The FIFA Weekly Ausgabe #46

NR. 46, 5. SEPTEMBER 2014

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

Algerien

AUF DEM SPRUNG

ÄGYPTEN HASSAN SCHEHATAS COACHING-STIL

PARAGUAY EIN NEUER STAR

SEPP BLATTER WIR DÜRFEN NICHT WEGSCHAUEN W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Algerien: Triumph und Tragödie Das algerische Nationalteam sorgte an der WM mit herausragenden Leistungen für eine Überra­ schung. Doch wo steht das Team heute wirklich?

Mark Gleeson über den algerischen Fussball.

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

Italien Das von Papst Franziskus und Javier Zanetti, Vizepräsident von Inter Mailand, initiierte interreligiöse Spiel für den Frieden im Olympia­ stadion in Rom war ein grosser Erfolg. Rund 50 Fussballstars begeisterten die Fans. Es wurden ein klares Zeichen für den Frieden gesetzt und Spenden gesammelt.

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S epp Blatter Nach dem tragischen Tod des Kameruners Albert Ebossé stellt der FIFA-Präsident die Verantwor­ tung für die Sicherheit jedes Einzelnen in den Mittelpunkt seiner wöchentlichen Kolumne.

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Deutschland Jürgen Sparwasser, der 1:0-Siegtorschütze im Vorrundenspiel DDR - Bundesrepublik Deutsch­ land an der WM 1974, erzählt von seinem nahezu perfekten Tor, das sich als Fluch und Segen zugleich entpuppte.

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Paraguay Im grossen Duell zwischen dem aktuellen Champion und dem Zweitplatzierten der Primera Divisón gelang dem Youngster Fernando Fabián Fernandez Acosta ein Hattrick.

Auf dem Sprung Unser Cover zeigt den algerischen Torschützen Rafik Halliche im ­WM-2014-Gruppenspiel gegen die Republik Korea (4:2).

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar.

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Club Guarani / Getty Images

Lee Jin-man / Keystone / AP

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Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Republik Korea Sangju Sangmu, der offizielle Klub der Armee der Republik Korea, setzt sich aus Spitzenfussballern zusammen, die dabei ihren Militärdienst ableisten.

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imago / Sangju Sangmu

Hassan Schehata Die Trainerlegende über das ägyptische Nationalteam.

FIFA Klub-Weltmeisterschaft 10. bis 20. Dezember 2014, Marokko

FIFA U20-Weltmeisterschaft 30. Mai bis 20. Juni 2015, Neuseeland

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni bis 5. Juli 2015, Kanada

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UNCOVERED

In Nordafrika

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lgerien hat an der WM 2014 den späteren Weltmeister an den Rand einer Niederlage gebracht. Zu Hause standen die Fans Kopf, der Empfang des Teams in den Strassen Algiers war grossartig. Triumph und Tragödie: W ­ ochen später starb ein Spieler, Albert Ebossé, im Anschluss an eine Ligapartie. Noch auf dem Platz wurde er von einem spitzen Gegenstand getroffen, der aus dem eigenen Fanblock geschleudert worden war. Mark Gleeson schreibt ab Seite 6 über den Fussball in Algerien.

F A

IFA-Präsident Blatter geht in seiner wöchentlichen Kolumne auf den Tod Ebossés ein. “Wir stehen dem Spieler gegenüber in der Pflicht, dass wir aus diesem Drama die Lehren ziehen und alle Beteiligten resolut in die ­Verantwortung nehmen”, so Sepp Blatter (Seite 23). uch in Ägypten hat sich das Nationalteam in den vergangenen zwei ­Jahrzehnten profiliert. Unter Coach Hassan Schehata gewannen die Ägypter dreimal in Folge die Afrikameisterschaft (2006–2010). Seit der Tragödie von Port Said aber, als 70 über Menschen starben (2012), wird unter Ausschluss der ­Öffentlichkeit gespielt. Schehata spricht über sein Erfolgsrezept und die heikle Situation in Ägypten (ab Seite 24). Å Perikles Monioudis

Einzug der Helden Die Bevölkerung Algiers feiert die Rückkehr des Nationalteams (2. Juli 2014).

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EPA / Keystone

UNCOVERED

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ALGERIEN

TRIUMPH UND TRAGÖDIE

Das algerische Nationalteam hat in Brasilien ­positiv überrascht. Doch wo steht der Fussball in Algerien heute wirklich?

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Ramzi Boudina / REUTERS

ALGERIEN

Fans in Algier Die WM 2014 trieb die Menschen auf die Strassen.

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ALGERIEN

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Mark Gleeson

ie deutsche Nationalmannschaft feierte nach der Rückkehr vom WM-Triumph in Brasilien eine Megaparty am Brandenburger Tor. Fast ebenso euphorisch wurde auch die Auswahl Algeriens in der Heimat empfangen, die im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Deutschland ausgeschieden war. Dabei zeigte sich die grenzenlose Freude der fussballbegeisterten Bevölkerung; tausende Menschen säumten die Strassen der Hauptstadt Algier und begrüssten das Team, das in einem offenen Doppeldeckerbus über die palmenbestandenen Prachtstrassen fuhr. Hunderte begeisterter Fans rannten neben dem Bus her, der immer wieder in der Menschenmenge stecken blieb. Die Fans tanzten vor Freude, schwenkten Fahnen und bejubelten lautstark den Erfolg der Fennecs (Wüstenfüchse), die

e­ rstmals die Gruppenphase einer WM überstanden und in Porto Alegre eine mehr als ­respektable Leistung gegen die Deutschen gezeigt hatten, bevor sie in der Verlängerung ausschieden.

Derartige Szenen hatte man in Algerien seit dem Titelgewinn bei der Afrikameisterschaft 1990 im eigenen Land nicht mehr gesehen – mit dem Titel ging für das nordafrikanische Land aber auch gleich eine goldene Fussballära zu Ende. Erst jetzt scheint man wieder daran anknüpfen zu können. Die aktuelle Spielergeneration hat das frühere Renommee Algeriens wiederhergestellt und das Team damit auch zu einem der Titelfavoriten für die Afrikameisterschaft 2015 gemacht; das Turnier wird im Januar von Marokko ausgerichtet. Dort dürfte Algerien ein Vierteljahrhundert nach dem ersten Titelgewinn reelle Chancen auf einen zweiten Triumph haben.

Da war allerdings ein Trainerwechsel: Vahid Halilhodzic wurde mit Freudentränen verabschiedet, und der Franzose Christian Gourcuff übernahm den Job, der stets durch überhöhte

Erwartungen belastet wird. Doch das Team selbst bleibt auch unter dem neuen Trainer zunächst so gut wie unverändert. Kontinuität heisst das Zauberwort. Algerien will auf dem in Brasilien gewonnenen Selbstvertrauen aufbauen und sich wieder dauerhaft an der Spitze des afrikanischen Fussballs etablieren. “Ab sofort wird man uns wieder mit Respekt begegnen”, sagte Kapitän Madjid Bougherra nach der 1:2-Niederlage gegen Deutschland im Estádio Beira-Rio – und damit hat er recht.

Rückkehr zu alter Stärke?

Bessere Tage scheinen sich abzuzeichnen. Algerien hatte sich 1982 und 1986 für die WM-Endrunde qualifiziert und 1990 die Afrikameisterschaft gewonnen. Entsprechend zählte man in Afrika zur fussballerischen Elite. Auch die Klubs aus dem nordafrikanischen Land gewannen in jener Zeit mehrere kontinentale Titel.

Die Ära der Nationalspieler Rabah Madjer, Lakh­ d ar Belloumi, Djamel Menad und Mahmoud Guendouz war überaus erfolgreich.

Flagge und Heimspiel In Algerien wächst etwas Grosses heran.

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Louafi Larbi / REUTERS (2)

Doch nachdem 1992 der Versuch der kontinentalen Titelverteidigung in der tropischen Hitze Senegals kläglich gescheitert war, ging es mit dem Fussball in Algerien bergab. Die damaligen politischen und gesellschaftlichen Unruhen trugen massgeblich dazu bei. Algerien entwickelte sich von einem gefürchteten Gegner zu einem Punktelieferanten und spielte fortan keine wichtige Rolle mehr, weder auf kontinentaler Ebene noch in der WM-Qualifikation.

2008 war der Tiefpunkt erreicht. In der ­FIFA-Weltrangliste fiel das Team kurzzeitig aus den Top 100. 2006 und 2008 war Algerien bei der Afrikameisterschaft nicht mehr dabei, nachdem das Team zwei entscheidende Qualifikationsspiele gegen Gambia verloren hatte – ein Land mit gerade einmal rund 1,5 Millionen Einwohnern, die problemlos in Algeriens Hauptstadt Algier Platz finden könnten.

In der Qualifikation für die WM 2010 gehörte Algerien eigentlich nicht zu den Favoriten, profitierte jedoch von der überraschenden Unbeständigkeit der Ägypter, mit denen man am

Ende des Wettbewerbs punkt- und torgleich dastand. Somit musste die Entscheidung über die WM-Teilnahme in einem seltenen Playoff-Duell fallen. Das Spiel fand auf neutralem Boden in Sudan statt, und Algerien galt als Aussenseiter, denn Ägypten hatte zuvor zweimal in Folge die Afrikameisterschaft gewonnen (und errang kurz darauf den dritten Titel).

Wie so oft sorgte dann ein einziger Moment für die entscheidende Wende. Das Tor, das ­A nthar Yahia am 19. November 2009 erzielte, ist in die algerische Fussballgeschichte eingegangen, und zwar nicht nur, weil es ein wunderschöner Treffer war, sondern auch, weil damit der Aufschwung begann.

Der Innenverteidiger drang im Rücken der ägyptischen Verteidiger in den Strafraum ein und jagte den Ball mit einem perfekten Volleyschuss aus spitzem Winkel in die Maschen, ganz ähnlich wie das Marco van Basten bei der EM 1988 gegen die Sowjetunion tat.

Plötzlich gehörte Algerien wieder zur afrikanischen Fussballelite und nahm als einer von

fünf Vertretern des Kontinents an der WM 2010 in Südafrika teil, ebenso wie 2014 in Brasilien.

Neue Talente entdecken Yahia hat seinen Platz in der Geschichte des Weltfussballs allerdings noch aus einem weiteren Grund sicher: Er war der erste Spieler, der nach den entsprechenden Beschlüssen des ­FIFA-Kongresses 2003 in Doha seine fussballerische Nationalität ändern konnte.

Algerien hatte zu den grössten Befürwortern dieser Änderungen gehört und hatte nun auch als erstes Land die Gelegenheit genutzt, das grosse fussballerische Potenzial unter den Emigranten in Frankreich und anderen europäischen Ländern anzuzapfen, dem bereits Spieler wie Zinédine Zidane entstammten.

Noch vor Weihnachten hatte man bereits drei ehemalige französische Junioren-Nationalspieler von der algerischen Sache überzeugt.

Der erste, der die Neuregelung nutzte, war ­Yahia, damals Verteidiger bei Bastia, der schon bei einer U18-EM für Frankreich gespielt hatte.

Ticket zur WM 2010 Torschütze Anthar Yahia (l.) nach dem Playoff-Sieg gegen Ägypten (18. November 2009).

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“Flüssigere Spielweise” Gourcuff hat eine Mannschaft übernommen, die durchaus imstande scheint, auf der afrikanischen Bühne wieder grosse Erfolge zu feiern. Der neue Trainer machte schnell deutlich,

Grosse Ambitionen Die Frauenteams des algerischen Fussballverbands wollen nach oben.

F é d ér a t io n A l g ér ien n e d e F oo t ba l l

Die FIFA in Algerien

Gründung: 1962 Beitritt zur FIFA: 1963 Beitritt zur CAF: 1964 Konföderation: CAF Präsident: Mohamed Raouraoua Offizielle Website: www.faf.org.dz Registrierte Spieler: 203 900 Clubs: 2090

Ende 2002 finanzierte die FIFA in Algier ein neues Hauptquartier für den algerischen Fussballverband FAF (2 100 000 US-Dollar), das 2012 erweitert wurde (500 000 US-Dollar).

Zwischen 2008 und 2012 hielt die FIFA in Algerien unter anderem fünf Kurse bzw. Seminare für Frauen im Fussball ab, Ende 2012 veranstaltete sie ein Mädchen-Fussballturnier.

“Nicht hinnehmbares Ausmass”

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or zwei Wochen wurde der kamerunische Stürmer Albert Ebossé von einem Wurfgeschoss am Kopf getroffen, das offenbar aus einem Fanblock seines Klubs JS Kabylie geworfen worden war. Die Spieler verliessen nach einer 1:2-Heimniederlage gegen USM Alger in Tizi Ouzo gerade das Spielfeld. Den ­Treffer für die Gastgeber hatte Ebossé erzielt.

Der Stürmer starb laut vorläufigem Autopsiebericht an einer inneren Blutung, die durch ein scharfkantiges Objekt verursacht worden war.

JSK darf seine verbleibenden Heimspiele in dieser ­Saison nicht mehr in der Provinz Tizi Ouzou austragen.

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Das Stadion bleibt bis zum Abschluss einer Unter­ suchung des Vorfalls geschlossen.

Am folgenden Wochenende wurden in Algerien als Zeichen des Respekts für den verstorbenen Spieler alle Partien abgesagt, auch als Protest gegen das “­ unverantwortliche Treiben von Fanatikern und Hooligans, die in den Stadien immer wieder für ­ ­Gewaltausbrüche sorgen, welche ein nicht länger hinnehmbares Ausmass erreicht haben”, so der ­ ­algerische Fussballverband.

Mark Gleeson

Fadel Senna / AFP, Matthias Hangst / Getty Images, Bertrand Langlois / AFP, Damir Sagolj / REUTERS, Louafi Larbi / REUTERS

Er debütierte am 2. Januar 2004 in einem Qualifikationsspiel für die Olympischen Spiele gegen Ghana in der algerischen U23-Auswahl.

Nur zwei Wochen später folgte sein Debüt in der A-Nationalmannschaft.

Seitdem hat Algerien sein Team immer wieder mit Talenten aus dem Ausland verstärkt. Dabei fand man offenbar eine gesunde Mischung aus einheimischen Spielern und Akteuren, die in Europa geboren wurden und aufwuchsen. Auf keinen Fall will man in Algerien den nächsten Zinédine Zidane, Karim Benzema oder Samir Nasri verpassen. In den vergangenen Jahren konnten zahlreiche ehemalige französische U21-Nationalspieler mit algerischen Wurzeln überzeugt werden, für die Fennecs zu spielen. Im WM-Kader für Brasilien fanden sich entsprechend viele beeindruckende Talente. Dem 23 Mann starken Kader gehörten mehr in Frankreich als in Algerien geborene Spieler an.

Spieler wie Yacine Brahimi und Sofiane Feghouli begeisterten mit ihren Leistungen in Brasilien die ganze Welt und zeigten dabei genau die erforderliche Entschlossenheit, die den Algeriern in den erfolglosen Jahren zuvor gefehlt hatte. “Wir haben in Brasilien historische Momente erlebt und verfügen jetzt über ein sehr gesundes Selbstbewusstsein”, so Stürmerstar Islam Slimani, als er vor einigen Tagen erstmals seit der Parade durch die Strassen von Algier wieder zum Nationalteam stiess.

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1:1-Remis gegen Russland Sofiane Feghouli (l.) und Yacine Brahimi nach dem WM-2014-Gruppenspiel.

Am selben Meer Algerische Fans in Marseille verfolgen die WM-Spiele ihres Teams.

Aufstieg in die K.-o.-Phase Coach Vahid Halilhodzic hat seine Ziele an der WM 2014 erreicht.

dass er auf der erfolgreichen Arbeit seines Amtsvorgängers aufbauen will. Halilhodzic verband mit den Funktionären stets eine Art Hassliebe, und auch mit den Medien geriet er immer wieder aneinander. Doch seine Spieler gingen für ihn durchs Feuer. Der neue Trainer debütiert am Samstag in Addis Abeba im ersten Qualifikationsspiel für die Afrikameisterschaft 2015 gegen Äthiopien. Sein Team soll dabei “in einer 4-4-2-Formation durch eine starke Leistung” überzeugen.

“Ich will eine flüssigere Spielweise sehen.

Der Ball muss schnell zurückerobert werden. Es kommt auf das Kollektiv an, nicht auf Einzelleistungen”, so Gourcuff, der zuletzt bei Lorient in der französischen Ligue 1 arbeitete. Der 59-jährige Bretone hat nahezu alle Spieler behalten, die Halilhodzic mit nach Brasilien genommen hatte und stellte klar: “Ich werde die Arbeit meines Vorgängers nicht zunichtemachen.” Das sollte für Algeriens Gruppengegner Äthiopien, Malawi und Mali eine Warnung sein. Doch Gourcuff peilt bereits langfristigere Ziele an, die über die Qualifikationsspiele in den kommenden drei Monaten hinausgehen. “Ich bin ein Mann, der die Herausforderung braucht. Ich habe ein hochgestecktes Ziel, das ich unbedingt erreichen will. Algerien ist Favorit für den Gewinn der Afrikameisterschaft im kommenden Jahr. Ich will darauf hinarbeiten, dass wir jedes Spiel gewinnen.” Aufregende Talente wie Saphir Taider, Abdelmounene Djabou, Faouzi Ghoulam und der neue Kapitän Medhi Zeffane versprechen eine lange Erfolgsperiode. Derzeit belegt Algerien in der Weltrangliste Platz 25 und ist damit die bestplatzierte afrikanische Nation.

Dem neuen Trainer wurde zudem auch die Aufgabe übertragen, sich um die Nachwuchsmannschaften zu kümmern. In diesem Bereich ist viel zu tun, denn weder die U17- noch die U20-Auswahl nahm an der Qualifikation für die WM-Turniere im kommenden Jahr in Chile beziehungsweise Neuseeland teil. Algerien hatte 2013 die afrikanische Junioren-Meisterschaft ausgerichtet und auf die Qualifikation für die U20-WM in der Türkei gehofft. Doch das Team landete in seiner Gruppe auf dem letzten Platz.

Als neuer Nationaltrainer wird Gourcuff nach Algerien umziehen und auf der Suche nach neuen Talenten auch zahlreiche Spiele in der algerischen Ligue 1 verfolgen. Trainer aus anderen Ländern bleiben hingegen oftmals in der Heimat, sehen sich dort nur ihre Spieler bei den europäischen Topklubs an und reisen nur zu den Spielen ihrer Nationalmannschaft nach Afrika.

Die Suche nach der Fussballseele Auch der algerische Klubfussball hat wieder ein konstant hohes Niveau erreicht. Allerdings kommt es immer wieder zu Gewaltausbrüchen T H E F I FA W E E K LY

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Legende und Werbeikone ZinĂŠdine Zidanes Konterfei im algerischen Mostaganem.

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Mauritius Images

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Jacques Langevin / Presse Sports

in den Stadien, für die die Klubs häufig bestraft werden, sie müssen dann die Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Im vergangenen Monat war ein Toter zu beklagen: Der 25-jährige Stürmer Albert Ebossé starb, nachdem er von einem Wurfgeschoss am Kopf getroffen worden war. Sein Tod kommt einer grossen Belastung für das Renommee des algerischen Fussballs gleich. Ebossés Klub JS Kabylie darf für den Rest der Saison keine Heimspiele mehr austragen. Das Stadion in Tizi Ouzou wurde geschlossen.

Der Vorfall trübt auch die Freude über den Halbfinaleinzug von ES Sétif in der CAF- Champions-League. Dort tritt das Team in Hin- und Rückspiel gegen TP Mazembe Englebert aus dem Kongo an. Dem Sieger des Wettbewerbs winkt ein Platz bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft im Dezember.

Setif hatte die Gruppenphase ohne Niederlage überstanden und rechnet sich reelle Erfolgschancen aus. Geführt wird das Team von Trainer Kheireddine Madaoui, der seinen Man-

gel an Erfahrung durch Gewieftheit ausgleicht.

Der letzte Titelgewinn eines algerischen Teams im wichtigsten afrikanischen Klubwettbewerb datiert allerdings aus dem Jahr 1990. Damals setzte sich JS Kabylie im Elfmeterschiessen gegen die Nkana Red Devils aus Sambia durch.

Setif hatte den Vorläuferwettbewerb, den Afrikanischen Meisterpokal, 1988 gewonnen und in den letzten drei Jahren zweimal die a ­ lgerische Meisterschaft errungen. Die algerische Liga ist stets sehr umkämpft. Anders als in vielen anderen Ligen gibt es hier nicht zwei oder drei beherrschende Klubs, die alles unter sich ausmachen. So sicherte sich im Mai USM Alger erstmals seit fast einem Jahrzehnt wieder die Meisterschaft, während JSK Vizemeister wurde. In den vergangenen 20 Jahren haben nicht weniger als neun Klubs den Gewinn des Meistertitels gefeiert, was zeigt, wie eng es in der Liga zugeht, die zahlreiche Talente aus ganz Afrika anzieht und in der häufig Trainer aus Frankreich, Belgien und anderen europäischen Ländern verpflichtet werden. Für die Spieler stellt die algerische Liga oft-

mals ein Sprungbrett nach Europa dar. Viele Fussballer haben über Algerien den Weg in grosse europäische Ligen gefunden.

Auch die Frauen-Nationalmannschaft ­A lgeriens trägt zur aktuellen Erfolgsstory bei.

Das Team qualifizierte sich als einer von acht Teilnehmenden für die Afrikameisterschaft im Oktober in Namibia. Die besten drei Teams dieses Turniers können für die Frauen-WM in Kanada im kommenden Jahr planen. Die Qualifikation für die Afrikameisterschaft war das Hauptziel von Trainer Azzedine Chih. Nachdem dieses Ziel bereits erreicht worden ist, kann sich das Team neu ausrichten und wertvolle Erfahrungen sammeln. “Wir treten gegen die besten afrikanischen Frauen-Fussballteams an. Das Niveau bei diesem Turnier ist sehr hoch. Wir wissen genau, dass Fehler auf diesem Niveau bestraft werden, doch wir werden auf der Hut sein und alles geben. Grossen Druck empfinden wir nicht. Wir können ganz befreit aufspielen und sehen, wie weit wir kommen”, so Chih. Å

Ab in die Fussballschule!

Kinder in Algiers Stadtteil Hydra.

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Š 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

instinct takes over

#predatorinstinct

adidas.com/predator

IN T ERRELIGIÖSER M AT CH FÜR DEN FRIEDEN

Gemeinsam für den Weltfrieden

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uf Wunsch von Papst Franziskus wurde am vergangenen Montagabend das erste interreligiöse Spiel für den Frieden veranstaltet. Für den Pontifex war dieser sportliche Event eine symbolische Geste, die aufzeigt, dass Frieden möglich ist. Rund 50 Fussballstars entzückten das Publikum im gut besuchten Olympiastadion in Rom. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der “Handschlag für den Frieden”, eine ­gemeinsame Kampagne der FIFA und des Nobel-Friedenszentrums in Norwegen, gefördert. Bei der Audienz im Vatikan bekräftigte eine F IFA-Delegation im Namen des FIFA-Präsidenten dem Papst, den ­ ­Fussball als Brückenbauer nutzen zu wollen. Fussball verbindet – über alle r­ eligiösen, politischen und sozialen Schranken hinweg. Å Mehr Bilder zum Thema finden Sie unter: www.tinyurl.com/k7ypcmj

Die FIFA zu Besuch beim Pontifex Walter De Gregorio (r.; Direktor Kommunikation), Giovanni Marti (m.; Media) und Lars Sternmarker (Handshake for Peace).

Fotografia Felici, Getty Images, Reuters, imago, Match for Peace

Gruppenbild mit den Stars des Abends Initiant Javier Zanetti (m.) präsentiert den Siegerpokal, der einen Engagiert und fair Der ehemalige Weltstar Roberto Baggio (l.) im Zweikampf mit Uruguays aktuellem Nationalspieler Diego Lugano. silbernen Olivenbaum darstellt.

Handshake for Peace der beiden Kapitäne Roberto Baggio (l.) und Javier Zanetti.

Vertreter der Religionen pflanzen im Stadion einen Olivenbaum für den Frieden.

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BLICK IN DIE LIGEN

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Republik Korea: K League Classic

Tr e f fe n f ü r s Vate r l a n d Nicola Berger schreibt über Fussball und lebt in Zürich.

Wenn Sangju Sangmu am Samstag zu Tabellenführer Jeonbuk reist, könnten Abschiedstränen fliessen. Gleich zehn Spieler verlassen Sangmu im Anschluss an diese Partie, mitten in der Saison, nach 24 von 33 Runden. Es ist ein unorthodoxer Vorgang, aber was soll das schon heissen bei einem der unkonventionellsten Erstligisten des Weltfussballs. Sangmu ist die offizielle Mannschaft der Armee der Republik Korea. Der Klub kauft und verkauft keine Spieler, beschäftigt keine Ausländer, die Equipe setzt sich ausschliesslich aus in anderen Vereinen unter Vertrag stehenden Profis zusammen, die den obliga­torischen, 21 Monate dauernden Militärdienst absolvieren.

Nicht in die Armee einrücken müssen in der Republik Korea lediglich Sportler, die eine Olympische Medaille gewonnen oder an den Asian Games siegreich waren. Ausnahmen sind wegen den Spannungen mit Nachbar DVR Korea rar, wie beispielsweise der ehemalige Baseball-Profi Cho Jin-Ho (39) erfahren ­musste. Der einst bei den Boston Red Sox beschäftigte Cho hatte den Militärdienst 2004 mit einem manipulierten Urintest umgehen wollen, wurde erwischt und landete im ­Gefängnis.

Aktuell liegt Sangmu auf Platz 9, das Polster auf den Tabellenletzten Busan beträgt indes bloss drei Punkte. Es könnte entsprechend eng werden für den Aufsteiger, wenn in der zweiten Saisonhälfte etliche Teamstützen zu ihren Stammklubs zurückkehren.

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Lee Keun-Ho nach seinem 1:0-Treffer gegen Russland an der WM in Brasilien.

Am härtesten treffen wird Sangmu der Abgang von Lee Keun-Ho (29). Lee, Asiens Fussballer des Jahres 2012, hatte an der WM in Brasilien beim 1:1 gegen Russland zum 1:0 getroffen – und sein Tor mit einem Salut gefeiert. Der Angreifer steht Sangmu nur noch für zwei Partien zur Verfügung; am 16. September kehrt er zu Ulsan zurück.

Für Sangmu geht es somit darum, den Abstieg zu vermeiden – vorne dagegen tobt der Titelkampf zwischen dem amtierenden Meister und dreifachen AFC-Champions-League­Sieger Pohang Steelers sowie dem von Hyundai alimentierten Klub Jeonbuk.

Die Kontrahenten liegen aktuell punktgleich an der Tabellenspitze, am 28. September kommt es in Pohang zum Direktduell.

Das Zünglein an der Waage könnte Sangmu spielen: Mit Kim Min-Seok, Lee Seung-Hyeon, Jung Hoon und Kim Dong-Chan kehren nächste Woche gleich vier Spieler zu Jeonbuk zurück. Å

imago

An Spielermaterial mangelt es Sangmu also nicht, auch wenn kaum ein Akteur freiwillig zwei Jahre seiner Karriere herschenkt. Denn wer für den Armeeklub aufläuft, erhält keinen Lohn, sondern gemäss der “Korean Times” Sold in der Höhe von 82 000 Won (das entspricht rund 78 US-Dollar) für Soldaten und 108 300 Won für einen Sergeant. Das ist sehr wenig Geld, und wohl auch darum waren zahlreiche Sangmu­-Spieler in den grossen Wettskandal verwickelt, der 2011 den Fussball der Republik Korea erschütterte.

Paraguay: Primera División

H at t r ic k d e s Ju n g s t a r s Sven Goldmann ist Fussball­ experte beim “Tagesspiegel” in Berlin.

Es war das Spiel der Spiele, das Duell zwischen dem ­a ktuellen Champion und dem Zweitplatzier­ ten, der Kampf um die Vorherrschaft in Asunción: El Gumarelo, wie sie den Club Libertad in Paraguay nennen, gegen El Abo­ rigen, Kampfname des Stadtrivalen Club Guaraní. Für Libertad ging es zudem um eine angemessene Vorbereitung für das Zweitrun­ denspiel ein paar Tage später in der Copa Sudamericana gegen den Barcelona Sporting Club aus Guayaquil. Nun, diese Generalprobe nahm ein verheerendes Ende; mit einer 1:5-Niederlage bei Guaraní am sechsten Spieltag des Torneo Clausura.

Club Guarani

Im Estadio Rogelio Livieres traf Antonio Bareiro zwar schon nach einer Minute zum

1:0 für den Meister, doch danach spielte nur noch Guaraní. Iván González Ferreira schoss schnell den Ausgleich und später noch ein zweites Tor. Der grosse Star des Tages aber war ein Stürmer aus der eigenen Nachwuchs­ abteilung. Fernando Fabián Fernández ­Acosta, 22 Jahre jung, gelang ein Hattrick.

Vor einem Jahr hatte Fernández noch für die Reservemannschaft gestürmt, jetzt führt er mit fünf Toren die Torschützenliste der Primera División an.

Mit 16 Punkten aus sechs Spielen thront Guaraní unbesiegt an der Spitze. Libertad liegt als Dritter schon sechs Punkte zurück und empfängt nun am siebten Spieltag in denkbar schlechter Verfassung daheim im Estadio Dr. Nicolás Leoz den Rekordmeister Olimpia Asunción. Weil beide Klubs in schwarz­-weissen Trikots spielen, wird dieses Spiel überall in Paraguay “Clásico Blanco y Negro” genannt. In der Rangfolge der erfolg­ reichsten Mannschaften Paraguays liegt Olimpia mit 39 Meisterschaften weit vor Cerro Porteño (30), Libertad (17) und Guaraní (10). Der letzte Titel ist allerdings schon ein wenig angestaubt und datiert aus dem Jahr 2011, als Olimpia die Clausura gewann.

Fussball in Paraguay ist seit jeher eine Ange­ legenheit der grossen Klubs aus Asunción, sie residieren in den Stadtteilen Las Mercedes, Mariscal L’ópez, Dos Bocas oder Obrero und spielen die Meisterschaft jetzt schon seit mehr als einem halben Jahrhundert unter sich aus. Von den zwölf Klubs der Primera División kommen sieben aus der Hauptstadt, beim Torneo Apertura 2014 belegten sie die Plätze 1 bis 7.

Der letzte Champion ausserhalb von Asunción war 1953 der Club Sportivo Luqueño. Die Mannschaft aus der Stadt Luque spielt auch heute noch in der Primera División und feierte 2007 noch einmal einen grossen Erfolg mit dem Gewinn des Torneo Apertura, das damals allerdings noch nicht als eigene Meisterschaft gewertet wurde. In finaler Konsequenz ging der Titel dann auch in jenem Jahr nach Asunción – an den Clausura­Champion Libertad, der in zwei Finalspielen eben doch ein bisschen stärker war als ­Sportivo Luqueño. Å

A Star is born Fernando Fabián Fernández Acosta wird gehuldigt.

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FIFA-R ANKING FR AUEN

→ http://www.fifa.com/womensworldcup/

Rang Team Rangveränderung

Punkte

1 USA

0 2193

2 Deutschland

0 2168

3 Japan

0 2081

4 Frankreich

0 2046

5 Schweden

0 2028

6 Brasilien

0 2008

7 Kanada

0 1976

8 England

0 1966

9 Australien

2 1957

10 Norwegen

0 1955

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 51 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67

DVR Korea Italien VR China Niederlande Dänemark Spanien Island Republik Korea Schweiz Neuseeland Schottland Russland Finnland Ukraine Mexiko Österreich Belgien Tschechische Republik Thailand Polen Kolumbien Republik Irland Vietnam Nigeria Argentinien Rumänien Wales Chinese Taipei Ungarn Costa Rica Portugal Chile Usbekistan Serbien Belarus Myanmar Slowakei Ghana Kamerun Indien Südafrika Äquatorial-Guinea Jordanien Iran Israel Haiti Kroatien Slowenien Nordirland Türkei Elfenbeinküste Bulgarien Kasachstan Panama Hongkong Venezuela Albanien

-2 0 3 0 -2 -1 -1 0 3 0 -2 -1 0 0 0 3 -1 -1 1 3 1 -2 -5 0 0 0 0 1 -1 0 2 -1 1 2 -3 -1 0 2 0 1 1 2 1 1 5 0 6 0 -2 6 7 -4 3 -2 -2 -1 -6

1954 1891 1873 1872 1868 1854 1834 1828 1814 1811 1809 1799 1780 1763 1761 1691 1685 1665 1661 1645 1641 1636 1628 1623 1620 1617 1614 1573 1572 1566 1565 1559 1548 1539 1532 1524 1521 1467 1457 1431 1425 1425 1420 1412 1399 1398 1396 1383 1382 1379 1376 1366 1364 1363 1361 1360 1347

Rang Team Rangveränderung 68 69 70 71 71 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 89 91 92 93 94 95 95 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 110 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124

Griechenland Algerien Indonesien Uruguay Bosnien und Herzegowina Färöer Marokko Tunesien Guatemala Estland Philippinen Bahrain Laos Ägypten Malaysia Senegal Litauen Bolivien Montenegro Kuba Simbabwe Mali Palästina El Salvador Lettland Singapur Äthiopien Suriname Honduras Malta Luxemburg Kirgisistan Puerto Rico Nicaragua Nepal Georgien Zypern EJR Mazedonien Namibia St. Vincent und die Grenadinen Sambia Bangladesch Libanon St. Kitts und Nevis Bermuda Malediven Tansania Mosambik Kuwait Katar Cayman-Inseln Swasiland Lesotho Belize Antigua und Barbuda Aruba Botsuana Vereinigte Arabische Emirate** Trinidad und Tobago** Ecuador** Papua-Neuguinea** Peru** Paraguay** Aserbaidschan** Jamaika** Tonga** Fidschi** Guam** Guyana** Kongo** Tahiti** Dominikanische Republik** Salomon-Inseln** Neukaledonien** Benin** Moldawien** Cook-Inseln**

1 5 2 2 9 -3 3 -4 0 -2 1 -1 1 1 1 1 2 2 -1 0 0 2 2 -2 -1 0 2 -2 -2 -1 -1 -1 0 0 0 0 2 -2 -1

-2 -1 0 0 0 -1 -1 -1

-2

Punkte 1344 1334 1330 1329 1329 1318 1316 1314 1313 1310 1309 1302 1283 1273 1269 1257 1236 1235 1231 1206 1193 1191 1191 1184 1182 1177 1154 1152 1152 1146 1145 1136 1108 1106 1104 1100 1096 1090 1020 1000 987 979 955 955 948 942 931 873 870 864 849 838 836 825 768 758 736 1665 1509 1484 1476 1450 1430 1341 1339 1316 1306 1294 1256 1238 1238 1226 1195 1188 1187 1177 1170

Rang Team Rangveränderung

Punkte

Vanuatu** Angola** DR Kongo** Bahamas** Samoa** Armenien** Amerikanisch-Samoa** Guinea** St. Lucia** Eritrea** Gabun** Grenada** Uganda** Sri Lanka** Pakistan** Guinea-Bissau** Syrien** Dominica** Afghanistan** Irak** Britische Jungferninseln** Malawi** Curaçao** Bhutan** Sierra Leone* Burkina Faso* Barbados* Ruanda* Liberia* Amerikanische Jungferninseln* Kenia* Komoren* Turks- und Caicos-Inseln*

1139 1134 1132 1111 1110 1104 1075 1063 1061 1060 1031 1029 965 965 937 927 927 906 899 882 867 840 831 785 1132 1038 997 996 877 852 816 761 704

** Teams, die seit über 18 Monaten nicht mehr gespielt haben und deshalb nicht rangiert sind. * Provisorisch rangierte Teams, weil sie nicht mehr als fünf Spiele gegen offiziell rangierte Teams gespielt haben.

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First Love

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Or t: Aelggi-A lp, Schweiz Datum: 16. Juni 2012 Zeit: 13. 35 Uhr

Urs Flueeler/Keystone

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Den Fussball überall und für alle entwickeln

Mitreissende Turniere organisieren

Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen

Für das Spiel. Für die Welt.

Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren.

Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.

FIFA.com

Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet.

DEBAT T E

PRESIDENTIAL NOTE

Die Meinungen der FIFA.com-User zur Frage, was Fussball generell sicherer machen könnte: Eine Aufstellung von strengen Regeln muss existieren, welche beinhaltet, dass die Spieler geschützt sind vor rücksichts­ losen Angriffen, die die Spielerkarriere gefährden. Spieler und Coaches müssen von Beginn an immer wieder ermuntert werden, sich gegenseitig zu respektieren und den Schiedsrichter als offiziellen Spielleiter zu akzeptieren. Des Weiteren muss die Regel der drei Auswechselmöglichkeiten überdacht werden – gerade im Fall von schweren Kopf­ verletzungen. Zuletzt müssen die Klubs und Verbände eindringlich darauf aufmerksam machen, wie gefährlich es ist, Dinge auf das Feld zu werfen.

SUPERKIA1459, Indonesien

Grössere Stadien bauen, um Menschenauf­ läufe zu vermeiden. xbeasty007, England

“Strafen sollten ­l ebenslänglich gelten.”

Die Regeln für Strafen sollten flexibler anwendbar sein und die Strafen sollten lebenslänglich gelten. Diese Massnahmen würden nicht nur helfen, Rassisten, Neonazis, Gewalttätige und Hooligans fernzuhalten, sondern auch die einzuschüchtern, die das schönste Spiel auf Erden sabotieren wollen.

Geniesst einfach, was auf dem Rasen ­geschieht! Natürlich ist Fussball fantastisch, aber letztlich ist es ein Spiel.

GioGyan, Laos

Die Linienrichter sollten die Macht erhal­ ten, die Referees zur Vergabe von Gelben oder Roten Karten zu veranlassen – für harte Angriffe. Im Allgemeinen sollte der Schiedsrichter vor einer wichtigen Entschei­ dung jeweils den Linienrichter konsultieren und dessen Meinung respektieren. Nach dem Spiel sollten sie miteinander rückblickend über die Spieler diskutieren, und im Falle eines Rassismus­vorfalls oder anderen Miss­ verhaltens müssten sie Strafen von mindes­ tens fünf Monaten verhängen dürfen.

MOHAMEDFAIZA, Indien

Alle Stadien müssten eine Qualitätskontrol­ le durchlaufen, die Konstruktion, Sicher­ heit, Umgang mit Fanmassen, Notausgänge beinhaltet. Zudem muss ein konstanter Dialog zwischen Verbänden, Klubs und Fans stattfinden. Dies ist sehr wichtig, um Spiele für alle Beteiligten sicher zu machen.

Agafur, Indonesien

Lernt von England! sa’id17, Iran

Genauso wie Fussball ein starker Hoffnungs­träger ist und grenzüberschrei­ tend vermittelt, kann er auch zu einem Ort für Gewalt und Fanatismus werden. Das Wichtigste ist es, die Grenze zwischen einem wunderbaren Sport und der Politik niemals zu vergessen. Leidenschaft darf nicht blind machen. Dann würde auch das sicherste Stadion nichts nützen. tablenight99, Deutschland

Man muss realistisch sein und verstehen, dass ein Fussballmatch nicht mehr ist, was es einmal war. Die Durchführung von Tur­ nieren verlangt nach einem neuen Sicher­ heitsdenken und rigoroseren Massnahmen.

Die Organisation macht den Unterschied! nael73, Belgien

“Natürlich ist Fussball fantastisch, aber letztlich ist es ein Spiel.”

Nicht wegschauen

D

er Tod des Kameruners Albert Ebossé am 23. August 2014 in Algerien ist eines der düstersten Kapitel des Fussballs. Es gibt eigentlich keine Worte, die dieser Tragödie ­gerecht werden – und trotzdem müssen wir nach Worten suchen. Denn der grösste Fehler wäre es, nicht darüber zu sprechen.

Der Fussball wurde immer wieder von schrecklichen Katastrophen erschüttert: Lima 1964, Moskau 1982, Heysel 1985 oder Hills­ borough 1989 stehen für schwarze Momente.

Neben der Tragik haben diese Zwischenfälle weitere Gemeinsamkeiten: Sie sind auf organi­ satorische Mängel und Fehleinschätzungen der Sicherheitskräfte zurückzuführen. Und sie führten dem Fussball den Spiegel vor Augen und lösten zum Teil einschneidende Verände­ rungen aus.

Diese Erkenntnis ist für die Opfer und ihre Hinterbliebenen kein Trost. Sie mag sogar z ynisch klingen – auch im Fall von Albert ­ Ebossé. Doch wir stehen dem Spieler gegenüber in der Pflicht, dass wir aus diesem Drama die Lehren ziehen und alle Beteiligten resolut in die Verantwortung nehmen.

Potenzielle Gefahren müssen schon im Um­ feld der Stadien erkannt werden. Wenn dort keine Steine oder Eisenstangen liegen, werden sie nie den Weg auf die Tribünen finden. Ich appelliere deshalb an alle involvierten Instan­ zen und rufe zur konsequenten Zusammen­ arbeit auf – die Verbände, Klubs, Zuschauer, Ordnungskräfte, die Polizei.

Doch die Prävention beginnt viel früher.

Denn der Fussball ist ein Abbild der Gesell­ schaft. Und wir können aktiv dazu beitragen, diese Gesellschaft zu verbessern. Wenn wir nicht wegschauen – und stattdessen mit gutem Beispiel vorangehen und soziale Kompetenz beweisen. Dies sind wir Albert Ebossé und sei­ ner Familie schuldig, aber auch dem ganzen Sport und unserem Fussball.

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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ÄGYP TEN

Rausch des Erfolgs Hassan Schehata nach dem Finalsieg in Kairo gegen die Elfenbeinküste (4:2; 2006) und seinem zweiten von drei Afrikameistertiteln.

Ägypten war an der WM 2014 knapp nicht dabei. Das Nationalteam hat zwar begabte Spieler, aber die Situation ist schwierig – die Tragödie 2012 in Port Said, bei der 70 Fans umkamen, die politisch unruhige Zeit. Die Coach-Legende Hassan Schehata spricht über den ägyptischen Fussball.

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T H E F I FA W E E K LY

Karim Jaafar / AFP Photo

“Gemeinsam nach Lösungen suchen”

ÄGYP TEN

Entsetzen nach dem Grauen Al-Ahly-Anhänger am Klubgelände nach der Verkündung des Todesurteils gegen 21 Personen durch ein ägyptisches Gericht (9. März 2013).

Hassan Schehata, Sie haben als Spieler und dann als Coach wichtige Titel errungen. Was treibt Sie heute an?

Hassan Schehata: Ich muss arbeiten, ich brauche das. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, es sei genug. Ich muss ganz einfach auf den Platz. Ich muss mich mit dem Ball abgeben.

Amr Abdallah Dalsh / Reuters

Sie sind noch immer ein Stürmer.

Das hoffe ich. Ja, das bin ich noch immer, ein Torjäger. Ich kicke gern mit, ob nun mit der Mannschaft, die ich trainiere, mit meinen Kindern oder mit meinen Enkeln. Ich spiele mit jedem gern Fussball, ich liebe das.

Aber Ihre Rolle ist heute vor allem die des Coaches. Sie sind sehr erfolgreich.

Ich bin ein Coach, ja. Ich hatte auch andere Angebote im Fussball, aber ich trai­ niere noch immer am liebsten ein Team.

Sie haben auf die neue Saison hin eine Offerte aus Marokko angenommen. Zum Saisonauftakt errangen Sie mit El Jadida ein torloses Remis bei Renaissance de Berkane.

Ich versuche bei Hosni in El Jadida – die Stadt liegt nahe Medina –, den fünften Tabel­ lenplatz aus der vergangenen Saison zu über­bieten. Ich will den Erfolg. Und ich tue alles, damit das Team auch als Team auftritt, es hat Qualität. Dennoch bleibt noch viel Arbeit. Ein Trainer ist sozusagen die eine Hand, aber es braucht auch die zweite Hand – das Team selbst –, um erfolgreich zu sein.

werden. Das Wichtigste war, dass das ägypti­ sche Volk hinter der Mannschaft stand – egal, ob man im Alltag nun Anhänger von Al-Ahly, Zamalek oder Ismailia ist. Wir mussten alle Ägypter hinter uns versammeln, um Erfolg zu haben, das war mir klar. Einfach war das nicht. Erst als wir begannen, Partien zu ­gewinnen, erfuhren wir die nötige Unter­ stützung. Die Menschen glaubten nun an die Mannschaft. Das wiederum gab ihr Auftrieb.

Da waren 100 000 Zuschauer im Stadion, und alle hatten eine Flagge dabei.

Zusammenhalt als Erfolgsfaktor.

Die Liga begann diesmal erst im September, weil die Afrikameisterschaft in Marokko ausgetragen wird – ein Turnier, an dem Sie mit Ägypten erfolgreich waren. Sie errangen 2006, 2008 und 2010 den Titel.

Das war ein hartes Stück Arbeit. Einige Zwischenziele mussten zunächst erreicht

Die Leute in Ägypten haben sich gefragt, was ich wohl gemacht habe, dass das National­team so erfolgreich war. Ich wollte, dass alle hinter dem Team und hinter dem Coach stehen. Das geht aber nur, wenn die Menschen den Eindruck haben, dass Hassan Schehata für das Team und für sein Land T H E F I FA W E E K LY

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ÄGYP TEN

Name Hassan Schehata Geburtsdatum, Geburtsort 19. Juni 1949, Kafr El-Dawwar (Ägypten) Position als Spieler Stürmer Vereine als Spieler 1967–1968, 1971–1983 Al-Zamalek SC 1968–1971 Kazma SC (Kuwait) Vereine als Trainer (Auswahl) 1983–1985, 2011–2012 Al-Zamalek SC 2004–2011 Ägyptisches Nationalteam Seit 2014 El Jadida (Marokko)

Verlangen Sie als einstiger Stürmer das Spiel nach vorn mit Nachdruck?

Wissen Sie, das ägyptische Nationalteam war nicht unbedingt das beste in Afrika. Wir mussten uns auf dem Platz etwas einfallen lassen. Dabei bin ich im Training nicht auf­ getreten und habe dem Team gesagt, was zu tun ist. Nein, ich habe mit den Spielern geredet, wir haben gemeinsam nach Lösun­ gen gesucht. Wir haben diskutiert. Wir wollten herausfinden, was für uns am besten

funktioniert. Ich bin kein Diktator, ich rede mit dem Team. Ich halte das für einen ­wesentlichen Faktor für den Erfolg.

Das ägyptische Nationalteam hat die Quali­ fikation für die WM 2014 nicht geschafft, im Playoff scheiterte die aktuelle Nummer 38 des FIFA-Rankings an Ghana. Wann wird Ägypten wieder an einer WM teilnehmen? Ägypten hat ein gutes Team. Es gewann in der Qualifikation alle Spiele und ging vielleicht zu zuversichtlich in das Playoff mit Ghana. Dennoch: Wir haben viele gute Spieler. Aber aufgrund der politischen Situa­ tion in Ägypten ist es seit drei, vier Jahren für das Nationalteam etwas schwieriger

“Ich bin kein Diktator, ich rede mit dem Team.”

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geworden, zum Beispiel, was das Training oder Freundschaftsspiele anbelangt.

Da war auch die Tragödie in Port Said, 2012, als über 70 Fans umkamen. Die Spiele in Ägypten finden seither unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Für das Nationalteam werden vereinzelt Ausnahmen genehmigt, so etwa für das Nations-Cup-Qualifikations­ spiel gegen Tunesien in diesem Monat. Wie lassen sich so noch Junge für den Fussball begeistern?

Daran hapert es in Ägypten. Die Förde­ rung der Spieler ist zu wenig zusammen­ hängend. Die Junioren, das Olympiateam, das Nationalteam – da ist noch zu wenig Zusam­ menarbeit zu sehen. Die Stufen bauen nicht aufeinander auf. Und dann haben wir auch nicht gerade viele Spieler, die in Europa beschäftigt sind – im Unterschied etwa zu Ghana, Kamerun, der Elfenbeinküste. Bei denen ist fast das ganze Team in Europa unter Vertrag. Bevor wir also über ein aus­ gefeiltes Spielsystem nachdenken können, müssen wir im individuellen Bereich arbeiten, an der Technik.

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arbeitet und nicht einfach für sich selbst. Das Team und ich haben für unsere Flagge alles zu geben versucht. Das haben die Menschen gespürt und sie haben uns sehr unterstützt.

ÄGYP TEN

Der dritte Triumph Hassan Schehatas Team nach dem Erfolg in der Afrikameisterschaft 2010.

Wie wird in Ägypten ein junger Spieler aus­ gebildet?

Das Ausbildungssystem ist noch immer nicht sehr gut. Wir entdecken die Talente in ihren unterklassigen Klubs und nehmen sie unter Vertrag, bilden sie im besseren Klub aus. Aber die Konkurrenz ist für sie gross, denn in der 1. und 2. Liga sind viele Spieler beschäftigt, die aus dem Ausland transferiert wurden. Ein Grund, weshalb es die ägyptischen Talente eines Tages doch nicht nach Europa schaffen, ist aber auch, dass ihnen der letzte Biss fehlt.

Alles eine Frage der Ambition?

Barry Aldworth / Keystone / PA

Ja. Und dann mögen wir Ägypter es eben auch lieber, in der Familie zu leben statt allein im Ausland.

Das gilt für die meisten Spieler auf der Welt.

Bei uns ist das besonders ausgeprägt.

Obwohl es auch einige geschafft haben, etwa Hossam Hassan, Hany Ramzi, Mohamed Zidan in der Bundesliga, Mohamed Salah zunächst in der Schweiz und dann in England bei Chelsea.

Mit dem Star Mido – der etwa für Ajax, Celta de Vigo, Marseille, die AS Roma oder Totten­ ham Hotspur gespielt und zuletzt ein Jahr lang den ägyptischen Spitzenklub Zamalek gecoacht hat– waren Sie einst während eines Spiels aneinandergeraten.

Im Halbfinale der Afrikameisterschaft 2006 gegen Senegal musste ich reagieren. Ich nahm Mido aus dem Spiel, Sekunden später traf sein Ersatz Amr Zaki mit der ersten Ballberührung. Wenn Amr Zaki nicht getroffen hätte, wäre ich mit meiner Entscheidung natürlich allein dagestanden. Aber ich fühlte, es war das Richtige, und ich tat es. Der Erfolg gab mir recht. Å Mit Hassan Schehata sprach Perikles Monioudis

Äg y p t i s c h er F u s s ba l l ver ba n d Gründung: 1921 Beitritt zur FIFA: 1923 Konföderation: CAF Präsident: Mohamed Gamal Offizielle Website: www.efa.com.eg WM-Teilnahmen: 1934, 1990 Afrikameister: 1957, 1959, 1986, 1998, 2006, 2008, 2010 Registrierte Spieler: 52 110 Anzahl Vereine: 608

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“ALS Ice Bucket Challenge” Rio Ferdinand macht mit.

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ie ein begossener Pudel sass ich da. Meine beiden Kinder jubilierten – er im Stefano-Borgonovo-, sie im Johan-Cruyff­-Trikot – Stefanos Lieblingsspieler. Die “ALS Ice Bucket Challenge”, bei der man sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf giesst, ist gross in Mode gekommen. Bush, Gates, Zuckerberg, Götze, Ronaldo – alle sind sie mit von der Partie und hoffen, dass ALS (Amyotrophe Lateralskle­rose), eine heimtückische Nervenkrankheit, die unheilbar und weitgehend unerforscht ist, bald in den Griff bekommen wird. Borgonovo, Europapokalsieger mit der AC Milan, verstarb 2013 nach acht Jahren Kampf. Bernd Geesdorf, einst 1860-München-Stürmer, lebte nach der Diagnose noch ein Jahr. Auch Ex-Holland-Crack Fernando Ricksen kämpft gegen das Ungeheuer ALS. Die Lebenserwartung bei Diagnose beträgt im Schnitt ein bis drei Jahre. Die “ALS Ice Bucket Challenge” – ein Paradebeispiel für Viralität – bewegt die Medienexperten. Für ALS-Patienten ist die Aktion ein einmaliges Geschenk, Aufmerksamkeit für diese grausame Krankheit zu generieren und damit die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. “Ich fühle mich wie ein Kreuzritter des Unbekannten”, sagte Borgonovo. “Man muss einfach etwas tun. Unwissenheit hilft nicht. Sie isoliert.” Das allein ist die kalte Dusche wert. Å Bernd Fisa

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E

lton John gab einst als Präsident beim FC Watford den fussballerischen Takt an, Robbie Williams stürmte die Sportbühne als Hauptaktionär von Porte Vale, Berufskollege Fatboy Slim investierte bei Brighton & Hove Albion mehr als seine Stimmgewalt, und vor zwei Monaten kaufte das englische Teen-Idol Louis Tomlinson seinen Lieblingsklub, die Doncaster Rovers. Den richtigen Ton trifft auch die Sportgemeinschaft Sonnenhof Grossaspach im deutschen Fussball. Der schwäbische Provinzklub – vom lokalen Hotelier Uli Ferber 1976 als Thekenmannschaft gegründet – ist mittlerweile in der dritthöchsten Liga und damit im Profibusiness angekommen.

Sportlich behauptet sich der Klub mit dem kleinsten Etat der Liga im Mittelfeld – unter den Freunden des deutschen Schlagers ist er aber die unbestrittene Nummer eins. Besitzer Ferber teilt Tisch und Bett mit der Sängerin Andrea Berg. Frau Berg singt von Dingen, die jeder Fussballfan aus eigener Erfahrung kennt: von überbordender Sehnsucht, leidenschaftlicher Liebe, epochalen Gefühlen. Damit fegt sie wie ein Orkan durch die Charts und gewinnt mehr Gold als alle deutsche Fussballer zusammen. Wenn sie zur branchenübergreifenden Entwicklungshilfe im Stadion von Gross­a spach ein Ständchen gibt, muss die Kapazität von 10 000 auf 15 000 Plätze erhöht werden. Und die Besucher wissen genau, was sie bekommen.

Anders als im Fussball (und im richtigen Leben) ist im Schlagergeschäft die Welt immer heil – und das Happy End garantiert. Å Thomas Renggli

I

n Europa beginnt die Champions League erst in elf Tagen, in Asien hingegen geht es längst ans Eingemachte. Letzte Woche standen die Viertelfinalrückspiele an, und bei Titelverteidiger ­Guangzhou hat das einige Hektik ausgelöst. Die Chinesen haben zwar das grösste Budget im Umzug, Alberto Gilardino im Sturm und Marcello Lippi als Coach, aber sie verloren gegen die Western Sydney Wanderers im Hinspiel 0:1. Also sei, so berichten australische ­Medien, vor dem Rückspiel die Kampagne gestartet worden, den Aufenthalt der Wanderers so unangenehm wie möglich zu machen. In der Nacht soll es Telefonterror gegeben haben, und es soll kräftig an die Zimmertüren geklopft worden sein. Rechtsaussen Shannon Cole, 30, berichtet gar von einem orchestrierten Verkehrsunfall: “Auf dem Weg ins Stadion hat uns ein Auto absichtlich den Weg abgeschnitten, es kam zum Crash. Zum Glück war binnen fünf M ­ inuten ein Ersatzbus da.”

Trotz dem 2:1-Sieg scheiterte das vom chinesischen Internetgiganten Alibaba alimentierte Team Guangzhous der Auswärtstorregel wegen geradezu sensationell an den ­ozeanischen Underdogs. Dem früheren Weltmeistertrainer Lippi gefiel das überhaupt nicht – er war schon in Sydney ausfällig geworden und musste das Heimspiel auf der Tribüne verfolgen. Die Wanderers dagegen kämpfen weiter um das Ticket nach Marokko; im Halbfinale wartet der FC Seoul. Å Nicola Berger T H E F I FA W E E K LY

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Die U20-FrauenTeams mit den meisten WM-Siegen

Sieg und Demut Perikles Monioudis

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as Stadion ist ausverkauft, auf dem Platz stehen sich das deutsche und das argentinische Nationalteam gegenüber. Ein Hin und Her an Torchancen – und Argentinien trifft zuerst. Wir sprechen hier, ganz offensichtlich, nicht vom Endspiel der Fussball-WM 2014 in Rio de Janeiro, als Deutschland in der Verlängerung den einzigen Treffer der Partie erzielte und den WM-Pokal errang – wir spulen siebeneinhalb Wochen vor und befinden uns in Düsseldorf. Die deutsche Nationalmannschaft muss das 0:1 hinnehmen, obwohl sie zuvor – vor allem durch Mario Gómez – zu einigen guten Abschlussmöglichkeiten gekommen war. Das 0:2 und das 0:3 folgen – und auch noch das 0:4.

Dass dadurch Erinnerungen wachgerufen wurden an das 7:1 der Deutschen im WM-Halbfinale gegen den Gastgeber Brasilien, kann man nicht unbedingt sagen. Und doch wehte kurz jener Moment heran, als das stolze brasilianische Team fiel und fiel und keinen Boden mehr unter sich spürte, während den späteren Weltmeistern alles zu gelingen schien, ein Spielzug nach dem anderen und ein Treffer nach dem anderen – bis bei den Deutschen etwas ein­ setzte, was man Demut nennt. Es war ihnen peinlich, was da geschah, und sie n ­ ahmen sich nach der Halbzeit (5:0) so weit zurück, dass ihr Sieg zwar nie gefährdet war, die Höhe aber den an jenem Abend indisponierten Gegner nicht erniedrigte.

Auch das Re-Match in Düsseldorf (2:4) könnte unter dem Begriff der Demut betrachtet werden. Was sähe man darin? Nein, nicht dass die Argentinier, die ohne den rekonvaleszenten Messi antraten, nach dem vierten Treffer ­aufgehört hätten, nach vorn spielen zu wollen.

Vielmehr liesse sich behaupten, dass die DFBElf diesen Re-Match in derselben inneren ­Verfassung wie die zweite Halbzeit jenes denk-

würdigen Halbfinales anging. Man hatte Argentinien wie damals Brasilien sozusagen in der ersten Halbzeit, das heisst im Finale von Rio, besiegt und beschränkte sich in der zweiten Halbzeit, im Düsseldorfer Re-Match, darauf, ein guter Gast beziehungsweise ein guter Gastgeber zu sein. Schliesslich wurden vor dem Spiel in Anwesenheit der Beifall klatschenden Argentinier mit grosser Akklamation durch das Publikum die Weltmeister Philipp Lahm, Miroslav Klose und Per Mertesacker aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Alle Anzeichen standen auf Feiern, das deutsche Team zeigte sich zum ersten Mal seit dem WM-Titelgewinn dem eigenen Publikum – wenn auch nur gerade mit vier Weltmeistern in der Startformation.

Demut, innere Verfassung, Sieg – vielleicht hatten Trainer Joachim Löw und sein Team auch nur bereits die wenige Tage entfernte Partie gegen Schottland im Kopf, den Start in die Kampagne zur Qualifikation für die Euro 2016 in Frankreich. Å

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

1

29 Siege Deutschland Spiele: 40 Erzielte Tore: 112

2

28 Siege USA Spiele: 38 Erzielte Tore: 86

3

17 Siege DVR Korea Spiele: 26 Erzielte Tore: 64

4

14 Siege Nigeria Spiele: 33 Erzielte Tore: 57

5

13 Siege Brasilien Spiele: 31 Erzielte Tore: 52

6

11 Siege Kanada Spiele: 23 Erzielte Tore: 50

11 Siege Frankreich Spiele: 22 Erzielte Tore: 41

8

10 Siege VR China Spiele: 21 Erzielte Tore: 29

9

9 Siege Japan Spiele: 17 Erzielte Tore: 34

10

8 Siege Republik Korea Spiele: 17 Erzielte Tore: 25

11

4 Siege Mexiko Spiele: 20 Erzielte Tore: 28

Quelle: FIFA (Alltime-Ranking FIFA U-20 Women’s World Cup, 25. August 2014) T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

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Filbert-Street-Stadion, Leicester, England

1965

Chris Morphet / Redferns / Getty Images

Gordon Banks von Leicester City stoppt den Eindringling.

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ZEITSPIEGEL

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Arena Thun, Thun, Schweiz

2013

Marcel Bieri / Keystone

Loris Benito vom FC Zürich wird während eines Meisterschaftsspiels eines Marders habhaft.

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DAS FIFA-R ANKING Rang Team

1 2 3 4 5 6 7 7 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 29 31 32 33 34 35 36 36 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77

34

Deutschland Argentinien Niederlande Kolumbien Belgien Uruguay Spanien Brasilien Schweiz Frankreich Portugal Chile Griechenland Italien Costa Rica Kroatien Mexiko USA Bosnien und Herzegowina England Ecuador Ukraine Russland Algerien Elfenbeinküste Dänemark Rumänien Schottland Venezuela Schweden Serbien Türkei Nigeria Ungarn Tschechische Republik Ghana Armenien Ägypten Slowenien Österreich Wales Tunesien Honduras Japan Slowakei Island Paraguay Iran Montenegro Sierra Leone Usbekistan Peru Norwegen Kamerun Finnland Jordanien Republik Korea Burkina Faso Senegal Mali Polen Libyen Panama Guinea Vereinigte Arabische Emirate Republik Irland Oman Israel Südafrika Albanien Bolivien Bulgarien Aserbaidschan Kap Verde Angola EJR Mazedonien Benin

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→ http://de.fifa.com/worldranking/index.html

Rang­veränderung Punkte

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1736 1604 1507 1495 1407 1316 1241 1241 1218 1212

0 0 0 0 1 1 1 -3 0 0 0 0 0 0 0 0 1 -1 1 0 0 0 1 4 0 2 5 -2 -2 3 3 0 -3 1 1 1 1 1 1 14 1 7 0 -1 0 1 -1 0 3 0 0 1 -30 -13 0 4 2 -1 -3 -3 0 0 0 1 4 -2 14

1152 1100 1092 1069 1023 964 942 937 925 915 910 901 899 880 840 818 740 738 724 724 723 711 673 656 650 648 648 645 643 624 623 617 596 593 584 573 564 563 553 533 528 522 512 507 502 500 499 493 491 488 482 475 474 471 464 448 447 439 438 437 434 429 413 411 408 407 405

Rang

03 / 2014

04 / 2014

05 / 2014

06 / 2014

07 / 2014

08 / 2014

1 -41 -83 -125 -167 -209

78 79 80 81 81 83 84 85 86 87 88 88 90 91 92 93 93 95 95 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 107 109 110 111 112 113 114 115 115 117 118 119 120 120 122 123 124 124 126 127 128 129 129 131 131 133 134 134 136 137 138 139 140 140 142 143 144

Platz 1

Aufsteiger des Monats

Kongo Australien Trinidad und Tobago Marokko Uganda Saudiarabien Sambia Jamaika Botsuana Togo Palästina Belarus Simbabwe Irak Katar Estland DR Kongo Nordirland Georgien VR China Neuseeland Moldawien Lettland Ruanda Gabun Litauen Kenia Lesotho Malawi Bahrain Mosambik Luxemburg Tansania Kuwait Äthiopien Äquatorial-Guinea Namibia Libanon Sudan Haiti Niger Liberia Tadschikistan Zentralafrikanische Republik Kanada Guinea-Bissau Kuba Aruba Dominikanische Republik El Salvador Philippinen Burundi Afghanistan Kasachstan Suriname Mauretanien Guatemala St. Vincent und die Grenadinen Neukaledonien Turkmenistan St. Lucia Vietnam Zypern Tschad Grenada Madagaskar Kirgisistan

4 -3 4 -2 6 -5 -7 -2 13 1 -3 -7 8 -2 -6 -1 3 -6 1 -3 3 3 3 8 -9 1 -9 26 15 -2 7 -1 -4 -4 -2 -2 -2 4 0 -4 -19 -4 4 -3 -4 13 -4 -1 -1 -6 0 -3 0 -4 0 0 0 1 0 3 0 -10 -1 0 0 0 0

Absteiger des Monats

395 391 384 381 381 377 375 373 371 365 363 363 358 357 348 344 344 341 341 334 330 325 324 318 311 306 305 302 295 289 289 288 285 280 275 270 269 263 263 262 261 260 252 252 250 242 233 233 230 223 221 217 217 213 213 204 203 203 199 197 195 192 184 184 182 179 176

145 146 147 148 149 150 150 152 153 153 155 155 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 173 175 175 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 186 188 189 190 191 191 193 193 193 193 197 198 199 200 201 201 203 204 205 206 207 208 208

Malediven DVR Korea Syrien Gambia Antigua und Barbuda Indien Malta Singapur Guyana Indonesien Puerto Rico Malaysia Thailand Swasiland St. Kitts und Nevis Myanmar Hongkong Belize Guam Pakistan Montserrat Nepal Liechtenstein Dominica Barbados Bangladesch Tahiti Laos Salomon-Inseln Bermuda Nicaragua Komoren São Tomé und Príncipe Sri Lanka Chinese Taipei Seychellen Turks- und Caicos-Inseln Curaçao Färöer Jemen Südsudan Macau Vanuatu Mauritius Fidschi Mongolei Amerikanische Jungferninseln Samoa Bahamas Brunei Darussalam Osttimor Tonga Cayman-Inseln Amerikanisch-Samoa Andorra Papua-Neuguinea Kambodscha Britische Jungferninseln Eritrea Somalia Dschibuti Cook-Inseln Anguilla Bhutan San Marino

0 1 -1 0 0 1 0 2 2 0 1 -4 0 1 -1 0 1 -1 11 1 1 -2 0 -1 0 -7 0 -2 2 0 0 -3 0 0 -1 2 0 1 1 -4 1 18 1 -3 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 0 0 0 0 0

174 167 161 157 156 143 143 140 136 136 134 134 126 125 124 121 118 117 102 100 99 95 94 93 92 87 85 84 83 83 78 78 72 71 70 68 66 63 61 59 43 41 41 37 31 29 28 28 26 26 26 26 21 18 16 14 13 13 11 8 6 5 1 0 0

NET ZER WEISS ES!

DAS OBJEK T

Darf sich ein Klubchef in die Arbeit des Trainers einmischen?

Frage von Brandon Bloom, Toronto

Perikles Monioudis

L

Günter Netzer vor dem Abschlusstraining zu einem Freundschaftsspiel im Januar 1973.

imago, FIFA Sammlung

D

amit sich Erfolg im Klub einstellt, müssen mehrere Elemente stimmig zusammenkommen. Ein wichtiger Teil ist dabei die Arbeit des Präsidenten. Er trägt die Verantwortung und führt das “Unternehmen”. Seine Arbeit ist die Basis für den Erfolg. Und in der Regel weiss ein Präsident – oder Vorsitzender –, in welche Bereiche er sich nicht einmischen darf. Einer davon ist das Aufgabengebiet des Trainers.

Im heutigen Fussballgeschäft gibt es immer wieder Klubchefs, die viel Geld in einen Verein investieren. Sie wollen Resultate sehen. Das ist verständlich und ihr Recht. Aber ihre Ungeduld und auch ihre Leidenschaft können zu ungeschicktem Verhalten führen. Das ist in den Medien gut zu beobachten, wenn sie sich ­nach ärgerlichen Niederlagen negativ über die eigene

Mannschaft oder den eigenen Trainer äussern.

So etwas ist inakzeptabel. Die ­Autorität eines Coaches darf nie untergraben werden. Es schadet der Mannschaft und dem Verein.

Ein Klubpräsident, der auch mal die Umkleidekabine aufsucht, wenn es der Mannschaft auf dem Feld nicht läuft, verhält sich übergriffig. Unter gar keinen Umständen darf ein Coach derartige Aktionen dulden. Sie sind entwürdigend und verletzen seine Ehre. Die Konsequenz wäre, dass er Grösse zeigt und den Hut nimmt. Å

asst uns die Fussballschuhe schnüren! Diese Aufforderung klingt etwas veraltet, wenngleich auch heute noch die meisten Modelle der Fussballschuhe geschnürt werden müssen. ­Lederne Fussballstiefel aber, wie man sie anno dazumal trug, sind heute auf dem Platz nicht mehr vorstellbar. Die neuen Schuhe sind praktisch gewichtslos und in einem Masse biegsam und sozusagen anschmiegsam, dass man sie fast schon so trägt wie Handschuhe.

Auf die Idee, einen knallbunten, eben federleichten und hochflexiblen Fussballschuh mittels einer Senkel-Schnürhilfe an- beziehungsweise auszuziehen, kommt heute keiner mehr. Das oben abgebildete Exemplar aus der FIFA-Sammlung ist etwas mehr als 100 Jahre alt, aus Messing gefertigt und am oberen Ende mit einem Zierfuss versehen, der nach dem Ball tritt.

Das untere Ende ist zu einem Haken geformt, mit dem sich der Schnürsenkel zwischen den Ösen bewegen und mithin die Schnürung lockern beziehungsweise fester ziehen lässt. Es gehörte sich für einen jeden Fussballer, der etwas auf sich hielt, eine solche Schnürhilfe unter seinen persönlichen Gegenständen mitzuführen. Denn man kann sich leicht vorstellen, dass damals die Einschätzung vorherrschte, ein besonders gut geschnürter Schuh verleihe seinem Träger auch besondere Fähigkeiten.

Zumindest konnte der Spieler die Ausrede, sein Schuhwerk habe ihm im entscheidenden Moment – etwa beim Torschuss – übel mitgespielt, nicht mehr anbringen. Der Spieler hatte also selbst Schuld, wenn er nicht gut genug war – am Schuh lag es nicht.

Diese Tatsache könnte ihrerseits dazu geführt haben, dass die Spieler tatsächlich besser wurden, und sei es aus Angst vor dem klar zuweisbaren Versagen. Senkel-Schnürhilfen für die heutige Zeit? Her damit! Å

Was wollten Sie schon immer über Fussball wissen? Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org T H E F I FA W E E K LY

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Years of phenomenal growth FIFA decided to stage the first FIFA Women’s World Cup™ in 1991 (China PR) to give the best female players in world football the opportunity to play on a world stage, thus marking a milestone for the growth of women’s football all around the globe. Around half a million spectators attended the matches. Since then, the women’s game has taken huge strides forward in every aspect, whether in terms of the players’ technique, physical fitness and tactics, or the media coverage, TV viewers and sponsorship interest.

One of the pillars of FIFA’s mission is to touch the world through our tournaments. We take great pride in staging these entertaining and unique festivals of football across the globe.

The FIFA Women’s World Cup™ is a shining example of our commitment to ensuring that women’s football goes from strength to strength in the future.

TURNING POINT

Name Jürgen Sparwasser

“Mein WMTor war Fluch und Segen zugleich” Jürgen Sparwasser traf an der WM 1974 zum 1:0-Sieg der DDR gegen die Bundesrepublik Deutschland. Das Tor war der Ausgangspunkt für seine Flucht in den Westen.

Alex Kraus / laif

D

ie einzige Teilnahme der DDR an einer WM war 1974. Und ausgerechnet auf die Bundesrepublik Deutschland trafen wir damals in der ersten Gruppenphase. Diese Auslosung war ein richtiger Knaller und musste zuerst verdaut werden. Die West-Deutschen hatten noch eine Rechnung von den Olympischen Sommerspielen 1972 in München offen: Trotz eines Kopfballtors von Ottmar Hitzfeld hatten sie damals gegen uns 2:3 in der Zwischenrunde verloren.

Ich war an der WM 1974 in einem emotionalen Hoch. Vor der WM hatte ich mit dem 1. FC Magdeburg die DDR-Meisterschaft und den Europapokal der Pokalsieger gegen die AC Milan gewonnen.

Wir trafen im dritten und letzten Gruppenspiel der WM in Hamburg auf die Bundesrepublik. Vor dem Spiel wurden wir vom DDR-Regime nicht unter Druck gesetzt. Das Gerede vom Bruderkampf, in dem wir die Ehre unseres Landes zu verteidigen hätten, ist völliger Quatsch.

Je länger das Spiel 0:0 stand, desto unruhiger wurde das Hamburger Publikum. In der 78. Minute schlug mein Teamkollege Erich

­ amann einen weiten Diagonalpass in meine H Richtung. Vor mir stand das deutsche Abwehrbollwerk mit Berti Vogts, Bernd Cullmann, Horst-Dieter Höttges und Torhüter Sepp Maier.

Ich lief trotz ihrer Überzahl in diesen Pulk und wollte den Ball mit der Brust stoppen, er erwischte mich aber auf der Nase. Ich erschrak kurz, profitierte aber von der unerwarteten Richtungsänderung des Balles und stand plötzlich allein vor Maier. Ich täuschte einen Schuss an, verzögerte, wartete, bis er zu Boden ging, und hob den Ball dann über ihn ins Tor. Das war die Entscheidung im Spiel gegen den späteren Weltmeister. Als Prämie für die Zwischenrunden-Qualifikation erhielt ich 2500 West-Mark. Später erfuhr ich, dass das die kleinste Summe aller DDR-Spieler war. Das ­ä rgert mich noch heute.

Das Tor war für mich Fluch und Segen zugleich und hat mein Leben für immer verändert. Es hat mich berühmt gemacht, ich wurde in der DDR als Volksheld betrachtet. Es war eines meiner schönsten Tore. Franz Becken­ bauer sagte zu mir, das sei ein Tor wie aus dem Lehrbuch. Ich bekam Angebote von Bundes­ liga-Spitzenklubs; Bayern München war nicht darunter. Ich hätte aber damals meine Frau und meine Tochter in der DDR unter keinen Umständen verlassen. Zugleich war das Tor auch der Ausgangspunkt meiner Flucht aus der DDR. Nach dem Ende meiner Aktivlaufbahn 1979 verfolgte ich akademische Ziele an der ­Pädagogischen Hochschule in Magdeburg. Ich plante, eine Doktorarbeit mit Fussballbezug einzureichen. Mehrfach wollte man mich in

Geburtsdatum, Geburtsort 4. Juni 1948, Halberstadt Position Stürmer Vereine als Aktiver SC Aufbau Magdeburg / 1. FC Magdeburg 1966–1979 Nationalmannschaft Deutsche Demokratische Republik, 53 Spiele, 15 Tore

dieser Zeit zwingen, Coach des 1. FC Magdeburg zu werden. Die Parteifunktionäre dachten, ich sei wegen meines Tores gegen die Bundesrepublik die geeignete Person. Ich lehnte aus familiären Gründen stets ab. Deshalb wurde ich plötzlich von einem Forschungsprojekt der Hochschule ausgeschlossen, und Doktorandenseminare, an denen ich teilnehmen sollte, wurden kommentarlos gestrichen. Ich konnte meine Dissertation vergessen. Ich sah mit 40 keine Perspektive mehr in der DDR. Erstaunlicherweise konnten meine Frau und ich zur gleichen Zeit im Januar 1988 in die Bundesrepublik reisen. Da waren die Behörden nicht aufmerksam genug. Ich spielte mit der Altherrenmannschaft des 1. FC Magdeburg in Saarbrücken und setzte mich anschliessend ab.

Nach der Wende wollten wir nicht mehr zurück. In Frankfurt am Main habe ich meine Erfüllung in der Arbeit mit Fussball spielenden Jugendlichen gefunden. Als Trainer einer Aktiv­mannschaft im Spitzenfussball bin ich nicht geeignet. Das zeigte sich Anfang der 90er-Jahre während meiner kurzen Zeit als Coach von Darmstadt 98 in der 2. Bundesliga.

Meine Gesundheit litt stark, zum Glück ohne bleibende Schäden. Å Aufgezeichnet von Peter Eggenberger

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

T H E F I FA W E E K LY

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Wir bringen alle Fans zusammen Finden Sie neue Freunde und teilen Sie Ihre Begeisterung in der Bord-Lounge der Emirates A380.

#AllTimeGreats youtube.com/emirates

Hello Tomorrow

The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Internet: www.fifa.com/theweekly Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878

FIFA - R ÄT SEL - CUP

Fussballklubs ohne Heimat und der “Supremo aller Supremos” – raten Sie mit!

1

Den Titel “Supremo” tragen im Englischen manche herausragenden Persönlichkeiten des Sports.

Wer ist der “Original-Supremo”?

Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio Chefredakteur: Perikles Monioudis

B

H

M

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Redaktion: Alan Schweingruber, Sarah Steiner Art Direction: Catharina Clajus

2

An welche Weltmeisterschaft erinnert uns das?

Bildredaktion: Peggy Knotz

E 1958 O 1986 H 1970 R 2002

Produktion: Hans-Peter Frei Layout: Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Marianne Bolliger-Crittin, Susanne Egli Korrektorat: Nena Morf, Kristina Rotach

3

Wessen Hauptsitz ist nach einem Datum benannt?

Ständige Mitarbeitende: Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn Mitarbeit an dieser Ausgabe: Nicola Berger, Peter Eggenberger, Mark Gleeson, Giovanni Marti, Thomas Renggli, Andreas Wilhelm Redaktionssekretariat: Honey Thaljieh Projektmanagement: Bernd Fisa, Christian Schaub Übersetzung: Sportstranslations Limited www.sportstranslations.com Druck: Zofinger Tagblatt AG www.ztonline.ch

A

4

I

O

R

Real Madrid kommt aus Madrid, klar. In welcher Stadt gibt es rund ein Dutzend Profifussballvereine – und keiner davon führt seine Heimatstadt im Namen?

D Turin R London M Montevideo X Johannesburg

Kontakt: feedback-theweekly@fifa.org Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2014) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: YARD Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly Inspiration und Umsetzung: cus

Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 10. September 2014, an die E-Mail-Adresse feedback-theweekly@fifa.org Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil.

Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf T H E F I FA W E E K LY

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F R A G E N S I E T H E W E E K LY

UMFR AGE DER WOCHE

In den Champions-League­Playoffs sprang bei Ludogorez Rasgrad der Verteidiger Cosmin Moti als Torhüter ein. Kam es schon vor, dass ein Torhüter während des Spiels den Posten eines Feldspielers übernahm?

Samuel Lehmann, Lemington Ja – allerdings ist diese Rochade selten. Im ersten Länderspiel der Geschichte zwischen Schottland und England 1872 tauschten Torhüter Robert Barker und Stürmer William Maynard in der zweiten Halbzeit die Positionen.

Barker war nur aufgrund seiner mächtigen Gestalt und seiner Vergangenheit als Rugbyspieler zum Torhüter ernannt worden. 133 Jahre später geschah in der Premier League zwischen Manchester City und Middlesbrough etwas Ähnliches: Für die letzten Minuten wurde City-Mittelfeldspieler Claudio Reyna durch den Ersatzgoalie Nicky Weaver ersetzt – und der Torhüter Nummer eins, David James, zum Stürmer befördert. Manchester City gelang der Siegestreffer trotzdem nicht. “Ich habe alle verwirrt – unsere Gegner, aber auch uns”, kommentierte City-Trainer Stuart Pearce. (thr)

Wer von diesen früheren Siegern hat in der CL-Saison 2014/15 die schwerste Gruppe erwischt?

Zur Auswahl stehen: · Bayern München · Benfica Lissabon · FC Porto · Juventus Turin · FC Chelsea · Borussia Dortmund Stimmen Sie ab unter: www.fifa.com/newscentre

ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Wer wird die AFC-Champions-League 2014 gewinnen?

82% � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Al-Hilal, Saudiarabien 9% � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � FC Seoul, Republik Korea 5% � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Al-Ain, Vereinigte Arabische Emirate 4% � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Western Sydney Wanderers, Australien

250

Tore in Ligaspielen hat

Zlatan Ibrahimovic seit

2

Sonntag zu Buche stehen. Der

Tore Vorsprung hatte Real

Star von Paris Saint-Germain

Madrid am Sonntag bei

Tor und ein Eigentor – diesen

erreichte diesen Meilenstein

Real Sociedad

Beitrag leistete Tin Jedvaj am

mit seinem bereits sechsten

herausgespielt und

Samstag in der Partie zwischen

Hattrick für den französi-

verlor am Ende doch 2:4. Es

Bayer Leverkusen und Hertha

schen Hauptstadtklub

war das erste Mal seit über

BSC Berlin. Mit dem Treffer auf

beim 5:0-Kantersieg gegen

acht Jahren – im Mai 2006

die AS Saint-Étienne.

bei der 3:4-Niederlage in

Für PSG war es der

Sevilla –, dass der spani-

der Werkself bei, der für die Hertha

10. Sieg im elften

sche Spitzenklub nach

gleichzeitig die 400. Bundesliga-Nie-

Liga-Heimspiel seit

einem Zweitore-Vor-

Jahresbeginn.

sprung noch verlor.

der richtigen Seite trug der kroatische Youngster zum 4:2-Sieg

derlage bedeutete.

imago (3), Getty Images

1

Z AHLEN DER WOCHE