Finisher 06 | 2012

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P.b.b., Verlagspostamt 8010, Erscheinungsort Graz

Ausgabe 06/2012 Heft Nr. 41, 19. September 2012 Euro 0,–

ÖM DELUXE

Tri Lang: Podersdorf Tri Mittel: Challenge Walchsee Tri-X: Wolfgangsee Duathlon Lang: Powerman Weyer

RACEREPORT

70.3 Zell am See Trans Vorarlberg Norseman

VIVA LAS VEGAS ERNÄHRUNG

Leistungssport trotz Nahrungsmittelunverträglichkeit

Sebi Kienles große Sause

HAWAII

Alle Favoriten, alle Rekorde

HERBSTzEIT


Deine Entscheidung IRONMAN 70.3 St. Pölten > 26.5.2013 > ironmanstpoelten.com 5150 Triathlon Klagenfurt > 9.6.2013 > 5150klagenfurt.com IRONMAN Austria > 30.6.2013 > ironmanklagenfurt.com IRONMAN 70.3 Zell am See - Kaprun > 1.9.2013 > ironmansalzburg.com Im Triathlon gibt es keine Zufälle, Ausreden oder Abkürzungen. Wenn du einen IRONMAN, IRONMAN 70.3 oder 5150 Triathlon in Angriff nimmst, gibt es nur deine bewusste Entscheidung. Sieh sie als ersten Schritt auf einer Reise, die dich an deine Grenzen führen wird. Es ist eine besondere Reise, denn sie verbindet Profis, wie den Sieger des IRONMAN Austria 2012 Faris Al-Sultan (Bild), mit uns allen. Jetzt liegt es an dir. Wirst du die Reise wagen, um am Ende ein „Finisher“ zu sein und das ganz eigene Gefühl genießen, das all jene verbindet, die den ersten Schritt getan haben? Jetzt hast du die Gelegenheit dazu – wir freuen uns darauf, dich bei einem unserer vier Wettkämpfe in Österreich an der Startlinie begrüßen zu dürfen. Melde dich jetzt an! 2 Finisher


Willkommen Auf Europas größter Fahrradmesse, der „Eurobike“ in Friedrichshafen am Bodensee, überhäuften uns die Radfirmen der ganzen Welt nicht nur mit Hightech vom Feinsten, sondern auch mit Lob für unser Magazin „FINISHER – Das Triathlonmagazin aus Österreich“. Genauso wie unseren fachkundigen Redakteuren die feine Klinge mancher Karbonschmieden auffiel, fiel dem Fachpublikum auf, dass Design und Inhalt des FINISHER ein Upgrade erhalten haben. Lob vonseiten der Rad- und Triathlon-Industrie freut uns natürlich sehr, vielen Dank dafür! Die europäische Triathlonsaison 2012 neigt sich mit riesigen Schritten dem Ende zu, alles blickt nun auf einen winzigen Punkt im Pazifik. Es handelt sich dabei natürlich um das Städtchen Kailua-Kona auf Big Island, Hawaii. Für unsere FINISHER-Leser haben wir ein spezielles Hawaii-Service auf Lager. Unsere rasenden Reporter werden live und direkt in der Woche vor dem und natürlich während des Rennens der Rennen via Facebook vom bunten Treiben der besten Triathleten der Welt berichten. Für FINISHER auf Hawaii: Werner Leitner, Manager des Abu Dhabi Triathlon Teams und ehemaliger Ironman-Staatsmeister, wird uns über das internationale Profigeschehen auf dem Laufenden halten. Max Renko, Triathlonprofi, wird unsere heldenhaften österreichischen Age-Grouper unter die Lupe nehmen. Gemeinsam freuen wir uns auf „The Big Dance“ auf Hawaii! Aloha, Herwig Reupichler, Chefredakteur

Schwimmstart bei den IM World Championships auf Hawaii.

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inhalt

FINISHER-Magazin 06|2012

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Material World

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Mein Senf

8 14 16

Ironman 70.3 Racereport aus Zell am SeeKaprun

22

Challenge Walchsee-Kaiserwinkl Racereport von den Mitteldistanz- Staatsmeisterschaften

28

Triathlon als Wissenschaft

HotShots Ironman 70.3 Hawaii 2012 Alle Favoriten, alle Rekorde

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30

52

Powerman Austria Racereport von der World Series

56

Crossover

58

Viva Las Vegas Das Rennen um den Weltmeistertitel

62

Ă–M Deluxe Podersdorf und Wolfgangsee

65 67

Roccos Velosophy

30

Norseman Das Rennen im hohen Norden

36

HotShots Fotoserie aus Norwegen

38 40

Leistenbruch

44

Exklusiv-Interview Walter Lorentschitsch

50

Wissenschaft Leistung ohne intaktes Immunsystem?

Trans Vorarlberg Racereport aus dem Ländle

58

Beckenrand Kolumne von und mit Triwig

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MATERIALWORLD

Canyon Speedmax CF Eines der absoluten Highlights der Eurobike 2012 aus triathletischer Sicht war das neue Zeitfahrgeschoss des Versenders aus Koblenz. Es wurden wie immer keine Kosten und vor allem Mühen gescheut, um ein Rad auf den Markt zu bringen, das sowohl durch viele intelligente Detaillösungen wie auch durch eine makellose Optik überzeugt. Canyon setzt dabei auf eine neue Rohrform namens Trident und Systemintegration auf höchstem Niveau. Es wird sowohl eine UCI- als auch eine Triathlonversion der Rakete geben und Marketingleiter Daniel Bley verriet auch noch, dass es so viele Einstellmöglichkeiten durch Vorbauten und Lenkervariationen geben wird, dass kein Triathlet, auch wenn er noch so unförmig gebaut sein sollte, auf dem Rad nicht die optimale Position findet. Infos wie immer unter www.canyon.com.

BCAA Recovery Caps Nach den bereits seit mehreren Jahren erfolgreich am Markt etablierten „Natural Power® BCAA‘s“-Tabletten bietet nun der österreichische Sportnahrungsmittelhersteller ein neues Produkt in Kapselform an. BCAA‘s Recovery Caps bestehen ausschließlich aus den im perfekten Verhältnis zueinander stehenden (2:1:1) essenziellen Aminosäuren L-Isoleucin, L-Leucin, L-Valin. Sie decken nach jedem Ausdauertraining den erhöhten Bedarf an BCAAs, beeinflussen den Energiehaushalt positiv, verkürzen die Regenerationsphase und fördern den Aufbau von neuen Muskelzellen. Die Recovery Caps werden nicht aus qualitativ minderwertiger Melasse oder kollagenem Protein hergestellt, sondern finden ihren Ursprung ausschließlich in Molkenprotein und können so optimal vom Körper aufgenommen werden. Schon mit einer durchschnittlichen Menge von 6 Kapseln pro Tag führt man dem Körper 3000 mg zu und erreicht so eine optimale Regeneration. BCAA‘s Recovery werden ab sofort in Dosen zu je 100 Kapseln zum Preis von € 15,50 oder im Doppelpack mit 200 Kapseln um € 27,80 angeboten. www.naturalpower.at

So schnell kann’s gehen! Der Triathlon-Spezialist Zoot präsentiert auf der Eurobike mit dem Ultra Race 4.0 seinen ersten Wettkampf-Laufschuh mit BOA-Verschlusssystem. Das System ist von diversen Snowboard- und Radschuhen ja hinlänglich bekannt. Die Vorteile liegen auf dem Schuh: in Form eines Rädchens, welches – einmal gedreht und geklickt – für festen Sitz sorgt. Dank eines verbesserten Einstiegssystems und der bewährten BareFit-Technologie soll der Wechsel schnell wie noch nie über die Bühne gehen. Die Produktpalette bei den Laufschuhen wurde um einige Modelle vergrößert und in Zusammenarbeit mit Javier Gomez um ein paar sinnvolle Details wie zum Beispiel Carbonverstärkungen in den Sohlen und äußerst schrille Farben erweitert. Das BOA-Verschlusssystem ist wasser-, schmutzund eisresistent und wiegt fast nichts, was den Ultra Race 4.0 mit 238 Gramm (bei US Größe 9) zu einem echten Leichtgewicht macht. Für voraussichtlich € 149,95 wird der Schuh in den Handel kommen.

No wind – no water – no weather – just training Die Sieger des Sommers werden im Winter gemacht! Skinfit hilft dabei, diese Weisheit auch bei Wind und Wetter umzusetzen. Skinfit Scudo ist eine superleichte wasserdichte Jacke, die durch ihre ergonomische Schnittführung volle Bewegungsfreiheit gewährleistet. Sie hat ein Mini-Packmaß, das sogar in die Trikottasche passt. Endlich eine Schutzschicht, die nicht nur wasserdicht, sondern auch winddicht ist. Unentbehrlich für das Wintertraining auf dem Rad – aber auch perfekt zum Abfahren nach dem Aufstieg beim Tourengehen. Passend dazu die Scudo-Hose. Die Skinfit-Scudo-Jacke gibt es in SchwarzWeiß, in Rot-Schwarz oder auch in Schwarz. Die Hose in Schwarz. Beide Produkte sind in den Größen XS bis XXL für je € 199 im Skinfit-Shop erhältlich. 6 Finisher


Optimierung und der Weg dorthin. Wer öfter hier vorbeiliest, weiß, dass es mir an dieser Stelle ermöglicht wird, meinen Hirngespinsten freien Lauf zu lassen. So habe ich im Frühjahr schon darüber spekuliert, ob wir in Zukunft nur mehr mit Scheibenbremsen jene kinetische Energie in Wärme umwandeln werden, die wir zuvor im Schweiße unseres Angesichts mit Muskelkraft an den elf Ritzeln des Hinterrades erzeugt und mit hochpräzisen Leistungsmesseinrichtungen gemessen haben. Es wurde ein stolzer Fixiepilot zitiert, der sicher der richtige Gesprächspartner wäre, um über die Notwendigkeit des teuersten erhältlichen starren Eingangrades zu diskutieren. (Link 1) Link 1 http://www.bikerumor. com/2012/09/13/how-tospend-32000-on-a-fixie-byubs-and-their-coren/

Dies führt jedoch dazu, dass die Eurobike 2012 zwar viele schöne Räder und Teile, aber eben leider keine wirklichen Neuheiten parat hat, über die ich mich nun auslassen könnte. Deshalb möchte ich den Fokus nun auf ein sehr spezielles Thema lenken, nämlich jenes der Optimierung. Dieser Begriff steht meist für die Überarbeitung

oder Verbesserung eines Bauteils oder Prozesses mit einer Zielfunktion, etwa der Maximierung der Steifigkeit unter Berücksichtigung einer Restriktion, beispielsweise einer Verringerung des Volumens und somit des Gewichts, wie es KCNC an den Prototypen seiner Bremsen gezeigt hat. (Link 2) Link 2 http://www.bikerumor.com/2012/08/31/ kcnc-shows-machinediphone-bar-mount-38gskewer-set-prototypesversatile-aerobars/

Ob die Pedale eines amerikanischen Herstellers mit einem Gewicht von nur 36 Gramm (Link 3) eine sinn-

Der nächste Schritt ist, die berechneten Dehnungen und somit Spannungen an einen „Optimierer“ zu übergeben, der das Volumen unter Beibehaltung höchstmöglicher Steifigkeit verringern soll. Ein wenig „Simsalabim dreimal schwarzer Kater“ ...

Link 3 http://www.bikerumor. com/2012/09/13/ultralitesports-debuts-36g-roadbike-pedal-clips-out-of-tradition/

volle Optimierung darstellen oder eine durch den Auslösemechanismus bedingte Gefährdung der eigenen Gesundheit, kann ich hier nicht bewerten. Eher schon gefällt mir die neue „Dura Ace 9000“-Kurbel von Shimano, die nun mit vier anstatt der früher verwendeten fünf Kurbelschrauben auskommt, wie es bei Mountainbikes schon lange üblich ist. Wie komt der Komponentenriese aber zu einem solchen Design? – Mit einfachen simulationstechnischen Mitteln, würde ich sagen. Man nehme ein „Finite Elemente Software“-Paket und treffe die geeigneten Lastannahmen und Werkstoffparameter, wobei für diese einfache Berechnung Elastizitätsmodul und Querkontraktionszahl ausreichen.

.. und fertig ist die neue Viersternkurbel. Um nicht direkt auf dem Scheiterhaufen zu landen, muss ich erwähnen, dass diese Optimierung nur veranschaulichen soll, wie einfach man zu neuen Produktideen kommt. Euer Johny

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Racereport

IRONMAN 70.3 Zel 8 Finisher


Bella Italia – grün-weiß-rot erstrahlt das Salzburger Land

ll am see-kaprun Premiere am Zeller See. Die Ferienregion ist seit Jahren für den Zeller Triathlon bekannt, und das Team des TV Zell am See organisierte gemeinsam mit den Damen und Herren der WTC einen internationalen 70.3-Bewerb, dessen Siegerpodest sehr eindeutig war, Text: Max Hofstätter zumindest bei den Herren.

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Racereport

oben: Der schnellste Mann im Wasser, Adam Molnar. links unten: Die Stimmung bei den Athleten war trotz des schlechten Wetters ausgelassen. rechts unten: Cheerleading beim Schwimmausstieg brachte einen Hauch von „American Style“ nach Zell am See.

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links: Der Führende auf der Radstrecke Alessandro Degasperi blickte sich um, wo denn die Konkurrenz bleibt. rechts: Einer der Verfolger Alberto Casadei.

D

unkle Wolken waren über Nacht aufgezogen, es gab Regengüsse. Die Athleten waren gut beraten, jene beim Bike-Check-in vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Fahrrad-Regenponchos über ihre tausende Euro teuren Rennhobel zu ziehen. Am Start des Premierenbewerbs im Salzburger Land war zumindest eines klar – der Neo wird angezogen und muss nicht wie in Klagenfurt wieder im Schrank verstaut werden. Das freute den Großteil der etwa 1800 Athleten sichtlich. Was diese jedoch weniger amüsierte, war die Tatsache, dass kurz nach dem Start der drei Wellen der Himmel wieder seine Schleusen öffnete und die Temperaturen sich nicht über elf Grad hinauswagten. Das Rennen entwickelte sich somit zur Rutschpartie mit dem Rad, und einige der Favoriten auf TopPlatzierungen machten unweigerlich Bekanntschaft mit dem nassen, aber dennoch harten Asphalt. Darunter befanden sich auch zwei Österreicher, nämlich Eva Wutti und Franz Höfer. Beide kamen mit Prellungen und Schürfwunden davon, mussten das Rennen jedoch vorzeitig beenden. Am Streckenrand machte neben dem kühlen Nass von oben der ständige Lärm der mit Blaulicht vorbeirasenden Rettung die Sache nicht unbedingt gemütlicher. Stürze hin oder her, das Rennen war in vollem Gange, und nach den Ausfällen der beiden starken Österreicher wurden die Karten für die anderen neu gemischt, aber alles der Reihe nach. Catenaccio im Salzburger Land. Italien zeigte, wie von anderen Sportarten bereits bekannt, eine perfekte Taktik, die wie beim Catenaccio üblich streng ergebnisorientiert ausgerichtet war.

Zu Beginn der Radstrecke bildete sich schnell eine kleine Gruppe mit den schnellsten Schwimmern Degasperi, Molnar, Höfer, Casadei und Fontana, knapp dahinter kamen Lukas Hollaus und Daniel Niederreiter, die am Rad gehörig für Tempo sorgten. Mit gewohnt verbesserungswürdiger Schwimmleistung kam Michael Göhner auf die Radstrecke und bretterte mit dem schnellsten Radsplit durchs Feld. Er nahm sozusagen auch noch David Pleše mit, den Fünften vom Ironman Austria in Klagenfurt, und die beiden erreichten gemeinsam mit Daniel Niederreiter den Anschluss an Lukas Hollaus. Den heimischen Herren gelang es allerdings nicht, den deutsch/italienischen Express wieder einzuholen, der an der Spitze des Feldes unaufhaltsam Richtung Ziel raste. Alberto Casadei, Daniel Fontana, Alessandro Degasperi (alle ITA) und Sean Donnelly (GER) hielten die Konkurrenz am Rad auf Distanz, um sie abschließend im Halbmarathon zu zerstören. Die drei Italiener ließen nichts mehr anbrennen, und Alessandro Degasperi lief mit 1:12:06 zum Sieg vor dem hart kämpfenden Daniel Fontana, der mit 1:13:52 knapp hinter Degasperi als Zweiter ins Ziel kam. Etwas reißen lassen musste Alberto Casadei. Er kam mit 1:15:12 noch vor dem Deutschen Andreas Dreitz ins Ziel und komplettierte den Dreifachsieg der Azzurri. „Ich wusste gleich nach dem Schwimmen, dass ich gewinnen werde“, scherzte Degasperi. „Nein, im Ernst. Als ich vor Daniel Fontana und Alberto Casadei aus dem Wasser geklettert bin, dachte ich mir, dass hier etwas drin sein könnte.“ Lokalmatador Lukas Hollaus holte als bester Österreicher die Kohlen aus dem Feuer und beendete seinen Heimbewerb als Sechster nur vier Minuten hinter Platz drei. „Es hat sich so angefühlt, als hätte ich heute

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Racereport

links: Michi Göhner kämpfte verbissen, um am Rad den Anschluss zu finden. rechts oben: Lokalmatador Lukas Hollaus auf dem Weg zu Platz sechs. rechts unten: Alessandro Degasperi ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und brachte den Sieg souverän ins Ziel.

20.000 Fans gehabt. Ich kenne jeden Meter dieser Radstrecke, das hat sich sicher bezahlt gemacht. So eine Weltklasse-Veranstaltung direkt vor der Haustüre zu haben, ist einfach etwas ganz Besonderes. Ich kann allen Beteiligten nur gratulieren, das war ein großartiges Rennen.“ Neuseeland gewinnt am Zeller See. Gina Crawford (NZL) und Ewa Bugdol (POL) kamen von den Damen am schnellsten aus dem Wasser. Dicht gefolgt von Eva Wutti (AUT), die wie bereits erwähnt trotz unheimlicher Pace am Rad dieses nicht wieder in die Wechselzone stellte. Dahinter bildete sich eine

äußerst interessante Gruppe mit den drei Österreicherinnen Michi Herlbauer, Monika Stadlmann und Kamila Polak. Sonja Tajsich (GER) kam mit etwa vier Minuten Verspätung aus dem See, fuhr danach mit ihrer Landsfrau Silvia Felt jedoch den schnellsten Radsplit (Tajsich 2:17:51, Felt 2:18:23), und die beiden Deutschen rollten das Feld quasi von hinten auf. Sonja Tajsich nahm alles zusammen, was sie hatte, um den Rückstand vom Schwimmen noch irgendwie wettzumachen, lief nach der besten Radzeit auch noch den schnellsten Halbmarathon bei den Damen und musste sich trotz der 1:21:17 schlussendlich der sich permanent umdrehenden Crawford um 43 Sekunden geschlagen geben. „Ich

Ein rein italienisches Siegerpodest bei den Herren, das hat man bei einem 70.3-Bewerb auch noch nicht so oft gesehen.

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Gina Crawford im Fahnenmeer der Zeller Innenstadt. Sie wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und holte sich den Sieg.

bin so unglaublich froh, nach Zell am See gekommen zu sein. Es war – trotz des schlechten Wetters – ein unglaubliches Rennen. Eigentlich wollte ich ja in Deutschland starten, doch dann wurde erst ich krank und dann mein Kind. Jetzt hat sich das Unglück als Glück erwiesen. Ich habe Sonja wirklich im Nacken gespürt, zwei Kilometer vor dem Ziel habe ich bemerkt, dass es sich ausgehen wird“, sagt Crawford. Für die eigentliche Sensation aus rot-weiß-roter Sicht sorgte aber die Altersklassen-Athletin Kamila Polak. Die Sportwissenschafterin aus Wien mischte das Damenfeld völlig auf, überholte auch einige Profidamen und finishte mit einer Zeit von 4:26:50 als beste Österreicherin. Sie konnte sich bereits am Rad von ihren Begleiterinnen absetzen und bewies mit solider Laufleistung, dass sie zu Österreichs schnellsten Damen auf der Mitteldistanz gehört. „Wahnsinn, ich weiß nicht, welche Beine heute für mich gelaufen sind. Am Ende hatte ich Angst, dass ich das Ziel nicht mehr sehe, weil ich wirklich am Limit war. Aber dann haben mich die Fans noch einmal

Herren gesamt

nach vorne gepeitscht“, freute sich Polak. Um nur sechs Minuten verfehlte sie am Ende einen Podestplatz und wurde Vierte. Michi Herlbauer als Sechste, Monika Stadlmann als Siebte und Maria Weißenbacher, die sich klammheimlich auf den achten Platz vorschob, komplettierten das starke Ergebnis der heimischen Damen. Die Region unter dem Kitzsteinhorn ist um eine Attraktion reicher – den Ironman 70.3. Eine tolle Streckenführung durch eine malerisch schöne Landschaft, vorzugsweise bei Schönwetter, und eine gewohnt professionelle Organisation versprechen einiges für die kommenden Jahre. Laut dem Obmann des Tourismusverbandes Kaprun bringt diese Veranstaltung der Region zwischen 3,5 und vier Millionen Euro. Das wird auch die letzten einheimischen Skeptiker beruhigen, die noch nicht ganz genau wussten, warum sie an einem Sommer-Sonntag das Auto wegen einer umfangreichen Straßensperre in der Garage lassen mussten.

Damen gesamt

1. Degasperi Alessandro (ITA)

03:46:06

1. Crawford Gina (NZL)

04:13:24

2. Fontana Daniel (ITA)

03:48:01

2. Tajsich Sonja (GER)

04:14:07

3. Casadei Alberto (ITA)

03:49:22

3. Bugdol Ewa (POL)

04:20:15

4. Dreitz Andreas (GER)

03:51:28

4. Polak Kamila (AUT)

04:26:50

5. Donnelly Sean (GER)

03:52:35

5. Felt Silvia (GER)

04:28:20

6. Hollaus Lukas (AUT)

03:53:23

6. Herlbauer Michi (AUT)

04:31:44 Finisher 13


HotShots

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2

3

1 11 °C Außentemperatur und strömender Regen taten der Begeisterungsfähigkeit der Zuschauer keinen Abbruch. 2 Thomas Ledergerber zeigte, dass man in der Schweiz als Triathlet anscheinend Schnauzer trägt. 3 Das Radfeld vor der malerischen Burg Kaprun. 4 Der Defektteufel schlief auch dieses Mal nicht, so wie hier bei Dominik Reichert. 5 Die Exekutive war glücklicherweise mit der Sicherung der Strecke beschäftigt und nicht mit dem Verteilen von Strafzetteln für Geschwindigkeitsübertretungen, denn solche gab es einige. 6 Die Spitzengruppe mit großen Schritten in T2. 7 Wie es sich für einen Top-Wettkampf gehört, war auch die NADA zugegen. 8 Erni Ortner fuhr Lenker tief und zeigte Mut zur Tracht. 9 Sean Donnelly wurde sehr starker Fünfter. 10 Vogelperspektive der Radfahrer am Weg in die Innenstadt von Zell am See.

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7

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Preview

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The

BIG Dance on

BIG

Island Wer wird die vierfache Siegerin Chrissie Wellington beerben? Gewinnt der 39-jährige Craig Alexander zum vierten Mal in Kona? Wir stellen die Favoriten vor, hier findest du alle Hawaii-Rekorde und alle Üsterreichischen HawaiiStarter. Text: Herwig Reupichler

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Preview

Am 13. Oktober wird das Städtchen Kona auf Hawaiis größter Insel Big Island der Nabel der Welt für Triathleten aus aller Herren Länder sein. Der Pazifik wird auch mehr als 40 Österreicher ausspucken, die ihren sportlichen Traum über 3,8/180/42 Kilometer leben. Ob es für die Athleten ein Albtraum oder einfach nur traumhaft wird, wird sich in der Hitze der Lavawüste von Big Island weisen. Mager schaut leider Österreichs diesjährige Ausbeute der Profis auf der Langdistanz aus. Im Gegensatz zu den Olympischen Spielen, wo wir mit Andreas Giglmayr und Lisa Perterer zwei Athleten am Start und im Ziel hatten, hat kein österreichischer Pro-Athlet die Qualifikation für die Ironman World Championship in Kona geschafft. Wir stellen euch die Topfavoriten vor:

Craig „Crowie“ Alexander

Australien, 2011: 1. Platz Der 39-jährige Australier stellte sein Training nach der Niederlage 2010 auf Hawaii vollkommen um. „In den Enddreißigern entwickelt sich zwar die Ausdauerleistung noch immer weiter, jedoch nehmen Schnelligkeit und Kraft ab. So ging ich nun bis zu dreimal die Woche in die Kraftkammer, was ich in den letzten 15 Jahren nie getan hatte“, erklärt Crowie sein Erfolgsrezept. Bei der heurigen Erstaustragung des Ironman Melbourne bewies der alte Mann, dass er seinen Zenit noch nicht überschritten hat. Mit neuer persönlicher Bestzeit von 7:57:44 Stunden sollte er seine schlechteste Platzierung auf Hawaii, den vierten (!) Platz von 2010, überbieten können. 2011 knackte er noch dazu in 8:03:56 Stunden den Streckenrekord auf Hawaii, der seit 1996 von dem später des Dopings überführten Belgier Luc Van Lierde gehalten wurde. Der zweifache Vater ist auf alle Fälle auch heuer wieder der Topfavorit.

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BIGIsland Pete Jacobs

Australien, 2011: 2. Platz Australiens Underdog Pete Jacobs (31) schaffte 2011 etwas, das davor für schier unmöglich gehalten worden war. Er rannte dem als Überläufer geltenden Andreas Raelert auf den letzten Kilometern am Weg vom Energy Lab zurück nach Kona auf und davon. Nachdem Raelert ihm schon einige Meter abgenommen hatte, blies er zur Konterattacke und bewies seinen außerordentlichen Kampfgeist und die unbedingte Bereitschaft, sich zu quälen. Das sind Eigenschaften, die ein Champion unbedingt benötigt, um beim „Big Dance“ auf Big Island erfolgreich zu sein. Wenn PJ eine Schwäche hat, dann ist es das Radfahren. Er wird die hawaiianischen Götter milde stimmen müssen, damit sie die sturmartigen

Alle österreichischen Age-Grouper auf Big Island

Benedikt Stefan 26, Gruber Elisabeth 27, Blum Daniel 29, Reiner Philipp 29, Thalhammer Tom 29, Walliman-Geier Andrea 29, Grundmann Daniel 31, Leitner Stefan 32, Melinz Karin 32, Hotter Ronald 33, Ratschke Gerald 33, Burkhardt Andreas 34, Egger Markus 34, Kerschenbauer Eva-Maria 34, Wagner Jürgen 34, Haverl Marco 36, Seidl Wolfgang 36, Moehle Daniela 37, Sellner Michi 37, Steinscherer Sabine 37, Tesar Bernd 37, Rogl Astrid 39, Vonach Tommy J. 40, Steger Harald 41, Frühwirth Alexander 43, Keller Bernhard 43, Lang Robert 43, Offenhuber Marcus 43, Schlaisich Christian 43, Aichholzer Hannes 45, Maier Gerhard 45, Bernhard Anton 47, Merstallinger Martin 47, Hoerandner Günter 49, Steinacher Heidi 50, Cuder Isabella 53, Garnitschnig Reinhold 54

Winde in den Lavafeldern nicht allzu stark blasen lassen.

Andreas Raelert

Deutschland, 2011: 3. Platz Der Gentleman unter den Pros gewann bisher alles, nur nicht das Rennen der Rennen auf Hawaii. Der 36-jährige Rostocker träumt von einem Doppelsieg mit seinem jüngeren Bruder Michael. Der Sponsor der RaelertBrothers „K-Swiss“ soll eine Million Dollar ausschütten, wenn ihnen dieses Kunststück gelänge. Vom körperlichen Potenzial wäre es ihnen zuzutrauen. Auch wenn er wie zuletzt Rennen wie die Challenge Walchsee am laufenden Band gewinnt, schreibt Big Island doch seine eigenen Gesetze. Ob Andreas, der aktuell schnellste Mensch der Welt über die Ironman-Distanz (7:41:33 Stunden, Challenge Roth 2010), Crowie und den Rest der Welt bei der Ironman-WM hinter sich lassen kann, muss er – im Optimalfall gemeinsam mit seinem Bruderherz – erst beweisen. Wer sonst noch? Das große Comeback des polarisierenden Australiers Chris „Macca“ McCormack am Pier von Kona wird sicher spannend zu beobachten sein. Nach seiner missglückten OlympiaQuali versucht der zweifache Hawaiisieger erneut, nach der Krone von Kona zu greifen. Bei den ITU-Langdistanz-Weltmeisterschaften (4/120/30 km) in Spanien ließ er heuer Kapazunder wie den Lokalhero Eneko Lanos und auch Dirk Bockel hinter sich. Marino Vanhoenacker (BEL) zeigte in Frankfurt, dass

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Preview

er nicht nur in Klagenfurt gewinnen kann. Nach seinem DNF 2011 in Kona ist er heuer natürlich heiß auf einen Platz an der Sonne. Auch Eneko Lanos (ESP) kennt die Aussicht von Konas Siegespodest. Nur ganz oben stand auch der Baske noch nie. Die Amerikaner werden wohl noch länger auf einen neuen Champion warten müssen, nachdem „ihr“ Lance Armstrong aus bekannten Gründen aus dem Verkehr gezogen wurde. Ob der 42-Jährige allerdings ganz vorne bei seinem Erstantritt auf Big Isalnd mitmischen hätte können, fällt ins Reich der Spekulationen. Chris Lieto könnte man im Vorjahr zum letzten Mal in Kona gesehen haben. Mit 40 Jahren hat „Mr. Raddruck“ heuer zu wenig Punkte im „Kona Pro Ranking“ geschafft, um sich für „The Big Dance“ zu qualifizieren. Immer auf der Rechnung muss man auf Hawaii allerdings die Deutschen haben. Denn zumindest einen von ihnen (Andreas Raelert, Sebastian Kienle, Timo Bracht, Faris Al-Sultan, Jan Raphael, Andreas Boecherer, Michael Raelert, Markus Thomschke) bringen sie immer durch. Die Ladies: Chrissie Wellington ist heuer die große Abwesende im Rennen um die Ironmankrone auf Hawaii. Ihre Erbprinzessinnen könnten sein:

Mirinda Carfrae

Australien, 2011: 2. Platz Mirinda Carfrae, 31, konnte schon 2010 von der Abwesenheit der Dominatorin Wellington profitieren und gewann in Kona. Die derzeit beste Läuferin der Langdistanz-Triathlonszene knallt regelmäßig Zeiten unter drei Stunden auf den glühenden Asphalt von Big Island. 2011 lief sie in 2:52:09 schneller als die Britin und sprintete lediglich zwei Minuten hinter Wellington durch den Zielbogen. Sie ist die Frau, die es heuer zu schlagen gilt.

Leanda Cave

Großbritannien, 2011: 3. Platz Die große Britin, 34, besticht mit ihrer ausgeglichenen Performance. Falls sie eine Schwäche haben sollte, dann liegt diese im mentalen Bereich. Im Juni konnte sie bereits zum vierten Mal den prestigeträchtigen Triathlon in den USA „The Escape from Alcatraz“ für sich entscheiden. Liest man ihre Vita, dann fällt jedoch auf, dass sie fast immer am Treppchen landet, selten aber ganz oben steht. Ob sie den nötigen Killerinstinkt für einen Hawaiisieg hat, muss sie erst beweisen.

Rachel Joyce

Großbritannien, 2011: 4. Platz Die quirlige Britin (34) rückt dem Kona20 Finisher

Alltime-Rekorde in Kona HERREN Swim 46:41 Lars Jorgensen USA 98 46:44 Lars Jorgensen USA 95 46:50 Jan Sibbersen GER 03 47:01 Noa Sakamoto USA 08 47:02 John Flanagan USA 08

Bike

4:18:23 Normann Stadler GER 06 4:18:32 Chris Lieto USA 11 4:21:36 Torbjorn Sindballe DNK 05 4:23:18 Chris Lieto USA 10 4:24:05 Craig Alexander AUS 11

Run

2:40:04 Mark Allen USA 89 2:41:03 Dave Scott USA 89 2:41:06 Pete Jacobs AUS 10 2:41:48 Luc Van Lierde BEL 96 2:41:57 Olivier Bernhard SUI 99

DAMEN Swim

48:43 Jodi Jackson USA 99 49:11 Wendy Ingraham USA 98 49:51 Barb Lindquist USA 00 49:52 Wendy Ingraham USA 99 49:57 Ute Mueckel GER 97

Bike

4:48:22 Karin Thuerig SUI 10 4:48:30 Paula Newby-Fraser ZIM 93 4:50:16 Erin Baker NZL 93 4:50:16 Karin Thuerig DUI 05 4:50:41 Karin Thuerig DUI 03

Run

2:52:09 Mirinda Carfrae AUS 11 2:52:41 Chrissie Wellington GBR 11 2:53:32 Mirinda Carfrae AUS 10 2:56:04 Caitlin Snow USA 10 2:56:51 Mirinda Carfrae AUS 09


Podium immer näher. Ein gewaltiges Ausrufezeichen setzte sie mit ihrem diesjährigen Sieg in Roth in 8:45:04 Stunden. Die Europameisterin kann somit mit stolzgeschwellter Brust in den Pazifik springen und aus dem Schatten ihrer übermächtigen Landsfrau Chrissie Wellington treten. Mit Hitze sollte sie umgehen können, war sie doch in der Trainingsgruppe des Abu-Dhabi-Triathlonteams rund um Faris Al-Sultan. Wer sonst noch? Bei den Damen wird die Leistungsdichte immer höher. Mittlerweile ist es gang und gäbe, dass Frauenrennen auf schnellen Strecken wie Frankfurt, Klagenfurt oder Roth weit unter neun Stunden entschieden werden. Anders als die Männer sind die Nordamerikanerinnen zurzeit mehr als nur konkurrenzfähig. Die US-Amerikanerinnen Mary Beth Ellis und Meredith Kessler liegen nicht nur im Kona Pro Ranking weit vorne – wie die Kanadierin Heather Wurtele pflegen sie „Hopp oder dropp“-Renntaktiken. Das kann für sie, aber auch für die Konkurrentinnen gefährlich werden. Rebekah Keat (AUS) muss immer zu den Favoritinnen gezählt werden. Unter anderem hat sie Chrissie Wellington 2009 zu deren erstem Weltrekord in Roth gejagt. Dass Keat dabei in 8:39 Stunden hinter der Britin einlief, ging dabei natürlich unter. Die Motivation für Hawaii stimmt bei Keat, denn das Erste, was auf ihrer Website zu sehen ist, ist der Countdown für den 13. Oktober … Nicht am Start ist heuer die „holländische Vorarlbergerin“ Yvonne Van Vlerken, da sie mit Rang 98 im Pro Ranking einfach zu weit hinten liegt.

Welche Profis dürfen nach Hawaii? Das „Kona Pro Ranking“

50 Profi-Startplätze für die Herren und 30 für die Damen sind für die Weltmeisterschaft auf Hawaii zu vergeben. Insgesamt also 80 Startplätze am Pier von Kona – plus die direkt qualifizierten Vorjahressieger – gibt es somit für die Ironmanprofis. Wer starten darf, ist relativ einfach: diejenigen mit den meisten Punkten, die sie in Ironman- und Ironman-70.3-Rennen erkämpft haben. Alle qualifizierten Pro-Athleten findest du hier:

http://ironmanpromembership.com/imqualifying/2012kpr/

von Mehr

S.44! f u a s.com ibt‘s

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Racereport

Challenge Walchsee-Kaiserwinkl

MAN SPRICHT DEUTSCH 22 Max Finisher Text: Renko


Offene deutsche Meisterschaften bei der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl: Andreas Raelert führte einen Dreifach-Triumph an und düpierte die starke Konkurrenz mit einer eindrucksvollen Halbmarathon-Zeit von 1:12:28. Bei den Damen drückte Eva Wutti dem Rennen ihren Stempel auf und ließ das heimische Publikum lange Zeit hoffen.

K

ühle Bedingungen am Rennmorgen sorgten dafür, dass sich die rund 1000 Teilnehmer auf den 18 Grad kalten Walchsee vergleichsweise freuen durften. An der Spitze des Rennens ging es bereits vom Start weg heiß her: Der deutsche KurzstreckenSpezialist Nils Frommhold zog auf den 1,9 Kilometern unantastbar vorne weg und nahm der ersten Verfolgergruppe, in der mit Andreas Raelert, Timo Bracht, Markus Fachbach und Franz Höfer ebenfalls keine Nasenbohrer zu finden waren, eine ganze Minute ab. Derart auf sich alleine gestellt, nutzte Frommhold die Gunst der Stunde und trat die Flucht nach vorne an. Doch auch er konnte nichts gegen jenen Sturm machen, der sich etwas weiter hinten aufbaute: Der Schweizer Ronnie Schildknecht hatte im Wasser eine

Minute Rückstand auf die erste Verfolgergruppe ausgefasst und fuhr nun wild entschlossen in seiner eigenen Liga. Bereits nach wenigen Kilometern hatte er die Lücke geschlossen, doch anstatt sich nun auszuruhen, diktierte er weiter das Tempo. So platzten zahlreiche Fahrer in der Gruppe, zu denen leider auch Franz Höfer gehörte. Er dürfte seinen Klagenfurt-Start inklusive Zieleinlauf-Kollaps noch immer nicht verdaut haben und sollte noch weit zurückfallen. Die übrigen Österreicher rund um Christoph Lorber, Christian Birngruber und Philipp Podsiedlik saßen zu diesem Zeitpunkt in der nächsten, rund 15 Mann starken Gruppe, in der die von hinten dazugestoßenen Massimo Cigana und Markus Liebelt auf das Gas drückten. Nur Daniel Niederreiter kämpfte alleine im Niemandsland zwischen

Spitzengruppe und Verfolgerfeld gegen die Windmühlen und das häufig zu lax gehandhabte Drafting-Verbot. An der Spitze hatte sich währenddessen ein Führungsquintett aus Schildknecht, Frommhold, Raelert, Fachbach und Bracht formiert, welches sich stetig von den Verfolgergruppen absetzen konnte. Nach 70 Kilometern, am Anstieg zur Huberhöhe, war dann schließlich Schluss mit lustig. Andreas Raelert forcierte das Tempo und testete seine Konkurrenten das erste Mal an. Timo Bracht bestand die Prüfung nicht und musste reißen lassen, die verbliebenen Fahrer kamen mit wenigen Sekunden Rückstand in der T2 an. Doch nun gingen die RaelertFestspiele erst richtig los. Mit einer unglaublichen Pace von 3:20 min/km startete der Rostocker seinen HawaiiFinisher 23


Racereport

Während andere alles gaben, schien Andreas Raelert förmlich mühelos über die Laufstrecke zu fliegen.

Lackmus-Test – und bestand ihn mit Bravour. Die 21,1 Kilometer wurden binnen 1:12:28 einer erfolgreichen Erledigung zugeführt. Auf den ebenfalls noch laufstarken Timo Bracht (Rang zwei) konnte er weitere zweieinhalb Minuten herausholen und schließlich mit 3:48:48 Stunden einen neuen Streckenrekord aufstellen. Der dritte Podiumsrang ging mit Nils Frommhold, der ein mehr als gelungenes Debüt über die Mitteldistanz lieferte, ebenfalls nach Deutschland. Ronnie Schildknecht musste sich mit Blech

begnügen. Immerhin war die österreichische Staatsmeisterschaftswertung fest in heimischer Hand: Dani Niederreiter sicherte sich als Gesamtachter die Goldene vor Christoph Lorber. Den Grundstein dafür hatte der Salzburger mit einer couragierten Attacke am Ende der Radstrecke gelegt, welche ihm einen kleinen Vorsprung auf jenes Feld sicherte, das in der zweiten Runde auf ihn aufgefahren war. Zusammen mit seinem Fluchtgefährten Christian Birngruber kämpfte er

um jede Sekunde, um den gewohnt stark laufenden Lorber auf Distanz zu halten. Birngruber musste in der zweiten Hälfte einige Federn lassen und fiel auf Rang drei zurück, doch für Niederreiter sollte weniger als eine Minute Vorsprung reichen. Nachdem das Herrenrennen an der Spitze ohne heimische Beteiligung ablief, konzentrierten sich die Hoffnungen bald auf Eva Wutti. Eine Woche zuvor beim 70.3 Zell am See war sie nach zwei Stürzen am Rad noch

One Man Show: Andreas Raelert präsentierte sich beim Test für Kona in hervorragender Form.

„Sollte es heute für einen Sieg reichen, dann weiß ich, dass für Hawaii alles stimmt.“ Andreas Raelert vor dem Start

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links: Timo Bracht kam mit einem starken Finish noch auf den zweiten Platz. rechts: Binnen einer Woche Zell/See und Walchsee – Gina Crawford schien es in Österreich zu gefallen.

mit dem Helikopter abtransportiert worden. Zahlreiche Prellungen und entzündete Schürfwunden inklusive Antibiotikagabe später stand sie bei der Challenge am Start. „Mein Knöchel war aufgrund der Entzündung komplett angeschwollen, ich hatte die Woche über riesige Schmerzen“, ließ die Wolfsbergerin keine Zweifel darüber offen, wer hier wirklich das stärkere Geschlecht war. Die Klagenfurt-Siegerin Mary Beth Ellis schlug wie gewohnt im Wasser ein Höllentempo an und stieg weit vorne

mit den Männern aus dem Wasser. Die Neuseeländerin Gina Crawford lag zu diesem Zeitpunkt eine Minute, Eva Wutti zwei Minuten zurück. Doch bald fanden sich alle drei Damen in der gleichen Gruppe wieder, ehe Wutti als Erste den Fehdehandschuh warf und mit unglaublichen 2:17:15 das Rennen auf den Kopf stellte. „Ich wusste vor dem Rennen nicht, ob ich mit den Verletzungen überhaupt einen einzigen Meter würde laufen können. Ich fuhr einfach, was geht“, gab die Athletin von der SU Tri Styria später

zu Protokoll, fast schon so, als ob sie sich bei den zahlreichen geknickten männlichen Athleten entschuldigen müsste. Fünf Minuten Vorsprung sollten für den abschließenden Halbmarathon schließlich nicht reichen. Doch aller Schmerzen zum Trotz biss sich Wutti durch und wurde erst kurz vor dem Ziel noch von der späteren Dritten Kaisa Lehtonen abgefangen. Zum Trost gab es den offiziellen Staatsmeistertitel sowie den inoffiziellen Titel „Queen of HTFU“.

links: Auch am Rad setzte Andreas Raelert die entscheidenden Akzente. rechts: Dani Niederreiter wurde neuer Staatsmeister über die Mitteldistanz.

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Racereport „Am Rad fühlte ich mich noch sehr gut, aber beim Laufen haben mir die Verletzungen schon weh getan.“ Ergebnisse http://www.trackmyrace.com/ triathlon/event-zone/event/ challenge-walchsee-kaiserwinkl-2012/

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Eva Wutti mit gewohntem Understatement auf die Frage, wie man sich eine Woche, nachdem man mit dem Helikopter abtransportiert wurde, überhaupt rühren kann.


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Triathlon

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Vorsicht: Diese Serie richtet sich an alle Sportler da draußen, die einerseits ihre persönliche Leistung legal steigern wollen und die andererseits nicht nur in der Umfangssteigerung ein Verbesserungspotenzial sehen, sondern dafür sogar das Tool des substanziellen Erkenntnisgewinns nutzen wollen. Text: Natascha Weinhandl Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Folgen für Körper und Geist Gerade im Triathlonsport, in dem ein Höchstmaß an körwelche Nahrung man während des Trainings und danach perlicher Leistung gewünscht wird, muss man besonders zu sich nimmt – und das ganz besonders für Sportler, auf seine Ernährung achten. Kein die unter einer Malabsorption (lat. sportlich aktiver Mensch sollte auch „schlechte Aufnahme“) leiden. Eine Unverträglichkeit nur geringe körperliche Einbußen Nahrungsmittelunverträglichkeit Verbreitung von Nahrungsmittelaufgrund einer unbekannten Nahkann sich in ganz unterschiedlichen unverträglichkeiten in Mitteleuropa rungsunverträglichkeit hinnehmen. Symptomen äußern. Die Bandbreite Auch aktive Triathleten werden reicht von Magen-Darm-Beschwerden zunehmend mit dem Thema Lewie etwa Stuhlunregelmäßigkeiten bensmittelintoleranzen und deren und Bauchkrämpfen über KopfAuswirkungen auf den menschlichen schmerzen bis hin zu Reaktionen der Organismus konfrontiert. Oft beHaut. Sogar depressive Verstimmunmerken sie irgendwann unspezifigen als Folge einer Malabsorption sche Symptome wie rezidivierende können nicht ausgeschlossen werden. Diarrhoe (immer wiederkehrender Treten diese Beschwerden (manchDurchfall), Bauchschmerzen oder Anmal auch mit einer Zeitverzögerung triebslosigkeit. von Stunden) nach einer Mahlzeit Diese Beschwerden können auf eine auf, ist eine Abklärung sinnvoll. 1% Zöliakie Lactose-, Fructose- oder HistamininSekundär kann, nach regelmäßiger Unverträglichkeit von Glutoleranz zurückzuführen sein. Viele Zufuhr der nicht ausreichend resorten (Eiweiß in GetreidesorMenschen hätten die Möglichkeit, ihr bierbaren Stoffe bei rezidivierender ten) – hohe Dunkelziffer Wohlbefinden sowie ihr LeistungspoDiarrhoe, auch die Aufnahme von tenzial zu steigern, wüssten sie über Spurenelementen eingeschränkt Histamin1-3 % ihren Enzymmangel Bescheid, der in sein. Und es gibt Hinweise darauf, Intoleranz den meisten Fällen der Auslöser einer dass bei Menschen mit Fructose-MalDunkelziffer bis 20 % geNahrungsmittelunverträglichkeit ist. absorption ein Zusammenhang mit schätzt. Betroffene müssen als bedeutendste der Entstehung der nicht alkoholisch Maßnahme ihre Ernährung entsprebedingten Fettleber besteht. Fructose* chend umstellen. Um eine der aufgezählten UnverträgMalabsorption 5-7 % Außerdem sollte man im Zusamlichkeiten zu diagnostizieren, bedarf Schätzungen bis 30 % (*Fruchtzucker) menhang mit Fructose noch weitere es eines Tests beim Hausarzt oder Aspekte betrachten. So wird sie im Internisten. Hierbei wird im Falle der Körper leichter zu Fett umgewandelt Lactose- und Fructose-Malabsorption Lactose** 10-30 % als Glucose. Es kann bei der Aufnahsowohl der Blutzucker als auch der Malabsorption me von großen Mengen an FruchtzuH2-Gehalt des Atems gemessen (**Milchzucker) cker sogar das intrazelluläre ATP, das – jeweils im nüchternen Zustand die Energiequelle für die Muskelarund nach Aufnahme einer gewissen bis 25 % Reizdarm beit ist, verringert werden. Es scheint Menge an Milch- bzw. Fruchtzucker. außerdem, dass Fruchtzucker zuerst Histaminintoleranz kann man mit in der Leber zu Glucose umgewaneinem einfachen Bluttest nachweisen. delt werden muss, bevor die Muskulatur daraus Energie Ist die Diagnose einmal gestellt, kann mit der Ernähgewinnen kann. Es macht also wirklich einen Unterschied, rungsumstellung begonnen werden. Am häufigsten wird 28 Finisher


Milchzucker nicht vertragen. Lactosefreie Produkte gibt es mittlerweile zur Genüge, allerdings kann dieser Zucker auch versteckt in vielen Speisen wie Wurst oder Fertigprodukten enthalten sein, wo man ihn wahrscheinlich nicht vermuten würde. Ähnlich ist es beim Fruchtzucker: Er befindet sich nicht nur in Obst, sondern auch in einigen Gemüsesorten, Backwaren und Honig. Eine genaue Auflistung erhält man zumeist beim behandelnden Arzt oder findet sie in entsprechender Literatur. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, Enzyme in Tablettenform einzunehmen, um die Verdauung zu unterstützen. Hierbei handelt es sich im Falle der Lactoseintoleranz um das Enzym Lactase, das bei Betroffenen nur mangelhaft vom Körper produziert wird und in Tablettenform in Apotheken und teilweise auch in Supermärkten erhältlich ist. Bei Histaminintoleranz besteht ein Mangel des Enzyms DAO (Diaminooxidase). Durch orale Zufuhr dieses Enzyms wird der Histaminabbau verbessert. Entsprechende Präparate können vom behandelnden Arzt verschrieben werden. Ein fehlerhaftes Transportprotein in der Darmschleimhaut ist für Probleme mit der Verstoffwechselung des Fruchtzuckers verantwortlich. Traubenzucker (Glucose) unterstützt dieses Transportprotein und kann somit die Symptome lindern. Hingegen wirken sich Zuckeraustauschstoffe negativ auf die Resorption der Fructose aus. Auch Diätologen können anfangs eine gute Hilfestellung

geben und jeden Patienten individuell beraten, da die Ausprägung von Unverträglichkeiten sowie die jeweilige noch vorhandene Toleranz des Körpers gegenüber diesen Nahrungsmitteln sehr unterschiedlich sein können. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit bedeutet nicht, dass man gewisse Lebensmittel nie mehr zu sich nehmen darf. Jeder Mensch muss für sich, nach Rücksprache mit einem Arzt, entscheiden, ob eine Ernährungsumstellung notwendig ist – und mit welchem Vorteil für Körper und Geist dadurch gerechnet werden kann. Bei Verdacht, an einer Malabsorption zu leiden, ist Sportlern vielleicht sogar in besonderem Maße zu raten, einen Test durchführen zu lassen und sich bei einem positiven Ergebnis mit weiteren Maßnahmen gewissenhaft auseinanderzusetzen.

Dr. Natascha Weinhandl

geboren 1982 in Graz, wo sie Humanmedizin studiert hat. Sie hat an zahlreichen wissenschaftlichen Projekten mitgearbeitet und beschäftigt sich nicht zuletzt wegen ihres Mannes Fabian (Nationaltorhüter im Eishockey) mit den Themen Sport und Ernährung.

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XTREME TRIATHLON

„Jedes Tief vergeht schneller, als es kommt!“

3,8 km 180 km 42 km

60° 28‘ Nord 7° 4‘ Ost

NORSEMA Text: Christoph Kullnig

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Lufttemperatur: 5-15 °C Wassertemperatur: 12-14 °C

MAN

2000

Gaustatoppen

1850m Seehöhe

Geilo

Dyranut

Imingfjell

1500

Rjukan Austbygde

1000

T2

500

0 Seehöhe 0 [m]

24

40

53

65

78

93 108 122

136

Streckenlänge [km]

149 162

177

191

212 226 Finisher 31


Der Hardangerfjord lädt mit seinen 13 °C nicht gerade zum Schwimmen ein.

„Ich bin etwas erschrocken, als ich die Fähre sah, von der wir springen mussten.“ Athletin vor dem Start

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53:21 5:54:34 4:32:16


A

nruf von Skinfit: „Christoph, habe die Ehre! Hast du Lust, beim Norseman zu starten?“ Ich: „Nein, ist doch viel zu kalt! Ich steh grad auf dem Surfboard!“ „Macht nix. Das wird keine kalte, sondern eine obercoole Sache! Wir fliegen nächste Woche von Zürich nach Norwegen – und dann machen wir uns dort ein paar schöne Tage. Passt doch?!“ Ich seufze laut: „Hab ich eine Wahl?“ Und das war der Beginn meines Norseman-Projekts 2012. Ich hatte gerade endlich wieder einen coolen Turn hinbekommen, und schon wurde ich von

„Am Anfang war es hart, weil ich ja Vierter nach dem Schwimmen war und dann einige Athleten bei mir vorbei sind, wo ich mir noch gedacht hab, ich fahr doch eh schon über 300 Watt, wie geht das denn. Ab Kilometer 120 war es dann aber vorbei mit den meisten ... (ist eh bei allen IM so ...)“ Christoph Kullnig meinem Surfurlaub in Galizien direkt nach Norwegen abkommandiert. Na ja, abkommandiert ist vielleicht das falsche Wort. Denn eigentlich war es eine Einladung, über die ich mich im Nachhinein extrem gefreut habe. 3,8 Kilometer Schwimmen im glasklaren Fjord (in 13 Grad kaltem Wasser wohlgemerkt!), 180 Kilometer Radfahren (mit roundabout 3500 Höhenmetern) und 42 Kilometer Laufen (wovon die letzten 25 Kilometer nochmal 1850 Höhenmeter haben und auch noch in ein fünf Kilometer langes Geröllfeld münden). Na, hat schon jemand Lust auf den Norseman Xtreme bekommen? Aber Jammern hilft bekanntlich nicht. So habe ich die Tage vor dem Abflug ganz, ganz locker angehen lassen. Nahezu ohne Training, damit ich in Norwegen frische Beine habe. Das Wetter war in Norwegen ohnehin schlecht: Regen mit Nebel und Nebel mit Regen. Und auf einmal habe ich mich mitten

im Rennen vorgefunden, das ich ohne Roman – unserem Kameramann – verschlafen hätte. Denn die Fähre, auf der der Schwimmstart erfolgte, legte bereits um fünf Uhr morgens ab. Hier beim Norseman waren sogar Neoprenhaube und Schuhe erlaubt. Und obwohl man ein komisches Wassergefühl damit hat, habe ich mir alles angezogen, was ich konnte. Ich glaube, das war auch gut so, denn sonst wären mir wahrscheinlich die Zehen abgefallen. Als Vierter aus der Wechselzone gekommen, bin ich dann mit der vorgeschriebenen Warnweste und Lichtern den ersten Anstieg hinauf. Dann 40 Kilometer durch unbeleuchtete Tunnel und auf alten Bergstraßen entlang. Oben angelangt, ging es dann auf der Hochebene rauf und runter, und nach drei Stunden bei 270 Watt sagte mir mein Tacho: „80 Kilometer geschafft.“ Oder anders gesagt: noch immer 100 Radkilometer und 42 Laufkilometer vor mir ... Ich habe mich aber schnell wieder gefunden, bin in meine eigene Welt eingestiegen und abgetaucht. Und siehe da – plötzlich war ich in T2. Bei strömendem Regen ging es auf die Laufstrecke auf der Bundesstraße. Was man wissen muss: Beim Norseman Xtreme gibt es keine Verpflegungsstationen. Jeder Teilnehmer muss sein eigenes Auto mit Crew stellen. Bei Kilometer 25 kam dann der Zombie Hill und damit viele, viele Höhenmeter Aufstieg. Irgendwie hatte ich vorher gedacht, der Anstieg käme erst bei Kilometer 32 ... Ich war kurz schockiert. Da wurde mir schlagartig bewusst, dass es ein langer Tag werden würde. Mein Mantra „Einen Schritt nach dem anderen“ wirkte irgendwann. Ich lag auf Platz 17 nach dem Radsplit und hatte mich auf Platz 12 vorgearbeitet. Und das Überholen motivierte mich. Und jetzt lief es richtig gut – beim Geröllfeld bei Kilometer 37,5 war ich bereits auf Platz 5 vorgerückt. An diesem Punkt verschwimmt meine Erinnerung. Ich kann mich nur noch an Gunther, meinen Skinfit-Betreuer, erinnern. Und daran, wie er immer wieder versuchte, mich zu motivieren. Ich selbst habe im Geröllfeld nur daran gedacht, nicht zu stürzen und irgendwie ins Ziel zu gelangen ... Einer nach dem anderen überholte mich. Finisher 33


Meist waren die Athleten allein unterwegs, nur hin und wieder sah man einen Weggef채hrten .

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Die etwa 3500 Höhenmeter auf der Radstrecke sind spektakulär.

Und schlussendlich wurde ich wieder auf Platz 12 zurückkatapultiert. Aber oben im Ziel in Gaustatoppen war mir das völlig egal. Denn ich war oben. Ich hatte es geschafft! Epilog: Training ist sicherlich wichtig. In einem Wettkampf wie dem Norseman Xtreme sind aber vor allem der Kopf und die Konzentration entscheidend. Man darf einfach nichts vergessen. Vor allem die Ernährung ist wichtig. Und: Ruhe bewahren. Denn dieser Tag ist verglichen mit einer „normalen“ Langdistanz ein noch viel längerer Tag. Ein Tag, an dem man oft daran denken und vor allem daran glauben muss, dass jedes Tief schneller vergeht, als es kommt! Trotz allem war es für mich ein wunderschönes Erlebnis. Die Natur, die unwirtlichen Bedingungen und schließlich die Trance, in der man sich in einem derartigen Wettkampf befindet. Nach dem Wettkampf kommt

die mentale Leere, ein Gefühl, das viel schlimmer ist als der Muskelkater. Aber seid beruhigt, denn die Leere vergeht. Spätestens beim Anblick der ersten Wettkampffotos und während der ersten Berichterstattung unter Freunden. Scanne den QR-Code mit deinem Smartphone

Sehr feines HighlightVideo vom Norseman. http://youtu.be/ vLKTxesPAHM Streckenführung in google.maps http://goo.gl/maps/ f9FvF

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HotShots

GenieĂ&#x;en Sie die EindrĂźcke vom Norseman Xtreme Triathlon 2012.

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NORGE Finisher 37


SportMedizin

Bruch inLeiste der Leistenbrüche kommen bei älteren Männern vor. Und sicher nicht bei Sportlern mit durchtrainierten Körpern. Könnte man glauben. Ist aber falsch. Was ein Leistenbruch eigentlich ist, was man dagegen tun kann und wie lange man durch eine Operation außer Gefecht ist, beantworten die folgenden Zeilen.

Dr. med. Alex Szyszkowitz Facharzt für Chirurgie in Graz, Spezialgebiet Leistenchirurgie und minimalinvasive Chirurgie Als aktiver Triathlet mehrfacher steirischer Meister und Finisher der Ironman-WM auf Hawaii. Der Familienvater kennt alle Geheimnisse des Zeitmanagements und weiß über die gesundheitlichen Risiken des Triathlonsports bestens Bescheid.

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nter einem Leistenbruch („Leistenhernie“) versteht man den Austritt von Strukturen aus der Bauchhöhle durch eine Lücke – die sogenannte Bruchlücke – nach außen in den Leistenkanal. Die Leistenregion ist eine natürliche Schwachstelle mit einer vorgeformten Lücke in der Bauchdecke, durch die beim Mann der Samenstrang und bei der Frau ein bestimmtes Band nach außen ziehen. Diese Lücke kann sich erweitern, bzw. kann an anderer Stelle der Leiste eine Bruchlücke entstehen, und Strukturen wie etwa Fettgewebe oder Darm können zumindest zeitweise aus der Bauchhöhle in die

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Leiste gelangen. Man sieht dann oft eine Vorwölbung, die entweder wieder vergeht oder permanent bleibt. Es kann gut sein, dass ein Leistenbruch gar keine bis kaum Beschwerden macht, allerdings kommt es bei aktiven Menschen häufig zu Schmerzen, was unangenehm ist und vor allem beim Sport beeinträchtigend wirkt. Sonderfall Sportlerleiste. Beschwerden in der Leistenregion, die Sportler – häufig Fußballer, Eishockeyspieler, aber auch Leichtathleten und Läufer – betreffen, werden unter dem Begriff Sportlerleiste oder auch Sportlerhernie subsumiert. Der Begriff Hernie ist ein wenig irreführend, weil bei der Sportlerleiste kein Leistenbruch im klassischen Sinn vorliegt. Gerne wird auch eine „weiche Leiste“ als Diagnose genannt. Was ist los? Die Sportler bemerken zunehmend Schmerzen in der Leiste (oder in beiden Leisten). Der Beginn ist oft schleichend, die Beschwerden beginnen an der unteren Grenze der Wahrnehmung, werden aber ohne Therapie immer stärker. Meist sind die Schmerzen in kaltem Zustand stärker und bessern sich während der Sportausübung, um im Anschluss daran – etwa unter der Dusche – wieder stärker zu werden. Viele spüren ein schmerzhaftes Ziehen in der Nacht mit starken „Kaltstartschmerzen“ am nächsten Morgen. Durch eine kurze Sportpause von einigen Tagen scheint sich das Problem zunächst zu lösen – keine Schmerzen in Ruhe –, doch mit dem nächsten Training sind die Schmerzen wieder da. In vielen

Fällen wird dann eine sogenannte „Leistenzerrung“ diagnostiziert und mit Schmerzmitteln und Sportpause behandelt. Leider meist ohne Erfolg. Über die genauen Ursachen dieser „Verletzung“ streiten die Experten, im Prinzip kann man sich die Pathogenese aber so vorstellen: Die Leistenregion ist an sich eine Schwachstelle am unteren Abschluss der Bauchdecke. Hier setzen von oben und seitlich die Bauchmuskeln an, von unten kommen die Sehnen der Adduktorenmuskulatur. Diese – bei Sportlern oft (zu) kräftigen – Muskeln zerren und ziehen von verschiedenen Richtungen an der Leiste. Dadurch kann passieren, dass die Leiste irgendwann langsam „nachgibt“ und ihre natürliche anatomische Integrität verliert. Kein Bruch im eigentlichen Sinn. Nennen wir es einfach „weich“. Durch die Leistenregion ziehen einige sensible Nerven, die durch die Veränderungen chronisch gereizt werden. Dieser mechanische Reiz auf die Nerven verursacht die Beschwerden. Wann operieren? Prinzipiell ist jeder Leistenbruch eine sogenannte relative Operationsindikation. Will heißen, man soll den Bruch sanieren, vor allem wenn er Beschwerden bereitet, da es theoretisch zu einer Einklemmung – zum Beispiel von Darm – im Bruch kommen kann. Ist das der Fall, muss akut operiert werden. Andererseits ist das Risiko einer Einklemmung eher gering – dieser (Not-)Fall tritt äußerst selten auf und viele Menschen können gut und ohne Probleme mit einem Leistenbruch


leben. Wenn ein Leistenbruch mit Beschwerden verbunden ist und beim Sport behindert, sollte man sich mit der Möglichkeit einer operativen Sanierung aber durchaus auseinandersetzen. Im Normalfall ist eine Leistenbruchoperation kein großer Eingriff und hat eine sehr niedrige Komplikationsrate. Verschiedene Operationsverfahren stehen zur Verfügung. Ganz allgemein kann ein Leistenbruch „klassisch“, also von außen über einen Schnitt in der Leistenregion (offenes Operationsverfahren), oder aber etwa über Bauchspiegelung (laparoskopisches Verfahren, „Knopflochchirurgie“) repariert werden. Wird von außen operiert, kann der Bruch entweder nur mit einer Naht verschlossen werden, oder aber es kann zusätzlich ein Kunststoffnetz zur Verstärkung der Leiste implantiert werden. Ob ein Netz verwendet wird, hängt von vielen Faktoren und nicht zuletzt von der Bereitschaft des Patienten, sich körperfremdes Material implantieren zu lassen, ab. Im laparoskopischen Verfahren kann durch ganz kleine Hautschnitte mithilfe von Kamera und Spezialinstrumenten der Bruch über die Bauchhöhle versorgt werden. Hier muss allerdings immer ein Kunststoffnetz eingesetzt werden. Zurück bleiben hier nur ganz kleine, kaum sichtbare Narben. Mit einem neuen Verfahren kann die Operation sogar nur über einen einzigen Schnitt im Nabel durchgeführt werden – es bleibt tatsächlich keine Narbe zurück, denn diese liegt im Nabel „versteckt“. Diese sogenannte „SILS“-Technik kann zum Beispiel auch bei Gallenblasenoperationen angewandt werden und wird oft als „narbenfreies Operieren“ angepriesen. Im Hinblick auf die Dauer der Sportpause sind die Netzverfahren vielleicht ein wenig im Vorteil. Allerdings sollte so oder so nach zwei Wochen ein leichtes Training (etwa lockeres Radfahren) ohne Probleme möglich sein. Nach vier bis sechs Wochen ist im Normalfall von einer uneingeschränkten Belastbarkeit auszugehen. Therapie der Sportlerleiste. Hier sollte zunächst konservativ therapiert werden. Wichtig ist eine längere Trainingspause von zumindest sechs Wochen, gleichzeitig wird mit Physiotherapie und Infiltrationen begonnen. Ungefähr 80 Prozent der Sportler können so geheilt werden. Führt die konservative Therapie nicht zum gewünschten Erfolg, kann die Hinterwand der Leiste mit einem speziellen Eingriff verstärkt werden. Etwa zwei Wochen nach der Operation kann dann wieder mit dem Trainingsaufbau begonnen werden.

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Racereport

„Anscheinend hat beim Trans Vorarlberg selbst das Schwimmen Höhenmeter.“ Max Renko

Trans Vorarlberg Triathlon

VORARLBERG

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Trans Vorarlberg gibt dir Berge

or vielen langen Jahren, in einer Zeit, als Sex noch sicher, Motorräder gefährlich und Triathlon ein exotischer Abenteuersport war, gab es in einem fernen Land einen Wettkampf, wo es nicht um Bestzeiten, Windschattendiskussionen und GPS-Streckenlängen ging, sondern darum, wer als Erster im weit entfernten Ziel war. Dieses Land, welches von den Eingeborenen „Xiberg“ genannt wird, befindet sich im westlichsten Teil Österreichs, eingebettet zwischen schneebedeckten Bergpässen und einem Meer, das kein Meer ist – und war heuer Schauplatz der imposanten „Trans Vorarlberg“Neuauflage. Die Gründe dafür, am „Trans Vorarlberg“-Triathlon teilzunehmen, sind zahlreich. Da wäre beispielsweise die perfekte Organisation: Die Wechselzone befindet sich mitten am Platz vor der Bregenzer Festspielbühne. Es gibt ein umfangreiches Starterpaket mit brauchbaren Goodies. Die Pastaparty am Vortag geht den ganzen Nachmittag bis in den Abend hinein, und das Event-Catering serviert dreierlei Nudeln, frisch und köstlich wie aus dem Haubenrestaurant (Penne mit getrockneten Tomaten, Rucola und Pinienkernen!). Das Racebriefing wird dreimal abgehalten, damit es auch wirklich jedem in den Zeitplan passt. Zuseher können am Wettkampftag im gesamten Verbundgebiet gratis die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, um zwischen Bregenz und dem Zielort Lech/Arlberg herumzureisen. Für die Athleten selbst sind die Logistikwege unmittelbar nach dem Zieleinlauf bewusst kurz gehalten, und selbst für die letzten Teilnehmer gab es warme Duschen. Und zu guter Letzt wäre da noch die attraktive (weil selektive) Streckenführung, die eine Herausforderung für jeden darstellte. 15 Jahre nach der letzten Austragung hatte der Trans Vorarlberg inklusive der Staffel- und Kids-Teilnehmer fast 1000 Starter, vorwiegend aus dem Dreiländereck, angezogen. Auch das Spitzenfeld konnte mit illustren Namen aufwarten, allen voran Thomas Hellriegel und

Yvonne Van Vlerken, welche im Ländle ihre zweite Heimat gefunden zu haben scheint. Einzig das Wetter schien sämtlichen Veranstaltern von Triathlon-Bewerben Ende August einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen: Pünktlich am Vorabend kam der Wetterumschwung, und am Rennmorgen gaben Wind und Wetter einen ersten unwirtlichen Vorgeschmack auf die kommenden Stunden. Die mit 1,2 Kilometern vergleichsweise kurze Schwimmstrecke mag bei der Anmeldung noch recht einfach ausgesehen haben, am Rennmorgen sah die Sache freilich anders aus. Oder wie es Max Renko, einer der Mit-Favoriten, vor dem Rennen ausdrückte: „Anscheinend hat beim Trans Vorarlberg selbst das Schwimmen Höhenmeter.“ Starker Wind aus der Schwimmrichtung hatte den Bodensee in Aufruhr versetzt, und bereits kurz nach dem Start hatten bis zu einem Meter hohe Wellen das Starterfeld weit auseinandergeschlagen. Zu viel für manche Athleten, die sich vorzeitig aus den Fluten fischen ließen. Doch auch die Schnellsten mussten sich ihren Weg zum Ausstieg vor der Festspielbühne hart erkämpfen – die Bestzeit von Mathias Hecht (16:42 Minuten) spricht Bände. Auf den weiteren Plätzen spülte es Uwe Widmann, Oliver Strankmann und den Lokalfavoriten Dominik Berger einzeln an Land. Starke Radfahrer wie Max Renko, Wolfgang Teuchner oder Reto Stutz hatten da schon fast drei Minuten Rückstand. Doch am schlimmsten erwischte es den Duathlon-Europaund Weltmeister Andy Sutz, der erst nach 24 Minuten wieder Boden unter den Füßen hatte und sich aus dem Medaillenrennen früh verabschieden musste. Trans VorarlBERG. Der Name kommt nicht von irgendwo, und so sorgten die zahlreichen Anstiege bereits auf der ersten Hälfte der 102 Kilometer durch den Bregenzerwald für faire, draftingfreie Verhältnisse. Hinter dem Führungstrio Hecht/Berger/Strankmann setzten mehrere Fahrer abwechselnd nach: Thomas Hellriegel, Reto Stutz,

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Racereport

„Ich bin total erfroren. Andere Teilnehmer haben mich überholt und gefragt, ob mein Vorderrad defekt sei. Aber mein Rad hat es wie wild herumgerissen, weil ich so stark gezittert habe.“ Yvonne Van Vlerken

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Max Renko und Wolfgang Teuchner waren alle für sich bemüht, den Rückstand zur Spitze zu verringern. Am besten gelang dies Reto Stutz, der unterwegs zur zweiten Wechselzone am Arlberg deutlich Zeit und Boden gutmachen konnte. Doch auf dem Weg dorthin stand noch ein großes Hindernis im Weg: Der rund 1700 Meter hohe Hochtannbergpass dominierte die zweite Hälfte des Höhenprofils und sollte mit seinem progressiven Steigungsverlauf alle bestrafen, die zu Beginn allzu motiviert agiert hatten. Während Stutz allmählich an die Spitze des Bewerbes fuhr, fiel Dominik Berger aus dem ehemaligen Führungstrio heraus und wurde kurz vor der Passhöhe auch noch von Max Renko überholt. Die folgende Passabfahrt bei sechs Grad Celsius und Regen war eine weitere Leidensprüfung für die Athleten. Die bis dahin führende Yvonne Van Vlerken meinte: „Ich bin total erfroren. Andere Teilnehmer haben mich überholt und gefragt, ob mein Vorderrad defekt sei. Aber mein Rad hat es wie wild herumgerissen, weil ich so stark gezittert habe.“ In der zweiten Wechselzone musste die Holländerin von drei Helfern erst einmal aufgetaut werden, ehe sie nach fünfminütiger Pause mit ausgeborgter Winterjacke und Pudelmütze auf den zwölf Kilometer langen Lauf-Part ging. Die zwei Runden durch den Schiort und Umgebung waren erneut alles andere als flach, auch wenn die Finisher Ausschreibung anderes vermuten hatte lassen. Ein


abwechslungsreicher Mix aus Anstiegen und BergabPassagen, Asphalt und Waldboden ließ unterkühlte Oberschenkel krampfen, und inzwischen war niemand mehr davon überzeugt, dass der Trans Vorarlberg bloß ein Radrennen mit kurzem Badeausflug und abschließendem Auslaufen sein würde. Auch wenn Reto Stutz zwei Minuten Vorsprung mit auf die Laufstrecke nahm, hatte Oliver Strankmann als Kurzstreckenspezialist doch die besseren Karten in der Hand. In einem unauffälligen Rennen war er bereits vorne mitgeschwommen, mit Mathias Hecht vorne vom Rad gestiegen und setzte seine Weggefährten nun mit einem unglaublichen Lauftempo unter Druck. Stutz’ Vorsprung schmolz dahin, und auf der zweiten Runde war es schließlich um den couragierten Ausreißversuch des Eidgenossen geschehen. Nur einer lief noch schneller: Max Renko, der als Vierter nach dem Radfahren noch weiter nach vorne wollte, kämpfte um den letzten Podiumsplatz. Drei Kilometer vor dem Ziel lag er nur mehr eine Minute hinter Mathias Hecht zurück. 400 Meter vor dem Ziel holte Renko ihn schließlich ein und lancierte seine Attacke, der der Schweizer vom Team TBB nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Clemens Coenen erbte von Dominik

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Alle Ergebnisse des Trans Vorarlberg

Berger den fünften Rang, nachdem der Kleinwalsertaler zu Fuß noch auf Platz sieben zurückgefallen war. Weniger spannend verlief das Damenrennen. Yvonne Van Vlerken schwamm an der Spitze mit und baute ihre Führung bis Lech auf sieben Minuten aus. Daran konnten auch die fünf Extra-Minuten zum Auftauen in der T2 nichts ändern, und so reichte die viertschnellste Laufzeit zum Sieg vor Vera Notz und Jacqueline Uebelhart (beide SUI). Sabine Kempter wurde als Vierte beste Österreicherin. „Es war wirklich hart, ich habe selten so gefroren. Der Sieg ist hart verdient und freut mich umso mehr“, meinte Yvonne Van Vlerken, die damit nur wenige Wochen nach ihrer Operation samt Krankenhausaufenthalt schnell zu alter Stärke zurückgefunden hat. Unterm Strich kann man dem Veranstalter zur gelungenen Neuauflage nur gratulieren. Die perfekte Organisation, die tolle Location und Streckenführung sowie das Rahmenprogramm mit vielen Sport-Prominenten stellen den Trans Vorarlberg auf Anhieb auf eine Ebene mit vielen anderen großen Rennen internationalen Formats.

http://www.abavent.com/ abavent2/ergebnisdienst/ transvorarlberg2012/ergebnisse.php

http://www. youtube-Kanal des Events youtube. com/transvorarlberg

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Interview Exklusiv-Interview mit „Mr. Cocoon“ Walter Lorentschitsch

Es reicht nicht, seinen Artikeln eine Kapuze aufzusetzen und zu sagen: „Hurra! Wir sind stylish.“ An einem sonnigen, schönen Tag, an dem alle Beteiligten lieber Rad gefahren wären, haben wir Walter Lorentschitsch getroffen. Walter ist der Kopf des Triathlon-/Multisportlabels Cocoon. Wohl kaum eine Marke hat den Triathlon-Textilmarkt in Österreich zuletzt stärker durch kreative Impulse geprägt. Daher hat uns interessiert, was den Chef bewegt, was er demnächst auf den Markt bringen wird und wie er die künftige Entwicklung der Triathlonszene einschätzt. Nicht zuletzt wegen der köstlichen Ringlotten, die er uns auftischte, war’s die Reise nach Wildon bei Graz wert! Interview: Martin Auferbauer FINISHER: Die Zeiten der antiken Olympioniken, die sich nackt dem Wettkampf stellten, sind ja schon länger vorbei. Der Sportbekleidungsmarkt war auch schon vor acht Jahren, als du Cocoon gegründet hast, sehr stark umkämpft. Was war für dich die Motivation, noch ein weiteres Label auf den Markt zu bringen? Das war vor allem meine Unzufriedenheit mit den Sachen, die am Markt waren! Und auch die Lust, die ich immer schon gehabt habe, selber Dinge zu designen oder daran herumzubasteln. Egal ob das Räder waren oder Autos oder Motorräder – ich hab da immer gerne gebastelt oder umlackiert. Mein Interesse an Mode und Sport, das Ganze individuell zu designen und verpacken, das war sicher der Beweggrund. Und natürlich hab ich auch bekleidungs-

mäßig immer versucht, nicht mit dem Mainstream mitzugehen, nicht dem Trend nachzueifern, sondern meinen eigenen Stil zu finden. Den ausschlaggebenden Beweggrund gab es 2002, als ich zum ersten Mal beim Ironman in Kärnten zugesehen habe. Zu der großen Faszination, die das auf mich ausgeübt hat, ist die Erkenntnis gekommen, dass das auch wirtschaftlich interessant sein könnte. Der Hype um die Sportart ist immer weiter gewachsen und riesengroß geworden. Das ist natürlich wichtig, weil es schön ist, etwas aus dem Individualismus heraus zu machen, aber man muss natürlich auch wirtschaftlich denken, wenn man damit sein tägliches Brot verdienen will! FINISHER: Die Triathlonszene ist in den letzten acht Jahren enorm gewachsen – wie hat sich Cocoon in der Zeit mitentwickelt?

Der Triathlon ist sicher schneller und rasanter gewachsen als Cocoon. Das hat Vor- und Nachteile für das Unternehmen, wobei mir die Nachhaltigkeit schon sehr wichtig ist. Es ist besser, dass das Unternehmen gesund wächst und nicht zwei Jahre voll da ist am Markt und dann wieder verschwindet. Wir hätten in den acht Jahren sicher schneller wachsen können, aber gerade am Anfang hat man als Quereinsteiger ein paar Jahre, in denen man erst mal lernen muss und wo produktionstechnisch nicht immer alles optimal läuft. Unser Problem am Anfang war etwa, dass wir ein halbes Jahr permanent hinten nach waren mit der Produktion. Das haben wir erst in den letzten vier Jahren geschafft, dass wir da so einigermaßen mit dem Handel mitgehen können. Am Anfang haben die Produktionsfirmen mein Vorhaben eher belächelt, aber ich war hartnäckig und dann haben sie doch erkannt, dass da mehr dahinter ist. Die ersten fünf Jahre haben wir bei einem Konfektionär in Vorarlberg herstellen lassen und sind da kontinuierlich gewachsen. FINISHER: Die Produktion in Österreich war sicher ein Punkt, in dem ihr euch von vielen Mitbewerbern unterschieden habt. Wo wird heute produziert? Wir haben jetzt die Produktion ein bisschen gesplittet. Das ist einfach aus dem Grund heraus notwendig, dass wir uns nicht von einem Produzen-

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Ich habe bekleidungsmäßig immer versucht, nicht mit dem Mainstream mitzugehen, nicht dem Trend nachzueifern, sondern meinen eigenen Stil zu finden.

ten abhängig machen dürfen. Wenn du bei nur einem Konfektionär bist und einen Ausfall hast, dann hast du einen Totalausfall! Ausschließlich in Österreich zu produzieren, ist mittlerweile leider auch aus technologischen Gründen nicht mehr möglich, aber wir produzieren die Bekleidung ausschließlich in Europa: in Bulgarien, der Türkei und demnächst in Kroatien. Ein Teil kommt immer noch aus Vorarlberg. Lediglich zwei Produkte – die Kappen – kommen aus China. Auch die Stoffe sind aus Europa, und zwar aus Italien und der Schweiz. Wir versuchen also, dass so viel Wertschöpfung wie möglich in Europa stattfindet. Und natürlich schauen wir uns auch die Produktionsbedingungen an. Ich war gerade drei Tage in Bulgarien und habe mir dort die Produktionsstätten angeschaut, und

da sieht man schon, ob von fairen Bedingungen nur geredet wird oder ob es wirklich korrekt zugeht. Ob es dort sauber ist, wie die Leute drauf sind, wann werden Pausen gemacht – das kriegt man alles mit, wenn man den ganzen Tag vor Ort ist.

FINISHER: Ist das für deine Kundinnen und Kunden wichtig? Ist das ausschlaggebend für die Kaufentscheidung? Ja, ganz sicher! Das Label „made in Austria“ hat uns in den ersten Jahren sicherlich sehr geholfen. Jetzt schreiben wir das ja nirgends mehr drauf, aber wir publizieren natürlich unsere Qualität „made by Cocoon“, wo wir dann ausführen, dass Entwicklung, Prototyping und Konzeption in Österreich passieren und dass nur in Europa produziert wird. Wir sind ein kleines Unternehmen und überhaupt nicht auf den größtmöglichen Profit hin orientiert, das bezieht sich nicht nur auf die Produktionsbedingungen, sondern auch auf andere Dinge: Unsere „Quantum Edition“-Pant etwa, die Triathlonhose in Weiß, verkaufen wir nur an Athletinnen und Athleten, die unter einer gewissen Zeit finishen. Da könnten wir, wenn wir sie nicht limitiert auflegen würden, sicher das Doppelte an Hosen verkaufen ...

links: Cocoon ist immer für einen Designleckerbissen gut, so auch im Showroom Wildon. rechts: Das Portfolio der Marke Cocoon umfasst mittlerweile eine Reihe von Artikeln, welche durch Funktion und Design überzeugen.

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FINISHER: Cocoon unterstützt auch einige Spitzenathleten – wie sieht da die Zusammenarbeit aus? Ja, wir unterstützen Athleten – hauptsächlich aus den Ländern, in denen wir auch vertreiben, also Österreich, Deutschland und Schweiz. In Österreich sind das etwa die Michi Rudolf, der Markus Ressler, der Dani Niederreiter und der Christoph Lorber. Daneben haben wir aber auch Athleten, die nicht ganz an der Spitze sind. Wir kriegen natürlich viele Anfragen, da sind schon auch die witzigsten Sachen dabei, wo Leute ankündigen, was sie vorhaben, dass sie nächstes Jahr mit Sicherheit sehr gut sein werden und so. Irgendwo muss man da natürlich die Grenze ziehen, ohne jemandem zu nahe zu treten, weil man natürlich


TeamTBB Germany und das Rennrad & Triathlon Hotel Mohrenwirt laden herzlich zum Triathlonwochenende mit Olympiasiegerin Nicola Spirig und Erfolgscoach Brett Sutton ein!

Samstag, 29. & Sonntag, 30. September 2012 Erlebe den australischen Super-Coach Brett Sutton und die amtierende Olympiasiegerin Nicola Spirig hautnah. Brett Sutton ist der erfolgreichste und zugleich wohl auch ungewöhnlichste Trainer im Triathlonsport. Nutze die einmalige Möglichkeit, Brett Sutton kennen zu lernen und Einsicht in sein Training und sein Team zu bekommen. Wir versprechen nicht zu viel, wenn wir versichern, dass Du Dinge über Triathlontraining hören wirst, die Du noch nie zuvor gehört hast!

Programm

Pakete & Preise

Samstag, 29. September 2012 Bis 14:00 Individuelle Anreise zum Hotel Mohrenwirt in Fuschl am See 14:30 Begrüßung & Welcome Drink in der Bar des Hotel Mohrenwirt 15:00-17:30 Radausfahrt mit Nicola Spirig und Headcoach teamTBB Germany Jo Spindler 19:00-20:30 Vortrag von Brett Sutton (auf englisch !), mit Snacks und alkoholfreien Getränken 20:40-21:00 Vortrag der Olympiasiegerin Nicola Spirig (auf deutsch) ab 21:00 Fragen an Brett und Nicola

Sonntag, 30 September 2012 09:00-11:00 Schwimmeinheit mit Nicola Spirig, geleitet von Brett Sutton 12:00-13:00 Mittagssnack (Abreise von Brett und Nicola) 13:00-15:00 Vortrag Aerodynamik und Bike Fitting, Jo Spindler, Headcoach teamTBB Germany 15:00-16:00 Laufeinheit und Techniktraining mit Jo Spindler

Paket 1 - € 199.00 Alle Einheiten und Vorträge am Samstag und Sonntag sowie einer Übernachtung inkl. Frühstück und Eintritt ins Fuschlseebad Paket 2 - € 145.00 Alle Einheiten und Vorträge am Samstag und Sonntag OHNE Übernachtung Paket 3 - € 45.00 Vortrag Brett Sutton und Nicola Spirig am Samstag Abend mit alkoholfreien Getränken und Snacks In den Paketen 1 und 2 sind auch Snacks zwischen den Einheiten und Vorträgen enthalten Anmeldung: info@mohrenwirt.at

Wir freuen uns auf Euer Kommen! Jo Spindler Headcoach teamTBB Germany

Jakob Schmidlechner Mohrenwirt

R e n n r a d & Tr i a t h l o n H o t e l M o h r e n w i r t 5330 Fuschl am See * Dor fplatz 3 * +43 6226 8228 w w w. m o h r e n w i r t . a t * w w w. r a c e t h e l a k e . a t

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nicht alle sponsern kann. Im sogenannten Breitensport ist es so, dass wir Vereine und Trainingsgruppen unterstützen, indem wir Rabattstufen bei Sammelbestellungen haben, die ganze Abwicklung beim Bedrucken übernehmen und da auch wirklich gute Konditionen weitergeben können. Bei den Athleten, die wir unterstützen, ist es nicht so wichtig, dass derjenige immer ein Top-3-Ergebnis hat oder viele Spitzenplätze vorweist. Wichtiger ist, dass er zum Image der Firma passt. Wir unterstützen Leute, die Potenzial haben, die lässig und sympathisch sind. Was die bisher an Leistung gebracht haben, ist da zweitrangig. Und natürlich fließt einiges an Input von den Athleten in die Produktentwicklung ein, neben dem, was ich auch teste.

Beim Triathlon stehst du immer mit den Profis an der gleichen Startlinie, das gibt’s sonst eigentlich in fast keiner Sportart, das verlockt einige Leute oft auch dazu, dass sie das vielleicht zu ernst nehmen. Die haben dann einen Blog und eine Homepage und alles dreht sich um Triathlon. Dann tragen sie nur Finisher-Leiberln von allen möglichen Bewerben und dazu Stutzen. Das wird sich aber auch bald wieder entspannen, denke ich. Der Sport und der Triathlon als Lifestyle werden sicher bleiben, aber vielleicht ein bisschen weniger krampfhaft. FINISHER: Was hast du mit der Marke Cocoon weiter vor? Worauf dürfen wir uns in Bezug auf die Produkte freuen?

FINISHER: Bist du also selbst der oberste Produkttester bei Cocoon? Ja, sicher! Wenn ich was als gut empfinde, dann ist es gut (lacht)! Nicht nur bei der Technologie, sondern auch im Design. Die Bekleidung, die ich mache, muss nicht jedem Einzelnen gefallen. Alle, denen das gefällt, was wir tun, können sich natürlich gerne anschließen. Unsere Bekleidung soll eine eigene Handschrift haben, um das geht es mir eigentlich! Cocoon soll – neben höchstmöglichen funktionellen und technologischen Aspekten – immer auch stylish sein. Wir orientieren uns seit Jahren nicht an den Mitbewerbern, sondern ziehen unser eigenes Ding durch. Das merkt und honoriert unser Kunde auch. Für die Mitbewerber dienen wir vermehrt als Inspiration für neue Artikel. Ich denke, da machen wir einiges richtig! FINISHER: Es fällt auf, dass ihr keine Kompressions-Produkte habt. Warum eigentlich nicht? Das ist ganz einfach so, dass ich da das Know-how nicht habe. Und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht haben. Ich bin mir nicht sicher, ob es was bringt, und es ist einfach nicht mein Style. Es gibt Spezialhersteller für diese Sachen, und wir eifern denen ganz bewusst überhaupt nicht nach, sondern bemühen uns, dass wir mit Cocoon unser eigenes Ding machen.

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Der Chef persönlich kümmert sich im Showroom in Wildon um die Anliegen und Fragen der Triathleten. Gleichzeitig kann man sich auch noch auf einen netten Plausch mit ihm auf die Terrasse setzen.

FINISHER: Wirst du deine Produkte auch weiter unter Rennbedingungen testen? Es ist immer schwierig, das neben der Firma unterzubringen, und man muss es auch entspannt sehen. Ich bin ganz und gar kein Profiathlet, ich sehe das als Hobby und als Lifestyle und mache Triathlon auch, weil ich liebend gerne esse. Mich reizen der Crosstriathlon und das Mountainbike in letzter Zeit wieder mehr. Ich denke, dass man sich generell nicht so verkrampfen darf, sondern eher den Multisportansatz sehen sollte, damit man vor lauter Fokussierung und Hingabe nicht innerhalb von zwei, drei Jahren mental ausbrennt. Das ist schon ein Problem, das ich bei einigen Sportlern sehe.

Mein Credo ist ja schon von Anfang an „Performance meets Lifestyle“. Damit sind wir sehr gut gefahren, denn wenn du jetzt auf Sportartikelmessen oder in Produktkatalogen von Bekleidungsproduzenten nachschaust, dann siehst du, dass der Slogan mit Sport und Mode allgegenwärtig ist. Wir haben das von Anfang an so erkannt und wir werden das auch in Zukunft so halten. Es reicht nicht, seinen Artikeln eine Kapuze aufzusetzen und zu sagen: „Hurra! Wir sind stylish.“ Der Kunde will mehr für sein Geld und da geht’s auch um Details und die Verliebtheit in diese Details. Unsere PerformanceLinie ist mittlerweile sehr abgerundet, da haben wir jetzt auch noch einen neuen Anzug, einen Kurzdistanzeinteiler, das ist unser High-End-Produkt im Wettkampfbereich. Daneben arbeiten wir aber mit neuen Farben und gehen in eine Richtung, die ich mit Dandy-Style umschreiben würde. Dazu wird es einige Produkte im Schitouren- und Bergsportbereich geben. Das werden aber nur einige wenige, wirklich nützliche Produkte sein, also nur das, was man wirklich braucht, kein überladenes Produktportfolio. Im nächsten Frühjahr wollen wir dann die Lifestyle-Schiene erweitern, da wird es dann zum Beispiel Polos aus Merinowolle geben, dazu kommt eine Boardshort und mir schwebt eine neue Pant zum Biken vor. Das geht dann eher in die urbane Richtung. FINISHER: Danke für den Einblick und die Ringlotten. Bis bald im Gelände!


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Wissenschaft

Immunität und Ausdauer

Keine Höchstleistung ohne intaktes Immunsystem Schlechte Laune? Stressigen Tag gehabt? Sie sind um fünf Uhr aufgestanden, im Dunkeln laufen gewesen, den ganzen Tag in der Arbeit umhergehetzt und am späten Abend waren Sie noch schwimmen? Anschließend haben Sie nicht gut geschlafen, sind am nächsten Tag wieder um fünf Uhr aufgestanden und immer so weiter … Geht es Ihnen oft so, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben, weil Sie entweder nicht genug trainiert haben oder weil Sie Ihren Tag so vollgepackt haben, dass Sie Angst haben, zusammenzubrechen? Leiden Sie immer wieder an gesundheitlichen Problemen wie Schnupfen, Grippe, Schmerzen in der Leistengegend, Rückenschmerzen, Knieschmerzen – und niemand kennt die Ursache? Zu allem Überfluss machen Sie keine Fortschritte im Training? Ihre Motivation ist am Boden? Horrorszenario? Übertreibung? Vielleicht. Aber einige von Ihnen haben sicherlich schon die ganze Bandbreite von Horrorszenarien durchlebt. Sich als Triathlet am oberen Rand der Leistungsgrenze immer großartig zu fühlen, ist ziemlich schwer. Das ist ein Balanceakt, in dem man sehr schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann. Kalorien zählen und auf Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette aufteilen ist eine Sache, aber die Energieverteilung ist eine ganz andere. Die Zuteilung der Energie, die im Stoffwechselprozess entsteht, wird nämlich nicht durch die Kalorienzufuhr, sondern durch eine Vielzahl von Regulationsprozessen gesteuert. Das Zauberwort heißt Regulation. Wenn die Leistungsgrenze ständig provoziert wird, wird der Körper permanent herausgefordert, im Gleichgewicht zu bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, sind perfekt trainierte Regulationssysteme erforderlich. Es ist eine schwierige Aufgabe, Körper und Geist nicht zu über- oder zu unterfordern. Neben regelmäßigem Training brauchen Körper und Geist auch genügend Zeit, sich zu erholen. Dies ist eine sehr individuelle Geschichte. Triathlon bedeutet oft schon wegen des hohen Trainingsaufwands Stress pur. Deshalb verlangt Triathlon eine optimale biologische Stress-antwort. Der beste Athlet ist derjenige, dessen Stressantwort am besten optimiert ist. Wenn das Immunsystem und das Nervensystem genauso wie die Hormone 50 Finisher

in Höchstform sind, dann ist die Regulation stabil und der Körper ist sehr leistungsfähig. Das bedeutet, dass jedes System für sich gesehen optimal arbeitet und gleichzeitig das Zusammenspiel aller Systeme bestens funktioniert. Was sagt uns das? Das Immunsystem ist in erster Linie ein Regulationssystem, kein Abwehrsystem. Die Regulationssysteme garantieren, dass sich Herz, Kreislauf und Atmung, Muskulatur etc. an die Anforderungen anpassen. Sie garantieren außerdem, dass Energiespeicher aktiviert werden, der Blutzuckerspiegel, die Köpertemperatur und der Blutdruck stabil bleiben. Die regulatorischen Prozesse stellen sicher, dass die Muskeln ihren Job tun können und dass alle lebenswichtigen Organe mit ausreichend Energie versorgt werden. Das Immunsystem wird innerhalb der ersten Minute der Stresseinwirkung aktiviert. Es setzt eine Vielzahl von Zytokinen frei, die die Energieverteilung im Körper dem Bedarf anpassen. Findet gerade ein Heilungsprozess statt – Heilung hat immer Vorrang, wenn es um Energieverteilung geht – fehlt die Energie für andere Prozesse. Deshalb ziehen bereits kleinere gesundheitliche Beeinträchtigungen so viel Energie ab, dass man sich während des Trainings schwach und müde fühlt. Verzögerte Heilungsprozesse und Verletzungsanfälligkeit durch ein geschwächtes Immunsystem. Es ist allgemein anerkannt, dass körperliche Tätigkeit, das heißt Sport in angemessener Intensität, das Immunsystem aktiviert und somit Krankheiten vorbeugt. Als Triathlet gehört man jedoch zu denjenigen Athleten, die unter großer körperlicher Belastung stehen und deshalb häufig eine herabgesetzte Aktivität des Immunsystems aufweisen. Ausdauertraining geht immer mit kleinsten Verletzungen in Muskeln, Gefäßen und Bindegewebe einher. Die Muskelfaserrisse ebenso wie alle anderen Verletzungen lösen Entzündungsreaktionen aus, die Zeit brauchen, um zu heilen. Entzündungs- und Heilungsprozesse sind Immunreaktionen und gehören untrennbar zusammen. Eine Heilung kann nur erfolgen, wenn sich zuvor ein Entzündungsprozess entwickeln konnte und die Kapazitäten des Immunsystems ausreichen, den Heilungsprozess zu initiieren, zu


kontrollieren und abzuschließen. Wenn die Regenerationsphasen nicht lange genug sind, um die Mikroverletzungen zur Heilung zu bringen, dann kann eine chronische Überbelastung des Immunsystems entstehen. Die bekannten Folgen sind Verletzungsanfälligkeit, Schmerzen ohne erkennbare körperliche Ursache, verzögerte Heilungsprozesse oder erhöhte Infektionsanfälligkeit. Verletzungen und Infektionen ziehen Energie wie Parasiten. Der Zustand des Immunsystems von Ausdauerathleten gleicht mitunter dem eines Tumorpatienten. Das Immunsystem kann in einen Zustand der völligen Erschöpfung geraten. Ein Übertrainingssyndrom, ein chronisches Müdigkeitssyndrom oder eine Virusinfektion wie Pfeiffer’sches Drüsenfieber können sich entwickeln. Neben Stoffwechselregulation, Wundheilung und Infektabwehr wird auch unser Verhalten vom Immunsystem beeinflusst. Die Freisetzung von entzündlichen Zytokinen wie Interleukin-1, Tumor-Nekrose-Faktor und Interleukin-6 zwingen uns, einen Gang zurückzuschalten. Wer könnte dieses Phänomen besser nachvollziehen als ein Athlet, der vergeblich versucht, seine Bestleistung abzurufen? Schon eine einfache Erkältung kann uns davon abhalten, unser volles Leistungspotenzial zu entfalten. Schlechte Laune, Mangel an Motivation, Erschöpfung, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind typische Symptome, die durch die Wirkung von Immunfaktoren (Zytokinen) auf das Zentrale Nervensystem ausgelöst werden können. Das Immunsystem ist an vielen Vorgängen beteiligt und an vielen Fronten aktiv. Das Immunsystem ist also in erster Linie ein Regulationssystem. Es allein als Abwehrsystem zu bezeichnen, wird ihm ganz und gar nicht gerecht. Im Rahmen von Ausdauerleistungen und bei Stress beeinflusst es in hohem Maß die Stoffwechselregulation und damit die Energiebereitstellung. Während der Regeneration koordiniert es Heilungsprozesse und ist an Aufbauprozessen wie der

Muskelanpassung an ein höheres Leistungsniveau beteiligt. Gleichzeitig erfüllt es seine Aufgaben als Abwehrsystem, für die es so berühmt geworden ist! Als Triathlet sollte man auf die Warnsignale eines geschwächten Immunsystems achten. Man sollte seinen Körper nicht weiter drängen, wenn man die folgenden Anzeichen wahrnimmt: verlängerte Regenerationszeiten, ungewohnte Müdigkeit, Lippenherpes, Schlafstörungen trotz Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust trotz ausreichender Kalorienzufuhr, Schmerzsymptome ohne offensichtliche Verletzungen (typischerweise Rückenschmerzen, Schmerzen in der Leistengegend oder Knieschmerzen), schlecht heilende Wunden oder erhöhte Infektions- und Verletzungsanfälligkeit. Dies sind nur einige Anzeichen, die auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen. Die große Kunst des Trainings liegt letztlich darin, den eigenen Rhythmus zu finden und zur richtigen Zeit von der Trainingsbelastung zur notwendigen Regeneration zu wechseln. Biestmilch für Training & Regeneration. Training bedeutet, an der Grenze zum Ungleichgewicht doch im Gleichgewicht zu bleiben. Jede intensive Trainingseinheit bringt kleine Muskelläsionen mit sich, die zu Entzündungsprozessen führen. Die Heilung dieser Läsionen erfolgt in der Regenerationsphase. Nichtsdestotrotz sind diese Verletzungsreize notwendig, damit sich der Muskel mit der Zeit höheren Belastungen anpasst. Während moderate körperliche Aktivität dem Organismus an sich sehr guttut, kann intensives Training (mehr als 1,5 Stunden pro Tag und täglich) das Immunsystem schwächen und sein Heilungspotenzial reduzieren. Heilungsprozesse werden nicht abgeschlossen und das Training verfehlt letztendlich sein Ziel. Die Leistungssteigerung stagniert und auch die Regeneration wird unzureichend. Immunität steht direkt im Zentrum allen Wohlbefindens. Biestmilch stärkt nachhaltig nicht nur beim Training und im Rennen, sondern auch in Stress-Situationen des Alltags. Sie ist wie ein starker Haken, den Ihr Immunsystem in Phasen der Instabilität ergreifen kann. Biestmilch ist mit seinem immunmodulierenden und entzündungshemmenden Potenzial in der Lage, Regeneration und Leistung positiv zu beeinflussen. Verzehrempfehlung für Biestmilch-Kapseln und -Kautabletten Für Training im Grundlagenausdauerbereich: Wenn Sie sich gesund und fit fühlen, genügt einmal täglich die Standardmenge von 900 mg. Für intensive Trainingsphasen: Wenn Sie die Belastung erhöhen (Kraft und/oder Umfang), können Sie auch Biestmilch um das Drei- bis Vierfache der Standardmenge von 900 mg erhöhen. Am besten nehmen Sie zwei Drittel Ihrer Biestmilch am Morgen und ein Drittel nach der letzten Trainingseinheit ein. Sollten Sie sich etwas kränklich fühlen, nehmen Sie vier bis acht Gramm Biestmilch. Der Biest-Booster mit vier Gramm Biestmilch ist in diesem Fall ebenfalls eine exzellente Option.

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Racereport

Powerman World Series in Weyer

POWERMAN

Duathlon ist ein einfacher Sport: Triathlon ohne Schwimmen und am Ende gewinnt Joerie Vansteelant. Text: Martin Auferbauer oben: Der Dominator Joerie Vansteelant. links unten: Start bei den Damen – ein kleines, aber hochklassiges Feld. rechts unten: Daniel Hochstraßer – der kommende Stern am österreichischen Duathlonhimmel.

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links: Der schnellste heimische Athlet Karl Prungraber konnte sich gegen die heranstürmende Jugend noch erwehren. rechts: Von Beginn an vorne: Joerie Vansteelant, hier im Windschatten von Anthony Le Duey.

D

er englische Kicker Gary Lineker stellte 1990 mit einer gewissen Desillusionierung fest: „Football is a simple game. Twentytwo men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans win.“ Zu einer ähnlichen Aussage müssten wohl auch die Protagonisten im Duathlon kommen, dominiert doch Joerie Vansteelant das Wettkampfgeschehen offenbar ganz nach Belieben. Der Belgier führt in der Powerman-Weltserie, die die größten Duathlonveranstaltungen auf drei Kontinenten umfasst, haushoch (seine beiden Verfolger könnten ihn nur noch knapp einholen, wenn ihre Punkte zusammengezählt würden) und hat sich Anfang September in Zofingen (CH) auch zum Weltmeister gekrönt. Die österreichische Ausgabe des Powerman findet in der Ennstaler Marktgemeinde Weyer statt und ist mittlerweile das, was man getrost eine Institution nennen darf: Duathlonbewerbe gibt es dort seit 1990 (damals hieß das Format noch run-bike-run, was den Kern der Sache treffend beschreibt!), seit 1998 veranstalten Hugo Mayer und sein Team SIG Harreither das Rennen unter der Powerman-Flagge, und seit 2005 werden dort zum Drüberstreuen auch noch die österreichischen Staatsmeisterschaftswürden auf der Duathlon-Langdistanz verliehen. Langdistanz heißt in diesem Fall, 15,6 Kilometer zu laufen, dann 82,4 Kilometer (mit vergleichsweise bescheidenen 650 Höhenmetern) windschattenfrei am Zeitfahrrad zurückzulegen und abschließend noch einmal 7,3 Kilometer zu laufen. Für diejenigen, die ihre Zukunft nicht auf der Powerman-World-Tour und

den giftigen Anstiegen in Zofingen sehen, haben die Veranstalter auch eine kürzere Distanz ausgesteckt und bieten zudem die gemütlichere Arbeitsteilung via Staffelstart an. Dass die Veranstaltung internationales Format hat, zeigt sich nicht nur am Starterfeld aus 17 Ländern, sondern auch auf der Siegertafel der vergangenen Bewerbe. In den bisher zwölf Ausgaben des Powerman Austria konnten sich lediglich vier Damen und drei Herren (davon Heinz Planitzer 2005 als bisher einziger österreichischer Sieger ganz oben) auf das Stockerl stellen. Beim heurigen Powerman Austria am 19. August konnte Joerie Vansteelant seinen sechsten Sieg vor Ort verbuchen – spätestens damit dürfte er für Weyer das sein, was Marino Vanhoenacker für Klagenfurt ist. Er ließ dabei den Dänen Søren Bystrup und Anthony Le Duey aus Frankreich hinter sich. Bester Österreicher wurde Karl Prungraber (6.), der diesmal zwar nicht das Podest erreichte, sich dafür aber ein weiteres Jahr Staatsmeister nennen darf. Die weiteren Medaillen gingen an den jungen Daniel Hochstraßer (7.) und an Christian Tortorolo (10.) vom Veranstalterverein SIG Harreither. Generell zeigt sich bei den heimischen Teilnehmern, dass der Weg an die Duathlonspitze eindeutig über Oberösterreich führt. Im Duathlon-Cup des ÖTRV führt Daniel Hochstraßer nach fünf von sieben Bewerben deutlich vor Karl Prungraber, damit ist der 21-Jährige knapp davor, die Cup-Wertung wie im Vorjahr für sich zu entscheiden.

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Racereport

links: Sowohl die Lauf- als auch die Radstrecke haben einige sehr giftige Schmierer zu bieten. rechts oben: Die Britin Michelle Parson wurde Fünfte. rechts unten: Bei Tom Vandenbussche aus Belgien brannten die Oberschenkel, obwohl er diese Anstiege eigentlich aus der Heimat kennen müsste.

Bei den Damen gewann wie auch 2011 die Dänin Susanne Svendsen mit deutlichem Abstand auf Simone Helfenschneider-Ofner, die aber damit ihren Staatsmeistertitel verteidigen konnte und für das erfreulichste Ergebnis aus heimischer Sicht sorgte. Die weiteren Medaillen am rot-weiß-roten Band gingen an Jessica Jarz (4.) und Michaela Fellhofer (6.).

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An alle Triathleten, die sich denken „Das geht ja mich nichts an, was der Nichtschwimmer macht“: Joerie Vansteelant hat heuer bei seinem ersten Triathlon (Tristar111 auf Mallorca) gleich einmal gewonnen!

Alle Ergebnisse im Detail

http://www.pentek-timing. at/results/show_results. php?v=11954

Die schnellste und die drittschnellste Dame, Susanne Svendsen DEN (links) und Petra Eggenschwiler SUI (rechts).

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links: Österreicher-Trio Tortorolo, Prungraber und Hochstraßer. rechts: Die verdiente Abkühlung im Brunnen am Marktplatz.

Herren gesamt

Damen gesamt

SMARTERES TRAINING

mit integriertem 09:09:58 gPS

1 AL-SULTAN Faris (GER)

08:11:31

1 CORBIN Linsey (USA)

2 FONTANA Daniel (ITA)

08:20:37

2 CSOMOR Erika (HUN)

09:12:09

3 GOMES Pedro (POR)

08:26:31

3 RUDOLF Michaela (AUT)

09:44:37

4 HÖFER Franz (AUT)

08:28:41

09:46:10

5 PLEŠE David (SLO)

08:30:47

4 WAGNER Dana (GER) RC3 GPS 5 GRUBER Elisabeth (AUT)

6 LOWE Tom (GBR)

08:31:15

6 MOCHAR Constance (AUT)

10:01:02

7 CSOKE Balazs (HUN)

08:39:57

7 FÜRNKRANZ Simone (AUT) 10:09:53

8 GÖHNER Michael (GER)

08:42:42

8 LIVESEY Caroline (GBR)

10:21:00

9 JABERG Patrick (SUI)

08:43:09

9 NYITRAY Elizabeth (DOM)

10:24:09

10 SWOBODA Georg (AUT)

08:43:58

10 ROGL Astrid (AUT)

10:26:17

09:57:41

Der neue Polar RC3 GPS hört auf dein Herz und speichert im kompakten Trainingscomputer die Daten zu Geschwindigkeit, Distanz und Route. Mit den einzigartigen Smart Coaching Funktionen kannst du dein Training auf smarte Weise verbessern. Finisher 55

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[ˈkrɔ:ˌsəʊvɜ crossover

Weltmeisterschaften in Österreich? Ja, und zwar die der Mountainbiker Kurz nach den Olympischen Spielen in London schaute die Radsportwelt in die Region rund um das Steinerne Meer in Leogang und Saalfelden. „UCI Mountainbike & Trials“Weltmeisterschaften standen auf dem Programm und alles, was Rang und Namen hat, war gekommen. Text: Max Hofstätter Dass Mountainbike mehr als CrossCountry und Marathon ist, war selbst dem einen oder anderen Dreikämpfer nicht verborgen geblieben, aber was wirklich alles zu einer WM gehört, war dann doch für manche überraschend. Nicht weniger als 20 Medaillenentscheidungen in den Kategorien Fourcross, Downhill, Trial, CrossCountry, CC-Team-Relay und die WMPremiere Cross-Country-Eliminator faszinierten tausende Zuseher. Die aus dem Triathlon bekannten Altersklassen kommen im Mountainbikesport zumindest bis zu den Junioren und zur U23 mit eigenen WM-Rennen zum Zug. In der Elite kämpfte die internationale Creme de la Creme um Gold, in der sich auch der eine oder andere bereits zurückgetrete-

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ne Athlet versteckte, um doch noch „eine letzte“ WM-Teilnahme in seine Palmarès einzutragen. So entschloss sich beispielsweise der bereits pensionierte Claudio Caluori (SUI), seines Zeichens Teamchef des DownhillWorldcup-Teams Scott11, kurzerhand selbst bei den Downhill-Weltmeisterschaften zu starten, weil viele seiner Fahrer verletzt waren, und beendete dieses Unternehmen immerhin mit dem beachtlichen 88. Rang. Die rot-weiß-roten Schlachtenbummler wurden Zeugen, wie die unglaublich starken Nationen wie die Schweiz oder Frankreich der Mountainbikewelt einmal mehr zeigten, wie man mit dem Geländerad fährt. Österreich rettete durch den Tiroler Daniel Federspiel, welcher im Cross-Country-

Eliminator als einziger heimischer Medaillengewinner Bronze holte, sein Gesicht. Federspiel ist kein unbeschriebenes Blatt in der heimischen Radsportszene, immerhin konnte er sich bereits neun österreichische Meistertitel im MTB und Cyclecross holen. Nach seinem U23-Europameistertitel im MTB-Marathon 2009 ist er mit der Medaille bei der Heim-WM endgültig im internationalen Konzert angekommen. Was das Gewinnen von weiteren Medaillen betrifft, ging Österreich leider leer aus, präsentierte sich jedoch einigermaßen konkurrenzfähig und konnte sowohl im Gravity-Bereich als auch beim Cross-Country durch deutliche Fortschritte einzelner Athleten auf sich aufmerksam machen. Dem Edel-


ɜ:] metall sehr nahe kamen Anita Molcik im Fourcross und Alex Gehbauer bei den U23-Cross-Country-Finalteilnahmen. Gehbauer, der bereits beim Olympiarennen der Elite in London mit einem neunten Platz überzeugen konnte, musste sich aufgrund eines Bruchs eines Mittelhandknochens und eines Defekts in der Finalphase des Rennens mit Platz vier zufriedengeben. Nur Blech gab’s leider auch für Molcik, die bei ihrer voraussichtlich letzten WM-Teilnahme im Finallauf zu Sturz kam und somit ihre Hoffnungen auf Edelmetall schon im oberen Streckenabschnitt begraben musste. Für einen starken Auftritt sorgten beim Downhill-Rennen Markus Pekoll und Boris Tetzlaff, die beide mit ihren besten WM-Platzierungen ever äußerst glücklich waren. Pekoll fuhr mit einem Traumlauf als Neunter erstmals in seiner Karriere unter die Top Ten – und das bei der Heim-WM, besser geht’s kaum. Auch Tetzlaff konnte mit einem nahezu fehlerlosen Lauf und

Gesamtrang 23 sehr zufrieden sein. Die österreichische Cross-CountryFraktion wurde bei der Elite der Herren unter anderem durch Karl Markt vertreten, der mit knappen vier Minuten Rückstand auf die überragenden Schweizer als bester Österreicher und Gesamtsiebzehnter ins Ziel kam und somit seine persönliche Vorgabe, unter die Top 20 zu kommen, erreichte. Uwe Hochenwarter beendete das Rennen auf Rang 33, Hannes Metzler auf Rang 58 und Daniel Geismayr auf Rang 67. Etwas besser erging es Lisi Osl. Die Tirolerin hatte nach sehr starkem Beginn als Gesamtsechzehnte mit der Entscheidung zwar auch nichts zu tun, hielt aber die Fahnen als einzige Österreicherin hoch. Im Team-Relay kam Österreich über einen zehnten Platz nicht hinaus, und bei den Trials waren es ebenfalls die bereits erwähnten Franzosen und Schweizer, die feiern durften. Österreich schlug sich im Bereich seiner Möglichkeiten gut, muss sich

jedoch im internationalen Vergleich einigen Fragen stellen und etwas neidisch auf die Eidgenossen schielen, die sowohl im Nachwuchs als auch und vor allem bei der Elite die Nase deutlich vorne haben. Trotz des „MTB-Mekkas Österreich“ und dem reichhaltigen Angebot an Trainingsstrecken und Möglichkeiten zur Ausübung dieses Sports gelingt es nicht ganz, diese Vorteile in Ergebnisse umzuwandeln. Die Weltmeisterschaften im eigenen Land werden allen Teilnehmern und Zuschauern als sehr gut organisiertes Event mit der gewohnten österreichischen Gastfreundschaft in Erinnerung bleiben. Aus sportlicher Sicht wäre es wünschenswert, dass der österreichische Radsportverband die nötigen Mittel freischaltet, damit wir den Anschluss an die internationale Spitze im Mountainbikesport nicht völlig verlieren.

„What a mountainbike race...!! fun to watch. #NinoSchurter get the silver medal.happy for him“ Fabian Cancellara nach der Silbermedaille seines Landsmanns Nino Schurter im XC-MTBOlympiarennen.

„Gratuliere, endlich a Medaille für Österreich!!“ Markus Pekoll nach dem Gewinn der Bronzemedaille durch Daniel Federspiel.

„I will donate $50 to @doMoreThanSport for every KM you pace me at Ultraman World Champs?? 40k = $2000.“ Chris Lieto via Twitter

„heeeeeeeee dani momentaner 10er plotz pro/ kona Wertung 2013, do bleim ma hiatz dron dani, dass es sich 2013 wieder amoi lohnt die gonz noch auf z´bleibn und hawai schaugn!!!! oiso, nochn renna is scho wieda vorm renna!! ;-)“ Markus Steiner an Dani Niederreiter via Facebook. Finisher 57


D

ie Wüste von Nevada ist Verschwörungstheoretikern besser bekannt als Heimatort der Area 51: eines geheimen militärischen Stützpunkts, an dem die amerikanische Regierung bereits seit dem Roswell-Zwischenfall 1947 an außerirdischen Lebensformen forschen soll. Henderson, eine beschauliche Stadt nahe der Spielermetropole Las Vegas, war Austragungsort der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft. Dort findet sich mit dem Lake Las Vegas auch ein Gewässer – eine essenzielle Voraussetzung für das Ausrichten eines solchen Events. Bis vor wenigen Jahren führte die Weltmeisterschaft über die halbe Ironman-Distanz eher ein Schattendasein, die Slots bei den Quali-Rennen wurden fast wie auf einem Bazar verschleudert. Ein außerordentlich starkes Starterfeld in Las Vegas unterstreicht aber die steigende Wertigkeit dieser Serie sowie auch jener der Weltmeisterschaft. Wobei man nicht vergessen darf, dass es sich – wie auch bei der WM auf Hawaii – um die WTC-Weltmeisterschaft handelt, die keinem offiziellen Verband angehört. Außerirdisch war auch die Leistung eines Deutschen, die er an jenem September-Sonntag in der Wüste von Nevada erbringen sollte. Von Abkühlung konnte keine Rede sein, als sich das Starterfeld in den 27 Grad warmen See stürzte. Auf den 1,9 Auftaktkilometern konnten sich vier Männer vom Feld absetzen. Mitten in der Spitzengruppe, angeführt von Josh Amberger, Andy Potts und Clayton Fettell, tummelte sich auch der Australier Craig Alexander. Und dieser sollte auch nach dem Vorbild von Chris Lieto richtig Druck am Rad machen. Das Ziel war die Flucht nach vorne. Doch die Rechnung hatte er ohne Sebastian Kienle gemacht. Der Deutsche stieg zwar zweieinhalb Minuten nach der Spitzengruppe aus dem Wasser, war aber fest entschlossen, das Rennen am Rad zu entscheiden. So schloss er bereits nach 40 Kilometern auf die Spitzengruppe auf. Das war ihm nicht genug, so übernahm er die von Craig geplante Flucht nach vorne und befand sich zehn Kilometer später schon 40 Sekunden vor seinen Verfolgern. Die Radstrecke, die dem jungen Deut-

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schen wie auf den Leib geschneidert zu sein schien, ließ seinen Vorsprung bis auf knappe drei Minuten anwachsen. Doch auf diesem Vorsprung konnte er sich nicht ausruhen, waren ihm doch ein paar starke Läufer auf den Fersen. Drei Runden lang ging es vorbei an Parks und Golfplätzen. Craig Alexander setzte nochmals alles daran, das Rennen für sich zu entscheiden, so wurde der Halbmarathon in einer flotten 10k-Pace angegangen. Der Neuseeländer Bevan

Manchmal muss man alles riskieren, um alles zu gewinnen. Von besonderem Mut will ich nicht sprechen, ich hatte in Las Vegas nichts zu verlieren und wenn man ehrlich ist, gab es nur wenig andere Optionen als eine Attacke auf dem Rad, um zumindest eine Chance auf einen Sieg zu haben. Sebastian Kienle Docherty und der Amerikaner Timothy O‘Donnell konnten mit dem hohen Tempo nicht mithalten. So nahm Alexander den Deutschen alleine ins Visier, musste sich bei einer Siegerzeit von 3:54:35 Stunden aber letztlich mit einer Minute geschlagen geben und wurde mit dem zweiten Platz und einer Zeit von 3:55:36 Vizeweltmeister. Das Podest komplettierte der Olympiamedaillengewinner von Athen und Peking Bevan Docherty mit 3:56:25 Stunden. Österreichische Beteiligung gab es bei den Herren nur im Age-GroupBereich. Dabei war der ehemalige Radprofi Matthias Buxhofer der schnellste Vertreter der rot-weiß-roten Republik. Den Erfolg von 2007 – wo er Vizeweltmeister auf der 70.3-Strecke wurde – konnte er wiederholen. Buxhofer verfolgte eine ähnliche Renntaktik wie Kienle. So ließ er sich beim Auftaktbewerb noch Zeit und stieg als 529. aus dem Wasser, ballerte am Rad auf und davon und wechselte am 40. Gesamtrang liegend in die Laufschuhe. Auf den abschließenden 21 Kilometern lief er noch am Zweitplatzierten seiner Altersklasse vorbei und sicherte sich somit in einer Zeit


Ironman 70.3 Weltmeisterschaften - Las Vegas

Keine Halben Sachen Die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft ging heuer zum zweiten Mal in der Nähe von Las Vegas über die Bühne. Mit einem exzellenten Starterfeld und eindrucksvollem Rennverlauf hat sie die steigende Wichtigkeit im Rennzirkus bewiesen. Text: Stefan Tesar

Auch wenn ich keiner bin, der zur Fußball-WM die Deutschland-Fahne hisst, war ich doch ein bisschen stolz, dass ich die kleine Flagge als Erster durchs Ziel tragen durfte.

26:32 2:07:55 1:16:46

3 . 0 7

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Die Meute kurz vor dem Schwimmstart.

Wie es im Paradies der Spieler Ăźblich ist, gibt‘s einen Jeton als Medaille.

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„Jetzt mit drei gewonnenen Weltmeistertiteln gibt es nur noch einen, den ich ganz besonders will, und zwar den in Kona.“ Leanda Cave von 4:24:33 Stunden den Vizeweltmeistertitel. Auf dem Podest landete auch der Vorarlberger Thomas Vonach. Als ob es im Vorfeld abgesprochen gewesen wäre, hatte auch der Triathlet aus Schwarzach die gleiche Taktik. Vom 33. AKRang nach dem Schwimmen aus arbeitete sich der Athlet kontinuierlich nach vorne, lieferte sich noch ein Duell mit einem Italiener und konnte schließlich um eine Sekunde den letzten Podestplatz für sich sichern. Im Profifeld der Damen war nur eine für Österreich startende Athletin bei der Weltmeisterschaft an der Startlinie. Es sollte aber nicht der Tag von Yvonne van Vlerken werden. Nach einem gewohnt mittelmäßigen Schwimmauftakt konnte die gebürtige Niederländerin auch am Rad nicht ihre volle Stärke ausspielen und kam als 20. Profidame in die Wechselzone. Per pedes machte sie noch ein paar Plätze gut, es sollte aber nicht für die Top Ten reichen. Mit einer Zeit von 4:42:40 Stunden belegte sie den zwölften Rang. Das Damenrennen sollte vom Start weg von einer Australierin dominiert werden. Schon beim Schwimmen stieg Leanda Cave mit den schnellsten Damen aus dem Wasser, machte am Rad Druck und distanzierte sich von ihrer direkten Verfolgerin, der Amerikanerin Kelly Williamson, um knappe zwei Minuten. Diesen Vorsprung ließ sich Cave nicht mehr nehmen. Zwar war Kelly Williams schnellen Schrittes unterwegs, legte eine knapp sechs Minuten schnellere Laufzeit als Cave hin, konnte sie aber nicht mehr einholen und wurde nach der Australierin Zweite. Am dritten Rang landete die US-Amerikanerin Heather Jackson.

26:07 2:28:18 1:29:53 Ergebnis der Österreicher in Las Vegas

04:42:40 Van Vlerken, Yvonne 04:57:00 Steurer, Bianca 05:04:19 Polak, Kamila 05:10:26 Kempter, Sabine 05:15:38 Suck, Sabine 05:40:26 Alexander, Nathalie 05:43:20 Brocker, Anja 05:57:19 Rangetiner, Barbara 06:00:45 Pottendorfer-Binder, Manuela 06:14:00 Ungerbock, Christine 06:21:13 Krekel-Klapper, Nicole 06:38:17 Hackner, Eva 07:24:26 Tatai, Klara 04:24:33 Buxhofer, Matthias 04:35:41 Vonach, Tommy J. 04:43:31 Durauer, Norbert 04:44:57 Schlagbauer, Christoph 04:50:16 Bernhard, Anton 04:53:21 Blumel, Michael 04:54:46 Blum, Daniel 04:55:48 Netzer, Gabriel 04:57:43 Gehrer, Andreas Franz 04:58:15 Czerny, Sebastian 04:59:05 Rogger, Roland 05:11:04 Srb, Thomas 05:14:08 Worndl-Aichriedler, Alexander 05:16:35 Schernthanner, Wilfried 05:21:18 Unterweger, Markus 05:24:02 Widlak, Roman 05:29:59 Latini, Mandi 05:32:22 Eugl, Markus 05:32:29 Gradischnig, Ralph 05:34:32 Robert, Schmid 05:38:28 Tull, Erich 05:52:09 Tupy, Martin Scanne den QR-Code mit deinem Smartphone

Kienle mit unglaublichem Speed am Rad http://youtu.be/ b385dbwC_-0 Ergebnisliste als PDF http://ironman.com/ assets/files/results/ worldchampionship70.3/2012.pdf

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ÖM Racereport

ÖSTERREICHISCHE M In flachen Landen Text: Stefan Tesar

Zum 25. Mal jährte sich heuer der Podersdorfer Triathlon und beherbergte ein weiteres Mal die österreichischen Meisterschaften über die Langdistanz. Weltrekord von Thomas „Tiggertom“ Frühwirth.

25. Austria Triathlon Podersdorf

Als 1988 bei der ersten Ausgabe des Podersdorfer Triathlons 37 Teilnehmer an der Startlinie standen, sollte das nicht nur der Startschuss für die Athleten sein, sondern auch der Beginn einer Erfolgsstory. Zum 25-JahrJubiläum trafen 1500 Athleten in Podersdorf ein, um sich der Herausforderung „Langdistanz“ am schönen Neusiedlersee zu stellen. Der Sommer zeigte sich an jenem Tag von seiner besten Seite, bescherte den Athleten Tropenhitze und hatte zuvor den Binnensee auf Badewannentemperatur aufgeheizt, sodass vom Sprung ins kühle Nass keine Rede mehr sein konnte. Des einen Leid, des anderen Freud’: Das Tragen des „Kälteschutzanzuges“ war für das Rennen nicht zugelassen. Doch die Schnellsten im Wasser sollten im Laufe des Tages nicht mehr viel mitzureden haben. Waren es die durch den Wind aufge-

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peitschten Wellen oder die Qualität des Wassers – jedenfalls finden sich vier der zehn schnellsten Schwimmer unter den DNFs in der Liste. Abseits der Hitze spielte der Wettergott eine besondere Karte für das Burgenland aus: Windstille! Unter diesen Bedingungen war ein Mann am Rad nicht zu stoppen: Georg Swoboda. Als Elfter aus dem Wasser gekommen, drückte er gnadenlos in die Pedale, ließ den Führenden stehen und baute seinen Vorsprung auf satte 14 Minuten aus. Daran konnte selbst Nikolaus Wihlidal mit einem Drei-Stunden-Marathon nichts mehr ändern. Der für die „Erste Triathlonschule“ startende Wiener lieferte sich bis zum Wechsel in die Laufschuhe ein Duell mit dem Tschechen Petr Vabrousek. Doch der konnte dem schnellen Schritt dann nicht mehr standhalten und finishte auf dem dritten Platz liegend knappe 14 Minuten nach dem Sieger. Nikolaus Wihlidal holte sich mit knapp sechs Minuten Rückstand den zweiten Platz

und Silber in der österreichischen Meisterschaftswertung. Alexander Frühwirth katapultierte sich mit dem drittschnellsten Laufsplit auf den 4. Rang, der siebente Sieg bei diesem Rennen blieb ihm verwehrt. Zusätzlich hält der Biobauer aber auch den Streckenrekord beim Podersdorfer Triathlon. Wären die 8:11:08 gefallen, hätte es ein Golf Cabrio als Prämie gegeben. Als Gesamtfünfter folgte Frühwirths Namensvetter, und das mit der tagesschnellsten Laufzeit, die allerdings auf Rädern erzielt wurde. Der querschnittsgelähmte Thomas Frühwirth vom SU Tri Styria überrollte das Feld mit einem 2:09:15-Marathon und schaffte damit eine sensationelle Gesamtzeit und einen Fabelweltrekord von 8:44:17. Gesamtsieg und österreichisches Gold ging mit 8:26:13 Stunden an Georg Swoboda, der sechs Jahre zuvor bei dem Rennen des Dopings überführt worden war. Bei den Damen wurde das Rennen von einer einzigen Frau dominiert. >>


MEISTERSCHAFTEN Gatsch oder Teer? Text: Gerald Horvath

„Für jeden etwas“ lautete die triathletische Devise am zweiten Septemberwochenende am Wolfgangsee. Neben der Staatsmeisterschaft im Crosstriathlon boten die Veranstalter auch eine olympische Distanz auf Asphalt. Die Teilnehmer der „King & Queen“-Wertung brauchten neben einer Extraportion Ausdauer auch einen großen Kofferraum. Michaela Rudolf hatte heuer schon mehrfach ihr Leistungspotenzial bewiesen. Die Serie wollte sie auch in Podersdorf nicht abbrechen lassen und zeigte den Konkurrentinnen beim Radfahren, wen es zu schlagen gilt. Mit 9:32:56 finishte sie eine knappe halbe Stunde vor der Tirolerin Ute Streiter. Das Podest blieb fest in österreichischer Hand und wurde von Dominique Angerer komplettiert. Auch das Edelmetall aus der österreichischen Meisterschaftswertung ging an die schnellsten Damen. Eine Sensation gab es noch auf der Halbdistanz. August Muhr gewann nicht nur souverän die M70, sondern finishte mit dem beachtlichen Alter von 80 Jahren den Bewerb in 8:20:37 Stunden. Vor dieser Leistung ziehen sogar die Schnellsten des Tages ihren Hut.

Wolfgangsee Challenge Die letzte Möglichkeit, sich im Jahr 2012 einen Triathlon-Staatsmeistertitel zu holen, bot der im Rahmen der „Wolfgangsee Challenge“ ausgetragene Cross-Bewerb. Die geforderten Distanzen – 1,5 Kilometer Schwimmen, 45 Kilometer Biken und 14 Kilometer Laufen – lesen sich zwar wie jene einer gut gemeinten Kurzdistanz, das knackige Höhenprofil sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen forderte von den Teilnehmern aber das Stehvermögen für eine Mitteldistanz. Nach knappen 20 Minuten stieg der Vorjahressieger Gerald Will nach vermeintlich regulären 1500 Metern aus dem klaren Wasser, ganze 2:12 Stunden benötigten Max Renko und Michael Szymoniuk für die 45 BikeKilometer und markierten damit die schnellste Zeit in der zweiten Disziplin. In Führungsposition ging das Duo aus der Bundeshauptstadt auf die restlichen 14 Crosslauf-Kilometer,

für die sich Renko als Schnellster 1:08 Stunden Zeit lassen konnte. Im Ziel hatte der frühere Mountainbiker mit einer Siegerzeit von 3:43:38 Stunden vier Minuten Vorsprung auf Szymoniuk, weitere acht Minuten später kam Will ins Ziel und landete auf dem Bronzerang. Noch eindeutiger fiel das Ergebnis bei den Damen aus. Dominique Angerer legte einen Start-Ziel-Sieg mit fast einer Viertelstunde Vorsprung hin, der ihr ihren ersten Staatsmeistertitel sicherte. Rang zwei im internationalen Classement ging an die Deutsche Sonja Rapp, die Plätze am Österreicherinnenpodest belegten Martina Donner und Sonja Wimmer. Tags darauf stand eine TriathlonKurzdistanz auf dem Programm, und einige Hartgesottene holten nun anstatt der Mountainbikes die Zeitfahrmaschinen aus dem Kofferraum. Das traumhafte Spätsommerwetter am Veranstaltungswochenende freute im Finisher 63


ÖM Racereport Vorfeld zwar die Akteure, Veranstalter und Zuschauer, sorgte während des Wettkampfes aber leider auch für sehr starken Ausflugsverkehr auf der Radstrecke. Die beiden ungarischen Brüder Adam und Gergö Molnar ließ das unbeeindruckt. Sie hatten bereits beim Schwimmen den Grundstein für ihren Doppelsieg gelegt und holten sich nach gut zwei Stunden Rang eins und zwei in der Gesamtwertung. Für ihre wenig rekordverdächtigen Laufzeiten um die 40 Minuten für zehn Kilometer durfte man nicht wie tags zuvor das Höhenprofil, sondern eine zu lange Strecke verantwortlich machen. Auf Rang drei folgte der

1

Deutsche Markus Liebelt, der sich mit dem vierten Gesamtrang vom Vortag auch den Sieg in der „King & Queen“Kombiwertung holte. Spannend blieb es im Rennen um den Tagessieg der Damen. Nur eine halbe Minute trennte die beiden Hauptakteurinnen Michi Herlbauer und Lydia Bencic nach dem Schwimmen, ebenso groß war der Rückstand von Herlbauer nach der Radstrecke. Bis zum Schluss war es ein enges Rennen zwischen den beiden Österreicherinnen, dann setzte sich die Burgenländerin Bencic jedoch mit einer Dreiviertelminute Vorsprung durch. Rang drei ging an Birgit Nixdorf und damit

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wie bei den Herren an Deutschland. Die Kombiwertung ging an die neue Wolfgangsee-„Queen“ Sonja Rapp. Abseits der Rennstrecke wurden das Triathlonwochenende und die organisatorischen Leistungen genau beobachtet und analysiert. Jede Menge Arbeit, Weiterentwicklung und Vorbereitung warten auf die Verantwortlichen, soll doch 2013 die ETUCrosstriathlon-Europameisterschaft am Wolfgangsee stattfinden!

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1 ÖM-Podium in Podersdorf: Swoboda, Wihlidal und Frühwirth. 2 Damensiegerin Michaela Rudolf. 3 Sensationsmann August Muhr finishte im Alter von 80 Jahren in 8:20:37. 4 Triathlon am Fuße des Schafbergs im Wolfgangsee. 5 NeoCross-Staatsmeisterin Dominique Angerer. 6 Das Pendant bei den Herren Max Renko. 7 Uneinigkeit am Schwimmstart über die perfekte Linie. 8 Sieger der olympischen Distanz am Sonntag, Adam Molnar.


ROCCOS VE LOSOPHY Turnstunde.at Eigentlich wollte ich an dieser Stelle über die Wettkämpfe der vergangenen Wochen berichten. Dass ich in fünf Wochen bei vier Rennen viermal am Podium war. Dass der Trans Vorarlberg ein super Bewerb ist und jeder den gefälligst mal gemacht haben muss. Dass ich Cross-Triathlon-Staatsmeister geworden bin. Stattdessen widme ich diesen Platz der Internetseite turnstunde.at – eine Unterschriftenliste der Österreichischen Bundes-Sportorganisation (BSO), mit der die tägliche Stunde Sport in Schulen durchgesetzt werden soll. Eigentlich ist es traurig, dass es überhaupt solcher Maßnahmen bedarf. Es geht hier auch nicht um das schlechte Abschneiden der österreichischen Olympiadelegation, dies war bloß eine symptomatische Momentaufnahme eines Systems, welches ein wenig Geld nach dem Gießkannenprinzip verteilt, anstatt professionelle Strukturen zu schaffen, und dessen Entscheidungsträger sich nach der Galanacht des Sports wieder bedeckt halten. Worum es hier geht, sind jene 72 Prozent der österreichischen Kinder und Jugendlichen, die keinen Sport betreiben. Mehr als ein Viertel der 6- bis 18-Jährigen ist übergewichtig oder gar fettleibig; 40 Prozent davon werden es auch im Erwachsenenalter sein. Damit einher gehen nicht nur Einbußen bei Lebensqualität und Fitness, sondern auch zahlreiche chronische Krankheiten, die das Gesundheitssystem zusätzlich belasten. Am Sport zu sparen, reduziert also höchstens kurzfristig die Kosten. Eine (Schul-)Stunde Sport täglich, die abzüglich der Umzieh- und anderen Leerzeiten ohnehin kaum länger als eine halbe Stunde dauert, muss aber auch mit entsprechenden Inhalten gefüllt werden. Es darf nicht ausreichen, den Kindern „in Boi’n“ in den Turnsaal zu werfen und sie einmal pro Semester auf dem Reck herumturnen zu lassen. In einigen Schulen ist Schwimmen nicht mehr Bestandteil des Lehrplans; dass es aber durchaus Bedarf gibt, zeigen alleine die Anmeldezahlen unserer FlowsportsKinderschwimmkurse. Fangen und Werfen eines Balles, Balance, Koordination – Sport hat viel mehr Facetten, als man sie etwa in grobmotorischen Sportarten wie Triathlon findet. Dazu benötigt es nicht nur engagierte Lehrer, die die Kinder und Jugendlichen mit unzähligen Disziplinen bekannt machen. Auch die Eltern müssen Initiative ergreifen: In der Schweiz etwa gibt es in den Ferien landesweit Sportwochen, wo die Kids eine Woche lang verschiedene Sportarten testen können und Talente frühzeitig entdeckt und gefördert werden können. Vielleicht bleibt der größte Tennisspieler aller Zeiten unentdeckt, weil er Tennis bloß daheim im Gemeindebau mit der Wii spielt?

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Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Strasse 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya

TIROL

Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt

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TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck

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Mountainbiker, Andreas-Hofer-Straße 1, 6112 Wattens

Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt

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Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt

Radstudio, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten

Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel

Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach

Skinfit Showroom, Sch.-Delitzsch-Str. 7, 3100 St. Pölten

bike&run, Meranerstraße 15, 6460 Imst

Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach

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Dolomitenbad, Rechter Drauweg 1b, 9900 Lienz

INJOY Fitnesstudio, Ossiacher Str. 4, 9300 St. Veit / Glan

INJOY Fitnesstudio, Hauptplatz 6, 3300 Amstetten

Skinfit Showroom, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz

Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, GAV Center, HandwerkStraße 20, 9500 Villach

Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs

VORARLBERG

INJOY Fitnesstudio, Tiroler Str. 19, 9500 Villach

Radsport Voch, Langenlebarnstraße 11, 3430 Tulln

Skinfit Showroom, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing

Skinfit Showroom, Rennsteinerstraße 18, 9500 Villach

INJOY Fitnesstudio, Schulstraße 7, 3442 Langenrohr

ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing

Unlimited Sports Shop, Gerbergasse 25, 9500, Villach

Radstudio, Südtirolerplatz 4, 3500 Krems

Cocoon Shop Vorarlberg, Langgasse 108, 6830 Rankweil

Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See

RADCULT GmbH, Eglseestraße 3a, 6841 Mäder

INJOY Fitnesstudio, Lastenstr. 12, 9560 Feldkirchen

OBERÖSTERREICH

Skinfit Shop, Die Spinnerei 14-16, 6845 Hohenems

Holmes Place, Untere Donaulände 21-25, 4020 Linz

2Rad Feurstein, Kreuzgasse 2, 6850 Dornbirn

SÜD-DEUTSCHLAND

Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz

Skinfit Shop Dornbirn, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn

Skinfit Showroom, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart

Öhner Sport, Gruberstraße 13, 4020 Linz

Skinfit Showroom, Sonnenstraße 15, 6875 Bizau

Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg

Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding

INJOY Fitnesstudio, Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz

Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard

INJOY Fitnesstudio, Machlandstraße 47, 4320 Perg

RADCULT GmbH, Jahnstraße 11, 6900 Bregenz

Tri4you.Com, Eichendorffstrass 9, 78239 Rielasingen-Arlen

INJOY Fitnesstudio, Schönauerstraße 7, 4400 Steyr

Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz

Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München

Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming

RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt

Skinfit Shop, Altostraße 43, 81245 München

Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming

Skinfit Showroom, Mühleweg 4, 6992 Hirschegg

MS Radsport Söhnel, Brucker Straße 30, 82205 Gilching MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching

[4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels INJOY Fitnesstudio, Pulverturmstraße 11, 4600 Wels

BURGENLAND

Freds Bike Shop, Rosenheimer Str. 69, 83098 Brannenburg

Radsport Sommer, Krenglbacher Str. 6, 4631 Krenglbach

R1CYCLES Bikeshop, Hauptstr. 4, 7082 Donnerskirchen

Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging

Radsport Grassinger, Leitenstraße 6, 4650 Lambach

Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See

Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit

Skinfit Showroom Pinsdorf, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf

Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg

Schliersee Radhaus, Schlierachstraße 4, 83727 Schliersee

radsport radpoint, Gmundnerstraße 99, 4840 Vöcklabruck

Zweirad Fassl, Hauptstraße 2 , 7423 Pinkafeld

Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding

MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck INJOY Fitnesstudio, Hannesgrub Nord 24, 4910 Ried/Innkreis

STEIERMARK

Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen

Bikepalast, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee

Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz

Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212

Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz

Ravensburg

SALZBURG

Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz

Fahrradshop Fischer, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen

Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg

Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz

Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau

Holmes Place, Innsbrucker Bundesstr. 35, 5020 Salzburg

Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz

Sportgeschäft Eglmeier, Rennweg 14, 93049 Regensburg

Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzbug

INJOY Fitnesstudio, Rettenbacherstr. 4 b, 8044, Graz

Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt

Thomas Steininger, top-in-form.at, Spanswag 30, 5203 Kösten-

Bikestore Graz Nord, Am Andritzbach 34, 8045 Graz

dorf / Flachgau

Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz

ITALIEN / SÜDTIROL

Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein

INJOY Fitnesstudio, Triesterstraße 391, 8055 Graz

Skinfit Showroom Bozen, Messeplatz Nr. 1, 39100 Bozen

Die nächste Ausgabe des Finisher - Das Triathlonmagazin aus Österreich erscheint im Februar 2013. 66 Finisher


d n a r n e k c Be

FINISHER ist ein Gratismagazin für triathloninteressierte Personen im deutschsprachigen Raum und erscheint sechs Mal jährlich von Februar bis September. Die Erscheinungstermine für das Jahr 2012 sind: 10. Februar, 30. März, 11. Mai, 29. Juni, 13. August, 19. September. Die Auflage beträgt mind. 15.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triathlon Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg und Südtirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER groß geschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und den Geschehnissen in und um die österreichische und süddeutsche Triathlonszene. Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www. finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 6 HEFTE + 1 SONDERAUSGABE im Winter zum Preis von EUR 19,60 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABO-PREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 35,Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Sport-, Event- & Marketingagentur, Untere Teichstraße 15/7, A-8010 Graz, Telefon: +43/676/82141653, E-mail: office@finisher-magazin. at, Internet: www.finisher-magazin.at. FOTORECHTE: Covershot Challenge Walchsee by Stuart Franklin, Racereport Norseman by Dominik Hartmann www.dominikhartmann.com, Racereport Powerman - Powerman Austria by FOTO PLOHE & FINISHER Magazin, Racereports Las Vegas by WTC , Triathlon als Wissenschaft by spacejunkie/photocase.com, Racebericht Trans Vorarlberg by Trans Vorarlberg Triathlon, crossover by Saalfelden Leogang Touristik GmbH, alle anderen Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Lex Karelly www. lupispuma.com, Harry Tauderer www.haraldtauderer.com und Gerald Horvath bzw. privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestellt.

Raelert, Alexander, Kienle, Vanhoenacker, Macca oder doch Faris? Die herrliche Zeit der Offseason ist nun angebrochen. Keine Wettkämpfe für uns selbst, sondern das gemütliche Fachsimpeln über „Wer wird heuer Hawaii gewinnen?“ steht nun an der Tagesordnung. Couchpotato-Triathlon der feinsten Art und Weise können wir in den grauen Herbsttagen nun ausgiebig zelebrieren. Bier, Pommes, Schokolade lauten nun unsere Dreikampfdisziplinen. „Offseason“, was bei uns Triathleten so viel heißt wie „Die von Hawaii zu Hause Gebliebenen schlagen sich in Europa den Wanst voll und freuen sich, dass nicht sie, sondern andere trainieren und racen müssen“. Obwohl racen auf Big Island schon sehr fein wäre, aber bis es einmal so weit kommt, muss eben sehr viel trainiert werden. Der Teufel liegt wie so oft im Leben im Detail. Der sportwissenschaftliche Leitspruch „Triathleten werden im Winter gemacht“ birgt leider viel Wahres in sich. Nur wer sich spätestens im November von der Couch erhebt, sich in die Goretex-Kluft wirft und – mit Stirnlampe bewaffnet – beginnt, seine Longjogs runterzuspulen, darf von Hawaii träumen. Was zeichnet unsere Helden aus, die beim „Big Dance“ in Kailua-Kona dabei sind? Beim Ironman-Worldchampionship-Teilnehmer stehen Talent und konsequentes Training in einem guten Verhältnis zueinander. Die Eigenschaft, sich gehörig quälen zu können, kann nicht schaden, und vor allem muss man am Tag X die Topleistung bringen, um die Fahrkarte nach Hawaii lösen zu dürfen. „Dürfen“ ist natürlich relativ, du musst 500 Euro hinblättern, dir alle Reisespesen, Kost und Logis selbst finanzieren, um dir dann in der Lavawüste die Qualen deines Lebens abzuholen. Auf die Frage außenstehender Nichttriathleten nach dem „Warum“ kann man diesbezüglich leicht in Argumentationsnot geraten. Dennoch: Hawaii ist und bleibt der Motor, der uns Besessene antreibt. Jeder, der sich Triathlet schimpft, muss zumindest den Versuch unternommen haben, sich für das Rennen der Rennen zu qualifizieren. Und sei es nur im Traum, aus dem man erwacht, weil man sich selbst im Schlaf ein Glas Wasser über den Kopf geleert hat … Wer nie im Lava Java Cappuccino getrunken hat, wer nie um sechs Uhr morgens hellwach am Pier von Kona mit Delphinen geschwommen ist, wer nie am Rad gegen die stürmischen Seitenwinde Big Islands gekämpft hat und noch nie im Energy-Lab nur knapp oder gar nicht einem Hitzekollaps entkommen ist, weiß nicht, was es bedeutet, als Triathlet auf Hawaii gewesen zu sein. Es ist das Rennen der Rennen.

REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, Gerald Horvath, DI (FH) Stefan Tesar, Max Renko, Dr. Werner Leitner, Mag. Roland Stuhlpfarrer, DI Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, Dr. Alex Szyszkowitz. MITARBEITER DIESER AUSGABE: Lex Karelly, Harry Tauderer. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger PRODUKTION: Max Hofstätter, ART DIRECTION: Max Hofstätter, ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter, DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.

Aloha, euer Triwig

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