The FIFA Weekly Ausgabe #22

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NR. 22/2015, 5. JUNI 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

Kanada 2015

WM-FIEBER CHILE MEISTER AUS DEN BERGEN

FIFA-PROJEKTE DAS JAHR 2014 IN ZAHLEN

BRASILIEN FRED IST ZURÜCK

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

6 18

Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Kanada 2015 Zum Start der Frauen-WM am 6. Juni schreibt Perikles Monioudis über das hohe Ansehen des Fussballs in Kanada. Lesen Sie dazu alles über die Titelfavoriten und ihre Stars. Der gesamte Spielplan ist auf Seite 15 abgedruckt.

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

Vera Pauw Die Trainerin des südafrikanischen Frauen-­ Nationalteams über die verpasste WM-­ Qualifikation und die Euphorie in Kanada.

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S epp Blatter Der FIFA-Präsident sagt: “Wenn all dies vorüber ist, muss der Fussball der Sieger sein. Dies zählt mehr als alles andere für mich.”

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Turning Point Sein Wechsel nach Leipzig wurde anfangs belächelt. Jetzt träumt Torhüter Fabio Coltorti von der 1. Bundesliga.

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Brasilien Fred schiesst Fluminense zum 3:2-Sieg gegen Flamengo.

24 WM-Fieber Das Foto auf unserem Titelblatt ist am 30. Mai 2015 in Edmonton entstanden. Es zeigt ein übergrosses Jersey, das von vielen Kanadierinnen und Kanadiern signiert wurde, um das Nationalteam zu motivieren.

Chile Der Erfolg von CD Cobresal tut dem Fussball im Land gut.

Amber Bracken

Gruppen A + B

2

Gruppe B

USA

Ghana

The-FIFA-Weekly-App

Ukraine

Österreich

The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile

Neuseeland

Argentinien

Myanmar

Panama

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Getty Images (2), imago (2)

Gruppe A


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

10

Japan Der Star des Weltmeisters heisst Homare Sawa.

16

Deutschland Nach dem Relegationskrimi bleibt der HSV erstklassig – dank Coach Labbadia.

U20-Weltmeisterschaft 30. Mai – 20. Juni 2015, Neuseeland

Gruppen C – F

Gruppe C

Gruppe D

Gruppe E

Gruppe F

Portugal

Serbien

Ungarn

Deutschland

Kolumbien

Mali

Nigeria

Honduras

Senegal

Uruguay

Brasilien

Fidschi

Katar

Mexiko

DVR Korea

Usbekistan

Alle Resultate unter http://tinyurl.com/2nlph2 T H E F I FA W E E K LY

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UNCOVERED

Im Zeichen des Ahorns A

Mario Wagner / 2Agenten

usreden greifen hier nicht. Die Stadt des WM-Eröffnungsspiels ist mit ­überlebensgrossen, auffällig platzierten Plakaten versehen, und das nicht zu knapp. Die kanadischen Zeitungen lancieren Beilagen mit klugen, wissenden Berichten und Essays zum kanadischen Frauenfussball, zum Frauenfussball überhaupt. Formstand und Spielweise der Weltstars – Sawa, Wambach, Marta, Angerer, um nur vier zu nennen – werden laufend analysiert. Höchste Zeit, dass die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ angestossen wird, hier in Edmonton, im kanadischen Bundesstaat Alberta, am 6. Juni. Ausreden sind hier aber auch gar nicht zu hören: Die Kanadierinnen und Kanadier freuen sich auf ihre WM, sie wollen hin, wollen am Fernseher zusehen, viele fiebern ihr entgegen. Die Frauen-Weltmeisterschaft ist das wichtigste Fussballturnier, das der grüne Flächenstaat bis jetzt ausrichten durfte. Im vergangenen Sommer entpuppte sich die U20-Weltmeisterschaft der Frauen schon mal als grosser Erfolg. Sie nahm den Schwung auf, den der kanadische Bronzerang der Frauen an den Olympischen Spielen von London 2012 erzeugt hatte, und verstärkte ihn weiter. Und jetzt kommt die grosse WM ins Land. Wir sind für Sie vor Ort. Å Perikles Monioudis

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DIE WELT KANN KOMMEN

Der Auftakt zur Frauen-WM steht kurz bevor. Perikles Monioudis berichtet aus Edmonton über das hohe Ansehen des Fussballs in Kanada – und die noch höheren Ziele des Heimteams. Mit Fotos von Amber Bracken. 6

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Erinnerungen Kanadas Torh端terin Karina LeBlanc posiert am Flughafen mit Fussballfans.

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A Ankunft Die Niederländerinnen am Flughafen in Edmonton.

nika geht in den Zweikampf, spitzelt den Ball gekonnt aus dem Besitz ihres Mitschülers, spannt ihren Körper, zieht ab. Der Ball fliegt durch das netzlose Tor und rollt auf der weiten Grasfläche aus, zum tiefen Himmel hin – in dieser flachen, weiten, grünen Landschaft Albertas. Anika ist zwölf und spielt für ihr Leben gern Fussball. Sie will einst Profi werden. Das aufgeweckte Mädchen ­trainiert dreimal die Woche im Verein, Southwestern ­United, und oft stehen auch Spiele an. Sie besucht die Mount Pleasant School in Edmonton, der Fussball erfreut sich in dieser Institution grosser ­Beliebtheit, nicht nur in den Pausen. Soccer, wie sie ihn nennen, ist längst eine Realität geworden, in dieser Schule mehr noch als jene stark mediatisierten Spiele, bei denen die Hände das Spielgerät ­führen: Basketball, American Football und Eishockey – das omnipräsente Eishockey, der Inbegriff des kanadischen Sports, der Inbegriff ­Kanadas. Soccer geniesst in den Schulen aus naheliegenden Gründen breite Akzeptanz – gegen einen Ball treten und Spass haben kann man überall, dazu braucht es kein Eis und keine Körbe. Anika fing schon ganz klein an, ihre Eltern lieben Soccer. “Nach mehreren Schritten bin ich vor anderthalb Jahren zu Southwestern United gestossen. Das ist ein Klub, der einige Mädchenteams hat”, sagt sie an einem trüben V ­ ormittag in der Schule. “Ich nehme ausserdem Fussball-Privatunterricht. Mein Trainer heisst Thomas. Und da ich abwechselnd Stürmerin und Torhüterin bin, habe ich mich auch in der Goalie-Akademie ’The Last Line of Defence’ eingeschrieben. Auch mein Vater spielte im Tor.” Anika kann sich nicht nur für Fussball begeistern. Die Mount ­Pleasant School, eine öffentliche Grundschule, gilt als sehr gut. Die Schüler kommen aus der ganzen Stadt her. Ihre Eltern verpflichten sich, den Lernerfolg zu überwachen.

Das Bild vom Fussball, das die Menschen in sich tragen, ist positiv. Warten auf das Team Ein kanadisches Mädchen und zwei Polizisten.

Generationen Kanadas Erin McLeod wird von ihrer Grossmutter empfangen. 8

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Hohe Ziele, platzierte Dropkicks Es ist nicht zuletzt der Schulen wegen, dass Soccer in der kanadischen Gesellschaft von Grund auf gut angeschrieben ist. Das Bild vom Fussball, das die Menschen hier in sich tragen, ist positiv – auf horrende Ablösesummen und Fanausschreitungen lässt sich gut verzichten. So beliebt Soccer aber auch ist, er ist das vor allen Dingen als Freizeitsport. Regelmässig Fussball schauen gehen hat hier keine grosse Tradition. Die meisten Schülerinnen und Schüler werden sich die Partien der Frauen-WM im Fernsehen anschauen. Christine Sinclair, die überragende Kapitänin der Kanadierinnen, ist ihnen aus den Medien vertraut. Auch Sophie Schmidt ist allen ein Begriff, die umtriebige Mittelfeld­spielerin, die vor ein paar Tagen im Testspiel gegen E ­ ngland (1:0) mittels eines ­geschlenzten, überaus platzierten Dropkicks aus zwanzig Metern zum Sieg traf. Erin McLeod, die Torhüterin des ­kanadischen Teams, stammt aus der Gegend. Bei der Ankunft des k ­ anadischen Teams am Flughafen von Edmonton wurde sie von ihrer Grossmutter begrüsst und geherzt. Anika wird McLeod während der WM genauestens beobachten. Sie kann schon beim Eröffnungsspiel damit beginnen, das sie mit der ­ganzen Familie besuchen wird. “Wir haben auch Tickets für Spiele in anderen Städten gekauft”, sagt sie. “Wir werden hinreisen.” Die Vorfreude auf die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ ist in diesem landschaftlich so reizvollen und mit natürlichen ­Ressourcen so sehr beschenkten, majestätisch von Ozean zu Ozean


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Ambitionen Die zwÜlfjährige Anika trainiert dreimal die Woche im Verein. T H E F I FA W E E K LY

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Grosse Stars, alte Duelle

A

lles ist bereit für den Anpfiff zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™. 552 Spielerinnen aus 24 Nationen sind auf den Punkt bereit. Sie alle haben dasselbe Ziel: den Titel. Die Luft an der Weltspitze aber ist dünn geworden, der Kreis der Favoritinnen bleibt überschaubar. Allen voran will Weltmeister Japan mit Stürmerin H ­ omare Sawa den Titel erfolgreich verteidigen. Die 36-Jährige wird ihre sechste WM bestreiten und soll nach einem Jahr Nationalmannschafts­pause ihr Team zum erneuten Erfolg führen. Coach Norio Sasaki sagt: “Wenn wir nicht sorgfältig, aggressiv und beharrlich sind, wird es uns nicht gelingen, wieder Weltmeister zu werden. Dies vermittelt uns Sawa mit ihrer Einstellung.” Auch Brasilien kann auf viel Erfahrung zurückgreifen. Formiga spielt ebenfalls ihre sechste WM. Die Mittelfeldakteurin wird alles daran s­ etzen, den ersten Triumph für ihr Land Realität werden zu lassen. Die ­Hoffnungen der Seleção ruhen aber ganz klar auf Superstar Marta. “Für uns hat sie die gleiche Bedeutung wie Neymar bei den Männern”, sagt Coach Vadão.

Alte Bekannte im Duell Mit Nadine Angerer und Abby Wambach gehen das deutsche respektive das US-amerikanische Team ins Rennen. Beide zählen zu den Favoriten.

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“Marta hat für uns die gleiche Bedeutung wie Neymar bei den Männern.” Vadão, Coach von Brasilien

Mit Spannung wird das Topspiel der Gruppe B zwischen Deutschland und Norwegen erwartet, die Neuauflage des EM-Finals 2013, in dem Goalie Angerer zum Albtraum der Skandinavierinnen avancierte. Auch die USA müssen sich gegen Nordeuropäerinnen beweisen: In der Gruppe D kommt es zum vierten Mal in Folge bei einer WM zur Partie USA - Schweden. Die Teams kennen sich gut. Pia Sundhage, der Trainerin der Schwedinnen, sind die Amerikanerinnen vertraut. Sie führte die US-Girls zweimal zu ­Olympia-Gold und bis ins Finale der WM 2011. “Klar ist das ein besonderes Spiel für mich, bei dem zwei Herzen in meiner Brust schlagen werden”, sagt Sundhage.

Koki Nagahama, Alex Grimm, Buda Mendes / Getty Images (3), foto2press

Regisseurinnen Brasiliens Marta (l.) und Japans Homare Sawa.


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reichenden Land spürbar – mehr noch, die Frauen-WM ist nun, da das Eröffnungsspiel naht, zum grossen Thema avanciert. Trotz des Stanley-­ Cup-Finales zwischen Tampa Bay Lightning und den notorischen Chicago Blackhawks, trotz des Meisterschaftsfinales im NBA-Basketball zwischen den Golden State Warriors und den Cleveland Cavaliers: Die Medien sind längst auf den Frauen-WM-Zug aufgesprungen. Er hat im Vorfeld des Eröffnungsspiels – am 6. Juni hier in Edmonton – richtig Fahrt aufgenommen und wird gewissermassen über Vancouver (ganz im Westen), Winnipeg, Ottawa, Montreal und Moncton (ganz im Osten) zum Endspiel am 5. Juli nach Vancouver zurückkehren. Zum WM-Auftakt empfängt Gastgeber Kanada im buntbestuhlten, imposanten Commonwealth Stadium die Auswahl aus der Volks­ republik China – ein junges Team, das aber auf viel chinesisches WMKnow-how zurückgreifen kann. Nicht nur, dass China die Frauen-WM bereits zweimal veranstaltet hat (1991 und 2007), der Verband schaffte es mit seinem Frauenteam 1999 in den USA ins Finale und unterlag den Gastgeberinnen vor 90 185 Zuschauern im legendären Rose Bowl ­Stadium zu Pasadena erst nach Elfmeterschiessen. Team­s tützen Die Deutsche Nadine Angerer (o.) und die USAmerikanerin Abby Wambach.

“Ich bin in der Form meines Lebens. Ich war noch nie so gut wie jetzt.” Sophie Schmidt, Nationalteam Kanada

Ein weiteres brisantes Duell stellt die Begegnung zwischen Frankreich und England dar. Bei der WM 2011 erreichten die Engländerinnen das Viertel­finale und schieden im Elfmeterschiessen aus. Der damalige Gegner: Frankreich. Und Frankreich bedeutete auch Endstation bei der Europameisterschaft 2013 ­sowie im Finale des Zypern-Turniers 2014. Per fekte Kulisse fürs Endspiel “Dieses Mal, als Gastgeber, haben wir keine Wahl. Wir müssen das Finale erreichen”, verkündete kurz vor Turnierbeginn Kanadas Trainer John Herdman. Den ersten Beweis, dass das Team bereit ist, muss es im Eröffnungsspiel gegen China liefern. Im Commonwealth Stadium, das mehr als 56 000 Zuschauer fasst, wird dann auch das Spiel um Platz 3 stattfinden. Das Finale wird am 5. Juli im B.C. Place Stadium in Vancouver gespielt werden, im grössten Sport- und Veranstaltungszentrum in British Columbia und Kanadas erste Fussballarena. Im Weltklassestadion mitten in Vancouvers Vergnügungsviertel haben bereits über 27 Millionen Menschen eine Veranstaltung besucht. Und auch an Kanada 2015 gilt: Der neue Weltmeister wird vor ausverkauften Rängen (54 267 Besucher) feiern können. sst

Den Chinesinnen kommt auch das Verdienst zu, den allerersten ­ reffer in der allerersten WM-Endrunde erzielt zu haben. Li Ma T schoss am 16. November 1991 das 1:0 gegen Norwegen (4:0). Zum WM-Titel reichte es den Chinesinnen bis jetzt noch nicht, auch wenn an WM-Endrunden im Durchschnitt nur die USA und Deutschland besser klassiert waren. Edmonton kennt eine starke chinesische Gemeinde. Die Spielerinnen aus der Volksrepublik wurden am Flughafen warm begrüsst. Richtig laut wurde es Tage später, als die kanadische Auswahl mit Sinclair, Schmidt und McLeod anreiste. Schmidt sagt von sich: “Ich bin in der Form meines Lebens. Ich war noch nie so gut wie jetzt.” Man ist geneigt, ihr zu glauben. Sinclair und Schmidt können etwas reissen an dieser Heim-WM. McLeod führt aus: “Früher waren es 5 Teams, die den Titel holen konnten. Heute sind es 15. Jeder kann’s schaffen.” Coach John Herdman wird konkret: “Wir müssen das Finale erreichen.” A ­ bwarten und zusehen sieht anders aus. FIFA hat 640 Projekte unterstützt Das Finale am 5. Juli in Vancouver trägt in diesem wichtigsten Wettbewerb im Frauenfussball die Spielnummer 52 – so viele Partien sind inzwischen nötig geworden, will man das beste Team der Welt für die kommenden vier Jahre eruieren. Denn auf Kanada 2015 hin wurde – auch das ein Zeichen für die weltweit stetig anwachsende Popularität des Frauenfussballs – das Feld auf 24 Teams erhöht. Der Gastgeber ist gesetzt, die 23 restlichen Teams durchliefen die Qualifikationsphase erfolgreich. Insgesamt 128 Verbände stellten ihr Team. Bei der ersten Frauen-WM traten 1991 in der Volksrepublik China noch zwölf Verbände an, halb so viele wie heute; an der Qualifikationsphase hatten sich damals 45 Teams beteiligt – ein Drittel der Teams, die an der WM 2015 zu zählen sind. Nachdem auch die WM in Schweden 1995 mit zwölf Teams über die Bühne gegangen war, stockte die FIFA die Zahl der teilnehmenden Verbände für die WM-­ Endrunden USA 1999, USA 2003, VR China 2007 sowie für Deutschland 2011 auf 16 auf. T H E F I FA W E E K LY

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Gemeinsames Ziel Ein überdimensionales Jersey mit Unterschriften und Wünschen soll das kanadische WM-Team anspornen.

City Hall in Edmonton Wer möchte, kann für ein Foto Torhüterin Erin McLeod spielen. 12

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June 6! Ein Plakat beim Commonwealth Stadium promotet die WM.

Weltweit spielen bereits 30 Millionen Mädchen und Frauen Fussball. An Kanada 2015 sind mit Costa Rica, Ecuador, der Elfenbeinküste, ­K amerun, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz und Thailand acht WM-Neulinge dabei – Verbände, von denen einige im Fussball der M ­ änner zur Weltspitze gehören. Sie wollen sich die WMEndrunden-­Teilnahme auch künftig verdienen: Der Frauenfussball ist sehr kompetitiv geworden. Und die auf die einzelnen Staaten massgeschneiderten Entwicklungsprogramme (seit 2004) nehmen noch lange kein Ende. Bereits spielen weltweit 30 Millionen Mädchen und Frauen Fussball. Die FIFA hat zwischen 2011 und 2014 mehr als 640 Projekte finanziell unterstützt. 2013 und 2014 nahmen 45 000 Mädchen und junge Frauen an den “Live Your Goals”-Festivals teil, 2015 erreicht diese 2011 gestartete Kampagne 50 FIFA-Mitgliedsverbände. Das Image des Frauenfussballs und die Zahl der Fussball spielenden Mädchen und Frauen soll damit weiter erhöht werden.

Für den Zyklus 2015–18 wurden die finanziellen Unterstützungs­ beträge der FIFA im Frauenfussball auf 22 Millionen US-Dollar verdoppelt. Da die FIFA von ihren Mitgliedsverbänden verlangt, dass sie mindestens 15 Prozent der FIFA-Zuwendungen in ihren Frauenfussball investieren, beläuft sich die Gesamtsumme der Investitionen in den Frauenfussball auf fast 70 Millionen Dollar. Allein in diesem Jahr entfaltet die FIFA 400 unterschiedliche Aktivitäten in mehr als 120 Staaten. 22 Kameras beim Finale Frauenfussball wird aber nicht nur öfter gespielt, er wird auch immer öfter geschaut. Die 32 Spiele an Deutschland 2011 verfolgten über 400 Millionen Menschen weltweit. An Kanada 2015 werden das ­E röffnungsspiel, die Halbfinalpartien und das Finale mit 22 Kameras – auch das ein Rekord – am Spielfeld fürs weltweite Fernsehpublikum in Szene gesetzt. Ihren Anteil an der zunehmenden Popularität des Frauenfussballs haben auch Anika und die kanadischen Grundschulen. Die Kinder werden im Stadion oder vor dem Fernseher sitzen, wenn es losgeht. So auch Nicole, eine Absolventin der Mount Pleasant School, die es im Soccer bereits beträchtlich weit geschafft hat. Nicole Jessica Panas stand im vergangenen Jahr an der U17-Europameisterschaft in Estland im Tor der ­polnischen Auswahl. Man ist hier, im Land der Einwanderer, in der ­Schule mit den fussballverrückten Kids ohne weiteres mächtig stolz auf Nicole, auch wenn sie nicht für Kanada aufläuft. Das könnte dann ­v ielleicht Anika glücken. Å T H E F I FA W E E K LY

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MATCH SCHEDULE GROUP MATCHES 1 Sat June 6 2 Sat June 6 3 Sun June 7 4 Sun June 7 5 Mon June 8 6 Mon June 8 7 Mon June 8 8 Mon June 8 9 Tue June 9 10 Tue June 9 11 Tue June 9 12 Tue June 9 Wed June 10

16:00 19:00 16:00 13:00 19:00 16:00 18:30 15:00 19:00 16:00 14:00 17:00

Edmonton Edmonton Ottawa Ottawa Vancouver Vancouver Winnipeg Winnipeg Montreal Montreal Moncton Moncton

A CAN A NZL B GER B NOR C JPN C CMR D USA D SWE E BRA E ESP F FRA F COL REST DAY

v. v. v. v. v. v. v. v. v. v. v. v.

CHN NED CIV THA SUI ECU AUS NGA KOR CRC ENG MEX

13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

Thu Thu Thu Thu Fri Fri Fri Fri Sat Sat Sat Sat Sun

June 11 June 11 June 11 June 11 June 12 June 12 June 12 June 12 June 13 June 13 June 13 June 13 June 14

19:00 16:00 16:00 19:00 19:00 16:00 19:00 16:00 16:00 19:00 14:00 17:00

Edmonton Edmonton Ottawa Ottawa Vancouver Vancouver Winnipeg Winnipeg Montreal Montreal Moncton Moncton

A CAN A CHN B GER B CIV C JPN C SUI D USA D AUS E BRA E KOR F FRA F ENG REST DAY

v. v. v. v. v. v. v. v. v. v. v. v.

NZL NED NOR THA CMR ECU SWE NGA ESP CRC COL MEX

25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36

Mon Mon Mon Mon Tue Tue Tue Tue Wed Wed Wed Wed Thu Fri

June 15 June 15 June 15 June 15 June 16 June 16 June 16 June 16 June 17 June 17 June 17 June 17 June 18 June 19

19:30 18:30 15:00 17:00 16:00 15:00 17:00 18:00 20:00 19:00 16:00 16:00

Montreal Winnipeg Winnipeg Moncton Winnipeg Edmonton Vancouver Edmonton Moncton Ottawa Ottawa Montreal

A A B B C C D D E E F F

v. v. v. v. v. v. v. v. v. v. v. v.

CAN NZL GER NOR JPN CMR USA SWE BRA ESP FRA COL

NED CHN THA CIV ECU SUI NGA AUS CRC KOR MEX ENG

ROUND OF 16 37 Sat June 20 38 Mon June 22 39 Sat June 20 40 Sun June 21 41 Sun June 21 42 Tue June 23 43 Mon June 22 44 Sun June 21 Wed June 24 Thu June 25 QUARTER FINALS 45 Fri June 26 46 Fri June 26 47 Sat June 27 48 Sat June 27 Sun June 28 Mon June 29

17:30 18:00 16:00 16:00 14:00 19:00 17:00 16:30

Edmonton Edmonton Ottawa Montreal Moncton Vancouver Ottawa Vancouver

2A 1D 1B 1F 1E 1C 2B 1A

v. v. v. v. v. v. v. v.

2C 3B/E/F 3A/C/D 2E 2D 3A/B/F 2F 3C/D/E

W37 W39 W41 W43

v. v. v. v.

W38 W40 W42 W44

W45 W47

v. v.

W46 W48

REST DAYS

19:30 16:00 14:00 16:30

Ottawa Montreal Edmonton Vancouver REST DAYS

Semi Finals 49 Tue 50 Wed Thu Fri

June 30 July 1 July 2 July 3

19:00 17:00

3/4 PLACE 51 Sat

July 4

14:00

Edmonton

L49

v.

L50

FINAL 52 Sun

July 5

16:00

Vancouver

W49

v.

W50

Montreal Edmonton REST DAYS

REST DAYS

Group A

Group B

Group C

Group D

Group E

Group F

Canada (CAN)

Germany (GER)

Japan (JPN)

USA (USA)

Brazil (BRA)

France (FRA)

China PR (CHN)

Côte d’Ivoire (CIV)

Switzerland (SUI)

Australia (AUS)

Korea Republic (KOR)

England (ENG)

New Zealand (NZL)

Norway (NOR)

Cameroon (CMR)

Sweden (SWE)

Spain (ESP)

Colombia (COL)

Netherlands (NED)

Thailand (THA)

Ecuador (ECU)

Nigeria (NGA)

Costa Rica (CRC)

Mexico (MEX)

Note: Local kick-off times are listed. Eastern Daylight Times (EDT) is Coordinated Universal Time (UTC) -4 hours.

FIFA WOMEN’S WORLD CUP CANADA 2015™


BLICK IN DIE LIGEN

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HSV-Retter Coach Bruno Labbadia nach der Entscheidung in Karlsruhe: “Ein unglaub­ liches Glücksgefühl.”

A lso doch u n a b s te i gb a r

Auftritte und langsam auch die Nerven. Schon 2014 watete der HSV wochenlang im Abstiegssumpf (plus Relegation). Der moralische Tiefpunkt dieser Saison: das 0:8 bei Bayern München am Valentinstag. Viel Liebe von den Fans gab’s da nicht mehr.

Alan Schweingruber ist ­Redakteur bei The FIFA Weekly.

Am 14. April 2015 waren die Reisetaschen von Bruno Labbadia schon gepackt. Er wollte mit seiner Frau in den Urlaub nach Mallorca fliegen, um dort ihren Geburtstag zu feiern. Das hätte ihm jeder gegönnt. Man kennt ja das nervige Aprilwetter in Mittel­ europa. Mal Regen, mal Bise, mal Sonnenschein. Aber vor dem Abflug in den Süden bekam der arbeitslose Fussballtrainer einen Anruf vom Hamburger Sportverein. Ob er, Labbadia, denn gerne das Traineramt der ersten Mannschaft übernehmen würde. Labbadia überlegte nicht lange und flog Stunden später nach Hamburg, Deutschlands regensicherste Stadt, statt nach Mallorca. Labbadia war im April als Retter geholt worden. Aber so richtig mochte in der ­1,8-Millionen-Metropole keiner an diese Rettung mehr glauben. Man hatte das ­Verständnis verloren für die schlechten 16

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Labbadia unterzeichnete wohl, weil er seit 20 Monaten ohne Job war und auch, weil ihm der HSV am Herzen lag. Er selbst hatte dort einmal Fussball gespielt und den Klub fast eine Saison lang gecoacht. “Das Leben ist zu kurz, als dass man immer überlegt, ob man die richtige Entscheidung trifft”, sagte der 49-Jährige.

Eigentlich war alles schon verloren. Der HSV hatte keinen Plan. Das Leben ist eigentlich ganz schön lang. Aber wenn ein Team schon in den Seilen hängt und es um den Ligaerhalt eines Klubs geht, der überhaupt noch nie abgestiegen war aus der obersten Spielklasse, dann drängt die

Zeit natürlich schon. Man sprach schon vom Ableben des Bundesliga-Dinosauriers. Vom möglichen Aussterben einer Spezies. Was für Begriffe! Bruno Labbadia mag solche Herausforderungen. Irgendwie hat es dieser Trainer nun geschafft, den HSV-Abstieg doch noch abzuwenden. Die Szenen waren dramatisch und für andere Bundesligastädte traumatisch: Freiburg rutschte in der letzten Spielrunde auf die Abstiegsplätze, weil Hamburg gegen Schalke 2:0 gewann. Gerade mit diesem Sieg hatte ja keiner gerechnet. Es war wie beim verletzten Bären, der plötzlich aus der Narkose erwacht, als sich der Tierarzt kurz wegdreht, um nach dem Skalpell zu suchen. Und dann folgte das verrückte Relegations­ rückspiel am 1. Juni: Eigentlich war alles schon verloren. Der HSV hatte kein Polster (1:1 im Hinspiel), keine Klasse und keinen Plan in Karlsruhe. Aber die Hamburger hatten viel Luft und einen Schiedsrichter, der ihnen beim Stande von 0:1 in der Nachspielzeit einen umstrittenen Freistoss zusprach. Marcelo Díaz verwertete ihn zum 1:1. In der Verlängerung traf Nicolai Müller zum 2:1 (115.). Man glaubt es kaum: Der scheinbar unabsteigbare HSV hat den Kopf erneut aus der Schlinge gezogen. Å

Simon Hofmann / DFL via Getty Images

Deutschland: Bundesliga


Brasilien: Série A

Fred euphor isier t da s Ma raca nã Sven Goldmann ist Fussball­ experte beim “Tagesspiegel” in Berlin.

Auf so einen Moment hat Fred fast ein ganzes Jahr lang warten müssen. Es war sein Sonntag, der Tag seines persönlichen Triumphs. Es waren ja nicht nur die beiden Tore, die er am vierten Spieltag des Campeonato Brasileiro schoss. Ein wenig schwerer wog schon, dass sie für die Entscheidung sorgten im Fla-Flu, dem berühmten Derby in Rio de Janeiro zwischen Flamengo und Fluminense. Dazu kam aber noch eine symbolische Komponente nach diesem 3:2-Sieg vor 25 000 Zuschauern im Maracanã: Fred war doch tatsächlich der Mann des Tages im Spiel gegen eine Mannschaft in schwarz-rot gestreiften Trikots.

Vor einem Jahr hatte sich die deutsche ­Nationalmannschaft die schwarz-roten Balken ausgeliehen. In Flamengos klassischer Tracht waren sie zum Halbfinale der Weltmeisterschaft aufmarschiert und hatten die Brasilianer 7:1 aus dem Stadion von Belo Horizonte geschossen. Das war ein Schock für das Land des schönen Fussballs, und die Wut darüber liess es vor allem an einem aus: An dem ungeschickten Stürmer Frederico Chaves Guedes, genannt Fred. Die Torcedores pfiffen und die Reporter schrieben ihn nieder. Fred hat nach Belo Horizonte nie wieder für die Seleçao gespielt. Und doch ist er in Brasilien geblieben und schiesst immer noch seine Tore für ­Fluminense. Am Sonntag traf der 31 Jahre alte Stürmer einmal mit einem lässig ­verwandelten Elfmeter und einmal mit souveräner Sicherheit aus Nahdistanz, zwischendurch provozierte er ein Eigentor von F ­ lamengos Para. Hauptsächlich ihm verdankte Fluminense den 128. Sieg im 400. Fla-Flu. Und das, obwohl die Mann-

imago

Fluminense kämpfte um jeden Ball. Auch Fred, der an der WM noch ausgepfiffen wurde, ­v errichtete harte Defensivarbeit.

schaft nach einer Roten Karte gegen Giovani fast die gesamte zweite Halbzeit lang einen Spieler weniger auf dem Platz hatte. ­Fluminense kämpfte um jeden Ball, auch Fred verrichtete harte Defensiv­a rbeit. Bei jenem unseligen WM-Halbfinale hatten Statistiker ihm noch höhnisch vorgerechnet, er sei nur unwesentlich mehr gelaufen als der deutsche Torhüter Manuel Neuer. Nach dem Schlusspfiff versammelte er sich mit seinen Mitspielern vor den Fans, die spontan die Klubhymne “Time de Guerreiros” ­a nstimmten. Fluminense war wieder eine Mannschaft von Kriegern und Fred ihr Anführer. “Diesen Geist müssen wir immer zeigen”, sagte er nach getaner Arbeit – ­sichtlich zufrieden mit sich und der Welt. So ein Sieg im Klassiker von Rio de Janeiro wiegt zwar keine Weltmeisterschaft auf, aber für viele Torcedores gibt es kaum etwas Wichtigeres. In Rio ist Fussball nicht Reli­ gion, sondern noch ein bisschen mehr, und Flamengo gegen Fluminense ist ihr Hochamt. Fla-Flu, so hat es der legendäre Journalist Mário Filho genannt und als eigene Marke in der ganzen Welt berühmt gemacht. Nach ihm ist das berühmteste Stadion der Welt ­benannt, aber wer weiss schon, dass das Maracanã in Rio eigentlich Estadio Jornalista Mário Filho heisst. 1963 sollen mal 194 603 Zuschauer dabei gewesen sein, als sich ­Flamengo und Fluminense duellierten. Å

Fred Grosse Genugtuung für den Fluminense-Stürmer. T H E F I FA W E E K LY

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Merlijn Doomernik / Hollandse Hoogte / laif


DAS INTERVIEW

“Die Stadien werden voll sein” Trainerin Vera Pauw hat mit Südafrika die WM-Qualifikation knapp verpasst. Die niederländische Führungspersönlichkeit spricht über Enttäuschung, Favoriten und Entwicklung. Wer wird die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ gewinnen? Werden wir in Kanada Überraschungen erleben? Vera Pauw: Das ist schwer vorherzu­ sagen. Da sind einerseits die Teams, die wir sehr gut kennen – Japan, Deutschland, Frankreich und die USA. Doch a ­ ngesichts der Erweiterung des Teilnehmerfeldes auf 24 Mannschaften kann es sehr viele Verän­ derungen geben. Beispielsweise sind jetzt nicht weniger als acht europäische Teams dabei, und Europa ist ja nun einmal die führende Kraft im Frauenfussball. Kanada seinerseits hat den H ­ eimvorteil auf seiner Seite und wird davon hoffentlich durch die Gruppenphase ­getragen.

Gehört Kanada zu den Favoriten? Die Kanadierinnen wären sehr glücklich, die Gruppenphase zu überstehen, aber danach dürfte es für sie sehr schwer werden. Das bedeutet, dass es heute ein wesentlich konkurrenzfähigeres Teilnehmerfeld gibt und dass zahlreiche Teams berechtigte Chancen auf den Einzug in die zweite Runde haben. Und wir alle wissen ja, dass man sich, wenn man erst einmal die K.-o.-Runde erreicht hat, mit ein bisschen Glück ganz schnell im Finale wiederfinden kann.

Was für einen Turnierverlauf erwarten Sie? Das Turnier wird sehr vielfältig sein. Eigentlich standen immer die gleichen Teams ganz oben und es war in gewisser Weise stets vorhersehbar, wie die Spiele verlaufen würden. Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich jetzt alles entwickeln wird.

Schliesst sich langsam die Kluft zwischen den Europäerinnen und Nordamerikanerinnen und dem Rest der Frauenfussballwelt? Nigeria hat mittlerweile zwölf Spielerin­ nen in den Top-Ligen in Europa und den USA und kann definitiv einen gewaltigen Schritt nach vorne machen. Die Nigerianer­ innen können die Kluft schliessen.

Die letzte Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland war ein riesiger Publikums­

erfolg – sowohl in den Stadien als auch im TV. Kann Kanada ähnlich erfolgreich werden? In Kanada wird es definitiv volle Stadien geben. Einige Spiele sind sogar schon ausver­ kauft. In Deutschland gibt es traditionell ein sehr fussball­i nteressiertes Publikum. Wir werden sehen, ob das in Kanada ähnlich wird. Was das Fernsehen angeht, wurde alles verbessert, es gibt mehr Kameras, eine bessere Produktions­technik … einfach alles hat sich seit 2011 entwickelt. Die Fernse­ hübertragungen werden definitiv ähnlich erfolgreich wie in Deutschland, aber die Reaktionen des Publikums auf den Tribünen könnten anders sein, weil in Kanada viele Leute in den Stadien sein werden, die nicht regelmässig zum Fussball gehen und sich daher möglicherweise ganz anders verhalten.

unglaublich. Ohne die FIFA hätte sich der Frauenfussball nicht so entwickelt.

Sie kamen mit Ihrem jetzigen Team Südafrika der erstmaligen Qualifikation ganz nah und sind dann an der allerletzten Hürde um Haaresbreite gescheitert. Wie schwierig ist es für Sie, die FIFA Frauen-WM in Kanada zu verfolgen? Die Enttäuschung darüber wird jeden Tag grösser. Wir hätten dabei sein sollen, wir hatten es verdient. Wir hatten es selbst in der Hand. Die Enttäuschung darüber wird mich wohl den Rest meines Lebens begleiten. Å Mit Vera Pauw sprach Mark Gleeson

Wie gross sind die Veränderungen im Frauenfussball seitdem Sie vor mehr als zwei Jahrzehnten als Spielerin angefangen haben? Das lässt sich nicht vergleichen. Ich selbst habe mit den Niederlanden damals vielleicht fünf Länderspiele pro Jahr bestrit­ ten – immer wieder gegen die gleichen Gegner. Bei der ersten Europameisterschaft waren nur vier Teams, die bloss eine Halb­ finalrunde und das Finale ausgetragen haben. Mittlerweile bietet der Frauenfuss­ ball ein voll entwickeltes Sportumfeld der Spitzenklasse, in dem die Spielerinnen jetzt alle professionell spielen, seitdem wir in den Niederlanden eine Liga in enger Verbindung zur Männerliga aufgebaut haben. Neun Spielerinnen können sogar im Ausland spielen und alle können sich voll und ganz auf den Fussball konzentrieren.

Früher war das nicht so? Zu meiner Zeit mussten wir noch irgend­ wie die Zeit finden, neben der Arbeit zu trainieren. Ich hoffe, die heutigen Spielerin­ nen erkennen, was für einen enormen Kampf ihre Vorgängergenerationen ausfechten mussten, um das zu ermöglichen, was sie heute geniessen. Ich habe nicht das Gefühl, dass viele der heutigen Spielerinnen das angemessen zu schätzen wissen. Aber es ist

Name Vera Pauw Geburtsdatum, Geburtsort 18. Januar 1963, Amsterdam, Niederlande Position Verteidigung Stationen als Spielerin FC Modena Puck Deventer SV Saestum Stationen als Trainerin 1998–2004 Scotland Women 2004–2010 Netherlands Women 2011–2013 Russia Women seit 2014 South African Women Nationalteam Niederlande 89 Einsätze, 2 Tore T H E F I FA W E E K LY

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First Love Or t: Ng we Saung Beach, Myanmar D at u m : 7. Fe b r u a r 2 0 1 5 U hrzeit: 18.03 Uhr Fo to g r a f : M a r i o We i g t

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Anzenberger


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FOOTBALL FOR HOPE

Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten. Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.


F IFA - KONGRE S S 2015

PRESIDENTIAL NOTE

Medizinkonferenz fokussiert auf die Prävention Vertreter und Experten der 209 Mitgliedsverbände trafen sich im Vorfeld des FIFA-Kongresses in Zürich zur dritten FIFA-Medizinkonferenz.

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Buda Mendes / FIFA via Getty Images

ezugnehmend auf die Arbeit des FIFA Medical Assessment and Research Centre (F-MARC) lag der Schwerpunkt der Gespräche auf den zu ergreifenden Massnahmen, um den grössten gesundheitlichen Gefahren vorzubeugen: die Prävention von Verletzungen auf dem Rasen, die Prävention eines plötzlichen Herzstillstands und die Prävention von Doping, um nur einige wenige zu nennen. Die Teilnehmenden erörterten auch das einzigartige Potenzial des Fussballs als Instrument zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat das F-MARC eine Reihe wissenschaftlicher Studien und innovativer Entwicklungsprogramme durchgeführt, um gesundheitlichen Problemen den Kampf anzu­ sagen. Die regelmässige Durchführung des vollständigen Aufwärmprogramms “FIFA 11+”, das von einer Reihe von Mitgliedsverbänden bereits erfolgreich umgesetzt wird, kann die Verletzungsrate um bis zu 50 Prozent senken und wird weiter ausgebaut. Ausserdem kann der Fussball selbst ein Instrument sein, um die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Daher wurde das Konzept “Sportmedizin für den Fussball” schrittweise zu “Fussball für die Gesundheit” weiterent­ wickelt. Das Programm “FIFA 11 für die Gesundheit” wurde auf Asien und Lateinamerika ausgeweitet und hält nun auch in der Karibik und in Europa Einzug. Fünf Jahre nach seinem Start konnten bereits über 200 000 Kinder in 20 Ländern von diesem Programm profitieren. Die medizinische Konferenz bot ausserdem die Gelegenheit, über die neuesten Entwicklungen im Kampf gegen Doping zu diskutieren. David Howman, der Generalsekretär der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), verwies auf die langjährige Zusammenarbeit der FIFA und der WADA sowie auf die Einführung neuer Massnahmen, wie etwa des biologischen Profils von Sportlerprogrammen. Å tfw

Der Fussball muss gewinnen

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ch habe viel über meine Präsidentschaft nachgedacht – und über die vierzig Jahre, seit denen mein Leben untrennbar mit der FIFA und dem grossartigen Fussballsport verbunden ist. Ich schätze die FIFA mehr als alles andere, und ich möchte für die FIFA und den Fussball nur das Beste. Ich sah mich gezwungen, mich wieder zur Wahl zu stellen, weil ich glaubte, dies sei für die Organisation das Beste. Die Wahl ist vorbei, aber die Herausforderungen für die FIFA sind es nicht. Die FIFA muss gründlich überholt werden. Während ich ein Mandat von den Mitgliedern der FIFA habe, zweifle ich, ob auch die gesamte Fussballwelt – Fans, Spieler, Klubs und all die Menschen, die den Fussball leben, atmen und lieben wie wir alle bei der FIFA – hinter mir stehen. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, mein Amt bei ­einem ausserordentlichen Wahlkongress niederzulegen. Ich werde meine Aufgaben als FIFA-Präsident bis zu dieser Wahl ausüben. Da ich mich nicht mehr zur Wahl stellen und daher frei von allen Zwängen sein werde, die eine Wahl unvermeidlich mit sich bringt, kann ich die weitreichenden, grundlegenden Reformen vorantreiben, die unsere bisherigen Bemühungen spiegeln. Seit Jahren arbeiten wir hart daran, administrative Reformen umzusetzen. Es ist mir klar, dass diese nicht genügen und weitergehen müssen. Dem Exekutivkomitee gehören Vertreter der Konföderationen an, über die wir keine Kontrolle haben, für deren Handeln die FIFA aber verantwortlich gemacht wird. Wir benötigen einen tiefgreifenden strukturellen Wandel. Die Grösse des Exekutivkomitees muss verringert und seine Mitglieder sollten vom FIFA-Kongress gewählt werden. Die Leumundsprüfungen für alle Exekutivkomitee-Mitglieder müssen zentral von der FIFA vorgenommen werden und nicht von den Konföderationen. Wir brauchen Amtszeitbeschränkungen nicht nur für den Präsidenten, sondern auch für alle Mitglieder des Exekutivkomitees. Ich habe schon früher für diese Änderungen gekämpft, aber ­meine Bemühungen wurden – wie jedermann weiss – blockiert. ­Dieses Mal werde ich Erfolg haben. Aus meiner tiefen Sorge um die FIFA und ihr Wohl, das mir sehr am Herzen liegt, habe ich diese Entscheidung getroffen. Ich möchte ferner all denjenigen danken, die mich als FIFA-Präsident stets ­wohlwollend und loyal unterstützt und so viel für unseren geliebten Fussball getan haben. Wenn all dies vorüber ist, muss der Fussball der Sieger sein. Dies zählt mehr als alles andere für mich.

Ihr Sepp Blatter Cuiabá, Brasilien Kinder profitieren vom Programm “FIFA 11 für die Gesundheit”.

Blatters komplette Rede als Video unter http://tinyurl.com/pb9vjt2 T H E F I FA W E E K LY

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CHILE

Stars aus der Wüste Der chilenische Fussballklub Cobresal stammt aus einem Bergarbeiterstädtchen auf 2400 Metern. Der über­raschende Erfolg des neuen Meisters ­verleiht dem Fussball im Land einen neuen Schub, schreibt Emanuele Giulianelli.

Kleiner Klub ganz gross Cobresal gewinnt den ersten Titel der Vereinsgeschichte. 24

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Google Earth, Andres Pina / Photosport

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l Salvador in Chile ist eine Bergarbeitersiedlung, nur wenige ­K ilometer von der gleichnamigen Kupfermine entfernt. Der Grundriss der Stadt weist die Form eines Helms auf. Eine Ironie des Schicksals, doch im Bergbau ist nur wenig Platz für Scherze. Schauplatz ist die Atacamawüste, auf einer Höhe von 2400 Metern am Fusse der Anden gelegen. Nicht einmal 9000 Menschen kämpfen in diesem entlegenen Teil der Erde, fernab von allem und jedem, gegen die Härte des Gesteins, um jenes rote Erz zu gewinnen, das für sie das tägliche Brot bedeutet. Die Landschaft besteht aus Sand, so weit das Auge reicht, und wird nur von den Strassen unterbrochen, die das Dorf mit den wichtigsten Städten verbinden. Man sagt, dies sei der trockenste Ort der Welt, aber dennoch gibt es hier auch Atacama-Rosen, wie der chilenische Schriftsteller Luis Sepúlveda erzählt: “Hier sind sie. Das sind die Wüstenrosen, die Atacama-Rosen. Die Pflanzen sind immer hier, unter der salzigen Erde. Bereits die antiken Indios von Atacama und später die Inkas, die spanischen Konquistadoren, die Soldaten des Pazifikkriegs und die ­Salpeterarbeiter haben sie gesehen. Sie sind immer hier und blühen ­einmal im Jahr.”


CHILE

Vogelperspektive Der Umriss der Stadt El Salvador erinnert an einen römischen Helm.

“Die Copa América wird zur Weiterentwicklung des chilenischen Fussballs beitragen, da auch die Infrastruktur ausgebaut wird.” Dalcio Giovagnoli, Trainer CD Cobresal Die Hoffnung, das Unfassbare, das leidende Lächeln, das Wunder. Diese Worte lassen sich auch mit CD Cobresal in Verbindung bringen, jener Fussballmannschaft aus dieser B ­ ergbaustadt, die erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel in der ­chilenischen Primera División holte und sich entgegen aller Prognosen mit 34 Punkten aus 17 Spielen, mit 2 Punkten Vorsprung auf den Traditionsklub und chilenischen Rekordmeister Colo Colo (30 Titel), die C ­ lausura-Meisterschaft sicherte. Die Bergleute ablenken Erzählungen zufolge wurde der Verein 1979 auf Geheiss des damaligen chilenischen Diktators Augusto Pinochet ins Leben gerufen. Dieser habe entschieden, mit den Geldern des staatlichen Bergbauunternehmens

Codelco einen neuen Fussballverein zu gründen, der die Bergleute, die sich immer mehr gegen das Regime auflehnten, unterhalten und ab­ lenken sollte – die seit jeher bestehende Politik von Brot und Spielen. Die bis dato grösste Unterhaltung für die Berg­leute erfolgte im Jahr 1987 mit dem Gewinn des chilenischen Pokals, der damals Copa LAN Chile hiess. Im Endspiel hatten die “Mineros” mit Trainer Manuel Rodríguez Araneda einen 2:0-Sieg gegen Colo Colo gefeiert, bei dem der 20-jährige Iván Zamorano für den ersten Treffer verantwortlich zeichnete. Wie in einer Erzählung von Roberto Bolaño übersteigt die Realität die Fantasie – oder anders gesagt: Es fällt schwer, beides voneinander zu unterscheiden. Cobresal bestreitet seine Heimspiele im Estadio El Cobre, das im Jahr 1980 nach einer nur einjährigen Bauphase eröffnet wurde, T H E F I FA W E E K LY

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CHILE

“Der Sieg gegen Colo Colo brachte die Wende” Der argentinische Trainer Dalcio Giovagnoli ist der ­Macher des Erfolges von ­Cobresal. Er sagt: “Die Ruhe hier oben lässt mich an das Leben in den 80er-Jahren ­zurückdenken.” Herr Giovagnoli, welche Bedeutung hat dieser Triumph für Sie? Dalcio Giovagnoli: Der Gewinn der Meisterschaft ist das Ergebnis einer sorgfältigen Planung, eines durchdachten Projektes. Er ist der Lohn für die kreativen Anstrengungen der technischen Komponente des Teams, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene. Als ich und meine Mitarbeitenden die tech­ nische Leitung bei Cobresal übernahmen, lag das Team in der Abstiegs­zone der Apertura-Meisterschaftsrunde. Damals haben wir zunächst kurzfristige Ziele festgelegt und dann Schritt für Schritt neue Fernziele formuliert. Der Schlüssel zum Erfolg bestand darin, die Leitung des Klubs, die Spieler und das technische Personal auf Grundlage dieser Planungen zu einen.

Wann wurde Ihnen klar, dass Sie den Titelgewinn tatsächlich schaffen können? Der Wendepunkt war ohne Zweifel das Auswärtsspiel bei Colo Colo, das wir nach zwischenzeitlichem Rückstand 2:1 gewonnen haben. In dem Moment wurde uns klar, dass wir Meister werden können.

Welches taktische System haben Sie während der Meisterschaft spielen lassen? Vorrangig haben wir mit einer 4-2-3-1-Formation gespielt, allerdings auch immer einmal wieder variiert, denn ich und meine

Assistenten sind ein Trainerteam, das verschiedene taktische Systeme intensiv studiert und den Spielern nahebringen kann.

Wie schätzen Sie das Niveau der Meisterschaft ein? Ich würde sie schon fast als irregulär bezeichnen, denn die wichtigsten Teams, die den chilenischen Fussball traditionell dominieren, waren stark in internationale Wettbewerbe eingebunden. Trotzdem kann ich natürlich voller Stolz sagen, dass unsere Gegner nicht mit uns auf einer Höhe waren: Sie waren überrascht vom Selbstvertrauen und von der Entschlossenheit unseres Kollektivs. Ich wurde als Trainer zu keiner Zeit von meinem Team enttäuscht und war beeindruckt von der Harmonie in der Umkleidekabine.

Welche Ziele haben Sie für das nächste Jahr? Ich habe noch nicht entschieden, ob ich in Chile bleibe. Was Cobresal angeht, wäre das erste Ziel natürlich ein Umbau des Kaders, da bei circa 80 Prozent der Spieler der Vertrag ausläuft.

Welche Bedeutung hat es für Sie, die “Mineros” zu repräsentieren? Ein Minero (Bergmann, die Red.) zu sein, bedeutet harte Arbeit, Leid, Mühsal und Opferbereitschaft. Unser Kollektiv aus Spielern, Assistenten, Direktoren und Trainern hat all diese Qualitäten bewiesen. Daher identifizieren sich die Leute und insbeson­dere die Bergleute mit unserem Team. El Salvador ist wohl eine der letzten noch verbliebenen Bergarbeiterstädte der Welt. Auch wenn die Arbeit hier eine sehr gegenwärtige Sache ist, lässt mich das täg­ liche Leben, die Ruhe und der Rhythmus des Lebens hier an die 80er-Jahre zurückdenken. Ich persönlich fühle mich hier sehr wohl. Unser Triumph bedeutet für die Menschen hier eine gesellschaftliche Bestätigung – weit über die Freude und den Jubel hinaus: Es geht um den Gedanken, dass man Erfolg haben kann, dass man alle Hindernisse überwinden kann, dass man es schaffen und aus eigener Kraft Meister werden kann. Mit Dalcio Giovanoli sprach Emanuele Giulianelli

Durchschnittlich 800 Zuschauer Die Arena fasst 20 752 Zuschauer – mehr als das Doppelte der Einwohnerzahl von El Salvador. Im Dorf scherzt man, es handle sich beim ­Estadio El Cobre um das grösste Stadion der Welt: Durchschnittlich kommen nämlich gerade mal 800 Besucher zu einem Heimspiel der Mannschaft und es scheint nahezu undenkbar, dass das Stadion jemals bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird. Die Mannschaft wird vom argentinischen Trainer Dalcio Giovagnoli betreut, einem im Juni 1963 geborenen ehemaligen Verteidiger, der in den 80er-Jahren den Grossteil seiner aktiven Laufbahn bei den Newell’s Old Boys aus Rosario verbracht hatte. In derselben Stadt begann auch seine Trainerkarriere, als er 1996 die Geschicke des Clubs Renato Cesarini übernahm. Dies war der Ausgangspunkt einer langen Reise durch Südamerika, zu deren Stationen Bolivien, Ecuador, Paraguay und Chile zählten. Im Jahr 2003 trainierte er auch 26

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Am Ziel Die Fans feiern den Titel.

Francisco Longa / AGENCIAUNO, imago

nachdem der Mannschaft auferlegt worden war, sich einen Rasenplatz zuzulegen, um überhaupt an der Primera B, der zweithöchsten ­Spiel­k lasse des Landes, teilnehmen zu können.


CHILE

die bolivianische Nationalmannschaft. Sein erster Verein in Chile waren die Rangers de Talca, die er in der Spielzeit 2012/13 betreute. Danach wechselte er nach Argentinien zu Sportivo Belgrano, ehe er aufgrund des Angebots von Cobresal wieder nach Chile zurückkehrte. Bei Giovagnolis Amtsantritt steckte die Mannschaft tief im Keller der Apertura-Meisterschaft. Dann erfolgte die Wende, vor allem bezüglich Motivation, wie er im Interview erzählt. Der Klub profitierte ausserdem davon, dass die grossen Teams der Liga, Colo Colo und Universidad de Chile, durch ihren Einsatz in der Copa Libertadores einer Doppel­ belastung ausgesetzt waren. Die internationalen Verpflichtungen wirkten sich vor allem negativ auf die Leistungen von Universidad de Chile aus, das nach dem Apertura­ Titel 2014 in der Clausura-Meisterschaft 2015 nur auf Platz 5 landete und am Ende sieben Punkte Rückstand auf Cobresal aufwies. Aufschwung dank Copa América Der Triumph der “Mineros” ist ein Zeichen der Erneuerung des Fussballs in Chile, wo vom 11. Juni bis am 4. Juli die 44. Auflage der Copa América stattfinden wird. “Dieses Turnier wird zur Weiterentwicklung des chilenischen Fussballs beitragen, da auch die Infrastruktur ausgebaut wird”, betonte Dalcio Giovagnoli. “Doch in erster Linie wird das Zugehörigkeitsgefühl in der Bevölkerung gestärkt.” Wegweisend Colo-Colo-Torhüter Justo Villar kassiert gegen Cobresal zwei Tore.

Bei Giovagnolis Amtsantritt steckte die Mannschaft tief im Keller der Apertura-Meisterschaft.

Francisco Longa / AGENCIAUNO (2)

Giovagnoli, der die Situation in Südamerika sehr gut kennt, sieht Chile als drittbeste Liga und drittbeste Nationalmannschaft hinter ­A rgentinien und Brasilien. Das steigende Niveau der Primera División spiegelt sich auch in den Erfolgen der Nationalmannschaft wider, die mit Jorge Sampaoli ebenfalls von einem Argentinier trainiert wird. Von den 58 Spielern, die in den vergangenen zwölf Monaten nominiert wurden, spielen nicht weniger als 26 in der höchsten chilenischen Spielklasse. Im vorläufigen Kader für die Copa América ist dieser Prozentsatz ­a llerdings weitaus niedriger – nur 3 von 26 Spielern stehen bei Mannschaften der Primera División unter Vertrag, nämlich der zweite und der dritte ­Torhüter, Johnny Herrera und Paulo Garcés von Universidad de Chile bzw. Colo Colo, und Jean Beausejour, der nach vier Spielzeiten in England bei Birmingham City und Wigan Athletic wieder in seine Heimat zum Serienmeister Colo Colo zurückgekehrt ist. Der Modus An der Primera División nahmen in der vergangenen Saison 18 Mannschaften teil, sieben davon aus der Hauptstadt Santiago. Eine Saison ist in zwei separate Turniere aufgeteilt: die Apertura-Meisterschaftsrunde von Juli bis Dezember und die Clausura-Meisterschaftsrunde von ­Januar bis Mai. Gemäss Reglement wird eine Gesamttabelle erstellt, in der die Positionen in den Tabellen der beiden Meisterschaften mit entsprechenden Koeffizienten gewichtet werden. Die drei letztplatzierten Teams steigen in die Primera B ab, doch in diesem Jahr steigt mit San Luis de Quillota, das zum 18. Mal erstklassig wird, nur ein Verein in die höchste Spielklasse auf. Denn die Primera División wird ab der kommenden Apertura-­ Meisterschaft von 18 auf 16 Mannschaften reduziert, während die ­P rimera B von 14 auf 16 Teams aufgestockt wird. Å

Errungen Die “Mineros” in den Strassen von El Salvador.

Chilenischer Fussball Einwohner Chile: 17,3 Millionen Hauptstadt: Santiago de Chile Rekordmeister: Colo Colo (30 Titel) Nationalcoach: Jorge Sampaoli (ARG) Nationalkapitän: Claudio Bravo (FC Barcelona) Weltmeisterschaften: 9 Teilnahmen Grösster Erfolg: 3. Platz WM 1962 (in Chile)

Die FIFA in Chile Zwischen 2010 und 2013 unterstützte die FIFA den chilenischen Fussball mit rund 1,5 Millionen US-Dollar. Im Rahmen des Goal-Programmes konnten mit dem Geld zwei Kunstrasenfelder in Concepción und Constitución gebaut werden. Zudem wurde das Geschäftsgebäude am Verbandssitz in Quilin erweitert. 2014 investierte die FIFA 500 000 US-Dollar in Chiles ­Fussball (u.a. Jugend- und Frauenfussball).

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FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Schweden FIFA-Kürzel: SWE Kontinent: Europa Hauptstadt: Stockholm

Solange wir leben Alan Schweingruber

Mario Wagner / 2Agenten

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s gibt ja Menschen, die zelebrieren ihre Abneigung zum Sport. Winston Churchill war so einer. “No sports”, soll er einem Reporter geantwortet haben, der wissen wollte, wie man trotz ausgiebigen Tabakkonsums richtig alt werden kann. Churchill konnte gut reden, er wurde 90 Jahre alt. Gut reden kann auch Helmut Schmidt. Der ehemalige deutsche Bundes­k anzler ist 96 und raucht immer noch Kette. Früher legte Schmidt noch Pausen ein bei öffentlichen Auftritten. Heute darf er sich in jedem TV-Studio Deutschlands eine Zigarette anzünden, wenn er denn eines seiner (leider) seltenen Interviews gibt. Die Raucher sehen das gerne. Daran können sie sich halten, wenn es wieder mal schlecht steht um ihren Willen und die Pläne zum Aufhören, die sie im Übermut geschmiedet haben und die dann doch nicht greifen. Helmut Schmidt wird ja auch richtig alt. Die meisten Kettenraucher werden nicht richtig alt, das weiss jedes Kind. Aber es ist immerhin theoretisch möglich, dass man zu den Schmidts oder Churchills dieser Welt ­gehört. So wie es theoretisch möglich ist, dass man im Lotto einen Vollerfolg erzielt oder beim Spazieren vom Blitz getroffen wird. Wobei die Chance, vom Blitz getroffen zu ­ ­werden, übrigens eindeutig grösser ist. Solche Statistiken sind interessant. Es sterben ja auch mehr Menschen durch Eselstritte als durch Flugzeugabstürze. Wie gross ist die Gefahr, im Gartenrestaurant zu sterben? Die Sonne scheint. Das Bier schmeckt. Heute ist es richtig gemütlich

unter den Lauben. Aber dann fällt einem Ryan Giggs ein. Dieser grossartige Fussballer aus Wales, der sagenhafte 24 Jahre lang für ­Manchester United auflief und den jungen Wilden auch im Alter von 40 Jahren noch um die ­Ohren lief, als wäre er 17. Eben ­d ieser ­Giggs sagte einmal: “Ohne Yoga hätte ich das alles nicht geschafft.” In der Umkleidekabine schwindet die Lust auf Yoga. Bikram-Yoga ist nicht ohne. Man dehnt seinen Körper 90 Minuten in einem ­geheizten Raum bei 38 Grad. Und es gibt d ­ iese verrückte 30-Tage-Challenge. Ein Wettbewerb gegen sich selber. Jeden Tag Yoga, 30 Tage am Stück. Das ist vor allem dann hart, wenn die Sonne scheint und die Freunde unter den Lauben winken. Es sind unsere Churchills und Schmidts, die dort sitzen. Sie schmieden im Übermut die grossen Pläne. Å

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 449 964 km² Höchster Punkt: Kebnekaise 2117 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Ostsee, Bottnischer Meerbusen

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 39. Rang Weltmeisterschaften: 11 Teilnahmen Bestes Ergebnis: 2. Platz 1958

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 5. Rang Weltmeisterschaften: 6 Teilnahmen Bestes Ergebnis: 2. Platz 2003

LET Z TE RESULTATE Männer: Schweden - Iran 3:1 31. März 2015 Frauen: Schweden - Niederlande 2:1 30. Mai 2015

FIFA-INVES TITIONEN Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

Seit 2010: USD 2 550 000 T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

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Frankfurt, Deutschland

1962

Collection Raiss / fotogloria

Nach dem sonntäglichen Familienessen steht einer Runde Tischfussball nichts mehr im Weg.

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ZEITSPIEGEL

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Widnes, England

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Clint Hughes / The FA via Getty Images

Nach dem Spiel der Liverpool Ladies gegen Manchester City Women messen sich die Fans am Kickertisch.

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Jeder Moment zählt

Rückfahrkamera - Display System Gekühltes Handschuhfach

Flaschenhalter hintere Tür

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THE ART OF FOOTBALL

Z I TAT E DER WOC HE

Schöne Begrenzungen

“Das passt zum Team und zur Stadt wie ein Ring an einen Finger.” Juande Ramos über Sevilla und die UEFA-Europa-League

Ronald Düker

Recreation at the Saint-Lazare Prison, Robert Hubert / Musee de la Ville de Paris / Bridgeman

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as schönste Ballspiel der Welt wäre kaum so schön, wenn es nicht inner­ halb seiner Grenzen gespielt würde. Man darf sogar die Behauptung wagen, dass der Reiz des Fussballs mit in dieser Begrenztheit liegt. Verlässt der Trainer seine Zone, ­r iskiert er eine Ermahnung oder sogar eine Karte des Schiedsrichters. Umge­ kehrt dürfen die Spieler, haben sie – zum Beispiel aufgrund einer Verletzung – ­einmal das Feld verlassen, nicht wieder auflaufen, ohne die Erlaubnis der Unpar­ teiischen einzuholen. Und was ist ein Tor anderes als ein Kescher? Einnetzen, ein­ lochen – wie auch immer die Ausdrücke dafür auch lauten: Die Gefangennahme des Balls ist das Ziel des Spiels. Denn frustrierend sind die Momen­ te, in denen der Ball die völlige Freiheit hat. Fliegt er beim Spielen auf dem Dorf­ platz weit übers Feld hinaus, muss er vielleicht mühsam im hohen Gras ­gesucht werden. Springt er vom Hof auf die von Autos befahrene Strasse, ist es lebensgefährlich, ihm hinterherzulau­ fen. Das grösste Vergnügen von Jugend­ lichen in der Stadt? Ein drei Meter hohes Gittergestänge, das verhindert, dass der Ball abhanden und das Spiel zum Erlie­ gen kommt. Das war auch schon einmal anders. Das im Mittelalter in Frankreich und

England gespielte Soule war eine Früh­ form des Fussballs, die kaum ein fest umrissenes Spielfeld kannte. Es begann damit, dass der Ball irgendwo in die Höhe oder von einem Kirchturm gewor­ fen wurde und von zwei rivalisierenden Teams – zum Beispiel von den Abge­ sandten zweier benachbarter Dörfer oder einer Gruppe von Junggesellen ­gegen verheiratete Männer – so lange herumgetreten wurde, bis er sein zuvor bestimmtes Ziel erreicht hatte: eine Mauer, das Portal der Kirche, das Bach­ ufer oder den Kamin von einem Gebäu­ de. Soule war ein brutales Spiel, bei dem sich die Beteiligten nicht selten schwer verletzten. Ist es da nicht ein gehöriger kulturel­ ler Fortschritt, dass der Fussball irgend­ wann eingehegt und durch den klar ­u mrissenen Ort zivilisiert wurde? Der Maler Hubert Robert sass im Pariser ­G efängnis Saint-Lazare ein, als er im Jahr 1793 das Fussballspiel im Hof auf die Leinwand bannte. Alles darauf wirkt sehr friedlich. Und Logenplätze gibt es auch. Nur durften die Zuschauer nach dem Abpfiff nicht nach Hause gehen. Å

“Ich kam von Swindon zu Chelsea und war sicher, dass die Ausstattung viel besser ist. Ich fragte also den Chefscout: ‘Wo ist mein Büro?’ Er lachte und sagte: ‘Ich bring dich hin.’ Und dann brachte er mich in den Personalraum. Ich musste Ron Atkinson anrufen und einen Deal von 2,2 Millionen britische Pfund unter Dach und Fach ­b ringen. Das Büro bestand aus einem Münztelefon! Unten hatte man die Geldschublade rausgenommen und ich musste 50 Pence einwerfen, um überhaupt telefonieren zu können!” Glenn Hoddle über seine Anfänge als Chelsea-Trainer 1993

“Sogar meine Freundin säuselt manchmal: ‘Kannst du nicht wie Christian sein, er ist so süss!’ Das ist das Lustige daran. Er kann sehr niedlich sein.” Leandro Bacuna (Aston Villa) über seinen Teamkameraden Christian Benteke

“Du sprichst kein Englisch, K­ umpel! Du bist jetzt drei Jahre hier und sprichst noch immer kein Englisch!” Cesc Fàbregas (Chelsea) unterbricht Teamkollege Oscar scherzhaft bei einem Interview. T H E F I FA W E E K LY

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FIFA PARTNER


TURNING POINT

“Pacults Anruf war Gold wert” Der Schweizer Torhüter Fabio Coltorti wechselte aus der höchsten Schweizer Liga in die 4. Liga Deutschlands nach Leipzig. Er wurde für seinen Mut belohnt.

Urban Zintel / laif

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ach einer unbefriedigenden Saison mit Lausanne in der Schweizer Super ­L eague war ich im Sommer 2012 bei meiner Frau Patricia und meiner Toch­ ter Adriana in Marbella. Meine Frau ist Spanierin. Ich habe sie während meiner Zeit bei Santander kennengelernt. Wegen Adrianas Einschulung ist meine ­Familie in Spanien geblieben. Ich war oft von ihr getrennt. Das war hart, und ich spielte auch mit dem Gedanken, zurückzutreten, um bei ihr sein zu können. In Marbella klingelte in diesem Urlaub dann das Telefon. Peter Pacult rief mich an, der Coach von RB Leipzig. Das Team spielte damals in der Regionalliga, der vierthöchsten Liga Deutschlands. Pacult zeigte sich an einer Verpflichtung von mir interessiert. Ich war wegen der Ligazugehörigkeit zu Beginn sehr skeptisch, flog aber trotzdem hin, um mir das Ganze anzusehen. Die Vision des Vereins war klar: im Osten Deutschlands einen Bundes­ ligaklub zu etablieren. Ein taugliches Stadion gab es in Leipzig wegen der WM 2006. Der Wunsch nach Spitzenfussball in der Stadt war gross, der letzte Auftritt in der Bundesliga ­hatte der VfB Leipzig in der Saison 1993/94. Ich liess mir die Infrastruktur zeigen und hörte mir die Pläne der Verantwortlichen an. Ich war schnell überzeugt von der professio­ nellen Arbeit und unterschrieb einen Vertrag bis 2014 mit Option auf ein weiteres Jahr bei zwei Aufstiegen in Folge. Ich erachtete das Ziel 1. Bundesliga als realistisch. Deshalb wurde ich zu Beginn oft belächelt. Doch wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass die Vorausset­ zungen dafür vorhanden sind, hätte ich eine weitere Trennung von meiner Familie nicht auf mich genommen. Im Rückblick sehe ich mich in meiner ­E ntscheidung zu 100 Prozent bestätigt. Wir sind in meiner ersten Saison gegen die Sport­ freunde Lotte nach einem dramatischen zwei­ ten Playoff-Spiel in die 3. Liga aufgestiegen.

Das war einer der emotionalsten Momente meiner Karriere, weil dieser Aufstieg sehr schwierig und für RB Leipzig enorm wichtig war. In meiner zweiten Saison stiegen wir gleich wieder auf – in die 2. Bundesliga. Die entscheidende Partie zu Hause gegen Saarbrü­ cken vor 42 700 Zuschauern, die wir 5:1 gewan­ nen, verursachte mir erneut Gänsehaut. Ich kann nun nach einer 15-jährigen Fuss­ ballkarriere die Zeit in Leipzig so richtig geniessen und schätzen. Alle meine Hoffnun­ gen haben sich erfüllt. Ich bringe als ältester Spieler der Mannschaft meine Erfahrung und meine Persönlichkeit ein. Wenn ich von ­“Geniessen” spreche, heisst dies allerdings nicht, dass ich nicht jeden Tag mein Bestes gebe, um Top-Leistungen abzuliefern. Ich träume noch immer von der 1. Bundesliga. Sie wäre ein weiterer Lohn für die Trennung von meiner Familie. Å Aufgezeichnet von Peter Eggenberger

Name Fabio Coltorti Geburtsdatum, Geburtsort 3. Dezember 1980, Locarno, Schweiz Position Torhüter Stationen als Spieler 1999–2001 SC Kriens 2001–2003 FC Schaffhausen 2003–2005 FC Thun 2005–2007 Grasshoppers Zürich 2007–2011 Racing Santander 2011–2012 FC Lausanne-Sport seit 2012 RB Leipzig Nationalteam Schweiz 8 Einsätze

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY

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W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Deutschland (unverändert) Frankreich (9, plus 2) Schweiz (11, minus 2) 44 Madagaskar, Namibia (je 6 Spiele) Madagaskar (+ 122 Punkte) Madagaskar (+ 37 Ränge) Ruanda (– 128 Punkte) Malediven (– 38Ränge)

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Letzte Aktualisierung: 4. Juni 2015 Rang Team

1 Deutschland

0 1775

55 Ägypten

-4

596

109 Kanada

2 Belgien

1 1509

56 DR Kongo

-2

591

110 Benin

3 Argentinien

-1 1496

57 Türkei

-5

590

4 Kolumbien

0 1435

58 Republik Korea

-1

587

5 Brasilien

0 1392

59 Gabun

-4

6 Niederlande

0 1378

60 Republik Irland

2

7 Portugal

0 1229

61 Peru

8 Uruguay

0 1183

9 Frankreich

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

6

290

162 Malaysia

4

121

-16

289

164 Hongkong

5

118

111 Botsuana

-7

285

165 Jemen

3

117

112 St. Vincent und die Grenadinen

-2

279

166 Bangladesch

3

116

583

113 Madagaskar

37

278

167 Puerto Rico

0

114

581

114 St. Kitts und Nevis

-2

275

168 Dominica

-3

112

2

546

115 Aserbaidschan

1

272

169 Neukaledonien

6

111

62 Bulgarien

5

537

116 Dominikanische Republik

2

257

170 Pakistan

3

106

2 1164

63 Australien

1

532

117 Niger

2

251

171 Amerikanische Jungferninseln

3

104

10 Spanien

0 1147

64 Norwegen

6

528

118 Palästina

23

242

172 Tschad

-20

100

11 Schweiz

-2 1146

65 Jamaika

9

524

119 Simbabwe

4

238

173 Turkmenistan

-14

99

12 Rumänien

0 1115

66 Burkina Faso

0

520

119 Libyen

-7

238

174 Guam

2

97

13 Italien

0 1101

67 Trinidad und Tobago

-2

519

121 Syrien

4

234

175 Laos

3

94

14 Costa Rica

1 1056

68 Sambia

9

90

15 England

-1 1051

69 Südafrika

16 Tschechische Republik

2 1036

70 Montenegro

17 Slowakei

2 1012

18 Kroatien

-1

-8

517

122 Lesotho

-1

226

176 Mauritius

-10

515

123 Kenia

-6

220

177 Kirgisistan

-24

89

5

513

124 Moldawien

-4

219

178 Malediven

-38

86

71 Uganda

0

504

125 Kuwait

1

218

178 Kambodscha

1

86

992

72 Venezuela

-3

497

126 Bermuda

2

217

178 Chinese Taipei

1

86

19 Chile

-3

989

73 Vereinigte Arabische Emirate

-5

496

127 Vietnam

-3

215

181 Montserrat

-9

74

20 Österreich

5

946

74 Usbekistan

-2

479

127 Tansania

-20

215

182 Tahiti

3

71 70

21 Algerien

-1

941

75 Honduras

1

462

129 Thailand

13

207

183 Nepal

-2

22 Wales

-1

929

76 Haiti

3

442

129 Liechtenstein

-2

207

184 Brunei Darussalam

-2

69

23 Mexiko

-1

926

77 Togo

3

438

131 Luxemburg

6

201

185 Macau

-2

66

24 Elfenbeinküste

-1

916

78 Finnland

0

410

132 Barbados

-2

196

186 Sri Lanka

2

64

25 Griechenland

-1

899

79 VR China

3

409

133 Kasachstan

1

195

187 Seychellen

2

60

26 Russland

1

833

80 Belarus

3

400

134 Burundi

-12

194

188 São Tomé und Príncipe

2

58

27 USA

1

823

81 Mosambik

5

391

135 Libanon

9

188

189 Cayman-Inseln

2

48

28 Schottland

2

818

82 Lettland

3

390

136 St. Lucia

-5

186

190 Komoren

-5

44

29 Tunesien

2

808

83 Sierra Leone

5

387

137 Philippinen

0

183

190 Salomon-Inseln

2

44

29 Dänemark

0

808

84 Armenien

-7

383

138 Neuseeland

6

180

192 San Marino

2

40

31 Ecuador

3

806

85 Paraguay

-4

382

139 Georgien

0

173

193 Turks- und Caicos-Inseln

-10

33

32 Bosnien und Herzegowina

0

802

86 Irak

0

381

139 Tadschikistan

4

173

194 Britische Jungferninseln

4

29

32 Polen

3

802

87 Zypern

9

377

141 Zentralafrikanische Republik

3

161

195 Fidschi

1

28

34 Ghana

-8

800

88 Angola

1

374

141 Indien

6

161

196 Bahamas

2

26

35 Ukraine

-2

784

89 Bolivien

3

371

143 Myanmar

15

160

197 Südsudan

-4

24

36 Senegal

0

782

89 El Salvador

-5

371

144 Curaçao

4

159

198 Samoa

-2

21

37 Island

1

769

91 Estland

2

370

145 Malta

4

154

199 Mongolei

1

19

38 Kap Verde

-1

746

92 Marokko

-2

369

146 Osttimor

5

151

200 Vanuatu

-5

17

39 Schweden

0

737

93 Guatemala

40 Israel

6

725

94 Ruanda

-3

348

146 DVR Korea

10

151

200 Tonga

1

17

-21

346

148 Liberia

-16

149

202 Papua-Neuguinea

0

13

-20

146

203 Amerikanisch-Samoa

0

12

5

141

204 Andorra

0

8

41 Iran

-1

717

95 Malawi

2

345

149 Mauretanien

42 Ungarn

1

685

96 Litauen

4

341

150 Suriname

43 Nigeria

2

681

97 Katar

2

334

151 Aruba

-15

138

204 Eritrea

0

8

44 Nordirland

-2

676

98 Saudiarabien

-3

329

151 Afghanistan

-16

138

206 Somalia

0

6

45 Guinea

-4

673

99 Äthiopien

2

324

151 Nicaragua

3

138

207 Dschibuti

0

4

45 Serbien

-1

673

100 EJR Mazedonien

5

321

154 Singapur

8

136

207 Cook-Inseln

0

4

47 Kongo

2

666

101 Oman

-4

319

155 Guinea-Bissau

-23

131

209 Anguilla

0

2

48 Slowenien

-1

653

102 Färöer

0

318

155 Indonesien

4

131

49 Kamerun

-1

641

103 Jordanien

0

316

155 Belize

4

131

50 Äquatorial-Guinea

11

635

104 Antigua und Barbuda

2

313

158 Guyana

5

129

51 Albanien

6

624

105 Namibia

9

303

159 Bhutan

4

128

52 Japan

-2

623

106 Bahrain

2

299

160 Gambia

-3

124

52 Mali

4

623

107 Kuba

2

295

160 Grenada

11

124

54 Panama

-1

597

108 Sudan

3

292

162 Swasiland

14

121

38

T H E F I FA W E E K LY

http://de.fifa.com/worldranking/index.html


PUZZLE

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Präsident Joseph S. Blatter

1

6

2 5

6

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Walter De Gregorio

8

9 3

8

2

5

1

4

4

6

3 9

8 1

4

4

7

7

9

MIT TEL

2

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

7

5 8

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn

3

9

4

7

7 5

Mitarbeit an dieser Ausgabe Peter Eggenberger, Emanuele Giulianelli, Mark Gleeson, Christiane Ludena

8

4

1

8

9

3

Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf

2

6

9

6 8

2

Produktion Hans-Peter Frei

9

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

3

5

6

9

4

8

4

3

SCHWER

4

Druck Zofinger Tagblatt AG

7

8

2

Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

3

5

4 1

4

6 1

7

9

3

3 1

1

8 7

9 8

9

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

6

1

Art Direction Catharina Clajus

Internet www.fifa.com/theweekly

3

1

1

2

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Sarah Steiner

Übersetzung www.sportstranslations.com

6

8

Chefredakteur Perikles Monioudis

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

9

7

Generalsekretär Jérôme Valcke

Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)

7

LEICHT

Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

9 8 1

6

4 3

T H E F I FA W E E K LY

39


HANDSHAKE FOR PEACE

The Handshake for Peace is an initiative between FIFA and the Nobel Peace Center combining the global reach of football with a simple handshake – a Handshake for Peace – that seeks to set an example of friendship to society. The handshake forms an integral part of all FIFA events, giving a strong platform for this positive gesture of peace, respect and solidarity.


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