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Premiere

Premiere Bildbuch – Le livre d’image

Jean-Luc Godard hat von seinem bisher jüngsten Film eine Fassung erstellt, die er höchstpersönlich auf Deutsch eingesprochen hat. Diese Version feierte an den Solothurner Filmtagen 2020 ihre Schweizer Premiere. Wir zeigen Bildbuch – Le livre d’image als Teaser für unsere Godard-Retrospektive im kommenden November/DezemberProgramm.

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«Eine Filmszene nach der anderen montiert er aneinander, Zugfahrten, Landschaften, menschliche Interaktionen: Godards Bilderfundus scheint unerschöpflich. Aber zeitlich eingegrenzt. Im Wesentlichen hält er sich an seine ganz persönliche Histoire(s) du cinéma, hin und wieder ergänzt durch einen Youtube-Clip von Al Jazeera, die Mobiltelefon-Aufnahme von Anne-Marie Miévilles Hund oder die eine oder andere Sequenz aus einem Trigon-Film von vor tausend und zwei Nächten. Montiert ist das wie am Küchentisch, vielleicht gar am Computer. Abrupt, gezielt amateurhaft, mit den gleichen Musikzitaten, Explosionen und Vignetten, die er seit vielen Jahren einsetzt. Seine Stimme schnarrt über mehrere Tonkanäle, mal von links, dann von rechts und dann wieder, mitten im Satz, von vorne. Godard macht sich lustig mit/über dem/den Surround-Sound. Wer sein Werk und seine Biografie kennt, wird sich selten langweilen in diesem Bildbuch. Wenn man nicht damit beschäftigt ist, die Filmausschnitte zu identifizieren, folgt man Godards Gedankenketten, versucht, sie zu verknüpfen und zu organisieren. Auch darüber mokiert sich dieser Film.» (Michael Sennhauser, sennhausersfilmblog.ch, 12.5.2018)

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