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EDITORIAL
Endlich
Die Expo Real setzt in bewegter Zeit ein Zeichen für den Aufbruch: Vom 11. bis 13. Oktober 2021 kommt die Immobilienbranche wieder von Angesicht zu Angesicht in München zusammen. Der ImmoFokus ist mit dabei.
Nach der Absage im letzten Jahr freuen sich in diesem Jahr wieder viele Branchenkenner auf den beliebten Treffpunkt. Daher haben auch wir uns wieder zu einer Teilnahme entschlossen. Auch wenn wir im Vorfeld der Messe deutliche Anzeichen von Verunsicherung und Zurückhaltung verspürt haben.
Es stimmt: Die Immobilienuhr hat sich auch im Vorjahr weitergedreht. Wohnen und Logistik (ein kleiner Schwerpunkt unserer Berichterstattung über den Immobilienstandort Österreich in dieser Expo-Spezialausgabe) boomen. Auch – und dies sollte man trotz großer Euphorie nicht außer Acht lassen – mangels alternativer Anlagemöglichkeiten.
Die Pandemie hat die Branche, aber auch uns verändert
Erst vor kurzem hat in einem Interview mein Gesprächspartner auf die Frage, welches Learning er aus der Pandemie mitnehmen würde, gemeint: „Wir haben gelernt, dass wir nicht immer überall hinfliegen müssen. Wir haben gelernt, dass wir Meetings über Zoom, Teams oder wie immer diese Tools heißen mögen, abwickeln können. Wir haben aber auch gelernt, wie wichtig der persönliche Kontakt ist.“
Klimaneutrales Bauen und nachhaltige Architektur sind Kernthemen der diesjährigen Expo. Eine unbequeme Wahrheit: Fast 40 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes stammen im weitesten Sinne von Gebäuden – dem CO2-Footprint von Materialien. Er beinhaltet alle Emissionen, die bei der Herstellung, dem Transport, dem Bau, der Wartung und der Entsorgung von Baumaterialien entstehen.
Der Themenbogen ist wie immer weit gespannt. Am Beginn der ersten Expo Real nach dem Ausbruch der Pandemie geht es zunächst um die volkswirtschaftliche Situation, danach um Einschätzungen, wie es auf dem Immobilienmarkt in den verschiedenen Segmenten steht. Zählen für Investitionen statt „höher, schneller, weiter“ künftig andere Kriterien? Wie steht es um die Kraft von Städten, mit Krisen umzugehen? Stichwort Resilienz – welchen Beitrag kann die Immobilienbranche leisten? Die ersten Häuser aus dem 3D-Drucker gibt es bereits, das Verfahren verspricht vor allem Zeit- und Geldersparnis. Kündigt sich hier eine neue Art des Bauens an? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Natürlich darf auch das Top-Thema Holz nicht fehlen: Weist eine jahrhundertealte Tradition in die Zukunft des Bauens? Wo kommt das Holz her? Zu welchem Preis? Allein die Fragestellung verspricht eine interessante Diskussion.
Ich bin überzeugt: Ich werde viel zu berichten haben. Vielleicht sehen wir einander sogar in München!
Michael Neubauer
Herausgeber