The FIFA Weekly Ausgabe #6

NR. 6/2015, 13. FEBRUAR 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

OLYMPIQUE MARSEILLE FRANKREICHS VERRÜCKTE LIEBE SEPP BLATTER U20-WM SCHREIBT GESCHICHTE LIONEL MESSI EMOTIONALE MOMENTE WEGEN TV-CLIP

Interview mit Arrigo Sacchi

SACCHIS ERBE W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Peru Routinier Carlos Grossmüller gab bei ­Universitario einen perfekten Einstand.

Jetzt will die junge Mannschaft den 27. Meistertitel gewinnen.

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Der Messi-Clip Fünf Schlüsselmomente der WM: Der vierfache Weltfussballer Lionel Messi zeigte sich berührt, als er im FIFA-Studio mit den Spielszenen aus Brasilien konfrontiert wurde.

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Arrigo Sacchi Er war ein Macher, ein Revolutionär seines Fachs. Arrigo Sacchi schaffte es Ende der 1980er-Jahre, den pragmatischen Defensiv­ fussball mit dem ansehnlichen, niederländischen Stil zu vereinen. Heute ist Sacchi 68 Jahre alt.

Massimo Franchi traf den Italiener an dessen Geburtsort Fusignano zum Exklusivinterview.

Sepp Blatter Die U20-WM war einst das Sprungbrett für Maradona, Messi oder Figo. “Es ist ein Anliegen der FIFA, den Fussball für alle Gesellschaftsschichten zugänglich zu machen”, sagt Sepp Blatter. Ab dem 30. Mai kämpfen auch Fidschi und Myanmar um den Titel.

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

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Olympique Marseille Ein Klub mit vielen Ecken und Kanten.

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Ángel Di María Der argentinische Star von Manchester United im Interview.

Sacchis Erbe Unser Titelbild zeigt Arrigo Sacchi auf der Mailänder Trainerbank im März 1990. Zwei Monate später gewannen er und sein Team zum zweiten Mal den Europapokal der Landesmeister.

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf dem Tablet verfügbar. http://www.fifa.com/mobile

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Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni–5. Juli 2015, Kanada

Getty Images (2), imago, SHOT Magazine

imago / Buzzi

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Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Philippinen Warum Simone Rota zu seinen Wurzeln zurück­kehrte.

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Elfenbeinküste Afrika-Cup-Finale: Die grosse Show des Boubacar Barry.

Blue Stars/FIFA Youth Cup

U20-Weltmeisterschaft

Beach-Soccer-Weltmeisterschaft

U17-Weltmeisterschaft

13./14. Mai 2015, Zürich, Schweiz

30. Mai–20. Juni 2015, Neuseeland

9.–19. Juli 2015, Portugal

17. Oktober–8. November 2015, Chile

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UNCOVERED

Taktik 4-2-4 Arrigo Sacchis Meinung ist gefragt.

11 gegen 0 mit Arrigo

Guido Clerici / LUZ / fotogloria

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s gibt eine Anekdote aus dem Jahr 1989, welche die komplexe und revolutionäre Arbeit von Arrigo Sacchi sehr schön dokumentiert: Vor dem Halbfinale im Pokal der Landesmeister schickte Real Madrid einen Beobachter ins Trainingscamp der AC Milan. Sie wollten die Italiener ausspionieren und mehr über Sacchis erfolgreiche Taktik erfahren. Als der Mann zurückkehrte, herrschte grosse Konsternation im Lager von Real Madrid. Nichts habe er von Sacchis Trainingseinheit verstanden, sagte der Entsandte. Und dann gab er in seiner Verwirrung noch zu Protokoll: Sacchi hätte 11 gegen 0 trainieren lassen.

Arrigo Sacchi, Jahrgang 1946, war ein durchschnittlicher Amateur-Fussballer. Er kickte viele Jahre an seinem Geburtsort Fusignano, später noch in Bellaria an der ­Adria. Für die Trainerarbeit aber hatte Sacchi ein besonderes Flair.

Er lernte schnell. Und als ihn Silvio Berlusconi 1987 zur grossen AC Milan holte, schien es, als käme da jemand aus dem Nichts. “Ich war nicht berühmt und kannte kaum jemanden aus dem Fussballgeschäft”, sagte er später. “Das hat mir auf dem Weg nach oben geholfen. Ich hatte keine Vergangenheit.”

An gewissen Tagen taucht Sacchi heute noch auf dem Trainingsgelände der AC Milan auf. Das ist dann meistens kein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass es schlecht steht um die Mannschaft und Sacchis Rat gefragt ist. Eines ist sicher: Kein Coach hat die Geschichte der Rossoneri mehr geprägt als der heute 68-jährige Fussballlehrer. Unser Reporter Massimo Franchi ist in die Provinz Ravenna gefahren und hat ihn zum exklusiven Gespräch getroffen (ab Seite 6). Å Alan Schweingruber

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ARRIGO SACCHI

DER MACHER Er prägte eine Epoche. Sein Coaching-Stil wird bis heute verehrt.

Ein Gespräch mit Arrigo Sacchi über Italiens Rückständigkeit, Genies und Trainer, die sich überschätzen.

Massimo Franchi, Fusignano 6

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Guido Clerici / LUZ / fotogloria

Arrigo Sacchi, 68 ”In meinem Alter muss man regelmässig Sport treiben.”

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ARRIGO SACCHI

rrigo Sacchi, am 1. April werden Sie 69 Jahre alt. Wie sieht heute ein normaler Tag für Sie aus?

Arrigo Sacchi: In meinem Alter muss man regelmässig Sport treiben, um sich fit zu halten. Ich stehe auf, frühstücke, lese die Zeitung und schalte den Fernseher ein. Dann mache ich etwas Sport, am liebsten auf meinem Mountainbike. Nach dem Mittagessen kümmere ich mich um persönliche Angelegenheiten, lese ein wenig und schaue mir Fussballspiele im Fernsehen an. Manchmal, aber nicht sehr oft, gehe ich auch ins Stadion. Vor allem bei Champions-League-Spielen werde ich manchmal von Mediaset (italienische Mediengruppe, Red.) eingeladen, für die ich als Experte tätig bin. Wenn einmal kein Fussball im Fernsehen läuft, gehe ich mit meiner Frau abends essen oder ins Theater. In Fusignano gibt es auch ein Auditorium, das unserem berühmten Mitbürger Arcangelo Corelli gewidmet ist, der nicht nur zu den grössten Komponisten, sondern auch zu den besten Violinisten der Barockzeit Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts zählte.

Sie waren schon immer kunst- und kulturaffin.

Ja, denn auch Fussball ist eine Art Kunst, ein Spektakel. Ebenso wie Musik, Komödiendichtung, Dramaturgie oder Filmkunst. Doch wie der grossartige Bertolt Brecht einst sagte, gibt es ohne Drehbuch nur Improvisation und somit nur Oberflächlichkeit. Stellen wir uns einmal einen Chor aus elf Personen vor, wie eine Fussballmannschaft: Zehn davon geben auf perfekte Weise eine Arie aus Aida zum Besten, während der Elfte nach eigenem Gutdünken etwas ganz anderes singt. Man kann sich ja vorstellen, was dabei herauskäme.

in Madrid mittlerweile wieder nach Mailand zurückgekehrt. Auch Immobile hat in Dortmund Mühe.

Das ist sinnbildlich für unseren Fussball. Wer bei uns eine grosse Nummer ist und dann seine Fühler über die Landesgrenze hinaus ausstreckt, erkennt schnell, welchen Wert er hat und wie er eingeschätzt wird. Der Unterschied ist enorm. Noch bis vor zehn Jahren war Italien die europäische Nummer 1, die in der Champions League stets um den Titel mitspielte. Heute liegen wir hinter Spanien, England und Deutschland nur mehr auf dem 4. Platz und müssen aufpassen, nicht noch weiter zurückzufallen. Wir können bereits den Atem der nächsten Verfolger im Nacken spüren.

Welche Art von Sport ist Fussball?

Fussball ist ein Angriffssport, allerdings muss man mit einer homogenen Truppe angreifen. Heutzutage steht die mannschaftliche Geschlossenheit noch mehr im Vordergrund. Es ist schliesslich ein Mannschaftssport, kein Einzelsport.

“Was ich persönlich an Italiens Fussball nicht mag, ist diese Rückständigkeit, dieser ordinäre Konservatismus.”

Hat sich der Fussball seit Ihrer Zeit als Coach verändert?

Er verändert sich jeden Tag. Ebenso wie das Leben. Man muss stets auf dem Laufenden bleiben und sich weiterentwickeln, um den Anschluss nicht zu verlieren. Stillstand bedeutet Rückschritt.

Der Fussball folgt den Entwicklungen des gesellschaftlichen Lebens. Heute leben wir in einer globalen Welt, und wenn man keinen globalen Fussball spielt, ist man schnell out. Der heutige Fussball ist schnell, sehr viel schneller als noch vor Kurzem. Und wenn man heute nicht schnell ist, ist man ebenfalls out.

Der italienische Fussball scheint auch out zu sein ...

Das hat mit unserer Geschichte zu tun. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches, das die Kultur in allen Teilen der Welt verbreitet hatte, aber auch nach der Renaissance führte das italienische Volk Jahrhunderte lang ein von List und Denunziation geprägtes Leben – die berühmt-berüchtigte Kunst, sich zu arrangieren. All das übertrug sich in gewisser Weise auch auf den Fussball, wie man anhand bestimmter Eigenarten unseres geradezu rückständigen Fussballs erkennen kann. Es bedurfte einer Runderneuerung, um wieder auf die Siegerstrasse zurückzukehren, doch als wir uns dann den Gegebenheiten erneut nicht anpassten, fielen wir wieder zurück. Was ich persönlich an unserem Fussball nicht mag, ist diese Rückständigkeit, dieser Mangel an Innovation, dieser ordinäre Konservatismus, von dem manche Mannschaften geprägt sind. Anstatt sich weiterzuentwickeln, verzeichnet man grosse Rückschritte und verliert den Anschluss.

Nur wenige Italiener spielen im Ausland. Balotelli wärmt bei Liverpool zumeist die Ersatzbank, Cerci ist nach seinem glücklosen Gastspiel

Können Sie das genauer erklären?

Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft wird zu einer Synergie. Wenn es diesen Zusammenhalt jedoch nicht gibt, ist auch kaum eine Synergie vorhanden. Damit dies möglich ist, müssen sich alle elf Spieler homogen bewegen, die richtigen Abstände zueinander halten und sich zur richtigen Zeit von ihren Gegenspielern lösen. Auch in der Defensive müssen sie richtig stehen und die Gegenspieler decken. Kurz gesagt: Alle elf Spieler müssen stets aktiv bleiben, bei eigenem Ballbesitz ebenso wie bei Ballbesitz des Gegners. Genau das ist das Ziel. Das ist heute noch sehr schwierig und erst recht vor einem Vierteljahrhundert.

Das hört sich nach einer Menge körperlicher und mentaler Energie an.

Im Gegenteil: Bei der AC Milan haben wir niemals mehr Energie investiert als der Gegner. Wir hatten immer den längeren Atem, denn wenn man im Ballbesitz ist, sind Sprints kaum länger als etwa 15 Meter, doch wenn man dem Ball hinterherlaufen muss, können Sprints auch mal 40 Meter lang sein. Es ist allgemein bekannt, dass meine Jungs sehr lange spielen konnten. Paolo Maldini hat seine Karriere erst mit 41 Jahren beendet, ebenso wie Filippo Galli. Costacurta war 39, als er aufhörte, Baresi und Tassotti jeweils 37. Der Einzige, der die Fussballschuhe früher an den Nagel hängen musste, war Marco van Basten, was aber an Osteophyten in seinen Knöcheln lag.

Also war die gesamte Last auf alle elf Spieler gleichmässig verteilt.

Genau so ist es. Ich legte stets grossen Wert auf einen globalen Fussball. Ich wollte immer ein starkes Kollektiv haben und nicht nur gute Einzelspieler. Also trainierte ich die Mannschaft, um T H E F I FA W E E K LY

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ARRIGO SACCHI

Bob Thomas / Getty Images

Wien 1990 Sacchi gewinnt mit der AC Milan zum zweiten Mal in Folge den Europapokal der Landesmeister.

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ARRIGO SACCHI

jeden einzelnen Spieler besser zu machen, anstatt einen Einzelnen in die Mannschaft zu integrieren.

Grossartige Einzelspieler wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi sorgen aber regelmässig für Entscheidungen.

Auch ein Superstar kann nur dann gewinnen, wenn er von der ganzen Mannschaft entsprechend unterstützt wird. Fragen Sie die heutigen Weltklassespieler – Sie werden sehen, was sie Ihnen antworten. Ronaldo und Messi spielen nur die erste Geige eines ganzen Orchesters. Selbst sie, die besten und talentiertesten Spieler, müssen dem Takt des Kollektivs folgen. Orchester ist ein schöner Begriff, dessen Ursprung im griechischen Theater liegt: eine Gruppe

Was war Diego Maradona?

Er war ein Ausnahmekönner. Ich muss zugeben, dass ich ihn lieber selbst trainiert hätte, als gegen ihn zu spielen, wie dies oft in Duellen zwischen der AC Milan und der SSC Neapel der Fall war.

Diego ist eine Art Damoklesschwert, bei dem man niemals weiss, wann es herabfällt.

Man sagt, Sie hätten in gewisser Weise die grossen Individualisten zugunsten der taktischen Disziplin geopfert.

Die grossen Spieler hatten ihre beste Zeit, als sie von mir trainiert wurden, wie etwa Gullit und Van Basten bei der AC Milan oder Baggio in der italienischen Nationalmannschaft.

Team-Besprechung 1988 Arrigo Sacchi und das Starensemble der AC Milan im Trainingslager.

von Personen, die den Chor, die Instrumentalisten und die Tänzer bildeten. Alle bewegen sich gleichzeitig, in perfekter Harmonie.

Genau so verhält sich auch die ideale Fussballmannschaft. Man darf einen Spieler nicht mit einem Fussballer verwechseln.

imago / Buzzi

Was genau meinen Sie damit?

Nehmen Sie zum Beispiel Mario Balotelli. Er ist ein Fussballer, aber kein Spieler. Ein Spieler ist jemand, der sich mit der Mannschaft bewegt. Und zwar im Einklang, nicht als Stimme ausserhalb des Chores.

Was halten Sie von den heutigen Trainern?

Ich teile Trainer grundsätzlich in drei Kategorien. Einerseits gibt es die Genies, die Erneuerer, die jedoch nicht sehr zahlreich sind, dann die Emporkömmlinge, die Mitläufer, die zwar keine Ahnung haben, sich aber für besonders schlau halten, und schliesslich die traditionellen, geradezu antiquierten Trainer, die klassischen, aber mittlerweile obsoleten Denkmustern folgen.

Welche schätzen Sie besonders?

Mein Schüler Ancelotti macht seine Sache sehr gut, vor allem in T H E F I FA W E E K LY

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ARRIGO SACCHI

Die Unsterblichen aber gelang es diesem Team mit einer schönen, innovativen, spektakulären und gleichzeitig effizienten Spielweise, wie man sie in Italien nur selten sieht, sich tief in die Erinnerung der Tifosi Rossoneri und anderer Fussballfans einzugraben.

Niederländische Prägung Wie es allen grossen Künstlern eigen ist, wusste auch Sacchis Team die Tradition mit eigenen, innovativen Ideen zu verknüpfen. Seine AC Milan übernahm die Tugenden des italienischen Defensivspiels und kombinierte sie mit dem kreativen Talent der einzelnen Spieler und einem ­Ballbesitzfussball n ­ iederländischer Prägung nach Johan Cruyff, einem seiner Jugendidole. Das

Neapel 1988 Diego Maradona gegen Marco Van Basten.

Ergebnis liess keine Wünsche offen: eine vollkommene Mannschaft mit der für Italien typischen stabilen Defensive, einem kontrollierten Spielaufbau aus der Abwehr heraus sowie Mittelfeldspielern, die druckvoll auf Balleroberung drängten.

Sacchis Milan präsentierte sich mit einer Ausgewogenheit und spielerischen Harmonie, die Fussballfans noch heute in ihren Bann ziehen. Torhüter Galli war schnörkellos und sicher. In der Abwehr überzeugten Tassotti und Costacurta mit Schlagkraft, Baresi spielte den Ball kontrolliert nach vorne und Maldini bot Sicherheit und einen guten Blick für die Offensive. Im Mittelfeld war Ancelotti für die Ballverteilung zuständig. Gleichzeitig hielten Donadoni und Colombo den nötigen Druck aufrecht, vereint mit ihrer Leichtigkeit im Passspiel.

Den grössten Glanz versprühte das Team jedoch im Angriffsdrittel, was drei Niederländern geschuldet war: Rijkaard, Gullit und Van Basten. ­Rijkaard gab das Tempo und den Angriffsrhythmus des Teams vor. Gullit überzeugte mit einer Kombination aus Durchschlagskraft, ungeahnter Spielübersicht und Schussstärke. Van Basten schliesslich setzte dem Ganzen die Krone auf. ­Aufgrund seines Ballgefühls und ­seiner langen Schritte nannte man ihn auch den Nijinsky des Strafraums. Seine Tore waren fast immer spektakulär. Sie waren das Werk eines Visionärs und brachten ihm zwei Jahre in Folge den Ballon d’Or ein (1988 und 1989) – übrigens standen seine Team­kameraden Baresi, Gullit und Rijkaard mit ihm gemeinsam auf dem Podium.

Als die SSC Neapel kam Über Jahre hinweg liessen Sacchis Unsterbliche die Welt vergessen, dass Italien das Land des Catenaccio war. Alle Legenden gründen sich auf bestimmte Ereignisse, und im Falle von Sacchis Milan sind das vor allem drei Partien. Die erste fand im Januar 1988 statt. Gullit war gerade zum ersten Mal mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet worden, und Milan musste in der Liga gegen den amtierenden Meister antreten – die SSC Neapel mit Diego Maradona. Am Ende ging der Sieg im San Siro an die neue Milan (4:1), und das Projekt gewann an Glaubwürdigkeit. Der zweite entscheidende Augenblick war der 5:0-Sieg, der Milan im Europapokal-Halbfinale gegen Real Madrid um Butragueño, Hugo Sánchez und Míchel gelang.

Die dritte denkwürdige Partie schliesslich ist das Finale gegen Steaua Bukarest, in dem ebenfalls mit einem deutlichen Erfolg (4:0) der erste Gewinn des Europapokals gelang. Die Fussballwelt lobte die Unsterblichen in den Himmel.

Jordi Punti

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imago / Buzzi

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m Jahr 2007 führte die italienische Mediengruppe “­ Mediaset” eine Umfrage unter den Fans der AC Milan durch, bei der es um die beste Mannschaft der Vereinsgeschichte ging.

Das Ergebnis war eindeutig: Die Squadra von Arrigo Sacchi, auch bekannt als die Unsterblichen, gewann mit überwältigender Mehrheit der Stimmen. Das Projekt, das Ancelotti 2001 ins Leben rief, sowie die erste Amtszeit von Fabio Capello mussten sich dahinter einreihen.

Unter Sacchi dominierte die AC Milan Ende der 1980er-Jahre den europäischen Fussball und gewann 1989 und 1990 als bislang letzter Klub zweimal in Folge den Europapokal der Landesmeister (die heutige Champions League). Vor allem

ARRIGO SACCHI

So geht’s Die Taktik gehörte zu Arrigo Sacchis grossen Stärken. Für das Fotoshooting setzte sich der 68-Jährige noch einmal in Szene.

der vergangenen Saison, als er sowohl die Champions League als auch die Klub-WM gewann. Er kann eine neue Goldene Ära von Real Madrid einläuten. Aber auch José Mourinho schätze ich sehr, der ein Genie ist, allerdings wieder auf andere Weise als Pep Guardiola. Mir gefällt auch Jürgen Klopp, auch wenn er in diesem Jahr in der Bundesliga erstmals enorme Probleme hat. In Italien zählen Antonio Conte und Zdenek Zeman zweifelsohne zu den ganz Grossen. Diese beiden Dirigenten verstehen es, ihren Orchestern die Partitur zu vermitteln.

Guido Clerici / LUZ / fotogloria

“Eine Improvisation kann einmal gut gehen.

Aber die einzig richtige Methode ist die minutiöse Planung.”

Apropos Real Madrid: Vor zehn Jahren wurden Sie von Florentino Pérez als Sportdirektor geholt. Doch die gewünschten Ergebnisse blieben aus.

Das war eine Mannschaft mit unzähligen Champions: Zidane, Ronaldo, Figo, Raúl, Roberto Carlos, Beckham, Owen, Casillas, Guti, Morientes, Solari und Samuel. Doch es lief spielerisch nicht gut.

Was halten Sie von jenen, die immer nur gewinnen möchten, egal wie?

Das Ergebnis spielt heute eine grössere Rolle als je zuvor. Es ist jedoch eine Fehleinschätzung, zu glauben, drei Punkte seien das Einzige, was zählt. Der Erfolg stellt sich nur mit der Spielweise ein, mit der mannschaftlichen Geschlossenheit, mit der Arbeit des ganzen Teams, die bereits im täglichen Training beginnt. Andernfalls hat man zwar gewonnen, aber glanzlos. Mit dieser Philosophie kommt man nicht weit.

Welche Mannschaften hatten Ihrer Meinung nach den grössten Einfluss auf die Weiterentwicklung des Fussballs in den unterschiedlichen Epochen?

Drei. Die Niederlande beziehungsweise Ajax Amsterdam unter Rinus Michels. Die AC Milan unter mir. Und der FC Barcelona unter Pep Guardiola.

Wie stellt man eine Mannschaft zusammen, die in der Lage ist, in die Fussballgeschichte einzugehen?

Man muss zahlreiche Faktoren berücksichtigen und diese in Einklang bringen. Der Verein muss in erster Linie ehrgeizig sein und revolutionäre Ideen haben. Ein weiterer Aspekt ist der Trainer, der es verstehen muss, seine eigenen Ideen umzusetzen und seine Spieler entsprechend zu motivieren. Verpflichtete Talente müssen genau in das taktische Konzept passen. Man kauft keinen Spieler wegen seines Namens, wenn er dann nicht auf der Position spielen kann, auf der man ihn braucht. Es hat keinen Sinn, unnötige Rivalitäten zu schaffen. Junge Spieler, die zu einer neuen Mannschaft T H E F I FA W E E K LY

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stossen, müssen verlässlich, altruistisch, leidenschaftlich und intelligent sein. Dies ist ein weiterer grundlegender Aspekt, der für eine minutiöse Planung unerlässlich ist. Wer oberflächlich ist, hat schon verloren. Dies gilt sowohl im Fussball als auch im Leben.

Eine Improvisation kann einmal gut gehen, doch dabei handelt es sich nur um die sprichwörtliche Ausnahme, die die Regel bestätigt.

Die minutiöse Planung ist die einzig richtige Methode.

“Ich schätze José Mourinho sehr.

Er ist ein Genie.”

­ ompliment aussprechen, denn er ist nicht nur mit den Händen stark, K sondern auch ein grossartiger Fussballer. Ich habe das Achtelfinalspiel zwischen Deutschland und der Überraschungsmannschaft Algerien in Porto Alegre genau beobachtet. Neuer ist mindestens dreimal aus seinem Tor herausgekommen und hat den Ball im Stil eines grossartigen Abwehrspielers geklärt. Er hat sich seinen Spitznamen SweeperKeeper redlich verdient.

Was ist das schönste Kompliment, das Sie jemals erhalten haben?

Davon gibt es einige. Zum Beispiel als die französische Sportzeitung “L’Équipe” nach unserem Triumph im Pokal der Landesmeister schrieb, dass die AC Milan nie mehr dieselbe Mannschaft sein könne,

Hat Ronaldo den FIFA Ballon d’Or zu Recht gewonnen?

Und ob! Er hat eine überragende Saison gespielt und dabei einen Rekord nach dem anderen aufgestellt. Er wurde zwar nicht Weltmeister, aber eine Weltmeisterschaft dauert nur einen Monat, ein Jahr hingegen zwölf Monate. Bei der WM 2014 in Brasilien wurden Messi zum besten Spieler und Neuer zum besten Torhüter gewählt. Es ist kein Zufall, dass diese beiden Spieler gemeinsam mit Ronaldo für den Ballon d’Or nominiert wurden. Ich möchte der Nummer 1 des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft ein grosses 12

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oder als wir am Ende der Serie-B-Saison 1986/87 in Parma bejubelt wurden. Wir waren aber nicht etwa aufgestiegen, sondern belegten mit drei Punkten Rückstand nur den 7. Platz, während Cesena, Lecce und Cremonese im Playoff um den Aufstieg spielten. Doch unsere Fans haben uns gefeiert, als hätten wir den Titel in der Serie A geholt.

Unglaublich! Nur wenige Tage später wechselte ich gemeinsam mit Mussi, Bianchi und Bortolazzi von Parma zur AC Milan. Und schon im nächsten Jahr holten wir die Meisterschaft – die elfte in der Geschichte der Rossoneri. Å

Reuters

Die Vize-Weltmeister Sacchi perfektionierte das Spiel der Nationalmannschaft – es reichte 1994 bis zum WM-Finale.

ARRIGO SACCHI

Name Arrigo Sacchi Geburtsdatum, Geburtsort 1. April 1946, Fusignano (Italien) Trainerdebüt der 1. Mannschaft Mit 36 Jahren bei Rimini (Serie C1) Stationen als Trainer Cesena (Nachwuchs), Rimini, Florenz (Nachwuchs), Parma, Milan, Italien, Atlético Madrid Grösste Erfolge

Guido Clerici / LUZ / fotogloria

Italienischer Meister 1987/88 Europapokal der Landesmeister 1988/89, 1989/90 Vize-Weltmeister 1994

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BLICK IN DIE LIGEN

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Peru: Primera División

A l t m e i s te r l ic h e F r ü h fo r m Sven Goldmann ist Fussball­ experte beim “Tagesspiegel” in Berlin.

Ein bisschen gezweifelt hatten sie ja schon in Lima.

Wie gut ist dieser Carlos Grossmüller noch?

Im besten Fussballeralter mit seinen 31 Jahren oder doch schon über den Zenit hinaus? Mit Schalke 04 hat der Uruguayer in der Champions League gespielt, aber das ist jetzt auch schon sieben Jahre her. Ein Gastspiel bei US Lecce endete mit dem Abstieg aus der Serie A. Danach hat Grossmüller wieder in der Heimat gespielt, in der Hauptstadt Montevideo bei Atlético Cerro und Peñarol, bis ihn dann doch noch einmal das Ausland reizte. Zum Beginn des Jahres 2015 verpflichtete sich Grossmüller bei Club Universitario de Deportes, dem erfolgreichsten Club der Primera División Peruana.

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Trainer Óscar Ibáñez pries ihn an als den “Mann, der den Unterschied machen kann.

Carlos kann auf drei verschiedenen Positionen spielen.” Am liebsten hält er sich im zentralen Mittelfeld auf, wie es sich gehört für einen, der die Nummer 10 auf dem Rücken trägt. Das lässt sich bisher ganz gut an. Schon beim 1:0-Sieg im Vorbereitungsspiel gegen die berühmten Argentinier von River Plate wurde Grossmüller zum besten Mann auf dem Platz gewählt. Beim 1:2 gegen die uruguayischen Landsleute von Nacional schoss er sein erstes Tor für Universitario. Und auch zum Pflichtspieldebüt hielt er, was Ibáñez sich von ihm versprochen hatte. Zum Auftakt des Torneo del Inca gewann Universitario knapp, aber verdient 1:0 gegen León de Huánuco. Und das Tor schoss … natürlich Carlos Grossmüller!

Das war nur auf den ersten Blick eine leichte Übung. Mitte der ersten Halbzeit hatte Huánucos Torhüter Jesús Cisneros nach einem Schuss von Juan Diego Gutiérrez zu kurz abgewehrt. Der Ball sprang zu Grossmüller, der schon fast auf der Torlinie stand und nicht viel mehr tun musste, als den Fuss hinzuhalten. Auf den zweiten Blick aber steckte schon ein bisschen mehr dahinter.

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Denn es war Grossmüller selbst, der das Tor eingeleitet hatte, mit einem klugen Seitenwechsel auf Gutiérrez. Dass er dann noch nachsetzte und beim Abpraller schneller zur Stelle war als Huánucos Verteidiger, hatten nicht alle unbedingt von ihm erwartet.

“Ein Tor im ersten Spiel gibt natürlich Selbstvertrauen”, sprach Grossmüller nach getaner Arbeit. “Wir haben einige Dinge schon sehr gut gemacht, aber natürlich können und müssen wir uns noch verbessern.” Der Uruguayer ist neben dem Argentinier Germán Alemanno der Spieler mit der meisten Erfahrung in einer blutjungen Mannschaft, und natürlich weiss er, was sie sich rund um das Estadio Monumental von ihm erhoffen. Das von den 17 Klubs der Primera División ausgespielte Torneo del Inca ist nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu höheren Zielen. Im Mai beginnt die Apertura, die erste Etappe des Torneo Descentralizado. Für den Rekordmeister Universitario darf es gern der 27. Meistertitel der Vereinsgeschichte sein. Zuletzt hatte es in der Clausura 2014 nur zu Platz 7 gereicht.

Und die Meisterschaft ging dann auch noch an den Stadtrivalen Sporting Cristal. Å

Einstand geglückt Carlos Grossmüller trifft zum 1:0 gegen León de Huánuco.

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Oman: Omantel Professional League

Tr au te H a r m o n i e b e i d e n Ve r fo l ge r n Andreas Jaros ist freier Autor und lebt in Wien.

Erst vor wenigen Wochen würdigte die Reisebeilage der “New York Times” den Oman als einen der “Orte, die man 2015 unbedingt besuchen sollte”. Das Sultanat punkte mit schwindelerregenden Gebirgs­zügen, einer abwechslungsreichen Küsten­l inie und der Stille der Wadis, jene meist ausgetrockneten Flussläufe, die sich in der Regenzeit in blühende Oasen verwandeln. Kurzum, dieses Naturjuwel, stark im Kontrast zum Nachbarn, den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Dubai und dessen Vorliebe für immer wahnwitzigere künstliche Welten, sei unbedingt einen Augenschein wert.

Wer von den potenziellen Oman-Touristen auch noch ein Freund des runden Leders ist, hat schon gewonnen: Der Golf-Staat mit seinen etwa 3,5 Millionen Einwohnern gönnt sich auch eine eigene Fussballliga mit 14 Mannschaften (Hin- und Rückrunde, zwei definitive Absteiger) und freut sich über jeden ausländischen Besucher.

Times of Oman

Dramatische Verwerfungen, wie sie für die Landschaft des Oman charakteristisch sind, sucht man in der oberen Tabellen­ hälfte vergeblich. Zwar gibt es mit Al-Oruba einen Spitzenreiter, der Mitte Februar nach der 13. Runde sechs Punkte Vorsprung genoss, weil er im Schlager gegen Al-Shabab seine Siegesserie mit 1:0 fortsetzte. Aber die Verfolger liegen in trauter Harmonie beisammen. Den 2., Dhofar (nur 1:1 bei Al-Seeb), und den 8., Fanja SC (der Vizemeister taumelte in eine 2:4-Heimpleite gegen Al-Nasr), trennen lächerliche drei Punkte.

Weniger kuschelig stellt sich die Situation für den Titelverteidiger dar: Nachdem Al-Nahda vom Verband zu einem Abzug von sechs Punkten verdonnert wurde, fand sich der Meister von 2013/14 nach zwölf Spielen mit nur vier Punkten am Tabellenende wieder – ein brutalerer Absturz ist kaum vorstellbar. Ähnlich extrem ist die Schere sonst nur beim Fassungsvermögen der Stadien in der

Die Verfolger im Nacken Nasser Shimley von Tabellenführer Al-Oruba klärt souverän.

dünn besiedelten Monarchie: von 2000 Zuschauern in Ibri bis zum Sultan-QabusSportkomplex in der Hauptstadt Maskat, der 39 000 Zuschauern Platz bietet und gleich mehreren Oberhaus-Klubs als ­Heimstätte dient.

Im Übrigen hatten die Fussballverantwortlichen des Oman zuletzt berufsbedingt einen “Place to Go” – und das ohne Empfeh-

lungsschreiben der “New York Times”: Sie durften sich zum Asien-Cup nach Austra­ lien verfügen. Dort hatte Omans Nationalteam das Pech, in seiner Gruppe auf die späteren Finalisten zu stossen: 0:4 gegen Gastgeber und Turniersieger Australien, 0:1 gegen die Republik Korea. Wenigstens der Abschied verlief versöhnlich. Das Team feierte einen 1:0-Prestigeerfolg im arabischen Duell gegen Kuwait. Å T H E F I FA W E E K LY

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DAS INTERVIEW

“Ich versuche, mir die WM-Spiele nicht anzuschauen” Der grosse Moment, im WM-Finale aufzulaufen, blieb Ángel Di María verwehrt.

“Der Einzug ins Endspiel war trotzdem der schönste Augenblick meiner Karriere”, sagt der Argentinier. Ángel Di María, 2014 war ein sehr besonderes Jahr. Was ziehen Sie für eine Bilanz? Ángel Di María: Ich bin sehr zufrieden mit den Ereignissen. Einmal abgesehen von den Verletzungen, die immer auftreten können, habe ich wichtige Dinge erreicht. Da wäre La Décima mit Real Madrid und nach vielen Jahren der erste Einzug ins WM-Finale mit Argentinien. Und wie wir das bewerkstelligt haben! Mit viel Kampfgeist, Siegeswillen und einer fantastischen Mannschaft. Das war mehr als verdient.

Wenn Sie ein bestimmtes Erlebnis des Jahres 2014 herauspicken sollten, welches wäre das?

Was ich jetzt sage, mag etwas merkwürdig erscheinen, aber ich glaube, es ist der Einzug ins WM-Finale. Davon hätte ich nie zu träumen gewagt, nicht einmal als Kind. Ich konnte zwar selbst nicht spielen, aber es war dennoch der schönste Augenblick meiner Karriere.

War Ihnen die Schwere der Verletzung aus dem Spiel gegen Belgien sofort bewusst?

Ja, ich wusste, dass es ernst sein könnte, weil ich ziemlich starke Schmerzen hatte.

Ich bin durchgestartet und war gerade dabei, den Verteidiger abzuhängen und mich freizuspielen, als ich den Schmerz verspürte. Aber ich bin sehr gläubig und habe darauf vertraut, dass ich rechtzeitig wieder fit werden würde. Ich habe alles getan, um im Finale dabei zu sein. Aber so ist das nun einmal im Fussball. Er kann dich bei einer WM aus dem Rennen werfen, gibt dir aber auch die Chance zur Wiedergutmachung. Hoffentlich bekomme ich diese Chance.

Haben Sie sich die WM-Spiele später noch einmal angesehen?

Nein, ich versuche, sie mir nicht mehr anzuschauen (lacht).

Noch nicht einmal Ihr Tor gegen die Schweiz?

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Doch, das schon. Ab und zu schaue ich mir auf Youtube einige Szenen an, vor allem aber die Fans. Wenn du bei einer WM selbst auf dem Platz stehst, siehst du nichts von all den schönen Dingen, die um dich herum geschehen. Von meiner Familie wusste ich einiges über die enorme Anzahl mitgereister Fans und deren Begeisterung. All das bekommst du nicht mit, deshalb ist es schön, sich das jetzt anzuschauen und das Ganze anders in Erinnerung zu behalten. Wir hätten allen Argentiniern gern noch einen weiteren Grund zum Feiern gegeben und auch die letzte Sprosse der Leiter erklommen. Eines Tages werden wir es hoffentlich schaffen.

“Um mein Englisch steht es ganz schlecht.

Aber ich bekomme Unterricht.”

viele Torchancen, aber der Ball ging einfach nicht rein. Die Deutschen hatten zwei Chancen, einmal landete der Ball am Pfosten und beim zweiten Mal war er drin. So ist das im Fussball.

Aber taktisch gesehen, hätte ein Spieler mit Ihren Eigenschaften bei einer so hoch stehenden Defensive wie der deutschen vielleicht Lücken finden können, nicht?

Ja, das stimmt. Darüber denkt man schon nach, wenn man sich den Spielverlauf anschaut. Lavezzi und Messi haben den Deutschen mit ihrer Schnelligkeit den Schneid abgekauft. Ich glaube, es wäre ein anderes Spiel geworden, wenn mein Spielertyp dabei gewesen wäre. Mit Messi hatte ich schon während der gesamten WM gut harmoniert.

Aber so ist das im Fussball. Gott wollte nicht, dass ich dabei bin.

Ein weiteres wichtiges Ereignis im Jahr 2014 war Ihr Abschied von Real Madrid. Wie bewerten Sie dieses Kapitel im Nachhinein?

Ich habe meine Aufgabe dort erfüllt. Ich habe den Superpokal, die Copa del Rey, die Champions League und die spanische Meisterschaft gewonnen – alle Titel bis auf die Klub-WM, weil ich vorher schon gegangen war. Nach vier Jahren war der Zeitpunkt für eine Luftveränderung gekommen. Ich wollte sehr gern einmal in der Premier League spielen, die ich schon als Kind am Samstag und Sonntag vor meinen eigenen Spielen mit Rosario Central verfolgt habe. Ich habe immer davon geträumt, mich einmal im englischen Fussball zu versuchen.

Haben Sie sich je gefragt, was möglicherweise anders gelaufen wäre, wenn Sie im Finale gespielt hätten?

Und wie kommen Sie abseits des Spielfelds in England zurecht?

Nein, weil ich sehr gläubig bin. Wenn Gott nicht gewollt hat, dass ich bei diesem Finale dabei bin, dann war es mir eben nicht bestimmt. Die Spieler, die auf dem Platz standen, haben alles gegeben. Sie hatten viele Möglichkeiten, den Sieg perfekt zu machen,

Mir geht es dort sehr gut. Das Klima ist der einzige Haken an der Sache. Das trübe Wetter – es ist nicht wirklich hilfreich (lacht).

Aber ich bin sehr glücklich und zufrieden. Die Leute mögen mich, und darauf kommt es an.

Das hat für mich den höchsten Stellenwert.

Name Ángel Fabián Di María Hernández Geburtsdatum, Geburtsort 14. Februar 1988 Rosario, Argentinien Position Mittelfeld, Flügel

Ben Duffy / Adidas

Stationen 2005–2007 Rosario Central 2007–2010 Benfica Lissabon 2010–2014 Real Madrid Seit 2014 Manchester United Nationalteam Argentinien 57 Einsätze (11 Tore)

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Fußball verbindet.

Fußball ist Frieden.

© 2014 Visa. All rights reserved.

Oscar Arias Friedensnobelpreisträger

DAS INTERVIEW

Und die Sprache?

Emotionaler Messi-Clip

Damit sieht es ganz schlecht aus. Da mache ich eher Rückschritte. Ich verstehe sehr wenig. Aber ich versuche, nach und nach besser zu werden und bekomme Unterricht.

Sie gehören zu den wenigen Spielern, die sowohl mit Cristiano Ronaldo als auch mit Lionel Messi lange Zeit gemeinsam auf dem Platz gestanden haben. Sind Sie es leid, immer gebeten zu werden, die beiden zu vergleichen?

Nein, denn ich antworte immer dasselbe.

Das sind zwei völlig unterschiedliche Spieler.

Messis Eigenschaften treten in jedem Spiel zutage: Er hat einen schnellen Antritt, umspielt mühelos einen, zwei oder drei Spieler, immer mit dem Ball am Fuss.

Bei Cristiano steht die Kraft im Mittelpunkt, die Distanzschüsse. Sie sind einfach unterschiedlich. An der Stelle der FIFA würde ich den Ballon d’Or doppelt vergeben. Einen könnten die beiden unter sich ausmachen, um den zweiten würden die restlichen Spieler kämpfen.

Es gab Gerüchte über einen Wechsel von Messi zum FC Chelsea. Können Sie sich Messi und José Mourinho zusammen vorstellen?

Prinzipiell glaube ich nicht, dass Messi Barcelona den Rücken kehren will. Es dürfte schwer für ihn sein, einen Klub zu verlassen, bei dem er praktisch gross geworden ist.

Aber um auf die Frage zurückzukommen: Meiner Meinung nach hätte er keine Probleme mit Mourinho.

Was vermissen Sie an Argentinien am meisten?

Meine Freunde. Jetzt mehr denn je, weil es im englischen Fussball zu Weihnachten keine Pause gibt und ich nicht nach Hause reisen konnte. Und auch die Familie, die immer so weit weg ist: meine Eltern, meine Schwiegereltern, sie sind alle in Argentinien.

Auch das ist nicht so einfach.

Bao Tailiang / Chengdu Economic Daily

Dieses Jahr steht die Copa América auf dem Programm. Hat der Turniersieg für Sie 2015 oberste Priorität?

Hoffentlich schaffen wir es. Ich würde gerne einen Titel mit der A-Nationalmannschaft gewinnen. Ich habe schon olympisches Gold gewonnen und einen Titel mit der U20 geholt, aber es wäre sehr schön, diesen Zyklus mit einer Copa, mit dem A-Nationalteam, abzuschliessen. Es wird schwer werden, denn es sind viele starke Teams dabei, etwa Brasilien, Kolumbien und Uruguay, das immer bis zum Schluss kämpft. Es wird knifflig, aber ich hoffe, dass es für uns optimal läuft und wir Argentinien endlich einen Grund zum Feiern geben können. Å

Schwerer Moment Lionel Messi am 13. Juni in Rio de Janeiro (Sportbild des Jahres 2014).

I

m Jahr 1986 gewann Argentinien seinen zweiten und letzten WM-Titel. Damals in Mexiko besiegten die Gauchos Deutschland in einem spannenden Finale 3:2. Geprägt wurde das Turnier von den Leistungen Diego Maradonas, der Argentinien in mehreren Partien zum Sieg führte.

Maradonas Schatten ist lang. Lionel Messi wird in Argentinien zwar immer w ­ ieder mit dem Ausnahmespieler verglichen, und manch einer spricht dem Mann aus Rosario sogar mehr Qualitäten zu. Aber was nützt es, wenn die Argumentation am Schluss immer in die gleiche Richtung zielt: Maradona war besser, weil er Argentinien zum Weltmeister gemacht hat. In Brasilien bestritt der vierfache Weltfussballer Messi schon seine dritte WM – mit gerade einmal 27 Jahren.

Für Sekunden sprachlos Die Bilder nach dem Schlusspfiff am 13. Juli 2014 sind gegenwärtig: Überall jubelnde Deutsche, dazwischen sich tröstende Argentinier und mitten drin Messi, der Kapitän, der versucht, seine Tränen zurückzuhalten. Die Auszeichnung zum besten Spieler des Turnieres nahm er nach dem Spiel im Maracanã mehr als Trostpreis entgegen.

Auch wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt, so lässt sie Geschehenes ertragbarer erscheinen. FIFA.com hatte die Idee, sich mit den wichtigsten Akteuren der WM 2014 nochmals zusammenzusetzen, um das Turnier Revue passieren zu lassen. Und der Erste, der sich für das spezielle Meeting vor der Kamera zur Verfügung stellte, war L ­ ionel Messi.

Der FIFA-Clip “Lionel Messi watches Brazil 2014” warf im Internet hohe Wellen. “Ich weiss nicht, was ich sagen soll”, meinte der Argentinier sichtlich berührt, als er die ­Sequenzen der vergebenen Torchancen des Finales nochmals sieht. “Wir werden es unser Leben lang bereuen.” tfw

Messis WM-Rückblick 2014 (Video): http://tinyurl.com/ldmbswn

Mit Ángel Di María sprach Alejandro Varsky T H E F I FA W E E K LY

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laif 20

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First Love Or t: Bel Ombre, Mauritius Dat u m : 9. Ju l i 2 0 1 4 U hrzeit: 16. 38 Uhr Fotog ra f: Joh n Fr um m

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THIS IS THE ONE Introducing

Official Mascot for the FIFA U-20 World Cup New Zealand 2015

@FIFAcom #Wooliam

/ďŹ fau20worldcup

U20 - W M 2015

PRESIDENTIAL NOTE

Lösbare Aufgabe für Deutschland

Premiere für Fidschi und Myanmar

D Das Los hat entschieden Die sechs Gruppen der U20-Weltmeisterschaft sind ausgelost.

D

ie Gruppenauslosung für die U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland 2015 ging in Auckland über die Bühne. Damit steht nun fest, welchen Herausforderungen sich die 24 teilnehmenden Teams in der Gruppenphase stellen müssen. Gastgeber Neuseeland trifft im Eröffnungsspiel des Turniers am 30. Mai auf die Ukraine. In der gleichen Gruppe spielen zudem die USA und Turnierdebütant Myanmar. Deutschland bekommt es mit Fidschi, ebenfalls erstmals bei dieser Turnierserie dabei, sowie mit Usbekistan und Honduras zu tun. Österreich landete in einer Gruppe mit U20-Rekordweltmeister Argentinien sowie mit Panama und einem der noch zu ermittelnden Vertreter aus Afrika.

Die Stars von morgen Die Veranstaltung wurde von FIFA-Veranstaltungsdirektor Colin Smith und dem leitenden Manager für Wettbewerbe, Rhiannon Martin, geleitet. Als Assistenten bei der Auslosung fungierten Danny Hay, Wynton Rufer, Steve Sumner und Ivan Vicelich.

Der neuseeländische Minister für Sport und Freizeit, Jonathan Coleman, wandte sich mit einer Rede an das Publikum und FIFA-Vizepräsident Jeffrey Webb erinnerte in seiner Ansprache daran, dass das Turnier bereits zahllose Stars hervorgebracht hat. “Zahlreiche Spieler, die bei früheren Auflagen der U20-Weltmeisterschaft dabei waren, kamen im vergangenen Jahr bei der WM in Brasilien zum Einsatz, beispielsweise James Rodríguez und Paul Pogba”, sagte Webb, der auch Vorsitzender der Organisationskommission des Turniers ist. “Wir werden ohne Zweifel in wenigen Monaten hier in Neuseeland weitere zukünftige WM-Stars erleben. Die U20-WM ist ein fantastisches Turnier, das unzählige Jugendliche, Mädchen wie Jungen, inspiriert und motiviert, Fussball zu spielen und die Geschicke der Fussballklubs zu verfolgen.”

Neuseeland 2015 wird die 20. Auflage der U20-Weltmeisterschaft sein. Bei diesem Turnier begannen die internationalen Karrieren zahlreicher heutiger Superstars wie Diego Maradona, Ronaldinho, Lionel Messi und etlicher weiterer Spieler.

Die U20-WM findet vom 30. Mai bis 20. Juni in sieben Städten auf der Nord- und Südinsel Neuseelands statt. Å

ie Basis des Fussballs wird immer breiter.

Chancenlose Aussenseiter gibt es an Endrunden praktisch nicht mehr. Wenn ab dem 30. Mai in Neuseeland das WM-Turnier auf U20-Stufe stattfindet, kämpfen mit Fidschi und Myanmar zwei Nationen um einen WM-­ Titel, die bisher noch nie an einer FIFA­ Endrunde vertreten waren. Dass dies in der höchsten Junioren-Kategorie der Fall ist, steigert die Bedeutung zusätzlich. Schliesslich war dieses Turnier seit der erstmaligen Austragung von 1977 in Tunesien für Ausnahmespieler wie Maradona, Messi, Figo oder Ronaldinho das Sprungbrett zur Weltkarriere.

Es ist eines der zentralen Anliegen der FIFA, den Fussball für alle Gesellschaftsschichten zugänglich zu machen – unter optimalen Rahmenbedingungen, unterstützt vom bestmöglichen Fachwissen. Seit 1999 investierten wir über zwei Milliarden Dollar in die Fussballentwicklung, realisierten weltweit 700 Goal­Projekte und leisteten mit unseren Programmen Football for Hope und Football for Health wichtige Grundlagenarbeit im sozialen Bereich.

Doch die nächsten Herausforderungen warten bereits. Als führender internationaler Sportverband müssen wir auch in Zukunft u nsere Verantwortung in gesellschaftlichen ­ Themen und sozialen Aspekten wahrnehmen.

Die Beispiele von Fidschi und Myanmar beweisen, dass dies auf dem Spielfeld ebenfalls zum Ziel führt. Denn überall dort, wo der Fussball seine ganze integrative Kraft entwickelt, eröffnen sich auch sportlich neue Möglichkeiten.

Ich freue mich schon jetzt auf die U20-WM. Denn in Neuseeland dürfen wir live miterleben, wie ein neues Stück Fussballgeschichte geschrieben wird.

Brendon O’Hagan

Stephen Sullivan

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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Inmitten der Stadt Die goldene Madonna schaut von der Kirche Notre-Dame de la Garde auf das 65 000 m2 grosse Dach des Vélodromes.

Olympique de Marseille ist der beliebteste ­Fussballverein Frankreichs – trotz oder vielleicht auch wegen seiner vielen Skandale.

Sarah Steiner 24

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Boris Horvat / AFP (2)

Mehr als eine Liebe

liven und Salami, Mobiltelefone und Küchenutensilien, zwischen schreienden Händlern und geschäftigen Hausfrauen, in engen Gassen und auf weiten Plätzen – Marseille ist ein grosses Potpourri. An jeder Ecke ein Geruch, an jeder Strasse ein Erlebnis. Und mittendrin, überall, immer wieder die blau-weissen Farben und die zwei Buchstaben: OM. Für den Fussballklub, der hier mehr ist als nur der Verein der Stadt. Olympique de Marseille. Mythos, Legende, zweite Religion, Liebe eines jeden Marseillers. Und vor allem: sozialer Kitt.

Denn multikultureller als Marseille ist in Frankreich kaum eine Stadt. Gegründet von den alten Griechen, eingenommen von den Westgoten, den Ostgoten und den Franken, ­zerstört von den Sarazenen, war sie im 19. Jahrhundert der wichtigste Handelsstützpunkt des französischen Kaiserreichs. Über den Mittelmeerhafen – noch heute einer der Mittelpunkte der Stadt – kamen die Waren in Schiffen und mit den Schiffen die Einwanderer. Viele der ­etwas mehr als 850 000 Einwohner haben aus­

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Inmitten der Fans Die renovierten Tribünen bieten auf 13 Kilometern Ränge für 67 000 Zuschauer und machen aus dem Vélodrome einen wahren Hexenkessel.

ländische Wurzeln. Algerien, Marokko, Italien, Senegal, China – unzählige kulturelle Einflüsse prägen die heutige Stadt und ihre Bewohner.

Schmelztiegel der Kulturen Es gibt nicht nur friedliches Neben- und Mit­ einander in der südfranzösischen Metropole.

Vor allem die Kriminalität ist ein Problem. Die Marseiller gelten seit jeher als unabhängige Bürger, die sich gerne gegen die Obrigkeit auflehnen. Und schon damals, als Ludwig XIV. – der Sonnenkönig in Versailles – beschloss, die Hafenmauern zu befestigen, richtete er die Kanonen nicht aufs Meer, sondern auf die Stadt, die als Widerstandsnest galt. Seither hat sich an der Haltung der ­Marseiller gegenüber der Hauptstadt nichts geändert. “Ich schere mich einen Dreck darum, was für ein Bild man sich in Paris oder sonst wo von uns macht. Für Europa sind wir immer noch die erste Stadt der Dritten Welt”, schreibt Jean­-Claude Izzo, Erfolgsautor aus Marseille.

Stolz verbindet. Und diese Verbundenheit ­d rücken die Menschen auch oder vor allem im

OM wäre nicht OM, wenn auf Erfolge nicht der tiefe Fall folgen würde.

Vélodrome aus – dem Stadion von OM. Gemeinsam sind sie da nicht Franzosen, Algerier oder Senegalesen, sondern blau-weisse Marseiller.

Von Erfolgen und Misserfolgen Kaum ein Verein gibt und gab in Frankreich so viel zu reden wie OM. Grosse Spieler wie Josip Skoblar, Didier Deschamps, Éric Can­ tona, Alain Giresse, Jean-Pierre Papin, Fabrizio Ravanelli oder Didier Drogba haben hier gespielt. Zinédine Zidanes grösster Kindheitswunsch war es, bei Marseille zu spielen – er

wurde ihm nie erfüllt. Als Sohn algerischer Einwanderer lernte er in den Strassen von Marseille das Fussballspielen, sein grosses Idol war der uruguayische OM­-Stürmer Enzo Francescoli. Er sollte gar seinen ersten Sohn nach ihm benennen. Doch die Karriere des späteren Superstars verlief anders. Von der AS Cannes entdeckt, wechselte er zu Bordeaux, dann zu Juventus Turin und unterschrieb schliesslich bei Real Madrid – der Rest ist Geschichte.

1899 aus der Taufe gehoben, gehört Olympique de Marseille zu den Gründungsmitgliedern der Ligue 1. Erfolg und Misserfolg ziehen sich wie ein roter Faden durch die Klubgeschichte. Auf die Goldenen 20er- und 30er-Jahre und den Meistertitel 1948 folgten Abstieg und Wiederaufstieg. Zwischen 1969 und 1972 gewann OM zweimal die Meisterschaft und zweimal den Pokal. Der legendäre Josip Skoblar hatte mit 44 Treffern massgeblichen Anteil am Titel 1971. Doch der Verein drohte, bald wieder in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

1985 nahm Bernard Tapie die Zügel bei OM in die Hand. Und investierte Geld. Viel Geld.

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1942–1958 Roger Scotti In Marseille geboren, in Marseille gestorben – Scotti hat nie für einen anderen Verein gespielt als für Olympique de Marseille. Mit 406 Spielen ist er Ligarekord­ spieler von OM.

1966–1967, 1970–1973 Josip Skoblar Als Skoblar 1970 zurück in die Hafenstadt kam, schoss er sich in die Herzen der Fans. Der Kroate traf in einer Saison 44-mal – eine Bestmarke, die bis heute unerreicht bleibt.

1986–1992 Jean-Pierre Papin Fünfmal in Folge wurde der Mittelstürmer zum erfolg­ reichsten Torschützen der Liga.

Vier Meisterschaften und ein Landespokal mit OM schmücken seine Trophäensammlung.

1989–2012 (mit Unterbrüchen) Didier Deschamps Als Spieler gewann er mit OM Meisterschaft und Champions League. Als Trainer brachte er 2010 nach 17 Jahren den Erfolg zurück in die Hafenstadt.

1992–1994 Rudi Völler Beim angeblichen Dopingskandal im Champions-League-Finale 1993 war Völler gemäss Aus­ sagen seiner Teamkollegen der Einzige, der sich der “Behand­ lung” entzog.

1997–2008 Samir Nasri Mit 10 Jahren wechselte Nasri in die Jugendabteilung von OM, mit 17 debütierte er in der ersten Mannschaft. Heute schnürt er seine Fussballschuhe für Manchester United.

2006–2014 Mathieu Valbuena Der Publikumsliebling erhielt von den Mitspielern den Spitz­namen Petit vélo (kleines Fahrrad). Nach seinem Wechsel zu Dynamo Moskau wird die Nummer 28 bei OM nicht mehr vergeben.

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Der Hafen in Blau-Weiss Am 16. Mai 2010 versammelten sich die Anhänger von OM am Vieux Port, um ihre Meisterhelden zu feiern.

Karlheinz Förster, Klaus Allofs, Rudi Völler, Jean Tigana und Jean-Pierre Papin sind nur einige der klangvollen Namen der Ära. Viermal in Folge gewann Olympique de Marseille die Ligue 1. Und auch international sorgte das ­Ensemble für Furore. 1990 scheiterte OM im Europapokal der Landesmeister erst im Halbfinale an Benfica Lissabon. Ein Jahr später im Finale an Roter Stern Belgrad. 1993 dann der grösste Erfolg der Klubgeschichte: der Gewinn der Champions League gegen die AC Milan.

Doch OM wäre nicht OM, wenn auf Erfolge nicht der tiefe Fall folgen würde. Wegen Bestechungsgeldzahlungen wurde dem Verein der französische Meistertitel von 1993 aberkannt.

Die Zwangsrelegation in die zweite Liga und ein Schuldenberg hätten den Klub beinahe das Leben gekostet. Und auch der europäische ­Triumph von 1993 bekam einen faden Nach­ geschmack.

Nach dem Skandal in den Nullerjahren im Zusammenhang mit illegalen Transaktionen und der Verhaftung des Präsidenten Vincent Labrune war dann der Gewinn der Meisterschaft

und der beiden Pokalwettbewerbe vor fünf ­Jahren Balsam auf die verwundete Seele der OM-Fans.

Norden gegen Süden Hoch oben über der Stadt, auf dem Kirchturm der Notre-Dame de la Garde, thront die Schutzpatronin Marseilles. Elf Meter hoch steht sie golden glänzend im Sonnenlicht: die Bonne Mère. Sie sieht hinunter auf eine moderne Grossstadt. Neben den touristischen Sehenswürdigkeiten im Quartier du Panier im Zentrum der Stadt, stehen sich der noble Süden mit den Villen am Strand und der graue, beton-verbaute Norden gegenüber.

Nur vier Kilometer vom ­a lten Hafen sticht einem eine futuristische Dachkonstruktion ins Auge. Es ist das Zentrum der Fussballstadt Marseille: das Stade Vélo­d rome. Im Oktober 2014 neu eröffnet, bietet es Platz für 67 000 ­Zuschauer. Über 30 000 Dauerkarteninhaber zählt Olympique de Marseille jede Saison. Und auch hier spielt Nord-Süd wieder eine bedeutende Rolle. Einerseits natürlich das Duell

HO(3), Getty Images (2), imago (2), Presse Sports, Patrick Valasseris / AFP

1988–1991 Éric Cantona Auseinandersetzungen mit Schiedsrichtern, Trainern und der Vereinsführung – der spätere ManU-Star Cantona fiel schon bei seiner Jugendliebe OM durch sein Temperament auf.

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Olympique de Marseille Zahlen und Fakten Gründung:

31. August 1899

Stadion:

Stade Vélodrome, 67 000 Plätze

Trainer:

Marcelo Bielsa

Vorsitzender: Vincent Labrune Klub-Erfolge: Französischer Meister: 1937, 1948, 1971, 1972, 1989, 1990, 1991, 1992, 1993 (aberkannt), 2010 Französischer Pokalsieger: 1924, 1926, 1927, 1935, 1938, 1943, 1969, 1972, 1976, 1989 Internationale Erfolge: Champions-League-Sieger 1993, Intertoto-Cup-Sieger 2005

­ egen Paris Saint-Germain, den Rivalen aus der g Hauptstadt. Nur in Paris werden in Frankreich noch mehr Abos verkauft. Andererseits aber auch das interne Duell im Stadion. Die OMFans stehen nicht geschlossen als eine Kurve hinter ihrem Verein, sondern teilen sich in Nord- und Südkurve auf. Kein leichtes Spiel für gegnerische Mannschaften, wenn der OM-Schlachtruf “Aux Armes” (an die Waffen) quer über den Platz hallt.

Über 30 000 Dauerkarten verkauft Olympique Marseille jede Saison.

Magische Momente im Vélodrome 1937 für die WM im darauffolgenden Jahr ­gebaut, war das Vélodrome Schauplatz vieler legendärer Partien. Und das nicht nur im Klubfussball. An der WM 1938 beispielsweise hatte Giuseppe Meazza seinen Auftritt. Im Halb­finale gegen Brasilien bekamen die Italiener einen Elfmeter zugesprochen und als Meazza sich vor 30 000 Zuschauern den Ball auf den Punkt legte, riss der Kordelzug seiner Hose, die ihm in der Folge herunterrutschte. Wenig beeindruckt hielt er sie mit der linken Hand fest, legte den Ball mit der Rechten auf den Punkt, nahm ein paar Schritte Anlauf und versenkte das Leder im Netz. Und auch Dennis Bergkamp hat gute Erinnerungen an das Vélo­d rome. An der WM 1998, das Stadion war für den Anlass renoviert und auf 60 000 Plätze erweitert worden, schoss er in der letzten Minute des WM-Viertelfinales gegen Argentinien per Aussenrist ins lange Eck – ein Traumtor.

Nun also ist das Vélodrome noch einmal einer Schönheitskur unterzogen worden. Und während OM weiterhin seine Heimspiele

­ ustrug, wurden tonnenweise Beton und Stahl a verarbeitet. Nach dem Stade de France in Paris ist es das zweitgrösste Stadion Frankreichs.

Der neue Fussballtempel ist bereit für die Euro 2016. Vorher könnte aber Olympique de Marseille bereits Grund zum Feiern haben. Der Klub überwinterte an der Tabellenspitze und steht aktuell auf dem 2. Platz. Marseille wäre bereit, ein neues Kapitel seiner Vereins­ geschichte zu schreiben – ein erfolgreiches. Å

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SPLIT TER

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rst 120 Minuten überharte Zweikämpfe und Langeweile. Dann ein dramatisches Elfmeterschiessen mit dem feierlichen Ausgang für das Team der Elfenbeinküste, das Ghana 9:8 besiegte. Beim Afrika-Cup-Finale in Äquatorial-Guinea gab am Schluss vor allem ein Mann zu reden: Boubacar Barry. Als nämlich die Nerven bei Spielern, Staff, Stadionbesuchern und dem halben Kontinent längst blank lagen, zog der ivorische Torhüter seine eigene Show ab: Nach Elfmeter Nummer 8 lag Barry von Wadenkrämpfen geplagt am Boden und musste gepflegt werden. Wenige Minuten später wehrte er den Schuss von Ghanas Torhüter Brimah Razak ab, um darauf den entscheidenden Elfmeter gleich selbst zu verwerten.

Eine h ­ istorische Ankunft war Hervé Renard und seiner Mannschaft 23 Jahre nach dem letzten Triumph sicher: Eine Million Menschen empfingen den neuen Afrika-Meister zu Hause. Å Alan Schweingruber

“Elfenbeinküste – Die Bilder beim Empfang”  http://tinyurl.com/kjszsjz

Carl de Souza / AFP

F

ussballer sind auch Vorbilder. Und so ist es kein Wunder, dass heutzutage immer mehr Kinder ihren Idolen nacheifern und nicht nur in den Trikots ihrer Lieblingskicker herumlaufen, sondern immer öfter auch die Haarschnitte der Stars kopieren. Dass allerdings auch ein gestandener Profi den Look eines Kollegen imitiert, kommt dagegen wohl eher selten vor. Umso erstaunter waren die Fans des peruanischen Erstligisten Universitario de Deportes, die sich ob der neuen Frisur ihres Mittelfeldspielers Antonio Gonzáles verwundert die Augen rieben. Der 28-Jährige trägt neuerdings den gleichen Irokesenschnitt wie Arturo Vidal und könnte glatt als Doppelgänger des Stars von Juventus Turin durchgehen.

“Ich bewundere Vidal”, gab Gonzales zu Protokoll. “Aber dieser Haarschnitt ist für meinen Sohn. Er wollte, dass ich mir die gleiche Frisur wie er machen lasse. Jetzt werde ich diesen Look behalten, bis mir mein Sohn etwas anderes sagt. Ich nehme es mit Humor.”

Dementsprechend gespannt dürften die Universitario-Anhänger verfolgen, welche berühmte Haarpracht sich Gonzáles Jr. als Nächstes für seinen Vater einfallen lässt. Å Tim Pfeifer

D

as Unglück geschah am 3. April 1961. Zwei Tage nach dem Pokalspiel von Club de Deportes Green Cross in Osorno war ein Teil der Mannschaft auf dem Rückflug nach Santiago de Chile. Über den Anden verschwand ihr Flugzeug plötzlich vom Radar. Die Maschine wurde nie gefunden. Nun, knapp 54 Jahre später, das beinahe Unmögliche: Bergsteiger haben mit grosser Wahrscheinlichkeit das Wrack gefunden. “Es ist noch recht viel vom Rumpf übrig”, berichtete das Expeditionsmitglied Leonardo Albornoz. Acht Spieler, zwei Mitglieder des Trainerstabs und drei Schiedsrichter starben damals beim Absturz. Prominentestes Opfer war der argentinische Nationalspieler Eliseo Mouriño. Der Rest des Teams hatte sich für einen zweiten Flug entschieden. Die Bergsteiger wollen den exakten Fundort der Douglas DC-3 nicht preisgeben. “Wir möchten nicht, dass der Ort beschmutzt wird. Man muss sich klarmachen, dass hier Menschen gestorben sind und die Familien der Opfer Respekt verdienen”, erklärte Albornoz. Å Sarah Steiner

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Den Fussball überall und für alle entwickeln

Mitreissende Turniere organisieren

Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen

Für das Spiel. Für die Welt.

Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren.

Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.

FIFA.com

Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet.

FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN FIFA-Kürzel: MAD

Leise rieselt der Schnee

Land: Madagaskar Offizieller Name: République de Madagascar Repoblikan’i Madagasikara Kontinent: Afrika Hauptstadt: Antananarivo

Sarah Steiner

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er Winter hat Europa voll im Griff. Eisige Temperaturen und viel Schnee sind zurzeit an der Tagesordnung. Während in Skandinavien in den Wintermonaten die Fussball­ligen wetterbedingt ruhen und von Frühling bis Herbst durchgehend gespielt wird, pausieren viele andere europäische Meisterschaften nur für kurze Zeit – oder, wie in England, gar nicht.

So ist es dann auch kaum verwunderlich, dass die Wetterbedingungen nun auch Auswirkungen auf den Fussball haben. In Italien wurde wegen schlechter Wettervorhersagen das Serie-A-Spiel zwischen Parma und Chievo verschoben. In Schottland musste die Begegnung der 2. Liga zwischen den Glasgow Rangers und Hearts of Midlothian nach 25 Minuten wegen starken Schneefalls abgebrochen werden.

Auch in der deutschen Bundesliga sorgte das viele Weiss für Gesprächsstoff. Die Trainingsbedingungen sind schwierig, Kälte und Eis machen den Verantwortlichen zu schaffen.

So auch beim Aufsteiger SC Paderborn. Dabei hätte die Mannschaft Trainingseinheiten dringend nötig. Das Team aus Nordrhein-Westfalen trennen gerade einmal zwei Punkte vom Tabellenende. Vor dem wegweisenden Spiel gegen Hamburg, nahmen dann die Fans das Zepter in die Hand. Sie versammelten sich ausgerüstet mit Handschuhen und Schaufeln auf dem Trainingsplatz und befreiten diesen vom Schnee.

Ihr Einsatz wurde nicht belohnt: Gegen den HSV kassierte ihre Mannschaft zu Hause eine 0:3-Niederlage.

Der Winter hat natürlich auch das Alpenland Schweiz erreicht. Freuen sich zwar die Tourismusorte über den Schnee, der unzählige Skisportfreunde anlockt, so sind die Fussballfans weniger angetan von der weissen Pracht.

Die FC-Sion-Anhänger, die am Wochenende bereits auf dem Weg ins Fürstentum Liechtenstein waren zum Beispiel. Denn die Partie ihres Teams konnte nicht angepfiffen werden: In ­Vaduz lag zu viel Schnee auf dem Platz. Und auch in Zürich hätten sich viele Spielerinnen und Spieler beinahe vergeblich auf ihre Fussballeinheit gefreut. Die Stadt Zürich hatte aus Spargründen das Budget von 50 000 Franken für die Schneeräumung der Plätze gestrichen.

Die FIFA übernahm schliesslich die Kosten und liess zehn Plätze vom Schnee befreien. Å

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 587 040 km² Höchster Punkt: Maromokotro 2876 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Indischer Ozean

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 148. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: – Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

BIG COUNT Alle Spieler: 826 420 Registrierte Spieler: 30 420 Nicht registrierte Spieler: 796 000 Vereine: 220 Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

Offizielle: 4788 T H E F I FA W E E K LY

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M端nchen, Deutschland

1968

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Aus der Spur: Franz Beckenbauer.

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ZEITSPIEGEL

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Madrid, Spanien

2011

imago

Konzentriert: Cristiano Ronaldo

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©2014 FIFA TM

6 June - 5 July

THE ART OF FOOTBALL

Leise Lächeln Ronald Düker

Z I TAT E DER WOC HE

“Ich bin enttäuscht über die Buhrufe.

Wir haben gut gespielt und gewonnen.

Wir wissen nicht, was diese Leute wollen. Sie buhen uns aus, ob wir nun gewinnen oder verlieren. Vielleicht pflegen sie Kaviar zu essen, bevor sie zu unseren Spielen kommen.”

Zlatan Ibrahimovic über die Fans von Paris Saint-Germain nach dem Sieg gegen Rennes

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ir haben uns längst daran ge­ wöhnt, dass Fuss­ ballweltmeisterschaf­ ten die beteiligten Nationen zumindest für einige Monate ins grelle Licht der inter­ nationalen Aufmerk­ samkeit rücken. Hat sich ein Land, und sei es noch so klein oder abgelegen, für das Turnier qualifiziert, wird es ganz plötzlich interessant: Was sind das für Leute, wie leben sie und in welcher Kultur, fragen sich dann alle. Wie heissen die Stars oder die unbekannten Grössen, von denen viel­ leicht sportliche Überraschungen zu er­ warten sind? Im Jahr 1966, bei der WM in England, richteten sich plötzlich alle Au­ gen auf ein vollkommen rätselhaftes Team: DVR Korea.

Eine Mannschaft von der anderen Seite des eisernen Vorhangs und von den übrigen Nationen offenbar so gründlich getrennt wie die Welt in Lewis Carrolls “Alice hinter den Spiegeln” von der Reali­ tät. Niemand wusste auch nur irgendet­ was über einen einzigen nordkoreani­ schen Fussballer, und nachdem diese Versammlung anonymer Rückennum­ mern wieder aus England abgereist war, sollte man auch nie wieder etwas von ihnen hören. Jedenfalls nicht während der anschliessenden 36 Jahre. Erst 2002 gelang dem britischen Dokumentar­fi lmer Daniel Gordon etwas nie zuvor Dagewe­ senes: Er erhielt nach jahrelangen Ver­ handlungen eine Dreherlaubnis in der DVR Korea und heftete sich dort an die Fersen der Helden von 1966.

Helden? Der Film “The Game of Their Lives” ruft in vielen Interviews den un­ glaublichen Triumphzug in Erinnerung,

den diese Mannschaft 1966 bis ins Viertelfi­ nale angetreten hatte.

Die Niederlage gegen die Sowjetunion, das Unentschieden gegen Chile – und dann: der sensationelle Sieg ge­ gen das Team Italiens, das nach Hause reisen musste, während die DVR Korea in die ­ K .-o.-Phase einzog.

Nicht weniger märchenhaft verlief das Viertelfinale gegen die Portugiesen, die noch in der Vorrunde Brasilien ausge­ schaltet hatten. Schon nach 20 Minuten lagen die Asiaten 3:0 vorn, mussten aber staunend mitansehen, wie der legendäre Eusébio vier Tore in Folge schoss und das Spiel 3:5 verloren ging.

Pak Do-Ik, Pak Seung-Jin, Rim JungSon, Lee Chang-Myung: Sie waren nach England gekommen wie Männer von der dunklen Seite Mondes – jedenfalls sah es für den Rest der Welt so aus. Es verbreite­ te sich später das Gerücht, dass das kom­ plette Team nach seiner Rückkehr für Jah­ re ins Gefängnis geworfen worden war, weil der Grosse Führer mit dem Abschnei­ den des Teams unzufrieden gewesen sei.

Solche Dinge entkräftet Daniel Gordons Film. Er zeigt eine Reihe recht gut gelaunt wirkender älterer Herren, die durch ihren Sport zwar nicht zu Geld gekommen sind, aber noch heute von der Erinnerung an jene grossen Momente zehren. Å

“Ich bin sprachlos. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal drei Spiele in Folge verloren habe.

Ich war wahrscheinlich gerade einmal zehn Jahre alt. So zu verlieren tut weh. Wir waren Narren.”

Roberto Mancini, Trainer von Inter Mailand

“Seit Luis Suárez zu uns nach Barcelona gekommen ist, hat L­ iverpool keinen Spieler mehr für besondere Momente. Couto könnte dieser Spieler sein, da bin ich sicher. Wenn er den Ball am Fuss hat, kann er etwas bewegen. Er ist ein ­b esonderer Spieler.”

Neymar über Philippe Coutinho

“Es ist immer dasselbe. X-mal waren wir in dieser Saison schon selbst unser grösster Feind. Letztes Jahr waren wir auswärts besser, weil wir gegen Teams angetreten sind, die nicht die Qualität der Premier League hatten. Wenn du auf diesem Niveau einen Fehler machst, ist der Ball in deinem Tor.” Joey Barton, Queens Park Rangers T H E F I FA W E E K LY

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THERE WILL BE ATERS

TURNING POINT

“An diesem Tag entbrannte ein Feuer in mir” Aufgewachsen in Italien, ver­ spürte Simone Rota eines Tages plötzlich den Wunsch, zu seinen Wurzeln zurückzukehren.

SHOT Magazine

E

ines Tages fand ich in einer Schublade die Dokumente meiner Adoption. An diesem Tag entbrannte in mir ein Feuer. In diesen Papieren war meine ganze Geschichte zu­ sammengefasst. Ich sah mein Geburts­ datum, mit Schreibmaschine getippt und verblichen: 6. November 1984. Die Ortsangabe lautete Parañaque in der Region Manila auf den Philippinen – unendlich weit entfernt von dem kleinen Ort bei Mailand, in dem ich mit meinen Eltern wohnte. Sie waren einst auf die Philippinen gekommen, um mich aus der Mis­ sion “Per l’altro Onlus” abzuholen, wo ich unter der Obhut von Schwester May und Schwester Marilena heranwuchs. Meine leibliche Mutter habe ich nie kennengelernt.

Eigentlich war an diesen Adoptionspa­ pieren nichts Besonderes, nichts, was irgend­ jemanden ausser mir oder meiner Familie inte­ ressiert hätte. Aber für mich waren sie ein Abriss meines Lebens. In diesem Moment durchzuckte es mich wie ein Blitz. Mir wurde wieder bewusst, woher ich stamme, und das erweckte in mir den Wunsch, zurückzukehren.

Zuvor hatte ich bei Pro Sesto in der Serie C2 (der vierten italienischen Liga) mit dem Fuss­ ball angefangen und mit dem Team sogar den Aufstieg geschafft. Danach hatte ich bei Man­ fredonia, bei mehreren weiteren Klubs im Pie­ mont und auch in der Schweiz gespielt. An die­ sem Tag beschloss ich jedoch, all das aufzugeben und auf die Philippinen auszuwan­ dern. Ich unterschrieb 2014 beim Stallion FC in der höchsten philippinischen Liga und erarbei­ tete mir die Berufung in die Nationalmann­ schaft. Mein Debüt feierte ich mit 29 Jahren gegen Laos in einer Partie des AFC-Challenge­Cup 2014, dem höchsten Kontinentalturnier für aufstrebende asiatische Fussballnationen, bei dem wir bis ins Finale vorstiessen.

Ich bin zu meinen Wurzeln zurückgekehrt und lebe jetzt wieder in der gleichen Mission wie damals, gemeinsam mit 21 Kindern, die keine

Eltern haben, sowie Schwester May und Schwes­ ter Marilena. Ich habe beschlossen, hier zu ­leben, weil ich mich selbst wiederfinde in den Kindern, die allerdings nicht so viel Glück hat­ ten wie ich. Ich verbringe meinen Alltag mit ihnen, begleite sie zur Schule und verteile ge­ meinsam mit ihnen dreimal die Woche Reis und Brot an die Armen in den Slums von Manila.

Es scheint mir, dass meine Eltern in Italien wohl stets gewusst haben, dass ich eines Tages mein Glück auf den Philippinen suchen würde.

Ich weiss, dass die philippinischen Kinder eine Art Held in mir sehen. Dass ich für die Natio­ nalmannschaft spiele, zeigt ihnen, dass es möglich ist, den Traum zu verwirklichen und die schwierigen Lebensumstände hinter sich zu lassen. Å Aufgezeichnet von Emanuele Giulianelli

Name Simone Mondiali Rota Geburtsdatum, Geburtsort 6. November 1984, Parañaque City, Philippinen Position Verteidigung, Mittelfeld Stationen 2002 – 2010 Pro Sesto 2006 Manfredonia (ausgeliehen) 2008 – 2009 Lugano (ausgeliehen) 2010 – 2012 Borgomanero 2012 – 2014 Asti Seit 2014 Stallion FC Nationalteam Philippinen 8 Einsätze, 2 Tore

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

T H E F I FA W E E K LY

37

W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Deutschland (unverändert) keine keine 76 Elfenbeinküste, DR Kongo (je 7 Spiele) Äquatorial-Guinea (+ 370 Punkte) Äquatorial-Guinea (+ 69 Ränge) Libyen (– 156 Punkte) Libyen (– 35 Ränge)

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2015

Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

1 Deutschland

0 1729

55 Japan

-1

605

109 Katar

-17

305

162 Puerto Rico

-1

2 Argentinien

0 1534

56 Südafrika

-4

592

110 St. Vincent und die Grenadinen

11

300

164 Suriname

-1

115

3 Kolumbien

0 1456

57 Ägypten

3

590

111 Namibia

0

293

165 Swasiland

-1

103

4 Belgien

0 1430

58 Gabun

4

585

112 Sudan

-4

288

166 Guyana

1

101

5 Niederlande

0 1385

59 Peru

-6

566

113 Libyen

-35

281

167 Belize

8

100

6 Brasilien

0 1333

60 Sambia

-10

556

114 Kuba

-1

271

167 Tahiti

-1

100

7 Portugal

0 1189

61 Panama

-6

555

115 Liberia

0

268

169 Gambia

-1

95

8 Frankreich

-1 1168

62 Trinidad und Tobago

-7

551

116 Kenia

1

266

170 Montserrat

-1

86

9 Uruguay

119

1 1146

63 Australien

37

548

117 Kanada

-5

264

171 Indien

0

85

10 Spanien

-1 1144

63 Albanien

-5

548

118 Niger

1

263

171 Pakistan

17

85

11 Schweiz

1 1117

65 Montenegro

-6

537

119 St. Kitts und Nevis

1

258

173 Sri Lanka

-1

78

12 Italien

-1 1112

66 Vereinigte Arabische Emirate

14

529

119 Simbabwe

-12

258

174 Komoren

-1

75

13 Costa Rica

3 1074

67 Republik Irland

-2

521

121 Libanon

1

254

174 São Tomé und Príncipe

-4

75

14 Chile

0 1037

68 Burkina Faso

-4

513

121 Moldawien

2

254

176 Turks- und Caicos-Inseln

1

66 61

15 England

-2 1028

69 Norwegen

-2

512

123 Mauretanien

15

251

177 Seychellen

1

16 Rumänien

-1 1022

70 Bulgarien

-4

506

124 Burundi

4

249

177 Nicaragua

-4

61

17 Tschechische Republik

0

71 Usbekistan

0

493

125 Lesotho

-1

243

179 Jemen

-3

60

990

18 Algerien

0

981

72 Ruanda

-4

492

126 Georgien

0

234

180 Bermuda

-1

55

19 Kroatien

0

945

73 Finnland

-3

475

126 Palästina

-11

234

180 San Marino

-1

55

20 Elfenbeinküste

8

932

74 Armenien

5

470

128 Kuwait

-3

231

180 Dominica

4

55

21 Mexiko

-1

912

75 Togo

-13

465

129 Luxemburg

-2

225

180 Nepal

6

55

22 Slowakei

-1

903

76 Uganda

1

464

130 Liechtenstein

2

223

184 Salomon-Inseln

-1

53

23 Österreich

0

881

77 Honduras

-5

459

131 Aserbaidschan

5

222

184 Kambodscha

-5

53

24 Griechenland

0

871

78 Haiti

-5

454

132 Aruba

-3

221

184 Chinese Taipei

-2

53

25 Ghana

12

864

79 Venezuela

8

440

132 Vietnam

1

221

187 Osttimor

-2

51

26 Tunesien

-4

860

79 Jamaika

-4

440

132 Philippinen

-3

221

188 Macau

-2

50 43

27 Ukraine

-2

859

79 Paraguay

-3

440

135 Malediven

-4

220

189 Südsudan

0

28 Dänemark

2

846

82 VR China

14

429

136 Neuseeland

-1

216

190 Mauritius

0

36

29 Ecuador

-3

840

82 Guatemala

-9

429

137 Tadschikistan

-1

215

191 Vanuatu

0

34

30 Bosnien und Herzegowina

-1

832

84 Angola

-3

391

138 Guinea-Bissau

-5

212

192 Fidschi

0

30

31 USA

-4

824

85 Estland

-2

385

139 Kasachstan

0

203

192 Samoa

0

30

32 Israel

0

805

86 Sierra Leone

-1

382

140 St. Lucia

0

202

194 Mongolei

0

29

33 Russland

-2

792

87 El Salvador

3

381

141 Myanmar

0

198

195 Bahamas

0

26

34 Wales

0

764

88 Marokko

-6

378

142 Barbados

1

191

196 Tonga

0

17

35 Kap Verde

5

756

89 Zypern

-3

376

143 Thailand

1

184

197 Amerikanische Jungferninseln

0

16

36 Senegal

-1

744

90 Mosambik

8

371

144 Afghanistan

-2

181

198 Brunei Darussalam

0

15

37 Island

-4

743

91 Oman

2

368

145 Zentralafrikanische Republik

0

178

199 Papua-Neuguinea

0

13

38 Schottland

-2

738

92 Bolivien

-8

362

146 Tschad

0

177

200 Amerikanisch-Samoa

0

12

39 Serbien

-1

723

93 Malawi

-5

361

147 Turkmenistan

0

170

201 Andorra

0

9

40 Polen

1

709

94 Irak

20

360

148 Madagaskar

-1

166

202 Britische Jungferninseln

0

8

41 Iran

10

701

95 Benin

-6

359

149 Malta

-2

164

202 Eritrea

0

8

42 Nigeria

1

664

96 Litauen

-5

355

150 Syrien

1

147

204 Somalia

0

6

43 Guinea

-4

662

97 Jordanien

-4

353

151 Kirgisistan

1

146

205 Cayman-Inseln

0

5

44 Schweden

0

654

98 Saudiarabien

4

351

152 DVR Korea

-2

144

206 Dschibuti

0

4

45 Kamerun

-3

646

99 Antigua und Barbuda

-4

344

153 Neukaledonien

0

143

206 Cook-Inseln

0

4

46 DR Kongo

11

641

100 Lettland

-4

342

154 Malaysia

0

142

208 Anguilla

0

2

47 Slowenien

-1

640

101 Belarus

-2

331

155 Grenada

0

137

209 Bhutan

0

0

48 Ungarn

-3

634

102 Äthiopien

7

323

156 Singapur

1

136

49 Kongo

12

630

103 Bahrain

7

322

157 Bangladesch

8

129

49 Äquatorial-Guinea

69

630

104 EJR Mazedonien

-3

320

158 Indonesien

1

128

51 Nordirland

-4

626

105 Färöer

-2

317

159 Hongkong

-3

127

52 Türkei

-4

619

105 Botsuana

1

317

160 Curaçao

-2

125

53 Mali

-4

613

107 Tansania

-3

315

161 Laos

-1

123

54 Republik Korea

15

608

108 Dominikanische Republik

-3

310

162 Guam

-1

119

http://de.fifa.com/worldranking/index.html

PUZZLE

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Präsident Joseph S. Blatter

1

1

6 9

Generalsekretär Jérôme Valcke

4

7

6

7 5

3

9 7

8

1

3

2

8

3

9

MIT TEL

6

5

1 9

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn

7

2 8

1

2

9

4

3

8

7

Redaktionssekretariat Honey Thaljieh

6 2

Produktion Hans-Peter Frei

7

9

4

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

3

9 1

Mitarbeit an dieser Ausgabe Massimo Franchi, Emanuele Giulianelli, Andreas Jaros, Tim Pfeifer, Stephen Sullivan, Alejandro Varsky

2

2 4

5

1

8

2

1

9

3

3

5

SCHWER

8

Druck Zofinger Tagblatt AG

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

1

4

Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.

Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.

In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

4

8 5

Internet www.fifa.com/theweekly

1

1

Art Direction Catharina Clajus

Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

6

9 9

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner

Übersetzung www.sportstranslations.com

8 4

3

Chefredakteur Perikles Monioudis

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach, Alissa Rosskopf (GzD-Assistenz)

2

6

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Walter De Gregorio

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

5

LEICHT

1

1 6

3

2 5

4

4

1

6 1

5

2

9 6

8

4

7 7

2

4 2

9

2

T H E F I FA W E E K LY

Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

39

ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Welches war der beste Winter-Transfer in Europa?

36+28+151164 6%

4%

11%

UMFR AGE DER WOCHE

Welcher dieser ehemaligen Finalisten wird bei der U20-WM 2015 am weitesten kommen?

36%

15%

≠ Fernando Torres (AC Milan - Atlético Madrid) ≠ Juan Cuadrado (AC Florenz - Chelsea) ≠ André Schürrle (Chelsea - Wolfsburg) ≠ Wilfried Bony (Swansea - Manchester City) ≠ Andere ≠ Lukas Podolski (Arsenal - Inter Mailand)

Stimmen Sie ab unter: Fifa.com/newscentre

Z AHLEN DER WOCHE

14 20 9

Tore in neun Spielen bei der

Jahre nach Beginn seiner

U20-Südamerika-­

Spiele mussten

Trainerkarriere verlor

Meisterschaft

die Western

Carlo Ancelotti erst-

sorgten dafür, dass

Sydney Wanderers, immerhin

mals ein Ligaspiel mit

Giovanni Simeone

Gewinner der AFC-Champions-­

vier Treffern Diffe-

nun der zweitbeste

League, auf ihren ersten Saisonsieg

renz. Die 0:4-Schlappe

Torjäger in der

in der heimischen A-League warten.

von Real Madrid gegen

Turniergeschichte ist.

In den bisherigen 13 Partien hatten die Wanderers

Atlético Madrid übertraf sogar noch die 2:5-Pleite,

Der Sohn von Diego Simeone, dem Trainer von

neun Niederlagen und vier Unentschieden einge-

die der ehemalige italienische Mittelfeldspieler in

Atlético Madrid, holte mit Argentinien erstmals

fahren. Ausgerechnet im Heimspiel gegen das

der Saison 1997/98 in der Serie A mit Parma gegen

seit 2003 wieder den Titel. Mit seinen neun

zuletzt sehr formstarke Team von Wellington

Sampdoria Genua kassierte. Real Madrid war bis

Turniertreffern zog Simeone mit Luciano Galletti

Phoenix gab es nun die Wende: Ein Gewaltschuss

Mai 2013 in 25 Duellen gegen Atlético Madrid

(1999) und dem Brasilianer Neymar (2011) gleich.

von Nikita Rukavytsya und ein spätes Tor von

ungeschlagen geblieben. Von den sechs spanischen

Sie alle liegen zwei Tore hinter dem Kolumbianer

Brendon Santalab bescherten dem Team einen

Hauptstadtderbys in dieser Saison konnten die

Hugo Rodallega, der es bei der Turnierauflage 2005

2:0-Sieg.

Königlichen kein einziges gewinnen.

sogar auf elf Treffer gebracht hatte.

Getty Images (3), imago (1)

Quelle: Fifa.com

28%

Zur Auswahl stehen: · Argentinien · Brasilien · Katar · Portugal · Mexiko · Deutschland · Uruguay