15. April 2020 | Ausgabewoche 16 | 36. Jahrgang | Auflage 35 483|info@frauenfelderwoche.ch|www.frauenfelderwoche.ch |Telefon 052 720 88 80 | Annahmeschluss: Dienstag, 12.00 Uhr
Die Zeitung der Region Frauenfeld Amtliches Publikationsorgan der Stadt Frauenfeld sowie der Politischen Gemeinden Gachnang, Herdern, Felben-Wellhausen und Matzingen
Hochbetrieb im Regionalen Annahmezentrum im Juch
RAZ trotzt Corona Die Auswirkungen des Corona-Virus beeinträchtigen die Entsorgung in Frauenfeld wenig. Die Kehrichtabfuhr und auch das Regionale Annahmezentrum an der Juchstrasse laufen gut, obwohl die Abladeplätze nur zur Hälfte benutzt werden können. Einen wesentlichen Beitrag zur positiven Bilanz leisten die Nachbarschaftshilfen.
Verrückte Zeiten Stellen Sie sich vor: Wir sind mitten in der Vorweihnachtszeit. Die Geschenke sind fast alle schon gekauft und eingepackt, die Weihnachtstage verplant. Sie schlendern mit mir über den gut besuchten Weihnachtsmarkt in der Frauenfelder Innenstadt. In der Hand einen Glühwein und man kann kaum einen Meter gehen, ohne nicht irgend jemanden leicht zu touchieren. Wir treten an eine kleine Gruppe heran, die sich über irgendein Virus in China unterhält, das auf einem kleinen Fischmarkt aufgetaucht sein soll. Verrückt, denke ich mir, dass eine ganz Region deshalb abgeschirmt werden musste. Und würde dann jemand sagen, das passiert bald überall, auf der ganzen Welt – also auch hier in Frauenfeld, bei uns, wir würden es wohl nicht glauben. Oder hätten Sie das ernsthaft jemandem abgenommen, der Ihnen vor ein paar Monaten die aktuellen Geschehnisse prophezeit hätte? Daheimbleiben, keine Veranstaltungen, kein Sport? Ich jedenfalls hätte es nicht geglaubt, hätte abgewunken und meinen Glühwein geschlürft.
Der bundesrätliche Aufruf an Personen ab 65 Jahren, zu Hause zu bleiben, hat in vielen Entsorgungszentren für einen Ansturm gesorgt. Denn viele nutzen die Zeit zu Hause, um aufzuräumen und zu entsorgen. Damit verbunden haben viele Entsorgungszentren Hochbetrieb und können wegen des grossen Besucherandrangs die Abstandsvorschrifen nicht mehr einhalten. Auch beim Regionalen Annahmezentrum RAZ an der Juchstrasse ist eine massive Zunahme bei der Anlieferung festzustellen, wie Betriebsleiter Boris Scheurer von der Tricycling Mittelthurgau AG sagt. Zudem gebe es auf Grund der Halbierung der Parkplätze (wegen der Abstandsregel) nun etwas längere Wartezeiten, das werde von den Kunden aber mit Verständnis aufgenommen. An Samstagen ist das RAZ zwecks Eindämmung der Corona-Gefahr geschlossen. Öffentliche Abfallbehälter Deutlich mehr Abfall gibt es daneben derzeit auch in den öffentlichen Abfallbehältern in der Stadt. Dies weil Haushaltabfall auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt wird, wie der stellvertretende Leiter des Werkhofs, Daniel Weisshaupt, dazu sagt.
Chnuri
Wertvolle Nachbarschaftshilfe Eine wichtige Funktion bei der Entsorgung während der Corona-Phase in Frauenfeld haben die Nachbarschafts-
hilfen übernommen. Auf Grund der ausserordentlichen Lage bieten die Nachbarschaftshilfen Kurzdorf und Ergaten-Talbach ja nun gewisse Dienste der gesamten Stadtbevölkerung an. Wie Erika Düring von der Vermittlungsstelle der Nachbarschaftshilfe Kurzdorf
sagt, werden im Rahmen der Unterstützung auch Kehrichtsäcke zu den Kehricht-Sammelstellen gebracht – «einen Transport zu den Sammelstellen für andere Abfälle bieten wir hingegen nicht an», sagt sie weiter. Fortsetzung auf Seite 8
Hugentobler gefordert
Löw startete beim FCF
Leben im Trompetenhüsli
Stadtrat Fabrizio Hugentobler (FDP) hat sich aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Amtsleiter «Freizeitanlagen und Sport» rasch eingearbeitet als Departementsvorsteher «Werke, Freizeitanlagen und Sport». Mit der Abstimmung zum Hallenbad-Neubau und dem Umbruch im Energiebereich steht er vor grossen Herausforderungen. (aa) Seite 3
Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw hat mit seiner Fussball-Nationalmannschaft alles erreicht, was es im Spiel um das runde Leder zu gewinnen gibt. Was vielen allerdings nicht bekannt ist: Die allererste Trainerstation von Joachim Löw war vor einem Vierteljahrhundert beim FC Frauenfeld – hier war er in der 1.-Liga-Saison 1994/95 Spielertrainer. (red) Seite 15
Nach der Totalrenovation kommt wieder Leben ins Haus an der Thundorferstrasse 18, in dem ab 1880 während 76 Jahren eine Instrumentenfabrikation betrieben worden war. Der Eigentümer und Bauherr Gabriel Müller ist mit seinem Architekturbüro ins geschichtsträchtige Haus eingezogen, die «Füllstation» und das Bistro «Hansi» folgen. (aa) Seite 20
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Und doch stellen wir uns nun genau einer solchen, fast schon unwirklichen Situation. Nicht nur ist diese Zeit für alle schwierig und neu, sie ist auch gegensätzlich. Während einige zu Hause sitzen müssen und nicht arbeiten dürfen oder können, müssen andere so «an die Säcke», wie wohl
selten zuvor. Plötzlich wird über die Art, wie man sich die Hände richtig wäscht, diskutiert. Oder aber, wie man korrekt Abstand hält. Beiseite geschoben sind die Probleme, die uns noch vor ein paar Wochen so beschäftigten. Dinge wie Verkehrsentlastung, Stau, Hallenbad-Neubau, Fluglärm oder einfach des täglichen politischen Lebens sind derzeit irrelevant. Auch Ostern verbrachte wohl kaum jemand so, wie sie oder er es gewohnt ist. Es ist eine verrückte Zeit, in der Elementares im Vordergrund steht. Es quälen uns viele Fragen. Wann werden die Geschäfte wieder normal geöffnet? Wann können Kinder wieder in die Schule? Wann dürfen wir unseren Hobbies und unserem Sport wieder nachgehen? Und was kommt danach? Im Moment heisst das Motto: Weiter durchhalten. Jetzt wie auch danach wird Solidarität so nötig sein wie selten zuvor. Aber erste Besserung ist in Sicht, wir alle hoffen auf eine Lockerung der vom Bundesrat verhängten Massnahmen ab dem 26. April. Ich freue mich jetzt schon auf ein Feierabendbier mit Freunden auf einer sonnigen Terrasse oder am Stammtisch. Und ich bin mir sicher: Sobald alles wieder seinen gewohnten Gang nimmt, werden unsere alten Probleme ganz schnell auch wieder die neuen sein – und dann ist sie wieder da, die Normalität.
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Michael Anderegg
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