The FIFA Weekly Ausgabe #30

NR. 30, 16. MAI 2014

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

Handshake for Peace BLATTER DIE GROSSE CHANCE DES FUSSBALLS

WM 2014 TICKETBESITZER HELFEN DER UMWELT

FRAUENFUSSBALL TYRESÖ GREIFT NACH DEN STERNEN W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

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Tyresö FF greift nach den Sternen Schweden hat mehr Profispielerinnen als jedes andere Land. Fussball ist die meistdiskutierte Frauensportart und beinahe schon nationales Kulturgut. Der Erfolg hat sich auch international eingestellt: Am 22. Mai spielt Tyresö FF um den Titel der Champions League der Frauen.

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H istory: Die FIFA in Zürich Seit etwas mehr als 80 Jahren hat der internationale Fussballverband seinen Sitz in der grössten Schweizer Stadt. The FIFA Weekly zeichnet die Geschichte von den ersten Büros in Paris bis zum modernen Hauptsitz in Zürich nach.

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Ein Symbol für den Frieden Neymar und Piqué stehen für Handshake for Peace, die gemeinsame Initiative der FIFA und des Nobel-Friedenszentrums. Ihre persönlichen Geschichten könnten nicht unterschiedlicher sein, ihre Mission aber ist dieselbe: mit dem Fussball die Welt verändern.

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

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Sepp Blatter Der FIFA-Präsident spricht über die grosse Chance, die Handshake for Peace bietet.

G ünter Netzer “Welche war die beste WM?” Unser Kolumnist Günter Netzer gibt einer englischen WeeklyLeserin Antwort und verrät, welches WM-Turnier ihn persönlich am meisten beeindruckt hat.

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Umweltschutz bei der WM Die FIFA startet ein Programm zur Kompensation des CO2 -Ausstosses.

Handshake for Peace Die beiden Superstars des FC Barcelona, Piqué (l.) und Neymar, reichen sich beim FIFA-Fotoshooting in der katalanischen Hauptstadt die Hand.

Christian Grund /13 Photo

WM-Gruppen A – C

TO A GREATER GOAL™ 2

Gruppe A

Gruppe B

Gruppe C

Brasilien

Spanien

Kolumbien

Kroatien

Niederlande

Griechenland

Mexiko

Chile

Elfenbeinküste

Kamerun

Australien

Japan

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D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Turning Point Shkelzen Gashi wagte einst den Schritt in die Zweitklassigkeit und ist heute Topskorer der Schweizer Liga.

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Maccabi Tel Aviv feiert Der Rekordmeister schafft die Titelverteidigung dank drei wichtigen Personen: Zahavi, Sousa und Cruyff.

WM-Gruppen D – H

Getty Images (2), Afp (1), Corbis (1)

Gruppe D

Gruppe E

Gruppe F

Gruppe G

Gruppe H

Uruguay

Schweiz

Argentinien

Deutschland

Belgien

Costa Rica

Ecuador

Bosnien-Herzegowina

Por tugal

Algerien

England

Frankreich

Iran

Ghana

Russland

Italien

Honduras

Nigeria

USA

Korea

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UNCOVERED

Lachen im Spiel Kinder greifen in Johannesburg (Südafrika) zum Ball.

Für den Frieden

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n früheren Zeiten zeigte man mit einem Handschlag seinem Gegenüber an, dass man ihm unbewaffnet begegnet. Heute gilt das im Alltag im übertragenen Sinne – und doch hat der Handschlag nichts von seiner verbindenden Kraft eingebüsst.

Mit dem Handshake for Peace, der nun an jedem FIFA-Turnier Teil des Matchprotokolls ist, etablieren das Nobel-Friedenszentrum in Oslo und die FIFA die Kraft des Fussballs mittels einer einfachen Geste für Freundschaft, Respekt und Frieden.

Der spanische Weltmeister Gerard Piqué und der Brasilianer Neymar haben sich in Barcelona zu einem Handschlag für den Frieden getroffen. Sie wuchsen in stark unterschiedlichen ­sozialen Kontexten auf; ihre Wege hätten sich ohne den Fussball wohl nicht gekreuzt. Sarah Steiner zeichnet die Geschichte der beiden nach – und die Entwicklung des Handshake for Peace.

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W

er ein Ticket für ein Spiel an der WM 2014 in Brasilien ersteht, kann seinen CO2 -Ausstoss, der etwa durch die Reise zum Spielort verursacht wird, kostenlos kompensieren. Die FIFA wird 100 Prozent ihres eigenen operativen CO2 -Ausstosses ausgleichen und übernimmt das auch für die Ticketinhaber. Alois Hug schreibt im Countdown über die nachhaltige WM.

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m Finale der UEFA-Champions-League der Frauen treffen am 22. Mai in Lissabon der schwedische Klub Tyresö FF und der VfL Wolfsburg aus Deutschland aufeinander. Tyresö ­a llerdings droht der Bankrott. Andrea Grünenfelder bringt uns den Fussball der Frauen in Schweden näher. Å Perikles Monioudis

laif

elbst in Krisengebieten wie Afghanistan, Somalia oder ­Syrien könne der Kickoff zu einem Fussballspiel oft auch politische Verhandlungen anstossen, schreibt FIFA-Präsident Blatter in seiner wöchentlichen Kolumne. “Wie kaum ein

anderer Sport kann der Fussball Brücken bauen und die Menschen zusammenführen.” Diese Chance dürfe man in Brasilien auf keinen Fall verpassen, so Sepp Blatter.

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HANDSHAKE FOR PEACE

Christian Grund/13Photo

EIN SYMBOL FÜR DEN FRIEDEN

Ein einfacher Handschlag gilt als universales Zeichen für den Frieden.

Der Fussball ist sein Wegbereiter – mit ihm zwei Superstars, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Neymar und Piqué.

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HANDSHAKE FOR PEACE

“S

Sarah Steiner (Text) und Christian Grund (Bilder)

port hat die Macht, Menschen zu inspirieren und zusammenzuführen.” Das Zitat von Nelson Mandela ist weltbekannt. Dass der Fussball die Welt verändern und sie zu einem besseren Ort machen kann, klingt zunächst ein wenig pathetisch. Doch unzählige Beispiele zeigen, dass er genau das tut (s. Seite 12). Um Grosses zu bewirken, braucht es grosse Namen. Medienwirksame Auftritte und internationale Bühnen sind die Voraussetzung für globale Aufmerksamkeit.

Als Weltfussballverband hat die FIFA die Möglichkeit, ebendiese Voraussetzungen zu schaffen. Spieler als Botschafter des Sports zu gewinnen, politisch relevante Treffen zu organisieren und essentielle Dialoge zu führen.

Eines der FIFA-Projekte in dieser Richtung ist Handshake for Peace.

Am Anfang der Initiative steht ein Handschlag. Zwei Menschen, die sich die Hand geben: das universelle Symbol für Frieden und Freundschaft. Initiiert vom Nobel-Friedens­ zentrum in Norwegen gehört das Projekt zur Mission der FIFA, für den Fussball eine bessere Zukunft zu bauen unter dem Slogan: “Es beginnt mit dir und mir.”

Vor der WM in Brasilien beginnt es mit Neymar und Piqué. Die beiden Fussballstars des FC Barcelona engagieren sich gemeinsam für das Projekt. Zwei Superstars, die unterschiedlicher nicht sein könnten, geben sich die Hand, um ein Zeichen zu setzen und gemeinsam für den Frieden einzustehen. Der eine stammt aus ärmlichen Verhältnissen, wuchs mit dem Ball am Fuss an den Stränden Brasiliens auf, der andere aus gut situiertem Elternhaus mit einer bourgeoisen Erziehung in der Fussballakademie La Masia. Würde es den Fussball nicht geben, hätten sich die Lebenswege der beiden nicht gekreuzt. Doch dank ihrem Talent stehen sie sich heute gegenüber und kämpfen gemeinsam für eine gute Sache. “Der Fussball hat mir gezeigt, dass man im Leben alles erreichen kann, wenn man nur will. Er kann vieles bewegen, und unsere Aufgabe ist es, unsere Popularität für den guten Zweck zu nutzen”, so Neymar.

“The next Pelé” Aufgewachsen in Mogi das Cruzes, 40 km östlich von São Paulo – als Sohn eines Mechanikers und einer Küchenhilfe – spielte der Fussball in Neymars Leben von Anfang an eine tragende Rolle. An der Küste kickte er als Kind 8

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HANDSHAKE FOR PEACE

auf den abschüssigen Strassen. Bergabspielen sei, wegen der harten Stopps aus vollem Lauf, schwieriger gewesen, erzählt Neymar. Heute ist er für ebendiese berühmt. Mit elf Jahren trat er der Jugendakademie des FC Santos, der Meninos da Vila, bei und avancierte zum grössten Versprechen des Weltfussballs. Pelé sagt über Neymar: “Er kann besser werden als ich.”

Das “Time”-Magazin nennt ihn “The next Pelé”.

156 Tore erzielte Neymar in 256 Spielen für den FC Santos.

Die Liebe zu Santos ist eine Familien­ angelegenheit. Schon Neymars Grossvater Ilzemar war ein grosser Fan des Vereins, der Vater trat das Erbe gar als Spieler an und kickte im Juniorenteam. Er wurde Fussballer, stand bei mehreren Vereinen unter Vertrag, musste seine Karriere aber verletzungsbedingt frühzeitig beenden. Seinen Traum sollte sein Kind weiterleben: Neymar Junior. Und dieser erfüllte, ja er übertraf die Vorstellungen seines Vaters. Dieser ist heute Manager seines Sohnes und dessen wichtigste A ­ nsprechperson. Neymar sagt über ihn: “Mein Vater ist viel mehr als nur mein Vater. Er ist mein bester Freund, er ist mein Leben.”

Den 22-Jährigen hat nicht nur sein Talent dahin gebracht, wo er heute ist. Neymar steht auch für Ehrgeiz. Eine Charaktereigenschaft, die ihm nicht immer nur positiv ausgelegt wird. In seinem Wortschatz existiert das Wort “verlieren” nicht. Als Kind trainierte er ununterbrochen. Auf den Tribünen der Stadien, in denen sein Vater spielte, am Strand, in den ­Strassen und im Haus des Grossvaters. Seine Kindheit verbrachte er mit seinen Eltern und seiner Schwester in einem Zimmer – eine Matratze für vier.

“Dieser Beruf ist für mich auch eine Berufung, und ich glaube, es ist unsere Pflicht, für Frieden und Gerechtigkeit zu kämpfen.”

Gerard Piqué

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Freundschaft fürs Leben Neymar ohne Ball ist unvorstellbar. “Ich dribbelte durchs Wohnzimmer, kommentierte meine Schüsse. Es gab sogar Fouls. Wenn ich am Sofa hängen blieb, beschwerte ich mich beim Schiedsrichter”, erzählt Neymar. Und weil er immer und überall am Ball war, wurde er auch entdeckt. Ende 1998 bei einem Veteranenturnier seines Vaters sprang Neymar ­Junior die Treppe einer Tribüne hinauf und hinab und fiel da seinem Entdecker auf. “Er zeigte eine grosse Geschicklichkeit, Agilität und Koordination”, erinnert sich Betinho, der auf der Suche war nach neuen Spielern für eine Futsal-Mannschaft. Ein Talent, wie es nur einmal unter tausend Millionen Leben geboren werde, soll der Trainer gesagt haben. Eine tiefe Freundschaft hat sich zwischen den beiden Männern entwickelt. Er war d ­ abei, als Neymar dem FC Santos beitrat und ebenso, als er zehn Jahre später, im 2013, beim FC Barcelona offiziell vorgestellt wurde.

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HANDSHAKE FOR PEACE

Bereits 2006 war Neymar das erste Mal in Europa. Ein 14-tägiger Schnupperaufenthalt bei Real Madrid überzeugte die Verantwortlichen der Königlichen restlos, Neymar jedoch entschied sich für eine Rückkehr in die Heimat. “Es war eigentlich traumhaft, aber ich war noch sehr jung, vermisste meine Familie und das brasilianische Klima”, so der Stürmer. Und auch der FC Santos war bei dieser Entscheidungsfindung nicht ganz untätig: Eine Million Reais (375 000 Euro) wurden dem J ­ unior für den Verbleib geboten. Im Laufe der Jahre fanden viele Angebote den Weg nach Brasilien. 2010 klopfte der FC Chelsea an, Pelé persönlich telefonierte mit Neymar, um ihn zum Bleiben zu bewegen. Erst sieben Jahre später konnte das Ausnahmetalent dem Ruf aus Übersee nicht mehr widerstehen und wechselte zum FC Barcelona.

Keine leichte Aufgabe. Würde er doch fortan bei Barcelona nicht mehr der alleinige Superstar sein. Messi, Xavi, Iniesta … Neymar aber fügte sich demütig in die Rolle des Lehrlings und hat bei den Katalanen viel dazugelernt. Er musste sich einem Schema unterordnen, das er so nicht kannte, war nur einer unter vielen in einer jahrelang gereiften Hierarchie. Geholfen hat ihm dabei vor allem auch sein Landsmann Dani Alves. “Er ist mein bester Freund”, sagt Neymar über ihn. Sein eindrücklichstes Erlebnis in Europa war aber seine Ankunft. “Ein einfacher Junge aus Brasilien sollte plötzlich in ein ausverkauftes Stadion einlaufen, und das nur, um sich vorzustellen.” An der anschliessenden Pressekonferenz brach der Superstar in Tränen aus.

Ginga und Malica Nun steht Neymars nächster grosser Traum an: die WM. Die Seleção bedeutet ihm viel: Ehre, Nationalstolz und Emotionen. Und gar nicht minder selbstbewusst sagt er: “Das ­E rreichen des WM-Finales ist mein grösster Traum.” Nach der eindrücklichen Vorstellung der Brasilianer am Confederations Cup 2013 hat er dazu jeden Grund. Hier trafen sich zum letzten Mal auch die Wege von Neymar und Piqué als Gegner. Im Finalspiel war Neymar gar dafür verantwortlich, dass sein Teamkollege von Barça vom Platz musste. Denn auch wenn die beiden gute Freunde geworden sind, im Dress der Nationalmannschaft kennt Neymar kein Pardon. “Wenn Gott will, feiere ich mit Brasilien 2014 den WM-Titel. Ich werde auf jeden Fall meinen Teil dazu beitragen, dass unsere Fans Freude haben werden!” Ginga und Malica – das brasilianische Lebensgefühl kombiniert mit fussballerischer Cleverness. Das ist Neymar. Neymar, der sagt: “Ich spiele, weil ich den Fussball liebe!”

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“Es ist unsere Pflicht” Beim gemeinsamen Fotoshooting mit Piqué in Barcelona ist nichts von Rivalität zu spüren. Es wird viel gelacht, die beiden Superstars sind gut gelaunt, bereit für die Mission Handshake for Peace. Piqué ist sich seiner Verantwortung als öffentliche Person bewusst. “Wir Fussballer sind privilegiert. Wir haben das grosse Glück, mit unserem allerliebsten Hobby Geld zu verdienen. Dieser Beruf ist für mich auch eine Berufung, und ich glaube, es ist unsere Pflicht, für Frieden und Gerechtigkeit zu kämpfen, wenn wir das können.” Das Projekt gibt ihnen die Gelegenheit dazu.

Weltweit kam es im Jahr 2013 insgesamt zu 414 Konflikten. 45 davon gelten als gewaltsam, 20 werden als Kriege eingestuft. Der Fussball wird diese Konflikte nicht lösen können, und doch hat der Sport eine verbindende Wirkung.

Er bietet eine Plattform, um Dialoge zu starten.

Er gilt als universelle Sprache, kann Kommunikator sein, Anstoss zur Annäherung bieten. Vor allem Kinder leiden unter Kriegen. Auf sie legt T H E F I FA W E E K LY

Piqué ein Augenmerk. “Es stimmt mich unglaublich traurig, dass es Kinder gibt, die ohne Essen, einem Dach über dem Kopf und Sicherheit aufwachsen müssen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, Lösungen zu finden und ihnen auf jede erdenkliche Art und Weise helfen”.

Ein waschechter Culé Gerard Piqué stammt aus gutbürgerlichem Haus. Sein Vater ist Geschäftsmann, seine Mutter Chefärztin. Geboren wurde er in Barcelona, die Mitgliedsnummer des FC Barcelona hat er seit seiner Geburt. Er ist ein richtiger Culé, sein Grossvater war Vize-Präsident des Vereins. Von klein auf begleiten ihn die blau-roten Farben.

“Die Barça-Hymne sang ich jeden Abend vor dem Zubettgehen”, erzählt Piqué. Schon mit fünf Jahren sass er jedes Wochenende im ­Stadion, um die Spiele seines Vereins zu verfolgen. Der Traum war klar – von Anfang an: die Farben der Katalanen zu tragen.

Mit zehn begann er seinen Weg bei Barça. In der weltbekannten Jugendabteilung, der La

HANDSHAKE FOR PEACE

“Der Fussball hat mir gezeigt, dass man im Leben alles erreichen kann.”

Neymar (22)

Handshake for Peace Der Handshake for Peace ist eine gemeinsame Initiative des Nobel-Friedenszentrums in Oslo und der FIFA. Das Projekt verfolgt das Ziel, die weltweite Reichweite und die Kraft des Fussballs in einer einfachen Geste, dem Handschlag für den Frieden, als Symbol für Freundschaft, Respekt und Frieden in der Gesellschaft zu kombinieren. Der Startschuss für die Kampagne fiel am 10. Dezember 2013 anlässlich der Klub-WM in Marokko. Der Handshake for Peace ist seither an jedem FIFA-­Turnier Teil des Matchprotokolls.

Die FIFA investiert zudem in das Budget des Nobel-Friedenszentrums, um dessen Aktivitäten zu unterstützen. http://www.fifa.com/aboutfifa/video/video=2243471/

Masia, war er Teil der Goldenen Generation. “Es war ein unglaubliches Team. Ein kurzer Blick genügte, und wir wussten, was wir dachten, fühlten, wohin wir den Ball spielen mussten.”

Es war die Mannschaft, in der auch Lionel ­Messi und Cesc Fàbregas waren. Eine ausgezeichnete Fussballschule, aber auch eine Schule fürs Leben. “Sie haben uns wirklich alles abverlangt, und das nicht nur fussballerisch”, erzählt Piqué. Habe man seine Hausaufgaben nicht gemacht oder Prüfungen nicht bestanden, sei man rausgeflogen – das galt auch in ethischer Hinsicht. “Ganz egal, wie gut du warst, wenn du dich nicht den allgemeinen Regeln zu Respekt, Teamwork und Bescheidenheit unterworfen hast, hattest du hier keine Zukunft.”

Barcelona sollte ihn als Profi nicht von Anfang an glücklich machen. Mit 17 wechselte er zu Manchester United, um – wie er sagt – “fussballerisch, aber auch menschlich zu wachsen”. Unter Sir Alex Ferguson entwickelte sich Piqué. Er kam jedoch nicht regelmässig T H E F I FA W E E K LY

zum Einsatz. Seine Position war mit Rio Ferdinand und Nemanja Vidic bereits ausgezeichnet besetzt. Vier Jahre stand er bei ManU unter Vertrag, eines davon wurde er an Real Saragossa ausgeliehen. In England habe er gelernt, schwierige Momente durchzustehen.

“Ich ging als Kind und kam als Mann zurück.”

Der Titelsammler 2008 unterschrieb er bei Barça – der Traum ging in Erfüllung. Seither gilt er als der Fixpunkt; sowohl beim FC Barcelona als auch bei der spanischen Nationalmannschaft. Als Führungsspieler, als Organisator der Verteidigung.

In seinen sechs Saisons bei den Katalanen hat er in jeder mindestens einen Titel errungen: Meisterschaft, Copa del Rey, Supercopa, KlubWM und Champions League. Dazu kommen die Titel als Europa- und Weltmeister mit der spanischen Nationalmannschaft. “Die Leute sehen nur immer die Titel und Erfolge. Was alles dahinter steckt, bleibt meist verborgen. Es geht um Verzicht und um Kraft”, sagt er. Genau wie bei Neymar ist auch bei Piqué die Familie der Grundstein für den Erfolg. “Meine Eltern standen immer hinter mir. Ich habe von ihnen immer alles bekommen, was ich gebraucht habe”, so der 27-Jährige.

Obwohl Piqué fussballerisch beinahe alles erreicht hat, ist er des Erfolges noch lange nicht überdrüssig. Für die WM 2014 hat er sich entsprechend viel vorgenommen. “Wenn ich alt bin, möchte ich mich an die schönen Momente erinnern. Dazu gehört natürlich das WM-Finale.” Seine Titel und Preise sammelt der Innenverteidiger. Und dies nicht nur in Form von Pokalen und Auszeichnungen. Vom Endspiel 2010 hat er beispielsweise ein Stück des Tornetzes. Auch nach dem brasilianischen Sommer 2014 hätte er gerne ein Andenken an Rio in seinem Trophäenschrank. Neymar dürfte damit nicht ganz einverstanden sein.

Ein Foto steht am Anfang Doch heute ist ein anderer Tag. Eine andere Mission, die auf die beiden Superstars wartet. Der Moment, etwas zurückzugeben, die Popularität als Fussballer zu nutzen, um für etwas viel Grösseres einzustehen: den Frieden. Und hier kommt wieder Mandela ins Spiel. Denn er war es, der die Initialzündung gab. Während eines Treffens mit dem norwegischen Journalisten und Sport Administrator Kjetil Siem, der CEO der südafrikanischen Liga war, erzählte er von der Bedeutung des Fussballs und des Nobel-Friedenszentrums für die Geschichte Südafrikas und den Fall des Apartheid-Regimes. Die Nelson Mandela Challenge wurde ins Leben gerufen, ein jährliches Fussball­spiel, das die Wichtigkeit des Sports und des Friedens in den Vordergrund 11

HANDSHAKE FOR PEACE

Die stille Arbeit der FIFA

stellen sollte. 2009 fand diese Partie zum ersten Mal statt: Südafrika gegen Norwegen.

Am Ende dieses Spiels steht ein Foto, das als Anfang des Handshake-for-Peace-Projektes gilt. Ein Foto, das durch Zufall entstand. Ein Moment, der weder geplant noch inszeniert war. Ein Handschlag zwischen dem Südafrikaner Aaron Mokoena und dem Norweger Morten Gamst Pedersen. “Auch wenn du dich während dem Spiel bekämpft hast, nach dem Spiel ist das vorbei. Du kannst dir dann die Hand reichen und wieder Freunde sein. Ich erinnere mich, als Aaron und ich uns die Hand reichten. Man sieht, wie wir lachen, es war ein grossartiger Moment”, erinnert sich der Norweger. Dass genau dieser Moment den Ausschlag für ein grosses Projekt gab, hätten die beiden damals nicht gedacht.

Kjetil Siem vereinte, was es für ihn logisch zu vereinen galt: einen Handschlag,

Wenn aus Fussballförderung Politik wird

Doris Ladstaetter

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ie FIFA ist die Hüterin des Fussballs. Als solche organisiert sie Weltmeisterschaften, schützt die Spielregeln und fördert die Sportart – weltweit. 183 Millionen Dollar investierte die FIFA 2013 direkt in Entwicklungsprojekte – grossteils in Länder, die zu den ärmsten und in vielen Fällen gleichzeitig zu den konfliktreichsten der Welt zählen. Aus dem humanitären Engagement der FIFA wird oft ungewollt politisches Engagement. Was tun, wenn Fussballer in einem Land aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Religionszugehörigkeit oder Hautfarbe diskriminiert werden? Was tun, wenn sie in Bürgerkriegen oder staatlichen Konflikten zwischen die Fronten geraten?

So war es im Fall von Zypern.

Seit die Türkei den nördlichen Teil der Insel 1974 militärisch besetzte, ist die Insel de facto in eine türkische, nördliche (die völkerrechtlich nur von der Türkei anerkannt wird) und in eine griechische, südliche Republik geteilt. Genauso war der Fussball auf der Mittelmeerinsel organisiert. 2013 setzten sich die zwei Fussballverbände mit FIFAVertretern an einen Tisch und verhandelten ein Abkommen für eine gemeinsame Zukunft. “Nach sechs Jahren ist es uns gelungen, die zwei Antagonisten zusammen zu bringen, sie werden zusammen Fussball spielen”, sagte FIFA-­P räsident Blatter im Anschluss und die Freude 12

“Als Vorbilder tragen Sie alle eine grosse Verantwortung.”

Sepp Blatter in einem Brief an die Kapitäne der Nationalmannschaften

Fussball, das Erbe von Nobel und den langen, steinigen Weg Nelson Mandelas zum Frieden.

Der Handshake for Peace war geboren. In der norwegischen Fussballliga wurde er Bestandteil jeder Partie, und das Nobel-Friedenszentrum übernahm die Schirmherrschaft. 2013 verkündete die FIFA, dass der Handschlag Teil der Zeremonien an ihren künftigen Turnieren wird, begonnen mit der Klub-WM in Marokko letzten Dezember. Das Projekt fügt sich nahtlos in die Friedensbemühungen des Weltfussballverbandes ein, die er rund um den Globus vorantreibt. Zypern, Palästina und Israel sowie weitere Initiativen.

It starts with you and me An der WM in Brasilien wird Handshake for Peace ein fester Bestandteil des Turniers sein.

FIFA-­Präsident Sepp Blatter hat im April einen Brief an alle Kapitäne der Nationalteams und ihre Verbände geschrieben, um über die Initiative zu informieren und um ihre Hilfe zu bitten.

“Sie alle tragen als Vorbilder eine grosse Verantwortung gegenüber Millionen von Fans und Kindern auf der ganzen Welt”, appelliert Blatter.

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Trond Tandberg

Premiere Der erste Handshake for Peace zwischen Aaron Mokoena und Morten Gamst Pedersen.

darüber war ihm anzusehen, “der Fussball kann nicht die Politik ersetzen, aber er kann Menschen nach langwierigen Konflikten wieder zusammenführen und das ist genau das, was wir tun wollen.”

In diesem Sinn arbeiten eigens eingerichtete Taskforces dafür, dass ähnliche Erfolge auch in anderen Krisenregionen erzielt werden. Im Januar 2014 erhielt beispielsweise der Kosovo, der sich zum unabhängigen Staat erklärt hat, aber nicht von allen Uno-Mitgliedern als solcher anerkannt wird, die Erlaubnis der FIFA, Freundschaftsspiele gegen die Nationalmannschaften anderer FIFA-­M itglieder auszutragen. Das Debüt gegen Haiti fand Anfang März in Mitrovica statt.

Besonders viel Fingerspitzengefühl erfordert die diplomatische Arbeit der FIFA für die Annäherung der Fussballverbände Israels und Palästinas. Angesichts der anhaltenden Spannungen war es ein aussergewöhnlicher Erfolg, dass ­ sich die beiden Verbände im letzten September bereit erklärten, im Rahmen einer FIFA-Taskforce neue Regeln auszuarbeiten, die die Reisen von Fussballspielern und -offiziellen regeln. Man einigte sich sogar auf grundlegende Parameter.

Oder nehmen wir Aserbaidschan. Im Herbst 2012 hatte ­F IFA-Präsident Blatter die FrauenU-17-WM in Baku eröffnet. Es war die erste Frauen-WM in einem muslimischen Land und ein Zeichen dafür, was der Fussball bewirken kann.

“Selbst in Gebieten, wo lange Krieg herrschte, sind es nicht Enziane, die als erstes wieder blühen”, sagt Blatter. “Es sind auch nicht Kirchen, die errichtet werden. Es sind Fussballtore, die auf Schutt und Asche entstehen.”

Handshake for Peace ist mehr als ein symbolischer Handschlag.

Die Aktion steht für seit Jahrzehnten geleistete Arbeit. Die stille Arbeit der FIFA. Å

HANDSHAKE FOR PEACE

Für den guten Zweck Neymar (l.) und Piqué machen nicht nur auf dem Fussballplatz eine gute Figur, sondern auch beim gemeinsamen Shooting in Barcelona.

“A Journey of Hope” The Handshake for Peace Produzent: Stewart Binns, Executive Producer: Lars Sternmarker, Dokumentarfilm, 52 min, England, Mai 2014

Die 52-minütige Dokumentation zeichnet die Geschichte des Handshake for Peace anhand von fünf wegweisenden Momenten nach: Angefangen bei den alten Griechen, bei denen der Handschlag als Zeichen der Versöhnung galt, über die afrikanischen Sklaven in Amerika bis hin zur bemerkenswerten Geschichte Nelson Mandelas. Über die Anfänge des Nobelpreises und der FIFA spinnt sich der rote Faden bis zu jenem Tag im Jahr 2009, als die erste Nelson Mandela Challenge stattfand und Trond Tandberg das Foto aller Fotos aufnahm: den ersten Handshake for Peace zwischen dem Südafrikaner Aaron Mokoena und dem Norweger Morten Gamst Pedersen.

Vor genau 100 Jahren, mitten im ersten Weltkrieg, als der Frieden verloren schien, zwischen Schrecken und Hoffnungslosigkeit trafen sich am Weihnachtsabend 1914 deutsche und englische Truppen zu einem Fussballspiel. Auch heute soll der Fussball ebendiese Botschaft vermitteln: Hoffnung.

In zahlreichen Interviews – etwa mit Geir Lundestad (Direktor Nobel Institute), Bente Erichsen (Direktor Nobel-Friedenszentrum), Sepp Blatter (FIFA-Präsident), Tokyo Sexwale (südafrikanischer Politiker) und Mandla Mandela (Enkel Nelson Mandelas) – erzählt der englische Filmemacher ­Stewart Binns die Geschichte des Hand­ shake for Peace. (sst)

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Zum Konzept des Weltfussballverbandes gehören verschiedene Aktionen, die rund um die WM stattfinden werden. Milliarden von TV-Zuschauern werden das Turnier medial verfolgen: Die Plattform könnte nicht besser sein. Und die FIFA nimmt ihre soziale Verantwortung wahr und sendet eine Friedensbotschaft rund um den ­Globus. Die Vision: ein Handschlag der Kapitäne auf dem Mittelkreis, der sich über die Tribünen und die TV-Bildschirme weltweit verbreiten wird. Neymar und Piqué sind berühmte Beispiele, aber der Gedanke des Handschlags geht ­weiter – It starts with you and me! Å

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BLICK IN DIE LIGEN

N Primera División

Aber … will denn niemand diese Liga gewinnen?

Jordi Punti ist Romanautor und Verfasser zahlreicher Fussball-

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bringen muss, um zum Erfolg zu kommen. In dieser Saison hat sich dieser Gemeinplatz allerdings als weniger zutreffend erwiesen. Es stimmt zwar, dass die drei Mannschaften, die sich bis zum Schluss noch Chancen ausrechnen konnten, nämlich Atlético Madrid, der FC Barcelona und Real Madrid, tatsächlich auch die besten waren.

Allerdings waren es nicht gerade die beständigsten. Alle drei hatten mentale Tiefs und spielerische Unsicherheiten zu verzeichnen.

Features in den spanischen Medien.

Was ist attraktiver: ein Marathonlauf oder ein 100-MeterSprint? Das ist sicher Geschmacksache. Bei der einen Laufdisziplin beeindruckt uns die konstante Kraftanstrengung über viele Kilometer hinweg, bei der anderen die geradezu übermenschliche Beschleunigung in weniger als zehn Sekunden.

Raum und Zeit. Das grösste Spektakel spielt sich jedoch ab, wenn die Entscheidung über den Sieg im Marathon erst auf den letzten 100 Metern fällt und die Athleten entkräftet im Ziel ankommen. Zu etwas Vergleichbarem wird es am nächsten Samstag in der spanischen Liga kommen. Die Kapriolen des Spielplans haben dazu geführt, dass die Entscheidung über den Meistertitel nach 37 Spieltagen und Hunderten von Spielen in der letzten Begegnung im Camp Nou fällt, wo der FC Barcelona und Atlético Madrid aufeinandertreffen.

Wenn man spanische Fussballfans fragt, ob ihr Klub lieber die Liga oder die Champions League gewinnen soll, berufen sie sich in der Regel auf einen Gemeinplatz und wählen den Ruhm in der Liga, weil es “das Turnier der Beständigkeit” ist, bei dem man regelmässig gute Leistungen

Die Analysten pflegen zu sagen, dies sei eine Übergangssaison in der spanischen Liga. Aus dem Zweiparteiensystem des letzten Jahrzehnts, in dessen Verlauf der FC Barcelona und Real Madrid die letzten neun Meisterschaften unter sich ausgemacht haben, hat sich ein etwas offenerer Wettbewerb entwickelt. Diese ausgeglichenen Verhältnisse haben nun dafür gesorgt, dass fast alle Entscheidungen erst am letzten Spieltag fallen werden – auch im Abstiegskampf. Aber sind wir wirklich bereit, die Entscheidung über den Ausgang einer ganzen Saison in einem gerade einmal 90 Minuten dauernden Herzschlagfinale zu erleben? Ist es wirklich gut, so viel Hoffnung auf Erfolg in eine Art inoffizielles Entscheidungsspiel hineinzupressen? Die Fans sind hin- und hergerissen zwischen Faszination und Nervenzusammenbruch, aber für das Spektakel ist es natürlich gut. Diese Tatsache wird auch von den Einschaltquoten des Fernsehens bestätigt. In vielen Ligen ist man bereits vor langer Zeit zu dem Schluss gekommen, dass eine Entscheidung im Rahmen einer Playoff-Runde spannender ist – von Kolumbien bis hin zu Mexiko oder Australien hat man sich für dieses System entschieden.

In Spanien gewinnt man allerdings eher den Eindruck, dass bei solchen Alles-oder-Nichts-

Lust auf mehr Die Fans von Atlético Madrid – hier beim 1:1 gegen Malaga – wollen den Champions-League-Titel.

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Spielen zu viel vom Zufall oder einer Verletzung, von einem Schiedsrichterfehler oder einem schlechten Tag des Starspielers abhängt.

Die beiden beteiligten Teams scheinen diese Be­gegnung als eine von der Liga abgetrennte Episode zu betrachten, was vielleicht daran liegen mag, dass sie an so etwas nicht gewöhnt sind. Für den FC Barcelona ist dieses Geschenk in letzter Minute wie ein Joker, ein zusätzliches Leben in einem Videospiel, eine Einladung dazu, eine schlechte Saison doch noch zu korrigieren. Atlético Madrid hingegen ist zufrieden mit diesem Format eines einzigen Saisonfinales, in dem bereits ein Remis zum Meistertitel reicht. Wenn es dem Klub gelungen ist, sich im Halbfinale der Champions League an der Stamford Bridge mit einem hervorragenden Auftritt gegen Chelsea durchzusetzen (3:1), dann spricht schliesslich nichts dagegen, dass man auch im Camp Nou eine Überraschung gegen einen Rivalen landen kann, der seit Wochen auf der Couch des Psychiaters liegt.

Seit der Einführung der spanischen Liga im Jahr 1928 hat es nur siebenmal am letzten Spieltag noch einen Wechsel an der Tabellenspitze gegeben. Drei dieser späten Führungswechsel fallen in die Amtszeit von Johan Cruyff als Trainer des FC Barcelona. Im Zeitraum von 1992 bis 1994 erlangte das Team jeweils den Titel, weil die Rivalen ihre Partien verloren. Heute sind die gegnerischen Fehler im entscheidenden Augenblick in der Erinnerung der Fans untrennbar mit dem brillanten Fussball der eigenen Mannschaft verbunden – dem so genannten “Dream Team.” Ereignisse wie der Elfmeter, den Djukic am letzten Spieltag der Saison 1993/94 für La Coruña verschoss, oder die so genannten “Ligas de Tenerife”, bei denen Real Madrid zweimal durch Niederlagen auf Teneriffa den Meistertitel verspielte, werden wohl niemals in Vergessenheit geraten. Ein einziger Tag ent­ scheidet über eine ganze Saison.

Pep Guardiola, der zu diesem berühmten Team von Cruyff gehörte, ruft seinen Spielern gern in Erinnerung, dass die K.o.-Spiele in der Champions League oft durch kleine Details entschieden werden. Die Meisterschaft erfordert hingegen beständige Leistungen, die über konkrete Augenblicke hinausgehen. Der Titelgewinn in einem solchen Turnier ist daher die glückliche Summe vieler kleiner Details. Die tragikkomische Entscheidung einer ganzen Meisterschaft im letzten Spiel kann also durchaus als Kapriole des Schicksals betrachtet werden. Als habe ein Fussballgott verfügt: “Da ihr nicht über das gesamte Jahr hinweg imponieren konntet, verdamme ich euch jetzt dazu, alle Freude oder alles Leid an einem Tag zu erleben.” Alea iacta est. Å

Marcos Pin / API

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Premier League

Mehr als “Soccernomics”?

Alle Konkurrenten hinter sich gelassen Manchester Citys Kapitän Vincent Kompany stemmt die Meistertrophäe in die Höhe.

David Winner ist Autor und Journalist in London. Zu seinen Büchern über Fussball gehören “Brilliant Orange” und “Dennis Bergkamp: Stillness and Speed”.

Letztlich war der überraschendste Aspekt der spannendsten englischen Saison seit vielen Jahren am Ende doch die Vorhersehbarkeit. Nach dem Ende der 20-jährigen Dominanz von Manchester United war das Titelrennen in der Premier League ungewöhnlich offen. Ohne den pensionierten genialen Trainer Sir Alex Ferguson landete United, das in den 20 Jahren zuvor zwölfmal den Titel geholt hatte, diesmal auf dem siebten Platz.

Die Tabellenführung in der Premier League wechselte im Verlauf der Saison 25-mal – ein Rekordwert. Am Anfang rangierte Arsenal ganz oben, doch nach Verletzungen der Starspieler Aaron Ramsey und Mesut Özil fielen die Londoner zurück. Die Titelhoffnungen der Gunners zerplatzten durch hohe Niederlagen gegen die schärfsten Konkurrenten. Besonders schlimm war dabei die schmachvolle 0:6-Klatsche gegen Chelsea im März, zu der es ausgerechnet im 1000. Spiel des Teams unter Trainer Arsène Wenger kam.

Afp

In dieser Phase schienen die Blues mit ihrem portugiesischen Meistertrainer José Mourinho die besten Chancen auf die Meisterschaft zu haben. Doch ohne den abgewanderten Starstürmer Didier Drogba mangelte es ihnen gelegentlich an Toren. Überraschende Niederlagen bei Crystal Palace und zu Hause gegen Sunderland brachten die Blues vom Kurs ab.

Unterdessen hatten sich unerwartete neue Titelanwärter herauskristallisiert. Wie ein Riese in einem Märchen erwachte der FC Liverpool, das grosse Team der 70er- und 80er-Jahre, aus langem Schlaf. 96 Fans des Teams waren 1989 bei der Katastrophe von Hillsborough ums Leben gekommen. Die Trauer der Hinterbliebenen wurde durch jahrelange Vertuschungen und Lügen von offizieller Seite noch verschlimmert. Im emotionalen Gedenken an den 25. Jahrestag der Tragödie im April stiess Liverpool unter dem herausragenden jungen Trainer

­ rendan Rodgers und angetrieben von einer B Mischung aus Stolz und einem immer noch brennendem Gefühl der Ungerechtigkeit in der Tabelle immer weiter nach vorn vor. Mit Angreifer Luis Suárez als Sturmspitze zeigten die Reds ihren besten Offensivfussball seit einer ganzen Generation. Doch kurz vor dem ersten Titelgewinn seit 1990 fiel alles in sich zusammen. Für die entscheidende Heimniederlage gegen Chelsea war ausgerechnet Kapitän Steven Gerrard durch einen Fehler mitverantwortlich.

Und am Ende war es dann, wie vorauszusehen war, Manchester City, das sich den Titel schnappte und auch am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen West Ham nichts mehr anbrennen liess. Wie vorauszusehen war? In dem Buch “Soccernomics” zeigen Stefan Szymanski, Professor der Wirtschaftswissenschaft an der Universität von Michigan, und der Journalist Simon Kuper, wie das Abschneiden eines Klubs in der Liga mit einer Genauigkeit von 90 Prozent vorhergesagt werden kann. Szymanski analysierte dazu die finanzielle Situation der Klubs der englischen Liga über mehr als 30 Jahre hinweg und fand heraus, dass die Platzierung in der Abschlusstabelle sehr stark von den Spielergehältern abhängig ist.

T H E F I FA W E E K LY

Die besten Spieler werden auch am besten bezahlt und demzufolge landen die Teams mit den höchsten Ausgaben für Spielergehälter meist oben. Die Folgen der finanziellen Stärke waren auf dem Spielfeld deutlich zu sehen: Kein Konkurrent konnte mit der Qualität, der Ausgewogenheit und der Breite des teuer zusammengestellten Kaders von Manchester City mithalten. Liverpools Verteidiger leisteten sich Fehler. Chelseas Stürmer liessen Chancen ungenutzt. Die verschiedenen Schwächen Arsenals wurden gnadenlos aufgedeckt.

Manchester City hingegen hatte Spieler wie Yaya Touré, Sergio Agüero und Vincent Kompany – und für jede Position einen hochklassigen Ersatz zur Verfügung. Manchester City hat den bestbezahlten Kader im gesamten weltweiten Sport. Die einzige Überraschung im Zusammenhang mit dem Titelgewinn war daher, dass überhaupt jemand überrascht war. Å

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del Astillero, dem Duell zwischen CS Emelec und Barcelona SC, den beiden Erzrivalen aus der Hafenstadt Guayaquil.

Mann des Spiels Ángel Mena bejubelt sein Tor zum 2:0 für Emelec.

Für Barcelona ging es dabei schon fast um alles oder nichts. Die Saison hat schlecht begonnen für den Klub, der von katalanischen Einwanderern gegründet worden war.

Der zuletzt erspielte gehobene Mittelfeldplatz genügt den hohen Ansprüchen kaum.

Schon das erste Spiel daheim gegen den souveränen Tabellenführer Emelec war verloren gegangen, und auch diesmal nahm das Geschehen keinen guten Verlauf. Vor 20 000 Zuschauern im Estadio George Capwell hatte Emelec, der Klub aus dem historischen Hafenviertel, das Geschehen klar unter Kontrolle. Es war aber auch ein bisschen Glück dabei, als Denis Stracqualursi kurz vor Pause das Führungstor gelang. Der Argentinier profitierte davon, dass Barcelonas Nationaltorhüter Máximo Banguera eine harmlose Flanke aus den Händen gleiten liess. Der Ball fiel direkt zu Stracqualursi, der ihn allerdings eindeutig und illegal mit dem Arm ins Tor bugsierte. Barcelona fiel danach nicht mehr viel ein. Emelec konterte geschickt und kam in der Schlussphase zum entscheidenden 2:0. Der überragende Ángel Mena erzielte es nach einem Alleingang gegen den diesmal chancenlosen Banguera.

Erzrivalen unter sich Sven Goldmann ist Fussball­ experte beim “Tagesspiegel” in Berlin.

Wird Ecuador Weltmeister?

Die vorherrschende Meinung spricht eher dagegen, auf der ganzen Welt, aber offensichtlich auch in Ecuador. Schön und gut, dass die Tricolor, wie die Ecuadorianer ihre blau-gelb-rot gewandete Nationalmannschaft nennen, sich für das Finalturnier in Brasilien qualifiziert hat. Aber ein Aussenseiter bleibt ein Aussenseiter, und deswegen haben sie daheim zwischen Quito und Guayaquil die Meisterschaft nur halbherzig unterbrochen. Am vergangenen Wochenende fand der 17. Spieltag statt, der nächste folgt am 13. Juli. Das ist der Tag, an dem im Maracanã von Rio de Janeiro das WM-Finale steigt.

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Das ist schon bemerkenswert, denn Ecuador hat sich zuletzt sehr gut verkauft: etwa in den Eliminatores Uruguay 1:0 geschlagen, in London die Australier nach einem 0:3-Rück­ stand noch 4:3 besiegt und in East Rutherford den Argentiniern zu einem für diese schmeichelhaften 0:0 abgetrotzt. Diese Mannschaft muss man bei der WM schon ernst nehmen, zumal Ecuadors Vorrundengruppe mit Frankreich, Honduras und der Schweiz nicht zu den stärksten gehört.

Natürlich spielen die Stützen der Tricolor nicht in der Heimat, sondern über die ganze Welt verteilt. In Mexiko, Russland, Deutschland, den Niederlanden und am arabischen Golf, der Prominenteste heisst Luis Antonio Valencia und ist bei Manchester United beschäftigt. Und doch ist Trainer Reinaldo Rueda sehr wohl auf Personal aus der Serie A angewiesen. Am Sonntag trafen sich sechs Spieler aus dem WM-Kader im aufregendsten Spiel, das die Liga zu bieten hat. Beim Clásico T H E F I FA W E E K LY

Marcos Pin / APi

Ecuador: Serie A

Nach dieser Niederlage liegt Barcelona nun schon zwölf Punkte hinter Spitzenreiter Emelec. Die Saison ist gelaufen für den Tabellenfünften, bevor sie in ein paar ­Wochen mit einem Heimspiel gegen den Vierten El Nacional aus Quito weitergeht.

Am Tag des WM-Finals von Maracanã. Å

I s r a e l : L i g a t h a ’A l

Die Meistermacher von Maccabi Tel Aviv Benny Epstein schreibt über den israelischen Fussball.

Maccabi Tel Aviv singt und tanzt. Vier Spieltage vor Saisonende feiert der Rekordmeister seinen zwanzigsten Meistertitel und wiederholt damit seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Ein Titel, der drei Namen trägt: Eran Zahavi, Paulo Sousa, Jordi Cruyff.

Eran Zahavi: offensiver Mittelfeldspieler, Ballstreichler, Vollstrecker. Sein Doppelpack beim entscheidenden 2:1-Sieg über Hapoel Be’er Scheva unterstreicht Zahavis ausserordentlichen Wert. Mag sein Gastspiel bei der AC Palermo mit nur 23 Einsätzen in anderthalb Saisons nicht ganz geglückt sein, so hat der Nationalspieler doch viel aus der Serie A mit nach Hause gebracht. Verdientermassen wurde er zum Spieler der Saison gewählt.

Nir Keidar

Paulo Sousa: Startrainer, Taktikfuchs, Diplomat. Der portugiesische Trainer schaffte es, den Fokus seiner Mannschaft – trotz Überwinterung in der Europa League – stets auf

der Meisterschaft zu behalten. Kein Leichtes, vier Tage nach dem 4:2-Erfolg über Eintracht Frankfurt zum Ligaduell gegen das vom Abstieg bedrohte Maccabi Petach Tikwa anzutreten. Steht Sousa auch nächste Saison noch an der Linie im Bloomfield-Stadion?

Der Champions-League-Sieger von 1997 mit Borussia Dortmund zögert mit der Zusage.

Jordi Cruyff: Sportchef, Sohn einer Legende, Antreiber. Als der Holländer Mitte 2012 als neuer Sportdirektor vorgestellt wurde, nahm man dies im Umfeld des Klubs ohne grosse Begeisterung zur Kenntnis. Wieder mal ein grosser Name. Oder noch schlimmer: der Sohn eines grossen Namens. Doch es kam anders. Der Vierzigjährige führte die Tel Aviver dank cleveren Transfers zu zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg. Nun will er mit dem Klub in die Gruppenphase der Champions League.

Der letzte grosse Name im israelischen Fussball war jener von Lothar Matthäus. Er steht am Anfang eines israelischen Fussballmärchens. Als Trainer hätte er mit Maccabi Netanya Pokale einheimsen sollen. Hätte.

Matthäus erreichte 2009 in seiner ersten und einzigen Saison mit Netanya den vierten Platz. Drei Jahre später stieg der Klub in die zweite Liga ab. Mit einem komplett neu zusammengestellten Team spielen die “Diamanten” nun aber eine Traumsaison 2013/2014 und schaffen den direkten Wiederaufstieg. Der Zweitligist spielte sich sogar ins Pokalfinale, ehe man vor zwölftausend mitgereisten Fans – im Schnitt spielt der Klub vor rund 5000 Zuschauern – in der Verlängerung gegen Hapoel Kirjat Schmona verlor. Der Trost: Nächstes Jahr kann Netanya die internationalen Plätze nicht nur über den Pokal erreichen, sondern endlich wieder auch durch die Meisterschaft. Å

Der Titel von Maccabi Tel Aviv trägt drei Namen: Eran Zahavi, Paulo Sousa, Jordi Cruyff.

Vorzeitiger Champion Maccabi Tel Aviv feiert seinen zwanzigsten Meistertitel.

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A FIFA World Cup in Brazil is just like Visa: everyone is welcome.

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C O U N T D O W N B R A S I L I E N 2 014 : N O C H 27 T A G E

Nachhaltige WM Die Fussball-Weltmeisterschaft soll nicht nur ­sportlich Spuren h ­ interlassen. Die FIFA legt grossen Wert auf Umweltschutz und ­startet ein Programm zur Kompensation des CO2 -Ausstosses.

Das Klima im Blick Auch rund um Manaus will die FIFA die Umwelt schützen.

Alois Hug

Dida Sampaio / Keystone

U

m die Umweltbelastung durch die Fussball-Weltmeisterschaft zu reduzieren und zu einem gesteigerten Bewusstsein für den CO2 -Ausstoss beizutragen, hat die FIFA ein Kompensationsprogramm für Ticket-Inhaber gestartet. Erfolgreiche Ticketbesteller sollen dazu ermuntert werden, den CO2 -Ausstoss, den ihre Reise zum Turnier verursacht, unabhängig von ihrem ­Herkunftsland kostenlos auszugleichen.

Alle Ticket-Inhaber mit einem gültigen FIFA.com-Club-Konto und einer gültigen Ticket-­ B estell-ID werden eingeladen, sich u nter https://worldcupoffset.fifa.com anzu­ melden und an der Verlosung von zwei Tickets für das Finale der FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft teilzunehmen, während die FIFA die Kosten für den Ausgleich ihres CO2 -Ausstosses übernimmt.

“Die FIFA nimmt ihre Verantwortung für die Umwelt sehr ernst. Als Teil unserer Strategie, die wir gemeinsam mit dem nicht gewinnorientierten CO 2 -Managementprogramm BP Target Neutral verfolgen, werden wir 100

Prozent unseres eigenen operativen CO2 -Ausstosses ausgleichen. Zusätzlich ermuntern wir die Fans, das Gleiche zu tun. Gleichzeitig möchten wir die WM als Gelegenheit nutzen, um Millionen von Menschen zu erreichen und das Bewusstsein für die durch unsere Reisen entstehende Umweltbelastung sowie für die Mittel und Wege zu ihrer Reduzierung zu steigern”, sagte Federico Addiechi, Leiter der FIFA-­Abteilung Soziale Verantwortung.

“Eine Win-win-Lösung für alle” Die Weltmeisterschaft ist der grösste Wettbewerb der Welt für eine einzelne Sportart. Die Ausrichtung eines Turniers dieser Grössenordnung hat unweigerlich Auswirkungen auf die Umwelt. Die CO2 -Kompensation ist ein Weg, um diese Belastung einzuschränken. Sie zielt darauf ab, die an einem Ort in die Atmosphäre ausgestossenen Treibhausgase durch ihre Verhinderung oder Vermeidung an einem ­ ­a nderen Ort auszugleichen, sodass dies netto zu einer ausgeglichenen Bilanz führt.

“Es macht einfach Sinn”, sagt Cafu, der ­einzige Fussballer, der an drei WM-Endspielen teilgenommen hat. “Dein Team und gleichzeitig T H E F I FA W E E K LY

eine emissionsarme Entwicklung in Brasilien zu unterstützen, ist eine Win-win-Lösung für alle. Ich kompensiere meine Reisen und ermuntere alle, das Gleiche zu tun. Es ist wirklich leicht und kostet nur eine Minute.”

Die FIFA wird den Emissionsausgleich über eine Auswahl erstklassiger Projekte zur Minderung von CO2 -Emissionen durchführen, die von BP Target Neutral für die WM ausgewählt wurden. Jedes Projekt wird nach einem strengen Ausschreibungsverfahren und unter Einhaltung der Normen der International Carbon Reduction and Offsetting Alliance (ICROA) ausgewählt. Die endgültige Auswahl erfolgt durch ein unabhängiges Gremium von Nicht­ regierungsorganisa­tionen. Die genaue Liste der ausgewählten Kompensationsprojekte, die alle einen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Nutzen für brasilianische Gemeinden vor Ort haben werden, wird im Juni veröffentlicht. Å

Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie der FIFA unter: www.fifa.com /csr2014 19

First Love

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Ort: Beit Lahia, Gazastreifen D a t u m : 4 . M a i 2 0 1 4 Zeit: 6. 27 Uhr

Mahmud Hams / Afp

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DEBAT T E

Gorbatschow, Knigge und die Beatles Schwerelos Sowjet-Kosmonaut Alexei Leonov (l.) und der Amerikaner Thomas Stafford beim galaktischen Handshake.

ausserhalb der Erdatmosphäre. “I Want to Hold Your Hand” schliesslich war der erste globale Nummer-1-Hit der Beatles 1963.

Händedruck ist jedoch nicht gleich Händedruck. Die Internetversion des Verhaltens- und Umgangs-Ratgebers “Knigge” beschreibt die korrekte Technik wie folgt: “Kommt es zum Handschlag, ist es wichtig, dass Sie die Hand locker im 90-Grad-Winkel zu Oberarm und Körper reichen. Weder sollten Sie mit einem angriffslustig ausgestreckten Arm auf Ihr Gegenüber losgehen, noch Ihre Hand kaum ausstrecken und den Menschen dazu zwingen, Ihnen unüblich nahekommen zu müssen, um Ihre Hand zu erreichen. Beim richtig ausgeführten Handschlag wird die bei uns gewohnte Distanzzone gewahrt, welche etwa einen Meter beträgt. Je nach Land kann sich diese schnell verringern oder erweitern, informieren Sie sich insbesondere bei Geschäftsreisen vorab über die lokalen Gepflogenheiten.

Beim Handschlag drücken Sie kurz die Hand Ihres Gegenübers und blicken ihm/ihr dabei in die Augen. Achten Sie auf einen angemessenen Druck, weder zu fest noch zu weich. Auch sind ein paar Worte der Begrüssung angebracht.”

Thomas Renggli

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egrüssungsritual, Vertragsabschluss, Friedensgruss – der Händedruck weckt in der westlichen Welt vor allem positive Assoziationen. In kräftiger Form durchgeführt und verbunden mit ­einem aufrichtigen Blickkontakt, gilt er als Zeichen des Selbstbewusstseins und des Respekts.

Als symbolträchtige (und medienwirk­ same) Geste war er in der Weltgeschichte oft Zeichen für Aufbruch und Annäherung – oder zumindest das Bekenntnis dazu: An der Potsdamer Konferenz 1945 reichten sich im Schloss 22

Cecilienhof die Vertreter der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges – der englische Premierminister Winston Churchill, US-Präsident Harry Truman und der sowjetische Generalsekretär Josef Stalin – die Hand. Im Kreml kam es 1988 zwischen Sowjet-Führer Mikhail ­Gorbatschow und US-Präsident Ronald Reagan zur handfesten Annäherung. Und schon 13 Jahre vorher hatten zwei Vertreter der Supermächte die Waffen des Kalten Krieges schweigen ­lassen: US-Astronaut Thomas Stafford und sein sowjetischer Berufskollege Alexei Leonov “parkten” die Raumschiffe Apollo und Sojus im Weltall nebeneinander und vollzogen den system- und kulturübergreifenden Handschlag T H E F I FA W E E K LY

Die Weekly-Debatte.

Was brennt Ihnen unter den Nägeln? Über welche Themen wollen Sie diskutieren? Ihre Vorschläge an: feedback-theweekly@fifa.org

Afp

Per Handschlag wird Weltgeschichte geschrieben – politisch, kulturell, sportlich.

Ist die Geste mehr als nur ein Symbol?

Auf dem Sportplatz gibt es beim Händedruck keine Stilpunkte zu gewinnen. Trotzdem ist es kaum Zufall, dass beim Handshake for Peace die afroamerikanische Form des Händedrucks (Jiveshake) gewählt wurde: “So schauen sich die Menschen direkt in die Augen und kommen sich näher als beim normalen Händeschütteln”, sagt FIFA-Präsident Blatter.

Hochgerechnet auf alle aktiven Fussballerinnen und Fussballer kann der Handshake for Peace tatsächlich ein Zeichen von globaler Kraft werden. Wenn sich 265 Millionen Menschen die Hand reichen, ist dies definitiv mehr als ein Lippenbekenntnis. Å

DEBAT T E

PRESIDENTIAL NOTE

The FIFA Weekly fragte auf Fifa.com: Ist ein Handschlag mehr als ein symbolischer Akt?

Ja. Der Handschlag ist mehr als ein symbo­ lischer Akt. Er ist eine Gratulation an das gegnerische Team, unabhängig davon, ob man gewonnen oder verloren hat. Ausserdem ist er eine Geste des Respekts, der im Sport sehr wichtig ist. Auch beim Rugby gibt es den Handschlag am Ende. Ein Handschlag ist nicht nur ein Handschlag, sondern er hat eine Bedeutung, nämlich “Gut gemacht”. ukfootie, Grossbritannien

Der Handschlag sollte weitaus mehr sein.

Er zeigt, dass wir mit den anderen in Kontakt treten wollen, ihnen die besten Wünsche übermitteln, egal in welcher Situation.

In einem Fussballspiel bedeutet der Handschlag zwischen den Gegnern, dass man den Fussball-Kameraden viel Glück wünscht. Sie mögen ein anderes Trikot tragen und für ein anderes Team spielen, doch sie wohnen unter dem gleichen Dach und sind ebenfalls Profifussballer. tioborowski, Indonesien

Ja, allerdings. Man kann sich die Hände schütteln, wenn man sich trifft, wenn man auseinandergeht, wenn man sich kennenlernt. Ja, der Handschlag ist mehr als ein symbolischer Akt. Zmajevac25, Bosnien-Herzegowina

Der Handschlag ist ein Symbol des Respekts und der Wertschätzung, am Anfang wie auch am Ende eines Spiels. Man denke an das Beispiel von 2010, als der französische Trainer Domenech nach dem Ausscheiden Frankreichs dem südafrikanischen Trainer Perreira den Handschlag verweigerte. Mark Lawrenson hat es auf den Punkt gebracht: “Egal ob nach einem 7:0-Sieg oder einer 0:7-Niederlage – man schüttelt dem Gegner die Hand. Das tut man einfach!” Diese Worte gehören schlichtweg zu den Grundwahrheiten des Fussballs.

Mein Vater brachte mir bei, dass ein fester Handschlag mit Blickkontakt Männer von Jungen unterscheidet. Nach diesem Credo lebe ich jeden Tag. Im Fussball ist der Handschlag ein Akt der Verantwortung und des Respekts, hinter dem ich voll und ganz stehe. jreileyc, USA

“Er ist ein Versprechen, sich gegen­ seitig zu achten.”

Man nimmt an, dass sich der Handschlag als symbolischer Akt im Krieg entwickelt hat – damit zeigen beide Seiten, dass sie keine versteckten Waffen tragen und in Frieden kommen. Der Handschlag im Vorfeld eines Spiels ist mehr als nur ein symbolischer Akt, denke ich. Er zeigt den Willen zu Fairness und Gleichheit und impliziert gegenseitigen Respekt und das Versprechen, sich gegenseitig zu achten, sich an die Regeln zu halten und Mitspieler, Schiedsrichter, Gegenspieler und Fans zu respektieren.

ADJVFUN, Griechenland

Nein. Ich halte ihn einfach für eine Forma­ lität – genau wie die Nationalhymnen.

Mudu 12, Indien

Ich komme aus Bosnien-Herzegowina. In meiner Tradition und Religion bedeutet ein Handschlag, dass Sünden vergeben werden können.

amartinez, USA

Die grosse Chance des Fussballs

“L

et’s celebrate Humanity through Football”, sagte der unvergessliche Nelson Mandela.

Seine Worte sind aktueller denn je. Wie kaum ein anderer Sport kann der Fussball Brücken bauen und die Menschen zusammenführen. Selbst in Krisengebieten wie Afghanistan, Somalia oder Syrien ist der Kickoff zu einem Fussballspiel oft auch der Anstoss zu diplomatischen und politischen Verhandlungen. Fussball gibt den Menschen, auch in schwierigsten Zeiten, Hoffnung.

Mit der Kampagne Handshake for Peace wollen wir in Kooperation mit dem NobelFriedenszentrum in Oslo diese Botschaft bei der WM in Brasilien mit noch mehr Kraft in die Welt hinaustragen.

Natürlich ist die Kampagne ein symbolischer Akt – ein Handschlag ist immer ein Symbol. Aber er kann ein wichtiges Zeichen und der Anfang zu einer nachhaltigen Entwicklung sein. Entscheidend ist, welche Energie danach in den Friedensprozess gesteckt wird. Eine besondere Inszenierung soll diese Aktion symbolisieren: Im Rahmen der WMEröffnungsfeier vor dem Spiel Brasilien – Kroatien wird am 12. Juni in São Paolo eine Friedenstaube fliegen gelassen.

Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen, dass wir Intensität und Tempo dieser Anstrengungen aufrechterhalten. Denn letztlich wirkt die Kraft unseres Sports weit über die Seitenlinie und die Dauer eines Spiels hinaus. Dank der Ausstrahlung und Popularität unseres Sports haben wir die grosse Chance, Menschen zusammenzubringen und Respekt und Verständnis zu vermitteln. Wir dürfen diese Chance in Brasilien auf keinen Fall verpassen.

BH-Zmaj, Kanada

“Egal ob 7:0-Sieg oder 0:7-Niederlage – das tut man einfach!”

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Ihr Sepp Blatter 23

game onor game over

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adidas.com/worldcup Š 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

FR AUENFUSSBALL

Johanna Lundberg / bildbyran / freshfocus

Die Wegbereiterinnen

Mit Tyresö FF greift am 22. Mai in Lissabon ein ­schwedischer Klub nach dem Champions-League-Titel der Frauen. ­Bereits zum dritten Mal könnte die wichtigste Trophäe im Klubfussball an das ­skandinavische Land gehen.

Das hat auch gesellschaftliche Gründe.

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FR AUENFUSSBALL

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Andrea Grünenfelder

s ist bestimmt kein Zufall, dass Pippi Langstrumpf, die Romanfigur von Astrid Lindgren, aus Schweden stammt. Das Mädchen mit den ­Bärenkräften symbolisiert die Stärke der Frauen in den nordischen Ländern. In Fragen der Gleichstellung waren die Skandinavierinnen ihren Kolleginnen in Resteuropa oft einen Schritt voraus: In Schweden erhielten die Frauen beispielsweise 1921 das aktive und passive Wahlrecht – ganze 50 Jahre vor den Schweizerinnen.

In den 1930er-Jahren entwarf die Friedensnobelpreisträgerin Alva Myrdal für Schweden das Konzept der Kindertagesstätten – und lieferte damit die Basis für die Gleichberechtigung.

Nor­wegen führte als erstes Land der Welt eine ­Geschlechterquote für Aufsichtsräte ein. Seit Anfang 2006 müssen alle staatlichen Unternehmen mindestens 40 Prozent ihrer Aufsichtsratsmandate mit Frauen besetzen.

Für Pia Sundhage, Trainerin der schwedischen Fussball-Auswahl der Frauen, ist die gesellschaftliche Stellung der Frau für die ­ ­Entwicklung des Frauenfussballs massgebend: “In Nordeuropa war man in dieser Beziehung immer sehr fortschrittlich. Deshalb ging es auch im Fussball schneller”, sagt die zweifache Olympiasiegerin und Welttrainerin des Jahres 2012. Gleichwohl war der Sport für die junge Fussballerin Sundhage keine Frage des Frauenrechts: “Der Kampf um Gleichberechtigung und die Entwicklung im Frauenfussball liefen parallel. Für mich war dies damals aber kein Thema. Heute denke ich, dass man den Fussball mehr als Mittel zu diesem Zweck hätte ­einsetzen sollen.”

Ein Meilenstein in der Entwicklung Doch zunächst blies den Fussballerinnen allerdings auch in Nordeuropa ein steifer Wind ­entgegen. Als sich 1918 einige tapfere Frauen erfrechten, einen Ball unter Wettkampfbedingungen zu kicken, gab es in der Zeitschrift “Nordiskt Idrottslif” einen geharnischten Kommentar: “Es gibt keine Worte, die stark genug wären, um den Frauenfussball zu verdammen.

Frauen können sich gern kurze Sporthosen anziehen und ab und zu mal einen Ball kicken, aber nicht mit dem Anspruch, dass dies auch nur das Geringste mit Fussball zu tun hätte.

Schon jetzt sind zahlreiche Frauen-Wettbewerbssportarten nachvollziehbar. Am verachtenswertesten wäre jedoch Frauenfussball.”

Trotz des journalistischen “Nachtretens” gilt das vom “Stockholms Kvinnliga Idrottsklubb” (Frauen-Sportklub Stockholm) veran26

staltete Spiel als Meilenstein in der Entwicklung des Frauenfussballs – weltweit. Gleichwohl dauerte es noch Jahrzehnte, bis sich selbst in Schweden die öffentliche Haltung änderte.

Der Frauenfussball wurde als “alles ausser weiblich” bezeichnet. Immer wieder hiess es, er könne ernste körperliche Schäden verursachen, da “Frauen nicht für diese Sportart geschaffen” seien. Pia Sundhage spricht diesbezüglich von “barer Unwissenheit” und einer “völlig aus der Luft gegriffenen These”. 1973 erfolgte der lang er­wartete Schub: In diesem Jahr wurde die Marke von 10 000 Lizenzspielerinnen und insgesamt mehr als 30 000 aktiven Spielerinnen erreicht. In diesem Jahre wurde auch erstmals eine Meisterschaft in Schweden ausgespielt.

Das erste Länderspiel fand ebenfalls 1973 statt – am 25. August gegen Finnland.

Bald so gross wie Männerfussball?

Heute ist Fussball in Schweden – gemessen an der Anzahl der Lizenzspielerinnen – die zweitgrösste Frauen-Sportart. Das einwohnerstärkste nordeuropäische Land hat mehr weibliche Profispielerinnen als alle anderen Länder. Die Klubs arbeiten an langfristigen Konzepten mit Unternehmen, die bereit sind, ihnen finanziell unter die Arme zu greifen – eine Win­-winSituation angesichts des grossen Interesses der Medien. Frauenfussball gehört zu den meist diskutierten Sportarten in Schweden und so quasi zum nationalen Kulturgut.

Jonny Hjelm, Geschichtsprofessor mit dem Spezialgebiet Sportgeschichte, stellt im “Svenska Dagbladet” eine fast schon euphorische ­Theorie auf. Er schreibt, dass es nicht mehr sehr lange dauern wird, bis der Frauenfussball den gleichen Status erlangt wie der Männerfussball. Es habe 40 bis 50 Jahre gedauert, bis der Männerfussball als Sport- und Kultur­ phänomen angesehen wurde, und es werde bei den Frauen ähnlich lang dauern. Legt man 1973 als Anfangsjahr zugrunde – das Jahr, in dem erstmals eine schwedische Meisterschaft ­ausgetragen wurde –, bedeutet dies, dass die ­Frauen kurz davor stehen, das angestrebte Ziel zu erreichen.

Ob und wann Hjelms Einschätzung eintritt, bleibt abzuwarten. Noch länger dürfte es aber dauern, bis sich ein schwedisches Männerteam für das Champions-League-Finale qualifiziert. Å

Tyresö Fotbollförening Gründungsjahr 1971 Stadion Bollmoravallen Kapazität ca. 2700 Plätze Trainer Tony Gustavsson (Frauen) Andreas Vanberg (Männer) Liga Damallsvenskan (Frauen) Division 3 Södra Svealand (Männer) Homepage www.tyresoff.se

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FR AUENFUSSBALL

Populär Der Tyresö FF hat sich im Frauenfussball einen Namen gemacht (Team in Gelb).

Johanna Lundberg / bildbyran / freshfocus

Der Tyresö FF am Wendepunkt Tyresö liegt etwa 40 Minuten entfernt vom Zentrum Stockholms – eingebettet in eine schöne Naturlandschaft mit Seen, ­Wäldern und dem nahen Meer. Neben zahlreichen Sportvereinen stehen den 44 000 Bewohnern Fussballfelder, Eisbahnen, Schwimmhallen und weitere Sport- und ­Freizeiteinrichtungen zur Verfügung.

Der Tyresö FF, gegründet 1971, hat sich vor allem im Frauenfussball einen Namen gemacht. Während die Männermannschaft bislang nur zwei Saisons in der zweithöchsten Liga des Landes gespielt hat, feierte das Frauenteam vor zwei Jahren erstmals den Gewinn des Meistertitels. In der vergange-

nen Saison landete es auf Platz 2, hinter LdB FC Malmö, der sich im Dezember 2013 in FC Rosengard umbenannte.

Die bekannteste Spielerin von Tyresö FF ist die 28-jährige Brasilianerin Marta Vieira da Silva, die fünffache FIFA-Weltfussballerin-des-Jahres. Mit dem Engagement der Spielmacherin (und weiteren Spitzenspielerinnen) scheint sich der Klub aber übernommen zu haben. Dem Verein drohen Bankrott und Lizenzentzug. Der Klub habe bis zum Stichtag am 16. März nicht den notwendigen Jahresabschluss 2013 vorgelegt, begründete der schwedische Verband die vorläufige ­Lizenzverweigerung. Bleibt es beim Verdikt,

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müsste der schwedische Vizemeister im nächsten Jahr in der dritten Liga spielen.

Vorderhand gilt die Konzentration aber dem Champions-League-Finale – und dem Hoffen auf die wirtschaftliche Rettung.

Für das Finale vom 22. Mai in Lissabon gegen VfL Wolfsburg qualifizierte sich ­Tyresö FF in der Direktausscheidung gegen Paris St-Germain (Sechzehntel-Finale/2:1), Fortuna Hjorring aus Dänemark (Achtelfinale/6:1), Neulengbach aus Österreich (Viertelfinale/8:1) sowie Birmingham City (Halbfinale/3:0).

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EVERY GASP EVERY SCREAM EVERY ROAR EVERY DIVE EVERY BALL E V E RY PAS S EVERY CHANCE EVERY STRIKE E V E R Y B E AU T I F U L D E TA I L SHALL BE SEEN SHALL BE HEARD S H A L L B E FE LT

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F I F A S T O P 11

FREE KICK

Schnellste WM-Tore

Schonwaschgang Thomas Renggli

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aschen, trocknen, bügeln. Die iranische Fussball-Nationalmannschaft ist anlässlich der WM-Endrunde in Brasilien zur textilen Nachhaltigkeit aufgerufen. Aus Kostengründen will ihnen der nationale Verband nicht für jedes Spiel ein neues Trikot zur Verfügung stellen.

“Die Spieler müssen sparsam mit den Shirts umgehen”, sagt der kostenbewusste Verbandschef Ali Kafashian und weist seinem Personal den Weg in die Waschküche. Damit stehen die ersten Verlierer der WM bereits fest: Es sind die Fussballer aus Nigeria, Argentinien und Bosnien, die nach den Spielen gegen den Asien-Vertreter mit leeren Händen vom Platz müssen.

Die Bekleidung sorgt im Iran schon seit Monaten für Ärger. Ersatztorhüter Alireza Haghighi (195 cm) griff bei der Programmierung des Waschprogramms daneben und musste konsterniert zur Kenntnis nehmen, dass sein Trainingsanzug der Grösse Extra Large auf Medium geschrumpft war. Kafashian begegnet dem textilen Eigentor mit Pragmatismus: “Die Spieler müssen nicht unbedingt mit heissem Wasser waschen.”

So oder so führt die iranische Verweigerungstaktik zum Bruch mit der Tradition. Der erste Austausch der Trikots nach einem Fussballspiel fand am 14. Mai 1931 statt. Die Spieler der französischen Nationalmannschaft baten nach dem überraschenden Sieg gegen England ihre Gegner um ein Andenken. 1970 wurde die symbolische Geste an der WM durch zwei der Grössten der Fussballgeschichte quasi institutionalisiert: Nach dem 1:0 Brasiliens gegen England überreichte Pelé dem englischen Kapitän Bobby Moore sein Trikot. Darauf entledigte sich auch Moore seines Shirts und reichte es Pelé. An einer Versteigerung brachte das Stück Stoff umgerechnet 60 000 Franken ein.

Vielleicht könnte dieser Betrag die iranischen Funktionäre umstimmen. Trikots des argentinischen Superstars Lionel Messi sind heute fast ebenso hoch im Kurs. Regelmässig degradieren sie selbst gestandene Fussballprofis zu Souvenirjägern – beispielsweise bei Bayern Leverkusen anlässlich des Champions-LeagueSpiels gegen Barcelona vor zwei Jahren. Schon in der Pause sollen sich diverse Spieler um Messis Shirt gestritten haben. Dabei kam es offenbar zu Übergriffen: “Manuel Friedrich hat mir in der Halbzeit Messis Trikot geklaut”, klagte Michal Kadlec den Journalisten.

Semikriminelle Handlungen auf den Fussballplätzen sind auch in Brasilien nicht ausgeschlossen. Denn abgesehen von den Iranern dürften sich alle Teilnehmer am Tauschhandel beteiligen. Wer trägt bei der WM das Objekt der grössten Begierde? Ronaldo, Messi, Neymar, Pirlo oder Özil? In jedem Fall gilt es, den Angriff genau zu planen. Denn die Konkurrenz lauert in den eigenen Reihen. Und die grössten Schwierigkeiten warten erst in der Waschküche. Wer das Trikot von Messi (169 cm) zu heiss wäscht, hat nicht mehr viel Stoff übrig. Å

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion T H E F I FA W E E K LY

1

Hakan Sükür, Türkei Getroffen nach: 11 Sekunden Datum: 29. Juni 2002 Spiel: Korea Republik – Türkei 2:3

2

Vaclav Masek, Tschechoslowakei Getroffen nach: 16 Sekunden Datum: 7. Juni 1962 Spiel: Mexiko – Tschechoslowakei 3:1

3

Ernst Lehner, Deutschland Getroffen nach: 25 Sekunden Datum: 7. Juni 1934 Spiel: Deutschland – Österreich 3:2

4

Bryan Robson, England Getroffen nach: 28 Sekunden Datum: 16. Juni 1982 Spiel: England – Frankreich 3:1

5

Bernard Lacombe, Frankreich Getroffen nach: 31 Sekunden Datum: 2. Juni 1978 Spiel: Italien – Frankreich 2:1

6

Émile Veinante, Frankreich Getroffen nach: 35 Sekunden Datum: 5. Juni 1938 Spiel: Frankreich – Belgien 3:1

A rne Nyberg, Schweden Getroffen nach: 35 Sekunden Datum: 16. Juni 1938 Spiel: Ungarn – Schweden 5:1

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Adalbert Desu, Rumänien Getroffen nach: 50 Sekunden Datum: 14. Juli 1930 Spiel: Rumänien – Peru 3:1

Florian Albert, Ungarn Getroffen nach: 50 Sekunden Datum: 3. Juni 1962 Spiel: Ungarn – Bulgarien 6:1

10

Celso Ayala, Paraguay Getroffen nach: 53 Sekunden Datum: 24. Juni 1998 Spiel: Paraguay – Nigeria 3:1

11

Pak Seung-zin, Volksrepublik Korea Getroffen nach: 59 Sekunden Datum: 23. Juli 1966 Spiel: Portugal – Nordkorea 5:3

Quelle: FIFA (FIFA World Cup, Superlatives, Statistical Kit 5, 4.8.2010) 29

HISTORY

Von Paris nach Zürich Am 21. Mai 2014 feiert die FIFA ihr 110-jähriges Jubiläum. Der Weg hat den Weltfussballverband von Paris nach Zürich geführt, wo er nun seit mehr als 80 Jahren ansässig ist.

Sarah Steiner und Yvonne Lemmer

S

o manche Stadt würde sich wünschen, den Weltfussballverband zu beheimaten.

Seit mehr als 80 Jahren kommt der grössten Schweizer Stadt diese Ehre zuteil.

FIFA und die Stadt Zürich ­blicken auf eine lange Beziehung zurück – seit 1932 hat der Weltfussballverband hier seinen Sitz.

In den letzten 80 Jahren schaffte die FIFA eine beachtliche Anzahl Arbeitsplätze. Heute sind mehr als 400 Mitarbeitende aus aller Welt auf dem Zürichberg angestellt. Doch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Verbandes sind nicht nur in den Beschäftigungszahlen abzulesen. Die FIFA kurbelt die hiesige Wirtschaft in vielen Sektoren an. Meetings, Konferenzen und international beachtete Grossanlässe – wie beispielsweise die Ballon-­d’Or-Gala im Kongresshaus – locken jährlich mehrere Tausend Besucher in die Schweiz. Die weltbesten Fussballerinnen und Fussballer sowie Funktionäre, Geschäftspartner und Presseleute investieren dabei in die Tourismus- und Gastronomie­ branche. Und auch Sektoren wie das Verlagswesen, das Bauwesen, der Detailhandel und zahlreiche Unternehmensdienstleister profitieren von der FIFA als Unterauftragsnehmer in diversen kleineren und grösseren Projekten. Zudem investiert die FIFA in den lokalen Sport. 2012 spendete der Verband 22,5 Millionen US-Dollar an das Zürcher Schul- und Sportdepartement, unter anderem für die Erneuerung der bestehenden Sportplätze und die Förderung des Mädchen- und Frauenfussballs in der Stadt Zürich.

Steuern von 17 Millionen US-Dollar Mit der FIFA im Rücken kann sich Zürich ohne Weiteres als Fussball-Hauptstadt bezeichnen.

Eine im November 2013 publizierte Studie von Rütter + Partner (siehe Kasten) zum wirtschaftlichen Einfluss von internationalen Sportorganisationen in der Schweiz zeigt auf, dass der Weltfussballverband mit 408 Millionen Schweizer Franken zur Bruttowertschöpfung beiträgt. Der kürzlich veröffentlichte Geschäftsbericht der FIFA für das Jahr 2013 weist zudem Steuern von 17 Millionen USDollar auf.

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Die FIFA wurde 1904 in Paris gegründet.

Wie kam es also dazu, dass sie ihren Sitz nach Zürich verlegte? Im Zuge einer geplanten Reorganisation stellte das Exekutiv-Komitee am 20. FIFA-Kongress in Berlin 1931 den Antrag, dass ein erster ständiger Unternehmensstandort für die FIFA eingerichtet werden sollte. Das Sekretariat des Verbandes war bisher jeweils in der Stadt zu finden, wo der amtierende Generalsekretär seinen Wohnsitz hatte – so zum Beispiel in Amsterdam bei Carl Anton Wilhelm Hirschman, der von 1906 bis 1931 im Amt war.

Der Antrag des Exekutiv-Komitees wurde ­a ngenommen und ein Jahr später diskutierten die Delegierten am nächsten Kongress darüber, welcher Standort gewählt werden sollte. Die Wahl fiel mit 14 zu 11 Stimmen auf Zürich vor Paris. Für die Schweiz sprachen die Neutralität sowie die zentrale Lage des Landes.

Mit wenigen Möbeln über die Grenze Im gleichen Jahr noch reisten FIFA-Präsident Jules Rimet und Vize-Präsident Giovanni Mauro nach Zürich, um verschiedene Büroräume zu inspizieren. Fündig wurden die beiden Herren an zentralster Lage an der Bahnhofstrasse 77.

“Es wurde schliesslich entschieden, zwei Räume in einem modernen Geschäftshaus zu mieten, wo der Verband heute sein angemessenes Quartier innehat”, liess man im Tätigkeitsbericht 1932 verlauten. Durch eine Investition von rund 7094 Schweizer Franken fing der Zürcher FIFA-Sitz dann zu leben an. Die komplette Ausstattung des Büros, die Transportkosten und Zollgebühren für die wenigen Möbel und Dokumente aus dem früheren Quartier in ­ Amsterdam, die Reiseauslagen des inzwischen neu eingesetzten FIFA-Generalsekretärs Ivo Schricker, die Gebühren für dessen Wohnsitzwechsel sowie die Kosten für die elektrischen Installationen im neuen Büro in Zürich waren in diesem Betrag enthalten.

Arbeitsplatz und Touristenattraktion Mit dem Bezug des ersten Hauptquartiers ging eine weitere Änderung einher: Der Generalsekretär sollte neu für seine Arbeit entlöhnt werden.

Hatte Hirschman noch ehrenamtlich für die FIFA gearbeitet, erhielt Schricker, der dem Amt 20 Jahre treu blieb, erstmals ein offizielles Salär.

T H E F I FA W E E K LY

Zürich sollte Heimat für den Weltfussballverband bleiben. Es zog sie jedoch immer weiter hoch. Ab 1954 war das Sekretariat in der Villa Derwald am Hitzigweg 11 zu Hause. Auf demselben Grundstück baute die FIFA Mitte der 1970er-Jahre dann einen neuen modernen Hauptsitz, der 1979 bezogen werden konnte.

Während der Bauphase weilte die FIFA in ­einem Haus an der Aurorastrasse. Aufgrund der wachsenden Mitarbeiterzahl erwarb der Weltfussballverband ein weiteres Gebäude, das Hotel Sonnenberg, welches im Jahr 2000 ­eingeweiht wurde. Und im Mai 2006 konnte dann schliesslich der neue Hauptsitz an der FIFA-­Strasse 20 auf dem Zürichberg bezogen werden. “Das Home of FIFA ist Ihr Zuhause, treten Sie ein”, rief Präsident Blatter den Vertretern der Mitgliedsverbände während seiner Begrüssungsrede zu. Seither ist das 134 Meter lange, 41 Meter breite und 12 Meter hohe Gebäude der Schweizer Architektin Tilla Theus nicht nur Arbeitsplatz für FIFA-Mitarbeitende, sondern auch Ausflugsziel für die vielen Touristen der Stadt Zürich. Å

Die FIFA in Zahlen Die Studie “Wirtschaftliche Bedeutung internationaler Sportorganisationen in der Schweiz” wurde 2012 vom Forschungsinsitut Rütter + Partner im Auftrag der FIFA lanciert.

Die Studie berücksichtigt sowohl die direkten als auch die indirekten wirtschaftlichen Auswirkungen der Organisationen.

Mehr Informationen zur Studie finden Sie hier: http://tinyurl.com/lqxpls9

HISTORY

2006 Home of FIFA

2000 Hotel Sonnenberg

ca. 1975 Aurorastrasse

1979 1954

Hitziweg 2 (Neubau Villa Derwald)

Villa Derwald

1931 Bahnhofstrasse 77

1904 Gründung der FIFA in Paris

Mirijam Ziegler

ZÜRICH T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

T

H

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N

Reforma Sports Club, Mexiko-Stadt, Mexiko

Es ist noch was übrig: Auf der “England Football Summer Tour” kümmert sich der Physiotherapeut Norman Medhurst (r.) im Training vom 30. Mai 1985 rührend um den englischen MittelfeldSchlüsselspieler Ray Wilkins.

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T H E F I FA W E E K LY

Bob Thomas / Getty Images

1985

ZEITSPIEGEL

N

O

W

Allianz Arena, München, Deutschland

2014

imago

Hohe Weihe: Vom Coach, hier Pep Guardiola vom FC Bayern München, eine kalte Dusche verpasst zu bekommen, kann man auch als Kompliment verstehen. Toni Kroos (r.), am 10. Mai 2014 zum dritten Mal Deutscher Meister geworden, wird das wissen.

T H E F I FA W E E K LY

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DAS FIFA-R ANKING Rang Team

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 25 25 28 29 30 30 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 42 44 45 46 47 47 49 50 51 52 53 54 55 55 55 58 59 59 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77

Spanien Deutschland Portugal Brasilien Kolumbien Uruguay Argentinien Schweiz Italien Griechenland England Belgien Chile USA Niederlande Frankreich Ukraine Russland Mexiko Kroatien Elfenbeinküste Schottland Dänemark Ägypten Bosnien und Herzegowina Schweden Algerien Ecuador Slowenien Serbien Honduras Rumänien Armenien Costa Rica Panama Tschechische Republik Iran Ghana Türkei Österreich Venezuela Peru Kap Verde Nigeria Ungarn Slowakei Japan Wales Tunesien Kamerun Guinea Finnland Usbekistan Montenegro Republik Korea Norwegen Paraguay Island Mali Australien Burkina Faso Libyen Senegal Jordanien Südafrika Republik Irland Vereinigte Arabische Emirate Bolivien El Salvador Albanien Sierra Leone Polen Bulgarien Trinidad und Tobago Saudiarabien Marokko Haiti

Rang­veränderung Punkte

0 0 0 2 -1 -1 -1 0 0 0

1460 1340 1245 1210 1186 1181 1178 1161 1115 1082

0 0 1 -1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 -1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 -1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 -1 0 0 0 0 0 0 0 1 -1 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0 2

1043 1039 1037 1015 967 935 913 903 877 871 830 825 819 798 795 795 795 794 787 759 759 756 750 748 739 731 715 713 711 673 666 665 665 631 623 616 613 613 597 583 580 578 577 555 551 551 551 546 545 545 528 522 511 510 507 504 499 497 488 486 484 479 460 457 455 454 452

Rang

12 / 2013

01 / 2014

02 / 2014

→ http://de.fifa.com/worldranking/index.html

03 / 2014

04 / 2014

05 / 2014

1 -41 -83 -125 -167 -209

78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 106 108 109 110 111 112 113 114 114 116 117 118 119 120 121 122 122 124 125 126 126 128 128 130 131 131 133 134 134 136 137 138 139 140 141 142 143 144

Platz 1

Aufsteiger des Monats

Israel Sambia EJR Mazedonien Jamaika Oman Belarus Nordirland Aserbaidschan Uganda Gabun DR Kongo Togo Kuba Botsuana Kongo Estland Angola Katar VR China Benin Simbabwe Moldawien Irak Äthiopien Niger Georgien Litauen Bahrain Kenia Zentralafrikanische Republik Kuwait Lettland Kanada Neuseeland Luxemburg Äquatorial-Guinea Mosambik Libanon Vietnam Sudan Kasachstan Liberia Namibia Tadschikistan Malawi Tansania Guatemala Burundi Dominikanische Republik St. Vincent und die Grenadinen Malta Afghanistan Zypern Suriname Ruanda St. Lucia Gambia Syrien Grenada DVR Korea Neukaledonien Mauretanien Philippinen Lesotho Antigua und Barbuda Thailand Belize

T H E F I FA W E E K LY

0 -5 0 1 -1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 12 -1 0 0 0 0 9 -1 -6 -2 -2 -2 8 -3 -3 -2 0 -2 13 3 -3 -3 -3 -1

Absteiger des Monats

450 448 443 420 418 404 400 398 395 386 380 374 371 369 367 366 347 338 333 332 327 325 321 319 315 303 293 289 284 284 283 273 272 271 266 261 251 251 242 241 235 234 233 229 227 227 223 215 212 212 204 204 201 197 197 191 190 190 188 175 174 165 161 159 158 156 152

145 146 147 147 149 150 151 152 153 153 155 156 157 158 159 159 161 162 163 164 165 165 167 168 169 170 171 172 173 173 173 176 177 178 179 180 180 182 183 184 184 186 187 188 189 190 191 191 191 194 195 195 197 197 199 200 201 202 202 204 205 206 207 207 207

Malaysia Kirgisistan Singapur Indien Puerto Rico Liechtenstein Guyana Indonesien Malediven St. Kitts und Nevis Aruba Turkmenistan Tahiti Hongkong Pakistan Nepal Barbados Bangladesch Dominica Färöer Tschad Palästina São Tomé und Príncipe Nicaragua Bermuda Chinese Taipei Guam Salomon-Inseln Sri Lanka Laos Myanmar Seychellen Curaçao Swasiland Jemen Mauritius Vanuatu Fidschi Samoa Komoren Guinea-Bissau Bahamas Mongolei Montserrat Madagaskar Kambodscha Brunei Darussalam Osttimor Tonga Amerikanische Jungferninseln Cayman-Inseln Papua-Neuguinea Britische Jungferninseln Amerikanisch-Samoa Andorra Eritrea Südsudan Somalia Macau Dschibuti Cook-Inseln Anguilla Bhutan San Marino Turks- und Caicos-Inseln

-3 1 -2 -2 -2 -1 -1 -1 0 0 0 0 0 0 2 0 1 1 -3 0 4 -1 -1 -1 -1 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 -4 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

149 148 144 144 143 139 137 135 124 124 122 119 116 111 102 102 101 98 93 91 88 88 86 84 83 78 77 75 73 73 73 66 65 64 63 55 55 47 45 43 43 40 35 33 32 28 26 26 26 23 21 21 18 18 16 11 10 8 8 6 5 3 0 0 0

35

NET ZER WEISS ES!

DAS OBJEK T

Welche war die beste WM? Frage von Sara Blaine, Birmingham

Perikles Monioudis

D

ie beste WM gibt es nicht. Und es gibt auch keine schlechte WM. Jede Welt­ meisterschaft hat ihre eigene Faszina­ tion und ihre eigenen Geschichten. Es sind ja nicht nur die schönen Tore und Dribblings, die uns in Erinnerung blei­ ben, sondern auch die Emotionen. Wenn ich zuhöre, wenn Fussballbegeisterte über die WM 1994 in den USA sprechen, dann ist nicht das tolle Viertelfinale zwischen Brasilien und den Niederlanden das Thema, sondern der ver­ schossene Elfmeter und die Tränen von Italiens Roberto Biaggio im Endspiel.

Es ist nicht einfach, objektiv zu bleiben, wenn Sympathien und Emotionen im Spiel sind. Wenn Sie einen Franzosen fragen, wird er vermutlich die WM 1998 als geschichtsträchtig einstufen. Mit der Goldenen Generation um Laurent Blanc und Zinédine Zidane war sie das vielleicht auch. Aber wie steht es dann um das Turnier 1970 mit dem grandiosen Pelé? Und wie ist die WM 1986 und das FIFA-Jahrhundertor von Diego Maradona einzustufen? Die ­A nsichten bleiben subjektiv.

Meine Lieblingsweltmeisterschaft, Sie ahnen es, ist das Turnier von 2006 in Deutschland.

36

Selbstverständlich denke ich gerne an die Jahre 1974 und 1990 zurück, als Deutschland trium­ phierte. Aber die WM vor acht Jahren hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen, weil sie auch auf der gesellschaftlichen Ebene eine tragende Rolle spielte. Der Deutsche, der eher als unnah­ bar wahrgenommen wird, hat die Welt mit offe­ nen Armen empfangen. Es hat vieles gestimmt im 2006. Das schöne Wetter, die wundervollen Stadien, die friedliche Atmosphäre auf den ­Strassen.

In gut 25 Tagen beginnt in Brasilien die WM. Man spürt: Die Spannung steigt. 2014, so viel steht fest, wird schöne G ­ eschichten schrei­ ben. Vorfreude ist die schönste Freude. Wahr­ scheinlich, werte Frau Blaine, ist deshalb die nächste Weltmeisterschaft immer die beste. Å

Was wollten Sie schon immer über Fussball wissen? Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org T H E F I FA W E E K LY

imago

Ein letzter Check vor dem Warm-up: Unser Kolumnist Günter Netzer im Juli 1971.

Glasuntersätze sind aus der Mode gekommen.

Zumindest werden sie nicht mehr in jedem Haushalt so kultiviert wie auch schon. Ein Grund ­dafür könnte sein, dass Glasuntersätze nicht mehr nur aus Glas oder edlem Holz ge­ fertigt werden, sondern aus billigem Kunst­ stoff oder Kork – und deshalb ihr dekorativer Wert im trauten Heim und im Restaurant gelitten haben könnte.

Vom Einrichtungsgegenstand zum Weg­ werfartikel: Wer hätte das vorausgesehen?

Vielleicht die Pub-Besitzer in Grossbritanni­ en. Sie verwenden kurze Frottiertücher aus der Werbeabteilung der Brauereien, legen sie über den Tresen.

Wer aber benutzt Glasuntersätze, auf denen bunte Fussballer abgebildet sind? Jeder Schluck aus dem Glas impliziert doch, dass man dieses wieder auf den Glasuntersatz legt, mithin auf den Fussballer, der, nur von einem dünnen Film aus Wasser oder Bier oder auch Wein vom Glas­ boden getrennt, unter diesem verschwindet.

Was hat er da verloren? Und wer ergötzt sich schon an einem bunten Bildchen und deckt es mutwillig sogleich wieder zu?

Keine Sorge! Der bunt bemalte kleine Fuss­ baller, der sich auf dem Bierglas spiegelt – hier ganz deutlich –, befindet sich in Wahrheit auf dem Jackenknopf des Trinkenden. Sechs sol­ cher Jackenknöpfe (undatiert) finden sich in der FIFA-Sammlung. Nicht, dass man sie für Glasuntersätze hielte! Å

TURNING POINT

“2011 gelang mein Befreiungsschlag” Shkelzen Gashi (25) ist der Shootingstar im Schweizer Fussball. Den Schwung zum Durchbruch holte er sich in der zweiten Klasse.

Emanuel Per Freudiger / Die Nordwestschweiz

W

ir befinden uns in der Schweiz mitten im Saisonfinale. Geschieht nicht noch Dramatisches, schliesse ich die Saison als Torschützenkönig ab – als erster Spieler der Grasshoppers seit dem Uruguayer Richard Núñez 2003. Da­ rauf bin ich sehr stolz. Theoretisch könnte die Saison für mich weitergehen: mit der Schweizer Nationalmannschaft an der WM in Brasilien.

Doch 2013 habe ich mich für Albanien entschie­ den. Die Frage, ob ich diesen Schritt bereue, ist überflüssig. Wer A sagt, muss auch B sagen.

Vielleicht ist aber irgendwann nochmals eine Entscheidung gefragt – wenn der Kosovo von der FIFA aufgenommen wird. Bevor es so weit ist, befasse ich mich aber nicht mit diesem Thema.

Ich bin stolz, für Albanien zu spielen. Beim ers­ ten Freundschaftsspiel in Tirana skandierte das ganze Stadion meinen Namen. Da realisierte ich, dass die Menschen hier auf mich setzen.

Der albanische Nationaltrainer Gianni De Biasi sagt, ich sei wie ein richtiger Schweizer geworden. Ich denke, er meint damit meine Höflichkeit und Offenheit. Sportlich würde ich mich als Mischung der beiden Kulturen be­ zeichnen. Technik und Intuition kommen ver­ mutlich eher von meinen Genen; Arbeitsein­ stellung und Ehrgeiz von meiner Schweizer Heimat. Auf meine Mischung bin ich stolz. Und ich hoffe, dass die Schweiz in Brasilien Welt­ meister wird.

Fussballerisch habe ich meine Wurzeln beim FC Zürich. Vor allem von Lucien Favre – für mich einer der besten Trainer – habe ich sehr viel profitiert. Aber irgendwann geriet meine Entwicklung ins Stocken. Ich erhielt nie eine echte Chance auf höchstem Niveau und habe kein Vertrauen von der sportlichen ­Leitung gespürt. Vielleicht habe ich zu sehr von meinem Talent gelebt. Es stimmt nicht, dass ich ein Problemspieler war. Ich hatte nie gravie­ rende Probleme. Im Fussball ist es wie in einem “normalen” Beruf: Wenn man als Junior in ei­ nem Klub gross wird, bleibt man irgendwie immer der Lehrling. So entschied ich mich, 2008 den Klub zu verlassen. Es war die richtige Wahl, obwohl meine Karriere danach nicht gradlinig verlief. Nach einem erfolgreichen Gastspiel in Bellinzona entschied ich mich 2010

Name Shkelzen Gashi Geburtsdatum, Geburtsort 15. Juli 1988, Zürich Position Mittelfeld Vereine 1998 – 2009 FC Zürich 1999/2000 Grasshoppers (leihweise) 2008 FC Schaffhausen (leihweise) 2008/2009 Bellinzona (leihweise) 2010/2011 Neuchâtel Xamax 2011/2012 FC Aarau seit 2012 Grasshoppers Nationalmannschaft Schweiz U-21 (5 Einsätze, 2 Tore) Albanien (3 Einsätze)

zum Wechsel nach Neuenburg. Damals er­ schien es mir als grosse Chance. Ich dachte, auf dem Weg zu ­einem ausländischen Klub sei Xa­ max ein ideales Sprungbrett. Doch rückbli­ ckend ging die Rechnung nicht auf. Der Klub bot mir kaum Spielgelegenheiten. Drei Trainer­ wechsel in einem Jahr und wachsende finanzi­ elle Probleme des Vereins steigerten die Schwierigkeiten zusätzlich.

Ich realisierte, dass sich etwas ändern muss. In diesem Moment kam das Angebot des FC Aarau – aus der zweithöchsten Liga.

Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Wer vom Ausland träumt, will nicht in die Zweit­ klassigkeit. Doch ich wusste, dass es für mich auch ein Befreiungsschlag werden kann. Mein ­Bruder, meine wichtigste Bezugsperson, sagte mir: “Das wird nicht einfach, aber wenn du überzeugt bist, mach es.” Ich ging zu Aarau, obwohl ich dabei auch auf Geld verzichtete.

Schnell realisierte ich, dass ich mich durchbeis­sen, mich neu beweisen muss – dass Talent allein nicht genügt, um erfolgreich zu sein. Die Situation weckte in mir eine Trotzre­ aktion: Ich trainierte mehr, arbeitete konse­ T H E F I FA W E E K LY

quenter an meiner Fitness und legte Zusatz­ schichten im Kraftraum ein. Der Transfer zu Aarau war mein persönlicher Wendepunkt: ein Schritt zurück – und zwei Schritte vor­ wärts. Hier erzielte ich in 44 Spielen 24 Tore und 17 Assists. Worauf der Grasshopper Club auf mich aufmerksam wurde. In meinem ers­ ten Jahr bei GC wurden wir Cupsieger und Vizemeister. Im zweiten, unter Trainer Micha­ el Skibbe, bestätigen wir die Leistung.

Mein Bart hat übrigens nichts mit Alters­ reife zu tun. Ich liess mich von den Spielern des Eishockey-Klubs ZSC Lions auf ihrem Weg zum Meistertitel inspirieren. Ich bin ein grosser Fan der Mannschaft und dachte, dass wir mit GC ebenfalls Meister werden wollen. Deshalb passt ein Playoff-Bart auch im Fussball. Å Aufgezeichnet von Thomas Renggli

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

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emirates.com

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The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

FIFA - R ÄT SEL - CUP

Internet: www.fifa.com/theweekly

Drei Sterne, vier Promis und fünf Ecken – raten Sie sich zum Finale der WM 2014!

Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878 Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio Chefredakteur: Perikles Monioudis Redaktion: Thomas Renggli (Autor), Alan Schweingruber, Sarah Steiner Art Direction: Catharina Clajus

L

D

F

1

Mit diesen Spielern muss Brasilien 2014 einfach Weltmeister werden! Nur einer dieser vier Nationalspieler steht nicht im aktuellen Aufgebot – wer?

2

Der klassische Fussball von 1970. Bei welcher WM bestand der offizielle Spielball erstmals nicht mehr aus Fünf- und Sechsecken?

Bildredaktion: Peggy Knotz Produktion: Hans-Peter Frei Layout: Richie Krönert (Leitung), Marianne Bolliger-Crittin, Susanne Egli, Mirijam Ziegler Korrektorat: Nena Morf, Kristina Rotach

J

3

Ständige Mitarbeiter: Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn

O 1994

Y 1998

A 2002

I 2006

ã

Dieser Buchstaben in dieser Schreibweise auf dem Trikot ist vermutlich einmalig.

Er gehört ...

C Angel

N Sergio

R Daniel

V Fabio

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Benny Epstein, Andrea Grünenfelder, Alois Hug, Yvonne Lemmer, Markus Nowak, Alissa Rosskopf Redaktionssekretariat: Honey Thaljieh Projektmanagement: Bernd Fisa, Christian Schaub Übersetzung: Sportstranslations Limited www.sportstranslations.com Druck: Zofinger Tagblatt AG www.ztonline.ch Kontakt: feedback-theweekly@fifa.org

Getty Images

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2014) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

A 4

E

O

Y

Wessen Heimatland läuft in Brasilien 2014 mit drei Sternen auf dem Trikot auf?

Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: PEPE (ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly).

Inspiration und Umsetzung: cus

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 21. Mai 2014 an die E-Mail-Adresse feedback-theweekly@fifa.org. Die korrekten Lösungen für alle seit dem Ballon d’Or 2013 erschienenen Rätsel nehmen am 11. Juni 2014 an der ­Verlosung von zwei Eintrittskarten für das WM-Finale am 13. Juli 2014 teil. Vor der Einsendung ihrer Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/aboutfifa/organisation/the-fifa-weekly/rules.pdf T H E F I FA W E E K LY

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F R A G E N S I E T H E W E E K LY

UMFR AGE DER WOCHE

Wer gewinnt das Champions-LeagueFinale der Frauen?

Gewann schon einmal ein unterklassiges Team den FA Cup? John McDermott, Bedford

Tyresö FF oder VfL Wolfsburg? Antworten an: feedback-theweekly@fifa.org

ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Wie lautet Ihr Traum-Endspiel an der WM 2014 in Brasilien?

857 Einsätze für Inter

Mailand hat Javier

32%

Brasilien – Argentinien

24%

Brasilien – Deutschland

14%

Brasilien – Uruguay

12%

Brasilien – Spanien 18%

andere Nennungen

102

Z AHLEN DER WOCHE

30

Mal hat Deportivo Saprissa (im Bild Daniel Colindres)

Tore erzielte Manchester City (im Bild Yaya Touré)

jetzt die Meisterschaft in

auf dem Weg zum Titelgewinn in der englischen

Costa Rica gewonnen und

und damit am

Premier League und damit mehr als in den 56

damit einen neuen nationalen und

vorletzten Samstag in seinem letzten Spiel im

Spielzeiten zuvor. Die Citizens hatten die Marke von

mittelamerikanischen aufgestellt. Das Team aus

San-Siro-Stadion den Vereinsrekord noch ein

100 Toren seit 1957/58 nicht mehr überschreiten

San Jose liegt nun vor dem costa-ricanischen

weiteres Mal erhöht. Der 40-Jährige, der Inter seit

können. In der gerade beendeten Saison schaffte

Rivalen Alajuelense, Municipal aus Guatemala

1995 die Treue hält, absolvierte 614 dieser Ein­sätze

auch der FC Liverpool die magische ­Grenze und

(beide 29 Titel) und Olimpia aus Honduras (28).

in der Serie A und bleibt damit knapp unter dem

traf 101-mal. Es ist das erste Mal seit 1960/61, dass

Den Titel sicherte sich das Team mit einem

Ligarekord von Paolo Maldini, der 647 italie­n ische

gleich zwei Teams in der höchsten englischen

1:0-Gesamtsieg im Finale der Clausura-Meister­

Meisterschaftsspiele bestritt.

Spielklasse 100 oder mehr Treffer schafften.

schaftsrunde ausgerechnet gegen Alajuelense.

Zanetti (im Bild) insgesamt absolviert

T H E F I FA W E E K LY

Getty Images (4) / Afp (1)

Der englische Pokal ist bekannt für seine spektakulären Überra­ schungen. Als letzter Unterklassi­ ger gewann Sunderland 1973 den Wettbewerb – mit einem 1:0 im Finale gegen Leeds. Vor Jahres­ frist siegte Wigan Athletic als erste Mannschaft, die in der­ selben Spielzeit aus der höchsten Klasse relegiert wurde. Tottenham Hotspur nimmt für sich in An­ spruch, als einziges Team von ausserhalb der Profiliga den Wettbewerb gewonnen zu haben.

Der Klub spielte 1901 in der “Southern League”. Sogar eine ausländische Equipe holte sich schon einmal die prestigeträchtig Trophäe – der walisische Vertreter Cardiff City 1927 mit einem 1:0-Sieg gegen Arsenal. (thr)