Mariebourg. Schick, Andreas (2010). Effektive Gewaltprävention: evaluierte und praxiserprobte Konzepte für Schulen. Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht. Wilson, Sandra J./Lipsey, Mark W./Derzon, James H. (2003). The effects of school-based intervention programs on aggressive behavior: a meta-analysis. Journal of consulting and clinical psychology. 71. Jg. (1), S. 136–149.
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Auftrag Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Abt. Jugend- und Familienförderung
Bedarfsangemessenheit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Basel-Stadt
Finanzierung Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Abt. Jugend- und Familienförderung
Ziel des Projekts war die Erarbeitung einer fachlich fundierten Bedarfseinschätzung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Basel. Dazu wurde in einer Bedürfniserhebung die heranwachsende Bevölkerung in den Quartieren Klybeck und Hirzbrunnen mittels altersadäquaten qualitativen Datenerhebungsverfahren befragt. Des Weiteren erfolgte mittels Online-Befragungen die Erfassung von Einschätzungen von Fachpersonen aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und relevanter Schlüsselpersonen in den verschiedenen Quartieren der Stadt Basel. Anschliessend wurde eine Analyse der Aufwachsbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Basel Stadt durchgeführt und deren Freizeitgestaltung(smöglichkeiten) betrachtet. Hierzu wurde theoretisch auf das Lebenslagenkonzept rekurriert und verschiedene Studien und empirische Datensätze im Hinblick auf die Lebenslagen von Heranwachsenden in den Quartieren der Stadt Basel ausgewertet. Die Befragungs- und Auswertungsergebnisse wurden mit relevantem empirischem und theoretischem Fachwissen in Beziehung gesetzt und übergeordnete Folgerungen und Entwicklungsmöglichkeiten für die Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Basel abgeleitet.
Forschungsteam Julia Gerodetti M.A. Manuel Fuchs M.A. Olivier Steiner Prof. Dr. Rahel Heeg Dr. Magdalene Schmid Diplom-Pädagogin Dauer 01.08.2013 bis 30.04.2014 Kontakt Julia Gerodetti M.A. (julia.gerodetti@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0045
Finanzierung SNF, DO REsearch (DORE) Forschungsteam Florian Baier Prof. Dr. Rahel Heeg Dr. Julia Gerodetti M.A. Dauer 01.01.2011 bis 31.03.2014 Kontakt Florian Baier Prof. Dr. (florian.baier@fhnw.ch) Rahel Heeg Dr. (rahel.heeg@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Baier, Florian (2013). Forschungsbasierte Praxisentwicklung: Ansprüche von Schülerinnen und Schülern an gute Schulsozialarbeit. In: SozialAktuell. 45. Jg. (3). S. 20. Baier, Florian (2013). Rekonstruktionen non-formaler Bildungsarbeit in Schulsozialarbeit und Jugendarbeit auf der Grundlage von Videographie, Beobachtungen und Interviews. Präsentation am 27.09.2013. Positionsbestimmungen und Perspektiven qualitativer Forschung in der Erziehungswissenschaft. Jahrestagung der Kommission «Qualitative Bildungs- und Biographieforschung» der Sektion 2 «Allgemeine Erziehungswissenschaft» der DGfE. Essen. Baier, Florian/Gerodetti, Julia/Heeg, Rahel (2013). Kinder- und Jugendarbeit im Fokus der Wirkungsund Nutzer/innenforschung. In: Huber, Sven/Rieker, Peter (Hg.). Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz. Theoretische Perspektiven – Jugendpolitische Herausforderungen – Empirische Befunde. Weinheim: Beltz Juventa. S. 105–125. Baier, Florian/Heeg, Rahel (2012). Using Ethnographic Methods and Videography to Reconstruct the Effectiveness of School Social Work and Youth Work. Präsentation am 23.03.2012. 2nd European Conference for Social Work Research ECSWR – Social work research in local, national and international contexts: the challenges of comparison and generalisation. Basel. URL: www.ecswr.ch. Baier, Florian/Heeg, Rahel/Gerodetti, Julia (2013). Mixed Methods – Mixed Realities? Unterschiedliche Forschungszugänge zur gleichen Praxis in Schulsozialarbeit und Jugendarbeit und ihre Konsequenzen für die Rekonstruktion von Praxis und Wirkungen. Präsentation am 27.04.2013. Jahrestagung «Wahrnehmen, Analysieren, Intervenieren. Zugänge zu sozialen Wirklichkeiten» der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit DGSA. Frankfurt am Main. Heeg, Rahel/Baier, Florian (2013). Wirkungschronologien in der Schulsozialarbeit. In: Piller, Edith Maud/Schnurr, Stefan (Hg.). Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz. Forschung und Diskurse. Wiesbaden: VS Verlag. S. 165–196. URL: www.springer-vs.de/Buch/978-3-531-18459-3/Kinder-undJugendhilfe-in-der-Schweiz.html. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0033
Die Erzeugung von Wirkungen und Nutzen in Schulsozialarbeit und Jugendarbeit. Clear-Box-Forschung in offen strukturierten Handlungsfeldern
In diesem SNF-DORE-Projekt werden Wirkungsweisen, Wirkungen sowie der Nutzen von Schulsozialarbeit und Jugendarbeit in Spreitenbach erforscht. Dafür wird zum einen nach Resultaten der Arbeit, nach Wirkungen und Nutzen gefragt (im Sinne eines Black-Box-Modells). Zum anderen interessieren die konkreten Praxisformen und deren Interpretation und Bewertung durch die verschiedenen Beteilig ten (Clear Box). In Kombination beider Ebenen wird nicht nur der Frage nachgegangen, ob Schulsozialarbeit und Jugendarbeit Wirkungen entfalten, sondern gleichfalls die Frage gestellt, wie Wirkungen und Nutzen erzeugt werden. Es werden vorrangig qualitative Forschungsmethoden eingesetzt, vor allem Videografie, teilnehmende Beobachtungen sowie Interviews. Zudem werden alle Schülerinnen und Schüler anhand eines Fragebogens befragt. Transfer Baier, Florian (2010). Clear Box: Hilfeprozesse als Wirkungschronologien. Praxisorientierte Qualitätsentwicklung: Die Forschung untersucht die Wirkungen der Schulsozialarbeit. In: SozialAktuell. 42. Jg. (12). S. 26–27. Baier, Florian (2012). Jugendarbeit im Fokus der Nutzer/innen- und Wirkungsforschung: Diskurs und empirische Befunde. Präsentation am 27.04.2012. Offene Jugendarbeit in der Schweiz: Theorie, Empirie und Entwicklungsperspektiven. Veranstaltet von der Universität Zürich, Lehrstuhl Ausserschulische Bildung und Erziehung, Institut für Erziehungswissenschaft. Zürich. Baier, Florian (2012). Schulsozialarbeit und Soziale Arbeit in Tagesschulen in der Schweiz – Gute Schulsozialarbeit aus Sicht von Kindern und Jugendlichen. Präsentation am 14.09.2012. Bundeskongress Soziale Arbeit. Hamburg.
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Institut Kinder- und Jugendhilfe Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung KTI Enabling Sciences Kooperation Bildungsdirektion Kanton Zürich, Amt für Jugend- und Berufsberatung, Fachbereich Kinder- und Jugendhilfe Erziehungsdepartement Basel-Stadt, Kinder- und Jugenddienst Soziale Dienste der Stadt Aarau Zuger Fachstelle punkto Jugend und Kind / Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz Kanton Zug, Unterstützende Dienste Forschungsteam Kay Biesel Prof. Dr. Stefan Schnurr Prof. Dr. Lukas Fellmann Master of Arts in Sozialer Arbeit Urs Kaegi Prof. Dr. phil. Brigitte Müller Dr. Clarissa Schär M.A. Dauer 01.12.2013 bis 31.01.2016 Kontakt Kay Biesel Prof. Dr. (kay.biesel@fhnw.ch) Stefan Schnurr Prof. Dr. (stefan.schnurr@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0046
Entwicklung und Erprobung eines Prozess-Manuals zur dialogisch-systemischen Kindeswohlabklärung
Evaluation der Modellprojekte Peer Education / Peer Tutoring zur Förderung von Medienkompetenzen
Bedingt durch die bisherigen Institutionalisierungsformen (Milizsystem) haben sich in der Schweiz nur vereinzelt Verfahren, Methoden und Instrumente zur Einschätzung und zur Abklärung von Gefährdungen des Kindeswohls etablieren können. Mit der am 1. Januar 2013 in Kraft getretenen Reform des Zivilgesetzbuches und der damit verbundenen Einrichtung professionalisierter und interdisziplinärer Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) stellen sich die Anforderungen an die Praxis der Abklärung von Gefährdungen des Kindeswohls in einer neuen Weise. Vor diesem Hintergrund sieht das Projekt vor, in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis ein Prozess-Manual zu erarbeiten, welches geeignet ist, die Abklärung von Gefährdungen des Kindeswohls anzuleiten und damit die Weiterentwicklung guter Praxis im Kindesschutz zu unterstützen. Zunächst wird ein Prototyp des Prozess-Manuals entwickelt; dies geschieht forschungsbasiert und in Zusammenarbeit mit Fachpersonen, die Erfahrungen in der Abklärungspraxis haben, sowie Mitgliedern von Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden. Anschliessend wird der Prototyp des Prozess-Manuals von Fachpersonenteams mit Abklärungsaufgaben erprobt. Die Anwendung des Prototypen und ihre Effekte werden untersucht. Dabei kommen unter anderem folgende Methoden zum Einsatz: Aktenanalysen, Qualitative Einzelinterviews mit abklärenden Fachpersonen, Gruppeninterviews mit an den untersuchten Fällen beteiligten Mitgliedern der KESB, teilstrukturierte Familieninterviews mit den betroffenen Erziehenden sowie Kindern/Jugendlichen. Die Ergebnisse der Untersuchung fliessen in die Weiterentwicklung des ProzessManuals ein. Gleichzeitig entwickelt das Team ein Field-Book, welches die Einführung und Anwendung des Prozess-Manuals in Organisationen des Kindeschutzes unterstützen soll.
Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) will im Rahmen des Bundesprogramms Jugendmedienschutz und Medienkompetenzen (Jugend und Medien) die Entwicklung und Umsetzung von Modellen der Peer Education zur Vermittlung von Medienkompetenzen fördern. Mit der Förderung von ausgewählten Modellprojekten sollen die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen geklärt werden, die für eine erfolgreiche Anwendung des Peer-Education-Ansatzes in der Praxis erforderlich sind. Gegenstand der Evaluation sind acht Modellprojekte, die mit unterschiedlichen Ansätzen des Peer Involvements die Medienkompetenz bei 13- bis 21-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen fördern möchten. Die Evaluation soll untersuchen, mit welchen Settings, Projektstrukturen/-verfahren und Zielgruppen Peer Education/Peer Tutoring-Ansätze die Medienkompetenzen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu fördern vermögen. Der Schlussbericht liegt Anfang 2015 vor.
Auftrag Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), Geschäftsfeld Familien, Generationen und Gesellschaft Finanzierung Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), Geschäftsfeld Familien, Generationen und Gesellschaft Forschungsteam Olivier Steiner Prof. Dr. Rahel Heeg Dr. Dauer 01.01.2013 bis 01.04.2015 Kontakt Olivier Steiner Prof. Dr. (olivier.steiner@fhnw.ch) Rahel Heeg Dr. (rahel.heeg@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0043
Evaluation der Schulsozialarbeit in der Stadt Zug
In der Evaluation der Schulsozialarbeit in der Stadt Zug werden die Praxis sowie Wirkungen von Schulsozialarbeit evaluiert. Dafür werden alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen anhand eines teilstandardisierten Fragebogens befragt. Zudem werden Interviews mit den Schulsozialarbeitenden, ehemaligen Schülerinnen und Schülern, Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie der Leitung der Schulsozialarbeit und des Sozialamts geführt. Darüber hinaus werden Falldokumentationen ausgewertet. Im Mittelpunkt der Evaluation stehen die Fragen, welche Erfahrungen die verschiedenen Beteiligten mit der Schulsozialarbeit gemacht haben, wie die Praxis durch die Professionellen gestaltet wird, welche Strukturen etabliert wurden und welche Wirkungen sie auf die Schulsozialarbeit zurückführen.
Auftrag Stadt Zug Finanzierung Stadt Zug Forschungsteam Florian Baier Prof. Dr. Sarina Ahmed M.A., Dipl. Pädagogin Martina Fischer (extern) Dauer 01.08.2013 bis 31.05.2014 Kontakt Florian Baier Prof. Dr. (florian.baier@fhnw.ch) Sarina Ahmed M.A., Dipl. Pädagogin (sarina.ahmed@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0049
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Institut Kinder- und Jugendhilfe Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Kooperation Sozialtherapeutische Jugendwohngemeinschaft und begleitetes Wohnen Forschungsteam Dorothee Schaffner Prof. Dr. Thomas Geisen Prof. Dr. phil. Angela Rein Diplom-Pädagogin Walter Stotz Prof. lic. phil. (ehemaliger Mitarbeiter) Dauer 01.12.2011 bis 31.03.2013 Kontakt Dorothee Schaffner Prof. Dr. (dorothee.schaffner@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Jugendliche mit Migrationshintergrund in der stationären Jugendhilfe
Es besteht ein erhöhter Bedarf nach Wissen und Handlungsansätzen im Umgang mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Jugendhilfeeinrichtungen. Migrationsspezifische Fragestellungen im Jugendhilfekontext wurden in der Schweiz bisher kaum beforscht. Im Rahmen der Studie wurden die Besonderheiten der Bedingungen des Aufwachsens und die Lebenslagen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung untersucht. Dabei ging es um Fragen nach den konkreten Herausforderungen und der Bewältigung sozialstruktureller Vorgaben durch die Jugendlichen mit Migrationshintergrund, wie Stigmatisierung und Benachteiligung erfahren und bearbeitet wurden, welchen Beitrag die Jugendhilfe hierzu leistete und welche Bedeutung den Eltern bzw. familialen Beziehungen zufiel. Die mehrperspektivische Studie lag im Schnittfeld von Migrationsforschung, Jugendhilfeforschung, subjektorientierter Übergangsfoschung und Professionsforschung der Sozialen Arbeit. Transfer Geisen, Thomas/Schaffner, Dorothee/Rein, Angela/Stotz, Walter (2012). Differenzlinie Migration – Ergebnisse eines Forschungsprojektes. Jugendliche mit Migrationshintergrund in der stationären Jugendhilfe. In: SozialAktuell. 44. Jg. (12). S. 32–33. Schaffner, Dorothee/Geisen, Thomas/Rein, Angela/Stotz, Walter (2013). Jugendliche mit Migrationshintergrund in der stationären Jugendhilfe. In: Forum Erziehungshilfen (ForE). 19. Jg. (2). S. 108–109.
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0034
Patenschaften – eine neue Unterstützungsform für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil
Für den Auftraggeber HELP! For Families (Anbieter sozialpädagogischer Familienbegleitung) zeigte sich in der praktischen Arbeit mit Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil, dass deren Unterstützungsbedarf durch die Form der professionellen Familienbegleitung nur ungenügend abgedeckt werden kann. Vor diesem Hintergrund entstand in Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden des Instituts Kinderund Jugendhilfe der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW die Idee, für diese Zielgruppe ein erweitertes Angebot in der Form eines Patenschaftsprojekts zu entwickeln. Dieses soll bestehende Unterstützungsstrukturen ergänzen, indem es gewährleistet, dass den Familien in Form von fachlich begleiteter Freiwilligenarbeit eine Patenfamilie zur Seite steht, welche die Kinder regelmässig betreut. Den Kindern eröffnet sich so ein Zugang zu stabilen Bezugspersonen. Das Projekt wird von HELP! For Families durchgeführt. Das Institut Kinder- und Jugendhilfe übernimmt in Kooperation mit HELP! die Konzeptentwicklung sowie die Projektbegleitung und Evaluation der Pilotphase von drei Jahren. Die Leistungen umfassen unter anderem: die forschungsbasierte Konzeptentwicklung, Leitfadeninterviews mit Nutzerfamilien, Patenfamilien und Fachpersonen an mehreren Zeitpunkten eines Patenschaftsprozesses sowie Gruppendiskussionen mit Fachpersonen.
Auftrag HELP! For Families Finanzierung HELP! For Families Forschungsteam Brigitte Müller Dr. Lukas Fellmann Master of Arts in Sozialer Arbeit Dauer 01.01.2012 bis 01.11.2014 Kontakt Brigitte Müller Dr. (brigitte.mueller@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Transfer Müller, Brigitte/Gutmann, Renate (2012). Patenschaftsprojekt für Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen. Erschienen am 15.09.2012. In: pro mente sana AKTUELL. (3). S. 32–33. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0035
Auftrag Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Arbeit, Soz., Fam. + Integration
Konzeptentwicklung, wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der Jugendhilfeinspektion in Hamburg
Finanzierung Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Arbeit, Soz., Fam. + Integration
Mit der Jugendhilfeinspektion wird in Hamburg eine Organisationseinheit als ein Instrument der Fachaufsicht eingeführt, das die individuelle Handlungssicherheit der Fachkräfte der Abteilungen der Allgemeinen Sozialen Dienste (ASD) im Umgang mit Fällen von Kindeswohlgefährdung und mit Fällen in anderen Bereichen der Hilfen zur Erziehung erhöhen und die Qualität der Arbeitsergebnisse sicherstellen soll. Auftrag und Zielsetzung der wissenschaftlichen Begleitung ist es, das Konzept der Jugendhilfeinspektion weiterzuentwickeln, Leitung und Mitarbeitende der Jugendhilfeinspektion in der Anwendung der Prüfinstrumente zu qualifizieren und zu prüfen, in welchem Umfang es der Jugendhilfeinspektion gelingt, ihren Aufgaben und Funktionszuschreibungen zu entsprechen. Darüber hinaus ist zu ermitteln, welche Konsequenzen sich im Einzelnen für die Sicherung und Weiterentwicklung bester Fachpraxis im Kinderschutz daraus ergeben. Das Forschungsdesign stützt sich dabei vornehmlich auf umfassende Dokumentenanalysen der betroffenen Organisationseinheiten, ferner auf Gruppendiskussionsverfahren, Leitfadeninterviews sowie auf eine Online-Befragung aller von den Durchführungen der Jugendhilfeinspektion betroffenen Fach- und Leitungspersonen.
Forschungsteam Kay Biesel Prof. Dr. Heinz Messmer Prof. Dr. habil. Clarissa Schär M.A. Dauer 01.08.2013 bis 31.07.2015 Kontakt Kay Biesel Prof. Dr. (kay.biesel@fhnw.ch) Heinz Messmer Prof. Dr. habil. (heinz.messmer@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0044
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Institut Kinder- und Jugendhilfe Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Auftrag Integrierte Psychiatrie ipw Winterthur – Zürcher Unterland SPZ Sozialpädiatrisches Zentrum des Kantonsspitals Winterthur Finanzierung Integrierte Psychiatrie ipw Winterthur – Zürcher Unterland SPZ Sozialpädiatrisches Zentrum des Kantonsspitals Winterthur Kooperation Integrierte Psychiatrie ipw Winterthur – Zürcher Unterland SPZ Sozialpädiatrisches Zentrum des Kantonsspitals Winterthur Forschungsteam Brigitte Müller Dr. Renate Gutmann lic. phil. (ehemalige Mitarbeiterin) Lukas Fellmann Master of Arts in Sozialer Arbeit Dauer 01.08.2010 bis 30.04.2014 Kontakt Brigitte Müller Dr. (brigitte.mueller@fhnw.ch) Institut Institut Kinder- und Jugendhilfe
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s246-0028
Projektbegleitung WIKIP (Winterthurer Präventions- und Versorgungsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern)
Das Projekt WIKIP hat zum Ziel, die Situation von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil und insbesondere die Situation der betroffenen Kinder zu verbessern. Es sollen die Angebote zu deren professionellen Unterstützung durch Interventionen in den Bereichen der interinstitutionellen Zusammenarbeit, der Früherkennung und Prävention, der Beratung für Familien, der Therapie und Behandlung für Kinder und des Kindesschutzes optimiert werden. Das Institut Kinderund Jugendhilfe der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW begleitet das WIKIP-Projekt auf verschiedenen Ebenen, unter anderem durch evaluative Netzwerkanalysen, Zielgruppenbefragungen, Literaturrecherche zu «good practice» und Projektberatung. Transfer Albermann, Kurt/Gäumann, Christine/Alessi, Monika/Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Fellmann, Lukas/Gundelfinger, Ronnie (2014). wikip (Winterthurer Präventions- und Versorgungsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern): Projektbericht. Winterthur. URL: www.wikip.ch. Albermann, Kurt/Gäumann, Christine/Alessi, Monika/Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Gundelfinger, Ronnie (2012). Winterthurer Präventions- und Versorgungsprojekt für Kinder psychisch und suchtkranker Eltern (WIKIP) – Ein interdisziplinärer Approach der medizinischen und psychosozialen Versorgungssysteme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Teil I): Das Thema zum Thema machen. In: Schweizerische Ärztezeitung. 93. Jg. (42). S. 1521–1526. Gäumann, Christine/Alessi, Monika/Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Albermann, Kurt/Gundelfinger, Ronnie (2014). Winterthurer Präventions- und Versorgungsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern (wikip) – ein Netzwerkansatz. In: Psychisch belastete Eltern und ihre Kinder stärken. Ein Therapiemanual. Stuttgart: Kohlhammer. S. 42–45. Gutmann, Renate/Müller, Brigitte/Albermann, Kurt (2012). Services for Parents with a Mental Illness and their Children: Users' Perspective. Poster erschienen am 30.08.2012. Swiss Public Health Conference. Lausanne. Müller, Brigitte (2013). Möglichkeiten und Grenzen des interprofessionellen Austauschs. Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Sozialer Arbeit, Medizin und Psychologie/Psychotherapie in der Arbeit mit Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. In: SozialAktuell. 45. Jg. (4). S. 30–31. Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Albermann, Kurt (2012). Services for Parents with a Mental Illness and their Children: Network Analysis. Poster erschienen am 30.08.2012. Swiss Public Health Conference. Lausanne. Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Albermann, Kurt (2012). Services for Parents with a mental Illness and their Children: Professionals' Perspective. Poster erschienen am 30.08.2012. Swiss Public Health Conference. Lausanne. Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Fellmann, Lukas (2014). Projektevaluation wikip (Winterthurer Präventions- und Versorgungsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern). Basel. URL: www. wikip.ch. Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Fellmann, Lukas/Steiner, Olivier (2013). Projektbegleitung WIKIP (Winterthurer Präventions- und Versorgungsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern). In: Soziale Innovation. 8. Jg. S. 64–69.
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Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Porträt
Die Leitidee des Instituts Professionsforschung und kooperative Wissensbildung IPW ist, die Profession Soziale Arbeit grundlegend zu erforschen und zu deren Entwicklung beizutragen. Im Zentrum stehen theoriebezogene und anwendungsorientierte Forschungsprojekte, die sich thematisch dem professionellen Handeln sowie dessen organisationalen und gesellschaftlich-politischen Bedingungen in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit widmen.
Prof. Dr. Edgar Baumgartner Institutsleiter
Der Schwerpunkt «Professionsforschung» bildet den thematischen Kristallisationspunkt des Instituts und beansprucht, einen Beitrag zur Theorieentwicklung in der Sozialen Arbeit zu leisten. Die Entwicklung von praktischen Problemlösungen steht beim Schwerpunkt «kooperative Praxisentwicklung» im Vordergrund, der sich vor allem auf das Verfahren des Praxis-Optimierungs-Zyklus als Drehbuch zur Initiierung von sozialen Innovationen stützt. Der Schwerpunkt «Diagnostik und Prozessgestaltung» rückt Fragen nach der Methodisierbarkeit des professionellen Handels ins Zentrum, in allen Phasen eines Unterstützungsprozesses, aber mit besonderem Augenmerk bei der sozialen Diagnostik. Daran knüpft der vierte Schwerpunkt an. Der Schwerpunkt «Methoden der Wirkungsforschung» setzt sich mit den Möglichkeiten auseinander, wie die Wirksamkeit verschiedener Methoden, Verfahren und Programme der Sozialen Arbeit erforscht werden kann. Für die Wissensvermittlung der erarbeiteten Forschungsergebnisse engagiert sich das Institut in der Ausbildung mit den Themen Profession, Professionalisierung und Methoden des professionellen Handelns. Vermehrt findet ein Wissenstransfer auch über Dienstleistungsprojekte statt, da die erarbeiteten forschungsbasierten Konzepte und Verfahren zunehmend auf Resonanz in der Praxis stossen.
Kontakt: Prof. Dr. Edgar Baumgartner, Institutsleiter T +41 62 957 20 25, edgar.baumgartner@fhnw.ch www.fhnw.ch/sozialearbeit/ipw
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Lohnende Investitionen? Zum Gleichstellungspotenzial von Sozialinvestitionen und Aktivierung Alan Canonica
Zielsetzung und Fragestellung
Alan Canonica, lic. phil. Wissenschaftlicher Assistent
Das Projekt fragt nach dem Gleichstellungspotenzial der Politik von Sozialinvestitionen und Aktivierung für Frauen «ganz unten»: Arbeitslose und Sozialhilfebezügerinnen in tendenziell prekären Lebenslagen – häufig handelt es sich um Migrantinnen. Ziel der aktuellen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ist die Eingliederung möglichst breiter Kreise der erwerbsfähigen Bevölkerung in den Arbeitsmarkt. Dabei werden auch Sozialtransfers für Erwerbslose verstärkt als «Sozialinvestitionen» verstanden, die der Humankapitalbildung und Verbesserung der Vermittlungsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt dienen. Dafür werden Bildungs- und Beschäftigungsmassnahmen zur «Aktivierung» der Betroffenen bereitgestellt, die den Prozess der Eingliederung unterstützen sollen. Frauen sind von dieser Entwicklung in besonderem Masse betroffen: Vermehrt wird auch von Frauen mit Care-Verpflichtungen die Aufnahme einer Erwerbsarbeit verlangt. Insbesondere die Vereinbarkeit von beruflichen Anforderungen und familiären Aufgaben stellt sich in diesem Kontext als Herausforderung dar. Die Tatsache, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor schlechtere Karten haben (z.B. weil sie gerade aufgrund von Care-Verpflichtungen nur Teilzeit arbeiten können), wird dabei ausgeblendet. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten und Risiken einer auf Eingliederung ausgelegten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Können «Sozialinvestitionen» im Rahmen der Arbeitslosenversicherung und der Sozialhilfe zur Verbesserung der ökonomischen und sozialen Lage von erwerbslosen Frauen beitragen und ihnen zu einem Gewinn an Autonomie verhelfen oder stellt der Druck zur Arbeitsmarktintegration lediglich eine zusätzliche Belastung dar? Dabei kann die erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt nicht als einziger Massstab dienen. So ist es z.B. fraglich, ob für eine armutsbetroffene, alleinerziehende Mutter die Aufnahme einer prekären Teilzeitarbeit, die sie nicht von der Abhängigkeit der Sozialhilfe befreit, als Verbesserung ihrer Situation einzustufen ist. Deswegen orientiert sich diese Studie an den «Verwirklichungschancen» (Sen 2000; Nussbaum 2011) der Erwerbslosen. Aus dieser Perspektive interessieren auch die Qualität der Beschäftigung sowie Handlungs- und Entwicklungschancen jenseits der Erwerbsarbeit. Hintergrund und Forschungsstand
Der Arbeitsmarkt gilt als wichtiges Feld für die Gleichstellungspolitik. Thematisch beziehen sich die Diskurse auf die Öffnung geschlechts(un)typischer Berufe, die Ermöglichung von Karriere- und Aufstiegschancen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dahinter steckt die grundlegende Annahme, dass Autonomie und Emanzipation nur durch ökonomische Unabhängigkeit mittels Erwerbsarbeit erreichbar sei. In dieser Debatte bleiben diejenigen Frauen aussen vor, die sich in prekären Lebenslagen am Rande oder ausserhalb des Arbeitsmarktes befinden.
verwertbarem (und häufig brach liegendem) Arbeitskräftepotenzial (Jenson 2009). Aus feministischer Perspektive stösst die gegenwärtige, sich auf Sozialinvestitionen berufende Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik auf Kritik. Das Modell universeller Erwerbsbürgerschaft vernachlässigt die unterschiedliche Belastung von Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern und ignoriert die ungleiche Verteilung von Chancen auf dem Arbeitsmarkt (Lewis 2002: 344). Die konkrete Aktivierungspraxis ist gleichzeitig geschlechtsblind und geschlechterdifferenzierend: Sie geht auf formaler Ebene von einem kontextfreien, mithin geschlechtslosen ökonomischen Akteur aus, dessen einziges Problem die fehlende Arbeit ist. Folglich sind geschlechtsspezifische Massnahmen verpönt. In der Praxis spielen die Merkmale der konkreten Adressatinnen und Adressaten indes eine Rolle. Sozialinvestitionspolitik impliziert zwingend Selektion, denn Investitionen müssen «Renditen» abwerfen. Folglich sollen diese bei den gesellschaftlichen Gruppen getätigt werden, bei denen «es sich lohnt». Methodisches Vorgehen
Die Studie ist als multi-sited Ethnografie angelegt, die den Forschungsgegenstand über verschiedene Felder verfolgt. Ein Regionales Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) der Arbeitslosenversicherung (ALV) und ein Sozialdienst aus derselben Stadt wurden als Organisationen gewählt, in denen Selektionen bezüglich Adressatinnen und Adressaten sowie Massnahmen gefällt werden. Zusätzlich wurden vier Integrationsprogramme (zwei gemischtgeschlechtliche und zwei frauenspezifische) untersucht als Instanzen, in denen Massnahmen durchgeführt werden. In den entsprechenden Organisationen wurde teilnehmende Beobachtung durchgeführt. Die Beobachtungen umfassen ganze Arbeitstage der Mitarbeitenden und den Alltag in den Integrationsprogrammen sowie theoretisch relevante soziale Situationen wie Beratungsgespräche, Sitzungen, Kurseinheiten oder Ähnliches. Das empirische Material stammt weiter aus leitfadengestützten Interviews. Es wurden sechs Interviews mit Expertinnen und Experten, zwei mit Arbeitgebenden, 16 mit Mitarbeitenden und 22 mit Erwerbslosen (16 Frauen, sechs Männer) geführt. Zusätzlich wurden Dokumente aus dem Forschungsfeld gesammelt und analysiert. Datenerhebung und -auswertung erfolgten nach den Verfahren der Grounded Theory in der Linie von Strauss und Corbin (1990) und deren Weiterentwicklung zur «Situational Analysis» von Clarke (2005). Um die ethnografischen Beobachtungen der Investitions- und Aktivierungspraxis besser einordnen zu können, wurden überdies Daten des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO zu den arbeitsmarktlichen Massnahmen und des Bundesamts für Statistik zu Programmen der Sozialhilfe ausgewertet. Ergebnisse
Die aktuellen sozialpolitischen Entwicklungen bedeuten eine Abkehr von der «maternalistischen Logik», die Müttern mit Care-Verpflichtungen finanzielle Unterstützung bereitstellte und die Rolle als Hausfrau und Mutter anerkannte (Orloff 2006: 232). Das klassische «male breadwinner model» wird zusehends durch ein «adult worker model» ersetzt (Leitner/Ostner/Schratzenstaller 2004). Im Zentrum des Sozialinvestitionsparadigmas steht die Arbeitsmarktteilnahme. Frauen spielen in dieser Konzeption eine zentrale Rolle, denn sie sind zum einen für die Erziehung zukünftiger Arbeitskräfte verantwortlich und zum anderen selbst Trägerinnen von
Die Massnahmen für Erwerbslose stellen in der Regel lediglich «Ersatzinvestitionen» dar, um ein bestehendes Qualifikationsniveau zu erhalten. Gemäss dem in den Sozialversicherungen und der Sozialhilfe institutionell angelegten «Abstandsgebot» dürfen Erwerbslose durch die sozialstaatliche Unterstützung nicht bessergestellt werden als Erwerbstätige, die sich ihre Bildung mit eigenen Mitteln finanzieren bzw. von der Arbeitgeberin oder vom Arbeitgeber bezahlt bekommen. Eine Höherqualifizierung von Erwerbslosen mit geringer Bildung ist so kaum möglich. Zudem erschwert die sozialstaatliche Ausrichtung auf möglichst rasche Eingliede-
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rung in den Arbeitsmarkt im angestammten Beruf berufliche Neuorientierungen in aussichtsreichere Arbeitsfelder oder in geschlechtsuntypische Tätigkeiten. Das System läuft auf eine Reproduktion sozialer (und somit auch genderspezifischer) Ungleichheiten hinaus. Sozialinvestitionen sind selektiv angelegt. «Lohnende Investitionsobjekte» sind jung, qualifiziert, gesund, flexibel und ohne Care-Verpflichtungen. Sind diese Kriterien erfüllt, dann ist keine Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern feststellbar. Das Bild ändert sich allerdings, sobald Frauen Care-Verpflichtungen haben. In der ALV, die das arbeitslose Individuum als Unterstützungseinheit kennt, nehmen Frauen sogar etwas häufiger als Männer an Massnahmen teil – allerdings kaum in geschlechtsuntypischen Feldern. Weisen Mütter familienbedingte Erwerbsunterbrüche und/oder Teilzeitarbeit auf, dann vermindern sich aber die Leistungsansprüche. Kinder werden generell als «Klotz am Bein» gesehen, wie es eine RAV-Beraterin formuliert. Und Mütter können in den Verdacht geraten, gar nicht wirklich arbeiten, sondern bloss ALV-Taggelder während der Mutterschaft beziehen zu wollen. In der Sozialhilfe hingegen sind Frauen in Integrationsprogrammen generell deutlich untervertreten. Besonders diskriminiert werden Migrantinnen. In der Sozialhilfe, wo der gesamte Haushalt als Unterstützungseinheit gilt, wird in Paarhaushalten tendenziell eine eher traditionelle Rollenteilung gefördert (vgl. auch Keller/Modak/Messant-Laurent 2013). Bei Alleinerziehenden gestaltet sich die Haltung der Sozialhilfe ambivalent und schwankt zwischen rascher beruflicher Eingliederung und Ermöglichung von «Auszeiten». Die Studie zeigt, dass in der Praxis der beruflichen Eingliederung unterschiedliche Faktoren und Akteure für die Bereitstellung von Verwirklichungschancen verantwortlich sind. Zunächst sind diese von den persönlichen Voraussetzungen der Erwerbslosen abhängig. Wichtig erscheinen die sozialen Rahmenbedingungen, die sich aus den rechtlichen Regelungen, dem Handeln der involvierten Institutionen, den Bedingungen des Arbeitsmarktes, dem sozialen Umfeld der Betroffenen und den Infrastrukturen zur Entlastung von Care-Arbeit ergeben. Die Analyse der Aktivierung Erwerbsloser aus der Perspektive des Capability-Ansatzes zeigt, dass nur eine begrenzte Förderung von Handlungs- und Verwirklichungschancen stattfindet. Grundsätzlich ist festzustellen, dass in den letzten Jahren das Leistungsniveau von ALV und Sozialhilfe gesenkt wurde. Dies hat massive Einschränkungen hinsichtlich der materiellen Ressourcen zur Folge. Da das Ziel der Arbeitsmarktintegration für alle gesetzt ist, besteht auch keine Wahlfreiheit hinsichtlich alternativer Lebensführungen (Rolle der Mutter und Hausfrau). Zudem sind die Mitsprachemöglichkeiten der Betroffenen bezüglich der Wahl der Integrationsmassnahmen beschränkt. Berufliche Eingliederung ist wesentlich von externen Faktoren abhängig, auf die weder die Erwerbslosen selbst noch die sozialstaatlichen Einrichtungen Einfluss nehmen können. Verwirklichungschancen für Frauen werden z.B. auch von der Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt oder der (un-)gerechten Verteilung von Care-Arbeit im privaten Umfeld bzw. Haushalt tangiert. Ein gewisses Potenzial zur Förderung von Verwirklichungschancen zeigt sich insbesondere bei «arbeitsmarktfernen» Erwerbslosen. In der Sozialhilfe (aber nicht im RAV) sowie in den dazugehörigen Integrationsprogrammen können Betroffene unter Umständen eine Förderung der persönlichen Voraussetzungen erfahren, die einer reinen Investitionslogik zur raschen beruflichen Eingliederung widerspricht. Sie können eine längere Zeit der Beratung und Begleitung in Anspruch nehmen, die nicht direkt mit der Stellen-
suche in Verbindung steht. Vielmehr trägt sie zur Entwicklung von «Fundamentalfähigkeiten» bei (Sedmak 2011). Für unterprivilegierte Frauen kann sich diese Praxis z.B. darin zeigen, dass sie (zum Teil erstmals in ihrem Leben) in der Formulierung persönlicher Wünsche zur eigenen zukünftigen beruflichen Tätigkeit ermuntert und gefördert werden. Transfer
Die Ergebnisse wurden in einem Schlussbericht (Nadai/Hauss/Canonica 2013) sowie in mehreren wissenschaftlichen Publikationen (www.fhnw.ch/ppt/content/prj/ s206-0033) veröffentlicht, an zahlreichen Tagungen vorgestellt und in den beforschten Praxisorganisationen präsentiert. Die Studie wird zudem im Bachelor-Studium im Rahmen des Moduls BA222 «Theoretische, professions- und handlungsfeldspezifische Zugänge zu Erwerbslosigkeit» behandelt. Für die Praxis sowie für Interessierte wurde zusätzlich die Broschüre «Investieren, Aktivieren, Profitieren. Berufliche Eingliederung als Frauenförderung?» herausgegeben (www.fhnw. ch/ppt/content/prj/s206-0033/investieren-aktivieren-profitieren). Finanzierung
Die Studie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 60 «Gleichstellung der Geschlechter» finanziert. Forschungsteam
Eva Nadai, Prof. Dr. Gisela Hauss, Prof. Dr. Alan Canonica, lic. phil. Loredana Monte, lic. phil. Schlüsselbegriffe
Sozialinvestitionen, Aktivierung, Gender, Capability-Ansatz, Gleichstellung Dauer
November 2010 bis Mai 2013 Literatur Clarke, Adele E. (2005). Situational Analysis. Grounded Theory after the Postmodern Turn. Thousand Oaks: Sage. Jenson, Jane (2009). Lost in Translation: The Social Investment Perspective and Gender Equality. In: Social Politics. 16 Jg. (4). S. 446–483. Keller, Véréna/Modak, Marianne/Messant-Laurent, Françoise (2013). Geschlechtergerechtigkeit in der Familie im aktivierenden Sozialstaat. In: Schweizerische Zeitschrift für Soziale Arbeit. 8. Jg. (1). S. 9–26. Leitner, Sigrid/Ostner, Ilona/Schratzenstaller, Margrit (Hg.) (2004). Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnis im Umbruch. Was kommt nach dem Ernährermodell? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Lewis, Jane (2002). Gender and Welfare State Change. In: European Societies. 4. Jg. (4). S. 331–357. Nadai, Eva/Hauss, Gisela/Canonica, Alan (2013). Lohnende Investitionen? Zum Gleichstellungspotenzial von Sozialinvestitionen und Aktivierung. Schlussbericht. Olten: Fachhochschule Nordwestschweiz. Nussbaum, Martha C. (2011). Creating Capabilities. The Human Development Approach. Cambridge/ London: Harvard University Press.
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Orloff, Ann Shola (2006). From Maternalism to «Employment for all»: State Policies to Promote Women's Employment across the Affluent Democracies. In: Levy, Jonah D. (Hg.). The State after Statism. New State Activities in the Age of Liberalization. Cambridge/London: Harvard University Press. S. 230–268. Sedmak, Clemens (2011). Fähigkeiten und Fundamentalfähigkeiten. In: Sedmak, Clemens/Babic, Bernard/Bauer, Reinhold/Posch, Christian (Hg.). Der Capability-Approach in sozialwissenschaftlichen Kontexten. Überlegungen zur Anschlussfähigkeit eines entwicklungspolitischen Konzepts. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 29–52. Sen, Amartya K. (2000). Development as Freedom. New York: Knopf. Strauss, Anselm L./Corbin, Juliet (1990). The Basics of Qualitative Analysis: Grounded Theory Procedures and Techniques. Newbury Park: Sage.
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Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Forschungsteam Ursula Hochuli Freund Prof. Dr. phil. Raphaela Ursprung MSc Dauer 20.10.2013 bis 30.06.2014 Kontakt Ursula Hochuli Freund Prof. Dr. phil. (ursula.hochuli@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Bestandsaufnahme methodisches Handeln
Diagnostik und Arbeitsbeziehungen
Finanzierung SNF, Abteilung I: Geistes- und Sozialwissenschaften
In der Praxis Sozialer Arbeit in der Schweiz haben theoretische Konzepte zu professionellem Handeln eine gewisse Verbreitung gefunden. Ausserdem gibt es eine Vielzahl von organisationsspezifischen Instrumenten, die in der Praxis entwickelt worden sind. Gesichertes Wissen zu Stand und Stellenwert der konzeptionell-methodischen Ausrichtung und zur Ausgestaltung des Handelns in der Berufspraxis gibt es bislang jedoch nicht. Die Studie will den Stellenwert von Konzepten, Methoden und Instrumenten für das professionelle Handeln in der schweizerischen Berufspraxis Sozialer Arbeit eruieren. Einerseits wird eine Online-Befragung bei den Praxisorganisationen durchgeführt, die mit der Hochschule kooperieren. Andererseits wird bei fünf Praxisorganisationen eine kooperative Instrumente-Beurteilung vorgenommen, bei der die erfahrungsbasierte Einschätzung zusammengeführt wird mit der Beurteilung auf Basis der Methodik Kooperative Prozessgestaltung.
Das Projekt untersucht zwei Fragestellungen in zwei inhaltlich miteinander verbundenen, zentralen Tätigkeitsbereichen des professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit in der Phase der Fallkonstitution. Im ersten Bereich, dem der Diagnostik, wird die Bedeutung von nicht standardisiertem, nicht kodifiziertem Wissen sowie nicht methodisiertem Können untersucht. Im zweiten Bereich, dem der Gestaltung von Arbeitsbeziehungen mit Klientinnen und Klienten, wird die Typik dieser Arbeitsbeziehungen untersucht vor dem Hintergrund der Frage, welche Geltung in der Fachliteratur beschriebene Modelle empirisch haben. Die diagnostische Tätigkeit ist zu Beginn der Fallbearbeitung eng mit der Entstehung einer Arbeitsbeziehung verbunden. Die Untersuchung prüft, ob hier typische Verschränkungen beider Bereiche in professionellen Handlungsstilen existieren. Das Forschungsvorhaben ist explorativ und rekonstruktiv ausgerichtet. Es werden in etwa zehn Fällen aus zwei Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe der Schweiz verschiedene nicht standardisierte Daten erhoben (Interviews, Tonaufzeichnungen aus der Interventionspraxis sowie Akten) und mit der Methode der objektiven Hermeneutik analysiert.
Forschungsteam Roland Becker-Lenz Prof. Dr. phil. habil. Joel Gautschi M.A. Cornelia Rüegger M.A.
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0044
Dauer 01.04.2013 bis 31.12.2015 Kontakt Roland Becker-Lenz Prof. Dr. phil. habil. (roland.becker@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0042
Auftrag Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Baden-Württemberg e.V. Finanzierung Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Baden-Württemberg e.V. Kooperation Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Baden-Württemberg e.V. Forschungsteam Daniel Oberholzer Prof. Dr. phil. Matthias Widmer B.A. Regina Klemenz M.A. Claudia Oberholzer Fachfrau für Praxis- und Organisationsentwicklung, NDS (extern) Dauer 01.07.2011 bis 30.07.2014 Kontakt Daniel Oberholzer Prof. Dr. phil. (daniel.oberholzer@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0037
Das Konzept der Funktionalen Gesundheit als Instrument zur Prozessgestaltung und zur Weiterentwicklung beruflicher Teilhabe für Menschen mit Behinderung
Beim Projekt handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW mit den Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen LAG WfbM Baden-Württemberg und Bayern. Untersucht wird, wie sich die Konzeption der Funktionalen Gesundheit zur Weiterentwicklung beruflicher Teilhabe von Menschen mit Behinderungen eignet. Dazu werden ausgewählte Einrichtungen der Behindertenhilfe mit qualitativen und quantitativen Methoden in Bezug auf ihre Teilhabequalitäten untersucht, die Konzeption der Funktionalen Gesundheit wird anhand von Verfahren und Instrumenten in die verschiedenen Praxen eingeführt, die Anwendung wissenschaftlich begleitet und die Ergebnisse werden abschliessend evaluiert. Ziel ist die Evaluation und Weiterentwicklung von konzeptgestützten Verfahren und Instrumenten für die Behindertenhilfe im Bereich beruflicher Teilhabe.
Evaluation der Ergänzungsleistungen für Familien im Kanton Solothurn
Im Jahr 2010 hat der Kanton Solothurn als erster Kanton in der Deutschschweiz Ergänzungsleistungen für Familien eingeführt. Die Massnahme soll insbesondere Familien, die von der Working-Poor-Problematik betroffen sind, eine finanzielle Besserstellung ermöglichen. Die Laufzeit des neuen Leistungssystems wurde auf fünf Jahre befristet. Die bisherigen Erfahrungen während dieser Einführungsphase wurden systematisch evaluiert, dies in Kooperation mit der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS). Die empirische Basis der Evaluation bilden eine Befragung der Bezügerinnen und Bezüger der Ergänzungsleistungen, eine Sekundäranalyse von statistischen Daten wie auch Modellrechnungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die angestrebten Zielsetzungen der Armutsbekämpfung und der Entlastung der Sozialhilfe grundsätzlich erreicht werden. Optimierungsmöglichkeiten bestehen insbesondere beim Vollzug und in der Ausgestaltung des Modells von Ergänzungsleistungen für Familien. Transfer Baumgartner, Edgar/Ehrler, Franziska/Gautschi, Joel/Bochsler, Yann (2014). Evaluation der Ergänzungsleistungen für Familien im Kanton Solothurn. Schlussbericht. Olten/Bern. Baumgartner, Edgar/Gautschi, Joel (2011). Ergänzungsleistungen für Familien: Evaluation eines neuen Leistungssystems. In: Soziale Innovation. 6. Jg. S. 29–33.
Auftrag Amt für Soziale Sicherheit ASO, Kanton Solothurn Finanzierung Bundesämter und kantonale Initiativen Amt für Soziale Sicherheit ASO, Kanton Solothurn Kooperation Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) Forschungsteam Edgar Baumgartner Prof. Dr., dipl. Sozialarbeiter Roland Baur lic. phil. I, dipl. Sozialarbeiter Joel Gautschi M.A. Dauer 01.03.2011 bis 30.06.2014 Kontakt Edgar Baumgartner Prof. Dr., dipl. Sozialarbeiter (edgar.baumgartner@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0031
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) Kooperation Interface Politikstudien Evaluanda Forschungsteam Oliver Bieri Dr. (extern) Ariane Itin lic. phil. (extern) Eva Nadai Prof. Dr. Alan Canonica lic. phil. Eric Zellweger lic. rer. soc. (extern) Emilie Flamand lic. es. sc. pol. (extern) Dauer 15.05.2012 bis 14.06.2013 Kontakt Eva Nadai Prof. Dr. (eva.nadai@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Formen interinstitutioneller Zusammenarbeit in der Schweiz: Bestandsaufnahme und Typologien
Das System der sozialen Sicherung in der Schweiz ist stark segmentiert, was insbesondere bei Menschen mit einer Mehrfachproblematik zu Problemen aufgrund unklarer Zuständigkeiten führen kann. Seit rund zehn Jahren sind deshalb in allen Kantonen Projekte zur Interinstitutionellen Zusammenarbeit (IIZ) entstanden. Im Hinblick auf die Steuerung und Weiterentwicklung von IIZ wollte das BSV eine Übersicht über die bestehenden kantonalen Aktivitäten gewinnen und Grundlagen für die Erfolgsmessung erarbeiten. Die Studie verfolgte drei Ziele: Bestandsaufnahme und Typologisierung aller IIZ-Aktivitäten in den Kantonen; Erarbeitung von Indikatoren zur Erfolgsmessung von IIZ; Erfassung von IIZ-Formen im Rahmen der Früherfassung und Frühintervention (FeFi) der IV. Die Bestandsaufnahme wurde mittels 142 Telefoninterviews mit IIZ-Verantwortlichen sowie mittels Dokumentenanalyse durchgeführt. Ein Modell zur Erfolgsmessung wurde anhand von zwei IIZTypen in zwei Kantonen erarbeitet. Zu den IIZ-Massnahmen im Rahmen von FeFi wurden Fokusgruppengespräche und qualitative Interviews in drei Kantonen durchgeführt. Transfer Bieri, Oliver/Itin, Ariane/Nadai, Eva/Canonica, Alan/Flamand, Emilie/Pluess, Simon (2013). Formen interinstitutioneller Zusammenarbeit in der Schweiz. Bestandesaufnahme und Typologie. Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV). Bern. URL: www.bsv.admin.ch/aktuell/medien/00120/ index.html?lang=de&msg-id=51670. Bieri, Oliver/Nadai, Eva/Flamand, Emilie (im Erscheinen). IIZ – ein Label, unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit. In: Soziale Sicherheit. (2).
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0041
Genese, Transformation und Funktion der Berufsethik der Sozialen Arbeit
Das Ziel des Projekts ist es, die Entstehung, den Wandel und die Funktion der Berufsethik der Sozialen Arbeit im Kontext des professionalisierungsbedürftigen Handelns und im Kontext von Professionalisierungsprozessen sowie deren zeithistorischer Einbettung zu erklären und, falls die Ergebnisse es zulassen, ein theoretisches Modell zur Funktion, Genese und Transformation der Berufsethik der Sozialen Arbeit zu formulieren. Zugleich wird damit ein Beitrag zur Klärung der unterschiedlichen Einschätzung verschiedener Professionstheorien bezüglich der Funktion der Berufsethik geleistet. Als Untersuchungsmethode zur Analyse von Berufskodizes wird die objektive Hermeneutik verwendet.
Finanzierung SNF, Abteilung I: Geistes- und Sozialwissenschaften Kooperation Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuern Büro für Sozioanalyse Forschungsteam Roland Becker-Lenz Prof. Dr. phil. habil. Silke Müller-Hermann Dr. phil. Dauer 01.01.2008 bis 30.07.2014 Kontakt Roland Becker-Lenz Prof. Dr. phil. habil. (roland.becker@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0023
Integrierte psychiatrische Behandlung: Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit
Die an der ipw Winterthur – Zürcher Unterland von der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW durchgeführte Arbeitsfeldanalyse zur Sozialen Arbeit in der Psychiatrie hat gezeigt, dass sowohl interne wie auch externe Koordinations- und Kontinuitätsprobleme in der interprofessionellen Zusammenarbeit als auch Lücken in Bezug auf die Wahrnehmung der sozialen Dimension in der interprofessionellen Prozessgestaltung der psychiatrischen Versorgung bestehen, die zu Qualitätseinbussen in der psychiatrischen Behandlung führen. Um diesen Problemstellungen zu begegnen – und damit die psychiatrischen Hilfeleistungen im Hinblick auf die Integration der psychisch erkrankten Menschen in ihre Lebenswelt und letztlich in die Gesellschaft zu verbessern –, braucht es Instrumente und darauf bezogene Verfahren für die sozialarbeiterische Fallarbeit und deren Synchronisation mit der therapeutischmedizinischen Behandlung. Die diesbezüglichen Entwicklungsarbeiten wurden im kooperativen Entwicklungs- und Innovationsprojekt «Integrierte psychiatrische Behandlung: Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit» realisiert. Transfer Dällenbach Bechtel, Regula/Rüegger, Cornelia (2010). Integrierte psychiatrische Behandlung: Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit. Präsentation am 06.05.2010. 3. Fachtagung Soziale Diagnostik und Klassifikation. Höhenried-Bernried. Dällenbach Bechtel, Regula/Rüegger, Cornelia (2011). Analyse- und Diagnoseverfahren in der Klinischen Sozialarbeit. Präsentation am 09.11.2011. Jahrestagung 2011 des Vereins Klinische Sozialarbeit Schweiz. Zürich. URL: www.klinische-sozialarbeit.ch/Jahrestagung2011.html.
Finanzierung KTI Enabling Sciences Kooperation Integrierte Psychiatrie ipw Winterthur – Zürcher Unterland Psychiatrische Dienste Solothurner Spitäler AG Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie Bern Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Forschungsteam Regula Dällenbach Bechtel Prof. lic. phil., dipl. Sozialarbeiterin Peter Sommerfeld Prof. Dr. rer. soc. Cornelia Rüegger M.A. Roland Baur lic. phil. I, dipl. Sozialarbeiter Edgar Baumgartner Prof. Dr., dipl. Sozialarbeiter Joel Gautschi M.A. Dauer 01.08.2009 bis 31.05.2014 Kontakt Regula Dällenbach Bechtel Prof. lic. phil., dipl. Sozialarbeiterin (regula.daellenbach@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Dällenbach Bechtel, Regula/Rüegger, Cornelia (2011). Integrierte psychiatrische Behandlung: Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit. Präsentation am 29.10.2011. 3. Fachtagung Klinische Sozialarbeit. Coburg. Dällenbach Bechtel, Regula/Rüegger, Cornelia/Sommerfeld, Peter (2013). Soziale Diagnostik als Teil der Beratung in der Psychiatrie. In: Pauls, Helmut/Stockmann, Petra/Reicherts, Michael (Hg.). Beratungskompetenzen für die psychosoziale Fallarbeit. Freiburg im Breisgau: Lambertus Verlag. S. 175–192. Dällenbach Bechtel, Regula/Rüegger, Cornelia/Sommerfeld, Peter (2013). Zur Implementation von Diagnoseinstrumenten. In: Gahleitner, Silke/Hahn, Gernot/Glemser, Rolf (Hg.). Psychosoziale Diagnostik, Jahrbuch klinische Sozialarbeit V. Köln: Psychiatrie Verlag. S. 214–230. Dällenbach Bechtel, Regula/Sommerfeld, Peter (2010). Integrierte psychiatrische Behandlung: Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit. In: Soziale Innovation. 5. Jg. S. 51–60. Dällenbach Bechtel, Regula/Sommerfeld, Peter/Rüegger, Cornelia (2010). Zwischenbericht I. Integrierte psychiatrische Behandlung: Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel. Dällenbach Bechtel, Regula/Sommerfeld, Peter/Rüegger, Cornelia (2011). Zwischenbericht II. Integrierte psychiatrische Behandlung: Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel. URL: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0027. Gautschi, Joel/Rüegger, Cornelia (2013). Anwendung neuer diagnostischer Instrumente und Verfahren der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie – eine Evaluation. In: Büschi, Eva/Roth, Claudia (Hg.). Innovationsimpulse in der Sozialen Arbeit. Beiträge zu kooperativen, forschungs- und theoriebasierten Praxisprojekten. Opladen: Barbara Budrich. S. 157–181. Sommerfeld, Peter/Dällenbach Bechtel, Regula/Rüegger, Cornelia (2010). Entwicklung durch Kooperation. Instrumente und Verfahren der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie – Einblicke in ein kooperatives Forschungs- und Entwicklungsprojekt. In: Schweizerische Zeitschrift für Soziale Arbeit. (8–9). S. 8–34. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0027
Finanzierung 3F Organisation Kooperation casa fidelio Forschungsteam Peter Sommerfeld Prof. Dr. rer. soc. Daniela Berger Dr. phil. Raphael Calzaferri lic. phil. I, dipl. Sozialarbeiter Dauer 01.09.2010 bis 31.10.2013 Kontakt Peter Sommerfeld Prof. Dr. rer. soc. (peter.sommerfeld@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Praktikabilitätstest von Systemmodellierung und Real-Time Monitoring in der casa fidelio
Das Ziel des Projekts bestand darin, die Anwendung der in Forschungszusammenhängen entwickelten Verfahren Systemmodellierung (SM) und Real-Time Monitoring (RTM) in einer Praxisorganisation zu testen und zu eruieren, welche Voraussetzungen dazu nötig sind. Praktiker der casa fidelio, einem Rehabilitationszentrum für suchtmittelabhängige Männer, wendeten SM und RTM selbst an. Die SM stellt die psycho-soziale Dynamik des Klienten in seinen Handlungssystemen (hier unter anderem: Therapie, Arbeitsexternat, Bekannte und Freunde, Herkunftsfamilie) dar und visualisiert die über den bisherigen Lebensverlauf entstandenen Problemdynamiken im Lebensführungssystem. Das Zeitreihenverfahren des RTM macht die psycho-soziale Dynamik, in der sich der jeweilige Klient befindet, sichtbar und zeigt dabei auch Phasen an, in denen Veränderung und Entwicklung gut möglich sind und daher professionell unterstützt werden können. Für das Real-Time Monitoring beantwortet der Klient auf einem internetfähigen Gerät täglich Fragen. Die Daten und deren Auswertung sind Grundlage für die Planung der Nachsorge und unterstützen die Begleitung im Übergang nach draussen. Im Projekt zeigten sich sowohl die grundsätzliche Eignung der beiden Instrumente wie auch ein Weiterentwicklungsbedarf für die Systemmodellierung. Es wurden daher verschiedene Arbeitsweisen zur Erarbeitung einer Systemmodellierung entwickelt und getestet. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sind über das Projektende hinaus und auch für andere In-
stitutionen der Sozialen Arbeit bedeutsam. Im Projekt fand sowohl aufseiten der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW als auch der casa fidelio vielfältiges Lernen statt. Dieses betrifft die Instrumente Systemmodellierung und Real-Time Monitoring, von da aus aber auch Gesprächsführung, Visualisierung der Falldynamik, Gestaltung von Anamnese, Fallbesprechung, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Arbeitsbündnis und Nachsorge. Aus Sicht der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW wäre ein integriertes Nachsorgekonzept notwendig, das sowohl die Zieldimension soziale Integration als auch Rückfallvermeidung im Blick hat. Wichtig wurde für die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW auch die Frage, wie Kompetenzbildungsprozesse im Rahmen kooperativer Praxisentwicklung gewinnbringend organisiert werden können. Transfer Berger, Daniela/Calzaferri, Raphael (2011). Falldynamiken sichtbar machen und kritische Phasen begleiten – Praktikabilitätstest der beiden Verfahren Systemmodellierung und Real-Time Monitoring im Rehabilitationszentrum casa fidelio. In: Soziale Innovation. 6. Jg. S. 36–41. Calzaferri, Raphael (im Erscheinen). Nutzung des Real-Time Monitoring zur Begleitung von Re-Integrationsprozessen. In: Sammet, Isa/Dammann, Gerhard/Schiepek, Günter (Hg.). Der psychotherapeutische Prozess. Stuttgart: Kohlhammer. Calzaferri, Raphael/Berger, Daniela (2012). Falldynamiken sichtbar machen und kritische Phasen begleiten. Rehabilitationszentrum Casa Fidelio: Systemmodellierung und Real-Time Monitoring im Praxistest. In: SozialAktuell. 44. Jg. (7/8). S. 33–35. Calzaferri, Raphael/Merten, Gaby (2014). Falldynamik und Interventionsplanung: Die Instrumente Systemmodellierung und Real-Time Monitoring. Präsentation am 23.01.2014. Workshop an der 3. Fachtagung Eingliederungsmanagement. Zielgruppen, Handlungsansätze und Methoden. Olten. Calzaferri, Raphael/Sommerfeld, Peter/Yavuz, Serkan (2013). Praktikabilitätstest Casa Fidelio. Systemmodellierung und Real-Time Monitoring. Evaluationsbericht. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten. Calzaferri, Raphael/Yavuz, Serkan (2013). Prozess-Monitoring in der stationären Drogentherapie: Unterstützung von Übergang und Nachsorge. Workshop. Präsentation am 20.04.2013. 4. Münsterlinger Tagung. Psychotherapie in Psychiatrie und Psychosomatik. Der psychotherapeutische Prozess. Psychiatrische Klinik Münsterlingen. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0030
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Kooperation Proitera GmbH: Betriebliche Sozialberatung Forschungsteam Sigrid Haunberger Dr. phil. Edgar Baumgartner Prof. Dr., dipl. Sozialarbeiter Eva Nadai Prof. Dr. Raphael Calzaferri lic. phil. I, dipl. Sozialarbeiter Dauer 01.04.2013 bis 31.05.2014 Kontakt Sigrid Haunberger Dr. phil. (sigrid.haunberger@fhnw.ch)
Realistic Evaluation
Subjekt- und teilhabebezogene Leistungsbemessung in der Behindertenhilfe
Die Kernfrage des Projekts beschäftigt sich damit, ob die Realistic Evaluation als Methode der Wirkungsforschung in der Sozialen Arbeit geeignet ist. Im ersten Teil wird hierzu eine systematische Literatur-Review durchgeführt, um herauszufinden, ob und in welchen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit bereits mit dem Konzept der Realistic Evaluation gearbeitet wurde und welche Konsequenzen sich hieraus ableiten lassen. Im anschliessenden Teil werden mithilfe einer Methodentriangulation aus problemzentrierten Interviews (zu zwei Messzeitpunkten jeweils mit Klientinnen und Klienten sowie der Sozialberatung) und Aktenanalysen die Kontextfaktoren und Mechanismen (KMO-Kriterien) für Wirkungen des professionellen Handelns in der Betrieblichen Sozialarbeit herausgearbeitet und zu einem empirisch begründeten Wirkungsmodell verdichtet. Die Ergebnisse geben Aufschluss über Wirkungsprozesse der Betrieblichen Sozialberatung.
Aufgabe und Hauptziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung, Erprobung und Evaluation von subjekt- und teilhabebezogenen Bedarfsbemessungssystemen in der Behindertenhilfe. In die Arbeiten sind verschiedene Wohneinrichtungen und -angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen aus dem Kanton Aargau einbezogen. Entwickelt und erprobt werden Systeme zur Hilfebedarfsbemessung, welche nicht mehr die Hilflosigkeit oder die Defizite einer Person mit Beeinträchtigungen fokussieren, sondern den Zusammenhang von Angeboten, individueller Teilhabe und notwendigen Ressourcen zur kompetenten Teilhabe aufzeigen können. Das Projekt wird im Rahmen von DORE vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt.
Finanzierung SNF, DO REsearch (DORE) Forschungsteam Daniel Oberholzer Prof. Dr. phil. Matthias Widmer B.A. Regina Klemenz M.A. Ingo Hauser Dipl. Päd. univ. Claudia Oberholzer Fachfrau für Praxis- und Organisationsentwicklung, NDS (extern) Dauer 01.12.2011 bis 30.06.2014 Kontakt Daniel Oberholzer Prof. Dr. phil. (daniel.oberholzer@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0040 Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0043
Auftrag Kanton Solothurn Finanzierung Bundesämter Kantonale Initiativen Forschungsteam Edgar Baumgartner Prof. Dr., dipl. Sozialarbeiter Roland Baur lic. phil. I, dipl. Sozialarbeiter Peter Sommerfeld Prof. Dr. rer. soc. Jörg Dittmann Prof. Dr. Dauer 01.09.2011 bis 01.12.2013 Kontakt Edgar Baumgartner Prof. Dr., dipl. Sozialarbeiter (edgar.baumgartner@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Institut Soziale Arbeit und Gesundheit Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0039
Sozialbericht Kanton Solothurn 2013
Der im Juni 2013 erschienene Sozialbericht des Kantons Solothurn informiert breit über die soziale Lage der Bevölkerung. Den Kern bilden zehn Problem- und Lebenslagen sowie das Schwerpunktthema Familien und ihre ökonomische Situation. Die Berichterstattung wird ergänzt durch Strukturdaten, welche Rahmenbedingungen für die soziale Lage der Bevölkerung (z.B. Beschäftigungssituation) bilden, sowie eine Beschreibung der Kosten und der Systeme der sozialen Sicherung. Der methodische Zugang basiert auf einem differenzierten Set an Indikatoren und auf der Auswertung von bestehenden statistischen Daten (knapp 80 verschiedene Datenquellen). Der Sozialbericht zeigt in verschiedenen Bereichen Entwicklungen seit Erscheinen des ersten Sozialberichts 2005 auf und benennt insgesamt acht Herausforderungen, welche im Hinblick auf die zukünftige Gestaltung der Sozialpolitik im Kanton anzugehen sind. Transfer Baumgartner, Edgar/Baur, Roland/Dittmann, Jörg (2013). Sozialbericht 2013 Kanton Solothurn im Lichte der SODK-Empfehlungen. In: Swiss Statistical Society. (76). S. 18–21. Baumgartner, Edgar/Baur, Roland/Dittmann, Jörg/Sommerfeld, Peter (2013). Sozialbericht 2013 Kanton Solothurn. Solothurn: Drucksachenverwaltung/Lehrmittelverlag.
Towards Social Integration II – Professionalising Social Work Practice in the Penal Systems of Switzerland and the Russian Federation
Finanzierung SNF, DO REsearch (DORE) Förderfonds HSA FHNW
The principal aim of the second phase of this transnational project, which has been ongoing since 2008, was the development of a process-oriented Methods Handbook for Social Work in the Penal System. Written for students and practitioners, the book focuses on the professionalisation of social work in the penal and corrections system as well as in the probation service. Integration processes in these areas are extremely demanding and require careful, professionally managed preparation. Such due diligence concerns both the social work measures taken in prisons and the provision of case-specific support and intervention planning aimed at successful reintegration and relapse prevention.
Kooperation Federal State University Vologda, Institute for Law and Economics of the Federal Penal System, Russland
Transfer Gautschi, Joel/Rüegger, Cornelia (2009). Towards Social Integration. Professionalization of Social Work Practice in the Penal System of the Russian Federation. In: Soziale Innovation. 4. Jg. S. 69–77. Schilling, Sigrid/Gautschi, Joel (2010). «Towards Social Integration: Professionalisation of Social Work Practice in the Penal System of the Russian Federation»: Project report delivered on the occasion of the Media Tour on the Swiss Justice System for Russian Journalists, 7th July 2010, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten.
Forschungsteam Sigrid Schilling Prof. lic. phil., dipl. Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin Joel Gautschi M.A. Cornelia Rüegger M.A. Dauer 01.09.2009 bis 30.09.2013 Kontakt Sigrid Schilling Prof. lic. phil., dipl. Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (sigrid.schilling@fhnw.ch) Institut Studienzentrum Soziale Arbeit Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0022
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Finanzierung Krebsforschung Schweiz Kooperation Kinderspital Zürich Forschungsteam Edgar Baumgartner Prof. Dr., dipl. Sozialarbeiter Sigrid Haunberger Dr. phil. Cornelia Rüegger M.A. Dauer 01.12.2013 bis 30.11.2016 Kontakt Sigrid Haunberger Dr. phil. (sigrid.haunberger@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Wirkung von Sozialberatung bei Familien mit einem krebskranken Kind
Kindliche Krebserkrankungen führen häufig zu akuten psychosozialen Belastungen für das Kind selbst wie auch für die gesamte Familie. Zur emotionalen Belastung kommen auf Familien durch die notwendigen Behandlungen und einen meist längeren Spitalaufenthalt auch Einschränkungen in der Lebensführung hinzu. Die Sozialberatung bietet hier professionelle Hilfe und unterstützt Familien mit dem Ziel, Belastungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern bzw. zu stabilisieren. Über den Erfolg dieser Hilfe ist bislang wenig bekannt. Das Forschungsprojekt möchte diese Lücke schliessen und untersuchen, ob Sozialberatung am Kinderspital Zürich wirksam die Lebensführung von betroffenen Familien stützen bzw. problematische Dynamiken bearbeiten kann. Es kommen zudem verschiedene diagnostische Verfahren sowie ein Screening-Instrument zur Ermittlung des Unterstützungsbedarfs zum Einsatz. Deren Vergleich soll ermöglichen, die begrenzten Beratungsressourcen in Zukunft gezielter einsetzen zu können.
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0046
Finanzierung SNF, Abteilung I: Geistes- und Sozialwissenschaften Forschungsteam Peter Sommerfeld Prof. Dr. rer. soc. Daniel Gredig Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiter Matthias Hüttemann Prof. Dr. Pascal Amez-Droz lic. rer. soc. Fabienne Rotzetter M.A. Dauer 01.09.2011 bis 31.12.2014 Kontakt Peter Sommerfeld Prof. Dr. rer. soc. (peter.sommerfeld@fhnw.ch) Institut Institut Professionsforschung und kooperative Wissensbildung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s206-0038
Wissensproduktion durch Kooperation? Zur Kooperation von Forschung und Praxis in der Sozialen Arbeit
Das Projekt Wisskoop beschäftigt sich mit der Frage, ob sich Formen der Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis, wie sie professions- und wissenschaftstheoretisch für die angewandten Sozialwissenschaften begründet werden können, auch in der Sozialen Arbeit etablieren und bewähren und welche Formen diese Kooperationen empirisch annehmen. Die Untersuchung stützt sich auf einen zentralen konzeptionellen Bezugspunkt des Instituts Professionsforschung und kooperative Wissensbildung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, den Praxis-Optimierungs-Zyklus (POZ). Da der Forschungsstand zu Kooperation von Forschung und Praxis sehr dünn ist, drängt sich ein exploratives, qualitatives Vorgehen auf. Mittels problemzentrierter Interviews mit Forschenden und ihren Praxispartnerinnen und -partnern, einer Dokumentenanalyse sowie unter Einbezug eines Expertinnen- und Expertenpanels soll eine «Grounded Theory» der Kooperation von Forschenden und Professionellen der Sozialen Arbeit entstehen. Die empirisch fundierte Durchdringung des Verhältnisses von Wissenschaft und Praxis stellt einen konstitutiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Sozialen Arbeit dar.
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Institut Soziale Arbeit und Gesundheit Porträt
Die Grundlage moderner Gesundheitsarbeit bildet das biopsychosoziale Modell, wonach verschiedene Faktoren an der Förderung von Gesundheit und der Verhinderung von Krankheit beteiligt sind. Soziale Arbeit trägt insbesondere zur Stärkung von sozialer und von psychischer Gesundheit bei und ist Teil einer multiprofessionellen Versorgungsstruktur bei gesundheitlichen Belastungen und Erkrankungen. Die Lösung praktischer sozialer Probleme ist komplex und in vielen Fällen mit gesundheitlichen Aspekten verknüpft. Die Lösung sozialer Probleme mit gesundheitlichen Aspekten wird von der Profession der Sozialen Arbeit wissenschaftsfundiert bearbeitet. Zur Förderung der psychosozialen Gesundheit werden Massnahmen entwickelt, begleitet und in ihrer Wirkung evaluiert. Behandelt werden unter anderem Themen wie Gesundheitskompetenz, gesundes Körpergewicht, Lebenskompetenzförderung, Förderung des Nichtrauchens, Früherfassung und Frühintervention. Prof. Dr. Holger Schmid Institutsleiter
Der Schwerpunkt «Klinische Sozialarbeit» des Instituts Soziale Arbeit und Gesundheit ISAGE thematisiert die behandelnde bzw. begleitende Facharbeit mit mehrfachbelasteter und unter anderem gesundheitlich belasteter Klientel. Der Schwerpunkt «Gesundheitsförderung und Prävention» fokussiert auf gesundheitsrelevante Ressourcen und Potenziale. Der Schwerpunkt «Sucht» widmet sich der Suchtprävention und der Behandlung und Begleitung von Suchterkrankten. Das Institut, das sich durch vielfältige Vernetzungen im In- und Ausland auszeichnet, erbringt neben der Forschung auch Dienstleistungen für Dritte. Die Mitarbeitenden des Instituts bringen ihre Expertise in Modulen des Bachelor- und Master-Studiums an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW ein und bieten Weiterbildungen an: eidgenössisch anerkannte, qualifizierende Master of Advanced Studies MAS-Programme in Gesundheitsförderung und Prävention, Ethischer Entscheidungsfindung in Organisation und Gesellschaft, Psychosozialer Beratung und Spezialisierung in Suchtfragen.
Kontakt: Prof. Dr. Holger Schmid, Institutsleiter T +41 62 957 21 36, holger.schmid@fhnw.ch www.fhnw.ch/sozialearbeit/isage
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Institut Soziale Arbeit und Gesundheit Evaluation «roundabout» – ein Streetdance-Angebot für junge Frauen Andrea Zumbrunn, Cornelia Roesch und Holger Schmid
Abstract
Andrea Zumbrunn, lic. phil. Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Es wurden die spezifischen Gesundheitseffekte des Bewegungsförderungsprojekts «roundabout» mit traditionellen Gruppenfreizeitaktivitäten für Mädchen und junge Frauen verglichen. Insgesamt nahmen 388 junge Frauen einmalig und 200 junge Frauen an der Vor- und Nachmessung einer Online-Befragung teil. Die jungen Frauen waren Mitglied bei roundabout, bei konventionellen Tanzangeboten oder anderen Freizeitangeboten wie Sport- oder Musikvereinen. Die befragten jungen Frauen wiesen gemessen am Schweizer Durchschnitt allesamt ein positives Gesundheitsverhalten auf (z.B. mehr Sport, seltenerer Tabak- und Alkoholkonsum). Dieses dauerte sechs Monate nach der Erstbefragung weiterhin an. Junge Frauen in «roundabout» gaben häufiger soziale und leistungsunabhängige Beitrittsgründe an als die übrigen Befragten. «roundabout» scheint junge Frauen unabhängig von ihren sportlichen Kompetenzen in ein Bewegungsangebot jenseits der traditionellen Vereinslandschaft zu integrieren. Mit dem Fokus auf sozialer Gesundheit erzielt «roundabout» einen zusätzlichen Gesundheitsförderungseffekt und unterstützt die Teilnehmerinnen in ihren suchtmittelfreien sozialen Netzwerken. Auftrag, Zielsetzung und Fragestellungen
Cornelia Roesch, dipl. Sozialpädagogin, M.A. Wissenschaftliche Mitarbeiterin
«roundabout» ist ein ausserschulisches, niederschwelliges und ressourcenorientiertes Gesundheitsförderungsprojekt für junge Frauen von zwölf bis 20 Jahren. Interessierte können ohne tänzerische Vorkenntnisse oder andere Eintrittsbedingungen teilnehmen. Seit dem Jahr 2000 sind in der Schweiz mehr als 90 «roundabout»-Tanzgruppen auf städtischem und ländlichem Gebiet entstanden und zu einem nationalen Streetdance-Netzwerk geworden. «roundabout» will junge Frauen in ihrer positiven Körperwahrnehmung stärken, sie dabei unterstützen, regelmässig und gerne körperlich aktiv zu sein, sich in eine Gruppe zu integrieren und einen wertschätzenden zwischenmenschlichen Umgang untereinander zu pflegen. «roundabout»-Teilnehmerinnen sollen ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, das sie vor gesundheitsschädigendem Verhalten bewahrt und den Anforderungen des Lebens gewachsen sein lässt. Das Projekt setzt an den Bedürfnissen und der Lust der Teilnehmerinnen an, ihre persönlichen und sozialen Ressourcen werden in der körperlichen Aktivität, im anschliessenden gemütlichen Teil (Plaudern und Snacks) und in gemeinsamen Auftritten gefördert. Projektinitiantin und -trägerin ist das Blaue Kreuz Schweiz, Prävention und Gesundheitsförderung (Blaues Kreuz Prävention und Gesundheitsförderung 2010; Summermatter 2009). Es wird die Frage untersucht, wie sich die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von jungen Frauen in «roundabout» entwickeln und wie sich diese von denjenigen von Teilnehmerinnen an traditionellen Gruppenfreizeitaktivitäten wie Sportvereinen, Turnvereinen oder konventionellen Tanzangeboten unterscheiden. Hintergrund und Forschungsstand
Prof. Dr. Holger Schmid Institutsleiter
Sportliche Betätigung im Jugendalter erhöht nicht nur langfristig die physische Fitness und reduziert die Risikofaktoren für spätere Herz-Kreislauf-Krankheiten; häufigere sportliche Betätigung – bzw. regelmässige koordinative Übungen – gehen auch kurzfristig mit tendenziell besseren schulisch-akademischen Leistungen einher (Schneider/Guardiera 2011; Singh et al. 2012; Windisch/Voelcker-Rehage/Budde 2011). Die psychosoziale Gesundheit der Jugendlichen und ihre Lebensqualität werden durch sportliche Betätigung signifikant verbessert und sportlich aktive Jugendliche rauchen seltener als sportlich inaktive (Bundesamt für Sport et al. 1999). Gemessen an den Empfehlungen zur körperlichen Aktivität im Jugendalter
ist ein deutlicher Rückgang der Sportaktivität im Alter zwischen 13 und 17 Jahren festzustellen, was vermutlich mit den schulischen Übergängen in dieser Altersphase zusammenhängt (Lamprecht/Fischer/Stamm 2008). Auch zeigt sich im Jugendalter vor allem bei jungen Frauen ein markanter Rückgang der Mitgliedschaften in Sportvereinen. Inaktive Kinder stammen häufiger aus Familien mit tiefem Bildungsniveau (Lamprecht et al. 2008). Initiiert von Akteurinnen und Akteuren aus dem Bereich Gesundheitsförderung und Prävention sowie der Sozialen Arbeit (offene Jugendarbeit) sind mancherorts ausserschulische Bewegungsförderungsprojekte entstanden. Diese zielen darauf ab, neben der Bewegungsförderung die psychosozialen Ressourcen und Kompetenzen der Jugendlichen zu stärken, um Anforderungen des Lebens mit gesundheitsförderlichem und weniger gesundheitsschädigendem Verhalten wie Suchtmittelkonsum oder Ernährungsstörungen begegnen zu können (Blümel 2011). Besondere Bedeutung wird dabei der Selbstwertund Selbstwirksamkeitssteigerung beigemessen (Bandura 1997). Methodisches Vorgehen
Der Untersuchungsplan sah den Vergleich von drei vorgegebenen Gruppen zu zwei Messzeitpunkten vor (Nachmessung nach sechs Monaten). Bei den drei Gruppen handelte es sich um Teilnehmerinnen des Angebots «roundabout», um Teilnehmerinnen konventioneller – in der Regel kommerzielle – Tanzangebote wie Ballett oder Hip-Hop-Kurse und um Teilnehmerinnen unterschiedlicher Freizeitangebote wie Sportvereine oder Jugendriege (auch Musikvereine oder Pfadfinder). Als Vergleichskollektiv stand zudem eine repräsentative Befragung von Schweizer Jugendlichen zur Verfügung (Windlin/Delgrande Jordan/Kuntsche 2011). Im Zeitraum von Juni 2011 bis Januar 2012 wurden insgesamt 388 Mädchen und junge Frauen einmalig und 200 im Längsschnitt befragt. Die Befragung der Mädchen und jungen Frauen erfolgte online (EFS-Survey). Der Fragebogen deckte die Themen Gesundheitszustand, -verhalten, soziale Unterstützung, Lebensqualität, Selbstwirksamkeit sowie spezifische Fragen zum Freizeitangebot ab.
«Indem das Projekt ‹roundabout› die beteiligten Mädchen in ein Bewegungsangebot jenseits der traditionellen Vereinslandschaft integriert, kann ein zusätzlicher Gesundheitsförderungseffekt erzielt werden – das zeigte die Evaluation.» Katrin Trüssel Fachmitarbeiterin, Blaues Kreuz Schweiz
Ergebnisse
Teilnehmerinnen in «roundabout» sind verglichen mit den anderen Untersuchungsgruppen älter (siehe Tabelle 1, Seite 100). Sie haben im Vergleich zu Mädchen aus konventionellen Tanzangeboten einen durchschnittlich tieferen sozioökonomischen Status. Sie wohnen im Vergleich zu Teilnehmerinnen anderer Freizeitaktivitäten signifikant häufiger in oder nahe der Stadt. Der Anteil Mädchen mit ausländischer Nationalität ist bei «roundabout» weder höher noch tiefer als in den anderen Untersuchungsgruppen.
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Institut Soziale Arbeit und Gesundheit Evaluation «roundabout» – ein Streetdance-Angebot für junge Frauen
Tabelle: Soziodemografische Merkmale der Untersuchungsgruppen Untersuchungsgruppe
n
Alter (J)
Berufliche Stellung Eltern (ISEI)
«roundabout» Konventionelle Tanzangebote Andere Gruppenfreizeitaktivität (GFA)
Schweizer Nationalität
Wohnort Stadt oder Stadtnähe
275
15.2 (±1.8)
45.3 (±16.9)
90.9%
55.7%
33
14.2 (±2.0)
54.4 (±17.7)
93.9%
72.7%
55
14.6 (±1.3)
46.5 (±16.9)
92.7%
38.2%
Anmerkung: M Mittelwert, Standardabweichung in Klammern / ISEI=International Socio-Economic Index of Occupational Status. ANOVAAlter F (2,369)= 8.09, p<0.001 / ANOVAISEI F (2,355)= 3.97, p<0.05 / ChisquareWohnort (4,370)=12.23, p<0.05
Das Angebot «roundabout» entspricht Mädchen, welche neben dem Tanzen stark den sozialen Austausch zu anderen Teilnehmerinnen suchen (siehe Abbildung unten). «roundabout»-Teilnehmerinnen sehen das Angebot insgesamt stärker als Möglichkeit, um soziale Beziehungen zu leben und Freundinnen zu treffen, als die übrigen Studienteilnehmerinnen, insbesondere als Teilnehmerinnen von konventionellen Tanzangeboten. Sie berichten häufiger, sich verstanden zu fühlen, Probleme zu besprechen und ganz allgemein sich auszutauschen und zu treffen. Gute Leistungen zu erbringen ist für Teilnehmerinnen von konventionellen Tanzangeboten bzw. weiteren Freizeitaktivitäten signifikant wichtiger als für «roundabout»-Teilnehmerinnen.
Bedeutung des Angebots
Ausgleich zum Alltag ***
Kolleginnen treffen
*
Bei Auftritten dabei sein
*
Gute Leistungen erbringen
*
Wohlbefinden in der Gruppe
Werte wie Solidarität leben
*
Fühle mich verstanden
*
Fühle mich zugehörig
*
Weiterer Kontakt neben Training
*
Diskutieren über Themen
*
Kann Probleme besprechen
1 2 stimmt überhaupt nicht Anmerkung: * p<0.05, ***p>0.001
konv. Tanz
3 «roundabout»
4
5 stimmt sehr
andere GFA
Abbildung: Einschätzung der Bedeutung und des Wohlbefindens im Angebot, T1 (N=352)
«roundabout»-Teilnehmerinnen haben zum Zeitpunkt der Erstbefragung ein positiveres Gesundheitsverhalten als der Schweizer Durchschnitt. Sie bewegen sich häufiger im Alltag, machen häufiger Sport und weisen, gemessen am Früchte- und Gemüsekonsum, eine gesündere – das heisst häufiger den Empfehlungen entsprechende – Ernährung auf. Sie rauchen seltener als gleichaltrige Mädchen und konsumieren seltener Alkohol. Dieses positive Gesundheitsverhalten trifft nicht nur
auf «roundabout» zu, sondern ebenfalls auf Teilnehmerinnen von konventionellen Tanzangeboten und anderen Gruppenfreizeitaktivitäten. Zudem zeigen sich keine Unterschiede im Anteil Übergewichtiger zwischen den Untersuchungsgruppen. Sechs Monate nach der Erstbefragung zeichnet sich insgesamt eine Stabilisierung des positiven Gesundheitsverhaltens bei «roundabout»-Teilnehmerinnen ab. Die sportliche Aktivität ist unverändert hoch, die körperliche Aktivität im Alltag nahm signifikant ab – dies ist aber zumindest teilweise auf den Umstand zurückzuführen, dass die Nachbefragung im Winter stattfand und Bewegungsmöglichkeiten im Winter geringer sind. Bei der Ernährung zeichnete sich ebenfalls eine unveränderte Situation ab. Der Anteil Raucherinnen bei «roundabout»-Teilnehmerinnen ist weiterhin gering. Einzig der Alkoholkonsum nahm in den sechs Monaten zu, bleibt aber weiterhin deutlich unter dem Niveau der Gesamtschweiz. Diese Ergebnisse gelten sowohl für «roundabout»-Befragte wie auch für die übrigen Studienteilnehmerinnen.
« ‹roundabout› fördert die Gesundheit der beteiligten Mädchen, indem es unter anderem ihre spezifischen sozialen Bedürfnisse bedient – das ergab die Evaluation der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW.» Katrin Trüssel Fachmitarbeiterin, Blaues Kreuz Schweiz
Diskussion
Nach Lamprecht und Kollegen (Lamprecht et al. 2008) geben Jugendliche am häufigsten Spass und das Zusammensein mit guten Kolleginnen und Kollegen als Motive an, welche sie zum Sport treiben ermutigen. Mit dem institutionalisierten Zusammensein nach den Trainings und den sporadischen und zusätzlichen gemeinsamen Aktivitäten kommt «roundabout» den sozialen (Unterstützungs-)Bedürfnissen der Mädchen nach und steht damit für eine gute Kombination aus vertrauter Gemeinschaft und Geselligkeit mit Gleichaltrigen und einer trendy Sportart. «roundabout» scheint insbesondere Mädchen anzusprechen, welchen der Leistungsgedanke beim Tanzen weniger wichtig erscheint und integriert sie – relativ – unabhängig von ihren sportlichen und personalen Kompetenzen in ein Bewegungsangebot jenseits der traditionellen Vereinslandschaft. In der Schweiz sind etwa ein Drittel der Mädchen gemäss ihren Angaben Mitglied in einem Sportverein (Lamprecht et al. 2008). Denkbar sind daher besondere Zielgruppen von «roundabout» wie Mädchen mit Wohnortswechsel und ohne lokale Verankerung oder Kinder von Eltern ohne sportliche Vereinszugehörigkeit und damit mit fehlender «Vereinssozialisation». Sowohl für «roundabout»- als auch für Teilnehmerinnen von konventionellen Tanzangeboten und anderen Gruppenfreizeitaktivitäten zeigt sich ein durchwegs positives Gesundheitsverhalten verglichen mit gleichaltrigen Schweizerinnen. Die Frage ist, ob das positive Gesundheitsverhalten auf die Sozialisation im Freizeitangebot zurückzuführen ist, oder ob die Freizeitaktivität eine Auswahl (Selektion) an Jugendlichen anzieht, die bereits ein gesundheitsbewusstes Verhalten vor Eintritt aufweisen. Es ist von einer wechselseitigen Wirkung beider Mechanismen auszugehen (Raithel 2004). Da sowohl das positive Gesundheitsverhalten wie auch der Gesundheitszustand der Mädchen bei «roundabout» sehr stabil über die Studiendauer blieben, scheint das Angebot die Teilnehmerinnen in ihren suchtmittelfreien Netzwerken unterstützt und gestärkt zu haben. Die Wirkung von sozialen Netzwerken auf das eigene Gesundheitshandeln zeigen auch Längsschnittstudien zu Über-
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Institut Soziale Arbeit und Gesundheit Evaluation «roundabout» – ein Streetdance-Angebot für junge Frauen
«Aufgrund der Evaluationsempfehlung haben wir das Angebot auf eine jüngere Zielgruppe ausgedehnt und mit ‹roundabout kids› ein entsprechendes Angebot geschaffen.»
gewicht auf: So erhöht sich das Risiko, selbst übergewichtig zu werden, um fast 60 Prozent, wenn ein Freund oder eine Freundin übergewichtig wird (Christakis/Fowler 2011). Der Einfluss von gleichgeschlechtlichen Personen zeigte sich dabei ungleich bedeutsamer. Dies stimmt in Bezug auf spätere Entwicklungen positiv, wenn man bedenkt, dass in jugendlichem Alter angeeignete, gesundheitsförderliche Verhaltensweisen bis ins Erwachsenenalter beibehalten werden (Schmid 2002).
Katrin Trüssel Fachmitarbeiterin, Blaues Kreuz Schweiz
Transfer
Die vorliegende Studie erlaubt eine Einschätzung des Potenzials von ausserschulischen Gesundheitsförderungsprojekten bei Mädchen und jungen Frauen. Die Evaluation bietet Hinweise für die professionelle Gestaltung von ausserschulischen Gesundheitsförderungsprojekten unter anderem auch durch die Soziale Arbeit. Auftraggeberschaft und Finanzierung
Auftraggeber ist das Blaue Kreuz, Prävention und Gesundheitsförderung. Die Finanzierung erfolgte durch Gesundheitsförderung Schweiz. Forschungsteam
Andrea Zumbrunn, lic. phil. Cornelia Roesch, dipl. Sozialpädagogin, M.A. Prof. Dr. Holger Schmid Schlüsselbegriffe
Ausserschulische Gesundheitsförderung, Bewegungsförderung, junge Frauen, Evaluationsstudie Dauer
November 2010 bis Mai 2013 Literatur Bandura, Albert (1997). Self-efficacy: the exercise of control. New York: Freeman. Blaues Kreuz Prävention und Gesundheitsförderung (2010). Arbeitskonzept roundabout. Bern. Blümel, Stephan (2011). Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell in der Gesundheitsförderung. In: BZgA (Hg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Gamburg: Verlag für Gesundheitsförderung. Bundesamt für Sport/Bundesamt für Gesundheit/Schweizerische Gesellschaft für Prävention und Gesundheitswesen/Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie/Schweizerische Gesellschaft für Sportmedizin, Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz (1999). Fakten zur gesundheitlichen Bedeutung von Bewegung und Sport im Jugendalter. In: Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie. 47. Jg. (4). S. 175–179. Christakis, Nicholas A./Fowler, James H. (2011). The spread of obesity in a large social network over 32 years. In: New England Journal of Medicine. 357. Jg. (4). S. 370–378. Lamprecht, Markus/Fischer, Adrian/Stamm, Hanspeter (2008). Sport Schweiz 2008: Kinder- und Jugendbericht. BASPO. Raithel, Jürgen (2004). Risikoverhalten und unterschiedliche Freizeitengagements Jugendlicher. Ein Vergleich zwischen Kunst-, Musik- und Sportaktiven. In: Zeitschrift für Musik-, Tanz- und Kunsttherapie. 15. Jg. (3). S. 137–143. Schmid, Holger (2002). Sport, Alkohol, Tabak und illegale Drogen in der Entwicklung von Jugendlichen zu jungen Erwachsenen. Eine Längsschnittuntersuchung. In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie. 10. Jg. (1). S. 36–48.
Schneider, Stefan/Guardiera, Petra (2011). Bildung braucht Bewegung – neurophysiologische Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und Lernleistung im Schulalltag. In: Sportunterricht. 60. Jg. (10). S. 317–320. Singh, Amika/Uijtdewilligen, Léonie/Twisk, Jos W.R./Van Mechelen, Willem/Chinapaw, Mai J.M. (2012). Physical Activity and Performance at School. A Systematic Review of the Literature. In: Arch Pediatr Adolesc Med. 166. Jg. (1). S. 49–55. Summermatter, Doris (2009). Roundabout moving girls. Ein HipHop-Tanzprojekt für Mädchen. In: Kolip, Petra/Altgeld, Thomas (Hg.). Geschlechtergerechte Gesundheitsförderung und Prävention. Theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis. 2. Auflage. Weinheim und München: Juventa. Windisch, Claudia/Voelcker-Rehage, Claudia/Budde, Henning (2011). Förderung der geistigen Fitness bei Schülerinnen und Schülern durch koordinative Übungen. In: Sportunterricht. 60. Jg. (10). S. 307–311. Windlin, Beat/Delgrande Jordan, M./Kuntsche, Emmanuel N. (2011). Konsum psychoaktiver Substanzen Jugendlicher in der Schweiz – Zeitliche Entwicklungen und aktueller Stand. Resultate der internationalen Studie HBSC (Forschungsbericht Nr. 58). Lausanne: Sucht Info Schweiz.
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Finanzierung SNF, DO REsearch (DORE) Schweizerische Diabetes-Stiftung
Diskriminierungs- und Stigmatisierungserfahrungen von Personen mit Diabetes in der Schweiz
Kooperation Schweizerische Diabetesgesellschaft, Generalsekretariat
Alltagsbewältigung und selbstbestimmte Lebensführung bei guter Lebensqualität setzen bei Diabetikerinnen und Diabetikern ein erfolgreiches Krankheitsmanagement voraus. Dieses reagiert potenziell sensibel auf Stigmatisierung und Diskriminierung. Deshalb wird untersucht, welche Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen Diabetikerinnen und Diabetiker in der Schweiz machen. Es wird ermittelt: 1. Ob und wie häufig sie Erfahrungen von Stigmatisierung und Diskriminierung machen, 2. in welchen Situationen sie diese Erfahrungen machen, 3. welcher Art die erlebte Stigmatisierung und Diskriminierung ist, 4. inwiefern besonders vulnerable Gruppen von Betroffenen zu verzeichnen sind, 5. wie die Betroffenen Diskriminierung und Stigmatisierung erleben, 6. welche Folgerungen sie daraus ziehen und wie sie die Erfahrung verarbeiten, 7. wie sie ihr potenzielles Stigma zur Vermeidung weiterer solcher Erfahrungen managen. Die Untersuchung kombiniert quantitative und qualitative Methoden. Die Ergebnisse dienen der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft zur Praxisentwicklung und gehen in den Diskurs der Sozialen Arbeit ein.
Forschungsteam Daniel Gredig Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiter Annabelle Raemy lic. phil. Dauer 01.02.2011 bis 30.05.2014 Kontakt Daniel Gredig Prof. Dr. phil., dipl. Sozialarbeiter (daniel.gredig@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s216-0023
Auftrag suva Abteilung Präventionsdienste Bereich Gesundheit in der Arbeitswelt Luzern Finanzierung suva Abteilung Präventionsdienste Bereich Gesundheit in der Arbeitswelt Luzern Forschungsteam Holger Schmid Prof. Dr. phil. Dauer 02.05.2012 bis 30.04.2013 Kontakt Holger Schmid Prof. Dr. phil. (holger.schmid@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Transfer Raemy, Annabelle/Gredig, Daniel (2013). Diskriminierungs- und Stigmatisierungserfahrungen von Menschen mit Diabetes in der Schweiz. Poster erschienen am 13.06.2013. 5. Fachtagung Klinische Sozialarbeit. Olten. Raemy, Annabelle/Gredig, Daniel (2013). Stigmatisierung – wie gehen Menschen mit Diabetes mit dem Stigma um? In: d-journal. (222). S. 16–19. Raemy, Annabelle/Gredig, Daniel (2013). Ungerechte Behandlung von Menschen mit Diabetes in Alltag und Beruf. In: d-journal. (221). S. 14–18.
Evaluation der suva-Kampagne «stolpern.ch»
Stolper- und Sturzunfälle sind die häufigsten Berufs- und Nichtberufsunfälle; jedes Jahr verunfallen in der Schweiz rund 295'000 Menschen. Die seit März 2010 laufende suva-Kampagne «stolpern.ch» versucht Stolper- und Sturzunfälle durch massenmediale und direkte Aktionen in den Betrieben zu reduzieren. Vor der Kampagne, im Sommer 2009, und nach der Kampagne, im Herbst 2012, wurden 58 Sicherheitsbeauftragte und 233 Mitarbeitende in Betrieben zu Einstellungen und Überzeugungen, zu physikalischen, organisationalen und sozialen Umgebungen und schliesslich zum Verhalten in Bezug auf Stolper- und Sturzunfälle im Längsschnitt befragt. Stolper- und Sturzunfälle wurden von den Sicherheitsbeauftragten und den Mitarbeitenden bagatellisiert und dies änderte sich durch die Kampagne nicht. Die Umsetzung von Massnahmen gegen Stolper- und Sturzunfälle, im Sinne von kleinen Einheiten des Verhaltens, hatte sich bei den Mitarbeitenden signifikant erhöht. Konkret wurde das Tragen eines passenden Schuhs, das Halten von Ordnung und das Säubern verschmutzter Böden, das Markieren von Stolperfallen und das Weitermelden derselben sowie die Benutzung des Handlaufs beim Treppensteigen gesteigert. Kampagneninhalte wurden von 95 Prozent der Sicherheitsbeauftragten und von 82
Prozent der Mitarbeitenden genutzt und in den meisten Fällen als hilfreich bewertet. Plakate und Spots hatten grössere Verbreitung als Aktionen im Betrieb. Letztere wurden allerdings eher als hilfreich bewertet. Die erhöhte Umsetzung von Massnahmen durch die Mitarbeitenden stand im Zusammenhang mit der intensiven Nutzung hilfreicher Kampagneninhalte. Die Kampagne hatte es geschafft, kleine Einheiten des Verhaltens zur Prävention von Stolper- und Sturzunfällen zu vermitteln und die Mitarbeitenden zu vorsorgendem Verhalten anzuhalten. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s216-0028
Evaluation von Wirkfaktoren innerhalb des Projekts SMS-COACH zum Rauchstopp bei Jugendlichen
Auftrag Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) Zürich
Innerhalb der Studie «SMS-COACH: Individuelle Förderung des Rauchstopps bei Jugendlichen über das Mobiltelefon» wurde die Wirksamkeit einer SMS-basierten Intervention zur Förderung der Rauchabstinenz bei Jugendlichen in einer kontrollierten Studie überprüft. Es wurden die Wirkfaktoren (fördernde und hemmende Faktoren) für das Erreichen von Rauchabstinenz untersucht und analysiert, welche Jugendlichen durch das Programm erreicht wurden und welche Jugendlichen davon profitieren konnten. Es nahmen 755 rauchende Berufsschülerinnen und -schüler teil, die mittels eines Online-Fragebogens unter anderem zur Teilnahmebereitschaft, zum Rauchverhalten, zur Intention zum Rauchstopp, zur Abhängigkeit befragt wurden. Anhand einer Mehrebenenanalyse zur Vorhersage der Teilnahmebereitschaft wurden auch Charakteristika der Berufsschulklasse (z.B. der Anteil der täglich Rauchenden in einer Klasse) einbezogen. In einem Mix-Method-Vorgehen wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von offen gestellten Fragen den quantitativen Ergebnissen gegenübergestellt. Tägliches Rauchen und höhere Intention zum Rauchstopp erhöhen die Teilnahmebereitschaft. Auf der Klassenebene begünstigt eine grosse Anzahl Anwesende bei der Programminformation und eine frühe Tageszeit der Informationsveranstaltung die Teilnahmebereitschaft. Die offenen Fragen zeigten, dass keine Lust, kein Interesse und keine Zeit als Gründe gegen eine Teilnahme angeführt werden und dass eine höhere Belohnung die Bereitschaft erhöhen würde. Um eine hohe Teilnahme für künftige Programme über das Mobiltelefon zu garantieren, sollte die individuelle Veränderungsbereitschaft berücksichtigt und die Lust zur Teilnahme gegebenenfalls auch über attraktive Belohnungen angeregt werden. Informationen zum Programm sollten möglichst früh am Tag und in Gruppen stattfinden.
Finanzierung Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) Zürich Forschungsteam Holger Schmid Prof. Dr. phil. Andrea Zumbrunn lic. phil. Simon Süsstrunk B.A. Dauer 30.06.2012 bis 31.12.2013 Kontakt Holger Schmid Prof. Dr. phil. (holger.schmid@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s216-0025
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Soziale Arbeit und Gesundheit Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Stiftung Sucht Basel
Innovative Methoden zur Wirkungsforschung in der stationären Suchttherapie – Messung von Veränderungen der Lebensqualität
Multidisziplinäres Interventionsprogramm für adipöse Kinder und Jugendliche unter Einbezug der Eltern und Peers – Keep On Moving
Kooperation Stiftung Sucht Basel
In einer Pilotstudie werden die Möglichkeiten innovativer Methoden zur Wirkungsforschung in der stationären Suchttherapie in zwei Einrichtungen der Stiftung Sucht erprobt. Stationäre sozialtherapeutische Einrichtungen für Personen mit Drogenproblemen stehen zunehmend unter Legitimationsdruck. Es gibt Befürchtungen, dass der Zugang zum stationären Angebot aus Kostengründen eingeschränkt wird und sich dies auf stationäre Suchteinrichtungen (Qualitäts- und Profilverlust, da sich spezialisierte Institutionen weitere Zielgruppen erschliessen) und auf Klienten und Klientinnen (Drehtüreffekt infolge der Therapieverkürzung, Chronifizierung) auswirken wird. Ziel des Projekts ist es zunächst, gesundheits-, lebensqualitäts- und konsumbezogene Indikatoren des Therapieerfolgs zu bestimmen und zu erheben. Danach werden Veränderungen in den Indikatoren im Verlauf der Therapie mit Merkmalen der Therapiearbeit in Zusammenhang gebracht und überprüft. Transfer-Workshops zu den Ergebnissen dienen dem Austausch zwischen Forschung und Praxis und der Vorbereitung eines detaillierten Forschungsgesuchs an den Schweizerischen Nationalfonds.
Im März 2012 ist in Aarau das Programm «Keep On Moving» mit 17 adipösen Kindern und Jugendlichen zwischen elf und 16 Jahren und ihren Eltern zum vierten Mal erfolgreich gestartet. Das Programm ist in Zusammenarbeit mit dem Institut Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, der Kinderklinik des Kantonsspitals Aarau und dem Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Basel entwickelt worden. Es ist von der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie und dem Schweizerischen Fachverein Adipositas im Kindes- und Jugendalter anerkannt, erfolgt ambulant, enthält Schulungseinheiten zu Bewegung, Ernährung und Verhalten und wird mittels erprobter Instrumente evaluiert. Die Besonderheit des Programms ist, dass erstmals der Peer-Education-Ansatz angewandt wird. Als Ergebnisse werden bei den Betroffenen eine Reduktion des Body-Mass-Indexes, eine Verbesserung des Ernährungs- und des Bewegungsverhaltens, eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit, des Selbstwertgefühls, der sozialen Kompetenzen und Lebensqualität erwartet.
Forschungsteam Lucy Bayer-Oglesby Dr. Holger Schmid Prof. Dr. phil. Dauer 01.04.2013 bis 31.03.2014 Kontakt Holger Schmid Prof. Dr. phil. (holger.schmid@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s216-0029
Transfer Basler Werner, Maja (2007). Übergewichtsprävention bei Migrantenkindern. Diplomarbeit Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Basler Werner, Maja/Zumbrunn, Andrea/Amann, Monika/Bolten, Margarete/Renner, Daniela/Renner, Andrea/Martensson, Mirjam/Stoll, Luzia (2013). Manual KEEP ON MOVING 2012. Ein interdisziplinäres Gruppentherapie-Programm für adipöse Kinder/Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren und ihre Eltern. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel. Deringer, Sabine (2007). «Dicke Lilli, gutes Kind». Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Präsentation am 24.01.2007. Referat Kantonsspital Aarau. Aarau. Deringer, Sabine (2008). Keep on Moving: Multidisziplinäres Interventionsprogramm für adipöse Kinder und Jugendliche unter Einbezug der Eltern und Peers. Erschienen am 01.05.2008. In: Newsletter der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. (10). S. 8–9. Deringer, Sabine/Amann, Monika (2010). Reduziert sich das Körpergewicht mithilfe des Peer Counseling-Ansatzes bei 11- bis 16-jährigen adipösen Jugendlichen? Poster erschienen am 23.09.2010. Internationale Fachtagung «Soziale Gesundheit stärken», ECCSW Berlin, 24./25. September 2010. Berlin. Deringer, Sabine/Zumbrunn, Andrea (2010). Keep on Moving: Ein multidisziplinäres Interventionsprogramm für adipöse Kinder und Jugendliche unter Einbezug der Eltern und Peers. In: Soziale Innovation. 5. Jg. S. 13–17. l'Allemand, Dagmar/Kirchhoff, Esther/Bolten, Margarete/Zumbrunn, Andrea/Sempach, Robert/Farpour-Lambert, Nathalie (2011). Evaluation of therapy for overweight children and adolescents in Switzerland: Therapy in multiprofessional group programs – Part 2, collection and analysis of data Milestone 6, BAG (Bundesamt für Gesundheit Bern). Ostschweizer Kinderspital/Fachverein Adipositas im Kindes- und Jugendalter/Universität Basel, Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik/Hochschule für Soziale Arbeit FHNW/Département de l'enfant et de l'adolescent, Hôpitaux Universitaires de Genève. l'Allemand, Dagmar/Kirchhoff, Esther/Bolten, Margarete/Zumbrunn, Andrea/Sempach, Robert/Farpour-Lambert, Nathalie (2012). Evaluation of therapy for overweight children and adolescents in Switzerland: Therapy in multiprofessional group programs – Part 2, collection and analysis of data Milestone 7. BAG Bern (Bundesamt für Gesundheit). Olten/Basel. Süsstrunk, Simon/Zumbrunn, Andrea (2013). Peer Counseling bei adipösen Kindern und Jugendlichen. Evaluation des sozialpädagogischen Ansatzes im multidisziplinären Gruppentherapie-Programm KEEP ON MOVING. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel. Zumbrunn, Andrea (2011). Adipositas-Gruppentherapie von Kindern und Jugendlichen – rundum eine Erleichterung. Resultate der KIDSSTEP-Studie zur Lebensqualität und psychischen Gesundheit. Präsentation am 03.11.2011. Jahrestagung Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter akj. Aarau.
Auftrag Stiftung für Forschung im Gesundheitswesen des Kantons Aargau SFGW Bundesamt für Gesundheit BAG, Sektion Drogen Finanzierung Stiftung für Forschung im Gesundheitswesen des Kantons Aargau SFGW Bundesamt für Gesundheit BAG, Sektion Drogen Hamasil-Stiftung Zürich Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau, Schwerpunktprogramm Gesundes Körpergewicht, Kantonsärztlicher Dienst Parrotia Stiftung c/o Lenz & Staehlin AG Zürich Krankenkassen der Teilnehmenden Förderstiftung Technopark Aargau Kooperation Kantonsspital Aarau, Kinderklinik Schweizerisches Tropen- und Public Health Institut, STPH, Universität Basel Forschungsteam Andrea Zumbrunn lic. phil. Monika Amann Simon Süsstrunk B.A. Maja Basler Werner dipl. Psychologin FH Dauer 01.01.2008 bis 31.03.2014 Kontakt Andrea Zumbrunn lic. phil. (andrea.zumbrunn@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Zumbrunn, Andrea (2011). The KIDSSTEP Obesity Study – Effects of group therapy on health-related quality of life, mental health status and eating behaviour in overweight children. Präsentation am 01.09.2011. Kongress Ärztliche Union für Kinder und Jugendliche fPmh. Montreux (Switzerland). Zumbrunn, Andrea/Amann, Monika (2013). Das Gruppentherapie-Programm KEEP ON MOVING für adipöse Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern in Aarau. Dokumentation der Durchführung des Peer Counseling-Ansatzes im Programmjahr 2012. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel. Zumbrunn, Andrea/Basler Werner, Maja/Amann, Monika (2014). Peer Counseling und Familienberatung bei stark übergewichtigen Jugendlichen im Rahmen einer ambulanten Gruppentherapie «Ich würde eher zu jemandem,wo das schon erlebt hat». In: SozialAktuell. (3). S. 34–36. Zumbrunn, Andrea/Bolten, Margarete/Kirchhoff, Esther (2013). Effects of a family-based group therapy on quality life and mental health status in obese children. In: Psychology and Health. 28. Jg. (Sup. 1). S. 162. Zumbrunn, Andrea/Bolten, Margarete/Kirchhoff, Esther/Farpour-Lambert, Nathalie/Martin, Xavier/ Sempach, Robert/l'Allemand, Dagmar (2013). Verbessert sich die Lebensqualität und psychische Gesundheit von adipösen Kindern/Jugendlichen im Verlauf der ambulanten Gruppentherapie? Ergebnisse der nationalen Evaluationsstudie KIDSSTEP-Obesity. Poster erschienen am 13.06.2013. 5. Fachtagung Klinische Sozialarbeit. Olten.
Substanzkonsum bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre
Das Ziel dieser Studie ist es, neue Erkenntnisse zum Thema problematischer Substanzkonsum bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre zu erlangen. Besonders sollen aus der Perspektive medizinischer Fachpersonen das Auftreten des problematischen Substanzkonsums und dessen Hintergründe ermittelt und Handlungsmöglichkeiten im Bereich Früherkennung und Frühintervention aufgezeigt werden. Das Projekt untersucht den Substanzkonsum bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre mittels einer Literaturstudie und empirischen Erhebungen (Online-Befragung und Delphi-Studie), welche die medizinischen Angebote, die Häufigkeit und die Hintergründe des Vorkommens erforschen. Vor diesem Hintergrund sollen im medizinischen Setting bestehende Prozesse der Früherkennung und Frühintervention beschrieben und optimale Prozesse zur Früherkennung und Frühintervention vorgeschlagen werden.
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s216-0008
Auftrag Bundesamt für Gesundheit BAG, Sektion Grundlagen Finanzierung Bundesamt für Gesundheit BAG, Sektion Grundlagen Forschungsteam Holger Schmid Prof. Dr. phil. Jan Willem Nieuwenboom Dr. phil. Lucy Bayer-Oglesby Dr. Carlo Fabian lic. phil. Simon Süsstrunk B.A. Dauer 19.11.2012 bis 31.08.2014 Kontakt Holger Schmid Prof. Dr. phil. (holger.schmid@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s216-0027
Auftrag Schweizerischer Nationalfonds SNF Finanzierung SNF (Schweizerischer Nationalfonds) SNF, Abteilung I: Geistes- und Sozialwissenschaften Kooperation Guy Bodenmann Prof. Dr. phil. Forschungsteam Holger Schmid Prof. Dr. phil. Jan Willem Nieuwenboom Dr. phil. Christelle Benz-Fragnière Dr. Dauer 01.04.2013 bis 31.03.2016 Kontakt Holger Schmid Prof. Dr. phil. (holger.schmid@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Strengthening couples during the transition to parenthood: A randomized controlled study
This study investigates the effects of couple relationship and infant care education on couples’ relationship satisfaction, individual psychological adjustment, and parenting of their infant across the transition to parenthood. Specifically, the research evaluates within a randomized controlled trial the effects of the Couple Care and Coping Program (CCC-P) against two other conditions: a self-directed learning approach where parents use a DVD to learn knowledge and skills needed to adapt to parenthood and treatment as usual (TAU). Couples (N = 210) will be recruited through three hospitals and then randomly assigned to one of the three conditions. Assessments by questionnaire and videotaped interaction will take place several times during the whole study. CCC-P consists of a one day workshop and a home visit conducted during pregnancy and four two hour sessions delivered in the couple’s home at monthly intervals after the birth of the child.
Summative Evaluation eines integrativen Gruppenrauchstopp-Programms für erwachsene Tabakabhängige, die auch regelmässig Cannabis konsumieren
Auftrag Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) Zürich
Neben dem Konsum von Alkohol ist das Rauchen von Tabak die am weitesten verbreitete Konsumform legaler Drogen. Gleichzeitig ist Cannabis die in Europa am weitesten verbreitete, illegale Droge. Der Konsum tritt in vielen Fällen gemeinsam auf. Evaluiert wird ein Gruppenrauchstopp-Programm für erwachsene Tabakabhängige, die auch regelmässig Cannabis konsumieren. Neben der Überprüfung der Zielerreichung werden qualitative Einzelinterviews mit den Projektpartnern und -partnerinnen durchgeführt.
Finanzierung Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) Zürich Forschungsteam Holger Schmid Prof. Dr. phil. Andrea Zumbrunn lic. phil. Maria Solèr M.A. Dauer 01.01.2012 bis 31.03.2014 Kontakt Holger Schmid Prof. Dr. phil. (holger.schmid@fhnw.ch) Institut Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0171 Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s216-0026
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Porträt
Im Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung ISS wird theoretisches und praxisnahes Wissen generiert und vermittelt. Dieses Wissen dient dazu, zentrale gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu erkennen und zu verstehen. Die Thematik «Sozialer Wandel» verbindet die drei Schwerpunkte des Instituts. Städte sind Zentren ökonomischer Entwicklung und Brennpunkte sozioökonomischer und kultureller Polarisierung. Soziale Arbeit wirkt mit in unterschiedlichen Kontexten dieser Prozesse. Im Schwerpunkt «Stadtentwicklung» wird untersucht, wie sich Professionelle der Sozialen Arbeit im Rahmen von Programmen und Strategien der Stadt- und Quartiersentwicklung positionieren können. Methoden der Stadt- und Sozialraumanalyse werden zielgruppen- und massstabsadäquat weiterentwickelt. Im Zentrum der Arbeiten steht das Ziel einer gerechten Verteilung von Lebenschancen. Prof. Dr. Matthias Drilling Institutsleiter
Der Schwerpunkt «Organisationaler Wandel» thematisiert den Mesobereich von Organisationen und den Einfluss von organisationalen Strukturen und politischen Programmatiken auf das professionelle Handeln in der Sozialen Arbeit. Von Interesse ist zudem, inwieweit die Ausgestaltung des Organisationskontextes von politischen Vorgaben abhängig ist. Im Master of Advanced Studies MAS-Programm Change und Organisationsdynamik liegt der Fokus auf der Wechselwirkung von Veränderungsprozessen in Teams und Organisationen. Dabei geht es darum, aus einer Führungs- bzw. Beratungsperspektive das Zusammenspiel von Person und Struktur besser zu verstehen und in den eigenen Kontext der Organisation einbringen zu können. Im Schwerpunkt «Sozialplanung» werden sozialplanerische Praxen aus der Sichtweise von Sozialer Arbeit erforscht und weiterentwickelt. Der Schwerpunkt untersucht, in welchen Bereichen Sozialplanung stattfindet, welche Akteurinnen und Akteure beteiligt sind, welche Planungskomponenten eine Rolle spielen und wie die Befunde aus Planungsanalysen in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit umgesetzt werden. Ein Hauptaugenmerk richtet sich auf das sozialplanerische Verwaltungshandeln. Darüber hinaus leistet der Schwerpunkt einen Beitrag zur sozialpolitischen Debatte durch seine thematische Fokussierung auf das System der Sozialen Sicherheit und soziale Probleme wie Armut, Verschuldung und Obdachlosigkeit.
Kontakt: Prof. Dr. Matthias Drilling, Institutsleiter T +41 61 337 27 12, matthias.drilling@fhnw.ch www.fhnw.ch/sozialearbeit/iss
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung QuAKTIV – naturnahe, kinder- und jugendgerechte Quartierund Siedlungsentwicklung im Kanton Aargau Carlo Fabian, Timo Huber, Tanja Klöti, Magdalene Schmid und Matthias Drilling
Abstract
Das Programm QuAKTIV hat zum Ziel, eine naturnahe sowie kinder- und jugendgerechte Quartier- und Siedlungsentwicklung zu fördern. Dies soll über die partizipative Umsetzung von konkreten Vorhaben in der Gestaltung von naturnahen Erlebnis-1 resp. Spiel- und Begegnungsräumen im Rahmen von drei Pilotprojekten im Kanton Aargau erreicht werden. Gestartet ist das Programm für drei Jahre im Frühjahr 2013. Als Ergebnis sollen neben den drei Umsetzungen resp. deren Planungen die Erfahrungen in eine systematische Methoden- und Instrumentensammlung münden. Zudem werden die Prozesse sowie demokratiespezifische Anliegen im Rahmen von Evaluationen analysiert. Auftrag, Zielsetzung und Fragestellungen Carlo Fabian, lic. phil. Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Timo Huber, B.Sc. Wissenschaftlicher Assistent
Mit dem Auftrag, Wissen und Erfahrungen im Rahmen von naturnahen sowie kinder- und jugendgerechten Quartier- und Siedlungsentwicklungen systematisch aufzuarbeiten, weiterzuentwickeln und zu evaluieren, startete das Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung ISS zusammen mit dem Institut Kinder- und Jugendhilfe IKJ der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW das Programm QuAKTIV im Frühjahr 2013. Auftraggeber ist der Kanton Aargau, involvierte Stellen sind das Departement Bau, Verkehr und Umwelt, das Departement Bildung, Kultur und Sport sowie das Naturama Aargau (Fachstelle Umweltbildung). Ziele sind die Ausarbeitung und Prüfung von Instrumenten und Methoden, welche die partizipative Planung und Umsetzung unterstützen. Diese sollen anschliessend im Rahmen von Tools so aufbereitet werden, dass sie für weitere Umsetzungen zur Verfügung gestellt und genutzt werden können (Multiplikation und Transfer). Das Programm zielt im Weiteren auf eine Verstetigung des Erarbeiteten ab. Die partizipative Planungskultur soll in die Strukturen und Prozesse von Politik und Verwaltung fix eingebettet werden. Auf Forschungsseite stehen evaluative Fragestellungen im Fokus. Einerseits geht es um die Prozessevaluation und Ergebnisevaluation auf Programm- sowie auf Pilotprojektebene. Hier gilt es zu eruieren, wie solch ein Programm und die Projekte in Kooperation mit verschiedenen Fachstellen und Instanzen in den Gemeinden sowie mit den Kindern und Jugendlichen funktionieren, welche Regelmässigkeiten erkennbar sind oder welche situativen Momente jedes Projekt einzigartig machen. Andererseits sollen alternative Mitwirkungsformen jenseits der klassischen politischen Partizipation im Rahmen der direkten und repräsentativen Demokratie aus demokratietheoretischer Sicht unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Folgende Aspekte sollen dabei besonders hervorgehoben werden: Inklusion von weiteren Personenkreisen, Mitwirkungsqualität (Kontinuität, Tiefe, Ausgewogenheit, Ergebnisoffenheit, Fairness), Sozialisation (Werthaltungen, Einstellungen, Haltungen, individuelles Verhalten), Einbettung und Wechselwirkung mit traditionellen Mitwirkungsmöglichkeiten, Gerechtigkeit (Selektion und Ausschluss bestimmter Gruppen). Hintergrund und Forschungsstand
Eine in den letzten Jahren im Kanton Aargau gestiegene Nachfrage zur Unterstützung bei der Umsetzung von Planungsvorhaben im Bereich von Spiel- und BegegTanja Klöti, M.A. Wissenschaftliche Assistentin
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er Begriff «Erlebnisraum» lässt territorial Offenheit zu und beinhaltet somit auch die wichtigen Schnittstellen D von einem spezifischen, eingegrenzten Ort (Platz) in die Siedlung oder das Quartier.
nungsplätzen bei den kantonalen Fachstellen Jugend sowie Umweltbildung Naturama führte zur Feststellung, dass partizipative, ökologische und pädagogische Ziele stärker als bisher in den jeweiligen Projekten gemeinsam zu berücksichtigen sind. Dafür fehlen entsprechende Modelle, Methoden und Strukturen. Partizipation von Kindern und Jugendlichen
Obschon auf internationaler wie nationaler Ebene Absichten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen deklariert werden, gehören diese Zielgruppen meist nicht zu den massgeblichen Akteurinnen und Akteuren in der Quartier- und Siedlungsentwicklung. Mitwirkung, gerade auch im direkten Wohnumfeld, kann jungen Menschen jedoch wesentliche Erfahrungen im Kontext des Aufwachsens ermöglichen, z.B. sich für etwas einzusetzen, das sichtbar werden kann und dadurch die Identifikation mit dem Wohnumfeld erhöhen. Aus diesem Grund steht beim vorliegenden Programm die partizipative Planung und Gestaltung von naturnahen Erlebnisräumen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen im Zentrum. Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Quartier- und Siedlungsentwicklung ist jedoch bereits seit längerer Zeit ein aktuelles Thema (Hüttenmoser & Degen-Zimmermann 1995). Themen wie «Grün-/Freiflächen», «Verkehr», «Nischen», «Veränderbarkeit/Verfügbarkeit von privaten und öffentlichen Räumen» sowie «Verantwortung und Mitentscheidung» werden seither in nahezu alle Politikbereiche getragen und auch nicht mehr nur auf Kinder und Jugendliche fokussiert, sondern vielmehr als ein grundsätzlicher und zielgruppenunabhängiger Demokratisierungsansatz in der Siedlungsentwicklung verstanden (Albers 2006).
Magdalene Schmid, Diplom-Pädagogin Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Wir unterschieden vier Schritte von Partizipation: Mitgestalten
Selbstverwalten Mitentscheiden Mitwirken Informieren
Abbildung 1: Partizipationsschritte (in Anlehnung an Lüttringhaus 2000 & Frehner et al. 2004)
Der erste Partizipationsschritt des Informierens ist der Ausgangspunkt eines jeden Partizipationsprozesses, jedoch noch nicht als Partizipation im engeren Sinne zu verstehen. Ein partizipatives Verfahren beginnt mit der aktiven Mitwirkung, also wenn Kinder und Jugendliche in der Ideenfindung und Planungsphase mitreden und mitdiskutieren, Vorschläge machen und mitplanen können. Wenn dieser Prozess in die Mitentscheidung vonseiten der Kinder und Jugendlichen mündet, kann von «echter» Partizipation gesprochen werden. Unter gewissen Umständen können Projekte in die (halb-)autonome Verwaltung durch Kinder und Jugendliche übergeben werden; die Selbstverwaltung stellt somit einen zusätzlichen Partizi-
Prof. Dr. Matthias Drilling Institutsleiter
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II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung QuAKTIV – naturnahe, kinder- und jugendgerechte Quartier- und Siedlungsentwicklung im Kanton Aargau
«Die Zusammenarbeit in der Steuergruppe gestaltet sich konstruktiv und effizient.» Lucia Treier Sachbearbeiterin Abteilung Volksschule, Departement Bildung, Kultur und Sport, Kanton Aargau
pationsschritt dar. Für die Pilotprojekte in den Gemeinden soll eine Beteiligung angestrebt werden, die sowohl Mitwirkung als auch verbindliche Entscheidungen beinhaltet (Jaun 2001). Kinder und Jugendliche sind in Partizipationsprojekten jedoch auch auf Erwachsene angewiesen, die als Prozessbegleiter und -begleiterinnen Verantwortung für die Beteiligungsprojekte übernehmen, unter anderem durch eine angemessene Methodenwahl und indem die Umsetzung von Entscheidungen mit Kindern und Jugendlichen möglichst zeitnah stattfindet.
Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist aus unterschiedlichen Gründen von Bedeutung. Prinzipiell ist die Partizipation von Kindern und Jugendlichen als international gültiges Grundrecht verankert, siehe z.B. UN-Kinderrechtskonvention, Europäische Charta der Beteiligung der Jugend am Leben der Gemeinden und der Region (vgl. z.B. Bundesamt für Sozialversicherungen, 2008). Die Schweiz hat sich verschiedenen dieser Übereinkünfte verpflichtet. Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihrer Minderjährigkeit von politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen. Partizipative Verfahren stellen eine Möglichkeit dar, junge Menschen frühzeitig in das demokratische System einzubinden und sie am Diskurs und Dialog direkt und nicht über Delegierte zu beteiligen. Durch reale Erfahrungen der Beteiligung und Mitwirkung erleben Kinder und Jugendliche, dass ihre Rechte ernst genommen werden und dass sie Einflussmöglichkeiten bei der Gestaltung des Gemeinwesens haben (Olk & Roth 2007). Zudem eröffnet die Partizipation von Kindern und Jugendlichen wertvolle Entwicklungschancen auf individueller wie kollektiver Ebene. Mit der verstärkten Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in für sie relevante Entscheidungsprozesse wird ihre politische Sozialisation gefördert, Selbstwirksamkeit und Verantwortung erlebbar und es werden Begegnungen zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen möglich, die nicht an den Grenzen von Generation, sozialer Herkunft, Geschlecht oder kultureller Verortung haltmachen. Partizipative Projekte, welche Kinder und Jugendliche nicht als zu erziehende Objekte, sondern als eigenständige Subjekte behandeln, stellen somit ein wichtiges Lernfeld für Kinder und Jugendliche dar (Jaun 2001).
in erster Linie von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, bieten sich Möglichkeiten an, wie z.B. Erlebnisräume, Spiel- und Begegnungsorte, Gärten für gemeinsame Nutzung oder «Bauplätze». Als naturnah bezeichnet man Lebensräume, welche durch ein nährstoffarmes Bodensubstrat aus einheimischen Materialien und einem grossen Artenreichtum an einheimischen Wildpflanzen geprägt sind und damit auch einen Lebensort für einheimische Tiere ermöglichen (Definition Fachstelle Naturama Aargau). Folgende Merkmale sind zentral (Wolfgang 2001): Verwendung von lokalen, natürlichen Materialien; Verwendung einheimischer und standorttypischer (Wild-)Pflanzen; Schaffen von Lebensraum für einheimische Tiere; Förderung von Artenvielfalt durch vielfältige Strukturen und Nischen; sparsamer Umgang mit Ressourcen und Energie; grossflächig entsiegelter Boden; standortgetreue Gestaltung. Ein weiteres Merkmal, gerade für Räume, die vorab für Kinder und Jugendliche bestimmt sind, ist die vielfältige und veränderbare Nutz- und Aneignungsmöglichkeit. Methodisches Vorgehen
Das Programm QuAKTIV umfasst folgende praxis- und forschungsorientierte Elemente: Grundlagen erarbeiten: Bestehendes Wissen und Erfahrungen zu partizipativen und naturnahen Projekten werden recherchiert, systematisch analysiert und dokumentiert. Diese Dokumentation dient als Arbeitsgrundlage für die Umsetzung in den Pilotgemeinden. Projekte in drei Pilotgemeinden umsetzen: Vor Ort werden gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen sowie Verantwortlichen aus Verwaltung, Politik, Planung und Jugendarbeit Projekte im Bereich naturnaher Quartier- und Siedlungsentwicklung durchgeführt. Dabei orientieren sich die einzelnen Pilotprojekte am folgenden Kreislauf zur Planung und Steuerung des Sozialen Raumes (Dittmann, Fabian, Uebelhart & Drilling 2013).
Analyse
Die Massstabsebene, auf der naturnahe Projekte realisiert werden können, ist dabei höchst unterschiedlich und reicht von der Einrichtung von Schutzgebieten bis zur Heckenpflege, von der Neupflanzung von Hochstamm(obst)bäumen bis zur Gewässerrenaturierung. Für die naturnahe Gestaltung von Plätzen und Räumen, die 2 Dazu
gehört auch das physische und psychische Wohlbefinden, welches hier durch Bewegung, Entdeckung, kreative Entfaltung und informelles Lernen gefördert wird. 3 Vgl. z.B. Projekt BiodiverCity (www.biodivercity.ch) (vgl. auch Bauer & Martens 2010).
Evaluation
Sozialer Raum, Soziale Probleme, Lebenslage
Politik
Der Anspruch nach Naturnähe ist sowohl ein wichtiges individuelles Ziel, als auch ein Standortvorteil2 für Gemeinden sowie ein Ziel der Nachhaltigkeit. Immer öfter werden ökologische und soziale Fragen zur Nachhaltigkeit gemeinsam gedacht.3
Ökonomie
Recht
Naturnähe als zentraler Faktor für nachhaltige Entwicklung sowie als Standortvorteil von Gemeinden
Zielsetzung
Implementierung
Abbildung 2: Kreislauf zur Planung und Steuerung des Sozialen Raums im Kontext von Recht, Politik und Ökonomie (vgl. Dittmann, Fabian, Uebelhart & Drilling 2013)
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung QuAKTIV – naturnahe, kinder- und jugendgerechte Quartier- und Siedlungsentwicklung im Kanton Aargau
Transfer in die Praxis ermöglichen: Die gemachten Erfahrungen werden dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht. Eine Abschlusstagung sowie Erfahrungsaustauschveranstaltungen unterstützen den Transfer in die Praxis. Praxisleitfaden bereitstellen: Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Gemeinden erhalten einen Leitfaden mit Methoden und Instrumenten, die eine umfassende und nachhaltige Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Planung und Umsetzung einer naturnahen Quartier- und Siedlungsentwicklung fördern. Verstetigung unterstützen: Es werden Vorschläge erarbeitet, wie das Thema naturnahe, kinder- und jugendgerechte Quartier- und Siedlungsentwicklung im Kanton Aargau in den Strukturen von Politik und Verwaltung verankert werden kann. Evaluation: Interne Evaluation: a) Kontinuierliche Überprüfung der eingesetzten Methoden/Instrumente sowie durchgeführten Aktivitäten/Prozesse, insbesondere während der Entwicklung, Planung und Umsetzung der Pilotprojekte, mit dem Ziel der Optimierung der laufenden Projekte bzw. der Folgeprojekte in weiteren Gemeinden. b) Abschliessende Überprüfung der erzielten Ergebnisse auf der Ebene des Programms sowie der drei Pilotprojekte in den Gemeinden. Externe Evaluation: Evaluation des Demokratiegehalts alternativer Partizipationsformen.
«Durch die Kooperation konnten rasch wichtige und kompetente Partnerinnen und Partner involviert und das Projekt schon in der Konzeptphase massgeblich weiterentwickelt werden.» Lucia Treier Sachbearbeiterin Abteilung Volksschule, Departement Bildung, Kultur und Sport, Kanton Aargau
Ergebnisse
Es können vorerst nur wenige Ergebnisse zum Prozess genannt werden. Drei Gemeinden konnten als Pilotgemeinden gefunden werden: Aarburg, Birmenstorf und Herznach. Sie repräsentieren unterschiedliche Gemeindetypen und haben andere Ausgangslagen. Erste Begehungen im Herbst 2013 mit Kindern und Jugendlichen in Aarburg waren erfolgreich und zeigen Möglichkeiten, wie die Themen Naturnähe und Kinderund Jugendgerechtigkeit zusammenkommen können. In den anderen Gemeinden erfolgt die Umsetzung ab 2014. Den drei weiteren interessierten Gemeinden, die nicht als Pilotgemeinden aufgenommen werden konnten, wird seitens des Programms eine minimale Beratung zu Partizipation und Naturnähe angeboten.
Diskussion
Die ersten neun Monate der Programmlaufzeit zeigen, dass zu den fachlichen und methodischen Fragen und Herausforderungen in solch einem Umsetzungsprojekt insbesondere auch organisatorische, institutionelle und standortspezifische Herausforderungen hinzukommen. Die Grundausrichtung, Betroffene zu Beteiligten zu machen, zeigt sich auf dieser Ebene gut und es wird deutlich, dass ein der Situation und den Bedürfnissen, aber auch Möglichkeiten angepasstes und gemeinsam entwickeltes Vorgehen entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung ist. Transfer
Transfer ist ein ausgeprägtes Ziel des Programms. Zentral ist die Website www. quaktiv.ch. Im Weiteren werden während der Programmlaufzeit verschiedene Erfahrungsaustauschtreffen, Workshops und Tagungen mit den Arbeitsgruppen der teilnehmenden Pilotprojekte sowie mit weiteren, auch ausserkantonalen interessierten Fachstellen durchgeführt. Ein Transfer bahnt sich zudem zu den Themen Gesundheitsförderung und Prävention an. Im Weiteren haben verschiedene Fach-
stellen aus weiteren Kantonen grosses Interesse am Programm bekundet – Kooperationsmöglichkeiten werden geprüft. Eine Toolbox sowie diverse Publikationen sind geplant. Erkenntnisse aus der Grundlagen-, Methoden- sowie Evaluationsarbeit des Programms fliessen in die Vertiefungsrichtung Soziale Ungleichheit und Raum des Bachelor-Studiums in Sozialer Arbeit ein. Auftraggeberschaft und Finanzierung
Auftraggeberschaft: Kanton Aargau (Departement Bau, Verkehr und Umwelt; Departement Bildung, Kultur und Sport; Naturama Aargau – Fachstelle Umweltbildung) Finanzierung: Swisslos Kanton Aargau und Stiftung Mercator Schweiz
«Unsere Fachstelle konnte bereits bei einer früheren Zusammenarbeit mit der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW von einer fundierten, aussagekräftigen Datenerhebung und -auswertung profitieren.» Lucia Treier Sachbearbeiterin Abteilung Volksschule, Departement Bildung, Kultur und Sport, Kanton Aargau
Umsetzungs- und Forschungsteam
Planung, Umsetzung, Entwicklung Tools, interne Evaluation: Carlo Fabian lic. phil., Timo Huber BSc, Tanja Klöti MA, Prof. Dr. Matthias Drilling, Magdalene Schmid Dipl. Päd. Externe Evaluation: PD Dr. Thomas Widmer, Institut für Politikwissenschaften Universität Zürich Schlüsselbegriffe
Stadtentwicklung, Naturnähe, kindergerecht, jugendgerecht, Partizipation, Demokratie, Quartier Dauer
März 2013 bis Februar 2016 Literatur Albers, Gerd (2006). Zur Entwicklung des Planungsverständnisses: Kontinuität und Wandel. In: Klaus Selle (Hg.) Zur räumlichen Entwicklung beitragen. Konzepte. Theorien. Impulse. Dortmund: Verlag Dorothea Rohn. S. 43–55. Bauer, Nicole/Martens, Dörte (2010). Die Bedeutung der Landschaft für die menschliche Gesundheit – Ergebnisse neuster Untersuchungen der WSL. In: Forum für Wissen. S. 43–51. Bundesamt für Sozialversicherungen (2008). Strategie für eine schweizerische Kinder- und Jugendpolitik. Bern: BSV. Dittmann, Jörg/ Fabian, Carlo/ Uebelhart, Beat/Drilling, Matthias (2013). Planung und Steuerung des Sozialen Raumes im Kontext von Ökonomie, Recht und Politik. Manuskript zur Vertiefungsrichtung Soziale Ungleichheit und Raum. Basel. FHNW Frehner, Peter/Pflug, David/Weinand, Christiane/Wiss, Georgio (2004). Wissensbox. Funtasy Projects. Arlesheim: Verein funtasy projects. URL: www.funtasy-projects.ch/d/frame_deutsch.html. [Zugriffsdatum: 04.04.2013] Hüttenmoser, Marco/Degen-Zimmermann, Dorothee (1995). Lebensräume für Kinder. Empirische Untersuchungen zur Bedeutung des Wohnumfeldes für den Alltag und die Entwicklung der Kinder. Nationales Forschungsprojekt «Stadt und Verkehr», Bericht Nr. 70. Wabern bei Bern: Edition Soziothek. Jaun, Thomas (2001). Angst vor Kindern? Die Notwendigkeit der Kinderpartizipation und Wege dazu. Bern: BLMV. Lüttringhaus, Maria (2000). Stadtentwicklung und Partizipation. Fallstudien aus Essen-Katernberg und der Dresdner Äußeren Neustadt. Bonn: Stiftung Mitarbeit. Olk, Thomas/Roth, Roland (Hg.) (2007). Mehr Partizipation wagen. Argumente für eine verstärkte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. Wolfgang, Eder (2001). Spiel(t)räume naturnah mit Kindern gestalten. Praktischer Leitfaden zur Planung von Spielplätzen. Steyr: Jugendreferat des Landes OÖ.
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung SNF, DO REsearch (DORE) Forschungsteam Miryam Eser Davolio Dr. (ehemalige Mitarbeiterin) Jutta Guhl Diplom-Sozialarbeiterin FH, lic. phil. Fabienne Rotzetter M.A. Dauer 01.12.2010 bis 31.03.2013 Kontakt Jutta Guhl Diplom-Sozialarbeiterin FH, lic. phil. (jutta.guhl@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
«Erschwerte Kooperation» in der sozialarbeiterischen Beratungssituation – Sozialarbeitende im Spannungsfeld zwischen strukturellen Belastungen und Professionalisierung
Empowerment of the Social Sector in postwar Bosnia and Herzegovina. The inter- and transdisciplinary Research Project on Juvenile Delinquency as an example for Cooperative Social Planning Processes
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW KFH-DC Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz, Development Cooperation Program
Im Rahmen dieser Studie wurde die Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeitenden und ihren Klientinnen und Klienten auf drei kommunalen Sozialdiensten untersucht. Dabei interessierten sowohl die Faktoren, die erschwerend auf die sozialarbeiterische Beratungssituation einwirken, als auch diejenigen Faktoren oder Strategien, die nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einer gelingenden Zusammenarbeit geführt haben. Um der Komplexität des Untersuchungsgegenstands gerecht zu werden, richtete sich der Blick einerseits auf die strukturellen und organisatorischen Bedingungen wie auch andererseits auf die fachlichen und persönlichen Handlungsstrategien der Beteiligten. In methodischer Hinsicht haben wir eine Analyse von Gesprächssequenzen sozialarbeiterischer Beratung, explorative Gruppendiskussionen und Einzelinterviews mit den Sozialarbeitenden in den teilnehmenden Institutionen sowie problemzentrierte Interviews mit Klientinnen und Klienten durchgeführt. Zur Diskussion der Ergebnisse fanden Treffen mit der wissenschaftlichen Fokusgruppe, den Sozialdienstleitenden, den Teams und den Unterstützungssuchenden statt. In strukturierten Gruppendiskussionen wurden praxisrelevante Empfehlungen und professionelle Standards für den Umgang mit erschwerter Kooperation abgeleitet, welche in Form eines Praxisoptimierungsverfahrens erprobt und überprüft wurden. Die Ergebnisse dieser Studie richten sich sowohl an die Praxis der Sozialen Arbeit als auch an die Aus- und Weiterbildung.
Projektort: Tuzla, Kanton Tuzla, Bosnien und Herzegowina (BiH). Im Projekt wurde untersucht, welche Faktoren die Entwicklung von Jugenddelinquenz im Nachkriegsund Transitionskontext von Bosnien und Herzegowina massgeblich beeinflussen. Das transdisziplinäre bosnische Forschungsteam mit Vertretern und Vertreterinnen des Sozialministeriums, drei Fakultäten der Universität Tuzla und einer NGO, setzten «mixed methods» für die Umsetzung ein. Der Schwerpunkt lag auf dem für BiH neuen qualitativen Zugang mit halbstrukturierten Interviews. Die Stichprobe umfasste Institutionenvertreter und -vertreterinnen (N=41), delinquente Jugendliche (N=37) und ihre Eltern (N=31). Basierend auf den Ergebnissen wurden Empfehlungen für Prävention, Intervention und Rehabilitation formuliert. Parallel dazu führte das für die Begleitung und Unterstützung zuständige Team der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW eine Prozessevaluation des für Bosnien und Herzegowina neuen kooperativen Forschungsprozesses durch und entwickelte Guidelines für transdisziplinäre Sozialplanung im Transitionskontext.
Kooperation University of Tuzla: Faculty of Philosophy, Department of Social Work / Faculty of Medicine / Faculty of Education and Rehabilitation Ministry of Labor and Social Policy Vive žene, Center for Therapy and Rehabilitation
Transfer Eser Davolio, Miryam/Guhl, Jutta/Rotzetter, Fabienne (2013). Erschwerte Kooperation in der Sozialhilfe. Sozialarbeitende im Spannungsfeld von strukturellen Rahmenbedingungen und Professionalität. Basel: gesowip. Eser Davolio, Miryam/Guhl, Jutta/Rotzetter, Fabienne (2013). Strategien gegen schwierige Situationen der Zusammenarbeit. In: Zeitschrift für Sozialhilfe. 110. Jg. (4). S. 26–27. Guhl, Jutta (2012). Wie Sozialarbeitende zu Diskriminierung beitragen. Kritische Gedanken zum Kulturbezug in der Sozialen Arbeit. In: SozialAktuell. 44. Jg. (6). S. 20–22. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0033
Transfer Schürch, Barbara (2011). Inter- und transdiziplinäre Kooperation in der Sozialplanung – ein internationales Pilotprojekt zur Jugenddelinquenz in Bosnien und Herzegowina. In: Soziale Innovation. 6. Jg. S. 44–51.
Entwicklung der innerorganisationalen Kooperationskompetenz
Komplexer werdende Problemfelder und eine zunehmende Spezialisierung bedingen die Zusammenarbeit verschiedener Professionen und Disziplinen in den Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit. Dies verlangt von allen die Fähigkeit zu kooperieren, um die Folgen der professionellen Ausdifferenzierung auszugleichen. Um herauszufinden, wie sich Kooperation im Arbeitsalltag gestaltet, wurde in einer Vorstudie die innerorganisationale Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team untersucht. Es zeigte sich, dass sich die innerorganisationale Kooperation auf der individuellen, interpersonellen und strukturellen Ebene umfassend darstellen lässt. Die Erkenntnisse der Vorstudie, inhaltlicher wie auch methodischer Art, unterstützen das Folgeprojekt «Entwicklung der innerorganisationalen Kooperationskompetenz». Der Fokus dieser Studie liegt auf einem Vergleich des IST- und SOLL-Zustands der innerorganisationalen Kooperation sowie einer darauf basierenden Intervention. Vier Organisationen aus dem Profit-, Nonprofit- sowie Publicbereich beteiligen sich an der Studie. Transfer Kaegi, Urs (2012). Organisationale Zusammenschlüsse im Nonprofit-Bereich – Eine empirische Untersuchung über soziale Faktoren und die Suche nach Aspekten eines gelingenden Zusammenschlusses. Wiesbaden: VS Verlag.
Forschungsteam Barbara Schürch lic. phil. Miryam Eser Davolio Dr. (ehemalige Mitarbeiterin) Eva Tov Prof. Dr. (ehemalige Mitarbeiterin) Dauer 01.04.2009 bis 31.03.2013 Kontakt Barbara Schürch lic. phil. (barbara.schuerch@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0027
Finanzierung 3F Organisation Kooperation Wohnschule Dentenberg Soziale Dienste Oberer Leberberg Riesner & Braun Consulting Forschungsteam Urs Kaegi Prof. Dr. phil. Anne Birk M.A. Barbara Bösiger dipl. Sozialpädagogin FH Dauer 01.01.2013 bis 30.06.2015 Kontakt Urs Kaegi Prof. Dr. phil. (urs.kaegi@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0054
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Auftrag Verein Quartierzentrum Fraumatt Finanzierung Verein Quartierzentrum Fraumatt Forschungsteam Carlo Fabian lic. phil. Patrick Oehler M.A. Dauer 01.04.2012 bis 31.12.2013 Kontakt Carlo Fabian lic. phil. (carlo.fabian@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Evaluation Fraumatt – Quartiertreffpunkt Liestal
Der 2011 neu eröffnete Quartiertreffpunkt Fraumatt in Liestal wurde im Auftrag des Vorstands des Treffpunkts im Rahmen eines kleinen Projekts hinsichtlich Inanspruchnahme und Zielerreichung evaluiert. Die Grundlage für den Betrieb des Quartierzentrums ist der Bericht zur Sozialraumanalyse und Konzeptentwicklung von Oehler (2009). Die Studie basiert auf den Grundsätzen der Evaluationsforschung und ist multimethodisch angelegt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Treffpunkt in den ersten zwei Jahren viel initiieren und bewegen konnte, dass Entwicklungen und Begegnungen stattgefunden haben und dass Einzelpersonen oder Gruppen in verschiedener Form Unterstützung erhalten haben. Auch hat sich gezeigt, dass auf organisatorischer Ebene (Rollen, Aufgaben, Kompetenzen) noch Klärungs- und Präzisierungsbedarf besteht. Transfer Fabian, Carlo (2013). Evaluation «Quartierzentrum Fraumatt», Liestal. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel. Oehler, Patrick (2009). Integration und Quartierentwicklung im Fraumattquartier Liestal. Eine Sozialraumanalyse und Konzeptentwicklung zu einem Pilotquartierentwicklungsprojekt im Auftrag der Stadt Liestal. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel.
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0048
Auftrag Bundesamt für Raumentwicklung ARE Kanton Aargau
Integrierte Quartierentwicklung Aarburg Nord – Programm «Projets Urbains Integration in Wohngebiete»
Finanzierung Bundesamt für Raumentwicklung ARE
Aarburg-Nord (4100 Bewohnerinnen und Bewohner) ist ein durch Verkehrsachsen (Kantonsstrasse, SBB-Linien), topografische (Felsenge, Aare) sowie politisch-administrative Lage (Kantonsgrenze) geteiltes Wohngebiet. Die Folgen drücken sich im Sozialen, Städtebaulichen und Gewerblichen aus: hohe Fluktuation der Bevölkerung, Vernachlässigung einzelner Wohnsiedlungen, Konzentration von sozial benachteiligten Menschen, Abwanderung des Kleingewerbes und Ausbreitung von agglomerationstypischen Gewerben entlang der Kantonsstrasse. In der Folge leidet das Image des Wohngebietes und die Potenziale (funktionierendes Zusammenleben, grosse Freiraum- und Grünflächen, Nähe zur Aare usw.) werden nicht thematisiert. Das Projekt, das im Rahmen der 2. Phase des Modellvorhabens des Bundes «projets urbains» umgesetzt wird, zielt auf professionsorientierter Ebene darauf ab, über ein Quartierbüro auf die soziale und städtebauliche Entwicklung von Aarburg-Nord Einfluss zu nehmen. In einer weiteren Phase des Projekts (etwa 2015) soll wissenschaftlich untersucht werden, welche Verständnisse vom Zusammenhang zwischen sozialer und städtebaulicher Entwicklung bei den unterschiedlichen Akteuren bestehen und wie diese die quartierbezogenen Handlungsfelder der Sozialen Arbeit rahmen.
Kooperation Gemeinde Aarburg Bundesamt für Raumentwicklung ARE Forschungsteam Matthias Drilling Prof. Dr. Katrin Haltmeier lic. phil., M.A. Barbara Schürch lic. phil. Martina Stanga Praktikantin (ehemalige Mitarbeiterin) Dauer 01.06.2012 bis 30.05.2016 Kontakt Matthias Drilling Prof. Dr. (matthias.drilling@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0046
Transfer Klöti, Tanja/Drilling, Matthias/Weiss, Stephanie (2013). Partizipation in der kollaborativen Siedlungsplanung. Herausforderungen und Handlungsoptionen für die Soziale Arbeit. In: SozialAktuell. 45. Jg. (10). S. 23–27.
Jugend und Gewalt: Good Practice der Prävention im Sozialraum, in der Familie und in der Schule
2010 wurde vom Bundesrat das fünfjährige Programm «Jugend und Gewalt» verabschiedet. Ziel ist es, Entscheidungsträgerinnen und -träger aus der Politik und Verwaltung sowie Fachleute und Praktikerinnen und Praktiker bei der Konzeption, der Umsetzung und der Evaluation von Gewaltpräventionsmassnahmen bei Jugendlichen zu unterstützen. Mit dem vorliegenden Projekt sollen konkret Good Practices der Gewaltprävention in den Bereichen Sozialraum, Familie und Schule erarbeitet werden. Dazu werden in einem ersten Schritt ausgehend von wissenschaftlicher Literatur zentrale Kriterien herausgearbeitet. Danach sollen diese Kriterien mit bestehenden, konkreten Praxisprojekten innerhalb der Schweiz verknüpft werden. Ziel ist es, je Themenbereich einen praxisnahen Leitfaden mit Kriterien, Beispielen und Empfehlungen zu entwickeln. Die Arbeiten basieren auf umfassenden Literaturrecherchen sowie Workshops mit verschiedenen Fachleuten der Gewaltprävention aus der ganzen Schweiz. Transfer Fabian, Carlo/Käser, Nadine (2013). Good-Practice-Kriterien der Prävention von Jugendgewalt in den Bereichen Familie, Schule und Sozialraum. Erschienen am 15.11.2013. Nationale Konferenz, 14. und 15. November 2013: Jugend und Gewalt. Genf. Fabian, Carlo/Piñeiro, Esteban (2013). Zwischen Lebenswelt und drogenpolitischem Aktionsfeld – Zur Bedeutung des Sozialraums. Erschienen am 13.03.2013. Nationale Fachtagung «Öffentlicher Raum – Suchthilfe – Polizei – Eine Zusammenarbeit im Wandel». Biel. Klöti, Tanja/Fabian, Carlo/Drilling, Matthias (2012). Sozialräume: verstehen – gestalten – verteidigen. In: SuchtMagazin. 38. Jg. (6). S. 4–11. Piñeiro, Esteban (2012). Topologie der drogenpolitischen Steuerung. In: SuchtMagazin. 38. Jg. (6). S. 15–18.
Lastenverschiebung Bund – Kantone im Sozialbereich
Obwohl sich die Ausgaben des Sozialstaates in der Schweiz seit Jahren im Gleichschritt mit dem wirtschaftlichen Wachstum entwickeln, ist der politische Druck hoch, die soziale Sicherung so auszurichten, dass keine weiteren Schulden anfallen und die finanzielle Schieflage beseitigt wird. Wo Revisionen im Sozialbereich anstehen, erhebt sich die Frage, wer die Lasten zu tragen hat. Der Bund steht dabei im Verdacht, zumindest einen Teil seiner Einsparungen auf Kosten der Kantone zu realisieren. Die SODK hat die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW mit der Aufgabe betraut, ein qualitativ ausgerichtetes Analysetool zu entwickeln, um diese Lastenverschiebung nachzuzeichnen. Dieses geht von den rechtlichen Veränderungen aus und untersucht, welche sozialen Gruppen von diesen betroffen sind, wie sie auf diese Änderungen reagieren und welche Leistungen sie bei den Kantonen beanspruchen können. Als Pilotversuch wurde das Tool auf die 4. Revision der Arbeitslosenversicherung und die 5. Revision der Invalidenversicherung angewendet. Die SODK ist mit den gewonnenen Erkenntnissen sehr zufrieden und will darum das Projekt weiterführen und auf andere Revisionsvorhaben anwenden.
Auftrag Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) Finanzierung Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) Forschungsteam Carlo Fabian lic. phil. Nadine Käser M.A. Tanja Klöti M.A. Nicole Bachmann Dr. phil. (extern) Dauer 20.12.2012 bis 30.04.2014 Kontakt Carlo Fabian lic. phil. (carlo.fabian@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0052
Auftrag Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren SODK Finanzierung Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren SODK Forschungsteam Carlo Knöpfel Dr. rer. pol. Anne Birk M.A. Dauer 01.11.2013 bis 01.02.2014 Kontakt Carlo Knöpfel Dr. rer. pol. Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0059
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Auftrag ZORA – Zentrum Öffentlicher Raum des Schweizerischen Städteverbands Finanzierung ZORA – Zentrum Öffentlicher Raum des Schweizerischen Städteverbands Kooperation rihm Kommunikation Forschungsteam Matthias Drilling Prof. Dr. Tanja Klöti M.A. Dauer 01.01.2013 bis 30.06.2015 Kontakt Tanja Klöti M.A. (tanja.kloeti@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Mitwirkung der Bevölkerung bei Nutzung und Gestaltung öffentlicher Räume
ModularCity – Software zur Unterstützung nachhaltiger Stadtplanung
Die Bedeutung der Mitwirkung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Insbesondere zu den Themen Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raumes sehen sich Planungsverantwortliche oft mit einer Vielzahl unterschiedlicher Nutzungsansprüche konfrontiert. «Mündige» Bürgerinnen und Bürger wollen heute nicht nur ihre Stimme an der Urne abgeben, sondern auch bei Planungs- oder Bauvorhaben frühzeitig mitwirken können und so ihre Lebenswelt aktiv mitgestalten. Herausforderungen ergeben sich dabei in der Frage, welche Formen der Mitwirkung im jeweiligen Vorhaben sinnvoll und realisierbar sind und ob die Mitwirkung der Bevölkerung zu mehr Akzeptanz und Nutzungsmöglichkeiten führt. Im Auftrag von ZORA – Arbeitsgruppe Öffentlicher Raum des Schweizerischen Städteverbands – führt das Projektteam rihm kommunikation/Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW ein Projekt zur Weiterentwicklung der Mitwirkung im öffentlichen Raum durch. Wesentliche Bestandteile dieses Projekts sind ein Erfahrungsaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus den beteiligten Städten mit dem Ziel, die Erkenntnisse zum Thema Mitwirkungen an konkreten Projekten zu untersuchen und eine Verknüpfung zwischen Praxis und Forschung für die beteiligten Städte herzustellen: Der Austausch über konkrete Fallbeispiele bzw. die darüber geführte Diskussion ermöglicht ein gemeinsames Verständnis der Thematik und soll eine Brücke zwischen Empfehlungen aus der Forschung und den konkreten Herausforderungen des Berufsalltags der Planungsverantwortlichen schlagen.
Das Projekt baut auf der bereits bestehenden Planungssoftware «Urban ROI Designer» auf und will diese unter dem Leitbild der nachhaltigen Stadtentwicklung um die soziale Dimension ergänzen. Ziel ist es, ausgewählte sozialräumliche Variablen für ein bestimmtes Gebiet, in welchem Bauprojekte geplant sind, mittels der Software zu berechnen und zu visualisieren und dadurch für die Planung der Bauprojekte nutzbar zu machen. Die Software soll als Diskussionsgrundlage im Planungsprozess dienen und die Kollaboration verschiedener beteiligter Personen fördern. Die Pilotsoftware wird an Projekten in der Stadt Langenthal getestet.
Finanzierung KTI (Kommission für Technologie und Innovation) Kooperation Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW tsquare GmbH Stadt Langenthal, BE Forschungsteam Martin Geilhausen (extern) Carlo Fabian lic. phil. Tanja Klöti M.A. Selina Indermühle (extern) Hans-Jörg Stark Prof. Matthias Drilling Prof. Dr. Thomas Zwicker (extern) Markus Zahnd (extern) Dauer 01.04.2012 bis 31.03.2014 Kontakt Carlo Fabian lic. phil. (carlo.fabian@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0042
Transfer Klöti, Tanja/Drilling, Matthias/Weiss, Stephanie (2013). Partizipation in der kollaborativen Siedlungsplanung. Herausforderungen und Handlungsoptionen für die Soziale Arbeit. In: SozialAktuell. 45. Jg. (10). S. 23–27. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0053
Schuldenberatung in Winterthur: Standortbestimmung und Konzeptentwicklung
Die Soziale Arbeit antwortet auf das Phänomen Verschuldung von Privatpersonen und privaten Haushalten mit einem spezialisierten Beratungsangebot der Schuldenberatung. Diese ist dem Grunde nach eingebettet in das Netz von Angeboten zur Armutsbekämpfung und Existenzsicherung. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die Spezialisierung und Arbeitsteilung von Fachdiensten der Sozialen Arbeit auf einzelne soziale Probleme auch Versorgungslücken mit sich bringen können: Wie hoch verschuldet müssen Menschen sein, um zur Zielgruppe der Schuldenberatung zu gehören? Inwiefern ist die Soziale Arbeit auch den Gläubigern und Gläubigerinnen verpflichtet und trägt sie Gewähr für die Entschuldung ihrer Klientinnen und Klienten? Im Rahmen des Projekts wird über Experten- und Expertinneninterviews auf explorative Weise erhoben, inwiefern die Versorgung der Bevölkerung mit Schuldenberatung gewährleistet ist, welche Versorgungslücken im Bereich Prävention und niederschwellige Angebote bestehen, welcher Bedarf an zusätzlichen Beratungsangeboten in Winterthur besteht und mit welchen Veränderungsaufgaben diese Bedarfe für die Fachpersonen der Sozialen Arbeit verknüpft sind. Transfer Mattes, Christoph (2012). Schuldnerberatung als Antwort auf Verschuldung? – Ein Beitrag zum Methodendiskurs in der Sozialen Arbeit. In: Informationen. Informationsdienst der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldenberatung e.V. 27. Jg. (2). S. 113–120.
Auftrag Stadt Winterthur Finanzierung Stadt Winterthur Forschungsteam Christoph Mattes Dr. Rebekka Sommer B.A. Dauer 01.07.2013 bis 30.09.2014 Kontakt Christoph Mattes Dr. (christoph.mattes@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Mattes, Christoph (2013). Darf es auch Beratung sein? Schulden und Schuldenberatung in der Sozialen Arbeit – eine Bestandesaufnahme. In: SozialAktuell. 45. Jg. (2). S. 14–15. Mattes, Christoph/Sommer, Rebekka (2014). Jugendverschuldung – was genau ist das Problem? In: Soziale Sicherheit. 22. Jg. (1/14). S. 20–21. Mattes, Christoph/Wyss, Andreas (2012). Die doppelte Krise der Existenzsicherung. Soziale Arbeit im Spannungsverhältnis zwischen Sozialstaatserosion und Alltagsbewältigung. In: SozialAktuell. 44. Jg. (2). S. 16–18. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0058
Weiss, Stephanie/Drilling, Matthias (2013). Kollaborative Methoden in der Kombination aus Geoinformatik und Sozialer Arbeit: Erfahrungen und Potenziale aus einem interdisziplinären Forschungsprojekt zur Stadt- und Siedlungsentwicklung. In: Geomatik Schweiz. 111. Jg. (5). S. 250– 253. Weiss, Stephanie/Drilling, Matthias/Blumer, Daniel (2010). Von der Barrierefreiheit für behinderte Menschen zum «Design für Alle» in der nachhaltigen Siedlungsentwicklung und Stadtplanung. In: Geographica Helvetica. 65. Jg. (Heft 4). S. 257–268. Weiss, Stephanie/Mattes, Christoph (2012). Die soziale und kulturelle Dimension des Wohnens. Wohnen als Querschnittsthema und planungsbezogenes Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. In: SozialAktuell. 44. Jg. (11). S. 10–14. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0030
Finanzierung Strategische Initiative der Fachhochschule Nordwestschweiz Kooperation Institut Vermessung und Geoinformation Institut für Design- und Kunstforschung (IDK) Forschungsteam Matthias Drilling Prof. Dr. Stephanie Weiss M.A. Hans-Jörg Stark Prof. Martin Wiedmer Prof. (extern) Andreas Simon Oliver Koch (extern) Dauer 01.06.2010 bis 31.01.2013 Kontakt Matthias Drilling Prof. Dr. (matthias.drilling@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Siedlungsplanung als kollaborativer Prozess
Die Forderung nach Partizipation und Teilhabe unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure in Planungsprozessen stellte das zentrale Thema der Strategischen Initiative dar. Ausgehend von der These, dass erst durch die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Disziplinen und zukünftigen Nutzenden eine nachhaltige räumliche Entwicklung entstehen kann, haben die Hochschule für Soziale Arbeit, die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik und die Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW während drei Jahren kollaborative Verfahren anhand konkreter Studien und Forschungsfragen entwickelt. Formen und Gefässe der Zusammenarbeit wurden als Netzwerk zwischen den Hochschulen aufgebaut und in der Kombination aus sozialwissenschaftlichen, technischen und designrelevanten Methoden auf der Siedlungsebene getestet und umgesetzt. Am Beispiel der Planungen für das Dreispitzareal in Basel wurden Instrumente, wie etwa Apps für Smartphones und Computeranwendungen zur Simulation der zukünftigen Planungen, getestet, welche die Nutzenden in den Planungsprozess von Beginn an integrieren. Vier Bachelor-Thesis-Arbeiten wurden im thematischen Rahmen der Initiative erfolgreich abgeschlossen; Schulklassen und Studierende haben mithilfe von GPS-Tracks in dem Projekt «Map your world – see you» ihren Lebensraum und das Dreispitzareal unter sozialräumlichen Fragestellungen kartiert. Eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe auf dem Dreispitzareal widmete sich mit Vorträgen und Workshops von März bis Dezember 2012 dem Thema. Aus der Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern und -partnerinnen liessen sich schon während der Laufzeit der Strategischen Initiative Folgeprojekte erfolgreich realisieren. Transfer Weiss, Stephanie (2011). «Design für Alle» als Gestaltungsparadigma der Zugänglichkeit – eine Diskussion zu Möglichkeiten und Grenzen sozialer Inklusion durch das Design öffentlicher Räume. In: Emmenegger, Barbara/Litscher, Monika (Hg.). Perspektiven zu öffentlichen Räumen. Theoretische und praxisbezogene Beiträge aus der Stadtforschung. Luzern: interact Verlag. S. 85–103. Weiss, Stephanie (2012). Die kulturelle Dimension nachhaltigen Wohnens. Überlegungen zu einer vernachlässigten Perspektive im Diskurs der nachhaltigen Quartiersentwicklung. In: Drilling, Matthias/Schnur, Olaf (Hg.). Nachhaltige Quartiersentwicklung. Positionen, Praxisbeispiele und Perspektiven. Wiesbaden: VS Verlag. S. 93–107. URL: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0009. Weiss, Stephanie/Blumer, Daniel (2013). Sozial nachhaltig Bauen. Gesellschaftspolitische Utopie und ein neues Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. In: Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (Hg.). Soziale Arbeit und Stadtentwicklung. Forschungsperspektiven, Handlungsfelder, Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag. S. 359–370.
Soziale Integration in der Sozialhilfe als neue Herausforderung für die Soziale Arbeit
Die Sozialhilfe hat zwei Ziele: Existenzsicherung und Integration von armutsbetroffenen Haushalten. Die SKOS-Richtlinien kennen ein Sanktions- und Anreizsystem, die die beiden Ziele eng miteinander verknüpfen. Allerdings steuert die Sozialhilfe damit auf ein Dilemma zu: Die sinkende Zahl von Arbeitsplätzen für Menschen mit Leistungseinschränkungen steht einer wachsenden Nachfrage nach solchen Arbeitsplätzen gegenüber. Damit gewinnen Massnahmen der sozialen Integration an Bedeutung. Die Studie ist der Frage gewidmet, wie das Ziel der sozialen Integration in der Sozialhilfe angestrebt wird. Die Untersuchung basiert auf einer Literaturrecherche und arbeitet mit Expertinnen- und Experteninterviews. Ziel ist es, über die Formel der «beruflichen und sozialen Integration» hinaus ein neues Verständnis der gesellschaftlichen Teilhabe für die Sozialhilfe zu entwickeln und mit Vorschlägen für die Praxis der Sozialen Arbeit zu ergänzen.
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Kooperation Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) Forschungsteam Carlo Knöpfel Dr. rer. pol. Yann Bochsler lic. rer. soc. Dauer 01.12.2012 bis 30.06.2014 Kontakt Carlo Knöpfel Dr. rer. pol. Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0051
Hochschule für Soziale Arbeit
II. Forschungs- und Entwicklungsprojekte vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Finanzierung Förderfonds HSA FHNW Forschungsteam Jörg Dittmann Prof. Dr. Simone Tappert MSc Dauer 01.05.2012 bis 31.03.2014 Kontakt Jörg Dittmann Prof. Dr. (joerg.dittmann@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Sozialplanung und die Rolle der Sozialen Arbeit – eine Standortbestimmung für die Schweiz am Beispiel der Region Basel
Ziel der Studie ist es, den Stand der Sozialplanung in der Schweiz aufzuarbeiten und den Stellenwert von Sozialer Arbeit im sozialplanerischen Denken zu bestimmen. Am Beispiel der Region Basel und auf Grundlage von Dokumentenanalysen und Experten- und Expertinneninterviews wird untersucht, in welchen Bereichen Sozialplanung stattfindet, welche Akteurinnen und Akteure beteiligt sind, welche Planungskomponenten eine Rolle spielen und wie die Befunde aus Planungsanalysen umgesetzt werden. Ein wesentliches Projektziel liegt in der Entwicklung eines für die sozialplanerische Praxis zweckmässigen Konzeptes. Transfer Dittmann, Jörg/Tappert, Simone (2014). Sozialplanung aus der Sicht von Planungsträgern. Eine Standortbestimmung der Schweiz am Beispiel der Region Basel. Edition Soziothek. URL: http:// www.soziothek.ch/sozialplanung-aus-der-sicht-von-planungstragern.
Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0281
Auftrag Nationales Forum Alter und Migration Finanzierung Bundesamt für Gesundheit BAG Kooperation Schweizerisches Rotes Kreuz Hildegard Hungerbühler Forschungsteam Johanna Kohn Prof. Jörg Dittmann Prof. Dr. Simone Tappert MSc Eva Tov Prof. Dr. (ehemalige Mitarbeiterin) Christa Hanetseder Dr. (extern) Dauer 11.09.2012 bis 30.06.2014 Kontakt Johanna Kohn Prof. (johanna.kohn@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Spitex-Dienste: Nutzung und Einstellung zu Spitex bei der Migrationsbevölkerung in der Schweiz
Die Studie soll ermitteln, welche Bedürfnisse in Bezug auf Pflege und Unterstützungsleistungen ältere Migrantinnen und Migranten (50+) und pflegende Angehörige – vorwiegend aus Italien sowie aus dem ehemaligen Jugoslawien (Kosovo, Albanien, Serbien, Kroatien) – haben und inwieweit sie dabei die Angebote im Gesundheitsbereich, insbesondere die Spitex-Dienste, nutzen. Aufgrund des Wissens von Expertinnen und Experten über die Lage von älteren unterstützungsbedürftigen Migrantinnen und Migranten und deren Familien sollen insbesondere folgende Fragen beantwortet werden: Was wissen Migrantinnen und Migranten über pflegerische Dienstleistungen wie die Spitex? Wie erleben und bewältigen betroffene Familienmitglieder die Pflege von Angehörigen? Wie vereinbaren sie die Pflege mit anderen Aufgaben (Erwerbstätigkeit, Kindererziehung usw.)? Welche Massnahmen würden ihnen die Situation erleichtern? Aus welchen Gründen wird die Spitex von Migrantinnen und Migranten genutzt/nicht genutzt? Verfügen Migrantinnen und Migranten, die die Spitex nicht nutzen, über befriedigende andere Pflegemodelle? Falls ein objektiver Bedarf an Spitex-Leistungen besteht, aber nicht in Anspruch genommen wird, welche Schritte (unter anderem bei den Angeboten und auf der Ebene der Kommunikation) wären nötig, um die Inanspruchnahme der Spitex zu fördern? Bei der Untersuchung handelt es sich um eine explorative Studie, die zum einen mittels Diskussion in einer Fokusgruppe und zum anderen durch Telefoninterviews qualitative Daten erhebt. Zu diesem Zweck werden Expertinnen und Experten befragt, das heisst Fachleute sowie Schlüsselpersonen mit Migrationshintergrund aus Medizin, Pflege und Sozialarbeit. Die Ergebnisse werden mit der vorhandenen Fachliteratur und anderen Forschungen zum Thema verglichen und bewertet. Am Schluss der Studie werden Empfehlungen für die Gesundheits- und Migrationspolitik des Bundes und der Spitex ausgesprochen.
Transfer Kohn, Johanna (2012). Alterssuizid, Prävention und Soziale Arbeit. Depressionen im Alter müssen erkannt und behandelt werden. In: SozialAktuell. (12). S. 36–37. Kohn, Johanna/Tov, Eva (2013). Pflegearrangements und Einstellung zur Spitex bei Migrantinnen und Migranten in der Schweiz. Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Olten/Basel. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0050
Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen unternehmerischer Stadt und Regieren durch Community – Entwicklung eines planungsbezogenen Ansatzes von Sozialer Arbeit
In der Stadtentwicklung werden bemerkenswerte Veränderungen wahrgenommen und mit Begriffen wie «unternehmerische Stadt» und «Regieren durch Community» umschrieben, die auf eine zunehmende Bedeutung gelingender Verständigungsund Aushandlungsprozesse zwischen verschiedenen Akteuren und Akteurinnen hinweisen. Stadtentwicklung als Koproduktion zu begreifen, auf lokale Bedarfe eingehen und ein verändertes Regierungsverständnis organisatorisch auszugestalten sind Herausforderungen, welche die Frage nach der veränderten Rolle der Sozialen Arbeit in der Stadtentwicklung allgemein und ihrer Zuständigkeit und Befähigung als Akteurin in der Stadtplanung stellen. Eine facheigene Fokussierung auf die Stadtplanung ist bis anhin nur unzureichend thematisiert bzw. geleistet worden. Anwendungsbezogenes Grundlagenwissen zur Konzeption einer planungsbezogenen Sozialen Arbeit ist deshalb nötig – so die These des Forschungsprojekts. Als Ergebnisse werden neben einer Rekonstruktion typischer Verlaufsmuster, Konfliktlinien und Herausforderungen in grösseren stadtentwicklungsbezogenen Planungsund Bauprojekten auch Grundlagen und Ansätze zur Theoriebildung planungsbezogener Sozialer Arbeit im Bereich Quartier- und Stadtentwicklung erwartet. Es wird vorwiegend mit folgenden Methoden gearbeitet: Dokumentenanalyse, Expertinnenund Experteninterviews, Grounded Theory sowie Workshops mit Praxispartnern und -partnerinnen zur Theoriebildung (Dialoggruppe) und zum Transfer von Ergebnissen in die Praxis. Transfer Drilling, Matthias (2013). Planning Sustainable Cities: Why Environmental Policy needs Social Policy. In: Wallimann, Isidor (Hg.). Environmental Policy is Social Policy – Social Policy is Environmental Policy. New York: Springer. S. 103–119. Drilling, Matthias (2013). Wissensstandort Basel – raumplanerische und städtebauliche Visionen und ihre sozialen Herausforderungen. In: Regio Basilensis. 54. Jg. (2). S. 57–64. Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (2011). Auf dem Weg einer Neupositionierung. Soziale Arbeit und Stadtentwicklung. In: SozialAktuell. 43. Jg. (5). S. 7. Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (2013). Soziale Arbeit und Stadtentwicklung aus einer planungsbezogenen Perspektive. In: Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (Hg.). Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: Forschungsperspektiven, Handlungsfelder, Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag. S. 87–109. Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (Hg.) (2013). Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: Forschungsperspektiven, Handlungsfelder, Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag. Käser, Nadine (2012). Wie lebt es sich im Transitquartier? In: SuchtMagazin. 38. Jg. (6). S. 27–30.
Finanzierung SNF, DO REsearch (DORE) Forschungsteam Patrick Oehler M.A. Matthias Drilling Prof. Dr. Patricia Frei B.A. Nicola Thomas Mag. phil. Dauer 01.02.2012 bis 30.06.2014 Kontakt Patrick Oehler M.A. (patrick.oehler@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
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Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Oehler, Patrick (2013). Das Abenteuer der Demokratie – Zur Rekonstruktion einer demokratischen Sozialen Arbeit. In: Geisen, Thomas/Kessl, Fabian/Olk, Thomas/Schnurr, Stefan (Hg.). Soziale Arbeit und Demokratie. Positionsbestimmungen im (Post-)Wohlfahrtsstaat. Wiesbaden: VS Verlag. S. 101–119. Oehler, Patrick (2013). Demokratie und Soziale Arbeit. Marksteine einer Beziehungsgeschichte. In: Benz, Benjamin/Rieger, Günter/Schönig, Werner/Többe-Schukalla, Monika (Hg.). Politik Sozialer Arbeit. Band 1: Grundlagen, theoretische Perspektiven und Diskurse. Weinheim: Beltz. S. 117–132. Oehler, Patrick (2013). Handlungsfeld lokale Bildungsnetzwerke: Informelles Lernen in lokalen Assoziationen. In: Stövesand, Sabine/Stoik, Christoph/Troxler, Ueli (Hg.). Handbuch Gemeinwesenarbeit: Traditionen und Positionen, Konzepte und Methoden. Leverkusen-Opladen: Barbara Budrich. S. 321–328. Oehler, Patrick/Drilling, Matthias (2013). Soziale Arbeit, Gemeinwesenarbeit und Stadtentwicklung: Eine theoriegeschichtliche Spurensuche. In: Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (Hg.). Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: Forschungsperspektiven, Handlungsfelder, Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag. S. 13–41. Oehler, Patrick/Thomas, Nicola/Frei, Patricia (2012). Am Sozialraum arbeiten – Soziale Arbeit, Stadtentwicklung und Kontingenz. In: SuchtMagazin. 38. Jg. (6). S. 12–14. Oehler, Patrick/Weiss, Stephanie (2012). Partizipation in sich verändernden Planungsprozessen: Handlungsfelder für die Soziale Arbeit in der Stadt- und Quartierentwicklung. In: Haupert, Bernhard/Maurer, Susanne/Schilling, Sigrid/Schultheis, Franz (Hg.). Soziale Arbeit in Gesellschaft. Teil der Lösung, Teil des Problems? Bern: Peter-Lang-Verlag. S. 97–112. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0105
Finanzierung Lucius und Annemarie Burckhardt Stiftung Kooperation Seminar für Soziologie, Universität Basel Forschungsteam Ueli Mäder Prof. Dr. phil. Dauer 01.12.2011 bis 31.12.2013 Kontakt Ueli Mäder Prof. Dr. phil. (ueli.maeder@fhnw.ch) Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Urbane Soziologie. Am Beispiel von Lucius und Annemarie Burckhardt
Wer bestimmt, wie Städte geplant und entwickelt werden? Welches sind wichtige «Player»? Und an was orientieren sie sich? Selbstverständlich am Wohl der Bevölkerung. Aber wie tun sie das? Und welche Interessen verfolgen sie wirklich? Konkrete Hinweise vermitteln Lucius Burckhardt (1925–2003) und Annemarie Burckhardt-Wackernagel (1930–2012). Sie kommen aus wohlhabenden Verhältnissen, engagierten sich zuerst bei den Liberalen, dann bei den Grünen und fragten: Wer plant die Planung? Und warum ist die Landschaft so schön? Die beiden eindrücklichen Persönlichkeiten setzten sich während Jahrzehnten damit auseinander, wie sich urbane Räume kreativ und partizipativ gestalten lassen. Sie legten sich mit Mächtigen an und wurden selbst mit viel ideeller Substanz zu einer einflussreichen Instanz. Sie prägten an der ETH in Zürich und an der Hochschule in Kassel mehrere Generationen von Architektur-Studierenden und wirkten auch an der Gründung der Progressiven Organisationen Zürich mit. Das Forschungsprojekt analysiert mittels Quellenstudium das Leben und Wirken von Lucius und Annemarie BurckhardtWackernagel. Wichtige Quellen sind unter anderem unveröffentlichte Briefwechsel und Gespräche, vor allem mit Annemarie Burckhardt-Wackernagel sowie ehemaligen Studierenden (Andreas Herczog, Margrit Misteli, Jacques Herzog und andere). Ein dokumentarischer Film mit Auszügen aus den Gesprächen ergänzt die Studie. Transfer Mäder, Ueli (2012). Soziologische Betrachtungen zum Verhältnis von Raum und Macht. In: Collage. (6/12). S. 11–15. Mäder, Ueli (2013). Solidarität. In: Gröschner, Rolf/Kapust, Antje/Lembcke, Oliver (Hg.). Wörterbuch der Würde. München: UTB. S. 355–356.
Mäder, Ueli/Schmassmann, Hector (2012). Wie normativ muss die Armutsforschung sein? In: Neue Praxis. 42. Jg. (Sonderheft 11). S. 18–29. Mäder, Ueli/Schmassmann, Hector (2013). Wertfrei und neutral. Theorietraditionen sozialwissenschaftlicher Forschung und die Rolle der Intellektuellen. In: Widerspruch. 32. Jg. (63). S. 189–197. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/T999-0107
Übergänge vom dritten zum vierten Lebensalter aus Sicht älterer, vulnerabler Menschen
Die Lebenszeit nach der Phase beruflicher und familiärer Verpflichtungen differenziert sich immer stärker in ein «drittes», von weitgehender Eigenständigkeit bestimmtes Alter sowie ein «viertes» Alter, das von zunehmender Fragilität und dem Wunsch nach Sicherheit geprägt ist. Das bestehende System des Sozial- und Gesundheitswesens bietet bei diesem Übergang Beratung, Begleitung und Betreuung an. Das System weist allerdings auch Schwächen und Lücken auf. Besonders berücksichtigt werden soll in dieser Untersuchung die Situation von Angehörigen vulnerabler Zielgruppen (z.B. einkommensschwache sowie sozial isolierte Personen, ältere Migrantinnen und Migranten). Ziel des Projekts ist es, Anregungen zur strategischen Ausrichtung von Pro Senectute in diesem Bereich zu formulieren. Dazu werden auf Grundlage der Kapitaltheorie Bourdieus der Anwendungskontext bestehender multioptionaler Angebote erörtert und durch vergleichende Analysen Bereiche der Vulnerabilität herausgearbeitet. Mithilfe von Expertinnen- und Experteninterviews werden die Ergebnisse professionsbezogen differenziert und dabei auf die Gesundheit und körperliche Integrität als weitere Kapitalie fokussiert.
Auftrag Pro Senectute St. Gallen Finanzierung Pro Senectute Schweiz Bundesamt für Sozialversicherungen BSV Forschungsteam Carlo Knöpfel Dr. rer. pol. Nadja Gasser B.A. Dauer 01.03.2013 bis 30.06.2014 Kontakt Carlo Knöpfel Dr. rer. pol. Institut Institut Sozialplanung und Stadtentwicklung
Transfer Knöpfel, Carlo (2014). Der Sozialstaat als Gläubiger: Forschungsstand und Forschungsperspektiven. In: Soziale Sicherheit. 22. Jg. (1/14). S. 27–28. Details zum Projekt: www.fhnw.ch/ppt/content/prj/s256-0056
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Studienzentrum Soziale Arbeit Porträt
Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW bietet den Studiengang Soziale Arbeit in den zwei Studienstufen Bachelor of Arts und Master of Arts mit Schwerpunkt Soziale Innovation an. Das Studienangebot zielt mit seiner praxisorientierten, wissenschaftsbasierten Ausrichtung auf eine generalistische Berufsbefähigung in unterschiedlichen Funktionsbereichen der Praxis Sozialer Arbeit. Gemeinsam eröffnen die beiden Studienstufen die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Laufbahn in der Disziplin Sozialer Arbeit. Damit tragen sie zur Bildung des Nachwuchses von Profession und Disziplin sowie zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit und zur Förderung von Innovation in der Praxis bei. Die Gestaltung der Lehre orientiert sich am Grundsatz der Pluralität − sowohl bei der Vermittlung von theoretischen Ansätzen, Forschungsergebnissen, Forschungsmethoden wie auch interventionspraktischen Methoden. Lehre, Forschung und Praxis werden systematisch gekoppelt. Prof. Dr. Barbara Fäh Leiterin Bachelor-Studium Soziale Arbeit
Prof. Dr. Daniel Gredig, dipl. Sozialarbeiter Leiter Master-Studium Soziale Arbeit
Das Studienzentrum Soziale Arbeit SZSA ist innerhalb der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW für Gestaltung, Planung, Organisation, Vernetzung, Koordination, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Studiengangs Soziale Arbeit verantwortlich. Hierbei arbeitet das Studienzentrum mit den Instituten der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, externen Lehrbeauftragten, Praxisorganisationen und anderen Hochschulen zusammen. Die (Weiter-)Entwicklung des Studienangebots erfolgt theoriegeleitet, forschungsbasiert, unter Berücksichtigung von aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der Praxis, der Disziplin Sozialer Arbeit und der Sozial- und Bildungspolitik. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die Forschungsprojekte des Studienzentrums mit der theoretischen und empirischen Fundierung des Kompetenzerwerbs in den unterschiedlichen Kontexten. Dadurch leistet das Studienzentrum einen Beitrag zum Verständnis der Kompetenzentwicklung und zu Prozessen der Wissens- und Kompetenzintegration im Kontext von Hochschulbildung in der Sozialen Arbeit.
Kontakt: Prof. Dr. Barbara Fäh, Leiterin Bachelor-Studium T +41 62 957 21 64 und T +41 61 377 27 05 barbara.faeh@fhnw.ch www.fhnw.ch/sozialearbeit/szsa
Prof. Dr. Daniel Gredig, Leiter Master-Studium T +41 62 957 20 64 daniel.gredig@fhnw.ch
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Studienzentrum Soziale Arbeit EXVIS – Expertenwissen visualisieren. Die Expertinnenund Expertenpotenziale von Studierenden in der Praxisausbildung visualisieren und nachhaltig verankern Stephan Kösel
Abstract
Studierende des Bachelor-Studiums in Sozialer Arbeit benötigen für ihren Kompetenzerwerb während der Praxisausbildung regelmässige Reflexionsgespräche mit ihren Praxisausbildenden, um eine erfolgreiche Theorie-Praxis-Relationierung zu bewerkstelligen. Für diese «Experten-Novizen-Kommunikation» bedarf es Instrumente, die Aspekte von Handlungskompetenz berichtbar machen, die sich zunächst einer einfachen Berichtbarkeit entziehen. Die Wissensvisualisierungsmethode «topomap» wurde daher in einem Pilotprojekt auf ihre Funktionalität hin getestet, da sie die zugrunde liegende Handlungskomplexität in eine dreidimensionale Landschaft übersetzt und eine gestaltorientierte, assoziative Kommunikation anregen soll. Auftrag, Zielsetzung und Fragestellungen Prof. Dr. Stephan Kösel Dozent
Für den Aufbau einer situativen Handlungskompetenz ist es für angehende Professionelle nötig, das individuelle Verhältnis von konzeptionell-wissenschaftlichem Wissen, gestaltorientiert-intuitiver Situationserfassung und individuellen Entscheidungsstrategien zu verstehen. Alle drei Aspekte sind nötig, um prinzipiell komplexe Anforderungen angemessen reduzieren zu können und «bearbeitbar» zu machen. Zwischen Studierenden und Praxisausbildenden zeigt sich jedoch das Problem, dass ein solch professionelles Handeln nur bedingt bewusstseinsfähig und zum Teil nicht (einfach) berichtbar ist. Die Kommunikation über handlungsentscheidende Aspekte ist dadurch erschwert, dass die Studierenden (mit geringerer Wissens- und Erfahrungsbasis) und die Praxisausbildenden (mit ausgeprägter Wissens- und Erfahrungsbasis im Organisationskontext) sich in einer «fiktiven Mitte» treffen müssen: Die Expertinnen und Experten müssen das inkorporierte, situierte Wissen, die wahrnehmungssteuernden mentalen Modelle und Emotionen «entpacken» bzw. zunächst vereinfachen, damit die Studierenden ihre Wissensund Erfahrungsbasis hinsichtlich konkreter Anforderungen irritieren und «anreichern» können. Ein vielversprechender Ansatz für diese Aufgabe scheint die Wissensvisualisierung «topomap» (Kösel/Rieth 2006) zu sein, mit deren Hilfe die erlebte Handlungskomplexität analytisch als dreidimensionale Landschaft dargestellt wird und im Vergleich mit anderen «topomaps» schnell und assoziativ-intuitiv zur Kommunikation über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und zunächst nicht Berichtetem «in der fiktiven Mitte» anregt. Zielsetzung des Pilotprojekts war es, die Wissensvisualisierungsmethode «topomap» auf mögliche Anwendungsformen für die Praxisausbildungsgespräche zu testen. Hintergrund und Forschungsstand
Empirische Forschungsergebnisse zur Tätigkeit der Praxisausbildenden liegen vorwiegend aus dem englischsprachigen Raum zur «field education and instruction» vor. Neben einer strukturierten Lernortkooperation zwischen Praxisorganisationen und Hochschulen werden insbesondere die individuelle Motivationslage der Praxisausbildenden und das Vorliegen einer didaktischen Weiterbildung aufseiten der Praxisausbildenden als entscheidend für eine gelingende Praxisausbildungsbeziehung angesehen (im Überblick Bogo 2006). Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW gewährleistet über den Certificate of Advanced Studies CAS-Kurs AusbildnerIn in der Praxis eine aktive Reflexion über bzw. die Vermittlung solcher grundlegender didaktischer und motivationaler Aspekte. Im Rahmen des CAS wur-
de daher die Idee entwickelt, für die Anforderungen der «Experten-Novizen-Kommunikation» neue methodische Instrumente zu entwickeln. Denn einerseits sind Expertinnen und Experten nicht per se erfolgreiche Didaktiker und Didaktikerinnen, weil sie im Weglassen von Einzelinformationen bzw. gestaltorientiertem Erkennen von Mustern (patterns) anders auf andere Dinge achten als die Novizinnen und Novizen (Gruber/Renkl 2000).
«Die ‹topomap› gibt eine schnelle Übersicht über unterschiedliche oder gleiche Wahrnehmungen: Extrem positive wie negative Spitzen sind sehr aussagekräftig. Das bietet eine gute Diskussionsbasis zur Verbesserung der Zusammenarbeit.»
Andererseits können Regeln bzw. Theoriewissen das Prinzip ihrer Anwendung und Kontextualisierung nicht schon mitregeln (vgl. Neuweg 2004). Auch rekonstruiertes, erfolgreiches Verhalten der Experten und Expertinnen muss von Lernenden rekontextualisiert werden, um es in die eigene Wissensstruktur einzubauen (Kösel 2014). Daher bedarf es verstän- Gaby Weber digungsförderlicher, komplexitätsbetonender Methoden, Leitung, Jugendhaus Arlesheim die das subjektive Anforderungspotenzial des jeweiligen Handlungskontextes deutlich machen, anstatt es (falsch) zu vereinfachen. Das Studienziel der Anbahnung eines professionellen Habitus als reflexive Grundhaltung bezüglich eigener bzw. fremder Kompetenz- und Entscheidungsprozesse bedingt während der Praxisausbildung die methodisch angeleitete Auseinandersetzung mit dieser Frage. Methodisches Vorgehen
Den Ausgangspunkt des Pilotprojekts stellten problemzentrierte Interviews über konkrete, anspruchsvolle Handlungssituationen (Umgang mit Drogenkonsum, individuelle Beratung von Jugendlichen, Fördergespräche im stationären Bereich) dar, die einerseits die Studierenden gestaltet und bewältigt haben, in denen andererseits die Praxisausbildenden als Akteurinnen und Akteure mitanwesend waren. In der Pilotstudie wurden mit drei solcher Tandems aus Praxisausbildenden und Studierenden anhand der Interviewtranskripte die jeweils relevante Wissensbasis, die gewählten Interventionsformen, Aspekte der professionellen Rolle und der tangierten innerorganisatorischen Handlungsstandards inhaltsanalytisch als Darstellungsdimensionen rekonstruiert und auf konkrete Handlungssequenzen (historisch-präsituativ-situativ auf Folgewirkungen) der ausgewählten Situation in die «topomap» übertragen. Die «topomap» wurde als Rohentwurf den zwei Beteiligten jeweils zur kommunikativen Validierung in einem getrennt stattfindenden Resonanzgespräch vorgelegt. Bei der Visualisierung wird durch die zweidimensionale Darstellung relevanter Dimensionen eine Grundmatrix modelliert. Die subjektive Bedeutung bzw. Relevanz eines Aspektes in dieser Matrix wird als farblich skalierte Höhenausprägung dargestellt. Über räumliche Nähe wird ein zeitlicher bzw. inhaltlicher Zusammenhang zwischen Aspekten dargestellt. Durch die Gestaltungsmittel Raum, Höhe und Farbskalierung repräsentieren die «topomaps» die geschilderte Vernetztheit und Dynamik der Handlungsaspekte des jeweils Handelnden. Entspricht die Visualisierung nicht dem subjektiv erlebten Zusammenhang, können der Ort bzw. die Höhenausprägung von anderserlebten Einzelaspekten direkt im Resonanzgespräch verändert werden.
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Studienzentrum Soziale Arbeit EXVIS – Expertenwissen visualisieren. Die Expertinnen- und Expertenpotenziale von Studierenden in der Praxisausbildung visualisieren und nachhaltig verankern
Entsprechend dem Visualisierungsgegenstand «anspruchsvolle Handlungssituation» war davon auszugehen, dass Studierende als aktive Novizinnen und Novizen und Praxisausbildende als beobachtende Expertinnen und Experten nicht nur inhaltlich differente Wissens-, Handlungs- und Entscheidungsaspekte benennen würden. Ebenso war zu vermuten, dass in der ausgewählten situativen Handlungsdynamik auch unterschiedliche Relevanzen zutage treten bzw. getroffenen Entscheidungen unterschiedliche Folgewirkungen für späteres Handeln zugeschrieben werden. Die kommunikative Rückkoppelung mit den Akteuren diente methodisch gleichzeitig als Hinweis, ob und über welche Thematiken die Wissenskommunikation durch die «topomaps» angeregt werden kann.
Abbildung: «Topomap» Student/in
Abbildung: «Topomap» Praxisausbildner/in
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Ergebnisse
Von einem Pilotprojekt sind selbstredend keine repräsentativen Ergebnisse, sondern vielmehr grundsätzliche Hinweise für vertiefende bzw. breiter angelegte Fragestellungen zu erwarten. Das im Kontext von Wissensteilungsprozessen in industriellen Produktionsprozessen entwickelte Verfahren der «topomaps» (Kösel/Rieth 2006) eignet sich – so die einhellige Rückmeldung der Beteiligten in den Resonanzgesprächen – für den Kontext der Praxisausbildungsgespräche. Folgende Funktionalitäten der «topomaps» wurden in den Resonanzgesprächen rückgemeldet (in Klammer jeweils illustrierende Zitate):
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Studienzentrum Soziale Arbeit EXVIS – Expertenwissen visualisieren. Die Expertinnen- und Expertenpotenziale von Studierenden in der Praxisausbildung visualisieren und nachhaltig verankern
Die Rekonstruktion subjektiver Handlungskomplexität kann mithilfe der zugrunde gelegten Analysematrix angeregt und in Grundzügen realisiert werden. («Die Begriffe links und rechts, die helfen sortieren. Dann kann man leichter Themen benennen und vergleichen.»)
«Es wäre interessant zu sehen, wie sich im Rahmen der Forschungskooperation die Zusammenarbeit, die Sichtweisen und die Wahrnehmungen der einzelnen Teammitglieder verändern. Für die Organisationsentwicklung wäre dies eine kreative Ergänzung.» Gaby Weber Leitung, Jugendhaus Arlesheim
Unterstützung der Metaphern- und Analogiebildung: Die farbliche Skalierung und räumliche Relationierung von Einzelaspekten unterstützt die für eine Wissenskommunikation hilfreiche Methapern- und Analogiebildung. («Da sieht man eine harmonische Hügellandschaft. Das ist für mich auch logisch, weil es immer wieder Pausen gibt und dann geht es wieder rauf.»/«Die Standards hinten sind wie Berge. Wo es gut ist zum Anschauen, von woher wir eigentlich auf die Situation schauen.»)
Gesprächsfokussierungen erleichtern: Kommunikative Bewegungen der Fokussierung auf Einzelaspekte und Defokussierungen auf die Gesamtsituation werden unterstützt. («Ja und man muss aber nicht alles besprechen, man kann einen Punkt herausgreifen, der ganz extrem auffällt. Anhand von einzelnen Punkten kann man die Unterschiede erkennen, so hat man es auf dem Tisch liegen.»/«Sicher schauen wir auch Situationen im Praxisausbildendengespräch an. Aber so einfach zwischen den Themen zu springen, ohne den Überblick zu verlieren, ist es im Gespräch nicht. Da hilft so ein Bild schon gut.») Relativität des eigenen Standpunktes erkennen: Die eigene Handlungsdynamik wird mit professionellen Standards bzw. der Sichtweise der Experten und Expertinnen verglichen. («Weil das ist ja das, was ich als wichtig beschrieben habe. Das ist aber nicht unbedingt, so wie man handeln sollte.»/«Die Gesamtsituation sieht schon ähnlich aus, aber in den beiden Handlungssituationen gibt es schon recht unterschiedliche Punkte.») Stimmige Repräsentativität herstellen: Die für eine Gestaltwahrnehmung nötige Stimmigkeit konnte in den Resonanzgesprächen durch direkte Veränderung der hergestellten Landschaft hergestellt werden. («Oh weija, so sieht's aber heftig aus, der Berg darf nicht so mächtig sein.»)
Nicht-Wissen sichtbar machen: Das für kontingentes Handeln relevante NichtWissen bzw. emergente Aspekte wurden in den Resonanzgesprächen aufgegriffen. («Das eröffnet Thematiken, die man dann erst im Zusammenhang entdeckt.»/«Auch die Werte, die auf «null» sind, ist das o.k., oder vergessen wir da was? Also hier sieht man ja die Intervention, da sind wir da unterwegs und dann kommt nichts mehr. Müssen wir da auch handeln?») Formen intuitiven Handelns thematisieren: Aspekte der inferentiellen Intuition, die auf dem schnellen Wiedererkennen bzw. der Aktivierung von mentalen Schemata beruht, («Da erkenne ich klar meine Haltung, Wertschätzung wieder, die mir in der Arbeit, aber auch so allgemein wichtig ist.») oder holistische Intuition, die Suchprozesse anregt, wurden benannt. («Also da, wo nichts ist … ist das richtig,
dass da nichts ist? Das ist so offensichtlich. Ist da wirklich nichts, weil es da ja eigentlich auch Sachen und Themen gibt!») Diskussion
Noch mehr als der Einsatz einer neuen Software erfordert das Anwenden einer neuen Methode zur Wissenskommunikation Anleitung und Training, um einen selbstgesteuerten Einsatz zu gewährleisten und nicht nur Artefakte bzw. «schöne Bilder» zu produzieren. Im Rahmen des Pilotprojekts wurde jedoch schon in den Resonanzgesprächen deutlich, dass für den Vergleich von Selbst- und Fremdeinschätzungen verständigungsförderliche Funktionalitäten wirksam werden, die nun während eines breiteren Einsatzes in den Praxisausbildungsgesprächen umfassender getestet bzw. evaluiert werden müssen. Ebenso wurde deutlich, dass die «topomaps» als gestaltorientiertes visuelles Verfahren durch das Verwenden einer begrifflichen Analysematrix auch bei auditiv-digital geprägten Wahrnehmungsgewohnheiten eine förderliche Einstiegshilfe («Trigger») in die visualisierte Wissenskommunikation darstellen können. Auch wenn in diesen Fällen erst nachrangig über die «so komplizierte Landschaft» gesprochen werden kann. Einschränkend ist zu betonen, dass der geschilderte Einsatz der «topomaps» ein rein deskriptives, qualitatives Verfahren darstellt, welches auf der notwendigen kommunikativen Validierung beruht. Transfer
Als Folgeprojekt werden die «topomaps» bei einem Projektpartner zur Unterstützung der Wissenskommunikation auf Teamebene eingesetzt. Bezüglich typischer organisationaler Anforderungssituationen (z.B. «Eingewöhnungsphasen») sollen mit dem Arbeitsteam die Dimensionen der zweidimensionalen Analysematrix vorab gemeinsam erarbeitet und festgelegt werden. In einem erweiterten Sinne können diese dann als Ausdruck organisationaler Deutungsmuster von Fallarbeit verstanden werden. Die jeweilige Relevanzausprägung der einzelnen Teammitglieder kann als deren subjektive Auslegung bzw. die einzelnen «topomaps» können als Passungsverhältnis des Einzelfalls zu diesen Deutungsmustern interpretiert werden. Für ein solch umfragebasiertes Verfahren wurde im Projektverlauf eine onlinebasierte «topomap»-Variante entwickelt, die es erlaubt, nach der gemeinsamen konzeptionellen Konstruktionsarbeit der Analysematrix die «topomaps» zeit- und ortsunabhängig in der Praxiseinrichtung einzusetzen. Die «topomaps» erhalten die Nutzenden innerhalb weniger Minuten per E-Mail als Bilddatei zugesandt. In ähnlicher Form wird derzeit für die Praxisanleitung ein Selbst- und Fremdeinschätzungsfragebogen entwickelt, der durch regelmässige Erhebung den Kompetenzentwicklungsverlauf während der Praxisausbildung darstellbar machen kann. («Wenn man das alle zwei Monate durchführt, sieht man da sicher, was sich verändert hat.») Auftraggeberschaft und Finanzierung
Förderfonds der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Forschungsteam
Prof. Dr. Stephan Kösel Roland Baur, lic. phil.
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Studienzentrum Soziale Arbeit EXVIS – Expertenwissen visualisieren. Die Expertinnen- und Expertenpotenziale von Studierenden in der Praxisausbildung visualisieren und nachhaltig verankern
Schlüsselbegriffe
«Experten-Novizen-Kommunikation», Wissensvisualisierung, Wissenskommunikation, Praxisausbildung Dauer
Januar 2013 bis Dezember 2013 Literatur Bogo, Marion (2006). Field instruction in social work. A review of the research literature. The Clinical Supervisor, 24(1–2), S. 163–193. Gruber, Hans/Renkl, Alexander (2000). Die Kluft zwischen Wissen und Handeln. Das Problem des trägen Wissens. In: Neuweg, Georg Hans (Hg.) (2000). Wissen-Können-Reflexion. Ausgewählte Verhältnisbestimmungen. Innsbruck: Studienverlag. S.155–174 Kösel, Stephan/Rieth, Dietrich (2006). Die betriebliche Wissenskommunikation durch Visualisierungstools beleben. In: Information, Wissenschaft und Praxis. 57 (2006), 5., S. 249–254 Kösel, Stephan (2014). Theorie-Praxis-Figuren in der Praxisausbildung. In: Roth, Claudia/Merten, Ueli (Hg.). Praxisausbildung konkret. Obladen: Budrich-Verlag. S. 247–274. Neuweg, Georg Hans (2004). Figuren der Relationierung von Lehrerwissen und Lehrerkönnen. In: Hackl, Bernd/Neuweg, Georg Hans (Hg.): Zur Professionalisierung pädagogischen Handelns. Arbeiten aus der Sektion Lehrerbildung und Lehrerbildungsforschung in der ÖFEB. Münster, S. 1–26.
Hochschule für Soziale Arbeit
III. Publikationen
III. Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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III. Publikationen
Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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III. Publikationen
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III. Publikationen
Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
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III. Publikationen
Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Mäder, Ueli (2013). Die schleichende Ungleichheit. In: Competence. 4. Jg. (4). S. 32–33. Mäder, Ueli (2013). Muss man reich sein, um die Umwelt zu schützen? In: Wyssmann, Matthias/Greenpeace Schweiz (Hg.). Handbuch. Ratschläge und Einblicke für ein grüneres Leben. Zürich: Applaus. S. 403–404. Mäder, Ueli (2013). Schweiz. In: Porsche-Ludwig, Makus/Gieler, Wolfgang/Bellers, Jürgen (Hg.). Handbuch Sozialpolitiken der Welt. Berlin: LIT Verlag. S. 522–525. Mäder, Ueli (2013). Solidarität. In: Gröschner, Rolf/Kapust, Antje/Lembcke, Oliver (Hg.). Wörterbuch der Würde. München: UTB. S. 355–356. Mäder, Ueli (2013). Wie Arme in der reichen Schweiz protestieren. In: Rein, Harald (Hg.). 1982–2012. Dreissig Jahre Erwerbslosenprotest. Dokumentation, Analyse und Perspektive. Neu-Ulm: Ag SPAK Bücher. S. 209–221. Mäder, Ueli (2013). «Wir haben uns so auf die Pensionierung gefreut». Vorwort. In: Wyss, Martin. Am Körper scheiden sich die Geister. Flexibler Altersrücktritt im Baugewerbe. Basel: gesowip. S. 7–14. Mäder, Ueli/Schmassmann, Hector (2013). Flexibilisierung und Prekarisierung. In: Deimann, Dorothée/Mugier, Simon (Hg.). Entgegensprechen. Teil 3. Texte zu Menschenwürde und Menschenrecht. Wirtschaft trifft Soziales Grundeinkommen. Basel: gesowip. S. 97–121. Mäder, Ueli/Schmassmann, Hector (2013). Wertfrei und neutral. Theorietraditionen sozialwissenschaftlicher Forschung und die Rolle der Intellektuellen. In: Widerspruch. 32. Jg. (63). S. 189–197. Mäder, Ueli/Schmassmann, Hector (2013). Zur Dynamik der Erwerbsarbeit. In: Gurny, Ruth/Tecklenburg, Ueli (Hg.). Arbeit ohne Knechtschaft: Bestandesaufnahmen und Forderungen rund ums Thema Arbeit. Zürich: Edition 8. S. 236–248. Mattes, Christoph (2013). Darf es auch Beratung sein? Schulden und Schuldenberatung in der Sozialen Arbeit – eine Bestandesaufnahme. In: SozialAktuell. 45. Jg. (2). S. 14–15. Messmer, Heinz (2013). Before Leaving Care. Eine Fallstudie zum fachlichen Handeln beim Übertritt aus der Heimerziehung in die selbstständige Lebensführung. In: Neue Praxis. 43. Jg. (5). S. 423–438. Messmer, Heinz (2013). Mikrophysiken der Wirklichkeitsproduktion – Institutionelle Praxis in der Sozialen Arbeit aus Sicht der ethnomethodologischen Konversationsanalyse. In: Grasshoff, Gunther (Hg.). Adressaten, Nutzer, Agency – Akteursbezogene Forschungsperspektiven in der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: Springer. S. 317–340. Messmer, Heinz (2013). Niklas Luhmanns systemtheoretische Erklärung sozialer Konflikte. In: Konfliktdynamik – Verhandeln, Vermitteln und Führen in Organisationen. 2. Jg. (2). S. 156–158. Messmer, Heinz (2013). Rezension – Daniela Böhringer/Ute Karl/Hermann Müller/ Wolfgang Schröer/Stephan Wolff (Hg.) (2012): Den Fall bearbeitbar halten – Gespräche in Jobcentern mit jungen Menschen, Opladen/Berlin/Toronto: Verlag Barbara Budrich. In: Gesprächsforschung – Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion. 13. Jg. S. 214–218. URL: www.gespraechsforschung-ozs.de/fileadmin/ dateien/heft2012/rz-messmer.pdf. Messmer, Heinz/Schnurr, Stefan (2013). Managerialismus. In: Grunwald, Klaus/ Horcher, Georg/Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon zur Sozialwirtschaft. Baden-Baden: Nomos. S. 639–641.
Messmer, Heinz/Schnurr, Stefan (2013). Minderjährige in freiheitsentziehenden Massnahmen – Länderbericht Schweiz. In: Schmit, Carel/Lellinger, Danielle/ Peters, Ulla (Hg.). Minors deprived of liberty. Bases – Institutions – Research. Country Reports. 1. Auflage. Luxembourg: ANCES Walferdange. S. 223–261. Minnig, Christoph/Uebelhart, Beat/Zängl, Peter (2013). Wirkungsmessung in der Sozialen Arbeit – Eine kritische Analyse entlang des Social-Impact-Modells. In: Gmür, Markus/Schauer, Reinbert/Theuvsen, Ludwig (Hg.). Performance Management in Nonprofit-Organisationen – Theoretische Grundlagen, empirische Ergebnisse und Anwendungsbeispiele. Bern: Haupt Verlag. S. 206–214. Müller, Brigitte (2013). Möglichkeiten und Grenzen des interprofessionellen Austauschs. Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Sozialer Arbeit, Medizin und Psychologie/Psychotherapie in der Arbeit mit Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. In: SozialAktuell. 45. Jg. (4). S. 30–31. Müller, Brigitte/Gutmann, Renate/Fellmann, Lukas/Steiner, Olivier (2013). Projektbegleitung WIKIP (Winterthurer Präventions- und Versorgungsprojekt für Kinder psychisch kranker Eltern). In: Soziale Innovation. 8. Jg. S. 64–69. Müller, Caroline/Mattes, Christoph/Guhl, Jutta/Fabian, Carlo (2013). Risikoentwicklungen bei Schülerinnen und Schülern frühzeitig erkennen und intervenieren – Evaluationen von Pilotprojekten in der Deutschschweiz. In: Piller, Edith Maud/Schnurr, Stefan (Hg.). Forschungsbeiträge zur Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz. Wiesbaden: VS Verlag. S. 229–254. N
Nadai, Eva (2013). Aktivierung. In: Riedi, Anna Maria/Zwilling, Michael/Benz Bartoletta, Petra/Aebi Zindel, Doris (Hg.). Handbuch Sozialwesen Schweiz. Bern: Haupt Verlag. S. 332–335. Nadai, Eva/Canonica, Alan (2013). Die berufliche Eingliederung funktioniert bei Frauen anders. Erschienen am 10.06.2013. In: Zeitschrift für Sozialhilfe. (2). S. 28 f. O
Oberholzer, Daniel (2013). Möglichkeiten und Grenzen der ICF für die Soziale Diagnostik. In: Gahleitner, Silke Brigitta (Hg.). Psychosoziale Diagnostik. Köln: Psychiatrie Verlag. S. 107–120. Odermatt, Eveline (2013). Anforderungen an das Gütekriterium «Partizipation». In: Uebelhart, Beat/Zängl, Peter (Hg.). Praxisbuch zum Social-Impact-Modell. Baden-Baden: Nomos. S. 36–56. URL: www.social-impact-modell.com. Odermatt, Eveline (2013). Checkliste für das Gütekriterium Partizipation. In: Uebelhart, Beat/Zängl, Peter (Hg.). Praxisbuch zum Social-Impact-Modell. BadenBaden: Nomos. S. 307–314. URL: www.social-impact-modell.com.
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III. Publikationen
Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Odermatt, Eveline (2013). Rezension – Dovelyn Rannveig Agunias/Kathleen Newland (2013). Developing and Road Map for Engaging Diasporas in Development: A Handbook for Policymakers and Practitioners in Home and Host Countries. Geneva: IOM/MPI. In: Journal of Ethnic and Migration Studies. 9. Jg. (39). S. 1526–1527. URL: http://dx.doi.org/10.1080/1369183X.2013.799909. Oehler, Patrick (2013). Das Abenteuer der Demokratie – Zur Rekonstruktion einer demokratischen Sozialen Arbeit. In: Geisen, Thomas/Kessl, Fabian/Olk, Thomas/ Schnurr, Stefan (Hg.). Soziale Arbeit und Demokratie. Positionsbestimmungen im (Post-)Wohlfahrtsstaat. Wiesbaden: VS Verlag. S. 101–119. Oehler, Patrick (2013). Demokratie und Soziale Arbeit. Marksteine einer Beziehungsgeschichte. In: Benz, Benjamin/Rieger, Günter/Schönig, Werner/Többe-Schukalla, Monika (Hg.). Politik Sozialer Arbeit. Band 1: Grundlagen, theoretische Perspektiven und Diskurse. Weinheim: Beltz. S. 117–132. Oehler, Patrick (2013). Handlungsfeld lokale Bildungsnetzwerke: Informelles Lernen in lokalen Assoziationen. In: Stövesand, Sabine/Stoik, Christoph/Troxler, Ueli (Hg.). Handbuch Gemeinwesenarbeit: Traditionen und Positionen, Konzepte und Methoden. Leverkusen-Opladen: Barbara Budrich. S. 321–328. Oehler, Patrick/Drilling, Matthias (2013). Soziale Arbeit, Gemeinwesenarbeit und Stadtentwicklung: Eine theoriegeschichtliche Spurensuche. In: Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (Hg.). Soziale Arbeit und Stadtentwicklung: Forschungsperspektiven, Handlungsfelder, Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag. S. 13–41. P
Piller, Edith Maud/Schnurr, Stefan (2013). Forschung zur schweizerischen Kinderund Jugendhilfe – eine Einleitung. In: Piller, Edith Maud/Schnurr, Stefan (Hg.). Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz – Forschung und Diskurse. Wiesbaden: Springer. S. 7–19. URL: http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-53119061-7_1. Piller, Edith Maud/Schnurr, Stefan (Hg.) (2013). Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz – Forschung und Diskurse. Wiesbaden: Springer. Platteau, Tom/Müller, Matthias C./Nideröst, Sibylle/Csepe, Peter/Dedes, Nikos/ Apers, Ludwig/Schrooten, Ward/Nöstlinger, Christiane (2013). Patient’s satisfaction with sexual and reproductive health services delivered in HIV clinics across European regions. In: Central European Journal of Public Health. (21). S. 123–127.
R
Raemy, Annabelle/Gredig, Daniel (2013). Stigmatisierung – wie gehen Menschen mit Diabetes mit dem Stigma um? In: d-journal. (222). S. 16–19. Raemy, Annabelle/Gredig, Daniel (2013). Ungerechte Behandlung von Menschen mit Diabetes in Alltag und Beruf. In: d-journal. (221). S. 14–18. Rüegger, Cornelia/Hüttemann, Matthias (2013). Rekonstruktive Verfahren sozialer Diagnostik. In: Gahleitner, Silke/Hahn, Gernot/Glemser, Rolf (Hg.). Psychosoziale Diagnostik. Klinische Sozialarbeit. Bd. 5. Köln: Psychiatrie Verlag. S. 121–134. S
Schaffner, Dorothee (2013). Der Übergang zur Erwerbsarbeit erfordert erhöhte Bewältigungsleistungen. Erschienen am 01.11.2013. In: Zeitschrift für Sozialhilfe. 110. Jg. (4). S. 16–18. Schaffner, Dorothee/Drilling, Matthias (2013). Junge Erwachsene in der Sozialhilfe – Folgen veränderter Bedingungen am Übergang in die Erwerbsarbeit. In: Piller, Edith Maud/Schnurr, Stefan (Hg.). Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz. Forschung und Diskurse. Wiesbaden: VS Verlag. S. 297–332. Schaffner, Dorothee/Geisen, Thomas/Rein, Angela/Stotz,Walter (2013). Jugendliche mit Migrationshintergrund in der stationären Jugendhilfe. In: Forum Erziehungshilfen (ForE). 19. Jg. (2). S. 108–109. Schaffner, Dorothee/Rein, Angela (2013). Jugendliche aus einem Sonderschulheim auf dem Weg in die Selbstständigkeit – Übergänge und Verläufe – Anregungen für die Heimpraxis aus der Perspektive von Adressat/innen. In: Piller, Edith Maud/ Schnurr, Stefan (Hg.). Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz. Forschung und Diskurse. Wiesbaden: Springer VS Verlag. S. 53–78. Schaffner, Dorothee/Ryter, Annamarie (2013). Aufgabenstellung und Professionalitätsentwicklung des pädagogischen Personals in der Studien- und Berufsorientierung – Konsequenzen für die Aus- und Weiterbildung. In: Brüggemann, Tim/ Rahn, Silvia (Hg.). Lehr- und Arbeitsbuch zur Studien- und Berufsorientierung. Münster, Berlin: Waxmann Verlag. Schaffner, Dorothee/Ryter, Annamarie (2013). Vom Praxisbedarf zur Erkenntnisgewinnung, Problemlösung und Professionalisierung. In: Soziale Innovation. 8. Jg. S. 24–29. Schilling, Sigrid/Gautschi, Joel/Rüegger, Cornelia/Kurenkova, Olga/Shcherbakov, Gregori (2013). International Cooperation in a Social Work: Some Reflections on a Swiss-Russian Cooperation Project. In: Social Work and Society. 11. Jg. (1). S. 1–10. Schinzilarz, Cornelia/Friedli, Charlotte (2013). Humor in Coaching, Beratung und Training. Weinheim und Basel: Beltz. Schmid, Holger/Quintard, Bruno (2013). (Eds.) EHPS 2013 Abstracts. In: Psychology & Health. 28. Jg. (sup.1). S. 1–335. URL: www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/ 08870446.2013.810851. Schnurr, Stefan (2013). Organisationen. In: Scherr, Albert (Hg.). Soziologische Basics – Eine Einleitung für pädagogische und soziale Berufe. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS. S. 199–206. URL: http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-53119879-8_23. Schüpbach, Marianne/Jutzi, Michelle/Thomann, Kathrin/von Allmen, Benjamin/ Nieuwenboom, Jan Willem (2013). Erziehungs- und Bildungspartnerschaften: Kooperation zwischen Tagesschule und Eltern in der Schweiz. In: Schüpbach, Marianne/Slokar, Ana/Nieuwenboom, Jan Willem (Hg.). Kooperation als Herausforderung in Schule und Tagesschule. Band 25. Bern: Haupt Verlag. S. 125–140.
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III. Publikationen
Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Schüpbach, Marianne/Slokar, Ana/Nieuwenboom, Jan Willem (2013). Einleitung: Kooperation als Herausforderung in Schule und Tagesschule. In: Schüpbach, Marianne/Slokar, Ana/Nieuwenboom, Jan Willem (Hg.). Kooperation als Herausforderung in Schule und Tagesschule. Bd. 25. Bern: Haupt Verlag. S. 7–18. Schüpbach, Marianne/Slokar, Ana/Nieuwenboom, Jan Willem (Hg.) (2013). Kooperation zwischen Tagesschule und Eltern in der Schweiz. Band 25. Bern: Haupt Verlag. Sibold, Noëmi (2013). Jüdische Vielfalt in Basel. In: Basler Stadtbuch 2012. Basel: Christoph Merian Verlag. S. 70–74. Sommerfeld, Peter (2013). Demokratie und Soziale Arbeit – Auf dem Weg zu einer selbstbewussten Profession? In: Geisen, Thomas/Kessl, Fabian/Olk, Thomas/ Schnurr, Stefan (Hg.). Demokratie und Soziale Arbeit. Wiesbaden: VS Verlag. S. 167–185. Sommerfeld, Peter (2013). Die Etablierung der Sozialen Arbeit als Handlungswissenschaft – ein notwendiger und überfälliger Schritt für die Wissenschafts- und Professionsentwicklung. In: Birgmeier, Bernd/Mührel, Eric (Hg.). Handlung in Theorie und Wissenschaft. Wiesbaden: Springer. S. 155–172. Sommerfeld, Peter (2013). Eigenverantwortung und soziale Sicherheit. In: Sozialbericht 2013. Solothurn: Drucksachenverwaltung Kanton Solothurn. S. 537–558. Sommerfeld, Peter/Amez-Droz, Pascal (2013). Theorieentwicklung der Sozialen Arbeit in der deutschsprachigen Schweiz. In: Riedi, Anna Maria/Zwilling, Michael/Meier Kressig, Marcel/Benz Bartoletta, Petra/Aebi Zindel, Doris (Hg.). Handbuch Sozialwesen Schweiz. Bern: Haupt Verlag. S. 387–401. Sommerfeld, Peter/Rüegger, Cornelia (2013). Soziale Arbeit in der Sozialen Psychiatrie. In: Rössler, Wulf/Kawohl, Wolfram (Hg.). Handbuch der sozialen Psychiatrie. Band 2. Stuttgart: Kohlhammer. S. 396–406. Sprenger, Martin/Meissner, Jens O./Ursprung, Raphaela (2013). Risiko Stress: Bringen neue Arbeitsformen Abhilfe? Erschienen am 21.02.2013. In: HR Today online. URL: www.hrtoday.ch/article/risiko-stress-bringen-neue-arbeitsformen-abhilfe. Steiner, Olivier (2013). Soziale Arbeit und kritische Medientheorie. Web 2.0 Kommunikationstechnologien als hybrider Diskursraum in Systemen und Lebenswelten. In: Steiner, Olivier/Goldoni, Marc (Hg.). Kinder- und Jugendarbeit 2.0. Grundlagen, Konzepte und Praxis einer medienbezogenen Sozialen Arbeit mit Heranwachsenden. Weinheim: Juventa. S. 18–42. Steiner, Olivier/Goldoni, Marc (2013). Einleitung: Kinder- und Jugendarbeit im digitalen Zeitalter. In: Steiner, Olivier/Goldoni, Marc (Hg.). Kinder- und Jugendarbeit 2.0. Grundlagen, Konzepte und Praxis einer medienbezogenen Sozialen Arbeit mit Heranwachsenden. Weinheim: Juventa. S. 7–17. Steiner, Olivier/Goldoni, Marc (Hg.) (2013). Kinder- und Jugendarbeit 2.0. Grundlagen, Konzepte und Praxis einer medienbezogenen Sozialen Arbeit mit Heranwachsenden. Weinheim: Juventa. Steiner, Olivier/Schnurr, Stefan (2013). Verschuldung und Überschuldung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In: Deinet, Ulrich/Sturzenhecker, Benedikt (Hg.). Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. Wiesbaden: VS Verlag. S. 213–215. Studer, Tobias (2013). Migration und Jugendkultur – Zwischen Widerstand und Rückzug. In: Ottersbach, Markus/Steuten, Ulrich (Hg.). Jugendkulturen – Lebensentwürfe von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Oldenburg: IBIS. S. 34–50.
Studer, Tobias (2013). Professionalisierung des Pflegekinderbereichs: Ein Indikator für eine Entdemokratisierung? In: Geisen, Thomas/Kessl, Fabian/Olk, Thomas/ Schnurr, Stefan (Hg.). Soziale Arbeit und Demokratie. Wiesbaden: VS Verlag. S. 221–241. T
Tov, Eva/Kunz, Regula/Stämpfli, Adrian (2013). Schlüsselsituationen der Sozialen Arbeit. Professionalität durch Wissen, Reflexion und Diskurs in Communities of Practice. Bern: hep-Verlag. Truniger, Luzia (2013). Mittelbau und Nachwuchsförderung an den Fachhochschulen in der Schweiz. Entwicklungslinien, Problemlagen und Herausforderungen. In: Böckelmann, Christine/Erne, Cordula/Kölliker, Alexandra/Zölch, Martina (Hg.). Der Mittelbau an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen der Schweiz. München/Mering: Rainer Hampp Verlag. S. 121–136. U
Uebelhart, Beat (2013). Milizsystem in der Schweiz. In: Grunwald, Klaus/Horcher, Georg/Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon der Sozialwirtschaft. 2. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Baden-Baden: Nomos. S. 661–662. Uebelhart, Beat (2013). Social Business Plan. In: Grunwald, Klaus/Horcher, Georg/ Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon der Sozialwirtschaft. 2. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Baden-Baden: Nomos. S. 882–883. Uebelhart, Beat (2013). Social-Impact-Modell. In: Grunwald, Klaus/Horcher, Georg/ Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon der Sozialwirtschaft. 2. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Baden-Baden: Nomos. S. 886–888. Uebelhart, Beat (2013). Soziales Problem. In: Grunwald, Klaus/Horcher, Georg/ Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon der Sozialwirtschaft. 2. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Baden-Baden: Nomos. S. 908–910. Uebelhart, Beat/Zängl, Peter (Hg.) (2013). Praxisbuch zum Social-Impact-Modell. Baden-Baden: Nomos. URL: www.social-impact-modell.com. W
Wegener, Robert (2013). Coachingforschung. In: Loebbert, Michael (Hg.). Professional Coaching. Konzepte, Instrumente, Anwendungsfelder. Stuttgart: SchäfferPoeschel Verlag. S. 381–413. Wegener, Robert/Fritze, Agnès/Loebbert, Michael (Hg.) (2013). Coaching-Praxisfelder. Forschung und Praxis im Dialog. Kostenloser Online-Teil. Wiesbaden: Springer VS. URL: link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-01819-1.
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III. Publikationen
Publikationen der Mitarbeitenden der HSA FHNW vom 1.1.2013 bis 31.12.2013
Wegener, Robert/Geissler, Harald/Hasenbein, Melanie (2013). Es muss nicht immer face-to-face Coaching sein. Wie sich Einstellungen gegenüber virtuellem Coaching mit konkreten Erfahrungen verändern. In: Organisations-Entwicklung. (3). S. 20. Weiss, Stephanie/Blumer, Daniel (2013). Sozial nachhaltig Bauen. Gesellschaftspolitische Utopie und ein neues Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. In: Drilling, Matthias/Oehler, Patrick (Hg.). Soziale Arbeit und Stadtentwicklung. Forschungsperspektiven, Handlungsfelder, Herausforderungen. Wiesbaden: VS Verlag. S. 359–370. Weiss, Stephanie/Drilling, Matthias (2013). Kollaborative Methoden in der Kombination aus Geoinformatik und Sozialer Arbeit: Erfahrungen und Potenziale aus einem interdisziplinären Forschungsprojekt zur Stadt- und Siedlungsentwicklung. In: Geomatik Schweiz. 111. Jg. (5). S. 250–253. Widulle,Wolfgang (2013). Rezension – Adelheid Wimmer, Walter Buchacher, Gerhard Kamp u.a. (2012): Das Beratungsgespräch. Wien: Linde Verlag. In: socialnet. URL: www.socialnet.de/rezensionen/15155.php. Widulle, Wolfgang (2013). Rezension – Heiner Barz, Sylva Liebenwein, Dirk Randoll (2012): Bildungserfahrungen an Waldorfschulen: Empirische Studie zu Schulqualität und Lernerfahrungen. Wiesbaden: Springer VS. In: socialnet. URL: www. socialnet.de/rezensionen/14632.php. Widulle, Wolfgang (2013). Rezension – Volker Frielingsdorf (Hg.) (2013): Waldorfpädagogik kontrovers. Weinheim: Beltz Juventa. In: socialnet. URL: www.social net.de/rezensionen/13203.php. Wolff, Reinhart/Ackermann, Timo/Biesel, Kay/Brandhorst, Felix/Heinitz, Stefan/ Patschke, Mareike (2013). Dialogische Qualitätsentwicklung im kommunalen Kinderschutz. Praxisleitfaden. Beiträge zur Qualitätsentwicklung im Kinderschutz 5. Köln: Nationales Zentrum Frühe Hilfen. Wolff, Reinhart/Flick, Uwe/Ackermann, Timo/Biesel, Kay/Brandhorst, Felix/Heinitz, Stefan/Patschke, Mareike/Röhnsch, Gundula (2013). Aus Fehlern lernen – Qualitätsmanagement im Kinderschutz. Konzepte, Bedingungen und Ergebnisse. Leverkusen: Barbara Budrich. Wüsten, Günther (2013). Ressourcenorientierung. In: Pauls, Helmut/Stockmann, Petra/Reicherts, Michael (Hg.). Beratungskompetenzen für die psychosoziale Fallarbeit. Ein sozialtherapeutisches Profil. Freiburg im Breisgau: Lambertus Verlag. S. 119–139. Wüsten, Günther/Amann, Monika (2013). Mit Zielen arbeiten trotz widriger Umstände. 5. Fachtagung Klinische Sozialarbeit an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. In: SozialAktuell. (10). S. 37–38. URL: www.klinischesozialarbeit.ch/.
Wüthrich, Bernadette (2013). Von der Strasse auf die Bühne – Möglichkeiten und Grenzen politischer Kommunikation sozialer Probleme. In: Uebelhart, Beat/ Zängl, Peter (Hg.). Praxisbuch zum Social-Impact-Modell. Baden-Baden: Nomos. S. 174–191. URL: www.social-impact-modell.com. Wüthrich, Bernadette/Adam, Stefan (2013). Schweiz: Ein weiter Weg. Von der Integration zur Inklusion im Arbeitsleben in der Schweiz. In: Schwalb, Helmut/Theunissen, Georg (Hg.). Unbehindert arbeiten, unbehindert leben – Inklusion von Menschen mit Lernschwierigkeiten im Arbeitsleben. Stuttgart: Kohlhammer. S. 98–112. Z
Zängl, Peter (2013). Impact. In: Grunwald, Klaus/Horcher, Georg/Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon der Sozialwirtschaft. 2. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Baden-Baden: Nomos. S. 471–472. Zängl, Peter (Hg.) (2013). Pflegeforschung trifft Pflegepraxis. Jahrbuch 2012/2013 des Norddeutschen Zentrums zur Weiterentwicklung der Pflege. Wiesbaden: Springer VS. Zängl, Peter (2013). Seniorenpolitik. In: Grunwald, Klaus/Horcher, Georg/Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon der Sozialwirtschaft. 2. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Baden-Baden: Nomos. S. 874–875. Zängl, Peter (2013). SWOT-Analyse. In: Grunwald, Klaus/Horcher, Georg/Maelicke, Bernd (Hg.). Lexikon der Sozialwirtschaft. 2. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Baden-Baden: Nomos. S. 1009–1010. Zumbrunn, Andrea/Bolten, Margarete/Kirchhoff, Esther (2013). Effects of a family-based group therapy on quality life and mental health status in obese children. In: Psychology and Health. 28. Jg. (Sup. 1). S. 162. Zumbrunn, Andrea/Rösch, Cornelia/Schmid, Holger (2013). Ausserschulische Gesundheitsförderung bei jungen Frauen. In: Prävention und Gesundheitsförderung. 8. Jg. (Heft 4). S. 261–266. URL: http://link.springer.com/article/10.1007/ S11553-013-0409-y.
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IV. Referenzliste: auftraggebende bzw. finanzierende Institutionen und Projektpartner
A
Alfred und Gertrud Bernays-Richard Stiftung Kanton Zürich, Bildungsdirektion B
Blaues Kreuz, Prävention und Gesundheitsförderung BREF – Brückenschläge mit Erfolg Bundesamt für Gesundheit BAG Bundesamt für Justiz BJ Bundesamt für Raumentwicklung ARE Bundesamt für Sozialversicherungen BSV Büro für Sozioanalyse C
Caritas Schweiz casa fidelio Christoph Merian Stiftung D
Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau Deutsche Forschungsgesellschaft DFG E
E9 Jugend und Kultur Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB Ernst-Göhner-Stiftung Erziehungsdepartement Basel-Stadt Escuela de Trabajo Social, Universidad Libre de Costa Rica ULICORI Evaluanda F
Federal State University Vologda, Institute for Law and Economics of the Federal Penal System, Russland Fernfachhochschule Schweiz FFHS Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung FWF Förderfonds Hochschule Luzern Förderstiftung Technopark Aargau Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration G
Gebert Rüf Stiftung Gemeinde Aarburg Gesundheitsförderung Schweiz
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IV. Referenzliste
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Referenzliste: auftraggebende bzw. finanzierende Institutionen und Projektpartner
H
P
Hamasil-Stiftung Zürich Haus Sonnmatt Heimstätte Bärau HELP! For Families Hochschule für Heilpädagogik HfH Zürich Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Pädagogische Hochschule, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Pädagogische Hochschule Freiburg, Deutschland Parrotia Stiftung c/o Lenz & Staehlin AG Zürich Pro Senectute Schweiz Pro Senectute St. Gallen Proitera GmbH, Betriebliche Sozialberatung Psychiatrische Dienste Solothurner Spitäler AG Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
I
insieme Schweiz Institut für Design- und Kunstforschung IDK, Hochschule für Gestaltung und Kunst, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung ISGF Zürich Institut Vermessung und Geoinformation, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Integrierte Psychiatrie ipw Winterthur – Zürcher Unterland Interface Politikstudien International Labour Organization ILO J
Janssen-Cilag AG, Baar Jugendhaus Arlesheim K
Kanton Aargau Kanton Basel-Stadt Kanton Solothurn Kantonsspital Aarau, Kinderklinik Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuern Kinderspital Zürich Kommission für Technologie und Innovation KTI Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren SODK Krebsforschung Schweiz L
Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Baden-Württemberg e.V. Lucius und Annemarie Burckhardt Stiftung M
Mercator Stiftung Schweiz N
Nationaler Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung INSOS Nationales Forum Alter und Migration
R
Rektorenkonferenz der Fachhochschulen der Schweiz, KFH Riesner & Braun Consulting rihm Kommunikation S
Schweizerische Diabetesgesellschaft Schweizerische Diabetes-Stiftung Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS Schweizerischer Nationalfonds, Abteilung I: Geistes- und Sozialwissenschaften Schweizerischer Nationalfonds, Abteilung IV: Nationale Forschungsprogramme NFP, NFS Schweizerischer Nationalfonds, DO REsearch DORE Schweizerischer Nationalfonds, Abteilung CoRe Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen SZB Schweizerisches Rotes Kreuz SRK Schweizerisches Tropen- und Public Health Institut STPH, Universität Basel Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana SUPSI Seminar für Soziologie, Universität Basel Soziale Dienste der Stadt Aarau Soziale Dienste Oberer Leberberg Sozialpädiatrisches Zentrum des Kantonsspitals Winterthur SPZ Sozialtherapeutische Jugendwohngemeinschaft und begleitetes Wohnen Stadt Langenthal Stadt Winterthur Stadt Zug Stiftung 3F Organisation Stiftung für Forschung im Gesundheitswesen des Kantons Aargau SFGW Stiftung Inlumine Stiftung Sucht Basel Stiftung Suzanne und Hans Biäsch zur Förderung der Angewandten Psychologie Stiftung Zugang für Alle suva Abteilung Präventionsdienste Bereich Gesundheit in der Arbeitswelt Luzern Swiss Network for International Studies SNIS Swisslos Aargau
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Hochschule für Soziale Arbeit Referenzliste: auftraggebende bzw. finanzierende Institutionen und Projektpartner
T
tsquare GmbH U
Universität Klagenfurt, Österreich Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie Bern University of Tuzla: Faculty of Philosophy, Department of Social Work/Faculty of Medicine/Faculty of Education and Rehabilitation V
Verein Lernwerk Verein Quartierzentrum Fraumatt Vive Žene, Center for Therapy and Rehabilitation W
Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende WUMA Wohnschule Dentenberg Z
Zentrum Öffentlicher Raum des Schweizerischen Städteverbands ZORA Zuger Fachstelle punkto Jugend und Kind/Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz Kanton Zug, Unterstützende Dienste Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW
Hochschule für Soziale Arbeit
V. Kontakt und Impressum
Zitiervorschlag
Canonica, Alan (2014): Lohnende Investitionen? Zum Gleichstellungspotenzial von Sozialinvestitionen und Aktivierung. In: Soziale Innovation. 9. Jahrgang. Seiten 80–84.
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