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CHRISTIAN WITTMANN, 29, HAT 58 KILO ABGENOMMEN.
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DIE WISSENSQUELLE FÜR PTs tness. ort & Fi trifft Sp e Praxis. erapie di Physioth hvideos für punkt: _Fac pt er Schwer Vi rvice: Zusatzse
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Edi tor i a l
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NEUE QUALITÄT IM TRAINER-JOURNALISMUS
Liebe Trainer-Gemeinde, Ferdinand Porsche soll gesagt haben: „Am Anfang schaute ich mich um und konnte den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn selber zu bauen.“ Der Rest ist Geschichte. Exakt so verstehen wir unsere Herausforderung als Medienmacher: kompromisslose Qualität, sportlicher Ehrgeiz, journalistischer Einsatzwille. Weg vom Massenprodukt, hin zu neuer Qualität bei den TrainerMedien. Kein Anzeigenblättchen, sondern hervorragend recherchierte Fachinformation für eine professioneller werdende Berufsgruppe. Gemacht von anerkannten Charakteren, die was zu sagen haben. Komponiert von einem Verlag mit 69 Jahren Erfahrung im Physiotherapie-Journalismus. Stilistisch hautnah am Alltag des Sport- und Fitness-Trainers. Im Sinne Porsches begann die Reise der Leistungslust auf der FIBO 2015. Zunächst mit der Frage eines geschätzten Freundes, mit Spinnereien auf dem FIBO-Jubiläum, dann mit konkreten Plänen. Der vorläufige Höhepunkt ist heute, am 7. April 2016, wieder auf der FIBO. Mit dir als kritischem Leser. Du entscheidest jetzt, ob wir dir ein Medium in die Hand drücken, das dich jeden Tag ein Stück weiterbringt. Du entscheidest heute, ob du unsere Arbeit unterstützen willst. Wir werden das Angebot im Laufe der nächsten Monate Schritt für Schritt erweitern: vom vorliegenden Heft bis zum umfangreichen Web-Portal.
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Wenn dir gefällt, was du in den Händen hältst: Lass es uns wissen. Du glaubst gar nicht, wie viel Lob wir vertragen können nach zwölf Monaten Recherche, Analyse, Planung, Texten und Tausenden von Mails, Telefonaten und Gesprächen. Wenn es dir nicht gefällt: Sag uns deine Meinung, äußere deine Wünsche, treib uns vor dir her. Das Leben der Leistungslust als kompromisslose Qualitätsmarke beginnt heute, und du kannst Teil des Teams sein: als Leser, Kommentator, Autor oder Weitererzähler. Dein Mitmach-Draht zu uns führt direkt über: herausgeber@leistungslust.de.
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Wir freuen uns auf eure Zuschriften und gehen nun angemessen feiern! Viel Spaß beim Lesen und Lernen! Eure Agnes Hartmann & Nils-Peter Hey Herausgeber-Duo der Leistungslust
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BERATUNG
In hal t s ve r z e ichn is
TITELTHEMA
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Liefern Körperanalysen wertvolle Daten für Trainer? Gewichtsreduktion computergestützt planen Zuerst muss es „Klick“ machen Ziele erreichen – Erwartungen übertreffen
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Nährstoffe für die Stärkung des Bindegewebes So habe ich es geschafft, 58 Kilo abzunehmen
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Der Mythos vom Fettverbrennungstraining Kalorien verbrennen mit Functional Training Typ-2-Diabetiker im Fitness-Studio Krafttraining mit älteren Menschen Hochintensitätstraining
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REGENERATION Regenerationsmaßnahmen im Sport Faszientraining – kontrovers diskutiert
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Der Kloppo-Faktor Fitnessinitiative Deutschland im Gespräch mit der Bundespolitik Trends für den Fitnessmarkt 2016 Aus- und Weiterbildung Industrie
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BERATUNG
Au torenvor s tellu n g
UNSERE EXPERTEN – FÜR SIE. BERENGAR BUSCHMANN Berengar hat Sportwissenschaft studiert, ist ehemaliger Berufsfußballer, Referent bei mehreren Akademien und Personal Trainer. Er ist unter anderem Experte auf dem Gebiet des funktionellen myofaszialen Trainings und Geschäftsführer von TYMGYM – Transform Your Movements. Er ist zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fascia Research Group.
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Björn hat Sportwissenschaft, Politikwissenschaft und Germanistik studiert. Seit 2015 ist er Professor für Sportwissenschaften an der SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera in Baden-Württemberg. Björn beschäftigt sich derzeit unter anderem intensiv mit dem Thema Hochintensitätstraining bei Typ-2-Diabtes.
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PROF. DR. BJÖRN EICHMANN
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JOHANNA FELLNER Johanna ist Reebok-Mastertrainerin, Mental-Coach und eine der führenden Fitness- und Gesundheitsexpertinnen Deutschlands. Bekannt ist die charismatische Bayerin durch ihre Fitness-DVDs und Bücher. Zusätzlich arbeitet sie aber auch als Redakteurin für Fachzeitschriften und präsentiert die „TeleGym“-Reihe im Bayerischen Rundfunk.
DR. DANIEL GÄRTNER
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Daniel ist Sportwissenschaftler, Sportlehrer und Fitnesstrainer. Er arbeitet als Dozent und Forscher, Trainer, Kursleiter und Medien-Presenter. Außerdem ist Daniel Dozent für angewandte Sportwissenschaft an der Technischen Universität München.
PROF. DR. DR. JÜRGEN GIESSING Jürgen lehrt Sportmedizin und Trainingswissenschaft an der Universität Koblenz-Landau und forscht seit vielen Jahren zum Hochintensitätstraining. Ein Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Frage, wie mit möglichst geringem Zeitaufwand größtmögliche Effekte beim Muskelaufbau erzielt werden können.
MARTIN HAGER
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Martin ist Diplom-Sportwissenschaftler und Athletik-Trainer im Spitzensport.
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NILS-PETER HEY Nils war früher selber Basketball-Trainer und ist zusammen mit Agnes Hartmann Herausgeber der Leistungslust. Neben seiner Arbeit für den Pflaum Verlag ist er Inhaber der kreativen Unternehmensberatung „Fischfell“ und öffentlich bestellter und vereidigter Marketing-Sachverständiger.
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DR. TOBIAS KAEDING Tobias ist promovierter Sport- und Gesundheitswissenschaftler. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft (Arbeitsbereich Sport & Gesundheit) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
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Markus ist Facharzt für Orthopädie und leitender Arzt der Beta Klinik in Bonn. Sein Spezialgebiet sind minimalinvasive Schulter-, Knie- und Sprunggelenk-OPs. In der Sportmedizin liegen seine Schwerpunkte im Bereich Verletzungs-Prophylaxe und Rehabilitation. Nebenher ist Markus gefragter Autor und Referent bei Fortbildungen für Ärzte und Trainer.
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DR. MED. MARKUS KLINGENBERG
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STEPHAN MÜLLER Stephan ist Ernährungsberater, Sportlehrer und Sportphysiotherapeut. Er betreut zahlreiche Weltmeister, Olympiasieger und Topsportler sowie Bundesligaprofis. Außerdem ist er Inhaber des GluckerKolleg und der PT Lounge GmbH.
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Florian ist Personal Trainer, Autor und Inhaber der „Sportlerei Akademie“. Seinen überaus beharrlichen Antrieb setzt er als Ausbilder, Unternehmer und Athletikcoach ein. Er ist Experte für die Weiterentwicklung seiner Studenten und Sportler.
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FLORIAN MÜNCH
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ESTHER NAZZARO-NAPIERSKI Esther ist international anerkannte Sporttherapeutin. Ihre Energie setzt sie als Referentin und Ausbilderin ein. Rücken, Faszien, Personal- und Functional-Training sowie Ernährung sind Ihre Metiers – auch als Fitnessexpertin für das ZDF. Ihre DVDs über Faszien gehören zu den gefragtesten Medien im deutschen Markt.
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Wolfhard ist Leiter des Therapie- und Trainingszentrums der Schön Klinik Harlaching. Seit über 25 Jahren vertrauen Spitzensportler auf seine Expertise als Physiotherapeut und Reha-Trainer. Er begleitet die deutschen Ski- und HockeyNationalmannschaften und führt nach Verletzungen komplexe Funktionsanalysen für eine optimale Zurückführung in Training und Wettkampf durch.
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WOLFHARD CLIFF SAVOY
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TRAINING
TYP-2DIABETIKER IM FITNESS-STUDIO Ei n Be i trag von Prof. Dr. Bj örn Ei c h mann
Dürfen Typ-2-Diabetiker ein intensives Krafttraining durchführen? Nach gängiger Lehrmeinung war man hier bisher zurückhaltend. Aktuelle Erkenntnisse deuten aber darauf hin, dass ein intensives Krafttraining möglich und vor allem auch effektiv ist. Professor Björn Eichmann von der Fachhochschule für Gesundheit in Gera hat hierzu selbst ein Studienprojekt geleitet.
Krafttraining wurde bisher als Risiko betrachtet
Besorgniserregende Tendenzen. Derzeit gibt es in Deutschland circa sechs Millionen diagnostizierte Typ-2-Diabetiker (1), und die Tendenzen seit den letzten Jahren sind besorgniserregend (2). Hierfür ist unter anderem ein Lebensstil verantwortlich, der mit Bewegungsmangel beschrieben werden kann. Bewegungs- und Sportprogramme werden
gerade in den letzten Jahren konzipiert, um Typ-2-Diabetiker anzusprechen und um deren Gesundheitszustand und Wohlempfinden zu verbessern. In den letzten Jahren wurde für Typ-2- Diabetiker meist ausschließlich ein Ausdauertraining empfohlen – vor allem, weil bisher unter einer besseren Fitness meist eine verbesserte Aus-
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Bisher wurden für Diabetiker ausdauerorientierte Programme empfohlen. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten aber darauf hin, dass insbesondere ein Krafttraining viele positive Effekte hat. Du kannst mit Typ-2-Diabetikern im Fitness-Studio unter Berücksichtigung bestimmter Voraussetzungen durchaus intensiv und dadurch auch zeitsparend trainieren.
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Für Eilige
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Die bisherige Auffassung gilt es zu überdenken. Denn gerade ein Krafttraining kann hier nicht nur als Ergänzung zu einem Ausdauertraining verstanden werden. Es ist sogar für den Erhalt oder die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Haltungs- und Bewegungsapparates sehr wichtig (4). Des Weiteren zielt ein Krafttraining auf die Erhaltung oder auf die Zunahme der Muskulatur ab, um dem alterungsbedingten Abbauprozess entgegenzuwirken (5). Anzumerken ist auch, dass die Compliance während des Krafttrainings hoch ist (6), da es so sehr schnell zu deutlichen Leistungsfortschritten kommen kann. Zudem spricht für ein Krafttraining, dass die Blutzuckerwerte in den Pausen gut kontrolliert und verbessert werden können (7, 8), da zwischen den jeweiligen Übungen genug Zeit besteht, um eine Blutzuckerselbst-
kontrolle durchzuführen. Empfiehl deinen Kunden, das eigene Gerät zum Training mitzubringen. Zu Beginn des Trainings sollte der aktuelle Blutzuckerwert deutlich über 50 mg/dl liegen, da sonst die Gefahr einer Hypoglykämie zu groß ist (9). Präzisere Angaben zur Trainingssteuerung müssen deine Kunden mit dem jeweiligen Diabetologen abklären. Eigene Studie. Im Rahmen einer eigenen wissenschaftlichen Untersuchung kam es durch ein intensives Krafttraining zu zahlreichen positiven Effekten auf die Gesundheit von Typ-2-Diabetikern, unter anderem in Bezug auf Körperzusammensetzung, Blutzuckerwerte, organisches Fettgewebe, Medikation und Wohlempfinden (10). Im Rahmen dieses Beitrags möchte ich insbesondere auf die Akzeptanz und die diabetischen Beschwerden dieses intensiven Trainings eingehen. Es gab beispielsweise keine Drop-outs, das heißt, alle Studienteilnehmer waren bis zum Ende des Erhebungszeitraums aktiv dabei. Und alle Teilnehmer gaben bei einer abschließenden Befragung an, das Gefühl zu haben, dass das Muskeltraining den eigenen Gesundheitszustand verbessert hat.
Hatten Sie während des Muskeltrainings Schwierigkeiten in Bezug auf ihr Krankheitsbild Diabetes? 72 % nie 21 % sehr selten 7 % selten
21 %
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Durch ein Krafttraining können deine Kunden mit Diabetes schnell Leistungsfortschritte erzielen
72 %
Grafik: Björn Eichmann
dauer verstanden wurde (3). Zudem wurde die Empfehlung „Muskel- oder Krafttraining“ nicht gerne ausgesprochen, da es zu wenige Erfahrungswerte mit sehr intensiven Trainingsprogrammen für Typ-2-Diabetiker gab. Darüber hinaus wurde das Risiko von intensiven Beanspruchungen als zu hoch eingestuft.
In den meisten Fällen kam es nie zu diabetesassoziierten Beschwerden während des Trainings
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Zudem wurden die Teilnehmer nach den diabetischen Beschwerden bezogen auf den gesamten Zeitraum der Trainingsphase befragt. Das Ergebnis: 72 Prozent der Trainingsgruppe gaben an, nie von diabetischen Schwierigkeiten bei der Ausübung des Sportprogramms betroffen gewesen zu sein. Diabetiker dürfen sich im Training intensiv belasten
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Trainingsempfehlungen. Es kann festgehalten werden, dass nach einer Sporteignungsprüfung eines Arztes auch ein Typ-2-Diabetiker sehr intensiv trainieren kann. Gemessen an der Ausbelastungsintensität im Muskeltraining (11) kannst du mit Diabetikern im Verlauf eines angeleiteten Trainingsprogramms über das Abbruchkriterium des Wiederholungsmaximums (WM) gehen und bis zum Punkt des momentanen Muskelversagens (PmM) trainieren. Darunter versteht man den
Punkt, ab dem es dem Trainierenden nicht mehr möglich ist, eine weitere Wiederholung vollständig und korrekt durchzuführen. In Verbindung mit dem Hochintensitätstraining und den damit einhergehenden langsamen Wiederholungsgeschwindigkeiten von fünf bis sieben Sekunden pro Wiederholung ist diese intensive Variante des Muskeltrainings für Typ-2-Diabetiker effektiv und zudem noch zeitsparend, da die Trainingsdauer maximal eine Stunde beträgt. Es ist jedoch darauf zu achten, dass ein so intensiv trainierter Muskel auch eine angemessene Regenerationszeit benötigt. Folglich sollte zwischen den Trainingstagen mindestens ein Tag liegen, an dem kein Hochintensitätstraining stattfindet, insbesondere wenn das Muskeltraining ein Ganzkörpertraining ist.
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Zu Beginn eignen sich insbesondere eingelenkige Übungen, zum Beispiel ein isoliertes Training für die Kniebeuger oder den M. Bizeps brachii. Wenn der Bewegungsablauf der Übungen sicher ist und erste Erfahrungswerte bezüglich der Ausbelastungsintensität auf den eigenen Blutzuckerspiegel und den Blutdruck gesammelt wurden, können auch mehrgelenkige Übungen wie die Beinpresse oder Kniebeugen in den Trainingsplan aufgenommen werden. Dieser Schritt der Trainingsgestaltung kann bereits nach acht bis zehn Trainingseinheiten (circa vier Wochen) erfolgen. Die Beantwortung der Eingangsfrage ist eindeutig. Sofern die Sporttauglichkeit medizinisch bestätigt ist, dürfen und können sich Typ-2-Diabetiker im Muskeltraining intensiv beanspruchen. Hierzu sind eine gute Trainingsplanung, ein regelmäßiges Training und ein progressiver Trainingsverlauf notwendig.
Praxistipps Wenn der behandelnde Arzt die Sporttauglichkeit bestätigt hat, kannst du mit Typ-2-Diabetikern nach folgenden Empfehlungen trainieren: Trainingsintensität: Punkt des momentanen Muskelversagens (PmM) Trainingsumfang: ein Satz Bewegungsausführung: fünf Sekunden pro Wiederholung, dabei: zwei Sekunden konzentrische Anspannung eine Sekunde statische Anspannung zwei Sekunden exzentrische Anspannung Trainingshäufigkeit: zweimal pro Woche Relative Intensität: zehn Wiederholungen Trainingsdauer: maximal 60 Minuten Übungsanzahl: zehn
LITERATUR 1. Danne T, Mattig-Fabian N. 2014. Diabetes STOPPEN – jetzt! In: Herausgeber: diabetesDE, Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2014. Mainz: Kirchheim Verlag 2. Rathmann W. 2010. Epidemiologie des Diabetes. Diabetologe 6; 3:169 3. Dilger E. 2008. Die Fitnessbewegung in Deutschland. Wurzeln, Einflüsse und Entwicklungen. Schorndorf: Hofmann Verlag
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4. Boeckh-Behrens WU, Buskies W. 1998. Kraft, Haltung und Körperform. In: Gesundheitssport. Ein Handbuch. Herausgeber: K. Bös, W. Brehm., Schorndorf: Karl Hofmann Verlag
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5. Hurley BF, Roth SM. 2000. Strength training in the elderly. Effects on risk factors for age-related diseases. Sports Med. 30; 4:249-268 6. Schuler M, Oster P. 2008. Geriatrie von A bis Z.
Der Praxis-Leitfaden. Stuttgart: Schattauer-Verlag 7. Baldi JC, Snowling N. 2003. Resistance training improves glycemic control in obese type 2 diabetic men. Int. J. Sports Med. 24; 6:419-423 8. Arora E, et al. 2009. Effects of resistance training on metabolic profile of adults with type 2 diabetes. Indian J. Med. Res. 129; 5:515-519 9. Hien P, Böhm B. 2010. Diabetes-Handbuch. Eine Anleitung für Praxis und Klinik. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag 10. Eichmann B. 2014. Hochintensives Muskeltraining bei Typ-2-Diabetes. Gesundheitsrelevante Auswirkungen eines Trainingsprogramms im Rahmen einer Crossover-Studie. Dr. Kovać Verlag 11. Gießing J. 2006. HIT – Hochintensitätstraining. Das optimierte System für rapiden Muskelaufbau. Arnsberg: Novagenics Verlag
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REGENERATION
REGENERATIONSMASSNAHMEN
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IM SPORT Ei n Be i trag von Be re ngar Busc h mann
Die Regenerationsfähigkeit ist eine besondere Qualität, die du mit deinen Kunden beeinflussen kannst – dies gilt für Profi-Athleten genauso wie für Freizeitsportler. Allerdings steht oftmals vor allem die Trainingsplanung im Fokus und Regenerationsmaßnahmen rücken in den Hintergrund. Einen optimalen Anpassungsprozess kann es jedoch nur geben, wenn nach dem Training auch gezielt Regenerationsmaßnahmen eingesetzt werden.
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Was bedeutet Regeneration eigentlich? Die Zeiten zwiFür Eilige schen den TrainingseinDie Verbesserung der Regeneheiten sollten genutzt rationsfähigkeit bedeutet mehr werden, um den Power für das nächste Training und führt durch einen Traiauch langfristig zu größeren Erfolgen. ningsreiz ausgeWichtig bei der Auswahl der Maßnahmen ist lösten Anpasdas Ziel. Soll der Sportler kurzfristig wettsungsprozess im kampffähig gemacht werden, oder steht die Körper optimal zu Unterstützung der Anpassungsprozesse im unterstützen. Das Vordergrund? Im ersten Fall kann Kryotheklingt einleuchtend. rapie hilfreich sein, ansonsten sind der Doch die Frage nach Einsatz von spezieller Kleidung oder dem „Wie“ lässt sich Übungen auf Massagerollen nicht so einfach beantempfehlenswert. worten. Zunächst muss daher geklärt werden, was überhaupt unter dem Begriff Regeneration zu verstehen ist. Hier können
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verschiedene Ebenen betrachtet werden, wie beispielsweise die Ernährung und ihr Einfluss auf das biochemische Milieu, die neuromuskuläre Regeneration, die strukturelle Regeneration et cetera. Letztlich funktioniert jedes System des Körpers nach eigenen physiologischen Regeln. Die Regeneration des gesamten Organismus ist daher ein komplexer Prozess, der auch erst in Ansätzen erforscht ist. Im Folgenden wird die Regeneration von Muskeln und Faszien näher beleuchtet. Performance versus Anpassung. Ein intensiver Trainingsreiz ruft eine Entzündungsreaktion im Muskel hervor (1, 2). Generell gilt, dass dieser physiologische Prozess nicht unterbrochen werden sollte, denn Muskeln und Bindegewebe können sich nur unter diesen Bedingungen optimal anpassen. Und das erfordert Zeit – je nach gesetztem Trainingsreiz gegebenenfalls auch mehrere
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Wettkampffähig und leistungsstark in kurzer Zeit? Wenn es in Wettkampfphasen nötig ist, die maximal mögliche Leistung auszuschöpfen, kannst du deinen Kunden kurzfristig zu kryotherapeutischen Anwendungen raten. Nicht umsonst ging die „Eistonne“ bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 in die Geschichte ein. Allerdings haben diese Maßnahmen nachweislich einen negativen Effekt auf die Regeneration nach Muskelläsionen. Im Tierexperiment führte eine 20-minütige Eisapplikation am verletzten M. extensor digitorum longus zu einer messbar verzögerten Regeneration (3). Und eine 2013 im Journal of Strength and Conditioning Research publizierte Studie zeigte ebenfalls eine kryothera-
peutisch induzierte Verzögerung der Regeneration nach einem intensiven exzentrischen Training bei gesunden Männern (4). Kryotherapeutische Maßnahmen sind also in Wettkampfphasen vertretbar; befindet sich der Sportler in der Vorbereitungszeit, sollte der Fokus auf die Unterstützung der Anpassungsvorgänge gelegt werden. Im allgemeinen Fitness-Bereich ist von Kälteanwendungen eher abzuraten. Kompression unterstützt die Regeneration. Mit Kompressionsmaßnahmen durch spezielle Kleidung oder über Massagerollen können deine Kunden die Regeneration positiv unterstützen. Zwei Übersichtsarbeiten befassen sich mit Primärstudien zur Effektivität von Kompressionsbekleidung, zum Beispiel Strümpfe oder Shirts, im Hinblick auf die muskuläre Regeneration (5, 6). Das Ergebnis in beiden Publikationen: Sportler können die Erholung auf diese Weise möglicherweise positiv beeinflussen. Auch für den Einsatz von Massagerollen gibt es bereits Hinweise aus der Wissenschaft (7, 8). Beispielsweise wurde 2014 eine Studie im Journal Medicine and Science in Sports and Exercise publiziert, die 20 Männer mit Trainingserfahrung per
Durch Training kommt es zu einer Entzündungsreaktion im Muskel
Weniger Muskelkater durch Kompressionsmaßnahmen
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Tage. Im Leistungssport kann es allerdings auch vorkommen, dass die Zeit für eine adäquate Regeneration fehlt, beispielsweise nach einem anstrengenden Wettkampf, weil schon das nächste Turnier vor der Tür steht. Hier kann es dann notwendig sein, die Entzündungsprozesse zu unterbrechen, sodass der Sportler möglichst schnell wieder Höchstleistungen vollbringen kann. Langfristig darfst du die so wichtigen Regenerationsphasen mit deinen Kunden aber nicht immer wieder übergehen.
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Zufall in zwei Gruppen einteilte (7). Die eine Hälfte wurde der Interventionsgruppe zugeteilt und führte nach mehreren intensiven Testeinheiten noch 20 Minuten Übungen mit einer Massagerolle durch, die andere Hälfte diente als Kontrollgruppe und erhielt keine weiteren Maßnahmen nach den Tests. Die Männer in der Interventionsgruppe wiesen unter anderem weniger Muskelkater und eine größere Beweglichkeit auf als die Probanden der Kontrollgruppe. Eine 2015 veröffentlichte Arbeit kommt zu ähnlichen Ergebnissen (8), allerdings muss man bedenken, dass es in dieser Studie keine Kontrollgruppe gab.
Praxistipps Wenn du deine Kunden im Leistungssportbereich zeitnah wettkampffähig machen möchtest, kannst du auf kryotherapeutische Maßnahmen zurückgreifen. In allen anderen Fällen sollte die Unterstützung der Regeneration im Vordergrund stehen – beispielsweise durch Kompressionsmaßnahmen.
LITERATUR 1. Margeriteles NV, et al. 2015. Muscle damage and inflammation after eccentric exercise: can the repeated bout effect be removed? Physiol. Rep. 3;12. pii: e12648 2. Slattery K, et al. 2015. The role of oxidative, inflammatory and neuroendocrinological systems during exercise stress in athletes: implications of antioxidant supplementation on physiological adaptation during intensified physical training. Sports Med. 45; 4:453-71
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3. Takagi R, et al. 2011. Influence of icing on muscle regeneration after crush injury to skeletal muscles in rats. J. Appl. Physiol. (1985) 110; 2:382-8
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4. Tseng CY, et al. 2013. Topical cooling (icing) delays recovery from eccentric exercise-induced muscle damage. J. Strength Cond. Res. 27; 5:1354-61
5. Hill J, et al. 2014. Compression garments and recovery from exercise-induced muscle damage: a meta-analysis. Br. J. Sports Med. 48; 18:1340-6 6. Marqués-Jiménez D, et al. 2016. Are compression garments effective for the recovery of exercise-induced muscle damage? A systematic review with meta-analysis. Physiol. Behav. 1;153:133-48 7. Macdonald GZ, et al. 2014. Foam rolling as a recovery tool after an intense bout of physical activity. Med. Sci. Sports Exerc. 46; 1:131-42 8. Pearcey GE, et al. 2015. Foam rolling for delayed-onset muscle soreness and recovery of dynamic performance measures. J. Athl. Train. 50; 1:5-13
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Redaktion Florian Münch, Tanja Bossmann, Christian Wittmann leistungslust@pflaum.de, 0 89 / 1 26 07-253 Anzeigenleitung Christine Seiler seiler@pflaum.de, 0 89 / 1 26 07-295 Mediaberaterin Lisa Springer springer@pflaum.de, 0 89 / 1 26 07-201 Kundenservice kundenservice@pflaum.de, 0 89 / 1 26 07-0 Druck pva Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15 D-76829 Landau in der Pfalz
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