The FIFA Weekly Ausgabe #11

NR. 11/2015, 20. MÄRZ 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

Hommage an den Torhüter

Mensch, Keeper!

SLOWAKEI AS TRENCIN UND DAS RELATIVALTER

USA MLS MIT FURIOSEM START

TONI KROOS “CHEFROLLEN SAGEN MIR WENIG” W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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“Ich denke fast jeden Tag an die WM” Vivianne Miedema wird gerne mit Landsmann Arjen Robben verglichen. Im Juni reist sie mit der niederländischen Nationalmannschaft an die Frauen-WM nach Kanada.

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S epp Blatter Die Nationalteams von Bhutan, Osttimor und Brunei verzeichneten jüngst gute Resultate.

“Diese kleinen aufstrebenden Fussball-Nationen lassen erahnen, welch gewaltiges fussballeri­ sches Potenzial in Asien schlummert”, sagt der FIFA-Präsident.

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Starker Rückhalt Die meisten Keeper stehen im Tor, weil sie als Kind dorthin beordert wurden. Sie reifen in der Regel schnell und werden zu Persönlichkeiten.

Alan Schweingruber über die charakterstarken und manchmal auch draufgängerischen Fuss­ baller zwischen den Pfosten.

Turning Point Frenkie Schinkels verlor seine Frau bei einem Autounfall und wäre beinahe daran zerbrochen.

Bis seine siebenjährige Tochter ihn wachrüttelte und sagte: “Jetzt müssen wir zusammenhalten.”

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

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Toni Kroos Der Mittelfeldspieler sagt im Interview, warum er mit der Chefrolle wenig anfangen kann.

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USA Der FC New York City absolvierte sein erstes Heimspiel in der MLS. (Im Bild: David Villa)

Mensch, Keeper!

Auf unserem Cover ist Torhüter Bert Trautmann (1923–2013) abgebildet. Der Deutsche spielte 15 Jahre für Manchester City.

Die Aufnahme entstand 1953 während eines Freundschaftsspiels beim FSV Frankfurt.

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf dem Tablet verfügbar. http://www.fifa.com/mobile

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Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni – 5. Juli 2015, Kanada

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Keystone

D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Australien Ein neuseeländisches Team führt zurzeit die australische A-League an.

(Im Bild: Alex Rodríguez)

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AS Trencin Der slowakische Klub setzt auf spät im Jahr Geborene und somit auf neue Trends.

(Im Bild: Peter Cögley)

Blue Stars/FIFA Youth Cup

U20-Weltmeisterschaft

Beach-Soccer-Weltmeisterschaft

U17-Weltmeisterschaft

13./14. Mai 2015, Zürich, Schweiz

30. Mai – 20. Juni 2015, Neuseeland

9. – 19. Juli 2015, Portugal

17. Oktober – 8. November 2015, Chile

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UNCOVERED

US- und Everton-FC-Torhüter Tim Howard.

Fast allein

Bianca Litscher / sukibamboo.com

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ine Kette, sagt man, ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Das gilt auch im Fussball. Vermag es ein Stürmer nicht, Tore zu schiessen, oder hat ein ­M ittelfeldspieler kein Verständnis von Spielaufbau, kann das Team nicht richtig funktionieren – auch dann nicht, wenn die anderen Spieler diese D ­ efizite ­wettzumachen gewillt sind.

Auch der Torhüter ist ein Glied in der Kette, nicht etwa irgendeines, denn er ist der letzte Mann, er ist die letzte Sicherung für das Team, nach ihm folgt nur noch das weit offene Tor. Er ist deshalb mit Privilegien ausgestattet. Der Tor­hüter darf den Ball im Strafraum mit der Hand berühren, und im Fünfmeterraum ist er praktisch unantastbar.

Diese Sonderstellung hat in der Geschichte des Fussballs nicht wenige ­Torhüter hervorgebracht, die sich auf dem Platz auch persönliche Freiheiten nehmen – was wiederum viele dazu verleitet, im Torhüter grundsätzlich einen Sonderling zu vermuten.

Die Feldspieler kennen das Gefühl: Fällt der starke Torhüter an einem ­Spieltag verletzt aus, und sein mit weniger Talent gesegneter Ersatz steht ­z wischen den Pfosten, fehlt einem der sichere Rückhalt. Bei jedem Fehler, den man am eigenen Strafraum begeht, rechnet man mit einem Gegentreffer. Das gilt, wie gesagt, für den Feldspieler. Wie aber Torhüter die Welt sehen, lesen Sie ab Seite 6. Å Perikles Monioudis

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DER TORHÜTER

Joe Hart Manchester Citys Keeper lenkt den den Ball über die Latte.

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DER TORHÜTER

Typisch Torhüter

Eigenwillig, charakterstark und drauf-­ gängerisch: Die besten Geschichten erzählt immer noch der Torwart. Ein Porträt.

Jan Kruger/Getty Images

Alan Schweingruber

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DER TORHÜTER

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ieht der Torhüter Dinge, die noch gar nicht eingetroffen sind, wird es kritisch für das Team. Dann tut er nämlich das, was Schulkinder tun, wenn sie in der Nähe eines Fensters sitzen im Klassenzimmer: Träumen! Ein Tabu für Torhüter. Das Spiel läuft noch und er sieht sich schon die lustigen Lieder anstimmen in der Umkleidekabine.

In der realen Welt, da summt er leise mit, als plötzlich dieser grosse, ungelenke Stürmer in den Strafraum dringt. Irgendwie schafft es der Schlacks, den Ball an den Verteidigern vorbeizuschleusen, und wuchtet ihn zum 1:1 ins Netz. Der Torhüter? Er stand etwas zu weit vorne, weil er im entscheidenden Moment, nämlich als der Gegner den Ball eroberte, nicht bei der Sache war. Ein fataler Fehler.

Dass er vorher gut gehalten hatte, interessiert nun keinen mehr. Der Sieg ist futsch.

Es gibt viele Gründe, sich als kleiner Junge ein Trikot von Lionel Messi oder Mario Götze zu wünschen. Die dribbeln ja alle so elegant und schiessen für ihre Mannschaften

schöne Tore. So möchte jeder mal werden.

Der Status des Torhüters aber ist ein anderer.

Er trägt auf der hintersten Position zwar in-

“Wenn du immer nur reparierst, kann es schon mal passieren, dass du ­a ustickst.”

Jean-Marie Pfaff

direkt zu den Toren bei, aber die wirklichen Stars sind die anderen. Er, der Torhüter, ist ein Verhinderer. Mit lässigen Paraden kann er das gelegentlich auf spektakuläre Art und Weise tun, aber alles in allem bleibt er ein staubtrockener V ­ erhinderer. Und verhindert er das Tor mal nicht, dann schimpfen sie alle.

Die Fans, die Reporter, der Altherren-Klub.

Einen undankbareren Job übt auf dem Fussballfeld nur der Schiedsrichter aus.

Es gibt also gute Gründe, weshalb sich Kinder lieber Trikots von Messi oder Götze statt

von Thibaut Courtois oder Joe Hart wünschen. ­Damit die Tore aber nicht leer stehen, wenn die älteren Keeper irgendwann nicht mehr können und in Rente gehen, werden aus jungen potenziellen Feldspielern bekanntlich auch hin und wieder junge Torhüter. Sie reifen schnell und können sich schon wenig später gar nichts anderes mehr vorstellen, als alle Tore an allen möglichen Orten des Landes zu hüten.

Persönliche Niederlagen Oft reflektiert sich der erwachsene Torhüter als “typischer” Torwart. Das ist interessant, wenn man bedenkt, dass sich ein Grossteil der Torhüter gar nicht selber für diese Position entschieden hat. Es ist heute noch so, dass u ­ ntalentierte und unbewegliche Kinder gerne ins Tor beordert werden, damit die Schnellen und Gewieften die Tore schiessen können. Andere, die scheinbar Entschlossenen, folgen dem Rat oder den heldenhaften Geschichten ihres Vaters, der selbst schon zwanzig Jahre nach dem Ball hechtete. Tim Howard, Torhüter des US-Nationalteams und des FC Everton, sagt gegenüber diesem Magazin: “Mit zehn spielte ich das erste Mal auf der Position des Torhüters. Sie stellten mich ins Tor, weil ich der Grösste war im Team.

Ich l­ iebte meine neue Rolle sofort.”

TORHÜTER-LEGENDEN

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DINO ZOFF Italien, geboren 1942. Zoff war von 1968 bis 1983 National-Torwart. Bei Juventus absolvierte er 330 Meisterschaftsspiele am Stück, ohne eine Partie zu verpassen. “Dino Nazionale” ist der älteste Spieler, der je Weltmeister wurde (1982 mit 40 Jahren). Er galt als Perfektionist. Später coachte Zoff zwei Jahre Italiens Nationalteam, trat aber nach der EM-Final-Niederlage 2000 gegen Frankreich zurück.

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LEW JASCHIN Sowjetunion, geboren 1929, verstorben 1990. Jaschin war ein Sport-Talent. Bevor er Fussballer wurde, spielte er Eishockey, Basketball, Tennis, Wasserball und Schach. Stand von 1954 bis 1970 im Tor der Sowjetunion und gewann 1963 als bisher einziger Torwart den Ballon d’Or. Jaschin holte als Eishockey-Keeper 1953 mit Dynamo Moskau den Landespokal.

DER TORHÜTER

Der Reifeprozess beim Torhüter ist nicht nur schnell, er ist auch intensiv. Im Wochen­ rhythmus lernt er, persönliche N ­ iederlagen wegzustecken. Nicht zu vergessen: Auch ein Unentschieden, wie am Anfang des Artikels beschrieben, stuft der Torhüter als eine per­ sönliche Niederlage ein. Wenn ein junger Keeper es trotzdem schafft, sich in einem Team über Jahre durchzusetzen, und bei Ernstkämpfen regelmässig zum Einsatz kommt, dann darf man davon ausgehen, dass er früh zu einer Persönlichkeit gereift ist.

imago, Dukas

Gianluigi Buffon mit 8 Jahren Hintere Reihe, zweiter von rechts: Italiens Nationaltorhüter noch als Feldspieler (bei Canaletto).

Der 140-Kilogramm-Mann Graue Mäuse, wie man sie vielleicht mal auf einer Aussenposition antrifft, gibt es im Tor­ hütergeschäft selten. Keeper sind auf sich allei­ ne gestellt und wohl auch deswegen eigenwillig und draufgängerisch. In diesem riesigen Pool von eigenwilligen und draufgängerischen ­C harakteren kommt es natürlich gerne vor, dass der eine oder andere auch mal richtig durchstartet. Nicht unbedingt leistungstech­ nisch, sondern emotional.

Man kennt sie, die schrillen Figuren. Wil­ liam Foulke zum Beispiel: Der Mann lebte von 1874 bis 1916 und spielte bei Sheffield Uni­ ted. Sein Markenzeichen: 140 Kilogramm

BERT TR AUTMANN Deutschland, geboren 1923, verstorben 2013. Im Jahr 1949 unterzeichnete Trautmann bei Manchester City, worauf in England 20 000 Menschen gegen den Transfer demonstrierten. Hintergrund: Trautmann war ein ehemaliger deutscher Fallschirmjäger. Sieben Jahre später wurde er zu Englands Fussballer des Jahres gewählt. Was Trautmann zur Legende machte: Er spielte das Pokalfinale 1956 gegen Birmingham mit einem gebrochenen Genick zu Ende (Foul im Bild).

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DER TORHÜTER

Nur mi t fr eiem Kop f

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in f r eier K op f m ac h t d en Tor h ü t er s t a r k . Nic h t s bloc k ier t ihn mehr, a l s s ic h ir gendeinem S c hem a unterzuordnen. Manche Keeper lassen ihren ­An g e w o h n h e i t e n a u c h g e r n e f r e ie n L a u f, u m z u r ­g r o s s en E n t s p a n n un g z u g el a n g en un d d a s S piel f eld mi t einem gu t en G e f ühl im B auc h z u be t r e t en . E s s ind M a r o t t en, a ber gl äubis c he R i t u a le.

B a r c e l o n a s To r h ü t e r M a r c - A n d r é t e r S t e g e n b ei s piel s w eis e benu t z t in jedem S piel neue H a nd s c huhe.

D a k a nn g a n z s c hön w a s z u s a mmenk ommen a n per s ön lic hen A c c e s s oir e s , w enn m a n bedenk t , d a s s ein P r o f i au f die s em Ni v e au z w is c hen 5 0 und 70 S piele pr o J a hr ab s ol v ier t . B ei Ter S t egen sind e s der z eit weniger, weil er neb en S t a mmk eep er C l audio B r a v o nur s p or adis c h z um E in s a t z k omm t .

Ein Bier in der Pause S por t ler ac h t en gener ell s ehr d a r au f, w a s s ie v or den S pielen ge t an oder er ledig t h aben, um d ann, wenn der E in s a t z er f olgr eic h w ar, die s e Dinge gen au s o w ieder z u t un. V ielleic h t sind M ar o t t en im E is hoc k ey noc h e t w a s s t ä r k er v er t r e t en a l s im F u s s b a ll. NHL- S t ür mer S idney C r o s b y b ei s pie l s w ei s e u n t e r l ä s s t e s l u s t ig e r w ei s e

FABIEN BARTHEZ Frankreich, geboren 1971. Barthez hütete von 1994 bis 2006 das französische Tor und war ein Teil der Goldenen Generation, die an der WM 1998 und an der EM 2000 triumphierte.

Der Franzose galt als schnell und parierte auf der Linie oft spektakulär. Heute fährt Barthez Autorennen für Ferrari. Er nahm letztes Jahr unter anderem auch am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil.

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i­ mmer, an einem S piel t ag s eine Mu t t er an z ur u f en. Die s, weil er sic h unmit t elb ar n ac h die s en Tele f on a t en mehrm al s v er le t z t h a t t e. Und um au f den Tor hü t er z ur üc k z u k ommen, der ja auc h im E is hoc k ey einen s ehr domin an t e Rolle au s üb t , weil er al s ein ziger im Te am per m anen t au f dem E is s t eh t : P elle L indber gh, v on 1982 bis 198 5 bei den P hil adelphia F l y er s im Tor, t r ank al s Glüc k s br in g er in je d er D r i t t elp a u s e ein P r ip p s - B ier a u s s ein er Heim a t S c h w eden . Im B ec her s c h w a mmen immer z w ei E is w ür f el. Z udem t r ug er über J ahr e d a s s elbe or ange f arbene T- S hir t un t er s einem Tr ik o t .

Kurz mal austreten Nun k ann m an e s n a t ür lic h über t r eiben mit den per s ön lic h en R i t u a len, die ein en z u b e s on der en L ei s t un gen an t r eiben s ollen. E inen e t w a s ek ligen Br auc h h a t t e der ar gen t inis c he K eeper S er gio Goyc oc he a . Weil er einm al k ur z vor einem E l f me t er s c hie s s en aus t r e t en mus s t e und ihm d a s angeblic h z u t ollen P ar aden ver h al f, ur inier t e er f or t an vor jedem E l f me t er s c hie s s en an den Tor p f o s t en.

E r t a t die s, mu s s m an d a z u wis s en, nic h t au f einem pr o v in z iellen P l a t z in der a r gen t inis c hen P a mp a, s onder n au f den S piel f elder n I t alien s, n ämlic h an der W M 1990.

JOSÉ LUIS CHIL AVERT Paraguay, geboren 1965. Chilavert galt als torgefährlichster Torhüter der Welt.

Er schoss für seine Klubs ingesamt 62 Treffer, im Nationalteam weitere 8. Der dreifache Welttorhüter hatte viel Temperament. In Argentinien wurde Chilavert für 13 Monate gesperrt, weil er ein Vereinsmitglied niedergeschlagen hatte.

imago (2)

Körper­gewicht! Trotzdem spielte er in der englischen Nationalelf. Einmal nahm er sich die Freiheit heraus, einen Gegenspieler in eine Pfütze zu tauchen und sich auf ihn zu setzen. José Luis Chilavert aus Paraguay: Cholerisch wie er war, spuckte er Roberto Carlos nach e ­ inem Spiel ins Gesicht, als ihm dieser die Hand reichen wollte. Oder René Higuita: Der Kolumbianer schaltete sich entgegen aller Logik und Taktik gerne in den Spielaufbau ein. Sein grösster Coup: Im Wembley-Stadion spielte er einen Ball kopfüber mit den Hacken zurück aufs Spielfeld. Seine Trainer, sagt man, seien an ihm verzweifelt.

Der Belgier Jean-Marie Pfaff (“Sie haben mich als Kind ins Tor gestellt, weil ich zu viele Pommes frites gegessen hatte.”) hütete für Bayern München von 1982 bis 1986 das Tor. Er begründet die Exzentrik so: “Wenn du Spiel für Spiel, Jahr für Jahr immer nur reparierst und versuchst, die Fehler deiner Kollegen auszumerzen, dann kann es schon mal passieren, dass du zwischendurch austickst. Ein Tor­ hüter braucht eine dicke Haut. Wie einer dann den Dampf ablässt, ist von Typ zu Typ unterschiedlich.” Sein Vorgänger bei Bayern München, Sepp Maier, tickte hin und wieder mit einer Clown-Nummer aus. Einmal, da

DER TORHÜTER

­ echtete er während einer Partie nach einer h entflogenen Ente, die sich verirrt hatte. Das ganze Stadion lachte.

Schauspiel Torhüter Banguera stellt sich bewusstlos.

Dibyangshu Sarkar/AFP, imago, Keystone/AP/Dolores Ochoa

Apropos freier Kopf aus Südamerika: Má ximo B a nguer a au s E c u ador z eig t e sic h le t z t e s Woc henende b e s on d er s k r e a t i v. B eim C op a L ib er t ad or e s mi t d em B a r c el o n a S C b lieb er n a c h ein em b e g a n g en en F o ul

e­ in f ac h s elb s t liegen . E r s t ell t e s ic h b e w u s s t lo s , um ­e in er R o t en K a r t e z u en t k omm en . D er S c hie d s r ic h t er dur c h s c h au t e d a s S c h au s piel, w ar t e t e bis die S anit ä t er k amen und v er w ie s B anguer a d ann de s F elde s . sca

Kondition wie ein Feldspieler Versuchen Torhüter das Phänomen Torhüter zu beschreiben, endet das meistens in einer Sackgasse. Es ist dann so wie beim Vater, der seinem Sohn das unbeschreibliche Gefühl des Vater-Seins erklärt. Der Sohn nickt anständig, hat aber keine Ahnung, wovon sein Vater spricht. “Der Torhüter ist seine eigene Fakultät”, sagte Sepp Maier in einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” vor zwei Jahren.

“Ich habe das gemerkt, als ich ­Torwarttrainer geworden bin, da hatten wir mit der Mannschaft nicht viel zu tun.”

Seit ein paar Jahrzehnten trainieren die Torhüter abgekapselt vom Team. Für sie existiert ein massgeschneidertes Programm. Im Fokus: Sprungkraft, Orientierung, Koordination, Raumaufteilung, Timing, Wurftechnik, Reaktion, Ballgeschicklichkeit, Ausdauer und Schnellkraft. Torhüter, und das erstaunt, sind auch konditionell stark. Ihre Werte liegen in der Regel im vorderen Drittel der Mannschaft. Früher war das anders. Es fällt einem schwer, sich vorzustellen, dass Italiens Dino

RENÉ HIGUITA

WILLIAM FOUL KE

Kolumbien, geboren 1966. Sein “Skorpion-Kick” machte ihn weltbekannt. Higuita schoss aber auch immer wieder Tore für seine Teams. Spielte ingesamt für zwölf Vereine und war von 1987 bis 1999 Stammtorhüter Kolumbiens. Higuita leitete an der WM 1990 die Achtelfinal-Niederlage gegen Kamerun ein, weil er sich vor dem Strafraum verdribbelte.

England, geboren 1874, verstorben 1916. Foulke brachte 140 Kilogramm auf die Waage und war Publikumsliebling bei Sheffield United. Der Engländer begann mit Cricket und wechselte erst mit 20 Jahren zum Fussball. Foulke spielte auch im legendären Pokalfinale 1901 gegen Tottenham, als in London 114 000 Zuschauer ins Stadion kamen.

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DER TORHÜTER

Zoff einst die gleichen Zeiten wie Marco Tardelli oder Bruno Conti lief. Bis tief in die 80er-Jahre hielt sich der Schlussmann grösstenteils mit der Mannschaft fit – und stand, bei ­a llem Respekt, während der Trainings öfters auch herum.

Bis sechs Kilometer pro Spiel Im Bereich der Fitness wurden ganz ­offensichtlich zwei Dinge lange unterschätzt: das körperliche Potenzial, das ein auf Reaktion geschulter Mensch auszuschöpfen fähig ist, und das mindestens so wichtige Zusammenspiel zwischen Geist und Körper. Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter Oliver Kahn verlor während einer Partie bis zu drei Kilogramm Körpergewicht. An ­seinen Laufwegen alleine lag das nicht. Zwar legt ein professioneller Torhüter pro Partie immerhin bis zu 6 Kilometer zurück (ein Feldspieler zwischen 10 und 13 km), beim ehrgeizigen Kahn aber war der Gewichtsverlust auf seine enorme Anspannung zurückzuführen. Die Konzentration permanent aufrechtzuerhalten, kostet Kraft. Im richtigen ­Moment bereit zu sein, darum geht es beim FussballTorwart. Er muss auch die Phasen ohne Beschäftigung überstehen. Manuel Neuer, Inbild des modernen Torhüters, berührte im März 2014 gegen Schalke zum ersten Mal nach 27 Minuten den Ball. Es war ein Rückpass eines ­Kollegen, eine Geste, damit Neuer nicht ganz in Vergessenheit geriet.

Die Kraft der Konzentration ist enorm, wie das Beispiel von Tim Howard zeigt. Der US-Keeper leidet seit seiner Geburt am Tourette-Syndrom, hat Zuckungen in den Armen und im Nacken. Wenn sich aber während einer Partie der Gegenspieler nähert und Howard sich stark konzentrieren muss, bleiben die Zuckungen aus. “Die Ärzte können sich das auch nicht erklären”, sagt Howard. “Es ist, als wäre meine Konzentration stärker als das Tourette-Syndrom.”

Psychologisch ist der Torhüter speziell gefordert, ähnlich wie der Stürmer, der ebenfalls auf Knopfdruck etwas Besonderes aus einer Szene herausholen soll. Das mentale 12

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Bianca Litscher (www.sukibamboo.com)

Oliver Kahn verlor während einer Partie bis zu drei Kilogramm an Körpergewicht.

DER TORHÜTER

Training spielt da eine wichtige Rolle. Aus der Schweizer Handballszene beispielsweise ist bekannt, dass Torhüter, die enorm unter Druck stehen, das Gespräch mit Extrembergsteigern suchen. Was ist Angst? Was ist Verantwortung? Der Rhythmus ist im Handball zwar ein anderer, weil dort viele Tore fallen und ein einziges Tor nicht den gleichen Wert hat wie im Fussball. Aber gerät der Handball-Torhüter einmal in eine negative Denkspirale – möglicherweise nach drei haltbaren Treffern hintereinander –, dann kann es sein, dass sein Selbstvertrauen in die T ­ iefe sackt. Der gedankliche Austausch stärkt ihn.

Wenige Sportler können ihre Konzentration auf das Wesentliche so gut meistern wie routinierte Alpinisten, die immer wieder irgendwo in einer Felswand hängen, und es um ­Leben und Tod geht.

Furchtlos wie Planicka Bei der Frage, was ein Schlussmann für eine Karriere mitbringen muss, kommt also allerhand zusammen. Zu diesem ziemlich umfangreichen Anforderungsprofil sollte ein ambitionierter Torhüter, will er denn nach ganz oben, auch noch schmerzresistent sein.

Im Durchschnitt berührt der Torwart pro

Spiel 40-mal den Ball. Ein paar raue Zweikämpfe sind da immer dabei. Dazu sei jedem D-Jugend-Keeper gesagt: Man muss nicht unbedingt so zur Sache gehen wie Frantisek Planicka. Der Tschechoslowake, geboren 1904 in Prag, spielte in jeder Partie

Es war das Viertelfinale 1938 gegen Brasilien, das zu allem Übel auch noch in die Verlängerung ging. Es war allerdings sein letztes Spiel. Planicka musste seine Karriere danach beenden. Å

Planicka brach sich mehrere Rippen, das Schlüsselbein und spielte auch ein Mal mit einem gebrochenen Arm. ohne Rücksicht auf eigene Verluste, brach sich bei seinen Einsätzen mehrere Rippen, das Schlüsselbein, einen Arm und trug auch immer wieder mal eine Finger- oder Kopfverletzung davon. Mit dem gebrochenen Arm spielte Planicka – die Katze von Prag, wie sie ihn nannten – übrigens die Partie zu Ende.

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FR ANTISEK PL ANICK A Tschechoslowakei, geboren 1904, verstorben 1996. Planicka schaffte den Durchbruch an der WM 1934, wo das tschechoslowakische Team dank seinen Leistungen WM-Zweiter wurde. Als Katze von Prag war er bekannt für seinen bedingungslosen Einsatz. Planicka trug viele Verletzungen davon. Bei Slavia Prag spielte er am Anfang unter falschem Namen, weil sein damaliger Klub SK Bubenec erst keine Freigabe erteilt hatte.

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BLICK IN DIE LIGEN

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USA: Major League Soccer

Villa, Villa, w u nderba r Jordi Punti ist Romanautor und Verfasser von Fussball-Features in den spanischen Medien.

Elsa / Getty Images

New York ist eine gastfreundliche Stadt. Seit mehr als anderthalb Jahrhunderten kommen Menschen von allen Kontinenten hierher, um für die Verwirklichung ihrer Träume zu kämpfen, und sie werden mit offenen Armen aufgenommen. Gut aufgenommen fühlten sich am Wochenende auch die Spieler des FC New York City. Das neue Team der Stadt, das mit den New York Red Bulls um einen Platz im Herzen der Fussballfans wetteifert, hat gerade sein erstes Heimspiel in der nordamerikanischen Profiliga MLS bestritten

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und zwar in einem grossen Tempel das amerikanischen Sports: dem Baseball-Stadion der Yankees.

Es sollte ein erfolgreicher Fussballnachmittag im so genannten Diamanten der Bronx werden.

Am zweiten Spieltag der Liga standen sich New York City und New England Revolution vor einer Kulisse von über 43 000 Zuschauern gegenüber. Die heimischen Fans wurden bei diesem Debüt keinesfalls enttäuscht und der Spanier David Villa zeigte, warum er zum meist präsentierten Gesicht des FC New York City avanciert ist. Er erwies sich als spielentscheidend, stellte seine Führungsqualitäten im Angriff unter Beweis und brachte in der 18. Minute eine wunderschöne Kombination mit Ned Grabavoy zu einem ebenso schönen Abschluss. In der 83. Minute arbeitete sich Villa dann über die linke Flanke vor und legte mustergültig auf Patrick Mullins ab, der nur noch einzuschieben brauchte und für den 2:0-Endstand sorgte.

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Die neuen Fans feierten die Tore und nutzten die gute Stimmung, um einige Gesänge einzuüben. Das Ergebnis hielt sich allerdings noch in Grenzen. Eine treue Fangemeinde baut man eben nicht innerhalb eines Spiels auf; der N.Y.C.F.C. ist jedoch auf einem guten Weg. Derweil konzentriert sich die Aufmerksamkeit an diesen ersten Spieltagen auf Abgänge und Neuankömmlinge.

Noch bleibt abzuwarten, wie die Red Bulls den Abgang von Thierry Henry verkraften und wie Los Angeles Galaxy ohne Landon Donovan auskommen wird, der eine noch tragendere Rolle spielte. Anstelle der Scheidenden werden in dieser Saison allerdings mehr als 25 ausländische Nationalspieler in der MLS aktiv sein. Hauptattraktionen sind ausser Villa wohl der Brasilianer Kaká in den Reihen des SC Orlando City sowie der Italiener Sebastian Giovinco beim FC Toronto. Sie alle sollen mit ihrem Talent eine entscheidende Rolle spielen – genau wie Villa. Å

Kaum zu stoppen David Villa (l.) behauptet sich gegen Kelyn Rowe.

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Von oben herab FCB-Stürmer Marco Streller (l.) sagt St. Gallens Stéphane Besle (am Boden) die Meinung.

Fr ü h l i ngser wachen Sarah Steiner ist Redakteurin bei The FIFA Weekly.

Eine Woche vor dem meteorologischen Frühlingsanfang erwachte die Super League endlich aus ihrem Winterschlaf. Denn seit dem Rückrundenstart hatte die Liga noch nicht viele spannende und emotionale Spiele gesehen. Der offene Schlagabtausch zwischen dem FC Basel und dem FC St. Gallen bot den Zuschauern einen mehr als unterhaltsamen Nachmittag und war beste Werbung für den Schweizer Fussball.

Was FC-Basel-Coach Paulo Sousa beim Spiel seines Teams gegen den ältesten Klub der Schweiz und Kontinentaleuropas zu sehen bekam, war dem Trainer hingegen eindeutig nicht genug. Doch die laufende Saison hätte seiner Mannschaft Lehre genug sein müssen.

Denn neben Real Madrid ist es in dieser Spielzeit nur einem Team gelungen, den FC Basel zweimal zu schlagen: eben diesem 16

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FC St. Gallen. Und Sousa hatte vor der Partie noch gewarnt: “Sie sind körperlich und mental sehr stark.” So kam es denn, wie es kommen musste: Der FCB schaffte es nicht, sich nach der Enttäuschung über das ChampionsLeague-Out gegen Porto mit einem Sieg zu rehabilitieren. Er musste froh sein, einen Punkt verbucht zu haben.

Zweimal lagen die Basler in Führung, zweimal konnten die St. Galler ausgleichen. Chancen hüben wie drüben also. Und in der 69. Minute dann die Möglichkeit für die Ostschweizer: Elfmeter für den FCSG. 17 457 Zuschauer sahen zu, wie der Edeljoker und Elfmeterschütze vom Dienst, Roberto Rodríguez, der erst seit wenigen Minuten auf dem Platz stand, anlief – und verschoss. Das war selbst für FCB-Kapitän Marco Streller zu viel. Vor wenigen Tagen hatte der ehemalige Schweizer Nationalspieler, der mit dem VfB Stuttgart 2007 Deutscher Meister geworden war, seinen Rücktritt zum Ende der Saison angekündigt. “Ich werde bis zur letzten Sekunde mit Leidenschaft für mein Team einstehen”, so der 33-Jährige. Und genau dies tat er dann auch in den hektischen Schlussminuten gegen den FC St. Gallen. In einem Zweikampf mit Stéphane Besle wurde

er von dessen Ellenbogen im Gesicht getroffen. Streller schubste, stellte Besle ein Bein und deckte ihn mit einer lautstarken Schimpftirade ein.

Torschütze Davide Callà fand nach dem Spiel klare Worte: “Wenn man zweimal in Führung geht, sollte man als FC Basel eigentlich den Sieg nach Hause nehmen können.” Er weiss, dass sich sein Team am 8. April im Cuphalb­ finale diese Worte zu Herzen nehmen muss.

Denn dann trifft der FCB erneut auf St. Gallen. Punkteteilung ausgeschlossen.

Während sich der FC Basel schwertut und nach der 4:2-Pleite gegen YB nun das zweite Remis in dieser Rückrunde hinnehmen muss, schafften es die direkten Konkurrenten in der oberen Tabellenhälfte nicht, die Gunst der Stunde zu nutzen. YB spielte gegen Schlusslicht Aarau 70 Minuten in Überzahl und holte beim 1:1 trotzdem nur einen Punkt. Und der FC Zürich verlor zu Hause gar 0:1 gegen den FC Sion. Es bleibt also bei den sieben Punkten Vorsprung für den Meister. Will irgend­ jemand dem FC Basel den Titel noch streitig machen, wäre es jetzt definitiv an der Zeit aufzuwachen. Å

Gian Ehrenzeller / Keystone

Schweiz: Super League

Australien: A-League

We l l i n g to n s Re i s e David Winner ist Autor und Journalist in London. Zu seinen Büchern über Fussball gehören “Brilliant Orange” und “Dennis Bergkamp: Stillness and Speed”.

Erstmals überhaupt hat Wellington Phoenix die Spitzenposition in der A-League erobert.

Das Team aus Neuseeland schüttelte die Strapazen der 5400 Kilometer langen Reise nach Perth ab, trat am Samstag im Nib-­ Stadion entschlossen auf und entriss dem bisherigen Spitzenreiter Perth Glory die Tabellenführung.

Die Gastgeber, die die Tabelle Anfang Januar noch mit sieben Punkten Vorsprung angeführt hatten, sind seit nunmehr acht Spielen sieglos.

Sechs Spieltage vor dem Ende der regulären Saison sind noch fünf Mannschaften im Rennen um die Spitzenplätze. Die drei anderen sind der FC Sydney, der gerade einen packenden 5:4-Sieg gegen Brisbane Roar feierte, Melbourne Victory, das noch ein Nachholspiel zu absolvieren hat, sowie Adelaide United. Am Samstag liess Wellington Phoenix das Fehlen von Stürmer Nathan Burns und Mittelfeldspieler Alex ­Rodríguez vergessen. Roy Krishna, der einzige Fidschianer, der je in der A-League gespielt hat, erzielte beim 2:1-Sieg beide Tore. Dieses Resultat und die allgemeine Formstärke von Phoenix in der laufenden Saison verstärken nur den Eindruck, dass sich die traditionelle Rugby-Nation

­ euseeland zunehmend auch zu einer Macht im N Fussball entwickelt. Da passt es auch ins Bild, dass das Halbprofiteam von Auckland City vor drei Monaten den 3. Platz bei der Klub-Weltmeisterschaft belegte.

Früher rangierte Wellington in der A-League unter “ferner liefen”, doch in dieser Saison hat der schottische Trainer Ernie Merrick das Team vollständig umgekrempelt. Nach dem Spiel scherzte er, die luftigen Höhen, in denen sich sein Team derzeit aufhalte, würden bei seinen Spielern noch Nasenbluten verursachen. ­Merrick selbst sollte damit jedoch keine Probleme haben. Schliesslich hat er mit Melbourne Victory bereits die reguläre Saison und auch das Grand Final gewonnen. Zudem trägt sein familiärer Hintergrund vielleicht dazu bei, dass er in grosser Höhe nicht die Balance verliert.

Seine Mutter war nämlich Zirkusakrobatin. Das Duell zwischen Perth und Wellington wird auch als “Distanzderby” bezeichnet, weil die beiden Städte fast so weit auseinander liegen wie London und New York. Doch das Pensum von Wellington Phoenix und Perth Glory verblasst angesichts der Reisestrapazen, die die Western Sydney Wanderers auf sich nehmen müssen.

Der amtierende Asien-Champion hat in der laufenden A-League-Saison erst zwei Spiele gewonnen – und warum das so ist, lässt sich leicht nachvollziehen. Wanderers-Trainer Tony Popovic sagte diese Woche, kein A-League-Team sollte jemals wieder eine derartige Ballung von Spielterminen wie seine erschöpften Schützlinge ertragen müssen.

Paul Kane / Getty Images

Als die Wanderers im vergangenen November allen Vorhersagen zum Trotz in Saudiarabien die asiatische Champions League gewannen, blieben die Jungs aus Parramatta gerade einmal drei Tage zur Erholung, bevor sie nach Wellington reisen mussten. Wenige Tage später ging es dann zum nächsten Spiel nach Perth. Und nur ein paar Wochen später flogen sie zur Klub-WM nach Marokko.

Perth gegen Wellington Roy Krishna (vorne) musste 5400 km hinter sich lassen, um gegen Perth Glory zu gewinnen.

Jetzt hat das Team nicht weniger als 7 Spiele in 20 Tagen zu absolvieren. Am vergangenen Mittwoch schafften die Wanderers einen 3:2-Sieg gegen Melbourne City. Zwei Tage später gingen sie allerdings 0:3 gegen ­Melbourne Victory unter. Und in dieser Woche müssen sie drei Tage nach dem wichtigen Champions-League-Spiel im südkoreanischen Seoul bei den Newcastle Jets antreten.

Der Name Wanderers könnte also treffender nicht sein. Å T H E F I FA W E E K LY

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C O U N T D OW N K A N A DA 2015: N O C H 78 TAG E

imago

Stark im Abschluss Vivianne Miedema gewann 2014 mit dem niederländischen U19-­ Nationalteam die EM und war erfolgreichste Torschützin.

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T H E F I FA W E E K LY

“Ich denke fast jeden Tag an die WM” Vivianne Miedema schnürt die Fussballschuhe für den FC Bayern München. Wie ihr Landsmann Arjen Robben trägt sie da die Nummer 10. Und genau wie er will auch sie an der Weltmeisterschaft mit den Niederlanden überzeugen.

M

it Angreifern aus den Niederlanden hat der FC Bayern gute Erfahrungen ­gemacht. Unvergessen Roy Makaay, der zwischen 2003 und 2007 an der Isar auf Torejagd ging, oder Arjen ­Robben, der aktuell nach Belieben für den deutschen Rekordmeister trifft.

Ob dies der Grund ist, dass die Münchener ­vergangenen Sommer ebenfalls eine Niederländerin für den Sturm ihrer Frauenmannschaft verpflichteten, darf allerdings mehr als bezweifelt werden.

Viel mehr liegt es an den Leistungen, die Vivianne Miedema in den letzten Monaten abgeliefert hat. In der Saison 2013/14 erzielte die heute 18-Jährige 39 Tore für den SC Heerenveen und war damit die beste Torschützin der ­BeNe-League. Und auch im Nationaltrikot war sie von den gegnerischen Abwehrreihen ­ebenfalls kaum zu stoppen.

“Spiele nicht wie einer der Männer” Seit Beginn der Saison 2014/15 spielt die 1,78 ­Meter grosse Spielerin nun in der Bundes­ liga und hat in elf Spielen bereits fünf Tore ­erzielt. Hier drängt sich beinahe wieder der Vergleich zu Robben auf. Genau wie ihr holländischer Landsmann trägt sie die Nummer 10 beim FC Bayern. “Ja, der Vergleich kommt immer. Aber Arjen spielt ganz anders Fussball als ich”, gesteht sie lachend und fügt sofort hinzu: “Ich finde den Vergleich richtig cool, aber es ist etwas k ­ omisch, dass man als Frau immer mit männlichen Spielern verglichen wird. Ich bin Vivianne Miedema und spiele nicht wie einer der Männer.”

Wenn man sie im Spiel beobachtet, sieht man jedoch einige Parallelen beispielsweise zu Robin van Persie, der ebenfalls nicht lange abwartet, sondern direkt den Abschluss ­ sucht. Als Fan des niederländischen Erstligisten Feyenoord war und ist sie schon immer

NOCH 78 TAGE

eine grosse Bewunderin von dem Manchester-­ United-Star. “Ich habe Van Persie immer bewundert und wollte immer ein Stürmer sein wie er.” Ihm verdanke sie es ausserdem, dass sie heute beidfüssig ist. “Ich war immer ein Rechtsfuss, aber Van ­Persie war ein Linksfuss. Deswegen habe ich dann versucht, alles auch mit links zu ­machen. Von ihm habe ich mir am meisten abgeschaut.”

Drei Tore zur Qualifikation Auch dank dieser Beidfüssigkeit erzielte ­M iedema 16 Treffer in der Qualifikation zur WM und war damit einmal mehr beste ­Torschützin eines Wettbewerbs. Allein in den beiden entscheidenden Playoff-Spielen gegen Italien erzielte sie alle drei Treffer der Niederländerinnen (1:1 im Hinspiel und 2:1-Sieg im Rückspiel) und schoss diese so zum ersten Mal überhaupt an eine WM. Auf das welt­ weite ­ Gipfeltreffen angesprochen, fangen ihre Augen an zu leuchten, und das Grinsen im G ­ esicht wird noch grösser. Miedema kann es kaum erwarten, bis es losgeht.

“Ich denke fast jeden Tag daran. Ich will fit sein und unbedingt spielen.” Für Kanada hat Viv, wie sie von ihren Mitspielerinnen genannt wird, grosse Ziele, auch wenn Titelansagen ­ausbleiben. “Ich werde nicht sagen, dass wir Weltmeister werden. Aber wir haben gute Chancen, die Gruppe zu überstehen, und dann werden wir sehen, wie weit es geht.”

Genau für diese Spiele arbeitet Miedema derzeit hart. Nach ihrem Wechsel in die B undesliga hatte sie anfangs Probleme, ­ ­dennoch ist sie sicher, dass es der richtige Schritt war – vor allem für ihre Entwicklung.

“Ich lerne verschiedene Spielsysteme, das ist sehr gut. Ich bin viel fitter als im l­ etzten Jahr.

Ich bin stärker, schneller und habe viel mehr Kondition.” Jedoch gibt es natürlich noch ­einiges zu verbessern und dessen ist sie sich wohl b ­ ewusst und spricht das auch klar an: “In der Verteidigung bin ich noch unter­ irdisch.”

In Kanada wird ihr Hauptaugenmerk jedoch nicht auf der Defensive, sondern wieder auf der Offensive liegen, ähnlich wie bei Arjen Robben während der WM in Brasilien. Er führte sein Team dort bis auf den 3. Platz – ein Ergebnis, mit dem Miedema in Kanada ebenfalls sehr gut leben könnte. Å Marius Achatz

FRANKREICH RICHTET DIE FIFA-FRAUEN-WM 2019 AUS Das Exekutivkomitee der FIFA hat die Ausrichtung der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2019 an Frankreich vergeben. Der Erfolg der Bewerbung Frankreichs um die Ausrichtung des Turniers wurde am 19. März 2015 im Rahmen einer kurzen Zeremonie im Home of FIFA in Zürich bekannt gegeben.

Anfängliche Probleme überwunden In Gruppe A treffen die Niederländerinnen auf China, Neuseeland und Kanada. Vor allem auf die Partie gegen die Gastgeberinnen freut sich Miedema. “Das ist super. Ich glaube und hoffe, dass dort sehr viele Zuschauer sein werden und dass eine grossartige Stimmung herrscht.

Für Spiele wie diese spielt man Fussball. Ich freue mich riesig darauf.”

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First Love Ort: Pristina, Kosovo Datum: 24. Juli 2014 Z e it : 17. 3 2 U h r Fotog ra f: A nd re w Testa

Panos Pictures / VISUM T H E F I FA W E E K LY

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Den Fussball überall und für alle entwickeln

Mitreissende Turniere organisieren

Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen

Für das Spiel. Für die Welt.

Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren.

Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.

FIFA.com

Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet.

K ATAR

PRESIDENTIAL NOTE

Präsidialer Besuch Sepp Blatter traf in Katar Scheich Tamim bin Hamad Al Thani und sprach mit ihm über die WM 2022.

Höhenflug im Himalaya

B Gespräch im Al-Bahr-Palast FIFA-Präsident Blatter und Emir Scheich Tamim bin Hamad Al Thani.

Ahmad Alemadi

I

m Vorfeld der Sitzung des Exekutivkomitees stattete FIFA-Prä­ sident Blatter Seiner Hoheit Emir Scheich Tamim bin Hamad Al Thani am 15. März einen Besuch ab. Im Verlauf des Treffens im Al-Bahr-Palast berichtete der Emir von Katar über die neuesten Entwicklungen bei den Vorbereitungen des Landes auf die Fussball-­ Weltmeisterschaft 2022, über die Fussballentwicklung in der Region sowie über die laufenden Reformen der Arbeitsrechte, durch die das Wohl der Arbeitsmigranten sichergestellt werden soll. In diesem ­Zusammenhang sprach der FIFA-Präsident mit dem Emir auch über Mechanismen, mit denen das Wohl und die Wahrung der Rechte aller Arbeitenden in Katar gewährleistet werden können. Weitere Gesprächsthemen waren die geplante Verlegung der Weltmeisterschaft 2022 in den Zeitraum November/Dezember sowie damit einhergehende Angelegenheiten.

Nach dem Treffen gab Präsident Blatter folgende Erklärung ab: “Für mich war es im Vorfeld der stattfindenden Sitzung des Exekutivkomitees wichtig, die Gelegenheit zu bekommen, direkt von der höchsten politischen Instanz über die aktuellsten Entwicklungen informiert zu werden. Dabei war es ermutigend, vom persönlichen Engagement des Emirs für das Wohl der Arbeitenden zu hören und einen Eindruck von den Verbesserungen zu bekommen, die für alle Arbeitenden in Katar geplant sind. Wie unterschiedliche Menschenrechtsgruppierungen in jüngster Zeit bereits festgestellt haben, wurden schon Fortschritte erzielt, insbesondere im Hinblick auf die vom Obersten Rat für die Baustellen der WM 2022 eingeführten Normen.

Allerdings muss in Katar noch mehr getan werden, um durchweg faire Arbeitsbedingungen für alle zu gewährleisten. Dies kann nur durch eine gemeinsame A ­ nstrengung aller Beteiligten gelingen – von den Bauunternehmen bis hin zu den Behörden. Es ist deutlich geworden, dass Katar seine Verantwortung als Ausrichterland sehr ernst nimmt und die Fussball-Weltmeisterschaft als Katalysator für positive soziale Veränderungen sieht.”

An dem Treffen nahm auch Seine Hoheit Scheich Jassim bin ­Hamad Al Thani teil, der persönliche Vertreter des Emirs. Å tfw

hutan gehört zum Dach der Fussballwelt – geographisch. Im ­Himalaya-Staat befinden sich einige der höchsten Berge, spektakulärsten Gipfel und ruppigsten Steigungen der Welt. Tendenziell bergab ging es dagegen bisher mit der Fussball-Nationalmannschaft des Landes: bis auf den letzten Platz des FIFA-Rankings – was bei nur 717 000 Einwohnern aber auch demografisch zu erklären ist. Eines der raren Erfolgserlebnisse Bhutans geht auf das Jahr 2002 zurück.

Parallel zum WM-Finale Brasilien - Deutschland duellierten sich die Asiaten mit dem damaligen Schlusslicht der Weltrangliste, Mont­ serrat, und siegten 4:0.

Zwei Jahre nach Aufnahme in die FIFA war es ein erstes Lebenszeichen der Fussballer aus dem Königreich. Bis sich die Fortschritte aber auch in einem offiziellen Wettbewerb niederschlugen, dauerte es 13 weitere Jahre.

Umso erfreulicher war die Meldung, die uns am vergangenen Dienstag aus dem Changlimithang-Nationalstadion in der Hauptstadt Thimphu erreichte: In der ersten Runde der asiatischen Qualifikation für die WM-Endrunde 2018 setzte sich Bhutan überraschend gegen Sri Lanka durch. Dem 2:1-Auswärtssieg im Hinspiel folgte ein 1:0 im Heimspiel auf 2300 Metern über Meer – ein Höhenflug im wahrsten Sinne des Wortes. Auch wenn es auf dem Weg nach Russland erst ein kleiner Schritt war, könnte seine Symbolkraft kaum grösser sein. Denn der Erfolg der tapferen Bhutaner zeigt, dass überall (erfolgreich) Fussball gespielt werden kann – unabhängig von Geographie, Grösse oder Kulturraum eines Landes.

Dass der Fussball in Asien einen erfreulichen Entwicklungs­ prozess durchläuft und die Basis immer breiter wird, machen auch andere Beispiele deutlich. Osttimor (gegen die Mongolei) steht ebenfalls in der nächsten Runde. Und Brunei hat bei der Rückkehr in den ­internationalen Spielbetrieb mit dem Sieg bei Chinese Taipei ein ­starkes Zeichen gesetzt. Nach der Niederlage im Rückspiel ist die WM-Qualifikation für die Nummer 198 im FIFA-Ranking dennoch zu Ende.

Trotzdem: Gerade diese kleinen aufstrebenden Fussball-Nationen lassen erahnen, welch gewaltiges fussballerisches Potenzial in Asien schlummert – dem Kontinent, auf dem zwei Drittel der Menschheit lebt, der insgesamt 46 Nationalverbände umfasst. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es auch auf höchster Ebene geweckt wird. Bhutan hat es vorgemacht, andere werden folgen. Herzliche Gratulation und Good Luck!

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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Spiel mit Spätgeborenen Als der ehemalige niederländische Nationalspieler Tscheu La Ling in den slowakischen Klub AS Trencin investierte, sorgte er für eine enge Zusammenarbeit mit Ajax Amsterdam. Der Erfolg Trencins liegt aber auch in der Berücksichtigung des Relativalterseffekts begründet.

Massiver Zuwachs beim Publikum Der AS Trencin mobilisiert die Fans mit Offensivfussball.

T

rencin ist nicht unbedingt ein Ort, an dem man eine fussballerische Revolution erwarten würde. Die im Mittelalter ­gegründete Kleinstadt im Westen der Slowakei, nahe der tschechischen Grenze, ist die Heimat des Klubs AS ­ Trencin. Dieser schickt in der laufenden Saison regelmässig das jüngste Team ganz Europas auf den Platz, mit einem Altersdurchschnitt von nur 22,3 Jahren. Und dies keineswegs zu L ­ asten des Erfolgs: Der AS Trencin war während der gesamten Saison auf Platz 1 oder 2 zu finden und hofft, den derzeitigen Spitzenreiter MSK Zilina im Rennen um den slowakischen Meistertitel noch hinter sich lassen zu können.

Schmerzvoller Neubeginn Und genauso war es. Der AS Trencin stieg ein Jahr nach der Übernahme durch Ling ab.

Dadurch war der Vorstand gezwungen, die ­ ­gesamten Vereinsstrukturen über den Haufen zu werfen und bei null zu beginnen. “Der ­Neubeginn war schmerzvoll, aber dadurch hatten wir auch die Möglichkeit, alles radikal zu

Es dauerte jedoch drei Jahre, bis der AS Trencin den Sprung aus der 2. Liga schaffte.

Als dies 2011 gelang, hatte man einen satten Vorsprung von 18 Punkten auf dem Konto. In den drei J­ ahren seit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga ­landete der Klub auf den Plätzen 5, 3 und 2. Die beiden letztgenannten Platzierungen ­berechtigten zur Teilnahme an der Europa­League-Qualifikation. Dabei scheiterte man einmal in der 2. und einmal in der 3. Runde.

Stets nach vorn spielen Was Ling anstrebt, ist eine Kombination aus technisch versierten Spielern niederländischer Schule und der traditionellen mentalen und

MATUS BERO

PETER CÖGLEY

PETER KLESCIK

#21

#17

#37

Mittelfeldspieler 6.9.1995

Verteidiger 11.8.1988

Verteidiger 18.9.1988

Als Tscheu La Ling den Klub im Jahr 2007 kaufte, war ein solcher Erfolg allenfalls ein Wunschtraum. Ling ist ein ehemaliger Flügelspieler von Ajax Amsterdam, der es auf 14 Einsätze für die Niederlande brachte. Erstmals war er von der Stadt angetan, als er dort ein Hotel kaufte, restaurierte und dann wieder verkaufte.

Später erwarb er den Fussballklub.

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“Der Ort gefiel mir und in diesem Umfeld kannte ich mich aus”, sagt Ling. “Ich wusste dank meines Hintergrundes, dass es beim Fussball um Geld, Spieler, Trainer und Probleme geht. Es gibt keine Zauberformel, die den Erfolg garantiert.”

T H E F I FA W E E K LY

­ v erändern”, so ­ G eschäftsführer Robert ­Rybnicek, der seit 18 Jahren für den Klub arbeitet. “Wir haben auf der Grundlage unserer Trainingsmethoden, ­u nserer Spielweise, unserer Einkäufe und ­u nserer Nachwuchsförderung eine neue Philosophie und eine Vision für den Klub entwickelt. Jetzt sehen wir, dass das zurzeit alles ganz gut funktioniert.”

physischen Stärke slowakischer Spieler. Trainerneuling Martin Sevela, ein ehemaliger ­Innenverteidiger, der die letzten drei Jahre seiner Spielerkarriere beim AS Trencin verbrachte, ist der Mann, der mit der Umsetzung dieser Vision betraut wurde. “Unsere Philosophie ist eine attraktive Spielweise, die die Fans glücklich macht”, fasst er zusammen. “Wir lehren die

Tomas Somr / FK AS Trencin

Ben Lyttleton

R E L AT I VA LT E R S E F F E K T

lichen Gründen. Sie sind die Ältesten in ihren jeweiligen Altersgruppen und deshalb von ­Beginn an daran gewöhnt, grösser, schneller und stärker zu sein als die jüngeren Mitglieder. ­Daher werden sie als besser angesehen. Manch­ mal fällt die Wahl ganz automatisch auf sie: Ein begeisterter, im Dezember geborener Sechsjähriger muss oftmals gegen Spieler an­ treten, die bis zu elf Monate älter sind, aber dennoch zum gleichen Jahrgang gehören. Kann der Jüngere nicht mithalten, verliert er schnell das Interesse. Früh geborene Spieler bestreiten von klein auf mehr Spiele, denn sie werden zu Lasten der später Geborenen häufiger aus­ gewählt. Eine Nebenwirkung davon ist, dass später geborene Spieler meist längere Karrieren haben, denn sie erleiden weniger Verletzungen und haben sozusagen noch mehr Reserven im Tank. Cristiano Ronaldo (Februar) und Lionel Messi (Juni) gehören zu den Frühgeborenen.

Harry Kane, eine der grossen Erfolgsgeschich­ ten der aktuellen Saison, ist hingegen ein Spät­ geborener (Juli).

Spieler, bei jeder Ballberührung offensiv zu denken, nicht vor Risiken zurückzuscheuen und Verantwortung zu übernehmen. Sie sollten nur dann zurück passen, wenn es gar keine ­a ndere Möglichkeit gibt.”

Ling hat das Erstarken seiner jungen Mannschaft durch die Einführung einer engen Kooperation mit Ajax Amsterdam vorange­ trieben. Die Vorteile sind beiderseitig und ­be­ginnen mit dem Austausch von Spielern. So kam beispielsweise Trencins Mittelfeldakteur ­Stanislav Lobotka in einem Testspiel vor Sai­ sonbeginn als Ersatz für Christian Eriksen zu einem ersten Einsatz für das Nachwuchsteam Jong Ajax. Im Gegenzug markierte Ajax-Flügel­

Traineraustausch und vor allem natürlich den so wichtigen Wissenstransfer.

Geburt in der zweiten Jahreshälfte Doch es gibt noch eine weitere interessante Entwicklung beim AS Trencin, die man bei an­ deren Klubs aufmerksam verfolgen dürfte. Ein genauer Blick auf die Kaderliste zeigt eine inte­ ressante Eigenheit: Die Spieler sind nämlich nicht nur durchweg sehr jung – Peter Cögley, der älteste Feldspieler, ist gerade einmal 26-jäh­ rig –, sondern die meisten von ihnen wurden zudem in der zweiten Jahreshälfte geboren.

10 der 16 Spieler, die bisher in Superliga-Spielen für den AS Trencin in der Startaufstellung

Später geborene Spieler haben meist längere Karrieren.

Bei Ajax Amsterdam und – aufgrund des Wissenstransfers – auch beim AS Trencin hat man die Auswirkungen des sogenannten Relativ­ a lterseffekts erfasst. In den Daten­ banksystemen der Nachwuchsspieler ist eine

JAMES LAWRENCE

STANISLAV LOBOTKA

KINGSLEY MADU

#18

#29

#15

Verteidiger 22.8.1992

Mittelfeldspieler 22.11.1994

Verteidiger 12.12.1995

stürmer Gino van Kessel in der vergangenen Saison zehn Tore für Trencin.

“Wir haben Ajax auch eine ganze Menge zu bieten”, so Rybnicek. “Alle, die unseren Klub besucht haben, waren überrascht von unseren Trainingsmethoden, den Fertigkeiten unserer Spieler sowie von unserer physischen und technischen Stärke.” Zudem gibt es einen

­ estanden haben, kamen von Juli bis Dezember g zur Welt, sind also sogenannte Spä tgeborene.

Von den sechs Akteuren, die zu den Frühgebo­ renen ­gehören, haben drei im Juni Geburtstag, also nahe an der Jahresmitte. Tatsächlich sind damit nur drei wirklich früh geborene Spieler.

Traditionell werden seit je früher geborene Spieler bevorzugt, und zwar aus unterschied­

grafische Darstellung vorhanden, die den ­Trainern genau zeigt, wo jeder Spieler in seiner Altersgruppe angesiedelt ist. Entsprechend können die Trainer sofort erkennen, ob ein Spieler in seiner Altersgruppe zu den Jüngeren oder zu den ­Ä lteren gehört. Alle Diskussionen über den ­betreffenden Spieler erfolgen dann mit diesem Wissen vor Augen.

T H E F I FA W E E K LY

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Auch die Trainingssysteme wurden verändert, um dem Relativalterseffekt Rechnung zu tragen. Die meisten Mannschaften folgen der konventionellen Altersstruktur mit U7, U8, U9 und so weiter, bis zur Altersgruppe U19. Bei Ajax Amsterdam arbeitet man jetzt hingegen mit drei grösseren Altersgruppen, nämlich 6 bis 11, 12 bis 15 und 16 bis 19. Das ermöglicht andere Formen der Zusammenarbeit im Training, darunter auch gemischte Altersgruppen, in denen die Spieler voneinander lernen, sowie Mentoring-Programme. Die Spieler machen ­dabei ganz unterschiedliche Erfahrungen: Mal ist ein Spieler der älteste in der Alterskategorie und muss die damit verbundene Verantwortung übernehmen, mal ist er der jüngste.

Eine App zum Relativalterseffekt Jamie Lawrence ist Verteidiger beim AS Trencin und versteht die Auswirkungen des Relativ­ alterseffekts besser als die meisten anderen.

Seine Mutter Lynne arbeitet rund um die Welt mit den Montessori-Lernmethoden; sein Vater Steve ist Architekt und Berater von Ajax Amsterdam mit zwei Spezialgebieten, nämlich Raumentwicklung für neue Trainingsanlagen und Relativalter. Lawrence ist als Vater stolz auf seinen Sohn, jedoch auch überzeugt davon, dass Jamies Chancen durch seinen Geburtstag

­elöst werden muss. Spätgeborene Kinder g schneiden bei P ­ rüfungen in Schulen oft schwächer ab. Diese Alterseffekte wirken sich auch in sportlicher H ­ insicht aus, schreibt er auch in seinem aka­demischen Aufsatz “The Age Advantage in ­A ssociation Football” (Der Altersvorteil im Fussball): “Ob unbewusst oder nicht – bei Nachwuchsmannschaften schicken Trainer meist das älteste Team aufs Feld, das ­gemäss Reglement zulässig ist. Diese Strategie trägt zwar zum Erreichen des kurzfristigen Ziels bei, das nächste Spiel zu gewinnen, doch sie führt auch zur Etablierung eines systematischen Nachteils, da sie das verfügbare Talent­ reservoir einschränkt.”

Altersspektrum zusammenstellen, wobei das Durchschnittsalter eingehalten werden muss.”

Noch in diesem Jahr soll in den Nieder­ landen ein Pilotturnier mit 24 Amateurteams durchgeführt werden, um herauszufinden, ob dieser Plan funktionieren kann. Lawrence hat sogar eine App für Mobilgeräte entwickelt, um administrativen Bedenken hinsichtlich der Durchführbarkeit entgegenzu­w irken.

Diese Kenntnisse bewirken auch einen ­Vorteil im sportlichen Wettbewerb. Beim AS Trencin und Ajax weiss man nun, dass das Talent bei Spätgeborenen manchmal nicht erkannt wird, und es daher oft von Vorteil sein kann, ihnen längere Verträge anzubieten.

MATUS OPATOVSKY

RAMÓN RODRIGUEZ DA SILVA

IGOR SEMRINEC

#20

#22

#24

Mittelfeldspieler 22.7.1994

Verteidiger 22.8.1990

Torhüter 22.11.1987

im August (ein Spätgeborener also) geschmälert wurden. “Jamie war beim FC Arsenal im gleichen Team wie Harry Kane. Ich bin sicher, wenn Jamie ein Frühgeborener wäre, dann wäre er jetzt englischer U21-Nationalspieler.”

Lawrence ist der Meinung, dass die Stichtagsregelung in Bezug auf die Spielberechtigung für Kinder im Sport ein Problem darstellt, das 26

Austausch Gino van Kessel (l.; Ajax) traf 10-mal für Trencin, Stanislav Lobotka (AS Trencin) lief für Jong Ajax auf.

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Doch er hat auch einen Lösungsvorschlag parat. “Ich denke, dass man dies mit einer ­Regelung zum Durchschnittsalter eines Teams umgehen kann. Das bedeutet, dass in einem Team anstelle von Stichtagen für Einzelspieler ein bestimmtes Durchschnittsalter eingehalten werden muss”, erläutert er. “Dann können Trainer ein Team mit Spielern aus dem gesamten

In vielen Fällen wird ihr wahrer Wert vielleicht erst im Alter von 23 oder 24 Jahren ersichtlich, wenn nach L ­ awrences Worten die Auswirkungen des R ­ elativalterseffekts auslaufen.

In Trencin fügen sich Lings Visionen immer besser zusammen. Die durchschnittliche ­Zuschauerzahl bei Heimspielen ist mittlerweile von 700 auf 3000 gestiegen. “Man kann die

Tomas Somr / FK AS Trencin

Die Auswirkungen des Relativalters­ effekts enden mit 23, 24 Jahren.

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Routinier Peter Cögley ist mit 26 Jahren der älteste Feldspieler des AS Trencin.

Erfolgsgarant Der Niederländer Tscheu La Ling investiert in der Slowakei.

heutige Spielweise nicht mit der damaligen ­vergleichen”, sagt Ling. “Wir wollen etwas Neues und Bedeutsames aufbauen, sozusagen eine kleine Revolution auslösen. Das kann ich aber nicht allein schaffen. Daher bin ich ä ­ usserst dankbar, dass ein Verbündeter wie R ­ obert mit mir zusammenarbeitet.”

Die Anerkennung besteht für Rybnicek auf gegenseitiger Basis. “Wir arbeiten eng zusammen, auch wenn das anfangs nicht immer ganz einfach war. Wir haben einen gemeinsamen Weg gefunden, und meine Aufgabe besteht ­darin, all diese Ideen unter den Bedingungen in der Slowakei umzusetzen.” Für die Zukunft sind ein neues Stadion und die regelmässige

MOSES SIMON #27 Mittelfeldspieler 12.7.1995

das allerdings nicht mehr so einfach, da ist es viel schwerer.”

Sevela hält die Spielweise seines Teams für weitaus wichtiger als das Alter seiner Spieler.

Dabei spielen alle Nachwuchsteams im Klub auf die gleiche Art. Wenn dann ein Youngster den Sprung in die 1. Mannschaft schafft, wird er dort nicht mit einer anderen Formation

­ onfrontiert. “Neulinge können sich sofort ins k Spiel eingliedern. Wir müssen ihnen vor ihrem Debüt keine neuen Spielzüge oder Laufwege beibringen. Das halten wir für sehr wichtig.

Unser grosser Traum ist es, eines Tages in der Champions League zu spielen.”

Falls dies tatsächlich gelingen sollte, wird die Fussballwelt aufhorchen. Å

FUSSBALLKLUB AS TRENCIN Gründung: 1992 als TJ Ozeta Dukla Trencin Vereinsfarben: Rot und Weiss Stadion: Stadion na Sihoti, Kapazität: 16 000 Vorsitzender: Tscheu La Ling

Teilnahme an europäischen Wettbewerben geplant. Die Qualifikation für die Europa ­ ­League wäre ein guter Start.

Trainer Sevela ist überzeugt, dass dies selbst mit dem jüngsten Team Europas möglich ist. “Bei der Arbeit mit jungen Spielern kann man deren schlechte Eigenschaften noch ausmerzen und sie formen. Bei 28-Jährigen geht

Manager: Robert Rybnicek Trainer: Martin Sevela Bekannteste Spieler: Martin Skrtel, heute FC Liverpool Dusan Kuciak, heute Legia Warschau Karol Kisel, heute Sydney FC Erfolge: Aufstieg in die höchste Liga 2011 3. Platz in der Saison 2012/13

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Name Toni Kroos Geburtsdatum, Geburtsort 4. Januar 1990, Greifswald (ehemals DDR) Position Mittelfeld Stationen als Spieler 2007–2008 FC Bayern München II 2007–2014 FC Bayern München 2009–2010 Bayer 04 Leverkusen (Leihe) Seit 2014 Real Madrid Nationalteam Deutschland Grösste Erfolge 2008, 2013, 2014 Deutscher Meister 2008, 2013, 2014 Deutscher Pokalsieger 2013 Klub-Weltmeister mit FC Bayern München 2013 UEFA-Champions-League-Sieger 2014 Klub-Weltmeister mit Real Madrid 2014 Weltmeister

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Olaf Heine /Contour by Getty Images

57 Einsätze, 9 Tore

DAS INTERVIEW

“Mit der Chefrolle kann ich wenig anfangen” Real-Madrid- und DFB-Elf-Mittelfeldregisseur Toni Kroos über mentale Stärke und leistungsfördernde Lockerheit.

Toni Kroos, Sie blicken auf ein äusserst erfolgreiches Jahr zurück. War 2014 auch das Jahr, in dem Sie auf der internationalen Bühne Ihre Weltklasse unter Beweis gestellt haben?

Toni Kroos: Natürlich war es ein beson­ deres Jahr und vor allem ein besonders erfolgreiches Jahr. Doch gerade wenn man so erfolgreich ist und Titel holt – besonders bei einer WM –, scheint es nach aussen immer so, als hätte man auf einmal drei Klassen besser gespielt als vorher. Das habe ich schon vorher nicht mitgemacht und mache es auch jetzt nicht mit. Sowohl ich persönlich als auch die Mannschaft hatten auch vorher schon ein hohes Niveau er­ reicht. Nur haben wir uns in diesem Jahr extrem belohnt dafür. Aber trotzdem habe ich natürlich einen Schritt gemacht. Seine Qualität bei einer WM zu zeigen, dann auch noch von München nach Madrid zu wech­ seln, ist schliesslich nicht so einfach.

Also spielt sich eine fussballerische Weiter­ entwicklung eher im mentalen Bereich ab?

Natürlich spielt sich im Fussball insge­ samt auch immer viel im Kopf ab. Wenn man sich belohnt, indem man grosse Titel holt, fällt einem plötzlich alles einen Tick leichter. Aber ehrlich gesagt hatte ich auch vorher mental keine Probleme.

Man bewundert Sie unter anderem dafür, trotz Ihres noch relativ jungen Alters bereits bemerkenswert gelassen zu sein, selbst in engen Situationen auf dem Platz. Woher kommt das?

In meinen Augen hat das zwei Gründe.

Zum einen vertraue ich einfach in jeder Situation auf meine Qualität, denn ich weiss, was ich kann, und muss deshalb nie hektisch werden. Zum anderen bin ich als Mensch so gestrickt, dass ich weiss, dass es viel wichtigere Sachen auf der Welt gibt als Fussball. Wenn man mal ein Spiel nicht gewinnt, dann ist es so. Ich bin mir vor jedem Spiel bewusst, dass – egal was passiert – im schlimmsten Fall ein Fussballspiel verloren geht, mehr nicht. Das heisst natürlich nicht,

dass ich nicht fokussiert bin oder die Spiele nicht gewinnen will. Aber das gibt mir trotz­dem eine gewisse Lockerheit.

In Deutschland hat man Sie bereits vor zehn Jahren als Supertalent und Wunderkind bezeichnet. Man sah Sie schon damals als Deutschlands nächste Nummer 10 und liess einen Erwartungsdruck aufkommen. Nun sind Sie Weltmeister und spielen bei Real Madrid.

Sind Sie nicht auch ein wenig erleichtert?

Nein, denn ich habe mir diesen Druck nicht gemacht. Das kam von aussen. Natür­ lich ist das Gewinnen grosser Titel das Ziel, das man sich steckt, wenn man anfängt, Fussball zu spielen. Aber ich habe mir nie den Druck gemacht, in meiner Karriere Welt­meister werden zu müssen. Ich sässe jetzt heute mit genauso guter Laune hier, wenn wir nicht Weltmeister geworden wären. Aber trotzdem ist es eine Riesen­ sache. Man sitzt jetzt, wie Sie es sagten, knapp zehn Jahre später da und ist immer noch nicht der Älteste. Von daher weiss man, es ist ganz normal, dass eine Ent­ wicklung Zeit braucht und man nichts überstürzen muss, egal wie gut man ist.

Bei der WM in Brasilien waren Sie der Denker und Lenker im deutschen Mittelfeld.

Aus Ihrer persönlichen Sicht und ganz konkret gefragt: Worin war Deutschland besser als alle anderen?

Unsere Teamleistung war geschlossen.

Wir hatten einen absoluten Top-Trainer, der uns sehr gut auf die Mannschaften einge­ stellt hat. Und uns war bewusst, dass wir nur Weltmeister werden, wenn wir zusam­ menhalten. Wenn wir defensiv wie offensiv zusammen, als Mannschaft Fussball spielen.

Wir hatten nicht diesen Spieler, von dem man sagt, wir können uns auf ihn verlassen, denn er schiesst das Tor und der Rest verteidigt. Uns war bewusst, dass wir uns alle an der Abwehrarbeit beteiligen und gemeinsam als Mannschaft Fussball spielen müssen. Das haben wir in einer tollen Art und Weise getan, und deswegen war, glaube ich, in diesem Sommer kein Team besser.

Inwieweit sind Sie in Brasilien in die Chef­ rolle im deutschen Team hineingewachsen?

Mit einer Chefrolle kann ich grundsätz­ lich immer recht wenig anfangen. Aber ich versuche, immer wenn ich auf dem Platz stehe, Verantwortung zu übernehmen.

Das war schon früher so, das liegt an ­meiner Position. Meine Art ist, dass ich im Spiel sehr stark eingebunden bin und viele Ballkontakte habe. Deshalb ist man dann ja auch automatisch präsent.

Sie wurden ursprünglich als offensiver Mittelfeldspieler ausgebildet. Bei Real Madrid spielen Sie aber eher eine defensive Rolle.

Im Endeffekt ist immer entscheidend, dass man im Verbund gut funktioniert. Wir spielen grösstenteils mit drei zentralen Mittelfeldspielern, wo ich nun mal aktuell die defensivste Rolle habe, das aber auch schon seit Anfang der Saison – und ich spiele sie sehr gerne. Natürlich auch mit einer gewissen Vorgabe vom Trainer, aber das deckt sich mit meiner Einschätzung, wie man diese Position zu spielen hat. Von daher bin ich sehr froh darüber, wie es läuft.

Ich bin über die Jahre hinweg immer ein kleines Stück weiter nach hinten gewandert.

Das ist auch absolut in Ordnung für mich.

Auch in Madrid ist es eben wichtig, dass wir eine vernünftige Balance haben. Wir haben meist sehr viele Offensivspieler auf dem Platz. Da ist es dann für mich fast schon zweitrangig, ganz vorne dabei zu sein. Für mich ist eher wichtig, wie das Spiel im Zent­ rum läuft und dass wir da auch gut stehen.

Wenn es einen besonderen Titel für etwas gäbe, das Sie als Privatmensch herausragend gut können, was wäre das?

Ich glaube, Papa sein kann ich ganz gut.

Das ist auch das Wichtigste. Å Mit Toni Kroos sprach Andreas Alf

T H E F I FA W E E K LY

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©2014 FIFA TM

6 June - 5 July

FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Tahiti FIFA-Kürzel: TAH Kontinent: Ozeanien

Billy the Fish und der walisische Meister Perikles Monioudis

D

ie Fauna des Fussballs und mithin der Klub- und Verbandslogos ist von mannigfacher Gestalt. Der Geissbock Hennes ziert die Farben des Bundesligaklubs 1. FC Köln, die Heuschrecke gehört zum Grasshopper Club ­Zürich, der Schwan zum Swansea City AFC, das Pferd etwa zum Ipswich Town FC oder zu Borussia Mönchengladbach (“die Fohlen”), der Hahn zum französischen Fussballverband FFF, die Wölfin zur AS Roma, die Seepferdchen zum Newcastle United FC, der Löwe – nun, der K ­ önig der Tiere scheint überall zu Hause zu sein, – in München bei 1860 und bei Brescia Calcio, beim Millwall FC, beim Chelsea FC, anderswo und nochmals anderswo.

Die Wahl so mancher Spezies scheint für einen bestimmten Klub das Natürlichste der Welt – etwa die erwähnte Wölfin mit den Stadtgründern Romulus und Remus für die AS Roma, manch andere Maskottchen aber ­haben sich dem Klub nachgerade aufgedrängt: so Billy the Fish dem Carlisle United FC. Wer in Manchester weilt und sich den kurzweiligen Besuch im National Football Museum gönnt, wird dort auf einer kleinen Tafel auf eine Begebenheit aufmerksam gemacht, die sich 2005 ereignete, eben in der nord­ englischen Stadt Carlisle, die von einer Flut heimgesucht wurde. Alles stand dort unter Wasser, auch das Stadion des Carlisle United FC, der Brunton Park.

Die Legende geht so, dass die erwachsene Tochter des Klubpräsidenten zugegen war, als das Wasser wieder aus dem Stadion sickerte;

sie gibt zur Auskunft, dass sie auf dem Platz einen Goldfisch entdeckte. Sie habe ihn gerettet und in einem dieser typischen Glaskugelaquarien untergebracht, wo der Fisch noch fünf Jahre lang leben sollte, bevor er unter der ­A nteilnahme des ganzen Klubs und seinen Fans aus dem Leben schied. Denn Billy the Fish hatte es zu Lebzeiten zu einiger Bekanntheit und bald einmal zum Klubmaskottchens gebracht.

Auf besagter Tafel im National Football Museum zu Manchester ist auch das Konterfei des einstigen Chairman des Traditionsklubs Leeds United abgebildet. Peter Risdale hatte sich zwei Jahre vor jener Flut auf den Fisch als Maskottchen festgelegt. “Fische bringen Glück”, hatte er gesagt, und er legte sich Tropenfische für den Klub zu.

Im sportiven Haifischbecken des Profifussballs aber sind eher die weitverbreiteten Löwen von Nutzen – und auch diese lange nicht immer, manchmal scheint göttlicher Beistand nötig. In Wales hat vor ein paar Tagen The New Saints of Oswestry Town & Llansantffraid Football Club weit vorzeitig seine neunte Meister­schaft errungen. Å

Hauptstadt: Papeete

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 1 042 km² Höchster Punkt: Orohena 2 241 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Pazifik

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 164. Rang Weltmeisterschaften: –

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 133. Rang Weltmeisterschaften: –

LET Z TE RESULTATE Männer: Uruguay - Tahiti 8:0 23. Juni 2013 Frauen: Amerikanisch-Samoa - Tahiti 0:4 5. September 2011

FIFA-INVES TITIONEN Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

Seit 2002: 3 503 542 USD T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

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Highbury-Stadion, London, England

1950

William Vanderson / Getty Images

Spieler des Arsenal FC testen nach dem Training neue Kinderfahrräder.

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T H E F I FA W E E K LY

ZEITSPIEGEL

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Vila-Ventura-Sportkomplex, Viamão, Brasilien

2014

Jorge Zapata / Keystone / EPA

Ecuadors Nationalspieler beim Aufwärmen vor einer Trainingseinheit.

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© 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

THERE WILL BE ATERS

NET ZER WEISS ES!

Was war Mönchengladbachs Geheimnis in den 70ern?

Z I TAT E DER WOC HE

“Das ist wie die Frage, ob man seine Mutter oder seinen Vater mehr liebt!”

Rafa Benítez auf die Frage, ob er lieber den italienischen Pokal oder die UEFA-Europa-League gewinnen würde

Frage von @zagal 212 (Twitter)

“Eine Sache habe ich im Fussball gelernt, nämlich, dass gute Spieler ein Spiel, fünf Spiele, von mir aus zehn Spiele gewinnen können.

Doch die Meisterschaft kann nur eine gute Mannschaft gewinnen.

Heute werden wir als Mannschaft gemeinsam kämpfen, wir werden gemeinsam angreifen, und wir werden gemeinsam verteidigen.”

Kaká in seiner inspirierenden Ansprache in der Kabine vor dem Debüt von Orlando City im Profifussball Letztes Gladbach-Jahr Günter Netzer bei einem Fotoshooting im Juni 1972.

ullstein

D

ie Bayern, man weiss es, waren schon damals übermächtig in der deutschen Bundesliga. Nicht nur, weil dort Stars wie Beckenbauer, Breitner oder Müller spielten.

München verfügte mit dem Olympiastadion über eine wuchtige Infrastruktur. Mönchengladbach und Bayern, das waren zwei Welten.

Im Verhältnis, so schätze ich, eins zu drei.

Und trotzdem prägte die vermeintlich ­k leine Borussia die 70er-Jahre des deutschen Fussballs. Wie konnte so etwas gelingen?

Das Geheimnis war die starke Gemeinschaft. Das mag sich für manchen wie eine Plattitüde anhören, klar, liest man ja auch immer wieder. Bei Gladbach aber entstand schon etwas sehr Besonderes in dieser Zeit.

Trainer Hennes Weisweiler hat es Ende der 60er-Jahre geschafft, seine leistungsorientierte Denkweise auf die Mannschaft zu übertragen. Bei den jungen Fussballern war es angesagt, für Mönchengladbach zu spielen.

Weisweiler besass viel Fussballkompetenz und hatte im Umgang mit den Spielern eine eigene Art, väterlich, respektvoll. Es ist kein Zufall, dass viele seiner Schüler danach zu

Persönlichkeiten wurden. Ich denke an Jupp Heynckes, Rainer Bonhof oder Berti Vogts.

Nach meinem Transfer 1973 zu Real Madrid verlor das erstarkte Mönchengladbach jede Saison seinen besten Spieler. Selbst Weisweiler zog es 1975 zum FC Barcelona.

Umso beachtlicher ist es, dass der V ­ erein nochmals zwei Meisterschaften ­ gewann.

Weisweilers Geist lebte in G ­ ladbach weiter.

Heute spielen die Bayern wieder in ihrer eigenen Liga und scheinen noch übermächtiger zu sein in der Bundesliga. In Mönchengladbach wird man sich gedulden müssen bis zum nächsten Meistertitel. Dem hoch kultivierten Fussball von Lucien Favre zuzuschauen, macht trotzdem viel Spass. Å

“Man sollte Eden nicht mit Ronaldo oder Messi vergleichen. Er wird seinen eigenen Weg gehen. Wenn ich ihn sehe, dann sehe ich Zidane.”

Marc Wilmots über Eden Hazard

“Ich bestreite es nicht: Den Ballon d’Or habe ich immer im Hinterkopf.

Was müsste ich tun, um ihn zu gewinnen? Ich müsste eine Menge

Was wollten Sie schon immer über Fussball w ­ issen?

Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org

Titel gewinnen und etwa 80 Tore in einem Jahr erzielen!”

Karim Benzema T H E F I FA W E E K LY

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Jeder Traum braucht einen Kick-off.

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TURNING POINT

“Meine 7-jährige Tochter hat mich gerettet” Frenkie Schinkels wurde mit dem Unfalltod seiner Frau Esther ­konfrontiert und blieb mit den vier gemeinsamen Kindern und grossen S ­ chulden zurück. Seine Tochter aber rüttelte ihn auf.

Manuel Tauber-Romieri

E

s sind Momente, die ich zwar verarbeitet habe, aber niemals vergessen kann. Die Tragödie ereignete sich am 5. März 1995, wenige Stunden, bevor ich als Spieler­ trainer des Amateurvereins SC Gmünd von einem Trainingslager nach Hause gekommen bin. Esther, meine Jugendliebe aus Holland, war mit dem Auto nur einige Hundert Meter von unserem Wohnsitz am Stadtrand von St. Pölten auf schneeglatter Strasse ins Schleudern geraten und hat sich regelrecht um einen Baum gewickelt. Tot. Ich stand da mit unseren vier kleinen Töch­ tern und 270 000 Euro Schulden vom Haus und meinem Café. Ich hatte keine Perspektive. Nur einen verzichtbaren Freund – Bacardi. Bis mich Hilfe von unerwarteter Seite ereilte. Meine ­damals siebenjährige Romy befreite mich aus dem Nebel: “Jetzt müssen wir zusammenhal­ ten!”, verordnete sie im Stil einer Ersatzmama.

Man muss sich das einmal vorstellen – diese Devise ist von einem Kind gekommen!

Auch mein Vater Piet hat keine Sekunde gezögert und ist aus den Niederlanden zu mir übersiedelt. Drei Monate später dann der nächste Schicksalsschlag – gleich in doppelter Ausführung: In der Früh habe ich meine tablet­ ten- und alkoholsüchtige Mutter begraben, am Nachmittag ist mein Schwiegervater gestorben.

Zum Glück kreuzte in meiner Leidensphase eine zweite Lebensretterin meine Wege – dieses Mal eine Erwachsene: Ich lernte Romana ­kennen, die in einer Druckerei arbeitete und meinen ewigen Respekt haben wird. Sie hat mich quasi mit den vier Kleinen übernommen, sie erzogen und mir auch finanziell geholfen.

Mit ihr habe ich auch einen gemeinsamen Sohn, den heute 18-jährigen Romario Ronaldo.

Beruflich kam ich wieder auf die Beine, als ich im Fernsehen frech die Wiener Austria ­k ritisiert habe und darauf vom damaligen Big Spender der Violetten, Frank Stronach, als Chefscout und danach als Coach an Bord geholt wurde. Motto: Dann zeig uns mal, was du bes­ ser machst! Gemeinsam mit dem heutigen Trai­ ner des 1. FC Köln Peter Stöger gewann ich prompt Meisterschaft und Cup. Heute bin ich schuldenfrei – vor Beginn meines Austria-Engagements war ich noch 168 000 Euro im Minus – und muss nicht mehr wie früher Prospekte verteilen oder Bahnhöfe putzen, um über die Runden zu kommen. Ich bin noch immer glücklich mit Romana und mittlerweile fünffacher Opa. Als Sportdirektor des Zweitligisten SKN St. Pölten will ich einen Beitrag leisten, um ganz nach oben zu kom­ men. An Champions-League-Abenden bin ich als Experte für einen Privatsender im Einsatz.

Mein Motto lautet: “Never give up!” Å Aufgezeichnet von Andreas Jaros

Name Frenk Schinkels Geburtsdatum, Geburtsort 9. Januar 1963, Rotterdam (Niederlande) Position als Spieler Mittelfeld Stationen als Spieler (Auswahl) 1982–1983 AZ Alkmaar 1983–1985 Excelsior Rotterdam 1987–1988 FK Austria Wien 1989–1990 SK VOEST Linz 1991–1993 und 1994 VSE St. Pölten Nationalteam Österreich 6 Einsätze, 1 Tor (beim 2:3 gegen seine alte Heimat Niederlande 1992 in Sittard) Stationen als Trainer (Auswahl) 2005–2006 FK Austria Wien 2008–2009 SK Austria Kärnten 2010 First Vienna FC 1894

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

T H E F I FA W E E K LY

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W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Deutschland (unverändert) Italien (10, + 2 Ränge) Spanien (11, – 1) 7 Barbados, Bermuda, Grenada, St. Vincent und die Grenadinen (je 2 Spiele) Israel (+ 75 Punkte) Barbados, Bermuda (je 11 Ränge) Libanon (– 90 Punkte) Letzte Aktualisierung: Libanon (– 25 Ränge) 12. März 2015

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

1 Deutschland

0 1770

55 Südafrika

1

608

109 Katar

0

300

163 Swasiland

2

106

2 Argentinien

0 1577

56 Republik Korea

-2

594

110 Sudan

2

288

164 Belize

3

100

3 Kolumbien

0 1499

56 Türkei

-4

594

110 Kuba

4

288

164 Tahiti

3

100

4 Belgien

0 1471

58 Ägypten

-1

582

112 Libyen

1

281

166 Guyana

0

94

5 Niederlande

0 1415

59 Peru

0

565

113 Namibia

-2

277

167 Guam

-5

93

6 Brasilien

0 1348

60 Sambia

0

560

114 Niger

4

271

168 Gambia

1

90

7 Portugal

0 1191

61 Panama

0

557

115 Mauretanien

8

268

169 Bermuda

11

89

8 Frankreich

0 1180

61 Albanien

2

557

116 Kanada

1

266

170 Pakistan

1

88

9 Uruguay

0 1164

63 Trinidad und Tobago

-1

553

117 Liberia

-2

264

170 Laos

-9

88

10 Italien

2 1146

64 Ruanda

8

550

118 Kenia

-2

263

172 Montserrat

-2

86

11 Spanien

-1 1130

65 Australien

-2

549

119 St. Vincent und die Grenadinen

-9

260

173 Indien

-2

74

12 Schweiz

-1 1126

66 Republik Irland

1

537

120 Lesotho

5

257

174 Sri Lanka

-1

73

13 Costa Rica

0 1095

67 Montenegro

-2

531

121 St. Kitts und Nevis

-2

244

175 Jemen

4

72

14 Rumänien

2 1081

68 Burkina Faso

0

529

122 Moldawien

-1

243

176 Turks- und Caicos-Inseln

0

66

15 Chile

-1 1057

69 Vereinigte Arabische Emirate

-3

523

123 Liechtenstein

7

238

177 Komoren

-3

64

16 Tschechische Republik

1 1045

70 Norwegen

-1

522

124 Simbabwe

-5

237

178 Seychellen

-1

60

17 England

-2 1031

71 Bulgarien

-1

501

125 Kuwait

3

231

179 São Tomé und Príncipe

-5

58

18 Algerien

0

986

72 Usbekistan

-1

483

126 Georgien

0

225

180 Nepal

0

57

19 Kroatien

0

963

72 Venezuela

7

483

126 Burundi

-2

225

181 San Marino

-1

55

20 Elfenbeinküste

0

944

74 Uganda

2

478

128 Aruba

4

221

181 Kambodscha

3

55

21 Mexiko

0

935

75 Togo

0

466

128 Philippinen

4

221

181 Dominica

-1

55

22 Slowakei

0

932

76 Jamaika

3

463

130 Vietnam

2

220

184 Salomon-Inseln

0

53 51

23 Österreich

0

916

77 Haiti

1

454

131 Barbados

11

218

185 Nicaragua

-8

24 Ghana

1

887

78 Finnland

-5

450

132 St. Lucia

8

216

185 Osttimor

2

51

25 Tunesien

1

881

79 Armenien

-5

437

133 Malediven

2

214

187 Macau

1

45

26 Israel

6

880

80 Paraguay

-1

434

134 Neuseeland

2

211

188 Chinese Taipei

-4

43

27 Griechenland

-3

872

81 Honduras

-4

433

134 Guinea-Bissau

4

211

188 Südsudan

1

43

28 Dänemark

0

863

82 Guatemala

0

425

136 Luxemburg

-7

209

190 Mauritius

0

36

29 Ecuador

0

852

83 VR China

-1

423

137 Afghanistan

7

203

191 Vanuatu

0

34

30 Bosnien und Herzegowina

0

841

84 Angola

0

403

138 Kasachstan

1

199

192 Fidschi

0

30

31 Ukraine

-4

838

85 Zypern

4

398

139 Aserbaidschan

-8

198

192 Samoa

0

30

32 USA

-1

828

86 Mosambik

4

385

140 Palästina

-14

194

194 Bahamas

1

26

33 Russland

0

788

87 Estland

-2

379

141 Tadschikistan

-4

192

195 Mongolei

-1

25

34 Polen

6

778

87 Sierra Leone

-1

379

142 Thailand

1

189

196 Tonga

0

17

35 Island

2

776

89 El Salvador

-2

378

143 Zentralafrikanische Republik

2

178

197 Amerikanische Jungferninseln

0

16

36 Senegal

0

772

89 Marokko

-1

378

144 Turkmenistan

3

175

198 Brunei Darussalam

0

15

37 Wales

-3

763

91 Malawi

2

376

145 Malta

4

168

199 Papua-Neuguinea

0

13

38 Kap Verde

-3

761

92 Bolivien

0

372

146 Libanon

-25

164

200 Amerikanisch-Samoa

0

12

39 Schottland

-1

727

92 Benin

3

372

147 Madagaskar

1

163

201 Andorra

0

8

40 Serbien

-1

709

94 Litauen

2

364

148 Tschad

-2

155

201 Britische Jungferninseln

1

8

41 Nigeria

1

701

95 Lettland

5

361

149 DVR Korea

3

149

201 Eritrea

1

8

42 Iran

-1

692

96 Oman

-5

356

150 Kirgisistan

1

146

204 Somalia

0

6

43 Nordirland

8

679

97 Irak

-3

353

151 Neukaledonien

2

143

205 Cayman-Inseln

0

5

44 Guinea

-1

669

98 Belarus

3

346

152 Syrien

-2

141

206 Dschibuti

0

4

45 Schweden

-1

663

99 Saudiarabien

-1

339

153 Myanmar

-12

137

206 Cook-Inseln

0

4

46 Ungarn

2

659

100 Tansania

7

331

153 Singapur

3

137

208 Anguilla

0

2

47 DR Kongo

-1

651

101 Jordanien

-4

326

153 Malaysia

1

137

209 Bhutan

0

0

48 Slowenien

-1

649

102 Antigua und Barbuda

-3

325

156 Indonesien

2

129

49 Kamerun

-4

646

102 Äthiopien

0

325

157 Hongkong

2

127

50 Äquatorial-Guinea

-1

630

104 Bahrain

-1

319

158 Grenada

-3

126

51 Mali

2

626

105 Färöer

0

317

159 Curaçao

1

125

52 Kongo

-3

625

106 Botsuana

-1

316

160 Puerto Rico

2

119

53 Japan

2

617

107 Dominikanische Republik

1

310

161 Suriname

3

115

54 Gabun

4

610

108 EJR Mazedonien

-4

308

162 Bangladesch

-5

112

38

T H E F I FA W E E K LY

http://de.fifa.com/worldranking/index.html

PUZZLE

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Präsident Joseph S. Blatter

1

7

3

3

7

Generalsekretär Jérôme Valcke

4

6

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner

9

1

8

7

3 5

1

3

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6

2

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5

2

1

MIT TEL

9 9

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn

6

7 3

Mitarbeit an dieser Ausgabe Marius Achatz, Andreas Alf, Ben Lyttleton

Produktion Hans-Peter Frei

6

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

5

5

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4 1

3

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8 9

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Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf, Honey Thaljieh

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SCHWER

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Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

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9 2

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.

Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.

In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

3

5

Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)

Internet www.fifa.com/theweekly

8

1

Art Direction Catharina Clajus

Druck Zofinger Tagblatt AG

6

7

Chefredakteur Perikles Monioudis

Übersetzung www.sportstranslations.com

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9

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Walter De Gregorio

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

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LEICHT

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4 8

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4 4 5

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Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

39

AUSWERTUNG DER LET Z TEN UMFR AGE

UMFR AGE DER WOCHE

Wer gewinnt die CONCACAFChampions-League 2014/15?

Auf welches der kommenden Freundschaftsspiele freuen Sie sich am meisten?

57+20+194 4%

19%

Quelle: Fifa.com

20%

57%

· Frankreich - Brasilien · Deutschland - Australien · Schweiz - USA · Schweden - Iran · Niederlande - Spanien · Italien - England

≠ América (MEX) ≠ Alajuelense (CRC) ≠ Montreal Impact (CAN) ≠ Herediano (CRC)

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Z AHLEN DER WOCHE

Tore hat Kevin De Bruyne in dieser Spielzeit bereits aufgelegt, womit er der kreativste Spieler der fünf Topligen Europas ist. Mit seinen jüngsten Vorlagen in der letzten Ligapartie des VfL Wolfsburg gegen den SC Freiburg übernahm der Belgier in dieser Statistik die Spitze vor Cesc Fàbregas (15) und Lionel Messi (14).

Tore in sieben Partien der australischen A-League – Marc Janko zeigt sich derzeit in guter Form und stellte mit dieser Serie gleich mehrere Bestmarken auf. Der Österreicher erzielte beim 5:4-Erfolg des FC Sydney gegen Bris­bane Roar am Sonntag einen Dreierpack und verbesserte damit nicht nur Alessandro del Pieros Klubrekord in einer einzelnen Saison, sondern avancierte auch zum ersten Spieler in der Geschichte der A-League, der in sieben Spielen in Folge jeweils ins Tor traf.

Tore erzielte Aston Villa im Zeitraum von 44 Minuten in der ersten Halbzeit beim AFC Sunderland. Dies ist an sich schon bemerkenswert. Es ist aber umso beein­ druckender, weil die Mannschaft damit die Ausbeute aus allen vorherigen 14 Auswärtspartien und insgesamt 1260 Minuten egalisierte. Tatsächlich stellen die vier Treffer in dieser einen Halbzeit 21% aller erzielten Tore der laufenden Saison dar. Im Bild: Ron Vlaar (l.) und Matthew Lowton.

Dimitar Dilkoff / afp, afp, Getty Images, imago

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