TECHNIK ERKLÄRT
Das große Fernglas-Abc Mit einem leichten und zugleich hochwertigen Fernglas holen Sie sich weit Entferntes ganz nah. So können Sie in aller Ruhe ferne Vögel beim Spaziergang durch den Wald betrachten oder spannende Details der Natur in all ihrer Pracht bewundern. Worauf es beim Kauf zu achten gilt, haben wir für Sie zusammengestellt.
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ie Typenbezeichnung eines Fernglases verrät schon viel über die Optik und damit auch über die Einsatzmöglichkeiten des verwendeten Glases. So besitzt praktisch jedes Fernglas immer mindestens zwei Kennzahlen, etwa 7×50. Die erste Zahl ist dabei stets kleiner als die zweite und gibt den Vergrößerungsfaktor des Binokulars an, in unserem Fall also siebenfach. Bedeutet: Sie sehen etwa ein wildes Tier siebenmal größer beziehungsweise siebenfach näher als mit bloßem Auge. Vergrößerungsfaktoren zwischen sieben und zehn werden auch Standardvergrößerun-
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gen genannt. Sie sind ein guter Kompromiss zwischen dem Zugewinn an Detailwahrnehmung, einer möglichst kompakten Bauweise und einer Beobachtung aus der freien Hand. Ferngläser mit einer stärkeren Vergrößerung lassen sich aufgrund der Handunruhe hingegen meist nicht mehr ruhig halten und können somit oft nicht ohne ein Dreibein- oder Einbeinstativ verwendet werden. Der zweite Wert gibt den Objektivdurchmesser der Eintrittspupille in Millimeter an. Von diesem hängt es ab, wie viel Licht in das Glas einfallen kann. Dies ist ein entscheidendes
Merkmal für die Leistung des Fernglases, wenn das Licht am Abend abnimmt. Dividieren Sie den Wert der Eintrittsöffnung durch die Vergrößerung, so erhalten Sie übrigens die Größe der Austrittspupille in Millimeter.
Kennzeichnungen entschlüsseln In unserem Beispiel misst die Austrittspupille eines 7×50 Fernglases demnach 7,14 Millimeter. Bei jungen Menschen ist die Augenpupille maximal acht Millimeter groß und daher optimal für ein 7×50 Fernglas. Das durch das Fernglas fallende Licht wird also ideal genutzt. AllerSEPTEMBER/OKTOBER 2021