The FIFA Weekly Ausgabe #42

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NR. 42/2015, 23. OKTOBER 2015

DEUTSCHE AUSGABE

Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904

CHILE 2015 FIFA-KURSE FÜR JUGENDTRAINER ITALIEN ALLE SCHAUEN NACH FLORENZ VIETNAM MARKO SIMICS TREFFER FÜR DEN MEISTER

Das Erfolgsteam von Pavel Vrba

TSCHECHIENS COMEBACK W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

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Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com

Alles neu in Prag Tschechien hatte sich nach England als zweite Nation für die Euro 2016 qualifiziert. 19 Jahre nach dem 2. EM-Platz träumt man in Prag wieder vom Erfolg. Für den Neuanfang steht Nationaltrainer Pavel Vrba. Alan Schweingruber war in der goldenen Stadt auf Spurensuche.

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Ecuador CS Emelec träumt in der Primera A von der Titelverteidigung. Und das, obwohl Erfolgscoach Gustavo Quinteros den Klub mitten in der Meisterschaft verlassen hat, um ein Angebot als Nationaltrainer anzunehmen.

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Marko Simic Im Interview erzählt der Stürmer über seine Zeit in der vietnamesischen V-League, und warum es für ihn schwierig wird, in der kroatischen Nationalmannschaft Fuss zu fassen.

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F IFA Ballon d’Or 2015 Am 11. Januar 2016 wird in Zürich eine der begehrtesten Trophäen des Fussballs vergeben. Nun haben die FIFA und France Football die Namen der Kandidatinnen und Kandidaten für die Auszeichnungen bekanntgegeben.

Tschechiens Comeback Das Titelbild mit Nationaltrainer Pavel Vrba (l.) und seinem Berater Karel Brückner entstand während des Abschlusstrainings am 9. Oktober 2015 in Prag. Tags darauf traf Tschechien in der EM-Qualifikation auf die Türkei (0:2).

Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com

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Italien Paulo Sousa will die Fiorentina zum ersten Meistertitel seit 1969 führen.

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U17-WM Während des Nachwuchsturniers in Chile profitieren die Verbände von interessanten FIFA-Programmen. (Im Bild: Seung-Mo Lee/Korea (r.), Morlaye Sylla/Guinea)

The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos verfügbar. http://de.fifa.com/mobile 2

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FIFA U17-Weltmeisterschaft

FIFA Klub-Weltmeisterschaft

17. Oktober – 8. November 2015, Chile

10. – 20. Dezember 2015, Japan

imago, Getty Images

Stanislav Krupar


D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L

Europa 54 Mitglieder www.uefa.com

Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com

Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com

Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com

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Sami Hyypiä Der Finne über das unvergessliche Champions-League-­ Finale 2005.

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Michael Regan / Getty Images, Kenzo Tribouillard / AFP

Jürgen Klopp Warum England nach seiner Unterschrift in Liverpool Kopf steht.

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UNCOVERED

Neuer Mut A

ls der tschechische Fussballverband vor 21 Jahren sein Nationalteam in der Türkei debütieren liess, verhiess das Resultat – 4:1 – für die Zukunft einiges. Die tschechische Auswahl konnte sich seitdem für jede EM qualifizieren – und gleich bei der ersten Teilnahme 1996 in England gelang der Finaleinzug. Die kapitale Partie gegen Deutschland ging erst in der Verlängerung verloren, durch ein Golden Goal von Oliver Bierhoff. Doch es schien, als wäre Tschechiens Team dann auch in der Folgezeit in einer nachgerade ängstigenden, aussichtslos erscheinenden Verlängerung gefangen. Trotz der Parade von Weltklassespielern war das Team nur ein einziges Mal an einer WM dabei, 2006 in Deutschland. Und auch an Europameisterschaften glückte den Tschechen nurmehr ein Halbfinaleinzug (2004). Wie kann ein Nationalteam an frühere Erfolge anknüpfen? Indem es auf die Ausbildung der Jugend setzt und genauso auf deren Integration in der höchsten Liga des Landes – die ebenfalls auf Vordermann gebracht wird. Unser Redakteur Alan Schweingruber berichtet aus Prag (ab Seite 6). Å

Mario Wagner / 2Agenten

Perikles Monioudis

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TSCHECHISCHE REPUBLIK

Karlsbrücke, Prag So ruhig ist es auf dem alten Krönungsweg nur früh morgens – bis die Touristen kommen.

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ALLES NEU IN PRAG Mit Erfolgstrainer Pavel Vrba qualifizierte sich das tschechische Nationalteam fr端hzeitig f端r die Euro 2016. Der Mut f端r einen Neuanfang hat sich ausbezahlt, schreibt Alan Schweingruber aus Prag. Mit Bildern von Stanislav Krupar

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TSCHECHISCHE REPUBLIK

sich über 300 Meter. Ein grosser Teil der Tribünen ist längst ­gesperrt. Im Innern erinnert wenig an den Sozialismus. Ein Res­ taurant mit Kinderecke, ein neuer Umkleidetrakt. Und doch, da vorne: Unter einem Vordach bei den riesigen Rasenmähern steht ein T ­ rabant-PKW, besser bekannt als Trabi. Das Auto in den Far­ ben von Sparta Prag ist sogar eingelöst. An einer Eckfahne steht ein Vater und schaut seinem Sohn beim Training zu. Die wenigsten Jugendlichen, sagt er, wüssten um die Geschichtsträchtigkeit dieses Ortes. Man trainiere hier einfach, trage am Wochenende die Spiele aus. Es klingt pragma­ tisch. Ob er selbst sich denn an die Zeiten im Strahov-Stadion ­erinnere? Er lacht laut. Natürlich. Vor der Teilung der Tschechoslowakei im Jahr 1992 gewann Sparta Prag 20 Meisterschaften. Danach triumphierte der Arbei­ terverein erneut zwölfmal. Kein Klub ist erfolgreicher in der Tsche­ chischen Republik. Die Jugendlichen spazieren stolz zur Dusche. Und die 1. Mannschaft? Es müsse eben endlich wieder mit der Champions League klappen, sagt einer. “Ich möchte Stars wie ­Lionel Messi oder Karim Benzema in Prag spielen sehen.”

Das grösste Stadion der Welt Es wird früh dunkel an diesem wolkenverhangenen Donnerstag, 110_legende_x11 inkl. ZF 110_urw_bold und eigentlich ist es schon viel zu spät, um sich aufzumachen zum berühmten Strahov-Hügel. Aber die Berühmtheit lockt. Dort oben steht schliesslich das grösste Stadion der Welt. In Zeiten des Kom­ munismus fanden im Strahov-Stadion die Spartakiaden vor ­200 000 Zuschauern statt. Heute nutzt Sparta Prag den Beton­ koloss für seine Junioren. Auch das lockt, wenn man herausfinden will, wie es um die Zukunft des tschechischen Fussballs steht. Ausgerechnet als sich ein paar verschwitzte Touristen ins be­ reits volle Tram drängen, klappt es auf einmal mit der Internet­ verbindung. Entspannt ist das alles nicht. Aber immerhin spielt das Smartphone nun den ersehnten Kurzfilm aus den 70er-Jahren ab. Ein Zusammenschnitt der Spartakiaden. Man staunt. Tausende Ath­ leten rennen aufs Feld und legen eine gewaltige Choreographie hin. Nun spielen sie dort, wie gesagt, Fussball. Unglaubliche neun Felder passen ins Stadion. Die Länge des ganzen Baus erstreckt

Sehnsucht nach der Goldenen Generation Die Goldene Generation um Nedved. Darüber weiss in Prag jeder ein bisschen Bescheid, selbst die etwas ältere Kellnerin im mondä­ nen Café Slavia an der Moldau – hier sitzt auch ein Mann mit Fliege am Piano und spielt wundervolle Filmmusik. Die Generation um Nedved, sagt die Kellnerin, sei erst nach dem 2. EM-Platz 1996 herangewachsen. Das sei kein Zufall. Der überraschende Erfolg vier Jahre nach der Spaltung des Landes habe die Emporkömmlin­ ge angespornt. Nach 1996 stieg das tschechische Team auf jeden Fall nie mehr als Aussenseiter in eine Turnier-Endrunde. Die Tschechen hat man immer auf dem Zettel. Der heutige Nationalspieler Borek Dockal war zum Zeitpunkt des EM-Märchens acht Jahre alt. Er sagt: “Selbst mich hat dieser 2. Platz inspiriert. Ich erinnere mich gut, was in unserem Land los war.” Die tschechische Elf lag im Finale gegen Deutschland 1:0 in Führung, kassierte dann aber zwei Tore von Oliver Bierhoff. Das zweite in der Verlängerung. Eine Theorie geistert heute durch Prag:

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“Ich habe den Klub übernommen, weil ich einen Traum habe. Ich will in fünf Jahren wieder oben stehen.” Jiri Riva, Präsident Viktoria Zizkov Der Junge hätte auch Petr Cech oder Tomas Rosicky sagen kön­ nen. Die spielen ja beide für das ambitionierte Arsenal aus London. Aber der Trend ist ein anderer. Die aktuellen tschechischen Welt­ klassespieler haben ihren Zenit bald überschritten. Die Europa­ meisterschaft in Frankreich dürfte zumindest für den oft verletz­ ten Techniker Rosicky das letzte Turnier sein. Man sehnt sich in der Heimat nach neuen Stars. Man sehnt sich auch nach einer neuen Generation, einer Goldenen vielleicht, die wieder in die Welt hinauszieht – wie einst Pavel Nedved und Jan Koller.

Alan Schweingruber (1)

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n der oberen Etage des Vereinsheims von Viktoria Zizkov brennt Licht. Es scheint, als befänden sich dort die Büros der Geschäftsleitung. Das Restaurant im Erdgeschoss ist noch geschlossen. Durch die Fenster sieht man, wie jemand Stühle schiebt und Tische sauber macht. Der Donnerstag ist kein Spieltag hier. Am Donnerstag werden die Dinge rund um den Spieltag erledigt. Und heute Donnerstag ist Krisen­ sitzung. Viktoria Zizkov geht’s nicht gut. Der ehemalige tschechische Meister spielt in der 3. Liga. Und selbst auf diesem Niveau fährt die Mannschaft derzeit viele Nieder­ lagen ein. Eine Aussprache mit den Fans steht an. Jetzt öffnet ein Angestellter das Restaurantfenster, um frische Luft in den Raum zu lassen. Sauerstoff, das ergibt in Anbe­ tracht des anstehenden Anlasses sicher Sinn, hat aber den Umkehr­ effekt, dass man draussen schon ahnt, was drinnen auf einen zukommt. Es riecht nach Bier und abgestandenem Zigarettenrauch. Hier wurde viel gefeiert. Oder müsste man sagen: viel sinniert? Viktoria Zizkov besitzt Kultstatus. Nicht unbedingt in Prag, dort geht man lieber zu Spielen von Sparta oder Slavia. Aber bei den Fans aus dem Ausland, aus Schottland oder Deutschland etwa. Das alte Stadion befindet sich mitten in einem Wohn- und Ausgehviertel. Die Anwohner können das Spiel vom Küchentisch aus verfolgen. Die Europapokal-Abende aus den frühen Nullerjahren sind legendär. Das Treffen mit dem Präsidenten in der oberen Etage kommt spontan zustande. Die Sekretärin im Vorzimmer macht gleich ­K affee. Jiri Riva, der den verschuldeten Verein im letzten Juni symbolisch für eine tschechische Krone übernommen hat, sitzt an seinem Bürotisch. In einem Regal stehen massive Souvenirs: ­Chelsea FC, Betis Sevilla, Glasgow Rangers. Heute reisen nur noch Klubs aus der tschechischen Provinz ins Viktoria-Stadion. Riva spricht wehmütig. Er erzählt vom Bestechungsskandal aus dem Jahr 2002, der den Verein hart getroffen habe. Von den Schulden. “Und dann der Zwangsabstieg”, sagt er. “Ich habe den Klub über­ nommen, weil ich einen Traum habe. Ich will in fünf Jahren wieder oben stehen. Es wäre schön, wenn wir zum tschechischen Fussball etwas Gutes beitragen könnten.”


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Krisensitzung Im schummrigen ­Vereinsheim des Prager Klubs Viktoria Zizkov kommen Präsidium und Fans zusammen.

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“WIR KÖNNEN SCHON WAS” Für Viktoria Pilsen schaffte er Grosses. Jetzt will Pavel Vrba Tschechiens Nationalteam zum Erfolg führen. Vor dem EM-Triumph 1976 sei die Situation ähnlich gewesen.

Herr Vrba, stimmt es, dass Sie in der Umkleide­kabine gerne Witze machen?

Führen Sie Tschechien auch an die WM 2018?

Pavel Vrba: Sagen wir es so: In gewissen Situationen ist es klüger, man geht eine Sache mit Humor an. Gerade bei den jungen Spielern ist es wichtig, dass der Coach nicht immer mit harter Hand versucht, ein Prob­ lem zu lösen. Die Spieler respektieren mich auch so.

Das hoffe ich natürlich. Aber da ist vieles noch offen. Mein Vertrag läuft bis Ende 2017, mit einer Option auf zwei weitere Jahre.

Warum hatten Sie 2013 so lange gezögert, als der Verband Sie unbedingt als National­ coach verpflichten wollte? Dass ich gezögert habe, stimmt so nicht ganz. Ich hatte bei Viktoria Pilsen einen laufenden Vertrag und hatte dort auch eine erfolgreiche Zeit. Da läuft man nicht einfach weg. Am Schluss konnten wir uns alle einigen, und ich habe einen Vertrag ab dem 1. Januar 2014 unterschrieben.

Man sagt, der Umgang mit den Spielern sei eine Stärke von Ihnen. Wenn andere das sagen, macht mich das glücklich. (lacht) Nein, im ernst. Ich will mich nicht selbst beurteilen. Aber die Arbeit mit jungen Spielern ist schon sehr span­ nend. Das macht Spass. Man sieht, wie etwas heranwächst.

Es ist bekannt, dass sie das Tagesgeschäft bevorzugen. Kehren Sie zu einem Klub zurück?

Viele Tschechen trauern der Goldenen Generation um Pavel Nedved und Jan Koller nach. Rückt bald etwas nach? Das kann man nie mit Bestimmtheit vorhersagen. Was ich sehe, gibt Anlass zur Hoffnung. Es tut sich etwas im tschechi­ schen Fussball. Tatsächlich besteht unser Nationalteam derzeit nicht aus Weltstars. Mit Ausnahme von Petr Cech und Tomas Rosicky natürlich. Das muss kein schlechtes Zeichen sein. Als die Tschechoslowakei 1976 zur Europameisterschaft fuhr, war die Situation ähnlich. Danach gingen wir als Sieger aus dem Turnier.

Wie war das damals? Sie meinen das Tor von Panenka?

Nein, ganz generell. (Er hebt die Augenbrauen) Ein grosser Moment in meinen Leben. Ich war 13 Jahre alt und habe mir das Finale gegen Deutsch­ land am Fernsehen angeschaut. So etwas

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Pavel Vrba Tschechien-Coach seit Januar 2014.

vergisst man nicht. Die 90 Minuten, die Verlängerung, dann das Elfmeterschiessen. Der entscheidende Treffer von Antonin Panenka, als er Torhüter Maier mit einem Lob austrickste ... Alles unbeschreiblich.

Sie haben das tschechische Nationalteam souverän an die Europameisterschaft 2016 geführt. Ist ihre Mannschaft ein Geheim­ favorit in Frankreich? Das müssen andere beurteilen. Aber wir fahren mit einem guten Selbstver­ trauen zur Euro. Das Team kann schon was. Das sieht man ja an den Resultaten. Ich denke, man wird uns nächstes Jahr Respekt entgegenbringen.

Ich mag das Tagesgeschäft sehr. Und ich kann mir vorstellen, später wieder eine Klubmannschaft zu übernehmen. Aber ein Nationalteam zu trainieren, ist doch gross­ artig. Mehr geht ja eigentlich nicht. So ein Angebot kann man nicht ablehnen.

Wo steht denn der tschechische Klubfussball? Dass wir ein erfolgreiches Nationalteam haben, das vorwiegend aus Spielern besteht, die in der Tschechischen Republik engagiert sind, sagt viel aus. Das Niveau ist gut. Wir spielen nicht in der Champions League, aber wir sind in der Europa League gut vertreten. Mit Pavel Vrba sprach Alan Schweingruber


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Wäre die zehnjährige Golden-Goal-Existenz nicht gerade in diese Dekade des uralten Regelwerks gefallen, dann hätte Tschechien 1996 seinen zweiten EM-Titel gefeiert (wenn man den Triumph der Tschechoslowakei 1976 mitzählt). Das aktuelle Nationalteam weilt in diesen Tagen auch in der Stadt. Und mit ihm ein Mann, der die Goldene Generation zwischen 2001 und 2008 coachte und prägte: Karel Brückner, 75. Der Professor, wie sie ihn nennen, fungiert heute als Berater von Nationalcoach Pavel Vrba. Interviews gibt der Professor keine mehr. Es scheint, als nehme er sich diese neue Freiheit genüsslich heraus. Mit den Journalisten verbindet Brückner etwa so viel wie Woody Allen mit Bodybuilding.

Karel Brückner fungiert heute als Berater. Interviews gibt er keine mehr. Petr Cech Neben Rosicky der einzige Star im Nationalteam.

Während des Abschlusstrainings vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei spaziert Brückner am Spielfeldrand auf und ab und tut eigentlich nichts anderes, als beobachten. Zwischendurch bespricht er sich mit Vrba, dann geht er wieder auf und ab. Als Beobachter des Beobachters fühlt man sich bei einem ­Abschlusstraining privilegiert, auch wenn das Gefühl selbstverständlich täuscht. Medienleute seien willkommen, hiess es im Vorfeld. Inklusive der Fotografen. So einen Termin lässt man sich in Zeiten des hochgelobten und zelebrierten Geheimtrainings natürlich nicht entgehen. Man erscheint pünktlich, schwitzende Touristen in den öffentlichen Verkehrsmitteln hin oder her. Das Abschlusstraining findet ja ebenfalls auf dem Strahov-Hügel statt. Ein Land lacht über die Pullover-Story Pavel Vrba wirkt entspannt. Er gibt auch gern Auskunft. Er selbst war es, der Karel Brückner an seiner Seite wollte. Eine solche Idee sagt einiges über eine Person aus. Zum Beispiel, dass sie andere Meinungen zulässt. Wäre sich Jogi Löw an der WM 2014 zu schade gewesen für Ratschläge, wäre Deutschland womöglich im Viertelfinale gegen Frankreich gescheitert. Pavel Vrba sagt: “Ich lasse mich von guten Trainern gerne beeinflussen. Anderen Kollegen zuzuschauen, inspiriert mich. Und Karel Brückner weiss einfach zu viel über den Fussball, als dass ich darauf verzichten möchte.” Der 51-jährige Vrba steht nach der misslungenen WM-Kampagne 2014 für einen erfolgreichen Neuanfang. Tschechien hat sich frühzeitig für die Euro 2016 qualifiziert. Lange vor seinem Engagement schon buhlte der Verband um ihn. Dass er Viktoria Pilsen 2013 nicht einfach Hals über Kopf verlassen hatte (siehe Interview S ­ eite 10), spricht für eine gewisse Bodenständigkeit. Vrba führte Pilsen zu den ersten ­beiden Meistertiteln in der Klubgeschichte. Der Verein qualifizierte sich mit ihm zweimal für die UEFA-Champions-League. Man sagt, Vrba verstehe es, mit jungen Spielern umzugehen. ­Unvergessen ist die Geschichte bei Viktoria Pilsen, als sich ein paar Greenhorns im Team über seinen alten Wollpullover mit Rentier-­ Muster lustig machten. Als die Sache unverhofft an die Öffentlichkeit

Die jungen Wilden Fast alle stehen bei heimischen Klubs unter Vertrag.

Der Professor Karel Brückner prägte die Goldene Generation um Nedved. T H E F I FA W E E K LY

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Jiri Riva Der Pr채sident in Zizkovs Heimst채tte, wo die Gegner einst Chelsea und Glasgow Rangers hiessen.


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geriet, versprach Vrba nach einer verlorenen Wette, sich vom Pullover zu trennen. Daraufhin überreichten ihm die Spieler vor versammelter Presse einen neuen Pullover. Mit Rentier-Muster natürlich. Das ganze Land lachte. Und Vrba lachte mit. Das 0:2 gegen die Türkei stürzt Prag in keine Depression. Am Tag nach der Niederlage scheint nach vielen trüben Tagen in Serie wieder einmal die Sonne. Ein sanftes Oktoberlicht im malerischen Prag: Gibt es eine schönere Stadt auf Erden? Auf dem Letna-Plateau treffen sich heute die jungen Skateboarder. Das sieht nun alles so leicht aus, wenn sie ihre Tricks aufführen und durch die Lüfte fliegen. Filigrantechniker bei der Arbeit. Die Bewegungen erinnern an den schüchternen Tomas Rosicky, der mit Anfang 20 von Prag nach Dortmund zog und dort die Borussia verzauberte. Was wäre aus diesen Skateboardern geworden, hätten sie sich vor zehn Jahren Fussballshirts statt karierte Hemden übergestreift? Der 15-jährige Prager Antonin posiert für ein Foto. Im Hintergrund sieht man die Karlsbrücke.

Filigrantechniker bei der Arbeit: Die Bewegungen der Skateboarder erinnern an den schüchternen Tomas Rosicky, der einst von Prag nach Dortmund zog. Auf einer Bank unweit der Skater sitzt ein älterer Herr. Er liest eine Sportzeitung. Das bringt einen auf andere Gedanken, weil das Blatt über einen Rock’n’Roll-Wettbewerb ganz in der Nähe berichtet. Nein, falsch, nicht über irgendeinen Rock’n’Roll-Wettbewerb: Es geht um den ­“Letensky Pohar”. Hunderte Kinder und Jugendliche reisen jedes Jahr aus dem gesamten osteuropäischen Raum nach Prag, um in dieser ­u nscheinbaren Turnhalle schöne Pokale zu gewinnen. Aus allen Ecken dröhnen schnelle Beats. In der Mitte leuchtet das Tanzparkett. Ein ­höllischer Lärm. Wie im Vereinsheim von Viktoria Zizkov. Dort lärmen sie auch manchmal, klopfen verärgert auf den Tisch, wenn ihnen die Worte des Präsidenten Riva nicht passen. In ein paar Wochen wird das ­Vereinsheim abgerissen. Was das bedeutet, weiss keiner genau. Man hofft auf einen erfolgreichen Neuanfang, wie er dem Nationalteam ­gerade gelungen ist. Damit der Traum des Viktoria-Präsidenten eines Tages in Erfüllung geht. Å

Strahov-Stadion In der grössten Arena der Welt haben neun Fussballfelder Platz.

Kultig Ein Sparta-Trabi neben den Rasenmähern im Strahov-Stadion.

Ts chechis che R epublik

Einwohner: 10,5 Millionen Nachbarländer: Deutschland, Polen, Österreich, Slowakei Tschechoslowakei (1918-1992): Auflösung am 1. Januar 1993. Die neuen Staaten heissen Tschechische Republik und Slowakische Republik. Meister 2014/2015: Viktoria Pilsen Rekordmeister: Slavia Prag (12 Titel) Europa League 2015/2016: Viktoria Pilsen, Sparta Prag, Slovan Liberec Antonin, 15 Auf dem historischen Letna-Plateau treffen sich die Prager Skateboarder. T H E F I FA W E E K LY

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Š 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

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BLICK IN DIE LIGEN

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Italien: Serie A

Z a r te s P f l ä n z c h e n au s F l o r e n z w ä c h s t Sven Goldmann ist Fussballexperte beim “Tagesspiegel” in Berlin.

Seit 13 Jahren kommt der italienische Meister mit schöner Regelmässigkeit aus Mailand oder Turin. So eine geographische Fokussierung ist in Europa kein Alleinstellungsmerkmal. Den Engländern geht es genauso mit London und Manchester, den Spaniern mit Barcelona und Madrid, und was sollen erst die seit 1986 (!) aus Glasgow regierten Schotten sagen? In Italien aber könnte nun Bewegung in die Dinge kommen. Zart ist das Pflänzchen der Hoffnung, das da in Florenz blüht. Es hat

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gerade einen kleinen Rückschlag gegeben, eine 1:2-Niederlage beim SSC Neapel. Weil aber zur selben Stunde Inter Mailand nicht über ein 0:0 gegen den so zögerlich gestarteten Serienmeister Juventus Turin hinauskam, bleibt die Associazione Calcio Firenze Fiorentina auch nach dem achten Spieltag der Serie A auf Platz 1. Es ist eine wohlige, aber gänzlich ungewohnte Atmosphäre für die Viola, wie die Fiorentiner ihre Mannschaft liebevoll nennen. Zwar ist die AC Florenz seit Jahren Stammgast in den oberen Tabellenregionen, aber von einer Meisterschaft hat hier schon lang niemand zu träumen gewagt. Tabellenführer war Florenz zuletzt 1999. Noch weit länger zurück liegt der letzte Titelgewinn. Da war der neue Trainer Paulo Sousa noch nicht einmal geboren, von seinen Spielern ganz zu schweigen. Es war 1969, als die Fiorentina zum zweiten und bislang letzten Mal in ihrer bald 90 Jahre währenden

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Vereinsgeschichte den Scudetto gewann. Das kam damals genauso überraschend wie dieses Jahr die Tabellenführung. Unter Trainer Bruno Pesaola ging in der gesamten Saison gerade einmal ein Spiel verloren. Wird Sousa der Pesaola des dritten Jahrtausends? Im Gewinnen von Meisterschaften ist der Portugiese durchaus versiert. Vor seiner Anstellung in Florenz hatte er in den vergangenen beiden Jahren Maccabi Tel Aviv und den FC Basel zum Titel geführt, aber die Ehrfurcht vor diesen Meriten hielt sich in Florenz in Grenzen. Weil er von 1994–1996 für den Lieblingsfeind Juventus gespielt hatte, war Sousas Verpflichtung im vergangenen Sommer sogar höchst umstritten. Davon spricht keiner mehr rund um das Stadio Artemio Franchi. Der Sportdirektor Daniele Prade nennt den Trainer stolz “unseren besten Transfer”. Wie Bruno Pesaola in den späten 60er-Jahren gebietet Sousa über ein Aufgebot von überschaubarer Prominenz. Namhafte Spieler wie Stefan Savic, Alberto Aquilani oder Mario Gómez haben den Verein im Sommer verlassen. Seitdem geben neben den etablierten Kräften Davide Astori, Borja Valero und Josip Ilicic der aus Dnipropetrowsk akquirierte Kroate Nikola Kalinic und der von Borussia Dortmund ausgeliehene Pole Jakub Blaszczykowski den Ton an. Wie perfekt diese Mannschaft das von Paulo Sousa verordnete Pressing umsetzt, das bekam unlängst Inter Mailand bei der 1:4-Niederlage zu spüren.

Carlos Hermann / AFP

Und beinahe hätte die Fiorentina auch die “Hölle von Neapel” schadlos überstanden. Es war wieder einmal Kalinic, der eine Viertelstunde vor Schluss mit seinem fünften Saisontor die von Lorenzo Insigne erzielte Napoli-Führung ausglich. Die Freude währte allerdings nur zwei Minuten. Dann traf der Argentinier Gonzalo Higuaín noch zum 2:1-Sieg für Neapel. Å

Kleiner Dämpfer Fiorentina-Coach Paulo Sousa (m.) verlässt nach dem 1:2 in Neapel das Spielfeld. Links von ihm Borja Valero, rechts Nikola Kalinic. T H E F I FA W E E K LY

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Treffsicher Lao Toyotas Kazuo Honma ist der Torschützenkönig der Liga.

K o p f-a n -K o p fRe n n e n i n L a o s Emanuele Giulianelli ist freier Fussballautor und

Am letzten Spieltag der Meisterschaft trifft Lao Toyota zu Hause auf den Lao Police FC, der mit zehn Punkten Rückstand auf das Podium zurzeit auf Rang 4 liegt, während Lanexang United bei Titelverteidiger Hoang Anh Attapeu FC zu Gast ist, der auf dem 5. Platz rangiert und keine Chance mehr auf die Meisterschaft hat.

lebt in Mailand.

Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Tor­ differenz darüber entscheiden wird, wer in der Lao Premier League 2015 über den Meistertitel jubeln darf. Vor dem letzten Spieltag stehen der Lao Toyota FC und der Lanexang United FC mit jeweils 45 Punkten an der Tabellenspitze. Dahinter folgt SHB Vientiane, das mit 40 Punkten bei einem Spiel weniger jedoch nur noch theoretische Chancen auf den Titel hat. 16

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Sollten beide Titelaspiranten ihr letztes Spiel gewinnen, sieht das Reglement vor, dass zunächst die Tordifferenz herangezogen wird. Bei Punktegleichheit hätte Lanexang aufgrund einer besseren Tordifferenz die ­besseren Karten als Lao Toyota. Die beiden Mannschaften haben jedoch eines gemeinsam: Sie haben noch nie den Titel geholt. In den vergangenen Jahren wurden die traditionellen Hierarchien des laotischen Fussballs auf den Kopf gestellt,

und dieser Trend scheint sich fortzusetzen. Das ist keine Überraschung, zumal die Liga erst 1990 gegründet wurde, und seither viele Mannschaften ihren Namen geändert oder mit anderen Teams fusioniert haben. Lao Toyota ist ein sehr junger Verein, der erst 2013 ins Leben gerufen wurde und vom Engländer David Booth betreut wird, der zuvor bereits die laotische Nationalmann­ schaft trainiert hat. Zu dessen Schützlingen zählt auch der Torschützenkönig der Liga, der Japaner Kazuo Honma. Die Stars von Lanexang sind hingegen der Uruguayer Diego Emilio Silva, Soukaphone Vongchiengkham, der Japaner Kosuke Huchida sowie der Australier Kaz Patafta. Das Team wird vom 37-jährigen Portugiesen Eduardo Almeida betreut, der zuvor in Tansania tätig war. Å

Lao Toyota / Deesler

Laos: Premier League


Ecuador: Primera A

Emelec u nd Q u i nte r o s ’ E r b e Jordi Punti ist Romanautor und Verfasser zahlreicher Fussball-­ Features in den spanischen Medien.

Vor zwei Wochen ist die ecuadorianische Nationalmannschaft optimal in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft Russland 2018 gestartet. Der 2:0-Sieg gegen Argentinien in Buenos Aires wurde von der nationalen Presse als historisch bezeichnet. Die Euphorie und das Gefühl, über ein solides, gut abgestimmtes Team mit grosser Zukunft zu verfügen, wurde auch dadurch nicht geschmälert, dass Messi bei den Argentiniern aufgrund einer Verletzung fehlte. Am tiefsten erlebte die Partie vermutlich Gustavo Quinteros, der Nationaltrainer Ecuadors.

Juan Cevallos / API Photos

Quinteros stammt nämlich aus Argentinien und war während seiner Spielerkarriere bei

unterschiedlichen Klubs in seinem Heimatland und in Bolivien aktiv. Später nahm er die bolivianische Staats­bürgerschaft an, um für die Nationalmannschaft des Landes zu spielen. Als Trainer kam er 2012 nach Ecuador, um das Ruder bei CS Emelec aus Guayaquil zu übernehmen und wurde mit dem Klub 2013 und 2014 zweimal in Folge Meister. Quinteros avancierte zum angesagten Mann im ecuadorianischen Fussball und nahm im März dieses Jahres das Angebot an, die Nationalmannschaft des Landes zu trainieren – mit Blick auf die Copa América und die nächste WM. Nachdem Quinteros das Team mitten in der Meisterschaftssaison verlassen hatte, fürchteten die Fans von Emelec, dass ihre Mannschaft in ein Formtief rutschen und dass die glorreiche Zeit vorbei sein würde. Doch der neue Trainer – Omar De Felippe, ebenfalls Argentinier – setzte auf die gleiche Spiel­ weise. Und nun scheint man bei Emelec nach und nach die Zweifel zerstreut zu haben. Der Klub rangiert zwar derzeit nur auf dem 5. Tabellenplatz, mit sechs Punkten Rück­ stand auf Tabellenführer LDU Quito, er hat allerdings noch zwei Nachholspiele zu

bestreiten. Daher führen die Fans bereits die üblichen Rechenspielchen aus, um die Hoffnungen auf den Einzug ins Finale am Leben zu halten. Das 1:1-Remis vom ­Wochenende im Auswärtsspiel gegen ­Nacional hat den Optimismus jedoch ­vorübergehend etwas gebremst, hatte man doch vor zwei Wochen noch den grossen Stadtrivalen Guayaquil im sogenannten Clásico del Astillero besiegt. Den Träumen Emelecs von der Titelverteidigung stehen die Ambitionen der Gegner gegenüber. Dieses Jahr ist die ecuadorianische Meisterschaft offener als je zuvor und ausser LDU Quito, das seinen Platz im Finale nach dem Gewinn der Hinrunde bereits sicher hat, sind noch Universidad Católica, Independiente und SD Aucas im Rennen. Nur vier Punkte trennen die Titelaspiranten. Es gibt im Fussball nichts besseres, als einen so hart umkämpften Wettbewerb, bei dem sich acht Spieltage vor Schluss noch keine Prognose darüber abgeben lässt, welche Mannschaft am Ende die Oberhand ­behalten wird. Å

Nicht zu stoppen Emelecs Esteban de la Cruz überspringt Eduardo Morante (Nacional).

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DAS INTERVIEW

“Ich spiele Fussball bei 90 Prozent Luftfeuchtigkeit” Nach Stationen in Moskau, Budapest, Warschau und Venedig zog es den Kroaten Marko Simic nach Vietnam, wo er sogleich Meister und Pokalsieger wurde. Was bedeutet Ihnen der Fussball? Marko Simic: Die Erfüllung eines Traumes. Schon als Kind wollte ich Fussballprofi werden. Ich habe schon sehr früh mit Fussball angefangen und nie einen anderen Wunsch gehabt. Fussball ist mein Leben. Ich hatte in meiner Karriere schon eine ganze Menge Verletzungen und manchmal sah es so aus, als müsste ich aufhören. Ich habe viele Schwierigkeiten überwunden, und jetzt bin ich wieder da und zwar an einem sehr ungewöhnlichen Ort, nämlich in Vietnam. Ich habe schon in Polen, Russland, Ungarn, Kroatien und Italien gespielt. Man sagte mir eine grosse Zukunft voraus, auch in der kroatischen Nationalmannschaft. Doch dann begann mein Verletzungspech. Jetzt habe ich mein Glück hier gefunden.

Wie hat es Sie nach Vietnam verschlagen? Das lief recht ungewöhnlich ab. Ein Agent, der in Südostasien arbeitet und auch für den Klub Becamex Binh Duong tätig ist, stellte den Kontakt zu mir her, allerdings als ich gerade wegen einer Verletzung aussetzen musste. Ich habe dann mit meinem Freund Nastja Ceh gesprochen, der beim FC Brügge in Belgien spielt. Er war schon in Vietnam und hat mir sehr geraten, das Angebot anzunehmen. Er versicherte mir, ich würde mich dort bestimmt sehr wohl fühlen.

Und? Er hat recht behalten. Wir haben eine grossartige Saison erlebt. Wir haben die Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Ich habe also gleich in meiner ersten Saison hier das Double geschafft – nach nur vier Monaten! Das ist eine fantastische ­Leistung. Ich bin sehr glücklich und auch stolz darauf, denn ich bin der erste europäische Fussballer, dem dies hier gelungen ist. In Vietnam zu spielen, ist nicht leicht. Wer wie ich aus Europa kommt, braucht viel Zeit, um sich einzugewöhnen. Die Unterschiede sind einfach zu gross. Man hat das Gefühl, in einer Sauna zu spielen. Es ist sehr heiss und die Luftfeuchtigkeit liegt oft bei 90 Prozent. 18

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Manchmal ist es wirklich unerträglich. Ein Grund mehr, stolz auf das zu sein, was ich geschafft habe.

Wie fühlt man sich, wenn man für einen so wichtigen Klub spielt? Unsere Mannschaft ist die beste des Landes. Wir werden daher oft als das Chelsea von Vietnam bezeichnet. Manchmal ist sogar die Rede von der “kleinen Nationalmannschaft”, denn 70 bis 80 Prozent der besten Spieler Vietnams sind bei Becamex BD. Wir haben einen Kader von 20 Spielern. Um sich die Stärke des Teams vor Augen zu führen, muss man bedenken, dass 15 unserer Spieler schon mindestens ein Mal in der Nationalmannschaft gespielt haben. Fünf davon sind Stammspieler. Unsere stärksten Rivalen im Kampf um den Titel sind Hanoi T&T und Thanh Hoa.

Wird der Fussball im Land intensiv verfolgt? Der Zustand der Stadien und der ­ rainingseinrichtungen ist ehrlich gesagt T nicht gut. Man muss noch einiges verbessern, um das Niveau Thailands zu erreichen, der führenden südostasiatischen Fussballnation, oder auch das der aufstrebenden Fussballmacht Malaysia. Trotzdem sind die Fans sehr leidenschaftlich und lautstark! Sie stehen voll und ganz hinter der Mannschaft und lassen uns stets ihre Zuneigung spüren. Wir sind wahre Publikumslieblinge. Es gibt enorm viele Fans, die den Fussball im Allgemeinen und unseren Klub im Besonderen genau verfolgen.

Werden Sie auch im kommenden Jahr in Vietnam bleiben? Ich finde das Leben hier wirklich sehr interessant und faszinierend. Ich kann guten Gewissens sagen, dass ich mich hier noch wohler fühle als überall sonst, wo ich gespielt habe. Und das will etwas heissen, denn ich habe immerhin als Spieler in Moskau, in Budapest, in Warschau und in der Nähe von Venedig gelebt. Nach jedem Spiel habe ich

noch Termine, Interviews, Teilnahmen an TV-Shows, öffentlichen Veranstaltungen. Das alles ist sehr abwechslungsreich und interessant. Die Kultur ist ganz anders als in Europa und das Essen übrigens auch. Ich lebe in Ho-Chi-Minh-Stadt und geniesse meine Freizeit dort sehr. Mir gefällt einfach alles an Vietnam. Es sind auch immer viele Touristen unterwegs, die die vielen noch unbekannten und wunderschönen Orte entdecken wollen. Die Stadt schläft nie. Alle Lokale und die meisten Geschäfte bleiben die ganze Nacht geöffnet. Es gibt unzählige Unterhaltungsmöglichkeiten. Ich stehe kurz vor der Unterzeichnung eines neuen Vertrages und werde auf jeden Fall auch im kommenden Jahr hier bleiben.

Wie sieht es mit der Nationalmannschaft aus? Es dürfte sehr schwierig werden, wieder das kroatische Trikot zu tragen, denn wenn man in Asien spielt, wird man kaum berücksichtigt, selbst wenn man sehr gut spielt und im vietnamesischen Fussball eine grosse Nummer ist. Also denke ich nicht oft daran, auch wenn ich in meinem Herzen immer noch ein bisschen Hoffnung hege.

Glauben Sie, dass sich der Fussball in Vietnam entwickeln kann? Welche Rolle spielt die FIFA dabei? Auf jeden Fall. Es gibt noch viel Luft nach oben: Wie ich schon gesagt habe, gibt es noch viel zu tun in Bezug auf die Stadien und die sonstige Infrastruktur. Aber ich denke auch, dass Vietnam mehr erreichen könnte, wenn die Vereine mehr Ausländer unter Vertrag nehmen könnten. Derzeit sind nur zwei Ausländer pro Mannschaft zugelassen. Hier zu spielen, ist also so etwas wie ein Lotto­gewinn. Ich denke, dass die FIFA mit ihren Grassroots-Projekten einen sehr guten ­Beitrag zur Förderung und Entwicklung des Fussballs in diesem Land leistet. Å Mit Marko Simic sprach Emanuele Giulianelli


Name Marko Simic Geburtsdatum, Geburtsort 23. Januar 1988, Zagreb, SFR Jugoslawien Position Stürmer

Šime Eškinja

Stationen 2007–2009 FC Khimki 2008 FC Daugava Daugavpils (Leihe) 2009–2011 NK Lokomotiva 2011 NK Radnik Sesvete (Leihe) 2011–2012 Vasas SC 2012 Ferencvarosi TC 2013 Mura 05 2013–2015 NK Inter Zapresic 2015 Pordenone seit 2015 Becamex Binh Duong U21-Nationalteam Kroatien 3 Einsätze, 1 Tor

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First Love Ort: Carcavelos Beach, Portugal Datu m : 20. Febr ua r 2015 U hrzeit: 16.57 Uhr Fotog ra f: Fra ncisco Seco

Keystone/AP

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Viña del Mar Die Jugendtrainer beim Workshop (21. Oktober).

Jugendtrainer bilden sich in Chile weiter Während der FIFA U17-WM profitieren die Verbände von interessanten Nachhaltigkeitsprogrammen. “Youth Football Course” etwa richtet sich an die Jugendtrainer weltweit.

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ie FIFA ist nicht nur dafür bekannt, dass sie Turniere von hoher Qualität weltweit zu organisieren versteht. Wesentlich ist auch, dass die Turniere eine Nachhaltigkeit entfalten. Damit werden die Investitionen der FIFA doppelt nützlich. In Chile treffen sich zurzeit die weltbesten U17-Nationalmannschaften, um den Weltmeister in dieser Altersklasse zu eruieren. Das farbige, auch spielerisch schon sehr interessante Turnier wird begleitet von zusätzlichen Nachhaltigkeitsprogrammen: “Youth Football Course” vom 16. bis 24. Oktober in Viña del Mar sowie dem “Grassroots Festival” am 30. Oktober in Santiago. Zum “Youth Football Course” äussert sich der Geschäftsführende FIFA Generalsekretär Markus Kattner folgendermassen: “Das Seminar zielt darauf ab, die Fachkenntnisse und das 22

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Know-how der Trainer zu vertiefen, die mit Jugendlichen arbeiten. Es wurde im Rahmen der FIFA U17-Weltmeisterschaft Chile 2015 organisiert, um den Jugendtrainern der CONMEBOL Gelegenheit zu geben, bei diesem qualitativ hochwertigen Jugendturnier dabei zu sein, Beobachtungen anzustellen und daraus zu lernen.” Der Generalsekretär des chilenischen Fussballverbandes Nibaldo Jaque sagt: “Wir sind der Ansicht, dass man Kenntnisse am besten über das einzigartige Erlebnis der Teilnahme an einer Weltmeisterschaft austauschen kann.” Jaque führt aus: “Daher haben wir die Trainer der U17- und U20-Nationalmannschaften unseres Kontinents eingeladen, diese Plattform zu nutzen, um ein Vermächtnis für die technische Entwicklung dieses Berufsstands aufzubauen.” Zu den Lehrinhalten des “Youth Football Course” gehören zum Beispiel “El Concepto de

Juego” (das Spielkonzept) oder auch “Aspectos Generales de todo Sistema de Juego” (generelle Aspekte aller Spielsysteme). Insgesamt bietet das Programm über 30 Kurse. In der Tat kommt der “Youth Football Course” nicht nur bei den Teilnehmenden sehr gut an, sondern auch bei jenen Mitgliederverbänden, die kein Nationalteam an der laufenden U17-WM stellen. So etwa profitieren Bolivien, Kolumbien, Peru, Uruguay oder Venezuela von diesen FIFA-Programmen. Å tfw

Alles zur U17-WM in Chile und zum “Youth Football Course” finden Sie unter: http://tinyurl.com/2d5j9dz


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“Mit der Zeit gehen” Pünktlich da sein, sich Notizen machen, mit den Kollegen debattieren und dem Lehrer zuhören. All dies verbindet man zweifellos mit Schule und Kindheit. Doch bei der FIFA U17-Weltmeisterschaft, die derzeit in Chile stattfindet, sind es nicht etwa die Jugendlichen, die die Schulbank drücken.

Fabián Coito Trainer der U20-Nationalmannschaft von Uruguay.

Martin Rose / Getty Images

Verkehrte Welt. Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms des bedeutendsten Turniers der Altersklasse, das später noch durch ein Grassroots Festival ergänzt wird, haben sich einzigartige Klassenraumszenen abgespielt: Hier drückten nämlich die anerkanntesten Jugendtrainer der Region die Schulbank. Insgesamt 27, um genau zu sein, einschliesslich mehrerer örtlicher Jugendtrainer. “Ich freue mich riesig über den Kurs, es ist grossartig, eine solche Möglichkeit zu bekommen, vor allem, wenn dies im Rahmen eines so hochklassigen Turniers geschieht”, meint Fabián Coito in Viña del Mar. Der 48-jährige Uruguayer ist viel mehr als nur der U20-Trainer der Celeste. Er arbeitet bereits seit acht Jahren mit den Nationalmannschaften seines Landes und war vorher für die U15- und U17-Auswahlteams zuständig. Mit der U17 sicherte er sich unter anderem den verdienten 2. Platz bei der WM 2011 in Mexiko. Hier geht es jedoch nicht um vergangene Erfolge. Coito steht jeden Morgen früh auf und widmet sich begeistert den unterschiedlichen Aufgabenstellungen des Seminars, an dem er gemeinsam mit zahlreichen Kollegen teilnimmt. Darunter befinden sich unter anderem auch Rogério Micale, der mit der brasilianischen U20-Auswahl Vizeweltmeister wurde, sowie der Kolumbianer Carlos Restrepo. Durchgeführt wird das Seminar unter der Leitung von Jorge DíazCidoncha, Verantwortlicher für Basis- und Jugendfussball bei der FIFA, und dem Uruguayer Daniel Bañales, Technischer Entwicklungsbeauftragter der FIFA für die CONMEBOL. “Wir führen Aktivitäten auf dem Spielfeld aus, bei denen es um die Vorbereitung von Trainingsetappen geht, sowohl für Fitness- als auch für taktische Einheiten. Es gibt jedoch auch unterschiedliche Präsentationen und Diskussionen zu den Partien, die hier in Chile bestritten werden”, fügt Coito hinzu. A nal yse der Teams Die Aufgabe ist einfach: Die Gruppe wird aufgeteilt und analysiert die einzelnen Mannschaften, wie beispielsweise am ersten Spieltag im Estadio Centenario, wo sich Nigeria und die USA sowie Chile und Kroatien gegenüberstanden. “Am nächsten Tag analysieren wir bestimmte Aspekte des Spiels, und das ist sehr

interessant, denn obwohl wir alle über dasselbe Thema sprechen, beispielsweise über die Spieleröffnung aus der Deckung heraus, sehen und bewerten wir das Ganze unterschiedlich.” Präsentationen zu den unterschiedlichsten Themen, auch von einigen Teilnehmern, runden die arbeitsreichen Seminartage ab. Jugendtrainer sind in Südamerika mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Da wäre einerseits das stetige Abwandern von Fussballern, die sich noch mitten in der Ausbildung befinden, nach Europa. Und andererseits gibt es natürlich noch die vielen Verlockungen, die in immer jüngeren Jahren entstehen. Coito, der als Spieler in Uruguay, Chile, Peru und Honduras aktiv war, erklärt: “Viele Jugendliche lassen sich von Dingen in ihrem Umfeld ablenken, und wir müssen immer am Ball bleiben und ihnen dabei helfen, sich wieder für den Fussball zu interessieren. Ich bin hierhergekommen, um geeignete Mittel zu finden, dieser Herausforderung zu begegnen und bin mehr als fündig geworden.” L ehren er f order t Geduld In diesem Zusammenhang fungiert der Trainer als Lehrer und braucht dabei jede Menge Geduld. “Wir arbeiten mit Jugendlichen, die sich spielerisch, aber auch als Menschen in einer Reifephase befinden. Sie lassen sich leicht ablenken und wir müssen in der Lage sein, damit umzugehen”, so seine Analyse. Aber wie geht man damit um? “Es ist schwer, an sie heranzukommen und sie zu überzeugen. Genau deshalb ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben und gemeinsam mit Kollegen unterschiedlichen Alters an solchen Seminaren teilzunehmen. Einige stehen gerade erst am Anfang, und so etwas ist immer gut.” Debatten, Analysen, ein Austausch von Ideen und Erfahrungen. Einmal abgesehen von der Arbeit auf dem Platz haben all diese Aktivitäten die WM in Chile nicht nur für die Spieler, sondern auch für ihre Ausbilder zu einer bereichernden Erfahrung gemacht. “Eines ist klar”, mahnt Coito, “in unserer Ausbildungsarbeit müssen wir immer mit der Zeit gehen. Nur wenn wir uns immer wieder anpassen und auf dem neuesten Stand bleiben, können wir uns auf dem Niveau halten, das für diese Altersklassen erforderlich ist.” Alejandro Varsky, Chile

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Grosser Tag Das deutsche U17-Team besucht das Kinderheim Franz Reinisch in Chillán.

Ein Besuch fürs Leben “Fussball mag ich total gerne”, sagt Nicolas lächelnd. Im Trikot seines Idols, des chilenischen Nationalspielers Alexis Sánchez, wartet der elfjährige Junge voller Vorfreude auf einen besonderen Besuch: die U17-Auswahl Deutschlands.

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Nicolas beispielsweise trainiert zusammen mit anderen Kindern aus der Nachwuchsabteilung des einheimischen Fussballvereins Ñublense. Ein erster Schritt, um später den Jugendkategorien des Klubs beitreten zu können. “Ich spiele seit zehn Monaten mit ihnen, und wir trainieren dreimal die Woche. Ich spiele als linker Aussenverteidiger”, berichtet er stolz. Das Eis brechen Als die deutsche Mannschaft kommt, platzt das Zentrum, das in einem bescheidenen Häuschen untergebracht ist, fast aus den Nähten. Nach wenigen Minuten der schüchternen Blickwechsel zwischen den Kindern und den Spielern finden die beiden Gruppen einen Weg, um das Eis zu brechen: Sie gehen einfach auf den ­Hinterhof und improvisieren ein Fussballspiel auf dem Bolzplatz. Nicolas und ein weiterer

Junge aus dem Zentrum stellen die Mannschaften zusammen, und schon geht es los. Der deutsche Trainer Christian Wück beobachtet die Szene lächelnd. “In jedem Land, in dem wir zu Gast sind, versuchen wir, die Zeit zu finden, um Aktivitäten neben dem Fussball zu organisieren”, erläutert er. Bis zum jetzigen Z ­ eitpunkt hat die DFB-Auswahl das Training und die Partien bei der U17-WM mit einem Freundschaftsspiel gegen das U18-Team von Ñublense sowie einem Besuch der deutschen Schule in der Stadt kombiniert. Lernen für den Fussball “Wenn wir es ihnen nicht zeigen würden, wären sich manche meiner Spieler der Tatsache gar nicht bewusst, dass es viele Kinder gibt, die nicht das gleiche Glück wie sie haben. Es ist gut, dass sie das kennenlernen”, sagt er den

Victor Orellana Navarrete

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ie deutsche Mannschaft befindet sich anlässlich der FIFA U17-Weltmeisterschaft 2015 in Chillán und wird jeden Moment im Kinderheim Franz Reinisch erwartet, in dem Nicolas und neun weitere Jungen und Mädchen aus schwierigen sozialen Verhältnissen betreut werden. “Die Kinder waren sehr aufgeregt, als ich ihnen erzählte, dass die deutschen Spieler kommen würden”, sagt Maria Antonieta, die Direktorin des Heims. Sie leitet die Gruppe von B ­ etreuern, die mit den Kindern zusammenleben. “Wir versuchen, dafür zu sorgen, dass dieses Zentrum eher ein Familienheim als eine soziale Einrichtung ist. Die Kinder gehen zur Schule, werden medizinisch betreut, und wir versuchen, ihnen die Möglichkeit für ausserschulische Aktivitäten zu geben”, sagt sie.


C H I L E 2015

Torgefährlicher Romantiker Mit einer Vorlage und einem Tor trug Costa Ricas Andy Reyes zum Sieg seines Teams in der Auftaktpartie bei der FIFA U17-WM Chile 2015 gegen Südafrika bei.

Torhungrig Costa Ricas Andy Reyes.

Alex Grimm / Getty Images

W Sinn der Aktivität im Kinderheim. “Dieser Be­ such ist schön für die Kinder, aber auch für meine Spieler, denn bei dieser WM geht es nicht nur um Fussball. In diesem Alter muss man sie auch auf das Leben vorbereiten. Viele von ihnen werden es vielleicht nicht in den Profifussball schaffen und müssen wissen, wie es im wirklichen Leben zugeht”, fährt er fort. In der Zwischenzeit legt sich Nicolas wäh­ rend des freundschaftlichen Kicks mächtig ins Zeug und fordert anschliessend den deutschen Verteidiger Dominik Franke heraus, ihm seine Geschicklichkeit am Ball zu zeigen. Zum ­Abschluss des Besuchs gibt es Geschenke für die Kinder, und dem Zentrum wird eine Spen­ de für bauliche Verbesserungen im Pausenhof überreicht. Å Elisa Revuelta

enn man Reyes betrachtet, kann man kaum verstehen, warum seine Team­ kameraden den wendigen Stürmer scherzhaft als El Comelón bezeichnen. Denn dieser liebevolle Spitz­name be­ deutet nichts anderes als Vielfrass. Sei­ ne Erklärung überzeugt und scheint zu stimmen, wenn man bedenkt, wie er sich in Zweikämpfen mit den südafrikanischen Verteidigern behaup­ tete und auch bei Remplern auf den Beinen blieb. Denn nach den Worten des Stürmers geht es ein­ fach um die nötige Kraft. “Ich bin nicht überge­ wichtig, weil ich die ganze Zeit Fussball spiele”, so Reyes. “Aber ich esse ziemlich viel, das stimmt. Mit einem etwas kräftigeren Körperbau habe ich in Zweikämpfen bessere Karten.” Hunger nach Erfolgen verspürt Reyes auch auf der globalen Bühne. Er will in die Fussstap­ fen berühmter Landsleute treten, die den Schritt nach Europa geschafft haben, so wie Costa Ricas WM-Helden von 2014, Keylor Navas, Bryan Ruiz und Joel Campbell. Trotz dieser ambitionierten Zukunftspläne gibt er sich bescheiden. Er wolle nicht wegen des Ruhmes oder des Reichtums Fussballprofi werden. Er würde seiner Mutter einfach gerne ein Häuschen kaufen können. Weltmeister werden Der Universitätsabschluss muss vorerst warten. Es gibt nämlich eine Sache, die Reyes mehr als alles andere anstrebt. Lässt man die neckischen

Spitznamen einmal beiseite, wird schnell klar, dass der junge Tico tatsächlich sehr ambitioniert ist. Sein Tonfall ändert sich, wenn man ihn nach seinen Wünschen und Plänen fragt. Entschlos­ sen sagt er: “Ich will ein Weltmeister sein!” Eigentlich war Reyes vor dem CONCACAFQualifikationsturnier aus dem Kader Costa Ricas gefallen. Doch dann kehrte er zurück und bewies Trainer Marcelo Herrera mit fünf Toren beim Qualifikationsturnier in Honduras, wie wichtig er ist. Sollte der Youngster indes in Chile weiter­ hin mit solch starken Auftritten glänzen, so hat er gute Chancen, dass sein grösster Wunsch schon im Alter von 16 Jahren tatsächlich wahr wird und ihm den begehrten Titel einbringt. Der Romantiker “Ich bin sehr romantisch veranlagt”, sagt der selbstbewusste Stürmer auf die Frage nach sei­ nen Eigenschaften. Trotz seines Torjägerins­ tinktes und seiner Spielfreude agiert er selbstlos und mannschaftsdienlich. So lieferte er auch die Vorlage, die Kevin Masis zum ersten Turniertor seines Teams nutzte. “Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm”, so Reyes über Masis. “Wir sind gute Freunde, geniessen unsere gemeinsa­ men Momente und können uns immer auf die Unterstützung des anderen verlassen. Und so können wir uns auch gemeinsam über diese drei Punkte freuen.” Å Steve Feekins T H E F I FA W E E K LY

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F IFA BALL ON D’OR 2015

Die Vorauswahl für den FIFA Ballon d’Or 2015

Die FIFA und France Football haben die Namen der Kandidatinnen und Kandidaten für die Auszeichnungen bekanntgegeben.

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die Jurymitglieder, die ihre Stimme bis zum 20. November nicht abgegeben haben, noch an der Abstimmung teilnehmen können. Am 30. November werden die FIFA und France Football in einer WebShow die N ­ amen der je drei Spieler und Spielerinnen sowie der je drei Männer- und Frauenfussballtrainer/-innen bekanntgeben, die die meisten Stimmen erhalten haben. Ebenfalls präsentiert werden die drei A ­ nwärter auf den FIFA-Puskás-­ Preis (Auszeichnung für das schönste Tor des Jahres). Å tfw

Die endgültige Wahl treffen je die Spielführer/-innen und Cheftrainer/-innen der Männer- bzw. Frauen-Nationalteams sowie ausgewählte Medienvertreter. FIFA Ballon d’Or auf Facebook: www.facebook.com/FIFABallonDor

Stuart Franklin / FIFA via Getty Images

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it den diversen Auszeichnungen werden die im Zeitraum vom 22. November 2014 bis 20. November 2015 jeweils Besten in den einzelnen Kategorien geehrt. Grundlage sind die individuellen Leistungen, ungeachtet von Titeln. Die endgültige Wahl treffen bei den Männern die Spielführer und Cheftrainer der Männernationalteams sowie von France Football ausgewählte internationale Medienvertreter, und bei den Frauen die Spielführerinnen und Cheftrainer/-innen der Frauennationalteams sowie von der FIFA ausgewählte Medienvertreter. Die Preisträger werden am 11. Januar 2016 beim FIFA Ballon d’Or in Zürich bekanntgegeben. Die Vorauswahllisten für die Auszeichnungen FIFA-Weltfussballerin des Jahres und FIFA-Frauenfussballtrainer/-in des Jahres mit je zehn Kandidaten wurden am 19. Oktober, die Vorauswahllisten für den FIFA Ballon d’Or (23 Kandidaten) und die Auszeichnung FIFA-Fussballtrainer des Jahres (10 Kandidaten) am 20. Oktober bekanntgegeben. Die Abstimmungsperiode für diese Auszeichnungen dauert vom 26. Oktober bis am 20. November 2015. Gehen in der Abstimmungs­periode zu wenige Stimmen ein (d. h. von weniger als zwei D ­ ritteln a ­ ller Jurymitglieder), können die FIFA und France Football die Abstimmungsperiode nach freiem Ermessen um eine Woche v ­ erlängern, damit ausschliesslich


F IFA BALL ON D’OR 2015

Vorauswahl für den FIFA Ballon d’Or 2015 FIFA Ballon d’Or Sergio Agüero (Argentinien/Manchester City) Gareth Bale (Wales/Real Madrid) Karim Benzema (Frankreich/Real Madrid) Cristiano Ronaldo (Portugal/Real Madrid) Kevin De Bruyne (Belgien/Manchester City) Eden Hazard (Belgien/Chelsea) Zlatan Ibrahimovic (Schweden/Paris Saint-Germain) Andrés Iniesta (Spanien/FC Barcelona) Toni Kroos (Deutschland/Real Madrid) Robert Lewandowski (Polen/FC Bayern München) Javier Mascherano (Argentinien/FC Barcelona) Lionel Messi (Argentinien/FC Barcelona) Thomas Müller (Deutschland/FC Bayern München) Manuel Neuer (Deutschland/FC Bayern München) Neymar (Brasilien/FC Barcelona) Paul Pogba (Frankreich/Juventus Turin) Ivan Rakitic (Kroatien/FC Barcelona) Arjen Robben (Niederlande/FC Bayern München) James Rodríguez (Kolumbien/Real Madrid) Alexis Sánchez (Chile/Arsenal) Luis Suárez (Uruguay/FC Barcelona) Yaya Touré (Elfenbeinküste/Manchester City) Arturo Vidal (Chile/FC Bayern München)

Sophie Stieger/13 Photo, Stuart Franklin / FIFA via Getty Images, Valeriano Di Domenico / EQ Images

FIFA-Weltfussballerin Nadine Angerer (Deutschland/Portland Thorns) Ramona Bachmann (Schweiz/FC Rosengård) Kadeisha Buchanan (Kanada/West Virginia University) Amandine Henry (Frankreich/Olympique Lyon) Eugénie Le Sommer (Frankreich/Olympique Lyon) Carli Lloyd (USA/Houston Dash) Aya Miyama (Japan/Okayama Yunogo Belle) Megan Rapinoe (USA/Seattle Reign) Celia Sasic (Deutschland/1. FFC Frankfurt) Hope Solo (USA/Seattle Reign) FIFA-Männerfussballtrainer Massimiliano Allegri (Italien/Juventus Turin) Carlo Ancelotti (Italien/Real Madrid) Laurent Blanc (Frankreich/Paris Saint-Germain) Unai Emery (Spanien/FC Sevilla) Pep Guardiola (Spanien/FC Bayern München) Luis Enrique Martínez (Spanien/FC Barcelona) José Mourinho (Portugal/Chelsea) Jorge Sampaoli (Argentinien/Nationalteam Chile) Diego Simeone (Argentinien/Atlético Madrid) Arsène Wenger (Frankreich/Arsenal) FIFA-Frauenfussballtrainer/-in Calle Barrling (Schweden/U19-Nationalteam Schweden) Colin Bell (England/1. FFC Frankfurt) Farid Benstiti (Frankreich/Paris Saint-Germain) Jill Ellis (USA/Nationalteam USA) Laura Harvey (England/Seattle Reign) John Herdman (England/Nationalteam Kanada) Gérard Prêcheur (Frankreich/Olympique Lyon) Mark Sampson (Wales/Nationalteam England) Norio Sasaki (Japan/Nationalteam Japan) Thomas Wörle (Deutschland/FC Bayern München) Zürich im Glanze des Ballon d’Or Ein jährliches Stelldichein von Fans und Stars. T H E F I FA W E E K LY

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GRASSROOTS

FIFA inspiring girls and boys to play football FIFA’s Grassroots programme is the core foundation of our development mission, aimed at encouraging girls and boys around the world to play and enjoy football without restrictions. Grassroots focuses on the enjoyment of the game through small-sided team games, and teaching basic football technique, exercise and fair play. For more information visit FIFA.com


FIFA - E XEKU TIVKOMITEE

PRESIDENTIAL NOTE

Weitere Stärkung des Reformprozessess

Auf dem Weg zur Gesundung

Bei der ausserordentlichen Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees wurde der 26. Februar als Datum für den ausserordentlichen Wahlkongress in Zürich bestätigt.

Simon Bruty

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ei seiner ausserordentlichen Sitzung in Zürich am 20. Oktober beschloss das ­FIFA-Exekutivkomitee mehrere wichtige Massnahmen zur Stärkung von Good Governance und für mehr Transparenz in Verfahren der Ethikkommission. Gleichzeitig bekannte sich die Exekutive zu den eingeleiteten erforderlichen Reformen und bestätigte den 26. Februar 2016 als Datum des ausserordentlichen Wahlkongresses. Das Exekutivkomitee beschloss zudem eine wichtige Änderung bei den Bestimmungen, die für die Untersuchungen und Entscheide der unabhängigen Ethikkommission gelten. Durch den neuen Wortlaut von Art. 36 des FIFA-Ethikreglements darf die Ethikkommission nach eigenem Ermessen mehr Informationen zu ihren laufenden Verfahren bekanntgeben. Die Vorsitzenden der beiden Kammern, Hans-Joachim Eckert und Cornel Borbély, hatten diese Änderung im Sinne der Transparenz und zum Verständnis ihrer Arbeit vehement befürwortet. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Ad-hoc-Wahlkommission der FIFA informierte Domenico Scala über das laufende Verfahren für die FIFA-Präsidentschaftswahl. Er teilte mit, dass frist- und formgerecht gemeldete Kandidaturen für die Wahl des FIFA-Präsidenten, die sich auf Kandidaten beziehen, die für sämtliche Fussballtätigkeiten (vorläufig oder definitiv) gesperrt sind, von der Ad-hoc-Wahlkommission nicht behandelt würden, solange die entsprechende Sperre in Kraft sei. Sollte eine solche Sperre vor der FIFA-Präsidentschaftswahl am 26. Februar 2016 aufgehoben werden oder ablaufen, werde die Ad-hoc-Wahlkommission mit Blick auf den jeweiligen Zeitpunkt entscheiden, wie mit der entsprechenden Kandidatur zu verfahren sei. Domenico Scala hielt zudem fest, dass der Vorsitzende der Berufungskommission, Larry Mussenden, sein Amt in der Ad-hoc-Wahlkommission niedergelegt habe, um jeden Anschein eines möglichen Interessenkonflikts zu vermeiden. Nachfolger von Larry Mussenden sei dessen Stellvertreter Fernando Mitjans. Das Exekutivkomitee begrüsste im Weiteren die ersten Empfehlungen, die von der ­FIFA-Reformkommission 2016 erarbeitet und vom Kommissionsvorsitzenden François Carrard in einem Zwischenbericht präsentiert

wurden. Die Reformkommission wird dem FIFA-Exekutivkomitee bei der nächsten Sitzung im Dezember 2015 einen Schlussentwurf mit Reformvorschlägen vorlegen. Die definitiven Vorschläge werden danach im Februar 2016 dem ausserordentlichen FIFA-Kongress zur Begutachtung vorgelegt. Das Exekutivkomitee bekräftigte seine Entschlossenheit, den Ruf der FIFA und das Vertrauen in die Institution wiederherzustellen und wird dafür einen Aktionsplan erstellen, in dem die Umsetzung der Reformen im Zentrum steht. “Ich freue mich über das Einvernehmen unter den Exekutivkomitee­ mitgliedern während unseren Diskussionen über die Reformen und deren Bedeutung für unsere Organisation und den Weltfussball. Die Entscheidung zu mehr Transparenz in Ethikverfahren ist nur ein Beispiel für unseren klaren Willen zu Veränderungen”, betonte der geschäftsführende FIFA-Präsident Issa Hayatou. “Bemerkenswert ist ebenfalls, dass wir das weitere Vorgehen für die anstehende Präsidentenwahl geregelt haben.” Weitere Beschlüsse: • Ángel María Villar Llona wurde zum geschäftsführenden Vorsitzenden der Organisationskommission für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ernannt. • Issa Hayatou übernimmt als geschäftsführender FIFA-Präsident den Vorsitz des ­FIFA-Dringlichkeitskomitees, während Ángel María Villar Llona und Hany Abo Rida seitens der UEFA bzw. der CAF neu Mitglieder sind. • Angesichts der Vielzahl von Qualifikationsspielen für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ wurden für die Vorrunde ein eigener Ausschuss und ein Dringlichkeitsausschuss eingesetzt. Diese werden von Salman bin Ebrahim Al-Khalifa geleitet. • Das Exekutivkomitee verabschiedete ferner den Beschluss des FIFA-Dringlichkeitskomitees, für den thailändischen Fussballverband (FAT) ein Normalisierungskomitee einzusetzen und dieses damit zu beauftragen, das FAT-Wahlreglement zu überarbeiten und bis spätestens am 15. Februar 2016 Wahlen für ein neues FAT-Exekutivkomitee durchzuführen. Die nächste Sitzung des FIFAExekutiv­komitees findet am 2./3. Dezember in Zürich statt. Å

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ie FIFA hat in dieser Woche einen grossen Schritt auf dem langen und schwierigen Weg zurück zur Stabilität gemacht. Es wird nicht leicht, und es liegen wohl noch weitere Probleme vor uns, doch wir bewegen uns jetzt entschlossen auf dem Weg zur Gesundung. Indem die Mitglieder des Exekutivkomitees zugestimmt haben, am Datum des aus­ serordentlichen Wahlkongresses am 26. Februar 2016 festzuhalten, haben sie gezeigt, dass es ihnen ernst damit ist, möglichst schnell ein neues Kapitel für den Weltverband des Fussballs zu öffnen. Durch die Unterstützung für die von Dr. Carrard und der Reformkommission 2016 vorgeschlagenen Reformentwürfe zeigen wir, dass wir den Ernst der aktuellen Lage erkannt haben und bereit sind, alles Nötige zu tun, um die Glaubwürdigkeit wiederherzustellen. Während meiner Zeit als geschäftsführender Präsident werde ich hart arbeiten und dafür sorgen, dass die FIFA und die Führung des Fussballs rund um die Welt die neue Reformwelle uneingeschränkt mittragen – im Geiste und auch mit Taten. Ich erwarte von allen Mitgliedsverbänden beim ausserordentlichen Kongress im Februar Unterstützung für die Reformvorschläge. Dies ist die einzige Möglichkeit, den Fussball voranzubringen: Reformen auf allen Ebenen des Fussballs – nicht nur an der Spitze. Die Wahl im kommenden Jahr gibt uns allen die Gelegenheit, den Reset-Knopf zu drücken und unsere Arbeitsweise zum Besseren zu verändern. Diese Gelegenheit müssen wir mit beiden Händen ergreifen – zum Wohle des Weltfussballs und der vielen Millionen Spieler und Fans, die das Spiel so sehr lieben. Bis dahin müssen wir alles Notwendige tun, um die laufenden internen und externen Ermittlungen zu unterstützen, damit diejenigen, die sich eines Fehlverhaltens schuldig gemacht haben, identifiziert und bestraft werden können. Dies wird als klare Botschaft dafür dienen, dass diejenigen, die den Fussball lenken, dieser Aufgabe würdig sein müssen. Es ist unsere Pflicht, der neuen Führungsfigur der FIFA alle Chancen zu geben, neues Vertrauen aufzubauen und das Image der FIFA wiederherzustellen. Dank der Beliebtheit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft konnten wir enorm viel für die Entwicklung des Fussballs rund um die Welt tun. Um diese Arbeit fortsetzen zu können, müssen wir jetzt harte Entscheidungen treffen und stärkere Fundamente legen, damit wir der FIFA und dem Fussball eine bessere Zukunft garantieren können. Å Ihr Issa Hayatou

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Football breaks down barriers Football builds bridges. It has a unique power to inspire friendship, respect and equality. FIFA’s Say No To Racism campaign is part of our commitment to tackle all forms of discrimination in football. Everyone should have the right to play and enjoy football without fear of discrimination. Say no to racism. For more information visit FIFA.com


FREE KICK

SPOTLIGHT ON

ALLGEMEINE INFORMATIONEN Land: Kanada FIFA-Kürzel: CAN Konföderation: CONCACAF Kontinent: Nordamerika Hauptstadt: Ottawa

The King of the Kop Sarah Steiner

Mario Wagner / 2Agenten

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ochenlang wurde spekuliert. Dann endlich stand die Unterschrift unter dem Vertrag: Jürgen Klopp wurde am 9. Oktober als neuer Coach beim Liverpool FC vorgestellt. Und seither steht die Welt an der Anfield Road Kopf. Eine eigene Fankollektion hat der Deutsche Trainer bereits erhalten. Eine Brille, ein Cap, ein Bart – fertig ist der Klopp. Er ziert Tassen, Mausmatten und T-Shirts. Und die Fans haben auch schon ihr eigenes Lied für ihn. “The New King of the Kop” wird schon bald über den Kop hallen – die Tribüne hinter dem südwestlichen Tor an der Anfield Road, wo die treusten Fans der Reds stehen. Seine erste Partie mit dem Liverpool FC fand dann nicht vor heimischer Kulisse statt, sondern an der White Hart Lane bei den ­Tottenham Hotspur. Sie endete 0:0. Trotzdem war Jürgen Klopp mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. “Der Druck war enorm gross. Das war ein guter erster Schritt”, sagte er nach dem Spiel. Im Ansatz war sein bekannter P ­ ressing-Fussball zwar zu erkennen, doch seine Spieler schienen physisch noch nicht ganz auf der Höhe zu sein. Der Deutsche hat nun dafür gesorgt, dass sich das bald ändern wird. Drei Trainingseinheiten pro Tag soll es regelmässig setzen. Volle Konzentration für sein Team. D ­ amit dieses dabei auch sicher nicht gestört wird, hat Klopp ein Besuchs­ verbot für Spielerfrauen auf dem Trainings­ gelände verhängt. Harte Zeiten also für die Profis vom Liverpool FC.

Für Klopp gilt das Sprichwort: “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.” Schliesslich warten die Fans in Liverpool seit 25 Jahren auf den Meistertitel in der Premier League. Unter Jürgen Klopp soll er nun endlich wieder Realität werden. “Hört auf zu zweifeln, fangt an zu glauben”, ermutigte dieser dann auch die Fans. Der Deutsche ist jetzt schon Kult auf der Insel und steht beim Liverpooler Anhang hoch im Kurs. Und auch aus der alten Heimat gab es u nzählige Glückwünsche zur Unterschrift ­ beim englischen Traditionsverein. Dortmunds Ilkay Gündogan beispielsweise gratulierte ­seinem ehemaligen Förderer per Twitter und wünscht sich gar ein Wiedersehen mit ihm in der Europa League. Unmöglich ist dies nicht. Denn sowohl Dortmund wie auch Liverpool kämpfen in der Gruppenphase ums Weiterkommen. Voraussetzung für ein Aufeinandertreffen ist, dass eines der beiden Teams Gruppensieger und das andere Gruppenzweiter wird. Dann entscheidet das Los. Und wer weiss, vielleicht heisst es ja dann in Dortmund tatsächlich: Willkommen zurück, Kloppo! Fragt sich bloss, wer dann wen bejubelt. Å

GEOGR APHISCHE INFORMATIONEN Landesfläche: 9 984 670 km² Höchster Punkt: Mount Logan 5959 m Nachbarmeere und -ozeane: Atlantik, Pazifik, Nordpolarmeer

FUSSBALL MÄNNER FIFA-Ranking: 104. Rang Weltmeisterschaften: 1 Teilnahme 1986

FUSSBALL FR AUEN FIFA-Ranking: 11. Rang Weltmeisterschaften: 6 Teilnahmen 1995, 1999, 2003, 2007, 2011, 2015 Bestes Ergebnis: 4. Platz 2003

LET Z TE RESULTATE Männer: Kanada - Ghana 1:1 13. Oktober 2015 Frauen: England - Kanada 2:1 27. Juni 2015

FIFA-INVES TITIONEN Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion

Seit 2003: USD 3 800 000 T H E F I FA W E E K LY

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London, England

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Getty Images

Studenten der englischen Elite-Schule Harrow am Spielfeldrand.

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ZEITSPIEGEL

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Elbasan, Albanien

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Visar Kryeziu / Keystone / AP

Albanien-Fans in Regenponchos.

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THE ART OF FOOTBALL

Panenkas Renaissance Ronald Düker

Z I TAT E DER WOC HE

“Dieses Team hat die Albaner vereint. Es ist eine grossartige Chance für das Team, den Menschen Albanien näherzubringen. Wir hätten nie gedacht, dass so etwas möglich ist. Es passiert ja auch nicht jeden Tag. Das ganze Land ist stolz auf das Team.” Albaniens Ministerpräsident Edi Rama nach der gelungenen EM-Qualifikation seines Landes

“Ich habe unsere Fans schon immer ­gemocht. Am lustigsten ist es, wenn einige selbst bei zehn Grad unter null ihre Kleider ausziehen. Auf dem Platz stirbst du vor Kälte, und diese Jungs stehen da mit freiem Oberkörper und bleiben völlig unberührt.” Pontus Wernbloom über seine Zeit bei ZSKA Moskau

W

as die Kuppel des Doms von Florenz für die Kunst der Renaissance, das ist der Panenka-Heber für das schönste Ball­ spiel der Welt. Zunächst zur Kuppel. Der ­A rchitekt Filippo Brunelleschi hat sie im Jahr 1417 entworfen. Ein gewaltiges Bauwerk: Mit 107 Metern ist die Kuppel ungefähr so hoch wie ein Fussballplatz lang, ihr Durchmesser von 45 Metern entspricht seiner Breite. Stolz geschwungen ragt die Kuppel bis heute in den Himmel von Florenz. Ein völlig neuartiges Bauwerk. Ganz ohne ein von ­innen stützendes Gerüst wurde es auf das Gemäuer der Kirche gesetzt, was damals ein ungeheures statisches Wagnis war, eine ­a rchitektonische Frechheit. Trotzdem wurde die Konstruktion ­bemängelt. Wenn man nämlich im Innenraum des Kirchenschiffes steht, kann man die Einzelheiten der herrlichen Fresken, mit denen Giorgio Vasari die Kuppel ausgemalt hat, kaum erkennen. Paradoxerweise führen die Bilder vom Himmel und der Hölle zugleich zu einem anderen, ebenfalls ungewollten ­Effekt: Sie lassen die Kuppel, von innen betrachtet, weniger hoch und imposant erscheinen als beabsichtigt. So steht sie da, die Domkuppel von ­Florenz, unverändert seit Jahrhunderten. Ein Meisterwerk der Kunst, eine Anmassung, eine Sinnestäuschung, ein Bild von Himmel und Hölle. All das wiederholt der Panenka-Heber in Sekundenschnelle auf dem Fussballplatz. Er übersetzt dazu die fest gefügte Form in eine dynamische Bewegung: Der Elfmeter-Schütze legt sich den Ball zurecht. Er fixiert den Torwart. Dann läuft er an und holt zu einem scheinbar straffen

Schuss aus. Der Rest ist Magie. Der Fuss trifft den Ball bloss sachte von unten. Ganz zart löffelt er den Ball in eine Flugkurve, auf der er sich quälend langsam in die Mitte des Tores senkt. Das ist für den Torwart die denkbar grösste Demütigung. Wäre er einfach stehen geblieben, hätte er den Ball wie ein Kind mit beiden Händen fangen können. Er hat sich aber täuschen lassen, er hat aufs Falsche gesetzt. In Erwartung eines harten und platzierten Schusses entschied er sich für den gespannten, schnellen Sprung in die Ecke. Und weil der Ball so lange durch die Luft segelt, entspannt sich wie in Zeitlupe ein Panorama der Hölle vor seinen Augen. Es gibt daraus für den Torwart kein Zurück. Dieses Manöver hat seinen Namen vom tschechischen Mittelfeldspieler ­ A ntonin ­Panenka, der hat es in einem entscheidenden Moment zum ersten Mal erprobt. Sein Elfmeter für die Tschechoslowakei düpierte den deutschen Torwart Sepp Maier im ­E lfmeterschiessen des EM-Finales 1976. Es war der entscheidende Treffer. Seitdem ist der Schuss zur Visitenkarte der Künstler am Ball geworden: Pirlo, Totti, Zidane, Messi, Ibrahimovic haben so schon Spiele entschieden. Ging es ihnen stets darum, den Torwart zu demütigen? Nehmen wir lieber an, dass sie wie ihr Ahnherr Brunelleschi ein Monument der Kunst erschaffen wollten. Und das ist immer ein Wagnis. Bleibt der Torwart nämlich tatsächlich stehen und pflückt den Ball wie einen faulen Apfel, dann ist die ganze Schmach auf der Seite des Schützen. Wie man danach schlafen kann, gehört zu den vielen ­Geheimnissen von Andrea Pirlo. Dem ist es nämlich schon passiert. Å

“Gestern war ich mit meinen zwei ­A ssistenztrainern beim Abendessen in einem Restaurant, und irgendjemand wollte ein Foto machen. Ich musste Nein sagen. Jedes Foto landet auf Twitter. Twitter wird hier viel intensiver genutzt als in Deutschland. So sieht es aus, als wäre ich ständig in Restaurants und Bars!” Jürgen Klopp, Trainer Liverpool FC

“Das waren entsetzliche zwei Wochen, denn vor der letzten Länderspielpause hatten wir gegen Swansea verloren. Das betrifft nicht nur die Spieler, sondern den ganzen Stab und meinen Koch Mike, denn er hat grossen Einfluss auf die Stimmung in der Kantine.” Louis van Gaal, Trainer Manchester United

“Ich bin nicht hier, um gemocht zu werden. Ich versuche, meine Arbeit gut zu machen. Es ist für mich ein Privileg, diese Funktion innezuhaben und den Verband US Soccer zu repräsentieren. Das Urteil darüber überlasse ich euch da draussen und Leuten, die sich dazu äussern möchten. Das ist in Ordnung.” US-Trainer Jürgen Klinsmann nach der 2:3-Niederlage der USA gegen Mexiko beim CONCACAF-Cup T H E F I FA W E E K LY

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FIFA PARTNER


TURNING POINT

“ Keiner sagte auch nur ein Wort” Mit dem Liverpool FC gewann Sami Hyypiä 2005 die ­Champions League. Beim “Wunder von Istanbul” gegen die AC Milan lernte der Finne, dass man nie aufgeben darf.

Martin Godwin / The Guardian

J

eder Fussballer möchte einmal in seiner Karriere die Champions League gewinnen. Ich durfte dies erleben. In einem Wahnsinnsspiel, vor einer Wahnsinnskulisse. Dieses Finale war einfach nur unglaublich. 70 000 Zuschauer sahen im ausverkauften Atatürk-Olympiastadion in Istanbul zu. Unzählige davon waren aus Liverpool angereist, um uns zu unterstützen. Das Spiel hätte für uns gar nicht schlechter beginnen können. Nach 52 Sekunden traf ­Maldini zum 1:0. Wenn du in einer solchen ­Partie gegen ein italienisches Team zurückliegst, ist die Sache eigentlich gelaufen. Und als kurz vor der Pause Crespo zwei weitere Tore für die AC Milan erzielte, hatten wir die Hoffnung quasi aufgegeben. Wer hätte ahnen können, was in der zweiten Halbzeit passiert? Über die Jahre hinweg rankten sich die ­G erüchte um das, was unser Trainer Rafael Benítez in der Halbzeitpause angeblich getan hat. In Wahrheit war es mucksmäuschenstill in der Kabine. Keiner sagte auch nur ein Wort. Das einzige, das zu hören war, waren unsere Fans. Sie sangen in ohrenbetäubender Lautstärke. Da hat Benítez gesagt: “Hört ihr das? Da draussen sind eure Fans. Sie sind hierher ­gereist, um euch spielen zu sehen. Ihr seid es ihnen schuldig, euer Bestes zu geben. Jetzt vergesst ihr diese erste Halbzeit, geht da raus und konzentriert euch!” Genau das haben wir getan. Das erste Tor von Gerrard fiel schnell, zwei Minuten später traf auch Smicer. Spätestens dann war uns allen klar: Wir können dieses Spiel noch drehen! Nur sechs Minuten nach dem 1:3 erzielte Xabi Alonso den Ausgleich. Dida parierte zwar seinen Elfmeter, doch der Nachschuss ging rein.

Vor diesem Spiel dachte ich immer, Fussball sei ein eher langsamer Sport, in dem Entscheidungen nicht in kurzer Zeit fallen können. D ieses Champions-League-Finale hat mich ­ ­Lügen gestraft. Zum Glück! Ich erinnere mich gut an die Verlängerung, an eine unglaubliche Doppelparade von Jerzy Dudek. Nicht einmal Schewtschenko selbst weiss, glaube ich, wie unser Torhüter diese Schüsse parieren konnte. Das Herz ist mir beinahe stehengeblieben. Doch Dudek hielt uns im Spiel. Und er wurde zum Helden im Elfmeterschiessen. Er hielt zweimal – auch da wieder gegen Schewtschenko. “Das Wunder von Istanbul” haben sie dieses Spiel genannt. Ich werde es nie vergessen. Das sind Momente, an die erinnerst du dich dein Leben lang. Å Aufgezeichnet von Sarah Steiner

Name Sami Tuomas Hyypiä Geburtsdatum, Geburtsort 7. Oktober 1973, Porvoo, Finnland Position Verteidiger Stationen als Spieler 1990–1991 Kumu Kuusankoski 1992–1995 MyPa 1995–1999 Willem II 1999–2009 Liverpool FC 2009–2011 Bayer 04 Leverkusen Stationen als Trainer 2011–2012 Finnland (Assistent) 2012–2014 Bayer 04 Leverkusen 2014 Brighton & Hove Albion seit 2015 FC Zürich Nationalteam Finnland 105 Einsätze, 5 Tore

Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY

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W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R

Argentinien (unverändert) Spanien (6, plus 5) Rumänien (13, minus 6) 149 Amerikanisch-Samoa, Cook-Inseln, Gabun, Samoa, Tonga (je 3 Spiele) Norwegen (plus 243 Punkte) Liberia (plus 65 Ränge) Rumänien (minus 134 Punkte) Zypern, EJR Mazedonien (je minus 28 Ränge)

Spitzenreiter Aufsteiger in die Top 10 Absteiger aus den Top 10 Spiele insgesamt Teams mit den meisten Spielen Grösster Aufsteiger nach Punkten Grösster Aufsteiger nach Rängen Grösster Verlierer nach Punkten Grösster Verlierer nach Rängen Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Rang Team

+/- Punkte

Letzte Aktualisierung: 1. Oktober 2015 Rang Team

+/- Punkte

1 Argentinien

0 1419

55 Guinea

8

582

109 Simbabwe

-1

313

163 Myanmar

-1

147

2 Deutschland

1 1401

55 Japan

3

582

110 Georgien

37

308

164 Amerikanisch-Samoa

35

145

3 Belgien

-1 1387

57 Jamaika

-5

576

111 Botsuana

7

305

165 Puerto Rico

-13

134

4 Portugal

2 1235

58 Australien

3

567

112 St. Kitts und Nevis

7

303

166 Cook-Inseln

39

132

5 Kolumbien

-1 1228

59 Trinidad und Tobago

-5

564

113 Burundi

21

302

167 Indien

-12

128

6 Spanien

5 1223

60 DR Kongo

5

563

114 Zypern

-28

300

168 Mauritius

17

123

7 Brasilien

-2 1204

61 Paraguay

-6

552

115 Aruba

22

299

169 Neukaledonien

-3

120

8 Wales

1 1195

62 Mali

-2

546

116 Litauen

-7

298

170 Osttimor

-7

118

9 Chile

-1 1177

63 Serbien

3

538

117 Kuba

-4

294

171 Malaysia

-2

111

10 England

0 1161

64 Finnland

28

534

118 Belize

10

292

171 Indonesien

-6

111

11 Österreich

2 1100

65 Gabun

-2

529

119 Dominikanische Republik

4

290

173 Bhutan

-9

106

12 Schweiz

5 1044

65 Panama

-6

529

120 Niger

-19

287

174 Dominica

-2

102

13 Rumänien

-6 1042

67 Äquatorial-Guinea

-5

510

121 Sierra Leone

-16

286

175 Tschad

-4

100

14 Niederlande

-2 1004

96

15 Tschechische Republik

5

983

69 Venezuela

16 Kroatien

-2

965

67 Bolivien

0

510

122 St. Vincent und die Grenadinen

-6

284

176 Malediven

1

-19

501

123 Syrien

-2

283

177 Pakistan

-7

89

70 Vereinigte Arabische Emirate

0

491

123 Bahrain

-11

283

178 Amerikanische Jungferninseln

-2

88

17 Italien

-1

962

71 Sambia

3

487

125 Namibia

-14

274

179 Laos

-5

85

18 Slowakei

-3

936

72 Montenegro

5

470

126 Zentralafrikanische Republik

42

271

180 Jemen

-5

82

19 Algerien

0

927

73 Südafrika

-1

465

127 Madagaskar

-6

262

181 Suriname

20 Uruguay

-2

919

74 Usbekistan

2

464

128 Kuwait

-1

260

-15

79

182 Bangladesch

-9

77 69

21 Elfenbeinküste

0

916

75 Uganda

-4

455

129 DVR Korea

-3

252

183 Chinese Taipei

-4

22 Frankreich

2

899

76 Burkina Faso

-3

427

130 Palästina

-11

246

184 Seychellen

8

67

23 Island

0

882

77 Haiti

10

418

131 Kenia

-15

245

184 Montserrat

-6

67

24 Ukraine

5

874

78 Bulgarien

-10

414

132 EJR Mazedonien

-28

239

186 Kambodscha

-6

66

25 Ghana

2

849

79 Togo

0

411

132 Moldawien

-8

239

187 Brunei Darussalam

-5

61

26 Russland

6

845

80 Marokko

5

407

134 Philippinen

-9

238

188 Tahiti

-6

60 59

27 Mexiko

-1

842

81 VR China

3

405

135 Swasiland

0

224

189 Fidschi

-8

28 Dänemark

-6

835

82 Guatemala

16

401

136 Tansania

4

218

190 Nepal

-5

51

29 USA

-1

807

83 Antigua und Barbuda

22

400

137 Guyana

17

210

191 Sri Lanka

-7

49

30 Bosnien und Herzegowina

0

787

84 Sudan

5

399

138 Bermuda

-6

209

191 Cayman-Inseln

-4

49

31 Ecuador

3

765

85 Irak

-3

396

139 St. Lucia

-8

208

193 Komoren

-3

48

32 Albanien

-7

755

85 Färöer

-10

396

140 Libanon

-7

201

193 Macau

-6

48

33 Ungarn

4

741

87 Estland

-7

388

140 Lesotho

-12

201

193 São Tomé und Príncipe

-3

48

34 Norwegen

35

739

88 Saudiarabien

5

384

142 Kasachstan

3

199

196 San Marino

-3

35

35 Nordirland

6

724

89 Mauretanien

25

379

142 Luxemburg

-1

199

197 Turks- und Caicos-Inseln

-3

33

36 Tunesien

-3

722

89 Honduras

-8

379

144 Südsudan

54

198

197 Salomon-Inseln

-10

33

37 Türkei

9

717

91 Armenien

-8

377

145 Thailand

-8

196

199 Britische Jungferninseln

-4

27

38 Senegal

0

713

92 Katar

2

365

146 Kirgisistan

9

195

200 Tonga

-1

17

39 Iran

1

703

93 Ruanda

-15

364

147 Guinea-Bissau

-5

193

201 Vanuatu

-4

13

40 Schottland

-9

702

94 El Salvador

13

363

148 Neuseeland

-12

188

202 Eritrea

-1

8

41 Kap Verde

15

701

95 Liberia

65

360

149 Vietnam

3

187

203 Mongolei

-1

6

42 Costa Rica

-3

691

95 Nicaragua

44

360

150 Afghanistan

-20

183

203 Somalia

-1

6

43 Polen

-9

680

97 Angola

-9

353

150 Guam

-4

183

205 Andorra

-3

5

44 Griechenland

0

676

98 Belarus

-1

350

152 Curaçao

-4

181

206 Dschibuti

-1

4

45 Schweden

-9

672

99 Jordanien

-8

348

153 Hongkong

-2

180

206 Papua-Neuguinea

-1

4

46 Slowenien

-1

662

100 Benin

15

341

154 Barbados

-10

175

208 Anguilla

0

0

47 Israel

-1

659

101 Malawi

-5

339

155 Turkmenistan

-6

172

208 Bahamas

0

0

48 Kamerun

-6

640

102 Oman

-2

338

156 Liechtenstein

-6

170

49 Kongo

-7

636

103 Lettland

-13

335

157 Singapur

0

164

50 Peru

-2

623

104 Kanada

-2

333

157 Malta

3

164

51 Ägypten

-2

620

105 Aserbaidschan

5

328

159 Grenada

-1

159

52 Nigeria

1

600

105 Libyen

-7

328

160 Tadschikistan

-2

156

53 Republik Korea

4

590

107 Mosambik

-12

327

161 Gambia

-18

154

54 Republik Irland

-3

587

108 Äthiopien

-5

315

162 Samoa

34

152

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T H E F I FA W E E K LY

http://de.fifa.com/worldranking/index.html


PUZZLE

Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.

Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA)

Geschäftsführender Präsident Issa Hayatou

1

5 3

Geschäftsführender Generalsekretär Markus Kattner

4

6 6

3

Chefredakteur Perikles Monioudis

9

Redaktion Alan Schweingruber (Stv. Chefredakteur), Annette Braun, Sarah Steiner

4

2

8 3

7

9

1

7

8

2

7

2

9 8

5

8

4

5

9

3 2

4

9

5

6

5

8

3 2 3

Redaktionsassistenz Alissa Rosskopf Produktion Hans-Peter Frei

9

Projektmanagement Bernd Fisa, Christian Schaub

5

1

1 6

4

1

3

3

9

1 8

3

3 7

5

SCHWER

4

5

6 8

Kontakt feedback-theweekly@fifa.org

9

Internet www.fifa.com/theweekly

Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.

7

MIT TEL

Mitarbeit an dieser Ausgabe Steve Feekins, Emanuele Giulianelli, Elisa Revuelta, Alejandro Varsky

Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt.

4

2

9

Ständige Mitarbeitende Ronald Düker, Matt Falloon, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn

Druck Zofinger Tagblatt AG

2 1

5

Korrektorat Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach

Übersetzung www.sportstranslations.com

8

9

6

Art Direction Catharina Clajus

Layout Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli

6

1

Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Nicolas Maingot (a. i.)

Bildredaktion Peggy Knotz, Lisa Schneider (13 Photo; Vetretung)

4

LEICHT

1 9

2

8

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6

7

2

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2

7 4

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8

7

7 9

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4

1

T H E F I FA W E E K LY

Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku

Herausgeberin FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878

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FOOTBALL FOR HOPE

Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten. Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.


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