6 vom Film

In der Rubrik 6 VOM FILM stellen wir traditionell besondere Akteure der Festivalausgabe vor . Zum 30 . Jubiläum findet sich hier auch ein wenig Festival-Historie .

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John Kitzmiller

Schauspieler geboren in Battle Creek verstorben in Rom Weder Gary Cooper noch Max von Sydow konnte sich die Auszeichnung als bester Schauspieler der 10. Filmfestspiele von Cannes sichern. Der Preis ging trotz der äußerst prominenten Konkurrenz an den US-amerikanischen Schauspieler Kitzmiller für sein herausragendes Spiel in THE VALLEY OF PEACE (beim 30. FFC im CLOSE UP WWII). Er war damit 1957 der erste afroamerikanische Schauspieler, dem diese Ehre zuteil wurde. Bis dato war Kitzmiller vor allem in italienischen Filmen zu sehen. THE VALLEY OF PEACE des jugoslawischen (slowenischen) Regisseurs France Štiglic war sein erster Film außerhalb Italiens. Der Erfolg in Cannes öffnete Kitzmiller, der bis dahin stereotypisch auf den Part des gegen rassistische Vorurteile ankämpfenden Afroamerikaner festgelegt war, neue Türen. Im allerersten Bond, JAMES BOND JAGT DR. NO (1962), spielte er neben Sean Connery und Ursula Andress.

➁Géza Bereményi Schriftsteller, Filmregisseur und Drehbuchautor geboren in Budapest Die Karriere von Géza Bereményi, der das Drehbuch für den ersten Gewinnerfilm des FilmFestival Cottbus 1991 schrieb (METEO, Regie: András Monory Mész) erreichte Mitte der 1980er-Jahre einen ersten Höhepunkt. Seine erste Regiearbeit THE DISCIPLES (A TANÍTVÁNYOK) wurde 1985 mit dem Preis für die Beste Regie der Ungarischen Filmwoche ausgezeichnet. Für dessen Nachfolger ELDORADO gewann Bereményi den Europäischen Filmpreis für die Beste Regie im Jahr 1989. Bis 2006 folgten zahlreiche weitere Regie- und Drehbucharbeiten.

➂Brigitta Manthey

Expertin für Stoff- und Projektentwicklung und Filmförderung geboren in Berlin Als Förderreferentin für Stoff- und Projektentwicklung und Produktionsförderung mit Schwerpunkt Osteuropa beim Medienboard Berlin-Brandenburg macht sich Brigitta Manthey seit 1995 um das osteuropäische Kino verdient. Sie berät Ost-West-Koproduktionen, vermittelt Kontakte und fehlt auf keinem der wichtigen mittel- und osteuropäischen Filmfestivals. Hier steht sie ihren Kolleginnen und Kollegen als kompetente und aufgeschlossene Gesprächspartnerin zur Seite – auch dem FFC und dem Koproduktionsmarkt connecting cottbus, die ihr viele wichtige Kontakte, kreative Energie, Ideen und Hinweise auf gute Filme zu verdanken haben. Kurz: eine, ohne die es nicht geht in der Branche. Ab Frühjahr 2021 wird die studierte Literatur-, Film- und Theaterwissenschaftlerin ihre Expertise vor allem als freischaffende Beraterin zur Verfügung stellen.

➃Bohdan Sláma

Regisseur geboren in Opava, Tschechoslowakei, heute Tschechien Bohdan Sláma ist Stammgast beim FilmFestival Cottbus, wo er 2002 mit WILDE BIENEN den Hauptpreis und danach zweimal den Publikumspreis – 2005 mit DIE JAHRESZEITEN DES GLÜCKS und 2008 mit DER DORFLEHRER. Der Absolvent der Prager Filmhochschule FAMU verdichtet in seinen Filmen melancholische und ironische Motive zu subtilen Gesellschaftsportraits – ganz in der Tradition der tschechoslowakischen Neuen Welle. Seine Geschichten über den Überlebenswillen verkannter Außenseiter spielen meist in der Provinz. Heute lehrt der Ausnahme-Regisseur selbst an der FAMU, mit SHADOW COUNTRY, der in der Sektion CLOSE UP WWII läuft, kehrt er zurück zum FFC.

➄Vlada Senkova

Filmautorin geboren in Wizebsk, UdSSR, heute Belarus Nachdem sie mit SAMAYA LUCHSHAYA (2012) und BELARUS KAKAYA (2015) zweimal im WETTBEWERB KURZFILM vertreten war, lief 2016 in der Sektion SPECTRUM DER GRAF IN ORANGEN, mit dem sie sich den Cottbus Discovery Script Doctoring Award sicherte, sowie 2018 der Kurzfilm FROM A GREAT HEIGHT. In diesem Jahr trägt sie in doppelter Rolle zur Jubiläumsausgabe bei: Im SPECTRUM präsentiert sie den Film II, der beim Listapad Filmfestival in Minsk (Belarus) eine berührende Premiere feierte. Als Jurorin im WETTBEWERB KURZFILM entscheidet sie darüber, wer die beiden dort erstmals vergebenen kleinen Lubinas mit nach Hause nehmen darf.

➅Vesela Kazakova Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin geboren in Sofia Der Legende nach standen die junge Vesela und ihre Zwillingsschwester bereits mit vier Jahren auf der Theaterbühne. Kein Wunder, dass sie später Schauspiel studierte und immer viel Theater spielte. 2006 war sie Shooting Star bei der Berlinale. Ihre Werke sammelten mehr als 20 Auszeichnungen bei wichtigen Filmfestivals ein. Ihr bis dato erfolgreichstes Werk, das Kazakova mit Mina Mileva realisierte, die gemeinsam als „Demonic Duo“ gelten, ist nun im SPECTRUM zu sehen: CAT IN THE WALL, ausgezeichnet 2017 mit dem coco Post Pitch Award. Die als Komödie kostümierte Gesellschaftskritik begeisterte schon bei den Filmfesten in Locarno, Thessaloniki und Sarajevo. In Sofia und Warschau sicherte sich das Werk Hauptpreise.