The FIFA Weekly Ausgabe #32

NR. 32/2015, 14. AUGUST 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

Wie der Fussball zum Fussball wurde

MIT GANZER KRAFT

VR CHINA VIERKAMPF AN DER LIGASPITZE SEPP BLATTER DIE EINHEIMISCHEN SPIELER SCHÜTZEN SONS OF BEN EIN US-FANCLUB ALS WEGBEREITER

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

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“Lust, Freude und harte Arbeit” Die spanische Frauen-Nationalmannschaft hat nach 27 Jahren unter Ignacio Quereda einen neuen Trainer. Jorge Vilda nimmt im Interview Stellung zu seiner neuen Aufgabe.

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S epp Blatter Der FIFA-Präsident spricht über die Ausländer­ regelung und verdeutlicht: “Es sollten in jedem Ligaspiel zu Beginn mindestens sechs Akteure pro Team auf dem Platz stehen, die auch für die Nationalmannschaft des Heimverbandes qualifiziert sind.”

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Isabell Herlovsen Die norwegische Topstürmerin erzählt vom Einfluss ihres Vaters, des ehemaligen ­Bundes­ligaprofis Kai Erik Herlovsen, auf ihre ­Fussballkarriere.

Mit ganzer Kraft Schüler des Eton College beim Wall Game in der Nähe von Windsor, Berkshire, England.

Christopher Furlong / Getty Images

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

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Sons of Ben Die Philadelphia Union verdankt ihr Bestehen dem Traum einer Gruppe von Fussballfans.

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Copa Libertadores River Plate meldet sich mit dem Titel zurück an der Spitze des südamerikanischen Fussballs.

(Im Bild: Javier Saviola)

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile 2

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U17-Weltmeisterschaft 17. Oktober – 8. November 2015, Chile

Amilcar Orfali / LatinContent / Getty Images, Bill Streicher / Icon SMI / Corbis

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Reise in die Vergangenheit Der Pfiff ertönt, das Spiel beginnt. An den englischen Internaten von Eton, Winchester und Harrow wird eine Form von Fussball gespielt, die so gar nichts mit den heutigen Regeln gemein hat. Trotzdem hält man mit Stolz und Freude an der Tradition fest. ­Hanspeter Kuenzler über die urigen Spiele.

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Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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VR China Felipe Scolari (im Bild) soll Guangzhou Evergrande zur Titelverteidigung führen. Doch die Konkurrenz schläft nicht.

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FIFA, China Foto Press / imago

“Live your Goals” Die Kampagne gehört zu den wichtigsten Initiativen der FIFA im Frauenfussball.

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Š 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

# B E T H E D I F F E R E N C E

UNCOVERED

Hart und wild E

Mario Wagner / 2Agenten

s braucht seine Zeit, bis etwas zu sich kommt. Im Fussball ist das nicht ­a nders. Wie viele Tritte, Tacklings und Treffer nötig waren, um den Fussball von seiner urwüchsigen Form im England des 19. Jahrhunderts in seine ­heutige, weltweit nach einheitlichen Regeln praktizierte Form zu überführen, kann nicht mehr eruiert werden.

Einige frühe Ausprägungen dieses Spiels aller Spiele aber lassen sich noch heute unterscheiden – ihnen wird auch in der Gegenwart gefrönt. Damit sind nicht nur all jene Varianten des Fussballs gemeint, bei denen der Ball mit der Hand geführt werden darf, etwa American oder Gaelic Football, um nur zwei auch medial erfolgreiche Beispiele zu nennen.

Nein, auch Field Game oder Wall Game haben den Sprung in das 21. Jahrhundert geschafft. Hanspeter Künzler schreibt aus England (ab Seite 6) über diese wilden, stark kampfbetonten Varianten des frühen Fussballs, die an den Internaten von Eton, Winchester und Harrow im kleinsten Rahmen ­weitergelebt werden. Å Perikles Monioudis

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Wall Game In Eton wird das alte Spiel mit der Mauer 端ber 120 Meter und zwei Toren (eine T端r und ein Baum) noch praktiziert.

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JETZT WIRD ES ENG Eddie Keogh / Reuters

Wie wurde der Fussball zum Fussball? An den Internaten von Eton, Winchester und Harrow wird die Frühzeit noch heute gelebt, schreibt aus England Hanspeter Kuenzler.

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Getty Images (2), Charles Humphries (2)

Das Field Game Intensives Gedränge gehört zu diesem urigen Spiel – das war schon in Eton 1924 (r.o.) und 1953 (l.u.) so.

Das Internat in Winchester trägt seine Version des Fussballspiels heute in gestreiften Jerseys aus (farbige Fotos).

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ton, eine halbe Autostunde ausserhalb von London gelegen: Es riecht förmlich nach Jahrhunderte alter Tradition. Rundum stehen gotische Gebäude mit dunklen Türmen, schweren Toren und kleinen Fenstern. Plötzlich – eine Glocke bimmelt immer noch am Mittag – stürzen aus allen Türen und Toren junge Männer.

Lunchtime! Die dahinrasenden Teenager tragen kurze schwarze Fräcke und weisse Hemden mit gestärktem Kragen und kleiner weisser Fliege. Im krassen Gegensatz zur feinen Montur stellen viele der Schüler einen zerzausten, an die frühen Pink Floyd erinnernden Haarschnitt zur Schau.

Dass sie sportlicher Ertüchtigung zugetan sein könnten, erscheint eher unwahrscheinlich. Und doch: Eton, die exklusive englische Privatschule, ist eine Wiege des Weltballsports. Ja, die Old Boys von Eton, ein Team aus ehemaligen Schülern, bezwangen 1882 die Blackburn Rovers im englischen Fussball-Cup-Final.

Schreien im Pulk Und tatsächlich: Ein paar Stunden später zeigen die jungen Boys von heute ihren Elan. In eigenartig altmodisch geschnittenen Shorts und Shirts und gestreiften Socken traben sie im Pulk schreiend einem Ball nach. Auf den ersten Blick scheint es, man habe es mit einem anarchistisch angehauchten aber konventionellen Fussball­ spiel zu tun. Bei genauerem Hinschauen jedoch wird klar: Hier herrschen andere Regeln als im Old Trafford oder an der Stamford Bridge. Hier wird das Field Game praktiziert. Zwei aus je zehn Boys bestehende Teams versuchen dabei, den Ball mit Tritten ins gegnerische Tor oder über die Linie am anderen Spielfeldende zu bugsieren.

Pässe sind ebenso wenig erlaubt wie eine Ball­ berührung mit den Händen. Dann und wann werfen sich die Spieler in einen “Scrum”, in ein Gedränge, wie man es vom Rugby kennt.

Von aussen wirken die Regeln kompliziert.

In der Praxis aber seien sie ganz einfach zu erlernen, behauptet Angus Graham-Campbell, der Englischlehrer und John-Keats-Experte, der seit vielen Jahren auch für die diversen schulinternen Field-Game-Wettbewerbe verantwortlich ist. Schulintern darum, weil dieses Spiel nirgends sonst gepflegt wird. Keineswegs aber will Graham-Campbell gelten lassen, dass T H E F I FA W E E K LY

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Welche Härte?

Ein Weichei will keiner sein. Das war schon vor mehr als 150 Jahren so.

Damals tobte in England der Disput, wie brutal der Fussball eigentlich sein darf.

Hacking und Fussball J.C . T hr ing von der Uppingham School, der bereit s ein Jahr zuvor ver sucht hat te, einheitliche Regeln zu schaf fen, hat te argumen tier t, die dem Fus sball innewohnende Grobheit spreche das Spiel von jeglichem Vor wur f der möglichen Ver weichlichung frei. Doch er hielt vor sät zliche Tr it te gegen das Schienbein f ür “weder fair noch männlich” und zöger te nicht, sie als “unenglisch und ungesittet ” zu geis seln.

Bei dem Tref f en von 1863 ver trat F W C ampbell vom Blac k heath C lub jedoch vehement den Standpunk t, Hack ing gehöre untrennbar zum wahren Fus sballspiel dazu und diejenigen, die sic h dagegen aus spr äc hen, s eien nic ht s weiter als ein Hauf en Weic hlinge, die

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ihre P f eif en, ihren Grog und ihren Sc hnap s mehr genö s sen als das männlic he Fus sballspiel. Er we t ter te: “ Wenn Ihr das Hac k ing ab sc haf f t, sc haf f t Ihr damit auc h die C our age und den S c hneid im S p i e l ab. D ann käm e i c h ni c h t umhin, z ahlr e i c h e Fr an z o s e n ­h er zubr ingen, die euc h nac h nur einer Wo c he Tr aining s c hlagen würden.” (Die meis ten A ngehör igen der damaligen br itischen Ober sc hic ht sahen in den Franzo sen sexuell verdäc htige Sc hwäc hlinge.)

Bei der Sit zung ver lor C ampb ell aller dings die ent spr e c hende ­A b s timmung, sodas s Hac k ing und das Tragen de s Balle s ver boten w ur den. Dar auf hin ver lie s s Blac k he a th die FA und Rugby ent w i c kelte sic h zu einer eigens tändigen Spor tar t, die sic h sc hon bald ihr e e i g e n e n In s t i t u t i o n e n s c hu f. Par a d oxe r w e i s e w ur d e d a s ­H ac k ing allerdings später auc h im Rugby ver boten. Die Gr undidee der Männlichkeit be s tand inde s in beiden Var ianten de s Spiels wei ter. Die se wur de beispielsweise 1901 von einem gew is sen E . A .C .

T homson f or mulier t . In der Z eit sc hr if t “ T he Boys’ C hampion Stor y Paper ”, einer von zahlr eic hen imper ialis tisc hen, militar is tisc hen, spor tor ientier ten Publikationen f ür Jungen, f ühr te er aus: “E s gibt keinen männlic her en Spor t als den Fus sball. Er is t be sonder s und t y pisc h br itisc h und er f or der t Sc hneid, Kaltblütigkeit und Dur c h haltever mögen. Die Wür ze der ­G ef ahr spr ic ht sof or t jeden br iti sc hen Jungen an, der kein Mut ter söhnc hen is t . Er liebt das Spiel um de s Sp or t s w illen und blüht dar in auf. F ör der lic he s Tr aining br ingt einen ge sunden Geis t in einem ­g e sunden Kör per her vor. A lle ver weichlichenden A spek te werden dabei ausgemer z t . Er glänz t im Gewühl eine s har t umkämpf ten Spiels, nimmt k leine Ver le t zungen über haupt nicht zur Kenntnis und genie s s t energische Zweikämpf e, bei denen er Gleic he s mit Gleic hem ver gilt .”

Der Einfluss von Lord Ar thur Kinnaird Auc h heute be s teht die ser Geis t insbe sonder e in den unter en eng lisc hen L igen und im A mateur bereic h weiter. Niemand ver kör per te ihn be s ser als der kompr omis slo se L or d A r thur K innair d, der wohl al s einf lu s sr eic h s t e r Spie l e r d e r e r s t e n 5 0 Jahr e d e r Fu s sb all ­ ge sc hic hte gelten dar f. Er spielte in insge samt neun FA - C up - End spielen f ür die Old E tonians und die Wanderer s und galt als be s ter Spieler seiner Z eit . Später wurde er Präsident der FA und blieb e s f ür 33 Jahr e. K innair d ver s tar b im Jahr e 1923, als das his tor isc he Wembley - Stadion eröf f net wurde. Er zählte zu den reic hs ten B ­ r iten seiner Z eit und war zudem ein s treitbarer Ver f ec hter de s spor tlic h ge s tählten C hr is tentums. So unter s tüt z te er beispielsweise Kam pagnen, um die “obs zönen und unzüchtigen” Romane f ranzösischer Autor en w ie Émile Z ola und Gu y de Maupas sant zu ver bie ten.

Doc h sein wohl grö s s te s Ver mäc htnis war seine kompromis slo se Spielweise auf dem Fus sb allf eld, wo er we gen seiner üb er mäs si gen Bis sigkeit sow ie seine s langen r oten Bar te s unver we c hselb ar blieb. Er war im Kampf ganz sic her kein angenehmer Ge gner. In einer nic ht eindeu t ig b ele gb ar en Er zählung aus s einen Spieler ­ zeiten ver tr aut K innair ds Fr au einem Fr eund ihr e Bef ür c htung an, das s A r thur eine s Tage s mit einem gebr o c henen Bein nac h Hause kommt . “Fürc hten Sie das nic ht, Madam”, lautet die A nt wor t . “Das Bein w ir d b e s timmt nic ht sein eigene s sein.”

David Winner

imago

Nac h den heutigen Standar ds war en die ver sc hie denen Fus sb all v ar i an t e n, di e im f r üh e n 19. J ahr hun d e r t an d e n b r i t i s c h e n ­E lite - P r i vat sc hulen ge spielt w ur den, eine üb er aus w ilde A ngele genheit . Die Regeln waren z war von Sc hule zu Sc hule unter sc hied lic h, d o c h d a s Spie l die n t e üb e r all d a z u, die M ännlic hke i t z u ­f ör de r n und die Junge n f ür Führ ungsp o si t ione n im Ve r einig t e n Königr eic h vor zub er eiten bz w. sie f ür den Diens t in A r me e und M a r in e f i t z u m a c h e n . G r o s s e p hil o s o p hi s c h e Un t e r s c hi e d e ­z w is c he n d e n Vo r l äu f e r n d e s m o d e r ne n Fu s sb all s in E t o n und ­H ar r ow un d d e r an d e n S c hul e n d e r St a d t Ru gby g e s p ie l t e n ­V ar iant e, b ei de r die Spie le r mi t de m B all in de r Hand lau f e n ­d ur f ten, gab e s dab ei nic ht .

A ls sic h 1863 zahlr eic he b e geis ter te Jünger de s Spiels in L on don traf en, um “Regeln f ür das Fus sballspiel auf zus tellen” und die Fo otb all A s so c iation zu gr ünden, w ur de allgemein eine Einigung auf ein einheitlic he s Regelwer k er war tet, nac h dem man zukünf tig üb er all spielen w ür de. Stat tde s sen kam e s b ei dem Tr ef f en zu ei ne r bi t t e r e n Sp al tung, die zu de n z wei r i valisie r e nde n Spie le n “Rugby ” und “Soc c er ” f ühr te.

Der w ic htigs te Str eitpunk t war dab ei nic ht einmal de r Gebrauch der Hände, wie man v ielleic ht denken könn te. Nac h den er s ten S o c c er -­ Re g e ln dur f t e n di e S p i e l e r den Ball tat säc hlic h noc h mit d e n H än d e n f an g e n, all e r dings nicht damit laufen.

(D a s H an d s p ie l w ur d e e r s t dr ei Jahr e sp ä ter ver b oten.)

Die S c hlüs s elf r age war v iel m e hr, wa s e s ­b e d eu t e t , e in Mann zu sein. Und dar unter Lord Arthur Kinnaird (1847–1923) ver s tand man damals in er s ter Beinharter Fussballer und langjähriger FA-Präsident.

L inie die Bereit sc haf t, Sc hmer zen zu er tragen. Bei den hit zi gen D eb a t ten ging e s vor allem um das s o genannte “­ Hac k ing”, als o v­ or s ä t zlic he Tr it te ge gen das S c hienb ein de s G e gner s, das lau t den Rugby - Re ge ln er laub t war. B eide L ager ver t r a ten ihr e Über zeugung mit heis sblütiger v ik tor ianisc her Männlic hkeit .

Christopher Furlong, Getty Images (2) / Leo Mason / Corbis / Dukas / Bob Thomas / Getty Images

Kampfkultur will gelernt sein Beim Wall Game in Eton geht’s auf dem schmalen Spielfeld hart zur Sache, während die uniformierten Mitschüler das Spektakel von der Mauer aus mitverfolgen.

es in Eton bloss deswegen überlebt hat, damit sich das Internat von anderen Schulen abheben kann. “Klar ist man ein bisschen stolz darauf, ein Spiel zu pflegen, das niemand sonst kennt.

Das ist aber nicht der Grund, weswegen das Field Game überlebt hat. Der Grund ist schlicht der, dass es enorm Spass macht”, sagt er. “Jeder kann mitspielen, ein Hänfling ebenso wie ein Kleiderschrank.” Rundum werde alles immer professioneller. “Davon spürt man im Field Game nichts. Die Spieler erscheinen um halb drei, der Pfiff ertönt, das Spiel beginnt. Ganz ohne lange Trainings.”

Dem Spiel den Garaus machen Wahrscheinlich gäbe es auch ohne die britischen Internate heute eine globale Fussballkultur. Bestimmt aber würde deren Geschichte

ohne diese Schulen anders ausschauen. Die Inselbewohner sind seit je als spiel-, wett- und fussballverrückt bekannt. Vor 700 Jahren erwähnten die Chroniken zum ersten Mal ein Volksvergnügen, bei dem es darum ging, einen Ball über Feld, Wiesen und Strassen auf ein bestimmtes Ziel hin zu treiben. Dem damaligen Regenten Edward II. missfiel das chaotische Spektakel so sehr, dass er es unter Androhung einer Gefängnisstrafe verbieten liess. 1409 setzte Henry IV. auch noch dem populären Brauch, an Hochzeiten ein Spiel zwischen verheirateten und ledigen Männern durchzuführen, ein Ende.

In den folgenden Jahrhunderten erhoben diverse Regenten rund zwei Dutzend Edikte, die dem Spiel endlich den Garaus machen sollten. Ein Spiel, so meinte man, müsse dem Staat nützen.

Armbrustschiessen, Fechten, Boxen und die

Jagd fanden Gnade. Das Spiel mit dem Ball hingegen galt als barbarische und letzten Endes unchristliche und gefährliche Zusammenrottung von Untertanen, die nur allzu leicht in Aufruhr und Rebellion enden könnte.

Erst mit der industriellen Revolution änderte sich die Situation. Einerseits schrumpften die öffentlichen Freiräume, in denen ein Spiel hätte entstehen können. Andererseits waren die Menschen, die in den neuen Fabriken beschäftigt waren, von der Arbeit zu erschöpft für eine anstrengende Freizeitbeschäftigung. Ganz anders das Leben im Internat. Dank des blühenden Welthandels und der industriellen Revolution bildete sich eine Schicht von reichen Unternehmern, die wie der angestammte Landadel ihren Sprösslingen zu einer standesgemässen Bildung verhelfen ­wollten. So boomte die Internatskultur.

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Internat Harrow Eine gewisses Mass an Leidensfähigkeit müssen die Spieler mitbringen beim Field Game. Die Aufnahme auf Seite 12 stammt aus dem Jahr 1946.

Martin Parr / Magnum Photos

Schon 1519 sprach der Rektor des 1440 gegründeten Eton College von der Wichtigkeit, den Schülern ein ausgeglichenes Programm von geistiger und körperlicher Ertüchtigung zu bieten. Dazu gehörte das Ballspiel.

Erste Field-Game-Regeln 1815 Private Schulen verfügten über die Mittel, Felder zu kaufen – einzig für den Zweck des Sports. Als 1837 Königin Victoria an die Macht gelangte, hatte praktisch jede Schule eine der Beschaffenheit des Terrains angemessene, eigene Form von Fussball entwickelt. Erst in der viktorianischen Ära kam der Wunsch auf, Turniere zwischen den Schulen durchzuführen.

Dies war aber ­u nmöglich, solange jede Schule ihre eigenen Regeln hatte. Eton leistete wiederum Pionierarbeit: 1815 wurden die Regeln des Field Game erstmals niedergeschrieben.

30 Jahre später griffen auch die Schüler von Rugby zu Papier und Tinte.

Von dem Moment an existierten zwei grundsätzlich verschiedene Formen von Fussball: eine, bei der das Spielgerät mit den Händen gespielt werden durfte und eine zweite, bei der das untersagt war. Die Anhänger der zweiten Form taten sich 1863 zur Football Association zusammen – der Ausdruck “Soccer” übrigens ist eine Verballhornung von “Association”. Im Komitee dominierten Ex-Schüler von Charterhouse und Westminster: An diesen urbanen Schulen waren die Platzverhältnisse knapp. Entsprechend wurden die Regeln so gestaltet, dass sich ein schnelles und attraktives Passspiel entwickeln konnte.

Aus diesen wurden auch die ersten Regeln der englischen Football Association abgeleitet. Eton und das Eton-Field-Game hatten das Nachsehen.

Sei es aus Stolz, sei es aus Traditionsbewusstsein oder sei es aus Spass – drei Schulen halten weiterhin tapfer an Regeln fest, die aus der Vorzeit stammen: Eton, Harrow und Winchester. In Harrow musste man das Spiel dem lehmigen und unebenen Boden anpassen. Das Resultat ist eine Mischform, die mit einem schweren, zylinderförmigen Ball gespielt wird und bei der unter bestimmten Umständen auch die Hände verwendet werden dürfen.

“Unsere Schüler betreiben den Sport mit echter ­­ Begeisterung und nicht alleine wegen der Tradition.”

Dichter und Mathematiker Nicholas MacKinnon

Schmale Rechtecke als Felder Eigenartiger ist Winchester College Football (WCF). Eine Mannschaft besteht hier aus sechs, zehn oder fünfzehn Spielern. Man spielt auf einem schmalen Rechteck von 80 mal 15 Metern, das auf beiden Seiten von Netzen gesäumt wird.

Ziel ist es, den Ball über die Linie am gegnerischen Spielfeldende zu treiben. Ein Spieler darf dabei den Ball jeweils nur einmal berühren.

Der Sport geniesst an der Schule den gleichen Status wie Cricket und Soccer. Zuständig ist der Dichter und Mathematiker Nicholas MacKinnon. “Unsere Schüler betreiben den ­ Sport mit echter Begeisterung und nicht allein wegen der Tradition”, sagt er. Nur die Tatsache, dass man dafür eine spezielle Ausrüstung braucht, habe eine weite Verbreitung verhindert. “Vor allem ist es ein Spiel, bei dem alle

Schüler mitmachen können und das nicht durch Professionalismus verändert werden kann.”

In Eton hat nicht nur das Field Game überlebt, sondern auch das Wall Game. Seine Ursprünge liegen im Dunkeln, aber Angus Graham-Campbell hat eine Theorie entwickelt. Nur die guten Sportler hätten einst das Field Game betreiben dürfen, aber auch die schlechten hätten lieber spielen wollen, als untätig herumzuhocken, denkt er. So hätten diese wohl angefangen, neben dem Spielfeld Bälle zu kicken.

Zwischen dem Field-Game-Spielfeldrand und einer Mauer, die sich über dessen ganze Länge erstreckt, ist nur ein Rasenstreifen von etwa zwölf Metern Breite. Darauf tummeln sich zwei Teams mit je zehn Spielern. Am einen Ende des 120 Meter langen Feldes befindet sich ein Baum, am anderen eine Tür – das sind die Tore.

Weil das Feld so schmal ist, sind Dribblings im Wall Game fast unmöglich. Der Ball wird bewegt, indem man sich darauf kniet und ihn robbend vorwärts drückt. Hie und da löst er sich aus dem Knäuel, dann wird er so weit wie möglich Richtung Tor geworfen. Neben wühlenden Armen und Beinen geschieht selten etwas. Tore fallen jedes Jahr nur eines oder zwei.

“Es ist durchaus möglich”, seufzt der Lehrer, “dass unser Wall Game der langweiligste Zuschauersport auf der ganzen Welt ist.” Å

P r emier- L e ague - A uf t ak t G elingt dem C helse a F C in die ser S aison der er neu te Dur c hmar sc h zur Meis ter sc haf t?

Die Ver f olger Manc he s ter C it y, Manc he s ter United und der L iver pool F C r üs te ten in der Sommer pause k räf tig auf, der A r senal F C hat dar über hinaus seine Mannsc haf t mit der Ver pf lichtung von Tor hüter Petr C ech um ein scheinbar f ehlende s Puz zleteil ergänz t .

Am ersten Spieltag konnte von den T itelanwär tern aber nur Manchester Cit y über zeugen. Mit einem 3:0 gegen West Brom stürmte das Team an die Tabellenspit ze. Manchester ­U nited und die Reds er zielten Arbeitssiege gegen Tot tenham und Stoke Cit y, während sich T itelver teidiger Chelsea zu einem 2:2 gegen Swansea mühte. Die Gunners blieben dagegen weit hinter den Er war tungen zurück und legten einen klassischen Fehlstar t hin. Das Team von Arsène Wenger zeigte beim Heimspiel gegen West Ham United Ner ven und verlor die Par tie 0:2. bra

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BLICK IN DIE LIGEN

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Frankreich: Ligue 1

El Loco schreckt Ma rseil le Sarah Steiner ist Redakteurin bei The FIFA Weekly.

Eine einzige Runde ist gespielt in der französischen Ligue 1. Und schon brennt der Baum in Marseille lichterloh. Nur ­wenige Minuten nach dem Saisonauftaktspiel, das OM gegen Caen 0:1 verlor, trat der argentinische Coach Marcelo Bielsa zurück.

Mit den Worten, “ich habe meine Arbeit getan, ich kehre in mein Land zurück”, verabschiedete sich der 60-Jährige an der Pressekonferenz. Zurück blieben über­ raschte Journalisten, konsternierte Fans und eine entsetzte Klubführung.

Dabei war es doch die grosse Liebe gewesen – Bielsa und OM. Der frühere Nationalcoach von Argentinien und Chile brachte das Feuer zurück ins Vélodrome. Das Team reihte zum letztjährigen Saisonbeginn acht

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Siege hintereinander und stand nach zehn Runden überlegen auf Platz eins. Der Erzrivale PSG folgte mit sieben Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang. Bielsa verpasste seinem Team einen von immenser Laufbereitschaft und Pressing getragenen Tempofussball. Man träumte wieder vom Titel in Marseille. Doch es kam ­a nders. Am Schluss der Saison verpasste der Klub mit dem 4. Platz auch noch die ­C hampions League. El Loco – der Verrückte, wie Bielsa genannt wird – blieb trotzdem Trainer. Nicht für lange, wie sich jetzt herausstellte.

Marseille ist perplex. Präsident Vincent Labrune sagt: “Der Rücktritt ist für uns ein Hammer. Ich bin – wie alle Fans – wie ­gelähmt nach diesem Schock, der uns in einer schwierigen Situation zurücklässt.”

Bielsa jedoch will davon nichts wissen. Als Grund für den Rücktritt nannte er Ärger über seine Vertragsverlängerung: “Ich bin frustriert und kann die instabile Situation in diesem Klub nicht mehr akzeptieren.”

Was passiert also jetzt mit OM? Was wird aus Spielern wie Rekik, Manquillo, Ocampos,

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Sarr und N’Koudou, die Bielsa ins Team geholt hat und die in Marseille auch wegen ihm unterschrieben haben? Wie reagieren die Fans auf den Verlust ihres neuen Helden?

Und vor allem: Wer soll Bielsas Nachfolger an der Seitenlinie werden?

Das Namenskarussell dreht sich. Eric Gerets, Michael Laudrup, Guus Hiddink, Walter Mazzarri, Zinédine Zidane, Jürgen Klopp etc. Die Liste ist lang. Der Wunschkandidat der Fans ist gemäss einer Umfrage von “L’Équipe”, der grössten französischen Sportzeitung, Klopp, der ehemalige Coach des BVB. Sein Berater lässt jedoch ausrichten: “Es stimmt. Marseille hat grosses Interesse bekundet, aber für Jürgen ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen, um wieder einzusteigen.”

Turbulente Zeiten also im Süden, alles beim Alten hingegen im Norden. PSG-Neuzugang Ángel Di María, der für über 60 Millionen von Manchester United kam, sah von der Tribüne aus, wie der amtierende Meister in Lille 1:0 gewann. Und auch Monaco startete mit einem 2:1-Sieg über Nice wunschgemäss in die Saison. Å

Stuhl geräumt Marcelo Bielsa hat sein Traineramt bei OM nach nur einem Spiel niedergelegt.

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AFP / Bertrand Langlois

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VR China: Super League

Endspu r t im T ite l k a m p f Annette Braun ist Redakteurin bei The FIFA Weekly.

China und grosse Sportveran­ staltungen? Das funktioniert.

Peking richtete 2008 die Olympischen Sommerspiele aus, 2022 wird die Hauptstadt Gastgeberin der Olympischen Winterspiele sein. China und grosse Fussball­ events? Das funktioniert ebenfalls. 1991 fand dort die erste Weltmeisterschaft der Frauen statt, 2007 machte das Turnier ein zweites Mal halt im Land.

Die Chinesen begeistern sich für das Spiel mit dem runden Leder. So verwundert es nicht, dass die höchste spanische Liga erst kürzlich einen Deal abschloss, durch den die Spiele der Primera División in 300 chinesischen Städten zu sehen sein werden. China stellt einen wachsenden Fussballmarkt dar, der nicht nur mit der Ausstrahlung ausländischer Partien und dem Besuch namhafter Klubs aus Europa bedient wird, sondern auch mit einer eigenen, spannenden Meisterschaft.

In der laufenden Super-League-Saison wurden bereits 22 Spieltage absolviert, und es wartet nun das letzte entscheidende Drittel auf die Teams. An der Tabellenspitze kristallisiert sich ein Zwei- bzw. ein Vierkampf um den Titel heraus. Guangzhou Evergrande und Shanghai SIPG stehen an der Spitze, gefolgt von Beijing Guo’an und Shandong Luneng.

Die vier Teams liegen nur wenige Punkte auseinander und haben sich einen Vorsprung vor den restlichen Vereinen erkämpft.

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Blickt man auf die vergangenen Jahre, dann kann der Sieger der Meisterschaft eigentlich nur Guangzhou Evergrande heissen. Viermal in Folge sicherte sich die Mannschaft den 1. Platz. Der Verein inves­ tiert grosse Summen in Trainer und Spieler, zeichnet sich durch eine unglaubliche Dominanz aus und ist damit der Massstab im chinesischen Fussball.

Und irgendwie ist diese Erfolgsgeschichte auch mit Italien verknüpft. 2012 übernahm Marcello Lippi, Weltmeistertrainer von 2006, das Amt des Cheftrainers. Guangzhou konnte unter seiner Führung nicht nur

Guangzhou-Neuzugang Beim 1:0-Sieg gegen Hangzhou Greentown feiert der Brasilianer Robinho (m.) sein Debüt.

dreimal die Meisterschaft gewinnen, sondern 2013 auch die AFC-Champions-League. Als Lippi 2014 aufhörte, vertraute der Verein wieder einem Italiener – und wieder einem Weltmeister: Fabio Cannavaro. Sein Gast­ spiel in Guang­z hou dauerte aber nur sechs Monate. Trotz zwischenzeitlicher Tabellen­ führung und Einzug ins AFC-Champions-­ League-Viertelfinale wurde er in diesem Sommer durch Luiz Felipe Scolari ersetzt.

Der brasilianische Weltmeistertrainer von 2002 soll die Erfolgsgeschichte des Vereins um ein Kapitel erweitern.

Im Vorjahr schloss er die Saison mit Ever­ grandes Stadtrivalen Guangzhou R&F auf einem überraschenden 3. Platz ab und schaff­ te damit die Qualifikation für die AFC-Cham­ pions-League. Das ist dem Klub zuvor noch nie gelungen. Ob es nun mit Shanghai für eine Wachablösung an der Spitze reicht? Im Moment liegt der Verein auf dem zweiten Platz. Auch eine 0:3-Niederlage im Testspiel gegen Atlético Madrid ändert nichts an der Zielsetzung des Klubs, der erst vor zehn Jahren gegründet wurde: Titel Nummer eins in der Super League.

Behilflich sind ihm dabei einige Landsleute.

Paulinho, Ricardo Goulart und der zwei­ fache Torschützenkönig Elkeson sind beim Klub aktiv und verbreiten südame­ rikanische Spielfreude. Anfang Juli gab es einen 7:0-Kantersieg gegen Chongqing Lifan. Im Juli wurde ausserdem Robinho verpflichtet, der die Mannschaft für ein halbes Jahr unterstützen soll. Ein Selbst­ läufer wird die Titelverteidigung aber dennoch nicht.

Scolari und Eriksson – Die beiden Trainer­ füchse standen sich in der Vergangenheit schon mehrmals gegenüber. In Erinnerung bleiben das EM-Viertelfinale 2004 sowie die Viertelfinal-Begegnung bei der WM 2006.

Scolaris Portugiesen besiegten Erikssons Engländer jeweils im Elfmeterschiessen (8:7 und 3:1). Ein Elfmeterschiessen wird es am 12. September nicht geben, wenn Shang­ hai Evergrande empfängt. Aber auf die beiden Titelaspiranten wartet eine mögliche Vor­entscheidung im Meisterschaftskampf und wahrscheinlich eine enge Partie – das Spiel in der Hinrunde endete 1:1. Å

Shanghai SIPG vertraut mit Sven-Göran Eriksson ebenfalls einem erfahrenen Coach.

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FOOTBALL FOR HOPE

Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten.

Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.

C O PA - LIB E R TA D O RE S - S IEG E R RI V E R PL AT E

Wie Phönix aus der Asche Zum dritten Mal gewinnt River Plate die Copa Libertadores und meldet sich nach Jahren des Zweifelns eindrucksvoll zurück.

AFP / Juan Mabromata

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Am Ziel Gabriel Mercado (l.) und Gonzalo Martinez freuen sich über die Copa-Libertadores-Trophäe.

rst herrschte blankes Entsetzen auf den Rängen des El Monumental, dann schlug die Enttäuschung in Wut um. Während die Spieler noch auf dem Platz bittere Trä­ nen vergossen, begannen in den Strassen von Buenos Aires bereits wüste Randale.

Wir schreiben den 26. Juni 2011, wir schreiben den schwärzesten Tag in River Plates Klub­ historie. Nach über 80 Jahren in der 1. Liga stieg der Traditionsverein in die Nacional B ab.

Es ist ein Datum, das sich bei den Fans einge­ brannt hat. Tief und unauslöschlich.

Die Geschichte von River Plate begann am 25. Mai 1901, als der Klub in La Boca gegrün­ det wurde. Und damit in genau jenem Stadt­ teil, wo auch sein grösster Rivale – die Boca Juniors – seine Wurzeln hat. Der Spitzname des Klubs lautet seit den 1930er-Jahren Los Millonarios (die Millionäre). River Plate ver­ pflichtete zu jener Zeit Spieler wie Bernabé Ferreyra und Carlos Peucelle für vergleichs­ weise hohe Summen und löste sich immer weiter von seinem Ursprung – den ärmlichen Verhältnissen in La Boca.

Fulminantes Comeback Auch vom 5. August 2015 werden sich die An­ hänger noch lange erzählen. Es ist der Tag, als sich River Plate an der Spitze des südamerika­ nischen Fussballs zurückgemeldet hat. Vier Jahre nach dem Abstieg gewann die Mann­ schaft mit dem roten Balken auf dem Trikot die Copa Libertadores gegen das mexikanische Gastteam aus Tigres (0:0, 3:0) und krönte sich zum dritten Mal nach 1986 und 1996 zum Sieger des Champions-League-Pendants.

Es ist ein Triumph, an dem Klubikone Marcelo Gallardo grossen Anteil hat. 262 Liga­ spiele hat er als Aktiver für River Plate absol­ viert und 2014 das Amt des Coaches von Ramón Díaz übernommen. Beide Trainer ­haben den Rekordmeister wieder nach oben geführt. Beide Trainer sorgten für ein hollywood­reifes Happy End.

Eine Stadt, zwei grosse Rivalen Während die Boca Juniors bis heute im ­Hafenviertel zu Hause sind, siedelte River Plate 1938 ins wohlhabendere Núñez um. Was dann folgte, ist eine Rivalität, die weltweit ihresglei­ chen sucht. Die Duelle entwickelten sich zu Superclásicos, die die Nation bis heute spalten.

Die englische Zeitschrift “The Observer” wähl­ te das Derby in der Liste der “Sportereignisse, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt” gar auf Platz 1.

Auf dem Weg zum dritten Copa-Libertado­ res-Titel traf River Plate auch auf den Erzriva­ len. Bei der Achtelfinalbegegnung kochten die Emotionen über: Das Rückspiel bei den Boca Juniors musste zur Halbzeit abgebrochen wer­ den, weil Fans der Heimmannschaft die gegne­ rischen Spieler mit chemischen Substanzen besprühten. Auch das ist ein Gesicht dieses

Derbys, das mit der Rückkehr River Plates zu alter Stärke neue Brisanz erfährt.

Im Jahr 2012 gelang dem Verein aus Núñez der direkte Wiederaufstieg, 2014 konnte sich das Team bereits den 36. Meistertitel sichern, bevor man im Dezember des gleichen Jahres in der Copa Sudamericana triumphierte. Früher waren es Spieler wie Alfredo Di Stéfano oder Hernán Crespo, die für Furore sorgten, heute schreiben Akteure wie Javier Saviola oder ­Fernando Cavenaghi die Geschichte des Tradi­ tionsklubs fort. Trainer Gallardo kündigte an: “Wir wollen mehr.” Å Annette Braun

FIFA KLUB-WM 2015 Mi t dem Ein zug ins C op a - L ib er tador e s -­ F inale ha t sic h R i ver P la te f ür die FIFA K lub - We l t m e i s t e r s c h a f t 2015 ™ qu ali f i zier t . Vom 10. bis am 20. De zember tref f e n sic h in die s e m Rahm e n die b e s t e n K lub s der jeweiligen Konf öderationen in Jap an, um ihr e n We l t meis t e r zu kür e n.

Ne b e n R i ve r P l a t e h ab e n bis je t z t d e r F C B ar c e l o n a, C lub A m é r i c a un d d e r Auc k land C it y F C das T ic ke t gelö s t .

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Name Jorge Vilda Geburtsdatum, Geburtsort 7. Juli 1981, Spanien Stationen als Spieler FC Barcelona (Nachwuchs) Real Madrid (Nachwuchs) Stationen als Coach

Jean Paul Thomas / Icon Sport

2010–2014 U17 Spanien (Frauen) 2014–2015 U19 Spanien (Frauen) seit 2015 A-Nationalteam Spanien (Frauen)

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DAS INTERVIEW

“Lust, Freude und harte Arbeit” Die spanische Frauen-Nationalmannschaft hat einen neuen Trainer.

Nach 27 Jahren im Amt hat Ignacio Quereda seinen Rücktritt erklärt.

Sein Nachfolger ist der bisherige Trainer der U19-Auswahl: Jorge Vilda.

Der Moment der Ablösung ist gekommen.

Was wird Jorge Vilda der spanischen ­A -Nationalmannschaft der Frauen Neues bringen?

Jorge Vilda: Vor allem Lust, Freude und harte Arbeit. Das Ziel ist die Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 in den Nieder­ landen. Wir werden versuchen, die Arbeits­ weise in den Nachwuchskategorien auf die A-Mannschaft zu übertragen. Wir werden den gleichen Stil beibehalten, doch ich werde meine eigenen Facetten und Konzepte einbringen.

Was zeichnet Ihre sportliche Handschrift aus?

Im spanischen Verband halten wir an einer ähnlichen Spielphilosophie in allen Alterskategorien fest, um die personellen Wechsel zu erleichtern. Dennoch setzt jeder Trainer konzeptuell andere Schwerpunkte.

Bei der Neuausrichtung der A-Nationalmann­ schaft werden wir sicher einige Änderungen vornehmen, doch wir sind noch in der ­Planungsphase. Es ist zu früh, um etwas Konkreteres zu sagen.

Welche Ziele haben Sie sich bis zu Ihrem Debüt gesetzt?

Wir haben im September FIFA-Termine, und ich beabsichtige, während dieser Tage ein Trainingslager abzuhalten, um intensiv zu arbeiten. Dort müssen wir die Arbeits­ grundlagen für die Partie gegen Finnland im Oktober legen.

Was hat Ihnen Ihr Vorgänger gesagt?

Er hat mir Glück gewünscht und steht mir zur Verfügung, wenn ich etwas brauchen sollte.

Das Debüt der Roja bei der FIFA Frauen-­ Weltmeisterschaft verlief relativ enttäuschend und endete mit dem Ausscheiden nach der Gruppenphase. Dies führte zu Spannungen zwischen den Spielerinnen und dem Trainer.

Die Frauen verlangten einen Richtungs­ wechsel. Erhöht dies den Druck und die Erwartungen an Sie?

Ich setze mich selbst viel mehr unter Druck, als dies von aussen geschehen kann.

Das ist der schlimmste Druck, ich weiss, aber so funktioniere ich, das kann ich nicht ändern. Gleichzeitig denke ich, dass dies eine Art “schützende Aura” erzeugt und mich dadurch der Druck von aussen nicht ­beeinträchtigt.

Befürchten Sie, dass diese Situation, die die jungen Frauen durchmachen mussten, Spuren hinterlassen hat?

Nicht im Geringsten. Sie sind professio­ nell, und ich bin sicher, dass genug Zeit vergangen sein wird, um negative Emotionen zu verarbeiten, wenn wir mit dem Training beginnen. Ich bin überzeugt, dass sie in bester Verfassung sein werden, um einen neuen Zyklus zu beginnen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie werden ihre ganze Energie dafür aufwenden, ihre Zukunft zu verbessern.

Haben Sie schon mit den Spielerinnen ­gesprochen?

Ja, sie haben mich grossartig unterstützt, und sie sind enorm motiviert, hart zu trainie­ ren, um in bester Verfassung spielen zu können.

Welche der Botschaften, die Sie in diesen Tagen erhalten haben, hat Ihnen am meisten bedeutet?

Nun, als es öffentlich wurde, rief ich meinen Vater an, bevor ich mich um die empfangenen Nachrichten kümmerte.

Er war und bleibt mein Lehrer, dem ich alles verdanke, was ich in menschlicher und fussballerischer Hinsicht bin. Er hat sich sehr über meinen Anruf gefreut.

Was ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür, dass der jüngste Erfolg im Nachwuchsbereich in der A-Nationalmannschaft keine Fort­ setzung gefunden hat?

Zum einen gibt es einen grossen Leis­ tungsunterschied zu den Spitzennationen, der in der A-Nationalmannschaft noch grösser ist.

Eine stärkere Liga zu haben, wäre ein grosser Schritt nach vorne. Daran wird gearbeitet. Es ist für uns von grossem Vorteil, dass einige Spielerinnen ins Ausland und in die besten Ligen Europas gehen. Das wird sich bemerk­ bar machen. Dann müssen wir Geduld haben und einige Zeit warten, damit diese jungen Spielerinnen, die in den Jugendkategorien die WM-Endrunden erreicht haben, ihre ­Entwicklung fortsetzen und reifen können, um ein leistungsstärkeres Team mit mehr internationaler Erfahrung im Erwachsenen­ bereich zu formen.

Sie haben die WM von Spanien aus verfolgt.

Wie wurde sie dort erlebt?

Das Interesse war gross, was mich ­ berraschte. Ich wusste, dass die ü ­Frauen-Weltmeisterschaft verfolgt werden würde, aber eine so grosse Aufmerksamkeit hatte ich nicht erwartet. Viele Menschen, denen der Frauenfussball bisher fremd ­gewesen war, haben sich trotz des grossen Zeit­u nterschieds die Spiele angesehen.

Dieser Sport hielt Einzug in die Haushalte und Medien, und ich hoffe sehr, dass das Interesse anhält. Å Mit Jorge Vilda sprach Tamara Castro

Hat er Ihnen einen Rat gegeben?

Er ist kein Mensch, der Ratschläge gibt.

Wenn ich Fragen habe, steht er aber immer gerne für ein Gespräch zur Verfügung. Sein Weitblick und seine Unterstützung sind sehr hilfreich für mich.

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First Love Or t: Mogadischu, Somalia Datum: 24. M채rz 2015 Uhrzeit: 18.08 Uhr Fotog ra f: Ca rl de Souza

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GRASSROOTS

FIFA inspiring girls and boys to play football FIFA’s Grassroots programme is the core foundation of our development mission, aimed at encouraging girls and boys around the world to play and enjoy football without restrictions. Grassroots focuses on the enjoyment of the game through small-sided team games, and teaching basic football technique, exercise and fair play.

For more information visit FIFA.com

F I F A U 17 - F R A U E N - W E LT M E I S T E R S C H A F T

PRESIDENTIAL NOTE

Offizieller Spielplan für ­Jordanien 2016 vorgestellt

Schützt die Einheimischen

“E Freude pur Eine jordanische Fussballanhängerin im King Abdullah II. Stadium zu Amman.

Khalil Mazraawi / AFP

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ie FIFA und das Lokale Organisationskomitee (LOK) haben den offiziellen Spielplan für die FIFA U17-Frauen-Weltmeisterschaft Jordanien 2016 bekanntgegeben, der nach der Bestätigung durch das FIFA-Exekutivkomitee nun auf FIFA.com eingesehen werden kann. Während des 22-tägigen Turniers absolvieren die 16 Teams insgesamt 32 Spiele in 4 Stadien. Das Amman Internatio­ nal Stadium wird Schauplatz des Eröffnungsspiels am 30. Septem­ ber und des ­Endspiels am 21. Oktober.

Dabei wurde der Spielplan unter Berücksichtigung verschiedener Gesichtspunkte wie Stadien, Teams, Zuschauer, Marketingbelange, Medien, Ticketing und zeitlicher Koordination erarbeitet. Das LOK legte Wert darauf, dass die Nationalmannschaft des Gastgeberlandes an allen Spielorten, also Amman, Irbid und Zarqa antritt, damit die Fans in allen drei Gouvernements die Möglichkeit haben, Spiele zu besuchen und ihre Mannschaft zu unterstützen. Das LOK legte die Eröffnungszeremonie und das Eröffnungsspiel sowie die Abschluss­ zeremonie und das Endspiel auf Freitage, sodass Angehörige aller Altersgruppen dabei sein können.

Ausserdem ist der Spielplan derart gestaltet, dass das jordanische Publikum möglichst viele Partien mit verschiedenen Teams sehen kann. Daher wechseln die teilnehmenden Teams während der ­Gruppenphase von Spiel zu Spiel das Stadion und treten somit jeweils im International Stadium in Amman, im King Abdullah II. Stadium ebenfalls in Amman, im Al Hassan Stadium in Irbid sowie im Prinz Mohammed Stadium in Zarqa an. Bei der Gestaltung des Spielplans achtete das LOK auch darauf, dass eine möglichst umfassende ­Berichterstattung durch die Medien erfolgen kann.

“Wir wollen die Nationalmannschaft beim Eröffnungsspiel in Amman, beim zweiten Spiel in Irbid und beim dritten Spiel in Zarqa sehen. Dadurch haben möglichst viele Zuschauer die Chance, die Spiele vor Ort zu verfolgen und ihre Nationalmannschaft zu ­u nterstützen”, sagte der LOK-Vorsitzende Salah Sabra. Å tfw

hret heimisches Schaffen”. Was früher auch im Fussball eine grosse Bedeutung hatte, wird heute immer mehr mit Füssen ­getreten. Nimmt man die europäischen Topligen zum Massstab und konzentriert man sich dort auf die fünf Spitzenteams, wurden in England in der vergangenen Saison die gespielten Minuten zu 77,1 Prozent von ausländischen Akteuren absolviert. In Spanien ­waren es 57,1 Prozent, in Italien 54,8, in Deutschland 53,1 Prozent und in Frankreich 38,5 Prozent.

Parallel dazu nimmt der Einfluss der Spieler, die in ihrem Aus­ bildungsklub den Durchbruch schaffen (und dort weiterbeschäftigt werden), immer stärker ab. Von allen gespielten Minuten in den ­Spitzenligen wurden nur 14,3 Prozent von Spielern bestritten, die im entsprechenden Klub ausgebildet worden waren. Mit 19,3 Prozent liefert Frankreich den Spitzenwert, England (10,2 Prozent) steht am Schluss des Rankings.

Das bringt mich zurück zu einer Idee, die ich schon 1999 in die Runde geworfen hatte: die sogenannte 6+5-Regel. Es sollten in ­jedem Ligaspiel zu Beginn mindestens sechs Akteure pro Team auf dem Platz stehen, die auch für die Nationalmannschaft des Heim­ verbandes qualifiziert sind.

Leider stand dieser Modifikation das europäische Prinzip der Personenfreizügigkeit im Weg. Trotzdem wäre sie mit der Unter­ stützung der erweiterten Fussballgemeinde in Europa umsetzbar gewesen. Gerade in England wird sie noch immer heftig diskutiert.

Denn um die Nationalmannschaft auf höchstem Niveau wieder kon­ kurrenzfähig zu machen, ist ein gewisser “Artenschutz” für einhei­ misches Personal unabdingbar. Dies hat mittlerweile auch der russi­ sche Verband bemerkt. Seit dieser Saison müssen in der russischen Premier League pro Mannschaft immer fünf für Russland spiel­ berechtigte Akteure auf dem Feld stehen. So soll die Sbornaja im Hinblick auf die Heim-WM 2018 wieder auf Kurs gebracht werden.

Für mich ist dieses Szenario auch für Westeuropa noch offen.

Man könnte das Prinzip der Freizügigkeit beibehalten, denn auf dem Fussballfeld befinden sich nur elf Spieler, während die Kader bis zu 30 Akteure umfassen. Einen Vertrag zu haben, ist eine Sache, auf dem Platz zu stehen, eine andere. Mit ein wenig gutem Willen könn­ te man die Idee der Ausländerregulierung nochmals aufgreifen und seriös über deren Umsetzung nachdenken.

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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SONS OF BEN

Mustersöhne

Was in einer Bar in Philadelphia begann, ist zu einer Bewegung geworden, die eine ganze Stadt erfasst und zur Gründung eines Teams der Major League Soccer (MLS) geführt hat. Sarah Steiner erzählt die einzigartige Geschichte der Sons of Ben.

Heimat am Delaware River Seit 2010 spielt Philadelphia Union im PPL Park in Chester.

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SONS OF BEN

P

James Dimmock / AUGUST

hiladelphia ist eine geschichtsträchtige Stadt. Oft als Geburtsort der USA bezeichnet, ist sie der Entstehungsort der modernen ­Demokratie Amerikas. Hier tagte der erste Kontinentalkongress, hier wurden die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung der USA ausgearbeitet, bis Philadelphia schliesslich für kurze Zeit gar Hauptstadt des Landes wurde. Heute ist Philadelphia die fünft­ grösste Stadt der USA. Die Independence Hall und die Liberty Bell erinnern an die ruhmreiche Vergangenheit.

Am Ufer des Delaware River liegt der South Philadelphia Sports Complex. Ein Teil von ihm ist der Citizens Bank Park, Heimstätte des Baseballteams Philadelphia Phillies. Oder aber das Lincoln Financial Field, in dem die Philadelphia Eagles American Football spielen. Und natürlich das Wells Fargo Center, Heimstadion des NHL-Teams Philadel­ phia Flyers und des Basketballteams Philadelphia 76ers.

An den Big Four, den vier populärsten Sportarten in den USA, kommt kaum etwas vorbei. Und so scheint es dann auch nur logisch, dass sie die meisten Fans begeistern. Auch Bryan James. “Ich wuchs als Baseball- und American-Football-Fan auf”, erzählt er. “Aber mit einer Faszination für Fussball”. 1994 wurde durch die Weltmeisterschaft in den USA aus dieser Faszination Passion. Und auch wenn danach die landesweite Euphorie grösstenteils abflachte und der Fussball in Philadelphia zwischenzeitlich wieder ein wenig vergessen ging, war es um Bryan geschehen: “Es liess mich nicht mehr los.” Der Traum begann zu wachsen. Der Traum nach einem Fussballteam in seiner Stadt.

Doch Bryan brauchte Geduld. Bis jemand seine Begeisterung teilte, vergingen über zehn Jahre. Ende 2006 dann der Wendepunkt. Er fand Gleichgesinnte. Und endlich hatte er Leute um sich, die derselben Über­ zeugung waren wie er: Philadelphia braucht ein Franchise. “Es gibt ­etwas, was man über die Menschen in Philadelphia wissen muss”, sagt Bryan.

“Wir lieben unsere Stadt! Wir gingen also davon aus, dass, wenn wir ei­ nen Weg fänden, die Leute von unserer Idee zu überzeugen, auch Politi­ ker, Investoren und die Liga Notiz von uns nehmen würden.” Am 17. Ja­ nuar 2007 wurde der Fanklub Sons of Ben aus der Taufe gehoben – mit Bryan James als Präsidenten. In Anlehnung an Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika und eine Kultfi­ gur in Philadelphia, wurde dieser Name ausgewählt. Ein Fanklub also ohne Team, dafür aber mit einem grossen Traum.

1500 Mitglieder im ersten Jahr Die SOBs, wie die Mitglieder sich selber nennen, verband die Leiden­ schaft für den Fussball. Und auch wenn kein eigenes Team da war, auf ihren Sport verzichten wollten sie trotzdem nicht. Sie besuchten Spiele anderer Mannschaften und unterstützten dabei ihre eigene, imaginäre.

“Das Medienecho war riesig”, erzählt Bryan. Im Juni 2007 reiste die T H E F I FA W E E K LY

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SONS OF BEN

Blau-Gelbe Wand Die Sons of Ben stehen bedingungslos hinter ihrem Klub.

Amerikanische Begeisterung Die Sons of Ben haben es geschafft, dass sich die Menschen für Fussball interessieren.

Gruppe nach New York, um sich das Spiel der New York Red Bulls gegen Kansas City anzusehen. Die renommierte Sportzeitung “Sports ­Illustrated” wurde auf sie aufmerksam und widmete ihnen einen Artikel.

“Dies ­sorgte für weitere Impulse”, so der Gründer der SOBs. Die Sons of Ben starteten mit dem Ziel, im ersten Jahr 100 Mitglieder anzuwerben. Dieses wurde bei Weitem übertroffen – nach zwölf Monaten zählte der Fanklub über 1500. “Wir haben davon geträumt, ja. Aber wir haben auch viel investiert”, erzählt Bryan. Wöchentlich traf sich der harte Kern der Gruppe für mindestens zwei Stunden, um zu planen, zu organisieren, zu besprechen, wie es denn möglich wäre, die Leute für Fussball zu begeistern.

Keine Zeit zum Feiern Die Gründer der Sons of Ben haben es geschafft. Investoren wurden auf die Gruppe aufmerksam und suchten das Gespräch. 2008 dann der Durchbruch: die Gründung des Franchise-Klubs Philadelphia Union.

“Ich konnte es kaum fassen. Ich war überglücklich”, erinnert sich Bryan.

Viel Zeit zum Feiern hatte der SOB-Frontrunner aber nicht. “Da wir 26

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direkt involviert waren, mussten wir uns sofort an die Arbeit machen”, so Bryan. Bis zur Ankündigung blieben ihm und seinen Freunden drei Wochen, um Schals zu designen, T-Shirts zu drucken, etc., kurz, um sicherzustellen, dass die Philadelphia Union eine Erfolgsgeschichte werden würde.

Am 28. Februar 2008 gab Don Garber, Geschäftsführer der MLS, bekannt, dass Philadelphia den Zuschlag für ein neues Franchise erhalten hatte. Auf ihr erstes Spiel in der Liga mussten die Fans trotzdem ganze zwei Jahre warten. “Da steckt unglaublich viel Planung dahinter”, sagt Bryan.

Finanzierungspartner wurden gesucht, die Marke ausgearbeitet, eine Mannschaft zusammengestellt, Testspiele ausgetragen. Am 11. Mai 2009 wurden offiziell der Name, die Vereins­farben und das Wappen vorgestellt.

Union soll an die 13 Kolonien erinnern, deren Hauptstadt Philadelphia war, die Farben Blau und Gelb an die Uniformen der Kontinentalarmee während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Im Wappen dann – neben den 13 Sternen, der Schlange, die auf eine politische Karikatur von Benjamin Franklin ­zurückgeht, und dem Schild aus dem Stadtwappen von Philadelphia – die Farbe hellblau. Ein Tribut an die Sons of Ben.

Martin Hunter / Getty Images, Jared Castaldi, Jeff Zelevansky / Getty Images

Gründungsmitglied Bryan James ist es zu verdanken, dass Philadelphia ein MLS-Franchise hat.

SONS OF BEN

Chester etwas zurückgeben Neue Heimat der Philadelphia Union wurde Chester, ein Ort 30 Kilometer südlich von Philadelphia. Hier wurde das neue Stadion des Vereins gebaut, der PPL Park. “Klar wäre es schön gewesen, ein Stadion im South Philadelphia Sports Complex zu bekommen”, gibt Bryan zu. “Doch die Wahl fiel auf Chester, und das ist gut so”, ergänzt er. Die Stadt galt als Vorort, der in Zusammenhang mit Kriminalität und Drogen in die Schlagzeilen gekommen war. Die Sons of Ben hielt dies nicht davon ab, ihn als ihre neue Heimat anzunehmen. Mehr noch: Sie verspürten den Drang, für ihr neues Zuhause etwas zu tun.

Nach dem Spatenstich zum Stadionbau 2008 gründete die Gruppe rund um Bryan die “Help Kick Hunger”-Kampagne. In Zusammenarbeit mit dem Bernardine Center, das Menschen in Not mit Nahrungsmitteln aushilft, setzt sich die Fangruppe für die Gemeinschaft ein. Zusätzlich arbeitet sie mit der Starfinder Foundation of Philadelphia zusammen.

Die Organisation nutzt den Fussball, um die Entwicklung und Gesundheit von Kindern zu fördern. Auch organisieren die Sons of Ben regelmässig Wohltätigkeitsveranstaltungen, um die Armut in Chester zu bekämpfen. “Wir wollen der Stadt Chester und ihren Bewohnern etwas zurückgeben. Wir wollen dabei helfen, die Fussballbewegung zu unterstützen, und wir wollen eine Wirkung auf die Dinge haben, die wir für uns und unsere Mitglieder als wichtig erachten”, so ein weiteres Gründungsmitglied der Sons of Ben. “Wir widmen uns diesem Engagement das ganze Jahr, denn wir sind genauso leidenschaftlich in der Unterstützung unseres Teams, wie auch in der Unterstützung der Menschen in C ­ hester”, sagt Bryan.

James Dimmock / AUGUST, Brian Garfinkel / Getty Images

Alle Hoffnung im Open Cup Seit gut fünf Jahren spielt die Philadelphia Union in der Eastern ­Conference der MLS. 2011 erreichte das Team den 3. Platz und somit die Playoffs, wo es aber im Halbfinale gegen Houston Dynamo ausschied. Es war bis dahin seine erfolgreichste Saison. Eine Playoff-Qualifikation war seither nicht mehr drin. Einzig im US-Open-Cup verbuchte die ­Union einige Erfolge. 2012 kam das Team ins Halbfinale, 2014 gar ins Finale.

Und auch dieses Jahr sieht es ganz danach aus, als ruhten auf dem Open Cup die Hoffnungen der Fans. Denn in der Eastern Conference steht die Union nach 24 von 34 Spielen auf dem zweitletzten Tabellenplatz. Im Cup bezwang sie am 12. August die Chicago Fire 1:0 und steht Ende September gegen Real Salt Lake oder Sporting Kansas City im Finale. Dabei geht es um nichts weniger als um einen Startplatz in der CONCACAF-Champions-League 2015/16.

“SONS OF BEN - THE MOVIE” Filmemacher Jeffrey C. Bell ist ein mehrfach ausgezeichneter Regisseur aus Delaware Valley. In verschiedenen Bereichen kreativ tätig (Musik, Film, Comics, etc.), führte er Regie bei Fernsehauftritten von Jeff Bridges, Lady Gaga, Lenny Kravitz oder ­Weezer. 2011 war er für einen Webby Award nominiert, für seine Kurzdokumentation über Stan Lee, den Schöpfer von ­Spider-Man, den Avengers und vielen Marvel-Comics-Helden mehr. Im selben Jahr begannen die Dreharbeiten zu seinem Film über die Philadelphia-­ UnionAnhänger, dem Fanklub Sons of Ben. Am 10. Juni 2015 feierte der Dokumentarfilm “Sons of Ben” in Philadelphia US-Premiere. Zuvor war er im März am 11mm-Fussballfilmfestival in Berlin gezeigt worden.

“Sons of Ben – The Movie”.

Jeffrey C. Bell.

Dokumentarfilm, 75 Minuten.

Rothbury Road Productions.

Mit dabei wird auch Bryan sein. Doch nicht mehr als Präsident der Sons of Ben. Vor vier Jahren schon gab er sein Amt an Kenny Hanson ab. “Meine Mission war erfüllt”, sagt er dazu. Seine Liebe zum Verein hingegen ist noch lange nicht vergangen. Zu gross ist seine Faszination für das runde Leder. Die Faszination, die dazu geführt hat, dass die ­Philadelphia Union überhaupt erst entstehen konnte. Å

Treue Fans Die Anhänger von Philadephia Union sorgen an einem MLS-Spiel gegen Sporting Kansas (1:3) für Stimmung.

Ausgelassener Nachwuchs Ein 2:1-Sieg gegen Montreal Impact wird von einem jungen Fan bejubelt.

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FR AUENFUSSBALL

Inspiration rund um den Globus Die “Live Your Goals”-Kampagne gehört zu den wichtigsten Initiativen der FIFA im Frauenfussball. Durch Trainings, Fragerunden und gezielte Förderungs­programme profitieren Mädchen und Frauen in über 50 Mitgliedsverbänden.

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ie FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015™ hat ihre Spuren hinterlassen. Nach einem Turnier mit vielen beeindruckenden Par­ tien wurde das Team der USA als neuer Weltmeister gekrönt – und in so man­ chem kleinen Mädchen der Wunsch ent­ facht, selbst mit dem Fussballspielen zu begin­ nen, um vielleicht irgendwann auch mal ganz oben auf dem Podium zu stehen.

Genau diesen Wunsch unterstützt die FIFA mit der Kampagne “Live Your Goals”, die dazu animieren soll, sich selbst am Ball zu erproben.

Die globale Initiative soll Mädchen und Frauen dazu inspirieren, Fussball zu spielen und ihre sportlichen Ziele durch Ausdauer, Fair Play und Teamwork zu erreichen. Seit der Initiierung an­ lässlich der Weltmeisterschaft 2011 in Deutsch­ land ist das “Live your Goals”-­P rogramm zu einer der Hauptinitiativen der FIFA geworden, um den Frauenfussball zu unterstützen. Mit 28

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einer ersten Projektphase in Costa Rica, Japan, Aserbaidschan und Irland startete die Kam­ pagne 2012. Heute ist sie in über 50 Ländern weltweit aktiv und unzählige Mädchen und Frauen haben davon profitiert. 225 Projekte sind bereits umgesetzt, darunter 125 im Jahr 2015. Um sicherzustellen, dass noch mehr Mäd­ chen mit dem Fussball anfangen, bietet die FIFA ihren Mitgliedsverbänden, die das “Live Your Goals”-Programm umsetzen, weit reichen­ de Unterstützung durch Hilfe bei Markennut­ zung, Kommunikation und Konzeptentwick­ lung sowie durch die Gewährung finanzieller Hilfen über einen Zeitraum von vier Jahren.

Stars zum Anfassen Auch in Tansania hat “Live Your Goals” seine Spuren hinterlassen. Anfang Juli wurde an der Nyankumbu Girls Secondary School in Geita das erste LYG-Festival des Landes veranstaltet.

Der Frauenfussball erfreut sich einer immer grösseren Beliebtheit, was sicherlich auch dar­ an liegt, dass sich die Frauen-Nationalmann­ schaft erstmals für die All-Africa-Games quali­ fizieren konnte, die vom 3. bis am 18. September in Brazzaville (Kongo DR) ausgetragen werden.

So kannte die Begeisterung natürlich keine Grenzen, als die Mädchen an der Veranstaltung die Nationalspielerinnen Fatuma Omary, Sophia Mwasikili und Esther Chabruma treffen durften.

Die Stars teilten ihre persönlichen Erfahrungen und gaben ihren Fans jede Menge Tipps und Tricks im Umgang mit dem Ball weiter. Mehr als 250 Mädchen verschiedenen Alters standen auf dem Feld, um zu kicken und in Kleinfeldspielen gegeneinander anzutreten.

Fachkundiges Training Vor rund drei Jahren, wenige Monate vor dem Beginn der U17-Frauen-Weltmeisterschaft 2012

Simon Bruty / FIFA

Gemeinschaftsgefühl fördern Durch Teamwork und Fair Play sollen die Mädchen ihre sportlichen Ziele erreichen.

FR AUENFUSSBALL

Pedro Rocha, FIFA (2)

in Aserbaidschan, begann eine neue Ära. In Baku erfolgte der Startschuss für die Initiative “Live Your Goals” und das Programm “Legacy”.

Als Teil dieses Programms, welches konkrete Schritte vorsieht, um junge Frauen und Mädchen für den Frauenfussball zu gewinnen, und auf die Durchführung von Lehrgängen und Weiter­bildungsseminaren für Schiedsrichter und Ausbilder setzt, organisierte die FIFA nun ein weiteres Festival.

Die Veranstaltung knüpfte dabei nahtlos an die Aktivitäten der letzten drei Jahre an.

Sechs Trainer und Trainerinnen (darunter Aserbaidschans U19- und U21-Nationalspielerin Aysun Aliyeva) unterrichteten die jungen Teilnehmerinnen in Schuss- und Passgenauigkeit, Koordination und vielem mehr. Die Besucher des Festivals, die nicht aktiv auf dem Spielfeld waren, wurden mit einem Fussball­Quiz unterhalten und erhielten im Anschluss kleine Geschenke vom Fussballverband des Landes. Auch Jordanien, Gastgeber der nächsten FIFA U17-Frauen-Weltmeisterschaft, setzt ein Nachhaltigkeitsprogramm um, das die “Live Your Goals”-Kampagne als Schlüsselkomponente umfasst.

Fussballfeste in Schottland Gleich mit drei Festivals wurde in Schottland die LYG-Kampagne gefeiert. In Aberdeen, Paisley und Glasgow fanden sich mehrere Hundert junge Fussballerinnen ein, um ihre Fähigkeiten am Ball zu verbessern. Allein in Paisley beteiligten sich 314 Mädchen an Geschicklichkeitsübungen und Kleinfeldspielen. In Aberdeen gaben junge Mädchen aus zwölf verschiedenen Sekundarschulen im Spiel sieben gegen sieben ihr Bestes. Viele von ihnen kamen dabei zum ersten Mal mit dem Fussball in Berührung. In Glasgow wiederum stellten sich zehn Frauen aus dem Sport den Fragen der Schülerinnen der St. Ninian’s High School und erklärten, wie sie es geschafft haben, in ihrer Disziplin ganz nach oben zu gelangen. “Der Tag hat den Mädchen gezeigt, was die Sportwelt alles bieten kann”, erzählt Josef Fuchs, Sportlehrer an der High School.

Für die Periode 2015–2018 erhöht die FIFA ihr Engagement im Frauenfussball erneut. Über 22 Millionen US-Dollar werden in spezi­ fische Programme investiert. Zusammen mit den 15 % der Mittel aus dem Finanziellen Hilfsprogramm (FAP), die die Mitgliedsverbände gemäss den Bestimmungen der FIFA in den Frauenfussball investieren müssen, ergibt sich eine Investitionssumme von knapp 70 Millionen US-Dollar. “Wir streben an, die Anzahl der Fussball spielenden Mädchen und Frauen bis 2019 deutlich zu erhöhen. Die ‘Live Your Goals’-­ Kampagne ist auf dem Weg zu diesem Ziel ein enorm wichtiges Programm”, sagt Mayrilian Cruz Blanco, FIFA-Entwicklungsbeauftragte für den Frauenfussball. Å tfw

Koordination stärken An den LYG-Festivals lernen die Mädchen, sich spielerisch zu verbessern.

Erfolge feiern Gemeinsam spielen, gemeinsam gewinnen.

Ratschläge annehmen Aufmerksam lauschen die Teilnehmerinnen den Tipps und Tricks der Profis.

Während der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft führte die FIFA in den sozialen Medien eine Kampagne durch, um die Beteiligung von Frauen im Fussball weiter zu steigern. Insgesamt kamen dabei mehr als 30 000 Botschaften zur Unterstützung der Kampagne “Live Your Goals” zusammen. Weitere Informationen unter http://lyg.fifa.com T H E F I FA W E E K LY

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FIFA PARTNER

FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Aruba FIFA-Kürzel: ARU Konföderation: CONCACAF Kontinent: Südamerika Hauptstadt: Oranjestad

Europäische Marotten Perikles Monioudis

Mario Wagner / 2Agenten

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er Fussball und der American Football ­haben einige Gemeinsamkeiten, wenn auch nicht unbedingt auf den ersten Blick. So sind beide Ballsportarten mit dem Vorteil ­gesegnet, die unterschiedlichsten Körpertypen zu vereinen: Gleichviel, ob jemand eher klein ist wie der einstige französische Weltklasseaufbauer Alain Giresse oder gross wie der kopfballstarke englische Stürmer Peter Crouch, und egal, ob ein Spieler 60 Kilogramm (wie ein Wide Receiver) oder mehr als 110 Kilogramm (wie ein Strong Safety) auf die Waage bringt, für ihn ist Platz in jedem (Amateur-)Team. Solches kann etwa der Basketball nur bedingt bieten, da ist eine ganz bestimmte körperliche Prädisposi­ tion von “grossem” Vorteil.

Mehr noch, der Fussball und der American Football teilen sich eine Spielposition – nein, nicht den Wide Receiver, der kein Torhüter ist, auch nicht den Quarterback, der, trotz der Tatsache, dass er den Ball mit den Händen führt, ebenfalls kein Torhüter ist. Dafür kennt der American Football einen Kicker. Er darf den Ball treten und so quasi einen Treffer erzielen, wenn er den Ball zwischen die Pfosten zu schiessen versteht.

Der Kicker – für viele Anhänger dieses vor allem in den USA so beliebten Sports keine “echte” Spielposition, weil er nur sporadisch zum Einsatz gelangt. Kein Wunder aber, dass der Kicker es ist, der auch am stärksten das Element des Soccer ins Spiel einbringt. So war es der aus Ungarn stammende Pete Gogolak,

der als einer der ersten, wenn nicht als erster Kicker damit begann, den Ball seitlich anzulaufen und nicht frontal, wie damals noch üblich.

Auch trat er den Ball mit dem Innenrist und nicht mit der Spitze. Er ging vom Ball aus zwei Schritte rückwärts und drei zur Seite, bevor er dann mit Gefühl gegen ihn trat.

Für die Freunde dieses Sports war das damals nichts weiter als eine Marotte eines Europäers. Gogolak wurde 1964 trotzdem von den Buffalo Bills gedraftet und spielte später für die New York Giants.

Zwanzig Jahre später trat die überwiegende Mehrzahl der professionellen Kicker den Ball so wie einst Gogolak. Der Grund ist einfach: Sie waren damit erfolgreicher. Die Erfolgsquote beim Field-Goal-Versuch stieg von damals rund 60 Prozent auf heute über 80 Prozent.

Wer weiss, vielleicht lässt sich die Erfolgsquote im Schiessen eines Elfmeters durch eine neue Methode aus dem American Football ­steigern – und sei es durch eine Marotte! Å

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 178,91 km² Höchster Punkt: Jamanota 188 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Karibisches Meer

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 137. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 140. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

LET Z TE RESULTATE Männer: Barbados - Aruba 0:3 14. Juni 2015 Frauen: Amerikanische Jungferninseln - Aruba 1:0 27. Mai 2014

FIFA-INVES TITIONEN Seit 2001:

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

USD 3 163 798 T H E F I FA W E E K LY

31

ZEITSPIEGEL

T

H

E

N

Nottingham, England

1910

Bob Thomas / Pooerfoto / Getty Images

Trainer und Spieler von Notts County während der Saisonvorbereitung.

32

T H E F I FA W E E K LY

ZEITSPIEGEL

N

O

W

Vancouver, Kanada

2015

Frank Fife / AFP

US-Nationalspielerin Shannon Boxx mit ihrer Tochter Zoe nach dem WM-Finale.

T H E F I FA W E E K LY

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THE ART OF FOOTBALL

Ein Urahn von Pirlo Ronald Düker

Z I TAT E DER WOC HE

“Meine Freundin mag den Bart. Ab und zu ist es ganz gut, ihr eine Freude zu machen.

Ausserdem fühle ich mich damit reifer – und die Leute halten mich jetzt für älter!”

Lucas Rodrigues Moura da Silva, brasilianischer Fussballspieler, spielt bei Paris Saint-Germain

Getty Images

V

om Meisterdetektiv Sherlock Holmes ist zu lesen, dass er sich im Notfall der asiatischen Selbstverteidi­ gungskunst Bartitsu bedient. Sonst aber ist er nicht für körperlichen Aktionismus bekannt, schon gar nicht für sportliche ­ Betätigungen. Sherlock Holmes gilt als ­ ­Stubenhocker. Er brütet in seiner Wohnung in der berühmten Londoner Baker Street vor sich hin, und wenn dort irgendetwas in Bewegung ist, dann ist es sein scharfer ­Verstand, um den sich sein Mitbewohner und Assistent Dr. Watson die grössten ­Sorgen macht, wenn gerade kein Kriminal­ fall zu lösen ist, der das Gehirn des ­Detektivs auf Trab hält.

Ist Sherlock Holmes in dieser Hinsicht mit den grossen Lauffaulen des Fussballs vergleichbar? Also jenen Genies, die mit heruntergelassenen Stutzen im Zentrum des Platzes stehen und, weil sie das Spiel lesen können, einen Pass aus dem Fuss­ gelenk spielen, der quasi zwangsläufig zum Tor führt? Spielern, die nicht von der Ath­ letik, sondern von ihren Gedankenblitzen leben? Ist Sherlock Holmes der Urahne von Andrea Pirlo oder Carlos Valderrama?

Obwohl Sherlock Holmes’ Erfinder, der Schriftsteller Arthur Conan Doyle, selbst ein begeisterter Spieler des Portsmouth Associ­ ation Football Club war, endet die fussballe­ rische Spurensuche in der Holmes-Literatur in einer Enttäuschung. Nur die Geschichte “Der verschollene Three-Quarter” handelt von einem verwandten Sport. Darin wird der Kapitän des Rugby-Teams von Cambridge in der Baker Street 221b vorstellig.

Seiner Mannschaft sei ihr Topspieler abhanden gekommen, und zwar ausgerech­ net am Vortag des alles entscheidenden Matches gegen die Konkurrenz aus Oxford.

Dabei, so klagt der Besu­ cher, sei Godfrey Staun­ ton unersetzbar: “Ob beim Zuspiel, beim Tackling oder beim Dribbeln – niemand kann ihm das Wasser reichen; und ausserdem ist er ein kluger Kopf und kann uns alles zusammenhalten.”

Von diesem, im ganzen Land berühm­ ten Sportler hat aber Sherlock Holmes noch nicht einmal flüchtig gehört. “Sie leben”, erklärt er seinem Besucher, “in einer ande­ ren Welt als ich, in einer freundlicheren und gesünderen Welt. Meine weitverzweigte Tätigkeit erstreckt sich in manche Bereiche der Gesellschaft, wenngleich nie, glückli­ cherweise, in den Amateursport, der das Glücklichste und Vernünftigste darstellt, was England zu bieten hat.” In diesem Punkt irrt Sherlock Holmes. Bei dieser Angelegen­ heit sind nämlich die Regeln des Fair Play, die er der Welt des Amateursports unter­ stellt, dreist gebrochen worden.

Natürlich löst Holmes ganz mühelos auch diesen Fall. Aber wie er das tut, wie er scheinbare Nebensächlichkeiten zu einem Gesamtbild zusammenfügt und dann in einem einzigen Gedankenzug zur Lösung schreitet – ähnelt das nicht jenen entschei­ denden Pässen, die Lionel Messi aus heite­ rem Himmel schon so oft einem Stürmer in den Lauf gespielt hat? Dasselbe Genie, die­ selbe Eleganz? Nicht unbedingt! Im Inter­ net kursiert die Frage, welcher Spieler nun eigentlich der Sherlock Holmes des schöns­ ten Ballspiels der Welt sei. Der einzige, so antwortet ein Fan, der hier in Frage komme, der also durch pures Beobachtungstalent in der Lage sei, seine Gegenspieler wie Trottel dastehen zu lassen und dem Ball die ­entscheidende Richtung zu geben, das sei, ganz klar: Andrés Iniesta. Widerspruch?

Garantiert. Å

“Ich versuche, immer ehrlich zu sein, und das ist manchmal ein Hindernis.

Aber ich hatte ein Problem mit dem Trinken.

Es hat sich in den Tests gezeigt, die ich gemacht habe. Ich musste mit dem Trinken aufhören. Ich trinke gern etwas, wie die meisten Leute, aber manchmal wurde es ein bisschen zu viel. Ich habe die Botschaft verstanden. Etwas später wurde wieder eine Biopsie gemacht. Alle waren sehr überrascht, denn die dunklen Flecken, die zu sehen gewesen waren, als ich noch getrunken habe, waren nicht mehr da.

Trotzdem nennen mich alle noch Trunkenbold (lacht).”

Jorge Luis Valdivia Toro, chilenischer Fussball­ spieler, spielt bei Sociedade Esportiva Palmeiras

“Es tut mir leid, dass es nicht so gelaufen ist, wie ich es mir für diesen grossartigen Klub gewünscht habe. Ein spezieller Dank gilt der Klubleitung und dem Management von Manchester United sowie allen ­Mitarbeitenden und Kollegen, die mich während der ganzen Zeit unterstützt haben.

Eine besondere Erwähnung verdienen auch die Fans, die immer an mich geglaubt und mir Liebe und Respekt entgegengebracht haben. Nun ist es an der Zeit, zu PSG zu gehen, aber das glorreiche Manchester United wird für immer in meinen Erinnerungen bleiben!” Ángel Di María in einem offenen Brief an die Fans von Manchester United

“Jetzt muss ich nicht mehr mit dem Rücken zum Tor spielen.”

Marek Hamsiks Gedanken über Rafa Benítez’ Abgang von der SSC Neapel T H E F I FA W E E K LY

35

TURNING POINT

“Die Tipps meines Vaters waren entscheidend” Die Norwegerin Isabell Herlovsen gehört zu den erfolgreichsten Torschützinnen ihres Landes. Auch, weil ihr Vater früher fast täglich mit ihr auf dem Sportplatz war.

Berit Roald / NTB scanpix

D

er riesige Erfahrungsschatz meines ­Vaters Kai Erik bedeutet mir noch heute extrem viel. Mit seinen sieben Profi­ jahren in Deutschland bei Borussia Mön­ chengladbach und seinen 34 Länderspie­ len hat er mir sehr viel Fussballwissen vermittelt. Er war auch acht Jahre lang mein erster Trainer, beim Fussballverein in Begby.

Das ist ein kleines Dorf in der Nachbarschaft von Frederikstad. Dort bin ich aufgewachsen.

Begby war mein erster Verein, ich trat im Alter von sechs Jahren ein. Wir haben nur wenige Minuten vom Sportplatz entfernt ­ ­gewohnt, sodass ich mit meinem Vater jeden Tag auf dem Rasen war und wir das Fussball­ spielen geübt haben. Freiwillig natürlich, weil mir Fussball immer mehr Spass gemacht hat, je besser ich wurde. Mit 14 Jahren musste ich das Team mit den Jungen verlassen. Meine erste Frauenmannschaften wurde Kolbotn IL. Mein Vater war Verteidiger. Obwohl er noch heute ein Vorbild für mich ist, wurde ich genau das Gegenteil – nämlich Stürmerin. Mit derzeit 43 Treffern habe ich übrigens schon mehr ­Länderspieltore erzielt als mein Vater Einsätze für Norwegen bestreiten durfte. Das ist kein Gegensatz, sondern für mich eine konsequente Entwicklung. Angefangen habe ich im Mittel­ feld und dann wurde ich Stürmerin. Als Mäd­ chen habe ich nämlich oft das Passspiel geübt, eigentlich immer mit Torabschluss. Das macht einfach am meisten Spass.

Diese Anfänge waren für mich prägend, denn in unserer Mannschaft in Begby wurde ich sehr bald vom Mittelfeld in den Angriff ­beordert, weil ich schnell genug war und sehr torgefährlich. Dank meines Vaters. Denn er hatte immer ein paar tolle Tipps auf Lager, wie ich mich verbessern kann. Das ist auch heute noch so. Wir tauschen uns oft und intensiv über meine Spiele aus. Was mein Vater an Rat­ schlägen bereithält, ist für mich immer noch sehr wertvoll. Ich möchte auf diese Gespräche

in der Familie nicht verzichten. Denn es ist ja klar: Als Verteidiger war es immer seine Aufga­ be, den Gegenspieler zu entschärfen. Er weiss also ganz genau, wie Angreifer sich verhalten und welche Gegenmittel ein Verteidiger hat.

Dieser Austausch hilft mir enorm, mich in meinem eigenen Spielverhalten weiterzuentwi­ ckeln und mein Können zu optimieren. Manch­ mal geschieht es sogar während eines Spiels, dass mir die Ratschläge meines Vaters in einer ganz konkreten Situation plötzlich p ­ räsent wer­ den. Dann geistert er mir mit s­ einem Lösungs­ vorschlag durch den Kopf. Das ist schon irre, wie nah er mir dann ist. So, als wäre er ein Teil von mir: Mein Vater und ich haben noch immer eine enge Verbindung, auf die ich stolz bin.

Ich glaube, dass die intensiven Gespräche mit meinem Vater und das häufige Üben in der Kindheit massgeblichen Anteil an meinem ­heutigen Spielniveau haben, meine Karriere massgeblich beeinflusst haben und auch weiter beeinflussen werden. Wer weiss, ob ich ohne ihn schon als 16-Jährige zur jüngsten Torschüt­ zin bei einer Europameisterschaft oder vor drei Jahren Torschützenkönigin in der norwegi­ schen Liga geworden wäre. Å Aufgezeichnet von Rainer Hennies

Name Isabell Herlovsen Geburtsdatum, Geburtsort 23. Juni 1988, Mönchengladbach, Deutschland Position Stürmerin Stationen als Spieler 2004–2008 Kolbotn IL 2009–2011 Olympique Lyon seit 2011 Lilleström SK Kvinne Grösste Erfolge Norwegischer Meister 2005, 2006 Pokalsieger in Norwegen 2007 Französischer Meister 2010 Nationalteam Norwegen 103 Einsätze, 43 Tore

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

T H E F I FA W E E K LY

37

W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Argentinien (unverändert) Chile (10, plus 1) Niederlande (12, minus 7) 29 Jamaika, Mexiko, Panama, USA (je 6 Spiele) Albanien (plus 166 Punkte) Jamaika (plus 21 Ränge) Deutschland (minus 185 Punkte) Serbien (minus 23 Ränge)

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

1 Argentinien

0 1425

55 Jamaika

2 Belgien

1 1244

3 Deutschland

+/- Punkte

Rang Team

Letzte Aktualisierung: 6. August 2015 +/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

21

596

108 Guatemala

-3

299

163 Osttimor

2

56 Trinidad und Tobago

8

595

110 El Salvador

-22

289

164 Bhutan

2

128

-1 1226

56 Japan

-6

595

111 Namibia

3

284

165 Suriname

-2

124 124

130

4 Kolumbien

0 1218

58 Paraguay

-2

588

112 Bahrain

1

282

165 Indonesien

-1

5 Brasilien

1 1186

59 DR Kongo

1

555

113 Mauretanien

15

273

167 Neukaledonien

0

118

6 Portugal

1 1177

60 Guinea

-2

552

114 Benin

-18

269

168 Malaysia

0

116

7 Rumänien

1 1166

61 Australien

-2

551

115 St. Vincent und die Grenadinen

0

268

169 Zentralafrikanische Republik

1

111

8 England

1 1157

62 Äquatorial-Guinea

1

546

116 Kenia

0

266

170 Bangladesch

-1

102

9 Wales

1 1155

63 Mali

-2

545

117 Syrien

0

259

171 Pakistan

1

101

1 1124

64 Gabun

1

544

118 Palästina

1

255

172 Tschad

1

100

10 Chile 11 Spanien

1 1110

65 Panama

-3

528

119 St. Kitts und Nevis

12 Niederlande

-7 1032

66 Serbien

-23

523

119 Kuba

1

254

173 Dominica

1

98

-15

254

174 Jemen

-3

96 90

13 Kroatien

1 1023

67 Bolivien

-1

515

121 Botsuana

-1

253

175 Malediven

1

14 Slowakei

1 1016

68 Norwegen

-1

495

122 Madagaskar

0

251

176 Amerikanische Jungferninseln

-1

88

14 Österreich

1 1016

69 Bulgarien

-1

489

123 Belize

-5

242

177 Laos

0

86

16 Italien

1 1001

70 Vereinigte Arabische Emirate

-1

484

124 DVR Korea

5

240

178 Montserrat

0

74

17 Schweiz

1

997

71 Burkina Faso

1

482

125 Philippinen

-1

239

179 Chinese Taipei

0

72

18 Uruguay

-5

988

72 Südafrika

-2

478

126 Kuwait

-3

237

180 Kambodscha

1

66

19 Algerien

0

941

73 Sambia

-2

465

127 Moldawien

-3

236

181 Mauritius

-1

63

20 Tschechische Republik

0

933

74 Uganda

-1

463

128 Lesotho

3

229

182 Sri Lanka

1

62

21 Elfenbeinküste

0

912

75 Färöer

-1

456

129 Dominikanische Republik

-3

224

183 Brunei Darussalam

1

61

14

888

76 Usbekistan

-1

452

130 Libanon

0

223

184 Nepal

1

57

23 Frankreich

-1

882

77 Montenegro

4

423

131 St. Lucia

-4

220

185 Seychellen

1

56

24 Island

-1

877

78 Estland

4

420

132 Swasiland

6

218

186 Komoren

1

50 50

22 Albanien

25 Dänemark

-1

876

79 VR China

-2

416

132 Burundi

-1

218

186 Tahiti

2

26 Mexiko

14

838

80 Togo

3

415

134 Afghanistan

0

212

188 Macau

-7

49

27 Ghana

-2

827

81 Honduras

-1

409

135 Bermuda

1

209

189 São Tomé und Príncipe

0

48

28 Bosnien und Herzegowina

-2

819

82 Zypern

3

391

135 Neuseeland

1

209

189 Cayman-Inseln

0

48

29 USA

5

816

82 Marokko

2

391

137 Aruba

-2

201

191 Salomon-Inseln

0

47

30 Ukraine

-3

791

84 Haiti

-5

387

138 Barbados

3

198

192 San Marino

0

40 33

31 Russland

-3

782

85 Irak

1

386

139 Thailand

1

197

193 Turks- und Caicos-Inseln

0

32 Schottland

-3

774

86 Lettland

1

377

140 Tansania

-1

194

194 Britische Jungferninseln

0

27

33 Polen

-3

769

87 Sudan

3

375

141 Kasachstan

1

193

195 Südsudan

0

22 20

34 Tunesien

-2

768

88 Armenien

1

373

142 Gambia

1

191

196 Vanuatu

1

35 Ungarn

-4

763

89 Angola

3

371

142 Guinea-Bissau

-9

191

197 Samoa

-1

19

36 Ecuador

-1

758

89 Finnland

1

371

144 Nicaragua

-1

188

198 Fidschi

1

17

37 Schweden

-4

752

91 Ruanda

-13

369

145 Luxemburg

1

187

198 Tonga

-1

17

38 Costa Rica

3

728

92 Jordanien

0

357

146 Guam

8

185

200 Amerikanisch-Samoa

1

12

39 Senegal

0

722

93 Saudiarabien

-1

351

147 Liechtenstein

0

182

201 Papua-Neuguinea

1

9

40 Nordirland

-3

721

94 Libyen

2

345

148 Curaçao

1

173

201 Andorra

1

9

41 Iran

-3

718

95 Katar

1

344

149 Turkmenistan

3

172

203 Eritrea

1

8

42 Kamerun

0

667

96 Belarus

4

341

150 Puerto Rico

0

169

204 Mongolei

1

6

43 Kongo

4

666

97 Mosambik

-2

339

151 Hongkong

3

168

204 Somalia

1

6

44 Griechenland

0

661

98 Malawi

10

335

152 Guyana

7

167

206 Dschibuti

1

4

45 Türkei

3

627

99 Äthiopien

2

330

153 Vietnam

-10

166

206 Cook-Inseln

1

4

46 Slowenien

3

626

99 Oman

3

330

154 Georgien

-1

165

208 Anguilla

1

0

47 Israel

4

620

101 Kanada

2

323

155 Singapur

-5

162

208 Bahamas

-8

0

48 Venezuela

-3

617

102 Niger

-6

312

156 Kirgisistan

1

160

0

160

-10

159

49 Peru

-3

612

103 EJR Mazedonien

2

311

156 Indien

50 Kap Verde

2

608

104 Sierra Leone

7

304

158 Tadschikistan

50 Republik Irland

2

608

105 Antigua und Barbuda

2

303

159 Malta

-1

157

52 Ägypten

3

606

106 Aserbaidschan

2

302

160 Grenada

0

153

53 Nigeria

4

601

107 Litauen

3

301

161 Liberia

0

150

54 Republik Korea

-2

599

108 Simbabwe

4

299

162 Myanmar

0

142

38

T H E F I FA W E E K LY

http://de.fifa.com/worldranking/index.html

PUZZLE

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Präsident Joseph S. Blatter

1

2

6

9

3

Generalsekretär Jérôme Valcke

7 1

Chefredakteur Perikles Monioudis Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefredakteur), Annette Braun, Sarah Steiner

2

6

9

4

8 7

Art Direction Catharina Clajus

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

2

5

8

9

2

3

9

3

5

6

3

8 7

7

1

5

1

6

MIT TEL

7

2 1

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn

4

9

4

3

7

8 5

Mitarbeit an dieser Ausgabe Tamara Castro, Rainer Hennies, Hanspeter Kuenzler, Christiane Ludena

3 9

8

Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf

1

1

Produktion Hans-Peter Frei

4 2

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

3

8 4

8 3

2 6

9

1

5

2

3

SCHWER

7

Druck Zofinger Tagblatt AG Kontakt feedback-theweekly@fifa.org Internet www.fifa.com/theweekly

4

2

6

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

Übersetzung www.sportstranslations.com

8

1

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Nicolas Maingot (a. i.)

Bildredaktion Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)

4

LEICHT

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Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.

Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.

In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

6

8

2

7

9

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Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

1

5

3 2

4

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Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

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Football breaks down barriers Football builds bridges. It has a unique power to inspire friendship, respect and equality.

FIFA’s Say No To Racism campaign is part of our commitment to tackle all forms of discrimination in football.

Everyone should have the right to play and enjoy football without fear of discrimination. Say no to racism.

For more information visit FIFA.com