The FIFA Weekly Ausgabe #20

NR. 20/2015, 22. MAI 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

GIPFEL DES VIRTUELLEN FUSSBALLS

FC BARCELONA DAS GENIALE SYSTEM UM LIONEL MESSI

KANADA 2015 CHRISTIE RAMPONES BEEINDRUCKENDE KARRIERE

SEPP BLATTER MIT ALLER KRAFT GEGEN RASSISMUS

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

An die Konsolen!

Mehr als eine Million Spieler nahmen am FIFA Interactive World Cup 2015 teil. Die besten 20 lieferten sich am Grand Final München 2015 einen harten Kampf an den Konsolen.

Perikles Monioudis berichtet über schnelle Daumen, perfekte Pässe und die gefeierten Sieger.

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

Der lange Weg zurück Die Glasgow Rangers kämpfen nach der Zwangsrelegation von 2012 um den Wieder­aufstieg in die Premiership.

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S epp Blatter Der FIFA-Präsident erinnert in seiner wöchent­ lichen Kolumne daran, dass der Fussball für alle da ist, und hält fest: “Wir müssen dem Rassismus die Rote Karte zeigen. Für immer!”

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C ountdown Kanada 2015 Eniola Aluko ist der Inbegriff des neuen ­englischen Selbstvertrauens. An der FIFA Frauen­-Weltmeisterschaft™ wollen sie und ihr Team beweisen, dass sie auf höchstem Level bestehen können.

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Spanien Wie Lionel Messi den FC Barcelona zum Meistertitel führte.

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Christie Rampone Mit ihrer Erfahrung will die bald 40-Jährige dem US-Team zum WM-Titel verhelfen.

Gipfel des virtuellen Fussballs Das Bild auf unserem Cover ist am 19. Mai am Grand Final München 2015 entstanden. Sie zeigt das Innere des Volkstheaters kurz vor dem Showdown.

Christian Nilson / 13 Photo

Gruppe A

2

Gruppe B

Kanada

Deutschland

The-FIFA-Weekly-App

VR China

Elfenbeinküste

The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile

Neuseeland

Norwegen

Niederlande

Thailand

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Getty Images (3), foto-net / Teamfoto

Kanada 2015 · Gruppen A + B

D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Blue Stars / FIFA Youth Cup Schweizer Klubs überzeugen an der 77. Auflage des Nachwuchsturniers.

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Yaya Touré Gemeinsam mit der FIFA kämpft “Afrikas Fussballer des Jahres” gegen Rassismus.

Kanada 2015 · Gruppen C – F Gruppe C

Gruppe D

Gruppe E

Gruppe F

Japan

USA

Brasilien

Frankreich

Schweiz

Australien

Republik Korea

England

Kamerun

Schweden

Spanien

Kolumbien

Ecuador

Nigeria

Costa Rica

Mexiko

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UNCOVERED

Die Idee von 1966

Mario Wagner / 2Agenten

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m Anfang wurde Ralph Baer belächelt. Das war 1966. Er hatte die Idee, den Fernseher zu Hause auf eine zweite Art zu nutzen. Als Spielgerät für Kinder und Erwachsene. Baer, ein ausgebildeter Fernsehtechniker, entwarf einen Mechanismus, der das Bild steuern konnte. Sein Arbeitgeber hielt wenig davon. Erst 1972 schaffte Baer andernorts mit einer Ping-Pong-Simulation den Durchbruch: Die Elektronikfirma Magnavox brachte sein Spielgerät auf den Markt. Es hiess Magnavox Odyssey und kostete 100 US-Dollar.

Wo stünden wir heute, wenn sich Baers Erfindung damals nicht durch­ gesetzt hätte? Schwer zu sagen. Womöglich hätte ein anderer Tüftler einen anderen Prototypen entwickelt. Wahrscheinlich ist aber, dass es “Pong”, den Welt­erfolg des Unternehmens Atari, nie gegeben hätte. Wahrscheinlich ist auch, dass sich das heutige “EA SPORTS™ FIFA” nicht ganz so flott bedienen liesse. Aus dem primitiven Ping-Pong-Spiel mit den zwei weissen Balken an den Seiten ist eine virtuelle Welt entstanden, die dem echten Spiel täuschend ähnlich sieht.

Wie sich Messi, Ronaldo und Schweinsteiger in dieser fiktiven Welt am elegantesten bewegen, war diese Woche in München zu bestaunen. Dort ­standen sich die 20 weltbesten Videospieler gegenüber. Alles über unseren Besuch beim Grand Final München 2015 des FIFA Interactive World Cup lesen Sie ab Seite 6 von Perikles Monioudis. Å Alan Schweingruber

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INTER AC TIVE WORLD CUP

VOLKSTHEATER MÜNCHEN Das Halbfinale zwischen Lyes Ould-Ramoul (l.) und dem neuen Weltmeister Abdulaziz Alshehri.

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INTER AC TIVE WORLD CUP

IM NETZ DES FUSSBALLS Mehr als 1,2 Millionen Spieler aus 206 Ländern haben am FIFA Interactive World Cup 2015 teilgenommen.

Vom Grand Final in München, wo die 20 weltweit Besten auftraten, schreibt Perikles Monioudis .

Mit Fotos von Christian Nilson.

M

ünchen strahlt. Der stahl­ blaue Himmel wölbt sich über die sonnendurchflu­ tete bayerische Metropo­ le, die sich, mitten im Mai, sommerlich präsen­ tiert. Unter den weiten, hellen Markisen des ma­ lerischen Hofgartens sit­ zen, mit weissen AdidasShirts, blauen Trainer­ jacken und schwarzen Turnschuhen bekleidet, 20 junge Männer vor Ente oder Kalbshaxe und unterhalten sich – mit ihren Begleitpersonen, mit Me­ dienleuten, nicht zuletzt auch mit ihren Konkurrenten. In drei Stunden gilt es ernst, die Gruppenphase des FIFA Interac­ tive World Cup Grand Final 2015 steht an.

Doch die 20 Gamer, aus 15 Ländern und 4 Kontinenten angereist, sind die Ruhe selbst, laute Töne sucht man hier vergeb­ lich. Der gegenseitige Respekt gebietet es ihnen, von jeder Art von Trashtalk, Hän­ seleien oder Kraftmeiereien abzusehen.

Sie wissen ohnehin, dass jede überhöhte Emotion ihrem Spiel abträglich ist.

“Weltmeister wird, wer im Turnier ­ enauso spielt wie zu Hause”, sagt Arthur g Dabilgou. Er ist 22 Jahre alt und kommt aus Burkina Faso. “Im Grand Final spielen alle auf einem ähnlichen Niveau. Entscheidend ist es deshalb, die Konzentration zu wahren und auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrau­ en”, so Dabilgou. Er ist aus dem kanadi­ schen Quebec angereist, studiert dort ­Mathematik und will mit dem Abschluss in der Tasche dereinst nach Burkina Faso z urückkehren. “‘FIFA 15’ liefert zu den ­ Teams und den einzelnen animierten Spie­ lern sehr viele hilfreiche Kennwerte und Statistiken, die es auf diesem Niveau sorg­ fältig auszuwerten gilt. Ich denke, ich bin gut darin”, sagt Dabilgou. “EA SPORTS™ FIFA” spielt er seit 2008. Seine Mutter habe ihm als Kind eine Sony-Playstation aus dem Ausland mitgebracht. Er könne sich vorstel­ len, eines Tages sein Studium und sein fuss­ ballerisches Fachwissen in der Statistik­ abteilung eines Profiklubs anzuwenden.

Denn auch im richtigen Fussball ist die Auswertung einer Vielzahl von physischen, mentalen oder medizinischen Kennwerten inzwischen an der Tagesordnung.

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GUTE REGIEARBEIT Die Live-Bilder aus München auf dem Weg ins Internet.

Grösstes Videogame-Turnier der Welt Subaru Sagano ist in aufgeräumter Stimmung.

Der 27-jährige Japaner jobbte zuletzt in einem Game-Café und spielt heute semiprofessionell.

Er reiste schon vor einer Woche nach München, wollte auf keinen Fall riskieren, mit dem Jetlag in den Knochen eine Weltmeisterschaft spielen zu müssen. Ausgeruht und mit sich im Reinen lächelt er im mediterran anmutenden Ambiente Münchens. Im Land des Fussball-­Weltmeisters wird er auf Schritt und Tritt von einem japanischen Fernsehteam sowie von CEO und Mitarbeitenden einer japanischen V ­ideogamePlattform begleitet – ihre öffentlichen Turniere werden von Hunderten von Z ­ uschauern besucht.

In Fernost sind zu solchen Anlässen ganze Fussballstadien ausverkauft – wenn auch vor allem im Bereich der Monster- und Ballerspiele. Sagano spielt seit 2011 “EA SPORTS FIFA”. Die Teilnahme am Grand F ­ inal München 2015 sei schon ein grosser Erfolg, aber ein WM-Titel würde den Durchbruch für ihn bedeuten.

Um es vorwegzunehmen: Dazu reichte es nicht, er schied bereits in der Gruppenphase des FIWC Grand Final 2015 aus, im Palais ­Lenbach, mitten in München. Ein Schicksal, das auch Dabilgou ereilte. Weltklasse sind sie trotzdem. Dabilgou hatte sich in der zweiten 8

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Alle Spiele werden live ­gestreamt und von zwei ­Kommentatoren mitreissend analysiert.

Online-Saison als Zweiter qualifiziert, Sagano in derselben Saison als Dritter. Die Qualifikationsphase zum Grand Final besteht vor allem aus sechs Online-Saisons zu je maximal 90 Spielen (von Oktober bis März). Mitmachen kann am FIFA Interactive World Cup jeder, der eine PS3-Konsole von Sony und eine Hardcopy von “EA SPORTS FIFA” besitzt. Mit mehr als 1,2 Millionen Teilnehmern ist der FIFA Interactive World Cup der FIFA-Wettbewerb mit der grössten aktiven Beteiligung – und auch das grösste Videogame-Turnier der Welt.

“Täglich zwei Stunden” Das Palais Lenbach mit seiner hellen Fassade aus Kalkstein von der Donau – der stattliche Neubarockbau mit den Pilastern, den korinthischen Kapitellen und aufwändigen Stuckaturen – gibt zwar das würdige Ambiente für die Gruppenphase des FIWC 15 ab, der Anlass selbst aber ist durchaus medial gedacht. Alle Spiele werden von der FIFA live gestreamt und dabei von zwei Kommentatoren mitreissend analysiert. Im Internet und in den sozialen Netzwerken veröffentlicht die FIFA laufend ­Bilder, im Live-Studio vor Ort geben die Spieler längere Interviews. Auf ein Publikum vor Ort wird in der Gruppenphase noch verzichtet.

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SPORTLICH Die virtuellen Fussballer verlassen das Feld, die echten Spieler reichen sich die Hand.

“Ein gutes Umfeld”, antwortete Abdulaziz Alshehri auf die Frage, was er zu Höchstleistungen im Spiel benötige, “viel Ruhe und positive Gesellschaft.” Im Palais ist der erfahrene Spieler damit am richtigen Ort. Der 24-jährige Saudi, der wie der überwiegende

Teil der Finalisten leidenschaftlich Fussball spielt, hat eine Ausbildung in Hospital Administration absolviert und kurz in einem Krankenhaus gearbeitet. Heute setzt er ganz auf die sogenannten Electronic Sports, dabei aufs FIFA-Game. Er gewann alle 90 Partien in

der Online-Saison 3 und konnte sich so nach 2012 und 2013 erneut für das Grand F ­ inal ­qualifizieren. Alshehri, der sich gern mit anderen Spielern in der Community kurzschliesst und es geniesst, dank der Electronic Sports in seiner Heimat zu einiger ­Bekanntheit

Auf einen Blick Die Kennzahlen der Qualifi­ kationsphase zum Grand Final.

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Lukrative Teilnahme N

ach den Finaltagen in München kehrten viele Gamer zu ihren Klubs zurück. Ganz so wie im richtigen Fussball h ­ aben sich Spieler von höchstem Niveau zu Teams organisiert. Die meisten sehr guten Spieler aus Fernost – stark überwiegend im Bereich der Monsterund Ballerspiele – werden von gewinnorientierten Klubs verpflichtet und anschlies­send in einem Haus oder einer grossen Wohnung untergebracht. Dort stacheln sie sich gegenseitig in ungeahnte Höhen der Spielstärke auf und tun als Profis nicht sehr viel mehr, als Video­games zu spielen.

Der FIWC Grand Final 2015 hielt für den Sieger Abdulaziz Alshehri aus Saudi-Arabien ausser einer Reise an den FIFA Ballon d’Or 2015 in Zürich das Preisgeld von 20 000 US-Dollar bereit, Julien Dassonville aus Frankreich erhielt 5000 US-Dollar, der drittplatzierte Däne August Rosenmeier 1000 US-Dollar. Rosenmeier gehört den Copenhagen ­Wolves an. Ihre Losung lautet: “Keep on Howling!” Das wird auch Rosenmeier beherzigen, der 2014 noch den Titel errungen hatte.

Der Manager der Copenhagen Wolves, Simon Juul Mortensen, will die besten Spieler der Welt versammeln und damit versuchen, so viele Preisgelder wie möglich zu erringen. “Wir sind gewinnorientiert. Mit ­Rosenmeier haben wir einen Weltmeister in unseren Reihen. Das ist wichtig für uns.”

Dänemark wurde im FIWC 2015 auch durch Lasse Baekkelund ­vertreten. Er ist FIFA-Game-Profi, die aktuelle Nummer 3 seines Landes und Mitglied des Klubs Tricked eSport. Das dänische Fernsehen begleitete Baekkelund und Rosenmeier durch das Grand Final.

Auch etwa die anwesenden französischen Gamer spielen für Klubs.

Der zweitplatzierte Julien Dassonville ist Profi, er stand bei MythiX und dann beim deutschen Klub apeX unter Vertrag, spielt nun für die E-Sport-Struktur Millenium aus Marseille.

Dort befindet sich auch das in der weltweiten Community legendäre Millenium Gaming House, in dem rund 15 Profis leben und trainieren.

Die jährliche Summe der internationalen Preisgelder in der gesamten Gaming-Industrie beträgt insgesamt mehrere Millionen US-Dollar. mpe

VIERTELFINALISTEN Verlierer Sánchez (l.) und Dassonville.

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gekommen zu sein, greift zwar auf die Dienste eines maltesischen Privattrainers zurück.

Doch er sagt auch: “Zwei Stunden Training am Tag sind mehr als genug.”

Das halten die meisten Weltklasse-Spieler so. Mehr Training bringe überhaupt nichts, man werde sonst zu müde, die Konzentration lasse nach. Die Vorstellung vom Gamer, der vor

FEINARBEIT Ein Spieler in seinem Element.

dem Bildschirm seine Tage und Nächte verbringt, erweist sich bei der ElectronicSports-Weltelite als falsch. Im Gegenteil, ohne Liebe zum Fussball kommen die Wenigsten auf die Idee, virtuell Fussball zu spielen, E-Sports zu betreiben. So wird am FIWC Grand Final das Vorurteil vom vereinsamten Nerd durch die Weltklasse-Virtuellfussballer aufgebrochen: Sie verstehen sich als echte Freizeitsportler – und frönen daneben einem elektronischen Hobby.

Zum Exhibition Game, bei dem die Teilnehmer am Morgen des Halbfinaltags gegen die Medienleute richtig Fussball spielen, sind alle da – auch jene, die am Grand Final schon ausgeschieden sind. Mehr als 70 Prozent der Teilnehmer am FIFA Interactive World Cup spielen selber Fussball, mehr als 86 Prozent schauen Fussball, mehr als 70 Prozent gehen ins Stadion. Rosenmeier, 18 Jahre alt und FIWC-2014-Gewinner, spielt in Dänemark auf hohem Niveau Fussball, steht vor dem Schritt in den Halbprofessionalismus.

Neue Kreise erschliessen Seine Funktion als sozialer Integrator beweist “FIFA 15” auch darin, dass das Spiel Menschen

INTER AC TIVE WORLD CUP mit einer Behinderung, die ihnen das Fussballspielen verunmöglicht, den Zugang zu den Emotionen des Fussballspiels öffnet und i­ hnen auch erlaubt, ihr spezifisches Fachwissen unter Beweis zu stellen. Die Vorstellung zumindest, das FIFA-Game halte die jungen Leute vom Fussballplatz nachhaltig fern, ­erweist sich als unzutreffend.

ARTHUR DABILGOU “Weltmeister wird, wer im Turnier genau so spielt wie zu Hause.”

Gegner, der sein Spiel ja ebenfalls gut durchdacht hat, aussichtsreich ­erscheint. Dazu ist die Wahl des richtigen Teams wichtig. In der Qualifikationsphase wählen die 20 Finalisten in der Mehrzahl Brasilien, Argentinien und Portugal. Teams, die über einen überragenden Spieler verfügen: Neymar, Messi beziehungsweise Cristiano Ronaldo. Wobei zumindest

SUBARU SAGANO “Schon die Teilnahme in München ist ein Erfolg für mich.”

In den USA, wo sich das Game seiner ­ uthentizität wegen grosser Beliebtheit erA freut, kommen viele überhaupt erst durch das FIFA-Videospiel dazu, den Fussball verstehen und lieben zu lernen. Die Marktanalysen von EA Sports weisen für die USA ein “riesiges Wachstum” in den vergangenen Jahren aus.

Für die englische Premier League, deren Klubs im FIFA-Game enthalten sind, stellt dieses – nun, da auch die originale Trikot- und Bandenwerbung im Spiel integriert ist – einen Türöffner zu den Märkten der Neuen Welt dar. Wie sollte ein Jugendlicher in den USA sonst von den Stars, den Farben und Marken im englischen Fussball so profund erfahren und sie täglich und freudig um sich haben, wenn nicht mit diesem Videospiel?

Wie Neymar, Messi und Ronaldo Fachwissen ist vonnöten, wenn man dieses Spiel gewinnen will – viel Fachwissen. Damit ist nicht etwa das blosse Trainieren der Auge-­ Hand-Koordination gemeint, das Manipulieren des Controllers mit seinen vielen Reglern und Knöpfen. Vielmehr gilt es, ein Team auf eine Weise zusammenzustellen und die Taktik so zu wählen, dass ein Sieg gegen einen

Der Doppelgänger sieht nicht nur aus wie Cristiano Ronaldo, er bewegt sich auch so. Motion capture macht’s möglich.

ABDULAZIZ ALSHEHRI (WELTMEISTER) “Für gute Leistungen benötige ich Ruhe und positive Gesellschaft.”

die beiden Erst­genannten in der Wirklichkeit dem FIFA-Game alles andere als abgeneigt sind.

Alshehri bevorzugt die Portugiesen. Er spielt Ronaldo gern tief aus den Flügeln an, und zwar hoch, damit der Doppelgänger des CR7 im Strafraum mit dem Kopf zum Ball kommt und – für alle überraschend – nicht etwa nach einem Dribbling oder mit einem platzierten harten Weitschuss trifft. Da nützt es dem Gegner auch nicht sehr viel, dass er sein Team absichtlich hoch stehen lässt und die Option Abseitsfalle einschaltet, denn CR7 ist schnell und sprunggewaltig. Dieser Doppelgänger sieht nicht nur aus wie CR7, er bewegt sich auch so. Motion capture macht’s möglich. Die Bewegungen der animierten Spieler folgen ihren tatsächlichen Vorbildern, so wie sie auch die spezifischen Fähigkeiten teilen. Kraft, Ausdauer, Dribbelstärke, Pass­ genauigkeit oder Schussstärke entsprechen dem, was das Vorbild an statistischen Daten vorgibt.

Kein Wunder, besetzt man sein Team je nach Gegner an einigen Stellen neu und feilt auch an der Taktik, wenn der Gegner oder man selbst zum Torerfolg kommt. ­Rosenmeier findet während des Turniers Zeit zu erläutern: T H E F I FA W E E K LY

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VERPASSTE CHANCE Der Titelverteidiger August Rosenmeier w채hrend des Halbfinales.

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INTER AC TIVE WORLD CUP

CHAMPION 2015 Abdulaziz Alshehri mit der FIFA-Trophäe.

“Ich achte schon darauf, mit welchem Team der Gegner antritt. Obwohl ich natürlich mein eigenes Spiel aufziehen will, passe ich meine Taktik der des Gegners an. Deutschland steht kompakt, ist ein Power-House, kann zum Ende hin noch stark und effizient aufspielen.

Brasilien oder Argentinien haben ihre ­Stärken im Kreativen. Dennoch sind diese Teams alle in etwa gleich stark.”

Nach seinem späten Führungstreffer im Viertelfinale gegen den Italiener Simone Canini (2:1 n.V.) änderte Rosenmeier seine Taktik ­sofort, löste eine Stürmerposition zugunsten einer defensiven auf, stellte das Team auch ­personell schnell um. Ein richtiger Trainer in einem richtigen WM-Viertelfinale hätte womöglich dasselbe getan. Überhaupt ist das Spiel weitgehend wirklichkeitsgetreu. Man vergisst beim Zuschauen auf diesem Niveau leicht, dass es sich nicht um ein echtes Spiel handelt – wenngleich ein Game nur etwa 20 Minuten dauert.

Showdown vor Saalpublikum Nach der Gruppenphase und dem Viertel­ finale standen in München die Halbfinalisten fest: Alshehri, Rosenmeier, der kanadische

Man vergisst beim Zuschauen auf diesem Niveau leicht, dass es sich nicht um ein e­ chtes Spiel handelt.

Grand-Final-Neuling Lyes Ould-Ramoul (18) sowie Julien Dassonville, der bereits an Barcelona 2010, Dubai 2012 und Rio de Janeiro 2014 dabei war. Der 25-jährige Franzose sagte kurz vor seinem Halbfinale im glamourös aufgemachten Volkstheater München, wo der Finalabend stieg: “Das Spiel ändert sich ständig, man muss mit den neuen Versionen Schritt halten, wenn man in der Weltspitze bleiben möchte.”

Das Schritthalten über die Jahre war ausser ihm auch Alshehri und Rosenmeier geglückt – was wohl beweist, dass in ihnen tatsächlich die weltbesten FIFA-Gamer zu sehen sind. Dassonville bezwang mit einer überzeugenden Defensive den Titelhalter Rosenmeier in der vielleicht besten Partie des Grand Final knapp, musste sich in einem mitreissenden Finale dann aber Abdulaziz Alshehri geschlagen geben. Das Publikum im Volkstheater tobte. Alshehri selbst behielt die Fassung. Statt seiner grossen Freude Ausdruck zu verleihen, sagte er auf der ­g ros­sen Bühne: “Ich schied 2012 in der Gruppenphase aus, erreichte 2013 das Halbfinale, jetzt stehe ich als Champion da. Man darf nie aufgeben.” Å T H E F I FA W E E K LY

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B L U E S T A R S / F I F A Y O U T H C U P

So sehen Sieger aus FC Luzerns ­Nachwuchs feiert mit der Trophäe.

Erster Titel für Luzern Am 77. Blue Stars / FIFA Youth Cup in Zürich glänzten die Klubs aus der Schweiz und aus Portugal. Die Trophäe ging an den FC Luzern.

foto-net / Teamfoto

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m Eingang der Sportanlage Buchlern in Zürich versuchen junge Brasilianer ­lachend, sich mit einer Gruppe Jugendlicher aus Schweden zu verständigen, während sie sich auf dem angrenzenden Platz ein Spiel zwischen einem türkischen und einem portugiesischen Team anschauen. So ist das beim Blue Stars / FIFA Youth Cup: Innerhalb weniger Minuten wird deutlich, dass es sich hier um ein grosses internationales Fussballfest handelt. Allerdings stand die 77. Auflage des ­Turniers am Ende ganz im Z ­ eichen der Schweiz.

Nachdem 2014 mit Atlético Paranaense ein ­brasilianisches Team auf dem Siegertreppchen gestanden hatte, kehrte die Trophäe dieses Jahr nach Hause zurück. Überraschenderweise hatte dieses Mal a llerdings nicht der fünfmalige Meister ­ FC Zürich, der unter anderem die Auflagen der Jahre 2012 und 2013 für sich entschieden hatte, die Nase vorn, sondern der Schweizer Rivale FC Luzern. Die beiden Klubs standen sich am Donnerstag im Finale des Wett­ bewerbs gegenüber. Luzern sicherte sich den Sieg und damit den ersten Titelgewinn nach

19 Turnierteilnahmen dank eines Elfmetertors von Luka Sliskovic in der ersten Halbzeit und eines hervorragenden Auftritts von Torhüter Raphael Zbinden im zweiten Durchgang.

Im Spiel um Platz 3 setzte Benfica sich dann mit 2:1 gegen den türkischen Klub Bursaspor durch und der Stürmer Fábio Novo erzielte seinen fünften Treffer in ebenso vielen Spielen. Å

7000 Zuschauer Die grossartige Atmosphäre war es, die F IFA-Präsident Blatter bei seinem Turnier­ ­ besuch am 14. Mai besonders auffiel. Über 7000 Zuschauer verfolgten das Geschehen an diesem letzten Turniertag. “Ich bin angesichts des grossen Interesses für den Juniorenfussball ein glücklicher Präsident. Die Partien sind von Fair Play geprägt und hochklassig. Das ist ein wahres Fussballfest.”

Die Auftritte der Teams aus dem Ausland blieben hinter den Erwartungen zurück, mit Ausnahme von Benfica Lissabon, das unbesiegt blieb, am Ende jedoch trotzdem mit dem 3. Platz Vorlieb nehmen musste. Obwohl die Portugiesen nach der ersten Runde gemeinsam mit dem FC Zürich den besten Angriff ­vor­weisen konnten (neun Treffer), hatten sie in Gruppe B zwei Punkte Rückstand auf den ­Tabellenführer FC Luzern.

Bruno Sassi Das Finalspiel auf T inyurl.com/pdtmtg8

Abschlusstabelle 1.

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Team FC Luzern (SUI) FC Zürich (SUI) Benfica Lissabon (POR) Bursaspor (TUR) Feyenoord Rotterdam (NED) Grasshopper Club Zürich (SUI) Atlético Paranaense (BRA) IFK Göteborg (SWE) Werder Bremen (GER) FC Blue Stars (SUI) T H E F I FA W E E K LY

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BLICK IN DIE LIGEN

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Schottland: Championship

R a nger s vor weiteren Hü rden Peter Eggenberger schreibt über Fussball und lebt in der Schweiz.

400 Derbys zwischen den Glasgower Erzrivalen Celtic und Rangers hat es bereits gegeben. Seit dem Ende der Saison 2011 / 2012 aber müssen die Fans auf ein weiteres Duell in der Meisterschaft warten. Der Grund ist die Zwangsrelegation der Rangers aufgrund ihrer Insolvenz im Frühjahr 2012 in die 4. schottische Liga.

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Gegen Queen of the South wurden die Nerven von Spielern, Trainer und Fans enorm stra­ paziert. Nach einem 2:1-Auswärtssieg ­zitterten sich die Rangers am vergangenen Sonntag mit einem 1:1 vor knapp 50 000 Zuschauern im erstmals in dieser Saison ausverkauften Ibrox-Stadion in die nächste Phase. Vertei­ diger Lee Wallace glich in der 60. Minute die Führung durch den Queen-Top­skorer Derek Lyle aus. Neun Minuten vor Schluss bewahrte der slowenische Stürmer Haris Vuckic mit einem Rettungskopfball auf der Linie die

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Rangers vor der Verlängerung. “Es war eines der stressigsten Spiele in meiner Trainer­ karriere”, gab der Rangers-Coach Stuart McCall, 40-facher schottischer National­ spieler, nach der Partie zu.

Nach dem Hinspiel gegen den Hibernian FC vom 20. Mai kann er erst mal durchatmen.

Dank Toren von Nicky Clark und Kenny Miller gewannen die Rangers zu Hause 2:0 und haben eine gute Ausgangslage für das Rückspiel drei Tage später. Å

Auf seinem langen Weg zurück in die ­P remiership hat der 54-fache Meister am Wochenende eine weitere Hürde überwunden.

Nachdem die Rangers in den ersten beiden Saisons je einen ungefährdeten Aufstieg feiern konnten, fällt ihnen der Schritt zurück in die oberste Spielklasse bedeutend ­schwerer.

Wichtiger Sieg Kenny Miller lässt sich von Fans und Mitspielern für sein Tor zum 2:0 im Playoff-Halbfinale feiern.

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Lee Smith / Action Images

Die Qualifikation in der Championship beendeten die Rangers nach durchwachsenen Leistungen nur auf Rang 3, mit 24 Punkten Rückstand auf den direkten Aufsteiger Heart of Midlothian aus Edinburgh. Damit war klar, dass die Rangers den Aufstieg nur über drei Playoff-Phasen je mit Hin- und Rückspiel im K.-o.-System noch würden schaffen können: zuerst gegen den Vierten der Championship, Queen of the South aus Dumfries, dann gegen den Zweiten der Championship, ­Hibernian Edinburgh, und schliesslich gegen den Zweitletzten der Premiership, den FC Motherwell.

Lionel Messi Einmal mehr Matchwinner beim neuen Meister FC Barcelona.

Spanien: Primera División

Der Spielw iese treu gebl ieb en Jordi Punti ist Romanautor und Verfasser von Fussball-Features in den spanischen Medien.

imago

Messi, immer wieder Messi.

Er kommt kurz vor dem Strafraum an den Ball und spielt einen schnellen Doppelpass mit Pedro, nimmt den Ball mit der Schuhsohle an, legt ihn sich mit einer weiteren sanften Ballberührung ­z urecht und jagt ihn rechts an Oblak vorbei ins Netz. Messi, immer wieder Messi. So fiel am letzten Sonntag der Siegtreffer bei Atlético Madrid (0:1), mit dem gleichzeitig der spanische Meistertitel der Saison 2014/15 besiegelt wurde. Für Barça ist es die fünfte Meisterschaft in den letzten sieben Jahren und die erste für Trainer Luis Enrique und erfolgshungrige Spieler wie Neymar, Suárez, Bravo, Mathieu, Ter Stegen oder Rakitic.

Einmal abgesehen von einem stolz auf­ trumpfenden Messi lag die grösste Tugend

des FC Barcelona darin, dass der Klub es verstanden hat, sich zu erneuern und ­g leichzeitig der ihm eigenen Spielweise treu zu bleiben. Das Erbe Guardiolas lebt in Spielern wie Xavi, Busquets oder Iniesta weiter, in der Defensive konnte sich das Team jedoch steigern und ist auch für andere Optionen offen. Kollektive Konter haben sich dabei zu einer durchschlags­ kräftigen Alternative entwickelt.

Einmal mehr fiel die Titelentscheidung nach einem Tauziehen mit dem unermüdlichen Verfolger Real Madrid. Dieses Kräftemessen lässt sich am besten einordnen, wenn man sich einen Spieltag vor Schluss die Statisti­ ken der europäischen Landesmeister an­ schaut. In England ist der FC Chelsea mit 84 Punkten und 70 Toren Meister geworden.

In Italien hat Juventus Turin 83 Punkte und 67 Tore auf dem Konto. In Deutschland kann Bayern München mit 76 Punkten und 78 Toren aufwarten und in Frankreich stehen für Paris Saint-Germain 80 Punkte und 80 Tore zu Buche. In Spanien ent­ sprechen diese Zahlen in etwa dem Dritt­ platzierten Atlético Madrid, der 77 Punkte und 67 Tore vorzuweisen hat. Den Meisterti­ tel machte der FC Barcelona mit 93 Punkten

und 108 Toren perfekt, während Real Mad­ rid 89 Punkte und 111 Tore vorweisen kann.

Es ist nicht schwierig, festzustellen, dass die Differenz bei den erzielten Toren etwa der Trefferanzahl von Cristiano Ronaldo (45 Ligatore) und besagtem Lionel Messi (41 Treffer) entspricht. Der Wettkampf zwischen diesen beiden Spielern der Super­ lative hat einmal mehr die Meisterschaft entschieden und den Ausschlag mag am Ende die Beziehung der beiden zu ihrem jeweiligen Team gegeben haben. Die Tore von Cristiano waren oftmals Einzelleistun­ gen – Selfies für das Erinnerungsalbum – und sein Verhältnis zu Gareth Bale und Karim Benzema hat sich in kniffligen ­Augenblicken als problematisch erwiesen.

Bei Barça war Messi die Speerspitze des K ­ ollektivspiels, eines gefürchteten Blocks, und auf den Fotos wird er immer gemeinsam mit N ­ eymar und Luis Suárez zu sehen sein. Å

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GEGEN RASSISMUS

Rassistischer Vorfall Touré wird im Spiel bei ZSKA Moskau von einzelnen Zuschauern geschmäht.

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MIT SYSTEM Ein neues System der FIFA soll r­ assistische Attacken gegen Spieler unterbinden. Es fördert die Selbstregulierung unter den Fans.

gegen Rassismus und Diskriminierung, die sie entweder als Mitglieder, Berater oder Organisatoren begleiten.

Beobachter im Stadion Um das FIFA-Spielbeobachtungssystem für Antidiskriminierung vorzustellen, berichtet Touré über unliebsame Erinnerungen. Es geht um den Herbst 2013, als ihm rassistische Rufe von Fans des ZSKA Moskau entgegenschlugen. Vergeblich hatte der rumänische Schiedsrichter Ovidiu Hategan den vierten Spieloffiziellen dazu aufgefordert, eine Stadiondurchsage einzuleiten, um ­weitere Beschimpfungen zu verhindern. Die Reaktion der UEFA in Richtung ZSKA war ein Teilausschluss der Zuschauer für das Heimspiel der Champions League gegen den FC Bayern München.

Touré erzählt eindrücklich, wie Rassismus sich anfühlt, wie er schmerzen kann (siehe dazu auch Artikel rechts). Darüber tauscht er sich mit ehemaligen Spielerkollegen in diversen

imago

A

llein sitzt Yaya Touré im leeren Wembley-­ Stadion, seine Augen wandern noch ­einmal konzentriert durch die Notizen.

Ein Blick auf die Einblendung auf der Anzeigetafel hinter ihm macht klar, ­worüber er gerade nachdenkt: “Say No to Racism”. 12. Mai 2015, der vierfache “Afrikas Fussballer des Jahres” und Profispieler von Manchester City ist in London, um die FIFA bei ihrem nächsten Schritt im Kampf für Vielfalt und Antidiskriminierung zu unterstützen.

Als ihn jemand aus seinen Gedanken reisst und ihn in einen Raum im Stadioninneren führt, warten dort schon seine Diskussionspartner auf dem Podium: der ehemalige ­FIFA-Schiedsrichter Howard Webb, die Vorsitzende des Integrationsausschusses des englischen Fussballverbands Heather Rabbatts, ­P iara Powar vom antidiskriminierenden Fare­ Network, Federico Addiechi, verantwortlich für die FIFA-Abteilung Nachhaltigkeit und die FIFA-Medienchefin Delia Fischer. Eines haben sie alle gemeinsam: die FIFA-Arbeitsgruppe

GEGEN RASSISMUS

Yaya Touré: “Ich möchte den Menschen eine Stimme geben”

Sanktionen können die Folge sein. Strafgelder werden in soziale ­P rojekte umgeleitet.

Tom Dulat / FIFA via Getty Images

Ländern aus, die sich dort gelegentlich mit R assismus konfrontiert sehen. “Trotzdem. ­ ­Passiert so etwas, willst du das Spiel unbedingt fortsetzen. Du willst diesen Leuten nicht die Genugtuung geben, sie hätten gewonnen.”

Deshalb begrüsst Touré das Engagement der FIFA. Denn das neue Spielbeobachtungssystem reagiert auf solche Attacken. Mit Unterstützung des antidiskriminierenden Netzwerks Fare, werden alle Qualifikationsspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ und der Spiele des Konföderationen-Pokals 2017 im Vorfeld analysiert. Spielen, die ein Diskriminierungsrisiko bergen, wird ein speziell ausgebildeter Spielbeobachter zugeordnet, der bei ­Vorfällen Beweismaterial sammelt und dieses in e ­ inem eigenen Spielbericht festhält.

Sanktionen können die Folge sein, allfällige Straf­ gelder werden in soziale, nachhaltige P rojekte umgeleitet. Auch Punktabzüge bis ­ zum Ausschluss einer Mannschaft aus Wett­ bewerben können folgen. “Auf lange Sicht kann so ein System aber auch die Selbstregulierung unter den Fans fördern”, sagt Piara Powar von Fare. Fare setzt ein ähnliches System bereits für die UEFA seit einigen Jahren um.

Bildungsarbeit ist wichtig Die FIFA folgt damit der Resolution gegen ­Rassismus und Diskriminierung des Kongresses 2013 auf Mauritius und den Ratschlägen der Arbeitsgruppe. Dabei ist das Beobachtungs­ system nur ein Teil eines Aktionenpakets, das der Weltverband derzeit für seine Mitgliedsverbände und die WM 2018 in Russland entwickelt. Als beim Anlass im Wembley-Stadion der demnächst erscheinende “FIFA Good Practice Guide” zu Vielfalt und Antidiskriminierung mit praktischen Handlungsvorschlägen ­erwähnt wird, schaltet sich Touré wieder ein.

“Es muss deutliche Sanktionen geben”, fordert er. “Aber Bildungsarbeit ist am Wichtigsten.”

Ein Journalist fragt ihn nach seiner ­Zukunft bei Manchester City. Touré lässt ihn verbal ins Leere laufen wie seine Gegen­ spieler: “Rassismus ist wichtiger als meine Zukunft. Und der Kampf dagegen ist viel ­g rösser als ich.” Å Gerd Dembowski

Mit System gegen Rassismus: Lesen Sie dazu auch die Kolumne von FIFA-Präsident Blatter auf Seite 23.

“A

ls ich zum ersten Mal diskriminiert wurde, war ich schockiert. Ich war noch jünger, daher war das schwer zu verdauen. Bei jeder meiner Ballberührungen wurde ein Gesang angestimmt, es gab Affenlaute – das hat mich sehr verletzt. Später sagte ich mir dann, dass ich dagegen kämpfen und zeigen muss, dass ich stärker bin.

Das Beobachtungssystem ist eine wichtige Sache, zu der ich unbedingt einen Beitrag leisten möchte. Ich war im Zusammenhang mit Diskriminierung und Rassismus bereits an vielen Dingen beteiligt und ich glaube, ich bin jetzt ein Sprachrohr der Menschen. Ich möchte versuchen, ihnen eine Stimme zu geben und dafür zu sorgen, dass sie diese Dinge zum Ausdruck bringen können.

In dieser Sportart ist es sehr wichtig, den Leuten bewusst zu machen, dass wir alle Menschen sind und auch so behandelt werden möchten – auf dem Spielfeld oder wo auch immer wir unserer Arbeit nach­

gehen. Beim Fussball geht es um Zusammenhalt und Freude. Meiner Ansicht nach sollten wir diesen Leuten zeigen, dass sie sich ändern oder mit scharfen Sanktionen rechnen müssen. Ich habe vollstes Vertrauen in die FIFA. Wir wissen, dass es schwer werden wird, aber wir hoffen, den Leuten mit Aufklärung eine gute Verhaltensweise vermitteln zu können. Wir möchten unsere Meinung zum Ausdruck bringen, wir möchten das Leben geniessen.” Å tfw

“Ich sagte mir, dass ich dagegen kämpfen muss.”

Yaya Touré Vierfacher “Afrikas Fussballer des Jahres”.

Name Gnégnéri Yaya Touré Geburtsdatum, Geburtsort 13. Mai 1983, Bouaké, Elfenbeinküste Position Mittelfeld Letzte Stationen 2006–2007 AS Monaco 2007–2010 FC Barcelona seit 2010 Manchester City Grösste Erfolge Spanische Meisterschaft 2009, 2010 Spanischer Pokal 2009 Champions-League-Sieger 2009 Englische Meisterschaft 2012, 2014 Afrikameisterschaft 2015 Nationalteam Elfenbeinküste 91 Einsätze, 18 Tore T H E F I FA W E E K LY

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First Love

Or t: Havanna, Kuba Datum: 13. März 2015 U hrzeit: 14.03 Uhr Fotog ra f: A lexa nd re Meneg h in i

Reuters / Afp

T H E F I FA W E E K LY

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65. F IFA - KONGRE S S

Meilensteine Der FIFA-Kongress ist das oberste Entscheidungsorgan des Weltverbandes. Bei jeder der 64 vorherigen Zusammenkünfte wurden massgebliche Beschlüsse gefasst. Wir blicken im Vorfeld der 65. Auflage am 29. Mai 2015 auf grundlegende Meilensteine zurück.

1964 Mit dem 34. Kongress in Tokio wuchs die FIFA um 20 afrikanische Verbände.

Zusammenkunft der Vertreter der sieben Gründungsmitglieder – Belgien, Dänemark, Frankreich, die Niederlande, Spanien, Schweden und die Schweiz – vom 21. bis zum 23. Mai in der Rue Saint Honoré 229 in Paris. Das Gründungsprotokoll wird unterzeichnet und die ersten FIFA-Statuten werden festgelegt. Einstimmig wählt man den ersten Verbandspräsidenten Robert Guérin (Frankreich).

1910 – 7. Kongress in Mailand (Italien): Über Europa hinaus

fast 20-jähriger Abwesenheit in den Schoss der FIFA zurück.

1960 – 32. Kongress in Rom (Italien): Afrika auf dem Vormarsch Nigeria, Sierra Leone, Uganda, Kenia, Marokko und Tunesien werden in den Weltfussballverband aufgenommen. In diesem Jahr bezieht der Kongress ausserdem eindeutig Stellung gegen Diskriminierung, indem er den Beschluss fasst, Fussballspiele sollten allen Menschen offenstehen – unabhängig von Rasse und Religion.

1988 – 46. Kongress in Zürich (Schweiz): Fair Play bitte Fair-Play-Kampagne der FIFA: Pelé präsentiert die Initiative gemeinsam mit dem damaligen FIFA-Generalsekretär Sepp Blatter, mit der ­Absicht, die Botschaft über die Konföderationen und Mitgliedsverbände zu verbreiten.

1996 – 50. Kongress in Zürich (Schweiz): Eine sechste Konföderation Ratifizierung der Mitgliedschaft des palästinensischen Fussballverbands (170 Stimmen und eine Gegenstimme). Ausserdem wird die

Der FIFA-Kongress – unter der Leitung von ­Präsident Daniel Burley Woolfall aus England – beschliesst die Aufnahme des südafrikanischen Fussballverbands als ersten aussereuropäischen Mitgliedsverband.

Tagesordnung des 65. FIFA-Kongresses vom Freitag, dem 29. Mai 2015, um 9.30 Uhr im Hallenstadion in Zürich

1929 – 18. Kongress in Barcelona (Spanien): Die erste FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ Bereits 23 Mitgliedsverbände sind vertreten, als zum ersten Mal die Ausrichtung der WM vergeben wird. Erster Ausrichter im darauffolgenden Jahr ist Uruguay (1930).

1932 – 21. Kongress in Stockholm (Schweden): Neue Heimat für die FIFA Vergabe der zweiten WM nach Italien. Ausserdem wird beschlossen, den ständigen Sitz der Organisation nach Zürich (Schweiz) zu ­verlegen, wo er sich noch heute befindet.

1946 – 25. Kongress in Luxemburg: Die Rückkehr der Briten Der WM-Pokal wird zu Ehren des damaligen Präsidenten in Jules-Rimet-Pokal umbenannt. Britische Verbände (England, Nord­ irland, Wales und Schottland) kehren nach 22

T H E F I FA W E E K LY

1. Begrüssung 2. Appell und Feststellung der statutengemässen Einberufung und Zusammensetzung des Kongresses 3. Bestimmung der Stimmenzähler 4. Suspension oder Ausschluss eines Mitglieds 5. Genehmigung der Tagesordnung 6. Bestimmung von fünf Mitgliedern zur Prüfung des Protokolls 7. Genehmigung des Protokolls vom 64. FIFA-Kongress – São Paulo, 10. und 11. Juni 2014 8. Ansprache des Präsidenten 9. Tätigkeitsbericht (separate Publikation [Anlage A]) 9.1 Tätigkeitsbericht 2014 9.2 N ächste FIFA-Veranstaltungen 9.3 FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 10. Finanzen (separate Publikation [Anlage B]) 10.1 K onsolidierte Jahresrechnung 2014 und konsolidierte Vierjahresrechnung 2011–2014 10.2 B ericht der Buchprüfungsstelle an den Kongress

10.3 B ericht des Vorsitzenden der Audit- und ComplianceKommission der FIFA 10.4 G enehmigung der konsolidierten Jahresrechnung 2014 und der konsolidierten Vierjahresrechnung 2011–2014 10.5 D etailliertes Budget 2016 10.6 G enehmigung des Budgets 2016 10.7 E rnennung des Buchprüfers für die Vierjahresperiode 2015–2018 11. Strategische und sportpolitische Angelegenheiten und Informationen zu den Beschlüssen des Kongresses 2014 11.1 I nformationen zu Dritteigentum an Spielern 11.2 Z wischenbericht zu Israel / Palästina 11.3 K ampf gegen Diskriminierung und Rassismus 11.4 I nternational Football Association Board (IFAB)/ Schiedsrichterwesen 11.5 F rauenfussball 11.6 F ussballförderung 11.7 M edizin

FIFA

1904 – 1. FIFA-Kongress in Paris (Frankreich): Die Gründung

PRESIDENTIAL NOTE ozeanische Fussballkonföderation (OFC) als ­offizielle Konföderation anerkannt.

2003 – Ausserordentlicher Kongress in Doha (Katar): Neue FIFA-Statuten Erster Kongress mit Vertretern aller Mitgliedsverbände (damals 204). Wichtigster Tagesordnungspunkt ist die einstimmige Ratifizierung der neuen FIFA-Statuten. Zu den bedeutendsten Neuerungen gehört die Umformulierung der Zweckbestimmung der FIFA zur Verdeutlichung der Mission des Weltfussballverbands, nämlich den Fussball fortlaufend zu verbessern und weltweit zu verbreiten, die Einführung eines Ethikreglements ­sowie die genaue Definition der Funktionen, Aufgaben und Pflichten des Präsidenten in Abgrenzung von denen des Exekutivkomitees und des Generalsekretärs.

Mit aller Kraft gegen Rassismus

2011 – 61. Kongress in Zürich (Schweiz): Verpflichtung zum Reformprozess Wiederwahl von FIFA-Präsident Blatter für eine vierjährige Amtsperiode. Sepp Blatter legt dem Kongress eine Reihe von Vorschlägen vor: Good Governance, Transparenz und Nulltoleranz bei Fehlverhalten auf dem Spielfeld und abseits davon. Nach der Versammlung stimmt das Exekutivkomitee einem Prozess zu, der die Schaffung von vier Arbeitsgruppen beinhaltet, die Reformvorschläge erarbeiten sollen.

2012 – 62. Kongress in Budapest (Ungarn): Ratifizierung des Reformprozesses Ja zur Stärkung der FIFA-Ethikkommission, Einrichtung der Audit- und Compliance-Kommission und neuer Sitz für ein weibliches Mitglied im FIFA-Exekutivkommitee.

2013 – 63. Kongress auf Mauritius: Ergänzung der FIFA-Statuten Abstimmung über letztes Paket von Governance-­ Reformvorschlägen. FIFA-Statuten werden ergänzt, um grundlegende Themen wie die Präsidentschaft und das Bewerbungsverfahren für die Ausrichtung der WM weiter zu reglementieren. Å tfw

11.8 “ Handshake for Peace”-Initiative 11.9 F IFA World Football Museum 12. Abstimmung über die Vorschläge auf Änderung der FIFA-Statuten, der Ausführungsbestimmungen zu den Statuten sowie der Geschäftsordnung des Kongresses 12.1 F IFA-Statuten 12.2 A usführungsbestimmungen zu den Statuten 12.3 G eschäftsordnung des Kongresses 13. Wahl von Ersatzmitgliedern der Rechtsorgane 14. Verlängerung der Mandate der ins Exekutivkomitee berufenen weiblichen Mitglieder 15. Prüfung der Vorschläge der Mitglieder und des Exekutivkomitees, sofern diese gemäss Art. 25 Abs. 1 der FIFA-Statuten fristgerecht eingereicht wurden 15.1 V orschlag des palästinensischen Fussballverbands zur Suspension des israelischen Fussballverbands 16. Einsetzung der Vizepräsidenten und der Mitglieder des Exekutivkomitees und Ehrungen 17. Wahl des Präsidenten

I

m Fussball geht es um Sieg und Niederlage. Es geht aber auch um Zusammenhalt, Respekt und Freude am Spiel. Diskriminierung und Rassismus haben in unserem Sport nichts verloren. Dieser Grundsatz ist in unseren Statuten unter Punkt 1, Absatz 3 klar formuliert: “Jegliche Diskriminierung eines Landes, einer Einzelperson oder von Personengruppen aufgrund von Rasse, Hautfarbe, ethnischer, nationaler oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand, sexueller Orientierung oder aus einem anderen Grund ist unter Androhung der Suspension und des Ausschlusses verboten.”

Mit anderen Worten: Der Fussball ist für alle da – unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie oder Religion. Leider haben diese Botschaft noch nicht alle verstanden. Und andere schauen einfach weg, wenn es in den Stadien zu menschenverachtenden Auswüchsen kommt. Das darf nicht sein. Aus diesem Grund setzt die FIFA im Hinblick auf die Qualifikationskampagne der WM-Endrunde 2018 auf ein neues Monitoring-System. Speziell ausgebildete Spiel­ beobachter kommen bei jeder Partie zum Einsatz und rapportieren allfällige Verstösse gegen die Antirassismus- und Antidiskriminierungsregularien innerhalb von 24 Stunden der FIFA-Disziplinarinstanz.

Dabei müssen alle Beteiligten in die Verantwortung gezogen werden. Vor allem sind auch die Spieler in ihrer Vorbildfunktion gefordert.

Denn was die Stars im Scheinwerferlicht machen, wird von den Amateuren und der Jugend an der Basis und von den Zuschauern kopiert.

Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass wir Intensität und Tempo dieser Anstrengungen weiter steigern. Denn letztlich geht die Kraft ­u nseres Sports weit über die Seitenlinie und die Dauer eines Spiels hinaus. Dank der Ausstrahlung und Popularität des Fussballs haben wir die grosse Chance, Menschen zusammenzubringen, Respekt und Verständnis zu vermitteln – Vorurteile und Missverständnisse abzubauen. Wir dürfen diese Chance auf keinen Fall verpassen – und müssen dem Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung die Rote Karte zeigen. Für immer!

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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CHRISTIE RAMPONE

ERFAHRUNG UND WILLE

Wenige Tage vor ihrem 40. Geburtstag wird Christie Rampone mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft in die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ starten. Michael Lewis zeichnet ihre beeindruckende Karriere nach.

Kein bisschen müde Christie Rampone am Algarve-Cup während der Vorbereitung auf die WM. 24

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304 Länderspiele für die USA Dass Rampone so lange und so gut auf höchstem Niveau spielen kann, ist keineswegs dem

Brad Smith / ISI / Corbis

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uch für Christie Rampone bleibt die Zeit nicht stehen. In wenigen Wochen wird die US-amerikanische Spielführerin 40 Jahre alt. Wann sie allerdings die Fussballschuhe an den sprichwörtlichen Nagel hängt, weiss sie selbst noch nicht.

Ihre Gegnerinnen dürften hoffen, dass es lieber heute als morgen so weit ist.

Kurz vor Beginn der dritten Saison der ­National Women’s Soccer League (NWSL) in den USA brachte Randy Waldrum, der Chefcoach von Houston Dash, wohl am besten auf den Punkt, was zahlreiche Gegnerinnen der lang­jährigen US-Nationalverteidigerin und -Spielführerin denken. “In der Nationalmannschaft macht sie hoffentlich noch lange weiter”, so der Trainer über Rampone. “Aber ich hoffe eigentlich, dass sie im Ligabetrieb nicht mehr sehr viel länger dabei bleibt. Wenn sie sich dazu entschlies­sen sollte, noch vor dem Spiel gegen unser Team aufzuhören, dann hätte ich sicher nichts dagegen.”

Waldrum, der mit der Mannschaft aus ­Trinidad und Tobago nur knapp die Qualifikation für die Frauen-WM in Kanada verpasste, bewundert vor allem die Konstanz Rampones.

“Ich sehe keinen ­grossen Unterschied zwischen der Christie Rampone von heute und der von vor zwei ­Jahren. Es liegt einzig an ihr, wie lange sie noch weitermachen will. Irgendwann ist es für jeden von uns so weit. Aber sie wirkt immer noch ­genauso stark wie früher, oder nicht?”

Simon Bruty / Sports Illustrated / Getty Images

Olympia-Gold Rampone lässt sich nach dem Finalsieg gegen Brasilien feiern (August 2008).

Zufall zu verdanken. Neben der Tatsache, dass sie grösstenteils von schwereren Verletzungen verschont blieb, ist sie eine begnadete Athletin, die sich immer in Topform gehalten hat.

Entsprechend ist es auch kein Zufall, dass ­ ­Rampone bislang 304 Länderspiele bestreiten konnte und damit einzig hinter ihrer früheren Teamkameradin Kristine Lilly liegt, die ihre Karriere 2010 mit dem Weltrekord von 352 Partien für das US-Team beendete.

“Ich habe Christie beim Training beobachtet, als sie all diese Fitnesstests absolviert hat, und sie hat sich grossartig geschlagen”, bestätigt auch US-Nationaltrainerin Jill Ellis.

“Physisch ist sie noch voll auf der Höhe und mental sowieso. Und auf dem Platz bewegt sie ja weiterhin eine ganze Menge. Ich würde ­keine Spielerin auswählen, bei der ich nicht sicher wäre, dass sie ihre Leistung bringt. Sie hat es sich verdient.”

Am 24. Juni, also zwei Tage vor dem WM-Viertelfinale, wird Rampone 40 Jahre alt.

Damit könnte sie eine der wenigen Spielerinnen werden, die nach dem Durchbrechen dieser Altersbarriere noch bei einer WM-Endrunde im Einsatz waren.

Keine Sonderbehandlung Seit 2013 spielt die Verteidigerin für den Sky Blue FC. Und obgleich sie kürzlich von Rückenproblemen geplagt wurde, stand sie beim Auftaktspiel der neuen NWSL-Saison am 11. April in der Startaufstellung und konnte so zum 1:0-Auswärtssieg bei Titelverteidiger FC Kansas City beitragen. “Im Trainingslager habe ich genau dasselbe gemacht wie alle anderen”,

“Ich würde keine Spielerin auswählen, bei der ich nicht ­s icher wäre, dass sie ihre Leistung bringt.”

Jill Ellis, Coach USA

­ rzählt sie. “Es gab keinen Tag Sonderurlaub e wegen meines Alters und auch keinen einzigen Sprint weniger.” Das Wichtige seien vor allem die Erholungsphasen. “Wenn man jung ist, dann denkt man nicht an Pausen. Man kommt vom Training nach Hause und ist gleich wieder auf den Beinen und geht beispielsweise auf Einkaufstour ... Was das angeht, wird man ­etwas gesetzter. Man weiss, wann man sich ­zurücklehnen und wann man sich anstrengen muss. Genau hier setzt die Erfahrung ein.”

Ursprünglich hatte Rampone gar nicht die Ambition, in der Nationalmannschaft zu ­spielen, geschweige denn, die Messlatte derart hoch anzusetzen. “Nachdem ich mich mental an das Reisen, den Konkurrenzdruck und die nötige Fitness gewöhnt hatte, wurde alles etwas leichter. Mit den Jahren wurde ich

immer selbstbewusster. Ich war wohl so etwas wie ein Spätzünder und wollte daher so lange wie möglich spielen.”

Polysportives Multitalent Rampone wuchs in Point Pleasant im US-­ Bundesstaat New Jersey auf und holte schon in ihrer Jugend zahlreiche Auszeichnungen in verschiedenen Sportarten. Besonders beeindruckend: Sie war die erste Sportlerin, die im Basketball, Fussball und Feldhockey jeweils die Torschützenliste der Shore Conference anführte. Im Basketball tat sich Rampone besonders hervor. Während ihrer Zeit an der High School brachte sie es auf insgesamt 2190 Punkte und stellte als Aufbauspielerin der Monmouth ­University mehrere Rekorde auf.

Im Fussball zog sie die Aufmerksamkeit des damaligen US-Nationaltrainers Tony DiCicco auf sich und wurde zu einem Trainingslager eingeladen. Rampone gibt zu, dass sie damals die Geschicke des Teams nicht verfolgte und nicht viele ihrer berühmten Teamkameradinnen kannte – weder Michelle Akers, die als ­defensive Mittelfeldspielerin und Stürmerin gleichermassen glänzte, noch die Vollblutstürmerin Mia Hamm. “Ich bin immer gleich von einer Sportart zur nächsten gewechselt und war dadurch ­eigentlich immer abgelenkt. Ich habe nie innegehalten und mich damit beschäftigt, wer da sonst noch so spielt. Damals gab es keinen Frauen­fussball im Fernsehen. Als ich 1997 zum Team stiess, hatte ich zwar die meisten Namen schon einmal gehört, aber ich wusste nichts ­darüber, wer sie waren oder wie sie spielten. Mia war Stürmerin. Michelle war Mittelfeldspielerin T H E F I FA W E E K LY

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CHRISTIE RAMPONE

Nachwuchshoffnung Christie Rampone mit Tochter Reece.

Name Christie Rampone Geburtsdatum, Geburtsort 24. Juni 1975, Fort Lauderdale, USA Position als Spielerin Verteidigung Vereine als Spielerin 1997 Central Jersey Splash 1998 New Jersey Lady Stallions 2001–2003 New York Power 2009–2010 Sky Blue FC 2011 magicJack seit 2013 Sky Blue Nationalteam 304 Einsätze, 4 Tore Weltmeisterschaft 2015 Gruppenspiele: Australien (8. Juni), Schweden (12. Juni), Nigeria (16. Juni)

Furcht vor dem Unbekannten Es gab also zahlreiche Umstellungen für Rampone. “Von einem Moment zum nächsten hat sich mein Leben verändert”, sagt sie. “Früher hatte ich mich nie nur auf eine Sportart konzentriert. Jetzt plötzlich stand nur noch eine Sportart im Mittelpunkt, diese aber auf höchstem Niveau. Es war eine Phase der völligen Neuausrichtung, in der ich auch von der ­Stürmerin zur Verteidigerin wurde. Alles war neu und gleichzeitig auch sehr aufregend. Ich hatte zwar die nötigen Anlagen, um auf diesem Niveau zu spielen, aber ich war noch nicht ganz so weit. Mein Abschluss und meine Ballannahme mussten besser werden. Ich musste mich auf den Fussball konzentrieren und alle anderen Sportarten aufgeben, um die bestmögliche Fussballerin zu werden.”

Rampone gibt zu, dass es durchaus einschüchternd wirkte, mit der Fussballelite des Landes zu trainieren: “Es war wohl die Furcht vor dem Unbekannten”, meint sie. “Ich wusste noch nicht so genau, worauf ich mich einliess, denn die Kommunikation lief damals noch nicht sehr gut. Beim ersten Treffen sah sich das 26

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Allen Eyestone / The Palm Beach Post

und Stürmerin. Aber ich hatte keinen Schimmer davon, wie sie Fussball spielten, bis ich mit ­ ­ihnen auf dem gleichen Spielfeld stand und ­neben ihnen spielte”, erzählt Rampone.

Im Januar 1997 beschloss sie, das College-Basketballteam zu verlassen, um mit der US-Frauen-Nationalmannschaft zu trainieren.

Sie zeigte beeindruckende Leistungen und blieb – aber nicht als Stürmerin, wie in ihrer bisherigen Karriere, sondern als Verteidigerin.

CHRISTIE RAMPONE

WM 2011 Rampone beim 2:0-Sieg gegen die Republik Korea.

sampics Photographie

Team gerade noch einmal die Höhepunkte auf dem Weg zum Gewinn der Goldmedaille 1996 an. Und ein paar Minuten später begann für uns alle das Trainingslager. Ich stand noch ­völlig unter dem Eindruck des Clips. Es war einfach überwältigend und auch einschüch­ ternd. Hier waren die besten Spielerinnen der Welt vereint. Was hatte ich dort zu suchen?

Damals habe ich alle möglichen Emotionen empfunden.”

Zwischen Profisport und Familie In ihrem ersten Jahr saugte Rampone wie ein Schwamm alles auf. Sie schaute und hörte zu und versuchte ihre Aufgaben zu erfüllen.

“Da hast du in der Mittelschule und auf dem College zu den besten Spielerinnen gehört und dann stehst du plötzlich mit all diesen ­Top­spielerinnen auf dem Feld. Du musst aus ­deinen Fehlern lernen. Es läuft nicht immer alles, wie du willst. Ich musste mich anpassen.

Aber mir wurde klar, dass ich genau das tun wollte. Also habe ich alles gegeben, um den Sprung ins Team zu schaffen.”

Und es gelang ihr. Zunächst als Reserve­ spielerin, dann als Aussenverteidigerin. Als die erfahrenen Innenverteidigerinnen Joy Fawcett und Carla Overbeck ihre Karrieren beendeten, rückte Rampone auf diese Position und gehört seitdem zum harten Kern der Mannschaft.

1999 wurde sie Weltmeisterin, 2011 Vizewelt­ meisterin. Zudem nennt sie drei Olympische Goldmedaillen (2004, 2008, 2012) und eine ­Silbermedaille (2000) ihr eigen.

Um Rampones Leistungen und ihre ­Beständigkeit wirklich würdigen zu können,

muss man sich zudem vor Augen halten, dass sie auch noch Mutter zweier Töchter ist. Rylie ist neun Jahre alt, ihre kleine Schwester ­Reece fünf. Das allein ist eigentlich schon ein Vollzeitjob. Ihr Ehemann Chris unterstützt sie nach Kräften, doch es ist nicht immer ­einfach, wenn die Mutter oft für längere Zeit verreist ist. “Meine Kinder verstehen durch­ aus, was Mami macht”, so Rampone. “Sie spielen Fussball und Basketball, gehen zur Gymnastik oder zum Tanzen. Sie sind sehr aktiv. Mit der heutigen Technologie gibt es ja glücklicherweise die Möglichkeit, sich ­jeden Tag zu sehen, selbst wenn man nicht im gleichen Land ist.”

WM-Titel als krönender Abschluss Es klingt zwar unglaublich, doch die letzte ­E hrenrunde der US-Amerikanerinnen mit dem Pokal der Frauen-WM ist bereits 16 Jahre her.

Sie haben vier der fünf bisherigen Olympischen

“Man erinnert sich an die Gefühle nach der Niederlage.

Darauf kann und muss man aufbauen.”

Christie Rampone

Fussballturniere gewonnen, die letzten drei in Folge. Sie sind das einzige Team der Welt, das bei den Frauen-Weltmeisterschaften und Olympischen Fussballturnieren stets mindes­ tens auf dem 3. Platz landete. Der Wille, noch­ mals die Siegermedaille zu bekommen, ist also ein grosser Motivationsfaktor.

Ein weiterer ist die Niederlage im Finale von Deutschland 2011 gegen Japan. “Das ver­ gisst man nie”, so Rampone. “Das behält man einfach immer im Hinterkopf – was passiert ist, wie es passiert ist, und was man tun kann, da­ mit so etwas nicht wieder passiert. Man erin­ nert sich an die Gefühle nach der Niederlage.

Darauf kann und muss man aufbauen, man muss noch stärker werden und in solchen Spie­ len die bestmögliche Leistung bringen. Aber man darf es auch nicht zu emotional sehen.”

Es sagt durchaus etwas über Rampone, dass sie nicht nur die Gold- sondern auch die Silbermedaillen mitbringt, wenn sie zu Veran­ staltungen mit jungen Spielerinnen und Trai­ nerinnen geht, um über den Fussball und über ihre Karriere zu sprechen. “Das ist auch für die Kinder eine Lektion”, meint sie. “Ich blende die Silbermedaillen nicht aus. Sie waren ein Teil meiner Karriere. Sie bauen dich auf und machen dich stärker. Der Weg dorthin ist ­ ­genauso lang und beschwerlich. Ich bin auf ­jeden Fall stolz darauf.”

Doch selbstverständlich würde sich Ram­ pone sehr gern noch einmal bei einer ­Siegerehrung eine Goldmedaille um den Hals hängen lassen, bevor sie ihre Fussballschuhe an den Nagel hängt – wann immer es denn so weit sein mag. Å T H E F I FA W E E K LY

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FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Andorra FIFA-Kürzel: AND Kontinent: Europa Hauptstadt: Andorra la Vella

Drei müssen’s sein Sarah Steiner

Mario Wagner / 2Agenten

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er Hattrick! Drei Tore, ein Spieler, eine Halbzeit. Lupenrein ist er dann, so sagt man. Es ranken sich viele Geschichten um den Ursprung des Begriffs. Die plausibelste ist, dass er aus dem Cricket-Sport stammt. Im Jahr 1858 gelang es Heathfield Harman Stephenson auf dem Hyde Park Ground in Sheffield als erstem Werfer, drei aufeinanderfolgende Würfe in drei Wickets umzuwandeln. Als Auszeichnung für dieses Kunststück (“Trick”) erhielt er einen Hut (“Hat”) geschenkt.

Statistisch gesehen gelingt die sportliche Höchstleistung im Fussball nur alle 300 Spiele – eine wahre Seltenheit also. An Weltmeisterschaften etwa gab es erst acht an der Zahl.

Den ersten realisierte der Deutsche Edmund Conen am 27. Mai 1934 gegen Belgien (Endstand 5:2). In der 66., 70., 87. Minute machte er für die N ­ ationalelf alles klar und schoss sein Team ins Viertelfinale. 1958 gelang Pelé das gleiche Kunststück gegen Frankreich, mit demselben Ergebnis (5:2). Er ebnete der Seleção den Weg in das WM-Finale und ­d amit zum Titel. Und auch 1986 sorgte ein Hattrick für grosse ­D iskussionen: England war wenig verheissungsvoll ins Turnier gestartet, verlor gegen Portugal, spielte gegen Marokko nur 0:0 und stand kurz vor dem Ausscheiden. Im Zentrum der Kritik stand Gary Lineker. Er wurde als “Sportwagen im Leerlauf” verhöhnt. Doch ­genau er fasste sich

im letzten Gruppenspiel gegen Polen ein Herz und führte sein Team mit drei Toren zum Sieg und somit ins Achtelfinale.

England war nun auch dieses Jahr wieder Schauplatz eines Hattricks. Und was für ­eines. Beim 6:1-Kantersieg von Southampton gegen A ­ ston Villa steuerte Sadio Mané drei Tore bei – und stellte eine neue Bestmarke auf: Der senegalesische Nationalstürmer traf zwischen der 13. und der 16. Minute in 176 ­ S ekunden dreimal. In so kurzer Zeit schaffte das in der Premier L ­ eague noch keiner. “Das war der schönste Moment in meiner bisherigen Karriere. Mit d ­ iesem Ball werde ich jeden Tag zu Hause spielen”, strahlte der 23-Jährige mit dem Spielgerät unter dem Arm. Lob gab es für den S ­ türmer auch von Gary Lineker: “Mané ist eine ständige Gefahr. Er spielt ohne Furcht und hat Power.” Å

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 468 km² Höchster Punkt: Alt de Comapedrosa 2942 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: –

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 204. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 138. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

LET Z TE RESULTATE Männer: Andorra - Bosnien und Herzegowina 0:3 28. März 2015 Frauen: Andorra - Georgien 0:7 9. April 2015

FIFA-INVES TITIONEN Seit 2005:

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

USD 2 750 000 T H E F I FA W E E K LY

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C O U N T D OW N K A N A DA 2015: N O C H 15 TAG E

Laurence Griffiths / Getty Images

Siegermentalität Ihre Erfahrungen in den USA haben Eniola Aluko geprägt und sie ­selbst­bewusster werden lassen.

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Das neue Selbstvertrauen Die Hoffnungen der englischen Frauen-Nationalmannschaft ruhen auf den Schultern von Eniola Aluko. Die 28-Jährige will in Kanada der Fussballwelt beweisen, dass ihr Team auf dem höchsten Level bestehen kann.

A

ls die Engländerin in der Nähe des ­Mittelkreises in Ballbesitz kam, bestand eigentlich gar keine Torgefahr. Doch sie drehte sich, wich zwei Gegnerinnen aus und setzte zu einem beherzten Sololauf bis zur Strafraumgrenze an. Dann zog sie mit einer eleganten Körpertäuschung nach innen, liess zwei weitere Gegnerinnen stehen und drang in den Strafraum ein. Hier legte sie sich den Ball noch einmal kurz vor, tanzte eine letzte Gegnerin aus und beförderte die Kugel mit einem tollen Heber über die Torhüterin hinweg in die Maschen.

Die Fans hatten Eniola Aluko erlebt, ­Englands grosse Hoffnung für die FIFA Frauen­-Weltmeisterschaft™, die diese tolle Einzelleistung im März beim Cyprus Cup im letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande ablieferte.

Das Turnier bot die letzte grosse Möglichkeit zum Aufwärmen und England setzte sich im Finale gegen WM-Gastgeber Kanada durch.

Aluko meint indes, dies sei nicht einmal ihr schönstes Länderspieltor gewesen. 2009 startete sie im Viertelfinale der UEFA-Frauen-­ Europameisterschaft gegen Finnland einen Sololauf an der Mittellinie, liess ebenfalls zahlreiche Gegenspielerinnen hinter sich und schloss ihren Vorstoss mit einem mindestens ebenso sehenswerten Treffer ab.

Angesichts solcher Leistungen ist es kein Wunder, dass die englische Nationalmannschaft mit Glücksbringer Aluko voller Selbst­ bewusstsein nach Kanada aufbricht. Bei den letzten beiden Turnieren waren die Engländerinnen mit ihrer Beteiligung jeweils bis ins ­Viertelfinale vorgestossen, wo sie 2007 an den USA und 2011 an Frankreich scheiterten. Für Aluko besteht allerdings ein Unterschied zwischen den damaligen Teams und dem jetzigen: “Oft ist es einfach eine Frage des Selbstvertrauens”, meint sie und bekräftigt zudem, dass sie selbst mittlerweile zu einer besseren Spielerin herangereift ist.

NOCH 15 TAGE

In der Form ihres Lebens Die Zahlen sprechen in der Tat eine deutliche Sprache: Unter der vorherigen Trainerin Hope Powell erzielte Aluko 13 Tore in 60 Spielen. In den ersten 26 Partien seit der Amtsüber­nahme durch Mark Sampson brachte sie es auf 19 Tore. “Als Mark zu uns kam, gab es schon bald einen internen Konkurrenzkampf um die Plätze. Mir war klar, dass ich mich steigern und meine Leistung bringen musste, um meinen Platz im Team zu behalten”, so Aluko.

“Wenn die Bälle dann reingehen, kommt das Selbstvertrauen von ganz allein. Ich versuche, weitere Kleinigkeiten an meiner Spielweise zu verbessern, ­meine Schnelligkeit zu nutzen, mich von den Gegnerinnen zu lösen und mehr Torchancen herauszuspielen. Ich bin zwar ­b esser in Form als je zuvor, aber ich muss ­weiterhin hart trainieren.”

Aluko kennt es nicht anders: Geboren in Nigeria, wuchs sie in Birmingham auf und hat in den vergangenen acht Jahren ihre Fussballkarriere und ihr Studium erfolgreich unter einen Hut gebracht. Kürzlich hat sie ihren ­ ­Abschluss gemacht und ist nun Anwältin in den Bereichen Sport und Unterhaltung. Während ihrer drei Spielzeiten in der amerikanischen Frauen-Profiliga ruhte ihre juristische Ausbildung, doch diese Zeit war wichtig für ihre fussballerische Entwicklung. “Ich war schon immer überzeugt, dass ich es als Profi schaffen kann, doch der Wechsel in die USA hat mich regelrecht verwandelt”, so Aluko.

Im Dezember 2012 wechselte sie zu den Chelsea Ladies. Dank ihrer Cleverness wird sie in ganz England geschätzt. In der vergangenen Saison war sie als erste weibliche Expertin in der BBC-Fussballsendung “Match of the Day”.

China. “Die Frauenfussballszene hat sich sehr verändert. Jetzt ist es tatsächlich ein globales Ereignis. Es wird die grösste Frauen-WM aller Zeiten.”

Der Gewinn des Cyprus Cup und Tore wie nach dem tollen Sololauf gegen die Niederlande geben Aluko viel Selbstvertrauen. Dennoch achtet sie darauf, keine unerreich­baren Ziele anzupeilen. “Das Selbstvertrauen in unserem Team ist gesund, aber wir dürfen nicht abheben”, meint sie. “Wir w ­ issen, was wir können und dass wir auf dem höchsten L ­ evel bestehen können. Wir wollen dieses Mal weiter als bis ins Viertelfinale kommen und können dabei hoffentlich mit guten ­Leistungen glänzen.” Å Ben Lyttleton

“Wir wissen, was wir können” Die bevorstehende FIFA Frauen-Weltmeisterschaft dürfte für Aluko eine ganz andere Erfahrung werden als ihre erste, vor acht Jahren in T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

T

H

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N

Brighton, England

1963

Fox Photos / Getty Images

Die Spieler des Luton Town FC geniessen ihren freien Tag auf Ausflugsbooten.

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T H E F I FA W E E K LY

ZEITSPIEGEL

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Zillertal, Ă–sterreich

2014

imago

Die Mannschaft von Werder Bremen betreibt auf einer River-Rafting-Tour Teambuilding.

T H E F I FA W E E K LY

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Jeder Moment zählt

Rückfahrkamera - Display System Gekühltes Handschuhfach

Flaschenhalter hintere Tür

Der Neue Dieses Modell ist eventuell nicht verfügbar in Ihrem Land.

THE ART OF FOOTBALL

Mord auf der Geschäftsstelle Ronald Düker

Z I TAT E DER WOC HE

“Messi und Ronaldo sind zwei Spieler im Wettstreit darum, wer der Beste ist – genau wie John McEnroe und Björn Borg oder Roger Federer und Rafael Nadal.

Mich zu fragen, wer der Beste sei, ist, als würde man mich fragen, ob ich meine Mutter oder meinen Vater mehr liebe!”

Alessandro Del Piero

I

n Ländern, in denen Weihnachten die wichtigste ­Feier im Jahr ist, freut sich jedes Kind auf das Fest der Geburt Jesu Christi. Nicht so Scott Manson, aber der ist ja auch gar kein Kind mehr. “Ich hasse Weihnachten”, sagt der Co-Trainer des berühmten Klubs London City. “Ich bin 40 Jahre alt, und ich hasse es schon ­m indestens mein halbes Leben lang.”

Wie der Verein, bei dem er arbeitet, handelt es sich bei Scott Manson um Fiktion. Beide existieren nur in einem ­ Roman, genauer gesagt, im Thriller ­ “January Window” des aus Schottland ­ stammenden Bestsellerautors Philip Kerr.

Warum aber hegt Scott Manson einen ­solchen Groll auf das Weihnachtsfest?

Weil es eben, zumindest wenn man in seinem Beruf arbeitet, alles andere als ­beschaulich ist. Gerade zu Weihnachten ist der Spielplan der englischen Kicker so vollgestopft wie sonst nie. Weihnachten heisst zum Beispiel: “Frühmorgendliches Training auf gefrorenen Plätzen, schmerzenden Abduktoren, die nicht genügend Zeit zum Regenerieren haben, betrunkene Fans, die Übermenschliches von ihrem Team verlangen.”

Wenn also die anderen gemütlich vor dem prasselnden Kamin sitzen, müssen die Fussballer schuften und leiden – drei Spiele in sieben Tagen, das sei, so klagt der Co-Trainer, der reinste Ironman. Und noch etwas: Wie der Buchtitel “January Window” schon sagt, schlägt um die Weihnachtszeit auch stets die grosse Stunde des Transfergeschäfts. Das Zeitfenster, in dem die grossen Deals über den

“Ich würde ihn mit einem Wort Tisch gehen, ist geöffnet. ­M illionen sind im Spiel.

Philip Kerr hält sich in vielen Dingen an die Realität. Und doch g ­ eschehen in diesem T ­ hriller, der so spannend ist, dass man ihn am liebsten in einem Zug lesen ­möchte, auch Dinge, die im wirklichen Leben noch nicht ­vorgekommen sind. Der Teammanager von London City wird ermordet im ­Stadion aufgefunden. Was den Vereins­ präsidenten in helle Aufregung versetzt und Scott Mansons Winter nun so richtig verhagelt: Ausgerechnet der Co-Trainer soll nämlich diesen Mord aufklären, und er soll es aus irgendwelchen Gründen u nbedingt tun, bevor die Polizei dem ­ ­K iller auf die Spur kommt.

Als Belohnung verspricht ihm der ­P räsident die Erfüllung seiner kühnsten Träume. Manson würde dann selbst den Posten des ermordeten Chefcoaches ­einnehmen. So kommt es, dass aus dem Co-Trainer ein Privatermittler wird.

Wie gesagt: Viele Details scheint ­Philip Kerr der Realität des Fussballgeschäfts ­abgeschaut zu haben. Sein Krimi ist trotzdem kein Schlüsselroman. Er zeigt, wie sehr das schönste Ballspiel der Welt die Fantasie beflügeln kann, auch die literarische. Spätestens seit Agatha Christies “Mord im Orient-Express” weiss man ja, dass gerade der Kriminalroman von einem begrenzten Personal profitieren kann.

Wenn in einem relativ überschaubaren Umfeld alle möglichen Verdächtigen versammelt sind, dann kann es spannend werden. So spannend wie beim Spiel über 90 Minuten. Å

­b eschreiben: Liverpool. Er kümmert sich sehr um seine Leute. Er liebt seine Stadt. Er hatte zahlreiche Gelegen­ heiten, von hier zu prestigeträchtigen Klubs zu wechseln. Aber Liverpool ist seine Heimat. Was Steven dieser Stadt gegeben hat, hat ihr kein Politiker, kein Hospital, keine lokale Wohltätigkeits­ organisation gegeben.”

Brendan Rodgers über Steven Gerrard

“Guardiola sagt, die Saison sei vorbei.

Er verun­s ichert die Mannschaft.

Die Mannschaft hat nicht mehr diese ­S tabilität, diese Sicherheit und diese Ausstrahlung, die sie über acht Monate gezeigt und mit der sie ­F ussball-Deutschland begeistert hat.

Die Mannschaft verliert ein b­ isschen den Glauben an den Trainer.”

Lothar Matthäus über Pep Guardiola T H E F I FA W E E K LY

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FIFA PARTNER

TURNING POINT

“Ich habe in der Mine um mein Leben gekämpft” 70 Tage lang war der chilenische Mittelfeldspieler Franklin Lobos beim Grubenunglück von San José verschüttet. Die Schuld gab er einer Fussballverletzung.

Patricio Miranda / fotogloria

Z

usammen mit 32 Arbeitskollegen war ich 2010 in der Grube von San José verschüt­ tet. In einer solchen Situation, in der du nicht weisst, ob du überlebst oder nicht, ist es völlig normal, dass deine Gedanken in die Vergangenheit wandern – zu den denkwürdigen Augenblicken in deinem Leben.

Für mich ist das ein Tag im Jahre 1986. Ich spielte für Deportes Antofagasta in der ersten chile­n ischen Liga und gehörte zu den besten Torschützen. In den Zeitungen stand geschrie­ ben, dass ich in die chilenische Nationalmann­ schaft berufen werden sollte – mein Traum seit frühester Jugend. In der Partie gegen Universi­ dad Católica wurde ich mitten in der Schuss­ bewegung von einem Verteidiger hart angegan­ gen. Ich erinnerte mich, wie ich fassungslos auf mein gebrochenes Bein schaute und dabei den Schiedsrichter hörte, der mich aufforderte, auf­ zustehen. Es war so schmerzhaft. Nicht nur, weil mein Bein wirklich weh tat, sondern weil ich sofort wusste, was da gerade passiert war.

Hätte ich mich an diesem Tag nicht verletzt, wäre ich in die Nationalmannschaft berufen worden. Da bin ich mir sicher. Der Coach hatte mich beobachtet. Ich hatte es verdient. Ohne die Verletzung wäre ich vielleicht für eine ­ordentliche Summe transferiert worden und hätte im Ausland spielen können. Und was ich vor allem dachte: Hätte ich mich nicht verletzt, wäre ich nicht hier unten gelandet, verschüttet in dieser Grube. Ich war überzeugt, dass ich wegen dieser Verletzung da feststeckte. Ich ­ ­verfluchte jenen Tag im Jahr 1986.

Doch die Erinnerung hat mir da unten auch geholfen. Denn als ich mit meinem gebroche­ nen Bein aus Santiago zurückkam, warteten meine Frau und meine Tochter auf mich. Ich war gebrochen – im wortwörtlichen, aber auch im übertragenen Sinn. Meine Frau erkannte das sofort. Sie sah mich an und sagte: “Du

musst jetzt kämpfen. Du liebst den Fussball, er ist dein Leben. Jetzt musst du darum kämpfen.”

Es hat neun Monate gedauert, bis ich wieder spielen konnte. Das war eine schwere Zeit. Der Klub hatte nicht genügend Mittel, um meine Behandlung zu finanzieren. Ich habe mir selbst Übungen ausgedacht und im Hinterhof trai­ niert. Schliesslich bin ich wieder in den Profi­ fussball zurückgekehrt, aber es war nicht mehr dasselbe. Ich war nicht mehr derselbe Spieler.

Ich wurde nie in die Nationalmannschaft beru­ fen und in den Zeitungen fand ich keine Beach­ tung mehr. Ich bin nie ins Ausland gewechselt.

Doch zumindest habe ich aus dieser Verletzung etwas gelernt, nämlich zu kämpfen.

Und genau das habe ich auch unten in der Mine getan. Ich habe bis zum Tag meiner Ret­ tung um mein Leben gekämpft. Wir waren 70 Tage lang verschüttet, bis wir endlich befreit wurden. Å Aufgezeichnet von Ben Lyttleton

Name Franklin Erasmo Lobos Ramírez Geburtsdatum, Geburtsort 2. Juni 1957, Copiapó, Chile Position Mittelfeldspieler Stationen als Spieler 1982 Deportes Antofagasta 1983–1985 CD Cobresal 1986–1987 Deportes Antofagasta 1988–1989 CD Cobresal 1990–1991 Deportes La Serena 1993 Santiago Wanderers 1993 Municipal Iquique 1994 Unión La Calera 1995 Regional Atacama Nationalteam Chile Olympia-Auswahl

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

T H E F I FA W E E K LY

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W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Deutschland (unverändert) keine keine 3 kein Team mit mehr als einem Spiel Russland (+ 47 Punkte) Suriname (+ 14 Ränge) Montenegro (– 34 Punkte) Mauretanien (– 9 Ränge)

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Letzte Aktualisierung: 7. Mai 2015 Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

1 Deutschland

0 1687

55 Gabun

0

583

109 Kuba

0

298

163 Guyana

-8

128

2 Argentinien

0 1494

56 Mali

0

578

110 St. Vincent und die Grenadinen

6

291

163 Bhutan

0

128

3 Belgien

0 1457

57 Albanien

0

575

111 Sudan

-1

288

165 Dominica

12

121

4 Kolumbien

0 1412

57 Republik Korea

0

575

112 Libyen

-1

281

166 Malaysia

-2

120

5 Brasilien

0 1372

59 Südafrika

1

553

112 St. Kitts und Nevis

-1

281

167 Puerto Rico

-1

119

6 Niederlande

0 1301

60 Sambia

-1

552

114 Namibia

-1

279

168 Jemen

2

117

7 Portugal

0 1221

61 Äquatorial-Guinea

0

549

115 Kanada

-1

277

169 Hongkong

-2

116

8 Uruguay

0 1176

62 Republik Irland

0

546

116 Aserbaidschan

-1

264

169 Bangladesch

-2

116

9 Schweiz

0 1135

63 Peru

1

532

117 Kenia

0

258

171 Grenada

-6

113

10 Spanien

0 1132

64 Australien

-1

531

118 Dominikanische Republik

0

257

172 Montserrat

-1

107

11 Frankreich

0 1127

65 Trinidad und Tobago

0

519

119 Niger

0

252

173 Pakistan

-1

106

12 Rumänien

0 1086

66 Burkina Faso

0

517

120 Moldawien

1

245

174 Amerikanische Jungferninseln

-1

104

13 Italien

0 1085

67 Bulgarien

0

505

121 Lesotho

1

242

175 Neukaledonien

-1

101

14 England

0 1030

68 Vereinigte Arabische Emirate

0

501

122 Burundi

1

237

176 Guam

-1

97

15 Costa Rica

0 1016

69 Venezuela

0

495

123 Simbabwe

0

235

176 Swasiland

-1

97

16 Chile

0 1002

70 Norwegen

0

491

124 Vietnam

1

229

178 Laos

0

88

17 Kroatien

0

977

71 Uganda

1

485

125 Syrien

1

225

179 Kambodscha

0

86

18 Tschechische Republik

1

923

72 Usbekistan

1

476

126 Kuwait

1

224

179 Chinese Taipei

0

86 70

19 Slowakei

1

920

73 Ruanda

1

474

127 Liechtenstein

1

219

181 Nepal

0

20 Algerien

1

917

74 Jamaika

1

466

128 Bermuda

1

217

182 Brunei Darussalam

1

69

21 Wales

1

916

75 Montenegro

-5

457

129 Mauretanien

-9

216

183 Turks- und Caicos-Inseln

1

66

22 Mexiko

-4

908

76 Honduras

0

453

130 Barbados

0

215

183 Macau

1

66

23 Elfenbeinküste

0

907

77 Armenien

0

449

131 St. Lucia

5

214

185 Tahiti

1

65

24 Griechenland

0

900

78 Finnland

0

446

132 Guinea-Bissau

-1

212

185 Mauritius

-4

65

25 Österreich

0

891

79 Haiti

0

442

132 Liberia

-1

212

185 Komoren

1

65

26 Ghana

0

833

80 Togo

0

435

134 Kasachstan

-1

210

188 Sri Lanka

-2

64 60

27 Russland

5

828

81 Paraguay

0

415

135 Afghanistan

0

208

189 Seychellen

0

28 USA

-1

825

82 VR China

0

408

136 Aruba

-2

204

190 São Tomé und Príncipe

0

58

29 Dänemark

-1

808

83 Belarus

0

397

137 Philippinen

2

200

191 Cayman-Inseln

0

48

30 Schottland

-1

796

84 El Salvador

0

388

137 Luxemburg

0

200

192 Salomon-Inseln

0

46

31 Tunesien

-1

793

85 Lettland

0

387

139 Georgien

-1

197

193 Südsudan

0

43

32 Bosnien und Herzegowina

-1

783

86 Mosambik

0

383

140 Malediven

1

191

194 San Marino

0

40

33 Ukraine

0

772

86 Irak

0

383

141 Palästina

-1

190

195 Vanuatu

0

34

34 Ecuador

0

762

88 Sierra Leone

0

382

142 Thailand

0

183

196 Fidschi

0

30

35 Polen

0

753

89 Angola

0

381

143 Tadschikistan

0

173

196 Samoa

0

30

36 Senegal

0

752

90 Marokko

1

371

144 Zentralafrikanische Republik

0

163

198 Bahamas

0

26

37 Kap Verde

0

737

90 Guatemala

0

371

144 Libanon

0

163

198 Britische Jungferninseln

0

26

38 Island

0

728

92 Bolivien

0

360

144 Neuseeland

0

163

200 Mongolei

0

19

39 Schweden

0

704

93 Estland

0

358

147 Indien

0

161

201 Tonga

0

17

40 Iran

0

689

94 Benin

0

357

148 Curaçao

0

159

202 Papua-Neuguinea

0

13

41 Guinea

0

678

95 Saudiarabien

0

349

149 Malta

0

158

203 Amerikanisch-Samoa

0

12 8

42 Nordirland

0

672

96 Zypern

0

342

150 Madagaskar

0

156

204 Andorra

0

43 Ungarn

0

665

97 Oman

0

341

151 Osttimor

1

151

204 Eritrea

0

8

44 Serbien

0

664

97 Malawi

0

341

152 Tschad

-1

150

206 Somalia

0

6

45 Nigeria

0

659

99 Katar

0

337

153 Kirgisistan

0

148

207 Dschibuti

0

4

46 Israel

0

649

100 Litauen

0

333

154 Nicaragua

0

142

207 Cook-Inseln

0

4

47 Slowenien

0

648

101 Äthiopien

0

321

155 Suriname

14

141

209 Anguilla

0

2

48 Kamerun

0

627

102 Färöer

0

318

156 DVR Korea

1

139

49 Kongo

0

624

103 Jordanien

0

316

157 Gambia

-1

138

50 Japan

0

614

104 Botsuana

0

314

158 Myanmar

0

133

51 Ägypten

0

612

105 EJR Mazedonien

0

312

159 Turkmenistan

0

131

52 Türkei

0

603

106 Antigua und Barbuda

0

311

159 Indonesien

0

131

53 Panama

0

587

107 Tansania

0

304

159 Belize

0

131

54 DR Kongo

0

584

108 Bahrain

0

299

162 Singapur

0

130

38

T H E F I FA W E E K LY

http://de.fifa.com/worldranking/index.html

PUZZLE

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Präsident Joseph S. Blatter

1

4

1 9

1

Generalsekretär Jérôme Valcke

7

8

2

5

2

5

5

3

1

6

3

7

8

7

5

6

3

6

9

1 3

Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf

3 7

7

3

7

4

6

4

1

2

8 6

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

3

7

2 5

Produktion Hans-Peter Frei

9

8

4

1

5

SCHWER

8

Druck Zofinger Tagblatt AG

9

5

4

4

6

5

3

9 1

6

5

6

Internet www.fifa.com/theweekly

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

9

9

5 5

Mitarbeit an dieser Ausgabe Gerd Dembowski, Peter Eggenberger, Michael Lewis, Ben Lyttleton, Bruno Sassi

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.

Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.

In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

4

9

2

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn

Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

4

MIT TEL

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

Übersetzung www.sportstranslations.com

8

8

1 6

6

4

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner Art Direction Catharina Clajus

8

6

7

Chefredakteur Perikles Monioudis

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

1

3

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Walter De Gregorio

Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)

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LEICHT

3

7

4 8

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1

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5

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8 9

3

3 4 7

T H E F I FA W E E K LY

Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

39

AUSWERTUNG DER LET Z TEN UMFR AGE

UMFR AGE DER WOCHE

Wer gewinnt die UEFA-Champions-League 2014 / 2015 und vertritt Europa bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2015?

Welcher ehemalige Champion hat die besten Chancen, in diesem Jahr wieder um den AFC-Champions-League-Titel mitzukämpfen?

71+29 29%

2

≠ ≠

Barcelona Juventus

Hattricks gegen die AC Milan hatte noch nie ein Spieler in der Serie A erzielt. Doch der erst 20-jährige Domenico Berardi sorgte für ein neues Kapitel Fussballgeschichte. Da er im gleichen Spiel der vergangenen Saison sogar vier Treffer markiert hatte, beträgt seine Ausbeute aus den letzten zwei Gastspielen der Rossoneri in Sassuolo sage und schreibe sieben Treffer.

· Al-Ain (UAE) · Al-Hilal (KSA) · Jeonbuk Hyundai Motors (KOR) · Guangzhou Evergrande FC (CHN) · Gamba Osaka (JPN) · Al-Sadd (QAT) · Suwon Samsung Bluewings (KOR) · Seongnam FC (KOR) Stimmen Sie ab unter: FIFA.com/newscentre

Z AHLEN DER WOCHE

23

Trophäen mit seinem Klub hat Xavi in der Vitrine stehen, womit er den historischen nationalen Rekord des legendären Francisco Gento von Real Madrid eingestellt hat.

Der Star vom FC Barcelona erweiterte seine beeindruckende Titelsammlung mit seinem achten Landesmeistertitel, was einen neuen Klubrekord darstellt.

4

Tore in drei A-League Grand Finals machen Besart Berisha zu einem Spezialisten im alles entscheidenden Spiel im australischen Fussball. Der albanische Stürmer trug aktiv zum 3:0-Sieg von Melbourne Victory gegen den FC Sydney bei. Nachdem er im vergangenen Jahr den Titel bereits mit Brisbane Roar geholt hatte, ist er nun der erste Spieler, der in der A-League mit unterschiedliche Klubs zweimal in Folge die Meisterschaft gewonnen hat.

imago (2), Getty Images (2)

Quelle: Fifa.com

71%