The FIFA Weekly Ausgabe #43

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NR. 43/2015, 30. OKTOBER 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

WM-QUALIFIKATION IN AFRIKA

FEST DER HOFFNUNGEN FRANKREICH ANGERS SCO ZEIGT ES ALLEN

SYRIEN EIN LÄCHELN DANK DES U17-WM-TEAMS

VR CHINA WANG FEIS SPRUNG NACH EUROPA

W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Frankreich Aufsteiger Angers SCO überrascht die Liga mit einem starken ersten Saisondrittel und liegt auf Tabellenrang 2.

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Liberia Nationalspieler Solomon Grimes sagt im Interview: “Der Fussball hat dazu beigetragen, den Bürgerkrieg zu beenden und dem Land nach vielen Jahren Frieden zu bringen.”

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U17-WM Volunteers sorgen in Chile für einen reibungslosen Ablauf des Turniers. In Chillán hilft auch der geistig behinderte Pedro mit — und verbringt dort die Zeit seines Lebens.

Fest der Hoffnungen Auf dem Titelblatt ist ein südsudanischer Fan abgebildet. Das Foto entstand beim Heimspiel gegen Kenia am 10. Juli 2011, einen Tag nachdem der Südsudan seine Unabhängigkeit erlangte. Roberto Schmidt

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile 2

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Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

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Gary Neville Der ehemalige ManU-Spieler und aktuelle Co-Trainer der Three Lions zeigt Herz.

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Brasilien Zé Roberto denkt mit 41 Jahren noch nicht ans Aufhören.

AFP, imago, Getty Images, FIFA via Getty Images

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

WM-Qualifikation in Afrika In Afrika hat die Qualifikation für die WM 2018 in Russland mit einer ersten K.-o.-Runde der in der Weltrangliste am schlechtesten platzierten Teams begonnen. Premiere feierte das jüngste FIFA-Mitglied Südsudan. Elio Stamm über den Neuling, die “Grossen Fünf” und mögliche Herausforderer.


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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VR China Wie ein Sportlehrer die Karriere von Nationaltorhüterin Wang Fei prägte.

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Syrien Die U17-Auswahl schenkte ihrem Land bei der WM in Chile glückliche Momente. (Im Bild: Trainer Mohammad Al-Attar)

FIFA U17-Weltmeisterschaft 17. Oktober – 8. November 2015, Chile

Spiele der Finalrunde Achtelfinals · 28. / 29. Oktober Spiel 37 Brasilien Spiel 38 Mexiko Spiel 39 Nigeria Spiel 40 Republik Korea Spiel 41 Kroatien Spiel 42 Mali Spiel 43 Russland Spiel 44 Frankreich

Neuseeland Chile Australien Belgien Deutschland DVR Korea Ecuador Costa Rica

1:0 4:1 6:0 0:2

Viertelfinals · 1. / 2. November Spiel 45 Sieger Spiel 37 Spiel 46 Sieger Spiel 41 Spiel 47 Sieger Spiel 43 Spiel 48 Sieger Spiel 40

Sieger Spiel 39 Sieger Spiel 42 Sieger Spiel 38 Sieger Spiel 44

Halbfinals · 5. November Spiel 49 Sieger Spiel 46 Spiel 50 Sieger Spiel 47

Sieger Spiel 48 Sieger Spiel 45

Spiel um den 3. Platz · 8. November Spiel 51 Verlierer Spiel 49

Verlierer Spiel 50

Finale · 8. November Spiel 52 Sieger Spiel 49

Sieger Spiel 50 T H E F I FA W E E K LY

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UNCOVERED

Afrika! K

Mario Wagner / 2Agenten

napp ist nicht gleich knapp. Manchmal fällt ein wichtiges Tor drei ­M inuten vor Schluss, was dem Gegner theoretisch noch etwas Zeit lässt für eine K ­ orrektur. Und manchmal geht es einer Mannschaft wie Ghana im WM-Viertelfinale 2010: Uruguays Spieler retten in der Nachspielzeit der Verlängerung zweimal auf der Linie, einmal per Hand. Dann klatscht der zugesprochene Elfmeter für Ghana an die Latte. Und schliesslich gewinnt Uruguay das Elfmeterschiessen. Kein afrikanisches Land stand einem WM-Halbfinale je näher. Nicht einmal Kamerun, das 1990 das grosse England an den Rand einer Niederlage drängte und dann doch verlor. Eine Frage steht seit diesem überraschenden Auftritt vor 25 Jahren allerdings im Raum: Wann gewinnt Afrika erstmals die WM? Noch dauert es bis zur nächsten Chance. Die Qualifikation für Russland 2018 aber hat auf dem afrikanischen Kontinent bereits begonnen. Vorerst messen sich die kleineren Fussballnationen in einer K.-o.-Runde. Zum ­Beispiel Südsudan, das junge Land, wo Fans auf Dächern ausserhalb des Stadions mitfiebern. Unser Mitarbeiter Elio Stamm berichtet aus Akkra (Ghana) ab Seite 6. Å Alan Schweingruber

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Grossandrang zu den Spielen des Nationalteams Mit dem Motorrad zum Stadion der s端dsudanesischen Hauptstadt Juba. 6

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DRAMA IN DREI AKTEN

Die dreistufige WMQualifikation in Afrika ist mit K.-o.-Runden gestartet. Für die grossen Nationen eine Pflichtaufgabe, ist sie für Teams wie Südsudan oder die Komoren eine Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen, schreibt Elio Stamm aus Akkra, Ghana.

Roberto Schmidt / AFP T H E F I FA W E E K LY

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Roberto Schmidt / AFP (2), Patrick Gherdoussi / Presse Sports

Stolz und Erleichterung Fans der ­südsudanesischen Nationalmannschaft feiern in Juba auch sich und ihr neues Land.

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ans in Fussballshirts von Borussia Dortmund oder Manchester United blasen in gelbe ­Vuvuzelas und geben zu verstehen, dass sie von einem hohen Heimsieg träumen. 3:1 mindestens, besser noch 5:1. Kein ungewöhnliches Bild im fussballbegeisterten Afrika, und doch setzt sich an diesem Donnerstagmorgen, dem 8. Oktober, in der südsudanesischen Hauptstadt Juba Historisches fort: das erste Spiel des jüngsten FIFA-Mitglieds in der Qualifikation zu einer Weltmeisterschaft, eine K.o.-Runde mit Hin- und Rückspiel gegen Mauretanien. Tags zuvor musste am späten Nachmittag die südsudanesische Premiere vor über 20 000 Zuschauern nach nur zehn Minuten unterbrochen werden. Sintflutartige Regenfälle hatten den Platz unbespielbar gemacht und einen ­intensiven ersten Akt abrupt beendet. Nach nur drei Minuten brachte Boubacar Bagili den ­Gegner Mauretanien in Führung, entgegen dem Spielverlauf. Denn es war das Heimteam, das aufgeputscht vom begeisterten Publikum den Ball unentwegt nach vorne getragen hatte. Die in der Weltrangliste um 55 Ränge schlechter klassierten Südsudanesen liessen sich vom Rückstand allerdings nicht beirren und holten nur zwei Minuten später nach einem Kopfball von ­Dominic Abui Pretino den verdienten Lohn in Form des 1:1 ab. Delirium auf den Rängen. Momentum auf dem Rasen. Und dann das Wasser. Spielunterbrechung. Die Heimfans – jene auf den Rängen, jene auf der das Stadion umgebenden Mauer und sogar jene auf Hausdächern dahinter – konnten es nicht fassen. ­Vielleicht hofften sie, die Teams wieder auf das Spielfeld zu bringen, vielleicht wollten sie auch einfach nicht wahrhaben, dass dieser freudige Anlass fürs Erste zu Ende war. Auf alle Fälle tanzten und sangen viele unentwegt weiter, im Regen, vor sich einen menschenleeren, wassergesättigten Rasen.

Der Fussball vereint Die Menschen im Südsudan sehnen sich nach Freude, Unterhaltung, Leichtigkeit. Nach dem jahrzehntelangen blutigen Konflikt hofften viele Südsudanesen, dass die am 9. Juli 2011 erreichte Unabhängigkeit der Beginn einer rosigen Zukunft ist. Ölvorkommen gab es genug für einen Aufschwung. Stattdessen driftete die neue Nation in einen Bürgerkrieg entlang ethnischer Linien ab, der das Überleben zum vorrangigen Ziel vieler seiner Bewohner werden liess und tiefe Narben in der Gesellschaft hinterliess. Fussball vereint. Er gibt den Menschen die Möglichkeit, wieder stolz auf das ganze Land zu sein. “Es sind Spieler aller Ethnien vertreten, die aus verschiedenen Ecken des Landes stammen, und wir harmonieren auf dem Platz; jetzt herrscht kein Krieg mehr”, sagte Mittelfeldspieler Richard Justin Lado Anfang Oktober. Der 35-Jährige, aufgewachsen im Sudan, hat sich am Tag der Unabhängigkeit zur Rückkehr in das Land seiner Vorfahren entschieden und sich am 10. Juli 2012 gegen Uganda als erster Länderspieltorschütze seiner Nation ­u nsterblich gemacht. Zehn Minuten Fussball ist den meisten nicht genug. So strömen die Fans in Juba am folgenden Vormittag zur Fortsetzung in Scharen wieder zum Stadion, vor dem auf dem lehmigen, roten Boden noch Wasserpfützen vom Vorabend zu sehen sind. Der Optimismus ist gross, auch wenn nicht ein jeder als Fussballexperte bezeichnet werden kann. So sagt

Schnelle Rhythmen Die Fans heizen ihren Idolen ein.

ein junger Mann mit trendiger Hornbrille in die Kameras: “Ich glaube, es wird ein gutes Resultat zwischen Südsudan und … ich weiss gar nicht, gegen wen wir spielen.” Die optimistischen Prognosen bewahrheiten sich nicht. Der zweite Akt hat wenig zu bieten, es bleibt beim 1:1. 19 Stunden nach dem Anpfiff endet Südsudans erstes Spiel in einer WM-Qualifikation. Kein schlechtes Resultat, aber zu wenig für den Neuling. Fünf Tage später setzt es in Mauretanien, das sich für das Rückspiel mit sechs weiteren in Europa tätigen Spielern verstärkt hat, eine 0:4-Niederlage. Das nordwestafrikanische Land setzt damit seine Erfolgsgeschichte unter dem französischen Trainer und Ex-Nationalspieler Corentin Martins fort. Im September erst hatte Mauretanien in einem Qualifikationsspiel für den Afrika-Cup 2017 Südafrika, einen Giganten des Kontinentes, mit einem 3:1-Sieg nach Hause geschickt. Dies zeigt eindrücklich, dass auch unter den 53 Nationen, die in Afrika um eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2018 kämpfen, jeder jeden bezwingen kann. Und dass die Aussage von Kameruns Sturmlegende Samuel Eto’o anlässlich der Auslosung der Qualifikationspartien im Juli in St. Petersburg – “es gibt keine Kleinen mehr” – nicht aus reiner Höflichkeit erfolgt ist. Wieder die “Grossen Fünf ”? Der Weg nach Russland erlaubt den afrikanischen Teams kaum Spielraum für Misstritte, auch nicht den Favoriten. Mussten die 26 auf der FIFA-Weltrangliste zum Stichtag im Juli 2015 am T H E F I FA W E E K LY

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Patrick Gherdoussi / Presse Sports

Erfolgserlebnis Ausgelassen feiern die Spieler der Komoren ihr 1:1-Remis im Freundschaftsspiel gegen Burkina Faso (5. März 2014 in Martigues). Unten: Ankunft der Spieler im Stadion.

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schlechtesten platzierten Teams, wie eben der Südsudan und Mauretanien, bereits die erste K.-o.-Runde diesen Oktober ­bestreiten, sind in der zweiten im November dann auch die restlichen Teams im Einsatz. Die 20 Sieger dieser zweiten Runde bilden fünf Vierergruppen, aus denen lediglich jeweils der Sieger nach Russland fährt. Diese Gruppenspiele starten erst in einem Jahr, nachdem die Qualifikationsspiele für den Afrika-Cup 2017 in Gabun abgeschlossen sind. Für die letzten beiden Weltmeisterschaften in Südafrika ­beziehungsweise Brasilien haben sich dieselben fünf Teams durchgesetzt: Algerien, Nigeria, Kamerun, die Elfenbeinküste und Ghana. Sie alle sollten es auch diesmal zumindest problemlos in die Gruppenphase schaffen, sind ihnen doch Gegner aus den hinteren Bereichen der FIFA-Weltrangliste zugelost worden. Die Basis der Erfolge legen die “Grossen Fünf” dabei zweifelsohne mit ihrer Heimstärke. So hat Nigeria zu Hause seit dem 10. Oktober 1981 kein WM-Qualifikationsspiel mehr verloren, Kamerun sogar seit dem 31. Oktober 1976 – also seit bald 40 Jahren.

Die südsudanesische WM-QualifikationsPremiere vor über 20 000 Zuschauern musste nach nur zehn Minuten wegen Regens unterbrochen werden. In der Geschichte der Weltmeisterschaft haben sich bislang 13 afrikanische Nationen qualifiziert. Für einige von ihnen hält bereits die zweite K.-o.-Runde unangenehme Gegner bereit. So spielt etwa Marokko (WM Teilnehmer 1970, 1986, 1994, 1998) ­gegen das aufstrebende Team von Äquatorial-Guinea, das am Afrika-Cup 2015 im eigenen Land erst im Halbfinale gescheitert ist. Und die beiden ehemaligen WM-Teilnehmer Angola und Südafrika treffen sogar direkt aufeinander. An der Zeit, sich wieder einmal für eine WM zu qualifizieren, wäre es für Ägypten. Das Land am Nil hat 1934 auf Einladung als erste afrikanische Nation an einer Endrunde teilgenommen, sich danach aber lediglich 1990 für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren vermocht. Zuletzt blieb dieser Erfolg gar der starken Generation verwehrt, die 2006, 2008 und 2010 dreimal in Folge den Afrika-Cup gewonnen hatte und in der Weltrangliste bis auf Rang 10 kletterte. Das aktuelle Team um den gros­sen Star Mohamed Salah von der AS Roma hofft, Verpasstes nun nachholen zu können. Dass der Afrika-Cup nicht immer ein guter Indikator ist, zeigt auch das Beispiel Sambia. Das Land im Süden Afrikas hat 2012 die Kontinentalmeisterschaft gewonnen, wartet aber weiter auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Mit dem Sudan trifft Sambia immerhin auf einen Konkurrenten in der zweiten K.-o.-Runde, an den man gute Erinnerungen hat. Auf dem Weg zum Afrika-Cup-Triumph 2012 schlug Sambia die Sudanesen im Viertelfinale glatt 3:0. Vielleicht ein gutes Omen, um in dieser Kampagne wieder Fussball­ geschichte zu schreiben. Es geht nämlich schnell vergessen, dass auch mittlerweile etablierte afrikanische WM-Teilnehmer vor nicht allzu langer Zeit Endrunden nur aus Träumen kannten. Auf den Tag genau zehn Jahre, bevor sich der Südsudan trotz Tropenregen zum ersten Mal in das Abenteuer WM-Qualifikation

MIT WEITBLICK UND TABAK Oft fehlte es den afrikanischen WM-Teams an Kalkül. Manchmal auch an Glück. Ein Rückblick. Was ist eine gute Prognose? Wenn sie eintrif f t oder wenn sie über zeugend vorgetragen wird? Pelé, Brasiliens Legende, liess sich im Jahr 1990 von einem Repor ter zu einer Aussage hinreissen. Die WM in Italien war gerade zu Ende gegangen, und er sagte: “Bald wird der Weltmeis ter aus Afr ika kommen.” Das klang gut. Auch deshalb, weil die Kameruner ein grossar tiges Turnier gespielt hatten. Sie schlugen zum Auf takt Weltmeister Argentinien und wurden Gruppensieger. Später scheiter te das Team um Roger Milla gegen England im V ier telf inale erst in der Nachspielzeit. Pelé s Prognose is t nie eingetrof f en – bis heute nic ht . A ber sie f and in den 90 er - Jahren v iele Nac hahmer. Und manc h neutraler Beobac hter hat te sic h immer ein bis sc hen gewünsc ht, das s ein a f r ikani s c h e s Te am w e ni g s t e n s e inm al e in W M - H alb f in al e ­e r r eic ht . Er s tens, weil e s an Tur nier en gr o s s en Sp as s mac ht , ­A f r ikas Elite mit ihr er unheimlic hen Te c hnik und P hy sis zu zu sc hauen. Und z weitens, weil ein dr it ter Kontinent die Elef anten r unde aus Europa und Südamer ika inspir ieren würde. Die letzten Romantiker O f t sehnen sic h talentier te af r ikanisc he Fus sballer nac h einem Trans f er in Ric htung Europa. Das hat den C harak ter von A f r ikas Fus sball jedoc h nie veränder t . Kamer uns Super s tar Samuel E to’o (e h e m al s B ar c e l o n a un d C h e l s e a, h eu t e A n t al y a sp o r) s a g t e ­e inmal au f s eine Eigens c haf ten ange spr o c hen: “E s is t meine ­Z uf r iedenheit . Meine L eidensc haf t, Fus sball zu spielen. A ber ic h hab e mic h ge änder t . In A f r ika hab e ic h aus Sp as s ge spielt . In Europa spiele ic h, um zu gewinnen.” Wahr s c heinlic h hä t t e Nige r ia an de r W M 1994 mi t e t was ­K alkül die V ier telf inals er reicht . A ber das Team zelebr ier te selbs t nac h der 1:0 - Führ ung (ge gen Italien) seinen ansehnlic hen und über mütigen O f f ensiv f us sball – und ver lor in der Ver länger ung 1:2. “Das sind die let z ten gros sen Romantiker ”, lobte immer hin Fus sballphilosoph C é sar L uis Menot ti. In der jüngs ten Ge schichte galten viele af r ikanische Mannschaf ten als geheime WM - Favor iten. Und manchmal f ehlte auf dem Weg ins F inale auch einf ach nur ein bis schen das Glück . Ghana hat te Ur uguay im WM -V ier telf inale 2010 mental schon be z wungen, als der Kopf ball von Dominic Adiy iah zum ver meintlichen Siegtref f er von L uis Suár e z ’ Hand gebr ems t w ur de. D en zuge spr o c henen ­E lf me ter f ür Ghana se t z te A samoah Gyan an die L at te. Danac h ­v er loren die We s taf r ikaner im Elf meter schie s sen . Grosses Selbstver trauen A n Selbs t ver trauen f ehlt e s den f ührenden af r ikanischen Staaten sc hon lange nic ht mehr. Vor der WM 2014 in Brasilien appellier te Ghanas Staat s ­c he f John Mahama an die Mannsc haf t : “ W ir er war ten und be ten daf ür, das s Ghana das er s te Mal den Weltcup in die Höhe s temmt .” 1974, als mit Z aire das er s te sub saha r isc he L and an einer WM teilnahm, waren die A nspr üc he noc h e t was nie dr iger. G e gen Jugo slaw ien ver lor man 0:9. Und dr ei Einwec hselspieler von Z air e rauc hten dabei eine Z igar e t te auf der Er sat zbank . Alan Schweingruber

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Roberto Schmidt / AFP, Pete Muller / AP / Keystone, Patrick Gherdoussi / Presse Sports

In der Freude vereint Spieler und Fans aus dem kleinen Inselstaat der Komoren sind aufeinander stolz (Martigues).

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stürzte, also am 8. Oktober 2005, lösten binnen weniger Stunden Angola, Ghana, die Elfenbeinküste und Togo zum ersten Mal das Ticket für eine Weltmeisterschaft. Umjubeltes Unentschieden An jenem historischen Abend 2005 war der Fussballverband der Komoren gerade einmal seit einem Monat FIFA-Mitglied. Der Ministaat im Indischen Ozean – wegen des Exports von Öl, das aus dem Ylang-Ylang-Strauch gewonnen wird und das auch zur Parfümherstellung verwendet werden kann, auch unter dem Namen Inseln der Düfte bekannt – hat in seiner Geschichte noch nie ein WM-Qualifikationsspiel gewonnen, aber nun dennoch das Kunststück fertiggebracht, sich erstmals in einer K.-o.-Runde durchzusetzen.

“Es sind Spieler aller Ethnien vertreten, und wir harmonieren auf dem Platz. Jetzt herrscht kein Krieg mehr.”

DER WEG NACH RUSSLAND 2018 53 FIFA-Mitgliedsverbände aus Afrika nehmen an der Qualifikation zur WM-Endrunde 2018 teil. Fünf von ihnen werden in Russland dabei sein. Sie werden in drei Runden ermittelt.

•DIE ERSTE RUNDE (OKTOBER 2015)

Die 26 am schlechtesten platzierten teilnehmenden Mitgliedsverbände (Rang 28 bis Rang 53, basierend auf der FIFA-Weltrangliste von Juli 2015) bestreiten Runde 1: Burundi, Botswana, Tschad, Komoren, Zentralafrikanische Republik, Dschibuti, Eritrea, Äthiopien, Gambia, Guinea-Bissau, Kenia, Liberia, Lesotho, Madagaskar, Mauritius, Mauretanien, Malawi, Namibia, Niger, Seychellen, Sierra Leone, Somalia, Südsudan, São Tomé und Príncipe, Swasiland, Tansania.

Die 26 Teams treten in 13 Paarungen mit Hin-und Rückspiel gegeneinander an:

Richard Justin Lado, Spieler Südsudans

Nach einem 0:0 zu Hause erreichten die in Grün spielenden Insulaner beim Rückspiel in Lesotho ein 1:1. Mohamed M’Changamas Vollspannschuss ins rechte Kreuz sorgte für chaotische Zustände in der Republik. In den Strassen der Haupstadt Moroni fuhren hupende Autos auf und ab, aus den Fenstern lehnten sich die Anhänger, die Fahne mit dem weis­ sen Halbmond auf grünem Hintergrund in den Himmel ­reckend. Verbandspräsident Tourqui Salim ehrte die Mannschaft nach deren Rückkehr in einer öffentlichen Zeremonie, und auf Youtube grüsste ein euphorisierter Anhänger ­bereits den nächsten Gegner Ghana und prophezeite ein 4:0 für die Komoren. Und dies alles wegen eines Unentschiedens. Ein 1:1 in der ersten K.-o.-Runde. Den Fussballanhängern im Südsudan und auf den Komoren wird dieses Resultat noch lange in den Köpfen bleiben, während die Grössen Afrikas hoffen, die kommenden Pflichtaufgaben möglichst rasch abzuhaken. Å

•DIE ZWEITE RUNDE (NOVEMBER 2015)

Die 13 Gewinner aus der Runde 1 treten mit den verbleibenden 27 teilnehmenden Mitglieds­ verbänden in Runde 2 an: Algerien, Angola, Benin, Burkina Faso, Kongo, Elfenbeinküste, Kamerun, DR Kongo, Kap Verde, Ägypten, Äquatorial-Guinea, Gabun, Ghana, Guinea, Libyen, Marokko, Mali, Mosambik, Nigeria, Südafrika, Ruanda, Sudan, Senegal, Togo, Tunesien, Uganda, Sambia. Die 40 Teams treten in 20 Paarungen mit Hin- und Rückspiel gegeneinander an:

•DIE DRITTE RUNDE (OKTOBER 2016 BIS NOVEMBER 2017)

Die 20 Gewinner aus Runde 2 ziehen in die nächste Runde ein. Sie werden in fünf Gruppen mit je vier Mannschaften gelost und spielen im Ligaformat in Hin- und Rückspiel jeder gegen jeden. Die fünf Gruppensieger qualifizieren sich für Russland 2018.

•FIFA FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT RUSSLAND 2018 Mit dabei sind die fünf qualifizierten Teams aus Runde 3.

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BLICK IN DIE LIGEN

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Frankreich: Ligue 1

I m We s te n v i e l Neues Alan Schweingruber ist Redakteur bei The FIFA Weekly.

Es hätte 1993/1994 eine grossartige Spielzeit für den Angers SCO werden sollen. Das Team war gerade in die höchste französi­ sche Liga aufgestiegen, und nun freute sich das kleine Städtchen im Westen des Landes auf die vielen Fussballtouristen aus Paris, Marseille und Bordeaux. Man hatte ja in Angers nicht nur sportlich etwas zu bieten: Die historische Stadt liegt im Loiretal, das zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.

Jean François Monier /AFP Photo

Die Fans reisten dann tatsächlich aus ganz Frankreich an, aber nur für eine Saison. Denn für den Aufsteiger wurde das Fussballjahr zum Debakel. Aus 38 Spielen resultierten

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21 Niederlagen und während sich Mitauf­ steiger AS Cannes sensationell für den UEFA-­Pokal qualifizierte, endete die Saison für den Angers SCO auf dem letzten Platz der damaligen Division 1. Nun sind die Schwarz-Weissen wieder in die höchste Klasse zurückgekehrt und mancher in Frankreich riss schon mal einen kleinen Witz. Angers, so die Meinung, würde ohnehin gleich wieder absteigen. Nach elf Runden lässt sich nun sagen: So weit wird es nicht kom­ men. Angers steht auf dem 2. Tabellenplatz und lehrt auch den grossen Klubs das Fürch­ ten. Der neunfache Meister Olympique Marseille zum Beispiel wurde im eigenen Stadion 1:2 gedemütigt.

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Europa League spielte. Das Unentschieden geht völlig in Ordnung. Wir müssen alle zufrieden sein mit dem Punkt.” Vor dem Angers SCO liegt in der Tabelle also nur noch ein Klub, und der gibt sich derzeit keine Blösse. Paris Saint-Germain besiegte Frankreichs Rekordmeister Saint-Étienne 4:1. Es war der fünfte Sieg in Folge für den Cham­ pion. Überhaupt musste die Mannschaft von Laurent Blanc in dieser Saison noch keine einzige Niederlage einstecken. Man spricht in der Hauptstadt schon vom Meistertitel. Es wäre der vierte in Folge und der sechste überhaupt. Im Frühling 1994, als für Angers die desaströse Saison endete, gewann Paris Saint-Germain übrigens seine zweite Meisterschaft. Å

Zuletzt spielte Angers 0:0 gegen Guingamp. Das brachte dem Verein, man glaubt es kaum, Kritik ein. Die Ansprüche sind gestiegen im Westen, worauf Trainer Stéphane Moulin entgegnete: “Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gerade eben aufgestiegen sind und Guingamp am Anfang des Jahres noch in der

Stade Jean-Bouin Angers’ Abdoul Camara (r.) drückt ab, Guingamps Moustapha Diallo kommt zu spät. T H E F I FA W E E K LY

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D e r We l t r e i s e n d e au s It a l i e n Emanuele Giulianelli ist freier Fussballautor und lebt in Mailand.

2014 traf der damals 24-jäh­ rige Mauro Boerchio eine ungewöhnliche Entscheidung: Er unterschrieb beim Amicale FC in Vanuatu, gleichzeitig mit seinem Landsmann, dem Trainer Marco Banchini. Zuvor hatte der Torhüter Boerchio mehrere Jahre in einer unterklassigen italienischen Liga verbracht, nachdem er seine grosse Chance offenbar verpasst hatte, als Bari ihn in der Saison 2010/11 zwar in den Serie-A-Kader holte, wo er aber ohne Einsatz blieb. Nachdem der in Varese geborene Trainer den Klub im Mai wieder verlassen hatte, blieb Boerchio gemeinsam mit seinen Landsleuten Antonio Violi und Francesco Perrone in Port Vila, der Hauptstadt Vanuatus. Die Italiener

Stolzer Kapitän Der Italiener Mauro Boerchio freut sich über den Titelgewinn mit Amicale. 16

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hatten sich bei den Bewohnern der kleinen ­Inselgruppe viele Sympathien verdient, als sie sich nach dem verheerenden Zyklon Pam im März dieses Jahres persönlich an den Hilfsmassnahmen beteiligt hatten. In diesem Jahr gewann der italienische Torhüter die Vanuatu National Super League als Spielführer seines Teams Amicale. Für ihn ist dies nicht nur aus professioneller Sicht sehr befriedigend, sondern es bestätigt auch seine folgenreiche Entscheidung, die sich immer mehr als wahr gewordener Traum erweist. Es war bereits der vierte Titelgewinn von Amicale seit Einführung der Liga im Jahr 2010. In der neuen National Super League war auch die alte Port Vila Football League auf­ gegangen, ein Wettbewerb ausschliesslich für Teams aus der Hauptstadt, der seit 1994 ununterbrochen ausgespielt worden war, nachdem es 1983/84 eine erste Saison gegeben hatte. Der Tafea FC hatte die Port Vila Football League von 1994 bis 2009 15-mal in Folge gewonnen. Seitdem hat Amicale die Vorherrschaft übernommen und den Titel in jedem Jahr gewonnen.

Die beiden Erzrivalen sind also bereits seit Langem die beherrschenden Teams im Fussball Vanuatus. Dieses Jahr allerdings standen sie sich erstmals im Finale der Vanuatu National Super League nicht direkt gegenüber. Stattdessen spielte Amicale gegen die Malampa Revivors um den Titel und setzte sich 3:0 durch. Dank dieses Sieges nimmt das Team erneut an der OFC-Champions-League teil, die zwar kaum mit der europäischen Königsklasse zu vergleichen ist, doch für Mauro Boerchio und seine Teamkameraden dennoch den prestigeträchtigsten Wettbewerb darstellt. Der weit gereiste Italiener hat schon in der vergangenen Saison in der OFC-Champions-League gespielt, als sein Team allerdings bereits in der Gruppenphase am späteren Titelgewinner Auckland City aus Neuseeland scheiterte. Å

Vanuatu Football Federation

Va nu a t u: Su per L ea g u e


Siegtreffer Corinthians São Paulos Vágner Love feiert sein Tor zum 1:0-Erfolg gegen Flamengo Rio de Janeiro.

Brasilien: Série A

At l é t ic o M i n e i r o s l e t z te C h a n c e Annette Braun ist Redakteurin

die vorzeitige Copa-Libertadores-Teilnahme für das kommende Jahr sicherte, erzielte Vágner Love in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Damit hat das Team 70 Punkte auf dem Konto und einen Vorsprung von 8 Punk­ ten auf Verfolger Nummer eins Atlético Mineiro.

bei The FIFA Weekly.

Nach zwei erfolgreichen Jahren von Cruzeiro Belo Horizonte wird es in der brasilianischen Série A einen neuen Meister geben. Das steht bereits sechs Spieltage vor Saisonende fest. Der Titelträger von 2013 und 2014 tummelt sich in dieser Spielzeit vorwie­ gend im Mittelfeld und hat mit 26 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Corinthians São Paulo nicht einmal mehr eine rechne­ rische Chance auf den 1. Platz.

Getty Images

Der 1:0-Sieg in der vergangenen Runde gegen den abstiegsbedrohten Goiás EC war dennoch äusserst wichtig. Damit hält das Team den Anschluss zu Platz 4 (im Moment steht dort der FC Santos, der 0:0 gegen Figueirense FC spielte) und damit die Qualifikation für die Copa Libertadores 2016. Im Rennen um den Titel hat Spitzenreiter Corinthians São Paulo die beste Ausgangs­ position. Am 32. Spieltag sammelte die Mannschaft von Trainer Tite die nächsten drei Punkte und setzte sich gegen Flamengo Rio de Janeiro 1:0 durch. Das goldene Tor, das

“Alles oder nichts” lautet deshalb das Motto für Atlético Miniero im Hinblick auf den 33. Spieltag. Wenn sich die Mannschaft tatsächlich noch Chancen auf den zweiten Meistertitel nach 1971 ausrechnet, dann muss sie sich vor heimischem Publikum im direk­ ten Duell gegen den Tabellenführer durchset­ zen. “Es ist das wichtigste Spiel der Saison”, sagt Mineiro-Coach Levir Culpi. “Nur ein Sieg zählt. Mit dieser Einstellung müssen wir in die Partie gehen”, gibt er die Richtung für seine Spieler vor. Dass es nicht einfach werden wird, ist dem Trainer bewusst. “Corinthians São Paulo wird uns nicht viele Möglichkeiten gewähren”, sagt er. Und er weiss sehr genau, dass auch im Falle eines Sieges der Weg zur Meisterschaft schwer werden würde. Corinthians São Paulo kann dagegen mit einem Sieg den entschei­ denden Schritt zum ersten Titel nach 2011 machen. Die nervenaufreibenden Duelle gegen den Erzrivalen Palmeiras São Paulo hat Corin­ thians auf jeden Fall schon hinter sich, auch wenn die Partien nicht zur Zufriedenheit des

Tabellenführers ausgingen. Beim Heimspiel im Mai setzte es eine 0:2-Niederlage — und das auch noch zu Hause. Beim zweiten Aufeinan­ dertreffen im September trennte man sich 3:3. Die Rivalität der beiden Vereine rührt aus der gemeinsamen Vergangenheit her. 1914 ent­ schieden sich Corinthias-Anhänger italieni­ scher Abstammung, ihren eigenen Klub zu gründen — die Geburtsstunde von Palmeiras São Paulo. Bis 1942 war der enge Bezug zu Italien sogar noch im Wappen gekennzeich­ net: Dieses setzte sich nicht nur aus den italienischen Nationalfarben Grün, Weiss und Rot zusammen, sondern beinhaltete auch den Schriftzug “Italia”. Bei Palmeiras spielt übrigens ein gewisser José Roberto da Silva Júnior, besser bekannt unter dem Namen Zé Roberto. Für Bayer Leverkusen, Bayern München und den ­Hamburger SV absolvierte er von 1998 bis 2011 336 Spiele und ist damit neben Claudio Pizarro und Lewan Kobiaschwili der ­Ausländer, der die meisten Partien in der höchsten deutschen Spielklasse bestritt. Mittlerweile ist Zé Roberto stolze 41 Jahre alt, ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht. In dieser Saison lief er in 42 Partien für Palmeiras auf und erzielte sechs Tore. Erst vor wenigen Tagen verlängerte er seinen Vertrag um ein Jahr bis 2016. Zé Roberto bleibt der brasilianischen Série A also noch ein Weilchen erhalten. Å T H E F I FA W E E K LY

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Name Solomon Isaac Grimes Geburtsdatum, Geburtsort 24. Juli 1987, Monrovia, Liberia Position Stationen als Spieler 2003–2007 Mighty Barrole 2007 LISCR FC 2007–2011 Ethnikos Piräus 2008 Kalamata (Leihe) seit 2011 Nea Salamis Famagusta Nationalteam Liberia 15 Einsätze

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Kabiru Abubakar / Backpagepix

Verteidiger


DAS INTERVIEW

“Der Sprung ist grossen Spielern zu verdanken” Das liberianische Nationalteam hat im vergangenen Monat in der FIFA-­ Weltrangliste 65 Plätze gutgemacht. Solomon Grimes, eine Teamstütze der ­Liberianer, über die Ziele der Lone Stars und den Übervater George Weah.

Erzählen Sie mir etwas über sich und Ihre fussballerischen Anfänge. Solomon Isaac Grimes: Ich komme aus Liberia und spiele auf Zypern für den Klub Nea Salamis Famagusta. Mit dem Fussball habe ich schon im Alter von drei Jahren angefangen. Ich liebe dieses grossartige Spiel seit jeher. Es war schon immer mein Traum, eines Tages Profifussballer zu werden. Ich bin in Liberia geboren und aufgewachsen, einem Land, das nach schweren Jahren des Bürger­ kriegs nun endlich zur Ruhe gefunden hat. Wir alle sind glücklich darüber und freuen uns, dass wir nun unseren normalen Tätig­ keiten nachgehen können.

Wie stehen die Menschen in Liberia zum Fussball? Meine Landsleute sind buchstäblich fussballverrückt und verfolgen Fussballspiele ständig und sehr intensiv. Das liegt wohl auch daran, dass der Fussball dazu beigetragen hat, den Bürgerkrieg zu beenden und dem Land nach vielen Jahren Frieden zu bringen. Jetzt ist der Fussball ein wundervoller Zeitvertreib, der den Menschen in meinem Land hilft, zu lachen und glücklich zu sein.

Die Nationalmannschaft präsentiert sich derzeit in Hochform und fährt bemerkens­ werte Ergebnisse ein. Im vergangenen Monat machte das Team in der Weltrangliste einen riesigen Sprung nach vorne, von Rang 160 auf Rang 95. Wie ist das zu erklären? Diese Situation ist grossartig für den Fussball und für unser Land. Der Auf­ schwung ist auch eine wichtige Bestätigung für alle liberianischen Fussballer in der heimischen Meisterschaft und im Ausland. Dieser Sprung in der Weltrangliste wurde dank des Einsatzes grosser Spieler möglich, die gemeinsam mit mir das Duell gegen

Tunesien gewonnen haben, obwohl wir eigentlich als chancenlos eingestuft worden waren. Für diesen Höhenflug muss sich unser Team bei allen Spielern bedanken, die in jüngerer Zeit das Nationaltrikot getragen haben, auch in den schweren Momenten der Niederlage.

Welchen Stellenwert hat die Nationalmann­ schaft für Sie? Ich empfinde Glück und Stolz, wenn ich mein geliebtes Liberia repräsentiere. Alle Fussballer auf der Welt wünschen sich doch, für ihr Land zu spielen, so geht es auch mir. Der schönste Erfolg war natürlich der Heim­ sieg gegen Tunesien.

Wer sind die Stars in der Mannschaft von Liberia? Ich halte Zah Krangar, Dioh Williams, William Jebor, Dennis Teah, Francis Doe und mich selbst für die besten Spieler, doch man könnte die Liste noch fortsetzen. Es gibt zahlreiche junge Spieler in der Nationalmann­ schaft, die stets ihr Bestes für Liberia geben und dazu beitragen, dass wir sogar noch höhere Platzierungen anstreben können. Wir spielen einen Fussball, den man guten Gewissens als modern bezeichnen kann. In unserer Fussballschule ist es immer schon wichtig gewesen, auch schön zu spielen. Meistens treten wir im 4-4-2-System an. Einige Trainer passen bestimmte Aspekte unseres Spiels an den jeweiligen Gegner an.

unsere Spieler aktiv sind, laufen derzeit auf Hochtouren. Hoffen wir, dass Liberia das bestmögliche Ergebnis holen kann.

Was bedeutet George Weah für Liberia, für den liberianischen Fussball und die Menschen im Land? George Weah steht in Liberia und im liberianischen Fussball für sehr viele Dinge. Er gilt schon seit Langem für alle liberiani­ schen Jungen, die eine Karriere als Fussball­ profi einschlagen wollen, als grosses Vorbild, dem es nachzueifern gilt. Er ist unsere grosse Fussballlegende. Derzeit arbeitet er für die liberianische Regierung. Das bedeutet allen Bürgern Liberias sehr viel. Mit seinem ­Engagement beweist Weah, dass er in unser aller Namen spricht und die Talente unseres Landes in der ganzen Welt bekanntmacht. Å Mit Solomon Isaac Grimes sprach Emanuele Giulianelli

Was sagen Sie zu den nächsten Spielen? Unser nächstes Spiel wird sehr schwer, doch bei allem gebührenden Respekt gegen­ über der Elfenbeinküste bin ich überzeugt, dass wir dem Gegner auf Augenhöhe begeg­ nen können, denn wir sind momentan in Topform. Die Meisterschaften, in denen T H E F I FA W E E K LY

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First Love Or t: Ragusa, Sizilien, Italien Datum: 10. Juli 2015 U hrzeit: 18.05 Uhr Fotog ra f: NicolÓ Minerbi

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fotogloria

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Die kriegsgeplagten Syrer haben wenig Anlass zu ausgelassener Freude. Ihre U17-Auswahl aber zauberte ihnen ein Lächeln ins Gesicht – auch wenn ihr Team an der WM in Chile bereits in der Gruppenphase ausgeschieden ist. 22

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Alex Grimm / Getty Images

STOLZ TROTZ ALLER WIDRIGKEITEN


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Syrische Fans Auch beim letzten WM-Gruppenspiel gegen Leader Frankreich (0:4) zuversichtlich und dankbar.

“W Victor Decolongon / Getty Images

ir glauben, dass in diesen schwierigen Zeiten im Leben der Syrer unsere Teilnahme am Turnier unabhängig vom Abschneiden dem syrischen Volk Freude bereiten wird. Die Lage in unserem Land macht unsere Präsenz hier noch wichtiger.” Syriens U17-Trainer Mohammad Al-Attar ist

sichtlich stolz darauf, sein Land zu vertreten, und er scheut sich auch nicht, die bestehenden Probleme anzusprechen. Die schwierige Lage in Syrien und die sich daraus ergebende Flüchtlingskrise haben seinem jungen Team im Vorfeld der FIFA U17-Weltmeisterschaft das Leben schwer gemacht. In Zeiten wie ­d iesen braucht man positive Aussichten.

Eine besondere Erfahrung Der syrische U17-Coach Mohammad Al-Attar. T H E F I FA W E E K LY

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Der Fussball hat schon in der Vergangenheit das Land zusammengeschweisst und für eine positive Stimmung gesorgt. Syriens Trainer hofft, dass dies erneut gelingen wird. “Es ist für jeden Syrer eine grosse Ehre, dass wir in diesen für unser Land schwierigen Zeiten an dieser grossen Weltmeisterschaft teilnehmen”, sagte Mohammad Al-Attar zum Stellenwert der Teilnahme ­seines Landes am Turnier in Chile. “Wir sind das einzige arabische Team, das es bis in die Endrunde geschafft hat.” Er fährt fort: “Die blosse Teilnahme an diesem internationalen Turnier macht uns stolz und verleiht uns genau den moralischen Schub, auf den wir gehofft hatten, nachdem wir in den vergangenen zwei Jahren so grosse Anstrengungen unternommen haben.”

bei den Auftritten auf der internationalen Bühne zu spüren, und so erreichten sie bei den letzten beiden Teilnahmen – an der U20Weltmeisterschaft 2005 und der U17-Weltmeisterschaft 2007 – jeweils die K.-o.-Runde. “Wir haben das Land geeint, denn jeder sprach über die Nationalmannschaft”, erinnert sich Al-Attar.

Wichtige öffentliche Unterstützung Trotz der schwierigen Situation im eigenen Land hat die syrische Öffentlichkeit ihr Team nicht vergessen, und so blieben viele Fans bis zum Morgengrauen auf, um die Spiele ihrer Mannschaft in Chile zu verfolgen. “Die Fans in Syrien zeigen schon seit Jahrzehnten ihre grosse Leidenschaft”, sagt Al-Attar. “Wenn eine syrische Mannschaft an einem Turnier im Ausland teilnimmt, dann ist jeder wie elektrisiert und unterstützt das Team, wo er nur kann.” Diese glühende Liebe zum Fussball im eigenen Land bekamen die jungen Helden auch

“Wir erfuhren positive Reaktionen und eine g­ renzenlose Unterstützung von den Fans zu Hause.”

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Schwierigkeiten überwinden Im Verlauf der Vorbereitung musste die syrische Auswahl viele Schwierigkeiten überwinden. So bereitete man sich in Damaskus, Latakia und schliesslich in Russland vor. Während der Vorbereitung auf das Turnier

Naeem Ghazal, Syrischer U17-Spieler

sorgten die Probleme in der Heimat dafür, dass die Stimmung im Trainingslager sehr gedrückt war. “Wenn man lange Zeit in einem Trainingslager versammelt ist, kann das sehr anstrengend werden”, sagt Al-Attar. “Wir haben versucht, dieses Problem dadurch anzugehen, dass wir die Informationen aus der Heimat auf ein Mindestmass beschränkt haben. Wir legen besonderen Wert darauf, dass jeder Spieler in den Partien alles gibt und nur noch unsere Fahne und die Unterstützung Syriens im Kopf hat.” Die moderne Technologie hat einiges dazu beigetragen, die Stimmung im Kader zu verbessern. So betont die Nummer 9 des Teams, Naeem Ghazal, wie wichtig die w ­ eltweite Verbindung zur syrischen Gemeinschaft ist: “Wir waren in der Lage, uns zu unterhalten oder Videogespräche zu führen. Alle Spieler brauchen diese Unterstützung”, sagt Ghazal. “Nach unserer Niederlage gegen Paraguay haben wir auch einige negative R ­ eaktionen (in den sozialen Medien, Red.) ­erwartet, aber stattdessen haben wir positive Reaktionen und grenzenlose Unterstützung von allen erhalten. Die Fans haben uns zu unserer Leistung und unserer Entschlossenheit gratuliert und uns angespornt, in u ­ nseren nächsten Spielen besser abzuschneiden.” Unterstützung erfuhren sie jedoch nicht nur von Verwandten und Landsleuten in Syrien. Beim Besuch der syrisch-arabischen

Nish Nalbandian / laif (2)

Der Ball rollt überall Im kriegsversehrten Aleppo (l.) und im U17-WM-Gruppenspiel der Syrer gegen Paraguay (1:4).


S Y R I E N A N D E R U 17 - W M

Bereit fürs Spiel Kinder in Aleppo (l.) und die U17-Auswahl vor dem letzten WMGruppenspiel gegen Frankreich (0:4).

Nigeria locker weiter

Alex Grimm / Getty Images, Victor Decolongon / Getty Images

Die U17-WM in Chile geht in die K.-o.-Phase. Argentinien allerdings hat das Aus schon ereilt. D r e i Par t ie n ab s o l v ie r t e d e r T i t e lh al t e r Nig e r ia in d e r G r up p e np h a s e d e r U17- W M in C hil e, un d z we im al gin g e n die G o l d e n Ea gl e t s sie gr e ic h d ar au s he r vor – ihr e n f ünf t e n U17- W M -T i t e l im Blic k . A r ge nt inie n, 2013 no c h im 4. Ran g k l a s sie r t , mu s s t e sic h all e r din g s n a c h dr e i Nie d e r l a g e n un d nur e in e m e in z ig e n To r e r f o l g in d e r G r up p e C mi t M e x iko, D e u t s c hl an d un d A u s t r alie n b e r e i t s au s d e m Tur nie r v e r ab s c hie d e n . In d e n e r s t e n v ie r A c h t e l f in al s p ie l e n sin d m e hr h e i t lic h F a v o r i t e n sie g e z u ve r z e ic hn e n . Br a silie n, 2. d e r G r up p e B, s e t z t e sic h 1: 0 g e g e n N eu s e e l an d dur c h, währ e n d Nig e r ia g e g e n A u s t r alie n (6: 0) ke in e Müh e b e kun de te. Me x iko, der F inalis t von 2013, s e t z te w ie der um den jungen C hilenen z u (4:1). D a s in d e r G r up p e np h a s e n o c h s t ar k au f s p ie l e n d e Te am d e r Re pub lik K o r e a (1. d e r G r up p e B mi t Br a silie n, Engl and und G uine a) w ur d e vo n d e n B e l gie r n (3. d e r G r up p e D) all e r din g s b e z w un g e n (0 :2) – un d d a s , o bwo hl die B e l gie r n a c h d e r Ro t e n K ar t e f ür L aur e n t L e m o in e (we g e n H al t e n s) ab d e r 71. S p ie lminu t e nur n o c h z u z e hn t a gie r e n dur f t e n . D e n an s c hlie s s e n d e n E l f m e t e r ko nn t e n die K o r e an e r nic h t v e r we r t e n . “M y g o alke e p e r m a d e a sup e r b s a v e o n t h e p e n al t y, an d t h a t ’s s o m e t hin g h e did dur in g t h e Eur o p e an qu ali f ie r s”, s a g t e d e r b e l gi s c h e C o a c h B o b B r owa e y s n a c h d e m Spie l. Er s t m al s ko nn t e n die B e l gie r, die in ihr e m A c h t e l f in al spie l d a s H e f t s c h o n f r üh in die H an d g e n o mm e n h a t t e n, an e in e r U17- W M e in e Par t ie in d e r K . - o. - Run d e f ür sic h e n t s c h e id e n . (S p ie lp l an im Inh al t s v e r z e ic hni s au f d e n S e i t e n 2 un d 3.) tfw

Schule in Puerto Montt wurden die Spieler von den Einheimischen herzlich empfangen. Die vor mehr als vier Jahrzehnten gegründete Schule vermittelt ihren Schülern, die in erster Linie syrischer Herkunft sind, arabische Traditionen und Gebräuche. Die Schüler hielten syrische Flaggen hoch, sangen die Nationalhymne, machten Fotos, baten die Spieler um Autogramme und kickten ein wenig mit dem Team. Die familiäre Atmosphäre so fern der Heimat war eine dringend benötigte Erfahrung für die Spieler. Der Fussball sorgt für ein wenig Abwechslung in diesen schwierigen Zeiten in Syrien. Å Mohammad Hussein

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SOZIALE EINGLIEDERUNG

EIN TAG IM LEBEN EINES VOLUNTEERS

Pedro Bereit für den Job als freiwilliger Helfer an der U17-WM in Chile.

Chillán Alles hergerichtet im WM-Stadion.

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ie an jedem Spieltag am Spielort Chillán steht Pedro auf, frühstückt und macht sich bereit, um pünktlich zu seinem Termin anderthalb Stunden vor Anpfiff im Estadio Municipal Nelson Oyarzún Arenas zu erscheinen. Mit seinen 22 Jahren ist der junge geistig Behinderte Mitglied im Volunteer-Programm der FIFA U17-Weltmeisterschaft Chile 2015. “Ich habe viel Spass”, sagt er. Pedro spricht langsam und bedächtig und lächelt dabei von einem Ohr zum anderen. “Die Ausrichtung der Weltmeisterschaft in einer Stadt wie Chillán sowie der Umstand, dass Pedro und andere junge Leute mit einer Behinderung eingeladen wurden, daran teilzunehmen, war ein grosses Geschenk für sie und ihre Familien”, bekräftigt Myrna Arenas, Pedros Lehrerin in der Sonderschule Las Acacias und ebenfalls ein Volunteer bei diesem Turnier. “Ich kenne Pedro nun schon seit mehr als zehn Jahren, und ich weiss, wie glücklich er ist. Er hat

schon der ganzen Schule erzählt, was er bei dieser WM zu tun hat. Jeden Morgen fragt er mich nach den Arbeitsplänen, und den Spielplan kennt er auswendig!” Insgesamt sind es am Spielort Chillán neun Jungen mit einer Behinderung, die bei dieser U17-WM mit den 170 freiwilligen Helfern im Einsatz sind. Die jüngsten von ihnen sind Balljungen und -mädchen, während die über 18-Jährigen beim Ticketing als Hilfskräfte eingeteilt sind. “Ich begrüsse die Leute, die kommen, um ein Spiel zu sehen, und helfe ihnen weiter”, sagt er. “Das wichtigste Ziel ist es, Barrieren abzubauen und die Eingliederung zu fördern. Pedro und seine Gefährten werden ständig von Freiwilligen mit einem Abschluss im ­Bereich Sport begleitet, die auf Personen mit einer Behinderung spezialisiert sind. Wir möchten zeigen, dass diese jungen Menschen eine vollwertige Hilfe sind.” Jorge Briones, der für das Volunteer-Programm in Chillán zuständig ist, kann seine Begeisterung kaum

Alex Grimm / FIFA via Getty Images

An der Seitenlinie Pedro in Begleitung seiner Mutter (r.).

Pedro ist geistig behindert. Dass der 22-Jährige an der U17-WM als freiwilliger Helfer Spass hat, fördert zugleich seine soziale Eingliederung.


SOZIALE EINGLIEDERUNG

Eingliederung Pedro (o.l.) im Kreise der Volunteers.

“Auch für die anderen Helfer ist es eine gute Erfahrung, mit diesen jungen Menschen zusammen­zuarbeiten. Es wird ihnen so bewusster, wie das Leben mit einer Behinderung ist.” Myrna Arenas, Pedros Lehrerin

verhehlen: “Wir haben einen Monat vor der WM angefangen, mit ihnen zu arbeiten, und ich bin überzeugt, dass es eine ganz wunderbare Erfahrung für sie ist.” Barrieren abbauen Laut Myrna ist dieses Eingliederungsprogramm für alle Beteiligten eine grossartige Sache. “Ich glaube, dass der Umstand, dass diese jungen Leute gemeinsam mit den übrigen freiwilligen Helfern ihre Arbeit verrichten, etwas sehr Positives für beide Seiten ist. Zum einen ist es gut für die Jungen und Mädchen, denn sie verlassen sonst nicht oft das Haus, und diese Art von Interaktion ist genau das Richtige für sie. Aber auch für die anderen Helfer ist es eine gute Erfahrung, denn es wird ihnen so bewusster, wie das Leben dieser jungen Menschen ist, und das ist ein weiterer Schritt hin zur Eingliederung.” Pedro ist begeistert davon, an dieser U17WM teilnehmen zu dürfen. “Ich bin stolz darauf und fühle mich geehrt, dass man mich

ausgewählt hat. Was mir am meisten gefällt, ist, dass ich neue Menschen kennenlerne”, erzählt er uns. “Ich hoffe, dass wir auch die Spieler näher kennenlernen dürfen. Neben Chile unterstütze ich auch Mexiko.” In der Tat hat die mexikanische Auswahl in ihren ersten beiden WM-Spielen in Chillán die grösste Unterstützung durch die einheimischen Fans erfahren. Bevor er sich auf den Weg zur Arbeit macht, wo er Eintrittskarten entwertet und die Zuschauer im Stadion willkommen heisst, lässt Pedro keinen Zweifel daran, dass er sich mit seiner Teilnahme am Turnier einer Sache ganz bewusst geworden ist. “Meine Eltern haben mir gesagt, dass es eine grosse Ehre und auch sehr wichtig für mich sei, hier dabei zu sein, denn ich hätte mir damit einen grossen Wunsch erfüllt. Es gibt nichts, was unmöglich ist. Man kann alles erreichen.” Es besteht kein Zweifel, dass die WM in Chile 2015 ein Meilenstein in seinem Leben sein wird. Å Elisa Revuelta

Wo sitze ich? Pedro kontrolliert die Tickets und weist die Plätze zu.

Zweite Liebe Ausser zum Heimteam hält Pedro auch zu Mexiko (in Schwarz). T H E F I FA W E E K LY

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GRASSROOTS

FIFA inspiring girls and boys to play football FIFA’s Grassroots programme is the core foundation of our development mission, aimed at encouraging girls and boys around the world to play and enjoy football without restrictions. Grassroots focuses on the enjoyment of the game through small-sided team games, and teaching basic football technique, exercise and fair play. For more information visit FIFA.com


PR Ä SIDEN T ENWAHL

PRESIDENTIAL NOTE

Sieben Kandidaturen für die Präsidentenwahl bei Ad-hoc­Wahlkommission eingegangen Die FIFA-Mitgliedsverbände haben für die Präsidentenwahl beim ausserordentlichen Kongress am 26. Februar 2016 in Zürich sieben Kandidaten fristgerecht und ordnungsgemäss vorgeschlagen.

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AFP

orgeschlagen wurden Prinz Ali bin Al-Hussein, Musa Hassan Bility, Jérôme Champagne, Gianni Infantino, Michel Platini, Salman bin Ebrahim Al ­K halifa und Tokyo Sexwale. Da Michel Platini vorläufig für jede Fussball­ tätigkeit gesperrt ist, wird seine Kandidatur von der Ad-hoc-Wahlkommission nicht behandelt, solange die entsprechende Sperre in Kraft ist. Sollte die Sperre vor der FIFA-Präsidentschaftswahl aufgehoben werden oder ablaufen, wird die Ad-hoc-­Wahlkommission mit Blick auf den jeweiligen Zeitpunkt entscheiden, wie mit der entsprechenden Kandidatur zu verfahren ist.

Für die übrigen Kandidaturen gilt folgendes Verfahren: Die Ad-hoc-Wahlkommission prüft alle Kandidaturen gemäss Reglement für die Wahl des FIFA-Präsidenten. Gemäss Art. 8 Abs. 1 lit. e des Reglements für die Wahl des FIFA-Präsidenten hat die Ad-hoc-Wahlkommission die Dossiers der Kandidaten an die Unter­ suchungskammer der unabhängigen Ethikkommission weitergeleitet, damit diese die vorgeschriebene Leumundsprüfung vornimmt. Die Untersuchungskammer verfasst auf der Grundlage des Ergebnisses dieser Prüfung für jeden Kandidaten einen umfassenden Bericht, enthält sich aber jeder Empfehlung, ob ein Kandidat zur Wahl zugelassen werden soll oder nicht. Nach Erhalt der Ergebnisse der Leumundsprüfung wird die Ad-hoc-Wahlkommission wiederum zusammentreten, um alle eingereichten Kandidaturen zu begutachten und zu überprüfen, ob diese den massgebenden FIFA-Bestimmungen entsprechen. Danach wird die Ad-hoc-Wahlkommission die für das Amt des FIFA-Präsidenten wählbaren Kandidaten offiziell zulassen und bekannt­ geben. Å tfw

Gesundheit und Fair-Play dank Fussball

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as internationale Netzwerk der FIFA und die Popularität des Fussballs stellen eine einflussreiche Plattform dar, die es auf verantwortungsvolle Weise und zum Wohl der Gesellschaft zu nutzen gilt. Etwa indem die Gesundheit und gesunde Verhaltensweisen gefördert werden. In dieser Woche begibt sich der ehemalige kamerunische Nationalspieler Samuel Eto’o gemeinsam mit unserem medizinischen Team nach Afrika, um die Fortschritte unserer Aufklärungskampagne “11 gegen Ebola” zu begutachten. Gleichzeitig wird er für das langfristige Programm “11 für Gesundheit” werben, dessen Ziel darin besteht, junge Menschen in Gesundheitsfragen aufzuklären. Die Anti-Ebola-Kampagne wurde unterstützt von Top-Spielern wie Cristiano Ronaldo und Neymar sowie von Institutionen wie der FIFA, der Weltbankgruppe oder der Weltgesundheitsorganisation. Sie halfen, einfache Botschaften zu vermitteln, deren Ziel es ist, die Ausbreitung des Ebola-Virus einzudämmen. Das ist ein perfektes Beispiel für eine FIFA, die ihren weltweiten Einfluss zum Wohl der Mitmenschen einsetzt, und wir sind allen Spielern und Organisationen dankbar, die sich an der Initiative beteiligt haben. Es ist grundlegend, dass sich unsere Organisation auch weiterhin auf diese Art von positiven Missionen konzen­ triert. Unsere Arbeit zur Förderung des Fussballs muss auch darin bestehen, junge Menschen zu ermuntern, auf ihre Gesundheit zu achten und einen aktiven und gesunden Lebensstil zu pflegen. “11 für Gesundheit” stellt einen wichtigen Teil unseres Vermächtnisses für Brasilien dar und erfreut sich überall eines grossen Erfolgs, besonders in den Entwicklungsländern. Doch das Engagement der FIFA für die Gesundheit verfolgt ein weiteres Ziel: Als Dachverband des weltweiten Fussballs ist es unsere Pflicht, Doping in unserem Sport zu bekämpfen. Obgleich der Fussball von grossen Doping-Problemen verschont geblieben ist, dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir müssen im Gegenteil alles dafür tun, dass der Fussball ein sauberer Sport bleibt – zum Wohle des Spiels, der Fans und der Gesundheit der Spieler. Neben unseren Bemühungen in den Bereichen Dopingtests und Erziehung lanciert die FIFA in der kommenden Woche eine Kampagne, die sich an alle Spieler richtet und darlegt, warum sie sich nicht des Dopings bedienen dürfen. Aus diesem Grund möchte ich Sie herzlich einladen, unsere Kampagne “11 Regeln zur Vorbeugung von Doping im Fussball” zu unterstützen, damit der Fussball ein gerechter Sport bleibt, in den die jungen Menschen auf der ganzen Welt Vertrauen haben können. Doping ist Betrug, und für Betrüger ist im Fussball kein Platz. Ihr Issa Hayatou

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Football breaks down barriers Football builds bridges. It has a unique power to inspire friendship, respect and equality. FIFA’s Say No To Racism campaign is part of our commitment to tackle all forms of discrimination in football. Everyone should have the right to play and enjoy football without fear of discrimination. Say no to racism. For more information visit FIFA.com


FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Mosambik FIFA-Kürzel: MOZ Konföderation: CAF Kontinent: Afrika Hauptstadt: Maputo

Wintermärchen Annette Braun

Mario Wagner / 2Agenten

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ary Neville gab José Mourinho, der im medialen Kreuzfeuer steht, kürzlich einen Rat. Er sagte: “Die negativen Schlagzeilen müssen enden.” Leichter gesagt als getan. Der Coach des Chelsea FC erlebt eine wahre Durststrecke und befindet sich mit den Blues, immerhin der amtierende Meister, im hinteren Tabellendrittel. Mourinho ist zudem nicht gerade dafür bekannt, mit Kritik oder Empfehlungen – ob gut gemeint oder auch nicht – umgehen zu können. Aber wenn einer in diesen Tagen über PR und öffentliche Wahrnehmungen referieren darf, dann ist es Gary Neville. Der ehemalige Spieler von Manchester United und aktuelle Co-Trainer der englischen Nationalelf hat zusammen mit seinem früheren Mannschaftskollegen Ryan Giggs die historische Börse in Manchester gekauft. 1,5 Millionen Pfund sollen die beiden Fussballer für die Immobilie aus dem frühen 20. Jahrhundert gezahlt haben, die sie in ein Luxushotel umwandeln wollen. Blickt man im Moment in das Gebäude, dann erwartet einen das Kontrastprogramm. Schlafsäcke, Gaskocher und Plakate stechen einem ins Auge. Der Grund dafür? Aktivisten von “Operation Safe Winter” haben die Räume besetzt. Sie fordern für Obdachlose einen Ort zum Überwintern. Ein Dach über dem Kopf. Ein bisschen Wärme. Das Aufeinanderprallen dieser beiden Welten hätte in unschönen Gerichtsverhand-

lungen enden können, die sich lange hin­ ziehen. Tat es aber nicht. Gary Neville rief kurzerhand den Chef-Organisator der Kampagne, Wesley Hall, an und sicherte ihm die freie Nutzung des Gebäudes bis nächsten ­Februar zu, da die Umbauarbeiten sowieso nicht früher beginnen würden. Damit wird aus dem Haus für die nächsten Monate eine Anlaufstelle für alle Bedürftigen, die warme Kleider oder Unterschlupf suchen. Hall berichtet, dass er nach dem Telefongespräch zu Tränen gerührt gewesen sei ob der Grosszügigkeit beider Eigentümer. Die Obdachlosen haben zumindest für die kalte Jahreszeit einen Platz zum Schlafen – und Gary Neville neben einem grossen Herz auch positive Schlagzeilen. Schlagzeilen, die José Mourinho im Moment sehr gut gebrauchen könnte. Å

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 801 590 km² Höchster Punkt: Monte Binga 2436 m ü. M. Nachbarmeere und -ozeane: Indischen Ozean

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 107. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 148. Rang Weltmeisterschaften: Bisher keine Teilnahmen

LET Z TE RESULTATE Männer: Mosambik - Sambia 1:1 25. Oktober 2015 Frauen: Mosambik - Südafrika 0:5 9. Juni 2013

FIFA-INVES TITIONEN Seit 2001:

Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

USD 5 660 822 T H E F I FA W E E K LY

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ZEITSPIEGEL

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Berlin, Deutschland

1960

© Collection Raiss / fotogloria

Ein Amateurtorhüter verfolgt das Spielgeschehen.

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ZEITSPIEGEL

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Kiew, Ukraine

2012

Tony Gentile / Reuters

Italiens Nationaltorhüter Gianluigi Buffon im Finale der Europameisterschaft 2012 gegen Spanien (0:4).

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NET ZER WEISS ES!

Was bewirken Diskussionen mit dem Schiedsrichter?

Z I TAT E DER WOC HE

“Ich bin sehr betrübt über den Tod von Howard Kendall. Er war ein grossartiger Trainer und hat mich während meiner Zeit in Everton uneingeschränkt unterstützt. Er war stets zur Stelle, um bei Bedarf gute Ratschläge zu geben. Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Howard wird als herausragender Trainer des Klubs in Evertons Geschichte eingehen.” Evertons Ex-Trainer David Moyes zum Tod des ehemaligen Everton-Spielers und –Trainers Howard Kendall

“Anlässlich seines 75. Geburtstags ehrt unsere neue Kollektion die internationale Sport-Ikone Pelé. Alle Künstler, die Werke für diese Kollektion geschaffen haben, wurden persönlich von Pelé inspiriert. Ihre Werke reflektieren somit nicht nur den Sportstar, sondern auch den Menschen hinter dem Image sowie Netzer verletzt Unser Kolumnist im November 1971.

dessen bewundernswerten Aufstieg aus einfachen Verhältnissen.” Sarah Manghan, Managerin der

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egt sich ein Spieler mit dem Schiedsrichter an, geschieht dies in erster Linie aufgrund von Emotionen. Er ist verärgert oder zornig über einen Entscheid. In den meisten Fällen werden diese Entscheide ja nicht rückgängig gemacht, deshalb besteht die Motivation eines Spielers nicht ernsthaft darin, den Schiedsrichter umzustimmen. Aber die Intervention kann sich psychologisch auf die nächste umstrittene Szene im selben Spiel auswirken. Der Schiedsrichter agiert vielleicht noch etwas achtsamer. So gesehen leistet der Spieler gute Vorarbeit. Bei allen Unstimmigkeiten ist auf jeden Fall wichtig, dass der Schiedsrichter respektiert wird. Beleidigungen müssen geahndet werden. Das gilt auch für die Trainer. Ich wünschte mir, die berüchtigte Coaching-­ Z one würde nicht existieren. Aber in Anbetracht dessen, dass gewisse Trainer ihre Grenzen immer wieder überschreiten, ist die Regel notwendig geworden. Jeder Trainer muss einen Verweis

vermeiden. Auch deshalb, weil seine Erwartung an die Mannschaft die gleiche ist: Kein Spieler darf eine Rote Karte riskieren. Harmonie auf dem Feld schadet einer Partie nicht. Auch der Schiedsrichter kann seinen Teil dazu beitragen. Wirkt er verbittert oder arrogant, kann die Stimmung schnell kippen. Leitet er die Partie mit Ruhe und der nötigen Toleranz, wird er alle hektischen Momente meistern. Å

Castle Fine Art Gallery

“Cruyff war mein Lieblingstrainer. Das betraf nicht nur das Verhältnis zwischen Spieler und Trainer, sondern auch unsere Freundschaft. Wir haben damals in Barcelona immer zusammen Weihnachten gefeiert. Ich wünsche ihm und seiner Familie alles Gute. Er war immer ein Siegertyp – als Spieler und auch als Trainer. Ich hoffe, dass er auch diesen Kampf gewinnt.” Southamptons Trainer Ronald Koeman, als er

Was wollten Sie schon immer über Fussball w­ issen? Fragen Sie Günter Netzer: feedback-theweekly@fifa.org

von der Lungenkrebserkrankung seines Freundes und Ex-Trainers Johan Cruyff erfuhr T H E F I FA W E E K LY

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FIFA PARTNER


TURNING POINT

Ein Sportlehrer hat mich zur Torhüterin geformt In der Schule entschied sich Wang Feis Schicksal. Gross gewachsene Mädchen werden Torhüterinnen, entschied ein Sport­lehrer. Vorher war sie Offensivspielerin.

imago

A

n das WM-Finale 1999 im Pasadena Rose Bowl Stadium erinnere ich noch ganz genau. Damals war ich neun Jahre alt. Das Spiel gegen die USA endete 0:0, und wir wurden erst im Elfmeterschiessen geschlagen. Ich habe Chinas grössten Fussball​erfolg mit meiner Familie am Fernseher verfolgt und war so beeindruckt, dass ich auch Karriere am Ball machen wollte. Meinen Eltern habe ich zunächst gar nichts von meinem Traum erzählt und den Gedanken in meinem Herzen behalten. Dieses Spiel von 1999 ist für mich noch heute eine Quelle der Inspiration. Ich glaube, allgemein hat das WM-Turnier dem Frauenfussball in meiner Heimat zum Durchbruch verholfen. Als Kind war ich am liebsten eine offensive Spielerin, wollte immer Tore schiessen. Weil ich recht gut war, kam ich mit zwölf Jahren an eine Fussball-Akademie und verliess schon früh meine Familie in Pulandian, im Nordosten Chinas. An der Akademie fiel 2003 eine folgenschwere Entscheidung, die meinen weiteren Weg massgeblich beeinflusste. Mein Sportlehrer war der Meinung, dass ich eine gute Torhüterin werden könnte. Der Körper sei mein Potenzial. Ich würde noch wachsen und eine grosse Statur bekommen, sagte er. Also funktionierte er mich um, machte aus der Mittelfeldspielerin, die ich damals war, eine Torhüterin. Irgendwie hatte mein Lehrer den richtigen Riecher, denn ich brachte gute Leistungen zwischen den Pfosten. Mein erster Verein als Erwachsene war Dalian Shide. Es folgten weitere Klubs in der Provinz Liaoning. Ich schaffte sehr schnell den Sprung ins Nationalteam und konnte mich dort sofort bewähren. Bei den World University Games 2011 in Shenzen haben

wir den Titel gewonnen, und ich wurde als beste Torhüterin ausgezeichnet. Das hat meinen Lehrer von früher mit Sicherheit hoch erfreut. 2015 wechselte ich dann nach Deutschland zu Turbine Potsdam. Der Verein ist für seine gute Torwart-Ausbildung bekannt. Es ging dort mitunter rau, hart und sehr direkt zu. Aber ich habe mich durchgebissen, trotz mancher Träne, die ich als sensibler Mensch verdrückt habe. Bei meinem ersten Auftritt, einem internationalen Hallenturnier, gelang es mir sogar, nicht nur Treffer zu verhindern, sondern auch selbst ein Tor zu schiessen. Erinnerungen an meine Jugend als Feldspielerin kamen da wieder hoch. Ich hatte aber auch die Erkenntnis, dass ich längst mit Leib und Seele zu einer Torhüterin gereift bin. Å Aufgezeichnet von Rainer Hennies

Name Wang Fei Geburtsdatum, Geburtsort 20. März 1990, Pulandian, VR China Position Torhüterin Stationen als Spielerin 2010–2011 Dalian Shide 2012–2013 Liaoning Hongyun 2014 Dalian Aerbin 2015 Turbine Potsdam 2015 Olympique Lyon Grösste Erfolge Chinesische Meisterin 2014 Nationalteam China 62 Länderspiele

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY

37


W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Argentinien (unverändert) Spanien (6, plus 5) Rumänien (13, minus 6) 149 Amerikanisch-Samoa, Cook-Inseln, Gabun, Samoa, Tonga (je 3 Spiele) Norwegen (plus 243 Punkte) Liberia (plus 65 Ränge) Rumänien (minus 134 Punkte) Zypern, EJR Mazedonien (je minus 28 Ränge)

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Letzte Aktualisierung: 1. Oktober 2015 Rang Team

+/- Punkte

1 Argentinien

0 1419

55 Guinea

8

582

109 Simbabwe

-1

313

163 Myanmar

-1

147

2 Deutschland

1 1401

55 Japan

3

582

110 Georgien

37

308

164 Amerikanisch-Samoa

35

145

3 Belgien

-1 1387

57 Jamaika

-5

576

111 Botsuana

7

305

165 Puerto Rico

-13

134

4 Portugal

2 1235

58 Australien

3

567

112 St. Kitts und Nevis

7

303

166 Cook-Inseln

39

132

5 Kolumbien

-1 1228

59 Trinidad und Tobago

-5

564

113 Burundi

21

302

167 Indien

-12

128

6 Spanien

5 1223

60 DR Kongo

5

563

114 Zypern

-28

300

168 Mauritius

17

123

7 Brasilien

-2 1204

61 Paraguay

-6

552

115 Aruba

22

299

169 Neukaledonien

-3

120

8 Wales

1 1195

62 Mali

-2

546

116 Litauen

-7

298

170 Osttimor

-7

118

9 Chile

-1 1177

63 Serbien

3

538

117 Kuba

-4

294

171 Malaysia

-2

111

10 England

0 1161

64 Finnland

28

534

118 Belize

10

292

171 Indonesien

-6

111

11 Österreich

2 1100

65 Gabun

-2

529

119 Dominikanische Republik

4

290

173 Bhutan

-9

106

12 Schweiz

5 1044

65 Panama

-6

529

120 Niger

-19

287

174 Dominica

-2

102

13 Rumänien

-6 1042

67 Äquatorial-Guinea

-5

510

121 Sierra Leone

-16

286

175 Tschad

-4

100

14 Niederlande

-2 1004

96

15 Tschechische Republik

5

983

69 Venezuela

16 Kroatien

-2

965

67 Bolivien

0

510

122 St. Vincent und die Grenadinen

-6

284

176 Malediven

1

-19

501

123 Syrien

-2

283

177 Pakistan

-7

89

70 Vereinigte Arabische Emirate

0

491

123 Bahrain

-11

283

178 Amerikanische Jungferninseln

-2

88

17 Italien

-1

962

71 Sambia

3

487

125 Namibia

-14

274

179 Laos

-5

85

18 Slowakei

-3

936

72 Montenegro

5

470

126 Zentralafrikanische Republik

42

271

180 Jemen

-5

82

19 Algerien

0

927

73 Südafrika

-1

465

127 Madagaskar

-6

262

181 Suriname

20 Uruguay

-2

919

74 Usbekistan

2

464

128 Kuwait

-1

260

-15

79

182 Bangladesch

-9

77 69

21 Elfenbeinküste

0

916

75 Uganda

-4

455

129 DVR Korea

-3

252

183 Chinese Taipei

-4

22 Frankreich

2

899

76 Burkina Faso

-3

427

130 Palästina

-11

246

184 Seychellen

8

67

23 Island

0

882

77 Haiti

10

418

131 Kenia

-15

245

184 Montserrat

-6

67

24 Ukraine

5

874

78 Bulgarien

-10

414

132 EJR Mazedonien

-28

239

186 Kambodscha

-6

66

25 Ghana

2

849

79 Togo

0

411

132 Moldawien

-8

239

187 Brunei Darussalam

-5

61

26 Russland

6

845

80 Marokko

5

407

134 Philippinen

-9

238

188 Tahiti

-6

60 59

27 Mexiko

-1

842

81 VR China

3

405

135 Swasiland

0

224

189 Fidschi

-8

28 Dänemark

-6

835

82 Guatemala

16

401

136 Tansania

4

218

190 Nepal

-5

51

29 USA

-1

807

83 Antigua und Barbuda

22

400

137 Guyana

17

210

191 Sri Lanka

-7

49

30 Bosnien und Herzegowina

0

787

84 Sudan

5

399

138 Bermuda

-6

209

191 Cayman-Inseln

-4

49

31 Ecuador

3

765

85 Irak

-3

396

139 St. Lucia

-8

208

193 Komoren

-3

48

32 Albanien

-7

755

85 Färöer

-10

396

140 Libanon

-7

201

193 Macau

-6

48

33 Ungarn

4

741

87 Estland

-7

388

140 Lesotho

-12

201

193 São Tomé und Príncipe

-3

48

34 Norwegen

35

739

88 Saudiarabien

5

384

142 Kasachstan

3

199

196 San Marino

-3

35

35 Nordirland

6

724

89 Mauretanien

25

379

142 Luxemburg

-1

199

197 Turks- und Caicos-Inseln

-3

33

36 Tunesien

-3

722

89 Honduras

-8

379

144 Südsudan

54

198

197 Salomon-Inseln

-10

33

37 Türkei

9

717

91 Armenien

-8

377

145 Thailand

-8

196

199 Britische Jungferninseln

-4

27

38 Senegal

0

713

92 Katar

2

365

146 Kirgisistan

9

195

200 Tonga

-1

17

39 Iran

1

703

93 Ruanda

-15

364

147 Guinea-Bissau

-5

193

201 Vanuatu

-4

13

40 Schottland

-9

702

94 El Salvador

13

363

148 Neuseeland

-12

188

202 Eritrea

-1

8

41 Kap Verde

15

701

95 Liberia

65

360

149 Vietnam

3

187

203 Mongolei

-1

6

42 Costa Rica

-3

691

95 Nicaragua

44

360

150 Afghanistan

-20

183

203 Somalia

-1

6

43 Polen

-9

680

97 Angola

-9

353

150 Guam

-4

183

205 Andorra

-3

5

44 Griechenland

0

676

98 Belarus

-1

350

152 Curaçao

-4

181

206 Dschibuti

-1

4

45 Schweden

-9

672

99 Jordanien

-8

348

153 Hongkong

-2

180

206 Papua-Neuguinea

-1

4

46 Slowenien

-1

662

100 Benin

15

341

154 Barbados

-10

175

208 Anguilla

0

0

47 Israel

-1

659

101 Malawi

-5

339

155 Turkmenistan

-6

172

208 Bahamas

0

0

48 Kamerun

-6

640

102 Oman

-2

338

156 Liechtenstein

-6

170

49 Kongo

-7

636

103 Lettland

-13

335

157 Singapur

0

164

50 Peru

-2

623

104 Kanada

-2

333

157 Malta

3

164

51 Ägypten

-2

620

105 Aserbaidschan

5

328

159 Grenada

-1

159

52 Nigeria

1

600

105 Libyen

-7

328

160 Tadschikistan

-2

156

53 Republik Korea

4

590

107 Mosambik

-12

327

161 Gambia

-18

154

54 Republik Irland

-3

587

108 Äthiopien

-5

315

162 Samoa

34

152

38

T H E F I FA W E E K LY

http://de.fifa.com/worldranking/index.html


PUZZLE

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Geschäftsführender Präsident Issa Hayatou

1

9

1

2

3

7

LEICHT

2

1

7

4

Geschäftsführender Generalsekretär Markus Kattner

8 9

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Nicolas Maingot (a. i.)

2

Chefredakteur Perikles Monioudis

4

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefredakteur), Annette Braun, Sarah Steiner

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

9

8

7

2

9

3 5

2

1

6

5 3

4 8

3

2

1

1

2

6

6

8

3

5

9

2

Produktion Hans-Peter Frei

1 4 8

9

6

6

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

3

3

5 2

1

8

9

SCHWER

9

7

4

1

3

Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

2

1

4

Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

5

6

7 6

Mitarbeit an dieser Ausgabe Emanuele Giulianelli, Rainer Hennies, Mohammad Hussein, Elisa Revuelta, Elio Stamm

Internet www.fifa.com/theweekly

8

MIT TEL

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Matt Falloon, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn

Druck Zofinger Tagblatt AG

4 6

5

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

Übersetzung www.sportstranslations.com

6

8

Art Direction Catharina Clajus Bildredaktion Peggy Knotz, Lisa Schneider (13 Photo; Vetretung)

3

1

9 2

6 3

8

7 3

9

2 9

8

2

6

1

6

3

7 8

4

1

T H E F I FA W E E K LY

Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

39


FOOTBALL FOR HOPE

Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten. Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.


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