FINISHER Magazin #06 | 2015

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P.b.b., Verlagspostamt 8020, Erscheinungsort Graz

Ausgabe #06/2015 Heft Nr. 61 Okt/Nov 2015 Euro 0,–

RACEREPORT IRONMAN MALLORCA, IRONMAN 70.3 PULA, WM ZELL & HAWAII TEST STORCK AERNARIO DISC G1 CASTING–TEAM FINALE IN PULA


#skinfitracing

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Willkommen Während die gesamte Triathlongemeinde über den Erfolg von Jan Frodeno und Daniela Ryf spricht und die beiden von einem Pressetermin zum anderen gereicht werden, geht für die meisten der Trainingsalltag fernab vom Medienrummel wieder los – sofern der Kopf nach einer kurzen oder mal auch etwas längeren Off-Season bereits wieder Lust auf Training hat. Denn dies sollte – wird uns jeder Sportpsychologe bestätigen – das einzige Maß der Länge der Trainingspause sein. Mein persönliches Maß für die Länge der Trainingspause wird wie nicht zum ersten Mal in meinem Leben fremdgesteuert. Nach drei tollen und ereignisreichen Mountainbike-Erlebnissen 2015 sollten mein Teamkollege und ich uns zu dieser Zeit des Jahres eigentlich im Outback befinden, um das Getier entlang der Strecke der Crocodile Trophy das Fürchten zu lehren oder umgekehrt. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Bei einer Trainingsausfahrt unmittelbar nach dem Ironman auf Mallorca küsste ich härter als erwartet das schroffe Gestein der Serra de Tramuntana. Nahe Esporles wurde das geplante Fotoshooting an den traumhaften Trails der Baleareninsel somit jäh und äußerst schmerzhaft unterbrochen. Gebrochen war auch der linke Daumen, zudem klafften zwei kleine Cuts an Oberlippe und linker Hand, was mit einem fotografierbaren Antlitz nun tatsächlich nichts mehr zu tun hatte. Nachdem ich mich merkbar langsamer als sonst den Berg wieder hinuntergequält und der Erstversorgung meiner beiden Begleiter unterzogen hatte – danke Hill –, fanden wir heraus, dass die medizinische Unfallversorgung an einem Sonntag in Palma schwieriger als erwartet ist. Ein Arzt nahe dem Ballermann sieben, der für gewöhnlich wohl eher Sonnenbrand und andere Brände löscht, kommentierte mein unversorgtes, leicht aufklappendes Oberlippencut mit: „Uuuh, das ist eine ganz blöde Stelle, da müsste man eventuell nähen oder so ...“, unternahm allerdings keine großen Bemühungen, selbiges auch zu tun. Ich verließ diese „Fachpraxis“ auf schnellstem Wege, damit wir unseren Flug, der zum Glück noch am selben Abend ging, nicht versäumten. Der Blick des Bordpersonals sprach Bände, als sie meine mit Steristrips und Leukotape versorgten Wunden sahen. Die dachten wohl eher, dass ich einer kleinen Meinungsverschiedenheit zum Opfer gefallen war – wie sie es womöglich schon öfter zu Gesicht bekommen haben. Nach einem ewig langen Flug, bei dem mir der Schädel etwas brummte, stellte sich heraus, dass der rechte Knöchel wohl auch etwas abbekommen haben musste, da er seinen Dienst bei der Fortbewegung zu Fuß eher verweigerte. Nach einem nächtlichen Besuch im UKH Graz verließ ich dieses dann mit sechs Haft an der Oberlippe und der linken Hand, einer Schiene am linken Arm, um den Bruch zu stabilisieren, und einer Bandage am rechten Knöchel, um das eingerissene Seitenband zu schonen. Es kamen also wieder mal ein bis zwei Alleinstellungsmerkmale an meinem Körper hinzu, und die Croc war gegessen. Ein verletztes und somit nicht hundertprozentig fittes Antreten bei einem MountainbikeEtappenrennen über knapp 800 Kilometer quer durch das Outback erscheint sogar mir als „net so gscheit“. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und wie Thomas Muster nach seinem Key-Biscayne-Zwischenfall schon sagte: „Jetzt hab ich alle Zeit der Welt, um stärker zurückzukommen als zuvor.“ Ich wünsche euch viel Spaß mit den Fotostrecken der vergangenen Event-Highlights, und wir sehen einander im Winter wieder! In diesem Sinne: Bleibt in Bewegung und passt auf euch auf. Euer Max Hofstätter

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inhalt

FINISHER-Magazin #06| 2015

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Ironman–70.3–Weltmeisterschaft

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HotShots vom Rennen in Zell am See/Kaprun

18 19

Idole im Sport

20 27

Ironman Mallorca

Material World

HotShots von der Baleareninsel

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30 50

Casting-Team Folge sechs: Saisonfinale

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Hashtag Szenekenner Hill durchforstet die Social-Media-Welt

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Luis Kolumne von und mit Luis Knabl

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Beckenrand Bissige Kolumne von Triwig

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female domination Kolumne von Erdinger-Pro Laura Philipp

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Ironman Hawaii Fotostrecke von der Trauminsel

40 46

Ironman 70.3 Pula Dauertest Storck Aernario Dics G1

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TRIATHLONLEGENDE JAN FRODENO SCHAFFTE ES ALS ERSTER ATHLET, SICH IN EINEM JAHR DEN EUROPAMEISTERTITEL, DEN 70.3SOWIE DEN IRONMAN-WELTMEISTERTITEL ZU SICHERN. NOCH DAZU IST ER DER ERSTE OLYMPIASIEGER, DEM EIN IRONMAN-WM-TITEL GELANG.

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CALL HIM

TEXT: MARTIN AUFERBAUER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER

WÖDMASTA IRONMAN 70.3 WORLD CHAMPIONSHIP ZELL AM SEE/KAPRUN

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U

m es vorwegzunehmen: Die erstmalige Vergabe einer Ironman-70.3-Weltmeisterschaft an einen Schauplatz außerhalb der USA hat sich wohl auf allen Ebenen gelohnt! Auch ohne die sprichwörtliche rotweiß-rote Brille darf man annehmen, dass die doch recht junge Veranstaltung in Zell am See/Kaprun nun wohl auf der Bucketlist zahlreicher Athletinnen und Athleten weltweit steht. Das ist wohl in erster Linie der atemberaubenden Kulisse geschuldet, die einen in der gesamten Region immer wieder zum Staunen bringt. Nicht ganz ungünstig war dabei natürlich auch, dass sich das Wetter über das ganze Rennwochenende als durchaus weltmeisterlich erwiesen hat. Wolkenlosigkeit und Temperaturen von mehr als dreißig Grad entsprechen zwar nicht den Wünschen aller Gäste in der Region – für die beiden Bewerbe war es jedoch schlichtweg perfekt! Obwohl es sich erst um die fünfte Austragung handelte, wurde das Kernteam des Ironman Austria rund um Erwin Dokter mit der Ausrichtung der Weltmeisterschaft betraut, natürlich mit gewaltiger Unterstützung vom Team des Tourismusverbandes Zell am See/Kaprun. Die ganze Abwicklung erfolgte wie am Schnürchen, auch wenn wirklich deutlich wurde, dass Weltmeisterschaften eben eine ganz andere Dimension haben: Insgesamt waren 5000 Athleten aus mehr als 60 Ländern angekündigt, zudem war mit etwa 50.000 Zusehern zu rechnen. Dementsprechend war bereits ab Donnerstag in Zell und rund ums Tauern Spa in Kaprun der sprich-

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wörtliche Bär los: Auffallend viele sehr sportlich aussehende Menschen ergänzten die Touristenströme der deutschen, russischen und arabischen Sommerfrischler. Zusätzlich zu den 2500 Starterinnen und Startern des WM-Rennens am Sonntag waren tags zuvor ebenso viele Personen im Einsatz, die den Traum vom WM-Slot noch nicht verwirklicht hatten, sondern danach streben. Abends waren die Gastgärten des Pinzgaues gut gefüllt, beim Carbo-Loading (Athletin/Athlet) beziehungsweise beim Verkosten der Salzburger Bierspezialitäten (Zuseherin/Zuseher) bestand eine durchaus hohe Wahrscheinlichkeit, am Nebentisch den einen oder anderen hochdekorierten Vertreter des Triathlonsports zu spotten. Man kann wirklich behaupten, „Qualität ist im Haus“, wenn mit Jan Frodeno, Javier Gomez und Sebastian Kienle die Dominatoren der letzten Jahre auf allen Strecken vertreten sind. Auch bei


AMERIKAS HEISSESTES EISEN MEREDITH KESSLER MUSSTE DAS RENNEN AUFGRUND SCHWINDENDER KRÄFTE VORZEITIG BEENDEN.

DIE SCHWEIZERIN DANIELA RYF WAR FÜR DIE KONKURRENZ EINMAL MEHR UNSCHLAGBAR. SIE KONNTE SICH DEN IRONMAN-70.3WELTMEISTERTITEL MIT EINEM REKORDVERDÄCHTIGEN VORPSRUNG VON BEINAHE 12 MINUTEN HOLEN.

HEATHER WURTELE ÜBERZEUGTE MIT DER ZWEITSCHNELLSTEN LAUFZEIT UND KONNTE ANJA BERANEK NOCH ABFANGEN, UM SICH DIE SILBERNE ZU SICHERN.

ANJA BERANEK HOLTE AN DIESEM WOCHENENDE DIE DRITTE MEDAILLE FÜR DIE DEUTSCHEN UND MACHTE DAS SCHWARZ-ROT-GOLDENE GLÜCK PERFEKT.

DIE GEHEIMFAVORITEN MICHI RAELERT UND NILS FROMMHOLD ATTACKIERTEN BEIDE ZUM DIENTNER SATTEL Finisher 9 HINAUF – KONNTEN SICH ABER NICHT ENTSCHEIDEND LÖSEN.


AM ANSTIEG NACH DIENTEN HATTE WOHL NIEMAND AUGEN FÜR DAS PANORAMA, WELCHES DER HOCHKÖNIG DEN ATHLETINNEN UND ATHLETEN BOT.

RADRAKETE ANDREW STARYKOWICZ MUSSTE AUF DER HÜGELIGEN STRECKE ORDENTLICH FEDERN LASSEN UND BEENDETE DAS RENNEN AUF DEM FÜR IHN ENTTÄUSCHENDEN RANG 33.

den Damen waren mit Daniela Ryf, Jodie Swallow und nicht zuletzt Eva Wutti mehrere Namen auf der Liste der Stars, denen man zutrauen durfte, das Rennen in die Hand zu nehmen. Das geschäftige Treiben vor dem Rennen fand seinen Höhepunkt wohl im Zelt der Fahrradmechaniker rund um Andi Knapp. Zahlreiche Zeitfahrgeräte werden wohl nur professionellen Händen anvertraut. Das Auspacken aus dem Radkoffer, das Montieren der Pedale sowie der herausfordernde Umgang mit den Schnellspannern

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bedeutete für zahlreiche WM-Starter: Alles muss man selber machen lassen. Zudem zeigte sich bei den teilnehmenden Beobachtungen von der Couch vor dem FINISHER-Mobil in der Expo-Area auch sehr deutlich, dass einige Teilnehmer mehr Zeit ins Training als in die Wartung ihres Equipments stecken. Aber wir wollen nicht schulmeistern, sondern freuen uns über die Errungenschaften arbeitsteiliger Gesellschaften – mit vollem Einsatz bis in die sehr späten Nachtstunden gelang es den Schraubkünstlern, alle Sportgeräte in einen fahrtüchtigen Zustand zu versetzen.

„STUNNING LANDSCAPE“, DA WAR SICH DIE WELTELITE EINIG.


NICHT NUR DAS STEINERNE MEER BOT EINE FANTASTISCHE KULISSE FÜR EINE BEINAHE KITSCHIGE WELTMEISTERSCHAFT – DIE BESTE WERBUNG FÜR TRIATHLON IN ÖSTERREICH.

Schließlich galt es auf der Radstrecke (eine Runde à 90 Kilometer) den Dientner Sattel bis auf 1280 Meter Seehöhe hinauf- und wieder hinunterzufahren. Die Erfahrung des Bergfahrens war für manche Teilnehmer eine gänzlich neue: Ritzel mit 28 oder gar 30 Zähnen hätte man im Vorfeld des Rennens gut unter das radfahrende Volk bringen können!

RACETIME Das Age-Group-Rennen am Samstag stellte dann so etwas wie das Warmup für Zuseher und Veranstalter dar,

wobei diese solch eine Aufwärmrunde nach vier Jahren Vorerfahrung gar nicht wirklich nötig hatten. Die Athleten durften auf der exakt gleichen Strecke wie die WM-Starter ihr Glück versuchen und konnten somit auch einen zeitlichen Vergleich ziehen, der aufgrund der laborähnlich gleichen Bedingungen an beiden Tagen ausnahmsweise auch zulässig ist. Gewonnen hat diesen Bewerb overall übrigens der Belgier Sven Van Luyck – er hätte sich mit seiner beachtlichen Siegerzeit von 4:16:39 im Profifeld immerhin auf Rang 42 wiedergefunden. Die Damen-

wertung wurde von der Schweizerin Sandra Dänzer gewonnen, welche sich vor Dominique Lothaller aus Österreich durchsetzen konnte. Die gesamte Aufmerksamkeit der Presse und auch der zahlreich angereisten Fans galt logischerweise dem WM-Rennen am Sonntag, welches sich die Finisher vom Vortag natürlich auch nicht entgehen ließen. Zell am See wurde für diesen einen Tag der sprichwörtliche Triathlonmittelpunkt der Welt. Trotz des Fernbleibens einiger amerikanischer Topstars bei den Herren

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PAUL REITMAYR – DER EINZIGE ÖSTERREICHISCHE PROFI AM START – ERWISCHTE NICHT SEINEN BESTEN TAG UND „EXPLODIERTE“ AUF DER LAUFSTRECKE.

TOPFAVORIT JAVIER GOMEZ WAR NICHT IN DER LAGE, DEN BEIDEN DEUTSCHEN AM RAD ZU FOLGEN - ES REICHTE JEDOCH FÜR BRONZE.

ANDI DREITZ FUHR MIT GROSSEM RISIKO DIE SCHNELLSTE RADZEIT – UND MUSSTE DAFÜR BEIM LAUFEN BEZAHLEN –, DENNOCH RANG NEUN IN DER ENDABRECHNUNG.

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SEBASTIAN KIENLE LIEFERTE ETWAS IM SCHATTEN VON FRODENO EIN TOP-RENNEN AB – VOR ALLEM DIE SEHR STARKE LAUFLEISTUNG SICHERTE IHM DIE SILBERMEDAILLE.


KING FRODO ÜBERZEUGTE IM PINZGAU AUF ALLEN EBENEN UND LEHRTE DIE KONKURRENZ DAS FÜRCHTEN. DER MANN HAT KEINE SCHWÄCHEN UND KANN SICH IN DEN NÄCHSTEN JAHREN EIGENTLICH NUR SELBST SCHLAGEN. präsentierte sich das Starterfeld mit der Crème de la Crème aus dem Mitteldistanzlager. Vor allem die Deutschen hatten Grund zur Annahme, dass sie den Zeller See nicht ohne Edelmetall wieder verlassen würden, stellten sie neben den meisten Athleten doch auch die mitunter aussichtsreichsten. Es wurden schlussendlich gleich drei Medaillen inklusive dem Weltmeistertitel bei den Herren. Jene waren sich im Vorfeld nicht ganz sicher gewesen, wie es um die Form und die Gesundheit ihres größten Konkurrenten Javier Gomez (SPA) bestellt war. Wie sich herausstellte, nicht ausreichend gut, um den beiden Kumpels Frodeno und Kienle die Suppe zu versalzen. Die beiden konnten sich auch nur „selber schlagen“, wie es Frodeno ja bereits mehrmals unter Beweis gestellt hatte. Im Pinzgau hatte er allerdings seine Hausaufgaben erledigt und konnte nach dem Ironman-Europameistertitel in Frankfurt seinen ersten WM-Titel bei einem M-Dot-Bewerb feiern. Sebi Kienle kam ihm mit einer Aufholjagd und einer enorm starken Laufleistung zwar noch gefährlich nahe, musste sich dann aber doch um etwa 1:30 Minuten geschlagen geben. Javi landete auf Rang drei. Dahinter ging es sehr knapp zur Sache – wie sollte es bei der Leistungsdichte der Athleten auch anders sein. Dem Sechstplatzierten Andi Böcherer

AM ANSTIEG ZUM DIENTNER SATTEL GING EINIGEN DIE LUFT AUS. „AUSTRIAN MOUNTAINS ARE CRAZY“, GAB UNS ANDREW STARYKOWICZ ZU PROTOKOLL. fehlten gerade einmal 107 Sekunden auf die Bronzemedaille und der Neunzehnte, der Italiener Alberto Casadei, war nur etwas mehr als zehn Minuten hinter den Podiumsplätzen. Gut, das ist auf einer Mitteldistanz schon ein Brett, aber im Vergleich zur Dichte bei „normalen“ 70.3-Rennen der Wahnsinn. Ziemlich genau sechs Minuten hinter Casadei erreichte die erste Frau das Ziel – und darf sich fortan 70.3-Weltmeisterin nennen. Die Dominatorin kommt wie ihr Pendant bei den Herren ursprünglich von der Kurzdistanz – woher sonst. Ihr Name ist Daniela Ryf, und sie ist, wie viele der eifrigen Leserinnen und Leser wissen, auch die Titelverteidigerin bei diesen Weltmeisterschaften. Wie so oft in der jüngsten Vergangenheit ist auch in Zell am See/Kaprun absolut keine Dame in der Lage, ihr das Wasser zu reichen. Lediglich beim Schwimmen stiegen zwei Damen vor Ryf aus dem Wasser, die beiden sollten

aber im weiteren Rennverlauf keine Rolle mehr spielen. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als Ryf hinauf nach Dienten die ersten Profimänner einholte – die übrigens fünf Minuten vor ihr ins Rennen gegangen waren –, war klar, an wen die Glückwünsche bei der Siegerehrung gerichtet sein würden. Ryf finishte schlussendlich sowohl mit dem schnellsten Radsplit als auch der schnellsten Laufzeit in 4:11:34 und lag damit sogar noch knappe zwei Minuten vor dem schnellsten österreichischen Profi Paul Reitmayr, der, wie er selbst sagte, „beim Laufen komplett explodiert war“. Hinter Ryf kämpfte lange Zeit 70.3-St.Pölten-Siegerin Anja Beranek (GER) um die Silberne, musste diese dann allerdings der eindrucksvoll laufenden Kanadierin Heather Wurtele überlassen. Beranek war jedoch auch mit Bronze zufrieden und konnte ein feierliches Gesamtergebnis aus deutscher Sicht abrunden. Österreicherin war bei den Profis aufgrund der verletzungsbedingten Absagen von Eva Wutti und Lisa Hütthaler keine am Start. Simone Fürnkranz, die wieder ins Age-GroupLager gewechselt war, konnte jedoch in einem Sekundenkrimi ihre Altersklasse für sich entscheiden und somit für eine rot-weiß-rote Goldmedaille von insgesamt viermal Edelmetall sorgen.

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MISS „UNSCHLAGBAR“ DANIELA RYF KÜRT SICH ERNEUT ZUR IRONMAN-70.3-WELTMEISTERIN. MEDAILLENÜBERSICHT IM FINISHER-RAUM GOLD Stefanie Maria Kuhnert GER W25-29 Martina Kunz SUI W30-34 Simone Fürnkranz AUT W35-39 Tanja Bühlmann Umbricht SUI W45-49 Karin Kaulmann GER W60-64 Elisabeth Onißeit GER W70-74 Jan Frodeno GER MPro Julian Beuchert GER M18-24 Philipp Koutny SUI M30-34 Marcus Büchler GER M35-39 Bruno Invernizzi SUI M40-44 Achim Groenhagen GER M45-49 Ralf Laermann GER M55-59 Gerhard Nießner GER M75-79 14 Finisher

ANJA BERANEK ERGATTERTE EINE DER HEISS BEGEHRTEN MEDAILLEN UND VERLIESS DAS PINZGAU MIT GUTEN ERINNERUNGEN.


SILBER Sandra Patt Sebastian Kienle Markus Rolli Ralf G채rtner Thomas Heuschmidt Michael Szymoniuk Thomas Priglinger Ulrich Seitler Johannes Dietrich Erwin Helml

SUI GER GER GER GER AUT AUT GER GER GER

W40-44 MPro M18-24 M25-29 M30-34 M35-39 M45-49 M55-59 M60-64 M75-79

GER AUT GER GER SUI GER

WPro W25-29 W65-69 M35-39 M40-44 M60-64

BRONZE Anja Beranek Victoria Schenk Inge Stettner Daniel Wienbreier Patrick Wallimann Karl-Heinz Nottrodt

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HOTSHOTS

TRAUMHAFTE BEDINGUNGEN IN ZELL AM SEE/KAPRUN. DIE HEIM-WM WAR OHNE ZWEIFEL EINE TOLLE WERBUNG FÜR DIE SPORTREGION IM SALZBURGER PINZGAU.

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IDOLE & VORBILDER IM SPORT TEXT: PHILIPP TICHY

Profisportler faszinieren die Menschen. Gerade im Ausdauersport zeigt sich dies immer wieder, wenn die Athleten voll fokussiert an ihre Grenzen gehen, unglaubliche Zeiten anpeilen und realisieren, sich packende Duelle liefern und nach der Ziellinie weinend zum Interview humpeln, weil sie ihren Erfolg noch gar nicht fassen können. Reporter nennen dies anschließend eine „inspirierende Leistung“ oder „einen Tag, an den wir uns noch lange zurückerinnern werden“. Die erfolgreichsten Sportler werden oft als Vorbilder bezeichnet. Aber wollen wir wirklich alle so sein wie sie? Wenn ein Jan Frodeno Hawaii gewinnt oder ein Andreas Raelert eine Langdistanz in 7:41 Stunden finisht, so müssen sich wohl 99,9 Prozent unserer Leser eingestehen, dass dies für sie unerreichbar sein wird. Die reine Leistung der Topsportler als vorbildliche Performance darzustellen, würde den Beobachter und ambitionierten Wettkampfsportler wohl eher verunsichern oder 18 Finisher

frustrieren. Auch ist der Profisport wohl global zu unbedeutend, um Menschen nur nach einer Zeit in einem Bewerb zu beurteilen. Dennoch vermittelt beispielsweise die Sportartikelbranche die klare Botschaft: Kaufen Sie den Schuh vom Weltmeister und laufen Sie genauso schnell! Nur: Was hat jemand davon, der von Frodenos Rennschlappen Knieschmerzen bekommt? Worum es geht, ist die Leidenschaft und der Wille, der einen Raelert oder Frodeno zu der Spitzenleistung treibt. Im Triathlon fällt kein Meister einfach mal so vom Himmel, da steckt jahrelange Arbeit und Motivation dahinter. Motivation für das, was die beiden unbedingt schaffen wollten. Heutzutage steuert sehr viel unser Verstand, Risiken einzugehen ist eher verpönt, das zu tun, an das man glaubt, ungewöhnlich. Selbstverständlich ist unser Denken sehr wichtig, doch muss der Kopf immer unser Herz überstimmen? Vielleicht sollten wir bei der nächsten Schwierigkeit

in unserem Leben an einen der beiden genannten Athleten denken. Nach dem Motto: Wenn der Raelert im Ironman 2:41 Stunden rennt, kann ich die Prüfung jetzt auch meistern! Spitzensportler haben Träume und verfolgen diese. Träume und Wünsche zu haben ist wichtig, ihnen nachzujagen noch wichtiger. Warum sollten wir in 20 Jahren zurückblicken und uns ärgern, dass wir eine Stelle nicht angenommen oder nicht doch auf eine Weltreise gegangen sind? Selbst wenn wir einmal Rückschläge hinnehmen müssen, zeigen uns Leute wie Andi Raelert, wie man nach zwei schwierigeren Jahren wieder in die Spur findet. Und genau da kommen wir zur Bedeutung von besonderen Spitzensportlern. Wenn wir die Einstellung dieser Ausnahmeathleten in das „normale“ Leben übertragen können, wird sich die Gesellschaft verbessern und die Leistungsgesellschaft auch Spaß machen.


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Racereport

THOMAS COOK IRONMAN MALLORCA

IN DER RUHE LIEGT DIE

TEXT: MARTIN HILLBRAND FOTOS: MAX HOFSTÄTTER

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KRAFT


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Racereport

Das Wort Geduld (auch altertümlich: Langmut) bezeichnet die Fähigkeit zu warten. Oft gilt Geduld als eine Tugend; ihr Gegenteil ist die Ungeduld. Mit seinen 40 Jahren muss man Timo Bracht diese Definition nicht näher erklären. Neun Siege bei Langdistanzrennen sprechen ebenso für die Routine des Mannheimers wie sein Alter. Dass er aber dermaßen unberührt vom Renngeschehen rund um ihn an die Verwirklichung seines zehnten Langdistanzerfolgs heranging, war dennoch überraschend und unterstreicht einmal mehr die große Bedeutung einer ausgetüftelten Pacingstrategie. Mit dem Südafrikaner James Cunnama, den beiden Deutschen Horst Reichel und Johann Ackermann, Carlos Lopez aus Spanien und dem Azzurro Alessandro Degasperi hatte Bracht bei diesem Wettbewerb ein überaus starkes Feld an Mitstreitern in die Schranken zu weisen. Bereits in der ersten Disziplin konnte der spätere Sieger ein Ausrufezeichen setzen und den Rückstand mit einer Minute auf die besten Schwimmer sehr gering halten. Der Spanier Carlos Lopez stieg als Erster aus der idyllischen, frühmorgendlich beleuchteten Bucht von Alcudia. Dicht gefolgt vom Kölner Johann Ackermann, der fortan das Tempo auf der Radstrecke bestimmte und auf dem ersten welligen und windanfälligen Teil der Radstrecke eine richtig dicke Mühle getreten haben muss. Nach 90 Kilometern konnte er sich bereits vier Minuten von den Verfolgern

absetzen und nach der Durchfahrt in Alcudia Richtung Tramuntana-Gebirge starten. Was eine positive Pacingstrategie auf dem Bike bedeutet, konnten sämtliche Spotter und Journalisten in weiterer Folge feststellen. Bracht gelang es, das gesamte Feld auf den nächsten 30 Kilometern aufzurollen und sich im Anstieg zum Kloster Lluc von den meisten noch dazu entscheidend abzusetzen. Einzig der Brite Harry Wiltshire und „First out of the Water“ Lopez konnten dem routinierten Athleten zuerst folgen, mussten dann aber bis zum zweiten Wechsel ebenso reißen lassen. Mit einem starken Finish auf der Radstrecke konnte sich James Cunnama an die zweite Position vorkämpfen und mit knapp zwei Minuten Rückstand in den Marathon gehen. Wiltshire und Lopez wechselten als Dritter und Vierter, nur dicht gefolgt vom laufstarken Alessandro Degasperi. Bracht dürfte aber seine Laufpace genau im Auge behalten haben – ähnlich wie zuvor den Wattmesser auf dem Rad –, denn er lief mit stoischer Ruhe seinen Marathon ungeachtet dessen, dass James Cunnama bereits bei Kilometer 15 an ihm vorbeiging und bis zum Halbmarathon sogar beinahe 70 Sekunden enteilt war. Dann wurde Cunnama ab Kilometer 23 tatsächlich langsamer und Bracht konnte rasch die Lücke schließen, um letztendlich bei Kilometer 34 an dem Südafrikaner förmlich vorbeizufliegen. Mehr als zwei Minuten trennten im Ziel dann die beiden ehemaligen Roth-Sieger, und Timo Bracht hatte seinen zehnten Langdistanzerfolg in

Oben links: Start der Profi-Herren ohne Neoprenanzug, da das Meer im September immer noch sehr angenehm temperiert ist. Oben Mitte: Vorjahressieger Alessandro Degasperi geht an einem vom Krampf geplagten Mitstreiter vorbei. Oben rechts und unten links: Die Verfolgergruppen, in einer davon befand sich auch Florian Kriegl. Unten rechts: Daniela Sämmler dominierte von Beginn an .

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Oben links: Flo Kriegl kämpfte verbissen, um die Lücke nach vorne zu verkleinern. Oben rechts: Daniela Sämmler allein auf weiter Flur. Unten rechts: Auch im zarten Alter von 40 ist Timo Bracht noch immer ein heißes Eisen auf der Langdistanz – weiter so, Timo, keep on racing.

der Tasche. Mit starker Laufleistung schaffte es Degasperi auf den dritten Platz, der Franzose Gwenael Ouilleres und der Brite Ritchie Nicholls, der den schnellsten Marathon des Tages lief, komplettierten die Top Five. Etwas außerhalb des Radars der meisten Zuseher, nicht aber des Teams des FINISHER, bewegte sich Pewag-Racing-Athlet Flo Kriegl. Nach einem soliden Schwimmen wollte er beweisen, dass er mit der Insel

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James Cunnama versuchte auf der ersten Schleife – dem windanfälligeren Teil der Strecke – vergebens, sich von seinen Konkurrenten zu lösen.

Links: Timo Bracht auf dem Weg zu seinem IronmanPremierensieg. Der Deutsche konnte auf Mallorca zum zehnten Mal in seiner Laufbahn ein solches Rennen für sich entscheiden.

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Rechts: Daniela Sämmler konnte auf Mallorca bei ihrem sechsten Start bei einer Langdistanz ihren ersten Sieg feiern.


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noch eine Rechnung offen hatte. Die im Frühjahr bei einem Radsturz in Mallorca zerstörte Clavicula schien ihn dabei nicht mehr zu behindern. Mit einem starken Radsplit und wiederum solidem Laufen konnte er sich in den Top Ten platzieren und wurde als bester österreichischer Profi Neunter. Ein weitere Spitzenleistung an diesem Tag kann von Ex-Profi Mario Fink vermeldet werden, er erreichte mit einer absoluten Spitzenzeit (8:56:39) den 2. Platz in der M35 und war somit sogar schneller als Kriegl. Erster Ironman-Sieg für Daniela Sämmler. Bei den Damen konnte sich Daniela Sämmler mit einer souveränen Vorstellung gegen große Namen wie Natascha Schmitt und Eimear Mullan durchsetzen, die beide frühzeitig aus dem Rennen ausstiegen. Als Dritte ging Sämmler auf die Radstrecke, knapp hinter Natascha Schmitt, die es allerdings auf dem Rad gleich einmal wissen wollte und sich an die Spitze des Damenfeldes setzte. Ihr Vorsprung währte allerdings nicht lange, denn bei Kilometer 50 bekam sie Gesellschaft von ihren Landsfrauen Daniela Sämmler, Nina Kuhn, der Britin Lidbury und der Belgierin Alexandra Tondeur. Eine Attacke von Kuhn im Anstieg zum Kloster Lluc konnte letztlich nichts daran ändern, dass Sämmler als Erste auf die Laufstrecke ging. Anfangs noch dicht gefolgt von Finisher 25


Racereport der Britin Emma-Kate Lidbury lief die 27-Jährige vom Team Erdinger Alkoholfrei einen souveränen Marathon und baute ihre Führung konstant aus, um ihren ersten Ironman-Triumph zu feiern. Lidbury kam auf den zweiten Platz, Platz drei ging mit Alexandra Tondeur an Belgien. Aus österreichischer Sicht lieferte Kamila Polak ein gutes Rennen ab und brachte nach ihrem siebten Platz in Klagenfurt mit Platz sechs ein weiteres Top-TenErgebnis ins Ziel. Rolling Start und Neoverbot bei den Profis. Ähnlich wie bereits in Pula wollte man auch in Alcudia versuchen, das Starterfeld mit einem Rolling Start etwas zu „entzerren“. Aus Sicht des Beobachters gelang dieser Start wirklich gut und das Riesen-Starterfeld ging sehr geordnet ins Wasser. Die Profi-Herren starteten vorneweg, kurz darauf die Damen und dann die Age-Grouper mit dem Rolling Start. Im ersten Ansatz eine gute Sache. Durch die unterschiedliche Temperaturregelung – Age-Grouper müssen erst ab 24,5 Grad Celsius (WTC-Reglement) ohne Neoprenanzug schwimmen, Profis jedoch schon ab 21,9 Grad Celsius – und die Tatsache, dass die Age-Grouper sehr knapp hinter den Profi-Damen starteten, kam es allerdings wieder zum allseits bekannten Problem der raschen Durchmischung starker Age-Grouper mit den Profi-Damen. Die Siegerin selbst schreibt auf ihrer Homepage über gewaltige „Age-

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Grouper-Züge“, die ebenso einige Damen im Schlepptau hatten. Man sieht, dass die Veranstalter hier einiges versuchen, gänzlich lösen wird man das Problem aber anscheinend nie können. In Alcudia hat man das Starterfeld ansonsten aber beeindruckend gut im Griff, auch die 180-KilometerEinzelschleife, die sehr windige Abschnitte beinhaltet, sorgt für ein größtenteils sehr faires Rennen, wie FINISHER-In-Race-Spotter Luis Innerhofer berichtet (auf diesem Wege gratulieren wir zum starken Finish in der M40). Er berichtete weiter von einem sehr harten, aber genialen Wettkampf. Aus Beobachtersicht können wir uns dem nur anschließen. Für Nicht-Hawaii-Starter wird sich dieser Ironman als Saisonabschluss speziell für uns Mitteleuropäer sicherlich etablieren.

HERREN 1. TIMO BRACHT (DEU) 2. JAMES CUNNAMA (ZAF) 3. ALESSANDRO DEGASPERI (ITA) 9. FLO KRIEGL (AUT) DAMEN 1. DANIELA SÄMMLER (DEU) 2. EMMA-KATE LIDBURY (GBR) 3. ALEXANDRA TONDEUR (BEL) 6. KAMILA POLAK (AUT)

ZEIT 08:17:22 08:19:36 08:23:56 09:00:59 ZEIT 09:24:48 09:31:49 09:34:32 09:45:52


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D Der Ironman Mallorca hat das Potenzial für einen SpätsommerKlassiker. Die Strecke ist zwar nicht besonders schnell, aber dafür traumhaft schön.

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FEMALE DOMINATION

VON UND MIT PROFITRIATHLETIN LAURA PHILIPP Ein schwerer Radunfall verhinderte meine zweite Saisonhälfte und zwang mich in diesem Jahr schon früh in die Saisonpause. Nachdem der Frust über die verpassten Gelegenheiten verflogen war, hatte ich Zeit, mir über diese reizvolle Zeit des Triathlonjahres ausgiebig Gedanken zu machen. Wie nutze ich diese Zeit für mich am besten? Was sollte ich alles tun? Oder vielleicht sind dies sogar bereits die völlig falschen Verben, weil gerade der Nutzen und das Sollen des eigenen Tuns im Hinblick auf den Sport in den Hintergrund treten dürfen. Besser: Welchen Sinn gebe ich meiner Pause? Mein Körper und mein Geist freuen sich immer sehr auf die circa vierwöchige triathlonfreie Zeit – auch wenn dies in diesem Jahr nur mit Einschränkungen zutrifft, war das Saisonende doch nicht selbstbestimmt. Ja, Triathlon bedeutet, (teilweise) Freude am Verzicht zu entwickeln, um ein Ziel zu erreichen. Wäre das Ziel nicht so erstrebenswert, fiele mir die Fokussierung sicher schwerer, und dennoch müsste ich lügen, wenn mir nicht doch zahllose andere lebens- und liebenswerte Tätigkeiten einfielen: alte Freunde treffen, Zeit haben (einfach so), Pläne schmieden, Bücher lesen, Yoga machen, Kuchen backen, Zeit vergessen, Klettern gehen, Feste feiern, Danke sagen, Biken gehen, Flow genießen, Pausen machen, gemütlich sein, lange schlafen … Sollte es dir nach einer Woche bereits wieder in den Füßen kribbeln, dann hast du den Pfad gefunden – die Erholung und Kraft kommen –, dem du drei weitere Wochen folgen solltest. Dein Körper wird es dir im kommenden Jahr danken. Neue Form lässt sich nämlich nur dann wirklich gut aufbauen, wenn die alte verflogen ist. – Da ist er also, der Sinn, oder soll ich sagen: der Nutzen? Für mich bedeutet die frühe Pause natürlich auch, dass ich jetzt bereits wieder ins Training einsteigen darf, aber meine Speicher sind wieder gefüllt und der Kopf ist frisch für neue Abenteuer und bereit, in eine frühe Wettkampfsaison 2016 zu starten. Lass es dir gutgehen, du hast es dir verdient! Eure Laura

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TEXT: PHILIPP TICHY FOTOS: MICHAEL RAUSCHENDORFER

IRONMAN HAWAII Der Ironman Hawaii ist besonders und nicht zuletzt das Aushängeschild schlechthin für die Sportart Triathlon. Kein Bewerb ist bekannter, nirgends ist der Mythos so greifbar. Es gibt Athleten, die überall Weltklasse sind, aber auf Hawaii klappt es nie so richtig, und es gibt Sportler, welche bei normalen Rennen zwar sehr solide performen, aber nur beim gefürchteten Ironman auf der Pazifikinsel so richtig aufblühen. „Man muss sich mit den Kräften der Insel gutstellen“, heißt es, oder: „Den Kona-Code habe ich noch nicht geknackt.“ Worauf es genau ankommt, wie sich die Dinge entwickelt haben und wie es heuer gelaufen ist, erfahrt ihr in diesem Artikel. 30 Finisher

Rekordsieger sind Mark Allen und Dave Scott mit jeweils sechs Siegen bei den Herren sowie die legendäre Paula Newby-Fraser mit unglaublichen acht Weltmeistertiteln. Selbstverständlich handelt es sich bei den dreien um absolute Naturtalente und sensationelle Athleten, dennoch ist es nicht zu leugnen, dass – ohne die Leistung der Rekordsieger schmälern zu wollen – es heutzutage aufgrund der gestiegenen Leistungsdichte und der Wichtigkeit anderer Rennen wohl fast unmöglich ist, diese Rekorde einzustellen oder zu übertreffen. Besonders Allen und Scott fokussierten zu 100 Prozent auf den Ironman im Oktober, das restliche Jahr war kaum mit Renneinsätzen verplant. Auf Hawaii

konnten die beiden alles in die Waagschale werfen und ausgeruht und verhältnismäßig frisch ihre grandiosen Siege feiern. Sebastian Kienle, der Sieger von 2014, legt seinen Jahreshöhepunkt auch auf den Ironman Hawaii, dennoch wage ich zu behaupten, dass ihm auch die anderen Rennen sehr am Herzen liegen. Die Stars von heute stehen also im ständigen Konflikt, die Balance zwischen der Qualifikation für die WM, der Ironman-WM selbst und anderen lukrativen Rennen zu finden. Das Risiko für ein Scheitern auf Hawaii steigt so natürlich eklatant. Die Entwicklung des Rennens würde ich grob in drei Abschnitte


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DAS FELD DER GESCHLAGENEN IST WIE IMMER GESPICKT MIT SEHR BEKANNTEN NAMEN. ANDERE KONNTEN JEDOCH POSITIV ÜBERRASCHEN. ANDI RAELERT UND TIM O‘DONNELL, DIE ES BEIDE AUF DAS PODIUM SCHAFFTEN. EVA WUTTI, DIE IHRE ERSTE HAWAII-TEILNAHME INS ZIEL BRACHTE. ODER AUCH CYRIL VIENNOT, DER SEIN ERGEBNIS AUS DEM VORJAHR BESTÄTIGTE. DER DEUTSCHE BORIS STEIN ÜBERRASCHTE MIT SEINEM TOP-TEN-ERGEBNIS EBENSO 32 Finisher


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unterteilen. Erstens die Anfangszeit mit dem ersten Rennen 1978 auf O’ahu, zweitens die immer stärkeren Leistungen und die Fokussierung auf wenige Spitzenathleten in den 80ern und drittens die Ankunft der Nicht-Amerikaner und die fortschreitende Professionalisierung und immer größer werdende Leistungsdichte zu Beginn der 90er bis heute. Die ersten Sieger des Ironman Hawaii waren Abenteurer und Quereinsteiger, Freigeister, welche die neue Sportart ausprobieren und an ihre Grenzen stoßen wollten. Frauen nahmen ab der zweiten Ausgabe teil, als erste Dame konnte sich Lyn Lemaire über den Sieg freuen. Den ersten nicht-USamerikanischen Sieg erreichte die Kanadierin Sylviane Puntous, die 1983 und 1984 jeweils vor ihrer Zwillingsschwester Patricia gewann. Der erste männliche ausländische Weltmeister siegte erst 1994, der Australier Greg Welch. Im ewigen Medaillenspiegel des Profibewerbs liegen die US-Amerikaner daher klar in Führung, vor Australien und Kanada. Auch das Material der Athleten hat sich klarerweise stark verändert. Während bei der Erstausgabe mit Badehose geschwommen und geradelt wurde, der Bikesplit mit einem einfachen Rennrad und der Lauf mit einem frisch angezogenen Laufoutfit absolviert wurde, vertrauen die Profis und AgeGrouper von heute auf Hightech in allen Disziplinen. Gestartet wird im modernen Schwimmanzug, das Umziehen im Wechselzelt gerät zur Ausnahme und die teuren Räder sehen aus, als würden sie von selbst fahren. Ob das notwendig ist? Für die Industrie auf alle Fälle. Sie pumpt durch den Verkauf der teuren Ausrüstungsgegenstände viel Geld in den Sport, und davon profitieren letztlich auch die Profis, welche über Sponsoren ihren Lebensunterhalt verdienen. Die Entwicklung der Siegerzeiten hat die Materialschlacht gar nicht so sehr beeinflusst, die Zeiten aus den 90ern können sich trotz des

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klaren Materialnachteils mit den heutigen durchaus messen. Ob es sich zu der Zeit einfach um die größten Talente, die härtesten Arbeiter gehandelt hat oder ob diese Tatsache andere, vielleicht auch verbotene Gründe hat, wird sich wohl nie aufklären lassen. Interessant ist diese Tatsache allemal. Den aktuellen Streckenrekord hält mittlerweile der dreifache Champion Craig Alexander, der 2011 Luc Van Lierdes Rekord aus dem Jahr 1996 um läppische zwölf Sekunden unterbieten konnte. Den Rekord der Damen hält Mirinda Carfrae aus Australien. Sie benötigte für die 226 Kilometer 8:52:14 Stunden und war somit circa zwei Minuten schneller als die bis dato schnellste Britin Chrissie Wellington. Auffallend ist, dass sieben der zehn schnellsten Laufzeiten der Herren in den 1990er-Jahren gelaufen wurden. Bei den Damen sieht es anders aus, die zehn schnellsten Laufsplits konnten allesamt nach 2007 realisiert werden. Die Laufrekorde halten Mark Allen mit 2:40:04 und Mirinda Carfrae mit 2:50:27. Über die Radrekorde freuen sich derzeit der Deutsche Normann Stadler und Karin Thürig aus der Schweiz. Stadler legte 2006 in 4:18:23 Stunden den Grundstein für seinen zweiten Sieg, die ehemalige Radsportlerin Thürig strampelte 2011 in 4:44:20 Stunden über die legendären 180 Kilometer. Der Auftakt im Pazifischen Ozean ist seit eh und je auch von Taktik geprägt. Die schnellsten Schwimmer heißen bis dato Lars Jorgensen und Jodi Jackson, jeweils aus den USA. Jorgensen schwamm 46:41 Minuten, Jackson 48:43 Minuten. Beide griffen in das nachfolgende Rennen allerdings nicht mehr entscheidend ein. Wie bereits erwähnt, entwickelte sich die Leistungsdichte der Athleten enorm, was sich auch auf die Renntaktik der Sportler entscheidend auswirkt. Das

Radfahren findet verstärkt in Gruppen statt, besonders die erste Männergruppe hat mittlerweile eine stattliche Größe erreicht. Welche Taktik ist nun vonnöten? Natürlich ist die Herangehensweise auch an die persönlichen Fähigkeiten gekoppelt, aber der Deutsche Jan Frodeno hat heuer gezeigt, wie es geht. Er ist wohl der kompletteste Athlet, der je den Ironman Hawaii gewinnen konnte. Er schwamm schneller als die erste Hauptgruppe, er diktierte das Tempo am Fahrrad, stieg ganz vorne in T2 ab und setzte schließlich einen der besten Läufe drauf. Im Ziel lag er drei Minuten vor seinem wieder-erstarkten Landsmann, dem Laufass Andreas Raelert. Titelverteidiger Sebastian Kienle erwischte keinen perfekten Tag am Rad. Nach dem wohl besten Schwimmen seiner Karriere konnte er Frodeno nach 170 Kilometern der zweiten Disziplin nicht mehr folgen, verlor Zeit und erreichte nach einem schweren Lauf den achten Platz. Fantastisch schlug sich der Amerikaner Tim O’Donnell. Nie als besonders guter Radfahrer geltend, setzte er sich heuer überraschend nach etwa 100 Kilometern ab. Zwischenzeitlich in einer Dreiergruppe mit Frodeno und Kienle unterwegs, vergrößerte er den Vorsprung auf die


SCHNELLSTE SPLITZEITEN 2015 SCHWIMMEN: DYLAN MCNEICE (NZL) 50:45 ANNABEL LUXFORD (AUS) 56:08 RADFAHREN: MAIK TWELSIEK (DEU) 4:25:10 DANIELA RYF (SUI) 4:50:46 LAUFEN: DAVID MCNAMEE (GBR) 2:49:52 LIZ BLATCHFORD (AUS) 3:06:25

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Konkurrenz und sicherte sich mit einem 2:55er-Marathon souverän den dritten Podiumsplatz. In den Top 8 der Männer findet sich kein einziger Sportler, der nicht schon einmal eine solche Position eingenommen hat. Erst auf den Positionen neun und zehn lagen mit dem kanadischen Debütanten Brent McMahon und dem Deutschen Boris Stein zwei Athleten erstmals in den Top 10. Der Österreicher Michael Weiss finishte wie im Vorjahr auf dem achtbaren 16. Platz; eine bessere Platzierung hatte der Gumpoldskirchner im Wasser vergeben. Dennoch ist dies ein solides Ergebnis, die Qualifi-

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kation für nächstes Jahr sollte zu schaffen sein, und sollte es ihm gelingen, seine Schwimmzeit um nur drei bis fünf Minuten zu reduzieren, sind auch die Top 10 für den ehemaligen MountainbikeOlympioniken machbar. Das Damenrennen dominierte wie erwartet die große Favoritin Daniela Ryf aus der Schweiz. Nach den sechs Siegen der großen Natascha Badmann feierte sie den bereits siebenten Sieg der Eidgenossen. Titelverteidigerin Mirinda Carfrae musste auf der Radstrecke verletzungsbedingt die Segel streichen, und so blieb Ryf unantastbar für


die Zweitplatzierte Rachel Joyce. Deren britische Landsfrau Jodie Swallow kam Ryf am Rad noch am ehesten hinterher, sie gab das Rennen aber später auf. Die Australierin Liz Blatchford präsentierte sich in allen Disziplinen bärenstark, ausgeglichen und finishte somit vor der Dänin Michelle Vesterby auf Position drei. Eine fantastische Leistung an Land zeigte die Drittplatzierte des Ironman Klagenfurt Sarah Pampiano aus den USA. Mit einer Schwimmzeit von 1:10 Stunden hatte sie nach dem Schwimmen den gleichen Rückstand auf die Zweitplatzierte Joyce wie im Ziel. Ihr Trainerteam

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dürfte nun wissen, worauf sie in den nächsten Jahren den Schwerpunkt legen muss. Pampiano hat offenbar den „Kona-Code“ geknackt und ist wohl auf der Pazifik-Insel stärker als in anderen Rennen. Daran arbeiten muss die beste Österreicherin Eva Wutti noch, welche ja in Kärnten deutlich vor der US-Amerikanerin ins Ziel kam. Wutti debütierte dennoch sehr achtbar auf dem 16. Platz. Die Kärntnerin kämpfte mit Schwierigkeiten auf dem Rad, brachte danach aber einen guten Lauf ins Ziel.

Das Top-20-Ergebnis scheint eine gute Basis für die nächsten Kona-Jahre zu sein; wenn es ihr nur ansatzweise gelingt, ihre Leistungen von europäischen Rennen auf Hawaii zu projizieren, dürfte eine Spitzenplatzierung im Bereich des Möglichen liegen. Ob jenes Vorhaben gelingt, werden wir im Oktober 2016 erfahren, wenn es wieder heißt, „den Kona-Code zu knacken und den Mythos und die Kraft der Insel aufzunehmen“. Bis dahin: Hang Loose!

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S

IRONMAN 70.3 PULA

pätestens bei der Anreise auf die kroatische Halbinsel wird klar, warum die WTC der größten Stadt in Istrien den Zuschlag für den immerhin schon 22. Dreikampf der europäischen Rennserie gegeben hat: Die vergleichsweise noch sehr hohen Temperaturen im Spätsommer, die traumhafte Kulisse der Altstadt und das mediterrane Flair machen verständlich, warum nicht nur das FINISHER-Team nach Pula reiste, sondern auch zahlreiche weitere Starterinnen und Starter vor allem aus Slowenien, Österreich, Deutschland und Italien. Ganz besonders speziell ist die Kulisse des Zieleinlaufes: Auch der Erbauer des Amphitheaters, Kaiser Augustus, hätte seine Freude mit dieser Form der Nachnutzung gehabt. Dankenswerterweise hat sein Arbeitskollege Vespasian im ersten Jahrhundert nach Christus dort noch einmal ausbauen lassen, damit auch genug Platz für die Siegerehrung und die Verleihung der Awards der European-IronmanTriClub-Serie ist.

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TEXT: MARTIN KONRAD & MARTIN AUFERBAUER FOTOS: MAX HOFSTÄTTTER

ROLLING SWIMSTART. Wie schon bei einigen IronmanVeranstaltungen weltweit haben sich die Veranstalter auch in Pula für einen Rolling Swimstart entschieden. Das Konzept gehört zu der Swim-SmartInitiative und verspricht neben schnelleren Schwimmzeiten vor allem mehr Sicherheit. Zudem soll derart auch der Draftingproblematik entgegengewirkt werden. Im Detail läuft das Schwimmen wie folgt ab: Im Startkanal stellen sich die Athletinnen und Athleten entsprechend ihrer geplanten Schwimmzeit in einen definierten Korridor. Dieser führt dann zur Startlinie, an der Helfer die Athleten mit circa fünf Sekunden Abstand einzeln auf den Schwimmkurs schicken. Viele Athleten bestätigen auch, dass dadurch „Schlägereien“ auf den ersten Metern des Schwimmens ausbleiben. Jedoch entwickelt sich von Anfang an ein Einzelrennen, bei dem der direkte Kampf gegen Konkurrenten nicht mehr nachvollziehbar ist. Spätestens

beim Laufen weiß man nicht mehr, ob der Eingeholte ein Mitstreiter um den erhofften WM-Slot ist oder ob er nach einem später erfolgten Schwimmstart schon einige Minuten Vorsprung herausgeholt hat. Am Wettkampftag selbst war der Modus des Schwimmstarts nur noch nebensächlich. Für mehr Diskussion sorgte die den Veranstalter anscheinend überfordernde Aufgabe, die Bojen wetterfest zu machen. Schon bei der Startaufstellung war erkennbar, dass eine Richtungsboje im Dreieckskurs durch den böigen Wind abtrieb, was kurz danach einen beachtlichen Teil der Athleten in die

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falsche Richtung lenkte. Unterschiedliche Streckenlängen und teilweise unglaublich schnelle Zeiten waren das Resultat und zwangen den Veranstalter, das Schwimmen im Nachhinein aus der Wertung zu nehmen. Aus dem Triathlon wurde somit ein Duathlon. Auch wenn dieses Prozedere noch die fairste Lösung in dieser Situation war, bleibt der Beigeschmack, dass man sich für das Startgeld schon einen komplett gewerteten Wettkampf erwarten darf. Neben der besseren Befestigung der Bojen wäre dies durch eine Flankierung der Schwimmstrecke durch Kajaks oder Stand-up-Paddler, wie man es etwa aus Klagenfurt kennt, lösbar gewesen.

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DIE ZAHLREICHEN ZUSEHER WAREN NUR WENIGE METER VON DEN ATHLETEN ENTFERNT, ALS DIESE AUS DEM WASSER KAMEN – GÄNSEHAUTSTIMMUNG.


SCHADE UM DEN SCHÖNEN SCHWIMMBEWERB, DER AUFGRUND EINER BOJE, DIE AUS DER VERANKERUNG GERISSEN WURDE, UND DES DAMIT VERBUNDENEN FALSCHSCHWIMMENS VON UNZÄHLIGEN ATHLETINNEN LEIDER SCHLUSSENDLICH AUS DER WERTUNG GENOMMEN WURDE.

90 KILOMETER, 730 HÖHENMETER.

DAS LAUFEN.

Bei genauerer Recherche des Radkurses wurde eines schnell klar: Wer eine schnelle Zeit auf dem kroatischen Asphalt hinlegen möchte, muss ordentlich Watt auf das Pedal bringen. Die hügelige Landschaft rund um Pula gab den Athleten kaum Möglichkeit, die Beine hängen zu lassen. Ausgenommen waren einige Pechvögel, die um exakt 12:41 Uhr am Bahnübergang in Smoljanci vorbeikamen. Sie wurden vom Regionalzug nach Vodjan zu einer Zwangspause verdonnert. Laut Veranstalter soll diese aber nicht länger als 84 Sekunden gedauert haben. Ein Gutschreiben der verstrichenen Zeit war aus technischen Gründen nicht möglich. Die Befürchtung, der böige Wind könne auch auf der Radstrecke großen Einfluss nehmen, war nur in Küstennähe zutreffend. Der Kurs war nicht nur gut asphaltiert, sondern wurde auch jeder Vorstellung von kroatischen Nebenstraßen gerecht. Rundum verwachsen war er verhältnismäßig gut vor Wind geschützt. Vereinzelte Sichtungen von Autos und Hunden auf der Radstrecke blieben dem Vernehmen nach ohne Folgen.

Das abschließende Laufen wurde im Herzen Pulas ausgetragen. Dreieinhalb Runden waren an der Promenade und in der Altstadt zu absolvieren. Die zuschauerfreundliche Strecke sorgte für eine großartige Stimmung und dürfte so manchen Athleten davor bewahrt haben, die Pace auf „locker heimlaufen“ zu stellen. Erst wenn drei Bändchen, die als Symbole für die absolvierten Laufrunden dienten, den Arm des Athleten schmückten, durfte er oder sie am höchsten Punkt der Strecke rechts abbiegen und den Zieleinlauf im Amphitheater genießen.

FAZIT. Alles in allem hat die Veranstaltung das große Potenzial, ein echter Herbstklassiker zu werden, und wird wohl auch in den kommenden Jahren von vielen Athleten als Saisonfinale angedacht werden. Dass es organisatorisch noch Luft nach oben gibt, war wohl für alle zu erkennen. Man kann davon ausgehen, dass der lokale Veranstalter in Zukunft mehr Unterstützung aus dem Hause WTC erhalten wird und sich die Fehler der Erstaustragung nicht wiederholen werden.

IRONMAN NUR FÜR AMATEURE. Wie schon letztes Jahr bekannt wurde, wird es für Profis nur mehr bei ausgewählten Rennen möglich sein, Punkte für die Ironman- und Ironman-70.3- Weltmeisterschaften zu holen. In Pula waren, nach dem Samstagsrennen in Zell am See, das zweite Mal nur Age-Grouper am Start. Der Österreicher Thomas Priglinger nutzte die Abwesenheit der Profis und wird in der Ergebnisliste als Sieger geführt. Der tagesschnellste Slowene Matija Meden und Lokalmatador Dejan Patrcevic komplettierten das Podium. Bei den Damen sicherte sich Elisabetta Villa aus Italien vor Sabine Kumhofer aus Österreich und Nadja Lindner aus Deutschland den Finisher 43


Tagessieg. Leider war auch der Kampf um den Tagessieg wegen des Rolling Swimstarts schwer zu verfolgen. Erfreulich aus österreichischer Sicht: Vier Landsleute ergatterten den Slot für die 70.3-Weltmeisterschaft in Australien 2016.

DASS DIE RADSTRECKE FÜR LEICHTGEWICHTE WIE MICH NICHT MASSGESCHNEIDERT IST, WAR KLAR.

DER RASENDE REPORTER – MITTENDRIN, NICHT NUR DABEI. Es wird schon eine gewisse Spontanität verlangt vom FINISHER-Herausgeber Max Hofstätter. Bei der Erstaustragung des Ironman 70.3 in Pula sollte ein Reporter aus unserer Crew dabei sein. Vier Wochen für Vorbereitung und Besorgung des fehlenden Zeitfahrmaterials erschienen mir realistisch, um die Distanz zumindest zu überleben. Etwas beunruhigend war jedoch die Anfang September herrschende Kaltfront in Kombination mit den aufgrund von Revisionsarbeiten geschlossenen Hallenbädern in Graz. Nur Hartgesottene zogen ihr geplan-

REDAKTIONSMITGLIED MARTIN KONRAD LIESS SICH DIE GELEGENHEIT NICHT ENTGEHEN, BEI DER PREMIERE IN PULA MIT DABEI ZU SEIN. 44 Finisher

rad vom Redaktionskollegen Martin Auferbauer wurde wachgeküsst und nach bestem Wissen und Gewissen eingestellt. Die passende Wattkurbel von einer Freundin ausgeborgt (danke, Niki!), Tipps von befreundeten Sportwissenschaftlern eingeholt und natürlich trainiert. Hilfreich war auch die Feststellung der Form durch FTPund CP-Tests, die Aufschlüsse über die mögliche Pace im Rennen gaben. Am Renntag selbst war es dann überraschenderweise doch anders als geplant. Die Befürchtung, beim Schwimmen bis nach Italien abgetrieben zu werden, bewahrheitete sich nicht. Trotz Absolvierung des Originalkurses stieg ich mit einer persönlichen Bestzeit aus dem Wasser. Dass die Radstrecke für Leichtgewichte wie mich nicht maßgeschneidert ist, war klar. Zu viele Körner musste ich hier liegen lassen, um den geplanten schnellen Halbmarathon durchziehen zu können. Pula war dennoch eine Reise wert! Speziell der Zieleinlauf wird mir als einer der schönsten in Erinnerung bleiben. Zudem bietet die Destination den Begleiterinnen und Begleitern einige landschaftliche und gastronomische Annehmlichkeiten.

ERGEBNISSE

WWW.IRONMAN.COM tes Schwimmtraining im Freiwasser durch. Dazu zähle ich definitiv nicht. Gelegentliche Trainings mit dem Zugseil nach dem Laufen mussten reichen. Salzwasser gibt bekanntlich Auftrieb. Etwas genauer nahm ich es mit den anderen Disziplinen. Das durchaus als Youngtimer geltende Zeitfahr-

FOTOGALERIE

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PULA (CRO)

URLAUB ODER WETTKAMPF ODER BEIDES? PULA BIETET IM SEPTEMBER NOCH DEN UNEINGESCHRÄNKTEN SOMMERGENUSS INKLUSIVE TOPTEMPERIERTER ADRIA

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TEST DAUERTEST

SCHEIBENRAD STORCK AERNARIO DISC G1

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DAUERTEST STORCK AERNARIO DISC G1 „HANDWERKLICHE PERFEKTION“ Der deutsche Radhersteller Storck ist im Triathlonlager nicht nur wegen des Ausrüster-Engagements beim Pewag Racing Team ein Begriff, sondern hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Designer von hochwertigen funktionellen Roadbikes gemacht. Wir durften ein Bike der Edelschmiede aus Idstein im Taunus einem Dauertest über mehrere Monate unterziehen. Text: Max Hofstätter

Das Aernario Disc G1 ist laut Hersteller ein Aero-Rad mit Scheibenbremsen – klingt komisch, ist aber so. Aero aufgrund der tropfenförmigen Konstruktion der Rahmenhauptrohre und der wirklich gelungenen Klarheit des Rahmens. Komplett innenverlegte Züge, eine im Rahmendreieck integrierte Sattelklemmung, die zugegebenermaßen etwas fummelig zu erreichen ist, jedoch einwandfrei und ohne Nachrutschen der Sattelstütze perfekt klemmt. Dass Scheibenbremsen eine deutlich kürzere und einfacher zu kontrollierende Verzögerung gewährleisten, ist den Mountainbikern unter uns seit Jahren nicht verborgen geblieben. Dass die Montage der vor allem optisch ungewohnten Dinger auf unseren geliebten Straßenklassikern für Aufsehen in der Radsportwelt sorgte, war für viele dennoch nachvollziehbar. So sind neben der Gewöhnung des Auges noch einige andere Probleme damit verbunden, wie zum Beispiel die Montage der verwendeten Laufräder. Die gewohnten Schnellspanner sind aufgrund der geänderten einseitigen Einleitung der Bremskräfte in die Gabel nicht mehr die optimale Lösung. Storck löste dieses Problem überzeugend, indem vorne und hinten Steckachsen verbaut sind, die in Gewinde in den Ausfallenden eingeschraubt werden. Diese Lösung ist am Mountainbike der Stand der Technik und hat sich dort auch sehr bewährt. Die Vorteile sind

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ganz klar ein bombenfester Sitz der Achsen, ganz egal welche Bremskräfte auch auftreten mögen, und dazu immer sauber zentrierte Bremsscheiben. Zudem bringen Steckachsen gerade der – durch die einseitige Einleitung der Bremskraft – sehr stark belasteten Gabel ein deutliches Plus an Stabilität. Der einzige Nachteil macht sich bei einem Defekt bemerkbar, da man für das Ausbauen der Laufräder minimal mehr Zeit aufbringen muss; wenn man aber nicht gerade in der Protour seine Brötchen verdient, kann man damit wohl leben. Fahrverhalten. Auf den Landstraßen Österreichs überzeugt das Aernario vor allem durch seine hohe Laufruhe und das einfache Handling, welches nicht nur durch die Scheibenbremsen erzielt wird. Mit viel Gewicht auf dem Vorderrad (aufgrund von steilen Winkeln und einem kurzen Radstand) fährt sich das Aernario direkt und spurtreu, wie man es sich für die rasante Kurvenhatz wünscht. Durch das Fahrverhalten werden technisch schwierige Abfahrten somit zum regelrechten Vergnügen. Technisch nicht so versierte Rennradler werden ihre helle Freude mit diesem Rad haben, aber auch den Racern wird das Aernario ein deutliches Plus an Sicherheit verleihen, und obendrein kann man seine Bremsanker künftig etwas später auswerfen, da die Verzögerung mit einer


DAS ERSTE DISC-ROADBIKE, DAS UNSERE TESTER UNTER DEM HINTERN HATTEN, ÜBERZEUGTE IN JEDER HINSICHT. EINFACHES HANDLING, GROSSER KOMFORT UND ÜBERRAGENDE BREMSEIGENSCHAFTEN – WE DEFINITELY LIKE IT ! Felgenbremse nicht zu vergleichen ist, und zusätzlich braucht man sich auch auf langen Passstraßen keine Sorgen mehr über eine Überhitzung der Bremsflanken und damit einhergehende Szenarien machen. Fazit. Das Aernario Disc G1 ist ein treuer Begleiter für alle Trainings- und Wettkampfvorhaben, die auf der Straße absolviert werden. Das Rad wurde von uns auf guten und weniger guten Straßen bewegt, und wir hatten bis auf ein Problem mit dem Felgenband ganz zu Beginn des Tests keinen einzi-

gen Defekt zu verzeichnen. Der Di2Antrieb aus dem Hause Shimano ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Bei einer Testlaufleistung von knapp 3000 Kilometern und etwa 45.000 Höhenmetern sowohl bergauf als auch bergab können wir mit ruhigem Gewissen behaupten, dass dieses Rad eine perfekte Allzweckwaffe für den täglichen Trainingsgebrauch ist. Ein „Rundumsorglosbike“ für Pros und Beginner.

STORCK Aernario Disc G1 Gewicht: 7,62 kg wie abgebildet, nur ohne Pedale in Rahmengröße 55 laut unserer Parktool-Hängewaage Antrieb: Shimano Ultegra Di2 Besonderheiten: Scheibenbremsen, integrierte Sattel-

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Tuningpotenzial: Carbon-Laufräder mit Discaufnahme Preis der Testversion: € 6498,Website des Herstellers: www.storckworld.com Finisher 49


FINISHE 50 Finisher


ER-TEAM 2015

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6 ATHLETEN 1 ZIEL #ROADTOPULA


FINISHER-TEAM 2015 FOLGE SECHS FINALE IN PULA Text: Max Hofstätter

DAS SAISONHIGHLIGHT IRONMAN 70.3 PULA Es ist weniger als acht Monate her, als ich gemeinsam mit meinen Kollegen aus der Redaktion zum FINISHERTeam-Casting lud, um die zwanzig vorausgewählten Anwärterinnen und Anwärter auf die begehrten sechs Plätze unter die Lupe zu nehmen. Wie jedes Jahr war es auch damals enorm schwierig, eine Auswahl zu treffen, und wir waren uns unmittelbar nach der Wahl auch nicht hundertprozentig sicher, ob sie die richtige war. Nach einigen gemeinsamen Monaten und Wettkämpfen ist dies jedoch ganz klar mit JA zu beantworten. Wir haben selten ein Team gesehen, welches sich in so kurzer Zeit dermaßen gut verstanden hat und vermutlich nach dem Ende dieses Projekts auch noch weiter in Kontakt bleiben wird – WhatsApp sei Dank. Es ist eine große Herausforderung für die Athleten und auch für die Organisatoren, ein wild zusammengewürfeltes Team, dessen Mitglieder sich zuvor noch nie begegnet sind, auf ein gemeinsames Ziel vorzubereiten, ohne dass eine der beiden Seiten die Motivation oder auch die Nerven verliert. Das gemeinsame Ziel war heuer der Ironman 70.3 in der Hafenstadt Pula in Kroatien. Der Wettkampf im September hatte sich zum ersten Mal auf der M-Dot-Wettkampflandkarte befunden, und somit gab es auch keinerlei Erfahrungswerte, welche dem Team in der Vorbereitung hätten helfen können.

THERESA RINDLER https://www.facebook.com/rosie.rin

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Die gesamte Erfahrung des Trainers Markus Ressler und des Mentalcoachs Kathrin Pletschnig war also gefragt, um den Athletinnen und Athleten die Selbstzweifel zu nehmen und sie entsprechend auf diese Herausforderung einzustellen und körperlich vorzubereiten. Dass die einzelnen Athleten natürlich völlig unterschiedliche Zielsetzungen für ihre persönliche #roadtopula hatten, ist allein aufgrund ihrer Vorerfahrungen im Dreikampf völlig logisch. Diese reichten vom Altersklassensieg und somit WM-Slot bis zum stinknormalen Finish. Doch ganz egal wie offensiv oder defensiv die Erwartungshaltung auch war, als Beobachter wurde man den Verdacht nicht los, dass es den Protagonisten auch darum ging, gemeinsam mit ihren Freunden ein Triathlonwochenende mit viel Spaß und ausreichend good vibes zu erleben. Und seien wir uns doch ehrlich, genau darum sollte es jedem Altersklassenathleten auch gehen, denn das „Geldverdienen und professionelle Vermarkten“ sollte im Hobbybereich ja wohl keine allzu große Rolle spielen. Das Rennwochenende. Die Reise nach Pula gestaltete sich für die Südösterreicher als sehr angenehm. Kurze Anreise, perfekt ausgebaute Autobahnen und ein relativ geringes Verkehrsaufkommen. Istrien ist einen Abstecher für nur ein Wochenende

BABSI SCHECK https://www.facebook.com/babsi.scheck

definitiv wert. Hatte so mancher Team-Athlet unmittelbar nach der Anreise noch eine unwirkliche Begegnung mit dem Trainer, so kamen andere ganz entspannt schon frühzeitig im Teamhotel, eine Gehminute neben dem Start- und Wechselzonenareal, an. Um erst gar keinen unnötigen Stress aufkommen zu lassen, war die Anreise natürlich frei gestaltbar und versetzte somit doch wieder so manchen in ein Zeitproblem. Beim ersten gemeinsamen Fotoshooting war trotz einer merkbaren Vorwettkampfanspannung die Stimmung sehr ausgelassen und gut. Das Wetter konnte mit den gleichen Attributen glänzen – einem traumhaften Abschlusswettkampf stand also nichts im Wege. Der geplante Rolling-Start hatte im Vorfeld bereits für einige Diskussionen gesorgt. Für das Team und vor allem für die Mitteldistanz-Rookies war es jedoch eine durchaus angenehme Art, den Wettkampf zu beginnen – mag man davon halten, was man will. Dass, wie im Race-Report auf Seite 40 nachzulesen, Probleme mit abgetriebenen Bojen das Schwimmen für die Zuseher eher zur Farce werden ließen, ist eine Erfahrung, die die Veranstalter wohl eher nicht unbedingt machen wollten. Für den Haudegen unter den Teamathleten kam seine aufgrund der „Streckenänderung“ phänomenale Schwimmzeit auch etwas überraschend. Möglicherweise

MARTIN PICHLER https://www.facebook.com/martin.pichler


DAS TEAM WAR BEREITS BEIM CHECK-IN FOKUSSIERT, GUTER DINGE UND AUFFALLEND GUT GELAUNT.

#ROADTOPULA

bescherte ihm genau das einen mentalen Boost für den Rest des Rennens? Die anderen fünf kamen mit den in etwa erwarteten Schwimmzeiten aus der Adria. Somit war beim Schwimmen aus der Sicht des Teams nichts Vorentscheidendes passiert, vor allem auch deshalb, da diese Zeiten ja nach dem Schwimmen aus der Wertung genommen wurden, was die Athleten zum Zeitpunkt des ersten Wechsels aber noch nicht wussten. Für die Betreuer war der Rolling-Swim-Start auch im weiteren Rennverlauf herausfordernd, da es beinahe unmöglich schien, den Überblick auf der Rad- und Laufstrecke zu behalten und die Schützlinge entsprechend zu supporten. Ab und an erhaschten wir dann doch einen Blick auf die im unverkennbaren SkinfitTeamoutfit racenden Jungs und Mädels und zauberten durch unser enthusiastisches Anfeuern (danke an dieser Stelle an alle mitgereisten Betreuer) den meisten ein Lächeln ins angestrengte

NILS VON MÜNSTER-KISTNER https://www.facebook.com/nils.v.munster

Rennantlitz. Das Rennen verlief zur Zufriedenheit der meisten Teammitglieder. Die schnellste Zeit bretterte wie erwartet Nils auf den kroatischen Asphalt. Er finishte mit einer kontrollierten Radzeit von 2:33:21 und einer Laufzeit von 1:33:29 in 4:10:50, verpasste das Podium in seiner Altersklasse um etwa zehn Minuten und holte sich den fünften Rang in der Division. Gesamt hieß das Rang 42 trotz eines leichten Einbruchs auf den letzten fünf Laufkilometern. Während Nils sich im Amphitheater bereits die Finisher-Medaille um den Hals hängen ließ, kämpften die deutlich nach ihm gestarteten Kollegen noch in der mittlerweile doch recht unangenehm warmen Sonne entlang der Hafenpromenade. Für die jüngste und triathlonunerfahrenste im Team waren die Radstrecke und die Distanzen eine echte Herausforderung. Theresa war auf der anspruchsvollen Strecke permanent gefordert. Doch sie brachte

FRITZ KAMPUSCH https://www.facebook.com/friedrich.kampusch

ihr Rennen mit der Unterstützung ihrer gesamten mitgereisten Familie in einer Zeit von 5:44:34 zufrieden ins Ziel. Erste Mitteldistanz – Check. Die zweite Frau im Team war vor dem Saisonhöhepunkt beim Check-in der Wettkampfausrüstung sichtlich angespannt, was sich aber im Rennen schnell lösen sollte. Bereits am Rad strahlte Babsi – als sie mit einem lauten „Hey, hier bin ich“ meine fotografische Aufmerksamkeit auf sich zog – mit der Sonne um die Wette. Und als es dann an die für sie favorisierte Disziplin, das Laufen, ging, schien dem Glück sowieso nichts mehr im Weg zu stehen. Das erfolgreiche Finish stand eigentlich nie in Frage und wurde in 4:56:56 ganz eiskalt eingetütet. Martin und Stefan lieferten sich – aufgrund der verschiedenen Startzeiten der beiden – unabhängig voneinander ein Match, dessen Ausgang lange Zeit keine Prognosen zuließ. Nahm der eine dem anderen sage und schreibe zehn

STEFAN MÜLLNER https://www.facebook.com/stefan.muellner

6 ATHLETEN 1 ZIEL #ROADTOPULA Finisher 53


FINISHER-TEAM 2015 FOLGE SECHS IM 70.3 PULA

HEISS WAR‘S – HART WAR‘S – SCHÖN WAR‘S – UND SCHADE, DAS ES VORBEI IST. DIE OFF-SEASON IST NACH DEM HIGHLIGHT IN PULA WOHLVERDIENT.

ALLE SECHS TEAMATHLETEN ERREICHTEN AM ENDE EINER LANGEN TRIATHLONSAISON BEIM FINALWETTKAMPF IN PULA GESUND DAS ZIEL – GRATULATION, ES WAR UNS EIN GROSSES VERGNÜGEN.

Minuten am Rad ab, so konnte der Gedemütigte sich beim Laufen revanchieren und sich elf Minuten zurückholen. Beim Wechsel kam dann noch die eine oder andere Sekunde dazu, und so war Stefan im Ziel schlussendlich knappe drei Minuten vor dem „Beardracer“, der, wie wir in Pula feststellen konnten, durchaus bereits seine Nachahmer gefunden hat. Mann des Tages war jedoch wie bereits angekündigt Fritz Kampusch. Oldie but Goldie, könnte man sagen, denn der Fritz war richtig on fire. Beflügelt von der geglaubten phänomenalen Schwimmzeit flog der Leobener am Rad gleich mal zur besten Zeit in seiner Altersklasse. Das Laufen war dann ein Kampf gegen die Hitze, sich selbst und einen Kanadier namens Marc Fontaine, der mit Riesenschritten herannahte, um dem Fritz das sichere AustralienTicket noch vor der Nase wegzuschnappen. Das gelang jedoch nicht, und Fritz Kampusch konnte das erklärte Ziel, den Sieg in seiner Age-Group und die 54 Finisher

damit verbundene Qualifikation für die Ironman-70.3-WM an der Sunshine Coast in Mooloolaba im September 2016, unter Dach und Fach bringen und war dementsprechend glücklich. Am Ende des Tages waren 4:43:45 Rennzeit dafür notwendig, dabei darf man natürlich nicht das nicht gewertete Schwimmen vergessen, welches den Athleten ja trotzdem in den Beinen steckte. Unterm Strich war der Ausflug nach Kroatien ein voller Erfolg. Ein Wettkampf, der vielen Athleten künftig eine Möglichkeit bieten wird, den Rennsommer noch um einige Tage am Meer zu verlängern. Alle sechs Athletinnen und Athleten, die im Frühjahr diese Herausforderung gemeinsam mit dem FINISHERMagazin in Angriff genommen haben, erreichten gesund die Ziellinie des Ironman 70.3 Pula. Ich möchte auf diesem Weg den Teilnehmern des FINISHER-Casting-Teams 2015 zu ihrer Saison und den erbrachten Leistungen

gratulieren, es hat mir und meinen Kollegen viel Spaß gemacht, euch kennenzulernen und mit euch unzählige lustige Momente zu verbringen. Mein Dank gilt natürlich auch allen Trainern und Partnern des Casting-Teams – es war mir ein großes Vergnügen, mit euch zusammenzuarbeiten. Da bereits viele Anfragen unsere Redaktion erreicht haben, ob es denn das Casting-Team 2016 geben werde und was man da können und leisten müsse, kann ich an dieser Stelle nur den Tipp geben: Lest das FINISHER-Magazin und verfolgt die Facebook-Seite des Magazins und ihr werdet keine Infos dazu versäumen. Ob bzw. in welcher Form es das Casting-Team wieder geben wird, werden wir in der Redaktion in den kommenden Wochen entscheiden.


6 ATHLETEN 1 ZIEL #ROADTOPULA 1. 9 k | 90k | 21, 1 k Polar V650. Ride with confidence.

Übersichtsgrafik Ergospirometrie

TRIALIZE-CHEFCOACH MARKUS RESSLER IST ZUSTÄNDIG FÜR DIE SPORTLICHE ENTWICKLUNG DES TEAMS.

TOLLER BEWERB VOR EINER TRAUMHAFTEN KULISSE… Der Faaker See PANACEO Triathlon zählt zu den Highlights im Triathlonjahr – organisatorisch, landschaftlich und streckentechnisch. Der Faaker See Triathlon ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Waren es 2007 bei der Erstauflage noch 520 Starter, ist die Teilnehmerzahl dann von Jahr zu Jahr kräftig gewachsen. Mittlerweile ist der Triathlon am Faaker See österreichweit zur größten Triathlonveranstaltung über die olympische Distanz herangewachsen. Los geht es am Freitag, den 28. August: Ab 16:00 Uhr matchen sich die jungen Athleten beim Faaker See Nachwuchs Aquathlon. Die Kids messen sich bei diesem Bewerb in den unterschiedlichen Altersklassen und Distanzen unter dem Motto „Mitmachen und Spaß haben – Jeder ist willkommen!“ Am Samstag, den 29. August ab 10:00 Uhr, starten der 3. AK Volkstriathlon (0,3 km/ 9km/ 4,8 km) und der Triathlon über die olympische Distanz (1,5km/ 38km/ 9,6 km). Für beide Bewerbe besteht die Möglichkeit als Einzelstarter oder im Team (3er Staffel) an den Start zu gehen.

Mit dem Polar V650 wirkt einfach jede Trainingseinheit. Unser neuer Radcomputer hat alle wichtigen Funktionen, die ambitionierte Radsportler benötigen, um ihre Leistung zu steigern und das Maximum aus ihrem Training herauszuholen. • Routenverfolgung mit integriertem GPS • Zeigt dir jedes Details am 2.8” Touchscreen in Farbe • Gibt dir mit dem barometrischen Höhenmesser exakte Höhendaten • Übertragung der Trainingsdaten in die kostenfreie Polar Flow App und Web-Service Medizinische Beurteilung:

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Aus sportmedizinischer Sicht keine groben Auffälligkeiten. Alle Befunde o.B. Keine Einschränkungen für Smart Coaching since 1977. Mehr erfahren auf polar.com/at-de Leistungssport.

Leistungsdiagnostische Beurteilung:

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_ @m hill77 #MALLEISTNICHTNUREINMALIMJAHR MINDESTENS DREI MAL MUSS ES SEIN

Entgegen dem von Ballermann-Ikone Peter Wackel ausgerufenen Leitsatz „Malle ist nur einmal im Jahr“ hatten wir die Möglichkeit, Ende September nach dem bereits absolvierten Trainingslager im April und der Reise zum 70.3-Ironman nach Alcudia ein weiteres Mal auf die Baleareninsel zu fliegen. Und zwar um vom Langdistanzrennen in Port Alcudia zu berichten – zu lesen im Mittelteil dieser Ausgabe. Dem aufmerksamen Leser dieser Gazette ist bereits bekannt, dass wir auch immer weitere sportliche Betätigungsfelder im Nahfeld des Triathlons suchen, so auch am freien Tag nach dem spannenden IronmanBewerb. Des Herausgebers und meine gemeinsame Leidenschaft für den Geländeradsport führte uns somit zur absoluten Topadresse für gepflegten Trailgenuss auf Mallorca, vamos24.com. Beinahe im Schatten der allseits bekannten Anbieter für Rennrad- und Triathlontrainingslager sowie der großen Radverleiher wird hier Mountainbikesport vom Allerfeinsten geboten. Ich kenne nun die Insel seit vielen Jahren und habe auf den unzähligen Rennradkilometern auch immer wieder „fahrbare“ Trails beim Vorbeifahren entdeckt, das selbstständige Erkunden der Traillandschaft erschien mir aber in der kurzen Zeit, die während eines einwöchigen Aufenthaltes zur Verfügung steht, einfach zu mühsam. Das sollte aber nicht das Problem sein, die Kollegen bei vamos24.com kennen meinem Gefühl nach jeden nur annähernd fahrbaren Weg auf der Insel und bieten vom „einfachen“ Guiding bis hin zur einwöchigen Transalp-Alternative über

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das gesamte Tramuntana-Gebirge beinahe alles an, was Mountainbikerherzen höherschlagen lässt. Brandaktuelle AllmountainLeihbikes bieten absoluten Fahrspaß und sind für die schroffen, steinigen Trails perfekt geeignet. Guide Mario Bergmayr hatte sich für Herausgeber Stättman und mich eine Runde der Extraklasse im Umkreis von Esporles – auch mein bevorzugtes Bewegungsgebiet mit der Straßenmaschine – überlegt, der es sowohl von der Auswahl der Trails her als auch in Bezug auf die Aussichtspunkte an nichts fehlen sollte. Dass es hier zu einer redaktionell ungeplanten „Stättman in Action“-Produktion und nicht zur mehrseitigen Bilddokumentation kommen würde, war zu Beginn der Ausfahrt noch unbekannt. Ohne mein Wissen und ohne Vorankündigung überschlug sich der Herausgeber in einer der feinen Trailabfahrten sehr unglücklich und fügte seinem Portfolio an Kennzeichnungsmerkmalen neben einer Daumenfraktur auch zwei kleinere Cuts hinzu. So mussten wir leider vorzeitig abbrechen, die ersten Eindrücke auf den mallorquinischen Trails schreien aber förmlich nach Wiederholung. Ob ich ein oder zwei MTB-Tage in einem der nächsten Frühjahrstrainingslager einbauen werde oder den österreichischen Herbst Ende Oktober auf der Baleareninsel noch verlängern werde, ist noch unklar, fest steht für mich aber, dass man dort unbedingt auch richtig mountainbiken muss. Im Sinne von #malleistnichtnureinmalimjahr sollten ohnehin beide Varianten ausgewählt werden.


LUI S THE GOOD LOOKING TALKS TO THE CROWD

Hallo zusammen! Viele von euch werden vermutlich gerade die wohlverdiente Saisonpause genießen oder haben sogar schon wieder ganz leicht mit dem Training begonnen. Bei mir ist es erst in zwei Wochen so weit. Vorher stehen noch zwei Weltcups auf dem Plan, in der Türkei und in Südkorea. Die wollte ich mir eigentlich sparen, vor allem den in Südkorea, aber in der Olympiaquali geht es dermaßen knapp her, dass ich auch noch am Ende der Saison um jeden Punkt kämpfen muss. Mit den Top 20 bei der WMSerie in Stockholm ist mir zwar ein sehr gutes Rennen gelungen, aber im Olympia-Ranking habe ich einen der letzten Spots, und das würde ich gerne ändern, bevor ich im Urlaub auf Bali die Füße hochlege. Im Moment haben aus österreichischer Sicht Lisa Perterer, Sara Vilic und ich einen Startplatz. Lukas Hollaus liegt nur ein paar Punkte hinter mir und somit nur knapp hinter einem Spot und Thomas Springer ist mit großen Schritten im Anmarsch. Somit ist alles möglich, und bis nächstes Jahr Mitte Mai (Ende der Qualifikation) wird es sicher noch sehr spannend. Der Fokus im Training liegt absolut auf dem Laufen. Schwimmer wie Varga und Schoeman, die in der WM-Serie immer das Tempo bestimmen, werden fehlen – und somit wird es vermutlich so sein, dass bei den Weltcups das gesamte Feld gemeinsam auf die Laufstrecke geht. Das ist eigentlich nicht der Rennverlauf, den ich mir wünsche, aber wenn ich meine Laufleistung vom Training auch im Wettkampf zeigen kann, dann ist trotzdem viel möglich! Ich wünsche euch allen noch eine schöne Trainingspause und dass ihr alles das nachholen könnt, was während der Saison zu kurz kommt ☺ Luis

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... bekommst du gratis bei unseren Vertriebspartnern und ausgewählten Events.

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WIEN P3 Trisport, Breitenfurterstraße 381a, 1230 Wien Bständig4sports, Teinfaltstraße 4, 1010 Wien Starbike, Lassallestraße 5, 1020 Wien Skinfit Shop, Vorgartenstraße 204, 1020 Wien Cocoon Shop, Margaretenstraße 91, 1050 Wien CICLOPIA Bikeshop, Stiegengasse 20, 1060 Wien Mountainbiker, Stadtbahnbögen 145-150, 1090 Wien RLS Sport, Josef-Palme-Platz 2, 1140 Wien NORA PURE SPORTS, Hernalser Gürtel 33, 1170 Wien Bernhard Kohl Fahrrad & Fitness, Triesterstrasse 282-284, 1230 Wien

SALZBURG Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzburg Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein Bergspezl/Bikepalast, Halleiner Landesstr. 116, 5412 Puch bei Hallein Michi’s Radladen, Markt 171, 5431 Kuchl Aqua Salza Golling, Möslstraße 199, 5440 Golling TRIALPIN, Stadtplatz 3, 5550 Radstadt TIROL

NIEDERÖSTERREICH JOLshop, Bickfordstraße 23, 7201 Neudörfl Bständig4sports, Hauptstraße 57, 2340 Mödling Bikestore, Weißes Kreuzstraße 3, 2103 Langenzersdorf Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Straße 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya Sport and Design, Wiener Straße 20, 2320 Schwechat Mountainbiker , Wehrgasse 4, 2340 Mödling Bundessportzentrum Südstadt, 2344 Maria Enzersdorf EHZ Neunkirchen, Am Erholungszentrum 8, 2620 Neunkirchen Velodrom Bikeshop, Neunkirchnerstr. 57a, 2700 Wr. Neustadt Radsport Strobl, Unterwagramer Str. 50, 3100 Wagram Radstudio Herz, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten Skinfit Shop, Renkgasse 5 Top 2a, 3100 St. Pölten Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs Skinfit Shop, Fischauergasse 136, 2700 Wiener Neustadt

OBERÖSTERREICH Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding Sport Kaiser, Betriebspark 3, 4451 St. Ulrich bei Steyr Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming Schwimmzone, Zieglerstr.5, 4470 Enns [4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels Skinfit Shop, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf Radsport Radpoint, Salzburgerstraße 48, 4840 Vöcklabruck MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck Alpen-bike.com, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee JOLshop, Magnolienweg 1a, 4209 Engerwitzdorf

JOLshop, Dorfstraße 18, 6323 Bad Häring Huys Coaching KG, Möslbichl 78, 6250 Kundl Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck Rückenwind, Defreggerstraße 12, 6020 Innsbruck Skinfit Shop, Kranebitterallee 8, 6020 Innsbruck Toni’s Pro Shop, Bahnhofstraße 2, 6365, Kirchberg Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel Skinfit Shop, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz

VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing Cocoon Shop, Langgasse 108, 6830 Rankweil Skinfit Zentrale & Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach Skinfit Shop, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Loco 910, 6863 Egg Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt

BURGENLAND Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg

STEIERMARK Grimming Sport, Bad Mitterndorf 327, 8983 Bad Mitterndorf Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Idlhofgasse 63, 8020 Graz Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz

Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz-Seiersberg Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesi´s Bikery, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Friesi´s Bikery, Neugasse 6, 8200 Gleisdorf Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld Radsport Caska, Ungarstraße 12, 8330 Feldbach Rad-Fuchs, Hauptstraße 227, 8401 Kalsdorf Cocoon Shop, Untere Aue 10, 8410 Wildon Drahteisel & Co, Hauptstraße 23, 8582 Rosental HN radcenter, Hauptstraße 64, 8641 St. Marein Radsport Illmaier, Waasenstraße 22, 8700 Leoben Sport Gruber, St. Lorenzen 85, 8715 St. Lorenzen / Knittelfeld Gigasport, Arena am Waldfeld 28, 8753 Fohnsdorf Skinfit Shop Liezen, Hauptstraße 2, 8940 Liezen Mandlers Bike & Run Klinik, Hauptstraße 37, 8793 Trofaiach JOLshop, Hauptstraße 75, 8650 Kindberg

KÄRNTEN Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt Gigasport, Heinrich-Harrer-Straße 1, 9020 Klagenfurt Skinfit Shop, Schleppe Platz 5, 9020 Klagenfurt Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach Sione Bikes - Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, Bruno-Kreisky-Str. 25, 9500 Villach Skinfit Shop, Ossiacher Zeile 27, 9500 Villach Unlimited Sports Shop, Gerbergasse 25, 9500, Villach Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See

DEUTSCHLAND JOLsport Berlin GbR, Karl-Marx-Str.6, 16540 Hohen Neuendorf Skinfit Shop, Burchardstraße 8, 20095 Hamburg Iron Trizone, Bischof-von-Henle-Str. 2, 93051 Regensburg Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop, Implerstraße 7, 81371 München MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Fahrrad & Fashion Shop, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen Skinfit Shop, Rheinstr. 72, 47799 Krefeld Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt Skinfit Shop, Bindstraße 64, 88239 Wangen im Allgäu Skinfit Shop, Holzer Weg 4-6, 51766 Engelskirchen Skinfit Shop, Reuterallee 8, 64297 Darmstadt

ITALIEN / SÜDTIROL Skinfit Shop, Messeplatz 1, 39100 Bozen Skinfit Shop, Via Novara 89, 20153 Milano

SCHWEIZ Skinfit Shop, Luzernerstraße 15, 6204 Sempach Skinfit Shop, Auwiesenstraße 2, 8305 Dietlikon Skinfit Shop, Landstraße 21, 8633 Wolfhausen Skinfit Shop, Riedstraße 29a, 3626 Hühnibach Skinfit Shop, Rue de l´Oriette 141, 1170 Aubonne

LIECHTENSTEIN Skinfit Shop, Aspen 31, 9492 Eschen Bike Garage Anstalt, Landstraße 323, 9495 Triesen

Die nächste Ausgabe des Finisher - Das Triathlonmagazin aus Österreich erscheint im Dezember 2015. 58 Finisher


d n a r n e k c Be

Beckenrand WM dahoam! Die „ITU Wintertriathlon World Championships 2016 in Zeltweg, Austria“ lassen die Herzen von uns Winterfreunden höherschlagen! Da werden die heimischen (Age-Group-) WeltmeisterInnen wie Schwammerln aus dem Boden schießen! Der eine oder andere Strizzi wird sich nun verschmitzt seine Händchen reiben. „Vielleicht kommt ja keiner aus dem Ausland nach Zeltweg?“ Somit wären steirische Meisterschaften bei den Weltmeisterschaften angesagt. Allerdings: Die Russen, Skandinavier, Italiener, Germanen, Franzosen, Spanier … oder auch wie immer, wenn es um ITU-Edelmetall geht, die Briten (!) werden es sich nicht nehmen lassen, uns den Kampf um Gold, Silber und Bronze auch im Winter schwerzumachen. Wie man schon bei den EM und WM in Gaishorn am See 2008 und 2009 gesehen hat: Hinstellen alleine genügt nicht, man muss auch Leistung bringen, um hochdekoriert nach Hause fahren zu dürfen. Zumindest gilt dies in den hart umkämpften Hauptklassen der Age-Groups. Allerdings gilt auch hier: Nur wer sich an den Start stellt, kann auch was reißen … In der Eliteklasse, also dem Nationalteam, fehlen uns derzeit die absoluten Hochkaräter, wie Sigi Bauer oder Heinz Planitzer es waren, die international die Szene aufmischten. Bei den Damen hat sich Carina Wasle aus der Witri-Szene zurückgezogen, da wird am ehesten Lokalfavoritin Romana Slavinec für Furore sorgen können. In meinen wildesten, schweißgetränkten Endurance-High-Performance-Träumen spielen sich allerdings viel wildere Szenen ab, jenseits von Slavinec und Bauer. Was wäre, wenn wir Jan Frodeno auf Langlaufschi stellen würden? Wie würde der nordische Rock-’n’-Roll-Star Petter Northug am Bike auf Eis und FINISHER ist ein Gratismagazin für triathloninteressierte Personen im deutschsprachigen Raum Schnee ausschauen? Hätten Witri-Athleten Chancen gegen Biund erscheint sieben Mal jährlich von Februar bis Dezember. Die vorraussichtichen Erscheinungstermine für das Jahr 2015 sind: KW 11, KW 16, KW 20, KW 26, KW 35, KW 41, KW 48. athlon-Evergreen Ole Einar Björndalen? Welche Figur macht Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triwohl Langlauf-Pin-up Therese Johaug im Winterdreikampf? athlon-Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz, Leichtenstein und SüdWürde Hawaii-Champion Daniela Ryf gegen Mariet Björgen tirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist bestehen können? Kann Javier Gomez langlaufen? Ein Geunabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der nuss wäre es auch, Lauflegende Haile Gebrselassie auf seine inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und den Geschehnissen in und um Wintertauglichkeit zu testen. In einem Winter ohne Olympidie österreichische und süddeutsche Triathlonszene.Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www.finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt sche Spiele könnte sich doch der eine oder andere der gewerden. ABONNEMENT für 7 HEFTE zum Preis von EUR 29,90 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABOPREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 49,nannten Protagonisten ein Zeitfenster freischaufeln, um im Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverFebruar nach Zeltweg zu jetten. Das wäre was! Um diese langt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Träume wahr werden zu lassen, müsste jedoch das VeranBeiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. staltungskomitee der Witri-WM zuvor einen FIFA-Workshop VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagenzum Thema „Motivationstricks im internationalen Sporttur, Waldertgasse 9G/9, A-8020 Graz, Telefon: +43/664/9141655, E-mail: office@finisher-magazin.at, Internet: www.finisher-magazin.at. management“ belegen. Josef Blatter sollte aktuell ja für ReFOTORECHTE: Covershot by WTC Europe, Race Highlights by getty images / Challenge Family & WTC ferententätigkeiten genügend Zeit haben. Wer, wenn nicht Europe, Bike2015Projekt by Erwin Haiden, Harald Hois, Marint Bihounek & Sportograf.com, alle anderen Josef Blatter könnte Arbeitskreise wie „Geldkofferübergabe Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Lex Karelly www.lupispuma.com, Harry Tauderer www.haraldtauderer.com, privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestellt. aus dem Handgelenk“ oder „Mit dem schrecklichen Iban REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Mag. Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, DI (FH) Martin Hillzwingst du integre Funktionäre in die Knie“ leiten? Na ja, brand, Laura Philipp, Martin Konrad, Mag. Markus Ressler, Dr. Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, so weit wird es und soll es auch nicht kommen. Philipp Tichy. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger, PRODUKTION: Max Hofstätter; ART DIRECTION: Max

Hofstätter; ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter, DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.

Die Stars sind wir selbst! Mit wintertriathletischen Grüßen, euer Triwig

Finisher 59


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