The FIFA Weekly Ausgabe #28

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NR. 28/2015, 17. JULI 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

Beachsoccer-WM in Portugal

SPEKTAKEL AM ATLANTIK BELIZE STÜRMERSTAR MACHT HOFFNUNG

SEPP BLATTER RUSSLAND SETZT NEUE MASSSTÄBE

USA DAS BESTE KOMMT NOCH

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Beachsoccer-WM Fussball auf Sand wurde lange Zeit belächelt. Bis erste Bilder des kickenden Éric Cantona am Strand um die Welt gingen. Mittlerweile ist Beachsoccer zur Marke geworden. Alan Schweingruber hat das junge FIFA-Turnier im portugiesischen Espinho besucht.

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

Venezuela Der Saisonstart ist Táchira auch ohne den abgewanderten Topskorer Gelmin Rivas geglückt. Nun wartet mit Trujillanos ein starker Gegner.

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S epp Blatter “376 Tage nach dem unvergesslichen WM-Finale in Rio de Janeiro beginnt am 25. Juli 2015 eine neue Zeitrechnung”, sagt der FIFA-Präsident im Hinblick auf die Auslosung zur Qualifikationskampagne Russland 2018.

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I ch pfeife! Christoph Schröder ist Amateurschiedsrichter in Deutschland. Sein gerade veröffentlichtes Buch ist ein Lesegenuss.

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Norwegen Nach Ödegaards Abgang heisst der neue TippeligaenStar Pal André Helland.

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USA “Vor uns liegen aufregende Zeiten”, sagt Nationalspieler Jozy Altidore. “Das Beste kommt noch.”

Spektakel am Atlantik Die Aufnahme auf der Titelseite ist am 9. Juli 2015 in Espinho (POR) entstanden. Sie zeigt das Stadion der Beachsoccer-WM am Atlantischen Ozean.

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile 2

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Beach-Soccer-Weltmeisterschaft

U17-Weltmeisterschaft

9. – 19. Juli 2015, Portugal

17. Oktober – 8. November 2015, Chile

Jonathan Daniel / Getty Images, Arve Johnsen / imago

António Pedrosa


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Turning Point Wie der ehemalige ­Bundes­liga-Profi Mirko Votava 1968 die Flucht aus der CSSR erlebte.

24 Osvaldo Aguilar / Mexsport / AFP, Matthias Kern / Bongarts / Getty Images

Belize Das zentralamerikanische Nationalteam um Deon McCaulay will sich erstmals für die WM qualifizieren.

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UNCOVERED

Rechter Fuss, Vollspann – Tor! D

er Fussballfan liebt sie, die schönen, spektakulären Tore, denen Fallrückzieher, Flugkopfbälle oder Volleys vorausgehen. Selten sind sie geworden im modernen Fussball. Zu taktisch ist das Spiel, zu raffiniert das System. Im Beachsoccer hingegen sind gerade artistische Einlagen noch immer an der Tagesordnung. Sie liegen in der Natur des Sports. Der Ball rollt nicht – oder kaum – und wenn, dann sind seine Bewegungen auf Sand unvorhersehbar. Es gilt, ihn aus der Luft zu spielen, um ihn besser zu kontrollieren. Und so entstehen sie dann, die Wundertore. Diejenigen Treffer, die man sich immer wieder anschauen kann. Wie etwa das Tor des Italieners Simone Marinai im WM-Spiel gegen die Schweiz. Er nimmt den Ball mit der Brust an, lässt ihn auf den Oberschenkel fallen und legt ihn sich auf: rechter Fuss, Vollspann – Tor! Alan Schweingruber war an der Beachsoccer-Weltmeisterschaft in Portugal vor Ort. Lesen Sie seinen Bericht aus dem ehemaligen Fischerdorf Espinho ab Seite 6. Å

Mario Wagner / 2Agenten

Sarah Steiner

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SHOW MIT GEFÜHL Einst belächelt, ist Beachsoccer zur Marke geworden im Fussball, schreibt Alan Schweingruber. Ein Besuch in Espinho, wo die ­Weltmeisterschaft in die Schlussphase geht. Mit Fotos von António Pedrosa.

Espinho 20 km südlich von Porto läuft die achte Beachsoccer-WM. Das Turnier tut dem Städtchen gut.

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Alle Fotos: AntÓnio Pedrosa / 4see / laif

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an glaubt es kaum, aber diese Frau, die hier auf ihrem Stühlchen sitzt, ist 86 Jahre alt. Sie hat vor langer Zeit sechs Kinder zur Welt gebracht. Diese haben heute selbst erwachsene Kinder. Die Portugiesin heisst ­Leonor und auf ihrem Kopf liegt etwas schief ein hellblauer Hut aus dem bekannten Pilgerort Fátima. Nach so vielen warmen Sommern weiss sie, wie man eine schöne braune Haut bekommt. Leonor schmiert sich fettende Handcreme auf ihre Beine. “Das geht dann ganz schnell”, sagt sie und lacht. Es ist diese ­Lebensfreude in ihren Augen, die sie jünger macht. Und die feine Haut.

Leonor sitzt also mit ihrer Cremedose in der Hand am Strand und lacht in die Sonne, wie sie das wahrscheinlich seit Jahrzehnten tut. Sie hat sich auch diese Saison ein kleines, rotes Stoffhäuschen gemietet. Das ist praktisch, weil man dort die Utensilien unterbringen kann. ­Trotzdem ist die Stimmung dieses Jahr anders. Aus den Boxen dröhnt Musik, Fans jubeln. Das sei hier alles richtig toll gerade, meint Leonor. Von überall her kämen sie, die Menschen, aus der ganzen Welt. “So etwas tut diesem Ort gut.” Espinho im Ausnahmezustand. Es läuft die achte FIFA Beachsoccer-WM. Éric Cantonas Beitrag Beachsoccer ist ein junger Sport und (noch) nicht einmal olympisch. Fussball auf Sand als Wettbewerb zu betreiben, kam in den 90er-Jahren auf.

Leonor, 86 Jahre Die Frau geniesst die Sonne in Espinho. Dass nebenan die WM läuft, gefällt ihr.

So eine Frau stellt man sich in einem ruhigen ­Vorgarten mit ­ lumen vor. Unter einem Baum vielleicht, der Schatten spendet. Das B erfrischende Wasser nicht weit entfernt. Leonor aber sitzt am Strand von ­E spinho, einem Vorort von Porto, der zweitgrössten Stadt Portugals. Sie kennt die Gegend gut, weil sie in der Region aufgewachsen ist und schon als Kind mit ihren Eltern die kleinen Strassen am Meer auf- und abgegangen ist. Espinho ist ein beschauliches Städtchen mit knapp 10 000 Einwohnern, etwas verschlafen und mit renovierungsbedürftigen Bauten, aber trotzdem ganz nett. Es gibt eine Surfschule, viele gemütliche Fisch­ restaurants und eine grosse Schwimmbadanlage für Familien. In der Strasse am Strand steht sogar ein altes Kasino, ein schwarzer Klotz aus den 70er-Jahren, fast schon kultig in seinem Äusseren. Auf dem Dach ist ein schwerer, defekter Philips-Bildschirm befestigt, der jederzeit um­ kippen könnte, wenn der Wind von der falschen Seite bläst. 8

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Klar hatte man in Brasilien schon vor 60 Jahren auf der weichen Unterlage gekickt, an den weltbekannten Copacabana- oder Ipanema-Stränden womöglich. Aber Regeln, Felder, Tore – das ist alles später entstanden. Der Sport wurde anfangs belächelt. Wer es auf Rasen nicht schafft, probiert’s mal auf Sand. Man dachte an Männer oben ohne, die sich mit einem Piña-Colada-Schirmchen im Mundwinkel die Bälle z­ uspielten. Zu einem neuen Produkt gehört ein bekanntes Gesicht. So will es kein Gesetz, sondern das menschliche Gehirn. Es soll eine Verbindung knüpfen können, die ihm signalisiert: Dieses Produkt ist in Ordnung, du wirst es mögen, weil es auch von berühmten Menschen gemocht wird. Beachsoccer wurde zu einer Marke, als der Franzose Éric Cantona anfing, auf Sand Fussball zu spielen. Der heute 49-Jährige tat rückblickend ­beachtlich viel in seinem Leben. Er spielte auf Rasen ziemlich guten Fussball, er malte, er schrieb und er spielte in Filmen mit. Was aber die Nachhaltigkeit angeht, so war seine Idee, den Strandfussball aktiv zu


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Spektakel im Stadion Der Schweizer St端rmer Stankovic mit einem seiner gef端rchteten Fallr端ck足 zieher (hier im Spiel gegen Oman).

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Romantische Bahnhöfe, lebhafter Boulevard

egen Ende des 19. Jahrhunderts wurde von Porto, der Hafenstadt im Norden, eine Bahnlinie in Richtung Süden gebaut. Sie führte der Küste entlang an all den kleinen Fischerdörfern vorbei und diente vor allem dazu, die Reichen an die idyllischen Strände ausserhalb der Stadt zu bringen. Die Linie existiert heute noch und sie verbindet auch das Städtchen Espinho mit Porto. Die alten Bahnhöfe an der Strecke erinnern an vergessene Zeiten. In Granja, eine kleine Station vor Espinho, zieren grosse bemalten Fliesen aus dem Jahr 1914 die Wände. Hier arbeitet noch ein Bahnhofsvorstand. Als bei unserem Besuch gerade einer der seltenen Züge einfährt, taucht er aus seinem Büro auf, um auf dem Bahnsteig nach dem Rechten zu sehen. Im hintersten Abteil schauen zwei Kinder aus dem Fenster. Ihre Wangen sind mit den Farben Portugals geschminkt. In Espinho steht das letzte Gruppenspiel gegen Argentinien an. Geschichten von früher

Die Strände in Espinho sind gut besucht und bei Sonnenuntergang herrscht auf dem schmalen Boulevard Betrieb. Die Beachsoccer-Trainingsplätze in der Nähe des Stadions ziehen die Passanten an. Wo am Nachmittag noch die Nationalmannschaften von Japan und Tahiti in der Sonne schwitzten, messen sich bei Einbruch der Dunkelheit die portugiesischen Klubs vom Land. Frauen, Männer, Buben, Mädchen – barfuss bewegen sich die Teams im warmen Sand. Auf den Mauern sitzen ältere Männer und erzählen sich Geschichten. Aus den Küchen der Restaurants riecht es nach gegrilltem Fisch. Überhaupt sind viele Fans zum jungen FIFA-Turnier gereist. In den Sportteilen der portugiesischen Zeitungen steht die Beachsoccer-WM zwar noch an 3. Stelle – die Transfers von Spaniens Superstar Iker Casillas (zum FC Porto) und der von Coach Jorge Jesus (von Benfica zu Sporting Lissabon) geben in diesen Tagen zu reden. Aber die Arena ist voll, wenn das portugiesische Team spielt. Am Eröffnungstag des Turniers am 9. Juli bildete sich vor dem Stadioneingang eine Schlange von 300 Metern Länge. Russische Fans

Der russische Coach Mikhail Likhachew, der sein Team zu zwei Weltmeisterschaften führte (2011 und 2013) und im Juni die European Games gewann, sagt: “Ich finde es fantastisch, was die russischen Fans auf sich nehmen, um uns spielen zu sehen. Oft müssen sie während der Reise mehrmals umsteigen. Die Unterstützung hilft uns sehr. Auch hier in Espinho ist der Support gross.” sca

Granja Der alte intakte Bahnhof vor Espinho. 10

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Espinho Die 300 Meter lange Schlange vor dem Eröffnungsspiel.


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promoten, vielleicht seine beste. Auch Brasiliens Weltmeister Romario wurde in den 90er-Jahren zum Gesicht des Beachsoccers, vor allem in Südamerika. Fussball auf Sand? Auf einmal war das nicht mehr witzig und cool, sondern ein athletischer Sport, der einem viel Talent und Training abverlangte. Fussballer, die vorher auf Rasen Karriere machten, findet man heute im Beachsoccer nicht mehr. Der Sport hat sich ­entwickelt und seit die FIFA das Turnier 2005 unter ihre Fittiche nahm, hat sich manches verändert. Beachsoccer-Spieler machen Beachsoccer-Karriere, selbst wenn das mit dem grossen ­Geldverdienen wie im “richtigen” Fussball nichts zu tun hat. Ramiro Amarelle ist eine Ikone des Beachsoccers. Er spielte einst in Mailand und Barcelona und nahm mit Spanien an sechs Weltmeisterschaften teil. In Espinho sitzt er als Zuschauer auf der Tribüne und arbeitet als Experte für die FIFA. Er sagt: “Dass sich ehemalige Fussballprofis auf Sand versuchen und Erfolg haben, funktioniert nicht mehr, weil das Spiel sehr schnell ­geworden ist. Auf Sand benötigt dieses Spiel eigene Fähigkeiten. Früher konnte man mit einer guten Technik vieles wettmachen. Kondition, Spritzigkeit und Taktik sind mindestens so wichtig. Beachsoccer ist sehr intensiv geworden.”

Was die Nachhaltigkeit angeht, war Éric Cantonas Idee, den Fussball auf Sand zu promoten, vielleicht seine beste.

Lebensgefühl Atlantik Ein Surfer duscht sich am frühen Morgen (o.) beim Stadion. Vier junge Männer geniessen den Nachmittag am Strand.

Unten auf dem Sand hat Portugal seine Partie gegen Japan 4:2 gewonnen. Die 3500 Zuschauer in der vollen Arena (der Eintritt ist gratis) machen die weltbekannte La-Ola-Welle, die 1986 in Mexiko erfunden wurde. Der junge DJ mit Sonnenbrille und Filzhut dreht die Musik noch etwas lauter. Ein bisschen Piña-­ Colada-Stimmung ist geblieben, zumindest auf den Rängen. Der verlorene Sohn Es ist Schulferienzeit, auch in Portugal. Wie in südlichen ­Ländern Europas üblich, haben die Kinder dann zwei bis drei Monate frei. Hinter dem Stadion tummeln sich Hunderte von Teenagern zwischen den kleinen Dünen. Es ein bisschen wie auf dem Pausenhof, einfach im Strandmodus: Die Jungs johlen und spielen sich mit unsinnigen Kunststücken auf. Die Mädchen teilen sich die Kopfhörer und hören Musik. Gerade wenn man den Buben hier zusieht, denkt man unweigerlich an einen Portugiesen, der später nach Manchester weitergezogen ist und noch etwas später dreimal Weltfussballer des Jahres wurde. Viele Jugendliche tragen ein Jersey von Cristiano R ­ onaldo. CR7 ist präsent, und man ist stolz, dass der verlorene Sohn doch immer wieder mal für ein paar Tage zurückkehrt in den Norden Portugals, wo er auf dem Land ein Haus am See besitzt. Wenn er dort Urlaub macht mit seiner Familie, packen die Paparazzi auf der anderen Seite des Gewässers ihre hochwertigsten ­Objektive aus. Superzoom! Portugal hat Nachholbedarf, was den Fussball angeht. Das Land mit seinen zehn Millionen Einwohnern exportiert tolle Spieler und auch immer wieder tolle Trainer, aber man möchte auch mal etwas reissen. Vor elf Jahren fand in Portugal die ­Europameisterschaft statt. Keiner würde von einem Erfolg ­sprechen, das Finale ging bekanntlich gegen Griechenland ­verloren. Fakt aber ist, dass in der Zeit viel Aufmerksamkeit auf der kleinen Fussballnation lag: EM-Zweiter 2004. Champions-League-Triumph 2004 (FC Porto). WM-Vierter 2006. Das macht wehmütig. Ein bisschen kehrt die Fussballwelt in diesen Tagen an den Atlantik zurück.

Blutiger Einsatz Ein russischer Spieler lässt sich nach dem Training verarzten.

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9. Juli 2015 Argentinien schlägt Senegal am Eröffnungstag 4:3.

Naea Bennett Tahitis Kapitän fing spät mit Strandfussball an. Nun hat er in seiner Heimat eine Beach­soccer-Schule eröffnet.

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Mikhail Likhachew Mit dem Erfolgscoach gewann Russland zwei Weltmeisterschaften.


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Beachsoccer schreibt schöne Geschichten. Die letzte WM, das war im Jahr 2013, wurde in Tahiti ausgespielt. Das konnte man sich schon im Vorfeld richtig gut vorstellen: Strandfussball auf einer Insel mitten im Südpazifik. Ein stimmiges Bild. Das Nationalteam Tahitis, damals weit entfernt von der Weltelite, startete im Hinblick auf die Austragung im eigenen Land ein ­Projekt: Die Mannschaft so stark machen, dass sie um den Titel spielen kann. Wie das geht? Man kontaktiert einfach die besten Rasenspieler der Insel. Darunter figurierte auch ein Mann namens Naea Bennett, heute Kapitän des Teams. “Ich bekam einen Anruf und dachte, warum eigentlich nicht? Beachsoccer hört sich doch ganz nett an.” Das Projekt lief gut an, und mit dem erfahrenen Schweizer Coach Angelo Schirinzi an der Seite kam der Erfolg schneller, als man dachte. Tahiti beendete das Turnier auf dem sensationellen 4. Platz. Bennett spielt heute nur noch auf Sand und hat mittlerweile sogar eine eigene Beachsoccer-Schule auf Tahiti eröffnet.

Andrey Bukhlitskiy Russlands Torhüter gilt als Freak im Team. “Ich liebe Beachsoccer, aber ich liebe auch den Winter”, sagt er.

Tahiti startete im Hinblick auf die WM 2013 ein Projekt. Dann beendete das Nationalteam das Turnier sensationell auf dem 4. Platz. Russlands Stärke 2013 konnte Russland seinen Titel verteidigen. In dem Land, wo man sich einen milden Winter noch klirrend kalt vorstellt, ist Beachsoccer also gross geworden im letzten Jahrzehnt. Brasilien, davor eine Grossmacht und viermal in Folge Weltmeister, muss sich hinten anstellen, seit der ehemalige Assistenzcoach Mikhail Likhachew das russische Team ­trainiert. Das Gesicht des 37-Jährigen wirkt nach dem kurzen, intensiven Training in Espinho entspannt. Das seines Torhüters Andrey Bukhlitskiy weniger. Sand klebt an seinen Wangen. Er legt eine kleine Sonderschicht ein. “Komm Andrey, gehen wir zum Fotoshooting ans Meer”, ruft Likhachew. Auf dem Weg zum Wasser passieren die beiden Russen einen portugiesischen Teenager, der lässig einen Trick mit der Hacke einstudiert. Ein grosses Stück weiter hinten sitzt eine alte Frau auf ihrem Stühlchen. Man sieht sie kaum. Jetzt lächelt Likhachew. “Es ist schön hier. Und es gibt nur eine Antwort auf die Frage, warum Russland derzeit so stark ist. Wir arbeiten diszipliniert und sehr hart.” Å

Alles zur Beach-Soccer-WM auf: www.tinyurl.com/p5bg6w2

Viertelfinals · 16. Juli Spiel 25 Brasilien Spiel 26 Portugal Spiel 27 Italien Spiel 28 Tahiti

Russland Schweiz Japan Iran

Halbfinals · 18. Juli Spiel 29 Sieger Spiel 27 Spiel 30 Portugal

Sieger Spiel 28 Russland

Spiel um Platz 3 · 19. Juli Spiel 31 Verlierer Spiel 29

Verlierer Spiel 30

Finale · 19. Juli Spiel 32 Sieger Spiel 29

Sieger Spiel 30

5:6 n.V. 7:3

Nach den Gruppenspielen ausgeschieden: Argentinien, Costa Rica, Madagaskar, Mexiko, Oman, Paraguay, Senegal, Spanien

BE A CHS OC CER Ein Beac hsoc c er - Spiel dauer t dreimal 12 Minuten. Jede Mannsc haf t be s teht auf dem Plat z aus v ier Feldspieler n und einem Tor hüter, wo bei beliebig of t gewec hselt werden dar f. In der Regel s teht ein Spie ler z w isc hen 2 und 4 Minuten im S and. Nac h einem Foul w ir d die Z eit, ähnlic h wie im Eishoc key, ge s toppt . Ge spielt wird bar f us s, die Spieler dür f en aus ser dem Tr ikot keine Ausr üs tung t r agen. D er Sp or t is t s ehr intensi v und geht s c hnell in die B eine. Die Ve r le t zungs ge f ahr is t au c h dank de r weic he n

­ nter lage aber eher k lein. Einen blutigen Z eh gibt e s trot zdem hin U und wieder. Das Tur nier in E spinho (P OR) f indet vom 9. bis am 19 Juli 2015 s tat t . Madagaskar is t als einzige s Team neu dabei. Dies is t die achte Weltmeis terschaf t unter der Leitung der FIFA . 2005 wurde Frankreich Weltmeister, dann triumphier te Brasilien vier mal in Folge. Die let z ten z wei Turniere (2011 und 2013) gewann Russland. Die nächste WM wird 2017 auf den B ­ ahamas ausgetragen. sca

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HISTORY

Die letzten 12 Weltmeisterschaften (ab 2005 unter der FIFA) 2013 Tahiti

Sieger: Russland 2. Platz: Spanien 3. Platz: Brasilien 4. Platz: Tahiti Goldener Ball Adidas: Bruno Xavier (BRA) Goldener Schuh Adidas: Dmitrii Shishin (RUS) Goldener Handschuh Adidas: Dona (ESP)

2011

Ravenna (ITA)

2009

Dubai (VAE) Sieger: Brasilien 2. Platz: Schweiz 3. Platz: Portugal 4. Platz: Uruguay Goldener Ball Adidas: Dejan Stankovic (SUI) Goldener Schuh Adidas: Dejan Stankovic (SUI) Goldener Handschuh Adidas: Mão (BRA)

2008 Marseille (FRA) Sieger: Brasilien 2. Platz: Italien 3. Platz: Portugal 4. Platz: Spanien Goldener Ball Adidas: Amarelle (ESP) Goldener Schuh Adidas: Madjer (POR) Goldener Handschuh Adidas: Roberto Valeriro (ESP)

2007

Rio de Janeiro (BRA) Sieger: Brasilien 2. Platz: Mexiko 3. Platz: Uruguay 4. Platz: Frankreich Goldener Ball Adidas: Buru (BRA) Goldener Schuh Adidas: Buru (BRA)

2006

Rio de Janeiro (BRA)

Sieger: Brasilien 2. Platz: Uruguay 3. Platz: Frankreich 4. Platz: Portugal Goldener Ball Adidas: Madjer (POR) Goldener Schuh Adidas: Madjer (POR)

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Die Geschichte des Beachsoccers Sonne, Strand und spannende Spiele: Wie aus dem Spass-Event ein medienwirksamer Wettkampf wurde.

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n den vergangenen Jahren hat Beachsoccer von Brasiliens Stränden aus die Herzen von Millionen von Fans auf der ­ganzen Welt erobert. Die Auftritte grosser internationaler Stars wie des Brasilianers Júnior Negão, der Portugiesen Alan und Madjer sowie des spanischen Spitzenspielers A marelle haben dazu beigetragen, eine wachsende Fan­ ­ gemeinde an die Fernsehbildschirme in über 170 Ländern zu locken und Beachsoccer zu einer der am schnellsten wachsenden Sportart weltweit zu machen. Auch die internationale Werbe­ wirtschaft hat mittlerweile sein grosses Potenzial entdeckt. Beachsoccer wurde “aus Spass” schon seit vielen Jahren überall auf der Welt und in vielen verschiedenen Formen gespielt. Erst 1992 wurden jedoch Spielregeln aufgestellt und anlässlich eines ersten Turniers in Los Angeles getestet. Im ­folgenden Sommer ging in Miami Beach das erste Profi-Strand­ fussball-Turnier über die Bühne, an dem die USA, Brasilien, Ar­ gentinien und Italien teilnahmen. WM-Premiere an der Copacabana Im April 1994 fand die erste Veranstaltung statt, die auch im Fernsehen übertragen wurde. Schauplatz war der weltberühm­ te Copacabana-Strand in Rio de Janeiro. Ein Jahr später wurden in der Stadt die ersten Beachsoccer-Weltmeisterschaften abge­ halten. Bei dieser WM-Premiere siegten die brasilianischen

Mike Hewitt / FIFA via Getty Images, Michel Gangne / AFP, Eduardo Nicolau / Agência Estado / AE / AFP

Sieger: Russland 2. Platz: Brasilien 3. Platz: Portugal 4. Platz: El Salvador Goldener Ball Adidas: Ilya Leonov (RUS) Goldener Schuh Adidas: André (BRA) Goldener Handschuh Adidas: Andrey Bukhlitskiy (RUS)


HISTORY

São Paulo In Brasilien fand Fussball auf Sand einst seinen Anfang.

2005

Rio de Janeiro (BRA) Sieger: Frankreich 2. Platz: Portugal Dritter: Brasilien Vierter: Japan Goldener Ball Adidas: Madjer (POR) Goldener Schuh Adidas: Madjer (POR)

2004

Rio de Janeiro (BRA) Sieger: Brasilien 2. Platz: Spanien 3. Platz: Portugal Bester Spieler des Turniers: Jorginho (BRA) Er folgreichster Torschütze: Madjer (POR), 12 Tref fer, Bester Torhüter: Roberto (ESP) , Tore: 155 (Durchschnitt: 7,8)

2003

Rio de Janeiro (BRA)

Vanderlei Almeida / AFP, Antonio Scorza / AFP

Gastgeber. Der Erfolg des Turniers weckte ein derartiges ­internationales Interesse, dass bereits 1996 die erste Pro Beachsoccer Tour (PBST) ins Leben gerufen wurde. Diese erste Wettkampfserie umfasste insgesamt 60 Partien innerhalb von zwei Jahren in Südamerika, Europa, Asien und den USA und lockte grosse Namen an. Das Interesse, das die Tour in Europa geweckt hatte, führte zur Einrichtung der ­European Pro Beachsoccer League (EPBSL) im Jahr 1998, die eine solide Infrastruktur für die weitere Professionalisierung dieser spektakulären Sportart auf allen Ebenen bot. Die EPBSL, mittlerweile auch als Euro-BS-League bezeichnet, vereint ­Veranstalter auf dem ganzen Kontinent und befriedigt auch die Nachfrage von Medien, Sponsoren und Fans. Nur vier Jahre nach der Gründung wurde der erste erfolgreiche Schritt zur ­E rrichtung einer legitimen weltweiten Wettbewerbsstruktur für den Sport des Pro Beachsoccer unternommen. Die europäische Strandfussball-Liga boomte, und die spannende Saison 2004 endete mit einem mitreissenden Endspiel, in dem Spanien Portugal knapp schlug. In den nächsten vier Jahren sollten weitere Fortschritte gemacht werden, und bald wurde die Euro-BS-League zur stärksten Beachsoccer-Liga weltweit. Im Jahr 2004 hatten 17 Nationen Mannschaften ­ ­gemeldet. Für 2005 wurde bereits ein weiterer Anstieg auf mehr als 20 Länder verzeichnet. Weltweit gab es in mehr als 70 Ländern Strandfussball-Veranstaltungen. Seriensieger Brasilien und Russland 2005 nahm die FIFA Beachsoccer in die Fussballfamilie auf und richtete die erste FIFA-Beachsoccer-WM an der Copacabana in Rio de Janeiro aus. Im Finale bezwang Frankreich mit Éric Cantona Portugal, während der grosse Favorit Brasilien nicht über das Halbfinale hinauskam. Im folgenden Jahr nahmen erstmals 16 Mannschaften an der Endrunde teil, und Brasilien sicherte sich den ersten Titel. Es sollten drei weitere Triumphe in Serie folgen, ehe Russland 2011 in Italien die Oberhand behielt. Die bisher letzte Auflage fand 2013 in Tahiti statt. Nach einem Finalsieg über Spanien konnte Russland seinen Titel verteidigen. Å tfw

Sieger: Brasilien 2. Platz: Spanien 3. Platz: Portugal Bester Spieler des Turniers: Amarelle (ESP) Er folgreichster Torschütze: Neném (BRA), 15 Tref fer Bester Torhüter: Robertinho (BRA) Tore: 150 (Durchschnitt: 9,4)

2002

São Paulo (BRA) Sieger: Brasilien 2. Platz: Portugal 3. Platz: Uruguay Bester Spieler des Turniers: Neném (BRA) Er folgreichste Torschützen: Neném (BRA), Madjer (POR) und Nico (URU), je 9 Tref fer Bester Torhüter: Nomcharoen (THA) Tore: 145 (Durchschnitt: 9,1)

2001

Bahia (BRA) Sieger: Portugal 2. Platz: Frankreich 3. Platz: Argentinien Bester Spieler des Turniers: Hernani (POR) Er folgreichster Torschütze: Alan (POR), 10 Tref fer Bester Torhüter: Olmeta (FRA) Tore: 144 (Durchschnitt: 7,2)

2000

Rio de Janeiro (BRA) Sieger: Brasilien 2. Platz: Peru 3. Platz: Spanien Bester Spieler des Turniers: Júnior (BRA) Er folgreichster Torschütze: Júnior (BRA), 13 Tref fer Bester Torhüter: Kato (JPN) Tore: 172 (Durchschnitt: 8,6)

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BLICK IN DIE LIGEN

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Ven e z u e l a: Pr i m er a D i v i s ó n

Au f t a k t n a c h M a s s f ü r Tá c h i r a Annette Braun ist Redakteurin bei The FIFA Weekly.

An der heimischen Unterstützung lag es nicht, dass die venezolanische Nationalmannschaft bei der Copa América die Gruppenphase nicht überstand. Acht TV-Moderatorinnen des fussballverrückten Landes zogen vor dem Turnier gar blank, um ihre Sympathien für die Spieler in besonders aufreizender Form auszudrücken. Nach einem Sieg gegen Kolumbien folgten für das Team von Noel Sanvicente jedoch zwei Niederlagen gegen Peru und Brasilien – das bedeutete das vorzeitige Aus. Zeit für Trauer blieb den Anhängern nicht, denn bereits eine Woche nach dem Ende des Wettbewerbs in Chile startete am 11. Juli die nationale ­P rimera División.

Auf ihn ist Verlass Jorge Alberto Rojas (l.) von Deportivo Táchira zeigt sich treff­sicher. 16

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Und die hat es aufgrund ihres ungewöhnlichen Modus in sich: Die Liga erstreckt sich über zwei Halbserien (Apertura und Clausura), deren jeweilige Gewinner in einer Hinund Rückpartie den Meistertitel unter sich ausmachen. In der vergangenen Saison qualifizierten sich Trujillanos FC sowie Deportivo Táchira für dieses Finale. Dass der Verein aus San Cristóbal in den nördlichen Anden überhaupt ins Endspiel einzog, verdankte der Elftplatzierte der Hinrunde einer überzeugenden Rückserie und einem Herzschlagfinale im entscheidenden Clausura-Match gegen den ehemaligen Serien­ triumphator Caracas FC. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel der ­2:2-Ausgleich, der dem Verein das Aufeinandertreffen mit Trujillanos bescherte. Durch ein 0:0-Unentschieden und einen 1:0-Sieg sicherte sich Táchira schliesslich den achten Titel der Vereinsgeschichte. In dieser Saison will sich das Team von Daniel Farías nicht auf einen Endspurt verlassen und bereits in der Apertura eine entscheidende Rolle spielen. Der erste Schritt dazu ist geglückt: Deportivo Anzoátegui

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wurde zum Auftakt 2:1 besiegt. Für die Tore sorgten der 37-jährige Altmeister Jorge Alberto Rojas sowie der erst 19-jährige Carlos Cermeño, die – zumindest für den Moment – den Abgang ihres Topscorers Gelmin Rivas zu Al-Ittihad vergessen lassen. Bereits am zweiten Spieltag wartet ein echter Härtetest auf sie: In einer Neuauflage des Finales von 2014/15 empfängt Táchira die Akteure von Trujillanos, die mit einem 1:1-Unentschieden gegen Deportivo La Guaira in die neue Spielzeit starteten. Ein Ausrufezeichen setzte gleich zu Beginn der Apertura der Gesamtdritte der vergangenen Saison, Caracas FC. Mit einem 4:0-Sieg gegen Tucanes FC machte auch der Hauptstadtklub Titelambitionen geltend. “Die Roten vom Ávila” sind mit elf errungenen Meisterschaften zwischen 1992 und 2010 zwar immer noch Rekordsieger Venezuelas, aber die Mannschaft wartet nun schon seit fünf Jahren auf den nächsten Coup. Am 19. Juli kann das Team gegen Deportivo Lara, den ehemaligen Verein ihres Trainers ­E duardo Sarago, die nächsten drei Punkte auf dem Weg dorthin klarmachen. Å

Carlos Eduardo Ramirez / Reuters

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Norwegen: Tippeligaen

Ro s e nb o r g s Ü b e r f l i e ge r Sarah Steiner ist Redakteurin bei The FIFA Weekly.

Seit fünf Jahren wartet Rosenborg Trondheim auf den Titel. Die Fans sehnen sich zurück nach den erfolgreichen Zeiten des Vereins, als das Team 13-mal in Folge die Meisterschaft für sich entschied (1992-2004). Zur Halbzeit der Tippeligaen steht Rosenborg nun wieder an der Tabellenspitze. Fünf Punkte vor dem Zweitplatzierten Stabaek Fotball, der erst 2013 aus der Adeccoligaen aufgestiegen war, und mit neun respektive elf Punkten Vorsprung auf die engsten Verfolger der letzten Jahre: Stromsgodset Toppfotball und Molde FK.

Ned Alley / NTB Scanpix / Keystone

Die Fans können also wieder hoffen. Grund dafür geben ihnen vor allem Pal André Helland und Alexander Söderlund. Im

­ eisterschaftsspiel gegen Odd Grenland M trugen sie mit je einem Tor zum 3:0-Erfolg bei. Die Torschützenliste der Liga führt Söderlund mit 14 Treffern an, Helland folgt auf dem 3. Platz mit 10 Treffern. Und das obwohl er in der laufenden Spielzeit ­verletzungsbedingt erst ebenso viele Partien absolviert hat. Und so ist sich auch die norwegische Presse einig, dass sich mit Helland ein ganz besonderer Spieler auf den heimischen Plätzen tummelt. “Er ist eindeutig der Beste der Liga und verfügt über Eigenschaften, die sonst niemand hier aufweisen kann”, sagt etwa TV2-Fussball­experte Jesper Mathisen. Er ist sich sicher, dass die Meisterschaft an den RBK gehen wird. “Rosenborg wird sich diesen Titel mit einem deutlichen ­Vorsprung holen”, sagt er. Der viel gelobte Helland hat einen steinigen Weg hinter sich. Vor vier Jahren wurde sein Vertrag bei Rosenborg nicht verlängert und er musste seine Schuhe in der 2. Liga bei Byasen schnüren – und als Lagerarbeiter neben dem Platz sein Geld verdienen. Doch

schon damals war er von seinen Qualitäten überzeugt und versprach bei seinem ­Abgang: “Das ist nicht das Letzte, was ihr von mir zu sehen bekommt!” Helland arbeitete hart. An seiner Fitness und an seinem Spiel. Er sollte Recht behalten. Rosenborg holte ihn 2013 zurück, der Stammplatz ist ihm heute nicht mehr zu nehmen. Auch im Nationalteam hat es nun endlich geklappt. Im Freundschaftsspiel gegen Schweden gab er im Juni sein Debüt. Rosenborg ohne Helland ist zurzeit schwer vorstellbar. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: 1,83 Punkte gewinnt das Team wenn er nicht auf dem Feld steht, mit Helland sind es 2,44 Punkte. “Es mag sein, dass es nicht einfach ist, mich zu ersetzen. Aber die Zahlen könnten auch nur Zufall sein”, sagt der 25-Jährige demütig. Daran glaubt Rosenborgs André Hansen hingegen nicht. “Er hat die Kraft und das Durchsetzungsvermögen wie kaum ein anderer Flügelspieler im norwegischen ­Fussball. Darüber hinaus hat er die spielerische Finesse. Er ist gar etwas unnorwegisch”, so der RBK-Torhüter. Å

Mann der Stunde Pal André Helland (l.) von Rosenborg Trondheim. T H E F I FA W E E K LY

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DAS INTERVIEW

“Das Beste kommt noch” Jozy Altidore ist 25 Jahre alt und spielte schon bei Klubs aus sechs verschiedenen ­Ländern. Der US-Nationalstürmer über sein Abenteuer in der Türkei, Jürgen Klinsmann und die WM 2018. Jozy Altidore, Sie waren erst 16 Jahre alt, als Sie Ihre Profikarriere begonnen haben. Waren Sie mental überhaupt schon dafür bereit? Jozy Altidore: Ich habe bei Red Bull New York unterschrieben, als ich 15 war. Gespielt habe ich aber erst ein Jahr später. Das war in vielerlei Hinsicht eine schwere Zeit für mich, insbesondere in den USA, wo damals nicht viele Spieler so jung den Schritt zum Profi geschafft haben. Es war durchaus eine Herausforderung, aber ich bereue nichts. Ich habe die Zeit genossen. Sie hat mir geholfen, der Spieler zu werden, der ich heute bin.

Sie haben bestimmt eine Menge von dem Spass verpasst, den Ihre Schulkameraden hatten … Ja, das stimmt. Man verpasst zum Beispiel die Tanzveranstaltungen auf der Highschool. Aber zumindest war ich an meinem Abschlussball. Man ist in vielen Dingen nicht wie die anderen. Aber mir liegt der Sport im Blut, das war schon immer so. Die Liebe zum Fussball gehört in meiner Familie dazu. Wir haben eine gemeinsame Leidenschaft und ich empfand die Opfer als keine grosse Sache. Ich habe jeden Moment genossen und würde rückblickend nichts anders machen.

Sie haben schon in vielen verschiedenen Ländern gespielt – Spanien, England, Türkei, Niederlande, Kanada … Wo ist Ihnen die Anpassung am schwersten gefallen? In der Türkei. Dort war ich sechs Monate bei Bursaspor. Ich wusste überhaupt nicht, was mich erwartete und ich brauchte eine gewisse Zeit, um mich einzuleben. Die Fans sind extrem fanatisch und unglaublich leidenschaftlich. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Am Ende habe ich es geliebt. Es war eine sehr gute Erfahrung für mich, die ich vielen jungen Spielern empfehlen würde.

Und in welchem Land fiel Ihnen die Anpassung am leichtesten? In den Niederlanden. Ich war bei AZ Alkmaar und hatte einen Sportdirektor, mit dem ich mich bestens verstand. Und wir praktizierten als Team eine Spielweise, die 18

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ich mochte. Das ist ein entscheidender Faktor für einen Spieler – in einem Umfeld zu spielen, in dem man sich wohlfühlt.

Jetzt sind Sie zurück in Kanada beim FC Toronto. Was für ein Gefühl ist es, nach einer so langen Zeit wieder in der MLS zu spielen? Ich bin begeistert, wieder hier zu sein. Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich für diese ganz andere Herausforderung bereit bin, und ich kann mich immer noch steigern. Es ist eine grosse Sache für mich.

Sie sind auf Twitter ziemlich aktiv. Wie ist es dazu gekommen? Ich bin schon so lange auf Twitter, dass ich mich nicht erinnere, wann ich damit angefangen habe. Ich finde, es ist ein gutes Medium, um mit den Fans in Kontakt zu treten und seine Meinung auszudrücken. Ich denke, die Fans mögen es, wenn sie sehen, dass jemand ganz normal ist und sie mit ihm reden können.

Antworten Sie manchmal auf Tweets von Fans? Manchmal. Ich kann mich zu positiven ebenso wie zu negativen Dingen äussern und will, dass die Fans erkennen, dass ich kein Problem damit habe, direkt mit ihnen zu reden.

Sie leben nach dem Motto “Die Familie geht über alles”. Was können Sie uns dazu sagen? Das ist ein Teil meiner Erziehung. Ich s­ tehe meiner Familie sehr nahe. Sie alle waren immer für mich da. In schweren wie in guten Zeiten. Für mich gibt es niemanden, der meiner Familie gleich käme.

Was sagen Sie zur aktuellen Situation in der US-Nationalmannschaft? Seit der WM in Brasilien gibt es viele gute Entwicklungen. Schauen Sie sich mal die Entwicklungskurve des Fussballs in den letzten 12 bis 15 Jahren an. Es ist unglaublich, was wir erreicht haben. Wir entwickeln unser Spiel konstant weiter und werden immer besser. Das Beste kommt erst noch. Vor uns liegen aufregende Zeiten in der Qualifikation für Russland. Wir werden wieder ein starkes

Team haben und hoffentlich noch mehr Leute überraschen können.

Die CONCACAF-Teams werden durch die Bank immer stärker. Das haben wir auch in Brasilien wieder gesehen. Die Region ist so stark wie nie zuvor. Ich habe mich sehr gefreut, dass die anderen CONCACAF-Teams in Brasilien so überzeugen konnten. Costa Rica ist sehr weit gekommen, Mexiko ist sowieso immer stark, und auch wir waren gut. Das zeigt der ganzen Welt, dass es für uns keineswegs so leicht ist, uns zu qualifizieren. Der Konkurrenzdruck ist enorm. Und das ist gut, denn es macht alle besser.

Ist die USA an der WM 2018 in Russland dabei? Ich möchte natürlich gern, dass wir uns für diese WM qualifizieren. Aber es gibt keinerlei Garantien. Wir müssen noch gegen viele starke Gegnern antreten und unsere Leistung bringen. Natürlich wäre es eine riesige Enttäuschung, wenn wir es nicht schaffen würden.

Was bringt Jürgen Klinsmann als Trainer des US-Teams mit ein? Jürgen hat seit seinem Amtsantritt dafür gesorgt, dass bei uns ein anderes Denken herrscht. Er hat Herausforderungen für uns geschaffen, die es zuvor so nicht gab. Das halte ich für sehr wichtig. Wenn man sich entwickeln oder verbessern will, – ganz egal in welchem Lebensbereich – dann muss man die Bequemlichkeit hinter sich lassen. Jürgen stellt uns immer wieder auf den Prüfstand.

Sie sind schon lange dabei, aber Sie sind erst 25 Jahre alt. Welche Ziele haben Sie für die Zukunft? Ich habe das Gefühl, dass meine besten Tage noch vor mir liegen. Ich habe ein Spielverständnis entwickelt, das mir früher fehlte. Ich freue mich auf die kommenden fünf, sechs Jahre. Ich werde von Spiel zu Spiel besser und will erleben, wo das hinführt. Å Mit Jozy Altidore sprach Alejandro Varsky


Name Josmer Volmy Altidore Geburtsdatum, Geburtsort 6. November 1989, Livingston, New Jersey, USA Position Stürmer Stationen als Spieler 2006–2008 New York Red Bulls 2008–2011 FC Villarreal 2009 Deportivo Xerez (Leihgabe) 2009–2010 Hull City (Leihgabe) 2011 Bursaspor (Leihgabe) 2011–2013 AZ Alkmaar 2013–2014 AFC Sunderland seit 2015 Toronto FC Nationalteam USA

Kevin Trageser / Redux / laif

78 Einsätze, 26 Tore

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First Love

Or t: M端nchen, Deutschland Dat u m : 2 9. Au g u s t 2 0 1 3 U h r z e it : 19. 0 7 U h r Fotog ra f: Simon Koy

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FOOTBALL FOR HOPE

Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten. Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.


IN T ERMEDI ARY REGUL AT IONS T OOL

PRESIDENTIAL NOTE

Ghana führt IRT ein Der Fussballverband von Ghana wird als erster ­FIFA-Mitgliedsverband das FIFA TMS Intermediary Regulations Tool (IRT) einführen.

Neue Massstäbe in Russland

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Franck Fife/AFP

nfang April 2015 ist das neue FIFA-Reglement zur Arbeit mit Vermittlern in Kraft getreten. Dieses verpflichtet alle Mitglieds­ verbände, diejenigen Vermittler, die an Transaktionen mit ihnen angehörenden Spielern und Vereinen beteiligt sind, zu registrieren und jährlich aggregierte Zahlen zu veröffentlichen. Getreu dem Ziel von FIFA TMS, den Mitgliedsverbänden dabei zu helfen, ihre Pflichten gemäss Reglement zu erfüllen, ermöglicht das IRT dem Ghanaischen Fussballverband, die zur Einhaltung des Reglements erforderlichen Informationen zu erheben. Dazu gehören unter anderem alle vereinbarten Vergütungen oder Zahlungen, die an einen Vermittler geleistet wurden oder noch werden, Vermittlererklärungen, Vermittlungsverträge sowie Einwilligungen und Erklärungen betreffend Interessenkonflikten für alle beteiligten Vermittler. D ­ amit ermöglicht das IRT dem Fussballverband von Ghana auch, den Bericht mit den aggregierten Zahlen zu erstellen, der jeweils Ende März eines jeden Jahres gemäss Reglement zur Arbeit mit ­Vermittlern veröffentlicht werden muss. Das IRT ist ins Transferabgleichungssystem (ITMS und DTMS) integriert. Der Fussballverband von Ghana kann somit sämtliche Transfers von Berufsspielern und die damit verbundenen Vermittler­ transaktionen in einem System abwickeln, was weniger Administrationsaufwand und eine bessere Übersicht über die Transfer- und Vermittlertätigkeit im Verband bedeutet. Å tfw

Bitte besuchen Sie www.fifatms.com für weitere Informationen zum IRT.

Tage nach dem unvergesslichen WM-Finale in Rio de Janeiro werden die Uhren in der kommenden Woche ­ ­sozusagen wieder auf Null gestellt. Wenn in St. Petersburg am 25. Juli die Auslosung zur Qualifikationskampagne der WM 2018 in Russland stattfindet, beginnt eine neue Zeitrechnung. Die Endrunde in Russland markiert einen weiteren Meilenstein in der Fussballgeschichte: Das grösste Sportereignis im grössten Land der Welt wird neue Massstäbe setzen. Dies wurde schon bei der Ausschreibung des Wettbewerbs klar. Erstmals in der WM-Historie meldeten sämtliche 209 Mitglieds­ verbände ihre Nationalteams für die Qualifikationsspiele an. Da in Nord- und Mittelamerika sowie in Asien die Ausscheidung schon begonnen hat, sind die ersten Entscheidungen bereits gefallen – umso mehr freut es mich, dass aufstrebende Länder wie ­beispielsweise Bhutan oder Osttimor in Asien sowie Belize, Curaçao oder Aruba in der CONCACAF-Zone noch im Rennen sind. Für 141 Verbände aus fünf Konföderationen beginnt der Weg an die Endrunde 2018 aber erst am kommenden Samstag in St. Petersburg. Allein der Schauplatz des Anlasses ist an Attraktivität und Symbolik nicht zu übertreffen. Kaum eine andere Stadt wurde mehr besungen und beschrieben als die “Perle der Ostsee”, kein Ort in Russland brachte mehr Künstler und Künste hervor. Die grandiose Kulisse mit den unzähligen Palästen, Kathedralen und Kirchen steht für die Hochkultur der Zarenzeit. Doch auch Dramen wurden hier geschrieben. Die etwa 900 Tage dauernde Belagerung Leningrads während des Zweiten Weltkriegs gehört zu den tragischsten Kapiteln des 20. Jahrhunderts. St. Petersburg ist das historische und kulturelle Zentrum Russlands. Und für die WM 2018 ist die Stadt an der Newa der Ursprung einer grossen Geschichte – an deren Ende das Spiel der Spiele steht: das Finale um den Titel der 21. Fussball-Weltmeisterschaft am 15. Juli im Luschniki-Stadion zu Moskau.

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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BELIZE

Tor um Tor in Richtung Russland Deon McCaulay ist Rekordtorschütze der belizischen Nationalmannschaft. Der 27-Jährige ist die Hoffnung des Underdogs für die WM 2018, schreibt Jonah Fontela.

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erfährt das Team erst am 25. Juli anlässlich der offiziellen Auslosung in St. Petersburg. Die K larheit vor dem Tor “Manchmal frage ich mich, wenn die Tore fallen: ‘Warte, passiert das gerade wirklich?’ ”, erzählt McCaulay. Mit einem karibisch angehauchten Akzent fährt er fort: “Und wenn durch meine Tore ein wichtiges Spiel gewonnen wird, fühlt sich das fast unwirklich an. In gewisser Hinsicht kann ich kaum glauben, dass es so leicht für mich geworden ist.” Aus McCaulays Worten spricht aber nicht die geringste Arroganz. Seine, wie er sagt, “Klarheit” vor dem Tor ist das Ergebnis von vielen Jahren harter Arbeit. Er strahlt die Stärke eines Mannes aus, der unter bescheidenen, ja gefährlichen Verhältnissen aufgewachsen ist. Denn McCaulay wurde in einem Viertel von Belize City geboren, das für Drogenprobleme, Bandenkriminalität und Waffengewalt bekannt ist. “Der Fussball war ein Weg da rauszukommen”, sagt er über seine Wurzeln. Er war dabei aber nicht auf sich alleine gestellt. Es gab jemanden, der ihm den Weg wies: sein Vater David McCaulay Senior. Und dieser hatte den Fussball und das Toreschiessen im Blut. Vom Vater zum Sohn “Er hat 13 Tore für das Nationalteam erzielt”, sagt McCaulay. Eine Bewunderung, die wiederum nur vom Stolz seines Vaters auf den Sohn übertroffen wird, der mittlerweile zu Belizes bestem Spieler aller Zeiten avanciert ist. “Als

Xinhua / imago

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rgendetwas fehlte, als Belize gegen die Cayman-Inseln in die Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ startete. Der Ball wollte einfach nicht ins Netz gehen. Und der Druck wurde im Verlauf der zwei Partien der ersten Runde immer grösser. Erst ein Freistosstreffer durch Elroy Kuylen zum 1:1-Ausgleich bescherte dem Team im Rückspiel dank der Auswärts­ torregel das Weiterkommen. “Wir haben Deon schrecklich vermisst”, sagte der erleichterte Torschütze und machte damit keinen Hehl daraus, was oder besser wen seine Mannschaft schmerzlich vermisst hatte. Mit Deon ist Deon McCaulay gemeint. Der 27-jährige Stürmer ist Rekordtorschütze seines Landes. “Leg ihm den Ball fünfmal auf und er trifft garantiert mindestens dreimal”, sagt Kuylen über den Nationalhelden. Dem pflichtet auch Trainer Jorge Núñez bei, der nicht zögert, seine Nummer 9 überschwänglich zu loben: “Deon löst all unsere Sturmprobleme.” Dass dies nicht einfach nur Ausreden einer Mannschaft nach einer schlechten Leistung sind, bewies McCaulay gleich selbst. Denn wie es sein Coach prophezeit hatte: Mit dem Stürmer auf dem Platz öffneten sich die Schleusen. Gegen die Dominikanische Republik erzielte der 27-Jährige im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde auswärts zwei Tore, auf die er im Rückspiel einen spektakulären Kopfballtreffer folgen liess. Belize stürmte mit dem Gesamtergebnis von 5:1 in die nächste Runde. Wer in dieser der Gegner sein wird,


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Goalgetter McCaulay trifft im Nationaljersey am laufenden Band.

Name Deon McCaulay Geburtsdatum, Geburtsort 20. September 1987 Belize City, Belize Position Stürmer Stationen als Spieler 2005–2006 Kremandala 2006–2007 FC Belize 2007–2008 Belize Defence Force 2008 Puntarenas FC 2008–2009 FC Belize 2009 Belize Defence Force 2009–2011 Deportes Savio 2011–2012 R.G. City Boys United 2013–2014 Belmopan Bandits 2014–2015 Atlanta Silverbacks Nationalteam Belize 34 Einsätze, 20 Tore

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FIFA PARTNER


BELIZE

Belize Einwohner: 340 844 (2014) Amtssprache: Englisch Fläche: 22 966 km² WM-Qualifikation 2018: 1. Runde 25. März 2015: Belize - Cayman-Inseln 0:0 29. März 2015: Cayman-Inseln - Belize 1:1 2. Runde 11. Juni 2015: Dominikanische Republik - Belize 1:2 14. Juni 2015: Belize - Dominikanische Republik 3:0 3. Runde Auslosung am 25. Juli

Rodrigo Arangua / AFP, Mike Stobe / New York Cosmos via Getty Images

Fernziel Russland 2018 Deon McCaulay (r.) und Ian Gaynair wollen Belize an die erste WM führen.

ich ein Kind war, nahm er mich und meinen Bruder immer mit zum Fussballplatz und ­trainierte mit uns.” Der junge McCaulay sah seinem Vater beim Training mit der National­ mannschaft zu und wartete ungeduldig an der Seitenlinie, bis die Einheiten beendet waren. Dann durfte er endlich auf den Platz stürmen. Sein Vater brachte dem Jungen alle Tricks und Kniffe des Stürmerhandwerks bei – wo der Ball hin soll, wie man sich in den Rücken des Ver­ teidigers schleicht und die Kunst, im richtigen Moment am richtigen Ort zu stehen.

Schritt schneller zwischen den Linien als jeder Verfolger. Die deutliche Verbesserung des ­belizischen Fussballs im Verlauf der letzten zehn Jahre ist zu einem grossen Teil seinen ­Fähigkeiten zu verdanken.

Mehr Tore als Suárez und Messi Deon wusste schon früh: “Ich werde ein Stür­ mer.” Und seitdem hörte er nicht mehr auf zu treffen. In der Qualifikation für Brasilien 2014 schaffte er es sogar in die Schlagzeilen der Weltpresse: Er erzielte elf Tore in elf Spielen, einschliesslich eines Hattricks gegen Montser­ rat, zugegebenermassen eines der in der Welt­ rangliste am schlechtesten platzierten Teams. Doch am Ende war er Torschützenkönig – vor Luis Suárez und Lionel Messi. Der belizische Stürmer lacht bei der Erwähnung dieser gros­ sen Namen und winkt ab. Doch auch auf dem Weg nach Russland 2018 hat er mit drei Tref­ fern in zwei Spielen seinen Torinstinkt bereits wieder unter Beweis gestellt und liegt in der Torschützenliste auf dem 2. Platz. McCaulay ist ein Vollblutstürmer, einer von der Sorte, dessen Begabung die Experten für angeboren halten. Mit seiner schmalen Statur und Wendigkeit bewegt er sich immer einen

Elroy Kuylen

“Wir haben Deon schmerzlich vermisst.”

FIFA: Im Rahmen des Entwicklungsprojekts “Goal” ­unterstützte die FIFA den belizischen Verband von 2000 bis 2012 mit insgesamt 1 733 777 US-Dollar. Desweiteren hat sie im Rahmen des FAP-Programms 2015 einen Betrag von 1 050 000 US-Dollar gesprochen.

“Ich werde mich nicht auf das erstbeste ­ ngebot stürzen, das sich mir bietet”, erklärt A McCaulay, der in der MLS und sogar im fernen Griechenland Probetrainings absolviert hatte. Geduld gehört zu den grössten Tugenden eines Torjägers. “Ich kann nichts tun, ausser weiter Tore zu schiessen und meinem Land zu helfen. Dann kommen die guten Dinge von alleine.” Å

“Ich hatte ihn schon länger im Auge. Er hat, was wir brauchen”, sagte dann auch der Tech­ nische Direktor der Atlanta Silverbacks, Eric Wynalda, über McCaulay, bevor er ihn letztes Jahr nach Nordamerika holte. Der ehemalige Star der USA weiss, wovon er spricht – er war in seiner zehnjährigen Länderspielkarriere mit über 100 Einsätzen selbst für seine Knipser-­ Qualitäten bekannt. Warten auf das richtige Angebot Das Leben in der zweithöchsten Profiliga der USA war indes nicht leicht für McCaulay. Er zog sich eine Hernie zu und schaffte es nicht, sich im Klub zu etablieren. Vereinslos kehrte nach Belize zurück, wo er in Vollzeit mit der National­mann­ schaft trainiert und auf die nächste Chance war­ tet. Ein Stürmer mit seinen Abschlussqualitäten wird nicht allzu lange heimatlos bleiben.

Knapp verpasst In Atlanta konnte McCaulay (r.) – hier im Duell mit Marcos Senna – nicht zu überzeugen. T H E F I FA W E E K LY

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Das Magazin der FIFA erscheint jeden Freitag in vier Sprachen.


Den Fussball überall und für alle entwickeln

Mitreissende Turniere organisieren

Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen

Für das Spiel. Für die Welt. Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren. Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.

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Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet.


FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Tansania FIFA-Kürzel: TAN Kontinent: Afrika Hauptstadt: Dodoma

Achterbahn der Gefühle Annette Braun

Mario Wagner / 2Agenten

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it dem Verlauf von Fussballspielen ist das so ein Sache. Die Vorfreude ist vor jedem Match gross, der Wunsch, dass das Lieb­ lingsteam erfolgreich ist, ausgeprägt. Als neu­ traler Beobachter hofft man wiederum auf eine gute Partie und möglichst viele Tore. Oder doch nicht? Es gibt tatsächlich auch Grenzen. Ein 1:0, 2:0 oder 3:0 weckt positive Emotionen, die durch ein 4:0, 5:0 oder 6:0 in Euphorie gipfeln. Traumhafte Spielzüge und sehenswerte ­Abschlüsse – Offensivfeuerwerke lassen das Herz der Anhänger des runden Leders auf­ gehen und bleiben im Gedächtnis. Doch Fussballfans sind auch zu Empathie fähig und können sich deshalb in die Gemüts­ verfassung des Unterlegenen hineinversetzen. Gelitten haben wir alle schon einmal, schliess­ lich liegen Sieg und Niederlage oftmals eng bei­ einander. Ein 7:0, 8:0 oder 9:0 schürt unser Unbehagen; wird es zweistellig, rutschen wir ungläubig auf dem Sitz hin und her. Sobald der Erfolg nicht mehr gefährdet ist und es nur noch um die Tordifferenz geht, legt sich ein Schalter um, und die Begeisterung für die auftrumpfende Mannschaft wandelt sich in Mitleid für den Gegner. So dürfte es auch allen Beteiligten der U23-Partie zwischen Mikrone­ sien und Vanuatu im Rahmen der ­Pazifikspiele ergangen sein, die mit dem Ergebnis von 0:46 zu Ende ging – Rekord!

Mikronesiens Trainer Stan Foster sprach von einem ungleichen Kampf zwischen Jungen und Männern. Grosse Traurigkeit herrscht nun auf dem Inselstaat, der aber gleichzeitig aus der ganzen Welt Anteilnahme und Sympathie­ bekundungen erfährt. Diese Reaktionen reflektieren den Ge­ meinsinn des Fussballs, in dem es immer wei­ tergeht – auch für Mikronesien: In vier Jahren erhalten die enttäuschten Akteure eine erneu­ te Turnierchance. Alle Fans würden sich sicher freuen, wenn es wieder viele Treffer zu beju­ beln gäbe – aber diesmal ausgeglichener auf beiden Seiten. Å

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 945 087 km² Höchster Punkt: Kibo 5 895 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Indischer Ozean

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 139. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 129. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

LET Z TE RESULTATE Männer: Uganda - Tansania 1:1 4. Juli 2015 Frauen: Tansania - Sambia 2:3 10. April 2015

FIFA-INVES TITIONEN Seit 2001:

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

USD 4 608 797 T H E F I FA W E E K LY

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Dortmund, Deutschland

Ernie Brandts von der PSV Eindhoven nach einem verlorenen Elfmeterschiessen gegen Borussia Dortmund.

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Bob Thomas / Getty Images

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ZEITSPIEGEL

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Bloemfontein, Südafrika

Siphiwe Sibeko / Reuters/Corbis

2010 Honduras-Stürmer David Suazo nach dem 0:0 im WM-Gruppenspiel gegen die Schweiz.

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Š 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

# B E T H E D I F F E R E N C E


THE ART OF FOOTBALL

Der

23. Mann Ronald Düker

Z I TAT E DER WOC HE

“Die schlechte Nachricht: Ich habe vor ein paar Tagen mein Telefon verloren. Die gute Nachricht: Cristiano Ronaldo hat es gefunden. Und die noch viel bessere Nachricht: Er hat uns gestern Abend zum Essen eingeladen!” Die Studentin Austin Woolstenhulme auf Instagram

“Die Leute meinen, weil man Fussballer ist, hätte man kein Recht, bestimmte Dinge zu tun. Ich spiele gern Gitarre und trinke gern Wein. ­W arum? Weil ich ein eigenes Leben habe.” Dani Alves, FC Barcelona

Tropen

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s ist ein Traum, der immer wiederkehrt, seit Jahren schon, ungefähr ein mal pro Woche. Ein Mann sitzt in der Umkleide­ kabine und weiss, dass draussen alle auf ihn warten. Gleich soll das Spiel beginnen. Die Zuschauer sind da, und auch die Mann­ schaften stehen schon auf dem Platz. Nur er selbst ist noch nicht fertig, nicht einmal ansatzweise. Er müsste sich jetzt dringend umziehen: Das Trikot, die Stutzen, die Schuhe – alles liegt ja schon vor ihm aus­ gebreitet. Er müsste auch seine Utensilien mitnehmen. Die Gelbe Karte, die Rote Kar­ te, die Pfeifen, den Stift und die Karte, auf der er sich während des Spiels Notizen machen wird. Aber er schafft es nicht. ­ ­A llein das Binden der Schnürsenkel dauert eine Ewigkeit. Und dann sieht der Mann, dass sie da draussen einfach mit dem Spiel ­beginnen. Sie kicken ohne ihn. Ohne den Schiedsrichter! Das ist der Moment, in dem es ihn jedes mal aus dem Traum reisst. Er wacht dann schweissgebadet auf. Der Mann, der diesen Traum erzählt, ist auch im echten Leben Schiedsrichter. Schon seit über 27 Jahren steht Chris­ toph Schröder im schwarzen Trikot auf dem Platz. Er ist aber keiner dieser Schiedsrichter, über den sich Woche für Woche ­M illionen Menschen aufregen, weil seine Spiele im Fernsehen übertra­ gen werden. Christoph Schröder pfeift in der Amateurklasse; auf mehr oder min­ der übel zugerichteten Plätzen irgendwo in der Provinz, wo die Spieler zwar auch mit heiligem Ernst zur Sache gehen, aber nach dem Match über einen Kasten Bier herfallen. Es ist dies nicht die Welt der hochbezahlten Stars, sondern der

unbezahlten Hobbyfussballer, und auch Christoph Schröder ist natürlich ehren­ amtlich im Einsatz. “Ich pfeife! Aus dem Leben eines Ama­ teurschiedsrichters” heisst das wunder­ bare Buch, das Schröder, der sein Geld ­eigentlich als Literaturkritiker verdient, nun über seine ganz private Leidenschaft geschrieben hat. Er schildert den Fussball von seiner Basis her. Und spart auch die Schattenseiten einer Tätigkeit nicht aus, die selten mit Dankbarkeit, umso mehr aber mit Beschimpfungen durch Spieler und Zuschauer quittiert wird. Denn, auch wenn in den unteren Klassen natürlich der schlechtere Fussball gespielt wird als bei den Profis, es geht doch trotzdem mit der­ selben Verbissenheit zur Sache. Selbst beim Torjubel haben sich die Amateure die Gesten ihrer grossen Vorbilder abgeschaut. Es bleibt aber die grosse Frage, warum sich ein erwachsener Mann Woche für ­Woche der Mühsal unterzieht, das alles ausgerechnet als Schiedsrichter zu durch­ leben. Und es kann darauf nur eine A ntwort geben: Weil die Liebe zum ­ schönsten Ball­ spiel der Welt auch die ­L iebe zu seinen weniger eleganten Aus­ prägungen mit einschliesst. Und weil es noch auf dem letzten Dorfplatz eben der Fussball selbst ist, der 22 Spieler für 90 Minuten zusammenschweisst. 22? Nein: Auch der 23. Mann, auch der Schiedsrichter hat ein grosses und ein wil­ des Herz für diesen Sport. Å

Christoph Schröder: “Ich pfeife! Aus dem Leben eines Amateurschiedsrichters”, Tropen-Verlag, Stuttgart, 2015

“In einem Spiel mit Steve Nash in New York habe ich mal per Fallrück­ zieher getroffen. Ich fühlte mich wie Pelé in dem Film ‘Flucht oder Sieg’! Es war einfach magisch.” Giuseppe Rossi (AC Florenz) über seinen Treffer bei einem Benefizspiel des ehemaligen NBA-Stars Steve Nash

“Ich hätte nie gedacht, dass das Finale für uns derart wild, dramatisch, reibungslos verlaufen würde. Sieben Tore im Endspiel sind für meinen Geschmack schon fast unerhört. Die ersten 16 Minuten wirkten jedenfalls surreal. Ich dachte einen Moment lang, ich wäre gestorben und das wäre mein Fussballhimmel.” Abby Wambach über das Endspiel von Kanada 2015

“Wenn wir ins Finale kommen, gehe ich zu Fuss hin!” Der 83-jährige Bulgare Hristo Sakantiev, der eine Busreise von 5000 Kilometern absolvierte, um in Litauen ein Auswärtsspiel des krassen Aussen­ seiters Beroe in der UEFA-Europa-League zu sehen T H E F I FA W E E K LY

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TURNING POINT

“An der Grenze haben wir Blut und Wasser geschwitzt” Mirko Votava floh 1968 mit seinen Eltern und seinem ­Bruder aus der CSSR. Später erhielt er sogar die deutsche Staatsangehörigkeit.

Noë Flum / 13 Photo

I

n den Wirren des Prager Frühlings ent­ schieden meine Eltern 1968, aus dem Land zu flüchten. Es war damals nicht einfach, aus der Tschechoslowakisch Sozialisti­ schen Republik auszureisen. Ich erinnere mich gut: Wir haben Blut und Wasser ­geschwitzt am Grenzübergang. Und als wir dann das Visum in der Hand hatten, war es eine riesige Erleichterung. Dass alles so gut ­geklappt hat, ist vor allem meinen Eltern zu verdanken. Sie hatten, schon bevor die Unru­ hen einsetzten, eine Reise in die Schweiz ­gebucht. Diese Reservationsbestätigung gab mit den Ausschlag, dass man uns durchliess. Hätten wir da bleiben müssen, ich weiss nicht, wie sich meine Karriere entwickelt hätte. Angekommen in Deutschland, kamen wir ins Aufnahmelager nach Zirndorf, von da aus reisten wir weiter nach Australien. In Sydney wohnten meine Tante und mein Onkel, acht Monate blieben wir, bis wir endlich unsere deutsche Aufenthaltsgenehmigung erhielten. Es war auch ein bisschen dank des Fussballs, dass wir zurück nach Europa konnten. Denn Fussball war schon in der CSSR mein liebstes Hobby. Beim FK Dukla Prag habe ich ­meine ersten Schritte auf dem Rasen gemacht und an Turnieren auch Freunde aus Deutschland kennengelernt. Diese haben uns später bei der Wiedereinreise geholfen. Über den VfL Witten 07 kam ich dann später, wie auch mein Bruder, 1973 zu Borus­ sia Dortmund. Ich spielte im Nachwuchs­ team, kam aber zu Einsätzen in der 1. Mann­ schaft. Für die Saison 1974/1975 erhielt ich einen Profivertrag. Damals waren nur zwei

Ausländer pro Mannschaft zugelassen. Ge­ setzt war Zoltan Varga – es blieb also nur ein weiterer Platz. Mein Bruder war zwar der ­bessere Fussballer von uns beiden, aber den grösseren Willen, den hatte ich. Einige Jahre später erhielt ich die deut­ sche Staatsangehörigkeit. Mein Jugend­ trainer arbeitete bei der Gemeinde und stand mir zur Seite. Und natürlich war da meine Frau. Als aktive Schwimmerin hat sie bei ei­ nem Schwimmfest einen Politiker kennenge­ lernt, der dazu beigetragen hat, dass ich den deutschen Pass erhielt und so später für die Nationalelf auflaufen durfte. Deutschland ist meine Heimat geworden. Während meiner Jahre in Madrid bei Atlético hatte ich nach drei Jahren Heimweh. Da kam das Angebot von Otto Rehhagel zu Werder Bre­ men zu wechseln genau richtig. Unter ihm wur­ de ich Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und Europapokalsieger der Pokalsieger. Und bei Werder bin ich auch h ­ eute noch und trainiere die U19-Auswahl. Die Stadt ist mein Zuhause. Å Aufgezeichnet von Sarah Steiner

Name Miroslav Votava Geburtsdatum, Geburtsort 25. April 1956, Prag, Tschechoslowakei Position Mittelfeld Stationen als Spieler 1974-1982 Borussia Dortmund 1982-1985 Atlético Madrid 1985-1996 Werder Bremen 1996-1998 VfB Oldenburg Nationalmannschaft Deutschland 5 Länderspiele Stationen als Trainer 1997-1998 VfB Oldenburg 1998-1999 SV Meppen 2000-2002 Werder Bremen (Scout) 2002-2004 Union Berlin seit 2004 Werder Bremen U19

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY

37


W E LT R A N G L I S T E D E R F R AU E N

USA Norwegen (10, plus 1) Kanada (11, minus 3) 138 USA (11) Kamerun (43, plus 10) Ecuador (54, minus 6), Simbabwe (104, minus 6) Indonesien, Kongo, Moldawien, Kirgistan, Gabun, Kenia Singapur, Lesotho

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Rängen Neu rangierte Teams Nicht mehr rangierte Teams Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

Letzte Aktualisierung: 10. Juli 2015 +/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

1 USA

1 2189

51 Paraguay

0 1459

101 El Salvador

-1 1184

Angola**

1134

2 Deutschland

-1 2115

52 Ghana

0 1456

102 Lettland

1 1180

DR Kongo**

1132

3 Frankreich

0 2081

53 Jordanien

1 1452

102 Moldawien

4 Japan

0 2073

54 Ecuador

-6 1451

104 Simbabwe

5 England

1 2038

55 Äquatorial-Guinea

0 1445

6 Brasilien

1 1975

56 Indien

-1 1425

Samoa**

1110

-6 1179

Armenien**

1104

105 Cook-Inseln

-4 1177

Amerikanisch-Samoa**

1075

106 Äthiopien

-2 1154

Guinea**

1063

1180

7 Schweden

-2 1971

57 Israel

0 1424

107 Suriname

-2 1152

Eritrea**

1060

8 DVR Korea

0 1969

58 Iran

0 1418

107 Honduras

-2 1152

Uganda**

965

9 Australien

1 1968

59 Südafrika

1 1415

109 Malta

-4 1145

Guinea-Bissau**

927

10 Norwegen

1 1927

60 Kroatien

-1 1413

110 Kirgisistan

1134

11 Kanada

-3 1924

61 Peru

0 1412

110 Luxemburg

12 Niederlande

0 1907

62 Türkei

0 1411

13 Italien

0 1875

63 Haiti

0 1397

14 VR China

2 1866

64 Slowenien

Syrien**

927

-2 1134

Irak**

882

112 Nepal

-3 1115

Mosambik**

873

112 Georgien

1 1115

Kuwait*

870

0 1391

114 Nicaragua

-4 1111

Malawi**

840 836

15 Dänemark

0 1853

65 Venezuela

0 1380

115 Puerto Rico

-4 1108

Lesotho**

16 Neuseeland

1 1839

66 Nordirland

0 1376

115 Zypern

-4 1108

Curaçao**

17 Republik Korea

1 1824

67 Elfenbeinküste

0 1372

117 EJR Mazedonien

-3 1079

Sierra Leone *

1132

18 Island

2 1817

68 Griechenland

0 1364

118 Gabun

1052

Burkina Faso*

1038

19 Spanien

-5 1815

69 Panama

0 1363

119 Namibia

-4 1039

Grenada*

1029

20 Schottland

1 1797

70 Uruguay

0 1361

120 Sambia

-2 1015

Ruanda*

996

21 Schweiz

-2 1781

71 Bosnien und Herzegowina

0 1360

121 St. Vincent und die Grenadinen

-5 1000

Barbados*

979

22 Russland

0 1779

72 Kasachstan

0 1354

122 St. Lucia

-5

991

Macau*

922

831

23 Ukraine

0 1772

73 Vereinigte Arabische Emirate

0 1353

123 Bangladesch

-4

987

Liberia*

877

24 Finnland

0 1758

74 Jamaika

0 1352

124 Sri Lanka

-4

968

Britische Jungferninseln*

867

25 Kolumbien

3 1747

75 Hongkong

0 1347

125 St. Kitts und Nevis

-4

956

Amerikanische Jungferninseln*

852

26 Mexiko

-1 1736

76 Bulgarien

0 1343

126 Libanon

-4

949

Andorra*

763 761

27 Österreich

-1 1719

77 Estland

0 1339

127 Bermuda

-4

943

Komoren*

28 Belgien

-1 1708

78 Albanien

0 1329

128 Malediven

-3

938

Madagaskar

714

29 Nigeria

4 1659

79 Indonesien

1321

129 Tansania

-5

934

Turks- und Caicos-Inseln*

704

30 Thailand

-1 1654

79 Algerien

0 1321

130 Pakistan

-4

926

30 Tschechische Republik

-1 1654

81 Marokko

-1 1316

131 Dominica

-4

906

30 Polen

2 1654

82 Tunesien

-1 1314

132 Afghanistan

-4

889

33 Republik Irland

-2 1653

83 Philippinen

-1 1312

133 Katar

-4

864

34 Costa Rica

3 1627

84 Guatemala

-1 1300

134 Cayman-Inseln

-4

849

35 Vietnam

-1 1626

85 Tonga

-1 1299

135 Swasiland

-4

836

36 Argentinien

0 1621

86 Bahrain

0 1289

136 Belize

-3

825

37 Wales

-2 1620

87 Guam

-1 1287

137 Kenia

38 Portugal

0 1578

88 Färöer

-3 1286

138 Bhutan

-4

778

781

39 Chinese Taipei

0 1574

89 Ägypten

-1 1278

139 Antigua und Barbuda

-4

767

40 Ungarn

0 1566

90 Laos

0 1273

140 Aruba

-4

758

41 Rumänien

-1 1564

91 Malaysia

-2 1260

141 Botsuana

-4

42 Chile

0 1559

92 Senegal

-1 1252

Aserbaidschan**

1341 1306

730

43 Myanmar

0 1542

93 Montenegro

0 1237

Fidschi**

43 Kamerun

10 1542

94 Litauen

-2 1228

Guyana**

1256

45 Usbekistan

-1 1540

95 Kongo

Tahiti**

1238

46 Serbien

-1 1533

96 Bolivien

-2 1217

Salomon-Inseln**

1195

47 Slowakei

-1 1509

97 Dominikanische Republik

-2 1207

Neukaledonien**

1188

48 Trinidad und Tobago

-1 1489

98 Kuba

-2 1206

Benin**

1187

49 Belarus

0 1475

99 Mali

-2 1196

Singapur**

1177

50 Papua-Neuguinea

0 1472

-1 1192

Vanuatu**

1139

100 Palästina

http://de.fifa.com/fifa-world-ranking/ranking-table/women

38

T H E F I FA W E E K LY

1218

** Teams, die seit über 18 Monaten nicht mehr gespielt haben und deshalb nicht rangiert sind. * Provisorisch rangierte Teams, weil sie nicht mehr als fünf Spiele gegen offiziell rangierte Teams gespielt haben.


PUZZLE

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Präsident Joseph S. Blatter

1

2

8 8

9

Generalsekretär Jérôme Valcke

6

1

5

7

7

9 9

2

8

1

7

2

6

1

5

8

4

9

3

5

9 6 1

5 1

Produktion Hans-Peter Frei

9

4

8 8

6

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

9 2

9

Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

6

8

Mitarbeit an dieser Ausgabe Jonah Fontela, Christiane Ludena, António Pedrosa, Alejandro Varsky

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

2

MIT TEL

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn

Internet www.fifa.com/theweekly

8

6

5

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

5

7

2

7 5

1

Art Direction Catharina Clajus

Druck Zofinger Tagblatt AG

6

1

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefredakteur), Annette Braun, Sarah Steiner

Übersetzung www.sportstranslations.com

9

3

Chefredakteur Perikles Monioudis

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

4 3

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Nicolas Maingot (a. i.)

Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)

7

LEICHT

2

9 6

7

5

4

3

9

SCHWER

5 1 9 7

4

3

2

5

8

8

2

1

6

2

1 4

4

9

7

3

7

2

5

8

9 5

8 4

7

T H E F I FA W E E K LY

Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

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