NR. 42, 8. AUGUST 2014
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
ARGENTINIEN
SEPP BLATTER KEIN ALTERSLIMIT FÜR SCHIEDSRICHTER THAILAND “FUSSBALL-MÖNCH” HILFT KINDERN GÜNTER NETZER JA ZUR VIERTEN AUSWECHSLUNG
DIE BOCA JUNIORS STORY W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com
Die Boca-Juniors-Story Italienische Einwanderer gründeten in Buenos Aires einst den Klub, der heute von Fussballfans aus der ganzen Welt besucht wird. Randy O. Williams ging der traditionsreichen Geschichte der Boca Juniors nach und besuchte das altehrwürdige Stadion Bombonera, wo den gegnerischen Spieler auch mal mulmig wird, weil der Boden unter ihren Füssen bebt.
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Südafrika Bei Mamelodi Sundowns hat nach einer Durststrecke endlich der Erfolg eingesetzt. Auf die neue Saison, die am Wochenende beginnt, hat sich der Klub weiter verstärkt. Es lockt die CAF-Champions-League.
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Sepp Blatter Der FIFA-Präsident spricht sich in seiner Kolumne für die Aufhebung der Altersbegrenzung bei Schiedsrichtern aus: “Die Leistung muss in jedem Fall über dem Alter stehen.”
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Günter Netzer Unser Kolumnist begrüsst die Idee einer neuen Fussballregel: “In der Verlängerung sollte künftig ein viertes Mal gewechselt werden dürfen.”
Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com
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Christine Sinclair Der kanadische Star erklärt im Interview, weshalb die U20-WM für junge Fussballerinnen so wichtig ist.
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Paris Saint-Germain Kann die Abwehr mit den Brasilianern David Luiz und Thiago Silva harmonieren?
Die Boca-Juniors-Story Am 24. Januar 1982 entstand die Aufnahme auf unserem Titelbild. Sie zeigt Diego Maradona während eines Testspiels. AFLOSPORT / imago
FIFA U20-Frauen-Weltmeisterschaft 5. bis 24. August 2014, Kanada
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Olympische Jugendfussballturniere 14. bis 27. August 2014, Nanjing
Reuters (2), imago (1)
The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar.
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Europa 54 Mitglieder www.uefa.com
Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com
Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com
Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com
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Henrik Larsson Wie ein Entscheid am Amsterdamer Flughafen seine Weltkarriere lancierte.
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Steven Layne (1)
Thailand Reportage Ăźber MĂśnch Jao Pok, der die Kinder seit Jahrzehnten zum Fussball versammelt.
FIFA Klub-Weltmeisterschaft 10. bis 20. Dezember 2014, Marokko
FIFA U20-Weltmeisterschaft 30. Mai bis 20. Juni 2015, Neuseeland
FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni bis 5. Juli 2015, Kanada
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Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ist, wo jeder von uns sein will.
UNCOVERED
Wo der Tango lebt
Heilige Wand In den Räumlichkeiten eines Fans der Boca Juniors.
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nfang Juni sprach sich der FIFA-Kongress gegen eine Altersbegrenzung und die Amtszeitbeschränkung aus. “Somit können auch Schiedsrichter von der grossen Freiheit profitieren”, sagt FIFA-P räsident Blatter in seiner wöchentlichen Kolumne. Heute dürfen die Unparteiischen international nur bis zum 45. Altersjahr Fussballspiele leiten. Sepp Blatter: “Diese R egelung steht im krassen Widerspruch zum Wettbewerbsgedanken. Die Leistung muss über dem Alter stehen.”
David Maupile / laif
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ehr alt ist der Klub, den wir in unserer Titelgeschichte porträtieren. Er heisst Boca Juniors und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Buenos Aires gegründet. Später begannen dort grosse Karrieren, wie zum Beispiel jene von Diego Maradona. Warum Fussballinteressierte aus der ganzen Welt in das bunte Stadtviertel reisen, wo das alte Stadion Bombonera steht und täglich der Tango getanzt wird, erzählt Randy O. Williams nach seinem Besuch in Argentinien.
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m anderen Ende der Welt, nämlich in Thailand, engagiert sich ein Mönch seit Jahrzehnten für das Wohl von benachteiligten Kindern. Sein Name ist Jao Pok und er gibt mit Leidenschaft Fussballunterricht. Dabei steht beim “Fussball-Mönch”, wie ihn alle nennen, immer ein Gedanke im Vordergrund: den Kindern viel Gutes mit auf den Lebensweg zu geben. Eine Reportage über vier Seiten.
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eit der WM in Brasilien wird über eine mögliche vierte Auswechslung während der Verlängerung diskutiert. Ein Leser wollte die Meinung von Experte Günter Netzer in Erfahrung bringen. “Gerade bei langen Turnieren wäre diese neue Regelung eine Bereicherung für den Fussball”, sagt der Deutsche. Å Alan Schweingruber
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Leidenschaftlich und waghalsig Anh채nger der Boca Juniors in Buenos Aires.
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Minute null Wer im Stadion Bombonera einl채uft, bekommt vor allem eines zu sp체ren: Euphorie.
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Der argentinische Klub Boca Juniors, einst von italienischen Einwanderern gegründet, zieht Fussballfans aus der ganzen Welt an. Aber weshalb eigentlich? Ein Porträt. Randy O. Williams, Buenos Aires
Reinaldo Coddou H. / fotogloria, Juan Manuel Castro Prieto / VU / laif; Seite 6–7: Natacha Pisarenko / AP / Keystone
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er “Club Atlético Boca Juniors” aus Buenos Aires ist über einhundert Jahre alt und die G eschichte seiner Gründung absolut traditionell: Anfang des 20. Jahrhunderts hob eine Grup pe aus Italien nach Argentinien eingewanderter Werftarbeiter den Klub aus der Taufe. Heute ist aus dem kleinen Verein aus der Nachbarschaft dank diverser in novativer Schachzüge längst ein internationaler Vorzeigeklub geworden. Dazu haben auch die 18 internationalen Titel beige tragen. Allein sechsmal gewannen die Boca Juniors die Copa Libertadores. Zudem sind sie der einzige Klub, der in jedem Jahrzehnt seines Bestehens im Profifussball mindestens einen Titel gewonnen hat. Abgestiegen sind sie eben falls noch nie (womit sie mit Real Madrid, dem FC Barcelona und Inter Mailand einem sehr exklusiven Zirkel angehören). Ausserdem sind die Boca Juniors der Stammverein mindestens einer ganzen Welt auswahl mit Juan Román Riquelme, Ángel Clemente Rojas, Martín Palermo, Roberto Mouzo, Carlos Tévez, Diego Maradona, Anto nio Rattín, Hugo Gatti und Gabriel Batistuta, um nur einige zu nennen. Auch die Trainer waren stets erstklassig. Die bekanntesten Na men hier lauten Carlos Bianchi, Miguel Ángel Russo, Óscar Tabárez und César Luis Menotti. Ob aus einer massierten Abwehr heraus oder mit torreichem Offensivfussball – gewonnen wurde stets alles. Perfektes Gesamtpaket Dennoch wären die Boca Juniors vielleicht nur eine nationale Grösse geblieben, wäre zu den regelmässigen Titeln und dem scheinbar nie versiegenden Nachschub an Talenten aus dem eigenen Nachwuchs nicht auch die Voraussicht gekommen, schon Mitte der 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts im Ausland auf Tour zu gehen. Erst waren es nur Leistungsschauen und Beratungsstellen in Italien, Mexiko, Deutsch land und England, die mit den Jahren ein im mer höheres Niveau erreichten. Dann kamen Dokumentationen für ausländische Fernseh sender hinzu, schliesslich Jugendleistungszen tren in Kuwait, New York, Indien, Brasilien und
Japan. So wurde aus den Boca Juniors eine Mar ke mit weltweiter Anhängerschaft. Fragt man jedoch die Spieler oder Trainer der Blau-Gelben, dann erklären sie unisono, dass der Erfolg entscheidend damit zu tun hat, wo die Boca Juniors spielen und für wen sie spielen. Denn bei aller Unterstützung aus Tokio oder Rom laufen an der Heimstätte der Juniors doch noch immer alle Fäden zusammen. Zwar hat es die Vereinsführung auch clever verstan den, die sozialen Medien zu nutzen und eine riesige Anzahl von Twitter-Followern und Facebook-Freunden aufzubauen, aber sie hat immer auch in Steine statt nur in Beine inves tiert. Eine dieser Investitionen ist heute fast 75 Jahre alt, die andere noch so gut wie neu. Zusammen ergeben sie ein perfektes Gesamt paket. Südlich des Stadtzentrums von Buenos Aires, weniger als vier Kilometer von der Plaza de Mayo entfernt, liegt mitten im farbenfrohen Viertel La Boca das Stadion La Bombonera
(Fassungsvermögen 49 000 Zuschauer) – wohl eines der legendärsten Stadien der Welt. Die Pralinenschachtel “Gebaut wurde die Bombonera zwischen 1938 und 1940 und der Legende nach bekam sie ihren Namen, als der Architekt zu seinem G eburtstag Pralinen geschenkt bekam und ihm dabei plötz lich die Ähnlichkeit zwischen dem Stadion und der Schachtel Konfekt aufging”, erklärt die Stadthistorikerin und Touristenführerin Jessica Amarilla. “Die Boca Juniors spielen schon seit 1924 an diesem Ort. Damals befand sich dort al lerdings eher ein einfaches Stadion mit Tribünen aus Holz. 1931 kaufte Boca das Grundstück, und es reiften erste Pläne zum Bau eines Stadions aus Beton. Eröffnet wurde die Bombonera offiziell am 25. Mai 1940 mit einem Freundschaftsspiel gegen San L orenzo, das Boca 2:0 gewann. Ein zweiter Rang wurde 1941 fertiggestellt und der dritte Rang schliesslich zwischen 1951 und 1953.”
Farbenfroh wie sein Viertel Die Mauern des weltbekannten Stadions Bombonera.
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River gegen Boca: Die ewige Rivalität später siegte River mit demselben Ergebnis im ersten Punktspiel. Als River vor drei Jahren erstmals in die Zweitklassigkeit abstieg, sangen Bocas Fans: “River, decime qué se siente, haber jugado el nacional.” (River, sag mir, wie es sich anfühlt, mal in der Ersten Liga gespielt zu haben.) Das Liedchen errang in diesem WM-Sommer Weltruhm, in einer abgewandelten Schmähversion gegen Brasilien, und da stimmten auch die River-Fans begeistert mit ein. Es war im Frühsommer dieses Jahres, als der Superclásico zur Abwechslung mal nicht in Bocas Bombonera ausgespielt wurde oder bei River im Estadio Monumental, sondern in Mexiko, im Rahmen einer Promotiontour. Vor dem Spiel liefen die Spieler beider Mannschaften Hand in Hand auf den Rasen, hinter einer riesigen Landesfahne, auf der “Vamos Argentina!” geschrieben stand. “Si, si! Vamos, vamos!”, brüllte das Volk in den Cafés und Bars und Kneipen von Buenos Aires. Allein wenn es um die Albiceleste geht, vergessen die Hinchas Blau-Gelb und Weiss-Rot und kennen nur noch Himmelblau-Weiss. Sven Goldmann
Zynisch Boca-Fans ziehen die Anhängerschaft von River gerne mit Sprüchen auf.
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La Bombonera Das Stadion fasst 49 000 Zuschauer.
Was aus dem Stadion eine Heimstätte macht, ist jedoch das Erlebnis, Teil dieser f renetischen, glühenden Leidenschaft der Fans zu sein, die inzwischen auf der ganzen Welt b ekannt ist. So kam die britische Zeitung “The Observer” unlängst zu dem Schluss, einen Superclásico live in der Bombonera zu sehen, gehöre zu den 50 Dingen im Sport, die man u nbedingt erlebt haben muss. Gesänge über volle 90 Minuten Viele gegnerische Mannschaften haben angegeben, dass sie eingeschüchtert waren vom Boden, der unter ihren Füssen bebte. So intensiv ist die Atmosphäre in dem stets ausverkauften Stadion, wenn die begeisterten Massen trampeln, winken, tanzen und singen. Und wie sie singen. In der Bombonera werden nicht nur Chorizos und Hamburger vertilgt, es werden auch Bengalos gezündet, T-Shirts und Banner geschwenkt, vor allem eben aber Schlachtgesänge angestimmt. Von Trommeln und plärrenden Trompeten begleitet, schallt es dann durchs weite Rund etwa: “Los, Boca, los! Los, Xeneize, wir werden gewinnen, wir sind der zwölfte Mann, wir sind das Volk und der Karneval! Boca, du bist und bleibst meine Seele, und jeden Tag liebe ich dich mehr!” So geht das über volle 90 Minuten. In jedem Spiel. Die entstehende Energie ist atemberaubend. Man kann nur erahnen, was erst abgeht, wenn Dauerrivale River Plate
Victor R. Caivano / AP / Keystone
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er Fussballalltag in Argentinien ist klar nach Farben geregelt. Entweder WeissRot oder Blau-Gelb, River Plate oder Boca Juniors, dazwischen gibt es nichts. Boca und River, das sind nicht nur zwei Fussballklubs, das sind zwei Weltanschauungen. Ein friedliches Miteinander zwischen ihnen ist so schwer vorstellbar wie zwischen Feuer und Wasser. Einen Monat nach der Weltmeisterschaft startet Argentiniens Primera División jetzt in das Torneo Transición. Es steht im Zeichen der wirtschaftlichen Not angesichts des drohenden Staatsbankrotts und hat damit für die wechselhafte Geschichte zwischen Boca und River durchaus symbolischen Charakter. Ihren Ursprung haben beide in La Boca, einem italienisch geprägten Hafenviertel von Buenos Aires. River aber zog in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts ins vornehme Núñez um und gilt seitdem als der Klub der Reichen, genannt Los Millionarios. Boca ist der Verein der kleinen Leute geblieben. Der bekannteste Spieler aus der Vergangenheit heisst Diego Maradona. Er hatte ein Angebot von River ausgeschlagen und ging zu Boca. Von dort zog es ihn später nach Barcelona und Neapel. Die Geschichte der Rivalität reicht zurück ins Jahr 1908, als Boca das erste Freundschaftsspiel gegen River 2:1 gewann. Fünf Jahre
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Javier Garcia Martino / Photogamma / imago
Viele Gegner haben angegeben, dass sie eingeschüchtert waren vom Boden, der unter ihren Füssen bebte. zum Superclásico bei Boca antritt. Seit 1908 hat es das Derby 342-mal gegeben. Die Liebe und Unterstützung, die die Boca Juniors tagtäglich erfahren, können jedoch auch noch an anderer Stelle begutachtet werden. Im Erdgeschoss des Stadions ist das Vereinsmuseum mit dem treffenden Namen “Museo de la Pasión” (Museum der Leidenschaft) untergebracht. Seit der Eröffnung im April 2001 sind schon über drei Millionen Besucher in diesen Fussballtempel gepilgert. Auf zwei Stockwerken und 1500 Quadratmetern gibt es alles rund um die Boca Juniors. “Es gab und gibt ein überwältigendes Bedürfnis, mehr über die Vereinsgeschichte zu erfahren. Deshalb haben wir dieses Museum geschaffen”, so Maximiliano Nóbili, der bei Boca Juniors die Öffentlichkeitsarbeit leitet. “Es war nicht nur eine Möglichkeit, neue Fans zu gewinnen. Auch die ganz treuen A ltfans kommen her, um in unserem Museum mit all seinen verschiedenen Aspekten mehr über die ereignisreiche Geschichte ihres Lieblingsvereins zu erfahren.”
Keine Kunst, dafür Emotionen Dazu gehört auch ein Modellnachbau des Viertels Boca, in dem der Klub gegründet wurde. Historikerin Amarilla fügt hinzu: “Auf Fotos und Filmen, mit Statuen und Andenken werden die Karrieren grosser Spieler, Mannschaften und Trainer gefeiert. Im Museum gibt es über jedes Jahr der Klubgeschichte einen Film. Es gibt einen Zusammenschnitt der Saisonhöhepunkte neben den Ereignissen aus Argentinien und den Geschehnissen auf der Welt. Ausserdem haben wir eine Fotowand mit jedem einzelnen Spieler, der je für den Klub aufgelaufen ist, sowie ein Exemplar jedes einzelnen Trikots seit der Vereinsgründung.” Nicolás López Fagúndez, der Marketingdirektor von Museos Deportivos, kann das E rfolgsgeheimnis erklären. Schliesslich hat sein Unternehmen das Gebäude entworfen. “Es ist wichtig, sich die Ausstellungsstücke vor Augen zu halten”, sagt er. “In diesem Fall handelt es sich zwar nicht um Kunstwerke, nichtsdestoweniger stecken die Exponate voller Leidenschaft und Emotionen. Es kommt darauf an,
wie man diese Gefühle weckt. Das geht nicht über das reine Vermitteln von Fakten. Man muss denkwürdige Geschichten erzählen, die die Besucher bewegen und ihnen das Gefühl geben, Teil davon zu sein. Glücklicherweise ermöglicht Fussball das Wiedererleben u nvergesslicher Momente.” Diskussionen über den Neubau eines Stadions hat es über die Jahre immer wieder gegeben, aber die Fans vor Ort haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass ihr Zuhause so bleiben soll, wie es seit fast 75 Jahren ist. “La Bombonera ist ein magischer Ort”, bringt es Nóbili auf den Punkt. “Seit dem Bau 1940 ist sie ein Palast der Leidenschaft und abgesehen von ein paar modernen technischen Neuerungen und besseren Zugängen haben Fans, Vereinsführung und Behörden in absehbarer Zeit nicht vor, an dieser Kultstätte etwas zu verändern.” Das Hotel Boca Die Bezeichnung “Palast der Leidenschaft” passt in gewisser Weise auch zu einem anderen Bau – einem ultra-modernen, der in der kurzen Zeit seines Bestehens auf seine Weise zum Markenbewusstsein des Klubs beigetragen hat, indem er Fans aus nah und fern aufgenommen hat. Die Idee dazu hatte ein Mitarbeiter der Design Suites Group. Im damaligen Vereinspräsidenten Mauricio Macri (dem heutigen Bürgermeister von Buenos Aires) fand er einen namhaften T H E F I FA W E E K LY
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Meistertitel 1981 Diego Maradona ist der weltweit 足bekannteste Boca-足 Juniors-Spieler.
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nterstützer für den Bau des weltweit ersten U Futbol-Hotels. Die Pläne wurden schnell in die Tat umgesetzt, sodass der Verein als Marke abermals eine ureigene Geschäftskomponente hinzugewann, die ihn weltweit noch bekannter machte – und natürlich das Einkommen steigerte. Eröffnet wurde das Fünf-Sterne-Hotel Boca im April 2012, entworfen hatte es der u ruguayische Architekt Carlos Ott. Der Komplex hat 17 Stockwerke, 85 Zimmer und verfügt über ein Restaurant, eine Bar und eine Lounge, einen Wellness-Bereich, ein Hallenbad, ein F itness-Studio und natürlich über einen Boca-Juniors-Geschenkeladen.
River Plate, der Renommierklub
Jede Zimmertür im Hotel ziert ein lebensgrosses Bild eines Boca-Spielers.
Horacio Villalobos / Corbis, Reinaldo Coddou H / fotogloria
Unverkennbar Der rote Streifen – auf dem Shirt läuft er diagonal über die Brust – darf auf keiner Flagge der Fans von River Plate fehlen.
Einer der Erfolgsfaktoren des Hotels liegt in der Teilhabe am Fan-Erlebnis, möglich gemacht in erster Linie durch zahlreiche Erinnerungsstücke aus dem Stadion La Bombonera. Das Hotel ist im Grunde genommen seinerseits ein Minimuseum. “Im ganzen Hotel finden sich nostalgische Gegenstände aus dem Boca-Museum in kleinen Vitrinen und jede Zimmertür ziert ein lebensgrosses Bild eines berühmtem Boca-Spielers”, erklärt Hotelgeschäftsführer Pablo Marchese. Als Ergebnis dieser gestiegenen weltweiten Bekanntheit der Marke Boca Juniors durch Anlaufstellen, Jugendleistungszentren und Fernsehdokumentationen machen heute Gäste aus Europa, Asien, den USA und Mexiko Urlaub bei und mit ihrem Lieblings-Fussballverein. Dieser hat inzwischen im Grunde genommen ein Ganzjahresprogramm. Das Hotel mit seinen Unterbringungsmöglich keiten trägt dem Rechnung. Historikerin A marilla: “Leute aus aller Welt sehen, wie viel Spass wir unabhängig vom Ausgang der Spiele im Stadion haben. Deshalb kommen sie von überall her, um es selbst zu erleben.” Å
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n Argentinien, wo die Leidenschaft für den Fussball und die Debattierlust mit der gleichen Intensität gelebt werden, gibt es gleichwohl einige unumstössliche Wahrheiten. Niemand würde zum Beispiel bestreiten, dass Diego Maradona und Lionel Messi die besten Fussballer ihrer jeweiligen Epoche sind. Auch würde kaum jemand in Frage stellen, dass zumindest in der heimischen Liga das Schauspiel auf den Tribünen spektakulärer als das auf dem Rasen geworden ist. Nun gut: Dieser Linie folgend würde niemand je bestreiten, dass River Plate als der Renommierklub des südamerikanischen Fussballs schlechthin gilt. Und als derjenige Verein, der in seinem fast 113-jährigen Bestehen das Wesen des argentinischen Fussballs am meisten respektiert hat. “Mein Vater war Anhänger von Boca Juniors, doch mich faszinierte River, weil er all die Eigenschaften vereinigte, die ich von klein auf bewunderte: das elegante Spiel, den technisch guten Fussball.” Dieses Bekenntnis von David Trezeguet beschreibt perfekt die Essenz der historischen Spielweise der Millonarios. Fussballer wie José Manuel Moreno, Adolfo Pedernera, Alfredo Di Stéfano, Norberto Alonso oder Enzo Francescoli, den Zinédine Zidane als grösstes Idol und Vorbild nannte – sie alle prägten einen attraktiven Fussballstil, der die Mannschaft auf die höchste Stufe des argentinischen Fussballs gehoben hat. Neben dem zweimaligen Triumph in der Copa Libertadores und dem Gewinn des Weltpokals sammelte
River in der professionellen Ära 35 Titel und damit 11 mehr als sein Erzrivale. Obwohl der Klub Atlético River Plate ebenfalls im Viertel La Boca gegründet wurde, zog er mitsamt seiner Identität in den Stadtteil Núñez, in dem sich stolz das Estadio Monumental erhebt. Die Arena war der Schauplatz des ersten Titelgewinns Argentiniens bei der Fussball-Weltmeisterschaft. In jenem Weltmeisterteam brillierten bereits einige der Legenden, die das Trikot mit dem roten Diagonalstreifen trugen, wie zum Beispiel Ubaldo Fillol, Daniel Passarella oder Mario Kempes. Sie standen für eine Beziehung, die auch im weiteren Verlauf der Jahre Bestand haben sollte: Kein anderes Team stellte so viele Fussballer für die Nationalmannschaft wie die Millonarios. Der erstmalige und unerwartete Abstieg in die zweite Liga im Jahr 2011 schien die ruhmreichen Erfolge, die eines der grössten Klubs des Weltfussballs würdig sind, trüben zu können. Doch die Mannschaft, die laut der brasilianischen Consulting-Firma Pluri über die treueste Anhängerschaft in Südamerika verfügt, kehrte schon bald an ihren angestammten Platz zurück. Und zwar auf die Art und Weise, die ihre zahlreichen und anspruchsvollen Fans gewöhnt sind: als Meister der Liga. Alejandro Varsky
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Hello Tomorrow
BLICK IN DIE LIGEN
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Frankreichs Ligue 1
Bleibt alles anders Andrew Warshaw ist Redakteur von “Inside World Football”.
Die meisten europäischen Ligen werden über längere Zeiträume hinweg von einigen wenigen Klubs dominiert. In manchen Meisterschaften allerdings ist nur ein einziges Team beherrschend. Eine davon ist die französische Ligue 1, die diese Woche in die neue Saison startet. Während es auf die Frage nach dem Favoriten auf den Titelgewinn von allen Seiten nur eine Antwort gibt, ist die Prognose, welches Team hinter Paris Saint-Germain wohl Zweiter wird, erheblich schwerer. Von dem Klub mit der Rückendeckung aus Katar wird allgemein der Gewinn des dritten Meistertitels in Folge erwartet, noch bevor überhaupt ein Ball getreten wurde.
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Die Ressourcen von PSG gehören bekanntermassen zu den beträchtlichsten im gesamten europäischen Fussball. Die Einführung der Regeln zum finanziellen Fair Play wirkt sich zwar auf den Klub aus, doch wenn es darauf ankommt, kann er immer noch mit Geld regelrecht um sich werfen. Da wären beispielsweise die 50 Millionen Euro, die für David Luiz an den FC Chelsea überwiesen wurden. Luiz reiht sich damit in die lange Liste von Topstars ein, die das berühmte Trikot von PSG tragen. Doch wird der brasilianische Verteidiger auf
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Anhieb erfolgreich sein oder hat er vielleicht die katastrophale 1:7-Niederlage gegen Deutschland im WM-Halbfinale noch nicht überwunden? Zwar ist seit diesem fussballerischen Weltuntergang in Belo Horizonte schon ein Monat vergangen, doch kaum jemals wurden einem Team derart tiefe Wunden zugefügt, die sicher noch lange nicht verheilen. Trainer Laurent Blanc muss darauf hoffen, dass sich Luiz – dessen Temperament und Defensivqualitäten bereits vor der WM in Frage gestellt wurden – bei seinem neuen Klub, wo er mit dem brasilianischen Nationalmannschaftskapitän Thiago Silva zusammenspielen wird, gleich von Beginn an wie zu Hause fühlt. Und nun stellt sich die entscheidende und überaus interessante Frage: Können die beiden im Klub ein starkes Abwehrbollwerk bilden, nachdem sie in der Nationalmannschaft solch grosse Probleme hatten? PSG hat jedenfalls derart viele Talente in seinen Reihen, allen voran natürlich den schillernden Schweden Zlatan Ibrahimovic, dass wohl nur ein Narr nicht auf den Klub setzen würde, der am Freitag zum ersten Saisonspiel in Reims antritt. Dabei ist es allerdings ein offenes Geheimnis, dass für Trainer Laurent Blanc die Champions League oberste Priorität hat. In der vergangenen Saison schied PSG im Viertelfinale unglücklich gegen den FC Chelsea aus. Blanc will dieses Mal mindestens einen Schritt weiterkommen. Und was gibt es über die Konkurrenten zu berichten? Vizemeister Monaco hat zwar einen reichen russischen Präsidenten, aber Geld ist
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eben doch nicht alles, wenn es darum geht, die besten Spieler zu holen. Angesichts der kleinen Fanbasis (zweitniedrigster Zuschauerschnitt der 20 Teams in der vorherigen Saison) und dem Mangel an Atmosphäre gelang es nicht, den kolumbianischen Shootingstar der WM, James Rodríguez, zu halten. Er packte nach nur einer Saison an der französischen Riviera seine Koffer und läuft künftig für Real Madrid auf. Trotzdem gehen die Monegassen unter ihrem neuen Trainer Leonardo Jardim (der von Sporting Lissabon kam) und mit Radamel Falcao, der nach seiner schweren Knieverletzung, die ihn die WM-Teilnahme kostete, schon fast wieder fit ist, als Favorit auf den zweiten Platz ins Rennen. Auch Olympique Marseille, traditionell der schärfste Rivale von PSG, dürfte sich nach der enttäuschenden Saison 2013/14 wieder deutlich stärker präsentieren. Auch dieser Klub startet mit einem neuen Trainer in die Saison. Marcelo Bielsa, der von 1998 bis 2004 argentinischer Nationaltrainer war, geniesst den Ruf eines exzellenten Taktikers. Für die drei Aufsteiger Lens, Metz und Caen besteht die Herausforderung in erster Linie darin, die Klasse zu halten. Lens hatte erst in letzter Minute und nach Bereitstellung der erforderlichen finanziellen Garantien die zuvor aufgrund der strengen französischen Budgetregeln verweigerte Lizenz erhalten. Allerdings muss das Team seine Heimspiele in anderen Stadien austragen, da die eigene Spielstätte derzeit für die UEFA Euro 2016 modernisiert wird. Å
Titelfavorit Paris Saint-Germain mit Star Zlatan Ibrahimovic. T H E F I FA W E E K LY
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Südafrikas Premier League
Viel Geld im Süden Mark Gleeson ist ein Südafrikanischer Journalist und FussballKommentator und lebt in Kapstadt.
An diesem Wochenende beginnt in Südafrika die neue Saison. Titelverteidiger Mamelodi Sundowns hofft darauf, dass damit nicht nur eine neue Ära der inländischen Dominanz beginnt, sondern auch der Durchbruch auf kontinentaler Bühne gelingt. Der Klub aus der Hauptstadt Pretoria gewann in der vergangenen Saison erstmals nach einer Durststrecke von sieben Jahren ohne Titel wieder die Meisterschaft. Danach betätigte er sich mit enormem finanziellen Einsatz auf dem Transfermarkt, um den ohnehin schon beeindruckenden Kader noch weiter zu verstärken. Entsprechend geht das Team als grosser Favorit in die neue Saison. Die Sundowns haben allerdings nicht nur die südafrikanische Meisterschaft im Blick, sondern auch die CAF-Champions- League, die im Februar beginnt.
Dabei hatte der finanzstarke Eigentümer bereits sieben Jahre lang immer wieder sein Scheckbuch gezückt, um Spieler zu verpflichten. Die Trainer kamen und gingen, darunter der Argentinier Miguel Ángel Cappa, der Franzose Henri Michel, der Bulgare Christo Stoitschkow und der Niederländer Johan Neeskens. Pitso Mosimane, der nach einer katastrophalen Amtszeit als Trainer der südafrikanischen Nationalmannschaft entlassen worden war, wurde im Dezember 2012 verpflichtet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es ihm und seinem Team, sich durch gute Leistungen zu rehabilitieren. 16
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Ende der Durststrecke Die Sundowns wurden letzte Saison Meister und streben nun nach dem Erfolg in der CAF-Champions- League.
Für die neue Saison haben sich die Sundowns mit nicht weniger als neun neuen Spielern verstärkt. Nun stehen Nationalspieler aus Ghana, Liberia, Mosambik, Nigeria, Sambia und Simbabwe im Kader und weiterhin viele Akteure aus der südafrikanischen Nationalmannschaft. Der Kapitän ist der erfahrene niederländische Verteidiger Alje Schut. Die Sundowns spielen in den brasilianischen Nationalfarben und nennen sich auch selbst die “Brasilianer”. Die Konkurrenten dürften die üblichen Verdächtigen sein, nämlich die Kaizer Chiefs und die Orlando Pirates, und ausserdem wohl auch Bidvest Wits, deren Eigentümer ebenfalls ein Multimillionär ist und massiv in seinen Klub investiert hat. Überhaupt ist die
südafrikanische Liga die finanzstärkste des afrikanischen Kontinents. Nicht zuletzt dank der Fernsehrechte, die für umgerechnet gut 500 Millionen US-Dollar verkauft wurden. Mit dieser Summe gehört das Land zu den zehn einträglichsten Ligen weltweit. Doch bislang haben südafrikanische Klubs auf kontinentaler Ebene stets schwach abgeschnitten. Es gelang nicht, die Belastungen durch die langen Reisen über den ganzen Kontinent einerseits und durch die einheimische Liga andererseits unter einen Hut zu bringen. Bei Klubs, die in der Champions League etwas weiter kommen, folgt meist unweigerlich eine Formschwäche in der heimischen Meisterschaft. Å
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Auf dem Transfermarkt hat sich das Team mit vielen Top-Talenten verstärkt. Die neidvoll dreinblickenden Konkurrenten mussten sich oftmals mit dem begnügen, was übrig blieb. Patrice Motsepe, der Eigentümer der Sundowns, gehört zu den reichsten Männern Südafrikas. Er schafft es sogar auf die Liste der reichsten Menschen der Welt des Magazins “Fortune”. Man könnte ihn als den Roman Abramowitsch Südafrikas bezeichnen. Doch es gibt einen wichtigen Unterschied: Während das Geld Abramowitschs bei Chelsea schnell den Erfolg brachte, zahlten sich die hohen Ausgaben Motsepes in den vergangenen Jahren kaum aus – bis im Mai endlich der erste Titel bejubelt werden konnte.
Irans Pro League
Viel Spektakel Jordi Punti ist Romanautor und Verfasser zahlreicher Fussball-Features in den spanischen Medien.
Als der Brasilianer Nilson Corrêa vor zwei Jahren in Teheran landete, um das Tor von Persepolis FC zu hüten, gab es zuerst längere Komplikationen bei der Einreise. Heute, zwei Spielzeiten später, ist der 38-jährige Nilson ein wahres Idol in seinem Klub und fühlt sich wie zu Hause. Er lebt mit seiner Familie in einem wohlhabenden Viertel, sie besuchen regelmässig eine evangelische Kirche. Kürzlich verlängerte er um eine weitere Saison. Und er ist nicht der Einzige: In vielen der 16 Mannschaften, die in dieser Woche in die iranische Meisterschaft starteten, gibt es den einen oder anderen brasilianischen Spieler: Luciano Pereira (Sepahan FC), Rafael (Esteghlal FC), Magno Batista (Gostaresh Foolad FC) oder Edinho (Tractor Sazi) wagen das gleiche Abenteuer.
Reuters
Es sind Zeiten des Wandels in der iranischen Liga. Nach der sozialen Krise und den weltweiten Wirtschaftssanktionen, die vor zwei
Jahren über das Land verhängt wurden und den Abschied vieler ausländischer Spieler zur Folge hatten, hat sich der Fussball stabilisiert. Der Erfolg und der Einfluss von Carlos Queiroz in den drei Jahren als National trainer, die durch die Qualifikation für die WM in Brasilien gekrönt wurden, bereiteten den Weg für einen ansehnlicheren Fussball. Es kamen einige ausländische Spieler ins Land, und mehrere starke iranische Fussballer fanden in Europa eine Mannschaft. Die Stadien füllen sich Sonntag für Sonntag. Die Erneuerung begann schon beim Namen des Wettbewerbs, der von dieser Spielzeit an Persian Gulf Pro League heissen wird. In dieser Saison erhöhte sich zudem aufgrund von verbesserten Vertragsangeboten die Anzahl der Spielertransfers innerhalb des Landes. Im Durchschnitt wurden pro Mannschaft 14 neue Spieler verpflichtet. Ein gutes Beispiel dafür ist der Titelverteidiger Foolad FC. Nachdem er unter anderem drei brasilianische Spieler abgegeben hat, nahm der Klub den kroatischen Trainer Dragan Skocic (zuvor bei Malavan FC) sowie die Spieler Mesaric und Chago, die von Lokomotiva Zagreb kamen, unter Vertrag.
Spieltag der Meisterschaft den Eindruck einer grösseren Ausgeglichenheit. Vier Partien endeten mit einem Unentschieden, und von den siegreichen Mannschaften war keine deutlich überlegen. Momentan liegt einer der Favoriten, der Klub Sepahan FC aus der Stadt Isfahan, nach einem 2:0-Erfolg gegen Paykan an der Spitze. Sepahan FC wird seit Jahren ebenfalls von einem Kroaten mit grosser internationaler Erfahrung trainiert, Zlatko Kranjcar. Der Klub holte seit 2001 und der Professionalisierung der iranischen Liga die meisten Titel (vier). Der grosse Rivale, der Traditionsklub Persepolis FC, kam hingegen in einem der vielen Hauptstadt-Derbys gegen Naft Teheran nicht über ein 1:1 hinaus. Es wird berichtet, dass während der Begegnung eine melancholische Stimmung geherrscht hat. Denn in der vergangenen Saison hatten beide Mannschaften nur knapp den Titel verpasst. Doch mit 20 000 Zuschauern wurde der Rekord des Spieltags aufgestellt. Wenn in dieser Saison, wie abzusehen ist, das sportliche Niveau weiterhin steigt, werden die Besucher im Stadion ein immer grösseres Spektakel geboten bekommen. Å
Auch wenn es noch zu früh ist, um die neue Situation zu analysieren, hinterliess der erste
Spitzenreiter Die Fans von Sepahan haben Grund zum Feiern. T H E F I FA W E E K LY
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DAS INTERVIEW
“Wir werden in Topform sein” An der U19-WM vor zwölf Jahren wurde Christine Sinclair zum Star. Es folgte eine grossartige Karriere. Im Interview sagt die Kanadierin, warum Jugendwettbewerbe so wichtig sind und wo sie das laufende Turnier (5.–24. August) verfolgen wird.
Christine, was für Erinnerungen haben Sie an 2002? Christine Sinclair: Dieses Turnier war für mich eine ganz unglaubliche Erfahrung, die ich immer in mir tragen werde. Unsere Spiele fanden alle in Edmonton statt. Während des Turniers hat das ganze Land unser Team ins Herz geschlossen. Ich spreche heute noch mit den anderen Mädchen, die damals im Team waren, darüber. Wir alle erinnern uns sehr gerne daran.
Derzeit läuft die U20-WM in Kanada. Was für Auswirkungen hatte das Turnier 2002 generell? Es hat den Fussball – und insbesondere den Frauenfussball – in Kanada auf den richtigen Weg gebracht. Seitdem und darauf aufbauend haben wir grosse Fortschritte gemacht. Es wurde auch klar, dass es in Kanada grosses Interesse an solchen Turnieren gibt. Ich bin sicher, dass man das in diesen Wochen wieder spüren und wieder erleben wird.
Denken Sie manchmal auch noch an das Finale gegen die USA und daran, wie nahe Sie am Triumph waren? Mit grösserem zeitlichen Abstand habe ich mir angewöhnt, das Turnier als Ganzes zu sehen und was für ein riesiger Erfolg es insgesamt war. Aber ich bin natürlich auch Profifussballerin und Wettkämpferin und habe viel Zeit damit verbracht, über dieses verlorene Finale nachzudenken und mir vorzustellen, dass es auch anders hätte ausgehen können. Ich erinnere mich, dass ich eine ziemlich gute Torchance hatte. Hätte ich diese Chance damals genutzt, wären wir vielleicht tatsächlich im eigenen Land Weltmeisterinnen geworden.
Sie haben den Goldenen Ball und den Goldenen Schuh gewonnen und Ihre zehn Tore sind bis heute Turnierrekord. Hat dieser Erfolg Ihnen das Selbstbewusstsein gegeben, um eine Profikarriere einzuschlagen? 18
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Auf jeden Fall. Ich hatte damals schon ein paar Einsätze in der A-Nationalmannschaft hinter mir, aber es war mein erstes grosses Turnier. Da fragt man sich im Vorfeld natürlich, wie es wohl verlaufen wird. Und so wie es dann verlaufen ist – sowohl was meine persönlichen Leistungen als auch was den Erfolg des Teams angeht – hat es mir natürlich sehr viel Selbstbewusstsein verschafft. Mir wurde einfach klar: “Yeah, ich kann das schaffen!” Genau aus diesem Grund können solche Turniere für die Teilnehmer eine so wichtige Rolle spielen.
Einige Spielerinnen von 2002 spielen noch heute in der A-Nationalmannschaft Kanadas. Ja, das stimmt, und ich finde es fantastisch, wie viele von uns so viele Jahre später noch aktiv dabei sind. Das beweist doch, was man alles erreichen kann, wenn Entwicklung und Förderung richtig angepackt werden. Es hat uns geholfen, als unser Trainer Even Pellerud die Entscheidung traf, mehrere junge Spielerinnen gleichzeitig in den A-Kader zu integrieren. Spielerinnen wie Erin McLeod, Rhian Wilkinson, Diana Matheson, Brittany Timko und ich sind quasi zusammen in der Mannschaft gross geworden. Diese Turniere sind einfach ein sehr wichtiger Teil des Reifeprozesses im internationalen Fussball geworden.
Sehen Sie Ähnlichkeiten zwischen dem kanadischen Team von 2002 und der aktuellen U20-Auswahl? Wenn ich diese Spielerinnen beobachte, dann bin ich ziemlich sicher, dass der Frauenfussball in Kanada eine ziemlich gute Zukunft hat. Kadeisha Buchanan, Jessie Fleming und die anderen, von denen wir hier sprechen, sind junge und talentierte Spielerinnen. Sie haben ein fast unbegrenztes Potenzial. Schon jetzt sind sie unglaublich gute Fussballspielerinnen. Und wenn sie dann in der A-Mannschaft von jemandem wie John Herdman angeleitet werden, dann werden sie sicher
auch bei der Frauen-WM im kommenden Jahr wichtige Spielerinnen sein.
Sind Sie in diesen Tagen vor Ort? Ich hatte gehofft, dass ich sie beim Turnier anfeuern könnte, aber ich muss mit meinem Klub (Portland Thorns, Red.) in den NWSL-Playoffs antreten, daher wird das nicht möglich sein. Aber ich werde alles ganz genau im Fernsehen und online verfolgen und das Team eben aus der Ferne unterstützen.
Was fühlen Sie beim Gedanken an die Heim-WM 2015? Das ist unglaublich aufregend. Irgendwie ist es nach 2002 für mich so, als ob sich ein Kreis schliesst. Ich habe ein Riesenglück, denn nicht viele können zwei Weltmeisterschaften im eigenen Land spielen. Ich bin sicher, dass es ein fantastisches Turnier wird und ich muss sagen, dass ich auch angesichts der Vorbereitung des kanadischen Teams ein gutes Gefühl habe. Ich denke, dass wir genau zur richtigen Zeit in Topform sein werden.
Gilt das auch für Sie persönlich? Ich fühle mich grossartig. Ich bin gut in Form und es macht mir einfach unglaublichen Spass, als Profi Fussball zu spielen. Mit den besten Spielerinnen der Welt zu trainieren und gegen sie anzutreten, bringt meine besten Seiten zum Vorschein. Hoffentlich kann ich meine Erfahrung nächstes Jahr einbringen und dazu beitragen, dass wir eine fantastische WM spielen. Å Mit Christine Sinclair sprach Stephen Sullivan
John Woods / Keystone / AP / The Canadian Press
Name Christine Sinclair Geburtsdatum, Geburtsort 12. Juni 1983, Burnaby (Kanada) Stationen Vancouver Whitecaps, FC Gold Pride, Western New York Flash, Portland Thorns Grösste Erfolge 11-fache Fussballerin des Jahres (Kanada) vier Meistertitel Torschützenkönigin NCAA-Division (2-mal) U19-WM und Olympische Spiele 2012
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First Love Ort: Gizeh, Ă„gypten Datum: 6. November 2009 Zeit: 14.11 Uhr
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Mohamed Abdou / Panos
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U20-Frauen-WM: Die Spiele mit den meisten Zuschauern
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47 784 Zuschauer 2002 in Kanada** Finalspiel: Kanada - USA (0:1)
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40 000 Zuschauer* 2004 in Thailand** Gruppenspiel: Thailand - Deutschland (0:6)
Die Plastik-Orange im San Siro 4 Alan Schweingruber
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ie aufblasbare Plastik-Orange hatte einen Durchmesser von gut einem Meter. Ein Werbegeschenk, nichts Besonderes. Aber die Orange gab vor dem Stadioneingang zu reden und wurde in diesem Moment von v ielen in der Reisegruppe verflucht. Im Juni 1990 war das, die WM war in vollem Gange. Das Spiel Deutschland gegen Jugoslawien stand an, und der italienische Kontrolleur wollte wissen, was denn mit so einem Spielzeug auf den Rängen anzustellen sei. Er hatte gute Laune und es herrschte nicht die ernsthafte Gefahr einer Konfiszierung (Italien hatte am Vortag das erste WM-Spiel gegen Österreich gewonnen). Prüfend drückte er am Ventil herum, roch am Plastik (neutraler G eruch) und zeigte das etwas sperrige Teil seinen Kollegen. Sie lachten alle. Dann winkte er die Gruppe lässig durch. Nun, im Grunde genommen hätte die Möglichkeit bestanden, diese künstliche Z itrusfrucht erst im Stadioninnern aufzu blasen. So wäre man ganz einfach um eine Kontrolle herumgekommen. Wen interessiert schon ein Stück zusammengefalteter Plastik? Es hätte in der Unterhose Platz gehabt. Aber gerade die Grösse des damals doch sehr originellen Objektes war der Reiz an der ganzen Sache. Die Gruppe reiste viele Stunden mit dem Bus. Da war die Vorfreude auf das WM-Spiel, die feierlichen Stopps an den Raststätten, das Spaghetti-Essen in der Mailänder Innenstadt. Klar musste da die Orange rechtzeitig in Form gebracht werden. Sie war immer im Schlepptau, fehlte auf keinem Foto. Die Begegnung und die Atmosphäre im San Siro waren fantastisch. Die Deutschen, später Weltmeister, bezwangen Jugoslawien
4:1. Es war die Zeit, als Steffi Graf und Monica Seles um die Nummer eins im Welttennis kämpften. Die jugoslawischen Fans flohen nach der 1:4-Niederlage ins Abstrakte und sangen euphorisch: “Monica Seles, Monica Seles!” Die Deutschen ihrerseits feierten die schönen Tore von Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann. Auch die neutrale, kleine Reisegruppe hatte ihren Spass. Sie sass in der Ecke weit oben im Stadion. Und das soll was heissen im ehrwürdigen San Siro! Manch einer der Gruppe schaut sich heute noch die Aufzeichnungen am Fernsehen an. Sicher wegen der Tore von Matthäus und Klinsmann. Aber auch wegen der Plastik-Orange. Sie ist jeweils am oberen Bildrand zu sehen, wenn die Kamera zur Eckfahne schweift. Å
40 000 Zuschauer* 2004 in Thailand** Gruppenspiel: Australien - Kanada (1:2) 37 194 Zuschauer 2002 in Kanada** Halbfinalspiel: Brasilien - Kanada (1:1)
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35 000 Zuschauer 2002 in Kanada** Kleines Finale: Brasilien - Deutschland (1:1)
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31 114 Zuschauer* 2012 in Japan Finalspiel: USA - Deutschland (1:0)
31 114 Zuschauer* 2012 in Japan Kleines Finale: Nigeria - Japan (1:2)
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28 306 Zuschauer* 2012 in Japan Halbfinalspiel: Japan - Deutschland (0:3)
28 306 Zuschauer* 2012 in Japan Halbfinalspiel: Nigeria - USA (0:2)
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26 273 Zuschauer* 2010 in Deutschland Gruppenspiel: Nordkorea -Schweden (2:3)
26 273 Zuschauer* 2010 in Deutschland Gruppenspiel: Frankreich - Deutschland (1:4)
* Ein Eintritt für zwei aufeinanderfolgende Spiele am selben Tag und im selben Stadion. ** In den Jahren 2002 und 2004 lief das Turnier unter dem Namen U19-Frauen-WM.
Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
Quelle: FIFA (FIFA U-20 Women`s World Cup, Statistical Kit, 17.07.2014) T H E F I FA W E E K LY
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DEBAT T E
WM-Finale 1966 Schiedsrichter Gottfried Dienst war damals 46 Jahre alt.
Über Altersbegrenzungen Alan Schweingruber und Dominik Petermann
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m Zeitalter der Navigationssysteme und der Smartphones steigen die Ansprüche an die Fussball-Schiedsrichter. Die Zuschauer im Stadion, ausgestattet mit kleinen, raffinierten Computern, wissen oft mehr über das Spiel als der Unparteiische auf dem Rasen. Sie können Szenen überprüfen, kennen die Laufwege der Spieler und haben die Möglichkeit, sich versteckte Fouls beliebig oft anzusehen. Dem Referee, ausgestattet mit einer Trillerpfeife, ein paar Karten und Funk, stehen bei seiner Arbeit vermeintlich weniger Hilfsmittel zur Verfügung (neuerdings die Torlinientechnologie, die 2014 erstmals an einer WM eingesetzt wurde). Worüber er aber verfügt, ist spielentscheidend: ein frischer Geist und ein gut trainierter Körper. Dafür muss der Schiedsrichter 24
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vor Turnieren den FIFA-Fitnesstest bestehen. Auf Weltklasse-Niveau legt er während einer Partie immerhin 12 bis 13 Kilometer zurück. Längere Wege Welches Pensum die Unparteiischen in der Nachkriegszeit, als der Fussball frischen Wind bekam, abspulten, ist nicht überliefert. Die entsprechende Messtechnik stand damals am Anfang. Es dürften aber ein paar Kilometer weniger gewesen sein. Nicht zuletzt deshalb, weil auch die Laufdistanzen der Spieler kürzer ausfielen. Der WM-Rekord 2014 liegt bei 16,69 Kilometern von Michael Bradley (USA). Der Engländer George Reader leitete das entscheidende WM-Spiel zwischen Gastgeber Brasilien und Uruguay 1950 in Rio im Alter von
53 Jahren. Auch der bekannteste aller Final-Schiedsrichter, Gottfried Dienst, war bei der WM 1966 fast schon 47 Jahre alt. Der Schweizer entschied beim berühmten Wembley-Tor zugunsten der Engländer. Von 50 auf 45 Jahre Altersbeschränkungen im Schiedsrichterwesen gab es damals nicht. Später setzte die FIFA das Limit bei 50 Jahren an. Nach der WM 1990 in Italien, als einige Entscheide in der Kritik standen, beschloss der Weltverband, das Höchstalter der Spielleiter schrittweise von 50 auf 45 Jahre zu senken. Å
Die Weekly-Debatte. Was brennt Ihnen unter den Nägeln? Über welche Themen wollen Sie diskutieren? Ihre Vorschläge an: feedback-theweekly@fifa.org
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Bei FIFA-Schiedsrichtern besteht seit 1994 ein Alterslimit von 45 Jahren.
DEBAT T E
PRESIDENTIAL NOTE
Die Meinungen der FIFA.com-User zum Alterslimit für Schiedsrichter : Erfahrung sollte mehr Gewicht haben als das Alter! Wenn sie rennen können, lasst sie pfeifen! watsoon55, Schweiz
Bei den Schiedsrichtern wird die Nachwuchsförderung oft unterschätzt. Die neuen Generationen sollen zum richtigen Zeitpunkt mit ihrem Wissen vom modernen Fussball die Spiele bereichern. Auch hier wollen wir neue Gesichter und Talente sehen. Lasst den Jungen den Vortritt!
Ich würde die Abschaffung der Altersbegrenzung sehr begrüssen. Es macht keinen Sinn, das Kriterium Alter als beschränkenden Faktor für alle zu verwenden: Körperliche Fitness ist so individuell. Des Weiteren darf der Vorteil der Erfahrung nicht unterschätzt werden. Alterslimit abschaffen, Sehtest und Fitnessprüfung einführen! Domi778, Frankreich
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honeymoon36, USA
Fussballspieler und Schiedsrichter sind nicht vergleichbar! Ein heutiger Fussballer untersteht diversen ungeschriebenen Gesetzen, die entscheiden, wie lange er spielen kann. Sie leben sozusagen in ihrem eigenen Spieler-Universum. Wie kann bei den Refs darüber entschieden werden, zu welchem Zeitpunkt die Leistung nicht mehr garantiert ist? Während eines wichtigen Spiels etwa? ball_head965, Argentinien
Wenn immer die gleichen Referees pfeifen, wird kein Platz für jüngere Talente frei, die vielleicht besser sind als die älteren. Ausserdem ist es fraglich, ob die Akzeptanz bei einem 70-jährigen Schiedsrichter gross genug ist. Ein 40-Jähriger hat ja wohl mehr Autorität. Ausserdem lässt die Sehstärke im Alter nach.
“Lasst den jungen den Vortritt!”
Philipp588, Deutschland
Die Altersbegrenzung ist fragwürdig. Man sollte eine Art Gesundheits- und Reaktionstest mit allen Schiedsrichtern machen. Ein Markus Merk etwa wäre meiner Meinung nach noch fähig, eine Partie im Profibereich zu leiten, während andere, die vielleicht noch jung sind, mit ihm nicht ganz mithalten können. Ballinferno, Deutschland
Kein Alterslimit bei Schiedsrichtern!
Ohne Schiedsrichter kein Spiel. Ohne Spiel keine Freude. Wir müssen unsere Unpartei ischen wertschätzen. Wo ist denn da der Anreiz, diese Funktion auszuführen, wenn man im besten Alter eiskalt abgesetzt wird?!! PedroAlvez000, Spanien
“Wenn sie rennen können, lasst sie pfeifen!”
er kolumbianische Torhüter Faryd Mondragón stellte in Brasilien einen neuen Altersrekord für WM-Endrundenteilnehmer auf – mit 43 Jahren und drei Tagen. Theoretisch könnte der Evergreen auch an der WM 2018 in Russland für Kolumbien noch auflaufen. Denn Fussball hält jung. Der unvergessliche englische Flügelstürmer Sir Stanley M atthews spielte selbst nach seinem 50. Geburtstag noch für Stoke City noch in der höchsten Liga. Ein verbindliches Rentenalter gibt es im Fussball nicht – weder für Spieler und Trainer noch für übrige Klubangestellte. Der FIFA-Kongress in São Paulo sprach sich im vergangenen Juni mit grosser Mehrheit generell gegen ein Alterslimit und die Amtszeitbeschränkung aus. Somit können auch die Schiedsrichter von der grossen Freiheit profitieren. Heute müssen sie mit 45 Jahren die Pfeife im internationalen Geschäft abgeben. Diese Regelung steht im krassen Widerspruch zum Wettbewerbsgedanken. Denn die Leistung muss in jedem Fall über dem Alter stehen. Der moderne Schiedsrichter ist ein Sportler – athletisch ausgebildet, mental geschult. Die Legitimation, ob er seine Funktion auf höchster Stufe ausüben darf, muss er sich mit seiner Performance verdienen – regeltechnisch, physisch, psychisch. Gerade in dieser anspruchsvollen Aufgabe sind Routine und Erfahrungen unabdingbare Qualitäten. Mit der Aufhebung der Altersbeschränkung öffnen sich neue Wege – in Richtung P rofessionalisierung. Bisher standen dieser Entwicklung ganz pragmatische Gründe im Weg. Denn wie soll sich jemand für einen Beruf entscheiden, in dem er mit 45 Jahren zwingend seinen Rücktritt geben muss? Es ist höchste Zeit, den Kongressbeschluss auch bei den Schiedsrichtern umzusetzen.
Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY
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SPLIT TER
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ier, im kleinen Klublokal, ist immer was los. Die Rauchschwaden hängen tief. Auch Jordi und Fernando sind da. Sie hatten sich den miserablen Auftritt des Heimteams im Regen angesehen. 0:4 gegen den Erzrivalen, schlimm war das. Jordi zündet sich eine Zigarette an und bestellt zwei Gläser. Fernet Branca, das hilft. Auf einmal wird es ruhig im Lokal. In der Tür steht der massige Heimcoach im Regenmantel. Er blickt grimmig in die Runde, streift kurz den Dreck von seinen Gummistiefeln und marschiert zur Theke. “Beim letzten Mal hat er eine halbe Stunde lang kein Wort geredet”, flüstert einer. Seine Brandrede beginnt beim dritten Bier. Man könne sich nun auf ein neues Team gefasst machen, schimpft er. So nicht! Er sei seit zwanzig Jahren im Geschäft. Niemand hätte einen Stammplatz verdient. “Es gibt Straftrainings! Ich miste aus!”, schreit er zum Schluss und setzt sich. Die Leute im Lokal applaudieren, als hätte er gerade die Meisterschaft gewonnen. Dann fliesst das Bier, ein wenig später macht die Flasche Fernet Branca die Runde. Es wird gelacht und getanzt. Gegen Mitternacht singt der Coach Karaoke. Es ist immer etwas los hier. Auch zwei Wochen später am Spielfeldrand. Jordi und Fernando sind gekommen. Weiter vorne schreit und fuchtelt der Coach. Er hat die exakt gleiche Mannschaft wie im letzten Heimspiel aufgestellt. Å Alan Schweingruber
Ed Kashi / VII
A
ls Franz Beckenbauer sich 1970 im WM-Halbfinale gegen Italien mit bandagiertem Arm über den Platz schleppte, erinnerte das die britische Tageszeitung “Evening Standard” an einen “verwundeten, besiegten, aber stolzen preussischen Offizier”. 44 Jahre später fand Beckenbauer in Rio de Janeiro einen Nachfolger. Bastian Schweinsteiger sollte in der Verlängerung des F inales gegen Argentinien schon ausgewechselt werden. Der Münchner aber riss sich los von seinen Betreuern und stürmte zurück auf den Platz. Gezeichnet von einer blutenden Wunde unterm Auge führte der überragende Schweinsteiger die Deutschen zum Sieg. Vor der Weltmeisterschaft hatten ihn viele als zu langsam a bgeschrieben. Jetzt mag sich keiner vorstellen, wie es ohne den 30-Jährigen von Bayern München weitergehen könnte. Nach dem Rücktritt von Philipp Lahm wird ein neuer Kapitän gesucht, und das erste Vorschlagsrecht nahm Franz Beckenbauer für sich in Anspruch. Seine Wahl fiel auf den “Offizier” Bastian Schweinsteiger. Verwundet, stolz und unbesiegt. Å Sven Goldmann
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s mutet an wie der sonntagnachmittägliche Stadionbesuch. Gut gelaunte Fans auf den Tribünen, der Duft von gegrilltem Fleisch, Bier und frisch geschnittenem Gras dringt einem in die Nase. 20 Minuten noch bis zum Anpfiff. Die Spieler sind mit ihren letzten Aufwärmübungen beschäftigt. An den Verkaufsständen gibt es Hot Dogs, Hamburger und Burritos. Weiter unten zieht der Verkäufer mit dem Bauchladen seine Runden und verkauft allerlei Knabberzeug. Mit dem Blick in die Runde fällt auf, dass man sich in einem American-Football-Stadion befindet. Trotzdem wird Fussball gespielt: Manchester United gegen Real Madrid heisst die Begegnung. Auf den ersten Blick ein hochkarätiges Champions-League-Spiel. Wie aber ist das möglich im August? Es ist der International Champions Cup, ein in den USA stattfindendes Vorbereitungsturnier europäischer Spitzenklubs. 109 318 Fans lockte das Spiel ins Michi gan Stadion – Zuschauerrekord für ein Fussballspiel in den Vereinigten Staaten. Fussball, oder besser gesagt Soccer, scheint definitiv in den Staaten angekommen zu sein. Å Dominik Petermann T H E F I FA W E E K LY
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Jonglierkönigin Die siebenjährige Tang Mo führt Mönch Jao Pok Gelerntes vor.
Der Mönch und der Fussball Jao Pok ist in Thailand als “Fussball-Mönch” bekannt. Seit Jahrzehnten versammelt er die Kinder zum Fussballspielen – mit sportlichem und erzieherischem Erfolg. Steven Layne (Text und Fotos), Wat Pa Tha Nun, Thailand
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THAILAND
I
n Thailand werden oftmals buddhistische Mönche gerufen, um neue Häuser, Autos oder Büros zu segnen. Die Männer in den safranfarbenen Roben führen auch Exorzismen durch, um böse Geister zu vertreiben oder ganz allgemein Unglück abzuwenden. Kaum jemand in dem Land mit rund 65 Millionen Einwohnern würde jedoch daran denken, sich auf die Geistlichen zu verlassen, wenn es darum geht, den Kindern das Fussballspielen beizubringen – oder gar, wie sie ihre Wäsche waschen und gute Manieren erlernen. Eine Ausnahme findet sich allerdings in Wat Pa Tha Nun, einem kleinen Tempel auf dem Land in der Provinz Phang-Nga, nördlich der Sarasin-Brücke, die das thailändische Festland mit der Insel Phuket verbindet. Leiter dieses Tempels ist der Mönch Jao Pok, der in Fussballund Sportkreisen sowie im Bereich des sozialen Wohls im Königreich den Status einer Berühmtheit geniesst. Oft wird er Luang Por Luke Nung genannt, was sich am besten mit “Fussball-Mönch” übersetzen lässt.
Training Der “Fussball-Mönch” kontrolliert die Übungen.
“Am wichtigsten ist, dass ich ihnen Lebenskompetenz vermittle.” Das Schicksal Nok Eangs Vor dem Tempel befindet sich ein grosses Werbeplakat mit einem Bild des bekannten Mönchs, auf dem seine jüngsten Verdienste aufgeführt werden. Im vergangenen Jahr erhielt er eine Auszeichnung als “Wohltäter des Landes” und wurde als einer von “50 Menschen, die die Welt verändern” ausgezeichnet. Noch berühmter als der Mönch sind allerdings einige der Talente, die er gefördert hat. Am bekanntesten ist Nongkran “Nok Eang” Phetpunsup, die von 2001 bis 2004 Torhüterin der thailändischen Frauen-Nationalmannschaft war. “Ich nahm sie als sehr junges Mädchen auf und habe ihr Potenzial gleich von Beginn an erkannt. Leider ist sie bei der Tsunami-Katastrophe ums Leben gekommen”, erzählt der Mönch, während wir ein Poster der verstorbenen Spielerin an der Schutzmauer des Tempels betrachten. “Ich habe mich für den Fussball entschieden, weil ich ihn als effektives Mittel für Veränderungen in der Gemeinschaft sehe”, so der bescheidene Asket. “Nicht nur die Kinder, sondern so ziemlich alle Menschen in Thailand lieben den Fussball – nicht nur als Spieler, sondern auch als Zuschauer. Fussball verbindet, ist gesund, und jeder kann mitmachen.”
An seiner Seite Der 54-jährige Somkuan Udomphon im Rollstuhl assistiert dem Mönch bei Spielen.
Letzter Schliff Die Kinder werden auf ein regionales Jugendturnier vorbereitet. T H E F I FA W E E K LY
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Schwestern Tang Mo (links) und Bo jonglieren um die Wette – der Rekord liegt bei 6000 Berührungen in 60 Minuten.
Dann erzählt der Mönch die Geschichte ieses kleinen, aber bedeutenden Fussball-Temd pels. “1996 zog ich aus meinem früheren Tempel auf Phuket in diesen hier in Phang-Nga um. Hier gerieten damals viele Teenager auf die schiefe Bahn. Es gab Gewalt und immer wieder Schlägereien. Meistens ging es um Rivalitäten z wischen verschiedenen Schulen.” Besonders der Drogenmissbrauch plagte die Jugendlichen. Eltern begrüssen sein Engagement “Damals, bevor Yaba (Methamphetamin) aufkam, spritzten sich viele Jugendliche Heroin. Ich habe miterlebt, dass sehr viele Leben dadurch zerstört wurden. Ich musste etwas dagegen tun. Also begann ich damit, die gefährdeten Kinder ins Kloster zu holen.” Die Eltern der Kinder waren oftmals gar nicht im Bilde oder zu sehr damit beschäftigt, sich selbst über Wasser zu halten. Für den Mönch war die Lösung des Problems von vornherein klar. Anfänglich nahm Jao Pok nur einige wenige Kinder unter seine Fittiche, doch als sich herumsprach, was er machte, begannen die Eltern von sich aus, ihre Kinder zu ihm zu bringen. Während der Sommerferien in Thailand (von März bis Mai) sind tagtäglich um die 170 Kinder im Tempel zu finden. Nur einige wenige leben im Tempel, während die meisten nach der Schule oder an den Wochenenden kommen. 30
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“Ungefähr 60 Prozent der Kinder hier sind Muslime”, so der Mönch. “Die Eltern wissen, dass ihre Kinder hier sicher sind und etwas Sinnvolles tun, anstatt sich mit Drogen vollzupumpen oder den ganzen Tag in Computer- Spielhallen zu sitzen. Die Religion ist dabei überhaupt kein Thema.” Im Trophäenraum erinnert sich Jao Pok daran, dass sich die verheerende Tsunami-Katastrophe von 2004 als wahrer Katalysator für sein Projekt erwies. “Nok Eang arbeitete damals als Fitnesstrainerin in Khao Lak. Kurz vor dem Tsunami zog sich das Wasser viel weiter als sonst zurück. Sie ahnte, dass etwas nicht stimmte und ging zum Strand hinunter, um die Hotelgäste zu warnen und in Sicherheit zu bringen. Die meisten ihrer Gäste haben überlebt, aber sie selbst leider nicht.” Mit Spenden aus der Gemeinde und Geld von seinen Auszeichnungen kaufte der Mönch weitere Flächen rund um den Tempel und legte in Gedenken an Nok Eang ein neues Fussballfeld an, gleich neben einem muslimischen Friedhof hinter dem Tempel. Der neue Platz ist um Längen besser als das kleine, unebene und matschige Spielfeld, das vorher genutzt wurde. Es handelt sich um den besten Platz weit und breit. Und so fragen immer wieder Schulen aus der Umgebung an, die das Fussballfeld für eigene Spiele nutzen möchten.
“Nok Eangs Vermächtnis lebt weiter. Nach ihr gab es 2012 noch ein weiteres Mädchen, das den Sprung in das U19-Nationalteam geschafft hat, nämlich Monlerdee ‘May’ Juanyai”, so der Mönch mit einem stolzen Lächeln. Respekt und Anstand Neben fussballerischen Grundlagen bringt Jao Pok den Kindern auch noch weitere wichtige Lektionen bei, wie er betont. “Am wichtigsten ist, dass ich ihnen Lebenskompetenz vermittle – dass sie zusammenarbeiten, ihre Kleidung waschen, hinter sich aufräumen, sich Älteren gegenüber höflich und respektvoll benehmen und sich umeinander kümmern.” Viele der hier betreuten Kinder bekommen Stipendien, sodass sie ihre Ausbildung auf weiterführenden Schulen in Bangkok fortsetzen können. Einige spielen auch für Fussballklubs und können dann sogar einen Teil ihres Einkommens an die Familie schicken. Angesichts der stetig besseren Zukunfts aussichten für den thailändischen Fussball knüpft der Mönch stets neue Verbindungen zu einigen Profiklubs im Königreich. Jao Pok bringt seine Schützlinge zu Spielen des FC Phang Nga (Division 2) und des FC Phuket (Division 1) und hat auch enge Kontakte zu einigen Spitzenklubs geknüpft, darunter der FC Chonburi, die ihm
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Schnelligkeit Das Mädchen Tang Mo hält ihre Kollegen in Atem.
schon in naher Zukunft weitere Türen öffnen könnten. “Nicht alle Kinder hier werden ihre Ausbildung an Spitzenschulen fortsetzen oder professionell Fussball spielen. Viele von ihnen werden ein ganz normales Leben führen, irgendwann heiraten und Kinder haben. Aber ich bin ganz sicher, dass sie alle gute Mitglieder der Gemeinschaft werden”, sagt er. Å
Pause Ein Junge beobachtet die Gruppe um Mönch Jao Pok aus der Ferne.
DIE FIFA HILF T IN THAIL AND Im Rahmen des Goal-Projektes vergab die FIFA im Zeitraum von 2003 bis 2010 einen Gesamtbetrag von rund 1,8 Mio. US-Dollar. Mit dem Geld wurden im nationalen technischen Zentrum in Bangkok u.a. der Verbandssitz gebaut, IT-Anlagen gekauft und der Bau eines Kunstrasenfeldes realisiert. Zudem zahlte die FIFA 1 029 432 US-Dollar für die Errichtung des Tsunami Memorial Football C entre in Phuket (technisches Zentrum, Klubhaus, Trainingseinrichtungen). Dieses wurde am 15. September 2009 durch FIFA-Präsident Blatter eingeweiht. Regeln für Leben Bei Jao Pok lernen die Kinder mehr als nur Fussball zu spielen. T H E F I FA W E E K LY
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ZEITSPIEGEL
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Essex, England
1926
H. F. Davis / Topical Press Agency / Getty Images
Ein Radfahrer quert eine vom Fluss Roding überflutete Wiese.
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ZEITSPIEGEL
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In der Nähe von Manaus, Brasilien
2014
Bruno Kelly / Reuters
Der Amazonas tritt wenige Monate vor der WM über seine Ufer.
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DAS FIFA-R ANKING Rang Team
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 38 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 53 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 67 69 70 71 72 73 74 75 76 77
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Deutschland Argentinien Niederlande Kolumbien Belgien Uruguay Brasilien Spanien Schweiz Frankreich Portugal Chile Griechenland Italien USA Costa Rica Kroatien Mexiko Bosnien und Herzegowina England Ecuador Ukraine Russland Algerien Elfenbeinküste Dänemark Schottland Rumänien Schweden Venezuela Serbien Türkei Panama Nigeria Tschechische Republik Ägypten Slowenien Ungarn Ghana Honduras Armenien Tunesien Österreich Wales Japan Slowakei Island Paraguay Iran Montenegro Guinea Usbekistan Norwegen Kamerun Finnland Republik Korea Jordanien Burkina Faso Peru Mali Polen Senegal Libyen Sierra Leone Vereinigte Arabische Emirate Südafrika Albanien Israel Oman Republik Irland Bolivien Bulgarien Aserbaidschan EJR Mazedonien Kap Verde Australien Sambia
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→ http://de.fifa.com/worldranking/index.html
Rangveränderung Punkte
1 3 12 4 6 1 -4 -7 -3 7
1724 1606 1496 1492 1401 1330 1241 1229 1216 1202
-7 2 -1 -5 -2 12 1 2 2 -10 5 -6 -4 -2 -2 -3 0 1 3 10 -1 3 -2 10 -1 0 -12 9 -1 -7 -3 6 -1 -3 1 3 5 2 -6 1 1 7 2 3 6 1 6 2 -14 -3 8 12 1 -10 7 -1 -1 8 10 0 -4 6 10 6 -36 -14 -1
1148 1098 1091 1056 989 986 955 930 917 911 901 898 897 872 850 807 734 733 724 720 717 714 684 664 646 645 644 642 642 637 635 621 614 606 604 588 570 566 563 559 555 523 520 520 508 501 500 495 487 483 478 476 471 469 466 450 444 444 443 440 429 425 410 406 401 397 396
Rang
02 / 2014
03 / 2014
04 / 2014
05 / 2014
06 / 2014
07 / 2014
1 -41 -83 -125 -167 -209
78 79 79 81 82 83 84 85 86 87 88 89 89 91 92 93 94 95 96 96 98 99 99 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 115 117 118 119 120 121 121 123 124 125 126 127 128 129 129 131 131 133 134 135 136 136 138 139 140 140 142 143 144
Platz 1
Aufsteiger des Monats
Saudiarabien Marokko Angola Belarus Kongo Jamaika Trinidad und Tobago Palästina Katar Uganda Togo Nordirland Irak Benin Estland Gabun VR China Kenia DR Kongo Georgien Simbabwe Botsuana Niger Neuseeland Moldawien Lettland Litauen Bahrain Tansania Kuwait Luxemburg Ruanda Äthiopien Äquatorial-Guinea Namibia Haiti Mosambik Sudan Liberia Zentralafrikanische Republik Kanada Libanon Kuba Malawi El Salvador Aruba Tadschikistan Dominikanische Republik Burundi Kasachstan Philippinen Afghanistan Vietnam Lesotho Suriname Mauretanien Guatemala St. Vincent und die Grenadinen Neukaledonien Guinea-Bissau St. Lucia Zypern Turkmenistan Tschad Grenada Madagaskar Kirgisistan
12 -2 14 1 3 -2 -13 9 14 -1 0 1 15 -4 6 -4 9 13 -12 0 1 -7 13 -4 -1 6 2 5 7 8 11 7 -3 -9 2 -40 4 5 1 -12 -8 6 -25 1 -53 -3 2 6 2 -3 1 1 -6 8 5 4 -7 -2 4 -2 -1 3 3 -6 2 1 5
Absteiger des Monats
384 377 377 376 375 373 369 362 361 358 357 356 356 354 345 344 342 339 338 338 334 332 332 330 325 314 312 288 287 281 278 276 273 270 264 262 257 256 256 253 250 249 245 234 234 233 232 230 222 220 218 217 217 213 213 208 204 203 199 199 195 193 183 183 182 179 176
145 146 147 148 149 150 151 151 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 167 169 170 171 172 173 174 175 175 177 178 178 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 190 192 192 192 192 196 197 198 199 200 200 202 203 204 205 206 207 208 208
Malediven Syrien DVR Korea Gambia Antigua und Barbuda Malta Malaysia Indien Indonesien Singapur Guyana Puerto Rico Thailand St. Kitts und Nevis Swasiland Myanmar Belize Hongkong Bangladesch Nepal Pakistan Montserrat Liechtenstein Dominica Barbados Laos Tahiti Komoren Bermuda Guam Nicaragua Salomon-Inseln São Tomé und Príncipe Sri Lanka Chinese Taipei Jemen Turks- und Caicos-Inseln Seychellen Curaçao Färöer Mauritius Südsudan Vanuatu Fidschi Mongolei Amerikanische Jungferninseln Samoa Bahamas Brunei Darussalam Osttimor Tonga Cayman-Inseln Amerikanisch-Samoa Andorra Papua-Neuguinea Kambodscha Britische Jungferninseln Eritrea Somalia Macau Dschibuti Cook-Inseln Anguilla Bhutan San Marino
2 -6 -1 0 2 -18 2 3 4 1 1 2 -8 2 14 -1 -9 1 4 0 -1 0 -5 2 1 -2 -10 2 2 4 1 5 -5 1 -2 3 26 -1 -1 -13 -1 -1 3 0 -2 5 -1 -6 0 0 0 0 1 2 -3 -10 -2 -1 -1 -2 -1 -1 -1 -1 -1
171 169 163 161 152 146 144 144 141 140 136 134 128 124 123 122 117 114 103 102 100 99 93 93 92 87 85 84 83 79 78 78 72 71 71 70 66 64 63 61 56 43 38 31 29 28 28 26 26 26 26 21 18 16 14 13 13 11 8 7 6 5 1 0 0
NET ZER WEISS ES!
DAS OBJEK T
Soll ein vierter Auswechselspieler eingesetzt werden dürfen? Perikles Monioudis
Frage von Flavio Kreis, Reinach (Schweiz)
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Die Siebziger Günter Netzer in zur Wohnung passendem Outfit.
Horst Galuschka / GB
D
ie Idee, in der Verlängerung eines Spiels einen vierten Spieler einwechseln zu dürfen, möchte ich auf jeden Fall gutheissen. Gerade während eines langen Turniers wäre diese neue Regelung eine Bereicherung. Die Spieler, ohnehin müde von den vielen Partien mit ihren Klubs, gingen in Brasilien an ihre Leistungsgrenzen. Fünf Achtelfinalspiele forderten eine Verlängerung, zwei davon gingen ins Elfmeterschiessen – eine zusätzliche Auswechslung könnte die Teams entlasten und ihnen neuen Schwung geben. Es müsste allerdings bei dieser Begrenzung bleiben. Auch dürften die neuen Regeln nicht für die ersten 90 Spielminuten gelten. Würden beide Mannschaft ständig ein- und auswechseln, hätte das Freundschaftsspiel-Charakter. Manche plädieren auch dafür, dass der Torhüter das Auswechselkontingent nicht belasten dürfe. Diese Meinung ist sehr wahrscheinlich während der WM entstanden, als Trainer Louis van Gaal seinen Ersatztorhüter bis zur letzten Minute für das Elfmeterschiessen
aufgespart hatte. Dass dieser taktische Wechsel gegen Costa Rica im Erfolg endete und die Niederlande ins Halbfinale einzog, war Glück. Das hätte auch anders kommen können, worauf Van Gaals Entscheid nun kritisiert würde. Um auf die Auswechsel-Frage bei Torhütern zurückzukommen: Die Möglichkeit, dass sich ein Torwart dann verletzt, wenn das A uswechselkontingent schon erschöpft ist, stufe ich als sehr klein ein. Daher ist eine solche S pezial-Regel in meinen Augen unnötig. Å
as kostet ein Dampfschiff? Unterschiedlich – das hängt davon ab, wann man dafür zu sparen beginnt. Aber ein Dampfschiff muss es ja auch nicht unbedingt sein. Ein F ussballklub, ein kleiner, tut es zur Not auch. Ein Klub in der vierten Liga, vielleicht mit dem einen oder anderen Profi oder Halbprofi b estückt; ein Klub, der seinen Weg gehen, Spieler anziehen und Zuschauer begeistern wird, warum nicht? Nicht ganz unwichtig dabei ist, dass genügend Geld erwirtschaftet wird für die erwünschte Expansion und dass das Geld auch dann noch vorhanden ist, wenn die neuen Transfers der Spieler aus besseren Klubs getätigt worden sind. Sprich: Das Geld muss sich in der Saison mehren. In der FIFA-Sammlung findet sich eine Spardose in Form einer Buchattrappe. Sie stammt aus England und ist undatiert. Der Schlitz am oberen Ende nimmt allerhand Münzen auf, denn er ist lang genug. In der Spardose – tatsächlich ist sie wie eine Dose aus Blech gefertigt – lässt sich das Geld zwar nicht mehren, aber zumindest schon einmal sammeln. Auf dem vorderen Umschlag sind drei Spieler abgebildet, darunter ein Torhüter, der den Vollspannschuss des gegnerischen S türmers aus kurzer Distanz nicht parieren wird. Der Ball wird ihm durch die Lappen gehen, aber vielleicht ist er ja im Besitz einer Spardose, mit der ihm im Leben so schnell nichts zustossen kann. Es sei denn, er kaufe sich einen ganz, ganz teuren Fussballklub und verkaufe ihn bald wieder – mit Verlust. Å
Was wollten Sie schon immer über Fussball wissen? Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org T H E F I FA W E E K LY
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TURNING POINT
Name Henrik Larsson Geburtsdatum, Geburtsort 20. September 1971, Helsingborg Position Stürmer Stationen Högaborgs BK, Helsingborgs IF, Feyenoord Rotterdam, Celtic Glasgow, FC Barcelona, Manchester United Nationalmannschaft Schweden 106 Spiele, 37 Tore Grösste Erfolge Sieg Champions League 8-mal Landesmeister, 6-mal Pokalsieger
“Die entscheidende Autofahrt” Vom Schweden Henrik Larsson hätte vermutlich nie einer Notiz genommen, wenn er im Mai 1997 in sein Heimatland zurückgekehrt wäre. Aber er entschied sich abzuwarten. Und startete ein paar Wochen später eine Weltkarriere.
Petter Arvidson / Bildbyran
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s war Ende Mai 1997, und ich sass mit meiner Frau Magdalena im Auto nach Amsterdam. Sie war hochschwanger – ich erinnere mich gut. Die Sonne schien und wir hatten in den fünfzig Minuten Fahrt von Rotterdam in die niederländische Hauptstadt genug Zeit zum Reden. Die brauchten wir. In Amsterdam, genauer gesagt am Flughafen Schiphol, stand ein w ichtiges Treffen an. Der Präsident und der Geschäftsführer von Helsingborgs IF, mein früherer Klub, hatten uns zu einem Gespräch eingeladen. Es ging darum, dass ich nach Helsingborg hätte zurückkehren können. Das Meeting wurde ursprünglich in Schweden a ngesetzt. Aber meine Frau konnte im neunten Monat nicht mehr fliegen und ich wollte sie u nbedingt dabei haben. Es war eine heikle Situation. Bei Feyenoord Rotterdam nicht mehr ganz glücklich, hatte ich Interesse, zu einem anderen Klub zu wechseln. Von Seiten Helsingborgs war auch schon vieles aufgegleist. Da war aber auch mein Gedanke
an die Laufbahn. Ich war ja erst 26 Jahre alt. Sollte ich wirklich nach vier Jahren im Ausland schon wieder in meine Heimat zurückkehren? Ich wusste genau, wie die Skeptiker, die mir schon im Vorhinein keine Chance gegeben hatten, dann über mich geredet hätten: Er hat es nicht geschafft. Er ist vorzeitig nach Hause gekommen. So fuhren wir in den Flughafen von Amsterdam ein. Die Herren hatten im benachbarten Hotel Hilton einen schönen Meetingroom gebucht und empfingen uns sehr herzlich. Das Treffen dauerte etwas über eine Stunde. Wir besprachen alles, gingen auch bis ins Detail. Aber mein Entschluss stand fest: Es war zu früh. Ich wollte noch nicht nach Helsingborg zurückkehren. Ich sagte ab. Mag sein, dass damals viele gedacht haben, ich hätte ein anderes Angebot in der Hinterhand. Das war aber nicht der Fall. Erst ein paar Wochen später lag die Offerte von Celtic Glasgow auf dem Tisch. Im Sommer 1997 wechselte ich dann nach Schottland. Es war
wahrscheinlich der wichtigste Transfer in meiner Karriere. In Glasgow erlebte ich während sieben Jahren eine grandiose Zeit. Die treuen Fans und die langen Europapokal-Abende bleiben unvergessen. Noch heute pflege ich Kontakt mit den ehemaligen Celtic-Spielern. Da ich mittlerweile bei Falkenbergs FF in Schweden als Trainer arbeite, ist es mir aber selten möglich, Schottland zu besuchen. Ich bin glücklich darüber, dass ich damals, mit 26 Jahren, nicht aufgegeben habe. Es w ürde mir heute zu schaffen machen, wenn ich jeden Tag mit dem Gefühl “Was wäre geschehen, wenn ...” aufwachen müsste. Å Aufgezeichnet von Alan Schweingruber
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY
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Š 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
instinct takes over
#predatorinstinct
adidas.com/predator
The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Internet: www.fifa.com/theweekly Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878
FIFA - R ÄT SEL - CUP
Ein Lied für Südamerika, eine Monstertrophäe und die Zukunft der Schiedsrichter – raten Sie mit! 1
Finale der Copa Libertadores: Wer wird dabei wie üblich zu hören sein?
Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio Chefredakteur: Perikles Monioudis Redaktion: Thomas Renggli (Autor), Alan Schweingruber, Sarah Steiner
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Art Direction: Catharina Clajus
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A Gracia I Elizabeth O Teresa U Monique
Produktion: Hans-Peter Frei Layout: Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Marianne Bolliger-Crittin, Susanne Egli 3
Das Stadion während eines WM-Endspiels. Was geschah hier im Jahr 2014?
Ständige Mitarbeitende: Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lucie Clement, Mark Gleeson, Steven Layne, Dominik Petermann, Alissa Rosskopf, Stephen Sullivan, Alejandro Varsky, Andrew Warshaw, Randy O. Williams
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Real, Barça, Bayern, Fluminense ... Dieses renommierte Fussballturnier für Männer ist nach einer Frau benannt, von der kein einziges Foto existiert. Ihr Name?
Bildredaktion: Peggy Knotz
Korrektorat: Nena Morf, Kristina Rotach
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L N O R
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Real Madrid spielte gegen Manchester United. Man konnte den nächsten Präsidenten der Türkei wählen. Siegerehrung der Tour de France. Formel-1-Showrennen Alonso gegen Vettel.
Wer darf bei der WM 2018 pfeifen?
Redaktionssekretariat: Honey Thaljieh Projektmanagement: Bernd Fisa, Christian Schaub Übersetzung: Sportstranslations Limited www.sportstranslations.com Druck: Zofinger Tagblatt AG www.ztonline.ch Kontakt: feedback-theweekly@fifa.org
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Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2014) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.
G Marco
O Nicola
S Howard
Y Yuichi
Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: MANU Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly Inspiration und Umsetzung: cus
Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 13. August 2014, an die E-Mail-Adresse feedback-theweekly@fifa.org Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil. Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf T H E F I FA W E E K LY
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F R A G E N S I E T H E W E E K LY
UMFR AGE DER WOCHE
Welcher Klub gewinnt die französische Meisterschaft?
Seit wann wird im E uropapokal mit der Auswärtstor-Regel gespielt? Fabio Dürr, St. Gallen Die Auswärtstor-Regel wurde erstmals 1965 im Europapokal angewendet und ist heute international üblich. In F IFA- Wettbewerben gilt sie auch nach Verlängerungen. Dagegen können die nationalen Verbände in den heimischen (Pokal-) Spielen die Modalitäten selber bestimmen. So ist es in einigen Wettbewerben üblich, in Verlängerungen die Auswärtstor-Regel auszusetzen. Andere Wettbe werbe sehen diese Regel dagegen nur in der Verlängerung vor. (thr)
Die letzten beiden Meisterschaften gingen an Paris Saint-Germain. Für die neue Saison, sie startet am 8. August, hat sich der H auptstadt-Klub weiter verstärkt. Stimmen Sie ab unter www.fifa.com/newscentre
ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Welches Team gewinnt die U20-Frauen-WM?
42 % � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Deutschland 28 % � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � USA 21 % � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Andere 5 % � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Frankreich 4 % � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Nordkorea
Z AHLEN DER WOCHE
internationalen Fussball erklärte,
0
für Spanien bestritten. Beides sind
Sonntag erstmals seit sechs Jahren und elf Partien
Debreceni aus dem Rennen warf.
Rekordwerte für einen spanischen
ein Spiel im Emirates Cup. Nur ein einziges Mal
Gleichzeitig schaffte es auch Lille,
Feldspieler. Torhüter Iker Casillas hat
zuvor waren die Gunners bei diesem 2007 erstmals
nachdem Florent Balmont erstmals
noch mehr Länderspiele für die Roja
ausgetragenen Turnier in einer Partie ohne
sei 541 Tagen wieder traf und damit
bestritten (nämlich 151) und an einem
Torerfolg geblieben: bei der zweiten Auflage (0:1)
zum 3:1-Gesamtsieg gegen die
grossen Turnier mehr teilgenommen.
gegen Juventus Turin im Oktober 2008.
Grasshoppers Zürich beitrug.
Länderspiele und neun grosse Turniere hat Xavi, der am Dienstag seinen Rückzug aus dem
Minuten der Nachspielzeit waren bereits gespielt, als Sjarhej Krywez seinem Klub BATE Baryssau noch
einen Platz in der Playoff-Runde
Tore – mit diesem Misserfolg
der UEFA-Champions-Le-
beendete der FC Arsenal am
ague-Qualifikation bescherte und
imago (4), Franck Fife / Afp
133
4