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Herzlichen Glückwunsch!” - Einige Gedanken zum Glück

„Herzlichen Glückwunsch!“

Einige Gedanken zum Glück

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Glück! Mir fallen unzählige Wortverbindungen mit Glück ein: Herzlichen Glückwunsch, Glück gehabt, reine Glückssache, Glücksfee, Hans im Glück, Familienglück, das große Glück gezogen, kein Glück gehabt, Unglück, Glücksrad, Glücksfall, Glückspilz, Unglücksrabe, Glücksgefühle, überglücklich, Glücksrausch, Glücksbringer Glücksschwein usw.

Was aber ist Glück? Wenn ich mich frage: „Wann bin erarbeiten durch ich glücklich?“, dann würde ich antworten: „wenn ich Lösen einer Aufmit mir selbst im Reinen bin, wenn ich einen Zustand gabe oder Schaffen der Zufriedenheit empfinde…“ Dieses Bewusstsein be- eines Werkes. Das zieht sich zumeist auf einen Zeitraum von kurzer kleine Alltagsglück „Zufall“ überrascht mich, es kommt Dauer. Erich Kästner formuliert es so: „Das Glück ist von außen, wird mir geschenkt. Die meisten Menkeine Dauerwurst, von der man täglich eine Scheibe schen sind glücklich, wenn sie einen Partner gefunden abschneiden kann“. Manche der oben genannten Be- haben, der sie liebt und den sie lieben können. Das griffe zeigen an, dass man das Glück nicht verdienen Erwarten eines Kindes und die Geburt des Kindes erkann. Der Reiche oder der von vielen An-Gesehene ist füllt mit Glücksgefühlen. Das kleine Menschlein nicht automatisch glücklich. Man kann Glück erwarten, scheint glücklich zu sein. Es strahlt seine Umwelt an. erhoffen: eine Prüfung zu bestehen, ein Geschenk zu Aber es erfährt auch schon das Fehlen von Glück: erhalten, das man sich heimlich gewünscht hat, bei Weinen und Schreien. einer Verlosung die richtige Zahl getroffen zu haben. Zum menschlichen Leben gehört auch viel NichtGlück, das nicht unbedingt Unglück bedeutet. Das Leben hat Licht und Schatten. Belastungen – Niederlagen, Krankheiten, Trauer usw. – gehören zu jedem Leben. Es ist nicht immer leicht, in der Erinnerung an Glücksgefühle das Unglück zu ertragen. Dennoch kann daraus Kraft erwachsen. Je glücklicher einer ist, umso eher kann er loslassen. Wie aus einer Schale kann er Glück anderen geben, aber auch von anderen empfangen. In zwischenmenschlichen Beziehungen, zwischen dem Ich und dem Du, ist geschenktes Glück ein starkes Band für Einheit, Liebe. Es gibt ein noch tieferes Glück. Der Mensch fragt nach Sogenannte Glücksbringer haben sich im Laufe der dem Sinn, nach Anfang und Ende des Lebens. Jahrhunderte vermehrt: Kleeblatt, Schornsteinfeger, So ist das ruSchweinchen und anderen Symbolen sagt man nach, hige Zufriedendass sie Glück bringen, weil sie selten zu finden sind. sein, das Woher das Wort Glück stammt ist fraglich. Im Mittelalter Glücklichsein, kann man es zuerst nachweisen; man fand aber keinen letztlich nur zu gesicherten Wortstamm. Das mittelhochdeutsche „gelü- finden in was cke“ scheint verwandt zu sein mit Begriffen wie „gelin- größer ist als gen“, vielleicht auch „leicht sein“ und „Freude machen“. wir, für uns Es ist ein körperliches Gefühl der Zufriedenheit. Christen also Glück empfindet der Mensch, wenn ihn nichts belastet, in Gott, der wenn er sich frei fühlt. Im Märchen „Hans im Glück“ ist eine enge BeHans erst glücklich, nachdem er alles, was er besaß, als ziehung zu Ballast abgeworfen hat. Manchmal kann ich mir Glück uns hält.

Es fällt mir auf, dass das Wort Glück im Neuen Testament nicht vorkommt. Wir finden viele Ersatzworte in den Evangelien, die das Gleiche aussagen: selig, froh, freudig usw. Jesus muss glücklich gewesen sein; er versucht durch sein Tun Menschen glücklich zu machen. Wir Christen suchen dieses Glück. Im Kirchenlied sangen die Menschen bereits im 12. Jahrhundert: „Denk ich dein (Jesu), strömt Glück in meine Seele ein“ oder „Mein ganzes Glück bist du allein“. Glück bedeutet also kurz zusammengefasst: zufrieden, voll Freude und Dankbarkeit, in sich ruhend zu sein. So schicke ich allen einen

herzlichen Glückwunsch!

Sr. Lucia Schäckel osu

Bilder: 1. klee-345135 – Bild von Bellezza87 auf Pixabay 2. couple-2308244 – Bild von Tomas Elias Lozada Linarez auf Pixabay 3. baby-1081047 – Bild von Svenja Behnisch auf Pixabay 4. Der Apostel Johannes an der Brust Christi (Johannes- minne), Schwaben (Bodenseegebiet), um 1310; Klosterkirche Heiligkreuztal - Photo: Andreas Praefcke (Public Domain by author, Wikimedia.org)

Labyrinth 2

Vom Ich zum Du

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