NR. 49, 26. SEPTEMBER 2014
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
ARGENTINIEN LA MÁQUINA AUF HOCHTOUREN SEPP BLATTER GEMEINSAM GLOBALE PROBLEME LÖSEN CHRISTOPH DAUM MAN MUSS ZUHÖREN KÖNNEN
MALMÖ FF IST ZURÜCK W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
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Aufbruch in Himmelblau Malmö FF spielt in der Champions League. Die überraschende Qualifikation ist das Resultat guter Nachwuchsarbeit und sorgfältiger Transferpolitik. Svend Frandsen hat den Klub im Süden Schwedens besucht und erklärt auch den Einwanderer-Effekt.
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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com
Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com
Tschechien Die jüngste Entwicklung in der Synot Liga lässt Raum für Optimismus. 8 von 16 Klubs spielen um die besten Plätze mit. Jedes Wochenende ist Spannung garantiert.
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Sepp Blatter 70 Tage nach dem WM-Finale in Rio de Janeiro kam in Zürich die globale Fussballwelt zusammen. “Der Austausch der Verbände ist auch die Basis für unsere Entwicklungsprogramme”, sagt der FIFA-Präsident in seiner Kolumne.
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Herbert Prohaska Eigentlich war der Österreicher 1977 für das entscheidende WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei nicht eingeplant. Dann fiel Kollege Hickersberger wegen einer Blinddarmoperation aus. Und Prohaska sicherte Österreich die erste WM-Teilnahme nach 20 Jahren.
Malmö FF ist zurück Das Bild auf unserer Titelseite ist am 21. September 2014 entstanden. Es zeigt einen jungen Fan von Malmö FF während des Heimspiels gegen Helsingborg.
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Hinter Mauern Einmal im Jahr findet im Hochsicherheitsgefängnis von João Pessoa, Brasilien, ein Turnier statt.
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River Plate Das Team aus Buenos Aires spielt derzeit mit enormer Präzision.
The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar.
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imago, Nicoló Lanfranchi
Mikkel Ostergaard / Panos Pictures
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Europa 54 Mitglieder www.uefa.com
Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com
Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com
Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com
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Zlatan Ibrahimovic Seine grosse Karriere gibt Kindern aus ärmlichen Verhältnissen in Malmö Hoffnung.
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imago (2)
Christoph Daum Der grosse Motivator über modernes Coaching, Emotionen und Kontrollen am Detail.
FIFA Klub-Weltmeisterschaft 10. bis 20. Dezember 2014, Marokko
FIFA U20-Weltmeisterschaft 30. Mai bis 20. Juni 2015, Neuseeland
FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni bis 5. Juli 2015, Kanada
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Š 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
instinct takes over
#predatorinstinct
adidas.com/predator
UNCOVERED
Knäckebröd, Reis, Bohnen
Ligaspiel im Swedbank-Stadion Malmö FF will sich auch in Europa etablieren.
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as schwedische Nationalteam musste sich im vergangenen November im Playoff der WM-Qualifikation 2014 der portugiesischen Auswahl geschlagen geben – anders gesagt: Zlatan Ibrahimovic musste mit ansehen, wie Cristiano Ronaldo zu seinem Spektakel ansetzte und praktisch im Alleingang die Schweden in ihrem eigenen Land bezwang. Ibrahimovic traf beim 2:3 zwar zweimal, R onaldo allerdings dreimal. Der gebürtige Malmöer hat seit Kurzem dennoch Grund zur Freude, wenn er an den heimischen Fussball denkt: Sein Stammklub Malmö FF, Finalist im Europapokal der Landesmeister 1979, ist wiedererstarkt und vertritt Schweden in der Champions League. Svend Frandsen war vor Ort, um den Aufschwung am Öresund mitzuerleben (ab Seite 6).
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ochsicherheitsgefängnis Geraldo Beltrão in João Pessoa, Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Paraíba: Die Insassen – jede Zelle darf ein Fünferteam stellen – messen sich eine Woche lang im Fussball. Die siegreiche Mannschaft trifft, belohnt mit zusätzlichen Rationen Reis, Bohnen und anderen Lebensmitteln, auf ihre Wärter. Die Fotoreportage ab Seite 24.
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n seiner wöchentlichen Kolumne geht FIFA-Präsident Blatter auf die Komitee-Woche im Home of FIFA ein. Neben den 27 Mitgliedern des Exekutiv komitees konnten 251 Delegierte aus 132 Ländern in Zürich begrüsst werden. “Jeder hatte ein Mitspracherecht, jeder erhielt Gehör. Und die wichtigste Erkenntnis weist uns die Richtung: Die globalen Probleme können wir nur gemeinsam lösen”, so Sepp Blatter. Å
Mikkel Ostergaard
Perikles Monioudis
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Aufbruch in Him
Swedbank-Stadion Der Tabellenführer vor dem Spiel gegen Helsingborg (21. September 2014; 1:1).
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melblau Der schwedische Traditionsklub Malmö FF spielt wieder in der Champions League. Der Erfolg der “Himmelsblått” gründet auf einer weitsichtigen Strategie. Ein Augenschein am Öresund. Svend Frandsen (Text) und Mikkel Ostergaard (Fotos), Malmö
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achdem die Spieler von Malmö FF die letzten Anweisungen von Trainer Åge Hareide erhalten haben und vor der Partie noch einmal motiviert worden sind, bewegen sie sich in Richtung des Spielertunnels. Kurz bevor sie das Spielfeld betreten, müssen sie durch eine grosse Doppeltür, auf der ein Meer blau-weisser Fahnen abgebildet ist. Das soll an den grossen Erfolg von 1979 erinnern, als Malmö FF in das Finale des Europapokals der Landesmeister einzog (dem Vorläufer der Champions League). Der MFF scheiterte im Endspiel in München allerdings an Nottingham Forest (0:1). Wenn die Türen aufschwingen, stehen die Spieler vor der Treppe, die auf das Feld führt. Direkt darüber befindet sich ein Träger mit einer Inschrift, die jedem Spieler ins Auge sticht: “Vi står som en för klubben alla, vi segra skall men inte falla” (Wir stehen zusammen für den Klub, wir werden gewinnen und nicht straucheln). Oftmals sieht man, wie die Spieler vom Malmö FF den Arm ausstrecken und die Inschrift berühren. Die Geste ist vergleichbar mit der der Liverpool-Spieler, die den Schriftzug “This is Anfield” berühren, bevor sie ins Stadion an der Anfield Road einlaufen. Das Bild auf der Tür und die Inschrift zeugen von einem Klub mit einer klaren Vision, einem Vermächtnis und einer langen Tradition, die nicht nur Bestandteil der Vereinsgeschichte ist, sondern genutzt wird, um den Klub kontinuierlich auf allen Ebenen weiterzuentwickeln. T H E F I FA W E E K LY
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Bereit Konzentra tion auf die eigene Rolle vor dem Spiel gegen Mjällby U19. 8
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Mikkel Ostergaard / Panos Pictures
Vorbereitung Die U19 der Malmö Fotbollförening beim Aufwär men in Hällevik.
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Ungleiche Voraussetzungen Der Klub erreichte das Finale des Europapokals der Landesmeister mit einem Team, das sich ausschliesslich aus Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zusammensetzte. So etwas ist heute fast nicht mehr vorstellbar, denn die riesigen finanziellen Ressourcen der Spitzenklubs, das Bosman-Urteil und die Arbeitnehmer-Freizügigkeit in der EU haben dafür gesorgt, dass viele Fussballmannschaften auf der ganzen Welt zu einem Schmelztiegel unterschiedlichster Nationen wurden. Trotzdem blieb Malmö FF seiner Vereinsideologie treu und stellt die erste Mannschaft vor allem aus Eigengewächsen zusammen. Auch heute setzt Malmö FF noch immer auf Spieler aus der eigenen Nachwuchsabteilung. Im Kader, mit dem der Klub derzeit in der Champions League antritt, stehen neun Akteure, die der Verein selbst ausgebildet hat: Markus Rosenberg, Agon Mehmeti, Amin Nazari, Filip Helander, Simon Kroon, Pa Konate, Petar Petrovic, Sixten Mohlin und Pawel Cibicki. Die Qualifikation Malmös für die Gruppenphase des Wettbewerbs bedeutet ausserdem, dass der aktuelle Nachwuchs des Klubs nun die Chance bekommt, sein Potenzial in der UEFA Youth League unter Beweis zu stellen. Heute gründet sich der Erfolg der Nachwuchsarbeit von Malmö FF auf einer Reihe von Faktoren. Die Entwicklung geht zurück auf das Jahr 1999, das zu einem Meilenstein in der Vereinsgeschichte geworden ist. Damals stieg Malmö FF in die zweite schwedische Liga ab. Für den Verein, die Stadt und die Region stellte dieser Abstieg eine Art Weckruf dar. Eine neue Finanzstruktur wurde geplant, um den Klub wieder auf die Beine zu stellen. Gleichzeitig unternahmen Staffan Tapper, Kapitän des berühmten Teams von 1979, und Sportdirektor Hasse Borg gemeinsam die ersten Schritte zur Vernetzung des Vereins. Ziel war es, ein System zu schaffen, das es Malmö FF ermöglicht, vom gesamten Talentepool der Region zu profitieren. Gleichzeitig sollte den besten Nachwuchsspielern des gesamten Umfeldes eine kostenlose Ausbildung und die Chance, ihre Fähigkeiten auf höchstem Niveau unter Beweis zu stellen, geboten werden. Isolation als Vorteil Mats Engqvist, Leiter der MFF-Nachwuchsakademie, räumt ein, dass der südschwedische Klub aufgrund seiner geographischen Lage den Luxus geniesst, die grössten Talente für das vereinseigene Leistungszentrum auswählen zu können: “Wir sind etwas isoliert, weil es in der nahen Region keine grossen Klubs gibt. Wenn Jugendliche davon träumen, in der Allsvenskan oder in Europa zu spielen, müssen sie zu uns kommen. In Stockholm oder Göteborg konkurrieren die Vereine um die Spieler. Dieses Problem haben wir nicht. Wir können einfach sagen: ‘Du, du und du – ihr spielt für uns.’ Gleichzeitig bedeutet das wahrscheinlich auch, dass die Spieler, die wir aufnehmen, alles tun, um unseren Anforderungen gerecht zu werden, weil sie wissen, dass es keine Alternative gibt.” Helsingborg, die nächste grosse Stadt, liegt 65 Kilometer nördlich entfernt. Schüler der Akademie stehen von Beginn an vor einer Herausforderung, weil sie ihr Potenzial gegen ein Jahr ältere Spieler zeigen müssen. Dieser Ansatz hat sich im Lauf der Jahre zu einem Bestandteil der Ideologie der Fussballschule entwickelt und sich zur Förderung der Spieler bewährt. “Die Gruppe der 13-Jährigen gewinnt die Meisterschaft nie, weil sie gegen 14-Jährige spielt, aber wir g lauben, dass das der richtige Weg ist, da die Spieler einen so grossen Entwicklungssprung machen”, sagt Engquist. Im Herbst 2013 sicherte sich Malmö FF zum 17. Mal den schwedischen Meistertitel, in den folgenden Monaten aber verliess fast die halbe Mannschaft den Klub. Der ehemalige Teamkapitän Daniel A ndersson übernahm den Posten des Sportdirektors, und nachdem
Inspiration Der norwegische Trainer Åge Hareide hat mit seinen Ideen Erfolg.
1999 stieg Malmö FF ab. Für Verein, Stadt und Region war das ein Weckruf. Trainer Rikard Norling seinen Rücktritt erklärt hatte, wurde er durch den ehemaligen norwegischen Nationalverteidiger Å ge Hareide ersetzt. Das Team wurde im letzten Jahr mit dem Ziel runderneuert, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die gut genug ist, um sich für die Champions League zu qualifizieren. Leistungsträger wie Pontus Jansson und Miiko Albornoz verabschiedeten sich, doch Andersson zeigte in seiner neuen Rolle als Sportdirektor gleich, dass er über hervorragende Kontakte zu ehemaligen Spielern verfügt. Es gelang ihm, Guillermo Molins, Agon Mehmeti und keinen Geringeren als Markus Rosenberg von einer Rückkehr nach Malmö zu überzeugen. Gleichzeitig verschwendete T H E F I FA W E E K LY
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Gute Aussichten Ein junger Fan und das 2009 errichtete Stadion. 10
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Getty Images
Aufwärts Mit Kapitän Markus Rosenberg (l.) hat der MFF einiges vor.
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Hareide keine Zeit und drückte dem Klub seinen Stempel auf, indem er den von Spanien inspirierten, auf Ballbesitz ausgerichteten F ussball von Roland Nilsson und Rikard Norling in eine direktere Variante umwandelte. Anpassung an den modernen Fussball Hareide: “Ich wollte unsere Spielweise an den modernen Fussball von heute a npassen. Man muss seine Gegner unter Druck setzen und dann sehr schnell in die Vorwärtsbewegung gehen, wenn man den Ball erobert hat. Und wenn man ihn verliert, muss man sich sehr schnell wieder organisieren. Das ist die richtige Herangehensweise, weil die meisten Teams in Europa heute sehr gut organisiert und schwer zu knacken sind. In Schweden mag es noch funktionieren, den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten, aber wenn wir auf der europäischen Bühne so spielen, werden wir dafür bestraft. Wenn du auf einer zentralen Position spielst und den Ball verlierst, dann war’s das. Deshalb wollen wir schnell und mit vielen Spielern hinter dem Ball spielen.” Tatsächlich wurden die taktischen Änderungen so erfolgreich umgesetzt, dass sich Malmö in den Qualifikationsspielen für die Champions League gegen den FK Ventspils, Sparta Prag und Red Bull Salzburg durchsetzen konnte. So erfolgreich war seit 14 Jahren kein schwedischer Klub mehr gewesen. 2001 hatte sich Helsingborgs IF, der südschwedische Nachbar Malmös, gegen Inter Mailand durch gesetzt und für das prestigeträchtige Turnier qualifiziert. Laut Torgarant Markus Rosenberg wird Malmö der Sprung auf die nächs te Ebene allerdings nur gelingen, wenn der Klub sich zwei- oder drei mal in Folge für den Wettbewerb qualifizieren kann. “Für skandinavische Mannschaften, die sich für die Champions League qualifizieren, ist es problematisch, an der heimischen Front oben mitzuspielen, weil sie nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen, um in einen grösseren Kader zu investieren. Den braucht man aber, weil die Spieler aufgrund des komprimierten Spielplans physisch und mental stärker unter Druck stehen. Deshalb ist es entscheidend, sich mehrere Spielzeiten in Folge für die Champions League zu qualifizieren”, sagt Rosenberg, der eine tragende Rolle beim Klub spielt, seit er von West Bromwich Albion zurückgekehrt ist. Zuvor hatte er sich bei Ajax Amsterdam und Werder Bremen einen Namen gemacht. Meilenstein erreicht Das Erreichen der Champions League stellt einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte Malmös dar. Die Vereinsführung ist sich allerdings sehr wohl der Gefahren bewusst, die damit einhergehen. Viele Klubs hatten Probleme damit, die zusätzlichen Mittel klug einzusetzen und der grösseren Verantwortung eines Champions-League-Klubs gerecht zu werden. Während die Spieler mentale und physische Barrieren überwinden mussten, um den Sprung in den prestigeträchtigsten europäischen Vereinswettbewerb zu schaffen, lastet der Druck jetzt auf dem Management. Es gilt, die richtigen Finanzentscheidungen zu treffen und so den Weg dafür zu ebnen, dass Malmö sich in den nächs ten Jahren auf höchstem europäischen Niveau halten kann. “Unser Ziel ist es, auch ohne die Mittel aus der Champions League eine ausgeglichene Bilanz zu erzielen, sodass diese Mittel ein Zusatz einkommen darstellen, das wir für die Entwicklung des Vereins aufwenden können. Beispielsweise könnten wir in eine Abdeckung für das Spielfeld investieren und damit das Geld sparen, das der E insatz der Rasenheizung verschlingt. So versuchen wir, sinnvolle Investitionen im Stadion, aber auch im organisatorischen Bereich zu finden. Wir w ollen die Nachwuchsakademie weiter ausbauen, und
Breite Unterstützung Malmö steht hinter seinem Klub. T H E F I FA W E E K LY
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Der Einwanderer-Effekt
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an kann nicht “Zlatan Ibrahimovic” sagen, ohne gleichzeitig auch “Malmö” zu sagen. Der berühmte schwedische Stürmer von Paris Saint-Germain wuchs im Problemviertel Rosengård in Malmö auf, hat sich aber dank der fussballerischen Ausbildung, die er in der Nachwuchsakademie von Malmö FF erhielt, auf der Weltbühne ganz nach oben gespielt. Damit gibt er zahllosen Kindern mit Migrationshintergrund in den weniger wohlhabenden Vierteln Malmös die Hoffnung, über den Fussball einen Weg aus der Armut zu finden und eine Ausbildung zu bekommen, um sich ein eigenes Leben aufzubauen. Der Stellenwert Ibrahimovics kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, meint Mats Engqvist, der Leiter der Nachwuchsabteilung
von Malmö FF. “Zlatan mag sogar noch wichtiger sein, als ich es mir vorstellen kann. In Rosengård, wo er aufwuchs, ist er natürlich der Allergrösste. Er steht für etwas, von dem sie alle annehmen, es erreichen zu können. Man könnte ja denken, dass nur Kinder mit Migrationshintergrund über ihn reden, aber das tun alle, auch die schwedischen Jungen”, so Engqvist. Die Integration von Immigranten ist auch in den skandinavischen Ländern derzeit eine grosse gesellschaftliche Herausforderung. Die Nachwuchsabteilung von Malmö FF geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie man diese Aufgabe angeht. Immer wieder wenden sich Reporter und Mitarbeitende sozialer Einrichtungen an den Klub, um zu erfahren, welches Geheimnis dahintersteckt und wie der Klub all den Immigranten mit
nterschiedlichem kulturellen Hintergrund u optimistische Zukunftsaussichten vermittelt. Die Antwort auf diese Frage ist erstaunlich einfach. “Wir machen gar nichts Besonderes. 50 Prozent der Kinder in unseren Schulen sind Immigranten in zweiter oder dritter Generation. Den Kindern, die in Problemvierteln in Malmö aufwachsen, können wir eine gute fussballerische und schulische Ausbildung bieten. Wir geben ihnen eine echte Chance, und ich habe das Gefühl, dass sie auch genau diese Chance wollen. Ich finde es grossartig, dass wir in einer so kleinen Spielergruppe so viele verschiedene Kulturen zusammenbringen können. Man hört oft Fragen wie: ‘Was isst man in der Türkei?’ oder ‘Sprichst du wirklich slowenisch?’ Unter dem Dach von Malmö FF kommen Kulturen zusammen”, so Engqvist.
Malmöer Vorbild Zlatan Ibrahimovic vor seinem rasanten Aufstieg zum Weltstar (1999).
Malmö FF Gründung: 1910 Stadion: Swedbank-Stadion (Kapazität: 24 000) Trainer: Åge Hareide Vorsitzender: Håkan Jeppsson Spitzname: Di Blåe (Die Blauen), Himmelsblått (Die Himmelblauen) Meistertitel in der Allsvenskan-Liga: 17 (zuletzt 2013) Schwedischer Pokal: 14 (1989)
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Arne Forsell / Bildbyrån
Zahlen & Fakten
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Generationen Anhänger der MFF beim Public Viewing.
Dem Klub ist es gelungen, die Vergangenheit für eine erfolgreiche Zukunft zu nutzen.
Da die neue Arena keine Laufbahn mehr hat, sind die Z uschauer näher am Geschehen, was sich positiv auf die Atmosphäre a uswirkt. Alle diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass Malmö nach spektakulären Aufholjagden gegen Sparta Prag und Red Bull Salzburg die Fussballwelt aufhorchen liess. Sicher ist das erst der Anfang für einen Klub mit einer so riesigen Fangemeinde, einer ausgefeilten Organisationsstruktur, einer hervorragenden Nachwuchsabteilung und e inem Kader, der durchaus das Potenzial hat, dem skandinavischen Vereinsfussball wieder mehr Ansehen zu verschaffen. Å
vielleicht können wir unsere besten Spieler länger halten, sodass ihr Marktwert höher ist, wenn sie den Verein verlassen”, sagt Niclas C arlnén, Geschäftsf ührer von Malmö FF. Heute ist es dem Klub gelungen, die Vergangenheit für den Aufbau einer erfolgreichen Zukunft zu nutzen. Ehemalige Leistungsträger nehmen Schlüsselpositionen ein und knüpfen eine enge Bande zur Stadt Malmö. Sie haben den Verein nicht nur auf einzigartige Weise mit den Zuschauern zusammengeschweisst, sondern auch bei der Sponsorensuche neue Wege aufgetan. Das neue Stadion des Klubs, das Swedbank-Stadion, ersetzte 2009 die alte Spielstätte, in der das Finale der Fussball-WM 1958 stattgefunden hatte (Schweden - Brasilien 2:5). T H E F I FA W E E K LY
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EVERY GASP EVERY SCREAM EVERY ROAR EVERY DIVE EVERY BALL E V E RY PAS S EVERY CHANCE EVERY STRIKE E V E R Y B E AU T I F U L D E TA I L SHALL BE SEEN SHALL BE HEARD S H A L L B E FE LT
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“SONY” and “make.believe” are trademarks of Sony Corporation.
Lukas Maeder / 13 Photo
CHRIS TOPH DAUM
“Man muss zuhören können” Christoph Daum, der erfolgreiche deutsche Trainer und grosse Motivator, möchte den Spielern helfen, sich selbst zu verstehen. T H E F I FA W E E K LY
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CHRIS TOPH DAUM
Sie wurden mit Anfang 30 beim 1. FC Köln Cheftrainer in der Bundesliga. Welche Erinne rungen haben Sie an jenes Jahr 1986? Christoph Daum: Es war damals eigentlich fast wie eine Revolution, dass man sich für einen so jungen Trainer entschied, der dazu auch nie Profispieler gewesen war. Die Lösung hatte man allerdings eher interimistisch als langfristig geplant. Damals standen Namen wie Pál Czernai oder Kalli Feldkamp im Raum. Die sollten eigentlich übernehmen, waren aber kurzfristig nicht verfügbar.
Sie sind gewissermassen eingesprungen. Ich sollte den Job bis Weihnachten achen. Doch ich habe die interimistische m Zeit gut genutzt, es wurde eine längere Zusammenarbeit.
Sie gingen dabei neue Wege, gelten als Weg bereiter einer neuen Trainingslehre. Wie steht es in Deutschland heute ums Coaching? Der Fussball verändert sich genauso rasend wie das Leben in anderen Bereichen. Wenn man sieht, wie vor 25 Jahren ein verletzter Spieler operiert wurde – sozusagen mit dem Küchenmesser – und wie heute minimalinvasiv gearbeitet wird, dann hat sich enorm viel verändert. Damals hatten wir noch den langsamen Faxverkehr, heute ist ein globaler Informationsaustausch in Sekundenschnelle möglich.
Alles ist schneller geworden, mithin der Fussball. Das Spiel ist schneller, und die physischen und konditionellen Anforderungen sind heute riesengross. Durch die Einengung des Raums mussten natürlich auch die technischen Qualitäten gesteigert werden. Der Fussball wird sich permanent weiterentwickeln, was die Trainingslehre anbelangt, die Spielanalyse, die Betreuung der Sportler. Die Wissenschaft stellt uns heute so viele Dinge zur Verfügung, dass ich manchmal das Gefühl habe, wir werden von Informationen überflutet. Man muss gezielt auswählen, was brauchbar ist, was uns wirklich etwas nutzt und den Einzelnen weiterbringt.
In der Uniform des Werbepartners Bayer-04-Coach Christoph Daum (12. August 2000).
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Trotz aller Wissenschaft, Fachlichkeit und Sachlichkeit ist und bleibt Fussball ein Spiel der Emotionen. Ein Coach muss nach einer guten Ausbildung möglichst viele dieser Bereiche kennen und beherrschen, auch wenn es immer wieder gut ist, wenn man Experten hinzuzieht. Eine der wichtigsten Führungskomponenten ist auch die emotionale Intelligenz. Als Trainer hat man ja 24, 25 Einzelunternehmer mit Jahresgehältern von mehreren Millionen vor sich. Das Ziel ist, aus ihnen eine
Goffe Struiksma
Welche neue Funktion kommt einem Trainer heute damit zu? Wo bleibt die Hand des Meisters?
CHRIS TOPH DAUM
“Trotz aller Wissenschaft und Sachlichkeit bleibt Fussball ein Spiel der Emotionen.” Art “Mother Company” mit einem gemeinsamen Nenner zu bilden, der Identität stiftet. Diese Identität muss über die Mannschaft hinaus auf die Vereinsführung und den ganzen Klub wirken. Die Aufgaben des Trainers heute übersteigen also das, was er vor 25 Jahren leisten musste.
Sie gelten als grosser Motivator mit zum Teil ausgefallenen Methoden. Sie liessen zum Beispiel Ihr Team über glühende Kohlen gehen. Wie hat sich der Motivationsbegriff über die Jahre verändert? Für mich eigentlich kaum. Motivation ist richtig angewandte Kommunikation. Das heisst, ich muss zunächst einmal zuhören können. Was bewegt den Spieler, was sind seine Ziele, seine Wünsche, seine Sperren und Blockaden. Dann kann ich diese Dinge mit einem Mentalcoach besprechen und gemeinsam mit dem Spieler Dinge erarbeiten, aus denen er hochmotiviert hervorgeht. Ziel muss es immer wieder sein, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Der Spieler muss es selber verstehen, mit grösster Motivation am Training teilzunehmen und motiviert zu bleiben, auch wenn er dann nicht von Anfang an spielt oder im Kader für das nächste Spiel ist.
Das gilt auch im Erfolg. Der Spieler soll auch im Erfolg hochmotiviert sein und sich nicht auf irgendwelchen Dingen ausruhen. Es gibt unglaublich viele Formen, einen Spieler zu unterstützen, damit er in die beste gedankliche und gefühlsmässige Situation versetzt wird und sich eben wohlfühlt und zufrieden ist – und alles tut, was in seinen Möglichkeiten steht, um möglichst erfolgreich zu sein.
Sind Spieler geduldig? Der Bedürfnisaufschub ist bei jüngeren Spielern wichtig. Sie wollen ihre Bedürfnisse sofort befriedigen, wollen sofort spielen, sofort zeigen, was sie können. Aber sie müssen lernen, auf das Weihnachtsgeschenk zu warten. (lacht)
Sie setzen beim Individuum an, beim einzelnen Spieler. Was aber schweisst die Spieler zu einem Team zusammen?
gen, in denen die Faktoren der Teamleistung besprochen werden. Wichtig ist dabei die Nachhaltigkeit, man muss alles aufarbeiten und den Spieler fragen, was er eigentlich aus allem mitnimmt. Wenn ich höre, er kann mir die Dinge erklären, dann weiss ich, er hat sie verstanden.
Kontrollen am Detail. Jeder Trainer ist Detailarbeiter. Er arbeitet die grösstmögliche Identifikation heraus, die ein Spieler zu seinem Klub und dem Umfeld erreichen kann. Aus der vorhandenen Individualität des Spielers soll die grösstmögliche mannschaftsdienliche Individualität erwachsen. An dieser Aufgabe hat sich nichts verändert, sie besteht noch immer.
Stichwort Bedürfnisaufschub: Welche Ziele streben Sie selbst noch an? Ich würde sehr gerne in der Premier eague arbeiten. Ich war in England und L habe da auch ein wenig Networking betrieben, aber es ist sehr schwierig, dort hineinzukommen. Ich würde aber auch gern die Leitung eines Nationalteams übernehmen – nach 30 Jahren im Vereinsfussball. Das Angebot, das nigerianische zu coachen, habe ich vor Kurzem abgelehnt. Es wird bestimmt bald etwas Anderes auf mich zukommen. Å Mit Christoph Daum sprach Perikles Monioudis
So wichtig wie Massnahmen des Teambuilding ist die Nachhaltigkeit. Auf einen einzelnen Team-Event wie etwa das Lösen einer gemeinsamen Aufgabe im Survival Camp oder im Kletter-Camp folgen sehr viele Teamsitzungen und Mannschaftsbesprechun-
Name Christoph Daum Geburtsdatum, Geburtsort 24. Oktober 1953, Oelsnitz / Erzgebirge Vereine als Trainer (Auswahl) 1981–1985 1. FC Köln Amat. 1985–1986 1. FC Köln (Co-Trainer) 1986–1990, 2006–2009 1. FC Köln 1990–1993 VfB Stuttgart 1994–1996, 2001–2002 Beşiktaş Istanbul 1996–2000 Bayer 04 Leverkusen 2002–2003 FK Austria Wien 2003–2006, 2009–2010 Fenerbahçe Istanbul 2011 Eintracht Frankfurt 2011–2012 FC Brügge 2013–2014 Bursaspor Meisterschaften
Bad in der Menge Fenerbahçe-Coach Christoph Daum an der Meisterfeier vom 10. Mai 2004.
1992 VfB Stuttgart 1995 Beşiktaş Istanbul 2003 FK Austria Wien 2004, 2005 Fenerbahçe Istanbul T H E F I FA W E E K LY
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BLICK IN DIE LIGEN
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Zeichen der Hoffnung Roland Zorn ist Fussballexperte und lebt in Frankfurt am Main.
Manchmal lebt der alte Zauber wieder auf. Als so gut wie niemand damit rechnete, besiegte die tschechische Nationalmannschaft zum Auftakt der Europameisterschafts-Quali fikation den Weltmeisterschaftsdritten Nieder lande 2:1. Ein Feiertag für dieses traditionelle Fussballland, das sich zuletzt über Platz 2 bei der Europameisterschaft 1996 freuen konnte? Nur in Massen, da das knapp 21 000 Zuschauer fassende Stadion von Meister Sparta Prag am 9. September nicht einmal ausverkauft war. Ein Wendepunkt für den international zuletzt weit zurückgefallenen Fussball in der Tsche chischen Republik? Kenner der Verhältnisse
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sahen in dem couragiert herbeigeführten Erfolg eher ein Zeichen der Hoffnung auf einen zarten Aufschwung.
und die zur Bescheidenheit zwingenden Verhältnisse in der Tschechischen Republik angemessen spiegeln.
Es ist in einer Zeit gesetzt worden, in der das Interesse an der nach dem Eishockey belieb testen Sportart nach trüben Jahren langsam wieder wächst. Seit der Saison 2010/11 steigen die Zuschauerzahlen in der ersten tschechi schen Liga wieder, wenn auch ohne dramati sche Steigerungsraten. Rekordmeister Sparta führt auch diese Tabelle mit durchschnittlich 11 340 Stadionbesuchern vor seinem derzeit grössten Rivalen Viktoria Pilsen (10 090) an. Im Durchschnitt aber verfolgten in der ver gangenen Saison nur 5068 Zuschauer die Spiele der ersten Liga, die 17 Jahre lang von einem Pilsener Bierbrauer und seit dieser Spielzeit von einem tschechischen Lotterie- und Wett anbieter als Namenssponsor unterstützt wird. Mit Beträgen, die in den grossen europäischen Ligen eher als Kleingeld angesehen werden
Seit 1993, nach der Teilung der Tschechoslowa kei in zwei Staaten, gibt es die tschechische Liga mit 16 Klubs. In ihr dominiert der Traditionsklub Sparta Prag mit zwölf Titeln. Weit dahinter folgen die grossen Lokalrivalen Slavia und Slovan Liberec, die es auf drei Meisterschaften brachten. Zuletzt setzte Viktoria Pilsen ein paar Ausrufezeichen mit zwei Meisterschaften und der Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase während der Saison 2011/12. Insgesamt jedoch belebt der tschechische Fussball die europäi schen Wettbewerbe derzeit nur in Massen. Lediglich Meister Sparta, das nach vier Jahren Pause wieder einmal das national beste Team stellte, ist in der Europa League dabei, in der es zum Auftakt eine 1:3-Niederlage beim SSC Neapel setzte. Da den Profis in der tschechischen Liga nicht das grosse Geld winkt, bleibt der Weg zu mehr Reputation für eine Spielklasse ohne Stars und Glamourfaktor mühsam. Dazu haben in der Vergangenheit infrastrukturelle Defizite, eine ungenügende Vermarktung, Korruptions fälle und Gewaltausbrüche in den Stadien das Renommee der tschechischen Fussballmeis terschaft beschädigt. Die jüngste Entwicklung der Liga aber lässt genügend Platz für vorsichtigen Optimismus. Die neue Saison, in der abermals Sparta Prag und Viktoria Pilsen als erste Kandidaten auf den Titel gelten, hat sich spannender als gedacht angelassen. Die Hälfte der 16 Klubs spielt um die besten Plätze mit, sodass an jedem Wochenende Spannung und Über raschungen garantiert sind. Dabei mag so mancher Fan vergessen, dass es dem Land, das Fussballgrössen wie Petr Cech, Pavel Nedved, Tomas Rosicky oder Karel Poborsky hervorge bracht hat, derzeit an jungen Koryphäen mit internationalem Glanz fehlt.
Titelhungrig Traditionsverein Sparta Prag, hier Ladislav Krejci im Bild. 18
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Alejandro Pagni / afp
Was aber nicht ist, kann bald wieder werden. Vielleicht war der 2:1-Sieg der Tschechen über die Niederländer so etwas wie ein Wetter leuchten für heraufziehende bessere Zeiten. Å
Argentiniens Primera División
Jugendliches River Sven Goldmann ist Fussball experte beim “Tagesspiegel” in Berlin.
Die Maschine läuft und läuft und läuft. Natürlich nicht ganz so spektakulär wie in den frühen 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts, als der Club Atlético River Plate die vielleicht beste Mannschaft der Welt hatte, genannt La Máquina, die Maschine. Die Hauptdarsteller hiessen damals Adolfo Pedernera und Ángel Labruna – unvergessen bei allen River-Fans. 70 Jahre später ist in Buenos Aires oft von diesen Tagen die Rede. Denn River spielt mit einer gnadenlosen Präzision, wie sie im Estadio Monumental lange nicht zu bewundern war. Im siebten Spiel des Torneo Transición der Primera División gab es beim 4:1 über den Club Atlético Independiente aus Avellaneda den sechsten Sieg in Folge. 19 Tore hat River schon erzielt und gerade drei kassiert. Was für eine Fussball-Maschine!
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Es hätte eigentlich ein Spitzenspiel sein sollen im Monumental, denn der Aufsteiger Independiente hatte zuvor viermal hintereinander gewonnen und lag bis zum Gastspiel im Estadio Monumental nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer. Was folgte, war eine Demonstration von elegantem Offensiv-Fussball. Leonardo Pisculichi und Ariel Rojas schossen River in der ersten Halbzeit in Führung. Nach einer Stunde verkürzte Federico Mancuello für Independiente, aber bevor so etwas wie Spannung aufkommen konnte, legte Teófilo Gutiérrez schnell das 3:1 nach. Es war bereits das siebte Saisontor für den kolumbianischen Nationalstürmer. Damit liegt Gutiérrez auf dem ersten Platz der Torschützenliste der Primera División. Dem Uruguayer Rodrigo Mora gelang später noch das vierte Tor für River. Der Höhenflug der Millonarios aus Belgrano ist eng verbunden mit Marcelo Gallardo, dem Trainer, der am Anfang nur eine Ver legenheitslösung war. Im Frühling, nach dem rauschenden Fest in Folge des 36. Meisterschaftsgewinns, hatte sich völlig überraschend die Klub-Ikone Ramón Diaz verabschiedet. Diaz hatte mit River schon als Spieler die Meisterschaft geholt, später als Trainer fünf nationale Titel gewonnen, dazu die Copa
Coach Marcelo Gallardo Längst mehr als nur eine Verlegenheitslösung bei River Plate.
Libertadores und die Supercopa Sudameri cana. Nach dem Gewinn des Torneo Final, nur drei Jahre nach dem ersten Abstieg der Klubgeschichte, erklärte er im Mai dieses Jahres seine Mission ganz abrupt für beendet.
“Intelligente Spieler erkennt man daran, dass sie die Ideen ihres Trainers schnell umsetzen”, sagt Gallardo. “Und ich habe eine sehr intelligente Mannschaft!” Deswegen läuft Rivers neue Fussball-Maschine so gut. Å
Rivers Technischer Direktor Enzo Francescoli, auch er eine Legende im Monumental, reagierte schnell und rekrutierte als Nachfolger einen aus der grossen Klubfamilie. Marcelo Gallardo wurde in Rivers Jugendabteilung gross und debütierte schon mit 17 Jahren in der Primera División. Sein erstes Engagement als Trainer führte ihn nach Montevideo, wo er mit dem Club Nacional sofort uruguayischer Meister wurde. Jetzt ist er 38 und wirkt immer noch so jugendlich wie zu den Zeiten, als er für River und die argentinische Nationalmannschaft Regie im Mittelfeld führte. Umso ausgereifter ist das Spiel seiner Mannschaft. T H E F I FA W E E K LY
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First Love
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Or t: Kapstadt, S端dafrika Dat u m : 2 9. S e p te mb e r 2 0 1 2 Z e it : 17. 1 2 U h r Alexia Webster, Keystone
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Years of phenomenal growth FIFA decided to stage the first FIFA Women’s World Cup™ in 1991 (China PR) to give the best female players in world football the opportunity to play on a world stage, thus marking a milestone for the growth of women’s football all around the globe. Around half a million spectators attended the matches. Since then, the women’s game has taken huge strides forward in every aspect, whether in terms of the players’ technique, physical fitness and tactics, or the media coverage, TV viewers and sponsorship interest. One of the pillars of FIFA’s mission is to touch the world through our tournaments. We take great pride in staging these entertaining and unique festivals of football across the globe. The FIFA Women’s World Cup™ is a shining example of our commitment to ensuring that women’s football goes from strength to strength in the future.
KOMITEE-WOCHE
PRESIDENTIAL NOTE
FIFA führt zwei neue Entwicklungs programme ein
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ie Auflage zweier neuer Entwicklungs programme zur Förderung der Teilnahme an der Qualifikation zur FIFA U17-Weltmeisterschaft und zur Entwicklung von nationalen Nachwuchswettbewerben sowie die Genehmigung der ersten “Goal”-Projekte in den USA, Italien und Schweden zählten zu den wichtigsten Ergebnissen der Sitzung der FIFAEntwicklungskommission, die am 23. September unter dem Vorsitz von Issa Hayatou im Home of FIFA abgehalten wurde. Förderung des Nachwuchses Über die neue Initiative zur Förderung männlicher und weiblicher U17-Auswahlmannschaften können Mitgliedsverbände, die bestimmte Kriterien erfüllen, für die Organisationskosten bei Heimspielen und die Reisekosten bei Auswärtsspielen finanzielle Unterstützung von der FIFA erhalten. Auf diese Weise soll die Anzahl der Teilnehmer an FIFA-Nachwuchswettbe werben weiter erhöht werden. Im Bereich der nationalen Nachwuchswettbewerbe will die FIFA nun die Mitgliedsverbände in dem Bemühen unterstützen, die Anzahl von Nachwuchswettbewerben in verschiedenen A ltersklassen zu erhöhen. Zu diesem Zweck sollen spezifische Ausbildungsprogramme, Lehrmaterialien und Ausrüstung bereitgestellt werden. Mitgliedsverbände, die FIFA-Unterstützung bekommen möchten, sollen unter der Leitung eines technischen Direktors einen
Vierjahres-Entwicklungsplan vorlegen. “Beide Programme entsprechen klar der von der FIFA verfolgten Linie zur Unterstützung des männlichen und weiblichen Nachwuchses im folgenden Finanzzyklus, mit dem Ziel, mehr Chancen für die Beteiligung zu bieten und damit die Qualität zu erhöhen”, merkte Hayatou an. 32 “Goal”-Projekte wurden von der Entwicklungskommission der FIFA verabschiedet. Neue Projekte sind unter anderem der Bau des Hauptsitzes des kongolesischen Fussballverbandes, die Modernisierung des Technischen Zentrums in Papua-Neuguinea, die Unterstützung der nationalen Fussballakademie in Indien im Vorfeld der FIFA U17-Weltmeisterschaft 2017 sowie der Bau eines Fussballplatzes im Tsirang-Bezirk in Bhutan. Erhöhung des Budgets Für den Zeitraum 2015–2018 wird es eine Aufstockung des Entwicklungsbudgets von gegenwärtig 800 Millionen US-Dollar um weitere 100 Millionen geben. Des Weiteren wird die Finanzsteuerung der FIFA-Entwicklungsfonds verbessert, und es kommt zu einer Erhöhung der Zuwendungen für “Goal” (um 50 Prozent seit 2010 – von 400 000 auf 600 000 US-Dollar), zu einer Verdopplung der Mittel zur Entwicklung des Frauenfussballs sowie zu einer Verfünffachung der Mittel zur Bereitstellung von Fussballausrüstung, um nur einige der wichtigsten Prioritäten zu nennen. Å
32 “Goal”-Projekte wurden von der Entwicklungskommission der FIFA verabschiedet.
251 Delegierte aus 132 Ländern
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xakt 70 Tage nach dem WM-Finale in Rio de Janeiro kam die globale Fussballgemeinde in dieser Woche in Zürich zusammen – im Rahmen der Kommissionstage der FIFA. Dabei gab es weder einen Pokal noch öffentliche Meriten zu gewinnen. Doch die strategische Bedeutung des vierteljährlichen Treffens besitzt schon fast weltmeisterliche Dimensionen. Der regelmässige Austausch der Verbände und die Diskussionen über alltägliche Probleme in technischen, logistischen, medizinischen, infrastrukturellen, rechtlichen und sport lichen Aspekten bilden den direkten Draht zur Basis unseres Sports – und liefern die Grund lage für unsere Entwicklungs- und Hilfs programme wie “Football for Health”, “11 for Health” oder “Football for Hope”. In Regionen, in denen es den Menschen an elementaren Dingen fehlt, kann der Fussball als wichtige Stütze dienen – gerade bei Jugendlichen. Denn im Fussball finden sie jene Vorbilder, die ihnen anderswo fehlen. Es ist kein Zufall, dass in Krisengebieten wie Syrien, im Libanon oder in der Ukraine auch in diesen schweren Tagen der Ball rollt. Die grandiose WM-Endrunde in Brasilien dient der FIFA quasi als Leuchtturm. Entscheidend ist, dass die nationalen Verbände dessen Signalwirkung aufnehmen. Im Home of FIFA wurde in 13 Kommissionen konstruktiv und lösungsorientiert diskutiert, und es wurden Vorschläge zuhanden des nächsten Kongresses ausgearbeitet. Neben den 27 Mitgliedern des Exekutivkomitees durften wir 251 Delegierte aus 132 Ländern begrüssen. Jeder hatte ein M itspracherecht, jeder erhielt Gehör. Und die wichtigste Erkenntnis weist uns die Richtung: Die globalen Probleme können wir nur gemeinsam lösen – im Fussball, aber auch in sozialen und gesellschaftlichen Themen.
Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY
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GEFÄNGNISFUSSBALL
Im Guten
Zelle 13 Turniergewinner des Jahres 2013.
G BP IN SA S SE N Teamname: Geraldo Beltrão Penitentiary Zelle 13 Gegründet: 2013 Stadt: João Pessoa, Brasilien Liga: Geraldo-Beltrão-Cup Coach: Pedro Nascimento Erfolge: 1. Platz – Geraldo-Beltrão-Cup (2013)
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GEFÄNGNISFUSSBALL
Im brasilianischen Hochsicherheitsgefängnis Geraldo Beltrão spielen die Insassen jährlich ein Fussballturnier aus. Das Siegerteam tritt gegen die Wärter an.
Wärter-Team Auf dem Sand ohne Waffen gefordert.
G BP WÄR T E R Teamname: Geraldo Beltrão Penitentiary Wärter Gegründet: 2013 Stadt: João Pessoa, Brasilien Liga: Geraldo-Beltrão-Cup Coach: Keiner Erfolge: Keiner
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GEFÄNGNISFUSSBALL
In der Küche Trainieren bis das Essen warm ist.
Ernstkampf Das Turnier dauert eine Woche.
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GEFÄNGNISFUSSBALL
Jeder Sieger bekommt ein Paket mit Reis, Bohnen und anderen Lebensmitteln. Luiz Romero (Text) und Nicoló Lanfranchi (Fotos), João Pessoa, Brasilien
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ie Spieler wärmen sich zwischen Matratzen und nasser Wäsche auf, die an Wäscheleinen aufgehängt ist. Wenn die Insassen hinaus wollen, müssen sie an einer schweren Metalltür warten. Dort werden sie von bewaffneten Wärtern abgetastet. Das Spielfeld erreichen sie erst durch eine weitere Metalltür. Über die Seitenlinien zu rutschen kann nun gefährlich werden, denn das Spielfeld ist von einem Stacheldraht umgeben. “Wir müssen ruhig und geduldig bleiben”, sagt einer der Spieler. “Unsere hitzigen Köpfe haben uns hierher gebracht.” Externe Zuschauer gibt es bei dieser Partie nicht. Nach dem Schlusspfiff reihen sich die Spieler ein und g ehen wieder zurück zu den Zellen. Zwischen den Gitterstäben werden Hände hinausgestreckt, die sie abklatschen. Die Zellentüren werden verschlossen, und Jubelschreie hallen durch das Gefängnis. Seit 2012 wird dieses Fussballturnier jedes Jahr im Hochsicherheitsgefängnis Geraldo Beltrão in João Pessoa, der Hauptstadt des Bundesstaates Paraíba, ausgetragen. Jede Z elle
kann ein Team, bestehend aus fünf Spielern, stellen. Nach einer ganzen Woche mit Spielen bekommt jeder Akteur des Siegerteams einen Preis, nämlich ein Paket mit Reis, Bohnen und anderen Lebensmitteln. Ausserdem darf das siegreiche Team zu einem Spiel gegen die Gefängniswärter antreten. Bei dieser speziellen Begegnung werden manchmal Spannungen aus dem alltäglichen Gefängnisleben auf den Platz getragen. “Bringt eine grosse Tasche mit, um die Gegentore nach Hause zu tragen!”, neckt ein Gefangener die Wärter, entschuldigt sich dann aber schnell. Schliesslich ist der Gegner nach dem Spiel wieder bewaffnet. In diesem Jahr gewann Zelle Nummer 15 das Turnier. Å
Dieser Artikel erschien am 16. Mai 2014 im Colors Magazine (Italien). Colorsmagazine.com
Sieger 2014 Die Trophäe ging dieses Jahr an Zelle 15.
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s ist der 29. Juni 2014. Mein Sohn hat mit seiner Mannschaft das regionale Pokalfinale der A-Junioren erreicht – als unterklassiges Team. Schon in der ersten Halbzeit entwickelt sich ein attraktives Fussballspiel mit schönen Passkombinationen und intensiven Zweikämpfen. Nach einem solchen Zweikampf zeigt der Schiedsrichter meinem Jungen die Gelbe Karte. Verdikt: grobes Foulspiel. Ein vertretbarer Entscheid. Kurz nach dem Seitenwechsel geht das unterklassige Team 1:0 in Führung. Eine Überraschung scheint möglich. Das Team wirkt euphorisiert, drückt weiter. Und tatsächlich: Wenige Minuten später gelingt das 2:0. Grosser Jubel bei den mitgereisten Anhängern, grenzenlos die Freude beim Torschützen, der sich bei der Eckfahne feiern lässt. Vor lauter Glücksgefühl tritt mein Sohn gegen die Eckfahnenstange und sieht dafür Gelb-Rot. Verdikt: übertriebener Torjubel. Der Gegner nützt die allgemeine Schockstarre aus, kann zum 2:2 ausgleichen und gewinnt das Finale schliesslich im Elfmeterschiessen. Meinen Sohn plagen danach Schuldgefühle. Tränen fliessen. Traurig gehen wir nach Hause und schauen uns das WM-Achtelfinalspiel Niederlande - Mexiko an. Kurz vor Spielende erzielt Klaas-Jan Huntelaar per Elfmeter das siegbringende 2:1, spurtet zur Eckfahne und kickt wie ein Karatekämpfer dagegen. Verwarnt wird er hierfür nicht. Dies zu entscheiden liegt im Ermessensspielraum des Referees. Auch das ist zu akzeptieren. Å Richie Krönert
imago
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s gibt Momente im Fussball, in denen die schönste aller Sportarten zur Nebensache wird. Jonás Gutiérrez vom Premier-League-Klub Newcastle United schockierte die Fans, als er in einem Interview verriet, dass er an Hodenkrebs erkrankt ist. Der ehemalige argentinische Nationalspieler sagte auch, er befinde sich bereits seit längerer Zeit in seiner Heimat in Behandlung, hätte aber seine Krankheit monatelang geheimhalten wollen. “Das ist das schwierigste Spiel meines Lebens”, so der 31-Jährige. Zu emotionalen Szenen kam es im ersten Heimspiel der “Magpies” nach Verkündigung von Gutiérrez’ Nachricht. Papiss Cissé sicherte seinem Team mit einem Doppelpack ein 2:2-Unentschieden gegen Hull City und widmete beide Treffer seinem erkrankten Teamkollegen. Der Senegalese präsentierte die Grussbotschaft “Always looking forward Jonás” (Immer nach vorn schauen, Jonás) auf einem Shirt unter seinem Trikot. Dabei erlebte Cissé zuletzt ebenfalls keine einfache Zeit, denn er hatte aufgrund eines Kniescheibenbruchs mehrere Monate pausieren müssen. Cissés triumphale Rückkehr rückte aber in den Hintergrund, ganz getreu den Worten von Gutiérrez: “Wenn man gegen Krebs kämpft, werden alle anderen Probleme unwichtig.” Å Tim Pfeifer
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s ist oft nicht die Geschichte selbst, sondern die Erzählweise einer Geschichte, die hohe Wellen schlägt. Sie stimmt den Zuhörer etwas nachdenklich und kann auf den Erzähler befreiend wirken. Felix Magath, frisch beurlaubter Trainer des FC Fulham, soll einem Spieler befohlen haben, sich einen Nachmittag lang Käse auf das Knie zu legen. Zur Heilung. So erzählten das einige Spieler den britischen Zeitungen. Natürlich erst, als der 61-jährige Deutsche schon entlassen worden war. Sonst hätten sie womöglich als Strafe noch härtere Trainingseinheiten b ekommen. Oder Magath hätte am Tag nach der Veröffentlichung selbst einen Laib Käse mitgebracht ins Training. Emmentaler Wadenwickel. Auch sei Felix Magath, so die Spieler, nie zu Spässen aufgelegt gewesen nach Niederlagen. Und: Er habe so hart trainieren lassen, dass die Mannschaft der totalen E rschöpfung nahestand. Nun ist alles wieder gut. Letzten Dienstag gewann der FC Fulham endlich wieder ein Spiel – im Ligapokal gegen das unterklassige Team der Doncaster Rovers. Ohne Magath. Ohne Käse. Die Fulham-Spieler hatten alles richtig gemacht. Interimscoach Kit Symons auch. So erzählten das einige Beobachter. Å Alan Schweingruber T H E F I FA W E E K LY
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Die “Golden Boot Award”-Gewinner mit den meisten Toren
Die Rückkehr der Leichtigkeit Tim Pfeifer
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a erstrahlte es endlich wieder, das wohl markanteste Lächeln im Weltfussball. Mit einem verwandelten Elfmeter und einer Torvorlage hatte Ronaldinho soeben seinen neuen Arbeitgeber, den mexikanischen Erst ligisten FC Querétaro, zu einem 4:1-Auswärts sieg bei Chivas Guadalajara geführt. Für den zweimaligen Weltfussballer war es nicht nur der erste Treffer im ersten Ligaspiel für die Gallos Blancos (Weisse Hähne), sondern über dies die Rückkehr zur alten Leichtigkeit. Nach einem zunächst erfolgreichen, dann aber immer unbefriedigenderen Engagement beim brasilianischen Spitzenklub Atlético M ineiro und der Nicht-Nominierung durch Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari für die WM im eigenen Land hatte Ronaldinho seinen Vertrag in der Heimat aufgelöst, um noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen und im Ausland zu alter Stärke zu finden. Mit seinen genialen Sololäufen und spektakulären Tricks, die man vorher nicht gekannt hatte, hatte der 34 Jahre alte Ballzauberer die Fuss ballfans weltweit über viele Jahre hinweg verzückt. Zuletzt w irkte es jedoch so, als wenn dem virtuosen Brasilianer ein wenig die Freu de am Spiel abhandengekommen sei. Doch der leichtfüssige Samba, mit dem Ronaldinho seinen Premierentreffer feierte, sowie der Traumpass, mit dem er das zwi schenzeitliche 2:0 durch Camilo Sanvezzo vorbereitete, waren eindrucksvolle Belege d afür, dass der Altmeister nichts von seiner Kunst verlernt hat und auf dem besten Weg ist, zu alter Finesse und Begeisterung zu finden. Und auch an Motivation scheint es dem
Spielmacher im Spätherbst seiner Karriere nicht zu fehlen. “Ich war bisher mit allen meinen Klubs Meister, und ich hoffe, das fort setzen und auch hier Titel gewinnen zu kön nen. Was mir noch fehlt, ist etwas in Mexiko zu gewinnen. Dafür bin ich gekommen”, hatte er bei seiner Präsentation betont. Sollte Ronaldinho dieses Versprechen halten und an sein starkes Debüt anknüpfen, dürfte er wohl nicht nur in sein eigenes, sondern auch in das Gesicht aller Fussball- Ästheten ein breites Lächeln zaubern. Zu wünschen wäre es ihm und allen Liebhabern des schönen Spiels. Å
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Tore Gerd Müller BR Deutschland WM Mexiko 1970
8
Tore Ronaldo Brasilien WM Korea / Japan 2002
7
Tore Grzegorz Lato Polen WM BR Deutschland 1974
6
Tore Mario Kempes Argentinien WM Argentinien 1978
6
Tore Paolo Rossi Italien WM Spanien 1982
6
Tore Gary Lineker England WM Mexiko 1986
6
Tore Salvatore Schillaci Italien WM Italien 1990
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Tore Oleg Salenko Russland WM USA 1994
6
Tore Hristo Stoichkov Bulgarien WM USA 1994
6
Tore Davor Suker Kroatien WM Frankreich 1998
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Tore James Rodríguez Kolumbien WM Brasilien 2014
Der “Golden Boot Award” wird jeweils an den Topscorer einer WM verliehen. Quelle: FIFA Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
(FIFA World Cup, Milestones & Superlatives, Statistical Kit, 23.09.2014) T H E F I FA W E E K LY
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ZEITSPIEGEL
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Vor Mallorca, Spanien
1972
William Lovelace / Getty Images
George Best in modischer Badehose.
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ZEITSPIEGEL
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Vor Ibiza, Spanien
2014
Dukas
Mario Gรถtze, eine Woche nach seinem entscheidenden Treffer im WM-Finale.
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→ http://de.fifa.com/worldranking
Die September-Ausgabe der Frauen-Weltrangliste ist wieder von zahlreichen Qualifikationsspielen geprägt, hauptsächlich im Rahmen der nächst jährigen Frauen-WM in Kanada. Durch die Wertung dieser Spiele fanden mit Peru (52.), Paraguay (54.) und Ecuador (49.) drei Teams aus Südamerika den Weg zurück in die Rangliste, was bedeutet, dass
Rang Team Rangveränderung
1 USA
0 2185
2 Deutschland
0 2179
3 Japan
0 2081
4 Frankreich
0 2067
5 Schweden
0 2021
6 Brasilien
0 2002
7 England
1 1994
8 Kanada
-1 1970
9 Norwegen
1 1960
10 Australien
-1 1957
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 58 60
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Punkte
DVR Korea Dänemark Italien VR China Niederlande Spanien Republik Korea Schweiz Neuseeland Island Schottland Russland Finnland Ukraine Mexiko Österreich Belgien Tschechische Republik Republik Irland Thailand Kolumbien Wales Polen Vietnam Nigeria Rumänien Argentinien Chile Chinese Taipei Costa Rica Portugal Ungarn Usbekistan Serbien Myanmar Trinidad und Tobago Slowakei Belarus Ecuador Ghana Kamerun Peru Indien Paraguay Äquatorial-Guinea Südafrika Jordanien Kroatien Iran Haiti
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0 3 -1 -1 -1 0 1 1 1 -3 0 0 0 0 0 0 0 0 3 -1 0 5 -3 -1 -1 0 -2 4 -1 0 0 -3 0 0 1 0 -3 -2 -2 -3 -4 -5 -4 -1 -4 -4
1954 1892 1890 1869 1868 1865 1835 1825 1815 1814 1807 1779 1778 1771 1760 1700 1688 1669 1664 1654 1646 1633 1631 1626 1623 1618 1605 1579 1574 1566 1565 1560 1548 1535 1530 1505 1501 1496 1495 1467 1457 1442 1433 1431 1425 1423 1418 1412 1412 1393
nun alle zehn CONMEBOL-Teams wieder präsent sind. Ein beachtlicher Fortschritt, bedenkt man, dass im letzten Halbjahr 2013 nur drei Teams aus Südamerika rangiert waren. An der Spitze präsentiert sich die Tabelle noch unverändert. Deutschland konnte aber den
Rang Team Rangveränderung 61 62 63 64 64 66 67 68 69 70 71 71 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 92 94 95 96 96 98 99 100 101 102 102 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130
Türkei Israel Venezuela Nordirland Elfenbeinküste Slowenien Panama Hongkong Bulgarien Kasachstan Bosnien und Herzegowina Jamaika Albanien Griechenland Algerien Indonesien Marokko Tunesien Guatemala Philippinen Uruguay Färöer Bahrain Estland Guam Laos Ägypten Malaysia Senegal Litauen Bolivien Dominikanische Republik Montenegro Kuba Simbabwe Mali Palästina El Salvador Lettland Singapur Äthiopien Suriname Honduras Malta Luxemburg Kirgisistan Puerto Rico Nicaragua Nepal Georgien Zypern EJR Mazedonien Namibia St. Vincent und die Grenadinen St. Lucia Sambia Bangladesch St. Kitts und Nevis Libanon Bermuda Malediven Tansania Mosambik Kuwait Katar Cayman-Inseln Swasiland Lesotho Belize Antigua und Barbuda
-1 -7 3 -5 -3 -8 -3 -3 -7 -7 0 -6 -6 -6 -6 -3 -3 -3 -2 -10 -9 -4 -7 -6 -6 -6 -6 -6 -6 -6 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -7 -8 -8 -8 -9 -8 -8 -8 -8 -8 -8 -8 -8 -8 -8 -8
Punkte 1389 1387 1381 1376 1376 1374 1363 1360 1359 1356 1354 1354 1345 1341 1334 1330 1316 1314 1313 1309 1308 1305 1302 1297 1294 1283 1275 1269 1257 1236 1231 1219 1219 1206 1195 1191 1191 1184 1182 1177 1154 1152 1152 1147 1145 1136 1108 1106 1104 1100 1096 1092 1021 1000 991 986 979 956 955 943 940 931 873 870 864 849 838 836 825 767
Abstand zum Leader USA auf lediglich sechs Punkte verkleinern. Auch die Weltmeisterinnen aus Japan müssen sich auf dem dritten Platz vor Frankreich in Acht nehmen, die nur noch mit 14 Punkten zurück liegen. Vielleicht sieht die nächste Ausgabe der Frauen-Weltrangliste im Dezember 2014 schon Veränderungen in den Top 3.
Rang Team Rangveränderung 131 Aruba 132 Botsuana Vereinigte Arabische Emirate** Papua-Neuguinea** Aserbaidschan** Tonga** Fidschi** Guyana** Kongo** Tahiti** Salomon-Inseln** Neukaledonien** Benin** Moldawien** Cook-Inseln** Vanuatu** Angola** DR Kongo** Samoa** Armenien** Amerikanisch-Samoa** Guinea** Eritrea** Gabun** Grenada** Uganda** Sri Lanka** Pakistan** Guinea-Bissau** Syrien** Dominica** Afghanistan** Irak** Malawi** Curaçao** Bhutan** Sierra Leone* Burkina Faso* Barbados* Ruanda* Macau* Liberia* Britische Jungferninseln* Amerikanische Jungferninseln* Kenia* Andorra* Komoren* Turks- und Caicos-Inseln*
-8 -8
Punkte 758 735 1665 1476 1341 1316 1306 1256 1238 1238 1195 1188 1187 1177 1170 1139 1134 1132 1110 1104 1075 1063 1060 1031 1029 965 965 937 927 927 906 899 882 840 831 785 1132 1038 997 996 922 877 867 852 816 791 761 704
** Teams, die seit über 18 Monaten nicht mehr gespielt haben und deshalb nicht rangiert sind. * Provisorisch rangierte Teams, weil sie nicht mehr als fünf Spiele gegen offiziell rangierte Teams gespielt haben.
THE SOUND OF FOOTBALL
DAS OBJEK T
Perikles Monioudis
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Disco mit Roger Hanspeter Kuenzler
Niemand tanzte so schön um die Eckfahne wie Roger Milla. Kein Wunder, wollte der Kameruner nach dem WM-Erfolg 1990 auch singen.
Sion Ap Tomos
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ank seiner vier Tore während Italia ’90 erreichten die Afrikaner als erste Mannschaft ihres Kontinents ein WM-Viertelfinale. Der wichtigste Beitrag von Roger Milla zur Fussballgeschichte besteht aber eindeutig im Tänzchen bei der Eckfahne, mit dem er mit breitem Grinsen und lustigem Hintern-Gewackel seine Tore feierte. Noch heute hat jede richtige Mannschaft einen “kleinen Milla” in den Reihen, der sich nicht zu schade ist, mit immer absurderen Tanzschritten für gute Laune zu sorgen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Roger Milla seine rhythmischen Talente auch in Musik umzusetzen versuchte. Drei Singles veröffentlichte er in den Jahren 1990 und 1991, dazu das Album “Saga Africa”. Die Musik stammte von einem französisch-belgischen Studioteam, bei den Texten hatte auch Milla ein Wörtchen mitzureden. Man kann es ihm nicht verübeln, dass gleich zwei Titel seinen beiden Talenten gewidmet sind: “Dance With the Lion” heisst das eine (“Come on Roger, Dance With the Lion!”), “The Milla Move” das andere (“Pump it
up/The Milla Move/Exact”). Millas Stimme zeigt entfernte Ähnlichkeit mit der von Barry White, sie ist halt nur nicht ganz so flexibel. Dem Titel zum Trotz schien sein musikalisches Herz eher im Takt zu Pop und Disco europäischer Prägung zu schlagen, als etwa im Rhythmus der Klänge seiner Heimat. Am Anfang des Albums dominieren Disco-Beats, Gaststimmen und das Saxophon des kamerunischen Meisters Manu “Soul Makossa” Dibango. Später werden die Rhythmen getragener, die Klänge atmosphärischer, und Milla tritt näher ans Mikrophon, um eher sprechend als singend die Freuden des Vaterseins zu zelebrieren. Oder das Gedicht “If” von Rudyard Kipling zu rezitieren. Album und Gesangskarriere enden mit einer Anti-Ode an Flugplätze: “Flughafen, wieder und wieder ...” schreibt Milla dazu auf dem Umschlag: “Das Flugzeug nimmt den Fussballer fort aus seinem Land, aber sein Herz wird immer dort bleiben.” Roger Milla schaffte es doch noch in die Hitparade: Ebenfalls 1991 stürmte der Tennis-Star Yannick Noah die französischen Charts mit einer Single, die kurioserweise ebenfalls “Saga Africa” hiess. Im Text zollte er Tribut an Milla und an seine kamerunischen Kollegen François Omam-Biyik und Thomas Nkono. Æ
ls die Fussball-Weltmeisterschaften noch nicht integral, global und in Farbe im Fernsehen übertragen wurden, sondern in episch langen Rundfunkreportagen, erlangte ein bestimmtes Requisit eine zentrale Bedeutung: das Mikrofon. Zepter in einem fernmündlichen Zeremoniell, befand es sich während eines Fussballspiels im Besitz dessen, der sich dafür besonders hervortat: dem besten Chronisten, dem besten Geschichtenerzähler, dem besten Formulierer – in der Hand des Magiers, der die Zuhörer zu Hause vor den Radiogeräten mit seinen Sätzen zu packen verstand. Die FIFA fertigte von den frühen 1950erJahren bis Mitte der 1960er-Jahre mit Hilfe des oben abgebildeten 41 cm langen Reportagemikrofons – ein Erzeugnis der Radio Corporation of America, RCA – Aufnahmen vor allem während der Weltmeisterschaften an. Das Mikrofon wurde anschliessend dem Generalsekretär des spanischen Fussballverbands zum Geschenk gemacht. Das Museum des Verbands lieh das Mikrofon 1968 an das Museum des argentinischen Verbands aus. Schwere Tischmikrofone mit stattlichem Bakelit-Sockel wurden nicht nur im Bereich der Radioreportage bald einmal ersetzt durch Kopfhörergarnituren, denen kaum mehr G ewicht eignet – physisches Gewicht, wohlverstanden. Denn es gilt nach wie vor das g esprochene Wort. Å
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Fußball verbindet. Fußball ist Frieden.
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TURNING POINT
“Mein Einsatz war nicht vorgesehen” Ein Schuss mit der Fussspitze bedeutete den internationalen Durchbruch für Herbert Prohaska und die WM-Qualifikation 1978 für Österreich.
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ch war in der Qualifikation für die WM 1978 in keinem einzigen Match in der Startelf. Auch in Izmir gegen die Türkei war mein Einsatz nicht vorgesehen. Aber wenige Tage zuvor fiel Josef Hickersberger wegen einer Blinddarmoperation aus. So rutschte ich am 30. Oktober 1977 noch ins Startteam. Erstmals war ich von Beginn an dabei. Und das gleich beim alles entscheidenden Match gegen die Türkei. Die Stimmung war aufgeheizt. Die Türken wollten uns schon vor dem Spiel aus dem Konzept bringen. Ein Trainingsplatz ohne Flutlicht. Ein Höllenlärm in unserem Hotel. Kurz vor der Partie mussten wir uns sogar noch die Shirts von unserem Gegner ausborgen. Die Türken wollten auf einmal in Rot spielen. Wir hatten keine weisse Garnitur mit. Also musste unser Zeugwart den türkischen Halbmond von jedem Trikot einzeln abtrennen. Ein Riesentheater. Doch das half alles nichts. Denn das Glück war an diesem Abend auf unserer Seite. Das Spiel war arm an Torchancen. Bis zur 71. Minute. Die Türken trafen per Kopf den Pfosten. Im Gegenzug lancierten wir den entscheidenden Konter. Hans Krankl startete ein grandioses 60-Meter-Solo über links. Sein Pass war für den mitlaufenden Willy Kreuz gedacht, doch Fatih Terim, damals der Libero der Türken, stoppte den Ball so schlecht, dass er mir direkt vor die Füsse kullerte. Wie auf dem P räsentierteller lag die Kugel vor mir. Ich habe einfach mit der Spitze draufgehalten. Wie beim “Tipp-Kick”-Spiel. Das passte eigentlich gar nicht zu meinem Spielstil. Was danach passierte, werde ich auch nie vergessen. Ich habe jubelnd nach links abgedreht,
Name Herbert Prohaska Geburtsdatum, Geburtsort 8. August 1955, Wien Position Mittelfeld Wichtigste Stationen als Spieler 1972–1980, 1983–1989 Austria Wien 1980–1982 Inter Mailand 1982–1983 AS Roma Nationalmannschaft Österreich 84 Spiele, 12 Tore
und kurz darauf haben mich meine Kollegen auf der Laufbahn niedergerissen. Das Problem war nur: Ich war in Richtung des türkischen Fansektors gelaufen. 72 000 Zuschauer waren rasend vor Wut. Es hagelte Orangen und Mandarinen. Die Fans haben mit allem, was sie in die Hände bekamen, auf uns geworfen. Doch das war mir zu dem Zeitpunkt egal. Sie hätten auch mit Tomaten nach mir werfen können. Mein Tor besiegelte unseren 1:0-Sieg. Damit hatte sich Österreich erstmals nach 20 Jahren wieder für eine WM qualifiziert. Für mich bedeutete der “Spitz von Izmir” den Durchbruch. Ab diesem Zeitpunkt gab es keine Diskussionen mehr, ob der Prohaska spielt oder nicht. Ab dann bin ich immer von Beginn an aufgelaufen. Lustig war auch noch die Anekdote mit dem Hut. Nach dem Spiel haben mich die Fans
auf ihren Schultern getragen. Irgendwann hatte ich plötzlich einen riesigen rot-weissen Zylinder auf dem Kopf. Das Foto ging um die Welt. Ich habe heute noch ein Bild davon zu Hause hängen. Auf dem Rückflug habe ich den Hut im Flieger vergessen. Viele Jahre später ist er auf einmal wieder aufgetaucht. In der Zwischenzeit ist er im Museum des Österreichischen Fussballbundes ausgestellt. Å Aufgezeichnet von Bernd Fisa
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY
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The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Internet: www.fifa.com/theweekly Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878
FIFA - R ÄT SEL - CUP
Ein betrogenes Land, ein Klub im falschen Land und ein Land ohne Jugend – raten Sie mit! 1
Welches Stadion ist die Heimat von zwei Vereinen, die schon die UEFA Champions League gewonnen haben?
Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio Chefredakteur: Perikles Monioudis Redaktion: Alan Schweingruber, Sarah Steiner, Tim Pfeifer
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Art Direction: Catharina Clajus
Layout: Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Marianne BolligerCrittin, Susanne Egli 3
In der Gruppenphase einer WM zweimal gewonnen und dennoch ausgeschieden … Wer war das Opfer?
Ständige Mitarbeitende: Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn
F Peru L Portugal N Australien R Algerien
Mitarbeit an dieser Ausgabe: Svend Frandsen, Thomas Renggli, Luiz Romero, Alissa Rosskopf, Andreas Wilhelm
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A Mittelamerika O Nordafrika E Ostasien U Südeuropa
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Es gibt nur ein Land auf der Welt, das keine U17-Nationalelf aufstellen könnte – weil es in diesem Land nicht genug Spielberechtigte in dieser Altersklasse gibt. Wo liegt dieses Land?
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Die Berwick Rangers aus England spielen in der schottischen Liga. Welcher Club in der englischen Premier League kommt nicht aus England?
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Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: PLAY Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly Inspiration und Umsetzung: cus
Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 1. Oktober 2014, an die E-Mail-Adresse feedback-theweekly@fifa.org Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil. Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf T H E F I FA W E E K LY
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ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Wer wird die CAF-Champions-League gewinnen?
41+29+15 15%
41%
15%
UMFR AGE DER WOCHE
Welcher Stürmer wird bei der FIFA-Klub-Welt meisterschaft 2014 in Marokko am stärksten beeindrucken?
29%
≠ ≠ ≠ ≠
ES Sétif (Algerien)
TP Mazembe (DR Kongo) AS Vita Club (DR Kongo) CS Sfax (Tunesien)
Wählen Sie einen der folgenden Spieler: · Mouhcine Iajour (Moghreb Tetouan) · Mauro Matos (San Lorenzo; im Bild) · Mariano Pavone (Cruz Azul) · Cristiano Ronaldo (Real Madrid) · Emiliano Tade (Auckland City) Stimmen Sie ab unter Fifa.com/newscentre
“Iniesta ist der talentierteste spanische Spieler aller Zeiten. Pirlo halte ich einfach für fantastisch. Ich sehe mir die Spiele von Juventus an, nur um ihn zu beobachten.” Xavi, Mittelfeldspieler FC Barcelona
born beförderte den Ball fast von
8 39
Meter war die Torentfernung, aus der Moritz Stoppelkamp am Samstag einen neuen Rekord in der Bundesliga aufstellte. Der
Spiele, 8 Siege lautet die
beeindruckende Auftaktbilanz, mit der Zenit St. Petersburg an
verschiedene
die Spitze der russischen Liga
Premier-
der eigenen Strafraumgrenze aus
stürmte. Durch den 5:0-Sieg
League-Teams
ins gegnerische Netz, nachdem
gegen Rostow ist der viermalige
haben mittlerweile mindestens ein Tor von Frank
Hannovers Torhüter Ron-Robert
Meister nun der erste Klub in
Lampard kassiert, nachdem er gegen seinen Ex-Klub
Zieler in der Nachspielzeit nach
der post-sowjetischen Ära,
FC Chelsea traf. Lampard erzielte auch den Aus-
vorn geeilt war, um bei einem
der mit acht Siegen in Serie
gleichstreffer zum 1:1-Endstand für Manchester City
Freistoss den eigenen Angriff
in eine Saison gestartet ist
gegen das Team, für das er den Klubrekord von
zu verstärken.
(im Bild Hulk).
211 Toren aufstellte.
Mittelfeldspieler des SC Pader-
Javier Garcia Martino / imago, imago (3)
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Z AHLEN DER WOCHE