Finisher Magazin #06 2013

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P.b.b., Verlagspostamt 8010, Erscheinungsort Graz

Ausgabe #06/2013 Heft Nr. 47 8. Oktober 2013 Euro 0,–

KONA

Favoritencheck auf Big Island

INTERVIEW

Shooting Star Eva Wutti

FINISHER-TEAM

XTREME

Volume 5: Team rockt Zell am See

Norseman & Celtman

RACE REPORT

Ironman 70.3 Zell am See/Kaprun ITU Cross EM Transvorarlberg

OFF


...in 2014

www.ironman.com 2 Finisher

25/05/2014

ironman 70.3 St. Pรถlten

08/06/2014

5150 triathlon, Klagenfurt

29/06/2014

ironman auStria, Klagenfurt

31/08/2014

ironman 70.3 Zell am See-KaPrun


Willkommen Die Triathlonsaison in Mitteleuropa neigt sich dem Ende zu, und viele Profi- und Hobbysportler befinden sich bereits in der lang ersehnten „Off-Season“. Die Zeit, in der man die Beine etwas baumeln lassen kann, seiner Familie wieder etwas mehr Aufmerksamkeit schenken kann, und in der manche von uns Verletzungen auskurieren. Ein kleines Städtchen jedoch leistet Widerstand gegen diese Ruhe vor dem nächsten großen Trainingszyklus. Kailua-Kona auf Big Island, Hawaii. Dort findet alljährlich der große Showdown im Triathlon-Langdistanzzirkus statt. Ein Schaulaufen der besonderen Art. Material und durchtrainierte Athletenkörper, wie man sie in dieser Häufigkeit zugegebenermaßen nur selten vorfindet. Die Crème de la Crème der Ironman-Athleten weltweit versammelt sich, um die „Ironman-Weltmeister“ zu küren. Sowohl in den Altersklassen als auch bei den Profis. Insgesamt 207 Deutsche, 71 Eidgenossen und 38 Athleten aus der Alpenrepublik sind in Kona am Start und dafür verantwortlich, dass die Nacht von 12. auf 13. Oktober für die daheimgebliebene Szene eine eher kurze werden wird. Besonders gespannt darf man natürlich auf den einzigen österreichischen Pro am Start sein, Dominik Berger, und möglicherweise gelingt auch FINISHER-Kolumnist Faris Al-Sultan noch einmal ein Rennen wie im Jahr 2005. Die FINISHER-Redaktion hält allen Startern die Daumen und wünscht ein gelungenes Rennen. All the best! Für das FINISHER-Redaktionsteam ist das Jahr 2013 noch nicht ganz zu Ende: Wir dürfen euch heuer erstmalig ein Wintersonderheft präsentieren – das wird mit Wintertrainingstipps, den besten Trainingslager-Locations und einigen interessanten Artikeln zum Thema Ausgleichssport gefüllt sein. Ende November erscheint das gute Ding, und wir hoffen, euch gefällt, was ihr darin finden werdet. Genießt Hawaii und die trainingsfreie Zeit, Aloha, Max Hofstätter Herausgeber

Abendstimmung auf Big Island

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inhalt

FINISHER-Magazin #06|2013

6 6

Ironman 70.3 Zell am See Racereport vom Zeller See

10

Hot Shots Bildergalerie vom Ironman 70.3 Zell am See/Kaprun

12

Triathlon als Wissenschaft

14

Girls go Xtreme Erlebnisberichte vom Norseman & Celtman

22

Interview Die schnellste Frau des Jahres: Eva Wutti

4 Finisher

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40

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Hot Shots vom FuĂ&#x;e des Schafbergs

48

FINISHER-Team Volume 5: Team rockt Zell

54

Transvorarlberg Racereport vom Land der Berge

58

70.3 WM Las Vegas Racereport aus der Zockerstadt

60

Attersee Triathlon Am Ende war alles gut

61

Roccos Velosophy

63

Beckenrand Kolumne von und mit Triwig

26

Kolumne Ein Weltmeister spricht Klartext

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Road to Rio Grand Final London

37

In-Team Power Horse Team freut sich auf die WM

38 40

Kona 2013 Favoritencheck auf Big Island

Training in Zell am See Triathleten auf der Suche

ITU Cross EM Racereport vom Wolfgangsee

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Racereport

Salzburger Festspiele auf Irisch

Zell am See/Kaprun

IRONMAN

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70.3


Der Ironman-70.3-Quereinsteiger Gavin Noble (IRL) gewinnt auf Anhieb, seine Landsfrau Eimear Mullan schnappt Eva Wutti knapp vor dem Ziel den Sieg weg. Text: Herwig Reupichler

Hoffentlich sehe ich heuer das Ziel“, bangte Eva Wutti kurz vor dem Start, als sie verzweifelt auf den regennassen Asphalt im Pinzgau blickte. Im Vorjahr hatte sie nämlich genau mit diesem schmerzhafte Bekanntschaft gemacht. In einer Kurve war ihr das Vorderrad weggerutscht, und schon war’s das für Eva gewesen. Heuer sollte es besser gehen.

Bei den Herren dominierte beim Schwimmen wie erwartet der Deutsche Jan Wolfgarten. Der Europameister von 2009 über 1500 Meter auf der Kurzbahn kletterte nach nur 22 Minuten unter regenwolkenverhangenem Himmel aus dem Zeller See. Bald hatte zwar der Schweizer Manuel Küng das Zepter am Rad in die Hand genommen, konnte sich allerdings nie entscheidend von seinen Verfolgern absetzen. Der Mitteldistanz-Rookie Gavin Noble blieb mit nur wenigen Sekunden Abstand hinter Küng. Nach nur zwei Kilometern auf der Laufstrecke wurde es dann ernst: Noble schob sich an Küng vorbei. Letzterer wurde in Folge durchgereicht und spielte keine Rolle mehr für den Rennausgang. Die Würfel waren nach zehn Kilometern gefallen. Das Spitzentrio aus Noble, dem Deutschen Nils

Frommhold und dem italienischen Vorjahressieger Alessandro Degasperi hielt das Tempo so hoch, dass es auch für Verfolger wie einen Michael Göhner (GER) kein Vorbeikommen mehr gab. Noble, der sonst auf der ITU-Kurzstrecke zu Hause ist, holte gleich bei seinem ersten Ironman-70.3Rennen den Sieg, Frommhold wurde glücklicher Zweiter, der entthronte Degasperi Dritter. „Ich weiß, dass ich noch viel lernen muss, um auf der Halbdistanz bestehen zu können. Heute war auch viel Glück dabei, aber ich bin überglücklich. Erst beim letzten Wendepunkt auf der Laufstrecke habe ich mir gedacht, dass es sich ausgehen kann“, sagte Sieger Gavin Noble und setzte fort: „Ich war eigentlich immer davon überzeugt, dass mich Nils oder Alessandro noch abfangen werden.“ Bester Österreicher wurde der Local Hero Lukas Hollaus, der Platz acht holte: „Es war viel härter als im letzten Jahr, wo ich ja Sechster wurde. Ich muss ganz ehrlich sein, ab Kilometer 80 bis ins Ziel war es ein einziger Kampf und ich hatte auch muskuläre Probleme. Natürlich war die Spitze extrem knapp beisammen, aber ich muss mit dem Resultat wirklich zufrieden sein. Nur noch eines: Diese Fans entlang der Strecke sind einfach ein Wahnsinn.“

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Racereport

oben: Nils Frommhold sicherte sich den zweiten Platz mit einem wirklich starken Rennen. links unten: FĂźr eine Ăœberraschung sorgte Eimear Mullan und machte es ihrem Landsmann gleich . rechts unten: Titelverteidiger Alessandro Degasperi schaffte es erneut aufs Podium.

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links: Lokalmatadorin Michi Herlbauer auf dem Weg zu Rang sechs. rechts: Newcomer Gavin Noble fühlte sich beim „irischen Wetter“ sichtlich wohl.

Wutti kämpfte bis zum Umfallen. Die Ironman-Jahresweltbestzeithalterin Eva Wutti (24) gab sich wie so oft im Rennen sehr offensiv. Die Siegerin des Ironman Copenhagen kämpfte am Rad mit der Damenspitze mit. „Bei jedem Hügel hoffte ich: Bitte, bitte, lass mich da jetzt drüberkommen! So kaputt war ich noch von Kopenhagen!“ Dennoch setzte sich die „Erdinger Alkoholfrei“-Athletin bei Kilometer 56 am Rad an die Spitze und wechselte auch als erste Athletin auf die Laufstrecke. Bis drei Kilometer vor dem Ziel behauptete Wutti die Führung. Doch die Irin Eimear Mullan, Drittplatzierte des Ironman Austria in Klagenfurt, sammelte von Rang vier aus mit der Laufbestzeit alle ihre Konkurrentinnen ein – aus österreichischer Sicht kurz vor dem Ziel eben leider auch Eva Wutti. Die Polin Ewa Bugdol freute sich als Dritte über ihre tolle Leistung. Eva Wutti zu ihrem zweiten Platz: „Es war unglaublich hart und ich wusste auf den letzten beiden Kilometern wirklich nicht, ob ich es überhaupt bis ins Ziel schaffen würde. Es hat sich viel härter angefühlt als der Ironman in Kopenhagen vor zwei Wochen. Ich muss mich bei den unglaublichen Zuschauern hier in Zell am See, Kaprun, bedanken, der zweite Platz gehört auch ihnen. Bei jeder Runde durch die Zeller Innenstadt habe ich Kraft und Zuversicht getankt, die Stimmung war einfach großartig.“ Die irische Siegerin Eimear Mullan war im Ziel

ganz aus dem Häuschen: „Ich wusste erst ganz am Ende, dass es sich vielleicht ausgehen könnte und ich Eva noch einholen kann. Das Wetter war kein Problem, ich war am Rad sehr vorsichtig und das hat sich bezahlt gemacht. Das Wissen, einen Halbmarathon in 1:20 Stunden laufen zu können, gibt natürlich viel Selbstvertrauen.“

Pro-Rennen

ERGEBNIS – HERREN 1. Gavin Noble

IRL

00:22:50 02:07:00 01:14:44 03:50:24

2. Nils Frommhold GER 00:22:48 02:07:24 01:16:01 03:51:44 3. A. Degasperi

ITA

00:24:27 02:09:42 01:14:53 03:54:43

8. Lukas Hollaus AUT 00:24:23 02:10:06 01:18:18 03:58:40

Pro-Rennen

ERGEBNIS – DAMEN 1. Eimear Mullan IRL

00:27:42 02:19:43 01:20:25 04:14:16

2. Eva Wutti

AUT 00:25:57 02:18:22 01:24:10 04:15:04

3. Ewa Bugdol

POL 00:25:21 02:18:49 01:26:40 04:17:31 Scanne den QR-Code mit deinem Smartphone

Alle Ergebnisse des IM 70.3 Zell am See als PDF http://ironmansalzburg.com/ files/2012/08/Zell_Official_Results_Division.pdf

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Auf der Laufstrecke tummelten sich unz채hlige bekannte Gesichter.

Run-Shots

Niko Wihlidal

Christoph Lorber

Lisi Gruber

Ewa Bugdol

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Lukas Hollaus

Bianca Steurer


HOTSHOTS

Griesgrämig schaute nicht nur der „Starter“, sondern auch der Himmel über dem Zeller See.

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Wissenschaft

Triathlon

als Wissenschaft?

Vorsicht: Diese Serie richtet sich an alle Sportler da draußen, die einerseits ihre persönliche Leistung legal steigern wollen und die andererseits nicht nur in der Umfangssteigerung ein Verbesserungspotenzial sehen, sondern dafür sogar das Tool des substanziellen Erkenntnisgewinns nutzen wollen. Text: Christian Jopp Meine Glaubenskrise – vom Unwissen über den Glauben hin zur Gewissheit Im Sommer hatte ich wieder einmal etwas mehr Zeit zum Lesen. Ich streifte ein Buch über die populärsten Sportirrtümer, überflog eines mit dem Titel „Warum Läufer beharrlich sind und Surfer das Leben genießen“, schmökerte nach längerer Zeit wieder im Hunter-Allen-Klassiker „Training and racing with a power meter“, wurde von meiner Frau mit zwei exzellenten Büchern zur veganen Ernährung konfrontiert und beschäftigte mich zudem eingehend mit Wirtschaftspublikationen mit besonderem Augenmerk auf das Fußballbusiness. Durch das Vergnügen dieser teilweise inspirierenden Lesesessions wurde ich in meiner Grundüberzeugung, dass Wissen Macht ist und dass dazu lebenslanges Lernen vonnöten ist, eindeutig bestärkt. Gleichzeitig bemerkte ich bei mir innerlich aber eine immer größer werdende Abneigung gegenüber sportwissenschaftlichen Fachgesprächen mit Trainern und Athleten, da sich solche Gespräche meiner Meinung nach um immer absurdere Randthemen drehten. Für mich steht folglich eindeutig fest: Sehr viele da draußen beschäftigen sich viel zu viel mit für sie irrelevanten Themen, die erstens nicht zu ihrem Leistungsniveau passen und die zweitens eventuell nur in der Leistungsoptimierung von absoluten Spitzenathleten Relevanz besitzen. Dem Sich-Aneignen von Triathlon-spezifischem Wissen ist per se ja nichts Negatives anzuhaften. Aber sehr oft geht es dabei nicht um die essenziellen Bestandteile. Fast niemand kann meiner Einschätzung und Erfahrung nach die Basisfragen zu Sportbiologie, Anatomie, allgemeiner und spezifischer Trainingslehre sowie Bewegungstechnik zufriedenstellend beantworten. Im Trainingsjahr ist zwar jedem mittlerweile klar, dass man ohne die entsprechende Grundlage kaum weitere Leistungsfähigkeit entwickeln kann.

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Beim Thema Wissen wird aber gerne unter grober Vernachlässigung der Basis haufenweise rudimentäres Detail-Know-how angesammelt. Noch gravierender ist das Missverhältnis beim Thema Material. Wenn die individuelle Kaufkraft stimmt, dann kauft euch bitte verschieden hohe Aerolaufradsätze, zwei Wattmesssysteme (je eines am Trainings- und am Wettkampfrad), für das Wintertraining zumindest drei Mountainbikes (ein 29er Hardtail, ein 120 mm 27,5er Fully und ein Gerät für die Bikeparks dieser Erde), mindestens fünf Paar Laufschuhe (für die unterschiedlichen Untergründe) und lasst euch von mehreren vernetzten Experten beraten. Ich gebe gerne zu, dass ich selbst auch zu dieser Haltung neige, doch meine Frau als Psychologin kann mir so schön erklären, warum diese Ausflüchte so gar nicht zielführend sind. Und eines kann ich euch aus mehr als zwei Jahrzehnten Praxiserfahrung auch sagen: Schneller macht euch das alles nicht wirklich. Ich möchte daher den Versuch wagen, eine BasisMaßnahmen-Checkliste für Triathleten zu verfassen, nach deren Überprüfung und positivem Abhaken der Einzelpunkte ihr euch wieder Detailfragen zuwenden könnt. • Ein Test des allgemeinen gesundheitlichen Zustandes (Sporttauglichkeit des Herz-KreislaufSystems, Blutparameter, Harnstatus etc.). • Eine Analyse des Zustandes des aktiven und passiven Bewegungsapparates (Knochen und Gelenke sowie Muskulatur; ihr sollt ja den vollen Bewegungsumfang nutzen können und die theoretische Leistungsfähigkeit eures Herz-KreislaufSystems auch entfalten können).


THE GPS FOR EXPLORERS AND ATHLETES

Eine vollwertige und abwechslungsreiche (ev. sogar saisonal unterschiedliche und um vegetarische und vegane Ansätze bereicherte) Ernährung. • Ein Trainer oder Berater, zu dem ihr eine persönliche Ebene aufbaut und dessen Vorgaben ihr auch tatsächlich präzise umsetzen wollt.

AMBIT2 SAPPHIRE

• Ein tiefergehende Analyse eurer eigenen Psyche (gerne auch mal durch einen Experten, keine Angst, man ist dann nicht gleich krank). • Ein ehrliches Hinterfragen eurer Beweggründe für das zeitintensive Ausüben eurer Lieblingssportart.

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• Ein Check der persönlichen Life-Work-TrainingsBalance. • Ein Reality-Check mit dem Schwerpunkt familiäres Umfeld und Freunde. Mit einer sinnvollen Überprüfung der Einzelmaßnahmen und mit dem nachhaltigen Umsetzen der Erkenntnisse habt ihr – neben dem Grundlagentraining – über den Winter ohnehin genug vor. Im Frühjahr könnt ihr euch dann wieder zufrieden der Frage widmen, ob das Lenkerband wirklich gut zu den Kompressions-Socken passt. Oder ihr nützt dann fit und gesund die Chance, euch mit der Tatsache zu konfrontieren, dass man nur durch hartes Training überzeugend schnell wird. In Erwartung von kontroversiellem Feedback wünsche ich euch einen schönen Herbst und Winter!

AMBIT2 SILVER

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MAG. CHRISTIAN JOPP Sportwissenschafter und Leistungsdiagnostiker. Im Triathlon von 1988 bis 1994 relativ flott bis zum Juniorenalter auf der olympischen Distanz unterwegs. Davor und danach aber im Eishockey- und Inlinehockeysport unter anderem bei vier Weltmeisterschaften aktiv.

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Alles was du für Outdoor Sport brauchst – Features für Running, Biken und Schwimmen, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Navigation, Wetterbedingungen. Die Ambit2 ist für jedes Abenteuer bereit.

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Racereport

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Norseman 3,8 / 180 / 42,2 Celtman 3,8 / 202 / 42

girls

GO XTREME

Das Jahr 2013 gilt als erstes im olympischen Zyklus der Spiele in Rio und so ist es nicht überraschend, dass viele Athleten diese Saison für Experimente oder schon lange geplante Vorhaben nutzen und trotzdem kein großes Risiko eingehen, wichtige Punkterennen zu versäumen. So auch zwei Athletinnen aus dem österreichischen Profiteam eines bekannten Vorarlberger Bekleidungsherstellers. Lydia Waldmüller (AUT) und Kathrin Müller (GER) pickten sich zwei Events aus dem Triathlonkalender, die zwar bei vielen schon am Radar waren, aber bei den meisten spätestens nach Durchsicht der Streckenprofile und -anforderungen schnell wieder von selbigem verschwanden. Es handelt sich einerseits um den Norseman und andererseits um den Celtman. Zwei Gustostückerl, bei denen man weder wetterempfindlich sein noch die Neigung zur Höhenkrankheit in sich tragen sollte. Im Wesentlichen handelt es sich um Triathlons über die Langdistanz, sprich 3,8/180/42, wobei sowohl die „etwas“ längere Radstrecke als auch die unbarmherzigen Höhenmeter auf dem gesamten Kurs Zeiten, wie man sie aus Klagenfurt kennt, nicht im Traum zulassen. Die beiden Athletinnen haben ausführliche Erfahrungsberichte ihrer Experimente für das FINISHER-Magazin verfasst, um euch eine Vorstellung davon zu geben, worauf man sich da einlässt ... seht selbst:

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60° 28´ N, 7° 4´ O Eidfjord Lydia Waldmüller – Projekt Norseman 2013 Der Norseman Extreme Triathlon 2013 ist Geschichte und somit hat das, was durch ein nur halb ernst gemeintes Gerede 2012 begonnen hatte, sein Ende gefunden – mit einer Veranstaltung, die nicht nur mächtig Eindruck hinterlassen, sondern auch wertvolle Erfahrung mit sich gebracht hat. Aber alles von vorne ... Nach verpatzter Olympia-Quali 2012 war der Kopf erst einmal völlig leer. Es gab kein kurzfristiges Ziel, keine Motivation, keinen Antrieb, meinen Körper vorerst wieder in die Gänge zu bekommen. Die Quali für 2016 würde erst 2014 wieder beginnen, aber zuvor musste ich erst wieder einmal meinen Kopf freibekommen von dem ständigen Druck, immer die bestmögliche Leistung abrufen zu müssen, bestmögliche Platzierungen zu erreichen und mich ständig zu beweisen. Das gehört zum Leistungssport dazu, aber irgendwann brauchen Körper und Geist auch eine kleine Auszeit. Das war der Zeitpunkt, als der Norseman ins Spiel kam. Ein Rennen, bei dem es nicht darum geht, an welcher Stelle man liegt. Bei dem der 150. Finisher, der das Ziel am Gipfel erreicht, genau das Gleiche erhält wie der erste – DAS schwarze T-Shirt und unglaubliche

Das Wetter wechselte zwischen Regen, Nebel, heftigen Gewittern und kurzfristigem Sonnenschein. Der Wind wechselte dafür leider nicht, sondern blies stetig von vorne. 16 Finisher

Anerkennung, überhaupt das Ziel erreicht zu haben. Nachdem ich so auch wieder die Motivation und Stärke gefunden hatte, 2013 bei ITU-Rennen teilzunehmen und wichtige Weltranglistenpunkte für eine gute Ausgangsposition für 2014 – den Beginn der OlympiaQuali – zu sammeln, rückte die spezifische Vorbereitung für den Norseman ziemlich in den Hintergrund – um nicht zu sagen, dass es die gar nicht gab ... Doch das half alles nichts, Anfang August rückte immer näher und so auch der härteste Triathlon der Welt. Nachdem wir Anfang Juli eine Kooperation mit RedBullTV an Land gezogen hatten, gab es natürlich kein Zurück mehr, und so stieg ich am 31. Juli mit meinem Betreuer und Teammanager Christoph und der dreiköpfigen Filmcrew in den Flieger nach Norwegen. Die wunderschöne Landschaft bewunderte ich zum Glück schon während der fünfstündigen Autofahrt vom Flughafen zum Startgelände in Eidfjord, denn während des Rennens blieb dafür nicht gerade viel Zeit. Am 3. August läutete um zwei Uhr früh der Wecker, um vier Uhr früh setzte sich die Fähre, die uns zum Start mitten im Fjord brachte, in Bewegung. Zehn Minuten vor fünf Uhr wurden die Pforten geöffnet, und nach einem erfrischenden Sprung ins Wasser fiel um Punkt fünf Uhr noch in der Dunkelheit der Startschuss zu einem sehr, sehr langen Wettkampftag. Nach einem überraschend kurzweiligen Schwimmen stieg ich gemeinsam mit dem ersten Mann aus dem Wasser. Ungewohnt: In der Wechselzone wurde etwas getrödelt, warmes, trockenes Gewand angezogen, und erst dann ging es weiter aufs Rad. Wenn ich mir überlege, wie oft ich bei einer 100-KilometerTrainingsausfahrt stöhne, vergingen auch diese 180 Kilometer wie im Flug. Es war die ganze Zeit so viel zu tun. Ständig musste man sich konzentrieren, wann man welchen Riegel, welches Gel oder welche Trink-


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57° 31´ N, 5° 39´ W Shieldaig

„Oh mein Gott, das hab ich mir nicht gut überlegt!“

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mir vorbei. Zwar etwas bitter, wenn man so lange in Führung liegt, aber in dem Moment wollte ich einfach nur mehr ins Ziel – alles andere war mir egal. Nach 12 Stunden und 55 Minuten war es dann endlich so weit. Die Zielflaggen waren in Sicht und als zweite Frau und 15. overall konnte ich das lang ersehnte Bankerl endlich in Beschlag nehmen. Genießen konnte ich den Ausblick auf knapp 1900 Metern Seehöhe nach 2000 Höhenmetern beim Laufen leider nicht. Unterzucker und Erschöpfung prackten mich relativ schnell nieder, und die nächsten paar Stunden nahm ich nur mehr sehr verschwommen wahr. Die Nachricht, dass aufgrund eines Blitzschlags die Bergbahn nicht funktioniere und ich das Geröllfeld auch noch hinuntersteigen müsse, erreichte mich allerdings schon noch. Nach knappen fünf Stunden im Delirium und ein paar Zuckerwürfeln endete mein Erlebnis beim Norseman also mit dem Abstieg vom Gaustatoppen als eine der Letzten so, wie der Tag begonnen hatte: mitten in der Dunkelheit. flasche nehmen muss, und die 3500 Höhenmeter waren auch fordernd. Das Wetter wechselte zwischen Regen, Nebel, heftigen Gewittern und kurzfristigem Sonnenschein. Der Wind wechselte dafür leider nicht, sondern blies stetig von vorne. Auch den einen oder anderen „Hänger“ habe ich gut überstanden, wobei es teilweise ziemlicher Überwindung bedurfte, wenn ich dachte, den Berg nicht mehr raufzukommen, mir der Regen ins Gesicht peitschte und auch weit und breit kein anderer Mensch in Sicht war. Nach 180 Kilometern am Rad – übrigens die zweitlängste Ausfahrt meines Lebens – ging es nach mittlerweile fast acht Stunden Belastung auf den anschließenden Lauf. Wie es das Schicksal wollte, kam da dann natürlich die Sonne raus. Also war’s beim Radeln kalt und beim Laufen warm – kalt wäre mir an dieser Stelle lieber gewesen. Die ersten 25 Kilometer waren relativ flach bzw. leicht „geschupft“, und mit einem Schnitt zwischen 4:40 und 4:45 war ich mehr als nur zufrieden. Ab Kilometer 25 war dafür Schluss mit lustig, und der berüchtigte „Zombiehill“ stellte sich mir in den Weg. 12,5 Kilometer über eine asphaltierte Serpentinenstraße mit durchschnittlich zwölf Prozent Steigung brachten mich zum Schlussanstieg. Hätte man mir nicht versprochen, dass der Berg nach der Hälfte wieder flacher wird, hätte ich gewusst, was mich erwartet, aber so erhoffte ich nach jeder Kurve ein Flachstück, das einfach nicht kommen wollte. Kein schönes Gefühl! Die letzten fünf Kilometer zum Gipfelsieg am Gaustatoppen führten über ein unwegsames Geröllfeld – nach mittlerweile zwölf Stunden Belastung auch nicht gerade das einfachste Unterfangen. Drei Kilometer vorm Ziel (das übrigens so im Nebel versteckt war, dass man überhaupt keine Ahnung hatte, wann der ganze Spaß endlich ein Ende nehmen würde) flog die spätere Siegerin und ehemalige norwegische Langläuferin Inger Liv Bjerkreim Nilsen an

Kathrin Müller – Projekt Celtman 2013 Im September 2012 feierte Skinfit, unser Namensgeber und Unterstützer, sein 15-jähriges Firmenbestehen, und Teammanager Christoph Kullnig präsentierte seine kleine Doku über den Norseman 2012. Nach einer mit Scherzen gespickten Plauderstunde am runden Tisch stand fest: Extrem-Triathlons gehören zum Skinfit Racing Team, und so wurde mein Start beim Celtman 2013 besiegelt. Freiwillig? Unfreiwillig? Ansichtssache! Zehn Monate später bestieg ich mit meiner Skinfit-Crew (Christoph Kullnig, Nina und Werner Battisti, Fotograf Dominik Schneck) den Flieger von München nach Edinburgh. Dort angekommen, nächtigten wir im Flughafenhotel und hatten Donnerstagvormittag noch die Möglichkeit, einen kurzen Blick in die Innenstadt von Edinburgh zu werfen. Weiter ging die Fahrt per Mietwagen in Richtung westliche Highlands bis ins gemütliche Örtchen Shieldaig. Als mir bewusst wurde, wie stark der schottische Wind bläst, wie kalt und regnerisch es wirklich ist und wie hoch die Wellen sind, ging ich kurz in mich und dachte: „Oh mein Gott, das hab ich mir nicht gut überlegt!“ Ende April hatte ich meine Wettkampfsaison im Cross-Triathlon gestartet und mich von Rennen zu Rennen motiviert. Dabei hatte ich erfolgreich verdrängt, welches Abenteuer im Juli auf mich warten sollte. Jetzt stand ich dort am Ufer des Loch Shieldaig und bekam plötzlich weiche Knie. Während mein Betreuerteam Gegend und Strecke besichtigte, kühlte ich mich am Freitag einmal für 15 Minuten im Freiwasser ab und konnte glücklicherweise feststellen: „Das ist verdammt kalt und wird hart, bringt mich aber nicht um.“ Bin ich schon einmal nachts um 2:30 Uhr aufgestanden und habe mich auf ein Rennen vorbereitet? Ich denke nicht, aber nun war es so weit. Ein

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kurzer Piep des Handys und schon schlug ich die Augen auf und wusste: „Let’s go.“ Um vier Uhr morgens war bereits ganz Shieldaig wach. Sobald es heller wurde und sich die aufgehende Sonne auf der noch relativ ruhigen Wasseroberfläche spiegelte, erklangen Dudelsackmelodien am anderen Ufer, und Punkt 5 Uhr startete ich mit 149 anderen Teilnehmern in den längsten Tag meines Sportlerlebens. Auch rundum eingehüllt in Neopren waren zwölf Grad Wassertemperatur nicht wirklich angenehm, aber ich kam erstaunlich gut zurecht und schwamm von Anfang an dem Führungskanu hinterher, nicht wissend, wo eigentlich das Ziel war. Nach einer Weile tauchten die Häuser von Shieldaig am Horizont auf, und ich schwamm Seite an Seite mit dem ersten Mann. Insgeheim wollte ich unbedingt als Erste aus dem Wasser steigen. Doch gegen Mitte der Schwimmdistanz begannen sich die Wellen langsam aufzutürmen, der Wind wurde stärker und das männliche Ego meines Gegenschwimmers wuchs ins Unermessliche. Knappe 49 Minuten später warteten meine Betreuer mit Handtuch, Wechselsachen und einem Heißgetränk in der Wechselzone und entgegen meinem „Urinstinkt des schnellen Wechsels“ mahnten sie mich zur Ruhe, und so begann der zweite Teil des extremen Dreikampfes mit einem entspannten Umkleidemanöver und neuer Energieaufnahme. Dennoch verließ ich als Erste die Wechselzone und kam für 25 Kilometer in den Genuss der ungeteilten Aufmerksamkeit der Führungskameras. Als mich der erste Mann überholte, rief er mir „nice warm up“ zu. Ich schaute auf die Uhr und dachte nur: „Also normalerweise ist genau jetzt nach knapp zwei Stunden mein Rennen zu Ende.“ 202 Kilometer Radfahren ist eine Dimension, die nicht wirklich in meinem Vorstellungsvermögen vorgekommen war, und so ließ ich es relativ ruhig angehen und stellte mir vor, bei einer „ambitionierten Trainingsausfahrt mit Freunden“ an der Westküste Schottlands zu sein. Der Wind und das wellige Profil waren dabei allerdings harte Gegner, die kein Erbarmen kannten und mich bei Kilometer 120 das erste Mal spüren ließen, dass die Trainingsausfahrt nur einer Wunschvorstellung Markante Daten auf der Strecke NORSEMAN Eidfjord (0 m SH) Hardangervidda (1300 m SH) Geilo (800 m SH) Gaustatoppen (1883 m SH) Gesamthöhenmeter: 5000 m CELTMAN Shieldaig (0 m SH) Beinn Eighe Spidean Coire nan Clach (993 m SH) Ruadh-stac Mor (1010 m SH) Gesamthöhenmeter: 3396 m

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entsprach. In den sieben Stunden auf dem Rad erlebte ich genau das, wovon viele Ausdauerathleten sprechen. Höhen und Tiefen! In einem Moment rollte ich förmlich vom Wind geschoben die Straßen entlang und hing beflügelt meinen Gedanken nach – und im nächsten wusste ich nicht, ob vor oder zurück, wollte schier vom Rad steigen und starrte auf jeden vergehenden Kilometer auf der Uhr. Die Ernährung ist auf einer Wettkampfdistanz von bis zu 14 Stunden ein großes Thema und hatte mich in den Tagen davor genauso beschäftigt wie die richtige Kleidung oder die Wahl des Materials. Unerfahren, wie ich war, übernahm ich meine Ernährung von einem 3-Stunden-Rennen und multiplizierte das Ganze mit fünf, stellte die Uhr und folgte meinem Plan maschinell. Mit dem Quäntchen Glück an meiner Seite mochte mein Körper den Plan auch, und so hatte ich die Energie für den dritten Teil des Abenteuers. Der Marathon hatte mir im Vorhinein

Oben angekommen, stand die Welt Kopf. Windböen von bis zu 120 km/h, heftigster Regen und undurchsichtiger Nebel machten es uns „Fremden“ unmöglich, die Orientierung streckengemäß zu halten.


keine größeren Knoten ins Hirn gemacht, denn die Option zu wandern steht immer, und der Gedanke, begleitenden Support von Christoph zu erhalten, verkürzte die erwartete Zeit von bis zu sechs Stunden enorm. Vom Regen noch verschont, erreichte ich nun sogar etwas erleichtert die zweite Wechselzone und schlüpfte in das erste Paar Laufschuhe. Der erste Abschnitt über 18 Kilometer mit der kleinsten der drei zu überquerenden Bergspitzen verging leichten Fußes wie im Fluge. Nach einer Stunde und 40 Minuten durch strömenden Regen und zunehmenden Nebel erreichten wir innerhalb der Top Ten des Gesamtfeldes und somit mit einem Lächeln auf den Lippen den Checkpoint zum Bergaufstieg. Nach wie vor hielt ich mich bedingungslos an meinen Plan der Energiezufuhr und sog in regelmäßigen Abständen Kohlenhydrate und Zucker aus meinem Rucksack. Weiteren Ballast in Form von wetterfester Kleidung, Karte, Kompass und Notfallset stopften wir zügig hinzu, und nun sollte ein wahres Abenteuer beginnen. Wir waren über die zurückliegenden 223 Kilometer schneller als das aufkommende Unwetter, und so nahmen wir den Aufstieg auf 1200 Meter Höhe in Angriff. Oben angekommen, stand die Welt Kopf. Windböen von bis zu 120 km/h, heftigster Regen und undurchsichtiger Nebel machten es uns „Fremden“ unmöglich, die Orientierung streckengemäß zu halten. Wir

kannten die Strecke nicht und hatten uns leichtsinnigerweise auch nicht mit Karte und Kompass vertraut gemacht, und so navigierte Christoph uns blindlings dem GPS folgend den Berg hinunter. An diesem Punkt war ich bereits über elf Stunden unterwegs und kam meinen körperlichen und mentalen Grenzen mit jedem Meter näher. Zwei Punkte bei der Aufzeichnung des GPS-Trekkings, die sich langsam von der Strecke entfernen und querfeldein ihren Weg durch die Highlands suchten. Im Nachhinein eine abenteuerliche Story, aber währenddessen hatte ich große Mühe, die Konzentration nicht zu verlieren und weiterzumachen, mein Ziel des Finishs zu verfolgen und dem Immer-schwächer-Werden des Körpers Einhalt zu gebieten. Nach einer endlos scheinenden Kletterpartie tauchte eine Ebene samt Originallaufstrecke aus dem Nebel auf und ließ mich einmal kräftig durchatmen. Geschafft – „wir sind unten und jetzt komme ich auch ins Ziel“! Die letzten sieben Kilometer auf Asphalt und ohne Rucksack fühlten sich trotz Erschöpfung so gut an, dass ich im Nu den Zielbogen in Torridon sah. 13 Stunden, 5 Minuten und 1 Sekunde für 245 Kilometer Schwimmen, Radfahren und Laufen, Momente der Freude, des Stolzes, der Erleichterung, des Zweifels, der Angst und des Sieges – das war meine Grenzerfahrung beim Celtman 2013! Finisher 21


Interview

Der Moment, in dem ich als erste Dame über die Ziellinie laufen durfte, war wirklich unbeschreiblich schön. Das sind Momente, für die man das ganze Jahr über hart trainiert. 22 Finisher


Interview mit Eva Wutti kurz vor dem Ironman 70.3 Zell am See/Kaprun

Die schnellste Frau des Jahres: Eva Wutti im FINISHER-Interview In Österreich ist ein neuer Stern am Triathlon-Himmel aufgegangen: Eva Wutti, 24, aus Wolfsberg. Sie schließt auf der Langdistanz zur Weltelite auf. Mit den 8:37:36 Stunden beim Ironman Kopenhagen hat sie Jahresweltbestzeit aufgestellt und ist damit die drittschnellste Frau auf der Ironman-Distanz aller Zeiten. Interview: Herwig Reupichler FINISHER: Du hast in Kärnten auf der Radstrecke aufgegeben. Was ist passiert? Wutti: Auf den Ironman Klagenfurt hatte ich mich sehr gefreut, und in den Tagen vor dem Rennen hatte ich mich eigentlich auch sehr gut gefühlt. Das Schwimmen hat auch überraschend gut geklappt, allerdings habe ich mich gleich zu Beginn auf dem Rad sehr kraftlos gefühlt und fand leider auch nie meinen Rhythmus. Jeder Hügel brachte mich ans Limit. Ich konnte es nicht fassen, dass ich mich gerade an diesem Tag so furchtbar schlecht fühlen musste. Deswegen kämpfte ich dann auch bis Kilometer 150, obwohl mir schon nach der ersten Runde klar war, dass das Rennen für mich eigentlich schon gelaufen war. Bei Kilometer 150 war es dann leider aber wirklich aus – ich konnte nicht mehr und bin praktisch vom Rad gefallen. Im Nachhinein wurde dann festgestellt, dass ich dehydriert gewesen war, und das bereits einige Tage zuvor.

FINISHER: Wie hast du dich nach der Enttäuschung von Klagenfurt wieder motiviert? Wie bist du auf einen Start in Kopenhagen gekommen? Wutti: Die Enttäuschung nach Klagenfurt war natürlich unendlich groß. Eigentlich wollte ich nach der Aufgabe in Klagenfurt gleich eine Woche später in Roth an den Start gehen. Allerdings habe ich viel länger als gedacht gebraucht, um mich von der Anstrengung in Klagenfurt zu erholen. Nach dieser Absage brauchte ich unbedingt ein neues Ziel, das zugleich meine neue Motivation sein sollte. Wichtig war für mich, dass es eine Langdistanz war. Ich wollte dieses Ziel, eine Langdistanz in einer ansprechenden Zeit zu finishen, unbedingt noch in diesem Jahr erreicht haben. Kopenhagen und der Ironman Kalmar waren dann die einzigen Rennen, die für mich in Frage kamen, da beide in Europa waren und beide noch einen schönen Trainingsblock zuließen. Kalmar schied für mich dann aber aus, weil ich die Strecke in Kopenhagen

schöner fand und es viel leichter zu erreichen war. Außerdem wusste ich, dass ein guter Freund von mir auch dort sein würde, das machte die Entscheidung noch einmal leichter. FINISHER: Was waren deine Ziele für Kopenhagen? Wutti: Meine Ziele waren für Kopenhagen sehr niedrig gesteckt. Meine Erwartungen waren für Klagenfurt sehr hoch, aber am Ende ist gar nichts aufgegangen, daher stand ich in Kopenhagen um einiges ehrfürchtiger am Start. Ich wollte unbedingt die Ziellinie erreichen. Nachdem ich in dieser Saison schon zweimal ausgestiegen war, wollte ich unter keinen Umständen, dass ein weiteres Rennen dazukommt. Durchkommen war also das primäre Ziel. Natürlich sollte die Zeit auch nicht ganz daneben sein, aber konkrete Vorstellungen von meiner Endzeit hatte ich in Kopenhagen nicht, und am Renntag habe ich auch gar keinen Gedanken daran verschwendet. Ich dachte nur immer: Bloß nicht das

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Schwimmen in den Sand setzen – wenn das geklappt hat, dann hast du alle Möglichkeiten. Meine Wunschzeit in Klagenfurt war weniger als neun Stunden. FINISHER: Du hast ja in Kopenhagen die schnellste Zeit bei einem Ironman-Rennen 2013 aufgestellt und die drittbeste Zeit einer Dame. Wutti: In Kopenhagen habe ich mir keine Gedanken über die einzelnen Splitzeiten gemacht und auch nicht großartig über die Neun-StundenMarke nachgedacht. Als ich mit der Verfolgergruppe aus dem Wasser stieg, wusste ich, dass ich in einer guten Position war. Das war auch der einzige Part, in dem ich mich an den anderen Athleten orientiert habe. Danach habe ich versucht, mein Rennen bis ins Ziel zu machen. Ich wusste zwar die meiste Zeit ungefähr, wie groß der Vorsprung war, aber das hat mein Rennen nicht beeinflusst. In einem Ironman-Rennen kann so viel passieren, und ehe man sich versieht, ist man seinen ganzen Vorsprung los – daher haben mich die Minuten, die mich von der zweitplatzierten Dame trennten, nicht weiter beeindruckt. Während des Rennens habe ich mir auch keine Gedanken über die mögliche Endzeit gemacht. Es hätte mich ehrlich gesagt auch absolut nicht interessiert – mir war nur wichtig, unter allen Umständen das Ziel zu sehen. Ich hatte nur die Worte vom Racedirector Thomas im Ohr: I’d like to welcome you on the finishline. Das zählte für mich. FINISHER: Worüber hast du dich am meisten gefreut? Über die Zeit, den Sieg, das Preisgeld? Wutti: Der Moment, in dem ich als erste Dame über die Ziellinie laufen durfte, war wirklich unbeschreiblich schön. Das sind Momente, für die man das ganze Jahr über hart trainiert, und sie sind auch nicht mit Geld aufzuwiegen. Ganz klar, Geld ist wichtig, aber das ist nicht der Grund, weshalb ich Rennen bestreite. Natürlich freue ich mich auch über die Zeit, aber im Grunde ist es für mich eher eine Art Bestätigung, dass ich nach den vielen eher durchschnittlichen bis schlechten Rennen, die einen doch auch zweifeln lassen, doch den richtigen Weg gewählt habe und doch konkurrenzfähig bin. Außerdem darf man einfach nicht vergessen, dass eine schnelle 24 Finisher

Zeit in einem Ironman-Rennen von vielen Faktoren abhängt und alle diese Zeiten doch eher nur bedingt vergleichbar sind. FINISHER: Wie konntest du diesen Erfolg vermarkten? Stellen sich die Medien und Sponsoren nun bei dir an? Wutti: Die Saison ist für mich noch nicht vorbei und daher habe ich mich mit diesem Thema auch noch nicht besonders auseinandergesetzt. Die eine oder andere Anfrage habe ich unmittelbar nach dem Rennen schon bekommen, aber diese Fragen stelle ich mir im Moment noch nicht. Natürlich freue ich mich über jede Anfrage. Es ist schön zu sehen, dass das Interesse am Triathlonsport da ist und der Sport mit Begeisterung verfolgt wird. FINISHER: Wie schauen deine mittel- und langfristigen Ziele aus? Wutti: Primär ist es mir wichtig, dass ich konstant solide Leistungen erbringen kann. Ich habe immer wieder damit zu kämpfen, dass ich in meiner Saison sehr starke Leistungsschwankungen habe. Erst wenn ich so weit bin, möchte ich versuchen, mit für Hawaii zu qualifizieren. Die Startplätze im Profifeld auf Hawaii sind mittlerweile sehr hart umkämpft – nichtsdestotrotz ist das mein langfristiges Ziel. Ich werde auch weiterhin Mittelund Kurzdistanzrennen bestreiten und mich nicht ausschließlich auf die Langdistanz konzentrieren. Ob ich den Versuch starten werde, mich für die 70.3-WM zu qualifizieren, weiß ich noch nicht.

Wutti: Grundsätzlich versuche ich einfach nur, den Trainingsplan, den mir mein Trainer vorgibt, einzuhalten. Ich persönlich finde nicht, dass wir besonders hart trainieren. Probleme bekomme ich nur dann, wenn das Wetter schlecht ist. Ich finde es hart, sechs Stunden Rad zu fahren, wenn es kalt ist und der Himmel wolkenverhangen. Wenn man 30-KilometerLäufe im Regen zu absolvieren hat. Aber auch an diesen Tagen versuche ich, so gut es geht zu trainieren. Eine besondere Motivation brauche ich eigentlich nicht, denn es ist in meinem Fall das schlechte Gewissen, wenn ich den Trainingsplan nicht eingehalten habe, das mich antreibt. Wobei ich schon jemand bin, der sehr gerne trainiert. Auch wenn es manchmal hart ist, das Haus zu verlassen, und auch ich an manchen Tagen schlicht und einfach vor Trainingsbeginn einfach keine Lust habe, früher oder später ist die Freude noch immer gekommen. FINISHER: Nenne uns bitte jeweils eine typische, für dich harte Trainingseinheit in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Wutti: Im Großen und Ganzen schwimme ich nur ausgesprochen selten harte Einheiten. Für mich ist diese Serie besonders hart: 8 x 200 Lagen in 3:15 ab. Rad: 180 Kilometer GA1 (weil es langweilig ist) oder 90 Kilometer mit 4 x 8 Kilometer GA2. Laufen: 8 x 1000 in 3:40, 2 Minuten Trabpause.

FINISHER: Wann dürfen wir dich auf Hawaii bewundern? Wutti: Das kann ich noch nicht sagen. Im Sport ist sehr viel nicht planbar. Bis jetzt habe ich ja auch erst eine Langdistanz gefinished, daher wäre es unvernünftig, einen WM-Start auf Biegen und Brechen im nächsten Jahr anzustreben. Ich denke, dass es besser ist, mit etwas mehr Erfahrung in Kona am Start zu stehen. FINISHER: Was treibt dich an, so viel Zeit ins Training zu investieren? Woran denkst du, wenn es im Training hart wird?

Eva Wutti freut sich über das Coverfoto am letzten FINISHER-Magazin.


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Talent

Text: Faris Al-Sultan

Immer wenn man über Sport spricht, kommt früher oder später die Sprache auf Talent. Jemand hat es, jemand hat es nicht und erarbeitet sich Erfolge. Doch was genau ist Talent und welches Talent genau braucht man für Triathlon? Laut Duden ist Talent, abgesehen davon, dass es auch eine altgriechische Münz- bzw. Gewichtseinheit ist, eine Anlage bzw. Befähigung bis hin zum Genie. Ich würde sagen, je mehr Talent 26 Finisher

man hat, desto weniger Schwächen hat man, an denen man arbeiten muss, um Überdurchschnittliches zu leisten. Was bei begrenzter Zeit und Energie selbstverständlich einen Vorteil bedeutet. Zu Beginn meiner Karriere bin ich immer davon ausgegangen, gut zu sein, weil ich unglaublich viel trainiere. Nach 17 Jahren Triathlon weiß ich, dass das nicht der Fall war und ist. So mancher AK-Athlet trainiert genauso viel wie ich und, gemessen an der persönlichen

Leistungsgrenze, sogar noch deutlich härter. Was braucht man als Triathlet? Großen Motor (leistungsfähiges Herz-Kreislauf-System), eine gewisse Beweglichkeit (das merkt man im Alter meist stärker und schnell beim Schwimmen, aber auch beim Laufen oder in der Zeitfahrposition). Mit der Beweglichkeit teilweise zusammenhängend eine gute Technik in den Teildisziplinen, gute Regenerationsfähigkeit (Muskeln, Sehnen, Gelenke, Glykogenspeicher und Gehirn), einen


belastbaren Magen-Darm-Trakt (Kohlenhydrate, seid willkommen, ob im WK oder im Training), einen robusten Körper, was Krankheitsresistenz und Verletzungsanfälligkeit angeht, ein leistungsfähiges Gehirn (nein, das meint nicht den IQ – der dürfte bei meinem früheren Trainingspartner Stefan weit über 150 liegen, er ist trotzdem kein Pro geworden –, sondern die Fähigkeit zu fokussieren, sowohl in der jeweiligen Einheit als natürlich auch generell in Bezug auf das Ziel), die Fähigkeit, sich selbst zu quälen, und den Willen, im Training alles zu geben. Wie man sieht, gibt es physische und psychische Faktoren, alle sind beeinflussbar, wenn auch nur bis zu einem gewissen Grad, und wie gesagt: Je mehr man mitbringt, desto weniger Faktoren muss man bearbeiten. Das Erstaunliche ist, dass viele Triathleten (mich selbstverständlich eingeschlossen) vor allem bei dem offensichtlichsten Faktor, nämlich der „sauberen“ Technik, Defizite aufweisen, während in Sachen Wille und Masochismus vielen Tribären niemand was vormacht,

auch wenn das manchmal völlig sinnbefreit sein mag. Oft wird dann ja, was an Intensität nicht machbar ist, durch Volumen ersetzt, was wiederum manchmal immensen Aufwand für wenig Ertrag bedeutet und mich zur Frage führt, ob manche Leute eigentlich besser werden wollen oder das Training nicht eher eine Art Flucht vor irgendetwas ist. Training ist ja per definitionem ein zielgerichtetes Üben, um besser zu werden bzw. einen gewissen Leistungsstand zu erreichen. Zurück zum Talent. Wille und Geduld bringen einen in diesem Sport weit. Wer mich laufen sieht, braucht kein Laufexperte zu sein, um einen gewissen Unterschied zu Haile Gebrselassie festzustellen, und mein Schwimmstil lässt einen auch nicht an Paul Biedermann denken. Wäre ich in der DDR aufgewachsen, wäre ich in jedem Talentsichtungsprogramm durchgefallen: als Schwimmer zu klein, als Läufer zu langsam, als Radfahrer zu kleine VO2max, für Ballsport zu langsam und unbeweglich, für Gleichgewichtssportarten völlig talentfrei, für Kampfsport zu

langsam. Triathlon lässt also hoffen und bietet dem offensichtlich „athletisch“ weniger Begabten seine Chance. Das birgt aber auch Risiken, denn zu erkennen, dass man keine Ballführung wie Messi hat, ist auch in Sachen Selbsterkenntnis relativ einfach, aber wer gibt schon gern zu, dass er sich im WK nicht wehtun kann oder dass er einfach geistig und/oder körperlich nicht bereit ist, 30 Stunden zu trainieren. Da werden dann lieber Ausreden gesucht, es war zu kalt, es war zu heiß, es war zu nass, es war zu hügelig, ich hab zu viel/ zu wenig gefrühstückt, konnte nicht aufs Klo. Ernährung und Körperfunktionen bzw. Körpernichtfunktionen, insbesondere des Verdauungstraktes, sind außerordentlich beliebt – wie natürlich die Klassiker: der böse Gegner war’s. Zurück zum Talent: Das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und Geduld zu haben, ist unersetzlich für den Erfolg. Die Erkenntnis, dass man das Talent nicht hat, schadet nicht für das übrige Leben.

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Road to Rio

2013 startet das FINISHER-Magazin eine neue Serie: „Road to Rio“. Wir werden das österreichische Triathlon-Nationalteam in den nächsten drei Jahren auf Schritt und Tritt begleiten, um die Vorbereitung und die Entwicklung des Teams und der einzelnen Athleten für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im Jahr 2016 zu verfolgen. Für die Begleitung und Dokumentation des Rio-Projekts gäbe es wohl kein besser geeignetes Team als Roland Knoll (neuer Projekttrainer des österreichischen Triathlonverbandes) und Robert Michlmayr (verantwortlicher Projektleiter). Sie blicken für uns hinter die Kulissen der olympischen Distanz und Sprintdistanz. So erhalten wir Einblicke in Abläufe, die wir normalsterblichen Hobbyathleten ansonsten wohl nie zu Gesicht bekommen würden. Text: Robert Michlmayr & Roland Knoll

Top-Leistungen in Stockholm, London Grand Final In Stockholm ging Lisa im Rennen der Frauen an den Start. Sie hatte ein solides Schwimmen und schloss mit ihrer Radgruppe schon bald zur Führungsgruppe auf. Während Andrea Hewitt und Vanessa Raw sich am Ende des Radteiles vom Feld noch absetzen konnten und 40 Sekunden Vorsprung in die T2 mitbrachten, wechselte Lisa mit dem Hauptfeld und ging voll motiviert auf die Laufstrecke. Lange lief sie in der Gruppe mit Sarah Groff, Aileen Reid und Alice Betto um einen Platz10-Rang und erreichte schließlich Rang 11 und somit ihr bestes Ergebnis in der WM-Serie. Im Herrenrennen waren mit Luis und Lukas zwei Österreicher am Start. Während Lukas mit dem kalten Wasser in Stockholm (14 Grad) nicht zurechtkam und nach einem Speichenriss am Rad schließlich aufgeben musste, gelang Luis ein hervorragendes Schwimmen, und er fand sich nach dem Wechsel in einer Neun-Mann-Spitzengruppe inmitten der Weltbesten (Alistair und Jonathan Brownlee, Javier Gomez etc.)

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wieder. Leider kam er aufgrund eines Fahrfehlers eines Mitstreiters zu Sturz und musste sich ins Hauptfeld zurückfallen lassen. Er belegte nach durchschnittlichem Laufen Platz 34. WM-Finale London Vier österreichische Vertreter waren beim WM-Finale in London dabei. Julia kämpfte nach ihrem 10. Platz bei der Junioren-EM nun um einen Top-Platz im Junioren-WM-Rennen, Sara bei den Damen und Luis bei den Herren vertraten Österreich in der U23-Klasse, und Lisa kämpfte im Finalrennen der WTS-Serie bei den Frauen. Julias Rennen fand Donnerstagfrüh bei äußerst kühlen Außentemperaturen und in frischem, 15 Grad kaltem Wasser statt. Bedingungen, die ihr nicht so gut liegen, was sich wieder einmal zeigte. Schon das Schwimmen lief nicht gut. Am Rad arbeitete ihre Gruppe anfangs gut und man konnte ein paar Kleingruppen einholen, aber schon am Ende des Radteiles hatte Julia aufgrund der Kälte muskuläre Schwierigkeiten, die es ihr

beim Laufen nicht möglich machten, ihr Potenzial abzurufen. Sie belegte schließlich den 37. Platz im 70 Frauen umfassenden Feld. Wesentlich besser ging es Sara im stark besetzten U23-WM-Rennen der Frauen. Beim Schwimmen setzte sich schon bald die überragende Schwimmerin im Triathlon-Zirkus, Lucy Hall, die schon vor einem Jahr an selber Stelle das Olympia-Rennen der Frauen angeführt hatte, ab. Dahinter bildete sich eine drei Frauen umfassende Gruppe mit Sara. Leider stürzte eine der drei beim Wechsel auf das Rad, sodass Sara nun mit der Australierin Van Coevorden die Verfolgung von Hall aufnahm. Zu zweit hatten sie aber keine Chance gegen das gut harmonierende Hauptfeld, das schon bald alle Ausreißerinnen eingeholt hatte. So ging es in einer große Gruppe auf die Laufstrecke. Sara lief die erste Runde mit den Schnellsten mit, musste dann aber etwas abreißen lassen. Mit dem 10. Endrang gelang ihr trotzdem ein tolles Resultat. Direkt nach Saras Rennen gingen die U23-Herren ins Wasser des Serpen-


Ă–sterreichische Beteiligung in London.

Raceshots vom Grand Final der World-Series in London.

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Lisa Perterer mit einer ausgezeichneten Leistung zu Rang 11 beim ITU World Triathlon in Stockholm.

oben: Start der Herren in Stockholm, bei denen Luis Knabl in der Spitzengruppe aus dem Wasser kam. unten: Lisa Perterer an den Fersen von Aileen Reid im Kampf um Platz neun.

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tine-Sees. Gleich nach dem Start gab es einige Rangeleien, die an der ersten Boje ihren Höhepunkt fanden. Luis war darin involviert und verlor anfangs viel Zeit. Ungewöhnlich für den guten Schwimmer lag er nach der ersten Boje nur auf dem etwa 30. Rang. Dann konnte er sich aber etwas befreien und kämpfte sich am Rande des Feldes Platz um Platz nach vorne. Nach der ersten Schwimmrunde war er bereits 19., und schließlich wechselte er als Zwölfter aufs Rad. Die Führungsgruppe umfasste 24 Athleten, die auf die circa gleich große Verfolgergruppe zwischenzeitlich einen Vorsprung von über einer Minute herausfahren konnten, gegen Ende aber beinahe das ganze Guthaben wieder eingebüßt hatten. So wurde es zu einer Laufentscheidung. Luis konnte sich in dem leistungsmäßig sehr dichten Feld gut behaupten und lief die exakt zehn Kilometer in 32:34, was den 17. Endrang ergab. Den Schlusspunkt aus österreichischer Sicht machte Lisa. Bei ihr ging es nach den tollen Ergebnissen der bisherigen Saison (11. in Stockholm, 12. in San Diego, 18. in Madrid und 2. beim Weltcup in Huatulco) um einen Top20-Platz in der WM-Gesamtwertung. Obwohl kalte Temperaturen der zierlichen Kärntnerin gar nicht liegen, erwischte sie eine für sie sehr gute erste Schwimmrunde. Danach wurden in dem nur 14 Grad kalten Wasser ihre Finger klamm und sie verlor einige Positionen. Trotzdem verließ sie das Wasser am Ende der ersten großen Gruppe mit der Chance, sich am Rad in der Führungsgruppe wiederzufinden. Da sie kein Gefühl in den Hän-

den hatte, gelang es ihr aber nicht, aus dem Neoprenanzug zu kommen. Sie verlor exakt 15 Sekunden auf die schnellste Wechselzeit und war daher nur in Radgruppe zwei. Die Gruppe versuchte den Rückstand auf die Führungsgruppe möglichst gering zu halten. Leider waren einige der absoluten Topfavoritinnen (Anne Haug und Maike Caelers nach schlechtem Schwimmen und Gwen Jorgensen nach Sturz auf dem Rad) ganz am Ende des Feldes, weshalb vorne vor allem die Britinnen gehörig Tempo machten. So wuchs der Rückstand von Lisas Gruppe auf knapp zwei Minuten. Lisas eigener Rückstand war sogar noch 40 Sekunden größer, da sie in der letzten Runde einen „Platten“ hatte und nur auf der Felge in die T2 rollte. Bei dem kalten englischen Wetter mit Nieselregen und zwölf Grad Außentemperatur konnte sie auch beim Laufen nicht mehr zulegen und beendete das Rennen auf Rang 38. In der WM-Gesamtwertung wurde sie 27. Den Tagessieg (vor Aileen Morrison und Emma Moffatt) und somit auch den Weltmeistertitel sicherte sich in souveräner Manier die Britin Non Stanford. Ihre Teamkollegin Jodie Stimpson sicherte sich mit ihrem 4. Platz in London noch den Vizeweltmeistertitel vor Anne Haug, die sich in London mit Platz 35 zufriedengeben musste. Das Herrenrennen, das ohne österreichische Beteiligung stattfand, war an Spannung nicht zu überbieten. Alle drei Topfavoriten, die Brüder Alistair und Jonathan Brownlee und der Spanier Javier Gomez, konnten sich


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Link zum HighlightVideo der Herren beim Grand Final in London: http://youtu.be/jm04yF5UXM

Link zum HighlightVideo der Damen beim Grand Final in London: http://youtu.be/sYhrxbAD05Y

schon im Schwimmen weit vorne platzieren und waren von Beginn an in einer 13-Mann-Führungsgruppe. In der letzten Runde attackierte Alistair Brownlee und kam auch etwas weg. Javier Gomez konnte das Loch aber wieder zufahren. So gingen die 13 gemeinsam auf die Laufstrecke, circa 30 Sekunden vor dem großen Hauptfeld mit Mario Mola. Während Jonathan Brownlee und Javier Gomez sich bald absetzten, hatte Olympiasieger Alistair Brownlee – deutlich gehandicapt durch eine Fußgelenksverletzung – keine Chance, vorne mitzuhalten. Der schnellste Läufer war zunächst Mario Mola, der sich aus der Verfolgergruppe heraus immer weiter nach vorne kämpfte und nach zwei von drei Runden schon 3. mit nur mehr etwa 20 Sekunden Rückstand war. Dann jedoch verschärften die beiden Führenden das Tempo immer wieder; es gelang aber keinem der beiden, sich entscheidend abzusetzen. Jonathan Brownlee war es schließlich, der circa 200 Meter vor dem Ziel vor Tausenden ihn anfeuernden Landsleuten den Schlusssprint anzog. Etwas zu früh, denn wenige Meter vor dem Ziel ging Javier Gomez wieder an ihm vorbei und sicherte sich seinen 3. Weltmeistertitel vor Brownlee und Mario Mola. Alistair Brownlee machte am Finaltag als 52. keine Punkte und fiel auf den 4. Platz in der WM-Wertung zurück.

Der Sommer liegt hinter uns und auch die Rennsaison ist für mich heuer schon wieder sehr früh zu Ende gegangen. Vor nun knapp vier Jahren bin ich mit meinem damaligen Trainer Darren Smith nach Australien gereist und wir haben begonnen, für meinen Olympia-Traum zu trainieren. Damals war es Darren wichtig, früher zu pausieren, nicht zu viele Rennen zu absolvieren, nachzudenken, was man verbessern kann, und dann eine lange Vorbereitung zu haben. Genau das war mein Plan für heuer und ich bin sehr zufrieden damit, wie es bisher läuft. Es war wichtig, mit meinem Schwimmtrainer in Salzburg meine Leistungen im Wasser auf ein neues Niveau zu heben, was uns, denke ich, ganz gut gelungen ist! Das merkt man vor allem an harten Serien mit kurzer Pause, wie zum Beispiel 15 x 100 m mit 1:20 Minuten Start. Früher hatte ich dann bei den letzten Hundertern Mühe, die Abgangszeit zu schaffen, jetzt geht es eher darum, ob ich die Wiederholungen in 1:08 oder 1:10 Minuten schwimmen kann. Darüber hinaus wollten wir meine Verletzungen durch gezieltes Krafttraining in den Griff bekommen und ich wollte vor allem mental wieder frisch werden. Ich bin heuer zwar nicht bei vielen Rennen am Start gewesen, aber wenn ich gestartet bin, konnte ich immer gute Leistungen – und das ohne viel Vorbereitung – zeigen, und der Staatsmeistertitel in Obertrum war auch ein schönes Erlebnis! Nun haben wir Herbst, und ich bin bereits im vollen Training für eine große Saison 2014 mit vielen Rennen und hoffentlich vielen Erfolgen. Vor Kurzem wurde die neue Förderstruktur vom ÖOC präsentiert, in der wir Triathleten mit vier Plätzen sehr gut bedient werden, und der österreichische Triathlonverband hat damit wohl seine Ziele erreicht. Zwei Plätze sind dabei an Lisa Perterer und Sara Vilic gegangen, die sich mit tollen Leistungen in der heurigen Saison empfehlen konnten. Bei den Burschen sind Luis Knabl und Thomas Springer im Fördertopf. Vor allem von Thomas war ich überrascht, da er die letzten Jahre bis auf den Bergtriathlon in Kitzbühel bei keinem Rennen gestartet ist und ich vergleichsweise über die Jahre immer meine Leistungen gebracht habe und ganz nebenbei weiß, wie man sich erfolgreich für die Olympischen Spiele qualifiziert. Es lässt mir jedoch keine grauen Haare wachsen, denn außer mehr Geld heißt das wenig, und ich bin in der Vergangenheit sowieso eher durch Leistungen als durch gute Politik aufgefallen.Ich wünsche den zwei Burschen, dass sie 2014 eine Hammer-Saison haben und den zahlreichen Vorschusslorbeeren in der WTS-Serie gerecht werden! Abschließend möchte ich noch sagen, was für ein Genuss es war, dem Finale der WTS-Serie als interessierter Zuschauer beizuwohnen. Die Dichte in der ITU ist derzeit unglaublich hoch, und es sind fast 40 Athleten in unter 32 Minuten die zehn Kilometer gelaufen. Es hat sich wieder gezeigt, dass sich auch in Zukunft nur die Topläufer durchsetzen werden! Mit der Ironman-WM in Hawaii steht das nächste Highlight schon vor der Tür, und auch dort wird uns ein spannendes Rennen erwarten. Allen österreichischen Startern alles Gute und ein schönes Rennen! Liebe Grüße, Andi Finisher 31


Reisereport

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Die Reise an den traumhaften Zeller See ist mit der gesamten Trainingsgruppe kein Problem.


Training

in dermöglichen

WM-Region

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Die Region Zell am See, Kaprun, ist vor allem für eines bekannt: Wintersport. Die verantwortlichen Bürgermeister und Tourismusverbandsvorsitzenden setzen jedoch seit einigen Jahren alle Hebel in Bewegung, um die Region auch dem Sommersportler schmackhaft zu machen – mit Erfolg! Die FINISHER-Redaktion machte sich mit dem Wohnmobil auf den Weg, dies zu testen.

as Örtchen Zell am See liegt inmitten der Alpen nördlich der Talfurche der Salzach, etwa 60 Kilometer Luftlinie südsüdwestlich der Landeshauptstadt Salzburg, 100 Kilometer östlich von Innsbruck und 30 Kilometer nördlich vom Dach Österreichs, dem Großglockner. Der Triathlonszene ist der Urlaubsort im Pinzgau nicht zuletzt durch den Ironman 70.3 bekannt, bereits zum 26. Mal fand heuer der Zeller Triathlon über die Olympische Distanz statt – unfassbar. Dass sich die Region nicht nur perfekt für die Austragung von Veranstaltungen eignet, sondern auch ein riesiges Potenzial für Trainingslager und jegliche Ausdaueraktivitäten hat, ist jedoch noch ein kleines Geheimnis. Triathleten auf der Suche Es ist hinlänglich bekannt, dass Ausdauerathleten, im Speziellen Dreikämpfer, sehr wählerisch sind, was die Art ihrer Trainingsreize betrifft, vor allem aber, was die Art der Gestaltung eines Trainingslagers angeht. So gibt es ganz bestimmte Eigenschaften, welche die ausgewählte Destination zur

Text: Max Hofstätter

Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit mit sich bringen muss. Das wären zum einen Schwimmmöglichkeiten, sowohl im Becken als auch im Freiwasser. Zum anderen Radstrecken, die sowohl ein Training im Grundlagenbereich als auch Bergintervalle zulassen, wenngleich man auch einen Anstieg mit maximal sechs Prozent Steigung für das Kraftausdauertraining benötigen würde. Laufstrecken fernab vom Verkehr und von zu viel Publikum, um auch das vom Trainer eingetrichterte LaufABC ohne fragende Blicke der Passanten absolvieren zu können. Und nicht zuletzt braucht es eine Unterkunft, die sowohl den kulinarischen Gepflogenheiten eines Hochleistungsrennpferdes als auch den finanziellen Anforderungen entspricht und in der man gleichzeitig alles, was man für Pflege und Service des Carbonboliden benötigt, anfindet. Außerdem hat man ja auch noch die Familie im Schlepptau, deren Aufenthalt trotz der unzähligen Trainingsstunden von Papa oder Mama ebenfalls so angenehm wie möglich sein sollte. Abschließend kommt natürlich noch eine möglichst stabile Wetterlage hinzu, um viele Trainingsstunden ohne die Gefahr einer Finisher 33


Reisereport

Erkältung in Angriff nehmen zu können. Kriterien, deren Erfüllung nicht gerade einfach scheint. Beginnen wir bei der Unterkunft. Das FINISHER-Magazin ist seit diesem Jahr bei allen Wettkampfeinsätzen mit eigener Unterkunft unterwegs, das Reisemobil des Typs Argos time 670 der Firma Bürstner hat sich als perfekter Partner für triathletische Anwendungszwecke herausgestellt. Es erfüllt quasi alle zuvor genannten Anforderungen und besticht durch ungeheure Flexibilität. Die Unterkunft für vier Personen inklusive deren Sportequipment ist kein Problem, dabei kann man die teuren Räder sogar im Fahrzeug in der Garage unter dem Doppelbett verstauen, um sie vor den neidischen Blicken der weniger gut ausgestatteten Trainingskollegen zu schützen. Montageständer, Minikompressor und Werkzeugkiste mit den notwendigsten Innensechskantschlüsseln sowie die gewohnte eigene Ritzelpeitsche für die Bergübersetzung sind ebenfalls immer mit dabei. Um nicht auf den von zu Hause gewohnten Sportlerspeiseplan verzichten zu müssen, hat man natürlich alle Möglichkeiten, die tägliche Nahrungsaufnahme vom Zeitplan bis zu den Zutaten komplett an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, und man muss sich nicht wie in diversen Hotelburgen auf eine Buffetschlacht einlassen. Ist man der Zubereitung des lukullischen Genusses nicht mächtig, sollte man zumindest jemanden mithaben, der/die schon einmal eine Küche von innen gesehen hat. Um das kalte Elektrolytgetränk nach erfolgreicher Trainingseinheit genießen zu können, ist ein Gerät, welches sich Kühlschrank nennt, ebenfalls mit an Bord. Und um das Glück abzurunden: Man muss den

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Der entspannte Lauf am See entlang durch das Naturschutzgebiet ...

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Link zur Urlaubsregion Zell am See/Kaprun http://www.zellamseekaprun.com/de

Hier geht‘s zu den Bürstner-Reisemobilen. http://www.buerstner. com/de.html


Der Raumgigant der Firma Bßrstner – man kann wirklich alles immer dabeihaben.

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Reisereport

Esstisch nicht verschwitzt aufsuchen, sondern kann zuvor im OnBoard-Bad noch eine heiße Dusche nehmen – damit man den Kindern auch ordentliche Tischmanieren vorlebt. Im Falle eines Wetterumschwungs hat man mit dem Hotel auf Rädern natürlich auch die Möglichkeit, ihm zu entfliehen und sich kurzerhand in eine Gegend zu verdrücken, in der das Training ohne Regenschutz über die Bühne gehen kann. Wahl der Destination. Um die Trainingsgegebenheiten zu testen, reisten wir in die Region Zell am See, Kaprun. Die Auswahl dort ist schier nicht enden wollend. So kann man mit dem Rad die permanent beschilderte Originalradstrecke des Ironman 70.3 nachfahren, sich einem Bergsprint auf den Mitterberg mit wunderschöner Aussicht auf den Zeller See widmen oder den etwas längeren Anstieg zum Hochtor auf den Großglockner in Angriff nehmen. Eine wunderschöne 130-Kilometer-Runde ergibt sich, wenn man das Tal über den Pass Thurn in Richtung Kitzbühel verlässt, um dann über das Pillersee-

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tal, Hochfilzen und Saalfelden wieder nach Zell am See zurückzukehren. Geheimtipp: Das Café Schmid in Waidring macht Torten von besonderer Größe und feinstem Geschmack, nach deren Verzehr die Weiterfahrt allerdings nicht unbedingt leichterfällt. Als Koppeleinheit eignet sich dann noch eine Seerunde durch das Naturschutzgebiet Zell am See, die mit ihren elf Kilometern Länge die optimale Größenordnung für ein erfolgreiches Trainingspensum garantiert. Zurückgekehrt zum Ausgangsort, ist es naheliegend, die müden Beine in der Saunawelt des Tauern SPA mit Blick auf das Kitzsteinhorn zur Erholung zu bitten. Das Base-Camp für Körper und Seele bietet ausreichend Gelegenheit, um Letztere nach einem anstrengenden Trainingstag baumeln zu lassen. Das Tauern SPA hat ganz nebenbei auch ein beheiztes 25-Meter-Becken im Freien – sollte einem der Zeller See wider Erwarten fürs Schwimmtraining doch zu kalt sein. Sollte jemand auf die irre Idee kommen, seinen Trainingsalltag um möglichst abwechslungsreiche Reize zu erweitern, kann er/sie auch den Gletscher des Kitzsteinhorns mit Langlauf- oder Skitourenausrüstung bzw. die neu errichteten Trails von diesem

„Hügel“ Richtung Tal mit dem MTB oder dem Trailrunningschuh für sich erschließen und somit das Gesamtpaket abrunden. Die ganz Verrückten trauen sich sogar zu einer Fahrtechnikerweiterung im Bikepark Saalbach oder Leogang – Vorsicht: Spaß und Verletzungen nicht ausgeschlossen. Wer sich die Schmach gefallen lassen muss und bei seiner Ausrüstung für das Unternehmen „Ausdauertrainingslager 2.0“ noch Schwächen feststellt, dem kann natürlich beim ortsansässigen Sportmogul geholfen werden. Region der 1000 und einer Möglichkeit. Je länger man das Reisemobil in der Region verweilen lässt, desto schwerer fällt die Fahrt zurück nach Hause. Die ungeahnte Zahl an Möglichkeiten erleichtert einem die Wahl des Reisegepäcks nicht unbedingt, denn irgendwann ist sogar das Raumwunder Argos time 670 vollgepackt. Wenn die Verantwortlichen der WTC tatsächlich noch darüber nachdenken, wo im Jahr 2015 die 70.3-Weltmeisterschaften stattfinden werden, sollten sie die Bewerbung dieser Region noch einmal genauer unter die Lupe nehmen und zum richtigen Entschluss kommen.


In-Team

POWER Das Triathlon-Team fiebert dem HORSESaison-Highlight entgegen Seit Gründung Anfang 2013 „fliegt“ das Power Horse Triathlon-Team um den deutschen Teamleader Timo Bracht von Erfolg zu Erfolg. Alle drei Teammitglieder (Jan Raphael, Horst Reichel und Timo Bracht), die sich für die Ironman-Profiserie gemeldet hatten, konnten sich für die Weltmeisterschaft auf Hawaii im Oktober qualifizieren. Um am wichtigsten Tag des Jahres einen erfolgreichen Abschluss der ersten gemeinsamen Saison feiern zu können, reisten die Athleten im September dieses Jahres geschlossen nach Mallorca; dort absolvierten sie die letzten, entscheidenden Trainingseinheiten. Text: Max Hofstätter Volle Kraft voraus. Trainieren, essen, schlafen. Was das Herz begehrt. Mit einer ganzen Menge RückenIn der Zeit vor dem Rennen auf Big Einer, der für seine akribische Vorbewind und einer großen Portion Island liegt der Fokus auf dem Traireitung bekannt ist, ist Timo Bracht. Selbstbewusstsein haben die Powerning, der richtigen Ernährung und Und weil sein Teamkollege Jan Horse-Athleten ihr Trainingscamp der entsprechenden Regeneration. Raphael bereits im Frühjahr einige Dass die Vorfreude auf das gemeinauf Mallorca aufgeschlagen. Seit der Wochen im Viva Blue auf Mallorca same Mallorca-Camp im auf TriathTeamgründung im März zeigte sich verbracht hatte und er die Insel selbst leten spezialisierten Hotel Viva Blue die positive Eigendynamik unter wie seine Westentasche kennt, dürfte in Alcudia groß war, zeigt auch die den Jungs, und so war es für die drei die Entscheidung für den Klassiker Aussage von Horst Reichel: „Mallorca Hawaii-Starter umso wertvoller, sich der Trainingsinseln nicht schwerbietet zu dieser Jahreszeit die pergeschlossen mit den Teamkollegen gefallen sein. Besonders überzeugt fekten Trainingsbedingungen, sodass auf die Ironman-Weltmeisterschaft waren die Athleten von den perfekten vorzubereiten. Mit den Siegen von wir uns voll auf die Hawaii-VorbereiTrainingsbedingungen auf Mallorca Timo Bracht beim Ironman Los Cabos tungen konzentrieren konnten.“ Zwei und insbesondere von der HotelanlaWochen arbeiteten Timo Bracht, Jan und Horst Reichel beim Ironman 70.3 ge. „25-Meter-Trainingspool, ideale Italy sowie den zweiten Plätzen von Raphael und Horst Reichel auf den Radstrecken, eigene Fahrradwerkstatt Jan Raphael bei der Ironman-EuropaStart bei der Weltmeisterschaft hin, und ein voll ausgestattetes Fitnesszenmeisterschaft in Frankfurt und Georg während das vierte Teammitglied Getrum. Wir haben wirklich nichts dem Potrebitsch bei der Challenge Taiwan org Potrebitsch, der dieses Jahr nicht Zufall überlassen und fahren bestens zeigt sich die hohe Qualität innerhalb im Besitz einer Ironman-Pro-Lizenz vorbereitet nach Hawaii“, so Bracht, des Teams. So blicken nicht nur die war, in Deutschland blieb, um sich auf der nach seinen beiden sechsten und die Challenge Amsterdam vorzubereieinem fünften Platz in den letzten drei Athleten, sondern auch das gesamte Betreuerteam und die große Fangeten. Mit Erfolg übrigens: Potrebitsch Jahren auf Hawaii nun das Podest meinde gespannt auf den 12. Oktober erkämpfte sich unter widrigsten Weterklimmen will. 2013, den Ironman Hawaii. terbedingungen den hervorragenden 2. Platz. „Pro Power Week“ POWER HORSE Triathlon-Camp

INFOBOX

Von 16. bis 23. März 2014 bietet das „Power Horse Triathlon-Team“ in Zusammenarbeit mit dem Hotel Viva Blue in Alcudia in der traumhaften Hotelanlage auf Mallorca erstmals ein echtes Profi-Camp für Amateure und Einsteiger an. „Die Anlage in Playa de Muro verfügt nicht nur über ein semi-olympisches Schwimmbecken, ein Fitnessstudio, eine neu eingerichtete Werkstatt sowie Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder, sondern auch über eine optimale Lage“, erzählt Timo Bracht, dessen Team sich Finisher 37 hier auf den Ironman Hawaii vorbereitet hat. Denn: „Wie auf Hawaii können wir ohne Neoprenanzug auch im Mittelmeer schwimmen.“ www.powerhorse-triathlonteam.com


Racepreview

HAWAII

Kona-Favoriten-Check So ausgeglichen wie noch nie stehen heuer die Chancen bei Damen und Herren der Ironman-Pros. Verteidigen die Langdistanz-Dinosaurier um Craig Alexander und Natascha Badmann die Top 10 erfolgreich gegen die Asse von der Kurzdistanz? Text: Herwig Reupichler

S

euchenjahr für den Champion. Der Titelverteidiger Pete Jacobs ließ nach seinem Hawaii-Sieg ein „Seuchenjahr“ folgen. Bei seinem Auftritt beim Ironman in Frankfurt beispielsweise ging dem sonst so starken Läufer nach dem Radpart die Puste aus. Mit einem 4:17-hMarathon schleppte sich Jacobs als 161. ins Ziel seines „Plicht-Ironman“. Dem interessanterweise als trainingsfaul (!) bekannten Australier gelang es jedoch, wieder kurz vor der IronmanWM auf Hawaii in Form zu kommen. Bei seinem letzten Formtest vier Wochen vor Hawaii gelang ihm beim Ironman 70.3 Sunshine Coast der erste (!) Sieg dieser Saison. Titelverteidigerin strauchelte in Las Vegas. Die 35-jährige Britin Leanda Cave reiste als Titelverteidigerin nach Ve-

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gas. 2012 hatte die schlanke Blondine sowohl die Ironman-70.3-WM wie auch „The big Dance“ auf Hawaii gewonnen. Wie bei Pete Jacobs steht auch bei ihr ein mageres Rennjahr 2013 zu Buche. In Vegas konnte sie ihren Titel bei Weitem nicht verteidigen; sie wurde beim Regenrennen im Zockerparadies 13. der Profidamen. Lang vs. Kurz. Interessant zu beobachten sein werden generell die Grabenkämpfe zwischen den spritzigen Kurzdistanzlern und den erfahrenen Langdistanzspezialisten. Die aus den internationalen Verbands-Kaderschmieden stammenden Athleten, allen voran der Olympiamedaillengewinner von Athen und Peking und Weltmeister von 2004 Bevan Docherty, der dreifache Europameister aus Spanien Ivan Rana, die auf der Langdistanz schon „angekommenen“ Raelert-Brothers


und Challenge-Roth-Sieger Dirk Bockel (LUX), werden zum ersten Mal oder teilweise zum wiederholten Male auf die reinrassigen Ironman-Spezialisten Sturm laufen. Um die Plätze an der Sonne werden wie immer die deutschen Pros Timo Bracht, Faris Al-Sultan und der frischgebackene Ironman-70.3-Weltmeister Sebastian Kienle kämpfen. Der dreifache KonaChampion Craig Alexander will nach einer starken Saison mit seinen 40 Lenzen am Buckel wohl seine letzte Chance auf seine vierte Triathlon-Krone nutzen. Chris McCormack, ebenfalls bereits 40 Jahre alt, zwingt das Pfeiffersche Drüsenfieber in die Knie. Sein DNF vom Jahr 2012 wird somit wohl der letzte Auftritt des australischen „Aufsprechers“ auf Big Island gewesen sein. Österreichs Pro-Beitrag zur IronmanWM 2013 ist der 30-jährige Dominik Berger aus Vorarlberg. Der gelernte Kurzdistanz-Athlet sammelte über die Saison fleißig seine Qualifikationspunkte und schaffte am letzten Abdruck den Sprung auf die Pazifikinsel. Somit erfüllte er sich den Traum, gemeinsam mit seinem Vater Helmut Berger (56) bei der großen Ironman-WM in Kona ins Rennen zu gehen. Bei den Damen wird sich wie schon im

Vorjahr der Kampf um den IronmanThron äußerst spannend gestalten. Aufgrund der Tatsache, dass die Dominatorin der letzten Jahre, Chrissie Wellington, ihre Karriere beendet hat, dürfen wir ein offenes Rennen erwarten. Neben der regierenden „Championess“ Leanda Cave starten noch zwei weitere ehemalige HawaiiSiegerinnen in Kona: zum einen die Schweizerin Natascha Badmann, die nach ihrem 6. Platz aus dem Vorjahr trotz ihrer 46 (!) Lenze motiviert wie nie ins Rennen zu gehen scheint. Trotz ihrer sechs Siege auf Big Island wird Badmann wohl nicht mehr um den Sieg mitkämpfen können. Eine andere jedoch ist heiß auf einen zweiten Triumpf: Die 32-jährige, aus Down Under stammende Mirinda Carfrae gilt als eine der schnellsten Läuferinnen im Feld und wird nach 2010 wieder mit einem Sub-3h-Marathon nach der Ironman-Krone greifen.

Die Großen Zehn 2012:

Herren: 1 Pete Jacobs, AUS 8:18:37 2 Andreas Raelert, GER 8:23:40 3 Frederik Van Lierde, BEL 8:24:09 4 Sebastian Kienle, GER 8:27:08 5 Faris Al-Sultan, GER 8:28:33 6 Timo Bracht, GER 8:30:57 7 Andy Potts, USA 8:31:45 8 Timothy O’Donnell, USA 8:33:28 9 David Dellow, AUS 8:35:02 10 Dirk Bockel, LUX 8:36:21 Damen: 1 Leanda Cave, GBR 9:15:54 2 Caroline Steffen, SUI 9:16:58 3 Mirinda Carfrae, AUS 9:21:41 4 Sonja Tajsich, GER 9:22:45 5 Mary Beth Ellis, USA 9:22:57 6 Natascha Badmann, SUI 9:26:25 7 Gina Crawford, NZL 9:28:54 8 Linsey Corbin, USA 9:32:18 9 Caitlin Snow, USA 9:36:18 10 Amy Marsh, USA 9:38:15 Scanne den QR-Code mit deinem Smartphone

Hier geht‘s zum allseit beliebten LIVE-Coverage

http://eu.ironman.com/triathlon/coverage/detail.as px?race=worldchampionship&y=2013#axzz2h1H TilVx

BIGIsland Finisher 39


Racereport

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ITU Cross Triathlon EM

Und so schön Cross

Geländefahrrad, Schlamm, Schotter, beinahe überhängende Abfahrten etc. etc., das sind die Zutaten, aus denen die Events der Crosstriathlonwelt zubereitet werden. Wenn es dann noch dazu um internationales Edelmetall geht, ist dem Legendentum der Athleten, welche sich dieser Herausforderung stellen, kaum mehr etwas zu entgegnen.Text: Max Hofstätter Finisher 41


Racereport

oben: Kathrin Müller führte das Feld sozusagen vom ersten Meter an. links unten: Der spätere Sieger Jan Celustka. rechts unten: Newcomerin Sandra Koblmüller kämpfte sich nach mäßiger Schwimmleistung auf den sechsten Gesamtrang und der Silbermedaille in der U23-Klasse vor.

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Triathlon-Europameisterschaften in Österreich, das ist es doch erst 2014 in der Gamsstadt so weit?! Nicht ganz – Anfang September dieses Jahres waren die honorigen Damen und Herren der ETU (European Triathlon Union) zu Gast am Fuße des Schafberges und durften mitansehen, wie sich knapp 50 Elite-Athleten, darunter nicht weniger als neun Österreicher und -innen, und insgesamt etwa 130 AgeGrouper in die Fluten des Wolfgangsees stürzten, um sich als Europas beste Crosstriathleten zu beweisen. Die Bedingungen konnten nicht besser sein: War der Himmel über dem Wolfgangsee frühmorgens, als die FINISHER-Redaktion ihr Wohnmobil verließ, noch nebelverhangen, so konnte man kurz darauf aufs Latschenkiefer und die Augenverdunkler kaum noch verzichten. Jedoch nicht wegen des Elektrolytkonsums am Vortag, sondern wegen des gleißenden Lichts, welches uns der gelbe Planet ungehindert entgegenwarf. Der See war der Jahreszeit entsprechend warm, und trotzdem durften

die Age-Group-Athleten auf die schwarzen Schwimmhilfen zurückgreifen, die zumindest bei einigen für gleiche Schwimmzeiten wie bei der Elite sorgten. Dramaturgisch perfekt inszeniert, wurden zuerst alle Altersklasseathleten auf die Strecke gelassen, und entgegen jeglicher Gender-Richtlinien gab es für die Damen und Herren der Schöpfung je einen eigenen Bewerb. Damit hat sich auch der beliebte Maßstab bei den Herren, „erste Dame“ zu sein, erübrigt. Die Geschlechtertrennung sorgte für klare Verhältnisse bei Zusehern und Athleten, und man konnte sich bei den Wendepunkten einen guten Überblick über die jeweils aktuellen Rennpositionen verschaffen, sofern man der Kunst der Arithmetik unter Sauerstoffmangel noch mächtig war. Ein weiterer positiver Punkt war, dass alle Athleten, deren Wettkampf noch bevorstand bzw. schon absolviert wurde, sich zum zusehenden Volk gesellten und somit bei dem doch recht überschaubaren Starterfeld für eine deutliche Stimmungssteigerung

sorgten. Die Stimmung war gleich in der ersten der drei Hauptstartwellen am Höhepunkt angelangt, da sich der junge Tiroler Florian Klingler bei den Junioren den Europameistertitel holen konnte. Sina Hinteregger machte ihm dieses Kunststück beinahe nach und musste sich beim weiblichen Nachwuchs nur der Niederländerin Lindy van Anrooij geschlagen geben. In der Abteilung der Paratriathleten waren die Österreicher Martin Falch und Christian Troger mit jeweils Gold in ihrer Klasse auch äußerst erfolgreich. Die Latte lag dementsprechend hoch für die restlichen österreichischen Starter. Und diese Höhe konnte gleich im Age-Group-Rennen übersprungen werden. Die mit 51 Athleten größte je entsandte Age-Group-Delegation holte im Salzkammergut in den jeweiligen Altersklassen nicht weniger als neun Gold-, acht Silber- und vier Bronzemedaillen. Dass diese Ausbeute in die Geschichtsbücher des ÖTRV eingehen wird, ist selbstredend, dementsprechend glücklich strahlten

WINTERTRIATHLON FAISTENAU 2014

1. Wintertriathlon im Langlaufdorf Faistenau

Das Wochenende vom 18./19. Januar 2014 sollten sich (Tri-)athleten und Sportbegeisterte im Kalender schon mal vormerken. Denn dann findet wieder ein Wintertriathlon im Salzburger Land statt. Im Langlaufdorf Faistenau messen sich Athleten über die Klassische Distanz von 5km Laufen, 12km Mountainbiken und 8km Langlaufen (freie Technik). Außerdem gibt es einen Staffelwettbewerb für Jedermann. Eine Prominentenstaffel rundet das Rennen am Sonntag ab. Die Erlöse aus dem Promi-Rennen gehen an ein Projekt der Kinderhilfsorganisation Help-for-Hope.org, Racing for Children in Need. Bereits am Vortag findet für die Kids ein Duathlon bestehend aus Langlaufen und Laufen statt. Die Strecken variieren je nach Altersklasse zwischen 600m-1500m Langlauf und 400-1000m Lauf. Prominentester Teilnehmer ist Michael Göhner, dreifacher Deutscher Meister im Wintertriathlon und gleichzeitig Botschafter der Veranstaltung. „Wir sind glücklich, mit Michael Göhner einen Experten an unserer Seite zu haben“, freut sich Veranstalterin Anja Kobs auf den Start des Reutlinger Triathlon-Profis. Für die Infos scan

18./19.01.2014

einfach folgenden QR-Code

www.wintertriathlon.eu

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links: Die Deutsche Meistern Müller ließ nichts anbrennen und krönte sich zur Europameisterin. rechts: Thomas Jandl wurde bester Österreicher auf Rang elf.

die Verantwortlichen in Strobl mit der Sonne um die Wette. Besonders hervorzuheben ist die Leistung der beiden Athletinnen des SU Tri Styria Daniela Kratz und Jaqueline Meister, welche die nationale und internationale Konkurrenz bei den Amateuren dominierten. Bei den Herren waren es die beiden „alten Haudegen“ Gerald Will und Alexander Frühwirth, die sich einen harten Kampf ums Podest lieferten, diesen jedoch gegen die starke Konkurrenz aus Deutschland und der Schweiz verloren und sich mit Rang vier bzw. fünf zufriedengeben mussten, ihre Altersklassen aber gewinnen konnten. Umzingelt von der Elite. Das Eliterennen am Wolfgangsee war vom ersten Meter an ein Rennen, mit dessen Ausgang die heimische Elite nicht wirklich etwas zu tun hatte, zu stark zeigte sich die Konkurrenz aus Italien, Tschechien und Deutschland. Die Damen und Herren, die uns von diversen Staatsmeisterschaften hinlänglich bekannt sind, hatten gehörig damit zu kämpfen, die Spitze nicht bereits beim Schwimmen ziehen lassen zu müssen. Bei den Herren gelang dies den Jandl-Brothers und Andi Prem ganz gut, der Rest musste auf die weltbekannten österreichischen Qualitäten am Geländegaul setzen. Die Kunst des „Trailridings“ ist jedoch auch bei unseren Nach44 Finisher

barn kein Fremdwort, und so wurde es nicht wesentlich leichter, an der Spitze zu bleiben bzw. diese nach dem Rückstand beim Schwimmen wieder einzuholen. Die Norianer Michael Szymoniuk und Markus Benesch kämpften ebenso verbissen wie alle anderen Rotweißroten. Die Positionen nach dem Schwimmen konnten meist gehalten und im Falle von Micky sogar etwas verbessert werden, der Zeitabstand zur Spitze war jedoch immer größer als drei Minuten, und somit hätte es ein kleines Wunder gebraucht, um noch ein Wörtchen um die Medaillen mitreden zu können.

Szymoniuk beendete seine Aufholjagd schlussendlich auf Rang 14 und wurde somit zweitbester Österreicher, denn beinahe unbemerkt von den Kameras schlich sich der jüngere der beiden Jandls, Thomas, mit einer äußerst konstanten Vorstellung auf Rang elf des Gesamtklassements. Ganz vorne entbrannte ein Kampf ums Edelmetall. Die Protagonisten aus Italien, Tschechien und Belgien kamen beinahe gleichzeitig in die Wechselzone zwei, von der aus ein wahres Ausscheidungsrennen begann. Der Tscheche Jan Celustka, der immerhin bei den Olympischen


Spielen in London 2012 Platz 30 belegt hatte, nahm das Heft in die Hand und konnte den Italiener Alessio Picco und seinen Landsmann Jan Kubicek mit äußerst flotten 20:51 auf den abschließenden sechs Kilometern auf die Plätze verweisen. Besonders auffällig war die Laufstärke der Teilnehmer dieser beiden Nationen, die nicht nur schnell waren, sondern auch nach den Gesichtspunkten einer wissenschaftlichen Laufstilanalyse alle Anforderungen erfüllten. Bei den Damen machten sich zwei heimische Elite-Athletinnen Hoffnungen, Medaillen mit nach Hause zu nehmen: die mehrfache Crosstriathlon-Staatsmeisterin Carina Wasle und die Newcomerin Sandra Koblmüller. Beide konnten zwar die Schwimmspitze nicht halten und kamen mit deutlichem Rückstand aus dem Wasser, dies ist jedoch nichts Neues und war in den Renntaktiken der beiden durchaus berücksichtigt worden. Wasle konnte anschließend mit der zweitbesten Radzeit aufholen. Koblmüller, die in der U23-Klasse an den Start ging,

konnte ebenfalls am Rad aufholen, bei ihrer Paradedisziplin mit der schnellsten Laufzeit einen Teilerfolg feiern und sich Silber bei den U23-Damen holen. Für eine Medaille reichte es für Wasle leider nicht ganz. An der Spitze bestimmte eine Dame von Beginn an das Tempo, die Deutsche Meisterin Kathrin Müller, die für den österreichischen Rennstall des Skinfit Racing Teams startet. Sie ließ keine Zweifel daran, wer sich den Titel holen sollte, und feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Silber ging an Holland mit deren Athletin Maud Golsteyn und Bronze – wie könnte es anders sein – an die Tschechin Helena Erbenova. Beide konnten trotz mittelprächtiger Schwimmleistungen am Rad und zu Fuß mächtig Boden gutmachen, waren jedoch keine Gefahr mehr für Müller, die im Falle eines Angriffs von hinten wahrscheinlich auch noch in der Lage gewesen wäre, das Tempo anzuziehen.

Alles ist relativ Fernab vom Kampf um die Medaillen geschah jedoch etwas, wodurch sich Zeiten und Medaillen zur völligen Nebensache relativierten. Direkt nach dem Wettkampf ereilte uns die Nachricht, dass der deutsche Age-Group-Athlet Thomas Tittel auf der Strecke zusammengebrochen sei und sich auf dem Weg ins Krankenhaus befinde. Auf dem Weg ins LKH Bad Ischl starb der 37-Jährige völlig unerwartet. Der damals vermutete Asthmaanfall stellte sich Tage später als Herzinfarkt aufgrund von Überanstrengung heraus. Die Veranstalter der Wolfgangsee-Challenge haben ein Spendenkonto (IBAN: AT49 3505 6000 0205 9624, BIC: RVSAAT2S056, Raiffeisenbank Strobl, Betr. Thomas Tittel) für Tittels Frau und seinen zweijährigen Sohn eingerichtet. Das Geld, das dort bis 31. Oktober 2013 eingeht, soll Anfang November zu 100 Prozent an Familie Tittel überwiesen werden, so der Veranstalter. Der Österreichische und der Salzburger Triathlonverband sowie die Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft haben ebenfalls finanzielle Unterstützung zugesichert.

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HOTSHOTS

Das äußerst erfolgreiche Aufgebot aus Österreich mit insgesamt 51 AthletInnen.

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Das Eliterennen der Herren dominierten die Italiener und Tschechen.

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FINISHER-Team

Finisher Team Vol. 5

Team rockt Zell am See

Seit dem Casting und der somit ersten Zusammenkunft unserer sechs Teammitglieder ist bereits mehr als ein halbes Jahr vergangen. So unterschiedlich ihre sportlichen Vergangenheiten und Leistungsniveaus waren, so unterschiedlich waren auch die Ziele und Erwartungen ans Wettkampfjahr 2013. Angefangen bei einem Nichtschwimmer, der seinen ersten Triathlon absolvieren wollte, bis hin zu routinierten Dreikämpfern, die ihre persönlichen Bestzeiten auf der Langdistanz zu verbessern strebten, war alles vertreten. Text: Christian Jopp & Roland Stuhlpfarrer Schlussendlich zog auch der 1. September ins Land, und mit dem Ironman 70.3 in Zell am See stand das absolute Highlight des FINISHERTeams am Rennkalender. Nach der monatelangen intensiven Vorbereitungsphase war es somit an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. In dieser Ausgabe möchten wir abschließend ein individuelles Fazit ziehen und euch einen finalen Einblick in die Geschehnisse und die persönlichen Erlebnisse der einzelnen Teammitglieder gewähren. Marco Lambach Rückblick: 23. 3. 2013, Graz Im Zuge des zweitägigen FINISHERTeam-Castings stand für die Teilnehmer ein abschließender 400-MeterTest im Hallenbad der SPORTUNION Steiermark am Programm. Im zweiten Heat dann folgende Szene: Ein junger

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Herr, äußerst gut genährt, verliert auf den ersten 25 Metern bereits deutlich auf seine Mitstreiter. Auf der zweiten von den insgesamt 16 Längen muss er vom Kraulstil in die Brustlage wechseln, um regelmäßig Luft zu bekommen – ab der dritten Länge kämpft sich dieser junge Mann von Beckenrand zu Beckenrand. Angespornt durch die Anfeuerungsrufe der übrigen Casting-Teilnehmer schafft er es irgendwie, die 400 Meter lebend zu überstehen (Anm. der Redaktion: das Wort „Schwimmen“ wurde in diesem Satz bewusst nicht verwendet). Beeindruckt vom Ehrgeiz und dem Durchhaltevermögen des Zellers Marco Lambach war für die Jury sofort klar, dass er sich einen Fixplatz im FINISHER-Team verdient hat. Gleichzeitig blieben natürlich auch die Bedenken: Wird die knappe Zeit von nur sechs Monaten ausreichen,

um jemanden, der noch nie in seinem Leben einen Triathlon absolviert hatte und gerade einmal 25 Meter kraulen kann, so weit zu bringen, dass er einen Ironman 70.3 solide finishen kann? 1. 9. 2013, Zell am See Seit dem Startschuss des Ironman 70.3 in Zell am See sind gerade einmal 35 Minuten vergangen – als Erster des gesamten FINISHER-Teams steigt Marco aus dem Wasser und begibt sich in die Wechselzone. Die Handgriffe sitzen und nicht im Traum würde man auf die Idee kommen, dass es sich hier um einen absoluten Triathlon-Rookie handelt. Mit dem Rad in der Hand geht es raus aus der Wechselzone auf die 90 Kilometer. Beflügelt durch seine unglaublich starke Schwimmleistung und sich seiner Stärke am Rad bewusst, möchte


er auf seiner Heimstrecke, auf der er jeden Zentimeter aus dem Training kennt, beweisen, was in ihm steckt. Mit 02:26 bestätigte Marco seine hervorragenden Ergebnisse aus dem Labor – insgesamt war der Wettkampf erst 3 Stunden und 7 Minuten alt, als sich Marco auf den abschließenden Halbmarathon begab. Er teilte sich seine Kräfte perfekt ein und benötigte für die 21 Kilometer 01:51 Stunden. Nach 5:02:58 war es so weit: Marco Lambach erreichte als 452. der insgesamt 1800 Starter das Ziel des Ironman 70.3 in Zell am See. Eine Zeit bzw. ein Ergebnis, von dem Marco und das gesamte Team vor einem halben Jahr nicht einmal zu träumen gewagt hätten! Diese Leistung ist das Resultat einer bilderbuchartigen Entwicklung in äußerst kurzer Zeit. Marco hat die auf ihn abgestimmten Trainingspläne von Chefcoach Herwig Reupichler strikt eingehalten und mit dem Ehrgeiz verfolgt, den wir bereits beim CastingWochenende beobachten durften. Zu-

sätzlich haben die Schwimmstunden mit Isolde Langbrandtner ihres dazu beigetragen, dass Marco innerhalb eines halben Jahres derartige Fortschritte im Element Wasser gemacht hat. Dabei geholfen haben ihm sicherlich auch seine natürliche Lockerheit und das Wissen als zweifacher Familienvater, worum es im Leben wirklich geht. Er muss sich nicht über irgendwelche Kilometerzeiten oder Ergebnisse definieren und hat schlichtweg Spaß an dem, was er macht! Wir gratulieren Marco von ganzem Herzen und sind stolz, ihn im FINISHER-Team zu haben! Martin Paset Bei Martin lief es in den Monaten Mai und Juni nicht wirklich rund – immer wieder wurde der Trainingsfluss durch kleinere Wehwehchen unterbrochen. Nachdem sich unser Musiklehrer Jahr für Jahr auf die sogenannten „großen Ferien“ freuen darf, wollte er in dieser Zeit trainings-

technisch so richtig durchstarten, nochmals einen gewaltigen Umfangblock einlegen und die Trainingsstunden auf 20 bis 25 Stunden pro Woche steigern, dabei zwei bis drei Kilos verlieren, Schwimm- und Lauftechnik so richtig auf Vordermann bringen und und und. Es waren also eine Menge guter Vorsätze für den neunwöchigen Betriebsurlaub, der mit dem FINISHER-Team-Treffen im Zuge des Ironman Austria eingeläutet werden sollte. Während dieses Wochenendes war nicht zu übersehen, welche enormen Fortschritte Martin seit Beginn des Trainingsprozesses gemacht hatte. Vor allem bei der gemeinsamen Zweiradausfahrt auf den Loiblpass konnte er seine hervorragende Rad-Form unter Beweis stellen – lange Zeit konnte er das flott angeschlagene Tempo von SPOWIMED-Chefcoach Herwig Reupichler mithalten, ehe die Vernunft siegte und er einige hundert Meter vor dem Gipfel von Herwigs Hinterrad abreißen ließ. Nach dem Trainingswochenende in

CoCoon. Mode für TriaThleTen. Finisher 49


Kurz vor dem Start war die Nervosität im Team deutlich zu spüren.

Unmittelbare Wettkampfvorbereitung in Zell am See.

Klagenfurt sollte der gemütliche Sport urlaub inklusive Radsternfahrten auf den Großglockner und das Kitzbüheler Horn gestartet werden, doch hat sich auch das Kalenderjahr 2013 nicht als „Jahr der Wunschkonzerte“ herausgestellt. Der Urlaub begann mit Fieber und endete in einer Polymyositis, einer rheumatischen Entzündung der gesamten Muskulatur. Konsequenz: Kortison-Therapie und Bettruhe. Während der 1. September immer näher rückte, bestand Martins sportlicher Alltag aus Spaziergängen, dem allseits beliebten Nordic Walking und aus MTB-Touren, bei denen die beiden großen vorderen Kettenblätter geschont wurden. Verständlich, dass Martin zwischenzeitlich nicht mehr an einen Start beim Ironman 70.3 in Zell am See glaubte, da sich sein Körper nach der Erkrankung ungewohnt schwach anfühlte. Die Ergebnisse der

ausschlaggebenden Leistungsdiagnostik, bei der ein eindeutiges Go oder No-Go für den Start am 1. September untersucht werden sollte, zeigte jedoch eine deutliche Steigerung zu den Ergebnissen aus dem März. Natürlich hätte die finale Vorbereitungsphase um einiges besser laufen können, doch aus Sicht des SPOWIMED-Arztes Werner Gröschl gab es eine eindeutige Startfreigabe. Für Martin galt es nun abzuschalten, nicht nachzudenken, was hätte sein können, wenn … Es ging für ihn nun darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dabei zu versuchen, das absolut Beste aus seinem Körper rauszuholen. Martin stellte sich der Herausforderung und meisterte diesen einen Tag in Zell am See mit Bravour. Nach einer soliden Schwimmleistung, einer starken Performance am Rad und einem abschlie-

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50 Finisher

ßenden Halbmarathon, bei dem er das angeschlagene Tempo nicht ganz bis zum Ende durchziehen konnte, erreichte Martin nach 5 Stunden und 12 Minuten das Ziel. Auch dieser achtbaren Leistung zollt das FINISHER-Team großen Respekt! Felix Waldhuber Nach dem vielversprechenden Saisonbeginn lief bei unserem Wintertriathlon-Staatsmeister nicht alles nach Plan. Schon im April waren es Schmerzen im Knie, die Felix daran hinderten, die nötigen Kilometer in den Laufschuhen zu sammeln. Nachdem er gemeinsam mit den SPOWIMED-Experten diese Probleme in den Griff bekommen hatte und bei einigen Wettkämpfen sein Talent aufblitzte, traten die Knieschmerzen Mitte Juli aufs Neue auf. An ein Lauftraining im herkömmlichen Sinn war beim besten


Csaba Serfeze Csaba nutzte die Sprintdistanz beim Waldviertler Eisenmann als kleinen Formcheck, um einen Überblick darüber zu bekommen, wie es nach der zweimonatigen Wettkampfpause um sein Leistungsvermögen steht. Das Schwimmen lief wie gewohnt nicht sehr rund und somit schien alles beim Alten geblieben zu sein. Doch nach einem mehr als ansehnlichen RadSplit und einer sehr einsamen, von Seitenstechen begleiteten hügeligen Runde um den Herrensee landete er auf dem 9. Gesamtrang und konnte somit 170 Dreikämpfer hinter sich lassen. Das Mini-Comeback war unterm Strich mehr als gelungen, und der gute körperliche Zustand wurde zusätzlich durch die Ergebnisse der finalen Leistungsdiagnostik objektiv untermauert. Csaba hatte seine Hausaufgaben gemacht, die nötigen Kilometer am Rad gesammelt, die vorgegebenen Laufeinheiten absolviert und viel Trainingszeit in seine Schwimmtechnik investiert. Aus beruflichen Gründen musste Csaba aber vor dem Ironman 70.3. den Triathlon in eine Nebenrolle verbannen und woanders richtig Gas geben – nämlich im Büro! Wenn man in einer Woche so viel schläft wie normalerweise in einer Nacht, dann

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Willen nicht zu denken. Vielmehr ging es darum, die Wertigkeiten neu zu ordnen, sich auf den eigenen Körper zu konzentrieren und Triathlon für eine Zeit einfach nur Triathlon sein zu lassen. An einen Start in Zell am See war unter diesen Umständen natürlich nicht zu denken. Die aktuelle Diagnose lautet „Jumpers Knee“ und macht somit die weitere Saisonplanung für Felix um einiges überschaubarer: Knie und Waden auskurieren! Auf diesem Weg wünschen wir Felix, dass er auch aus dieser schwierigen Situation für sich selbst einiges mitnehmen kann und dass er so schnell wie möglich wieder gesund und voll leistungsfähig wird!


FINISHER-Team

Racetime für das Team – Tag der Wahrheit.

kann man nicht von einer optimalen Vorbereitungsphase sprechen. Weil es bis dato jedoch bei internationalen Triathlon-Bewerben fürs Jammern keine Bonusminuten gibt, versuchte Csaba einfach das Beste aus der Situation rauszuholen. Beim Schwimmen ist ihm das noch nicht zur Gänze gelungen, da er erst 36 Minuten nach dem Startschuss dem Zeller See entstieg. Um einiges besser lief es auf seiner Zeitfahrmaschine, mit der er die 90 Kilometer mit einem

starken 37-km/h-Schnitt absolvieren konnte. Beim abschließenden Halbmarathon musste er sich jedoch gewaltig zusammenreißen, um die Ehre der Männer im FINISHER-Team hochhalten zu können. Als er nämlich bemerkte, dass Kati mit einem Lachen im Gesicht ihm nach jeder Wende ein Stückchen näher kam, war es wohl die Angst, von ihr überholt zu werden, die ihm zusätzlichen Rückenwind verschaffte und ihm eine äußerst flotte Halbmarathon-Zeit von 01:31

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52 Finisher

bescherte. Mit einer Gesamtzeit von 04:44 zeigte Csaba, dass sein Weg in der heurigen Saison ein richtiger war. Im Dezember hat er beim Ironman in Mexiko noch einmal die Chance, zu zeigen, was auf der Ironman-Distanz in ihm steckt. Nathalie Birli Nathalie hatte in der Woche vor Zell am See mit einer Verkühlung zu kämpfen und fühlte sich am Renntag auch nicht ganz fit. Aber wegen ein bisschen Halskratzen, Fieberblase etc. wollte sie sich ihren Startplatz beim Ironman 70.3 Zell am See auch nicht nehmen lassen. Trotzdem freute sie sich schon auf den Renntag, und sich mit den anderen Teammitgliedern auszutauschen, hat ihr Mut und Selbstvertrauen für das Rennen gegeben. Sie legte, wie von der Sprintdistanz gewohnt, einen Raketenstart beim Schwimmen hin, und beim Wechsel auf das Rad befand sie sich auf Platz 2 ihrer Altersklasse (F 18-24). Sie knallte auch schnellste Schwimmzeit des FINISHER-Teams in den Zeller See und setzte somit eine starke Duftmarke für das weibliche Geschlecht. Auch am Rad fühlte sie sich ganz gut; erst gegen Ende der ersten RadRunde musste sie die radstarke Kati Lang an ihr vorbeiziehen lassen. Das Hauptproblem für Nathalie zu diesem Zeitpunkt war aber, dass ihr zusehends immer kälter und kälter wurde. Vielleicht wäre es rückblickend doch gescheiter gewesen, sich nach dem Schwimmen etwas Trockenes anzuziehen und nicht mit dem nassen Top unter der Regenjacke herumzufahren. Gegen Ende der ersten Rad-Runde begann sie auch Schmerzen im Unterbauch zu bekommen, die dann rasch immer stärker wurden und schließlich dazu führten, dass sie stehen blieb, vom Rad abstieg und sich auf einer Bank zusammenkauerte. Mit angezogenen Beinen und sozusagen in der Embryohaltung fühlte es sich besser an. Sobald sie sich aufzurichten


versuchte, waren die Schmerzen aber wieder da. Somit war das Rennen für sie leider gelaufen, doch im Laufe des Tages erholte sie sich Gott sei Dank wieder gut. Ihr persönliches Fazit lautet daher: „Auf jeden Fall habe ich mit Zell am See noch eine Rechnung offen! Das DNF in der Ergebnisliste gefällt mir ganz und gar nicht. Mittlerweile bin ich wieder ins Lauftraining eingestiegen und habe mir vorgenommen, im Oktober beim Piestingtal-Halbmarathon zu starten, um zu schauen, was ich auf der Distanz so draufhabe. Zurzeit habe ich fest vor, nächstes Jahr wieder in Zell am See am Start zu stehen, und danach gibt es dann einen ordentlichen FINISHER-Report!“ Kati Lang Kati musste natürlich auch zu Ende der Saison ihrem Ruf als „Vielstarterin“ gerecht werden. Nachdem im Hause Lang ein neues Zeitfahrrad begrüßt werden durfte, war es an der Zeit, dieses so richtig auf Herz und Nieren zu prüfen. Da kam es wie gerufen, dass Podersdorf-Veranstalter Daniel Döller unserer Kati einen Gratis-Startplatz für die Halbdistanz zur Verfügung stellte. Nach den ersten beiden Teildisziplinen, die äußerst souverän über die Bühne gebracht wurden, machte sich Kati auf den Weg aus der Wechselzone. Erst war sie etwas überrascht, was der MTB-Fahrer vor ihr auf der Laufstrecke zu suchen hatte – der Platzsprecher half Kati bei der Lösung dieses Rätsels, indem er sie als „führende Dame“ ankündigte. Ein echtes Gänsehaut-Feeling für unsere Ironlady, die nur mehr von der späteren ungarischen Siegerin Reka Brassay überholt wurde und einen hervorragenden 2. Platz verbuchen konnte. Mit nur einer Woche hin zum Ironman 70.3 in Zell am See blieb nicht wirklich viel Zeit zur Regeneration, doch den Wettkampf gemeinsam mit dem gesamten FINISHER-Team zu absol-

Der höchst isotonische Dur stlöscher.

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Braukunst auf höchster Stufe.

Kati Lang war beim Crossduathlon und in Podersdorf sehr erfolgreich.

vieren, sollte Kati die nötige Energie geben, um auch hier eine starke Leistung abzuliefern. Der Plan wäre es gewesen, beim Schwimmen nicht aus dem Wasserschatten von Nathalie zu fallen und danach die gewohnte Aufholjagd am Rad zu starten. Leider konnte Kati das hohe Tempo ihrer Teamkollegin nicht ganz mitgehen und es wurde somit ein Alleingang durch den Zeller See. Nichtsdestotrotz konnte sie am Rad ihre Stärke ausspielen und kämpfte sich vom 23. Platz ihrer Altersklasse vor auf den 6. In den Laufschuhen fühlte sich Kati wieder richtig wohl – natürlich war die lange, intensive Saison spürbar, doch durch die gegenseitigen Motivationssprüche innerhalb des FINISHER-Teams bekam das Rennen eine ganz besondere Dynamik. Schlussendlich konnte Kati mit einer Zeit von 4:58:32 den hervorragenden 3. Platz in ihrer Altersklasse erreichen. Der einzige Wermutstropfen an diesem Tag war, dass sie den Slot für die WM in Kanada gerade mal um 35 Sekunden verpasst hatte.

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Racereport

Transvorarlberg

Wetterschlacht im Land der Berge

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Das westlichste Bundesland Österreichs ist für viele Dinge bekannt, unter anderem für seine Berge, und auf diese ging es bei der zweiten Austragung des Trans-Vorarlberg-Triathlons nach seiner Wiederauflage im Jahr 2012. Text: Max Hofstätter

W

er einen Triathlon sucht, der anders ist, hat ihn im „Trans“, wie die Eingeborenen ihn nennen, gefunden. Ein Triathlon von A nach B mit vielen Höhenmetern. A dieses OneWay-Spektakels war in diesem Fall Bregenz. Direkt bei der Festspielbühne durfte man nach getaner Arbeit im Bodensee die Wechselzone eins betreten. Anders als bei diversen Olympischen Distanzen oder Bewerben der längeren Art hatten die Athleten nicht besonders große Eile, die Wechselzone wieder zu verlassen, sondern waren gut beraten, trockene und warme Kleidung anzuziehen. Der eine oder andere war sogar mit einer schützenden Regenhaut ausgestattet – was eine sehr gute Idee war, hatte der Wettergott doch auch heuer nicht daran gedacht, diese wunderschöne Strecke bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen freizugeben. B hieß in unserem Fall Lech am Arlberg. Der allseits bekannte Nobel-Skiort liegt 1444 Meter über dem Meeresspiegel und ist im Winter ein ausgewiesenes Schneeloch. Aber leider auch im Sommer, denn eben diese weiße Pracht blinzelte von den Bergspitzen ringsum herunter und kühlte das beschauliche Dörfchen auf gemütliche sechs bis acht Grad ab. Wer Haube und Handschuhe eingepackt hatte, konnte sich glücklich schätzen – und auch, wer einen Goretex-Zwirn dabei hatte, denn die Luft war relativ feucht, um es charmant auszudrücken. Um Lech zu erreichen, mussten die Athleten von Bregenz aus zuerst durch den gleichnamigen Wald über den Hochtannbergpass insgesamt 2000 Höhenmeter überwinden, bevor sie sich auf die abschließenden zwölf Kilometer über Wanderwege und Langlaufloipen Richtung Ziel begeben konnten.

Kampf gegen die Elemente. Den Athleten blieb also nichts erspart, und es war für Außenstehende tatsächlich bewundernswert, dass überhaupt jemand die Wechselzone zwei erreichte. Als Erstes waren es die Staffelfahrer Gerd Hagspiel und Matthias Brändle, die dort völlig unterkühlt aufkreuzten. Ja richtig, jener Matthias Brändle, der gerade eben bei der UCI-Rad-WM in Florenz etwa 170 Kilometer in der Spitzengruppe gefahren war. Er hatte diesen Wettkampf für Materialtests und als hartes Training genutzt. Dass es so hart werden würde, hatte er allerdings nicht geahnt, und er musste sich dem anderen Local Hagspiel um wenige Sekunden geschlagen geben. Die ersten Einzelstarter, die im Regen kurz vor Lech auftauchten, waren drei Deutsche: Christian Ritter, Michael Göhner und Sebastian Neef. Diese drei waren in eben dieser Reihenfolge dann auch auf dem Podest zu finden, da ihr Vorsprung nach dem Radsektor bereits mehr als sechs Minuten betrug und beim Lauf noch weitere neun Minuten dazukamen. Die beiden Göhner und Neef bekämpften sich hart, und schlussendlich war es der Blitzwechsel des Routiniers Göhner, der den jungen Neef den zweiten Platz kostete. Dem besten Österreicher Matthias Buxhofer blieb nach bescheidener Schwimmzeit in der Endabrechnung nur mehr die Blecherne. Auf ein Neues. Trotz des Kälterennens im Vorjahr kam die Titelverteidigerin auch 2013, um wieder allen Konkurrentinnen zu zeigen, wer die Chefin in Vorarlberg ist. Yvonne van Vlerken nämlich. Und es lief eigentlich alles nach Plan. Als Dritte aus dem Wasser, lieferte sie mit 3:40:18 eine Radzeit, die sich auch im Männerfeld sehen lassen

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Racereport

links: Vorjahressiegerin Yvonne van Vlerken sichtlich nicht zu 100 % glücklich. rechts oben: Christian Ritter kurz vor dem Sieg. rechts unten: Der Deutsche Michael Göhner landete direkt hinter seinem Landsmann auf Rang 2.

konnte und den Großteil der Damen deutlich distanzierte. Nur Laura Philipp konnte der Wahlvorarlbergerin folgen und verlor am Rad nur etwas mehr als eine Minute. Van Vlerken sah wie die sichere Siegerin aus, doch die besonders hartnäckige Deutsche kämpfte verbissen und sorgte kurz vor dem Ziel für eine Überraschung, indem sie die Topfavoritin überlief und schlussendlich 33 Sekunden vor van Vlerken das Ziel als Siegerin erreichte. Van Vlerken kam etwas überrascht und entkräftet als Zweite durch den Bogen, bevor sich etwa zwanzig Minuten nach ihr die Schweizerin Nina Brenn den dritten Rang sicherte. Die erste Österreicherin, die das Ziel erreichte, hieß wie bei den Männern Buxhofer im Nachnamen, Sabine im Vornamen, und sie ist seit Juni 2013 die Frau des bereits erwähnten schnellsten Herrn. Die als Sabine Kempter einigen Triathleten sicher noch besser bekannte Vorarlbergerin kam als Achte ins Ziel und wird ganz nebenbei mit ihrem Mann auch in Kona die Vorarlberger Fahnen hochhalten. Der Trans Vorarlberg ist sicher kein normaler Triathlon und gehört mit zu den härtesten im Kalender. Sich dieser Herausforderung zu stellen, bedarf vor allem auch einer gehörigen Portion Zuneigung zum bergigen Terrain – wer diese hat und sich auch vor ein paar Regentropfen nicht fürchtet, sollte sich dieses Erlebnis auf keinen Fall entgehen lassen. Und außerdem kann es doch nicht sein, dass es in der gesamten Alpenrepublik niemanden gibt, der das Ding endlich mal gewinnen kann?! Die Anmeldung für das Jahr 2014 läuft bereits, und nächstes Jahr wird das Wetter bestimmt besser ...

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Transvorarlberg

ERGEBNIS – HERREN 1. Christian Ritter GER

4:03:53

2. Michael Göhner GER

4:05:01

3. Sebastian Neef GER

4:05:07

4. Matthias Buxhofer AUT

4:19:25

5. Markus Keller SUI

4:25:40

Transvorarlberg

ERGEBNIS – DAMEN 1. Laura Philipp GER

4:31:18

2. Yvonne van Vlerken NED

4:31:51

3. Nina Brenn SUI

4:50:57

4. Edith Niederfriniger ITA

4:56:16

5. Jaqueline Uebelhart SUI

4:57:22


Die Stimmung war trotz der tiefen Temperaturen gut.

Raceshots vom Regenrennen in den Bergen.

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Alle Ergebnisse des Transvorarlberg https://www.abavent.de/ anmeldeservice/transvorarlberg2013/ergebnisse

Link zum Highlightvideo eines regionalen TV-Senders http://youtu.be/LiVu4DfYqqM

Sandra Urach übernahm von Matthias Brändle und konnte Rang zwei bei den Staffeln verteidigen, zu Sabine Reiner jedoch nicht mehr aufschließen.

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70.3 WM LAS VEGAS

Never bet against the champion Sebastian Kienle zeigt mit seinem beeindruckenden Sieg bei der 70.3-Weltmeisterschaft, dass er rechtzeitig wieder in Top-Form für Hawaii ist. Auch das Damenrennen stand ganz im Zeichen einer überragenden Athletin. Text: Max Renko

D

eutsche Triathleten stehen im Ruf, zwei Dinge ganz besonders gut zu beherrschen: bedeutende Weltmeisterschaftsrennen in Führung liegend mit Reifendefekten wegzuwerfen – und am Rad unwiderstehliche, zielführende Attacken zu fahren. Sebastian Kienle ist so ein Mensch. In früheren Jahren dafür bekannt gewesen, am Rad mit dem Hammer zu walten und beim Laufen mit ebendiesem niedergestreckt zu werden, lehrte er vergangenes Jahr in Las Vegas seine Kritiker Besseres und gewann seinen ersten 70.3-Titel in beeindruckender Manier. Alarmierend war vor allem, dass der Deutsche auch beim Laufen auf einen fliegenden Craig Alexander nur wenig Boden verlor. Wenige Wochen später auf Hawaii drohte die Konkurrenz ein ähnliches Debakel zu erleben – wenn es da nicht die Misere mit dem platten Reifen,

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den nicht funktionierenden Ventilverlängerungen und dergleichen gegeben hätte. Doch mit einem vierten Rang schien endgültig der große internationale Durchbruch gekommen zu sein. 2013 begann jedoch alles andere als erfreulich für den sympathischen und bescheidenen Knittlinger: Gesundheitliche Rückschläge hatten ihn vor allem in der ersten Jahreshälfte weit zurückgeworfen. Insbesondere die Laufform hatte gelitten, und mit Rang neun beim IM Frankfurt sowie einem sechsten Platz beim IM 70.3 Wiesbaden sah 2013 nach allem anderen als nach einer Fortsetzung des Triumphzuges aus. Neue Namen, neue Gesichter. Dazu kam der Umstand, dass im postolympischen Jahr zahlreiche Kurzdistanzler auf die Mittelstrecke gewechselt waren: Olympiasieger Jan Frodeno, gleich beim ersten Antreten

70.3-Vizeeuropameister 2013 geworden, musste man ebenso zum Favoritenkreis zählen wie Tim Don (1500 m PB: 3:46!), Ivan Rana, Ivan Vasiliev und Brent McMahon. Ein WM-Rennen – mit hoher Leistungsdichte und entsprechend großen Radgruppen – spielt diesen Laufraketen erwartungsgemäß in die Hände. Je mehr am Rad taktiert und verzögert wird, desto mehr steigen ihre Chancen für die finalen 21,1 Kilometer. Allerdings gilt für Weltmeisterschaften ein ehernes Gesetz: Wette niemals gegen den Titelverteidiger. Der Konkurrenz von Sebastian Kienle wurde das spätestens nach dem Schwimmteil schlagartig in Erinnerung gerufen. Josh Amberger und Andy Potts schlugen wie immer ein hohes Tempo an, welches die Kurzdistanz-Spezialisten McMahon und Frodeno allerdings nicht sonderlich beeindruckte. Zwar hatten die Ex-Weltmeister Alexander


und Bozzone je eine Minute Rückstand ausgefasst, doch Sebastian Kienle lag lediglich eine weitere Minute zurück. Noch. Denn was im Laufe der nächsten 90 Kilometer folgte, muss man schlichtweg als Düpieren der versammelten Weltelite bezeichnen. Unter ungewöhnlich kühlen, regnerischen Bedingungen setzte der Titelverteidiger alles auf eine Karte und konnte auch den entflohenen Josh Amberger bald stellen. Kräftiger Tritt, tief in die Aeroposition geduckt, pumpender Oberkörper – der Deutsche brauchte einen ausreichenden Zeitpolster für den Halbmarathon. Würden drei Minuten auf das riesige Verfolgerfeld reichen? 3:00-Pace aus T2. Jan Frodeno setzte an, um die Ehre der Kurzdistanz-Athleten zu retten: die ersten zwei Kilometer in sechs Minuten! Der endlich wieder verletzungsfreie Terenzo Bozzone startete etwas verhaltener, aber kaum weniger flott. Auf den ersten sieben Kilometern hatte Kienle 40 Sekunden eingebüßt. Während „Frodo“ plötzlich zurückfiel und das Rennen sogar vorzeitig aufgeben musste (Achillessehnenverletzung!), kristallisierte sich Bozzone zum härtesten Verfolger heraus. Kienle jedoch zeigte in beeindruckender Art und Weise, dass er an diesem Tag der Wirt war, welcher die Rechnung machen würde. Auf den verbliebenen zwei Runden konnte er seinen Vorsprung stabil halten und gewann souverän mit zwei Minuten Vorsprung. Terenzo Bozzone krönte sein Comeback mit Silber, Bronze ging an Joe Gambles. Das Fazit des Doppelweltmeisters Kienle: „Das ist mein wichtigster Sieg. Denn wenn du aufhörst, an dich zu glauben, verlierst du deine wichtigste Waffe.“

3 . 0

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dreieinhalb Minuten auf die Spitze rund um Titelverteidigerin Leanda Cave verloren. Somit standen für Hauschildt die Zeichen auf Sturm, welcher umgehend folgte: unangefochtene Radbestzeit, an der auch ein Sturz kurz vor der Wechselzone nichts ändern konnte. Während Annabel Luxford und Lisa Nordén in Folge ihrer Kurzdistanz-Herkunft etwas Zeit im Penalty-Zelt zubrachten, enteilte Hauschildt ihren Konkurrentinnen mit Riesenschritten. Zur Halbzeit lag die Australierin bereits dreieinhalb Minuten vor ihrer zeitgleich gestarteten Landsfrau Luxford – und wurde nicht langsamer. Im Ziel trennten sie satte fünf Minuten von der Zweitplatzierten Heather Jackson. Annabel Luxford als Dritte konnte eine stark auflaufende Catriona Morrison auf Distanz halten. Mit Svenja Bazlen (5.) und Lisa Hütthaler (8.) schafften es eine Deutsche und eine Österreicherin unter die Top Ten. Was in Vegas passiert … 2013 fand die 70.3-WM das letzte Mal in Las Vegas statt. In Zukunft wird die Austragungsstätte jährlich wechseln, um so unterschiedliche Streckenprofile und Regionen zum Zug kommen zu lassen. Im kommenden Jahr wird Mont-Tremblant in Kanada

Schauplatz der Medaillenkämpfe sein – erstmals werden ein 70.3-Rennen, ein Ironman und die 70.3-Weltmeisterschaften an einem Ort und Wochenende ausgetragen. Die Weltelite hat nun ein Jahr Zeit, ihre Wunden zu lecken und sich Mittel und Wege einfallen zu lassen, um zwei derart souveränen Athleten die Stirn bieten zu können.

IM 70.3 WM – LAS VEGAS

ERGEBNIS – HERREN 1. Sebastian Kienle

GER

3:54:02

2. Terenzo Bozzone

NZL

3:56:06

3. Joe Gambles

AUS

3:56:55

4. Andy Potts

USA

3:57:36

5. Tim Reed

USA

3:57:42

IM 70.3 WM – LAS VEGAS

ERGEBNIS – DAMEN 1. Melissa Hauschildt AUS

4:20:07

2. Heather Jackson

USA

4:25:19

3. Annabel Luxford

AUS

4:25:59

4. Catriona Morrison GBR

4:27:50

5. Svenja Bazlen

4:27:52

GER

Fliegende Hauschildt. Eine ähnlich herausragende Performance inmitten eines WeltklasseFeldes sah man im Damenrennen, wo Melissa Hauschildt sich nach 2011 ihren zweiten 70.3-Titel in dominanter Manier sicherte. Nach dem Schwimmen schien für die ehemalige Weltklasse-Läuferin über 3000 Meter Hindernis bereits der Zug abgefahren zu sein, hatte sie doch im Wasser

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Attersee-Triathlon

war alles gut! ENDE

Am

Die zweite Auflage des Triathlons Attersee-Salzkammergut war nicht mit Glück gesegnet. Konkurs des Veranstalters, Katastrophenwetter zum Junitermin und erneute Schlechtwetterprognosen für den Ersatztermin. Letztendlich ließ sich der Wettergott aber überzeugen und schickte anstatt der angekündigten kühlen Tropfen ein paar Sonnenstrahlen. Text: Werner Leitner

Im Herbst des vergangenen Jahres hatte es noch so gewirkt, als könnte dem zweiten Triathlon im Strandbad Litzlberg, Seewalchen am Attersee, nichts im Wege stehen. Der Termin im Juni war fixiert, die Organisation des TriStar-Events nahm fleißig Anmeldungen entgegen, und alle waren frohen Mutes. Aber bald schon tauchten Gerüchte auf, und die Athleten bangten nicht nur um ihre Startplätze, sondern auch um die bereits überwiesenen Euros. Es kam wie befürchtet: Die Event-Organisation löste sich nicht wirklich in Wohlgefallen, sondern in Luft auf. Der Tourismusverband der Region Attersee mit seinem Direktor Christian Schirlbauer stand aber hartnäckig hinter der Idee, die zweite Auflage des dreikämpferischen Ausdauerbewerbs zu verwirklichen. Eine neue Organisation mit erfahrenen Leuten der Trimotion Saalfelden wurde gefunden, die sich motiviert den neuen Aufgaben stellten. Die Altlasten der Vorgänger mussten aber genauso übernommen werden wie die bereits angemeldeten Athleten, denen ein Start bei der neuen Veranstaltung ohne zusätzlich entstehende Kosten angeboten wurde – ohne dass die bereits überwiesenen Startgelder auch beim Veranstalter gelandet wären. Somit sollte einem Start Mitte Juni nichts mehr im Wege stehen. Wenige Tage vor der Austragung stand aber wieder alles in den Sternen. Das Startund Zielgelände war aufgrund der Wetterkapriolen überflutet und eine Absage stand im Raum – es wurde eine Verschiebung auf den 15. September daraus. Die Organisatoren fieberten dem neuen Versuch entgegen und alles, bis 60 Finisher

auf das Wetter, schien auf „Go“ zu stehen. Dann kam der Sonntagmorgen, bewölkt, aber zumindest kein Regen. Unglaublicherweise kam mit dem Start dann auch die Sonne zum Vorschein. Somit sollten die letztlich 350 angereisten Athleten einem versöhnlichen Saisonabschluss entgegensehen. Und so war es auch. Die Athleten des 111-Triathlons waren die ersten, die in den knapp 19 Grad warmen Attersee sprangen, und wenig später war es der Steirer Markus Ressler, der an Land stürmte. Er war dicht gefolgt von dem Vorjahreszweiten Daniel Niederreiter und dem Deutschen Markus Liebelt. Alle starteten die für den Straßenverkehr gesperrte Seerunde. Das sollte aber nur der Auftakt sein. Die Spreu vom Weizen trennte sich dann erst auf einer zweimal zu durchfahrenden Schleife abseits des Attersees, in der auch die meisten der 1700 Höhenmeter versteckt waren. Das war der Streckenabschnitt für den Raddruck von Niederreiter, der hier mehr als zehn Minuten auf seine Konkurrenten herausholen konnte. Auf den abschließenden zehn Laufkilometern verlor der Salzburger noch ein paar Minuten. Letztendlich reichte es aber für einen ungefährdeten Sieg vor seinem Teamkollegen des Pewag Racing Teams Vincent Rieß, der Ressler auf der Laufstrecke noch hatte überholen können. Bei den Damen sollte sich ein ähnlicher Rennverlauf ergeben. Waren die Podiumskandidatinnen nach dem Schwimmen noch innerhalb weniger Sekunden platziert, ließ Mirjam Muckenhuber auf dem Rad alle stehen und holte sich vor Dominique Binder und Christine Schober den Sieg. Die Athleten der halben Distanz

starteten nach den 111ern, mussten aber nur 500 Meter schwimmen, eine Seerunde auf dem Rad bewältigen und fünf Kilometer laufen und waren somit auch eher wieder im Ziel. Der Quasi-Lokalmatador war ein alter Hase, der nur den Triathlon-Urgesteinen noch etwas sagen wird. Gerald Will war lange Zeit einer der besten österreichischen Kurzdistanzathleten gewesen, bis er sich in den sportlichen Ruhestand verabschiedete. Vor einiger Zeit hat sich der mittlerweile 45-Jährige dem Cross-Triathlon verschrieben und scheint zu alter Stärke zurückgefunden zu haben. Zumindest hatte er beim Triathlon 55,5 nichts anbrennen lassen. Mit beeindruckender Vorstellung konnte er einen Start-Ziel-Sieg feiern und ließ seinem deutschen Mitstreiter Jonas Endres und Christoph Schöpf nur mehr die Plätze 2 und 3. Einen ebenso ungefährdeten Sieg wie Will konnte Doro Karbach vor Sabine Schmid und der Italienerin Alessandra Prezzi bei den Damen des kurzen Bewerbes feiern. Die anfänglichen Probleme waren am Abend des 15. September vergessen. Der Blick der Veranstalter ist nach vorne auf den 14. September 2014 gerichtet. An diesem Tag soll die dritte Auflage begangen werden. Die Überzeugung hinsichtlich des Potenzials der doch ungewöhnlichen Distanzen ist so groß, dass 2014 auch bei der Trimotion Saalfelden ein Triathlon 111 angeboten wird. Nicht nur dahingehend rücken die beiden Veranstaltungen näher zusammen. Im kommenden Jahr wird auch am Attersee unter Trimotion dreigekämpft. Mehr Infos dazu gibt es unter www.trimotion.at.


ROCCOS VE LOSOPHY Es ist die Zeit gekommen, da man der Freiluftsaison 2013 allmählich Adieu sagen muss. Die großen Schlachten sind geschlagen, die Tage werden wieder kürzer und die ersehnte Off-Season steht an. Dies ist jene circa dreiwöchige Periode im Jahr, in der selbst die schlimmsten Sport-Autisten zumindest kurzfristig wieder in ein Muster der Freizeitgestaltung fallen, welches einem geregelten Sozialleben schon recht nahekommt. Vereinzelt wird angeblich sogar Alkohol getrunken. Aber Spaß beiseite, eine Saisonpause ist nicht nur körperlich bedeutend, sondern vor allem psychisch. Die lange Fokussierung auf den Hauptwettkampf 2014, das allmorgendliche Weckerläuten um 5:50 Uhr sowie die langen Trainingseinheiten – all das verlangt nicht nur dem Körper, sondern auch dem Kopf viel ab. Wer jetzt allzu motiviert in den Herbst startet, sollte bedenken, dass vom Novemberbeginn weg noch mehr als sechs Monate bis zu den ersten Triathlonbewerben vergehen und dass jetzt die Tage kürzer, kälter und feuchter werden. Man kann die Off-Season als Urlaub vom Triathlon auffassen. Wie in jedem Urlaub muss man zwar nicht zwingend sportabstinent leben, könnte aber mal zur Abwechslung bogenschießen, Kulturstätten besuchen oder die Animateurinnen anbraten (um beim Urlaubsvergleich zu bleiben). Sinn ist, die Akkus wieder aufzuladen und mit frischer Energie in die Vorbereitung auf 2014 zu starten. Wie aber kann man die langen Wintermonate abwechslungsreicher gestalten? Nun, abgesehen von offensichtlichen Cross-TrainingMöglichkeiten wie Mountainbiken, Klettern oder Tourengehen können das auch Cross-Fit, Fußball oder andere Spielsportarten sein. Gerade das Gruppentraining bringt viel Spaß und neue Motivation. Und ganz beiläufig bergen neue Reize auch neue Entwicklungspotenziale in sich. Um den Wettkampfhunger nicht völlig ungestillt zu lassen, bietet sich die Teilnahme an einem der zahlreichen Advent- und Silvesterläufe an oder an einem Cross-Rennen oder etwa auch einem Schitourenbewerb. Im Idealfall sind die Bewerbe nicht allzu lang, sondern bilden eher kurze harte Trainingsreize. Derart kommt der Biss wieder zurück, ohne dass unnötig lange Regenerationsphasen nötig wären. In diesem Sinne: Frohes Schaffen – und probiert mal was Neues (siehe Bild)!

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VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing Cocoon Shop Vorarlberg, Langgasse 108, 6830 Rankweil RADCULT GmbH, Eglseestraße 3a, 6841 Mäder Skinfit Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach 2Rad Feurstein, Kreuzgasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop Dornbirn, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Sonnenstraße 15, 6875 Bizau INJOY Fitnesstudio, Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Jahnstraße 11, 6900 Bregenz Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt Skinfit Shop Hirschegg, Walserstraße 253, 6992 Hirschegg

BURGENLAND R1CYCLES Bikeshop, Hauptstr. 4, 7082 Donnerskirchen Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg Zweirad Fassl, Hauptstraße 2 , 7423 Pinkafeld

STEIERMARK Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Plüddemanngasse 39, 8010 Graz Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz INJOY Fitnesstudio, Rettenbacherstr. 4 b, 8044, Graz Bikestore Graz Nord, Am Andritzbach 34, 8045 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz INJOY Fitnesstudio, Triesterstraße 391, 8055 Graz Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Autohaus Stacherl, Wielandgasse 6, 8160 Weiz Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesis Bikeshop, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf INJOY Fitnesstudio, Burgenlandstr. 15b, 8280 Fürstenfeld Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld INJOY Fitnesstudio, Mühldorf 3, 8330 Feldbach

KÄRNTEN Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt Gigasport, Heinrich-Harrer-Straße 1, 9020 Klagenfurt INJOY Fitnesstudio, Waagplatz 7, 9020 Klagenfurt Mountainbiker, Bahnhofstraße 17, 9020 Klagenfurt Skinfit Shop, Schleppe Platz 5, 9020 Klagenfurt Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach INJOY Fitnesstudio, Ossiacher Str. 4, 9300 St. Veit / Glan Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, GAV Center, HandwerkStraße 20, 9500 Villach INJOY Fitnesstudio, Tiroler Str. 19, 9500 Villach Skinfit Shop, Ossiacher Zeile 27, 9500 Villach Unlimited Sports Shop, Gerbergasse 25, 9500, Villach Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See INJOY Fitnesstudio, Lastenstr. 12, 9560 Feldkirchen

SÜD-DEUTSCHLAND Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Tri4you.Com, Eichendorffstrass 9, 78239 Rielasingen-Arlen Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop München, Implerstraße 7, 81371 München MS Radsport Söhnel, Brucker Straße 30, 82205 Gilching MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Freds Bike Shop, Rosenheimer Str. 69, 83098 Brannenburg Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Schliersee Radhaus, Schlierachstraße 4, 83727 Schliersee Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop Kempten, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Fahrradshop Fischer, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Sportgeschäft Eglmeier, Rennweg 14, 93049 Regensburg Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt

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Die nächste Ausgabe des Finisher - Das Triathlonmagazin aus Österreich erscheint Ende November 2013. 62 Finisher


d n a r n e k c Be

Die Rechnung wurde wieder einmal ohne den Wirten „Zum schweinernen Hund“ beglichen. Sprich: Du hast schon vor einigen Monaten für dein großes (Ironman-)Rennen das Nenngeld bezahlt. Nun gilt es, deinen inneren Schweinehund davon zu überzeugen, dass das eine gute Idee war. Jetzt, wo das „Off-Season-Trägheitsmoment“ gerade seinen Höhepunkt zu haben scheint, sollte man das Training wieder anpacken. Der Glutaeus vulgo Hintern muss nun von der Couchfunktion wieder auf Rennsattelfunktion getuned werden. Diese Zeit im Jahr wird gerne als die coole „Off-Season“ bezeichnet, von manchen werden die grauen, verregneten, kalten, dunklen Tage Oldschool-like auch „Herbst“ genannt. Genau in dieser Zeit wird entschieden, ob wir nächstes Jahr den Ironman auf Hawaii wieder über den traditionell schlecht übertragenen Livestream über uns ergehen lassen müssen oder mitten im Geschehen aktiv beim Rennen der Rennen im Pazifischen Ozean dabei sein dürfen. Das Rezept dafür ist relativ einfach. Im Training für eine Langdistanz gilt: viel hilft viel. Die Trainingsumfänge müssen trotz kurzer Tage deutlich im zweistelligen Stundenbereich pro Woche liegen. Techniktraining, Techniktraining und nochmal Techniktraining wird forciert, die – von uns Ausdauerathleten meist gehassten – Hanteln müssen geschupft werden, die durch sommerliche Fressgelage und Inaktivität der vergangenen Wochen verlorene „innere Mitte“ durch öde Rumpfstabi-Übungen muss wieder gewonnen werden. Die Stirnlampe löst das stylishe Schweißband als Kopfbedeckung ab, die dunklen Brillengläser weichen aufhellenden gelben. Reifen werden auf Rollentrainern durchgewetzt, der Nachbar in der Wohnung unter uns vermutet schon einen Rohrbruch über ihm, dabei ist es der FINISHER ist ein Gratismagazin für triathloninteressierte Personen im deutschsprachigen Raum pure Athletenschweiß, der während einer Fünf-Stunden-Walund erscheint sechs Mal jährlich von Februar bis September. Die Erscheinungstermine für das Jahr 2013 sind: 21. Februar, 14. April, 17. Mai, 28. Juni, 28. August, 27. September, 8. November. zeneinheit durch den Plafond des Unwissenden sickert. Kurz Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triund gut: Nur die Harten kommen in den Garten, der in unseathlon-Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg und Südtirol: Sportfachgeschäfte, rem Fall ein paradiesisch-pazifischer auf Big Island, Hawaii, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen ist. Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt Doch bis das Ticket „St. Tupfing a. d. Jauchen – Kona“ gebucht auf der Wettkampfberichterstattung und den Geschehnissen in und um die österreichische und südwerden darf, müssen noch viele Kacheln im Hallenbad unsedeutsche Triathlonszene. Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www. res Vertrauens gezählt, viele Kilometer auf Walze, Mountainfinisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 7 HEFTE zum Preis von EUR 19,60 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABO-PREIS für Deutschland und das europäische Ausland: bike, Zeitfahrer, Langlaufskiern gefressen werden, müssen EUR 35,tausende Höhenmeter mit den Tourenskiern gemacht werDie Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete den, muss stundenlang gedehnt, müssen literweise Schweiß Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. und Tränen vergossen werden, bis dann, vielleicht, nur vielleicht, dein Name bei der Slot-Vergabe für die Teilnahme an VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagentur, Untere Teichstraße 15/7, A-8010 Graz, Telefon: +43/676/82141653, E-mail: office@finisher-magazin. den Ironman World Championships in Kona, Hawaii, aufgeat, Internet: www.finisher-magazin.at. rufen wird. Das ist allerdings ein Moment, für den es sich FOTORECHTE: Covershot by Dominik Hartmann, Road to Rio by ITU Media, Triathlon Austria & FINISlohnt, das alles auf sich zu nehmen. HER Triathlonmagazin, Girls go Xtreme by Dominik Hartmann & Skinfit Austria, Racereport Las Vegas und Favoritencheck Kona by WTC, alle anderen Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Servus und Aloha, Lex Karelly www.lupispuma.com, Harry Tauderer www.haraldtauderer.com, privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestellt. euer Triwig REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, Roland Knoll, Robert Michlmayr, DI (FH) Stefan Tesar, Max Renko, Dr. Werner Leitner, Mag. Roland Stuhlpfarrer, DI Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, Dr. Alex Szyszkowitz, Andreas Giglmayr, Faris Al-Sultan. MITARBEITER DIESER AUSGABE: Lex Karelly, Harry Tauderer. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger, Karolina Kastenhuber PRODUKTION: Max Hofstätter; ART DIRECTION: Max Hofstätter; ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter, DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.

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