The FIFA Weekly Ausgabe #26

NR. 26/2015, 3. JULI 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

KAMERUN COTON SPORT PEILT MEISTERTITEL AN BLATTER FRAUENFUSSBALL BRAUCHT WEIBLICHE VORBILDER GOLD CUP DIE USA MIT TITELHUNGER

Traditionsfinale KANADA 2015

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

D I E W O C H E I M W E LT F U S S B A L L

6 14 23

30

Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Gold Cup Alle zwei Jahre spielen die besten Nationalmannschaften von Nord- und Zentralamerika sowie aus der Karibik um den Gold-Cup-Titel.

Das Turnier ist auch deshalb spektakulär, weil sich unbekannte Teams gegen die Grossen profilieren. “Wir werden grosse Unterhaltung erleben”, sagt US-Coach Jürgen Klinsmann.

Aus den USA berichtet Michael Lewis.

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

K asachstan Gerard Gohou trifft und trifft. Qairat Almaty hat dank des 26-jährigen Stürmers von der Elfenbeinküste gute Chancen auf den Meistertitel.

S epp Blatter “Trainerinnen, Schiedsrichterinnen, Funktionä­ rinnen und Exekutivkomitee-Mitglieder sollen operativ in die Verantwortung genommen werden”, sagt der FIFA-Präsident in seiner Kolumne. “Denn der Frauenfussball braucht Vorbilder – weibliche Vorbilder.”

16

Kanada 2015 Nach Kanadas WM-Aus kündigt die 19-jährige Kadeisha Buchanan an: “Ich werde eine Führungsrolle übernehmen.”

G ustavo Matosas Der uruguayische Coach wird in Mexiko um­ worben. Im Interview sagt er: “Europa kopiert gerade den südamerikanischen Fussball der 60er- und 70er-Jahre.”

37 Traditionsfinale Unser Titelbild zeigt eine Aufnahme vom 17. Juli 2011. An diesem Tag fand in Frankfurt am Main das WM-Finale statt.

Am Ball: Heather O’Reilly (USA) Rechts: Aya Miyama (Japan)

Fussball-DJ Torhüter Ruslan Nigmatullin entdeckte spät sein Gespür für Musik. Jetzt tourt er als DJ um die Welt.

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile 2

T H E F I FA W E E K LY

Beach-Soccer-Weltmeisterschaft

U17-Weltmeisterschaft

9. – 19. Juli 2015, Portugal

17. Oktober – 8. November 2015, Chile

imago (2), Getty Images (2)

Jonathan Paul Larsen / mauritius images

D I E W O C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

24

Fussballbrüder Warum es als Fussballprofi gut ist, einen älteren Bruder zu haben.

(Im Bild: Jérôme (l.) und Kevin-Prince Boateng)

15

Kamerun Coton Sport FC begeistert mit schnörkellosem Angriffsfussball. (Im Bild: Hermelin Boukama Kaya)

T H E F I FA W E E K LY

3

Jeder Traum braucht einen Kick-off.

Beflügeln Sie ihre Leidenschaft. Nutzen Sie jetzt Ihre Visa Card, um Tickets für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ zu kaufen!

UNCOVERED

Das Salz in der Suppe S

Mario Wagner / 2Agenten

chön wär’s, könnte man in die Zukunft blicken. Manch ein Wettfanatiker hätte da seine helle Freude und würde den Ferrari in der geliebten Farbe schon mal vorbestellen. Er hätte zum Beispiel darauf wetten können, dass die Engländerinnen im WM-Halbfinale ein Eigentor schiessen – und zwar in der Nachspielzeit. Solch waghalsige Prognosen zahlen sich aus, wenn sie dann tatsächlich eintreffen. Oder man hätte das Team Costa Ricas in seiner WM-Gruppe 2014 auf Platz 1 setzen können. Wer gab dem Tropenland gegen Italien, England und Uruguay schon eine Chance.

Natürlich sind solche Gedankenspiele lustig. Aber in die Zukunft schauen zu können, möchte man der Welt nicht zumuten. Und zu den Aussen­seitern an Turnieren sei gesagt: Es sind die schönsten Geschichten überhaupt, die der sportliche Wettbewerb schreibt.

Am 7. Juli beginnt der Gold Cup der Fussballkonföderation CONCACAF. Die Titelfavoriten heissen USA und Mexiko. Auch unbekanntere Nationalteams wie Panama oder Haiti nehmen am Turnier teil. Sie erhoffen sich die Sensation.

So wie das dem kleinen Guadeloupe vor acht Jahren gelungen ist. Costa Rica?

Das Team gilt als Geheimfavorit. Å Alan Schweingruber

T H E F I FA W E E K LY

5

CONCACAF - GOLD - CUP

B

eim CONCACAF-Gold-Cup sollte man die Rechnung nie ohne die USA und Mexiko machen. Schliesslich hat bei elf der zwölf bisherigen Turnierauflagen stets eines dieser beiden führenden Teams der Konföderation am Ende die Ehrenrunde mit dem begehrten Pokal gedreht. Doch möglicherweise steht eine Zeitenwende bevor. Einige der Kontinentalrivalen sind nämlich bereit, bei der 13. Auflage des ­Turniers vom 7. bis am 26. Juli ihre eigene Erfolgsgeschichte zu schreiben.

Zu den Mannschaften, die sich berechtigte Hoffnungen auf einen Erfolg beim Gold Cup und auf die Qualifikation für den FIFA Konföderationen-Pokal 2017 machen, gehören Costa Rica, das bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2014™ überraschte, und Panama, das die Qualifikation für die WM im vergangenen Jahr in Brasilien nur knapp verpasste. Nach dem ­Erreichen des WM-Viertelfinales weiss Costa Ricas Trainer Paulo César Wanchope: “Jeder erwartet jetzt, dass Costa Rica in allen Partien grossartigen Fussball spielt und gegen jedes Team gewinnt. Das wird eine Herausforderung.” Auf die Frage, was sein Team brauche, um tatsächlich zu siegen, meinte Wanchope: “Eine gute Vorbereitung und das nötige Selbstvertrauen. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und dabei besser und besser werden. Wenn wir die Chance bekommen, gegen Mexiko oder die USA zu spielen, werden wir noch besser vorbereitet sein, um das Turnier gewinnen zu können.”

6

T H E F I FA W E E K LY

EINMAL DIE GROSSEN SCHLAGEN

Jarett Wickerham / Getty Images

Beim Gold Cup geht es um viel Prestige und Ehre. Gerade für die kleinen Nationalteams ist das Turnier eine Chance, Geschichte zu schreiben. Ein Bericht von Michael Lewis aus New York City.

CONCACAF - GOLD - CUP

Gold Cup 2013 Costa Ricas Celso Borges tritt im Spiel gegen die USA einen Eckball.

T H E F I FA W E E K LY

7

CONCACAF - GOLD - CUP

Tony Meola Superstar Erfolg kann auf verschiedene Weise gemessen werden. Der Turniersieg mag für manches Team ausser Reichweite sein, doch das Erreichen der K.-o.-Runde wäre für sie schon eine grosse Leistung. Es geht ja auch um die Chance, sich einen Platz bei der Copa América 2016 in den USA zu sichern. Mittelamerikameister Costa Rica, Mexiko (eingeladen) und die USA (Gastgeber) sind bereits sicher dabei. Zwei weitere Teams werden in Playoff-Duellen zwischen

den besten Gold-Cup-Teilnehmern ermittelt, die sich noch nicht qualifiziert haben.

Der Gold Cup hat sich seit seiner ersten, noch deutlich bescheideneren Auflage 1991 in Los Angeles enorm entwickelt. Damals gab es nur acht Teilnehmer und mit dem LA Coliseum und dem Rose Bowl Stadium nur zwei Stadien.

Die USA gewannen den Titel im Elfmeterschiessen gegen Honduras, nachdem das ­Endspiel torlos geblieben war. Torhüter Tony Meola, der drei Elfmeter gehalten hatte, wurde zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.

Die Turnierauflage von 2015 findet in den USA von Küste zu Küste statt. Sie wird von 12 Teams in 14 Spielstätten in den USA und (erstmals) Kanada bestritten, wo am 14. Juli in Toronto zwei Partien stattfinden.

Es gab auch schon sensationelle Aussenseitersiege. Der berühmteste Favoritenschreck war bislang Guadeloupe, ein französisches Überseedepartement mit gerade einmal 400 000 Einwohnern, das kein ­FIFA-Mitglied ist. 2007 waren die Gwada Boys die grosse Sensation des Turniers. In der Gruppenphase besiegten sie Kanada 2:1 und holten gegen Haiti ein 1:1. Im Viertelfinale folgte ein 2:1 gegen den Favoriten Honduras, bis das moderne Fussballmärchen dann im Halbfinale mit einer 0:1-Nie-

Triumph 2007 Das US-Team feierte nach dem Finale gegen Mexiko (2:1) den Turniersieg.

8

T H E F I FA W E E K LY

derlage gegen Mexiko endete. Zwei Jahre später liess Guadeloupe Siege in den Gruppenspielen gegen Panama (2:1) und Nicaragua (2:0) folgen, bevor das Team nach ­einem 1:5 gegen Costa Rica ausschied.

Aufmerksamkeit gewiss Es gibt bei diesem Turnier keine kleinen F ­ ische.

Die 13. Turnierauflage könnte die bislang am härtesten umkämpfte werden. “Man darf kein Team unterschätzen”, sagt US-Trainer Klinsmann. “Man muss stets auf der Höhe sein und alles geben. Man muss allen anderen Teams mit dem gebotenen ­Respekt begegnen. Das Turnier im Sommer wird bestimmt sehr unterhaltsam.”

Der berühmteste ­F avoritenschreck war bislang Guadeloupe.

Die beiden besten Teams der drei Gruppen erreichen das Viertelfinale, ebenso wie die beiden Drittplatzierten mit den meisten Punkten. Die Spiele der K.-o.-Runden finden

Tasos Katopodis / AFP / Getty Images

Panama hat es den USA und Mexiko beim Gold Cup schon oft schwer gemacht. 2005 und 2013 stiessen die Mittelamerikaner bis ins Finale vor und unterlagen beide Male nur knapp gegen die USA. Bei der Auflage von 2013 besiegten sie zudem Mexiko zweimal innerhalb von 17 Tagen 2:1. Panamas Trainer, Hernán Darío Gómez aus K ­ olumbien, sagte, seine Spieler hätten die ­Enttäuschung der verpassten Qualifikation für Brasilien hinter sich gelassen: “Ich bin sicher, dass meine erfahrenen Spieler an sich glauben und ihre Arbeit mit grosser Professionalität fortsetzen. Wir hoffen, dass wir bei diesem Turnier alles geben können. Der grosse Traum, es zur nächsten Weltmeisterschaft zu schaffen, bleibt.”

CONCACAF - GOLD - CUP

Jeff Mitchell / FIFA via Getty Images

in Baltimore (Maryland), East Rutherford (New Jersey), Atlanta (Georgia), Philadelphia und Chester (Pennsylvania) statt. “Alle wollen beweisen, dass es ein ganz besonderes Turnier ist, ein stetig wachsendes Turnier, das in alle Welt übertragen wird”, meinte Jürgen Klinsmann. “Die CONCACAF-Region bekommt auch in Übersee immer mehr Aufmerksamkeit. Auch in Südamerika wird man sehr auf dieses Turnier achten, denn im kommenden Jahr werden wir im gleichen Lostopf für die Copa América sein.”

Espinoza sagt Honduras ab Falls die Amerikaner gewinnen, sind sie direkt für den FIFA Konföderationen-Pokal 2017 in Russland qualifiziert, da sie auch 2013 den Titel holten. Sollte ein anderes Team gewinnen, wird in einem Playoff-Duell entschieden, welches Team weiterkommt. Klinsmanns Team gilt als Favorit auf den Sieg in Gruppe A, wobei der ewige Gold-Cup-Rivale Panama gern ein Wörtchen mitreden möchte. Honduras und Haiti streben ebenfalls einen Platz in der K.-o.-Runde an.

Panama und die USA haben schon so manchen Klassiker ausgespielt, allen voran die Endspiele 2005 und 2013. Die Canaleros sind das einzige Team, das die USA je in der Gruppenphase im eigenen Land besiegen konnte: 2011 feierten die Mittelamerikaner einen 2:1-Sieg.

“Das war ein schweres Spiel”, meinte Panamas Jaime Penedo (2005 und 2013 als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet). “Die Partie war sehr, sehr hart umkämpft und sehr kompliziert.” Auf die Frage, warum Panama ausgerechnet gegen die USA so gut abschneidet, meinte Penedo: “Wir haben schnelle, starke Spieler im Team. Vielleicht liegt es daran, dass die Spiele so körperbetont sind, denn auch die USA haben diesen Spielertyp in ihren Reihen.”

Honduras muss ohne Mittelfeldspieler ­Róger Espinoza auskommen, der schon an zwei WM-Endrunden teilnahm und 2012 bei den Olympischen Spielen glänzte. Er sagte seine Teilnahme ab, obgleich ihm dies den Zorn von Trainer und Fans einbringen dürfte. “Ich fühle mich physisch und mental nicht zu 100 Prozent fit”, sagte er gegenüber MLSSoccer.com. “Die letzten Jahre haben mich ziemlich ausgelaugt.

Im April 2014 wurde ich an der Leiste operiert, kurz bevor ich zur WM fahren musste. Ich habe bei der WM gespielt und bin dann direkt danach zur Saisonvorbereitung nach England gekommen – ohne Urlaub. All das hat seinen Tribut gefordert. Wenn ich nun mit weniger als 100 Prozent für die Nationalmannschaft anträte, würde ich mich selbst, meine Teamkameraden und das ganze Land betrügen.”

Costa Rica will sich bestätigen Wanchope will angesichts der Gruppengegner El Salvador, Jamaika und Kanada in Gruppe B nichts dem Zufall überlassen. Daher hat er auch seine Topstars und Europalegionäre nominiert:

Klinsmanns weitreichende Pläne

Den Triumph im Kopf US-Coach Jürgen Klinsmann setzt auf Kontinuität.

D

er deutsche US-Coach Jürgen Klinsmann hat für den CONCACAF-Gold-Cup 17 Spieler in seinen Kader berufen, die bereits an der WM 2014 in Brasilien zum US-Aufgebot gehörten – Kontinuität ist Trumpf. Diese Spieler bilden den Stamm für ein US-Team, das den Titel erfolgreich verteidigen will – Klinsmann setzt mit seinem Kader auf erfahrene Spieler. “Unser Ansatz bei der Zusammenstellung des Aufgebots war es, den Gold Cup zu gewinnen. Denn er ist sehr, sehr wichtig für uns. Klar, wir werden alles dafür tun, um zu gewinnen”, sagte er. Ein erneuter Triumph würde den US-Boys die Teilnahme am FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 in Russland garantieren, dem “Vorbereitungsturnier” zur WM 2018 in Russland.

“Weil der Titel das Ticket für den Konföderationen-Pokal 2017 bedeutet, ist es äusserst wichtig, unsere besten Kräfte zusammenzulegen. Dieser Kader hat eine grosse Qualität, aber auch viel Erfahrung vorzuweisen”, so Klinsmann.

Gerade auch an der Tatsache, dass Klinsmann nach strengen Kriterien aufstellt, lässt sich die Bedeutung des Gold Cups ermessen, der alles andere als eine Pflichtveranstaltung für die ­starken Teams in der CONCACAF –

etwa die WM-Teilnehmer Honduras, Costa Rica oder Mexiko – darstellt.

Zwölf Verbände aus der CONCACAF nehmen am Gold Cup teil. Falls die USA nicht gewinnt, sticht der Turniersieger gegen die USA (Sieger 2013) um den Einzug in den Konföderationen-­Pokal 2017.

Der Gastgeber USA tritt mit Clint Dempsey (Seattle Sounders) und Jozy Altidore (Toronto) im Sturm an, während Aston-Villa-Profi Brad Guzan den Rückhalt im Tor bildet. Ihm werden dabei drei Verteidiger aus der Bundesliga helfen: Tim Chandler (Eintracht Frankfurt), John Brooks (Hertha BSC Berlin) und Fabian Johnson (Borussia Mönchengladbach). Zu ihnen gesellt sich Tim Ream aus der Football League Championship (Bolton Wanderers). Im Mittelfeld agieren Tottenhams DeAndre Yedlin, Torontos Michael Bradley und Mix Diskerud vom New York City FC. Insgesamt wurden 45 MLS-Spieler in die Kader der Gold-Cup-Teams berufen. Toronto FC, Real Salt Lake und FC Dallas stellen dabei gleich je fünf Spieler ab.

Ein US-Sieg liegt in der Einschätzung Klinsmanns auch diesmal im Bereich des Möglichen.

“Wir glauben daran, dass wir eine sehr, sehr starke Truppe beieinander haben. Wir können dieses prestigeträchtige Turnier gewinnen.” tfw

T H E F I FA W E E K LY

9

Den Fussball überall und für alle entwickeln

Mitreissende Turniere organisieren

Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen

Für das Spiel. Für die Welt.

Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren.

Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.

FIFA.com

Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet.

CONCACAF - GOLD - CUP

Mittelfeldspieler Bryan Ruiz (Fulham FC) und Stürmer Joel Campbell (Villarreal CF). “Zum Nachlassen ist keine Zeit”, stellte Wanchope fest. “Wir wissen, dass es jetzt sogar noch schwerer wird. Alle Spiele werden wegen unseres guten Abschneidens bei der WM hart sein.

Das wissen wir. Und deswegen werden wir ­jeden Tag noch entschlossener arbeiten.”

Kanada ist ausser Mexiko und den USA das einzige Team, das den Gold Cup bereits gewinnen konnte. Trainer Benito Floro weiss, wie schwer die vor seinem Team liegenden Aufgaben sind: “Wir spielen gegen drei Mannschaften, die besser als wir platziert sind. Wir müssen also gegen diese Teams beweisen, dass wir Fortschritte machen und die Dinge richtig anpacken.”

Die Jamaikaner haben bei der Copa América 2015 alle drei Spiele 0:1 verloren. Dennoch sahen die Reggae Boyz ihre Leistung in Chile als Steigerung an. “Wir haben dort nicht gegen irgendwelche Micky-Maus-Teams gespielt”, stellte Mittelfeldspieler Jobi McAnuff klar.

“Wir waren weit weg von zu Hause und es stand eine ganze Menge gegen uns. Die Schiedsrichter bei dem Turnier waren ziemlich hart. Der Gold Cup ist eine weitere Gelegenheit für den jamaikanischen Fussball. Vielleicht gelingt uns ja etwas ganz Besonderes.”

Cowboys Stadium, Arlington Panamas Roman Torres jubelte nach seinem Treffer gegen Mexiko (Juli 2013).

“Der Gold Cup ist eine weitere Gelegenheit für Jamaika. Vielleicht gelingt uns ja etwas ganz Besonderes.”

Mittelfeldspieler Jobi McAnuff

Nicholas Kamm / AFP / Getty Images, imago, Marc Serota / Getty Images

Zwölf Chefs Das Gruppenfoto mit allen Gold-Cup-Trainern vom März 2015.

Mexiko hat etwas gut zu machen El Salvador reist mit einer sehr jungen Mannschaft an, nachdem 14 ehemalige Nationalspieler wegen Verstrickungen in einen Manipulationsskandal auf Lebenszeit gesperrt wurden.

“Falls wir uns für das Halbfinale qualifizieren können, wäre das schon ein echter Erfolg für uns”, so Andrés Flores. “Nachdem wir in den letzten Jahren einige Probleme hatten, versuchen wir jetzt, alles besser zu machen. Wir ­wollen Erfolg haben. Wir können uns selbst und die Fans nicht betrügen. Wir müssen allen Parteien ehrlich gegenübertreten. Wir werden hart arbeiten und uns voll und ganz auf unsere Ziele konzentrieren.”

In dieser Gruppe gibt es eine Kuriosität: Die New York Red Bulls aus der Major League Soccer sind mit drei Spielern beim Turnier vertreten, und sie alle sind Verteidiger, nämlich die Linksverteidiger Roy Miller (Costa Rica) und Kemar Lawrence (Jamaika) sowie Innenverteidiger

Guadeloupe Im Turnier 2007 sorgte das Nationalteam für eine Sensation (Halbfinal-Einzug).

T H E F I FA W E E K LY

11

CONCACAF - GOLD - CUP

12

T H E F I FA W E E K LY

CONCACAF - GOLD - CUP

Karl Ouimette (Kanada). “Wir haben ein paar Witze darüber gemacht”, so Lawrence, “und gewettet, wer wohl als Erster wieder in der Umkleide der Red Bulls auftaucht.”

Mexiko, das aufgrund der grossen Fangemeinde in den USA wohl in vollen Stadien spielen wird, ist Favorit in Gruppe C, in der auch Guatemala, Trinidad und Tobago sowie Kuba spielen. Für die Mexikaner ist es die erste Chance zur Wiedergutmachung nach dem enttäuschenden Gastauftritt bei der Copa América in Chile (mit zwei Unentschieden und einer Niederlage). “Wir werden versuchen, das Turnier zu gewinnen, damit die Menschen sich wieder beruhigen und zufrieden sind”, kündigte Trainer Miguel Herrera an. “Wir müssen entschlossen weiterarbeiten, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen und weiterhin Chancen zu haben, uns für Russland zu qualifizieren.”

In Mexiko gab es nach enttäuschenden Ergebnissen schon mehrfach Trainerentlassungen: “Ich bin noch der Gleiche und verspüre noch immer den gleichen Enthusiasmus”, sagte Herrera.

“Ich geniesse Siege und Niederlagen gleichermassen. Aber mir ist klar, dass es hier auf harte ­A rbeit ankommt und dass die Ergebnisse stimmen müssen. Hier ist niemand unsterblich ...”

Guatemalas Mittelfeldspieler Marco Pappa ist nicht nur sicher, dass er sich mit dem Team für die Copa América 2016 qualifizieren kann, sondern er hofft sogar, mit den Chapines den Titel holen zu können. “Guatemala erwartet gute Ergebnisse von der Nationalmannschaft, insbesondere wenn das Land schwere Momente durchlebt. Es wäre grossartig, wenn wir meinem Land etwas Freude bereiten könnten. Ich will das Turnier gewinnen.”

Daniel P. Derella / AP Photo

Finaltag 2009 In East Rutherford trafen die USA auf Mexiko, das die Partie 5:0 gewann.

Erfolgsformel der WM 2006 Trinidad und Tobago ist weiterhin auf der Suche nach der magischen Erfolgsformel, die sie sogar bis zur WM-Endrunde 2006 führte. “Ich habe grosses Vertrauen in meine Truppe, dass wir alles wieder geraderücken können”, sagte Soca-Warriors-Trainer Stephen Hart. “Wenn sich jeder engagiert und seinen Beitrag zu dem leistet, was wir gemeinsam schaffen müssen, um unsere Ziele zu erreichen, dann wird es gut für uns laufen. Wir müssen uns auf unsere Aufgaben konzentrieren und einander helfen. Das nötige Talent dazu haben wir.”

Für den kubanischen Mittelfeldspieler Yénier Márquez ist es bereits die achte Gold-Cup-Teilnahme. 2013 haben die Kubaner überraschend das Viertelfinale erreicht.

“Das erste Ziel ist das Überstehen der Gruppenphase, und das ist schon ziemlich schwer”, so seine Einschätzung. “Erst wenn wir das geschafft haben, denken wir daran, die alte Bestleistung einzustellen oder sogar zu übertreffen. Natürlich wäre es grossartig, wenn wir diese Marke durchbrechen und es sogar noch eine Runde weiter schaffen könnten.” Å

D A S T UR NIER

Erstaustragung: 1963 (CONC AC A F - Nations - Cup, seit 1991 Gold C up.)

Teilnehmer: 12 Teams Titelträger: US A Rekordsieger : Mex iko (9 Siege) Rekordspieler: L andon Donovan (US A , 34 Spiele) Rekordtorschütze: L andon Donovan (18 Tore)

GOL D CUP 2015

Teilnehmer: 12 Teams Austragungsort: US A und Kanada (14 Stadien) Eröffnungsspiel: 7. Juli 2015 Endspiel: 26. Juli 2015 Gruppe A: US A , Panama, Haiti,Honduras Gruppe B: C os ta Ric a, El Salvador, Jamaika, Kanada Gruppe C: Mex iko, Guatemala, Tr inidad und Tobago, Kuba

Gold Cup, Los Angeles Das Turnier bekam 1991 einen neuen Namen.

T H E F I FA W E E K LY

13

BLICK IN DIE LIGEN

I

N

Kasachstan: Premjer-Liga

Ivo r e r l a n c i e r t T ite l r e n n e n Alan Schweingruber ist Redakteur

S

I

die Schlusstabelle der regulären Saison an.

Als dann aber die Meisterrunde losging, zeigte man Nerven und verlor das Rennen gegen das Team aus der Hauptstadt, den FK Astana. War der wertlose Vizetitel lediglich ein Ausrutscher? FK Aqtöbe ist nämlich mit Abstand der erfolgreichste Klub der

bei The FIFA Weekly.

Langsam geht’s auf die Zielgerade der regulären Saison im flächenmässig neuntgrössten Land der Erde. Vier Runden stehen in Kasachstan noch aus, dann wird die Tabelle in zwei Teile geteilt. Die ersten sechs Mannschaften tragen die Playoff-Saison um die Meisterschaft aus. Die untere Hälfte der Premjer-Liga kämpft gegen den Abstieg.

Gut im Rennen: FK Aqtöbe, der Verein aus der gleichnamigen Stadt, die für ihre schöne Nurgasyr-Moschee aus Marmor und Gold bekannt ist. Selbst nach dem glücklichen 1:1 gegen Schetissu Taldyqorghan (Ausgleich in Überzahl und in der 90. Minute) steht der Klub unangefochten an der Spitze.

Nun ist das so eine Sache mit dem FK Aqtöbe.

Bereits in der letzten Saison führte der Verein

War der Vizetitel von Aqtöbe nur ein Ausrutscher? jüngeren Geschichte (Champion 2005, 2007, 2008, 2009, 2013) und könnte diesen Herbst Ertis Pawlodar als Rekordmeister ablösen.

Interessant dürfte das Duell mit dem derzeit Zweitplatzierten Qairat Almaty werden.

Erstens zeigt sich der Verein aus der grössten Stadt Kasachstans (1,6 Millionen Einwohner) in beneidenswerter Form – 2:0-Sieg gegen FK

D

E

Astana. Zum anderen verfügt die Mannschaft über den torgefährlichsten Stürmer des Landes. Der Mann heisst Gerard Gohou und ist mit seinen 26 Jahren kein Unbekannter mehr: Gohou wurde schon in Marokko und in der Türkei Torschützen­könig. Nun führt der schussstarke Ivorer die Liste mit 18 Treffern an. Zum Vergleich: Dusan Savic auf Platz 2 traf 7-mal. Es erstaunt, dass Gohou nie ein Aufgebot für das A-Nationalteam der Elfenbeinküste bekam.

Der Eishockey orientierte Staat aus Zentral­ asien hat sich 2002 dem europäischen Fussballverband UEFA angeschlossen. Man möchte von den erfahrenen Fussballnationen profitieren. In der Champions League schaffte es aber noch kein Klub in die Gruppenphase.

Bald, Mitte Juli, nimmt der FK Astana gegen NK Maribor einen neuen Anlauf.

In der Qualifikation vor zwei Jahren machte übrigens Schachtjor Qaraghandy von sich reden. Der Klub liess vor der wichtigen Playoff-Partie gegen Celtic Glasgow auf dem Spielfeld ein Schaf schlachten. Das etwas gewöhnungsbedürftige Ritual hatte in Europa zu hitzigen Debatten geführt. Immerhin gewann Qaraghandy das Hinspiel 2:0. Å

HO

Torjäger Gerard Gohou (l.) hat für Qairat Almaty schon 18 Treffer erzielt.

14

T H E F I FA W E E K LY

Kamerun: Ligue 1

Daouda K a m i lou ist zur ück

Begeisterung Coton Sport kann in Garua auf eine grosse Fangemeinde zurückgreifen.

Perikles Monioudis ist Chef­ redakteur von The FIFA Weekly.

Nach 20 Spieltagen der Ligue 1 (Elite One) hat sich der Coton Sport Football Club de Garoua einen kleinen Vorsprung auf die Konkurrenz erarbeiten können.

Der Klub aus der vergleichsweise kleinen ­Binnenhafenstadt im Norden Kameruns hat die Punkte (43) auf dem Feld ­gesammelt, ist man versucht zu sagen; umgeben von Baumwoll- und anderen Plantagen, während die direkten Verfolger – Botafogo (38), Les Astres (33), New Star (32), Union Sportive (31) – ihre Punkte in Duala bunkern, mit rund drei Millionen Einwohnern die grösste Stadt nicht nur des Landes, sondern von ganz Zentralafrika, ein Industriestandort erster Güte.

HO

Und dennoch schickt sich der in Grün und Weiss spielende Coton Sport FC – der 13-fache kamerunische Meister (Rekord), der zuletzt 2012/13 und 2013/14 triumphierte, – auch 2015/16 wieder an, sich in der 18 Teams umfassenden Meisterschaft zum Mass aller Dinge zu entwickeln. Auf schnörkellosen Angriffsfussball bedacht, versucht der 45-jährige Franzose Didier Gomes da Rosa seinen Spielern eine Siegermentalität zu verpassen – durchaus mit Erfolg. Der Coach der “Cotonniers du nord” scheut nicht davor zurück, öffentlich Ross und Reiter zu nennen, spricht auch schon mal von “grotesken” Fehlern seiner ­Stürmer oder mahnt jene, die einen schlechten Tag auf dem Platz erwischen, sich gefälligst auf die Leistungserfordernisse des Traditionsklubs zu besinnen, für den sie spielen. Auch Schiedsrichter­ entscheidungen kommentiert Gomes da Rosa ausführlich und mit Verve.

Seit Kurzem – seit Beginn der Rückrunde Mitte Juni – muss er auf Cédric Djeugoué, den 22-jährigen hochgewachsenen Aussenverteidiger, verzichten, der sich dem ­marokkanischen Erstliga-Aufsteiger Ittihad Riadi de Tanger anschloss. Sein Ensemble kommt ohne ganz grosse Stars aus. Der Gegenwert des Kaders auf dem Markt wird auf rund 700 000 US-Dollar geschätzt.

Da kommt es für Klub und Fans und nicht zuletzt für Gomes da Rosa gerade recht, dass der 27-jährige nigrische Filigranstürmer Daouda Kamilou seit ein paar Tagen wieder zurück in Garoua ist. Die “Neun”, wie er in

Coton Sport de Garoua wahrt seine Chancen auf den Titel.

Anlehnung an seine Rückennummer und Spielposition von den Fans gerufen wird, spielte bereits von 2007 bis 2009 für die Cotonniers und hatte mit ihnen 2008 das Finale der CAF-Champions-League gegen

Al-Ahly aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo erreicht. Die Kameruner gingen als gefeierte Verlierer daraus hervor.

Kamilou, zweifacher kamerunischer Meister und Pokalsieger sowie Bester Torjäger 2009, kehrt nach Engagements in Libyen, Algerien und Tunesien und im Sudan kurz nach Rückrundenstart in seine vertrauten Gefilde zurück und hofft, an die Erfolge von damals anknüpfen zu können. Aus den letzten sechs Meisterschaftspartien von Coton Sport resultierten vier Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden. ­Letzteres am 28. Juni beim Tabellen-15.

Fovu de Baham (2:2).

Der Titelgewinn ist in dieser Saison ein realistisches Ziel. Gomes da Rosa kann sich seit Anfang April ganz auf diesen Task ­konzentrieren. SM Sanga Balende aus dem Kongo bedeutete für Coton Sport in der Runde der letzten 32 das Ende in der ­a ktuellen CAF-Champions-League. Å

T H E F I FA W E E K LY

15

K AN ADA 2015

“Eine günstige Phase”

Sylvie Béliveau bekleidet die Funktion der Leiterin der Technischen Studiengruppe der FIFA. Sie zieht eine positive Zwischenbilanz der Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015.

D

er Frauenfussball entwickelt sich gut – und profitiert davon. Seit der ersten FIFA Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 1991 ist ein stetiger Anstieg des Niveaus zu verzeichnen. Seit jenem ersten Welt­ ­ turnier in der VR China sind 24 Jahre und – Kanada 2015™ eingerechnet – sieben Endrunden vergangen, in deren Verlauf es natürlich auch Neuerungen gegeben hat, zuletzt etwa die Erhöhung der Teilnehmerzahl von 16 auf 24 und die Einführung der Torlinientechnologie.

FIFA

Geballter Sachverstand Die Vertreter der Technischen Studien­ gruppe der FIFA an Kanada 2015.

16

T H E F I FA W E E K LY

K AN ADA 2015

Und wer könnte die Entwicklung der Sport­ art, das Niveau des Wettbewerbs und die sich abzeichnenden Tendenzen wohl besser bewer­ ten, als Sylvie Béliveau, die sich seit über 20 Jahren der Entwicklung des Frauenfussballs verschrieben hat und zudem aus dem Gast­ geberland der aktuellen WM stammt? Die ehe­ malige kanadische Nationaltrainerin führte ihr Land zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 1995 in Schweden. Damals war sie noch die einzige Cheftrainerin eines Nationalteams. 20 Jahre später sind es deren acht.

Die Erweiterung auf 24 Teams Diese Änderung bedeutet zugleich, dass auf sechs Vorrundengruppen aufgestockt wurde und mit den Achtelfinals eine Runde mehr zu absolvieren ist. Zudem konnten vier Teams selbst als Gruppendritte noch in die Runde der letzten 16 einziehen. Ein Spiel mehr bedeutet für bestimmte Mannschaften ein unschätz­ bares Plus an Erfahrung. Vor allem für diese Mannschaften ist die Erhöhung auf 24 Teil­ nehmende günstig, denn sie können sich zeigen und sich Anerkennung verdienen – sei es nun in ihrer Heimat oder auf Ebene ihrer Konföde­ ration. Das wiederum zieht die notwendige ­Unterstützung für ihre Vorbereitung nach sich.

Durch die Aufstockung des Teilnehmerfeldes gab es einen zusätzlichen Platz pro Konföde­ ration. Das heisst, mehr Mannschaften haben an ihre Chance geglaubt, die Motivation war ­grösser, das Niveau des Turniers höher.

Die Erfahrungen der weniger ­erfahrenen Teams Die Mehrzahl der Neulinge hat sich im Ver­ gleich zu den Etablierten gut geschlagen, ­namentlich Kamerun, die Schweiz oder die ­Niederlande, die sich auf Augenhöhe mit Japan, Costa Rica oder Brasilien gezeigt haben.

Aber loben muss man an dieser Stelle nicht nur die Neulinge, sondern auch die weniger er­ fahrenen Mannschaften. Für Kolumbien bei­ spielsweise war es erst die zweite Weltmeister­ schaft und das Team ist entsprechend weniger erfahren als etwa Deutschland, die USA oder auch Australien. Dennoch war gegenüber dem WM-Debüt Kolumbiens 2011 ein deutlicher Fortschritt zu verzeichnen. Insofern ist klar festzuhalten, dass von den 24 Teams jedes sei­ nen Platz verdient hat. Man muss ­ihnen nur Zeit lassen. Bei einer Regeländerung wie der Aufstockung der Teilnehmerzahl zeigen sich die erzielten Fortschritte erst nach vier oder acht Jahren.

DAS FINALE Wie vor vier Jahren bestreiten die USA und Japan das WM-Finale. Wenn das Endspiel am 5. Juli 2015 in Vancouver (Ortszeit 16 Uhr) nur ansatzweise so spannend wird wie 2011, findet das Turnier in Kanada einen krönenden Abschluss. Japan siegte damals in Frankfurt am Main ­(Deutschland) im Elfmeterschiessen, nachdem es nach einem spektakulären Spiel inklusive Verlängerung 2:2 gestanden hatte.

Das zweite Halbfinale in Kanada am 1. Juli endete für England traumatisch. Die Britinnen traten von Anfang an sehr selbstbewusst auf und suchten in der Schlussphase gegen die eher verhaltenen Japanerinnen immer wieder die Entscheidung. Aber die wirklich guten Angriffe blieben aus, und so deutete bis in die zweiten Minute der Nachspielzeit alles auf eine Verlängerung hin. Dann unterlief der Engländerin Laura Bassett ein folgenschwerer Fehler: Sie traf den Ball nach einer Flanke so unglücklich, dass dieser sich unter die Latte des eigenen Tores senkte. “Die Spielerin tut mir sehr leid”, sagte Japans Coach Norio S­ asaki und fand tröstende Worte. “Yuki Ogimi stand genau hinter ihr und hätte einschiessen ­können, sodass es wohl keinen Unterschied gemacht hat.”

England trifft nun im Spiel um Platz 3 (4. Juli, Ortszeit 14 Uhr) auf Deutschland, das gegen die starken US-Amerikanerinnen im Halbfinale 0:2 verloren hat. sca

Die Entwicklung des Spiels Es ist interessant, zu sehen, wie viele verschie­ dene Spielstile es gibt. Einige Mannschaften, wie Kamerun oder Kolumbien, setzen eher auf die individuelle Klasse einzelner Spielerinnen, während die weniger erfahrenen Teams eher über das Kollektiv kommen.

Ferner geht der Trend zu vielseitigen Spie­ lerinnen. Immer mehr Aussenverteidigerinnen können auch offensiv auf den Flügeln oder im zentralen Mittelfeld spielen. Zugleich müssen die Innenverteidigerinnen in der Lage sein, das Spiel zu eröffnen. Verteidigen allein genügt nicht mehr. Sie müssen das Spiel lesen können, gute erste Bälle spielen, richtige Entscheidun­ gen treffen. Diese Flexibilität hatte Japan zuvor schon insofern perfektioniert, als viele seiner Mittelfeldspielerinnen auch ganz vorne in der Spitze agieren konnten. Neu ist nun vor allem, dass es auch die Abwehrspielerinnen betrifft.

Heute gibt es viele Teams, bei denen die Aus­ senverteidigerinnen im Fall einer Ballerobe­ rung im Mittelfeld aufrücken und so bei gegne­ rischem Ballverlust als Anspielstation zur Verfügung stehen. Sie stehen insgesamt höher, rücken bis zur Mittellinie auf.

Wir haben eine enorme Entwicklung des Spiels gesehen, in der sich Mannschaften auf engstem Raum mit nur ein, zwei Ballberüh­ rungen befreien können. Gute Teams haben ihre Variabilität in der Offensive gezeigt.

Die Torhüterinnen Es ist beeindruckend, zu sehen, wie die Torhü­ terinnen hinsichtlich Athletik, Entschlossen­ heit, Technik und Mitspielen zugelegt haben.

Was das Torwartspiel angeht, ist dies wohl die bislang insgesamt beste WM. Einige überneh­ men auch Freistösse weit ausserhalb ihres Tors.

Das zeugt von Selbstvertrauen, da die Spielerin ja danach schleunigst wieder ins Tor zurück muss, mental aber bereit ist, dieses Risiko ein­ zugehen und den Freistoss auszuführen.

Die Rolle der Coaches Von 24 Mannschaften werden 8 von einer Frau trainiert, insbesondere Neulinge wie die Schweiz, Ecuador, Costa Rica oder Thailand.

Seit den ersten Weltmeisterschaften hat sich dieser Posten sehr gewandelt. Einerseits ist es natürlich noch dieselbe Arbeit, andererseits wiederum mit früher überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Inzwischen gibt es ein “Team ­h inter dem Team”, das der Cheftrainer bzw . die Cheftrainerin ebenso führen muss wie seine Spielerinnen. Wenn es auf Ebene des Funkti­ onsteams Probleme gibt, wirkt sich das auch auf die einzelnen Spielerinnen und die Mann­ schaft aus. Früher bestand das Problem darin, alles allein bewältigen zu müssen. Spiele gegne­ rischer Mannschaften konnten noch ganz ohne Hilfsmittel analysiert werden. Heute gibt es Videoaufzeichnungen von jedem Spiel und T H E F I FA W E E K LY

17

K AN ADA 2015

Analyse-Tools für jedes Detail. Damit können Trainerinnen und Trainer jeden Gegner lückenlos analysieren. Das macht das Spiel interessanter, denn Trainerinnen und Trainer müssen sich während des Spiels umstellen können. Der Gegner ist ja bis ins kleinste Detail bekannt, also muss man zu überraschen wissen, etwas ändern, auf die Umstellung des anderen im Spiel reagieren können. Das ist zu einem ganz zentralen Punkt geworden.

Die zu treffenden Entscheidungen Eine Studie der Durchschnittswerte (Alter, Grösse und A nzahl der Spiele) der eingesetzten Akteurinnen jedes ­ Teams während des Turniers zeigt, dass die vier Halbfinalisten auf den ersten Plätzen in diesen Statistiken fungieren (ausgenommen Japan bei der Grösse). Daraus kann man natürlich keine Regeln ableiten, aber man kann sehen, dass man ­ erfahrene Spielerinnen, mit vielen Einsätzen auf interna­tionalem Niveau, genauso wie grosse Akteurinnen (Japan macht die mangelnde Grösse mit technischen Fähigkeiten wett) braucht, um auf dem höchsten Level ­erfolgreich zu sein.

Der Wille der Verbände, den Nationalmannschaften die Möglichkeit zur Entwicklung zu geben, ist entscheidend.

Jeder Verband will so gut wie es nur geht bei der WM ­abschneiden. Dafür sollten zusätzliche Ressourcen für die Vorbereitung der Teams bereitgestellt, eine notwendige ­Pause zwischen dem Ende der Meisterschaft und dem Start dieses Wettbewerbs eingeplant und das alles an die Realität im Frauenfussball angepasst werden: Es gibt eine ­Mischung aus Profis und Amateuren.

Grössere Anerkennung für den Frauenfussball Kanada hat sein erstes WM-Spiel am 6. Juni 1995 bestritten.

Auf den Tag genau 20 Jahre später bestritt Kanada sein erstes Spiel als Gastgeber bei dieser WM. Am 11. Juni 2015 folgte das zweite Gruppenspiel. Am 11. Juni 1995 hingegen war die WM für die damalige kanadische Nationalmannschaft schon vorbei. Damals wurden die drei Vorrundenspiele am 6., 8. und 10. Juni ausgetragen. Und was für Kanada gilt, gilt für alle Teams. Damals diente die Weltmeisterschaft dazu, die Existenz des Frauenfussballs zu rechtfertigen. Inzwischen hat der dieser seinen festen Platz. Die Spielerinnen bekommen ihre Ruhetage zur Regeneration und auch die Torlinientechnologie wurde selbstverständlich auch im Frauenfussball eingeführt. Das stellt eine Weiterentwicklung dar. Wir befinden uns in einer ­günstigen Phase, in der es aber auch noch Instabilität gibt und noch viel zu lernen bleibt. Å

Hoffnung für die Zukunft Mit 19 Jahren spielte die kanadische ­Verteidigerin Kadeisha Buchanan ein ­starkes Turnier. “Ich kann es noch besser”, sagt sie nach dem Ausscheiden im ­Viertelfinale gegen England. “Ich weiss, dass ich die Rolle als Führungsspielerin annehmen muss.”

E

s ist schwer, sein Lächeln zu wahren, wenn gerade ein Traum geplatzt ist. Die 54 000 Zuschauer, die am 27. Juni ins BC Place Stadium in Vancouver geströmt waren, um Kanada im Viertelfinale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015™ zu unterstützen, mussten tatenlos mitan­ sehen, wie der Titeltraum der Gastgeberinnen an der englischen Defensive zerschellte.

Kadeisha Buchanan konnte nach der knappen 1:2-Niederlage die ­Tränen nicht zurückhalten. Doch die 19-Jährige fasste sich schnell wieder und blickte bereits hoffnungsvoll in die Zukunft.

“Ich weiss, dass ich schon bald die Rolle der Führungsspielerin annehmen muss. Ich bin nun seit drei Jahren in dieser Mannschaft, und ich glaube, dass ich es noch besser machen kann. Es gibt einige in diesem Team, die noch jung sind, aber schon über eine gewisse Erfahrung verfügen.”

Sinclair der Defensive Tatsächlich sind Ashley Lawrence, Adriana Leon oder Jessie Fleming weitere Beispiele hierfür. Gleichwohl konnte keine andere die spielerische Reife zeigen, die Buchanan an den Tag legte. Nahezu jedes Tackling und jede Balleroberung gegen England rissen das Publikum von den Sitzen. Gegen Ende der Partie ging auch Buchanan nach vorne und versuchte alles, um noch den Ausgleich zu erzwingen und ihr Team weiterzubringen.

18

T H E F I FA W E E K LY

K AN ADA 2015

Führungsqualitäten Kadeisha Buchanan gilt mit 19 Jahren schon als Leistungsträgerin.

Mike Hewitt / FIFA via Getty Images

Einem Finale, das sie insbesondere den älteren Teamkame­ radinnen gegönnt hätte, die so viel für den kanadischen Frauen­ fussball getan haben und ihre Karriere nun vielleicht ohne ­einen grossen Erfolg beenden werden. “Ich weiss, dass ich nicht ewig an der Seite von Christine Sinclair, Melissa Tancredi oder Erin McLeod spielen kann”, sagt Buchanan, die von ihrem ­Trainer John Herdman ihrerseits als “Sinclair der Defensive” bezeichnet wird. “Jeden Tag, in jedem Spiel und in jedem Trai­ ning – in jedem Moment an ihrer Seite lerne ich etwas Neues.

Sie gehören zu den Besten in diesem Sport, und indem ich mit den Besten trainiere, werde ich eine bessere Verteidigerin.”

Eine Mission erfüllt Ein Fortschritt, der übrigens mit der Auszeichnung als “Hyundai Beste Junge Spielerin” belohnt werden könnte. Trotz des Aus­ scheidens im Viertelfinale gehört sie zu den ernsthaftesten ­A nwärterinnen auf diesen Titel. “Wenn ich sehe, welche Unter­ stützung wir erhalten haben und wie traurig diejenigen sind, die uns bis zum Ende des Spiels angefeuert haben, sage ich mir, dass wir wenigstens diese Mission erfüllt haben.” Diesen Ein­ druck bestätigt ihre Kapitänin Sinclair, die nach der Niederlage im Viertelfinal in der Kabine eine Ansprache hielt. Å Julien Sebbah, Vancouver

Achtelfinals · 20. – 23. Juni Spiel 37 VR China Spiel 38 USA Spiel 39 Deutschland Spiel 40 Frankreich Spiel 41 Brasilien Spiel 42 Japan Spiel 43 Norwegen Spiel 44 Kanada

Kamerun Kolumbien Schweden Korea Republik Australien Niederlande England Schweiz

1:0 2:0 4:1 3:0 0:1 2:1 1:2 1:0

Viertelfinals · 26. / 27. Juni VR China Spiel 45 Spiel 46 Deutschland Spiel 47 Australien Spiel 48 England

USA Frankreich Japan Kanada

0:1 6:5 n.E. 0:1 2:1

Halbfinals · 30. Juni / 1. Juli USA Spiel 49 Spiel 50 Japan

Deutschland England

2:0 2:1

Spiel um Platz 3 · 4. Juli Deutschland Spiel 51

England

Finale · 5. Juli USA Spiel 52

Japan

Alle Informationen zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ finden Sie unter http://de.fifa.com/womensworldcup T H E F I FA W E E K LY

19

First Love Or t: Sizilien, Italien Datum: 24. Juni 2015 U h r z e it : 19. 0 6 U h r Fotog ra f: Nicolò Minerbi

20

T H E F I FA W E E K LY

fotogloria

T H E F I FA W E E K LY

21

Jeder Moment zählt

Rückfahrkamera - Display System Gekühltes Handschuhfach

Flaschenhalter hintere Tür

Der Neue Dieses Modell ist eventuell nicht verfügbar in Ihrem Land.

F IFA F U S SBALL -W M 2018

PRESIDENTIAL NOTE

Sankt Petersburg ist für die ­Vorrundenauslosung gerüstet

Frauen in der Verantwortung

W St. Petersburg Im Konstantinpalast werden am 25. Juli 2000 Gäste erwartet.

A

m 25. Juli 2015 hebt sich der Vorhang für die erste offizielle ­Veranstaltung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™. Bei der Vorrundenauslosung in Sankt Petersburg wird nicht nur der Weg der Teams im Rennen um die Qualifikation für das Turnier ­bestimmt, sondern den Fussballfans rund um die Welt mit traditionellen und modernen Darbietungen aus dem grössten Land der Welt auch ein erster Eindruck der russischen Kultur geboten.

“Die Vorrundenauslosung ist der offizielle Beginn des Countdown für die WM in Russland und wird von der lokalen Bevölkerung ­freudig erwartet”, meinte der Vorsitzende des lokalen Organisationskomitees Russland 2018 (LOC), Vitaly Mutko. “Vor fast einem Jahr begannen wir mit der Vorbereitung, und heute kann ich mit gutem Gewissen verkünden, dass Russland als Gastgeber dieser wichtigen Veranstaltung bereit ist.”

Im Konstantinpalast, wo internationale Foren und Kongresse stattfinden, werden 2000 Gäste erwartet. Neben Vertretern aus etwa 140 Mitgliedsverbänden werden Fussballgrössen, führende Vertreter aus Sport und Kultur und andere bekannte Persönlichkeiten der Veranstaltung beiwohnen. Rund 700 Medienvertreter aus allen Kontinenten werden vor Ort berichten.

“Sankt Petersburg ist der perfekte Ort für den symbolischen ­ersten Schritt auf dem langen Weg zur Endrunde der FIFA Fussball­ Weltmeisterschaft. Über 840 Spiele werden ausgetragen, bis wir ­w issen, welche Teams neben Russland die Endrunde bestreiten. Vor uns stehen mehr als 30 Monate voller Spannung und Drama für die Fussballfans in allen sechs Konföderationen, wie die ersten bereits gespielten Partien gezeigt haben. Bhutan und Guam waren nur zwei grossartige Beispiele”, so FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke.

Zum Zeitpunkt der Auslosung werden von den 209 angemeldeten Mitgliedsverbänden noch etwa 180 Teams im Rennen sein. Å

enn am Sonntag in Vancouver der Titel an der FIFA Frauen-­ Weltmeisterschaft Kanada 2015™ ausgespielt wird, geht ein hochklassiges und wegweisendes Turnier zu Ende. Die Auf­ stockung des Teilnehmerfeldes und die Pre­m iere mit 24 Teams waren ein voller Erfolg. Von den WM-Neulingen qualifizierten sich die N ­ iederlande, Kamerun und die Schweiz für die Achtelfinals.

Aber auch Teams wie Costa Rica oder Nigeria zeigten, dass nur der internationale Vergleich auf höchstem Niveau der sport­lichen E ntwicklung förderlich ist. Die Nigerianerinnen boten in der ­ Vorrunden­g ruppe mit Schweden, Australien und den USA starke Leistungen und standen beim 0:1 gegen die Amerikanerinnen nahe an einem Punktgewinn.

Der Verlauf des Turniers machte deutlich, dass die Spitze immer breiter wird. Mit Frankreich verabschiedete sich einer der Top­ favoriten schon im Viertelfinale aus dem Turnier. Ex-Weltmeister Norwegen und der frühere Europameister Schweden mussten bereits nach dem Achtelfinale nach Hause.

Die Entwicklung geht ungebremst weiter – und die Zukunft hat schon begonnen. Am Final-Wochenende treffen sich in Vancouver 600 Vertreter(innen) aus allen Mitgliederverbänden zum traditio­ nellen Frauenfussball-Symposium, um Erfahrungen auszutauschen, die Situation zu diskutieren und Ansätze für den weiteren Fortschritt zu finden. Schlüsselfaktoren sind zweifellos die Ent­ wicklungsprogramme der FIFA, die Strukturverbesserungen in den Nationalverbänden, aber auch der stetige Diskurs.

Der Anlass in Vancouver ist das erste Symposium seit der ­Ini­tiierung der Arbeitsgruppe Frauenfussball und der Erstellung von zehn grundlegenden Prinzipien (siehe FIFA.com) zur weiteren ­Entwicklung des Frauenfussballs. Einer der zentralen Punkte ist für mich, dass Frauen auf allen Ebenen operativ in die Verantwortung genommen werden: als Trainerinnen, Schiedsrichterinnen, Funktionärinnen und Exekutivkomitee-Mitglieder in allen Verbänden. Denn der Frauenfussball braucht Vorbilder – weibliche Vorbilder.

RIA Novosti

Media Department

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

23

ERFOLGREICHE GESCHWISTER

Nike

r e d ü r B Ältere h c i l z t ü sind n 24

T H E F I FA W E E K LY

ERFOLGREICHE GESCHWISTER

Ältere Geschwister zu haben, macht sich bezahlt. Man kann ­dadurch zu einem ­besseren Spieler werden, schreibt Ben Lyttleton.

D

ie Vorgeschichte zum Gruppenspiel der FIFA Fussball-­ Weltmeisterschaft Südafrika 2010™ zwischen Deutschland und Ghana in Johannesburg begann schon sechs Wochen ­zuvor in einem gut 9000 Kilometer entfernten Stadion im Norden Londons. Damals spielte Kevin-Prince Boateng im Wembley-­Stadion für Portsmouth FC im Finale des FA Cups gegen den Chelsea FC. Unmittelbar vor der Pause foulte ­Boateng Michael Ballack so hart, dass der damalige Kapitän der DFB-Auswahl nicht an der bevorstehenden Weltmeisterschaft teilnehmen konnte. Die deutschen Spieler, darunter auch Jérôme Boateng, der Halbbruder von Kevin-Prince, waren ausser sich. Kevin-Prince spielte für Ghana – und nun musste Deutschland entsprechend ­geschwächt in die WM-Partie gehen. Als wäre der Druck eines Familien­ duells auf der grössten aller Fussballbühnen nicht schon gross genug, wurde die ganze Sache durch die Affäre Ballack noch schlimmer.

Jérôme war im Vorfeld der Partie gegen Ghana nervöser als sonst.

Er schüttelte vor der Partie die Hand von Kevin-Prince, der ihm viel Glück wünschte, Jérôme nahm ihm dies jedoch nicht ab. “Wenn man gegen seinen Bruder antritt, ist es kein normales Spiel”, sagte er später in der “New York Times”. Deutschland gewann die Partie in Südafrika 1:0. Vier Jahre später trafen die beiden Teams – und damit auch die ­beiden Brüder – in Fortaleza (Brasilien) erneut aufeinander. Dieses Mal trennten sie sich 2:2, wobei dem Kevin-Prince kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit ausgewechselt wurde.

Die Boatengs Kevin-Prince, George, der heute Hunde züchtet, und Jérôme (v.l.).

Konkurrenz von klein auf “Auch wenn Eins-gegen-eins-Situationen zwischen Geschwistern auf dem Spielfeld beim Fussball nur selten vorkommen, sind die Betroffenen dennoch ganz anders motiviert als bei jedem anderen G ­ egner”, sagt Professor Frank J. Sulloway, Autor des Buches “Born to Rebel: Birth Order, Family Dynamics, and Creative Lives”. “Wenn G ­ eschwister nach einem sportlichen Wettkampf das Feld verlassen, haben sie eine sehr genaue Vorstellung davon, wie sie im Vergleich zu ihrem Bruder oder ihrer Schwester abgeschnitten haben. Da spielt der Konkurrenzaspekt aus der Kindheit mit. Ideal ist es, wenn man selbst einen guten und der Bruder einen schlechten Tag erwischt.”

Der Fall Boateng war allerdings von Anfang an etwas anders gelagert. Kevin-Prince ist älter als Jérôme. Der älteste der Brüder, George, ist indes der wohl talentierteste. Der gemeinsame Vater der drei, Prince, lebte mit Jérôme im noblen Berlin-Wilmersdorf in der Nähe des Kurfürstendamms, während die beiden anderen mit der Mutter im Wedding, einer weniger wohlhabenden Wohngegend, aufwuchsen. An den Wochenenden trafen sich die drei meist zum Fussballspielen.

Vater Prince liess in jungen Jahren seine Söhne rechts- und linksfüssige Übungen trainieren, und auch das Umfeld hatte Einfluss auf die ­Boatengs: George wurde als Teenager immer wieder in Schlägereien verwickelt und gibt zu, ein schlechtes Vorbild für Kevin-Prince gewesen zu sein. Jérôme wiederum blickte zu Kevin-Prince auf, hatte jedoch sehr zur Erleichterung seiner Mutter Martina keinen derartigen Ärger.

T H E F I FA W E E K LY

25

ERFOLGREICHE GESCHWISTER

Der dynamische Spielmacher Kevin-Prince wurde kurz vor dem ­ ewinn der UEFA-U21-Europameisterschaft 2009 aus der DFB-Auswahl G gestrichen – wegen “mangelnder Disziplin”, wie Sportdirektor Matthias Sammer es ausdrückte. Daraufhin entschloss sich Kevin-Prince, für ­Ghana, das Geburtsland seines Vaters, zu spielen. Der wiederum wünschte sich bei beiden WM-Spielen zwischen Deutschland und Ghana, dass das “bessere Team” gewinnt.

Jüngere Geschwister oft besser Die Boatengs sind indes keineswegs die einzigen Geschwister, die für unterschiedliche Länder spielen. So sind beispielsweise Steve Mandanda (Frankreich) und Parfait Mandanda (DR Kongo) Torhüter einer ­Nationalmannschaft; Paul Pogba spielt für Frankreich, seine Zwillingsbrüder Florentin und Matthias hingegen für Guinea; und Granit Xhaka läuft für die Schweiz auf, während sein Bruder Taulant das albanische Nationaltrikot trägt.

Bei all diesen Geschwisterpaaren wird ein bestimmtes Muster deutlich: Der jüngere Bruder spielt für das vermeintlich bessere Team. Auch in der Familie Suárez wäre es fast so gekommen: Luis Suárez spielt für den FC Barcelona und Uruguay, während sein älterer Bruder Paolo, der sieben Jahre bei Isidro Metapan war, 2012 für El Salvador nominiert ­w urde. ­A llerdings kam es nie zu einem Einsatz. Luis hat seinen Bruder schon oft als Vorbild bezeichnet. Bis er im Alter von 15 Jahren seine spätere Frau getroffen habe, habe dieser ihn oft aus Scherereien herausgehalten.

“Der Einfluss von Geschwisterkindern im Sport dreht sich um drei Aspekte”, erläutert Ben Oakley, ein ehemaliger Olympiatrainer und Autor des Buches “Podium: What Shapes a Sporting Champion?” ­“ Zunächst einmal haben Geschwister potenziellen Einfluss als Vorbilder. Zum Zweiten bringen sie den Vorteil eines motivierten, starken ­Trainingspartners rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche mit. Und drittens hat die Tatsache, ein jüngeres Geschwisterkind zu sein, Einfluss auf konkrete 26

T H E F I FA W E E K LY

Ziele – sowohl im Training als auch im Wettbewerb.” Oakley verweist auf ein wissenschaftliches Forscherteam aus Kanada und Australien, das bei insgesamt 229 Sportlern unterschiedlichster L ­ eistungsklassen bestimmte Geschwistermerkmale untersucht hat. Die Untersuchungen zeigen, dass im internationalen Erwachsenenbereich 67 Prozent der Akteure jüngere Geschwister sind. Nur 24 Prozent waren Erstgeborene. Einzelkinder waren sogar nur mit 9 Prozent vertreten. Seine Schlussfolgerung? Ältere Geschwister tragen – oftmals unbewusst – zum Erfolg ihrer jüngeren Geschwister bei.

Im Fall der Familie Vidigal waren die Brüder – und Schwestern – enorm wichtig. Zehn der zwölf Geschwister wurden in den späten 60erund frühen 70er-Jahren geboren, kurz vor Ausbruch des angolanischen Bürgerkriegs. 1975 zog die Familie Vidigal in den Süden Portugals nach Elvas (Alentejo), wo Verwandte lebten.

“Es ist nicht leicht, mit leeren Händen in ein Land zu kommen. Wir haben schwere Zeiten durchlebt”, erzählt Luís Vidigal, der seine beiden ersten Lebensjahre in der Stadt Sá da Bandeira (heute Lubango) im ­Südwesten Angolas verbrachte. “Ich spreche noch heute mit meinen ­ä lteren Brüdern über meine Kindheit: Es lag immer ein fruchtiges Aroma in der Luft, an das ich mich heute noch erinnere.”

Die Eltern Deolinda und Victor erzählten den Kindern von der ­Beziehung zwischen Angola und Portugal. “Es war wichtig für uns zu erfahren, dass die beiden Länder wie unzertrennliche Brüder sind und dass wir uns in beiden heimisch fühlen können”, sagt Luís. “Für die meisten von uns ist Angola das Land unserer Geburt, während Portugal das Land ist, in dem wir aufwuchsen. Unsere Familie hatte ausserdem den Ehrgeiz, eine der beiden Nationen im Fussball zu vertreten.”

Lito, der älteste Bruder, spielte als Erster für den lokalen Klub Elvas CAD. 1993/94 spielten dann auch Luís, Toni und Beto Vidigal dort im Mittelfeld. Mit Filipe war später noch ein weiterer Bruder für Elvas aktiv. Drei der vier Vidigal-Schwestern spielten für Elevenses, das Frauen-Erstligateam.

Privat

Noch ohne Toni und Jorge Beto, Lito, Tita, Mena, Luís, Rosa und Balbina Vidigal (v.l.).

ERFOLGREICHE GESCHWISTER

Als Lito 1996 in die angolanische Nationalmannschaft berufen wurde, war die Familie daher ungemein stolz und stand hinter seiner Entscheidung, für sein Geburtsland aufzulaufen. Lito trat 1998 bei der Afrikanischen ­Nationenmeisterschaft in Burkina Faso für Angola an.

Der drei Jahre jüngere Bruder Luís spielte damals bereits für Sporting Lissabon. Sein Beitrag zum ersten Titelgewinn von Sporting in der portugiesischen Liga seit 18 Jahren (1999/2000) ermöglichte ihm einen Wechsel zur SSC Neapel in die italienischen Serie A. Bei der ­U EFA-Europameisterschaft 2000 spielte er für Portugal. “Das war die beste Zeit in meiner Karriere. Ich gehörte zu einer der besten portugiesischen Mannschaften aller Zeiten”, sagt er über das Team, mit dem er das Halbfinale erreichte. “Ich habe mich schon immer mit beiden Ländern identifiziert und wurde von Lito und allen anderen Geschwistern unterstützt. Das hat alles viel leichter gemacht.”

Jüngere Geschwister gehen auf und neben dem Spielfeld mehr Risiken ein.

Twitter, Andreas Meier / freshfocus, Privat

Doch damit ist die Geschichte der Vidigals noch nicht zu Ende. Lito wurde später Trainer und holte 2008 Luís in sein Team Estrela Amadora.

Luís beschreibt diese Erfahrung als “komplex und einzigartig” und führt aus: “Wir haben Berufliches und Privates nie vermischt. Er ist ein hervorragender Trainer.” Lito betreute anschliessend die angolanische Nationalmannschaft als Trainer und berief 2011 seinen jüngsten Bruder Filipe ins Team. Er war noch Trainer des portugiesischen Erstligisten Belenenses, bis er seinen Posten im März räumte. Filipe war der einzige in Elvas geborene Bruder und der einzige, der in der angolanischen Liga spielte.

“Dies fasst unsere Familiengeschichte ziemlich gut zusammen”, sagt Luis. “Für uns alle ist es ein Privileg, zu zwei Ländern zu gehören. Sie werden für uns stets Hand in Hand gehen. Das Band zwischen ihnen ist das gleiche, das uns als Personen und als Familie zusammenhalten.”

Kulturelle Vorteile der Doppelbürger Der jüngste Bruder ist meist derjenige, der auf und neben dem Platz mehr Risiken eingeht – wie Filipe. In einer Studie wurden über 700 Sportler analysiert, wobei von den jeweiligen Geschwistern stets mindestens ein Bruder in der Major League Baseball gespielt hat, darunter auch Dom und Joe DiMaggio. Dabei wurde festgestellt, dass die jüngeren Brüder in bestimmten Spielsituationen (Base Stealing, Homeruns, Treffer bei der Bewachung der Homeplate) meist mutigere Entscheidungen trafen. Ähnliche Ergebnisse würden sich auch im Fussball ergeben, denkt Professor Sulloway, der Leiter der Studie. Dabei ist ihm durchaus klar, dass die Stichprobe mit Spitzenfussballern, die für unterschiedliche ­Länder spielen, sehr klein ist und wohl nur jene Spieler umfasst, deren ältere Geschwister tatsächlich in jungen Jahren mit Zeit und Kenntnissen für die jüngeren da waren. “Es ist eine kleine Stichprobe, doch auch Einzelberichte können überzeugend wirken.”

Bei Jérôme Boateng und auch bei Luís Vidigal überwiegen die ­kulturellen Vorteile der doppelten Staatsbürgerschaft alle konkurrierenden und familiären Anforderungen des Fussballs. Boateng hat sich auf den rechten Unterarm das Wort “Agyenim” tätowieren lassen, das im ghanaischen Aschanti-Twi-Dialekt seines Vaters “Allmächtiger” ­bedeutet. Gleichzeitig ist es auch sein zweiter Vorname. Er liebt ghanaische Musik. Für Prince steht fest, dass Jérômes Leichtfüssigkeit zum Teil seiner afrikanischen Herkunft zu verdanken ist.

“Das Vermächtnis meines Vaters besteht in der Bildung und den Werten, die uns zu der Familie gemacht haben, die wir heute sind”, so Vidigal voller Stolz. “Meine drei Kinder sind Kinder Angolas und Portugals. Die nationale Identität wird noch wichtiger, wenn man zwei Staatsangehörigkeiten hat. Die Welt ist heute kleiner und die Bindungen über Grenzen hinweg sind enger. Das ist die heutige Welt. Unsere Entscheidungen ­machen uns alle sehr stolz.” Å

Die Brüder Pogba(o.), Xhaka (M.), Suárez (u.) Mathias, Paul und Florentin Pogba (v.l.); Granit (l.) und Taulant Xhaka; Luis (l.) mit Söhnchen Benjamin und Paolo Suárez.

T H E F I FA W E E K LY

27

sharecocacola.com #shareacocacola

Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company.

Share a with

FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Lettland FIFA-Kürzel: LVA Kontinent: Europa Hauptstadt: Riga

Immer weiter

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN

Perikles Monioudis

Höchster Punkt:

Landesfläche: 64 589 km²

Mario Wagner / 2Agenten

E

s ist so eine Sache mit der Statistik. Sie scheint just dann an Bedeutung zu verlieren, wenn das Spiel läuft und sich unterhaltsam entwickelt. Dabei ist genau das der Moment, da der Coaching Staff die Wahrscheinlichkeiten in den Griff bekommen und jene Instrumente in Anschlag bringen muss, die den Erfolg zu ­bewerkstelligen helfen. Spielen wir die Eckbälle besser kurz als lang? Greifen wir zu oft über den rechten Flügel an?

Fragen, denen noch so oft eine intuitive ­Beantwortung zuteil wird; denn das Spiel will ja auch gelesen und sogleich taktisch geformt werden. Doch die Statistik lügt in der weit entwickelten Taktiklehre nun einmal eher selten.

An der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft ­K anada 2015™ erhob die FIFA unterschiedliche Daten zu den Teams und den Spielen. Vergleicht man Alter, Körpergrösse und Anzahl Länderspiele der Akteurinnen, stellt man fest, dass die Teams, die das Halbfinale erreichten, auch jene Teams sind, die in den oben genannten Kategorien die Rankings anführen. Keine Regel ohne Ausnahme: Japan etwa machte die Defizite in der Körpergrösse durch heraus­ ragende technische Fertigkeiten wett.

Natürlich könne man von dieser Statistik keine hinreichenden Schlüsse ableiten, unterstreicht die Verfasserin, die FIFA Technical Study Group (TSG). Dennoch lasse sich sehr wohl sagen, dass für ein Mithalten auf höchstem Niveau grossgewachsene, international erfahrene Spielerinnen von Vorteil sind.

Spielerinnen dieser Kategorie reichen ­ llein nicht aus. Die Verbände stehen in der a Pflicht. Die Frauenteams benötigen Mittel unterschiedlichster Art, um sich entwickeln zu können, sprich: um an den Weltmeisterschaften den Verband und den Frauenfussball im Land möglichst gut repräsentieren zu können.

Dazu gehört auch, dass den Frauen zwischen Meisterschaftsende und Turnierbeginn genügend Zeit zugebilligt wird, um sich angemessen vorzubereiten Nicht vernachlässigen sollten die Verbände dabei, dass es sich bei den Frauenauswahlen um gemischte Teams aus Amateuren und Profis handelt, so die TSG. Bei Weitem nicht alle Frauen, die auf höchstem Niveau Fussball ­ ­spielen und ihr Land vor den Augen der Weltöffentlichkeit vertreten, können sich unter beruflichen Aspekten voll und ganz dem Fussball widmen – auch wenn es, vom Spielniveau her, sehr wohl diesen Anschein macht.

Spielen wir die Eckbälle besser kurz als lang? Greifen wir zu oft über den rechten Flügel an? Intuitiv lässt sich im Fussball heute kaum mehr etwas regeln. Im Frauenfussball auch nicht. Nun, da die Frauen-WM zu einem ­Abschluss kommt, geht die Arbeit weiter. Å

Gaizinkalns 312 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Baltische See

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 82. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 103. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

LET Z TE RESULTATE Männer: Lettland - Niederlande 0:2 12. Juni 2015 Frauen: Lettland - Litauen 1:1 9. April 2015

FIFA-INVES TITIONEN Seit 2006:

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

USD 4 910 000 T H E F I FA W E E K LY

29

DAS INTERVIEW

“Europa kopiert den südameri­kanischen Fussball der 60er- und 70er-Jahre” Die mexikanischen Klubs reissen sich um Gustavo Matosas. Der uruguayische Trainer führte Club León aus der 2. Liga zum nationalen Double. Danach coachte er Club América zum Triumph in der CONCACAF-Champions-League.

Gustavo Matosas, soeben haben Sie bei Atlas Guadalajara unterzeichnet, ihrem viertem Klub in Mexiko.

Gustavo Matosas: Ich fühle mich in Mexiko wirklich sehr wohl. Es ist nach dem geliebten Uruguay meine zweite Heimat geworden. Ich hatte mit Club León zuerst Erfolg. Dann kam dieses Engagement bei Club América und der Champions-League-Sieg.

Und jetzt Atlas. Die Verantwortlichen hatten mich angerufen. Das Projekt gefiel mir sofort, und so haben wir uns schnell auf einen Einjahresvertrag geeinigt.

Was ist bei Atlas Guadalajara besser?

Sie hätten mit Club América immerhin an der Klub-WM, an der auch Barcelona teilnehmen wird, spielen können.

Hier bekomme ich die gewünschten Verstärkungen vom Transfermarkt. Das war mir bei América nicht gelungen. Aber trotz meines Abgangs haben wir uns in bestem Einvernehmen getrennt. Wir hatten einfach andere Ansichten, was die Verstärkungen mit Blick auf die nächste Saison angeht.

Der Argentinier Darío Benedetto erzielte im Finalrückspiel der Champions League einen Hattrick gegen Montreal Impact. Wird er es ins Nationalteam schaffen?

Darío hat einen guten Antritt, ist schnell und verfügt über eine enorme Schussstärke.

Er ist auch per Kopf stark. Ich denke, Argentiniens Nationaltrainer Martino hat auf dieser Position zahlreiche Optionen. Aber Benedetto zeigt, dass er eine Chance in der Nationalmannschaft verdient. Er wird sie ganz sicher bekommen.

Sie gelten als der Entdecker von Edinson Cavani. Können Sie sich erklären, weshalb er derzeit solche Mühe bekundet bei Paris Saint-Germain?

30

T H E F I FA W E E K LY

Ich hatte ihn bei einem Jugendtraining gesehen und ihn eingeladen, mit der ersten Mannschaft von Danubio zu trainieren.

Damals war er gerade mal 17 Jahre alt. Er verhielt sich beeindruckend ungestüm. Er war jederzeit bereit, für ein Tor höchstes Risiko zu gehen. Sein Wille und sein Einsatz waren vorbildlich. Nach dem Training blieb er immer noch 20 oder 30 Minuten auf dem Platz und schoss aus allen Winkeln aufs Tor. Dank seiner Konstanz und seiner harten Arbeit ist er ein richtig guter Fussballer geworden. Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Ich glaube, dass er in Frankreich unter dem engeren und schnelleren Fussball, der in der Ligue 1 gespielt wird, leidet. Es besteht ein Unterschied zur Serie A in Italien, wo er für Palermo und Neapel gespielt hat.

Was halten Sie von Luis Suárez?

Suárez ist ein klassischer Torjäger, der die Bälle fast nach Belieben ins Gehäuse befördert. Der Unterschied zu anderen guten Stürmern ist, dass sich Suárez selbst Chancen herausspielen kann. Er ist nur bedingt vom Kollektivspiel abhängig. Suárez lebt für das Toreschiessen. Sein Auftritt beim Champions­League-Finale gegen Juventus war grandios.

Klar, dieser Biss an der WM 2014 war ein Fehler, aber er hat dafür bezahlt. Ihm macht das Toreschiessen so viel Spass, dass so etwas nicht wieder passieren wird.

Warum haben bei den letzten drei Weltmeisterschaften stets europäische Mannschaften triumphiert?

Ganz einfach: Der europäische Fussball hat das südamerikanische Vorbild der 60erund 70er-Jahre sehr gut kopiert.

Wie meinen Sie das?

Heute spielen sie in Europa den Ball, wie das keine südamerikanische Mannschaft

mehr tut. Die Europäer spielen mit grosser Spielfreude Torchancen heraus, so wie es hier bei uns einst war, bis die hiesigen Trainer beschlossen haben, ihre Kader zu europäisieren und auf Körpergrösse und Kraft zu setzen, auf Stärke in der Luft und nicht mehr auf Können, Dribblings und spontane Eingebungen. Das ist wirklich ein klarer Fall von verkehrten Welten.

Mögen Sie sich an die aktive Zeit Ihres Vaters erinnern? Roberto hat mit Peñarol fünfmal die uruguayische Meisterschaft gewonnen, dazu zweimal die Copa ­Libertadores.

Mein Vater ist ein viel besserer Fussballer gewesen, als ich es war. Er war mein Idol, meine Inspiration, mein Vorbild. Ich selbst hatte nie die Gelegenheit gehabt, an einer WM zu spielen. Mein Vater wurde 1970 mit dem Nationalteam Vierter. Damals spielten auch Julio Montero Castillo oder Pablo Forlán mit (Väter der Spieler Paolo Montero und Diego Forlán, Red.). Sie waren offensichtlich sehr gute Lehrmeister für ihre Söhne. Å Mit Gustavo Matosas sprach Massimo Franchi

Name Gustavo Cristián Matosas Paidón Geburtsdatum, Geburtsort 25. Mai 1967, Buenos Aires, Argentinien Position Mittelfeld Stationen als Spieler (Auswahl) 1985–1988 Club Atlético Peñarol 1988–1990 CD Málaga 1990–1992 San Lorenzo 1993 São Paulo FC 1994–1995 Real Valladolid 1996–1997 Goiás EC 1998 Rampla Juniors 1999–2000 Tianjin Teda 2001 Querétaro FC

Omar Martinez / Mexsport

Stationen als Coach (Auswahl) 2010 Danubio 2011 Querétaro FC 2012 Club León 2014–2015 Club América seit 2015 Atlas Guadalajara Nationalteam Uruguay 7 Einsätze, 1 Treffer

T H E F I FA W E E K LY

31

ZEITSPIEGEL

T

H

E

N

Harpenden, England

1946

Walter Bellamy / Express / Getty Images

Spieler des FA-Pokal-Siegers Derby County erholen sich in einem Hotel.

32

T H E F I FA W E E K LY

ZEITSPIEGEL

N

O

W

Saly, Senegal

2014

Jason Florio / The New York Times / Redux / laif

Junioren der Aspire Soccer Academy beschäftigen sich im Aufenthaltsraum mit ihren Smartphones.

T H E F I FA W E E K LY

33

Š 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

# B E T H E D I F F E R E N C E

THE ART OF FOOTBALL

Quadratur des Kreises Ronald Düker

Z I TAT E DER WOC HE

“Dies ist ein Tag der Freude und der grossen Zufriedenheit. Die Rückkehr von Carlos Tévez ist ein spezieller Moment in seiner Karriere und eine fantastische Neuigkeit für alle Fans der Boca Juniors.”

Boca-Präsident Daniel Angelici zum Transfer des argentinischen Nationalspielers Carlos Tévez

Hampden Park, Glasgow, Aufnahme ca. 1906.

Bob Thomas / Popperfoto / Getty Images

D

ie einfachste Definition des schönsten Ballspiels der Welt ist wohl die, dass das Runde ins Eckige muss. Wenn näm­ lich der runde Ball ins eckige Gestänge aus Pfosten und Latte getreten wird, ist das ein Tor, und die Mannschaft, die am Ende mehr Tore geschossen hat, gewinnt das Spiel. So einfach passt beim Fussball das Runde zum Eckigen.

Genau anders herum verhält es sich beim Bau des Fussballstadions: Da muss das Eckige ins Runde, und das macht alles sehr kompliziert. Das rechteckige Spielfeld im Zentrum, die Zuschauertribünen an sei­ nen Seiten und der Bau, der das von aussen abschliesst: Seitdem 1867 in Glasgow der Hampden Park eröffnet wurde, das erste Fussballstadion der Welt, haben die Archi­ tekten sich immer wieder an neuen Grund­ rissen dieser Sportbauten versucht.

Das ästhetische Vorbild aller späteren ­Stadien ist das Kolosseum in Rom. Hier ergab sich der Zusammenhang zwischen innerer und äusserer Form noch ganz organisch aus der Grundfläche selbst: Das Feld, auf dem in römischer Zeit die Gladiatoren gegenein­ ander oder gegen wilde Tiere kämpften, hatte die Form einer Ellipse, und elliptisch war auch der 50 Meter hohe Aussenbau, der es umgab. Von aussen betrachtet ähnelt das ­Kolosseum einem Ball, wie er beim Rugby benutzt wird, oder einem Fussball, aus dem die Luft ein wenig entwichen ist.

Solche Bauwerke, die mehr oder weni­ ger der Form eines Balls ähnelten, waren für Fussballstadien paradoxerweise nur so lange zweckmässig, wie in diesen Stadien

nicht ausschliesslich Fussball gespielt ­w urde. Das Olympiastadion in Berlin oder der Letzigrund in Zürich haben eine schön geschwungene Form, weil im Innern eine Laufbahn um das rechteckige Spielfeld ver­ läuft und die äussere Silhouette zwingend vorgibt. Man könnte nun denken, dass mo­ derne Fussballstadien, also solche, bei de­ nen die Zuschauertribünen ganz dicht ans Spielfeld heranreichen, ihre ­Rundungen verlieren und zu hässlichen funktionalen Kästen werden.

Dem ist aber nicht so. Beim Endspiel der letzten WM konnte alle Welt die ­E leganz des Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro bestaunen, bei dem die Tribünen in sanftem Schwung bis an den Platz heran­ reichen, der Innenraum des Stadions aber trotzdem einer feierlich flachen Schale ­ä hnelt. Andere, noch modernere Arenen, wie die von Herzog & de Meuron in Mün­ chen erbaute, haben die Quadratur des Kreises auf andere Weise gelöst: Wie ein Kissen schmiegt sich die Architektur um den Platz, an den die Tribünen so nah wie möglich heranreichen. Zudem entstanden auch kühn verspielte Stadionarchitek­ turen, wie beispielsweise das Al-Wakrah Stadium, das von der Architektin Zaha Hadid entworfen wurde.

Das Eckige muss ins Runde? Das klingt schwierig, hat aber hier und da sehr schöne Formen hervorgebracht. Aber so ist es ja beim Fussball selbst auch. Oder hat je irgendwer behauptet, es sei eine leichte Aufgabe, das Runde im Eckigen unterzubringen? Å

“Wir wollen nicht nur gegen die Besten mithalten, sondern die Besten ­s chlagen. Wir wissen, dass wir uns noch weiterentwickeln müssen. Die meisten unserer Spielerinnen sind jung, und es ist ein herzzerreissender Moment für sie. Aber manchmal lernt man aus diesen Erfahrungen.”

Alen Stajcic, Coach der Australierinnen, nach dem Aus gegen Japan

“Ich schaue derzeit bis Olympia.

Aber es wäre vielleicht ganz gut, wenn dann ein junger Trainer käme.

Einer, der um 20, 30 oder noch mehr Jahre näher dran ist als ich.”

Der deutsche U21-Trainer Horst Hrubesch nach der EM. Voraussichtlich folgt Marcus Sorg (49) auf Hrubesch.

“Ich freue mich sehr, dass ich noch zwei weitere Spiele mit diesem Team bestreiten kann. Ich hoffe, dass ich dank dieses Treffers die nächste Stufe erreiche.”

Mana Iwabuchi, die für Japan das Siegtor gegen Australien erzielt hatte

“Ich hab noch nie bei den Olympischen Spielen gespielt. Es wäre unglaublich, in Rio dabei zu sein.”

Zlatan Ibrahimovic (33) hofft nach der ­Olympia-Qualifikation des schwedischen U21-Teams auf einen Platz im Kader.

T H E F I FA W E E K LY

35

FIFA PARTNER

TURNING POINT

“Ich hatte den Mut, Musik zu schreiben” Als sich die Torhüterkarriere von Ruslan Nigmatullin dem Ende zuneigte, entdeckte er ein neues Talent. Jetzt tourt der Russe als DJ durch die Welt.

HO

E

s gab einen Moment, in dem mir klar wurde, dass sich meine Karriere als Fussballer dem Ende zuneigt und ich notgedrungen anfangen musste, mir G ­ edanken über meine Zukunft zu machen. Ich habe versucht, mich an einigen IT-Unternehmen zu beteiligen, und ich habe auch den Weg des Spieleragenten in Betracht gezogen: Das war 2005, als ich das erste Mal beschloss, mit dem Fussball aufzuhören.

Zwar gab es bei diesen Tätigkeiten durchaus erste Erfolge, doch sie befriedigten mich nicht wirklich. Daher beschloss ich, mir ­erneut die Torwarthandschuhe überzustreifen und wieder zu spielen – und zwar bis November 2009, als mein Vertrag mit dem israelischen Klub Maccabi Ahi Nazareth auslief.

Dann kehrte ich nach Moskau zurück und erlebte einen Wendepunkt in meinem Leben: Ich nahm meinen Mut zusammen und begann, Musik zu schreiben.

Ich habe sofort gespürt, dass die Musik mich auf die höchste Stufe der Befriedigung führen kann. Im Grunde hat die Musik, seit ich klassische Gitarre gelernt habe, immer eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt – noch bevor ich Fussballer wurde. Und auch während meiner Fussballkarriere war mir die Musik immer ein treuer Begleiter.

Ich eignete mir als DJ immer mehr Kenntnisse aus der Musikwelt an, und ich begann auch, eigene Stücke zu schreiben. Einige meiner Lieder wurden von verschiedenen russischen Radiostationen gespielt und manche

eroberten sogar die Spitzenposition in den Charts. Am Ende unterschrieb ich einen ­Vertrag bei einem grossen Label, nämlich bei Warner Music.

Die Arbeit als DJ ist natürlich etwas ganz anderes als der Fussball, der mich mein Leben lang begleitet hat. Ich wollte schon immer bei allem, was ich tue, ein besonders hohes N ­ iveau erreichen. Eine Erfolgsgarantie gibt es allerdings für niemanden, und ich kann auch von mir nicht sagen, dass ich immer Erfolg hatte.

Aber ich habe es mir zum Ziel gesetzt, mir in der Musikindustrie einen Namen zu machen.

Die Vertragsunterzeichnung beim gros­ sen Plattenlabel war ein bisschen so, wie bei einem Topklub zu unterschreiben. In meinem Fussballleben hat es mir immer besonders gefallen, dass ich reisen, neue Orte entdecken und Menschen kennenlernen konnte. Mein Leben als DJ hat es mir ermöglicht, fast 500 Städte rund um die Welt zu besuchen – von Wladiwostok bis New York. Wo immer ich auch hingehe, treffe ich meine Fans. Å Aufgezeichnet von Emanuele Giulianelli

Name Ruslan Karimowitsch Nigmatullin Geburtsdatum, Geburtsort 7. Oktober 1974, Kasan, Sowjetunion Position Torhüter Stationen als Spieler 1992–1994 Kamas Nabereschnyje Tschelny 1995–1996 Spartak Moskau 1997–2001 Lokomotive Moskau 2002 Hellas Verona 2002 ZSKA Moskau 2003–2005 Salernitana Calcio 2008 SKA Rostow 2008 Lokomotive Moskau 2. Mannschaft 2009 Maccabi Ahi Nazareth Grösste Erfolge 1995 und 1996 russischer Meister mit Spartak Moskau 2000 und 2001 russischer Pokalsieger mit Lokomotive Moskau Nationalteam Russland 24 Einsätze

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

T H E F I FA W E E K LY

37

W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Deutschland (unverändert) Frankreich (9, plus 2) Schweiz (11, minus 2) 44 Madagaskar, Namibia (je 6 Spiele) Madagaskar (+ 122 Punkte) Madagaskar (+ 37 Ränge) Ruanda (– 128 Punkte) Malediven (– 38Ränge)

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Letzte Aktualisierung: 4. Juni 2015 Rang Team

1 Deutschland

0 1775

55 Ägypten

-4

596

109 Kanada

2 Belgien

1 1509

56 DR Kongo

-2

591

110 Benin

3 Argentinien

-1 1496

57 Türkei

-5

590

4 Kolumbien

0 1435

58 Republik Korea

-1

587

5 Brasilien

0 1392

59 Gabun

-4

6 Niederlande

0 1378

60 Republik Irland

2

7 Portugal

0 1229

61 Peru

8 Uruguay

0 1183

9 Frankreich

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

6

290

162 Malaysia

4

121

-16

289

164 Hongkong

5

118

111 Botsuana

-7

285

165 Jemen

3

117

112 St. Vincent und die Grenadinen

-2

279

166 Bangladesch

3

116

583

113 Madagaskar

37

278

167 Puerto Rico

0

114

581

114 St. Kitts und Nevis

-2

275

168 Dominica

-3

112

2

546

115 Aserbaidschan

1

272

169 Neukaledonien

6

111

62 Bulgarien

5

537

116 Dominikanische Republik

2

257

170 Pakistan

3

106

2 1164

63 Australien

1

532

117 Niger

2

251

171 Amerikanische Jungferninseln

3

104

10 Spanien

0 1147

64 Norwegen

6

528

118 Palästina

23

242

172 Tschad

-20

100

11 Schweiz

-2 1146

65 Jamaika

9

524

119 Simbabwe

4

238

173 Turkmenistan

-14

99

12 Rumänien

0 1115

66 Burkina Faso

0

520

119 Libyen

-7

238

174 Guam

2

97

13 Italien

0 1101

67 Trinidad und Tobago

-2

519

121 Syrien

4

234

175 Laos

3

94

14 Costa Rica

1 1056

68 Sambia

9

90

15 England

-1 1051

69 Südafrika

16 Tschechische Republik

2 1036

70 Montenegro

17 Slowakei

2 1012

18 Kroatien

-1

-8

517

122 Lesotho

-1

226

176 Mauritius

-10

515

123 Kenia

-6

220

177 Kirgisistan

-24

89

5

513

124 Moldawien

-4

219

178 Malediven

-38

86

71 Uganda

0

504

125 Kuwait

1

218

178 Kambodscha

1

86

992

72 Venezuela

-3

497

126 Bermuda

2

217

178 Chinese Taipei

1

86

19 Chile

-3

989

73 Vereinigte Arabische Emirate

-5

496

127 Vietnam

-3

215

181 Montserrat

-9

74

20 Österreich

5

946

74 Usbekistan

-2

479

127 Tansania

-20

215

182 Tahiti

3

71 70

21 Algerien

-1

941

75 Honduras

1

462

129 Thailand

13

207

183 Nepal

-2

22 Wales

-1

929

76 Haiti

3

442

129 Liechtenstein

-2

207

184 Brunei Darussalam

-2

69

23 Mexiko

-1

926

77 Togo

3

438

131 Luxemburg

6

201

185 Macau

-2

66

24 Elfenbeinküste

-1

916

78 Finnland

0

410

132 Barbados

-2

196

186 Sri Lanka

2

64

25 Griechenland

-1

899

79 VR China

3

409

133 Kasachstan

1

195

187 Seychellen

2

60

26 Russland

1

833

80 Belarus

3

400

134 Burundi

-12

194

188 São Tomé und Príncipe

2

58

27 USA

1

823

81 Mosambik

5

391

135 Libanon

9

188

189 Cayman-Inseln

2

48

28 Schottland

2

818

82 Lettland

3

390

136 St. Lucia

-5

186

190 Komoren

-5

44

29 Tunesien

2

808

83 Sierra Leone

5

387

137 Philippinen

0

183

190 Salomon-Inseln

2

44

29 Dänemark

0

808

84 Armenien

-7

383

138 Neuseeland

6

180

192 San Marino

2

40

31 Ecuador

3

806

85 Paraguay

-4

382

139 Georgien

0

173

193 Turks- und Caicos-Inseln

-10

33

32 Bosnien und Herzegowina

0

802

86 Irak

0

381

139 Tadschikistan

4

173

194 Britische Jungferninseln

4

29

32 Polen

3

802

87 Zypern

9

377

141 Zentralafrikanische Republik

3

161

195 Fidschi

1

28

34 Ghana

-8

800

88 Angola

1

374

141 Indien

6

161

196 Bahamas

2

26

35 Ukraine

-2

784

89 Bolivien

3

371

143 Myanmar

15

160

197 Südsudan

-4

24

36 Senegal

0

782

89 El Salvador

-5

371

144 Curaçao

4

159

198 Samoa

-2

21

37 Island

1

769

91 Estland

2

370

145 Malta

4

154

199 Mongolei

1

19

38 Kap Verde

-1

746

92 Marokko

-2

369

146 Osttimor

5

151

200 Vanuatu

-5

17

39 Schweden

0

737

93 Guatemala

40 Israel

6

725

94 Ruanda

-3

348

146 DVR Korea

10

151

200 Tonga

1

17

-21

346

148 Liberia

-16

149

202 Papua-Neuguinea

0

13

-20

146

203 Amerikanisch-Samoa

0

12

5

141

204 Andorra

0

8

41 Iran

-1

717

95 Malawi

2

345

149 Mauretanien

42 Ungarn

1

685

96 Litauen

4

341

150 Suriname

43 Nigeria

2

681

97 Katar

2

334

151 Aruba

-15

138

204 Eritrea

0

8

44 Nordirland

-2

676

98 Saudiarabien

-3

329

151 Afghanistan

-16

138

206 Somalia

0

6

45 Guinea

-4

673

99 Äthiopien

2

324

151 Nicaragua

3

138

207 Dschibuti

0

4

45 Serbien

-1

673

100 EJR Mazedonien

5

321

154 Singapur

8

136

207 Cook-Inseln

0

4

47 Kongo

2

666

101 Oman

-4

319

155 Guinea-Bissau

-23

131

209 Anguilla

0

2

48 Slowenien

-1

653

102 Färöer

0

318

155 Indonesien

4

131

49 Kamerun

-1

641

103 Jordanien

0

316

155 Belize

4

131

50 Äquatorial-Guinea

11

635

104 Antigua und Barbuda

2

313

158 Guyana

5

129

51 Albanien

6

624

105 Namibia

9

303

159 Bhutan

4

128

52 Japan

-2

623

106 Bahrain

2

299

160 Gambia

-3

124

52 Mali

4

623

107 Kuba

2

295

160 Grenada

11

124

54 Panama

-1

597

108 Sudan

3

292

162 Swasiland

14

121

38

T H E F I FA W E E K LY

http://de.fifa.com/worldranking/index.html

PUZZLE

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878 Präsident Joseph S. Blatter

1

3 5

Generalsekretär Jérôme Valcke

8

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefred.), Annette Braun, Sarah Steiner

5

4

2

3

1

2

3

5

2

6

9

2

5

1

9 6

5

8

9

8

2

1

MIT TEL

5

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

4

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn

3

5

1

8 4

7 2

6

7

5

8 2

Produktion Hans-Peter Frei

2 6

6

Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf

6 5

3

Mitarbeit an dieser Ausgabe Massimo Franchi, Emmanuele Giulianelli, Michael Lewis, Ben Lyttleton, Julien Sebbah

1 9

3

1

7

4 8

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

Druck Zofinger Tagblatt AG

7

4 6

Art Direction Catharina Clajus

Übersetzung www.sportstranslations.com

1

6 2

Chefredakteur Perikles Monioudis

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

1

3

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Nicolas Maingot (a. i.)

Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)

9

LEICHT

3

8

9

1

5

SCHWER

6 3

1 9

Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

2

9

7 1

3

4

6

8

7

8

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.

Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.

In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

4

5 2

9

3 8

3 8 4

7

6

3

T H E F I FA W E E K LY

Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Internet www.fifa.com/theweekly

39

FOOTBALL FOR HOPE

Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten.

Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.