FINISHER Magazin #02 | 2014

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P.b.b., Verlagspostamt 8010, Erscheinungsort Graz

Ausgabe #02/2014 Heft Nr. 50 April 2014 Euro 0,–

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Casting FINISHER-TEAM SIEGER 2014

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PRO TRIATHLON TEAMS

IM FINISHER-CHECK

Behind The Business

BEI SKINFIT INTERNATIONAL GMBH

Take One STÄTTMAN IN ACTION


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25. Mai 2014

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Willkommen Die Tage werden wieder länger und die Röcke, ääh, die Radhosen wieder kürzer. Zum Vorschein kommt das in den Wintermonaten fleißig trainierte Wadl. Sofern dem so ist. Manch einer trägt das Beinhaar noch in winterlicher Länge, manch anderer stellt das im Trainingslager gestählte Aggregat bereits tief gebräunt zur Schau. Auch wenn das Quecksilber noch nicht in schwindelerregende Höhen klettert. Mehr dazu in der Rubrik @m_hill77. Das Schwarze Gold in Form eines koffeinhaltigen Heißgetränks darf am Ende der gemeinsamen Trainingseinheiten auch nicht fehlen; diesem Phänomen gingen unsere G’studierten in der Kategorie „Triathlon als Wissenschaft“ etwas genauer auf den Grund. Ich persönlich fand durch das Anstehen der ersten Herausforderung für die Serie „StättMan in Action“ gezwungenermaßen wieder aus dem Schreibtischsessel zurück auf die Rohre, die die Welt bedeuten oder so ähnlich. Das Rennrad fand wieder den Weg unter mein mittlerweile etwas in die Breite gegangenes Hinterteil. Die Frühlingsluft streift einem durchs kurze Haar, die Sonnenstrahlen finden wieder den Weg ins Gesicht und der Geschmack eines Energy-Riegels am laktatgeschwängerten Gaumen weckt bereits abhanden gekommene Gedanken an Wettkampfsport. Man ertappt sich dabei, Ziele zu formulieren, die vielleicht sehr naheliegend sind oder sehr ambitioniert oder im besten Fall beides. Kürzlich wurde in der Mozartstadt bekanntgegeben, dass der Alpenrepublik die Ehre zuteil wird, die Ausrichtung der Ironman-70.3Weltmeisterschaft übernehmen zu dürfen. Die „Host City“, wie es im Racing-Englisch heißt, wird Zell am See sein. Das sollte dem Triathlonsport und dem Ausdauersport im Allgemeinen in Österreich doch einen ordentlichen medialen Schub verleihen. Wenn wir Laktatenthusiasten nicht alle davon profitieren können – wenn auch nur als Zuschauer am Streckenrand –, sind wir ehrlich gesagt selber schuld. In diesem Sinne: Bleibt in Bewegung Max Hofstätter Herausgeber

Der „StättMan” völlig fertig nach dem Versuch, die erste Herausforderung zu meistern.

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inhalt

FINISHER-Magazin #02 | 2014

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Portr채t: Team-Play

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Gigis Sicht der Dinge

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female Domination

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Behind the Business Interview mit Skinfit International

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Ein Weltmeister spricht Klartext

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@m_hill77 Szenekenner Hill durchforstet die Social-Media-Welt

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Luis Kolumne von und mit Luis Knabl

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Top-Events

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Beckenrand Kolumne von und mit Triwig

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WM Dahoam Hintergrundbericht zur 70.3-WM in Zell am See/Kaprun 2015

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St채ttMan in Action Take One

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Triathlon als Wissenschaft

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Bewegungsanalyse Was? Warum? Wie?

FINISHER-Casting-Team Folge Eins

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PLAY TEAM

TEXT: MAX HOFSTÄTTER

In der ersten Ausgabe des FINISHER-Magazins 2014 haben wir euch einige „Einzelkämpfer“ im Triathlonsport vorgestellt, von denen einige gleich unmittelbar nach unserer Reportage mit Ergebnissen aufhorchen ließen. Diesmal gilt unsere Aufmerksamkeit den Teams im Profizirkus.

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in Profiteam unterscheidet sich in beinahe allen Belangen vom Einzelkämpfer, bis auf die Tatsache, dass der jeweilige Athlet schon noch selbst über die Ziellinie laufen muss. Es ist wahrlich ein großes Privileg, wenn man als Athlet einen Platz in so einem Team einnimmt, da man sich in aller Seelenruhe auf das Training, die Regeneration und die Wettkämpfe konzentrieren kann. Alle Nebengeräusche wie Management, PR, Trainingsplanung, Hotel- bzw. Trainingslagerbuchungen werden im Normalfall vom Team übernommen, und der Athlet bekommt sogar noch monatlich Geld auf das Konto. Ein Traumjob, möchte man meinen. Na ja, ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht, denn die Teamleitung erwartet natürlich auch eine gewisse Gegenleistung. Zum Beispiel in Form von guten Ergebnissen bei, meist vom Team vorgegebenen, Wettkämpfen und in Form des Wahrnehmens von Sponsoren- oder Presseterminen. Denn von irgendwoher muss ja auch das Jahresbudget für das Team kommen. Das heißt im Klartext, der Athlet „verkauft“ seinen Marktwert an eine Organisation, die es ihm dafür ermöglicht, seinen Beruf als Triathlet auszuüben, ohne sich permanent um die Finanzen und andere administrative Aufgaben kümmern zu müssen. Dass die Teamleitung und alle weiteren Angestellten des Teams auch von etwas leben müssen, ist auch klar. Abhängig davon,

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Das Kona-Pro-Ranking enthält eine Unmenge von Namen, auch etliche deutschsprachige Athleten sind darunter. Wer von ihnen einem größeren Team angehört und wer nicht, ist erst nach intensiver Recherche auszumachen, und selbst dann ist es nicht zu hundert Prozent transparent. Das FINISHER-Magazin machte dieses Mal den Teamcheck. wie gut respektive schlecht der Athlet mit der Teamleitung verhandelt, steigt er dann finanziell besser oder schlechter aus, als wenn er es alleine am freien Markt versucht. Es hat also alles Vor- und Nachteile, je nachdem, ob man ein echter Teamplayer ist oder nicht. Machen wir also einen Blick auf die Könige unter den Löwen, die vom finanziell größten Felsen herunterbrüllen.

Erhält ein Sportler für die Ausübung seiner Sportart Einkünfte, von denen er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, so gilt er als Profisportler.


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UPLACE-BMC TRIATHLON TEAM

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Standort: Strombeek-Bever, Belgien Jahresbudget: kolportierte 2 Millionen Euro Aushängeschilder: Helle Frederiksen, Dirk Bockel, Ronnie Schildknecht Weitere Teammitglieder: Corinne Abraham, Sofie Goos, Liz Blatchford, Bart Aernouts, Will Clarke, Romain Guillaume, Axel Zeebroek FINISHER-Check: Die mit Stars gespickte Mannschaft der beiden Hauptsponsoren Uplace und dem Schweizer Radlabel BMC hat sich nichts weniger als den IronmanWM-Titel zum Ziel gesetzt. 39 Langdistanztitel stehen von den Teamathleten bereits zu Buche und 75 weitere Podestplätze. Das klingt verdammt nach Weltherrschaft, aber mit voller Hose ist gut stinken, könnte man sagen. Das ganze Team darf, sowohl was das Budget als auch was das Equipment betrifft, aus dem Vollen schöpfen und kann es sich mit professionellem Management und der vollen Unterstützung des Radpartners – was unter anderem den Raelerts den Vertrag mit BMC gekostet hat, da sie sich entschieden, nicht mit in dieses Team zu wechseln – leisten, eine Saison mit allen Rennen, die notwendig sind, zu bestreiten, um gesammelt am Kailua Kona Peer zu stehen. Mit Spannung darf man erwarten, was dieses hochdekorierte Team zustande bringt und wann bzw. ob sich die hochgesteckten Ziele realisieren lassen.

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2 PEWAG RACING TEAM Standort: Graz, Österreich Jahresbudget: kolportierte € 350.000,Aushängeschilder: Marino Vanhoenacker, Faris Al-Sultan Weitere Teammitglieder: Vincent Rieß, Flo Kriegl, Daniel Niederreiter, Lis Gruber und Rene Vallant FINISHER-Check: Das Triathlonteam des Kettenkrösus Ägyd Pengg hat in der vergangenen Saison ordentlich aufgerüstet und sich um zwei große Namen verstärkt. Beide sind nicht nur dem regelmäßigen FINISHER-Leser ein Begriff, sondern haben echte internationale Klasse und diese auch schon mehrfach unter Beweis gestellt, wobei einem der beiden noch der ganz große Coup auf Hawaii fehlt und der andere laut eigenen Aussagen schon gemeint hat, dass seine Zeit auf Big Island schön langsam abläuft. Mal sehen, was da noch geht. Der Rest der Truppe steht etwas im Schatten der Leader. Obwohl die Leistungen durchaus ansprechend sind, wird es möglicherweise für die nicht mehr ganz zum Nachwuchs zählenden Athleten zum internationalen Durchbruch nicht mehr reichen – wir lassen uns jedoch gerne eines Besseren belehren. Der Sieg im Heim-Ironman scheint durch die Zusage von Al-Sultan sowieso in Reichweite, und den sechsfachen KlagenfurtChampion darf man heuer in St. Pölten und Zell am See bewundern.

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TEAM ERDINGER ALKOHOLFREI

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Standort: Erding, Deutschland Jahresbudget: Das Team gab uns leider keine Auskunft übers Budget Aushängeschilder: Eva Wutti, Andreas und Michael Raelert Weitere Teammitglieder: Lucy Gossage, Michael Göhner, Andreas Dreitz, Julia Gajer, Sonja Tajsich, Mike Aigroz FINISHER-Check: Die sympathische Biertruppe aus Erding gehört – ist man geneigt zu sagen – seit Jahren zum Triathlon wie der Hopfen zum Produkt ihres Hauptsponsors. Viele Erfolge konnte sich das Team bereits auf seine Fahnen heften, und einige der „altgedienten“ Athleten sind dem Team als Markenbotschafter weiter treu geblieben. Andere rücken aus dem hauseigenen Perspektiventeam nach zu den Profis, wie zum Beispiel Andreas Dreitz. Zwei der schnellsten Jungs – was die Mittel- und Langdistanz betrifft – auf diesem Planeten haben sie mit den Raelert-Brothers auch in ihren Reihen; sie werden, wie man sie kennt, weiter akribisch am Hawaii-Doppelsieg arbeiten. Mit Eva Wutti hat das Team außerdem wohl den kommenden Langdistanzstar bei den Damen unter Vertrag, von ihr darf man nach den jüngsten Ergebnissen 2013 wohl noch einiges erwarten. Und ganz nebenbei baut sich das Team seinen eigenen Nachwuchs mit dem sogenannten Future Team auf, in dem auch noch einige hoffnungsvolle Talente stecken.

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4 SKINFIT RACING TRI TEAM Nun haben wir schon wieder April, und die wirklich wichtigen Rennen der Saison rücken immer näher. Manchmal hat man fast das Gefühl, es geht zu schnell, und auch ich würde mir noch mehr Vorbereitungszeit wünschen! Der April ist auch die Zeit des letzten „Winter-Trainingscamps“, und so befinde ich mich gerade mit meinem belgischen Kumpel Bart Aernouts in Portugal auf Trainingslager, und wir ärgern uns etwas, dass das Wetter zu Hause besser ist als hier. Trotzdem trainieren wir gut und, wie man im Englischen sagt, „we get the job done and have fun“. Ich lerne nun auch immer mehr, was es heißt, ein Langdistanzler zu sein, und die Tage werden immer länger, bzw. die Zeiten im Hotelzimmer kürzer. Bart hat wie immer seine DVD-Kollektion dabei, aber bisher blieb uns noch nicht die Zeit, etwas zu schauen. Trainieren, essen, schlafen und das einfache Leben im 2-Sterne-Hotel genießen! Mittlerweile kenne ich auch beide Seiten, was die Langdistanzler von den Kurzdistanzlern halten und umgekehrt. Ich selbst sehe mich etwa in der Mitte und kann mich im Moment ja auch noch nicht Ironman nennen, da ich bis jetzt noch keinen gefinisht habe. Meiner Meinung nach sieht man die ersten Unterschiede schon beim Frühstück. Während sich der typische ITU-Kurzdistanzathlet jeden Tag Sorgen um sein Gewicht macht und sich nicht sicher ist, wie viel Butter nun wirklich auf das Brot gehört, macht sich der typische Langdistanzsportler eher Sorgen, dass er zu wenige Kalorien erwischt und irgendwo nach vier Stunden am Rad wortwörtlich auf der Strecke bleibt. Auch habe ich schon beide Sprüche gehört: „Meine Waden sind zu dick“ vom „Kurzen“, bzw. „Meine Waden sind zu dünn, da kann ich niemals am Rad mithalten“ vom „Langen“. Auch beim Thema Leidensfähigkeit scheiden sich die Geister der beiden Lager. Seit einige Leute nun wissen, dass ich mich auf der längeren Distanz versuche, bekomme ich sehr viele Tipps. Im Allgemeinen kursieren Gerüchte, dass die Athleten der olympischen Distanz absolute Weicheier sind, weil die Distanz so kurz ist. Da sei man schon im Ziel, bevor es richtig wehtut. Ich soll mich schon mal auf richtiges Leiden einstellen, ein Mentaltrainer wäre nicht schlecht. Umgekehrt kursieren Gerüchte, dass man auf der „ Langen“ so langsam ist beim Wechsel, dass man sich zwischendurch schlafen legen kann, und dass eh jeder da mitmachen kann, weil ja alle von der olympischen Distanz so viel Grundschnelligkeit haben. Ich für meinen Teil war schon immer ein großer Fan von beiden Lagern und ich kann mich noch gut erinnern, dass ich als Jugendlicher Vorbilder wie Mark Allen und Thomas Hellriegel hatte. Ich finde, unser gemeinsamer Sport ist so genial, dass wir es gar nicht nötig haben, uns gegenseitig schlechtzumachen. Ich verfolge noch immer die ITU-Rennen und das Level dort ist unglaublich hoch, genauso, wie beim Ironman in Hawaii sensationelle Leistungen geboten werden. Beide Sportarten spezialisieren sich immer mehr, und die Zeiten sind vorbei, wo man noch auf beiden Distanzen erfolgreich sein konnte. Der Letzte, der in einem Jahr auf Kurz- und Langdistanz große Titel gewinnen konnte, war Luc Van Lierde, heute Trainer des amtierenden Hawaii-Champions Frederik Van Lierde. Doch das war 12 Finisher noch im alten Jahrtausend!

Standort: Hirschegg, Österreich Jahresbudget: etwa € 40.000,Aushängeschilder: Kathrin Müller, Lydia Waldmüller, Dominik Berger Weitere Teammitglieder: Paul Reitmayr, Niko Wihlidal, Theresa Moser, Lukas Pertl FINISHER-Check: Der Budgetzwerg unter den angeführten Teams setzt auf Kontinuität und ist eher das FC Augsburg des Triathlons denn das Bayern München. Man setzt wie beim namensgebenden Sponsor auf Nachhaltigkeit und bäckt, was die Erwartungen betrifft, halt etwas kleinere Brötchen. Viele Rennstarts in Österreich und auch immer wieder mal ein Experiment bei einem Xtreme-Triathlon sind das Rezept der von Dominik Berger gemanagten Equipe. Er war 2013 der einzige österreichische Profiathlet, der den Sprung nach Hawaii geschafft hat, was wiederum eine Bestätigung des Konzepts ist. Kathrin Müller ist überaus erfolgreich auf diversen Crosstriathlon-Distanzen zu internationalem Edelmetall geraced. Für die geringen zur Verfügung stehenden Mittel schlägt sich dieses Team relativ gut und kann auch durch teameigenen Nachwuchs positiv in die Zukunft blicken. Wäre nur interessant, was das Skinfit Racing Team mit dem zehnfachen Budget anstellen würde ...

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Link zum aktuellen KONA-PRO-Ranking http://eu.ironman.com/triathlon/triathlon-rankings/kprmen.aspx#axzz2vC4pabNF


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POWER HORSE TRI TEAM

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Standort: Eberbach, Deutschland Jahresbudget: Keine Angaben Aushängeschilder: Timo Bracht, Jan Raphael Weitere Teammitglieder: Horst Reichel, Georg Potrebitsch, Niclas Bock FINISHER-Check: Das personell kleine, aber feine Team mit dem Energydrink-Herstellers Power Horse als Titelsponsor ist erst seit 2013 im Geschäft. Als rein deutsches Quintett sorgt es immer wieder für Aufsehen und schaffte es im vergangenen Jahr beinahe komplett zur Ironman-WM auf Hawaii. Lediglich Georg Potrebitsch war nicht auf Kona aufgrund dessen, das er keine Ironman-Pro-Lizenz gelöst hatte. Bracht erreichte 2013 als Bester seines Teams auf Rang neun in Kona das Ziel und wurde somit auch zweitbester Deutscher im Gesamtklassement. Mit Niclas Bock ist ein junger vielversprechender Athlet ins Team gerückt, er wird sich zusätzlich auch um die Pressearbeit im Team kümmern, was er bereits 2013 getan hat. Damit folgt die Teamleitung auch der eigenen Philosophie, aus „sich selbst heraus“ zu wachsen und dem Team die Chance zu geben sich zu entwickeln. Das Team hat richtig Feuer in den Beinen und brennt auf eine Revanche in Kona, wenngleich Timo Bracht erst 2015 wieder auf Hawaii angreifen wird. Mit dem Pferd im Tank kann das durchaus ein spannendes Jahr werden.

TEAM Finisher 13


#2

Urzeitmensch trifft Frau von heute

Ich möchte heute mal der Frage auf den Grund gehen, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Eines interessiert mich da im Speziellen: Warum sind Männer öfter unerschütterlich in ihrem Tun, während wir Mädels uns von einem schlechten Wettkampf, einem miesen Training oder einfach nur von ungewünschten äußeren Bedingungen schnell aus der Bahn werfen lassen und die Nerven wegschmeißen? Rein anthropologisch betrachtet, liegt dieses Phänomen wahrscheinlich schon in unseren Urinstinkten. Männer haben schon seit jeher gegeneinander gekämpft – um das bessere Stück Fleisch vom erlegten Wildtier, um das praktischere Stück Land zum ZelteAufschlagen, um die gebärfreudigere Frau usw. Damals spielten Niederlagen oder schlechtes Wetter keine Rolle. Es ging ums Überleben der Sippe, und führte ein „Kampf“ nicht zum gewünschten Ende, musste „mann“ alle Kraft eben in den nächsten Kampf stecken und nicht seine Energie damit verschwenden, sich über Vergangenes den Kopf zu zerbrechen. Sich davor möglichst aufzuplus-

tern, um die Gegner schon vorher einzuschüchtern, war auch hier ein taktisches Detail am Rande. Im Gegensatz dazu stehen wir Frauen einander erst seit sehr kurzer Zeit im sportlichen Wettkampf gegenüber. Uns fehlt wahrscheinlich dieser Urtrieb, unbedingt besser sein zu müssen als unsere Gegnerinnen – für uns hat ein Wettkampf eine andere Bedeutung. Wir haben uns irgendwann einmal dazu entschieden, auch Wettkämpfe machen zu wollen – aus dem Verlangen und Wunsch heraus, nicht weiter nur danebenzusitzen und zuzusehen. Wir wollten uns natürlich auch miteinander messen, aber grundsätzlich ging es (und geht es noch immer) um die Frage: „Was kann ICH?“ Und genau da liegt der Hund begraben. Wenn ein Wettkampf oder Training schlecht läuft, wirft das sofort die Frage auf: „Ist das wirklich alles, was ICH kann?“ Egal ob es vorher immer besser gelaufen ist, es kommen unweigerlich Zweifel. Auch wenn die äußeren Verhältnisse nicht dem Wunsch entsprechen, denken wir Frauen zuallererst einmal, was das für einen Einfluss auf unsere eigene Leistung hat. Unseren Neandertaler-Männern ist das egal – Hauptsache sie sind stärker als die anderen ... zumindest beim nächsten Mal. Der Kampf gegen sich selber ist oft schwieriger als der Kampf gegen die Gegner(innen). Klar, sich selbst kann man auch nicht so leicht etwas vormachen. Aber Mädels: Schmeißt eure Zweifel über Bord. Wir alle machen diesen Sport in erster Linie, weil es uns Spaß machen soll. Ab und zu rennt etwas schief ... bei jedem! Egal! Abhaken und weitermachen! Und das Allerwichtigste: Nie die Freude daran verlieren!

Wenn ein Wettkampf oder Training schlecht läuft, wirft das sofort die Frage auf: „Ist das wirklich alles, was ICH kann?“

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Behind the Business

Exklusiver Blick hinter die Kulissen des Bekleidungsherstellers Skinfit

„Ein Folder mit drei Produkten war der Anfang“ Anfang April waren wir zu Gast beim absoluten „Platzhirschen“ am TriathlonBekleidungsmarkt. Die Reise führte uns nach Vorarlberg, wo wir Mastermind Werner Battisti von der Skinfit Holding GmbH und Reto Wäffler von der Skinfit International GmbH getroffen haben. Bei einem gemeinsamen Firmenrundgang an dem um sieben Millionen Euro völlig neu gestalteten Standort in Koblach plauderten sie aus dem sprichwörtlichen „Nähkästchen“. Interview: Max Hofstätter FINISHER: Werner, erzähl unseren Lesern bitte, wie es eigentlich zur Idee „Skinfit“ kam. Battisti: Mittlerweile ist es sehr lange her, und ich kann mich kaum noch daran erinnern (lacht). Nein, Schmäh, vor mittlerweile 17 Jahren hatte ich eigentlich zwei Gründe, mich mit der Idee einer eigenen Bekleidungsfirma auseinanderzusetzen. Einerseits war ausschlaggebend, dass ich immer schon selbstständig werden wollte, wenn mir die Idee und der Zeitpunkt dafür passend erscheinen. Und andererseits war ich als passionierter Ausdauer-Hobbyathlet natürlich in dem Thema Sportbekleidung drinnen. Beruflich war ich noch dazu in der Sporttextilbranche in einem Familienbetrieb in Vorarlberg tätig, der zu diesem Zeitpunkt eine große Umstrukturierung inklusive eines Eigentümerwechsels durchgemacht hat. Da war für mich der Zeitpunkt gekommen, einen Schlussstrich zu

ziehen und etwas Eigenes anzufangen. Durch meine persönliche Nähe und die guten Kontakte zum Triathlonsport versuchte ich, in diesem Segment vertriebsmäßig Fuß zu fassen. Im ersten Schritt hatte ich die Idee, ein komplettes Bekleidungssystem zu entwickeln, musste aber logischerweise „step by step“ anfangen, weil mich meine damaligen finanziellen Mittel einfach dazu gezwungen haben. Ich legte also meine gesamten Ersparnisse in dieses Projekt und startete mit einer ganz kleinen Kollektion an Funktionsunterwäsche, weil mir immer klar war, dass in einem Bekleidungssystem die Unterwäsche das Entscheidendste ist. Denn wenn du direkt auf der Haut das Falsche trägst, ist es beinahe egal, welches Kleidungsstück du darüberstreifst, du wirst dich nicht wohlfühlen. FINISHER: Und wie ging es dann nach deiner ersten Unterwäsche-

kollektion weiter? Battisti: Dann kamen die Aero-Shirts, die damals eine völlige Neuheit waren. Niemand hat diese eng anliegenden Shirts angeboten. Die Idee kam mir von der Surfwear, ich dachte mir, das schaut doch eigentlich super aus und die Funktion eines eng anliegenden Kleidungsstücks ist ebenfalls unumstritten besser, als wenn es einen losen Schnitt hat. FINISHER: Und wie lang dauerte es von dem Gedanken im Kopf bis zur tatsächlichen Umsetzung? Battisti: Na ja, es hat etwa neun Monate gedauert, bis ich dann wirklich nach meinen intensiven Vorbereitungen die Firma gegründet habe. Ich denke, das ging eigentlich eh relativ flott, da ich in dieser Zeit ja die gesamte Firmenausrichtung und -positionierung planen musste. Der Name der Firma war wichtig, das Logo etc. Die Kommunikationskanäle wurden entwickelt, damals ein kleiner Folder mit anfänglich nur drei Produkten (mittlerweile 280, Anm. d. Red.). Etwa ein Jahr nach der Idee hatte ich dann alle Stoffe bestellt und bereits Lagerware und begann dann im September 1997 mit dem Verkauf. FINISHER: Wir beginnen unsere Tour durch das Unternehmen bei der Produktentwicklung. Hier werden alle Produkte am Reißbrett entworfen und konzipiert. Wie läuft das genau ab? Battisti: Anfangen tut alles mit einer Idee zu einem neuen Produkt. Danach wählen wir in einem fünfköpfigen Team die Stoffe und einen Schnitt, für

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Ich legte meine gesamten Ersparnisse in dieses Projekt und startete mit einer ganz kleinen Kollektion an Funktionsunterwäsche, denn wenn du direkt auf der Haut das Falsche trägst, ist es beinahe egal, welches Kleidungsstück du darüberstreifst, du wirst dich nicht wohlfühlen. einen Prototypen aus. Anschließend wird in unserer hauseigenen Näherei der Prototyp angefertigt, und dann geht es in die Testphase. Da tüfteln wir dann relativ viel herum und es kann durchaus sein, dass wir bis zu zehn Prototypen anfertigen, bis wir sagen, okay, jetzt passt es. Diese Phase kann auch schon mal mehrere Monate dauern. FINISHER: Das heißt, jeder Prototyp wird von einer Person – ich nehme an, das bist du – getestet? Battisti: Jein, wir machen eigentlich immer zwei Größen, M und XS, um den Prototypen dann im Produktentwicklungsteam an einem Mann und einer Frau zu testen. Zu 80 Prozent wird die Testphase so durchgeführt, und zu 20 Prozent wird das Produkt

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von Athleten oder anderen Mitarbeitern bei uns im Haus getestet. Das ist halt auch ein Riesenvorteil gegenüber anderen Mitbewerbern, dass wir unsere Prototypen im Haus abändern oder komplett neue anfertigen lassen können. Das heißt, wir ersparen uns langwierige E-Mail- oder Telefonkommunikation und müssen nicht ewig warten, bis ein Muster der Produktionsfirma kommt, welches dann möglicherweise erst recht nicht zu 100 Prozent passt. FINISHER: Wenn die Prototypen fertig sind und für gut befunden wurden, geht das entwickelte Produkt in Serie. Wo produziert Skinfit eigentlich? Battisti: Zuerst wird noch ein Größensatz in unserer Näherei angefertigt, wo auch noch kontrolliert wird, ob unsere Entwürfe dann auch in der Serienfertigung umgesetzt werden können. Wir bedenken zwar relativ viel diesbezüglich, aber es kann schon einmal vorkommen, dass bei der einen oder anderen Naht das so nicht realisierbar ist und minimale Änderungen vorgenommen werden müssen. Wäffler: Unser größter Produktionspartner ist eine Näherei in Tunesien mit etwa 100 bis 150 Mitarbeitern, was recht interessant ist, da die Geschäftsführerin des Betriebs eine ausgewanderte Vorarlbergerin ist, dort auch zu der Zeit, als Skinfit gegründet wurde, ihren Betrieb eröffnete und seither exklusiv für uns produziert. Diese Produktion ist sehr wichtig für uns; wir pflegen einen sehr engen

links: Im hauseigenen Fitnessraum wird in der Mittagspause schon mal das ein oder andere Eisen verbogen und anschließend in der Caféteria, die übrigens auch den Kunden zugänglich ist, über die erbrachte Höchstleistung philosophiert. Dem Betriebsklima schadet es auf keinen Fall – ganz im Gegenteil.

Kontakt und können auch auf Produktionszeiten Einfluss nehmen und sind somit nicht der x-te Auftraggeber in einer großen Produktionsreihe, wie das normalerweise in der Textilbranche üblich ist. Das ermöglicht uns große Flexibilität. Um diese Flexibilität auszubauen, haben wir auch noch eine weitere Produktionsstätte in Polen mit etwa 40 Mitarbeitern, und wir bauen gerade ein dritte, kleinere, in der Slowakei auf, um bei Produktions- oder Lieferproblemen, wie es vor einem Jahr in Tunesien der Fall war, schnell reagieren zu können. Battisti: Ich würde sagen, 80 Prozent unserer Produkte stellen wir in Europa her und sind dadurch auch enorm beweglich im Vergleich zu anderen Herstellern. Einzig unsere Hardshellund Primaloft-Produkte mit verklebten Nähten produzieren wir in China. Aber auch hier bei einem Betrieb, zu dem wir schon jahrelang aus früheren Zeiten der Vorarlberger Textilhochzeit Kontakt haben. Unsere Stoffe kommen übrigens immer noch zu einem sehr großen Teil aus Vorarlberg, was ungewöhnlich und eigentlich relativ teuer ist, uns aber den Vorteil einräumt, dass die Stoffe wiederum exklusiv für Skinfit hergestellt werden. FINISHER: Bei der Größe, die Skinfit mittlerweile hat, benötigt man sicher auch eine gewisse Lagerkapazität, um permanent liefern zu können, wenn der Kunde etwas bestellt. Wie groß ist euer Lager und wie funktioniert es? Wäffler: Wir haben ein Palettenlager und ein Kommissionslager am neuen Zentralstandort mit insgesamt etwa 350.000 Artikeln. Diese sind mit Barcodes gekennzeichnet, damit wir genau wissen, wo welcher Artikel liegt. Früher hatten wir zwei bis drei Lagerhallen angemietet und es wusste


quasi nur der Lagerist, wo die Ware lag, die wir gerade suchten. Komplett chaotisch und heute völlig unvorstellbar, wie wir das früher bewerkstelligen konnten. In allen Shops und Showrooms zusammen sind weitere 150.000 Artikel aufgeteilt. FINISHER: 41 Verkaufslokale gibt es bereits, wie wird es weitergehen, was ist das Ziel, wird es bald Shops in ganz Europa geben? Wäffler: Expansion und Wachstum ja, aber nicht um jeden Preis. Ein gesundes Wachstum ist unser Ziel – und alles eigenfinanziert, um auf gesunden stabilen Beinen zu stehen. Wir sind international mit Shops in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Belgien, Frankreich, Italien, Israel und den USA und wollen uns Stück für Stück weiterentwickeln – mal sehen, wo es noch hingeht. 72 Prozent unseres Umsatzes machen wir dennoch daheim in Österreich, und wir sind mit unseren Produkten in Österreich viel breiter aufgestellt als beispielsweise in Deutschland, wo man uns ausschließlich als Triathlonmarke kennt. Unser

Ziel ist es also, mit unseren FranchisePartnern und Concept Stores die breite Produktpalette international zu etablieren. Dies ist auch ein klares Bekenntnis zu unseren bestehenden Partnern, um Kontinuität zu garantieren. Anfragen haben wir täglich, aber es ist oft die schwierigste Entscheidung, auch mal nein zu sagen und es langsam angehen zu lassen. FINISHER: 72 Prozent sind enorm viel, beherbergen jedoch gleichzeitig ein großes Risiko, sollte der Umsatz aus welchen Gründen auch immer in Österreich einmal einbrechen. Wäffler: Genau, deshalb auch die Expansion nach Frankreich, Italien und Belgien. Sollte das Wachstum mal abflachen, was jetzt auch der Fall ist. Im Vergleich zu den Anfängen des Unternehmens gehen die Wachstumsraten etwas zurück, was eine logische Entwicklung ist, deshalb bringt es uns Sicherheit, in anderen Ländern ein Vertriebsnetz aufzubauen, welches diese leichten Umsatzrückgänge in Österreich wieder kompensieren soll.

FINISHER: Wie stellt ihr eigentlich die Qualitätskontrolle eurer Stoff- und Produktlieferungen sicher? Battisti: Wir haben unser eigenes „Labor“ im Haus, das heißt einige Waschmaschinen und Trockner, und hier kontrollieren wir die Stoffqualität vor der Verarbeitung und bevor wir die Stoffe auf Lager legen. Wir testen mit mehreren Waschgängen die Farbqualität und eventuelle ungewollte Verfärbungen. Da gibt es verschiedenste Testverfahren, aber alle sehr praxis- und kundenorientiert, so wie auch du ein Shirt verwenden und waschen und so weiter würdest. Wäffler: Nach der Produktion ist es nicht mehr ganz so einfach, aber bevor wir die gelieferte Ware ins Lager legen, wird jede Produktionscharge von Werner und seiner Frau persönlich kontrolliert. Das heißt, wir öffnen die Kartons, probieren das Produkt in Größe M und XS an und schauen, ob irgendwelche Produktionsfehler passiert sind oder nicht. Wenn ja, dann geht das Produkt zurück an die Näherei, ansonsten kommt es zu uns ins Lager und wird für den Verkauf

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freigegeben. FINISHER: Schade eigentlich, dass es in einem Bundesland, in dem es so viel Kompetenz auf diesem Sektor gab und auch noch ein großes Label beheimatet ist, kaum noch Betriebe gibt, die so eine Produktion übernehmen können, oder? Battisti: Ja, sehr schade, aber die Produktionen heutzutage funktionieren nur noch maschinenintensiv. Da gibt es Strickereien mit hundert Maschinen und drei Mitarbeitern. Wenn die Lohnkosten zu hoch werden in dem Bereich, kauft dir kein Mensch mehr die Produkte ab. Möglich wäre alles, aber wenn ein normales T-Shirt dann anstatt 50 oder 60 Euro das Doppelte kostet, wird es unmöglich, es zu verkaufen. Uns ist es halt wichtig, lange und faire Verhältnisse zu unseren Lieferanten und Kunden aufzubauen, um eine qualitative und nachhaltige Produktion sicherstellen zu können. FINISHER: Manche Kritiker von Skinfit rücken die konservative Designlinie als Nachteil in der Vordergrund und fordern mehr Mut zu Kreativität – wie stehst du dazu? Battisti: Es ist immer ein großes Risiko, mit der Kollektion zu experimentieren. Sicher ist es so, dass sich der Trend dazu entwickelt hat, verschiedenste Farben zu mixen. Das ist total in. Und wir merken natürlich auch, dass wir mit anderen neuen Farben experimentieren müssen. Solche Experimente decken wir dann mit unseren Sonderkollektionen ab, wo wir den Stammkunden ansprechen, der vielleicht mal was anderes haben möchte, ohne auf die bekannte Qualität verzichten zu müssen. Die zeitlose Kombinierbarkeit unserer Artikel bleibt jedoch unser Hauptaugenmerk. Und es ist nachhaltig. Weil wie soll ein „kleiner“ Unternehmer in Wirklichkeit sicherstellen, wie die Spirale des verwendeten Reißverschlusses hergestellt wird: Das ist eine Utopie, das kann in Wahrheit keiner richtig kontrollieren und es ist unendlich viel Marketing dahinter. FINISHER: Das heißt, im Rahmen der Sonderkollektionen kann man in den nächsten Jahren auch mal eine für Skinfit untypische Design- oder Farbva20 Finisher

riante erwarten? Battisti: Das kann durchaus passieren, mit unserer Limited Edition sind wir ja ziemlich beweglich, und da ist es uns auch bewusst und es soll so sein, dass dies modische Produkte sind, die man nicht unbedingt vier Saisonen tragen wird. Da kann sich in Zukunft sehr viel tun, dass es noch progressiver wird, je nachdem, wie sich die Trends entwickeln. FINISHER: Viele Unternehmen und Mitbewerber werben damit, dass sie mit einer „Green Production“ oder völlig recycelbaren Produkten am Markt sind. Ist das ein Thema für Skinfit, beschäftigt euch das, bzw. wie nehmt ihr diese Thematik auf? Battisti: Es ist ein Riesenthema in der Branche, das wissen wir, aber wir gehen das Thema etwas anders an, wie wir alle Themen vielleicht etwas anders angehen. Wir wollen ehrlich sein gegenüber den Konsumenten und versuchen, auch auf Lieferantenseite Partnerschaften zu haben, die genauso ehrlich sind. Wir kennen unsere Partner sehr genau, arbeiten möglichst eng mit ihnen zusammen, tauschen einander permanent aus und stellen somit eine soziale und ökologische Verträglichkeit unserer Produkte sicher. Von der Ausrichtung der Produkte her ist es jedoch so, dass Funktionalität und Qualität der Kleidungsstücke oberste Priorität haben. Die Strategie, was die Nachhaltigkeit unserer Kollektion betrifft, ist so verankert, wie es keine andere Bekleidungsmarke hat. Zeitloses Design, lange Haltbarkeit unserer Produkte, eine Kollektion, die im Baukastensystem auch was die Funktion betrifft schichtenmäßig kombiniert werden kann, das ist nachhaltig, weil der Konsument die Produkte spürbar länger nutzen kann und sie nicht wegwerfen muss. Und das ist eigentlich das „Grünste“ überhaupt. Wäffler: Wir versuchen sehr wohl, uns Gedanken zu diesem Thema zu machen, aber nicht um jeden Preis, da unserer Meinung nach bei anderen Herstellern oft auch sehr viel Marketing hinter diesen Themen steckt. Bei neuen Produktentwicklungen versuchen wir natürlich immer, die ökologisch verträglichere Variante zu wählen, welche die gleichen Funktionsstandards, die wir voraussetzen, erfüllt.

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4 Bei Skinfit wird beinahe alles im Haus selbst erledigt. Angefangen bei der Produktentwicklung (1) und den dazugehörigen Tests über die Stoffzuschnitte mittels Schnittplotter (2) und die dafür benötigte Schneiderei (3), um die Prototypen anzufertigen und gegebenenfalls auch zu ändern, bis hin zur hauseigenen Bedruckabteilung, um alle Produkte mit den nötigen Vereins- und Sponsorenlogos versandfertig zu machen.


FINISHER: Gibt es Trends und Errungenschaften, was Sportbekleidung betrifft, wo ihr euch denkt, dass man da unbedingt dabei sein sollte und den Zug nicht verpassen darf? Battisti: Wir haben unser Bekleidungssystem ziemlich komplett ausgefüllt. Was uns noch fehlt, ist der HardshellBereich, sprich dreilagige Jacken und Hosen. Das ist noch ein Projekt auf unserer To-do-Liste, mit dem wir das System nach außen hin vervollständigen werden. Parallel dazu ist es natürlich so, dass man die Trends beobachtet und auch unserer Philosophie entsprechend darauf reagiert. Was Farbkombinationen und Schnitte betrifft, zum Beispiel. Diesen Trends tragen wir dann mit unseren „Limited Editions“ Rechnung, indem wir Sonderkollektionen in geringer Stückzahl produzieren, um unseren Stammkunden etwas Abwechslung zu bieten und auch die Wirkung und Nachfrage am Markt zu testen. FINISHER: Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass es beispielsweise in zwei Jahren einen Skinfit-Wetsuit geben wird? Wäffler: Diversifizierung ist bei uns immer ein Thema, ist doch klar in einem Lifecycle eines Unternehmens: Wenn du mal bei der Bekleidung sehr gut und erfahren bist, sagt plötzlich jeder, ihr solltet doch noch Laufschuhe und was weiß ich noch alles anbieten, da der Kunde ja eh schon im Shop ist. Battisti: Also die nächsten zwei Jahre sicher nicht, aber was wir uns für die

Zukunft offenlassen, das ist sehr viel. Speziell auch mit unserem Vertriebssystem, da sind wir sehr offen, zukünftig auch zusätzliche Produktsegmente anbieten zu können. Das kann unter der Marke Skinfit sein, muss es aber nicht. Das ist abhängig von der künftigen Positionierung der Marke. Wäffler: Im Moment haben wir das Gefühl, dass wir in der Bekleidung noch genug Potenzial haben, dass wir auch noch besser werden können. Und wichtiger ist uns momentan schon auch noch der Ausbau der Marke Skinfit in anderen Ländern. Aber die Zukunft ist komplett offen. Was sicher immer der Fall sein wird, ist, dass wenn wir etwas Neues in Angriff nehmen, wir uns damit von anderen abheben wollen, dass wir es auf sehr hohem Niveau machen und es der Skinfit-Philosophie entsprechen sollte – nicht etwa einfach Wetsuits verkaufen, damit wir etwas mehr Umsatz generieren. FINISHER: Was darf man künftig noch von Skinfit erwarten? Gibt es Ideen und Projekte, mit denen ihr eure Kunden noch überraschen werdet? Wäffler: Ja, es gibt sehr wohl Ideen, die ganze Authentizität irgendwo in einem größeren Rahmen rüberzubringen. Dies könnte einerseits eine Art Sport-Kompetenzzentrum darstellen, in dem wir alles, was wir bisher aufgebaut haben, zusammenführen, wie zum Beispiel unsere Athleten, die Produkte, das Sponsoring und unsere Franchise-Partner. Es sind viele Menschen, die etwas gemeinsam haben, nämlich die wahnsinnige Leidenschaft

FACT BOX Skinfit International GmbH • Umsatz pro Jahr ca. 20 Mio. Euro • 72 % des Umsatzes werden in Österreich generiert • Wachstum: die letzten Jahre zw. 10 - 25 %, geplantes Wachstum 2014 = 8,5 % • 150 Mitarbeiter (inkl. Partnershops) • 41 Shops und Showrooms in 9 Ländern • 28 Franchise-Partner gesamt • 140.000 Kataloge werden 2x/Jahr in 6 Sprachen produziert • 280 Artikel mit 3000 Ausprägungen umfasst das Portfolio • 200 - 800 Pakete werden pro Tag versendet -> 50.000/Jahr • 362.000 Artikel werden pro Jahr verkauft • 480.000 Artikel auf Lager (inkl. Partnershops)

www.skinfit.eu für Sport und für Bekleidung, und hier möchten wir gerne den Kreis schließen und die Kompetenzen aller bündeln. Möglicherweise sogar mit anderen Dienstleistungen wie Trainingsberatung, Massage oder Ähnlichem. Ein zweites Projekt könnte in der Wettkampfszene entstehen, wo wir beispielsweise den „Skinfit Racing“Gedanken ausbauen und etwas weiter spannen könnten, als uns „nur“ auf den Spitzensport zu konzentrieren. Also eine echte Racing-Community bilden, mit unseren Kunden und Franchise-Partnern. FINISHER: Vielen Dank für die vielen Einblicke in euer Unternehmen und weiterhin so viel Erfolg.

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faris al-sultan Wer war/ist der Beste? Text: Faris Al-Sultan

Diese Frage wird vor allem im angloamerikanischen Raum, in erster Linie in Bezug auf Boxen, Foot- oder Baseball, gern diskutiert. Meist sind diese Diskussionen natürlich rein spekulativer Natur, da Athleten aus verschiedenen Zeiten, mit anderen Regeln, anderer Ausrüstung und anderer Ernährung verglichen werden. Beim Triathlon, ich beziehe mich im Folgenden nur auf die Langdistanz, ist das trotz der Tatsache, dass wir einen über unterschiedliche Zeiten gut messbaren Sport haben, natürlich ähnlich bzw. noch extremer, denn die äußeren Bedingungen sind nie wirklich vergleichbar. Die Strecken ändern sich oft, fast keine Strecke hat wirklich 3,8/180/42,195 Kilometer, Höhenmeter spielen eine signifikante Rolle, ebenso wie Außentemperatur, Straßenbeschaffenheit und viel Weiteres. Auch die Gruppendynamik hat, insbesondere durch den starken Zulauf an mittelstarken Profis, einen immer größeren Einfluss, und als führender Athlet kommt man unter Umständen auch mal in den Genuss von Motorradbegleitung.

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Trotzdem sülzen viele, insbesondere die Veranstalter, oft vom „Weltrekord“. Die beste physische Leistung zu ermitteln, ist also nahezu unmöglich, und physische Leistung und Ergebnis stehen, wegen der Gruppendynamik, keineswegs immer in absoluter Beziehung zueinander. An dieser Stelle möchte ich kurz auf das berühmteste Ereignis der Triathlongeschichte, den Ironwar zwischen Mark (Allen) und Dave (Scott) hinweisen, und die Frage in den Raum werfen, ob Mark Dave bei Kilometer 39 abgehängt hätte, wenn Dave nicht 180 Kilometer lang vorne gefahren wäre? Die Antwort ist reine Spekulation, da Dave vielleicht früher frustriert gewesen wäre, wenn er nicht hätte am Rad führen können/dürfen. Rein physikalisch hatte Mark trotz regelkonformen Fahrens, wovon ich in meiner Betrachtung stets ausgehe, einen Vorteil. Das heißt also auch, die Ergebnisse sind kein 100-prozentiger Indikator für die Suche nach dem besten IronmanAthleten. Neben dem nicht eindeutigen Zusam-

menhang von physischer Leistung und Ergebnis stellt sich auch die Frage der Bewertung von Siegen. Die reine Statistik weist Petr Vabrousek als Inhaber der meisten Top-10-Platzierungen eines Athleten aus, kaum jemand aber würde Petr für den Besten halten. Die meisten Siege haben Cam Brown und mein Pewag-Mannschaftskollege Marino Vanhoenacker. Beide sind sehr ernstzunehmende Athleten, aber die Besten? Keiner von beiden hat je Hawaii gewonnen. Was sind überhaupt die Kriterien für den Besten? Ist die Zahl der Siege wichtig? Es gibt heute einige Athleten, die vier bis sechs Siege bei eher weniger stark besetzten Rennen aufweisen können, während andere vielleicht nur Top-3-Platzierungen vorweisen können, das aber bei stark besetzten Rennen. Sind Siege heutzutage mit 30 IM-Rennen pro Jahr weniger wert oder mehr, weil auch bei jedem 25 Profis am Start stehen? Ist ein Sieg mehr wert, wenn er von „vorn“ erkämpft wurde, oder ist das egal, und wenn ja, was ist mit Athleten,


denen diese taktische Option schlicht fehlt, weil sie nicht so gut schwimmen? Ist der kompletteste Athlet besser oder jemand mit absoluter Stärke in einer Disziplin? Ist es egal, ob man auf den Unterdistanzen völlig unbrauchbar ist, oder wertet das einen Athleten ab? Ist es mehr wert, dasselbe Rennen zehnmal oder zehn verschiedene zu gewinnen? Ist es ein Vorteil, in einer Gruppe zu fahren und Energie zu sparen, auch wenn die Gruppe langsamer fährt, als man es alleine würde, mit dem Risiko, zwar frisch, aber unter Umständen schlicht zu weit hinten vom Rad zu steigen? Ist die Fähigkeit, sich taktisch klug zu verhalten, negativ, weil der Charakter unseres Sports ja eigentlich der Kampf mit sich und der Uhr ist, oder positiv, weil es schließlich ums Gewinnen geht und es ausreicht, die Regeln zu befolgen? Ist derjenige der Beste, der einmal die abartigste Leistung, die es je gab, zeigt, oder derjenige, der oft abartig gut ist? Sind die medienwirksamen Siege, z.B. generell die Hawaii-Siege oder die 7:41 von Andi Raelert in Roth oder die 7:45 von Marino in Klagenfurt, wirklich die besten Leistungen, oder gibt es Leistungen, die eher unter dem Radar fliegen,

aber manchmal viel großartiger sind? Ich möchte an dieser Stelle auf die 8:09 h, 1996, von Thomas Hellriegel beim IM Kanada aufmerksam machen. Man vergleiche mit den Zeiten der Platzierten und der Frauen. Die Frauen möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen. Paula Newby-Fraser, Chrissie Wellington und Natascha Badmann sind zweifelsohne die herausragenden Frauen der Langdistanz. Bei der Betrachtung der Frauenrennen spielt aber die Gruppendynamik noch eine weitaus größere Rolle als bei den Männern, da die Frauen vor allem früher oft in AK-Männerpulks mitfuhren oder Freunde, Lebensgefährten und Ehemänner als „Zugtiere“ eingesetzt haben. Das soll hier im Übrigen keine Anklage, sondern eine Feststellung sein. Auf www.tri226.de gibt es umfassende Statistiken, während Thorsten Radde auf www.trirating.com einen anderen Weg geht und über geheime Algorithmen versucht, die Ergebnisse in Leistung zu übersetzen. So gut das – ohne das jeweilige Rennen und seine Eigenheiten vor Ort verfolgen zu können – eben geht, um aus Ergebnissen in der Vergangenheit Prognosen für zukünftige Rennen zu machen. Wer ist jetzt der Beste? Ich denke, die

meisten Triathleten werden ohne Weiteres zustimmen, dass Mark und Dave die Supergestalten des Triathlons sind. Darüber hinaus gibt es viele, die einen Platz in der Tafelrunde verdient haben, und die Frage, was die unterschiedlichen Typen in dieser Runde vereint, dürfte wohl interessanter sein als die, welcher nun wirklich der Beste war. Dasselbe gilt für die Frauen: Neben den oben genannten Kona-Königinnen gibt es die „anderen“ Hawaii-Siegerinnen und Kronprinzessinnen, die sich an die Tafel setzen dürfen. Mein Vorbild war Thomas „Hell on wheels“ Hellriegel, der mir mit seiner kompromisslosen Art, Rad zu fahren, schwer imponiert hat, aber der Beste ist für mich Peter Reid. Der stille Kanadier war zwar, im Gegensatz zu mir, ein sich vom Radfahrer zum Läufer entwickelnder „Normalschwimmer“, aber in Sachen Leidensfähigkeit im Wettkampf und Training ein besonderer unter sowieso schon recht strapazierfähigen Menschen. Wer einen kleinen Eindruck von Peter gewinnen möchte, dem empfehle ich den Film „What it takes“, wo er und drei weitere Athleten – Heather Fuhr, Chris Legh und Lori Bowden – begleitet werden.

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COCOON. MODE FÜR TRIATHLETEN.

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Ironman-70.3-WM Zell am See/Kaprun

„WM dahoam“ Anfang April lud die World Triathlon Corporation nach Salzburg auf den Mönchsberg zur Pressekonferenz, um eine regelrechte Sensation bekanntzugeben. Man hatte bereits länger darüber gemunkelt, jedoch ohne stichhaltige Fakten in der Hand zu haben. Jetzt ist es Realität. Die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft wird 2015 in Österreich in der Region Zell am See/Kaprun stattfinden. Erstmalig seit Einführung dieser Titelkämpfe finden sie außerhalb des nordamerikanischen Kontinents statt. Es ist also eine besondere Ehre für die Veranstalter in Österreich, diese Vergabe für sich entschieden zu haben. Man steht dennoch vor einigen Fragezeichen, was das Rennen betrifft, und wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Text: Max Hofstätter

Was passiert mit dem eigentlichen Ironman 70.3 Zell am See/ Kaprun, wenn für die WM nur qualifizierte Athleten zugelassen sind? Thomas Dieckhoff, der CEO der WTC Europe, nahm dazu Stellung und überraschte mit der Information, dass am Samstag, den 29. August 2015, der ganz normale 70.3 über die Bühne gehen wird und am Tag darauf die 24 Finisher

Weltmeisterschaft. Es ist einzigartig in der Geschichte der Ironman-Events, dass an einem Wochenende an einem Austragungsort zwei Rennen über die Bühne gehen. Der große Vorteil liegt darin, dass viele der etwa 2400 Athleten vom Samstag sich das Rennen am Sonntag auch noch ansehen werden, sofern ihr Muskelkater dies schon wieder zulässt. Die Herausforderung für die Rennorganisation wird

sein, mehr als 5000 Athleten an zwei Tagen im Rennmodus durch Zell am See zu hetzen. Die Unterbringung der Teilnehmer und ihrer Begleiter wird hingegen kein Problem sein: Die bei Touristen beliebte Region Zell am See/Kaprun kann mit insgesamt etwa 60.000 Gästebetten aufwarten. Das zieht natürlich auch gewisse Veränderungen in der Strecken-


führung nach sich, wenn man dieser Anzahl an Athleten ein einigermaßen faires Rennen bieten möchte? Dieckhoff: „So ist es, wir haben uns viele Gedanken zu einer möglichen Streckenänderung gemacht und sind auf einen komplett neuen Radkurs gekommen. Dieser wird in nur einer Runde zu etwas über 90 Kilometern absolviert und beinhaltet einen Anstieg, der in der Mitte der Runde auf über 1250 Meter Seehöhe klettert. Wir versuchen damit, das Feld etwas auseinanderzuziehen, um, wie du schon richtig sagst, faire Bedingungen garantieren zu können. Die neue Strecke wird bereits beim Ironman 70.3 Zell am See/Kaprun im Jahr 2014 zur Anwendung kommen und einer Generalprobe unterzogen.“ Erwarten Sie durch die Vergabe nach Österreich einen weiteren Boom im Triathlonsport hierzulande? Dieckhoff: „Ja, der aktuelle Stand der

Anmeldungen für Zell am See vor der Bekanntgabe der WM-Vergabe war bereits auf einem höheren Niveau als zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr, und wir erwarten uns nach dieser Mitteilung schon auch noch einen deutlichen Push für das Rennen 2014. Außerdem befinden wir uns kontinuierlich im Wachstum mit dieser Sportart und verzeichnen jährlich immer noch Wachstumsraten von zehn bis 15 Prozent bei den Anmeldezahlen, was der Marke und dem Konzept recht gibt.“ Bei welchen Wettkämpfen kann man denn um die begehrten WMSlots kämpfen? Dieckhoff: „Die Qualifikation für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft ist bei einem der weltweiten Ironman-70.3-Rennen möglich. In Europa kann man sich bei den folgenden Rennen bereits im Jahr 2014 für die Weltmeisterschaft 2015 qualifizieren: Ironman 70.3 European Championship Wiesbaden (Deutschland), Ironman 70.3 Budapest (Ungarn),

Ironman 70.3 Zell am See/Kaprun (Österreich), Ironman 70.3 Ruegen (Deutschland) und Ironman 70.3 Kronborg (Dänemark).“ Was bedeutet dieser Zuschlag für die Region touristisch? Andreas Winkelhofer (Salzburger Land): „Es ist eine enorme Wertschätzung für die Region, und wir sind uns dessen bewusst, dass wir es bei den Triathleten mit einer absoluten Premiumzielgruppe zu tun haben. Außerdem sind Sport, Natur, Leidenschaft und Emotion ganz wichtige Bausteine der Marke Salzburger Land. Die Zahlen aus Befragungen der vergangenen Jahre zeigen uns dies ganz deutlich. Knapp die Hälfte aller Starter bleibt drei bis vier Nächte lang, und 22 Prozent aller Teilnehmer bleiben länger als fünf Nächte in der Region. Außerdem ist es eine sehr kaufkräftige Zielgruppe, da knapp 40 Prozent über ein Haushaltsnettoeinkommen von 50.000 bis 100.000 Euro verfügen. Die Tagesausgaben der Zielgruppe

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oben: Thomas Dieckhoff, CEO der World Triathlon Corporation Europe.

ohne Startgeld und Unterkunft bewegen sich in einer Bandbreite von 200 bis 800 Euro, was etwa dem Vier- bis Fünffachen der Ausgaben der durchschnittlichen Gäste entspricht. Die mediale Power der Marke Ironman ist außerdem ein enormer Gewinn für die Region, das sind emotionale, sportliche Bilder, die wir sonst in dieser Qualität nicht hinaus in die Welt bekommen würden.“ Renate Egger (Zell am See Tourismus): „Unsere Motivation ist sehr, sehr groß, die beste Host-City Europas zu werden. Das ist das definierte oberste Ziel. Ich denke, unsere Voraussetzungen, was die Streckenmöglichkeiten und Infrastruktur betrifft, sind gut. Genau diese Region ist mit der landschaftlich wunderschönen Streckenführung und den vielen Übernachtungsmöglichkeiten ein perfekter Standort, um eine Veranstaltung dieser Größenordnung durchzuführen. Wir erwarten wie bereits erwähnt im Zuge des Events 2015 etwa 60.000 Nächtigungen und somit eine Verdoppelung der Wertschöpfung, die jetzt bereits bei etwa 4,5 Millionen Euro liegt.

v.l.n.r.: Thomas Dieckhoff – CEO Ironman Europe, Wilfried Haslauer – Salzburger Landeshauptman, Andrew Messick, CEO Ironman Worldwide 26 Finisher

Das Land Salzburg hat natürlich auch finanzielle Aufwendungen, was die Veranstaltung betrifft – wie kann man da in Zeiten der knappen Länderbudgets argumentieren? Wilfried Haslauer (Salzburger Landeshauptmann): „Diese unglaubliche Veranstaltung hat eine enorme Bedeutung für unser Land. Die Chance, einen Ironman in unser Land zu bekommen, ist etwas, das genau zu unserer Strategie im Land Salzburg passt. Wir wollen große Sportveran-

staltungen für unseren Tourismus nutzbar machen, da es uns erstens um begeisternde Bilder geht, die wir nicht ,kaufen‘ können, und zweitens geht es auch um eine Imagebildung. Der Geldeinsatz dafür ist in Relation zu großen TV-Kampagnen eher gering. Wir sehen natürlich einen wirtschaftlichen Mehrwert mit den Nächtigungen, Beschäftigungen und der Wertschöpfung, die daraus resultiert. Im Jahr 2004 hatten wir ein bisschen die Sorge, dass sich Salzburg vor allem im Sommer zum ,Urlaubspensionopolis‘ entwickelt, dass wir die Dynamik bei unseren Gästen verlieren, und das ist natürlich eine fatale Entwicklung, daher haben wir gesagt, wir brauchen große imageprägende Veranstaltungen. Wir wussten aber auch ganz genau, dass man so ein Vorhaben nicht von der Landesregierung aus aufsetzen kann, sondern dies aus Ideen aus den Regionen kommen muss, und da gefiel uns der Ansatz des Ironman 70.3 in Zell am See/Kaprun sehr gut. Weiters bin ich der Ansicht, dass wir immer wieder einen Schritt vorwärts machen müssen in unserer Tourismuspolitik und sogenannte Leuchttürme setzen, um für etwas Besonderes bekannt zu sein oder zu werden. Und dieses Event ist für uns einer dieser Leuchttürme, und ich freue mich ganz besonders, dass wir den Zuschlag vor Nizza bekommen haben.“


Veränderungen der Radstrecke im Vergleich 2013 und 2014 Wir möchten euch nun noch die komplett neueWettkampfstrecke vorstellen, die in der Grafik beschrieben ist. Bei der Radrunde handelt sich dabei um etwas mehr als 90 Kilometer mit ca. 900 Höhenmetern auf einer Runde. Dabei wird der nicht zu unterschätzende Filzensattel überquert, dessen Abfahrt es wahrlich in sich hat. Wir werden demnächst die Strecke für euch einem Lokalaugenschein unterziehen, mehr dazu auf www.facebook.com/Finishermagazin

AN 70.3 Zell am See - Kaprun

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IRONMAN 70.3 Zell am See - Kaprun

Ironman 70.3 Zell am See - Kaprun

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Austria IronmAn 70.3 Zell am SeePiesendorf

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Link zu allen Steckeninfos des Ironman 70.3 Zell am See/Kaprun Zeller See

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Thumersbach

http://eu.ironman.com/de-at/triathlon/events/ emea/ironman-70-3/zell-am-see-kaprun/athleten/ strecke.aspx#axzz2zMMPTiN9 THUMERSBACH

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1 Lap, 1.9 km | 1.18 miles m

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Link zur virtuellen Streckenführung auf Bikemap.net 2 Laps, 21.1 km | 13.1 miles

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Austria IRONMAN 70.3 Zell am See

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http://www.bikemap.net/de/route/2547891ironman-703-wm-strecke-2015/#/ z11/47.33603,12.83237/google_hybrid START/FINISH SWIM

Transition Area

Europäische 70.3-Rennen, die bereits 2014 für die WM 2015 als Qualifikation zählen IRONMAN 70.3 European Championship Wiesbaden 10.August 2014 | 100 Slots für die WM 2015 IRONMAN 70.3 Budapest 23.August 2014 | 50 Slots für die WM 2015 IRONMAN 70.3 Zell am See-Kaprun 31.August 2014 | 100 Slots für die WM 2015 IRONMAN 70.3 Ruegen 14.September 2014 | 50 Slots für die WM 2015 IRONMAN 70.3 Kronborg 14.September 2014 | 50 Slots für die WM 2015

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STÄTTMAN IN ACTION

Equipment Check

Herausforderung #1 schlug noch kein kratertiefes Loch in die Geldbörse. Vor allem weil der Großteil des Euipments zur Standardausrüstung jedes Ausdauerfreaks gehört.

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1 ZOGGS SILICONE CAP

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Obwohl das Haupthaar nicht gerade dem von Slash gleicht, wurde es durch eine Badehaube bedeckt. Perfekte Passform und Elastizität sind ausschlaggebend, damit man sich einigermaßen wohlfühlt unter dem Ding. €4,95 auf www.zoggs-shop.de

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SUUNTO AMBIT 2 SAPPHIRE

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Mit der Allzweckwaffe unter den Sportuhren und der speziellen Schwimmhallenfunktion wurden Schwimmdistanz und -zeit ermittelt. Top-Teil und auch noch stylisch. € 599,- auf www.suunto.com

3 MALMSTEN SWEDISH GOGGLE Die Schwimmbrille der „Echten“ musste in der „AntiFog“ Variante herhalten. Trotz der nicht vorhandenen Gummidichtung immer noch eines der besten und preiswertesten Produkte am Markt. Und der anfängliche Trageschmerz vergeht, das kann ich euch versichern. € 5,99 auf www.schwimmzone.at 28 Finisher

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Die hydrodynamische Haut der Vorarlberger sollte für möglichst wenig Wasserwiderstand sorgen, was trotz unrasierter Beine ganz gut funktionierte. € 189,- auf www.skinfit.eu


Take One: Stättman in Action

„Einhundert und Fünfzig“

Ein nicht hunderprozentig freiwilliger Selbstversuch startet eine neue Serie im FINISHER Magazin. Max Hofstätter (alias StättMan – Spitzname in der Redaktion) stellt sich verschiedenen Aufgaben, die sich sein Team für ihn ausgedacht hat. Die Liste der Ideen ist schier endlos lang. Wer noch einige „witzige“ und nicht lebensbedrohliche auf Lager hat, kann diese gerne an die Redaktion senden. Ich werde mein Bestes geben, ich hoffe, dass es reicht. Text: Max Hofstätter

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Nach der Vielzahl an Reaktionen auf meinen Aufruf, mir doch bitte manche Herausforderung mitzuteilen, der ich als Versuchsobjekt gegenübertreten soll, war ich doch etwas verwundert, was mir die Leser und auch manch gute Freunde – die mich eigentlich besser kennen sollten – so alles zutrauen. Ich habe mich entschlossen, das Training des allgemeinen Fitnesszustandes wieder aufzunehmen, um den Erwartungen einigermaßen gerecht zu werden und nicht wie ein kompletter Verlierer dazustehen und keine der Challenges zu schaffen, das wäre doch peinlich. Wie es sich für einen topmotivierten Beinahe-Athleten gehört, war der Gedanke an Bewegung und planmäßiges Training ausreichend, um mir – entgegen aller gelernten trainingswissenschaftlichen Gesetze – gleich mal eine zweistellige Trainingsstundenwoche zum Einstieg zu gönnen. Dies gefiel dem noch in sich ruhenden Organismus weniger. Er reagierte mit Ablehnung und Schmerz als Schutzreaktion. Ja klar, warum sollte es mir anders gehen als allen anderen? Der Großteil dieses Trainings fand zu meiner größten Freude wieder auf dem Rennrad statt – ja klar, es schmerzt noch etwas im Handgelenk, aber es ist einfach der Traum, nach so langer Zeit wieder am Boliden zu sitzen. Okay, zur Aufgabe. Bei einem völlig normalen Stammtischgespräch habe ich mich kürzlich bei der Analyse von Schwimmzeiten und -serien leider etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt und dabei auch noch vergessen, dass diesem bierwissenschaftlichen Austausch zwei Redaktionsmitglieder beiwohnten. Der langen Rede kurzer Sinn: Ich habe behauptet, dass es doch relativ einfach möglich sein sollte, die 100 m im Becken einarmig unter 1:30 min schwimmen zu können, da mein rechter Arm zu dieser Zeit ja noch nicht wirklich einsatzfähig war. Na ja, dem leider nicht

genug , rutschte mir zwei Elektrolytgetränke später auch noch der Satz über die Lippen, dass es doch möglich sein sollte, aus dem Stand 50 m zu tauchen. Oje oje, wenn ich doch nur mein Maul halten könnte. Die 1:30 sind als Rechtshänder nur mit dem linken Armzug schon recht ansprechend, würde ich meinen, und dann auch noch den Fünfziger unter Wasser ohne einen Atemzug. Shit. Ausgesprochen und festgenagelt. So sollte es geschehen. Also, da ich ja nicht gerade zu den Fischen im Wasser gehöre, aber schon ein wenig schwimmen kann, hab ich mir gedacht, dass 1:30 eine relativ gute Zeit sind auf hundert Metern, wenn man in Betracht zieht, dass dies eine Ironman-Zeit von 57 Minuten und eine 1500-Meter-Zeit von 22:30 Minuten ergeben würde. Was nicht Triathlonweltklasse ist, aber schnell.

„Ich habe behauptet, dass es doch relativ einfach möglich sein sollte, die 100 m im Becken einarmig unter 1:30 min schwimmen zu können“

Die Regeln wurden auf „Wasserstart, zweiter Arm ausgestreckt in Vorhalteposition und Rollwenden erlaubt“ festgelegt. Die Taktik war klar: Ich versuchte, mit einem kräftigen, sehr regelmäßigen Beinschlag den fehlenden zweiten Armzug zu kompensieren. Es gelang relativ gut, ich kam nur nicht mehr ordentlich in eine schöne Schwimmlage, da mich der Antrieb auf nur einer Seite etwas verzogen daherkommen ließ. Nach vier Längen stand 1:16:50 auf der Uhr. Da staunte der diplomierte Sportwissenschafter, der als Zeitnehmung engagiert war, nicht schlecht – und glaubt mir: Niemand hätte mich lieber scheitern sehen wollen als dieser Mann. Dass es für meine Verhältnisse so schnell wird, hatte ich mir auch nicht zugetraut. 50 Prozent der Aufgabe erledigt, jetzt kommt der deutlich schwierigere Teil. Aus den Schwimmtrai-

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MMAG. DAVID HÖDEN Hypoxietraining funktioniert nur im Wasser richtig gut, da der Schummeleffekt wegfällt. Es ist enorm wichtig, einen guten Rhythmus zu finden, Stress oder schlechter Schlaf stören die Tauchleistung enorm. Lockeres Eintauchen und den Maximalversuch erst nach dem dritten oder vierten Tauchgang ansetzen hat sich bewährt. Wichtig ist es, nie die Luft bis zum Ende des Tauchgangs anzuhalten, sondern stückweise auszuatmen, sobald Sauerstoffknappheit entsteht, dann kommt man in Summe weiter. David ist staatlich geprüfter Schwimmund Triathlontrainer, x-facher Landesmeister und er kann auf einige Staatsund Vizestaatsmeistertitel im Schwimmen zurückblicken. www.fluidlife.at

Ein hundert und Fünfzig EXPERTEN TIPP

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nings sind mir Tauchserien durchaus bekannt, aber die erstrecken sich maximal über 25 Meter. Wie soll denn bitte die doppelte Distanz gehen? Da hatte dann wohl doch der jugendliche Übermut aus mir gesprochen. Vor allem: Wie sollte man denn die Wende hinbekommen? Mein Weg führte mich fünf Tage vor der Challenge in die Bibliothek des Instituts für Sportwissenschaften in Graz – wenn dieser Fall eintritt, ist die Verzweiflung im Hause Hofstätter wahrhaftig groß. In der Fachliteratur über Apnoetauchen wurde ich fündig und versuchte in der relativ kurzen Zeit der Vorbereitung, durch Übungen wie zum Beispiel das Sonnengebet – einigen Yogis sicher ein Begriff – meine Atmung zu trainieren. Ist mir schon klar, dass das fünf Tage vor dem Tag X wenig bringt, aber man will doch nichts unversucht lassen. Außerdem probierte ich noch, wie in der Literatur beschrieben, meine Stoßatmung, die Strömungsatmung und die Lungenseitenatmung zu verbessern bzw. überhaupt mal zu lernen, was das ist. Puuh, ich sag’s euch, Sachen gibt’s!? Am Tag vor der Herausforderung absolvierte ich außerdem noch zwei Tauchserien im Becken mit je 3 x 4 Längen tauchen und eine Länge locker am Rücken zurückschwimmen, 30 Sekunden Pause und das Gleiche wieder. Die ersten vier nur mit Kraulbeinen – beinahe unmöglich, da man für den Vortrieb nur durch die Beine aufgrund der großen Muskelgruppen in den unteren Extremitäten enorm viel Sauerstoff benötigt. Und je 2 x 4 Längen mit Brustzug und langer Gleitphase, das war schon eher drin, aber halt nur 25 Meter. Na ja, Tag X war also da, ich machte meine Atemvorbereitungen, überlegte mir noch, wie ich die Wende unter Wasser anlegen sollte, und startete einen Rollwendenversuch mit fünf Metern hintauchen. Das war eine komplette Schnapsidee, denn wenn man rollwendet und dabei nicht durch die Nase ausatmet wie bei einer normalen Rollwende, machen die Nebenhöhlen Bekanntschaft mit chlorangereichertem Hallenbadwasser – unangenehm und für meinen 50-Meter-Tauchversuch nicht brauchbar. Ich ent-

schied mich also für eine seitliche Wende am Boden des Beckens. Ein Freund gab mir noch den Tipp mit auf den Weg, dass ich nicht alles riskieren sollte, da ich ja geistig doch noch beweglich bleiben wolle, wie er es formuliert hat. Eingeleitet durch 2 x eine Länge „Eintauchen“, versuchte ich noch ein gutes Gefühl für die Zuglänge zu eruieren, und dann konnte es losgehen. Die ersten 25 Meter waren geprägt von wenig Bewegung und unendlich lang scheinenden Gleitphasen, um möglichst wenig Sauerstoff zu verbrauchen – vier bis fünf Züge, würde ich schätzen, hab sie aber nicht gezählt. Dann die etwas ungewohnte Wende komplett unter Wasser und ein kräftiger Abstoß. Bei der Wende unter Wasser verliert man derart viel Tempo, dass der Abstoß dies gar nicht richtig kompensieren kann. Vor allem möchte man sich ja auch nicht komplett explosiv wegdrücken, da ansonsten die Sauerstoffversorgung der Beinmuskulatur wieder zum Problem wird. Abgestoßen, machte ich leider den Fehler, aufzuschauen, wie weit es noch ist, und dann kommt unweigerlich die mentale Komponente dazu, die mich mein entspanntes Zugmuster relativ schnell über Bord werfen ließ. Die Züge wurden eher kurz und hektisch, und das Blickfeld engte sich auch bereits etwas ein. Der nächste Blick offenbarte noch die Hälfte der Länge vor mir – zweimal runterschlucken und durchbeißen. Bevor ich den Beckenrand nicht mit den Fingern spüre, tauche ich sicher nicht auf. Fünf, sechs sehr hastige Züge brachten mich dann doch relativ schnell vorwärts und tatsächlich: Angeschlagen aufgetaucht am Rand, war das Erste, was ich sah, die Linse der Canon, welche der Fotograf mitten in mein Gesicht hielt – ein Foto für den Lebenslauf, würde ich meinen. Komplett erschöpft von 50 Metern im Becken, aber sehr happy über die für unmöglich gehaltene Tauchdistanz. Ich kann euch sagen, alles nur Kopfsache – ich bin schon gespannt, worüber ich euch in der nächsten Ausgabe berichten darf, bis dahin: Bleibt in Bewegung.

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Wissenschaft

Triathlon

als Wissenschaft?

In diesem Jahr geht es für das Dreiergespann Martin Auferbauer (Soziologe), Johannes Reiser (Techniker) und Christian Jopp (Sportwissenschafter) um die Beleuchtung von wissenschaftlich untersuchten und leistungsrelevanten Themen. Dabei steht vor allem die Herangehensweise aus drei völlig verschiedenen Blickwinkeln im Mittelpunkt. Text: Christian Jopp, Martin Auferbauer, Johannes Reiser

In der ersten Folge beschäftigt uns die Frage: Alles alter Kaffee? MAG. CHRISTIAN JOPP Sportwissenschafter und Lehrbeauftragter am Institut für Sportwissenschaften Graz.

Bei Triathleten zählt neben den traditionell bekannten Eigenschaften vor allem ein Effekt des Kaffees: Er kann unter Umständen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigern. Kaffee und Koffein als einer seiner wichtigsten Inhaltsstoffe werden schon seit geraumer Zeit im Training und bei Wettkämpfen leistungsfördernd eingesetzt. Vorteilhaft ist natürlich, dass Koffein aktuell nicht mehr als Dopingmittel gewertet wird, da die Welt-Anti-DopingAgentur (WADA) es im Jahr 2004 von der Dopingliste gestrichen hat. Generell kann man aber festhalten, dass das vom Athleten aufgenommene Koffein durch die Verdauung nach etwa 30 bis 45 Minuten in den Körper gelangt und es folglich das Zentralnervensystem stimuliert, wodurch Wachheit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsvermögen gesteigert werden. Die Abbauprodukte von Koffein können die Blutgefäße erweitern, das Urinvolumen erhöhen, die glatte Muskulatur entspannen und die Spaltung von Fettstoffen fördern. Zudem steigert Koffein die Sauerstoffaufnahme, die Katecholamin-Freisetzung und die Stoffwechselrate. Die Art der Koffein-Aufnahme spielt dabei eine untergeordnete Rolle, doch der Wirkstoff erweist sich vor allem bei Ausdauerleistungen, wie im Triathlonsport üblich, als besonders wirkungsvoll. Bei Sportarten mit mehr anaeroben Höchstleistungen wie z.B. bei Sprintbewerben und Mannschaftssportarten sind die Wirkungen nicht so eindeutig belegt. Koffein kann aber die subjektive Bewertung der Anstrengung und der Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Einen zusätzlichen Beitrag können die

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schmerzlindernden Eigenschaften von Koffein leisten. Zu beachten ist, dass der leistungsfördernde Effekt bei Sportlern, die nur selten Koffein zu sich nehmen, größer ausfällt als bei jenen, die regelmäßig Koffein in größeren Mengen verwenden. Die Wirkungen sind von Person zu Person höchst unterschiedlich und bedürfen naturgemäß eines gezielten Anpassungs- und Implementierungsprozesses. MAG. MARTIN AUFERBAUER Soziologe und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule in Graz.

Trotz vielversprechender Wirkungen, die Kaffee auf den athletischen Körper zu haben vermag, erfolgt die kollektive Koffeineinnahme durch Triathletinnen und Triathleten in aller Regel zu einem Zeitpunkt, wo sie wohl am wenigsten Einfluss auf die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit entfaltet: nach der sonntäglichen Trainingsausfahrt mit dem Fahrrad. Daran zeigt sich, dass der leistungsförderliche Aspekt der Substanz deutlich weniger Beachtung erfährt als die soziale Komponente des gemeinsamen Konsums. Man darf also festhalten, dass sich in diesem Punkt die geschätzten Ausdauersportler ausnahmsweise einmal nicht von der Normalbevölkerung unterscheiden: Kaffeetrinken hat etwas stark Ritualhaftes und stellt eine soziale Situation her, die dem Gedankenaustausch und dem gemütlichen Miteinander förderlicher ist, als es der 400-Meter-Test im Schwimmbecken, die Kraftausdauer-Intervalle mit dem Zeitfahrrad und der Dauerlauf an der anaeroben Schwelle je sein könnten. Neben der Nachbesprechung der eben erbrachten Wattleistung und der Abrechnung der absolvierten Ortstafelsprints ergibt sich dabei auch die Möglichkeit, mit Radfahrern aus einer langsameren Gruppe (Frauen,


Frauenversteher, Wohlfühlathleten) oder gar einer schnelleren (Gedopte, „Echte“, Ehrgeizler) ins Gespräch zu kommen. Mitunter werden sogar Interaktionen mit Nichtradfahrern beobachtet, worin diese durch Wadenform und -umfang, perfekt abgestimmtes Material und eine deutlich dreistellige Kilometerzahl beeindruckt werden können (Achtung: Wattzahlen, tan-lines und Feinheiten der Ritzelabstufung sind als Gesprächsinhalte der Normalbevölkerung meist nicht zugänglich!). Um näher am sozialen Leben dran zu sein und in der selbstgewählten Isolation des Ausdauersports nicht vollends aufzugehen, empfiehlt sich also die Einnahme koffeinhaltiger Heißgetränke. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass sich Kaffee als Mittel der Wahl für derartigen sozialen Austausch durchgesetzt hat: Vielleicht würden wir uns eher zum Five-O’ClockTea gruppieren, wenn die Briten statt den Italienern den Radsport so stark geprägt hätten. Auch hat die zeitweilige belgische Dominanz nicht dafür gesorgt, dass wir uns der dortigen Bierkultur verpflichtet fühlen (zumindest nicht, solange es hell ist). Der „Kannibale“ Edouard Merckx wird bis heute viel stärker mit dem italienischen Espressomaschinenhersteller FAEMA in Verbindung gebracht als mit einer der über 1000 Biersorten seiner Heimat. Hierzulande werden pro Kopf etwa 7,2 Kilo Kaffee pro Jahr konsumiert, was für jeden von uns die stattliche Anzahl von knapp drei Espressi pro Tag bedeutet. Dem stehen etwa 108 Liter Bier pro Nase entgegen, was im Schnitt ein eher schlecht eingeschenktes Seidl pro Tag ergibt – wobei speziell beim Bier davon ausgegangen werden muss, dass die Verteilung in der Population nicht sehr gleichmäßig gegeben ist. Während der Bierkonsum hierzulande insgesamt leicht rückläufig ist (die Biere am Trainingslager auf Mallorca entfallen ja nicht auf den österreichischen Markt!), erzielt Kaffee hohe Zuwachsraten. Hierbei zeigt sich, dass sich der Anteil von fair gehandeltem Kaffee seit 2005 auf rund 25 Prozent des Marktanteils verdreifacht hat und zunehmend den Gütekriterien biologischer Landwirtschaft entspricht. Durch „consumer power“ hat sich in diesem Segment also eine Verbesserung ergeben, die wir aber im Bereich der Sportnahrung und bei Funktionsbekleidung noch stärker nachfragen müssen! DR. JOHANNES REISER Maschinenbauer und Lehrbeauftragter am Institut für Allg. Maschinenbau in Leoben.

lande wird er noch immer viel zu selten konsumiert, der echte Caffè, denn nur ein Espresso, wie ihn die Italiener lieben und brühen, stellt die Spitze der Kaffeekunst dar. Und hiermit möchte ich mich klar von allen Arten von Pads-, Kapsel- und was weiß ich noch für Maschinen distanzieren, denn diese haben – und möge es ein Batman- und Casinoräuber-Darsteller vor allem der weiblichen Zielgruppe noch so schmackhaft machen – mit echtem Espresso so viel gemein wie ein Fertiggewürzmix mit einem drei Stunden lang gekochten Gulasch. Von der Strömung der Filtermaschinen und French Press möchte ich gar nicht sprechen, auch wenn sie nun in den besten Restaurants wie im Noma in Kopenhagen serviert werden. Denn wer möchte während oder vor seinem Training einen halben Liter Filterkaffee in sich hineinschütten? Man erkennt sofort: Espresso und Ristretto sind mehr eine Lebenseinstellung als bloßer Genuss. Doch wie genau definiert man einen echten Espresso und kann man das überhaupt? In einer reglementierten Welt lautet die Antwort natürlich: Ja, man kann. Ein Espresso besteht aus etwa sieben Gramm frisch gemahlenem Kaffeemehl, welches von Wasser mit einer Temperatur von 88 °C mittels eines Drucks von neun Bar 25 Sekunden lang durchströmt wird, um 25 Milliliter Espresso zu ergeben, wobei diese Werte geringfügig von der Bohnensorte und der Röstung abhängen. Doch wie erzielt man nun solche perfekten Ergebnisse, und wer bestimmt überhaupt, ob es ein echter Espresso ist? In unserem schönen Heimatland liegt trotz der Wiener Kaffeehauskultur hier einiges im Argen, aber lugt man wieder gen Süden ins schöne Italien, wird dem Espressoliebhaber warm ums Herz, denn dort werden – auch wenn sonst so oft ein Auge zugedrückt wird – der Caffè und seine Qualität hochgehalten. So gibt es eine Innung, die sich dafür einsetzt, nur die besten Siebträgermaschinen in den Bars zuzulassen, und auch der Preis für einen Espresso an der Bar ist reguliert und somit im touristenüberströmten Venedig und im südlichen Apulien ident. Der gelernte Cesenatico-Trainingslagerteilnehmer weiß es bereits, nur mit einer echten Siebträgermaschine wie einer FAEMA und hier am besten mit der legendären E61Brühgruppe kann der Espresso perfetto gelingen und die perfekte Trainingsausfahrt starten und enden – oder wurde Eddy Merckx jemals mit der Aufschrift eines weltweit bekannten Nahrungsmittelgiganten gesehen?

Gehen die Athleten mit der Ausrüstung kaum Kompromisse ein, so tun sie dies bei ihrem anscheinenden Lieblingsgetränk viel zu oft, denn hierzu-

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FINISHER-CASTING-TEAM FOLGE EINS

T

riathlon gilt als Königsdisziplin des Ausdauersports. Etwas nüchterner betrachtet, ist es eine Sportart, die sich aus drei Bewegungsformen zusammensetzt, die von beinahe jedem europäischen Durchschnittskind beherrscht werden. Es bedarf also keiner jahrelangen Vorbereitung in Verbindung mit Mamas Wundergenen, um die hochkomplexen Bewegungsaufgaben zu lösen und einen Triathlon zu finishen. Hatte man schon einmal das Vergnügen, an einer Ziellinie in die Gesichter derjenigen zu schauen, die diese überquerten, dann lässt sich dieser nüchterne Ansatz wohl nicht so einfach unterschreiben. Diese Linie ist es, um die es geht – deren Überqueren mit einem Schlag alle möglichen Zweifel, es nicht zu schaffen, vernichtet. Diese Linie ist nicht nur am Ende eines langen Tages auf der Ironman-Distanz zu finden – diese Linie überqueren wir tagtäglich, sobald wir ein von uns gestecktes Ziel erreicht haben, ganz egal ob unser Körper dabei in einem Skinfit-Einteiler oder im richtigen Arbeitsgewand steckt. Da Triathlon in seiner Grundstruktur kein Mannschaftssport ist, gibt es eine Menge Einzelkämpfer, was seine Gründe hat und in gewissen Situationen vielleicht sogar hilfreich sein kann. Sollte sich nicht irgendein Schuft auf mein Finisher-Foto drängen, so überquere ich die Ziellinie höchstwahrscheinlich alleine, bevor ich, liebevoll in eine Aludecke gehüllt, ins Sanitätszelt abtransportiert werde. Aber wie sieht es in der Vorbereitung auf solch unvergessliche Erlebnisse aus? Auch wenn ich selbst mein bester Freund bin, wird mir am Trainingslager für den Zweierschnapser noch der Gegner fehlen und das Anprosten mit der gut gekühlten San-MiguelFlasche wird kein allzu klingendes sein.

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Text: Roland Stuhlpfarrer & Csaba Serfeze

Die Trainingsgruppe Ego weiß nicht, was ein Wasserschatten ist, fährt ständig im Wind und wird beim Drauflaufen den eigenen Schatten selbst mit einem 3:30er-Schnitt nicht abhängen. Da wir davon überzeugt sind, dass dies auf Dauer nicht der zielführendste Weg ist und uns die immer größer werdenden Mitgliederzahlen der Triathlon-Vereine dabei bestätigen, starteten wir im vergangenen Jahr mit dem Casting für das „FINISHER-Team“. Die Spannung, verschiedenste Charaktere über eine Triathlonsaison hinweg in ihren Höhen und Tiefen begleiten zu dürfen, und die damit verbundenen Emotionen ließen uns keine Sekunde an diesem Projekt zweifeln. Das Casting-Format an sich dürfte ein zeitloses sein. Unsere deutschen Nachbarn suchen bereits seit mehr als elf Staffeln nach ihren Superstars, und auch das nexte Topmodel scheint sich gewissenhaft versteckt zu haben. Auch bei uns in Österreich ist sich der größte Medienanbieter des Landes seiner Verantwortung sehr bewusst: Jedes Jahr bekommen hoffnungsvolle Talente ihre große Chance, um Held bzw. Heldin von vorgestern zu werden. Somit konnten auch wir ruhigen Gewissens in die zweite Runde gehen und den Aufruf für das „FINISHER-Team 2014“-Casting starten. Es waren wieder mehr als 70 Leute, die mit ihren Einsendungen einen der begehrten 20 Plätze für den alles entscheidenden Casting-Tag ergattern wollten. Hier erkannten wir schon den ersten und alles entscheidenden Unterschied zu allen anderen Casting-Shows im deutschsprachigen Raum: Bei uns wird es dieses Jahr noch keinen Marco Angelini geben!

DAS CASTING Aus dem Vorjahr wussten wir bereits, worauf wir uns einlassen und dass es

angesichts der Fülle der vielversprechenden Bewerbungen kein Leichtes sein wird, die richtigen sechs Nadeln im Heuhaufen zu finden. Insgeheim hofften wir, dass es im heurigen Jahr ein wenig überschaubarer werden und schlussendlich die Entscheidung eine eindeutige sein würde. Da wir uns jedoch grundsätzlich nicht gerne selbst anlügen, war uns schon bewusst, dass es auch in diesem Jahr ein äußerst schwieriges Unterfangen sein wird und es jeder Menge Bauchgefühl bedarf, schlussendlich ein bunt gemischtes und gleichzeitiges funktionierendes Team zu finden, das in der kommenden Saison die FINISHERFahnen hochhält. Auf die Kandidaten wartete ein sehr umfangreich gestaltetes Casting-Programm, bei dem sie in verschiedensten Bereichen auf Herz und Nieren überprüft wurden. Eine Psychologin erhaschte einen Blick in die Seelenwelt der Teilnehmer, bevor ihnen von den Mädels der Physio-Praxis Gemma mittels Stabi-Übungen und Muskelfunktionstests die Grenzen aufgezeigt wurden. Vor der Linse unseres Fotografen Harry Tauderer hieß es „Bauch rein – Brust raus“, doch spätestens bei den sportmotorischen Tests war Schluss mit lustig: Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, das Vorurteil zu entkräften, dass ein koordinativ begabter Triathlet gleich oft zu finden ist wie ein alkoholabstinenter Eishockey-Nationalteamspieler. Schlussendlich war es der Herausgeber persönlich, der im Grazer Unionbad mit einigen herausfordernden Schwimmübungen und einem abschließenden 400-m-Test auf die Casting-Teilnehmer wartete und somit den Tag abrundete. War es für die Kandidaten zu diesem Zeitpunkt bereits geschafft, so hieß es für das Redaktionsteam erst die Köpfe zusammenstecken, um schließlich eine Entscheidung zu treffen und aus den 20 potenziellen Teammitgliedern die vielversprechendsten sechs auszuwählen.


#1 CASTING AUS 20 MACH 6

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HOTSHOTS

Zwanzig vielversprechende Kandidatinnen und Kandidaten erlebten einen ereignisreichen, anstrengenden und nervenaufreibenden Tag beim Casting in Graz.

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FINISHER-CASTING-TEAM FOLGE EINS DIE AUSERWÄHLTEN AGNES PRASCH

Alter: 31 Beruf: Biomedizinische Analytikerin Wohnort: Gratwein Sportlicher Hintergrund: Leichtathletik, Tennis, Sprintdistanzen im Garten, um die kleine Tochter wieder einzufangen Warum Triathlon: Anreiz durch Brüder, Alternative zum Laufen Ziel: Ersten Triathlon erfolgreich finishen Herausforderungen: Familie, Garten, Haus und Beruf

KATHARINA TSCHUGG

Alter: 22 Beruf: Kindergartenpädagogin Wohnort: Kirchbichl Sportlicher Hintergrund: familiär bedingt, Schwimm- und Laufbewerbe von Kindesbeinen an Warum Triathlon: Über den Schwimmclub und Aquathlon zur Faszination Triathlon Ziel: Langstreckenschwimmen, Rennradbewerbe, Kurz- und Sprinttriathlons Herausforderungen: Arbeit mit den Kindern, Schwimmtrainerin im Nachwuchsbereich

THOMAS ANGERER

Alter: 26 Beruf: Berater bei Eybl (noch) Wohnort: Anif, Salzburg Sportlicher Hintergrund: Handball, Halbmarathon, Marathon Warum Triathlon: Wenn es sein Chef kann, schafft er das auch Ziel: LD Podersdorf Top 15, IM Klagenfurt 2014 sub 9:00 h Herausforderungen: Stolzer Vater eines kleinen Jungen, in ein bis zwei Jahren als Profi starten

HERMANN MANDLER

Alter: 58 Beruf: Selbstständig (Mandlers Fahrradklinik) Wohnort: Trofaiach Sportlicher Hintergrund: Staatsmeister 4k, 3 x Staatsmeister Radquerfeldein, 20 x Landesmeister, 25-h-Weltrekord Saalwalzenfahren, 3 x Crocodile Trophy, 3. Platz Master 50 Attersee Triathlon 2013, u.v.v.v.m. Warum Triathlon: nach 2012 als Seelenbetreuer in Klagenfurt 2013 selber am Start Ziel: HD in Linz, IM Klagenfurt 2014, AK-Sieg auf Rügen Herausforderungen: Fahrradgeschäft mit Leidenschaft gegen Sportgeschäfte wettbewerbsfähig halten Finisher 37


GEORG BLINZER

GE

Alter: 26 Beruf: Student der Sportwissenschaft Wohnort: momentan Graz, eigentlich aus dem Lungau Sportlicher Hintergrund: Sprintdistanzen bei Jugendbewerben Warum Triathlon: durch Trainer und Verein angeregt Ziel: Trimotion Saalfelden, Faakersee Triathlon Herausforderungen: Studium in den Regenerationsphasen

THOMAS DRIUSSI

Alter: 25 Beruf: Technischer Zeichner Wohnort: Fürstenfeld Sportlicher Hintergrund: Leistungsbewerbe bei der FFW in jungen Jahren, MTB (Transalp), Schwimmbewerbe Heck. Warum Triathlon: aus Langeweile und einem geschenkten Rennrad wurde Leidenschaft Ziel: Salzkammerguttrophy A-Strecke (211 km, 7049 hm), all out im Triathlon, bevor es ans Windelnwechseln geht rzüge eines Bürstners Herausforderungen: Abendschule, Berufsreifeprüfung, schwangere lasse-B-PKW-FührerFreundin versorgen

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Die Gewinner werden in Ausgabe #7-2014 des FINISHER Magazins bekannt gegeben.

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FINISHER-CASTING-TEAM FOLGE EINS DIE AUSERWÄHLTEN 14.9., Rügen, Deutschland

Ironman 70.3 Rügen

Das Saisonhighlight des FINISHER-Teams 2014 wird die gemeinsame Teilnahme am Ironman 70.3 in Rügen sein. Bevor sich die Teammitglieder am 14. September in die Ostsee stürzen, gilt es noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Wir werden sie dabei die gesamte Saison über begleiten und euch am Laufenden halten. In der nächsten Ausgabe werden wir die einzelnen Mitglieder genauer vorstellen, damit ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt.

TEAM EINKLEIDUNG POWERED BY

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TEXT: ANGELA PASSENBRUNNER UND IRIS SALM er hat noch nicht erlebt, viele Fragezeichen in seinem Kopf zu haben, wenn es darum geht, welcher Laufschuh zu einem passt? Das Angebot ist ja wirklich außerordentlich groß. Soll der Laufschuh stabil und fest sein, ganz weich und beweglich, soll er das Gefühl des Barfußlaufens unterstützen oder wird er für den Einsatz im Wettkampf benötigt? Ist man mit einem falschen Schuh ausgestattet, kann dieser bestehende Probleme, die sich vielleicht bis jetzt noch nicht gezeigt haben, verstärken. Ob man generell die richtige Voraussetzung für eine gesunde Bewegung mitbringt und das Laufen weiterhin beschwerdefrei bleibt, bzw. ob man zu Verletzungen neigt oder woher die eventuell schon bestehenden Probleme kommen, kann mit einer Bewegungsanalyse herausgefunden werden. 40 Finisher

Wie funktioniert’s? Eine Analyseeinheit sollte idealerweise zuallererst eine Anamnese beinhalten. Dabei werden schon bestehende und vorangegangene Verletzungen und momentane Beschwerden festgehalten sowie Trainingsumfänge und Umweltfaktoren (Arbeit, Freizeitgestaltung, körperliche Konstitution und Regenerationsmöglichkeiten etc.) erhoben. Darauf folgt die Aufnahme eines orthopädischen Status, der die Abklärung der muskulären Kraft, der Beweglichkeit und der Koordinationsfähigkeit beinhaltet. Wichtig ist weiters die Durchführung von dynamischen Tests, um eine Aussage treffen zu können, wie die Muskulatur in der Funktion arbeitet und die Gelenke sich während der Bewegung verhalten. Bevor man jedoch eine Laufanalyse


BEWEGUNGS

ANALYSE

auf dem Laufband macht, sollte auch der Gang in der Ebene, vorzugsweise barfuß, beurteilt werden. Die mittels Video unterstützte Ganganalyse erfolgt auf der frontalen (von vorne und hinten) und der sagittalen Ebene (von der Seite). Eventuell bereits vorhandene Ausweichmechanismen oder Fehlbelastungen können hierbei schon erkannt werden, welche sich beim Laufen potenzieren, da sich (je nach Laufstil und Laufgeschwindigkeit) die Bodenreaktionskraft um das Drei- bis Fünffache des Körpergewichts erhöht. Wie beim Gehen erfolgt die Laufanalyse aus der Frontalen und der Sagittalen mit und ohne Laufschuhe. Was wird beobachtet/analysiert? Die Gang- und Laufanalyse gibt einerseits Auskunft über die Position des Oberkörpers, des Beckens und der Beine, andererseits über das Zusammenspiel der Gelenke während der Bewegung. Um eine wirklich aussagekräftige Analyse zu bekommen, ist es besonders wichtig, den gesamten Körper in die Analyse miteinzubeziehen und nicht allein den Fuß in den Fokus zu rücken. Die alleinige Beurteilung des Fußes gibt dem Experten zwar Auskunft über Abweichungen am Fuß selbst, jedoch nicht über die Entstehungsursache eines augenscheinlichen Problems. Auffällig ist, dass sich manche Abweichungen und muskuläre Schwächen bei sehr vielen Sportlern wiederholen. Oft zeigt sich bei gängigen Beschwerden wie Läuferknie, Shin splints oder Achillessehnen-Problemen eine Kombination aus zu wenig Kraft der Gesäßmuskulatur und der tiefen Bauchmuskulatur, die in der Kette von oben nach unten wirken. Es kann

sich natürlich auch herausstellen, dass Defizite im Fuß alleine bestehen. Aus diesem Grund ist die Analyse des gesamten Körpers essenziell, um festzustellen, wo genau die Ursachen liegen. Eine Schwäche der Gesäß- und Bauchmuskulatur zum Beispiel kann Auswirkungen nach oben auf den Oberkörper, auf das Becken und nach unten auf Knie und Füße haben. Um die Wichtigkeit dieser Muskulatur zu verdeutlichen, wollen wir euch kurz in die Welt der funktionellen Anatomie entführen. Der große Gesäßmuskel (Gluteus maximus) ist dem Volumen nach der größte Muskel des Menschen und im Idealfall einer der kräftigsten. Er bedeckt den mittleren (Gluteus medius) und den kleinen Gesäßmuskel (Gluteus minimus). Durch die verschiedenen Ansätze funktionieren sie als Abduktoren (Abspreizer), Extensoren (Strecker), und Außenrotatoren im Hüftgelenk. Beim Gehen und Laufen stabilisieren sie unter anderem das Becken und verhindern dessen Absinken bei Gewichtsübernahme. Außerdem drehen sie den Oberschenkel nach außen und strecken das Hüftgelenk. Dies ist wiederum eine wichtige Voraussetzung für die Stabilisierung des Knies in einer geraden Beinachse bei Belastung. Die Bauchmuskulatur ist für die aufrechte Stabilisierung des Beckens beim Stehen, Gehen und Laufen verantwortlich und wirkt dem „Hohlkreuz“ entgegen. Sie unterstützt somit die Stabilisation der Lendenwirbelsäule bei Hüftstreckung. Ist unzureichende Kraft bzw. Ansteuerungsfähigkeit dieser Muskelgruppen vorhanden, können Abweichungen im Kniegelenk wie ein medialer Kollaps (X-Beinstellung) oder eine

O-Beinstellung auftreten. Weiterlaufend kann – muss aber nicht – eine Abweichung im Fußgewölbe im Sinne einer Überpronation (Abflachung des Fußgewölbes, Belastung der Innenseite des Fußes) oder -supination (vermehrte Gewölbeaufrichtung, Belastung des Fußaußenrandes) auftreten. Problem erkannt – was dann? Nach einer ausführlichen Bewegungsanalyse mit Beurteilung des Laufstils und der Abweichungen und der Zusammenführung mit den Ergebnissen der Statusuntersuchung sollten dem Athleten die Auffälligkeiten mittels Videos oder Fotos bewusst gemacht werden. Der Sportler sollte nicht nur sehen, sondern auch spüren können, wie seine Abweichungen zustande kommen. Es werden gemeinsam individuelle Lösungen gefunden, und idealerweise wird ein Trainingsprogramm zusammengestellt. In Folge wird die weitere Vorgehensweise im Trainingsumfeld besprochen. In manchen Fällen ist eine zusätzliche ärztliche Abklärung erforderlich. Danach könnte eine weitere physiotherapeutische und sportwissenschaftliche Betreuung bei der Umsetzung des Trainings unterstützen. Was wir euch hier an dieser Stelle noch unbedingt mitgeben wollen, ist die Notwendigkeit eurer Eigeninitiative. Ein Erfolg kann sich nur dann einstellen, wenn man Geduld aufbringt und fleißig sowie regelmäßig an seinem individuell zusammengestellten Programm arbeitet! Wenn man nach dieser ausführlichen Analyse weiß, wie es um seinen Bewegungsapparat bestellt ist, kann besser entschieden werden, welcher Laufschuh zu einem passt. Die Fortsetzung dahingehend gibt es in der nächsten Ausgabe …

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_ @m hill77 KURZ/KURZ, FRÜHLINGSBEGINN AUF DER NORDHALBKUGEL DIE TRAININGSLAGERBRÄUNE MUSS ERHALTEN BLEIBEN Eigentlich war es eine trainingsfreundliche Vorbereitungsphase, dieser Winter 2013/2014, der wärmste seit mehr als 130 Jahren. Ob Lauf- oder Radtraining, über lange Zeiten konnte das Training ohne großen Kampf gegen die Elemente absolviert werden. Dass dabei das sorgfältig vom Athleten zusammengestellte Sortiment an hochtechnischer Sport- und Funktionsbekleidung je nach Wetter zum Einsatz kommt, ist in dieser Jahreszeit selbstverständlich. Der Körper sowie die Muskulatur sind dadurch perfekt vor dem Auskühlen, aber ebenso vor dem Überhitzen geschützt, Infekte oder Verletzungen bleiben aus. Am 1. März, so scheint es zumindest, ändert sich diese Tatsache jedoch schlagartig und Bekleidungsstücke mit Windstopper- bzw. wasserabweisenden Eigenschaften oder wärmende Handschuhe verschwinden aus unseren Köpfen und finden bei der Auswahl der richtigen Trainingsbekleidung keine oder kaum Berücksichtigung mehr. Der eine oder andere unter uns ambitionierten Ausdauersportlern befindet sich zu diesem Zeitpunkt im Trainingslager auf einer der kanarischen Inseln, den Balearen oder in einem näher gelegenen südlichen Land. Dort hat neben der Ausbildung eines soliden Grundlagenniveaus auch das Schaffen einer gewissen Basiskörperbräune sehr hohe Priorität, weshalb grundsätzlich im kurzen Outfit trainiert wird. Der Rad- oder Triathlonprofi, der kurz vor einem selbst den Radkeller verlassen hat, wird wohl nur eine kurze Regenerationsfahrt machen, ansonsten sind Beinlinge und Langarmtrikot nicht zu erklären. Eine noch nicht ganz ausgestandene Ohrenentzündung könnte die Verwendung einer dünnen Mütze erklären. Nicht jedoch die vorhergesagte Tageshöchsttemperatur von 14 Grad Celsius. Beobachtungen wie diese mache ich nun

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seit einigen Jahren sowohl im Trainingslager als auch in heimischen Gefilden, wo man den einen oder anderen Sportkollegen bei der Samstagsausfahrt Ende März im klassischen Kurz/Kurz antrifft, die Quecksilbersäule aber lediglich knapp über zehn Grad steht. Extremisten kramen auch schon den schulterfreien Wettkampfeinteiler hervor, in Kombination mit einem Paar Armstulpen a) ein optischer Leckerbissen und b) eine multifunktionelle Kombination für beinahe jedes Wetter. Wird man dann von einer Gruppe „Echter“ im Anstieg stehengelassen, stellt sich die Frage, warum diese noch Arm- und Beinlinge sowie Windweste tragen. Ich denke, das Einkehren des langersehnten Frühlings sollte uns nicht in Panik versetzen und nach inadäquater Bekleidungswahl zu Trainingspausen in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung zwingen. Natürlich empfindet temperaturmäßig nicht jeder gleich, speziell bei der Ausübung der zweiten Disziplin sind Wind und Wetter aufgrund der Fortbewegungsgeschwindigkeit aber Einflussfaktoren, die auch im Wettkampf zu beachten sind. Ein dünnes Langarmtrikot oder eine enganliegende Windweste überzuziehen, kostet in der Wechselzone kaum Zeit, kann aber über den weiteren Verlauf des Wettkampfes entscheiden oder ein ungeplantes DNF verhindern. Bei den anstehenden ersten Bewerben in April und Mai sind oftmals schwierige Witterungsverhältnisse zu bewältigen, ein kurzer Blick auf ein möglichst exaktes Wettermodell (siehe QR-Code) mit genauer Vorhersage lohnt sich hier insbesondere für die Kollegen, die längere Distanzen in Angriff nehmen. Für den Start in die Wettkampfsaison 2014 wünsche ich uns perfektes Wetter und erfolgreiche Bewerbe und halte es nach Mark Twain: „Climate is what we expect, weather is what we get.“


LUI S

THE GOOD LOOKING TALKS TO THE CROWD Hallo usammen

Endlich. Die Tage werden länger, die Trainingseinheiten kürzer und die Intensitäten immer höher. Die Vorbereitungsphase neigt sich dem Ende zu, und so schön langsam geht es ans Eingemachte. Eigentlich hätte der Continental Cup in Sharm El-Sheikh schon mein erster Triathlon der Saison sein sollen, aber wegen der Anschläge in Ägypten und der damit verbundenen Reisewarnung war das Risiko zu groß und ich musste leider auf einen Start verzichten. Ich konnte meine Beine aber kaum noch still halten, und so startete ich vergangenes Wochenende Anfang April aus dem Training heraus bei den 10-km-Straßenlauf-Staatsmeisterschaften. Nach 31:38 min überquerte ich die Ziellinie und wurde Fünfter in der allgemeinen Klasse. Für den Anfang ist das ganz okay. Dass das Laufen meine schwächste Disziplin ist, wollten mir die Laufspezialisten aber dann doch nicht ganz abkaufen ;-) Bis zu meinem ersten Triathlon, dem World Triathlon Capetown, werde ich zusammen mit meinem Trainer Roland Knoll in der Toscana trainieren und noch an den letzten Formschrauben drehen. Das Training, das mir jetzt bevorsteht, habe ich am liebsten. Diese „10x1000 m sub 3 min“Laufserien oder die 5x400 m in 4:30 im Schwimmbecken sind der Grund, warum ich die Kurzdistanz liebe. Wie viele andere auch, kann ich es gar nicht mehr erwarten, endlich zu racen und zu zeigen, was ich kann. Nach Kapstadt werde ich zusammen mit dem Team Rio reisen. Seit heuer sind wir wirklich eine super Gruppe und es ist toll, ein Team zu haben, das immer hinter einem steht! Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe und hoffe, ich kann euch Positives von meinen ersten Wettkämpfen berichten. Bis dahin fleißig trainieren! Euer Luis

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TOP EVENTS IM MAI 2014 IM FINISHER-RAUM DIE SAISON IST NOCH JUNG UND MAN MUSS NOCH SEHR GENAU SCHAUEN, WO ZU DIESER FRÜHEN JAHRESZEIT EIN WETTKAMPF ORGANISIERT WIRD. VIELLEICHT MUSS MAN AUCH IN DEN SÜDEN REISEN ?

MALLORCA SPANIEN

10.5., Mallorca, Spanien

Thomas Cook 70.3 Ironman Mallorca

Der Saisonauftakt für viele Langdistanz-Athleten bietet sich alljährlich im 17. deutschen Bundesland an. Nicht nur für die Pros eine willkomene Halbdistanz zum Stelldichein der europäischen Triathlonsaison, billiger Flug, Top Bedingungen etc. Das FINISHER-Magazin ist für euch dabei und berichtet in der nächsten Ausgabe. http://www.ironman.com/

11.5., Rimini, Italien

Challenge Rimini

Wer nicht fliegen will, kann fahren, und zwar nach Rimini. Das Örtchen an der Ostküste des Stiefels ist längst bekannt für seine optimalen Trainingsbedingungen. Die ChallengeFamily ist auch 2014 wieder zu Gast bei den Azzurri. Dieses Mal auch mit Staraufgebot unter den Pros. Chris McCormack wird unter anderem gegen Terenzo Bozzone antreten. http://www.challenge-rimini.it

44 Finisher


30.5. - 31.5., Saalfelden, Salzburg

Trimotion Saalfelden

SAALFELDEN SALZBURG

1

Die Trimotion ist gewachsen, und so kommt es auch, dass am Steinernen Meer die Mitteldistanz zurückkehrt auf die Leinwand. 111 km muss man dort bewältigen, optimal für alle Mitteldistanzeinsteiger. Nebenbei werden natürlich die altbekannten Formate in Saalfelden auch wieder für ein Riesenspektakel sorgen. http://www.trimotion.at

ST. PÖLTEN NIEDERÖSTERREICH

25.5., St. Pölten, Niederösterreich

Ironman 70.3 Austria

RIMINI ITALIEN

Der sechsfache Klagenfurt-Sieger Bink Marino wird heuer der Landeshauptstadt die Ehre erweisen, er trifft dort auf den Dominator der letzten Jahre Filip Ospaly. Wenn das kein Grund ist, sich dieses Event anzusehen. Möglicherweise auch im Zuge einer aktiven Beobachtung. Startplätze sind momentan noch verfügbar. http://www.ironman.com/

Finisher 45


... bekommst du gratis bei unseren Vertriebspartnern und ausgewählten Events. WIEN Holmes Place Börseplatz, Wipplingerstr. 30, 1010 Wien Roadbiker, Prater Straße 39, 1020 Wien Star Bike, Lassallestraße 5, 1020 Wien INJOY Fitnesstudio, Schnirchgasse 12, 1030 Wien Skinfit Shop Wien, Schlachthausgasse 21, 1030 Wien Cocoon Sport Shop, Margaretenstraße 91, 1050 Wien CICLOPIA Bikeshop, Stiegengasse 20, 1060 Wien Mountainbiker, Stadtbahnbögen 145-150, 1090 Wien Holmes Place, Hütteldorfer Straße 130a, 1140 Wien RLS Sport, Josef-Palme-Platz 2, 1140 Wien NORA PURE SPORTS, Hernalser Gürtel 33, 1170 Wien Holmes Place Millennium, Wehlistraße 66, 1200 Wien Holmes Place, Wagramerstraße 17-19, 1220 Wien Fitstore24 - Bikepalast Kohl, Triesterstrasse 282-284, 1230 Wien P3 Trisport, Breitenfurterstraße 381a, 1230 Wien Top Level GmbH, Höpflergasse 2 - 4, 1230 Wien

NIEDERÖSTERREICH Orthopädie Obermeissner, Hauptstraße 56, 2000 Stockerau INJOY Fitnesstudio, J.-Weisleinstr. 18, 2020 Hollabrunn Bikestore, Weißes Kreuzstraße 3, 2103 Langenzersdorf Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Strasse 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya Sportaichinger, Wiener Straße 20, 2320 Schwechat Mountainbiker , Wehrgasse 4, 2340 Mödling Bundessportzentrum Südstadt, 2344 Maria Enzersdorf Hallenbad Neunkirchen, Talgasse 29, 2620 Neunkirchen Velodrom Bikeshop, Neunkirchnerstr. 57a, 2700 Wr. Neustadt Radsport Strobl, Unterwagramer Str. 50, 3100 Wagram Radstudio, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten Skinfit Shop, Sch.-Delitzsch-Str. 7, 3100 St. Pölten INJOY Fitnesstudio, Kreisbacherstr. 5, 3150 Wilhelmsburg INJOY Fitnesstudio, Hauptplatz 6, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs Radsport Voch, Rudolfstraße 5a, 3430 Tulln INJOY Fitnesstudio, Schulstraße 7, 3442 Langenrohr Radstudio, Südtirolerplatz 4, 3500 Krems

OBERÖSTERREICH Holmes Place, Untere Donaulände 21-25, 4020 Linz Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz Öhner Sport, Gruberstraße 13, 4020 Linz Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding INJOY Fitnesstudio, Machlandstraße 47, 4320 Perg INJOY Fitnesstudio, Schönauerstraße 7, 4400 Steyr Sport Kaiser, Betriebspark 3, 4451 St. Ulrich bei Steyr Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming Schwimmzone, Zieglerstr.5, 4470 Enns [4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels INJOY Fitnesstudio, Pulverturmstraße 11, 4600 Wels Radsport Sommer, Krenglbacher Str. 6, 4631 Krenglbach Radsport Grassinger, Leitenstraße 6, 4650 Lambach Skinfit Shop Pinsdorf, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf radsport radpoint, Salzburgerstraße 48, 4840 Vöcklabruck MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck INJOY Fitnesstudio, Hannesgrub Nord 24, 4910 Ried/Innkreis Bikepalast, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee

SALZBURG Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg Holmes Place, Innsbrucker Bundesstr. 35, 5020 Salzburg Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzbug Thomas Steininger, top-in-form.at, Spanswag 30, 5203 Köstendorf / Flachgau Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein Bergspezl, Halleiner Landesstr. 116, 5412 Puch bei Hallein Michi’s Radladen, Markt 171, 5431 Kuchl Aqua Salza Golling, Möslstraße 199, 5440 Golling INJOY Fitnesstudio, Südtirolerstr. 77, 5500 Bischofshofen

aktuelle Distribution Coming Soon

Belgien Deutschland

Österreich

Schweiz Ungarn

Liechtenstein Italien/Südtirol

Tri Alpin, Stadtplatz 3, 5550 Radstadt INJOY Fitnesstudio, Parkstraße 700, 5710 Kaprun INJOY Fitnesstudio, Ritzenseestraße 4, 5760 Saalfelden

TIROL TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck Bestzeit, Hallerstraße 35, 6020 Innsbruck Rückenwind, Defreggerstraße 12, 6020 Innsbruck Skinfit Shop, Kranebitterallee 8, 6020 Innsbruck Mountainbiker, Andreas-Hofer-Straße 1, 6112 Wattens Toni’s Pro Shop, Bahnhofstraße 2, 6365, Kirchberg Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel bike&run, Meranerstraße 15, 6460 Imst Dolomitenbad, Rechter Drauweg 1b, 9900 Lienz Skinfit Shop, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz

VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing Cocoon Shop Vorarlberg, Langgasse 108, 6830 Rankweil RADCULT GmbH, Eglseestraße 3a, 6841 Mäder Skinfit Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach 2Rad Feurstein, Kreuzgasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop Dornbirn, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Sonnenstraße 15, 6875 Bizau INJOY Fitnesstudio, Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Jahnstraße 11, 6900 Bregenz Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt Skinfit Shop Hirschegg, Walserstraße 253, 6992 Hirschegg

BURGENLAND R1CYCLES Bikeshop, Hauptstr. 4, 7082 Donnerskirchen Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg Zweirad Fassl, Hauptstraße 2 , 7423 Pinkafeld

STEIERMARK Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Plüddemanngasse 39, 8010 Graz Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz INJOY Fitnesstudio, Rettenbacherstr. 4 b, 8044, Graz Bikestore Graz Nord, Am Andritzbach 34, 8045 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz INJOY Fitnesstudio, Triesterstraße 391, 8055 Graz Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Autohaus Stacherl, Wielandgasse 6, 8160 Weiz Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesis Bikeshop, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf INJOY Fitnesstudio, Burgenlandstr. 15b, 8280 Fürstenfeld Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld INJOY Fitnesstudio, Mühldorf 3, 8330 Feldbach

Radsport Caska, Ungarstraße 12, 8330 Feldbach Rad-Fuchs, Hauptstraße 227, 8401 Kalsdorf cocoon Sportbekleidung, Untere Aue 10, 8410 Wildon INJOY Fitnesstudio, Südbahnstraße 29, 8430 Leibnitz INJOY Fitnesstudio, Judenburgerstr.15, 8580 Köflach Therme Nova Köflach, An der Quelle 1, 8580 Köflach Drahteisel & Co, Hauptstraße 23, 8582 Rosental HN radcenter, Hauptstraße 64, 8641 St. Marein Fun-sports, Obere Sackgasse 2a, 8680 Mürzzuschlag Radsport Illmaier, Waasenstraße 22, 8700 Leoben Sport Gruber, St. Lorenzen 85, 8715 St. Lorenzen / Knittelfeld Gigasport, Arena am Waldfeld 28, 8753 Fohnsdorf Skinfit Shop Liezen, Hauptstraße 2, 8940 Liezen Mandlers Bike & Run Klinik, Hauptstraße 37, 8793 Trofaiach INJOY Fitnesstudio, Europaplatz 585, 8970 Schladming

KÄRNTEN Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt Gigasport, Heinrich-Harrer-Straße 1, 9020 Klagenfurt INJOY Fitnesstudio, Waagplatz 7, 9020 Klagenfurt Mountainbiker, Bahnhofstraße 17, 9020 Klagenfurt Skinfit Shop, Schleppe Platz 5, 9020 Klagenfurt Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach INJOY Fitnesstudio, Ossiacher Str. 4, 9300 St. Veit / Glan Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, GAV Center, HandwerkStraße 20, 9500 Villach INJOY Fitnesstudio, Tiroler Str. 19, 9500 Villach Skinfit Shop, Ossiacher Zeile 27, 9500 Villach Unlimited Sports Shop, Gerbergasse 25, 9500, Villach Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See INJOY Fitnesstudio, Lastenstr. 12, 9560 Feldkirchen

SÜD-DEUTSCHLAND Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Tri4you.Com, Eichendorffstrass 9, 78239 Rielasingen-Arlen Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop München, Implerstraße 7, 81371 München MS Radsport Söhnel, Brucker Straße 30, 82205 Gilching MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Freds Bike Shop, Rosenheimer Str. 69, 83098 Brannenburg Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Schliersee Radhaus, Schlierachstraße 4, 83727 Schliersee Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop Kempten, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Fahrradshop Fischer, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Sportgeschäft Eglmeier, Rennweg 14, 93049 Regensburg Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt

ITALIEN / SÜDTIROL Skinfit Shop Bozen, Messeplatz Nr. 1, 39100 Bozen

SCHWEIZ Skinfit Shop Sempach, Luzernerstraße 15, 6204 Sempach Skinfit Shop Dietlikon-Zürich, Auwiesenstraße 2, 8305 Dietlikon Skinfit Showroom Wolfhausen, Landstraße 21, 8633 Wolfhausen Skinfit Showroom Thun-Hühnibach, Riedstraße 29a, 3626 Hühnibach Skinfit Shop Aubonne, Rue de L’Ouriette 141, 1170 Aubonne

LIECHTENSTEIN Skinfit Showroom Eschen, Aspen 31, 9492 Eschen

Die nächste Ausgabe des Finisher - Das Triathlonmagazin aus Österreich erscheint zum IM 70.3 St. Pölten. 46 Finisher


d n a r n e k c Be

FINISHER ist ein Gratismagazin für triathloninteressierte Personen im deutschsprachigen Raum und erscheint sieben Mal jährlich von Februar bis Dezember. Die vorraussichtichen Erscheinungstermine für das Jahr 2014 sind: KW 11, KW 16, KW 21, KW 25, KW 35, KW 40, KW 48. Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triathlon-Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz, Leichtenstein und Südtirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und den Geschehnissen in und um die österreichische und süddeutsche Triathlonszene.Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www.finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 7 HEFTE zum Preis von EUR 19,60 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABOPREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 35,Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagentur, Untere Teichstraße 15/7, A-8010 Graz, Telefon: +43/664/9141655, E-mail: office@finisher-magazin.at, Internet: www.finisher-magazin.at.

Der wahrgewordene feuchte Traum von uns Triathleten ist ausgeträumt: trainieren, essen, schlafen und als Athlet 2.0 nicht zu vergessen: #posten. Um sonst nix kümmern, nix tun, nix denken. Dem entsprechend gestalten wir unseren „Urlaub“ namens „Trainingslager“. Das von uns definierte Dolce Vita, das für Normalos die Hölle auf Erden wäre, ist nun vorüber. Von starken 30-Stunden-Umfängen im Süden zwingt uns der Trainingsalltag wieder in die Knie. Überschreiten wir nun die Zehn-Trainingsstunden-Schallmauer, müssen wir schon zufrieden sein. Die Hauptspielverderber, die uns hindern, endlich Profiathleten zu werden, sind wohl Arbeit, Familie und der Partner. Ist der Umkehrschluss, dass wir alle den Sprung an die Weltspitze schaffen würden, wenn wir arbeitslose Vollwaisen wären und im Facebook-Profil als Status „Single und auf der Suche nach nichts und niemandem“ hätten, zulässig? Das bezweifle ich, und es wäre den tatsächlichen Profiathleten gegenüber auch unfair, sie als solche Sozialzombies hinzustellen. Nach dem Trainingslager schwinden gemeinsam mit der Radfahrerbräune auch merkbar der Druck am Pedal, die Lockerheit des Laufens und die Schwimmform. Wir stehen am Anfang der Saison wieder dort, wo wir im Frühling immer stehen. Im Rahmen unserer Möglichkeiten. Um diesen Rahmen bestmöglich zu nutzen, mal ihn möglichst farbenprächtig und deinem Geschmack entsprechend wertvoll aus! Schäm dich nicht für deinen Aerohelm, obwohl du noch nie einen 30er-Schnitt gefahren bist! Gefällt er dir? Dann trag ihn mit Stolz! Du findest, trotz schwindenden Haupthaars ist der triathletische Visor das richtige Mittel, das dich zum Fünferschnitt peitscht, weil du dich damit einfach cooler fühlst als mit einem Maurerkapperl? Dann ist der Visor dein Ding, Baby! Nach 90 Minuten am Rad hast du im Training keine Lust auf ein Gel? Dann schnapp dir das teuerste eisgekühlte Cola an der nächsten Tankstelle und genieß es dort in vollen Zügen! Schätze dabei die neidvollen Blicke der gestressten Autofahrerwappler, wenn sie deine rasierten, definierten Beine mustern. Bemerke auch die schmachtenden Blicke der Dame, die im Auto auf ihren moppeligen Wastl wartet. Hast du mehr Lust auf ein Eis als auf ein Intervalltraining? Dann hol es dir am Marktplatz gemeinsam mit deiner Freundin, aber bitte mit der Zeitfahrmaschine. Triathlon ist Lifestyle. Steh dazu und genieß es in vollen Zügen.

FOTORECHTE: Covershot by FINISHER Magazin, Team-Play by BOS Promotion GmbH, Fotograf: Michael Rauschendorfer, Triathlon als Wissenschaft by istockphoto.com/chaosmaker alle anderen Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Lex Karelly www.lupispuma.com, Harry Tauderer www. haraldtauderer.com, privat von Athleten, Teams oder Vereinen zur Verfügung gestellt. REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, DI (FH) Martin Hillbrand, Lydia Waldmüller, Max Renko, Dr. Werner Leitner, Mag. Roland Stuhlpfarrer, Dr. Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, Dr. Alex Szyszkowitz, Andreas Giglmayr, Faris Al-Sultan. MITARBEITER DIESER AUSGABE: Lex Karelly, Harry Tauderer. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger. PRODUKTION: Max Hofstätter; ART DIRECTION: Max Hofstätter; ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter, DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.

#triathlon#carbon#training#posing#altersklassendritter #alkoholfreiesweißbier#compression#finishershirt United we stand! Euer Triwig

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DIE BESSERE TRIATHLON-LOUNGE Perfekte Vorbereitung gehört zu einem erfolgreichen Wettkampf. Entspannt anreisen. Eine Garage, in der Trainingsund Wettkampf-Bike sicher verstaut werden. Eine Küche, in der Sie leckere Mahlzeiten nach Ihrem Ernährungsplan zubereiten. Eine Wohlfühl-Lounge für stressfreie Ruhezeiten direkt vor Ort. Der neue Bürstner Viseo bringt Sie bequem ans Ziel. Nicht nur sportlich. www.buerstner.com

Der neue Viseo i 700 mit Lounge im Heck. Bürstner Leichtbau: Sprit sparen und die Vorzüge eines Bürstners auch als Besitzer des Klasse-B-PKW-Führerscheins genießen.

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