The FIFA Weekly Ausgabe #50

NR. 50, 3. OKTOBER 2014

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

DR KONGO ZWEI KLUBS MACHEN FURORE POLEN DIE STUNDE DES AUSSENSEITERS MEXIKO RONALDINHO BEGEISTERT

MADE IN JAPAN

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY

D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Der Boom Damit sich ein japanischer Spieler im Ausland durchsetzen kann, braucht es mehr als fuss­ ballerische Qualitäten. Wie Sprache und Humor eine Karriere beeinflussen und weshalb Transfers nach Europa derzeit boomen, erklärt Hidetoshi Suzuki aus Tokio.

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epp Blatter S Am Freitag steht in Zürich die siebte Challenge zwischen der FIFA und der UEFA an. Der FIFA-­Präsident: “Wird in den Medien gerne die Rivalität zwischen den Verbänden hervorgeho­ ben, bietet sich bei dieser Gelegenheit ein ganz anderes Bild.”

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ünter Netzer G “Der Fan darf im Stadion Erwartungen haben”, sagt unser Kolumnist. “Aber mit der Eintrittskarte erkauft er sich nicht automatisch alle Rechte.”

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elice Natalino F Beim Kartenspielen begann das Herz des Italieners zu rasen. Elektroschocks retteten sein Leben. “Es war wie in einem Horrorfilm”, erzählt der ehemalige Spieler von Inter Mailand.

NR. 50, 3. OKTOBER 2014

Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

DR KONGO ZWEI KLUBS MACHEN FURORE POLEN DIE STUNDE DES AUSSENSEITERS MEXIKO RONALDINHO BEGEISTERT

MADE IN JAPAN

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Made in Japan Die Illustration auf der Titelseite hat Heri Irawan (Wien) entworfen.

Sie zeigt die japanischen Fussballer Shinji Kagawa, Maya Yoshida, Keisuke Honda und Eiji Kawashima.

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Ronaldinho Querétaro aus Mexiko hat mit seiner Neuverpflichtung einen fantastischen Transfer realisiert.

Getty Images

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar.

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D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Fernando Ricksen Der 38-jährige Niederländer kämpft um sein Leben. “Ich will der Erste sein, der ALS besiegt.”

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Polen In der Ekstraklasa spielt sich Aussen­ seiter Belchatow von Sieg zu Sieg.

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imago, AP, AFP

DR Kongo Zwei Klubs sorgen in der afrikanischen Champions League Furore. Ist auch das Nationalteam auf dem richtigen Weg?

FIFA Klub-Weltmeisterschaft 10. bis 20. Dezember 2014, Marokko

FIFA U20-Weltmeisterschaft 30. Mai bis 20. Juni 2015, Neuseeland

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 6. Juni bis 5. Juli 2015, Kanada

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UNCOVERED

Fern von Japan “W

enn die Jungs in der Umkleidekabine ihre Spässchen mit dir machen, musst du schnell zurückschlagen können.” Der japanische Fussballer Maya Yoshida spielt in einem Land, wo sich noch kein asiatischer Innenverteidiger durchsetzen konnte: in England. Wie sehr Mentalitäten und kulturelle Unterschiede im Fussballgeschäft ins Gewicht fallen, und welche Fertigkeiten die Japaner als Spieler auszeichnen, schreibt Hidetoshi Suzuki in seiner Reportage ab Seite 6.

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as Nationalteam von Zaire qualifizierte sich 1974 zum einzigen Mal für eine WM. Es verlor zwar alle Spiele, aber die Teilnahme war in Afrika ein grosser Erfolg. Heute heisst das Land DR Kongo und macht nach Jahren in der Versenkung wieder von sich reden. Mark Gleeson ging der jüngsten Entwicklung im zentralafrikanischen Staat auf den Grund (ab Seite 24).

eute, am 3. Oktober, messen sich in Zürich die Teams der FIFA und UEFA an der traditionellen Challenge. Sepp Blatter hebt auf Seite 23 die Bedeutung des jährlichen Anlasses hervor: “An diesem Tag verwischen die Grenzen zwischen den Sportinstitutionen, und im Zentrum steht der kameradschaftliche Gedanken- und Wissensaustausch.” Å

Shaun Botterill / FIFA via Getty Images

Alan Schweingruber

Tokio Abendfussball in der obersten Etage.

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DER BOOM Hidetoshi Suzuki, Tokio (Text), Heri Irawan (Illustrationen)

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Honda, Nagatomo, Kagawa – Namen, die für das neue Selbstbewusstsein von J ­ apan stehen.

Der Export von Athletik und Spielwitz aus Nippon blüht. ­Warum?

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ie Inselnation Japan liegt zwar in Ostasien, doch die meisten ­Spieler der Nationalmannschaft verdienen ihr Geld in Europa. Im Auftaktspiel der Samurai Blue gegen die Elfenbeinküste bei der Fussball-Weltmeisterschaft im Sommer 2014 standen in der Startformation nicht weniger als neun Europa-Legionäre, darunter auch die Topstars Keisuke Honda von der AC Milan und Yuto Nagatomo von Inter Mailand. Dank ihrer regelmässigen Einsätze bei ­Spitzenklubs in den stärksten Ligen Europas tragen diese Legio­ näre massgeblich zu Japans Vormachtstellung im asiatischen Fussball bei. Der aktuelle Asienmeister war bereits fünfmal in Folge bei einer WM-Endrunde dabei und ist in Asien ein ­gefürchteter Gegner.

Entsprechend hoch sind die Ambitionen der Spieler, die bei europäischen Klubs unter Vertrag stehen. Sie alle wollen sich steigern und die nächsthöhere Leistungsstufe erreichen. “Bisher hat sich noch kein Innenverteidiger aus Asien in der Premier League durchsetzen können”, sagt Verteidiger Maya ­Yoshida von Southampton.

“Ich will der Pionier sein, dem das gelingt.”

Das allerdings ist für Yoshida eine enorme Herausforderung. In der japanischen Nationalmannschaft hat er seinen Stammplatz sicher, doch in der Premier League muss sich der 26-Jährige starker Konkurrenz erwehren.

Atsuto Uchida, Verteidiger beim deutschen Bundesligisten Schalke 04, ist einer der wenigen Japaner, die bislang in der UEFA Champions League gespielt haben. Seine Erfahrungen in der europäischen Königsklasse haben ihn als Spieler sehr viel weitergebracht.

“Die spanischen Spieler sind die besten, wenn es darum geht, ihrem Gegner vor der ­Ballannahme zu entwischen”, so Uchida. “Sie täuschen eine Bewegung in eine Richtung an und sind dann im Bruchteil einer Sekunde in eine andere Richtung entwischt und schon ­einen Meter oder mehr von mir entfernt. S ­ olche Spieler zu decken ist sehr anstrengend. In ­Japan habe ich mir nie Sorgen machen müssen, dass sich meine Gegner so bewegen.”

Durch regelmässige Einsätze in den ­Spitzenligen von England, Deutschland und Italien sowie in der Champions League und der Europa League gewinnen japanische Spieler an Erfahrung und steigern sich technisch sowie mental. Diese Weiterentwicklung wäre in ­Japan so wohl nicht möglich. Genau das ist ­einer der Schlüsselfaktoren für die ­Fortschritte der Samurai Blue.

Wegbereiter Okudera Mittlerweile haben mehrere Dutzend japanische Profis in Europa gespielt, doch es hat gut vier Jahrzehnte gedauert, bis ein Japaner bei einem Spitzenklub nicht mehr als ungewöhnlich galt.

Die japanische Profiliga J.League wurde 1992 ins Leben gerufen. Im Jahr darauf fand das erste Spiel statt. Doch schon viele Jahre zuvor hatte ein japanischer Star den Weg nach Europa gefunden. Yasuhiko Okudera war der erste Japaner, der als Profi im Ausland spielte. Seine kometenhafte Auslandskarriere begann 1977 in der Bundesliga, wo er für den 1. FC Köln, Hertha BSC Berlin und Werder Bremen spielte. Mit zuverlässigen Leistungen trug Okudera entscheidend dazu bei, dass sich Köln den Meistertitel sichern konnte. Sein unerschütterliches Auftreten und seine Fähigkeit, jede ihm zugewiesene Rolle loyal auszufüllen, brachten ihm den

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r­ espektvollen Spitznamen “Computer des Orients” ein. Der reiche Erfahrungsschatz, den Okudera in neun Jahren in Deutschland anhäufte, sollte sich nach seiner Rückkehr in die Heimat als unbezahlbar erweisen. Dort neigte sich die Ära des Amateurfussballs a ­ llmählich dem Ende zu.

In den 1980er-Jahren spielten zwei weitere Japaner in Deutschland, doch keiner von ihnen konnte ähnliche Erfolge wie Okudera feiern. Für Kazuyoshi Miura erwies sich Europa ebenfalls nicht als gutes Revier. Der Starstürmer der Samurai Blue war der erste Japaner in der ­ ­Serie A. Er wurde 1994 vom FC Genua unter Vertrag genommen. “King Kazu” hatte sich zuvor bereits einen Namen gemacht, denn er war schon als Teenager nach Brasilien gegangen und hatte dort einen Vertrag beim FC Santos ergattert. In der Auftaktsaison der J.League war Miura zum wertvollsten Spieler der Liga und zu Asiens

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­ ussballer des Jahres gewählt worden. Doch F trotz seiner starken Form vor dem Wechsel nach Italien hielt er sich in Genua nur eine Saison, in der er nur einen einzigen Treffer erzielte.

Es schien, als würde das von Okudera aufgestossene und von Miura zumindest offen gehaltene Tor nach Europa wieder zuschlagen. Letztlich jedoch waren diese Spieler lediglich die Vorboten einer grösseren Welle japanischer Spieler, die später folgen sollte. 1998 war die S ­ erie A erneut Gegenstand japanischer Schlagzeilen.

Damals nahm Japan erstmals an einer WM-Endrunde teil. Zu Japans beeindruckendsten Akteuren bei dem Turnier in Frankreich gehörte Hidetoshi Nakata. Er wurde für die Saison 1998/99 von Perugia unter Vertrag genommen und läutete die neue Welle japanischer Akteure in Europa ein. Bis zum Ende seiner Karriere nach der WM 2006 in Deutschland spielte Nakata für mehrere italienische Klubs

Vorreiter Yasuhiko Okudera mit Coach Hennes Weisweiler 1977 in Köln.

Manga und Fussball Der aus Japan stammende Comic Manga gründet auf einem Zeichenstil, der ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht. Fussball-Mangas traten in etwa zeitgleich mit den Anfängen des Fussballs als Breitensport in Japan auf, Ende der 1970er-Jahre. Der vielleicht berühmteste Manga erzählt vom Werdegang Captain Tsubasas, der immer besser wird und den Traum hegt, eines Tages im Ausland spielen zu können. Er reüssiert darin und ist im Comic beim FC Barcelona unter Vertrag. Den Manga mit Captain Tsubasa kennen die meisten japanischen Fussballer. Mehr noch, er half ihnen, eine erste Ahnung von ihren Ambitionen zu verfertigen. So lässt sich Hidetoshi Nakata zitieren, dass Captain Tsubasa ihn als Kind beflügelt habe. Aber auch europäische Fussballer l­asen ihn. So ist etwa Raúl ein bekennender Tsubasa-Fan.

Matthias Hangst / Getty Images, Sven Simon / imago

WM-Gefühle Das Team feiert im Juni 2014 Torschütze Keisuke Honda.

Mike Powell / Allsport / Getty Images, Lieven Van Assche / Getty Images

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Abenteuer Italien Kazuyoshi Miura spielte als erster Japaner in der Serie A (1994).

Ein Talent Torhüter Eiji Kawashima hat sich durchgesetzt. Auch weil er sich in sieben Sprachen verständigen kann.

(mit AS Roma gewann er 2000/01 den Scudetto).

Seine letzte Saison absolvierte er bei den Bolton Wanderers in England.

Hatte Okudera vornehmlich als Defensivspieler geglänzt, so war Nakata ein offensiv ausgerichteter Mittelfeldspieler, der nicht nur selbst Tore erzielte, sondern dank seiner Übersicht auch seine Teamkameraden mit präzisen Pässen versorgte. Im Gegensatz zu diesen beiden Erfolgsstorys gab es jedoch auch zu Nakatas Zeiten Japaner, die mit Problemen zu kämpfen hatten.

So kamen beispielsweise Hiroshi Nanami bei Venezia, Shoji Jo bei Real Valladolid und Akinori Nishizawa bei Espanyol Barcelona über kurze Gastspiele nicht hinaus.

zehnt einige Saisons für den Hamburger SV bestritt, findet sich die Antwort auf diese Frage nicht nur auf dem Rasen.

“Was den technischen Aspekt angeht, hatten japanische Spieler meiner Meinung nach schon immer die nötige Klasse, um in E ­ uropa bestehen zu können. Das grösste ­Problem sind die kulturellen Unterschiede und die Sprachbarriere”, meint er. “Man muss darüber nachdenken, wie man diese Differenzen überbrücken kann. Ausländische Spieler lösen die Dinge oftmals ganz anders. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass man keine vorgefassten Meinungen haben darf und die grossen Unterschiede einfach akzeptieren muss. Es war nicht leicht, Verständnis für meine Teamkameraden zu entwickeln.”

Nakata soll Berichten zufolge schon einige Zeit vor seinem Wechsel nach Perugia begonnen haben, Italienisch zu lernen, denn er war fest entschlossen, sich in der Serie A zu etablieren.

Die Sprachbarriere Welche Faktoren spielen also eine Rolle dabei, ob ein Japaner in Europa Erfolg hat? Für ­Stürmer Naohiro Takahara, der vor einem Jahr-

Auch Honda sorgt dafür, dass Sprachbarrieren seine fussballerische Karriere nicht behindern.

Nach einigen Spielzeiten bei ZSKA Moskau ist er jetzt bei der AC Milan gelandet. Doch schon seit Beginn seiner Karriere in Europa bei VVV-Venlo in den Niederlanden gibt er Interviews auf Englisch. Der sprachlich talentierteste Japaner in Europa dürfte Torhüter Eiji Kawashima sein. Für den Schlussmann der WM 2010 und 2014, der jetzt in Belgien spielt, ist Sprachen lernen “ein Hobby”. Er kann sich in sieben Sprachen verständigen und hat sogar ein Buch über das Erlernen neuer Sprachen geschrieben.

Die Überwindung der sprachlichen und kulturellen Barrieren ist für die meisten japanischen Spieler im Ausland demnach scheinbar die grösste Herausforderung. Entsprechend haben Nakata, Kawashima und weitere Spieler mit Sprachtalent den Wechsel als deutlich ­einfacher empfunden.

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Natürlich sind daneben auch Mut und ein gewisser Sinn für Humor wichtig. “Wenn die Jungs in der Umkleidekabine ihre Spässchen mit dir machen, musst du selbst schnell mit einem Witz zurückzuschlagen können”, so Yoshida. Tatsächlich galt es lange als nahezu unvermeidlich, dass japanische Spieler im Ausland viel Selbstsicherheit einbüssen und es ihnen daher schwerfällt, ihre individuellen Vorzüge zu unterstreichen. Doch mittlerweile widerlegen die japanischen Legionäre diese These immer stärker.

Wie werden nun, einmal ganz abgesehen von diesem Aspekt, das spielerische Können und die Technik der Japaner im Ausland gesehen?

Shinji Kagawa ist ein gutes Beispiel für einen Spieler, der nach dem Weggang aus seinem Heimatland Erfolg hatte. In seinen zwei Saisons bei Manchester United gelang es Kagawa zwar nicht, sich einen Stammplatz zu sichern, doch zuvor hatte er grossen Anteil an den beiden deutschen Meistertiteln, die er von 2010 bis 2012 mit Borussia Dortmund holte. Zu ­Beginn der Saison ist Kagawa nun nach Dortmund zurückgekehrt, wo man hofft, dass er genau da weitermacht, wo er vor seinem Weggang aufgehört hat.

Jürgen K lopp schwärmt Dortmund hatte Kagawa 2010 von Cerezo Osaka geholt – für gerade einmal 350 000 Euro als Kompensation für die Ausbildung, die er bei dem japanischen Klub genossen hatte. Damals schien dieser Betrag angemessen. Kagawa war erst 21 Jahre alt und hatte nicht einmal drei Monate in der J.League gespielt, nachdem er die Vorsaison in der zweiten Division der Liga verbracht hatte. Dann wurde er nach einem Tipp von Takahara, der selbst in Deutschland gespielt hatte, von einem deutschen Scout entdeckt, der von dem Potenzial des Youngsters beeindruckt war. Kagawas Verpflichtung löste eine neue Welle japanischer Spieler aus, die den Sprung nach Deutschland wagten. Diese Welle ist bis heute nicht abgeebbt.

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Maya Yoshida “Ich will der Pionier sein.”

Väterlich Shinji Kagawa und sein Mentor Jürgen Klopp.

Vor vier Jahren erkannte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, dass sein Klub mit Kagawa einen Volltreffer gelandet hatte.

“Wir wussten, dass er ein toller Fussballer ist, aber wir hatten nicht erwartet, dass er sich so schnell anpassen würde”, sagte Klopp damals.

“Der Junge ist gerade erst 21, er hat seine Familie zurückgelassen, und sein einziger Begleiter ist sein Übersetzer. Jetzt hat er seinen Namen in den Geschichtsbüchern verewigt.”

Auch Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc erkannte, dass Kagawa etwas Besonderes war und dass der Klub ihm die zur Entwicklung nötige Umgebung bieten würde. “Wir wussten von vornherein, dass Shinji ein enormes Potenzial hat. Wir haben 17 Spieler in seiner Altersgruppe im Kader. Das hat es ihm sicher leichter gemacht”, so Zorc.

Die Mehrheit der Japaner in Europa steht bei deutschen Teams unter Vertrag. Yoshida ist

Die Mehrheit der Japaner in Europa steht bei deutschen Teams unter Vertrag.

imago (2)

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Sven Simon / imago

Weltmeister Japans Frauen-Nationalmannschaft geht nächstes Jahr als Titelverteidiger ins Turnier.

derzeit der einzige in der englischen Premier League. In Italien halten nur Honda und Naga­ tomo die japanischen Farben hoch. In der Bun­ desliga zählt man derzeit 13 Japaner, nämlich Takashi Inui (Eintracht Frankfurt), Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt), Atsuto Uchida (Schalke 04), Yuya Osako (1. FC Köln), Kazuki Nagasawa (1. FC Köln), Shinji Okazaki (Mainz 05), Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), Mit­ suru Maruoka (Borussia Dortmund), Gotoku Sakai (VfB Stuttgart), Hiroki Sakai (Hannover 96), Hiroshi Kiyotake (Hannover 96), Genki ­Haraguchi (Hertha BSC Berlin) und Hajime ­Hosogai (Hertha BSC Berlin).

Technisch solide und im Vergleich mit vie­ len Spielern aus Südamerika und Afrika relativ bezahlbar, haben sich japanische Profis in Deutschland als zuverlässige “Marke” etabliert.

Dahinter steckt auch die Taktik in der Bundes­ liga, in der auch die Spieler heranreiften, mit

denen Deutschland in diesem Jahr die Welt­ meisterschaft gewann. Im vergangenen Jahr­ zehnt haben Klubs wie Dortmund und Bayern München einen Hochgeschwindigkeitsfussball entwickelt, bei dem präzises Passspiel und stän­ dige Bewegung aller Akteure die individuellen Stärken der einzelnen Spieler ergänzen. Diese Spielweise ist perfekt für kleinere Spieler, die beweglich und technisch hochklassig spielen – wie Kagawa – und für solche mit viel Ausdauer, Einsatzwillen und gutem Torriecher – wie Okazaki.

Bis 2050 eine WM gewinnen Im gleichen Mass wie die Anzahl japanischer Legionäre in Europa wächst auch die Fan­ gemeinde des Fussballs in der Heimat stetig weiter. Die japanischen Fans fühlen sich der Bundesliga, der Premier League und der Se­ rie A verbunden, und viele Nachwuchsakteure

träumen schon davon, selbst einmal für Klubs wie AC Milan, Inter Mailand oder Borussia Dortmund zu spielen. Die Bevölkerung Japans schrumpfte 2013 gegenüber dem Vorjahr um 239 000 Menschen. Die Anzahl der beim japa­ nischen Fussballverband registrierten Spieler stieg im gleichen Jahr indes auf 963 340 – eine Steigerung von rund einem Prozent gegenüber 2012. Die Zahlen reichen nur bis 1979 zurück, als Okudera in Deutschland spielte. Damals gab es nur 273 887 registrierte Spieler in Japan.

Das macht den beeindruckenden Anstieg des Anteils der Fussballer in der japanischen ­Bevölkerung deutlich.

Bei den Frauen zeigt sich genau derselbe Trend. 1979 gab es in Japan nur 919 registrierte Spielerinnen. Diese Zahl kletterte bis 2011, also in dem Jahr, in dem die Nadeshiko erstmals die WM gewann, auf 26 237. Im Jahr 2013 waren es sogar schon 30 243 Spielerinnen. Wie bei den Männern gibt es auch bei den Frauen mittler­ weile eine stattliche Anzahl im Ausland aktiver Spielerinnen, darunter Yuki Ogimi bei Chelsea, Yukari Kinga und Shinobu Ono bei Arsenal und Saki Kumagai bei Lyon. In den kommenden Jahren dürfte die Anzahl der Japanerinnen bei Spitzenklubs im Ausland weiter steigen.

Ob sich die beeindruckende japanische Erfolgsgeschichte weiter fortsetzt, hängt nicht zuletzt von den Massnahmen des japa­ nischen Fussballverbandes JFA ab. 2005 wur­ de die “JFA 2005 Declaration” herausgegeben, in der eine langfristige Planung für die Ent­ wicklung des japanischen Fussballs dargelegt wird. In der Deklaration wurden die Ziele fest­ geschrieben, Japan bis 2015 zu einem der Top10-Teams der Welt zu machen und bis 2050 eine WM in Japan auszurichten – die Japan gewinnen soll.

Um diese ehrgeizigen Ziele erreichen zu können, hat die JFA eine ganze Reihe von Initiativen gestartet, mit denen die Anzahl der aktiven Fussballer und der Fans gestei­ gert werden soll. Bereits seit 2003 gibt es das JFA-Programm “Uniqlo Soccer Kids” mit

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“Der Traum, im Ausland zu spielen” Die 26-jährige japanische Nationalspielerin Yuki Ogimi, beim FC Chelsea unter Vertrag, über ihren fussballerischen Werdegang.

Frau Ogimi, was bedeutet es für Sie, im Ausland Ihrem Beruf ­nachgehen zu können?

Yuki Ogimi: Ich hatte schon als Kind den Traum, im Ausland Fussball zu spielen. Mein grosses Vorbild war die langjährige ­Nationalspielerin Homare Sawa, die in den USA den Durchbruch schaffte und den Ballon d’Or 2011 gewann. Sie weckte meinen ­Ehrgeiz, als ich fünf Jahre alt war. Damals gab es in Japan noch keine professionelle Liga im Frauenfussball.

Die Japanerin Saki Kumagai hat 2011 im WM-Finale den entscheidenden Elfmeter gegen das US-Team erzielt und dabei die amerikanische Torhüter-Legende Hope Solo bezwungen. Die 23-jährige Abwehrspielerin kam 2011 nach Europa, um den 1. FFC Frankfurt zu verstärken. Seit der vergangenen Saison spielt sie bei Olympique Lyonnais.

Frau Kumagai, man erwartet viel von Ihnen in Lyon.

Saki Kumagai: Einen zusätzlichen Erfolgsdruck verspüre ich hier nicht, nein. Wir gewinnen sehr oft, das macht die Sache leichter. Wir setzen uns selber unter Druck.

Waren Ihre Eltern dafür, dass Sie Fussball spielten?

Was sagten Ihre Eltern zu Ihrem Traum?

Sie haben mich stets darin unterstützt, Fussballprofi zu ­werden. Sie haben alles dafür getan.

Obwohl das nicht unbedingt ein Auskommen garantierte?

In Japan beziehen die Männer im Fussball immer noch die höheren Gehälter als die Frauen. Aber die Frauen haben den grös­ seren Erfolgshunger und auch die grössere Freude beim Spielen.

Ja, sie haben mich unterstützt.

Was ist nach dem WM-Triumph 2011 in Japan geschehen?

Der WM-Titel hat einen zusätzlichen Ruck ausgelöst, die Mädchen meldeten sich vermehrt in Fussballklubs an.

Doch die Leute besuchen die Spiele der höchsten Liga nach wie vor nicht sehr zahlreich.

Und mehr Erfolg …

Der WM-Sieg 2011 kam zeitlich mit der Aufarbeitung der Tsunami-Katastrophe zusammen. Wir wollten den Menschen etwas Positives geben, eine gute Nachricht überbringen, damit das Land wieder Mut schöpfen kann. Viele Spielerinnen besuchten später die Katastrophengebiete, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen.

Gab es umgekehrt ein gesteigertes Publikums­ interesse an der Liga?

Natürlich ist der japanische Klubfussball der Frauen noch nicht so weit entwickelt wie der europäische oder der amerikanische.

So gesehen ist der WM-­ Titel ein Wunder.

Sie selbst sind ein Weltstar.

Die Nominierung für den Ballon d’Or 2013 hat mich überrascht. Sie ist gut für den japanischen Frauenfussball, auch für dessen Entwicklung in der Liga.

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NADESHIKO JAPAN Verband Japan Football Association Trainer Norio Sasaki Rekordtorschützin Homare Sawa (82 Tore) Rekordspielerin Homare Sawa (197 Spiele) FIFA-Ranking 3. Rang (September 2014) WM-Teilnahmen 6 (erstmals 1991) Erfolge Weltmeisterinnen 2011 Asienmeisterinnen 2014

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JAPANISCHE LIGA Name J. League Division 1 (oberste Liga in der Japan Professional Football League) Gründung 1992 Anzahl Vereine 18 Teams in der Division 1 22 Teams in der Division 2 Aktueller Meister Sanfrecce Hiroshima

Lizenzierte Fussballer in Japan 1 045 150 Teilnehmer AFC Champions League (Asien) Die drei Erstplatzierten der Meisterschaft sowie der Sieger des Kaiserpokals nehmen an der AFC Champions League teil.

Japanische Gewinner der AFC Champions League 2007 Urawa Red Diamonds 2008 Gamba Osaka

Rekordtitelträger Kashima Antlers (7 Meistertitel)

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Uniqlo Soccer Kids In Fukushima werden Kinder zum Fussballspielen animiert.

Veranstaltungen an 14 Standorten in ganz Japan, bei denen Kinder animiert werden, mit dem Fussballspielen anzufangen. Auch die stetig wachsende Anzahl der Futsal-Spieler stellt eine wichtige Komponente in den Planungen der JFA dar. Man weiss beispielsweise, dass der brasilianische Superstar Neymar seine hervorragenden technischen Fähigkeiten als Youngster beim Futsal entwickelte. Gleiches gilt für Kagawa, der dem Kleinfeldfussball seine Dribbelstärke und seine Antrittsschnelligkeit verdankt.

Um die Anzahl der Aktiven und das spielerische Niveau im Futsal zu steigern, organisierte die JFA 2013 das erste “JFA Enjoy 5”-Turnier.

Der Schwerpunkt lag dabei ein­deutig auf dem Spass am Spiel. Zu dem Turnier mit getrennten Frauen- und Männerteams kamen insgesamt 10 500 Teilnehmende in 1 400 Teams. Derartige Aktivitäten an der ­Basis, mit denen Frauen-

Die stetig wachsende Anzahl der Futsal-Spieler stellt eine wichtige Komponente in den Planungen der JFA dar. fussball und Futsal gezielt gefördert werden und der Fussball als Sport für die ganze Familie etabliert werden soll, sind zentraler Bestandteil der JFA-Strategie für das Wachstum des Fussballs. Das erfolgreiche Engagement des Verbandes spiegelt sich in steigenden Aktivenzahlen trotz des Bevölkerungsrückgangs in Japan wider. Man darf erwarten, dass die Programme das Niveau des japanischen Fussballs insgesamt steigern und dass in den kommenden Jahren weitere Stars daraus hervorgehen.

Allmählich rückt die Frage in den Fokus, ob die Samurai Blue tatsächlich den Sprung in die Top 10 schaffen und ob sie bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland ins Viertelfinale einziehen oder vielleicht sogar noch weiterkommen können. Und vielleicht taucht ja tatsächlich ein bislang noch unbekannter Spieler bei einem der “JFA Enjoy 5”-Turniere auf, der sich zu einem “japanischen Neymar” entwickelt und Japan zum höchsten Titel im Weltfussball führt. Å

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Š 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

instinct takes over

#predatorinstinct

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BLICK IN DIE LIGEN

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Ugandas Premier League

D e r l a n ge We g ­z u r ü c k Nicola Berger schreibt über ­Fussball und lebt in Zürich.

Zweieinhalb Wochen später als geplant nahm die Uganda Premier League am 19. September ihren Spielbetrieb auf. Der Grund für die Verzögerung: Der Maroons FC hatte seine Teilnahme in der UPL vor Gericht erstreiten wollen. Der Liga-Start scheint generell unter einem schlechten Stern zu stehen. Kaum rollte der Ball wieder, schockte ein Todesfall die ugandische Fussballwelt. Fahad Musana, Verteidiger im Armeeklub Simba FC, verstarb einen Tag nach dem 1:0-Auftaktsieg bei Entebbe vom 20. September an Herzversagen.

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UPL aktiven Akteuren. Seit dem Vorstoss ins Endspiel des Afrikanischen Nationen-Pokals von 1978 (0:2 gegen Ghana) hat Uganda nicht mehr am Traditions­turnier teilgenommen – ist nun mit einem Sieg über Guinea und einem Remis in ­Ghana jedoch vielversprechend in die Q ­ ualifikation für die Austragung von 2015 in Marokko gestartet.

In der UPL kämpfen die Klubs derweil um Anerkennung und Ansehen. Der SC Villa ­beschreitet dabei aktuell neue Wege: Die Vereinsführung des einstigen Serienmeisters hat das Tragen von Dreadlocks verboten; wer

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­ einen Kurzhaarschnitt trägt, muss den Klub k verlassen. Präsident Immanuel Misagga sagte: “Wir wollen das Bild eines disziplinierten Teams abgeben.” Nachdem das neue Regime anfangs fruchtete (zwei Siege), unterlag Villa am Dienstag dem neuen Tabellenführer Uganda Police mit 1:2 – und wechselte gleich den Coach. Steven Bogere, ein früherer Nationalspieler, wurde vom Klub für sechs Monate zu einem Trainerfortbildungskurs nach Südafrika geschickt. Sein Nachfolger ist der ehemalige somalische Nationalcoach Sam Ssimbwa, der in Uganda bereits bei KCC und Express an der Seitenlinie stand. Å

Aminah Babirye / Kawowo Sports

Die Negativschlagzeilen kommen für die UPL zur Unzeit, denn die Liga ist gerade im ­Begriff, sich neu zu ordnen und ihr Image zu verbessern. Nach Jahren der Agonie ist das nötig, will die Liga zu altem Glanz zurückfinden. Zu Beginn der 90er-Jahre war der Fussball in Uganda eine prosperierende Sportart.

Die erbitterten Duelle der Ligadominatoren Kampala City Council (KCC, aktueller Champion), Express FC und Rekordmeister Sports Club Villa hielten das Land in Atem; die Stadien waren voll.

Aber der Erfolg ist eine zarte Pflanze; sie kann nur gedeihen, wenn sie gepflegt wird.

Das war nicht immer der Fall: 1997 kam es bei einem Vergleich zwischen Express und dem SC Villa im Wankulukuku-Stadion zu Krawallen, Polizisten feuerten in die Luft.

Seine vermutlich düsterste Stunde erlebte Ugandas Fussball sechs Jahre später im Meisterschaft-Finish zwischen Express und Villa, als der Akol FC (gegen Villa) nur mit neun Spielern antrat und 1:22 verlor. Die ­Zuschauer wandten sich danach vom Fussball ab – und den TV-Geräten zu, wo die ­Glitzerwelt der Englischen Premier League lockt. Die verwaisten Stadien führten bei den Klubs zu Finanzproblemen.

Der Weg zurück ist steinig, aber mittel­fristig soll die Hochphase der 90er-Jahre wieder aufleben. Mit der Liga träumt auch die Nationalmannschaft vom Aufschwung; das Team des serbischen Trainers Milutin Sredojevic speist sich zu rund einem Drittel aus in der

Neue Wege Der SC Villa in Weiss strebt den ugandischen Meistertitel an.

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Polens Ekstraklasa

F u r io s e r St a r t vo n B e l c h atow Tim Pfeifer ist Redakteur bei

aktuell gleich zwei Bestmarken in der Liga auf: Belchatow kassierte als einziges Team lediglich eine Niederlage, zudem stellt das Team mit vier Gegentoren die mit Abstand beste Defensive. Auch im jüngsten Heimspiel gegen Pogon Stettin (1:0) behielt man eine saubere Weste.

Kollektiv die vielleicht grösste Stärke der Mannschaft, die fast ohne ausländische Stars auskommt und vorwiegend auf polnische Spieler setzt. Die Ausgeglichenheit des Kaders spiegelt sich in der internen Torschützenliste wider, die von Bartosz Slusarski (drei Treffer) vor Pawiel Komolow und Michal Mak (jeweils zwei Treffer) angeführt wird.

Bereits beim Aufstieg war die Abwehr von GKS Belchatow das Prunkstück.

Nachdem die letzten Jahre für Belchatow einer Achterbahnfahrt geglichen hatten, träumt man im GKS-Stadion, mit einem Fassungsvermögen von etwas mehr als 5200 Plätzen die zweitkleinste Arena der Ekstraklasa, nun wieder von erfolgreicheren Zeiten.

2007 gelang mit der polnischen Vizemeisterschaft und dem damit verbundenen Einzug in die UEFA Europa League, in der gegen Dnipro Dnipropetrowsk aus der Ukraine in der zweiten Qualifikationsrunde Endstation war, der bislang grösste Erfolg der Vereinsgeschichte.

FIFA.com und The FIFA Weekly.

Wer sich in diesen Tagen die aktuelle Tabelle der polnischen Ekstraklasa anschaut, dürfte sich verwundert die Augen reiben. Die Tatsache, dass der amtierende Meister Legia Warschau nach zehn Spieltagen an der Spitze rangiert, ist für die meisten Experten wohl keine Sensation, doch nur einen Punkt hinter dem Hauptstadtklub ist mit Aufsteiger GKS Belchatow das Überraschungsteam dieser Saison auf dem zweiten Rang anzutreffen.

Der Underdog aus der nur rund 60 000 Einwohner zählenden und 45 Kilometer südlich von Lodz gelegenen Stadt ist furios in die neue Saison in Polens oberster Spielklasse gestartet und liegt derzeit vor etablierten Spitzenklubs wie Rekordmeister Gornik Zabrze, Wisla Krakau oder Lech Posen. Die Schützlinge von Trainer Kamil Kieres weisen 16

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Bereits beim souveränen Aufstieg in der Vorsaison war die Abwehr das Prunkstück des Gorniczy Klub Sportowy, wie der 1977 gegründete Klub mit vollem Namen heisst.

Und auch eine Spielklasse höher ist das

Eine Rückkehr auf die internationale Bühne erscheint angesichts des bisherigen Saisonverlaufs durchaus möglich. Bis dahin ist es zwar fraglos noch ein weiter Weg, aber die Weichen in Richtung einer erfolgreichen Zukunft sind in Belchatow gestellt. Å

Lukasz Laskowski / Pressfocus

Nicht wie ein Aussenseiter GKS Belchatow, hier Lukasz Wronski, begeistert die polnische Liga.

Mexikos Liga MX

Ro n a l d i n h o i n a l l e r Mu n d e Sven Goldmann ist Fussball­ experte beim “Tagesspiegel” in Berlin.

Yuri Cortez / AFP

Als der Künstler die Bühne verliess, erhob sich das Publikum von seinen Sitzen, es verneigte sich und jubelte, so laut und so lange, wie das nur in einem Fussballstadion vorkommt. Die Vorstellung des Virtuosen Ronaldo de Assis Moreira endete eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff. Es war sein zweites Heimspiel für den Querétaro Futbol Club, und jetzt scheint er endgültig angekommen zu sein in seiner neuen Heimat Mexiko. Am zehnten Spieltag des Torneo Apertura der Liga MX reichte es für den Klub des ehemaligen FIFA Weltfussballers Ronaldinho zwar nur zu einem 1:1 gegen Deportivo Toluca, aber das Publikum feierte den 34-Jährigen bei jeder

Aktion. Und bei seinem Abgang applaudierten die Fans so enthusiastisch, als hätten die Gallos Blancos, die weissen Hähne aus Querétaro, gerade die Meisterschaft gewonnen.

Genau das ist Ronaldinhos Ziel, so hat er es bei seiner Vorstellung jedenfalls verkündet.

Noch ist die Tabellenspitze ein gutes Stück entfernt – stolze acht Punkte trennen Querétaro vom Spitzenreiter Club de Futbol América. Aber die Meisterschaft wird in Mexiko nicht allein in einem Ligasystem ermittelt. In der Vorrunde spielen die 18 Mannschaften je einmal gegeneinander, und erst dann wird es ernst. Die besten Acht qualifizieren sich für die Playoff-Runde, die sie in Mexiko Liguilla nennen.

Querétaro ist als sechstplatziertes Team gut im Geschäft, woran Ronaldinho durchaus einen Anteil hat.

Vergessen ist der eher unglückliche Einstand. Bei seinem Debüt im Pokalspiel gegen die UANL Tigres jagte Ronaldinho einen Elfmeter in Richtung Tribüne. Drei Tage später lief es im ersten Meisterschaftsspiel

schon besser. Beim 4:1-Sieg in Guadalajara stellte er sich wieder der Verantwortung am Elfmeterpunkt und erzielte die wegweisende 1:0-Führung. Und zum Spiel gegen Toluca drängten sich 38 000 neugierige Zuschauer in das ausverkaufte Estadio La Corregidora.

Ronaldinho war von Trainer Ignacio Ambríz mit allen Freiheiten ausgestattet worden. Er läuft nicht mehr so viel wie früher, kann das ganz hohe Tempo nicht mehr mitgehen.

Dafür zeigte Ronaldinho ein paar schöne Tricks, er schoss alle Freistösse und war an so ziemlich jeder gefährlichen Situation beteiligt.

Ihm war es auch zu verdanken, dass Querétaro kurz vor der Halbzeitpause das Tor zum 1:1 gelang. Von Ronaldinhos Fuss fand der Ball den Weg in den Lauf von Camilo da Silva Sanvezzo. Der brasilianische Stürmer drang in den Strafraum ein und stürzte, der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Diesmal aber scheute Ronaldinho die Ausführung. Der gefoulte Sanvezzo schoss selbst und verwandelte souverän. Als erster Gratulant umarmte ihn sein prominenter Landsmann Ronaldinho. Å

Ronaldinho Neuer alter Star in Mexiko.

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DAS INTERVIEW

“Ich will der Erste sein, der ALS besiegt” Fernando Ricksen hat einen harten Gegner. Doch aufgeben kommt für den 38-Jährigen nicht infrage. Vielmehr hat der ehemalige niederländische Nationalspieler der Nervenkrankheit den Kampf angesagt.

Im September 2013 wurde bei Ihnen die tödliche Nervenkrankheit ALS diagnostiziert. Einen Monat später sind Sie damit an die Öffentlichkeit gegangen. Wie geht es Ihnen heute?

Fernando Ricksen: Den Umständen entsprechend.

Zuerst war ich natürlich geschockt. Anfangs habe ich versucht, die Krankheit zu verdrängen. Das hat die ­Situa­tion nur schlimmer gemacht. Jetzt aber habe ich mich besser darauf eingestellt.

Wie stellt man sich auf ALS ein?

Ich habe einen Weg gefunden, mit all dem besser zurechtzukommen. Die letzten drei Monate in der Türkei haben mir beispiels­weise sehr gut getan. Davor war ich ständig müde und hatte die ersten Krankheitssymptome – Probleme beim Sprechen, Schlucken und Atmen, ich verlor langsam die Kontrolle über die Muskeln. Seit meinem Aufenthalt am Meer fühle ich mich aber deutlich besser.

Die Stimme ist zurück und auch die Kontrolle über meine Hände. Ich kann mich nahezu problemlos bewegen.

Wie erklären Sie sich das?

Es mag damit zu tun haben, dass wir die Medikamente umgestellt haben. Ich habe einen russischen Arzt konsultiert, den mir meine Frau empfohlen hatte. Auf jeden Fall geht es mir besser. Ich habe jetzt wieder mehr Energie.

Wenn der Zustand so bliebe oder sich zumindest nicht wesentlich verschlechtern würde, wäre ich schon dankbar.

ALS gilt als unheilbar und weitestgehend unerforscht. Die durchschnittliche Lebens­erwartung von ALS-Patienten wird auf m ­ aximal drei Jahre beziffert. Haben Sie Angst vor dem, was noch kommt?

Seitdem ich meine Frau Veronika kennengelernt habe, bin ich ein anderer Mensch. Das war vor rund zwei Jahren.

Ja, ich war früher ein “Party-Animal”. Habe getrunken.

Bin oft vom Tresen direkt zum Training. Das gehört aber der Vergangenheit an. Jetzt bin ich ein Familienmensch und zudem Vater einer zweijährigen Tochter. In dieser neuen Rolle gehe ich auf. Es gibt nichts Schöneres, als mit meiner Tochter Isabella am Strand Sandburgen zu bauen.

Meine Frau und meine Tochter haben mich geerdet.

Ihre Autobiografie “Fighting Spirit” wurde in den Nieder­ landen und in England Anfang 2014 zum Bestseller. Hilft Ihnen Ihre Popu­larität im Umgang mit ALS? Ich geniesse die Aufmerksamkeit. Sie gibt mir Kraft.

Ich muss mit meinem Energie­haushalt jedoch sehr sorgsam umgehen. So gut mir die Unterstützung tut, so sehr nimmt mich das alles emotional mit. Vor Kurzem, nach der Einweihung der Ricksen-Tribüne in Sittard, habe ich drei Tage gebraucht, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Sie sind das Gesicht im Kampf gegen ALS. Die Fussballwelt hat sich solidarisch erklärt und will helfen. Was kann man gegen ALS überhaupt tun?

Die Forschenden müssen weltweit zusammenarbeiten.

Wir stehen erst am Anfang. Die Ice Bucket Challenge war ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung. Der Fussball kann mithelfen, auf die Krankheit aufmerksam zu ­machen. Ich bin überzeugt, dass wir das Unmögliche möglich machen und die Krankheit eines Tages besiegen können. Es muss jemanden geben, der dieses Ungeheuer schlägt. Dieser Jemand möchte ich sein. Ich will der Erste sein, der ALS besiegt. Å Mit Fernando Ricksen sprach Bernd Fisa

Eigentlich nicht. Ich lebe im Hier und Jetzt. Wenn ich mir zu viele Gedanken über die Krankheit machen würde, dann würde ich verrückt werden. Da lasse ich es lieber gleich.

Das Durchschnittsalter eines ALS-Patienten in den Niederlanden beträgt 55 Jahre. Sie sind erst 38.

Ich werde aber auch 55 Jahre alt werden. Mindestens sogar. Sie werden schon sehen. Jedenfalls gebe ich nicht auf. Ich kapituliere nicht – nicht vor der Krankheit.

Ich bin eine Kämpfernatur. Das war ich immer schon.

Als Spieler. Und jetzt mehr denn je.

Für Ihren Kampfgeist waren Sie bekannt. Abseits vom Platz haben Sie hingegen mit Ihrem Lebenswandel für andere Schlagzeilen gesorgt. Hat sich an Ihrer Einstellung etwas geändert?

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AL S Die Amyotrophe Lateralsklerose – auch bekannt unter Lou-Gehrig-Syndrom – ist eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. Ihre Ursache ist unklar. Durch die Degenera­tion kommt es zu fortschreitender Muskelschwäche und Muskelschwund. Die Lähmungen verursachen Gang-, Sprech- und Schluckstörungen, schränken die Koordination ein und schwächen Arm- und Handmuskulatur. ALS ist bis heute unheilbar.

Name Fernando Ricksen Geburtsdatum, Geburtsort 27. Juli 1976, Heerlen (Niederlande) Position Verteidigung, Mittelfeld

Goffe Strulksma / P&I

Stationen als Spieler 1994 – 1997, 2010 – 2013 Fortuna Sittard 1997 – 2000 AZ Alkmaar 2000 – 2006 Glasgow Rangers 2006 – 2009 Zenit St. Petersburg Nationalmannschaft Niederlande 12 Einsätze

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First Love

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O r t : L a k e P l e a s a n t , N e w Yo r k , U S A Datum: 13. Juli 2013 Z e it : 19. 3 1 U h r

LUZPhoto

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Den Fussball überall und für alle entwickeln

Mitreissende Turniere organisieren

Der Gesellschaft und der Umwelt Sorge tragen

Für das Spiel. Für die Welt.

Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet: Das Spiel entwickeln Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000 in die weltweite Fussballförderung investieren.

Die Welt berühren Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.

FIFA.com

Eine bessere Zukunft gestalten Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft, die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft weit über den Fussball hinaus verpflichtet.

F I F A 15

PRESIDENTIAL NOTE

Der FIWC 2015 beginnt!

D

ie elfte Auflage des FIFA Interactive World Cup, der seit 2010 offiziell als grösstes Computerspielturnier der Welt anerkannt ist, hat mit dem Anpfiff zur ersten von sechs Saisons der Online-Qualifikation begonnen. Die Auftaktsaison der Online-Qualifikation für den FIFA ­Interactive World Cup 2015 läuft vom 1. Oktober bis am 1. November und stellt die erste Etappe auf dem Weg zum Grand Final des FIWC 2015 dar.

Von Oktober 2014 bis April 2015 werden Millionen Computerspieler rund um die Welt ­ver­suchen, einen der Plätze beim Grand Final zu ergattern. Beim Grand Final treten Titelverteidiger August Rosenmeier, 16 Spieler aus der Online-Qualifikation sowie die drei Gewinner der Live­ Qualifikationsturniere an und ver­suchen, sich den virtuellen Weltmeistertitel bei EA Sports FIFA 15 zu sichern. Der Champion des FIWC 2015 gewinnt ein Preisgeld von 20 000 US-Dollar und eine Reise zum FIFA Ballon d’Or.

Begehrte Trophäe Millionen Computerspieler messen sich am 11. FIFA Interactive World Cup.

In der Qualifikation für den FIWC 2015 gibt es einige interessante Änderungen zu beachten.

Hier haben wir die wichtigsten Fakten zusammengestellt: Online-Qualifikation Die Online-Qualifikation des FIWC 2015 ist in sechs Saisons aufgeteilt, in denen insgesamt 16 Startplätze vergeben werden. In jeder Online-Saison erhalten die zwei Spieler, welche die Saison an der Tabellenspitze abschliessen, einen Platz im Grand Final. Ausserdem erhalten auch die vier besten Drittplatzierten der sechs Saisons einen Platz im Grand Final.

FIFA.com

Live-Qualifikationsturniere Es gibt drei Live-Qualifikationsturniere für den FIWC 2015. Dies sind zwei PS4-Live-Qualifika­ tionsturniere und ein Live-Qualifikationsturnier im Gastgeberland. Alle Live-Qualifikations­ turniere werden mit EA Sports FIFA 15 auf der Playstation-4-Konsole ausgetragen.

Beschränkung auf 90 Spiele pro Saison Eine der wichtigsten Änderungen in der Qualifikation für den FIWC besteht darin, dass die ­Teilnehmer jetzt nur noch maximal 90 Spiele pro Qualifikationssaison absolvieren können. Wer die maximale Spielanzahl erreicht hat, kann für den Rest der Saison nicht mehr antreten. Erst nach Beginn einer neuen Saison können auch die Spieler, die in der vorangegangenen Saison das Maxi­mum erreicht haben, wieder zu neuen Partien antreten.

Die UEFA-FIFAChallenge

E

s gibt die epischen interkontinentalen Duelle im Weltsport – den Ryder Cup der Golfer, den America’s Cup der Segler und den Kampf der besten englischen und australischen Cricketspieler um die “Ashes”.

Ausserdem gibt es den jährlichen Vergleich zwischen Fussballteams der UEFA und der FIFA: die UEFA-FIFA-Challenge. Zwar ist der Wett­ bewerb (noch) nicht so traditionell wie der am vergangenen Wochenende zum 40. Mal ausgetragene Ryder Cup zwischen den amerikanischen und europäischen Golfern, aber in Sachen internationaler Ausstrahlung bewegt sich das fussballerische Kräftemessen ebenfalls auf Top­ niveau. Und wie im Golf wechselt das Heimrecht ab. An diesem Freitag steht das prestigeträch­ tige Rendezvous in Zürich zum siebten Mal auf dem Programm.

Wird in den Medien gerne die Rivalität zwischen FIFA und UEFA hervorgehoben, bietet sich bei dieser Gelegenheit ein ganz anderes Bild. Vor allem in der legendären dritten Halbzeit verwischen die Grenzen zwischen den Sportinstitutionen, und im Zentrum steht der kameradschaftliche Gedankenaustausch. Ein unkompliziertes und authentisches Treffen auf dem Gipfel des Fussballs.

Der gesellige Teil muss sich aber hart verdient werden. Der Trainingsaufwand im Vorfeld der Partien erreicht schon fast Profi-Niveau – und wer bei den Übungseinheiten durch Abwesenheit glänzt, wird zum Edeljoker degradiert.

Einspruch zwecklos. “Hier geht es nicht um Leben und Tod. Es geht um mehr”, sagte der frühere amerikanische Golfprofi Dave Marr über den Ryder Cup. Bei der UEFA-FIFA-Challenge ist die sportliche Konkurrenzsituation nicht ganz so gross. Auf dem Fussballplatz ­werden aber keine Geschenke verteilt – selbst wenn die Aussicht auf das abendliche BBQ noch schöner ist als der Glanz der Siegestrophäe.

Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY

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DR KONGO

Auf der Jagd nach dem verlorenen Ruhm Gleich zwei Klubs aus der DR Kongo machen dieses Jahr in der afrikanischen Königsklasse für Furore – ein Riesenerfolg.

Wie sieht es mit der Nationalmannschaft aus?

Mark Gleeson

Auf zum Spiel 1974 nahm Zaire zum einzigen Mal an einer Weltmeisterschaft teil.

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DR KONGO

F

ast wäre es in der CAF Champions League zu einem rein kongolesischen Finale zwischen AS Vita Club und Tout Puissant Mazembe Englebert gekommen, wobei hier nicht nur der Titelgewinn des prestigeträchtigen Wettbewerbs, sondern gleichzeitig ein Startplatz bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft im Dezember in Marokko auf dem Spiel steht. Mazembe scheiterte jedoch knapp an der vorletzten Hürde. Der Klub musste sich am 28. September im Halbfinale aufgrund der Auswärtstorregel geschlagen geben, und daher trifft Vita nun im Finale auf den algerischen Klub Entente Sétif.

Es wäre das erste Mal gewesen, dass zwei Klubs aus demselben Land im Endspiel der CAF Champions League stehen, die seit 1964 ausgetragen wird.

Das hätte man sicher als beachtlichen Erfolg werten können. Vita ist ein Klub aus Kinshasa, der Hauptstadt der DR Kongo, und spielt dort regelmässig vor bis zu 90 000 Zuschauern. Mazembe ist hingegen in der südkongolesischen Stadt Lubumbashi in der kupferreichen Provinz Katanga ansässig, in der es einst Abspaltungsbestrebungen vom Rest des Landes gab.

­ otenzial auszuschöpfen. Die Demokratische Republik Kongo ist eines P der grössten Länder Afrikas, reich an Ressourcen – sowohl an mineralischen als auch an menschlichen – und doch in den letzten Jahrzehnten auf kontinentaler Ebene immer hinter den Erwartungen zurückgeblieben. ­Tatsächlich sind die glorreichen Tage des Landes nur noch blasse Erinnerungen. Es ist bereits Jahrzehnte her, seit man sich als erstes Land südlich der Sahara für die WM qualifizierte und den kontinentalen Wettbewerb praktisch nach Belieben beherrschte.

Zurück im Geschäft Vor 40 Jahren qualifizierte sich das damalige Zaire für die Weltmeisterschaft in Deutschland und gewann im selben Jahr den Afrikanischen Nationen-Pokal. Der AS Vita Club gewann 1973 den Champions Cup, den Vorläufer der CAF Champions League, und erreichte 1981 nochmals das Finale, trat anschliessend jedoch nicht mehr in Erscheinung.

Mazembe war 1967 und 1968 Kontinentalmeister, belegte 1969 und 1970

imago, Ph. John Bompengo / Radio Okapi, Issouf Sanogo / AFP

TP Mazembe ist im Halbfinale der CAF Champions League gescheitert.

Treue Zu den Spielen von AS Vita Club kommen regelmässig bis zu 90 000 Zuschauer.

AS Vita hat sich für das Finale der CAF Champions League qualifiziert.

Die beiden Klubs kämpfen seit Jahrzehnten um die Vormacht­ stellung im Land, und das Kopf-an-Kopf-Rennen hat die langjährige Rivalität zusätzlich angefacht. Sie waren derselben Gruppe zugelost, die beide Teams mit elf Punkten aus sechs Spielen abschlossen. Die Erfolge der zwei Vereine haben die DR Kongo und den dortigen Fussball ins Rampenlicht gerückt, werfen allerdings auch einige Fragen auf, auf die sich nur schwer Antworten finden lassen. Beispielsweise fragt man sich, wo sich das ehemalige Zaire die ganze Zeit versteckt hat, warum es jetzt plötzlich wieder aus der Versenkung auftaucht, und ob das Land wohl in der Lage sein wird, das ganz offensichtlich vorhandene

jeweils den zweiten Platz und stellte damals mit vier Finalteilnahmen in Folge einen neuen Rekord auf (der ägyptische Klub Al-Ahly stellte diesen Rekord 2008 ein). Dann allerdings verschwand der kongolesische Fussball in der Versenkung, und erst zur Jahrhundertwende war wieder so etwas wie ein Aufschwung zu verzeichnen, als Mazembe im kontinentalen Fussball plötzlich wieder zu neuer Stärke auflief. Zu verdanken hatte der Klub dies vor allem der Freigiebigkeit seines charismatischen Präsidenten Moise Katumbi, dem Gouverneur von Katanga, der ­beschlossen hatte, seinen Verein auf dem Kontinent zu einer wahren Macht zu machen.

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DR KONGO

Seit er Mazembe vor einem guten Jahrzehnt übernommen hatte, machte der Klub stetig Fortschritte. 2002 überwand man die Gruppenphase der Champions League und zog ins Halbfinale ein, 2009 und 2010 holte man zweimal in Folge den Titel. Ausserdem erreichte Mazembe 2010 als erste afrikanische Mannschaft das Finale der Klub-Weltmeisterschaft und sorgte damit in Südamerika für konsternierte Gesichter.

Die Afrikaner setzten sich im Halbfinale in Abu Dhabi gegen keinen Geringeren als den brasilianischen Klub Internacional aus Porto Alegre durch und b ­ elegten am Ende hinter Inter Mailand den zweiten Platz.

Die Bilder des aussergewöhnlichen Torjubels von Mazembes Tor­ hüter Robert Kidiaba, dessen Haartracht an einen mandschurischen Krieger erinnert, gingen um die ganze Welt. Er hoppelt dabei nämlich auf seinem Hinterteil über den Rasen und gibt ein spektakuläres Bild ab. Mazembe hat sich zu einem Vorzeigeklub entwickelt, der deutlich macht, welches Potenzial im afrikanischen Fussball steckt, wenn Mittel und Ressourcen konstruktiv eingesetzt werden. Der Verein verfügt

Étienne, den man letztes Jahr von der malischen Nationalmannschaft loseisen konnte. Mazembe hat den Rest des Landes in gewisser Hinsicht mitgerissen, denn die Strahlkraft des Erfolgs hat auch die anderen ­Vereine ehrgeiziger werden lassen. Nun ist auch AS Vita Club an der Spitze des afrikanischen Vereinsfussballs angekommen, und die langjährige Dominanz der nordafrikanischen Klubs scheint ein Ende zu haben. Das nährt die Hoffnung, dass die DR Kongo bald auf allen Ebenen wieder eine tragende Rolle spielen wird.

Der harte Weg des Nationalteams Angesichts dieser guten Ergebnisse auf Vereinsebene wächst auch der Druck auf die Nationalmannschaft. Sie wurde 1968 und 1974 Afrikameister, nahm jedoch nur an einer der letzten vier Afrikameisterschaften teil. Aufgrund der Leistungen von Mazembe und Vita Club in der diesjährigen Champions League wäre es fast schon paradox, wenn sich das Nationalteam der DR Kongo nicht für die Endrunde des Afrikanischen

mittlerweile in Lubumbashi über ein eigenes Stadion mit 25 000 Plätzen und mit einem Kunstrasen-Spielfeld, das im September zum ersten Mal von der kongolesischen Nationalmannschaft für ein Qualifikationsspiel genutzt wurde.

Gleichzeitig ist man bei Mazembe bemüht, hochklassige afrikanische Talente zu verpflichten und konkurriert dabei mit den finanziell besser gestellten europäischen Klubs. In den letzten Jahren verstärkten Spieler aus Ghana, Mali, Senegal, Uganda, Sambia und Simbabwe den Kader des Klubs. Ausserdem konnte eine Reihe französischer Trainer gewonnen werden, zuletzt Patrice Carteron, ehemaliger Verteidiger von Saint 26

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Tout Puissant Mazembe Englebert ist zu einem Vorzeigeklub geworden.

Rebecca Blackwell / AP

Innovativ Die Nationalmannschaft von DR Kongo feiert ein Tor beim Afrikapokal 2013 mit einer Tanzeinlage.

DR KONGO

Die Nationalspieler stammen von Klubs aus neun verschiedenen Ländern.

Nationen-Pokals qualifizieren würde, die im kommenden Jahr in ­Marokko stattfindet. Allerdings ist das Team in einer kniffligen Qualifikationsgruppe gelandet und muss entweder Kamerun oder die Elfenbeinküste hinter sich lassen. Beide Teams haben gerade noch die WM in Brasilien bestritten. Anfang des vergangenen Jahres spielten die Kongolesen am Turnier in Südafrika zunächst vielversprechenden Fussball, enttäuschten dann aber letztlich. Nach drei Unentschieden mussten sie

Issouf Sanogo / AFP

Ein Macher Mazembes Präsident Moise Katumbi.

schon nach der Gruppenphase die Heimreise antreten. Dabei waren die Erwartungen hoch gewesen, denn man hatte Trainerroutinier Claude Le Roy gewonnen, und Stürmer Dieumerci Mbokani spielte eine starke Rolle im Angriff. Mit diesem frühen Ausscheiden ging für Le Roy eine lange Erfolgsserie zu Ende, denn er hatte bei den letzten sechs Turnieren, bei denen er Teams betreut hatte, stets das Viertelfinale erreicht.

Unter den von ihm trainierten Teams waren im Übrigen auch die Kongolesen, und zwar bei ihrer letzten Turnierteilnahme im Jahr 2008.

Mbokani wusste im Angriff ebenfalls nicht zu überzeugen und vergab zur Enttäuschung der Anhänger einige Chancen kläglich. Dabei war er

kurz zuvor als erster Kongolose zum besten Spieler der belgischen Liga ­gewählt worden, ein Riesenerfolg, wenn man bedenkt, dass es diese Auszeichnung seit etwa 40 Jahren gibt und dass seit Jahrzehnten Spieler des Landes in die Liga der ehemaligen Kolonialmacht wechseln.

Noch immer zieht es kongolesische Spieler regelmässig nach Belgien ,und Immigranten der zweiten Generation, die dort geboren beziehungsweise aufgewachsen sind, bilden nun einen immer grösseren Talentepool für Kongos Nationalteam. Allerdings hat man sich einige der besten ­A kteure bereits entgehen lassen. Romelu Lukaku ist der Sohn von Roger Lukaku, ein früherer Nationalspieler von Zaire, und Vincent Kompanys Vater Pierre stammt ebenfalls aus Kinshasa. Sowohl Lukaku als auch Kompany liefen bei der letzten WM für Belgien auf, hätten jedoch auch für die DR Kongo spielen können.

Die Fussballbande zwischen der DR Kongo und Belgien reichen weit zurück. Belgische Missionare brachten den Fussball in die riesige Kolonie, und Mazembe wurde 1939 von Benediktinermönchen gegründet. Die Kongolesen loben noch heute die Rolle der Priester bei der Verbreitung des “Fussball-Evangeliums”.

Tata Raphaëls Vermächtnis In Kinshasa kennt fast jeder das Tata-Raphaël-Stadion, die ältere und kleinere der beiden wichtigsten Spielstätten dieser fussballverrückten Stadt. Tata (Vater) Raphaël selbst ist allerdings weniger bekannt. Raphaël de la Kethulle war ein Scheut-Missionar, der die ersten Fussballstrukturen in Belgisch-Kongo schuf. Er sorgte dafür, dass der Fussball so vielen Menschen wie möglich zugänglich war, und achtete an der von ihm gegründeten Schule darauf, dass die Schüler in ihrer Freizeit Fussball spielten. Immer wieder forderte er von den Kolonialbeamten die Verbesserung der Einrichtungen und beaufsichtigte 1931 den Bau des ersten Stadions in Kinshasa. Fünf Jahre später sorgte er dann für die Errichtung eines weiteren Stadions, dieses Mal in einem indigenen Umfeld, und brachte die Sportstätte damit direkt zur Bevölkerung. Die Kongolesen erinnern sich noch immer gern an Tata Raphaël, und nach der Unabhängigkeit änderten sie den Namen des 1953 erbauten König-Baudouin-­ Stadions in Tata-Raphaël-Stadion.

Der von ihm gegründete Klub, Daring Club Motema Pembe, ist der zweite grosse Klub der Hauptstadt. Die Rivalität mit Vita ist enorm und steht hinter keiner anderen des Weltfussballs zurück. Erst vor zwei Monaten wurde Florent Ibengé, der Vereinstrainer von AS Vita, auch zum Nationaltrainer ernannt. Mbokani steht ihm zwar nicht mehr zur Verfügung, er hat jedoch etwa 100 Spieler in Europa ausgemacht, die er gern in Betracht ziehen würde.

In seinem letzten Kader – für die Qualifikationsspiele gegen die Elfenbeinküste in diesem Monat – hat er Spieler von Klubs aus neun unterschiedlichen Ländern berufen. Mit von der Partie sind Akteure aus der englischen Premier League, der spanischen Liga, der Bundesliga, der Ligue 1 in Frankreich sowie zwei Spieler vom belgischen Meister RSC Anderlecht. Dennoch hinkt die Nationalmannschaft den erfolgreichen Vereinen des Landes derzeit noch hinterher. Å

Die FIFA in der DR Kongo Zwischen 2008 und 2011 finanzier te die FIFA in Kinshasa und Lubumbashi die Installation von mehreren Kunstrasenfeldern (2,7 Millionen US -Dollar) mit dem Ziel, Spielbedingungen und die Trainingsmöglichkeiten zu verbessern.

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S

tadionbesuche wirken auf Geist und Seele erfahrungsgemäss befreiend. Man kann den Alltagskummer bei Bier und Wurst beiseiteschieben und sich gemütlich für den nächsten Waldlauf inspirieren lassen. Gewisse Körperregionen werden aber, bei aller Entspannung, auch auf den Tribünen beansprucht. Zum Beispiel der Magen, der sich dreht, wenn der gegnerische Superstar am Zaun hochklettert und seine tätowierte Brust präsentiert. Oder das T ­ rommelfell, das in seiner Belastbarkeit an Grenzen stösst, wenn der euphorisierte Nachbar selbst Flanken hinters Tor mit der Tröte ­begleitet. Die Spieler bekommen davon wenig mit. Im umgekehrten Fall weiss der Fussballfan beinahe alles über die Protagonisten. Selbst die Zeit, als die teaminterne Kommunikation auf dem Feld geheim war, ist vorbei. In den USA lassen nun manche Klubs ihre Spieler mit einem Mikrophon ausstatten. Später, so funktioniert “Mic’d up” nämlich, kann der Fan im Internet die Monologe und Dialoge im Original verfolgen. Atem- und Spuckgeräusche sind auch dabei. Aber zu diesem Zeitpunkt hat der Fan seine Wurst ja schon verdaut. Å Alan Schweingruber

Drew Hallowell / Getty Images

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s gibt nicht so viel, was die Brasilianer in guter Erinnerung behalten von den WM-Auftritten 2014 ihrer Nationalmannschaft. Neymars ­Dribblings, die Elfmeter-Paraden von Júlio César – und das Freistosstor von David Luiz. Dieser sagenhafte Effetstoss aus 30 Metern beim 2:1 im Viertelfinale über Kolumbien, es war eines der schönsten Tore des Turniers. Ein paar Monate später hat Lucas Piazon ein Plagiat dieses Kunststücks angefertigt. Piazon ist auch Brasilianer, 20 Jahre jung und spielt in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt. Kurz vor Schluss des Spiels in Hamburg wurde er eingewechselt, und gleich gab es einen Freistoss. David-Luiz-Distanz. Piazon drehte den Ball mit ­exakt der Wucht und Raffinesse zum 2:1-Siegtor ins rechte obere ­Dreieck, wie es sein Landsmann bei der WM getan hatte. Zufall? ­Keinesfalls! Stolz erzählte Piazon, er habe diese Freistösse geübt, und zwar mit ... David Luiz! Beim FC Chelsea, wo die beiden früher gemeinsam unter Vertrag standen. Å Sven Goldmann

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iner der Trends des Jahres 2014 ist sicherlich das so genannte ­Selfie.

Das auf die Schnelle per Mobiltelefon oder Digitalkamera aufgenommene Selbstporträt wurde von Prominenten salonfähig gemacht und hat auch im Fussball Einzug gehalten. So ist es für viele Weltstars zur beliebten Gewohnheit geworden, die Fans an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Für eine neue Form dieses Schnappschusses sorgten unlängst die Spieler des saudi-arabischen Klubs ­ A l-Shoalah FC während ihres 2:0-­Sieges über Al-Faisaly FC im Rahmen des Crown Prince Cups. Nach dem Führungstreffer durch Youness Elewi ­A l-Enezi rannten der Torschütze und seine Teamkollegen zur Eckfahne und nahmen per Smartphone ein Gruppenselfie auf. In Lettland trotzten unterdessen die Akteure des FK Ventspils dem allgemeinen Selfie-Trend. Das 1:0 durch Simonas Paulius im Ligaspiel gegen Liepaja (Endstand 1:1) bewegte das Team dazu, aufgereiht für Jurijs Zigajevs zu posieren. Der Mittelfeldspieler zog einen seiner Schuhe aus und benutzte diesen als imaginäre Kamera, um seine Mannschafts­k ameraden auf “klassische Art” auf dem ­Rasen abzulichten. Ob ein tieferer Sinn hinter dieser Aktion steckt, sei dahingestellt – unterhaltsam für die Fans war sie auf alle Fälle. Å Tim Pfeifer T H E F I FA W E E K LY

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Wir bringen alle Fans zusammen Finden Sie neue Freunde und teilen Sie Ihre Begeisterung in der Bord-Lounge der Emirates A380.

#AllTimeGreats youtube.com/emirates

Hello Tomorrow

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FREE KICK

Torhüter-Rekorde: WM-Spielminuten ohne Gegentreffer

1

517 Minuten Walter Zenga, Italien Weltmeisterschaft 1990

2

501 Minuten Peter Shilton, England Weltmeisterschaften 1982 – 1986

Erholsam fürs Auge 3 Alan Schweingruber

B

eim Militär lernt man schon in der ersten Woche: Die Farbe Grün ist erholsam für das Auge. Konkret heisst das, dass es dem ­Soldaten zugutekommt, wenn er zwischendurch mal in die Natur schaut, statt ständig auf die schwarz-weisse Zieltafel. Diese ist nämlich nach minutenlangem Blinzeln und Auge­-­­Zu­d rücken nur noch verschwommen wahrnehmbar. Ein paar Sekunden lang die Birkenblätter zu betrachten reicht.

Wer dem gut gemeinten Rat des Vorgesetzten keine Folge leisten will, vielleicht aus Faulheit oder zum Trotz, muss am Abend ­womöglich mit einer Ausgehsperre rechnen.

Dann heisst es, Kasernenböden und Schuhe schrubben statt mit Kollegen Bier trinken.

Auch wird der V ­ erweigerer einen Spruch in Kauf nehmen müssen. Man probt im Militär ja den Ernstfall und kann sich nicht den Launen eines einzigen Soldaten unterordnen.

“Brauchen Sie eine B ­ rille, Finnigan?!”

Im modernen Fussball, wo es in Sachen Treffsicherheit ebenfalls ums Feintuning geht, sind die Gegebenheiten etwas entspannter. ­ E rstens (Ratschlag): Launische Stürmer kämen, wenn sie denn Erholung fürs Auge nötig hätten, gar nicht in Versuchung, den Ratschlag des Trainers zu verweigern. Sie blicken ja ­pausenlos auf das Grün unter ihren Füssen. Figuriert im Sturm doch mal ein Hans-Guck-in-die-Luft, dann hat er mit seiner Verweigerung ausgedient, wenn der Gegner Nigeria heisst (das Team spielt seit 50 Jahren in Grün) oder der Schiedsrichter die Grüne Karte zückt.

Zweitens (Schikane): Es liegt akustisch im unrealistischen Bereich, dass ein Coach Sprüche klopft, die ein glückloser Goalgetter am anderen Ende des Feldes hört. Drittens (Konsequenz): Es gibt nette Klubangestellte, die für trotzige Stars Böden und Schuhe schrubben.

Apropos Grüne Karte: Sie hat tatsächlich existiert. Letzte Woche erreichte uns die E-Mail eines enttäuschten Lesers, der sich zwar über die FIFA-Weekly-Ausgabe mit den zwei beigelegten Originalkarten (Gelb und Rot) ­freute, aber folgende Bemerkung anbrachte: “Sie haben im Artikel nirgendwo erwähnt, dass es auch eine Grüne Karte gab.

Früher konnte der Schiedsrichter auf diese Weise dem Arzt oder Pfleger signalisieren, dass er aufs Feld kommen darf.” Der historische Rückblick sei hiermit nachgeholt. Å

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

486 Minuten Sergio Romero, Argentinien Weltmeisterschaft 2014

4

477 Minuten Iker Casillas, Spanien Weltmeisterschaften 2010 – 2014

5

475 Minuten Sepp Maier, BR Deutschland Weltmeisterschaften 1974 – 1978

6

460 Minuten Gianluigi Buffon, Italien Weltmeisterschaft 2006

7

458 Minuten Leão, Brasilien Weltmeisterschaft 1978

8

442 Minuten Gordon Banks, England Weltmeisterschaft 1966

9

427 Minuten Oliver Kahn, Deutschland Weltmeisterschaft 2002

10

417 Minuten Manuel Neuer, Deutschland Weltmeisterschaft 2014

11

410 Minuten Justo Villar, Paraguay Weltmeisterschaft 2010

Quelle: FIFA (FIFA World Cup, Milestones & Superlatives, Statistical Kit, 1.10.2014) T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

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Buenos Aires, Argentinien

1980

Getty Images / Allsport

Diego Maradona zu Hause.

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ZEITSPIEGEL

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Hotel “Les Rives du Ter”, L’Armor Plage, Frankreich

Bernard Le Bars / Presse Sports

2011 Die Lorient-Profis Bruno Ecuele Manga (l.) und Alaixys Romao Stunden vor einem Ligaspiel.

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DAS FIFA-R ANKING Rang Team

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 29 31 32 33 34 34 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 48 48 48 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 73 75 76 76

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→ http://de.fifa.com/worldranking/index.html

Rang­veränderung Punkte

Deutschland Argentinien Kolumbien Niederlande Belgien Brasilien Uruguay Spanien Frankreich Schweiz

0 0 1 -1 0 1 -1 -1 1 -1

1765 1631 1488 1456 1444 1291 1243 1228 1202 1175

Portugal Chile Italien Griechenland Costa Rica Mexiko USA England Kroatien Algerien Ecuador Elfenbeinküste Russland Ukraine Bosnien und Herzegowina Rumänien Dänemark Tschechische Republik Schottland Wales Tunesien Schweden Ghana Serbien Island Senegal Nigeria Türkei Österreich Slowakei Kap Verde Kamerun Montenegro Iran Albanien Bulgarien Peru Guinea Japan Burkina Faso Kongo Armenien Slowenien Ungarn Panama Honduras Guatemala Usbekistan Mali Paraguay Ägypten Republik Irland Republik Korea Israel Finnland Venezuela Südafrika Libyen Jordanien Polen Nordirland El Salvador DR Kongo Vereinigte Arabische Emirate Sierra Leone Oman Norwegen

0 0 1 -1 0 1 1 2 -3 4 0 3 0 -2 -6 1 -1 7 -1 12 11 -3 3 -3 12 23 -4 -6 1 5 33 12 6 4 25 26 5 16 -4 10 30 -16 -14 -20 8 -13 77 -7 1 -13 -23 4 -6 4 -10 -37 2 -6 -13 -9 24 55 20 -8 -25 -9 -23

1150 1100 1068 1052 988 963 936 935 928 926 889 879 875 855 851 837 833 812 714 714 701 662 661 646 646 645 642 637 622 616 604 601 591 572 571 570 563 557 557 557 557 556 555 548 540 535 534 530 526 514 513 506 501 498 491 476 458 455 450 436 435 431 430 430 424 421 421

T H E F I FA W E E K LY

Rang

04 / 2014

05 / 2014

06 / 2014

07 / 2014

08 / 2014

09 / 2014

1 -41 -83 -125 -167 -209

78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 107 109 110 111 112 113 114 115 115 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 127 129 130 130 132 133 134 135 136 137 137 137 140 141 142 143 144

Platz 1

Aufsteiger des Monats

Benin Uganda Antigua und Barbuda Estland Saudiarabien Gabun Australien Zypern Trinidad und Tobago Marokko Sambia Belarus Irak Botsuana Simbabwe Ruanda Bolivien Aserbaidschan Katar VR China Malawi Lettland Jamaika Angola Palästina Litauen Bahrain Moldawien St. Vincent und die Grenadinen Dominikanische Republik Niger Mosambik Georgien Kenia EJR Mazedonien Namibia Äquatorial-Guinea Tansania Lesotho St. Kitts und Nevis Neuseeland Haiti Kanada Libanon Kuba St. Lucia Kuwait Togo Liberia Luxemburg Kasachstan Aruba Guinea-Bissau Burundi Äthiopien Sudan Philippinen Afghanistan Tadschikistan Grenada Neukaledonien Zentralafrikanische Republik Mauretanien Turkmenistan Vietnam Myanmar Tschad

-1 2 69 12 1 19 -5 55 -6 -6 -4 -1 1 -5 -2 8 -23 -22 -4 0 8 1 -15 -26 -14 0 3 -6 28 19 11 -2 -15 -7 -36 1 -1 -5 -10 42 -20 -2 2 -6 2 15 -13 -38 -7 -18 4 -5 -7 -1 -20 -18 -6 -6 -16 5 -1 -17 -7 -4 -3 17 -4

Absteiger des Monats

420 418 411 403 402 392 390 388 374 371 365 364 357 356 353 349 346 344 342 341 340 333 321 312 311 309 305 302 301 295 295 294 290 288 286 284 280 277 277 276 274 266 265 264 257 256 250 245 241 239 239 233 226 226 222 221 218 214 213 209 209 209 198 197 194 193 185

145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 158 160 161 162 163 164 164 166 167 168 169 170 170 172 172 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 193 193 193 193 198 199 199 199 202 203 204 205 205 207 208 208

Malediven Madagaskar Suriname Curaçao Singapur DVR Korea Kirgisistan Syrien Guyana Malaysia Malta Indonesien Puerto Rico Indien Thailand Swasiland Barbados Tahiti Belize Guam Hongkong Gambia Dominica Montserrat Laos Bermuda Nicaragua Liechtenstein Seychellen Komoren Pakistan Sri Lanka São Tomé und Príncipe Chinese Taipei Färöer Turks- und Caicos-Inseln Bangladesch Salomon-Inseln Nepal Jemen Südsudan Macau Samoa Vanuatu Mauritius Fidschi Mongolei Amerikanische Jungferninseln Bahamas Brunei Darussalam Osttimor Amerikanisch-Samoa Tonga Cayman-Inseln Kambodscha Britische Jungferninseln Papua-Neuguinea Eritrea Andorra Somalia Dschibuti Cook-Inseln Anguilla Bhutan San Marino

0 -3 -16 34 3 -4 -7 -5 0 1 -5 -3 -2 -8 -1 -2 8 9 -1 -1 -3 -18 1 -3 3 3 5 -5 8 1 -11 2 0 1 4 1 -11 -9 -17 0 0 0 4 -2 -1 -1 -1 -1 0 0 0 5 0 -1 2 2 1 1 -4 0 0 1 0 0 0

183 180 175 164 163 160 158 154 148 134 133 130 126 116 116 114 112 106 103 102 102 101 89 86 84 83 83 81 81 80 77 76 72 70 67 66 65 64 62 58 43 41 37 33 32 30 29 28 26 26 26 26 26 23 13 13 13 11 9 8 6 6 1 0 0

NET ZER WEISS ES!

DAS OBJEK T

Was muss ich mir als Fan eines Krisenklubs bieten lassen?

Frage von Burak Gök, Istanbul (Türkei)

Perikles Monioudis

D

Oktober 1966 Der 22-jährige Günter Netzer beim Training.

imago

D

er Stadionbesucher darf durchaus seine Erwartungen haben. Er zahlt Geld, um ein Spiel zu sehen und sollte dafür auch etwas geboten bekommen. Nur, und das scheint mir wichtig in dieser Sache: Mit der Eintrittskarte erkauft sich der Fan nicht automatisch alle Rechte.

Bei allen Sympathien für das Fanwesen habe ich kein Verständnis dafür, wenn die Stimmung auf den Rängen so aufgeheizt wird, dass sie ausartet. Pfiffe sind in Ordnung, aber es gibt Leute, die schmeissen Gegenstände auf das Spielfeld. Mit Kritik, die im Übrigen ­erwünscht ist, hat das nichts mehr zu tun.

Das Gleichgewicht muss stimmen. Profifussballer stehen in der Pflicht, den Zuschauern mit ihrem Können Freude zu machen. Das ist ihre Aufgabe, dafür werden sie bezahlt.

Von den Fans wird erwartet, dass sie die Mannschaft unterstützen, selbstverständlich

auch in schlechten Zeiten. Nun ist es nachvollziehbar, dass ein gewisser Ärger entsteht, wenn eine Partei ihren Teil nicht erfüllt (auch Fans sind nicht immer in der gleichen Stimmung). Nur darf der ­ G efühlszustand nicht in Wut oder Hass umschlagen. Ich habe Beobachtungen gemacht, wonach gerade in der Krisenzeit die Toleranz eine entschei­ dende Rolle spielt.

Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Spieler seine Leistung mit Absicht einschränkt.

Er ist sich immer bewusst, was auf dem Spiel steht. Å

er japanische Fussball boomt, was seine ­Exponenten auf dem Platz angeht. Noch nie waren so viele japanische Profis – weibliche und männliche – in starken Ligen im Ausland unter Vertrag wie in den vergangenen Jahren.

Der Fussball als Breitensport hat im Land der aufgehenden Sonne längst seinen Anfang genommen, unterfüttert einerseits von den E rfolgen des Männerteams, das sich zum ­ Stammgast an WM-Endrunden gemausert hat, andererseits aber auch von den Triumphen der Frauenauswahl, die sich 2011 in Deutschland zum Weltmeister machte (nach dem Sieg gegen die USA im Elfmeterschiessen).

Die oben abgebildete Reproduktion folgt dem Original, das im 19. Jahrhundert in ­Wasserfarbe auf Seide gemalt wurde und heute ein Bestandteil der FIFA-Sammlung darstellt.

Kemari nannte man das zeremonielle Fussballspiel, das aus dem Alten China seinen Weg nach Nippon gefunden hatte.

Analog zum “Fussball” in Europa zu jener Zeit beeindruckte man seine Mitspieler vor ­a llem mit der Fähigkeit, den Ball so hoch wie möglich zu treten. Je höher der Ball flog, desto grösser die Bewunderung für den oder die, die ihn hinaufbefördert hatte. Der Fussball hatte damit schon damals eine vertikale Komponente: Alle spielten zwar in derselben Liga, aber einzelne wollten höher hinaus. Å

Was wollten Sie schon immer über Fussball wissen? Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org T H E F I FA W E E K LY

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www.kia.com

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TURNING POINT

“Mein Herz schlug 300-mal pro Minute” Felice Natalino debütierte mit nur 18 Jahren für Inter Mailand in der Serie A und der Champions League.

Dann machte sein Körper nicht mehr mit.

Fabio Itri / fotogloria

E

s begann an einem Mittwochabend im Februar 2013. Ich spielte in meiner ­Heimatstadt Lamezia Terme mit Freunden Karten. Zeit dafür hatte ich genug.

Ein Jahr zuvor, im Frühjahr 2012, war ich vom italienischen Verband provisorisch gesperrt worden, weil die Ärzte bei mir einen Herzfehler festgestellt hatten, der zu Herzrhythmusstörungen führen kann.

Ich war 20 Jahre alt und hatte Mühe, die Sperre zu akzeptieren. Meine Karriere war bis dahin optimal verlaufen. Mit 18 Jahren hatte ich für Inter Mailand in der Serie A und der Champions League debütiert, und ich fühlte mich fit.

Doch auf einmal begann mein Herz während des besagten Kartenspiels zu rasen. Ich begab mich in die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses. Doch dort wollten sie mich wieder nach Hause schicken. “Bereiten Sie die Defibrillatoren vor!”, schrie ich. Das Wissen um mein Herzleiden hat mir wohl das Leben gerettet. In den nächsten drei Stunden verpassten mir die Ärzte Dutzende Elektroschocks, weil mein Herz nicht aufhörte, bis zu 300-mal pro M ­ inute zu schlagen. Nach drei Elektroschocks wurde mir eine Narkose verabreicht. Als ich wieder erwachte, lag ich in der nächstgrösseren Klinik und hatte einen Schrittmacher in der Brust. Meine Angst blieb.

Wenige Tage später ereilte mich die nächste Attacke. Der Schrittmacher verpasste mir in zehn Minuten sechs Schläge, ehe das Herz reagierte. Es war wie in einem H ­ orrorfilm. Besserung brachte erst ein Eingriff in M ­ ailand, wo man mir über die Oberschenkel-Arterie eine Sonde einfügte und jene Teile des Herzens verbrannte, welche die Herzrhythmusstörungen ausgelöst hatten.

Durch die Herzattacken wurde meine Karriere zur Nebensache. Ich wurde in Italien definitiv gesperrt und gab am 30. Oktober 2013 meinen Rücktritt bekannt. Das Risiko, im Ausland zu spielen, wo es teilweise erlaubt ist, mit einem Herzfehler aufzulaufen, wollte ich nicht eingehen.

Meinen Ehrgeiz habe ich nicht mehr, die ­Leidenschaft aber ist geblieben. Die Erlaubnis, mit Freunden hobbymässig kicken zu dürfen, war eine Erleichterung. Auch beruflich möchte ich dem Fussball verbunden bleiben. Ich bin in der Fussballschule meines Vaters als Trainer eingestiegen und studiere tagsüber Recht.

Ich möchte später einmal als Spieleragent Verträge mit Klubs aushandeln oder ein ­Profiteam trainieren.

Der Kontakt zu Inter Mailand und den ehemaligen Teamkollegen ist weiter eng. Und Fan der Nerazzurri bleibe ich sowieso. In der Küche hängt neben dem Bild, auf dem ich als vierjähriger Fan im blau-schwarzen Trikot ­gegen den Ball trete, nun auch eines von mir als Inter­ -Verteidiger.

Wenn ich es betrachte, werde ich manchmal wehmütig. Aber das Leben geht w ­ eiter, und dafür bin ich dankbar. Å Aufgezeichnet von Elio Stamm Name Felice Natalino Geburtsdatum, Geburtsort 24. März 1992, Lamezia Terme (Italien) Position Verteidiger Stationen 2010–2012 Inter Mailand 2011–2012 Verona (Leihe) 2012 Crotone (Leihe) Nationalmannschaft Italien 43 Spiele für die U16, U17, U18 und U19

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben.

T H E F I FA W E E K LY

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Fußball verbindet.

Fußball ist Frieden.

© 2014 Visa. All rights reserved.

Oscar Arias Friedensnobelpreisträger

The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Internet: www.fifa.com/theweekly Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878

FIFA - R ÄT SEL - CUP

Brasiliens Bilanz, Barcelonas Klon und Dinos Freudensprung – raten Sie mit!

1

Brasilianer gegen Deutsche – waren das WM-Spiele! Wie ist die Bilanz der WM-Spiele von Brasilien gegen deutsche Mannschaften?

Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke

F R L G

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio

Brasilien verlor öfter.

Die Bilanz ist ausgeglichen.

Brasilien gewann öfter.

Sie spielten nie gegeneinander.

Chefredakteur: Perikles Monioudis Redaktion: Alan Schweingruber, Sarah Steiner, Tim Pfeifer

2

Art Direction: Catharina Clajus

A Atlet-Icon I Gunnersaurus Rex E Monaco Monster O Jurassic Pork

Bildredaktion: Peggy Knotz Produktion: Hans-Peter Frei Layout: Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Marianne Bolliger-Crittin, Susanne Egli Korrektorat: Nena Morf, Kristina Rotach

3

Ständige Mitarbeitende: Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn

Projektmanagement: Bernd Fisa, Christian Schaub Übersetzung: Sportstranslations Limited www.sportstranslations.com Druck: Zofinger Tagblatt AG www.ztonline.ch

Schaut nach Barcelona aus – und ist das Wappen eines Klubs namens …

G Barcelona M Buenos Aires L Basel S Bangkok

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Nicola Berger, Mark Gleeson, Alissa Rosskopf, Elio Stamm, Hidetoshi Suzuki, Andreas Wilhelm Redaktionssekretariat: Honey Thaljieh

Hallo, ich bin ein Maskottchen und heisse …

4

Nach den Anweisungen der FIFA für die technische Zone bei WM-Spielen: Wer sitzt auf der Höhe der Mittellinie, an der Stelle der “2”, also zwischen den Ersatzbänken?

A Vierter Offizieller H TV-Regie G Teamärzte O Zeitmessung

Kontakt: feedback-theweekly@fifa.org Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2014) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: TURF Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly Inspiration und Umsetzung: cus

Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 8. Oktober 2014, an die E-Mail-Adresse feedback-theweekly@fifa.org Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil.

Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf T H E F I FA W E E K LY

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ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Welcher Stürmer wird bei der FIFA-Klub-Welt­meisterschaft 2014 in Marokko am stärksten beeindrucken?

64+15+1164 6% 4%

11%

15%

64%

≠ ≠ ≠ ≠ ≠

UMFR AGE DER WOCHE

Welches der folgenden europäischen Top-Teams hat Sie bisher am stärksten beeindruckt?

Zur Auswahl stehen: · Barcelona · Bayern München · Chelsea · Juventus · Marseille (Im Bild: Abdelaziz Barrada) Stimmen Sie ab unter: Fifa.com/newscentre

Cristiano Ronaldo (Real Madrid) Mariano Pavone (Cruz Azul) Mauro Matos (San Lorenzo) Emiliano Tade (Auckland City)

Mouhcine Iajour (Moghreb Tetouan)

“Wir stehen ganz oben, aber das ist mir nicht wichtig.

Wichtig ist unsere Spielweise.”

Pep Guardiola, Trainer FC Bayern München

HJK Helsinki nun zu

ersehnten Treffer für

400

Buche stehen.

den Hamburger SV

Karrieremarke hat Lionel

Meistertitel in Folge hat der finnische Klub

508

Minuten ohne Torerfolg gingen mit einem lang

Tore – diese beeindruckende

Unlängst baute das

durch Nicolai Müller zu Ende. Die

Messi am Freitag erreicht

Team den eigenen

Hamburger hatten an den ersten

und übertroffen. Der erste

Rekord weiter aus. Der

fünf Spieltagen kein einziges Mal

von zwei Treffern des

Hauptstadtklub sicherte

getroffen. Als es am sechsten Spiel-

Superstars vom FC Barcelona beim 6:0-Kantersieg

sich den Titel bereits

tag gegen Eintracht Frankfurt so

gegen Granada war sein 400. Tor (Vereins- und

drei Spieltage vor

weit war, war der bisherige

Länderspieltreffer). Die mittlerweile 402 erzielten

Schluss und setzt damit

Negativrekord, den der VfL Bo-

Tore teilen sich wie folgt auf: 360 für Barça, 42 für

seine Dominanz in der

chum mit 475 Minuten in der

Argentinien, 332 mit dem linken Fuss, 53 mit dem

Meisterschaft fort (im

Saison 1979/80 aufgestellt hatte,

rechten Fuss, 15 Kopfbälle, ein Tor mit dem Körper –

Bild Nicolai Jörgensen).

bereits deutlich gebrochen.

und eines mit der Hand.

Bertrand Langlois / AFP, imago (3)

6

Z AHLEN DER WOCHE