The FIFA Weekly Ausgabe #47

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NR. 47, 12. SEPTEMBER 2014

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

RONALDO “ICH BIN KEIN TRAINER” BELARUS DINAMO MINSK HEGT TITELAMBITIONEN SEPP BLATTER AFRIKA WEITER IM VORMARSCH

Thailand

FUTSAL TOTAL

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Futsal in Thailand Futsal-Akteure aus Südamerika, wo das Spiel in den 1950er-Jahren seinen Anfang nahm, bereichern die thailändische Liga. Auch dank der Erfahrung von Victor Hermans, Cheftrainer der Nationalmannschaft, wurde das Königreich eine aufstrebende Futsal-Nation. Steven Layne berichtet über den “kleinen Bruder” des Fussballs und die Ambitionen Thailands.

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Spanien Jordi Punti über unerwartete Spielertransfers, und die Chancen der kleinen Klubs in der Primera División.

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Barbados Der Brasilianer Marco Falopa leistet als technischer Direktor von Barbados sportliche Aufbauarbeit. Im Interview erläutert er seine Ziele und Visionen: “Wir müssen hier die ­Geschichte zuerst schreiben.”

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S epp Blatter 16 Teams nehmen am Africa Cup of Nations 2015 in Marokko teil. Die Qualifi­kation ist umkämpft. Der FIFA-Präsident geht in seiner Kolumne auf die Leistungsdichte ein: “Afrikanische Verbände gehören an die Weltspitze.”

Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

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Ronaldo Der ehemalige Weltfussballer über die erfolgreiche WM 2014, und die neue Seleção.

Futsal total Die Aufnahme auf der Titelseite stammt aus dem Jahr 2012. Sie zeigt eine WM-Spielszene zwischen Panama und Marokko. Lars Baron / Getty Images

Ausgaben (in Mio. USD) / Anzahl der transferierten Spieler 2013 2014 England 764 / 348 987 / 351 Spanien 335 / 197 658 / 237 Deutschland 204 / 247 294 / 235 Italien 371 / 233 236 / 254 Frankreich 351 / 164 159 / 181 Total “Big 5” 2025 / 1189 2334 / 1258 Quelle: FIFA TMS

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Getty Images

Sommertransfers auf Rekordhöhe The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar.


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

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Markus Babbel Der ehemalige Verteidiger erzählt, wie die Überwindung einer Nervenkrankheit ihm heute bei seiner Arbeit als Trainer hilft.

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Belarus Dinamo Minsk zeigt mit den herausragenden Leistungen von Mannschaftskapitän Ihar Stassewitsch ernsthafte Titelambitionen.

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imago (1), freshfocus (1), Getty Images

Gambia Holger Obermann förderte die junge Nationalmannschaft in Gambia während der Vorbereitung auf den Westafrika-Cup mit grossem Erfolg.

FIFA Klub-Weltmeisterschaft 10. bis 20. Dezember 2014, Marokko

FIFA U20-Weltmeisterschaft 30. Mai bis 20. Juni 2015, Neuseeland

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni bis 5. Juli 2015, Kanada

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Wir bringen alle Fans zusammen Finden Sie neue Freunde und teilen Sie Ihre Begeisterung in der Bord-Lounge der Emirates A380.

#AllTimeGreats youtube.com/emirates

Hello Tomorrow


UNCOVERED

Kleines Feld – grosse Kulisse

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utsal, der Fussball im Kleinfeld, erfreut sich in Südamerika einiger Beliebtheit. Am vergangenen Sonntag fanden sich im Estádio Nacional Mané Garrincha in Brasília 56 483 Zuschauer zum Länderspiel Brasilien - Argentinien ein – Rekord. Aber auch in Südostasien kultiviert man das schnelle Fussballspiel fünf gegen fünf. Steven Laine berichtet aus der Futsal-Hochburg Thailand (ab Seite 6).

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ie WM 2014 war ein grosses Fussballfest – wenn die Seleção auch unter den eigenen Erwartungen blieb. Der zweifache brasilianische Weltmeister Ronaldo blickt ab Seite 25 auf das Turnier zurück und schätzt die neue Situation im brasilianischen Nationalteam ein. n seiner wöchentlichen Kolumne legt FIFA-Präsident Blatter sein Augenmerk auf die gerade begonnene Qualifikation zur Afrikameisterschaft, die 2015 in Marroko veranstaltet wird. “Afrika ist weiter auf dem Vormarsch. Doch die grössten Probleme bleiben der Exodus der Talente in jungen Jahren und die Schwierigkeit, heimische Ligen zu etablieren”, so Sepp Blatter (Seite 23). Å

Kittipong Faengsrikum / Demotix

Perikles Monioudis

Rückenwind Die Fans in Bangkok feiern ihr thailändisches Futsal-Nationalteam. T H E F I FA W E E K LY

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FUTSAL IN THAILAND

KLEINER BRUDER 6

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FUTSAL IN THAILAND

Die Begeisterung f端r Futsal ist in Thailand gross. Die Spieler aus S端damerika, wo das Spiel in den 1950er Jahren seinen Anfang hatte, haben die Liga im K 足 旦nigreich bereichert. Ein Augenschein. Steven Layne, Phuket (Thailand)

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FUTSAL IN THAILAND

Futsal-WM 2012 zum 7. Mal – oben das Gruppenspiel Thailand - Costa Rica in Bangkok.

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­ uschauern ausverkauft. Phuket United hatte Z sich Mitte der Saison als Tabellenzweiter etab­ liert, obgleich das Team erst seine zweite Saison in der 16 Klubs umfassenden Liga ­ ­bestritt. Der neue Herausforderer setzte die traditionellen Eliteklubs Chonburi Blue Wave, Thai Port und Siam Navy unter Druck. K leiner Bruder des Fussballs Futsal wurde in Thailand lange Zeit als “Bon Toh Lek” bezeichnet, wörtlich “Klein-TischBall”. Bis zur Ausrichtung der Futsal-WM 2012 hatte der Futsal bei den Massen stets das Image des “kleinen Bruders”. Auch wenn beide Sport­ arten unter Führung des selben Verbandes ste­ hen nämlich des thailändischen Fussballver­ bandes, standen Futsal und Fussball scheinbar in steter Konkurrenz zueinander, was Finan­ zierung, Fans und Sponsoren anging. Doch in dem Mass, in dem neue Stars gebo­ ren und Titel errungen werden, entdecken die Fans ihre Leidenschaft für die Schönheit und

­ pannung des Futsal. Dank der legendären S Mentoren und der Einflüsse aus Südamerika und Europa wächst das thailändische Talen­ te-Reservoir stetig an, während sich die Spiel­ weise und die Liga insgesamt weiterentwickeln, um mit der Futsal-Welt Schritt zu halten.

Was ist Futsal? Das Fussballspiel mit vier Feldspielern und einem Torwart findet in der Halle auf einem Feld von 38–42m x 20–25m statt (internationale Masse). Eine Partie dauert zweimal 20 Minuten, wobei unbegrenzt und fliegend gewechselt werden darf. Bei Unterbrechungen wird die Uhr angehalten. Standards müssen innerhalb von vier Sekunden ausgeführt werden. Die Futsal-WM findet alle vier Jahre statt, die erste wurde 1989 in den Niederlanden ausgetragen. Der nächste Gastgeber ist Kolumbien (2016). Brasilien hat den Titel viermal gewonnen, Spanien zweimal.

Ian Walton / FIFA via Getty Images

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ehrere Tausend Fans in gold­ gestreiften, himmelblauen und schwarzen Trikots füllten die Saphan-Hin-Sporthalle im Südosten von Phuket City, der Provinzhauptstadt der gröss­ ten Insel Thailands.Erst ein gutes Jahrhundert zuvor hat­ te der australische Kapitän Edward Thomas den ersten Saugbagger der Welt in den Hafen der Stadt gebracht und ­damit die enorme Entwicklung des Zinnberg­ baus begünstigt – viele Jahrzehnte, bevor die ersten Rucksacktouristen und Sonnenanbeter den Weg hierher fanden. Am Abend des 8. Juni 2014 ereignete sich hier e ­rneut historisches Ereignis. An dem Sonntag kam es zum Duell zwischen den b eiden führenden Klubs der nationalen ­ Futsal-Liga Thailands. Zum ersten Mal war die gerade drei Jahre alte Sportstätte mit 4000


FUTSAL IN THAILAND

Ian Walton / FIFA via Getty Images

Filigran Suphawut Thueanklang setzt sich im WM-Spiel gegen Costa Ricas Jorge Arias durch.

Brasilianer, Niederländer oder Spanier werden bestätigen, dass Futsal nicht nur für sich genommen ein fantastisches Spiel ist, sondern auch hervorragend als Sprungbrett für Fussballer geeignet ist. Schliesslich haben Topstars wie Lionel Messi, Pelé, Cristiano Ronaldo, Xavi und Ronaldo viel von ihrer herausragenden Technik auf Futsal-Feldern sich angeignet. Die beiden Sportarten Fussball und Futsal ergänzen sich auf ideale Weise. Gemeinsam dürften sie dafür sorgen, dass Thailand und auch der Rest Asiens im 21. Jahrhundert neue sportliche Erfolge feiern werden. Es scheint eine Frage der Zeit, bis man in Europa und Amerika beginnt, sich angesichts der auf­ strebenden asiatischen Futsal-Nationen nervös zu werden. Niederländer coacht Thailand Schon lange bevor der Futsal offiziell nach Thailand kam, spielten junge Thailänder eine Variante dieser Sportart, die allerdings keinen

“Das Interesse steigerte sich nach der Weltmeisterschaft massiv. Es ergaben sich in Thailand ganz neue Chancen für die Jugend.” besonderen Namen hatte. Sie nannten ­einfach “Len Bon Gun” – wörtlich “Gemeinsames Ballspiel”. Der 29-jährige Piyapan Ratana, Verteidiger im Nationalteam, erinnert sich an seine Kindheit: “Wir haben auf Betonplätzen von Schulen und Tempeln gespielt, oft auch auf Basketballplätzen oder Parkplätzen, mit improvisierten Toren. Wir haben auch Fussball gespielt, aber insbesondere, wenn die Rasenplätze nach Regenfällen durchweicht und matschig

waren, spielten wir lieber auf hartem Untergrund.” Als Piyapan 13 Jahre alt war, begann er in der Schule regelmässig Futsal zu spielen. Seine Eltern unterstützten ihn dabei, denn sie wussten, dass der Sport ihn von der Strasse und von Drogen fernhalten würde. Nachdem er bei Schul- und Tempelturnieren in seiner Heimatprovinz Nonthaburi erste Erfolge gefeiert ­hatte, spielte Piyapan für verschiedene Teams T H E F I FA W E E K LY

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Der Meistermacher “Coach Pulpis” ist Trainer von Chonburi, dem sechsfachen Liga-Champion.

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T hailand Einwohner: Ca. 70 Millionen Hauptstadt: Bangkok Staatsform: Erbmonarchie König: Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) FIFA-Beitritt: 1925 Nationalsportart: Thaiboxen Beliebte Sportarten: Rugby, Tennis, Golf

Jakkapong Apaisri

in der FTPL. Als er 2011 in die Nationalmannschaft berufen wurde und dann bei der WM in Bangkok spielte, waren die Eltern sehr stolz. “Die Weltmeisterschaft hatte enorme Auswirkungen auf den Futsal in Thailand. Das ­Interesse steigerte sich massiv, und es ergaben sich ganz neue Chancen für die Jugend. Ich wünsche mir, dass jeder so gute Möglichkeiten hat, wie ich selbst”, so der Spieler zum Schluss. Victor Hermans, Cheftrainer der thailändischen Nationalmannschaft, ist gerade erst mit 15 handverlesenen Spielern nach Thailand ­zurückgekehrt, nachdem sie in den Niederlanden und Belgien ein Trainingslager abgehalten und dort mehrere Spiele gegen europäische Spitzenklubs absolviert hatten. Dabei sprang unter anderem ein 3:3-Unentschieden gegen den niederländischen Futsal-Meister ZVV Eindhoven und ein 3:2-Sieg gegen den belgischen Erstligisten Hasselt heraus. Eines der Ziele dieses Trainingslagers war nach den Worten Hermans, der niederländi-

Das Team Thailands Nationalmannschaft ­bespricht sich während der Spielpause.


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Suhaimi Abdullah / Getty Images, Lars Baron / FIFA via Getty Images

Die Legende Der Niederländer Victor Hermans trainiert Thailands Nationalteam.

schen Futsal-Legende, die Vorbereitung auf die AFF-Futsalmeisterschaft 2014, die vom 19. bis zum 27. September in Malaysia stattfindet. ­Titelverteidiger Thailand ist hoher Favorit auf den nunmehr zehnten Titelgewinn. Das Team hat bei allen neun Teilnahmen gewonnen. ­Indonesien errang 2010 den Titel, als Thailand nicht antrat. Einf luss aus Brasilien Seit der Heim-WM 2012 (Aus gegen Spanien im Achtelfinale) arbeitet Hermans akribisch auf das Jahr 2016 hin. Dann findet in Kolumbien die achte Futsal-Weltmeisterschaft statt. “Aus dem Achtelfinal-Spiel haben wir viel gelernt. Die Spanier gingen von Beginn an keinerlei ­R isiko ein, spielten aus einer soliden Abwehr heraus und warteten auf Gelegenheiten, die sich aus unseren Fehlern ergaben. Genau an dieser Spielweise arbeite ich seitdem auch mit meinem Team. Man muss das Spiel aus einer guten Abwehr heraus mit cleveren Pässen

Es braucht im modernen Futsal eine starke Defensive, in der die Spieler den Rhythmus bestimmen. ­ ontrollieren und darf zu Beginn keine grossen k Risiken eingehen. Die meisten Spiele werden in der zweiten Halbzeit gewonnen.” Thailand ist nicht die einzige aufstrebende asiatische Futsal-Nation. “Die Konkurrenz in A sien wird immer stärker”, sagt Hermans. ­ ­“Natürlich blicken wir stets auf Japan und Iran, doch wir dürfen auch die Länder hinter uns nicht aus den Augen lassen. Viele andere Teams arbei-

ten ebenfalls sehr hart, um mit uns mithalten zu können, insbesondere Vietnam, Australien, ­Usbekistan und auch Länder im Nahen Osten, beispielsweise Libanon, die VAE und Kuwait.” Damit sich Futsal in Thailand weiterentwickeln kann, schlägt Hermans vor, die Meisterschaft in der Liga ab der kommenden Saison um eine Playoff-Runde zu erweitern. Das macht die Meisterschaft spannender. Dabei T H E F I FA W E E K LY

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sollen das erst- und zweitplatzierte Team ­jeweils den anfänglichen Heimvorteil gegen das viert- und drittplatzierte Team haben. Derzeit geht der thailändische Meistertitel (und damit die Qualifikation für die AFC Klubmeisterschaft) automatisch an das Team, das am Ende der Saison die meisten Punkte hat. Dies war in sechs der bisherigen sieben Spielzeiten das selbe Team, nämlich Chonburi. Die einzige Ausnahme war die Saison 2007, als Thai Port die Meisterschaft gewann. Auch Chonburis Trainer Jose Maria Pazos Mendez (Übername: “Coach Pulpis”) würde ­d iese Änderung begrüssen: “Sicher würde dies unsere Chancen auf zukünftige Meistertitel verringern, denn schliesslich käme es am Ende auf ein einziges Spiel an, aber wir brauchen mehr Wettbewerb in der Liga. Auch mein Team muss lernen, mit Drucksituationen umzu­ gehen, sonst können wir uns nicht weiter ­verbessern. Wenn wir immer 10:0 gewinnen oder mehr als einen Monat vor Saisonende 12

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schon als Meister feststehen, hilft uns das nicht und der Liga auch nicht.” Heute gibt es zehn ausländische Spieler in der FTPL unter Vertrag, die alle aus Brasilien kommen. Es war Glaucio de Castro, der 2006 verstorbene Nachwuchstrainer Brasiliens, der sie von einem Wechsel nach Thailand überzeugte. Dieser Schritt hat die Entwicklung der Sportart massgeblich zum Besseren beeinflusst. Im Spiel Geduld bewahren “Als ich in der thailändischen Liga als Spieler anfing, habe ich den Trainern assistiert und Techniken und Systeme erläutert. Aber das ist heute nicht mehr nötig. Das Niveau ist jetzt viel höher”, so Jackson Santos, der mit Maykel Jami Ferreira einer der ersten ausländischen Profis in Thailand war. Er spielt für Phuket und ist dort Publikumsliebling (zweimal in Folge b ­ ester Torjäger). Der starke Einfluss aus Südamerika, wo das Spiel Anfang der 50er-Jahre entstand,

hat Spuren in der thailändischen Spielweise hinterlassen, dem so genannten “Satai Thai”, das traditionell durch blitzschnelle ­A ngriffskombinationen und die b ­ ewegliche 4-0-Formation geprägt ist. Dank der beiden letzten Nationaltrainer (beide aus Europa) ist das Spiel der Thailänder mittlerweile indes taktisch anspruchsvoller und d ­ efensiver ausgerichtet. Wichtig ist hier die Umsetzung der 3-1-Formation und insbesondere die Variationen mit einem so genannten “statischen P ivot-Spieler”, dessen Rolle als zentraler ­ Spielmacher darin besteht, Räume zu finden, um die gegnerische Defensive zu durchdringen und so mehr Torchancen zu ermöglichen. Es braucht im modernen Futsal eine starke Defensive, in der die Spieler den Rhythmus bestimmen und das Spiel kontrollieren. Das bedeutet, dass man den Ball diszipliniert ­z irkulieren lässt und keine unnötigen Risiken eingehen, sondern auf gute Torgelegen-

Dolravy Teeravat, Jakkapong Apaisiri

Die Saison Phukets Spieler jubeln nach einem Tor gegen Meister Chonburi.


FUTSAL IN THAILAND

Futsal-Nachwuchs

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ede der 77 Provinzen Thailands hat eine eigene Sportbehörde (dem Ministerium für Tourismus und Sport unterstellt) sowie eine entsprechende Verwaltungsorganisation (Regierungsbehörde, die verschiedene lokale Projekte finanziell fördert. So werden Sportakademien für den Nachwuchs und lokale Futsal-Schulteams unterstützt. Trotzdem benötigen die Programme oft noch die finanziellen Beiträge der Eltern und der Erziehungsberechtigten um die Ausgaben zu decken (zwischen 30 und 50 US-Dollar monatlich pro Kind).

6. Meistertitel Chang von Chonburi stemmt den Pokal in die Höhe.

Vier Altersstufen Die Futsal-Programme werden in der Regel zusammen mit Programmen für Siebenerteams angeboten. Die meisten Kinder wechseln zwischen den verschiedenen Sportarten. Da sind Teams in den Altersstufen U10, U12, U14 und U16. Reguläre Ligen bestehen noch nicht, wohl werden aber regelmässig während des gesamten Jahres Wettbewerbe und Turniere auf Distriktebene veranstaltet. Die offensichtlichste Form der Zusammenarbeit zwischen den Akademien und professionellen und halbprofessionellen Futsal-Klubs umfasst Elemente wie “Balljun-

gen” oder “Spielereskorte”. Bei stärkeren und finanziell besser stehenden Klubs sind da oft auch Trainingslager oder andere Aktivitäten mit den Spielern des Klubs. Auch hier ist der Fussball mit bereits etablierten Strukturen das Vorbild. Futsal-spezifische Programme stecken meist noch in den Kinderschuhen. Die grosse Unterstützung für einheimische Teams ist in Thailand ein neues Phänomen. Frühere Generationen hatten keine eigenen Teams, die sie anfeuern konnten, sondern waren stattdessen Fans von Liverpool oder Manchester United. Das Frauen-Nationalteam Thailand hat auch eine Frauen-Futsal-Nationalmannschaft, die in erster Linie für die Südostasien- und Asien-Meisterschaft zusammengestellt wird. Eine Liga besteht nicht. Trainer Pulpis beteiligte sich an der Trainingsarbeit und kündigte vor einigen Jahren auch Pläne zur Einführung einer Liga an, doch das Projekt ist im Sande verlaufen. Im Jahr 2010 nahm das Team an der Weltmeisterschaft in Spanien teil und beendete das Turnier auf Platz neun (bei zehn Teilnehmern). Å

Steven Layne

heiten wartet, die sich fast automatisch ergeben, s­obald ein ungeduldigerer Gegner anfängt, Fehler zu machen. 80-jährige Fans An jenem Sonntagabend des 8. Juni 2014 ­explodierte die Stimmung unter den 4000 Zuschauern förmlich. Schals kreisten über ­ den Köpfen, während die Fans im Alter von 5 bis 80 Jahren klatschten, hüpften, tanzten und sangen – unterstützt vom Lärm der Trommeln und unzähligen Tröten. Es ging um ein gewöhnliches Duell zur Mitte der Saison, doch die Atmosphäre war fast wie bei einem WM-Finale. Es schien, als hätte der amtierende Asienmeister in Phuket endlich einen gleichwertigen Gegner gefunden. Die Defensive von Chonburi aber stand solide, und mit geschickten Passkombinationen wurde die Verteidigung ­ Phukets ein ums andere Mal geknackt. Am Ende hiess es 4:2 für Chonburi. Å

Wie die Stars Ein Junge der Dragon’s Junior Futsal Academy in Phuket.

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BLICK IN DIE LIGEN

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Spanien: Primera División

Da s K a r u ssel l Jordi Punti ist Romanautor und Verfasser zahlreicher FussballFeatures in den spanischen Medien.

Am 1. September endete die Frist für die Verpflichtung neuer Spieler für die spanische Liga, und wie in den letzten Jahren üblich, gab es in letzter Minute noch einige Überraschungen zu vermelden. So kehrte Álvaro Negredo, der in den Plänen von Manuel Pellegrini keine Rolle mehr spielte, Manchester City den Rücken und gilt nun als grosser Hoffnungsträger des FC Valencia. Anlässlich der Vorstellung bei seinem neuen Klub baten ihn die Fans, das Emblem zu küssen, worauf der Spieler jedoch lieber verzichtete. “Dafür wird es schon noch Zeit geben”, erklärte er erschrocken, während er von denjenigen ausgepfiffen wurde, die glauben, die Liebe zu einem Verein sei im Vertrag mit festgeschrieben. Kurz vor der Schliessung des Transferfensters holte ­Espanyol Barcelona José Alberto Cañas von Swansea City in sein Heimatland zurück, der FC Málaga verpflichtete Nordin Amrabat von Galatasaray Istanbul, und Atlético Madrid sicherte sich die Dienste des Italieners Alessio Cerci vom FC Turin.

Nüchtern betrachtet scheint der Wechsel von Xabi Alonso zu Bayern München eine Art Revanche für die Verpflichtung von Kroos zu sein. Der Deutsche ist jünger und hat in zwei Partien bereits gezeigt, dass er im neuen Team von Real eine entscheidende Rolle spielen wird. Dennoch wird Alonso der 14

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Auswahl von Trainer Ancelotti als wichtiges Bindeglied fehlen, insbesondere wenn es darum geht, Bälle zu erobern und die Stars an vorderster Front zu versorgen. Trotz der Qualität des Kaders haben die ersten beiden Spieltage der spanischen Liga das Gefühl hinterlassen, dass Real Madrid derzeit ein recht unbeständiges Team mit wenig Zusammenhalt hat. Die 2:4-Niederlage gegen Real Sociedad nach einer 2:0-Führung liess die Alarmglocken schrillen. Das Fehlen des verletzten Cristiano Ronaldo im Angriff mag ein Argument sein, aber vor allem scheint Real derzeit der unermüdliche Einsatz von Sami Khedira zu fehlen, der wegen einer Verletzung sechs bis acht Wochen ausfällt. Die Madrider Sportpresse hat schon begonnen, über weitere Verpflichtungen zu spekulieren: Yaya Touré und Mats Hummels sollen im Januar kommen, um die Spieleröffnung aus der Abwehr heraus zu verbessern. Die Situation wird noch verschärft, wenn man bedenkt, welch astronomischen Wert

das Team der Königlichen im Vergleich mit den restlichen spanischen Klubs aufweist. Vor dem Ligaspiel gegen den FC Barcelona erklärte Villarreals Trainer Marcelino: “Mit dem Geld, das Barcelona allein für einen Torhüter ausgegeben hat, haben wir sämtliche Neuverpflichtungen getätigt.” Ähnlich äusserte sich Atléticos Trainer Diego Simeone am Vorabend des spanischen Superpokals zwischen Atlético und Real. Er wies auf die unterschiedliche wirtschaftliche Ausgangs­ lage bei den beiden Hauptstadtklubs hin: “Mit 95 Millionen Euro kaufen wir acht Spieler und die zwei.” Zu den anderen Vereinen der Liga tun sich noch weitaus grössere Lücken auf. Das andere Extrem ist Sociedad Deportiva Eibar. Der Klub aus dem Baskenland bestreitet nach dem Aufstieg seine erste Saison in der ersten Liga. Mit 18 Millionen Euro verfügt der Neuling in der aktuellen Spielzeit über den niedrigsten Etat in der höchsten Spielklasse. Dem stehen der FC Barcelona mit 470 Millionen und Real Madrid mit 520 Millionen gegenüber. Å

David Ramos / Getty Images

Vor allem aber ging es bei Real Madrid bis zum Schluss noch heiss her, was vielleicht einem Dominoeffekt geschuldet sein mag. Eigentlich wollte man Falcao verpflichten (der sich jedoch für Manchester United entschied) und holte schliesslich Javier Chicharito Hernández auf Leihbasis. Dann musste man mit Xabi Alonso (Bayern München) und Ángel Di Maria jedoch zwei Leistungsträger der letzten Saison ziehen lassen. Plötzlich schienen die im Anschluss an die WM getätigten Megaverpflichtungen von Tony Kroos, James Rodríguez und Torhüter Keylor Navas in weite Ferne gerückt und für Real Madrid unzureichend. Vereinspräsident Florentino Pérez lässt jeden Sommer gern die Muskeln spielen, während Carlo Ancelotti mit Worten jonglierte, um die unerwarteten Veränderungen in seinem Kader zu rechtfertigen.

Denkwürdiger Abend Real Madrids Coach Carlo Ancelotti befördert den Ball während des Spiels gegen Real Sociedad zurück aufs Feld.


Belarus: Wyschejschaja Liha

S p a n n e n d e r He r b s t

deutlich, dass sie sich stark aufs Mittelfeld stützen, wo vor allem der offensive Mittelfeldspieler und Mannschaftskapitän Ihar Stassewitsch mit herausragenden Leistungen

Denis Orlow ist Fussball­experte und lebt in Minsk.

Die diesjährige Saison ist die beste in der Geschichte der Belarussischen Premier League. Tatsächlich geht es mit der Wyschejschaja Liha seit Ende der 2000er-Jahre bergauf, als der FK Bate Borissow begann, auf der europäischen Bühne Eindruck zu machen und damit die Konkurrenz in der Landesliga anspornte, ebenfalls nach Höherem zu streben. Jetzt erleben wir allerdings gerade einen echten Durchbruch. Die Wyschejschaja Liha verfügt derzeit über einen Kern starker Klubs, die sich in der Regel aus hochklassigen Spielern im Alter von 27 bis 30 Jahren zusammensetzen.

Minsk hat nun ernsthafte ­T itelambitionen. überzeugt. Er stammt ursprünglich aus Borissow, bei Bate hatte man allerdings nach einiger Zeit keine Verwendung mehr für ihn, und so gelangte er über eine Zwischenstation

beim FK Gomel zu Dinamo. Jetzt legt Stassewitsch die beste Saison seiner gesamten Karriere hin. Er ist bei seinem Klub für die Ausführung sämtlicher Freistösse und Ecken zuständig und überzeugt mit seinem präzisen Passspiel. Zudem hilft er dem Team mit seinen Führungsqualitäten und seiner guten Spielübersicht. Vermutlich geht es dem 28-Jährigen schon aus Prinzip darum, seinen ehemaligen Arbeitgeber Borissow vom Thron zu stossen. Trotz dieser ausgesprochen positiven Entwicklung bei Minsk darf man jedoch nicht vergessen, dass Bate Borissow noch immer Tabellenführer ist in einer Saison, in der die Fans des belarussischen Fussballs möglicherweise den spannendsten und am härtesten umkämpften Herbst aller Zeiten erleben werden. Å

Viktor Drachev / EuroFootball / Getty Images

Die augenfälligste Entwicklung ist jedoch das Auftauchen eines zweiten Teams mit ernsthaften Titelambitionen. Dinamo Minsk spielt mittlerweile auf Augenhöhe mit Bate Borissow, dem Meister der letzten acht Spielzeiten. Das Team aus der belarussischen Hauptstadt liefert zweifellos die beste Saison seit einem Jahrzehnt ab. Der Klub, der früher unangefochtener Spitzenreiter des belarussischen Fussballs war und seit 2004 keinen Meistertitel mehr gewinnen konnte, präsentiert sich derzeit in Bestform. Dies manifestiert sich nicht nur im erfolgreichen Auftreten des Teams in den blau-weissen Trikots in der Landesliga, sondern auch in der Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League. Im Winter war Dinamo Minsk auf dem Transfermarkt sehr aktiv, obwohl das Budget des Klubs auf dem Stand des vergangenen Jahres blieb, nämlich bei etwa sechs Millionen US-Dollar. Die positive Entwicklung begann mit der Amtsübernahme von Cheftrainer Vladimir Zhuravel, der Shakhter Soligorsk zuvor viermal in Folge zum zweiten Platz geführt hatte. Nun ist der neue Mann am Ruder zu seinem Stammklub zurückgekehrt, wo er die besten Jahre seiner Spielerkarriere verbrachte. Mit ihm im Team fegte Dinamo Minsk in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre jeden Gegner vom Platz. Daher ist es kein Wunder, dass der 43-Jährige, der sich mit dem Siegen so gut auskennt, nun auch derjenige ist, der Bate den Kampf ansagt. Wenn man die Auftritte der Blau-Weissen etwas genauer unter die Lupe nimmt, wird

Ihar Stassewitsch Der 28-Jährige von Dinamo Minsk spielt die Saison seines Lebens. T H E F I FA W E E K LY

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FREE KICK

Futsal: Die Teams mit den meisten Siegen

Die Zeit Alan Schweingruber

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ee you. Bis später. Mach’s gut. Einen schönen Tag. Es gibt viele Ausdrucksformen, wie man sich am Ende einer E-Mail oder eines Telefonats verabschieden kann. Sie klingen, je nach Absender, Tonlage und Kreativität nett, herzlich, aber auch beliebig, billig, manchmal ordinär. Oder war’s doch ganz freundlich gemeint? Schwer zu sagen, erst recht, wenn man sein Gegenüber nicht kennt. Es ist vielleicht die Geschwindigkeit, mit der wir heutzutage durch die Welt rasen. Wir kommunizieren und arbeiten, als gäbe es kein Morgen mehr. Und wenn der Morgen kommt, denken wir an übermorgen. An das wichtige Meeting, an das nächste Fussballspiel. Nach der Niederlage muss ein Sieg her. Nach dem Meistertitel soll ein zweiter folgen. Wer soll da noch ernsthafte Rückschlüsse ziehen, weshalb eine Unterhaltung mal etwas netter oder forscher endet? Man nimmt es einfach hin. Für mehr fehlt die Zeit oder das Gespür – oder beides. Ausnahmen gibt es: Peter Bichsel ist ein Beispiel. Der Schweizer Schriftsteller (und grosser Fussballfan) zelebriert die Langsamkeit und die Langeweile, wo es nur geht. Wer die Gelegenheit hat, mit ihm durch die Stadt zu spazieren, wird erleben, dass Bichsel jedes Mal stehen bleibt, wenn er spricht. Er gibt dem Gespräch Zeit und dem Inhalt Gewicht – auch beim Abschied. Oder Günter Netzer: Beim ­Telefongespräch mit dem ehemaligen Fussballstar erfasst einen die Ruhe. “Ich grüsse Sie”, fängt er an. “Ihnen alles Liebe” sagt er zum Schluss. Das tat Netzer nun fast ein Jahr. Es waren viele Telefonate mit dem FIFA-Weekly-Kolumnisten. Manchmal kurz und sachlich, immer aber offen und freundlich. Die Zeit spielte nie eine Rolle. Und natürlich brachte er gerne mal einen ironischen Spruch, wie man das vom

deutschen Fussballrebell der Siebzigerjahre ­gewohnt ist. Der verregnete Sommer in der Schweiz ging gerade in seine dritte Runde, als sich Netzer aus Südfrankreich meldete: “Jeder bekommt, was er verdient”, sagte er. Die Zeit. Auch wenn es manchmal scheint, als renne sie uns davon, wissen wir, dass sie nie schneller läuft. Trotzdem können sich vier Nachspielminuten anfühlen wie eine Ewigkeit. Trotzdem sind schöne Momente im L ­ eben kurz. Der Protagonist im vorletzten Abschnitt wird diesen Sonntag 70 Jahre alt. Feiern wird Günter Netzer seinen runden Geburtstag nicht anders, als die anderen Geburtstage, wie er sagt. Es könnte nur sein, dass ihm der Tag, an dem ihm die halbe Fussballwelt per Telefon gratulieren will, etwas länger vorkommt. Man darf dann das Gespräch auch mal umgekehrt eröffnen: “Ihnen alles Liebe”. Å

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

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48 Siege Brasilien Spiele: 56 Erzielte Tore: 367

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40 Siege Spanien Spiele: 51 Erzielte Tore: 221

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24 Siege Italien Spiele: 39 Erzielte Tore: 137

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19 Siege Argentinien Spiele: 41 Erzielte Tore: 110

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17 Siege Russland Spiele: 33 Erzielte Tore: 180

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14 Siege Iran Spiele: 28 Erzielte Tore: 96

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13 Siege Portugal Spiele: 23 Erzielte Tore: 74

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12 Siege Ukraine Spiele: 26 Erzielte Tore: 96

12 Siege USA Spiele: 29 Erzielte Tore: 89

12 Siege Niederlande Spiele: 26 Erzielte Tore: 75

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10 Siege Belgien Spiele: 20 Erzielte Tore: 56

Quelle: FIFA (FIFA Futsal World Cup, All Time Ranking, Statistical Kit, 09.09.2014) T H E F I FA W E E K LY

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Name Marcos Antonio Falopa Geburtsdatum, Geburtsort 2. April 1949, São Paulo Stationen als Spieler 1961–1966 Palmeiras 1970–1972 Associação Desportiva São Caetano 1972–1975 Universidade de Santo Andre 1990 Palmeiras 1995–2002 CONCACAF 2002–2004 Südafrika 2005–2006 Oman 2007–2009 Myanmar 2013 East Bengal FC seit 2014 Barbados

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Kenmore A. Bynoe

Stationen als Funktionär (Auswahl)


DAS INTERVIEW

“Den Fussball auf Barbados nachhaltig restrukturieren” Marcos Falopa leistet als technischer Direktor des Fussballverbands von Barbados sportliche Entwicklungsarbeit. Der Brasilianer schildert, was er machen will, um die Ferien­insel als Fussballdestination zu etablieren.

Herr Falopa, waren Sie heute schon am Strand? Marcos Falopa: (lacht) Nein, heute noch nicht. Aber vor ein paar Tagen bin ich mit der U17-Auswahl am Brownes Beach unweit von Bridgetown gewesen. Die Spieler haben Lauf- und Koordinationsübungen gemacht. Trainings im Sand sind sehr intensiv – und die Aussicht von diesem Strand auf die Carlisle Bay ist kaum zu übertreffen.

Wer Barbados hört, denkt eher an Badeferien und Sandburgen als an fussballerische Grosstaten … Das lässt sich nicht abstreiten. Tourismus und Bankgeschäfte sind ohne Zweifel die bekanntesten Wirtschaftszweige auf der Insel. Und im Sport ist Cricket die Nummer eins. Aber der Fussball ist ebenfalls ein grosses Thema – besonders seit der Weltmeisterschaft in Brasilien. Als Brasilianer werde ich p ­ ermanent darauf angesprochen. Das Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien ist noch immer in aller Leute Munde – und leider auch das Halbfinale zwischen Deutschland und Brasilien … (lacht).

Barbados liegt im FIFA-Ranking auf Platz 169 hinter Liechtenstein und der Dominikanischen Republik. Sie spielen quasi im Niemandsland des Fussballs. Was reizt Sie an dieser Konstellation besonders? Ich liebe diese Herausforderungen. Als Coach oder technischer Direktor war ich auch schon für die Nationalmannschaften von Südafrika, Oman und Myanmar verantwortlich. Die technische Situation in Myanmar im Jahr 2007 lässt sich mit der heutigen auf Barbados vergleichen. Die Spieler waren keine Profis, aber durch unsere Aufbauarbeit und die Entwicklungsprogramme der FIFA haben sie sich erheblich gesteigert. Auch damals mussten wir zuerst die Spieler überzeugen, dass nichts unmöglich ist. Wer auf dem Fussballplatz etwas erreichen will, braucht eine mentale Basis und eine gute Entwicklungsstrategie. Im spieltechnischen Bereich

liegt der Schlüssel bei den Klubtrainern. Sie ­müssen die Jungen auf ein höheres Niveau führen, ihnen eine Perspektive bieten. Das Hauptproblem auf Barbados ist, dass die talentiertesten Junioren früh ins Ausland wechseln – viele in die USA oder nach England, aber auch in nähere Destinationen wie Trinidad und Tobago und Jamaika.

Ihr Vertrag ist auf sechs Monate beschränkt. Ist es in dieser kurzen Zeit überhaupt möglich, etwas Nachhaltiges aufzubauen? Kaum, sechs Monate sind dafür zu wenig. Ich arbeite aber mit einer mittel- und lang­ fristigen Strategie – ich versuche, eine Basis zu legen, auf der man aufbauen kann. Ich gehe ohnehin davon aus, dass ich nicht nur ein halbes Jahr hier bleibe. Verbandspräsident Randy Harris hat mir signalisiert, dass er den Fussball auf Barbados zielgerichtet und nachhaltig r­ estrukturieren und mit lang­ fristigen Programmen arbeiten will.

Die Qualifikation zur WM 2014 beendete Barbados nach sechs Niederlagen in sechs Spielen auf dem letzten Gruppenplatz – zehn Punkte hinter Bermuda. Entscheidend sind die internationalen Vergleichsmöglichkeiten. Als Nächstes steht ein Turnier auf Martinique bevor – mit Spielen gegen Bonaire, Suriname und Martinique. Für europäische Ohren hört sich das sicher wie die Route einer Karibikkreuzfahrt an. Für uns sind es aber wichtige Vergleichsmöglichkeiten, um in kleinen Schritten vorwärts­zukommen.

Die CONCACAF-Teams gehörten zu den Gewinnern an der WM 2014. Inwiefern kann Barbados von diesem Boom profitieren? Vor allem das Beispiel Costa Ricas ist ein starkes Signal. Es zeigt, dass mit kontinuier­ licher Aufbauarbeit auch für kleine Länder vieles möglich ist. Mit der ersten WM-Quali­ fikation 1990 setzte in Costa Rica eine ­erstaunliche Entwicklung ein – nicht zuletzt im Nachwuchsbereich. Dadurch wurde die

Grundlage für die heutigen Erfolge gelegt. Daran müssen wir uns auf Barbados ebenfalls orientieren. Wenn ich den Juniorinnen und Junioren hier in die Augen schaue, sehe ich ein Glänzen. Diesen Enthusiasmus gilt es zu kanalisieren. Langfristig sind Fortschritte aber nur möglich, wenn wir bei der Trainerausbildung und Fortbildung ansetzen. Ich sehe es deshalb als eines meiner wichtigsten Projekte, den Verband für diesen Aspekt der Aufbauarbeit zu sensibilisieren. Nur optimal ausgebildete Trainer garantieren eine nachhaltige Entwicklung.

Wie stehen die Chancen, dass sich Barbados für eine WM-Endrunde qualifiziert? Wir stehen vor einem sehr langen Weg. Aber ich weiss, dass der Fussball wie eine Wundertüte sein kann. Der Fussball hat in Barbados keine grosse Geschichte. Wir müssen diese Geschichte zuerst schreiben.

Sie sind Brasilianer. Was war an der WM mit der Seleção los? Der brasilianische Fussball braucht neue Strukturen – vor allem in der Nachwuchsund der Trainerausbildung. So gesehen sind die Herausforderungen ähnlich wie auf Barbados – wenn auch auf höherem Niveau (lacht). Die Brasilianer müssen umdenken. Wir können nicht länger behaupten, dass wir alles besser wüssten, sondern müssen uns für neue Einflüsse öffnen und die Bereitschaft zeigen, von anderen Fussballkulturen zu lernen. Ich plädiere beispielsweise für ein Traineraustauschprogramm. Von der systematischen Arbeit, wie sie in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und den Niederlanden geleistet wird, können auch unsere Trainer nur profitieren. Å Mit Marcos Falopa sprach Thomas Renggli

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First Love

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Or t: Sr inaga r, Ind ien Datu m : 1 1 . Febr ua r 201 2 Zeit: 16.07 Uhr

Mukhtar Khan / Keystone / AP

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Den Fussball überall und für alle entwickeln

Mitreissende Turniere organisieren

Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen

Für das Spiel. Für die Welt. Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren. Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.

FIFA.com

Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet.


DEBAT T E

PRESIDENTIAL NOTE

Die Meinungen der FIFA.com-User zu der Qualifikation für den Africa Cup of Nations: Meine Mannschaft ist Algerien! Mit einer starken Ausgeglichenheit dominiert sie den afrikanischen Fussball. Der Kurswechsel und der bedachte Einsatz der jungen und heraus­ ragenden Spielergeneration unterstreichen das exzellente Zusammenspiel in diesem Team!

Ich hoffe, dass Ghana gewinnt! Das Team weiss, wo es herkommt und wo es hin will. Es verfügt über die nötige Reife, um auf mentaler Ebene durchzuhalten. Trainer Rajevac wird auf der technischen Ebene hoffentlich viel zum Erfolg beitragen. belaaj79, Ghana

amehdgana, Frankreich

Eigenverantwortung in Afrika

Ich glaube, Südafrika wird am meisten überzeugen! Dieses Team hat alles, was es braucht, um zu gewinnen. luka5rs, USA

Nach der ersten Spielrunde ist es noch viel zu früh, um etwas über die Mannschaften zu sagen. Es liegt noch viel Entwicklung vor ihnen und alle haben grosses Potential. Die Vielfalt der Talente ist sehr beeindruckend! chiazy-naija, Nigeria

Meiner Meinung nach war Südafrika wirklich sehr überzeugend. Enttäuscht bin ich hingegen von Nigeria. Dieses Team wird sich in den nächsten Spielen noch extrem steigern müssen, wenn es erfolgreich sein will.

Die Vielfalt der Talente ist ­b eeindruckend!

JensJeremis, Deutschland

Es war ein knapper Sieg, in meinen Augen, der Elfenbeinküste gegen Sierra Leone, dessen Mannschaft vor allem zum Schluss ein sensationelles Zusammenspiel zeigte. Die Éléphants waren einfach schneller. inou-sent13, Frankreich

Die grossen Mannschaften – allen voran Nigeria – sind einfach eine grosse Ent­ täuschung! kiwi83, Norwegen

Burkina Faso hat mich gegen Lesotho begeistert. Das Spiel startete grandios und blieb flüssig und stark bis zum Schluss. Trotzdem wird es für Burkina Faso bald schwer werden, gegen die anderen Mannschaften mit allen grossen Talenten zu bestehen. silvio33, Schweiz

Ich drücke Algerien die Daumen! Denn Alge­ rien hat den Titel verdient! Diese Mannschaft kann kämpfen und trotzdem flexibel bleiben! sunnny77, USA

Die grossen Mannschaften sind eine grosse Enttäuschung.

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eine zwei Monate nach dem WM-Endspiel läuft der internationale Spielbetrieb bereits wieder auf Hochtouren – in den Qualifika­ tionen zu den kontinentalen Meisterschaften. Neben den europäischen Nationalmannschaf­ ten stehen vor allem die afrikanischen Teams im Fokus. Bis zum 19. November dieses Jahres werden in der Qualifikation die 16 Teams er­ mittelt, die am Africa Cup of Nations 2015 in Marokko teilnehmen. Auf dem Weg, das grosse spielerische Potenzial der afrikanischen Konföderation ­ (CAF) auch für die Nationalmannschaften bes­ ser auszuschöpfen, ist dieser Wettbewerb von grosser Bedeutung. Denn nur der regelmässige internationale Vergleich kann die Wettbe­ werbsfähigkeit der Teams steigern. Einige Re­ sultate der vergangenen Tage machen deutlich, wie gross die Leistungsdichte auf dem Schwar­ zen Kontinent ist: Die WM-Teilnehmer Nigeria (2:3 gegen die Republik Kongo) und Ghana (1:1 gegen Uganda) verloren über­raschend Punkte. Die Elfenbeinküste (2:1 gegen Sierra Leone) und Algerien (2:1 in Äthiopien) kamen mit einem blauen Auge davon. Afrika ist weiter auf dem Vormarsch. Doch die grössten Probleme bleiben der Exodus der Talente in jungen Jahren und die Schwierigkeit, heimische Ligen zu etablieren. Deshalb führt die CAF – alternierend zum Africa Cup of ­Nations – im Zweijahresrhythmus die African Nations Championship durch. Dieses Turnier ist jenen Spielern vorbehalten, die in den eigenen Meisterschaften engagiert sind. Es soll den Konkurrenzkampf fördern und die personelle Basis verbreitern. Vor allem setzt es ein wichti­ ges strategisches und politisches Zeichen. Denn nur mit Eigenverantwortung und Selbsthilfe können die afrikanischen Verbände dorthin kommen, wo sie hingehören: an die Weltspitze.

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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Fußball verbindet. Fußball ist Frieden.

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Oscar Arias Friedensnobelpreisträger


RONALDO

Paulo Whitaker / Reuters

“Talent allein genügt nicht” Ronaldo hat als OK-Mitglied die WM in seinem Land mitgeprägt. Welche Bilanz zieht er, und wie geht es mit der Seleção weiter?

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RONALDO

USA 1994 Dunga, der heutige Nationalcoach, nach dem WM-Finale in Los Angeles. Rechts der 17-jährige Ronaldo, der erst vier Jahre später zum WM-Einsatz kam.

Ronaldo: Die WM in Brasilien ist mir natürlich noch in bester Erinnerung. Alle sind glücklich darüber, dass wir eine so schöne Weltmeisterschaft auf die Beine gestellt haben. Und alle haben sie genossen – auch die vielen Besucher aus der ganzen Welt. Sie sind mit guten Bildern von Brasilien wieder nach Hause gereist. Das gilt auch für die Spieler. Ich ziehe eine sehr positive Bilanz.

Was sagen Sie zur Seleção? Die Brasilianer sind enttäuscht über das Abschneiden ihres Teams. Besonders das Ergebnis im Halbfinale gegen Deutschland (1:7, Red.) war ein sehr harter Schlag für unseren Fussball.

Wie konnte das geschehen? Ich bin nicht im Kader und kann mir deshalb nicht erklären, was da passiert ist. Es sind aber bestimmt unterschiedliche Gründe, die zu nennen wären, und es sind verschiedene Fehler, die begangen wurden. Man kann nicht einfach nur einen einzigen Grund dafür anführen, weshalb die WM für das brasilianische Team auf diese Weise geendet hat.

Vor drei Jahren sind Sie zurückgetreten. Juckt es Sie in dieser Situation, wieder als Spieler einzusteigen? (lacht) Ich habe nicht mehr die Physis eines Fussballers. 26

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Als Trainer sehe ich mich nicht.

Was können Sie tun? Ich hätte sehr gern mitgeholfen. Aber ich sehe nicht sehr viele Veränderungen. Auch die Investitionen in die Zukunft des brasilianischen Fussballs und in unsere Spieler fehlen mir etwas.

Aber das Talent.

Woran liegt das?

Talent allein genügt nicht. Das hat man auch an der WM gesehen. Es war nicht ein einziger langsamer Spieler auszumachen. Es war eine WM der starken Physis. Der Fussball hört nicht auf, sich weiterzuentwickeln.

Da sind sportpolitische, aber auch sportive Gründe. Vor allem fehlt ein entschiedenes Engagement für den Nachwuchs, für die jungen Spieler. Wir hatten in allen Generationen sehr gute Fussballer, jetzt haben wir eigentlich nur noch Neymar.

Die Aussicht auf die WM im eigenen Land hat Sie nie dazu angestachelt, Ihre Karriere bis dahin fortzusetzen? Doch, ich habe mir natürlich Gedanken dazu gemacht. Aber mein Limit war erreicht. Es wäre sehr schwierig für mich gewesen, nochmals in Wettkampfform zu kommen nach all den schweren Verletzungen in meiner Karriere. Nun, ich hab’s versucht. Aber am Ende musste ich einsehen, dass man mit Schmerzen nicht spielen kann. Ich hätte ein weiteres Mal mein Bein operieren müssen. Ich entschied mich dagegen.

Wie geht es weiter mit dem brasilianischen Fussball? Ich denke, dass jetzt sehr viele Dinge verändert werden müssen. Ich weiss nicht, ob man in Brasilien schon einen Plan dafür ausgearbeitet hat. Warten wir’s ab. Ich sehe ja eher aus der Ferne zu.

Brasiliens Identifikationsfigur Neymar.

Martin Meissner / Keystone/AP, imago

Ronaldo, wie lautet Ihre Bilanz zur FussballWM 2014 in Brasilien?


RONALDO

Name Ronaldo Luís Nazário de Lima

Technisch-taktische Analyse

Geburtsdatum, Geburtsort

Die Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014 war ebenso von hochklassigem, offensivem Fussball geprägt, wie von einer positiven Grund­ einstellung von Trainern und Spielern, die nicht in erster Linie Gegentore und Niederlagen ­verhindern, sondern selbst Tore erzielen und gewinnen wollten. Als Folge davon fielen insgesamt stattliche 171 Tore (im Schnitt 2,67 pro Spiel), womit die Bestmarke von Frankreich 1998 egalisiert wurde. Für frischen Wind sorgten aufstrebende Teams wie Costa Rica oder Algerien, die sich den etablierten Nationen hartnäckig und erfolgreich widersetzten. Die Partien waren schneller und dynamischer als jemals zuvor. Oft ging es fast pausenlos hin und her, und viele Begegnungen standen bis zuletzt auf Messers Schneide,

22. September 1976, Rio de Janeiro Position Stürmer Vereine 1993–1994 Cruzeiro EC 1994–1996 PSV Eindhoven 1996–1997 FC Barcelona 1997–2002 Inter Mailand 2002-2007 Real Madrid 2007–2008 AC Mailand 2009–2011 SC Corinthians Paulista Nationalmannschaft Brasilien 104 Einsätze, 67 Tore

sodass es immer wieder Nuancen waren, die über Sieg oder Niederlage entschieden. Die ­erfolgreichsten Teams hatten herausragende Schlüsselspieler in allen Mannschaftsteilen, die durch ihre spielerischen Qualitäten, ihr Engagement und ihre Ausstrahlung wichtige Akzente setzten. Von den 16 Spielen der K.o.-Phase gingen acht in die Verlängerung, und vier davon wurden sogar erst im Elfmeterschiessen entschieden. Dies unterstreicht, wie eng die Weltspitze zusammengerückt ist, und belegt die ausgezeichnete Entwicklungsarbeit, die von den ­Mitgliedsverbänden geleistet wird. Quelle: Technischer Bericht und Statistik, Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014

Wirklich nur Neymar? Die anderen Spieler sind natürlich auch gut, aber mir scheint Neymar trotzdem einzigartig in der brasilianischen Nationalmannschaft.

Der neue Trainer der Seleção heisst Dunga. Ich weiss nicht, was ich davon halten soll. Ich wünsche ihm alles Gute und viel Glück.

Eine logische Entscheidung?

Schöne Kulisse Die vier Kilometer lange Copacabana, wo das FIFA-Fan-Fest stattfand (Public Viewing).

Mich hat auch diese Entscheidung eher überrascht. Dunga ist noch nicht sehr lange Trainer. Ich hoffe, dass er es gut machen wird.

Was machte den Unterschied aus?

Was also können Sie tun? Ich lebe meinen Alltag ganz normal weiter, erledige die verschiedenen Geschäfte und Arbeiten, die anfallen. Was die Zukunft bringen wird, darüber mache ich mir zurzeit keine grossen Gedanken.

Werden Sie wieder im Fussball arbeiten? Entweder im Fussball oder auf einem anderen Gebiet. Das weiss ich noch nicht. Ich werde mir das in Ruhe überlegen.

Simon Bruty / EQ Images

Reizt Sie vielleicht das Trainerfach? Nein. Die Vorstellung, vor dreissig Spieler treten und sie ansprechen zu müssen, bereitet mir keine Freude. Als Trainer sehe ich mich definitiv nicht. Å

Wie weit es ein Team bei diesem Turnier brachte, hing u. a. von folgenden Faktoren ab: •O ptimale Vorbereitung der Mannschaft (technisch, taktisch und körperlich). • T rainer (Festlegen von Strategie und Taktik, Identifizieren von Stärken und Schwächen der Gegner, akribische Vorbereitung jedes einzelnen Spiels, kluge Einwechslungen). •K ader, nicht zuletzt auch mit erstklassigen Ersatzspielern, die ihre Rolle akzeptierten, sich nach ihrer Einwechslung nahtlos in die Mannschaft einfügten und oft für spielentscheidende Aktionen sorgten. •K örperliche Fitness, zumal die meisten Partien erst in den letzten 30 Minuten entschieden wurden. • E ffiziente Spielweise, um mit den klimatischen Bedingungen in Brasilien möglichst gut zurechtzukommen. •A usgeprägte Siegermentalität von Spielern

und Betreuern und die Fähigkeit, auch nach Rückschlägen weiter an den Erfolg zu glauben. • Niedrige Fehlerquote, um sich nicht durch unnötige Ballverluste in Schwierigkeiten zu bringen. • Herausragende Schlüsselspieler wie Messi, Robben, Müller, Rodríguez, Neymar und Sánchez im Angriff, Mascherano, Hummels und Sneijder in Mittelfeld und Abwehr oder Neuer, Bravo, Romero und Navas im Tor, die massgeblichen Einfluss auf das Abschneiden ihrer Teams hatten. • Standardsituationen, die bei Turnieren auf diesem Niveau immer wichtiger werden. • Einzelaktionen von Spielern wie Messi, Neymar, Robben, Rodríguez und anderen, denen es – trotz des hohen Stellenwerts des Kollektivs im Spitzenfussball – immer wieder gelang, wichtige Akzente zu setzen.

Mit Ronaldo sprach Perikles Monioudis T H E F I FA W E E K LY

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SPLIT TER

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s hängt von den Strukturen einer Regierung ab, wie viel Macht ein Staatsoberhaupt ausüben kann. Im Kreise der Grossen liegt da Frankreich ganz vorne. Aber in welchem Land haben die Fussballtrainer am meisten Macht in ihren Klubs? In England? Vielleicht. In der Türkei? ­Womöglich. Auch in Spanien hat das Wort des Trainers mehr Gewicht als in anderen Ländern. Bayern Münchens Pep Guardiola tat sich wohl deshalb lange Zeit schwer mit gewissen ­G epflogenheiten in Deutschland, wo zum Beispiel die medizinischen Abteilungen geschützt und autonom funktionieren. Nun scheint die “Entmachtung” dem Spanier entgegenzukommen, denn mit dem Fall Thiago Alcântara (ein Wunschspieler ­Guardiolas) haben Chefarzt Müller-Wohlfahrt und sein Team alle Hände voll zu tun. Fast täglich mussten sie zum Heilungsprozess von Thiago Stellung beziehen. Seine Genesung ist ein Rätsel. Seit letztem März schon fehlt der Weltklasse­spieler w ­ egen zwei Innenbandrissen im Knie der Mannschaft. Über ein mögliches Comeback will der Klub nun nicht mehr spekulieren. Und was sagt ­Pep Guardiola dazu? “Fragen Sie bitte den Arzt.” Å Alan Schweingruber

Stefan Matzke / sampics

A

ls Ronaldo de Assis Moreira, besser bekannt als Ronaldinho, im Sommer 2012 zu Atlético Mineiro ging, bekam er dort das Trikot mit der Nummer 49. Diese Information hilft zum besseren Verständnis der Nachricht, die der frühere Weltfussballer am Wochenende via Twitter veröffentlichte: “Jetzt ist es offiziell. Trikot 49. Meine Glückszahl!” Im brasilianischen Belo Horizonte spielte er nach dem vorherigen Missverständnis mit Flamengo noch einmal gross auf und gewann die Copa Libertadores und die Recopa Sudamericana. Nach der Kündigung seines noch bis Dezember laufenden Vertrages trägt Ronaldinho seine Glückszahl künftig fern der Heimat. Angeblich gab es Angebote aus der ganzen Welt – von Indien bis England. Die Wahl des 34-Jährigen fiel auf … ­Mexiko! Auf den Querétaro Fútbol Club, Achter der Liga MX. Aus dem stolzen Pfau Ronaldinho wird für die kommenden zwei Jahre ein weisser Hahn. So werden Querétaros Spieler in Mexiko genannt. Å Sven Goldmann

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ross ist die Aufregung derzeit im Wiener Amateurfussball. Investoren aus Aserbaidschan haben den Sechstligisten WS Ottakring übernommen und wollen den Provinzklub in die Elite führen. In Österreich ist man gewarnt. Der Iraner Majid Pishyar – er riss später in Portugal Beira-Mar und in der Schweiz den Servette FC in den Abgrund – hatte sich ab 2007 bei Admira / Wacker nicht als Gold-, sondern als Totengräber entpuppt. Immerhin: Die Solvenz der Geldgeber Ottakrings scheint verbürgt, es handelt sich um das gleiche Konglomerat, das auch Atlético Madrid, Sheffield Wednesday und den RC Lens alimentiert. Als ersten Schritt hat die Gruppe aus dem Abendland Logo und Namen ausgetauscht: Auf den schlichten Ottakringer Fussball folgt ein arabisches Pferd. Und neu heisst der Verein FC Karabakh, in Anlehnung an den Champion Aserbaidschans. Der Name mag nur bedingt nach Ottakring passen – alberne Pseudonyme sind sie sich in Österreich jedoch gewohnt, seit Sponsoren als Namens­geber auftreten: Gegen Cashpoint Altach und RZ Pellets WAC klingt Karabakh beinahe normal. Å Nicola Berger T H E F I FA W E E K LY

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DIE N N A M R E OB RIE SE 4 TEIL 4/

Kinder spielen Fussball auf einem Sandplatz nahe der gambischen Hauptstadt Banjul.

Es lebe der Placebo-Effekt! 100 Tage lang schuftete die junge und unerfahrene Nationalmannschaft Gambias im Busch, um sich für den Westafrika-Cup im Land vorzubereiten. Und was keiner erhoffen konnte, trat ein: Das Finale wurde erreicht.

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artmut Dobrick hiess der Leiter der Abteilung Internationale ­Verbindungen beim damaligen deutschen NOK in der Frankfurter Otto-Fleck­-Schneise, der mich eines Tages fragte: “Hättest du Lust, für uns in Gambia einen Auftrag zu übernehmen und das Team am Westafrika-Cup der Zone II als Trainer zu betreuen?” Natürlich hatte ich. Doch die Chancen, in den Gruppenspielen gegen Mannschaften wie Sierra Leone, Mali, Mauretanien oder Kap Verde zu bestehen, waren nicht sehr gross. Einen ganzen Monat lebten wir im Busch, hundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Nur ein Sandplatz stand zur Verfügung, es war feucht, und in den kleinen Blockhütten blieb es auch nachts heiss. ­Dennoch kam die Mannschaft mit grossem Ehrgeiz zurück in die Hauptstadt, wo sie die letzten Wochen im ehemaligen Camp der chinesischen Arbeiter wohnte, ebenfalls alles andere als luxuriös. Der Verband hatte mir im Sporthotel neben dem Stadion ein Zimmer zur Verfügung gestellt, in dem sich gut leben liess. Über dem Bett war ein Moskitonetz gespannt. Paul Gomez alias Pelé war in allen Vorbereitungsspielen der über­ ragende Spieler. Dann war da Garba, der Älteste, ein Mann, auf den man sich immer verlassen konnte. Der populärste Spieler aber war Biri, der schon als Profi in Spanien unter Trainer Max Merkel beim FC Valencia gespielt hatte, von dem er sagte: “Das war ein ganz harter Hund, vor dem wir grossen Respekt hatten!” 30

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Doch der Auftakt war ein Reinfall. Vor dem ersten Spiel gegen Kap ­ erde wollten wir pünktlich das Camp verlassen, als der Teamkapitän V plötzlich zum Fahrer nach vorne eilte und schrie: “Sofort anhalten, der Weg zum Stadion ist verhext!” Der Grund: Grünes Pulver lag auf der Strasse. Ich konnte nicht anders, als dem Fahrer zu erklären, links abzuzweigen und den weiten Weg über eine kleine Hoppelpiste zum Stadion zu nehmen. Später stellte sich heraus, dass es sich beim Pulver um das Waschmittel einer Putzkraft gehandelt hatte, das sie aus ihrem Eimer verloren hatte. Dreissig Minuten vor Spielbeginn kamen wir im Stadion an, viel zu spät für eine akkurate Vorbereitung. Ein 0:1 ohne Folgen Die Zuschauer, ausgerüstet mit Trommeln und Trompeten, waren froh gestimmt. Doch die Enttäuschung folgte prompt. Kap Verde, eine ehemalige portugiesische Kolonie, kam mit sechs Profis aus Lissabon. Wir hatten trotz widriger Umstände intensiv gearbeitet, dabei verschiedene Spielformen ausprobiert. Und konditionell schien die Mannschaft topfit. Doch der Auftakt war für alle eine grosse Enttäuschung. Im Spiel gegen die Konterspieler aus Kap Verde fiel Mitte der zweiten Halbzeit das einzige Tor: 0:1. Ich wagte mich in den nächsten Tagen nicht mehr in die Stadt, ­wollte Anfeindungen vermeiden. So schnell kann die Stimmung kippen. Doch die nächsten zwei Spiele gegen Sierra Leone (3:2) und Mauretanien (4:0)


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wurden gewonnen. Für ganz Gambia Grund genug, zu feiern. Und jedes Mal war das Stadion bis auf den letzten Platz ausverkauft. Der Verband machte richtig Kasse, was niemand vorher auch nur im Traum erhofft hatte. Gambia tanzte, Gambia stand kopf. Sogar der Staatspräsident ­w urde zum Fan. Händeschütteln mit fremden Menschen, sogar Umarmungen. Das Fussballfieber war ausgebrochen. Und wenn ich durch ­Banjul ging, glich das nun einem Spiessrutenlaufen im positiven Sinne. “Hey Coach, und jetzt den Cup gewinnen!” riefen sie mir zu. Wer keine Karte für das Endspiel erhaschen konnte, kam trotzdem vor das Stadion und liess sich mit Hilfe des mitgebrachten Transistor-Radios über das Geschehen auf dem Rasen informieren. Und jubelte lauthals mit, wenn ein Tor gefallen war. Nur Vitamine Zu meinem grossen Leidwesen war Paul Gomez trotz des Sieges im ­Halbfinalspiel gegen Mali (4:0) ein Ausfall. Nun stand das Endspiel gegen Senegal unmittelbar bevor. Senegal hatte Profis aus Frankreich dabei und galt als haushoher Favorit. Mich berührte vor allem eine Schlüsselfrage: “Was war bisher mit Paul Gomez los?” Nach einem langen Gespräch kam die Wahrheit heraus, die eine Vorgeschichte hatte. Aus Deutschland ­waren auf meinen Wunsch hin Vitaminpillen eingetroffen, mehr als ­psychische Taktik gedacht, denn als sinnvolles Medikament. Aber ich sagte, als ich die Pillen Tage vor dem Spiel gegen Mali morgens beim Frühstück jedem in die Kaffeetasse legte, dass durch diese Pillen Kräfte frei werden können, die enorm leistungsfördernd wären. Was aber war geschehen? Jemand hatte jeden Morgen die Pille von Gomez an sich genommen, um den doppelten Effekt zu erzielen. Der “Täter” war nicht mehr zu ermitteln, doch das spielte keine Rolle mehr. Die Konsequenz: Ich gab Paul ab sofort jeden Morgen die Pille persönlich. Und es half. Schon am Nachmittag lief Pelé allein über den Platz, drehte Extrarunden, schoss aus allen Lagen auf das Tor von Ersatzkeeper Ali Samba. Ich war optimistisch. Und wahrhaftig. Vor dem Finale war unser Pelé wieder ganz der Alte. Es lebe der Placebo-Effekt! Am Tag des Endspiels herrschte Ekstase im ganzen Land. Auf allen Wegen kamen die bunt gekleideten Zuschauer aus dem Busch, den kleinen und grösseren Dörfern, um dem Spiel gegen Senegal beizuwohnen. Der Rundfunksprecher – ich konnte seine Stimme bis zur Trainerbank hören – überschlug sich in seinem Redeschwall. Viele Zuschauer hatten ihre Musikinstrumente mit ins Stadion gebracht, das rhythmische

­ rommeln klingt mir heute noch in den Ohren. Alle Begeisterung aber T half nicht. Obwohl Gambia über weite Strecken sogar überlegen war. 0:1 für Senegal. Doch die Welt ging in Gambia nicht unter. Das Spiel der “Skorpione” hatte alle begeistert. “Allah hat es anders gewollt!” sagte der Kapitän später in der Kabine. “Wir sollten trotzdem feiern, denn noch nie haben wir das Endspiel um den Westafrika-Cup erreicht.” Der Staats­ präsident bat mich in seine Loge im oberen Teil des Stadions: “Danke Coach, Sie haben unserem kleinen Land einen grossen Dienst erwiesen. Der zweite Platz war das Beste, was wir erreichen konnten. Und ich sage Ihnen auch den Grund: Die schwelenden Auseinandersetzungen mit ­Senegal hätten im Falle eines Sieges des kleinen und stets unterschätzten Gambia sehr leicht zu einem Bürgerkrieg führen können. Im gesamten Grenzbereich zu unserem Land standen senegalesische Bauern mit Spitzhacken oder Pflügen bereit, um im Falle einer Niederlage die Grenzzäune einzureissen und in unser Land einzudringen. Wir können stolz sein! Und das Turnier hat mit ausverkauftem Stadion vom ersten bis zum letzten Spiel viel Geld eingebracht, das wir so dringend benötigen.” Noch mehr Potenzial Dann Abschiedsstimmung: Die inzwischen zu Freunden gewordenen Mitglieder des Vorstandes und fast alle Spieler waren zum Flughafen gekommen und nahmen mir die Arbeit des Eincheckens einschliesslich der Passkontrolle ab. Später war ich noch dreimal in Gambia, bildete Trainer aus und kümmerte mich um den Nachwuchs, der sehr ballverliebt ist und Hoffnung auf die nächsten Herausforderungen macht. Inzwischen steht Gambia im FIFA-Ranking auf dem 148. Platz (Stand: September 2014) von insgesamt 208 Verbänden. Nicht schlecht für eine Mannschaft, die vor zehn Jahren fast am Ende des Rankings stand und nur 800 aktive Spieler aufwies, von denen nur einige den Status von Halbprofis haben. Einige Gambier spielen inzwischen auch in Europa, wenn auch meist nicht in ­1. Ligen. Mittlerweile ist die Hauptstadt Banjul auch ein Anziehungspunkt für Touristen geworden, unter anderem auch aus Deutschland, die sich gern die Spiele einer gut organisierten 1. Liga im Stadion anschauen und die Spielfreude der Afrikaner bewundern. Doch was den Weltfussball betrifft: Hier haben die Teams aus Afrika nach wie vor ihr Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft. Übrigens: Der gewonnene grosse Silberpokal steht noch heute im Foyer des Ministeriums. Ein Ereignis hat Geschichte gemacht. Å

DIE FIFA IN GAMBIA

Holger Obermann

Im Jahr 2002 wurde in das Technical Centre des gambischen Fussball­verbands GFF 500 000 US-Dollar investiert (für Kurse und Seminare in der Nachwuchsförderung und im Frauenfussball). Der gleiche Betrag floss 2014 in die Renovierung des Centres. Bereits 2006 und 2010 leistete die FIFA Beiträge von insgesamt 900 000 US-Dollar für die Fertigstellung von Büroräumen im Verbandshauptsitz und eines Kunstrasenplatzes des Technical Centre. Die Confédération Africaine de Football (CAF) hat am 30. April dieses Jahres die GFF für zwei Jahre von allen CAF-Wettbewerben (auch vom Afrika Cup 2015) suspendiert, nachdem die GFF in der Qualifikation für die U20-WM in der Partie gegen Liberia fünf Spieler eingesetzt hatte, die über dem Alterslimit lagen.

Hilfe zur Selbsthilfe Unterwegs zur Pionierarbeit ins Landesinnere.

Holger Obermann (geboren 1936 in Kassel, Deutschland) hat über viele Jahre und auf vier Kontinenten für den Fussball gearbeitet. In einer vier teiligen Serie präsentier t The FIFA Weekly exklusiv einen Auszug aus seinem Manuskript “Mein Fussball hatte Flügel”. T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

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London, England

1972

Getty Images

Kartenspiel und Zigarette: Johan Cruyff (m.) bereitet sich mental auf die Europapokal-Partie gegen Arsenal vor.

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ZEITSPIEGEL

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Hertfordshire, England

2013

Adidas

Sony Playstation: Gareth Bale (r.) und Lucas Moura drehen einen Werbespot im Hause Beckham.

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DAS FIFA-R ANKING Rang Team

1 2 3 4 5 6 7 7 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 29 31 32 33 34 35 36 36 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77

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Deutschland Argentinien Niederlande Kolumbien Belgien Uruguay Spanien Brasilien Schweiz Frankreich Portugal Chile Griechenland Italien Costa Rica Kroatien Mexiko USA Bosnien und Herzegowina England Ecuador Ukraine Russland Algerien Elfenbeinküste Dänemark Rumänien Schottland Venezuela Schweden Serbien Türkei Nigeria Ungarn Tschechische Republik Ghana Armenien Ägypten Slowenien Österreich Wales Tunesien Honduras Japan Slowakei Island Paraguay Iran Montenegro Sierra Leone Usbekistan Peru Norwegen Kamerun Finnland Jordanien Republik Korea Burkina Faso Senegal Mali Polen Libyen Panama Guinea Vereinigte Arabische Emirate Republik Irland Oman Israel Südafrika Albanien Bolivien Bulgarien Aserbaidschan Kap Verde Angola EJR Mazedonien Benin

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→ http://de.fifa.com/worldranking/index.html

Rang­veränderung Punkte

0 0 0 0 0 0 1 0 0 0

1736 1604 1507 1495 1407 1316 1241 1241 1218 1212

0 0 0 0 1 1 1 -3 0 0 0 0 0 0 0 0 1 -1 1 0 0 0 1 4 0 2 5 -2 -2 3 3 0 -3 1 1 1 1 1 1 14 1 7 0 -1 0 1 -1 0 3 0 0 1 -30 -13 0 4 2 -1 -3 -3 0 0 0 1 4 -2 14

1152 1100 1092 1069 1023 964 942 937 925 915 910 901 899 880 840 818 740 738 724 724 723 711 673 656 650 648 648 645 643 624 623 617 596 593 584 573 564 563 553 533 528 522 512 507 502 500 499 493 491 488 482 475 474 471 464 448 447 439 438 437 434 429 413 411 408 407 405

Rang

03 / 2014

04 / 2014

05 / 2014

06 / 2014

07 / 2014

08 / 2014

1 -41 -83 -125 -167 -209

78 79 80 81 81 83 84 85 86 87 88 88 90 91 92 93 93 95 95 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 107 109 110 111 112 113 114 115 115 117 118 119 120 120 122 123 124 124 126 127 128 129 129 131 131 133 134 134 136 137 138 139 140 140 142 143 144

Platz 1

Aufsteiger des Monats

Kongo Australien Trinidad und Tobago Marokko Uganda Saudiarabien Sambia Jamaika Botsuana Togo Palästina Belarus Simbabwe Irak Katar Estland DR Kongo Nordirland Georgien VR China Neuseeland Moldawien Lettland Ruanda Gabun Litauen Kenia Lesotho Malawi Bahrain Mosambik Luxemburg Tansania Kuwait Äthiopien Äquatorial-Guinea Namibia Libanon Sudan Haiti Niger Liberia Tadschikistan Zentralafrikanische Republik Kanada Guinea-Bissau Kuba Aruba Dominikanische Republik El Salvador Philippinen Burundi Afghanistan Kasachstan Suriname Mauretanien Guatemala St. Vincent und die Grenadinen Neukaledonien Turkmenistan St. Lucia Vietnam Zypern Tschad Grenada Madagaskar Kirgisistan

4 -3 4 -2 6 -5 -7 -2 13 1 -3 -7 8 -2 -6 -1 3 -6 1 -3 3 3 3 8 -9 1 -9 26 15 -2 7 -1 -4 -4 -2 -2 -2 4 0 -4 -19 -4 4 -3 -4 13 -4 -1 -1 -6 0 -3 0 -4 0 0 0 1 0 3 0 -10 -1 0 0 0 0

Absteiger des Monats

395 391 384 381 381 377 375 373 371 365 363 363 358 357 348 344 344 341 341 334 330 325 324 318 311 306 305 302 295 289 289 288 285 280 275 270 269 263 263 262 261 260 252 252 250 242 233 233 230 223 221 217 217 213 213 204 203 203 199 197 195 192 184 184 182 179 176

145 146 147 148 149 150 150 152 153 153 155 155 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 173 175 175 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 186 188 189 190 191 191 193 193 193 193 197 198 199 200 201 201 203 204 205 206 207 208 208

Malediven DVR Korea Syrien Gambia Antigua und Barbuda Indien Malta Singapur Guyana Indonesien Puerto Rico Malaysia Thailand Swasiland St. Kitts und Nevis Myanmar Hongkong Belize Guam Pakistan Montserrat Nepal Liechtenstein Dominica Barbados Bangladesch Tahiti Laos Salomon-Inseln Bermuda Nicaragua Komoren São Tomé und Príncipe Sri Lanka Chinese Taipei Seychellen Turks- und Caicos-Inseln Curaçao Färöer Jemen Südsudan Macau Vanuatu Mauritius Fidschi Mongolei Amerikanische Jungferninseln Samoa Bahamas Brunei Darussalam Osttimor Tonga Cayman-Inseln Amerikanisch-Samoa Andorra Papua-Neuguinea Kambodscha Britische Jungferninseln Eritrea Somalia Dschibuti Cook-Inseln Anguilla Bhutan San Marino

0 1 -1 0 0 1 0 2 2 0 1 -4 0 1 -1 0 1 -1 11 1 1 -2 0 -1 0 -7 0 -2 2 0 0 -3 0 0 -1 2 0 1 1 -4 1 18 1 -3 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 -1 0 0 0 0 0

174 167 161 157 156 143 143 140 136 136 134 134 126 125 124 121 118 117 102 100 99 95 94 93 92 87 85 84 83 83 78 78 72 71 70 68 66 63 61 59 43 41 41 37 31 29 28 28 26 26 26 26 21 18 16 14 13 13 11 8 6 5 1 0 0


THE SOUND OF FOOTBALL

DAS OBJEK T

Perikles Monioudis

E Genial grässlich Hanspeter Kuenzler

Auch die besten Fussballer der Welt stolpern manchmal über die eigenen Schuhe. Vor ­a llem, wenn sie ein Mikrophon vor der Nase haben.

Sion Ap Tomos

1971,

1973 und 1974 wurde Johan Cruyff zum besten Fussballer Europas gewählt. Achtmal mit Ajax und einmal mit Feyenoord wurde er niederländischer Meister. Mit Barcelona gewann er La Liga und die Copa del Rey. 1974 an der Weltmeisterschaft in Deutschland führte er die Niederlande ins Finale (1:2 gegen den Gastgeber) und wurde zum Spieler des Turniers gekürt. Mit seinen Füssen war Johan Cruyff ein Poet. Mit seiner Stimme weniger. Wir wissen dies, weil es von ihm eine Single gibt: “Oei, oei, oei (dat was me weer een loei)”. Ungefähr: “Ei, ei, ei (war das wieder ein Schlag!)”. Einfall, Text und Lied stammten von einem Mann, der es hätte besser wissen müssen. Mit seiner Band The Rockets war Peter Koelewijn ein Pionier des niederländischen Rock ’n’ Roll und häufiger Gast in den Hitparaden. Cruyff, ein aufgeschlossener Mensch mit einer Affinität für den Zeitgeist, liess sich nicht zweimal bitten. Erst als er vor dem Mikrophon stand, erkannte Koelewijn das volle Ausmass der Katastrophe: “Johan konnte kei-

nen Ton halten, und einen Sinn für Rhythmus hatte er erst recht nicht.” Fast hätte man im Studio das Handtuch geworfen, hätte nicht ein Kumpel den enervierten Ballkünstler in die nächste Bar geschleppt. Ein paar Drinks später stand Cruyff zwar etwas wacklig auf den Beinen, aber sein Stimmchen brachte dann immerhin einen Hauch mehr Druck auf. Der Schwips mag auch das Lächeln erklären, das Cruyff auf dem Single-Cover zur Schau stellt. Sie erschien 1969, wurde 1973 nach dem Wechsel zu Barcelona in einer spanischen Version neu aufgewärmt, und ist mit Garantie das schrillste Eigentor, das dem Meister je passiert ist. Selbst die Mitglieder der Blaskapelle, die ihn im germanischen Oompah-Oompah-Stil begleiten, scheinen sich das Lachen schwer verkneifen zu können: Die Trompeten hören sich stückweise so falsch an, wie der Gesang selbst. Übrigens erzählt das Lied eine traurige Geschichte. Sie handelt von einem “entfernten Cousin”, einem Boxer. Zuerst wird der Protagonist im Boxring vermöbelt. Später schlägt ein Kellner im Pub auf ihn ein, wohin seine Freunde ihn zum Trost gebracht haben. Und schliesslich lässt auch noch seine erboste Ehefrau die Wut an ihm aus. Æ

in Fussball? Ein alter, verschlissener Fussball aus Leder? Aus dickem Rindsleder? Ja und nein: Der “Ball” wurde zu einem solchen umfunktioniert, so um das Jahr 1800, als Flaschen noch nicht der A llerweltsgegenstand waren, zu dem sie ­ heute zumindest in ihrer Plastikausfertigung gemacht wurden. Immerhin haben die Flaschen von früher und die von heute gemein, dass man geflissentlich nach ihnen tritt – auf der Strasse, im Hinterhof, absichtsvoll im ­Abschlussversuch. Umgekehrt sieht man heute eher davon ab, aus Fussbällen Flüssigkeiten zu sich zu nehmen – bereits die Vorstellung, dass ­jemand einen Spielball heutiger Fertigung an den Mund führte und daraus tränke, ist ­a lbern. Die oben abgebildete Lederflasche aus der FIFA-Sammlung hat, an den Abnutzungsspuren zu schliessen, so manches Tor ermöglicht. Und sie wird auch so manchen Durst gelöscht haben. Es lebe die Zweit­ verwertung! Å

T H E F I FA W E E K LY

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EVERY GASP EVERY SCREAM EVERY ROAR EVERY DIVE EVERY BALL E V E RY PAS S EVERY CHANCE EVERY STRIKE E V E R Y B E AU T I F U L D E TA I L SHALL BE SEEN SHALL BE HEARD S H A L L B E FE LT

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TURNING POINT

“Seit der Krankheit bin ich gelassener” 2002 erkrankte Markus Babbel am Guillan-Barré-Syndrom. Dass er die schwere Nervenkrankheit überwinden konnte, kommt ihm heute als Trainer zugute.

imago

E

s begann im Herbst 2002 mit einem harmlosen Kribbeln in den Zehen. Ich hatte soeben das Pfeiffersche Drüsenfieber ­ überstanden und befand mich auf dem Weg zur Besserung. Man beschied mir, das unangenehme Gefühl würde nach drei Wochen wieder verschwinden. Aber es wurde immer schlimmer, irgendwann konnte ich aus eigener Kraft kaum noch Treppen steigen, die Beine versagten mir ihren Dienst. Am 28. November kam dann der Schock: Bei mir wurde das Guillan-Barré-Syndrom (GBS), eine Folgekrankheit des Pfeifferschen Drüsenfiebers, diagnostiziert. Unterhalb meiner Knie war ich taub, so etwas macht einem natürlich Angst. Als mein Leiden publik wurde, erhielt ich fast 400 Briefe von Betroffenen. Da waren echte Horrorgeschichten darunter, von Blutwäsche bis hin zur kompletten Lähmung. Das hat mich schockiert. Aber ich wollte nicht lamentieren, schliesslich war ich zuvor stets auf der Sonnenseite des Lebens gestanden. Ich habe mir gedacht: “Das ist schon eine sehr unangenehme Sache, aber anderen Menschen geht es noch schlechter. Also kremple jetzt die Ärmel hoch und kämpfe.” Es hat geklappt, nach Monaten im Rollstuhl und harter Therapie. Es hat mir damals viel bedeutet, dass mein Klub Liverpool hinter mir stand und sogar den Vertrag vorzeitig ­verlängerte. Nach der Genesung hat sich in mir etwas verändert, es gab einen Einschnitt. Ich hatte in meiner Karriere zuvor nie eine schwere Verletzung erlitten, fehlte nie länger als einen

Name Markus Babbel Geburtsdatum, Geburtsort 8. September 1972, München Position Verteidiger Stationen als Spieler 1991–2000 Bayern München 1992–1994 Hamburger SV (Leihe) 2000–2004 FC Liverpool 2003–2004 Blackburn Rovers (Leihe) 2004–2007 VfB Stuttgart Stationen als Trainer 2008–2009 VfB Stuttgart 2010–2011 Hertha BSC 2012 TSG Hoffenheim

Monat. Seit GBS kann ich mich besser in ­verletzte Spieler hineinversetzen. Als Profi will man nach einer Blessur sofort zurück auf den Platz. Auch ich war früher sehr ungeduldig. Wenn der Coach mich nicht einsetzte, weil ich angeblich noch nicht 100 Prozent fit war, hatte ich kein Verständnis. Heute sehe ich das ­a nders. Man muss auf seinen Körper hören, ihn schonen und pflegen – schliesslich ist dein Kapital. Generell gehe ich heute vieles gelassener an als vor der Krankheit. Früher war ich verbissen und habe dem Erfolg alles unter­ geordnet. Zwar bin ich heute als Trainer auch noch ehrgeizig und möchte jedes Spiel gewinnen, aber ich kann die Bedeutung von Ergebnissen inzwischen besser einordnen und die

Relationen wahren. Eine Niederlage enttäuscht mich, aber es ist nicht gleich das Ende der Welt. GBS hat mich auch gelehrt, Kritik von ausserhalb weniger persönlich zu nehmen. Es gibt im Leben wirklich sehr viel Wichtigeres als Fussballresultate. Å Aufgezeichnet von Nicola Berger

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY

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Š 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

instinct takes over

#predatorinstinct

adidas.com/predator


The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Internet: www.fifa.com/theweekly Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878

FIFA - R ÄT SEL - CUP

Ein ewiger Verlierer, ein kurioser Verband und – wo bleibt der Franz? Raten Sie mit! 1

Seit seinem letzten Spiel im Weltpokal verlor dieser Verein jedes kontinentale Finale – acht Endspiele insgesamt. Welcher?

Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio Chefredakteur: Perikles Monioudis Redaktion: Alan Schweingruber, Sarah Steiner

H

2

Art Direction: Catharina Clajus Bildredaktion: Peggy Knotz

Layout: Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Marianne Bolliger­Crittin, Susanne Egli 3

Ständige Mitarbeitende: Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn

Projektmanagement: Bernd Fisa, Christian Schaub

W

Welche Monarchie hat genau drei verschiedene “Football Associations” für verschiedene Regionen? (Wir zeigen das Wappen eines der drei Verbände.)

Es gab schon schlechtere Tage: Gegen wen verlor Englands Nationalmannschaft zuerst zu Hause – und das in Wembley?

D Schottland R Ungarn T Irland Z Uruguay

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Nicola Berger, Steven Layne, Denis Orlow, Thomas Renggli, Alissa Rosskopf, Andreas Wilhelm Redaktionssekretariat: Honey Thaljieh

S

A Grossbritannien E Thailand I Dänemark O Japan

Produktion: Hans-Peter Frei

Korrektorat: Nena Morf, Kristina Rotach

R

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Wie viele dieser offiziellen “Bundestrainer” errangen mit der deutschen Mannschaft den WM-Titel?

Übersetzung: Sportstranslations Limited www.sportstranslations.com

Y 1 D 2 O 3 E 4

Druck: Zofinger Tagblatt AG www.ztonline.ch Kontakt: feedback-theweekly@fifa.org Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2014) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: ROAR Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly Inspiration und Umsetzung: cus

Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 17. September 2014, an die E-Mail-Adresse feedback-theweekly@fifa.org Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil. Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf T H E F I FA W E E K LY

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ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Wer von diesen früheren Siegern hat in der CL-Saison 2014/15 die schwerste Gruppe erwischt?

48+20+13865

UMFR AGE DER WOCHE

Welches Ergebnis hat sie bei den letzten Freundschaftsspielen am meisten überrascht?

6% 5%

Zur Auswahl stehen: • Deutschland - Argentinien 2:4 • Japan - Venezuela 2:2 • Usbekistan - Neuseeland 3:1 • Serbien - Frankreich 1:1 • Saudiarabien - Australien 2:3 • Paraguay - Vereinigte Arabische Emirate 0:0

8%

48%

13%

20%

Stimmen Sie ab unter: www.fifa.com/newscentre

≠ BAYERN MÜNCHEN ≠ CHELSEA ≠ BORUSSIA DORTMUND ≠ PORTO ≠ JUVENTUS ≠ BENFICA

“Basti Schweinsteiger ist unser neuer Capitano bei der Nationalmannschaft. Gratulation! Eine gute Wahl vom Bundestrainer.” Thomas Müller

56483 376 Tage ohne Länderspieltor –

diese Durststrecke beendete Danny Welbeck am Montag. Der Stürmer des

Jahre ohne Heimniederlage in

FC Arsenal, der für

einem Pflichtspiel gingen am Sonntag für die portugiesische

Zuschauer stellten am Sonntag einen neuen Rekord

England zuletzt am

Nationalmannschaft mit dem

für eine Futsal-Partie auf. Das Spiel zwischen

3. September

0:1 gegen Albanien zu Ende. Für

Brasilien und Argentinien war auch noch aus

2013 in einem

die Portugiesen war es die erste

anderen Gründen historisch, denn erstmals wurde

Länderspiel gegen

Heimniederlage seit dem 2:3

ein Futsal-Länderspiel in einem Fussballstadion

Moldawien getroffen hatte, sorgte

gegen Dänemark im September

ausge­t ragen. Und dabei handelt es sich nicht um

für beide Tore beim beeindrucken-

2008 und erst die zweite seit

irgendein Stadion, sondern um das fantastische

den 2:0-Auswärtssieg der Engländer

der Jahrtausendwende.

Estádio Nacional Mané Garrincha in Brasília.

in der Schweiz.

Getty Images (2) / Imago / zvg.

6

Z AHLEN DER WOCHE


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