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Fredi m. uhl i g d ich ter p o et eth ik er
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Ăœbersicht 3 Ăœber meine Arbeit 4 Man findet mich weder bei Literaten noch bei Lyrikern 5 Vita 6 Meine Publikationen 11 In Vorbereitung 16 Fotos 17 Leseproben 18 Ein Kommen, Verweilen, Vergehen 25
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Pferdemarkt 60 24340 Eckernförde-Germany Fon:
0177-14 62 987
Mail:
fredi.m.uhlig@live.de
Web:
http://www.fredi-m-uhlig.de
Demaskierungs-Lyrik b y F redi m. uh lig
http://malyrika.jimdo.com http://verletzte seelen.jimdo.com http://philia.jimdo.com
Gesellschaftskritischer Dichter, Poet und Ethiker Schreiber ethisch-philosophischer Dichtung, die nicht konform mit herkömmlichen Ansichten einhergeht Autor non konformer Literatur Vorreiter der Demaskierungs-Lyrik Mitbegründer des -Neuen sozialkritischen Realismus-. Gesellschaftskritisch-poetisch Sozialkritisch-ethisch Selbstkritisch Facettenreich
Fredi M. Uhlig. 1953 in Aachen geboren.
Der inneren Entwicklung entgegen schreitend
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Über meine Arbeit Im Umgang mit anderen Menschen hinterlassen wir immer unsere Spuren, die als Erinnerung im Innern der betreffenden Person haften bleiben, wie die Spuren im Sand, wenn wir am Strand in Wassernähe spazieren gehen. Und so, wie wir unsere Spuren bei anderen hinterlassen, haften die Spuren derer in uns, denen wir begegnen. Nun kann man sich, wenn man mag, einen Strand vorstellen, der über und über mit fremden Spuren übersät ist. Es handelt sich nicht um irgendeinen Strand. Es ist unser Strand. Es ist der Strand, den wir, bildlich gesehen, in uns tragen. Er ist für uns von enormer Wichtigkeit, dieser Strand. Aber das hat uns bis heute niemand erzählt. Es scheint kaum jemanden zu interessieren, wie bedeutsam es ist, was an diesem unserem inneren Strand passiert und wie sehr jede einzelne fremde Spur uns von uns selbst ablenkt, entfremdet und in die Irre führt. Ich bin ein Spurenleser, der die Spuren, die wir einander in uns hinterlassen, von allen Seiten betrachtet, nachempfindet und den Auswirkungen nachspürt, die sie prägend auf uns ausüben. Mit dem mir zur Verfügung stehenden Instrument der Dichtkunst hebe ich sie auf, forme sie ungeschönt in Reime und hal-
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te sie denen vor Augen, die die Spuren im Innern ihrer Mitmenschen zurückließen… einschließlich meiner Person. Gerne würde ich davon berichten, wie sich meine Sinne an der Schönheit dieser Spuren erfreuen, wie jede in ihrer Einzigartigkeit hin zur inneren und äußeren Freiheit strebt und die Ketten der vorherrschenden Denk- und Lebenssysteme sprengt. Ach, wie sehnte ich mich danach, Spuren zu entdecken, deren Leuchtkraft einzig unbefleckte Liebe und Wärme ausstrahlen… unantastbar, friedlich ruhend in sich selbst. Doch musste ich angesichts der brutalen Realität, die die Menschheit selbst hervorbringt, das Sehnen, als auch das Hoffen aufgeben. Nun hoffe ich nicht mehr im Außen das zu finden, wonach ich mich innerlich sehnte. Ich begann… es in mir selbst zu entdecken. Alles beginnt in uns selbst… und endet auch dort. Warum also, überlassen wir Fremden unser Leben? Warum fragen wir immer wieder Fremde nach dem Wie? Warum fangen wir nicht damit an, unser Innerstes selbst zu erforschen? Die Anderen wissen nur das, was sie wiederum von anderen übernommen haben. Ungeprüft! Die Autoritäten sind keine Autoritäten… es sei denn, wir machen sie dazu. Die Gurus sind keine Gurus… es sei denn, wir machen sie dazu. Ist Gott wirklich ein Gott? Oder machen wir ihn dazu? Fredi M. Uhlig
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übersteigerten Egos, das ohne diese Gehhilfen hohl ist, leer, nicht lebensfähig. Gerne lasse ich mich von Werken anderer Künstler inspirieren und schreibe Dichtungen zu ihren Gemälden, Skulpturen, Plastiken und anderen Künsten. Eines meiner Ziele ist, Malerei und Lyrik zueinander finden zulassen, so das sie sich gegenseitig beflügeln, ergänzen und im Idealfall miteinander verschmelzen. Das Ergebnis dieses Vorgangs nenne ich -Malyrische GedankenGemälde-, wobei Malyrisch für malerisch-lyrisch steht.
Man findet mich weder bei Literaten noch bei Lyrikern. Ich fühle mich mit den bildenden Künstlern verbunden. Auf Kunstausstellungen findet man mich, dort… wo ich die Kunst wieder zu ihrem Ursprung verhelfen kann. Dort, wo man sich gemeinsam dem vorgegebenen Zwang widersetzt, zusammengehöriges zu trennen, um es aufzugliedern in Fachbereiche. Damit schafft man Trennungen, Fachidioten, die den Blick für das Ganze verlieren und den Egoismus dieser Welt dabei noch ins Grenzenlose steigern. Wir brauchen ein Miteinander, ein Füreinander, bei der die Dinge die wir tun wichtiger sind als Titel, Rang und Namen, die eh nur geistige Krücken für Möchtegerngroße sind. Was man hier für Schmuckwerk hält, ist die Armseligkeit eines
Durch diese Art der Darstellung eröffnen sich für den Leser und Betrachter neue Möglichkeiten des Verstehens. Entweder kommen sie über die Dichtung zu dem Inhalt des Gemäldes, oder über das Gemälde zum Inhalt der Dichtung. -Malyrische Gedankengemälde- verführen zu einer inneren Reise, die die vorgegeben Grenzen der Allgemeinvorstellungen sprengt– und somit ein neues Kunst- und Lebensverständnis zum erwachen belebt. Es gibt schon einige Künstler, die der Vision vom Miteinander-Füreinander folgen. Die anderen müssen erst noch gefunden oder geboren werden. „Ich, Philosophia, bin die Liebe zur Weisheit und meine Worte sprechen die Sehnsucht aus, vom Wind der Wahrheit getragen zu werden… auf das er sich zu einem Sturm entfache, der in die Düsternis der Lügen hinein fegt, um sie am verlogenem Schopfe ans Licht der Unbestechlichkeit zu zerren.“ Fredi M. Uhlig
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Vita 2000 Werde durch eine Lyrikerin auf meine Begabung aufmerksam gemacht. Es folgen die ersten lyrischen Gehversuche. Erlebe ein inneres Heimkommen. 2000 bis 2003 Es folgen eine Reihe von Dichtungen, Kurzgeschichten und die schriftliche Aufarbeitung verdrängter Vergangenheitserlebnisse, sowie das Infrage stellen meiner mir aufgezwungen Lebensmuster. 2003 Trenne mich von allem und verlasse mein altes Leben. Ziehe von Troisdorf (Rhein-Sieg-Kreis) nach Eckernförde in Schleswig-Holstein, um mich in der Abgeschiedenheit hauptsächlich nur noch dem Schreiben zu widmen. 2003 bis 2007 Selbstfindung, ohne Bindung. Intensives Studium und Auseinandersetzung mit den Schriften von Erich Fromm, Friedrich Nietzsche, Abt-ru-shin, Immanuel Kant, Epiktet, Jiddu Krishnamurti, Satprem, Fritz Riemann,
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der Bibel und Ludwig Feuerbach, dessen Thematik „Menschenliebe statt Gottesliebe“ zu einem späteren Zeitpunkt wieder von mir aufgenommen wird. Ein neues Weltbild entsteht: Der Mensch ist nicht das, was er vorgibt, zu sein. 2005 Dreijährige Zusammenarbeit mit der Eckernförder Malerin Regina de la Motte. In Wort und Bild wird der Frage nachgegangen: Warum leidet der Mensch und weshalb quält er seine Kinder? 2006 Herausgabe des ersten Eckernförder Freidenker Magazins -Lebensnah-. 2007 Herausgabe des zweiten Eckernförder Freidenker Magazins -Lebensnah-. 2007 Herausgabe des dritten Eckernförder Freidenker Magazins -Lebensnah-. 2007 Errichtung der Kunst-und Kulturinsel „Non Konform“ in Eckernförde. Es beginnen die ersten Versuche, mit bildenden Künstlern zusammenzuarbeiten, um Lyrik und Malerei zu verschmelzen.
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2009 Mit dem regional publizierten Buch „Verlorene Geborgenheit“, endete die Zusammenarbeit mit der Malerin Regina de la Motte, das wir unter dem Pseudonym „Fregindi Era“ zusammen herausbrachten.
themenbezogene Skulpturen, Gemälde und Installationen erschuf, die überregional Aufsehen erregten. Zusammen mit meinen lyrischen , themenbezogenen Beiträgen, die ich zu seinen und den Werken Gudrun Adrions dichtete, erreichten wir eine breite Öffentlichkeit, so das Politik und Kirche gezwungen waren, zu reagieren.
2009 Erster öffentlicher Auftritt in Eckernförde, um aus der Abgeschiedenheit heraus, das Buch „Verlorene Geborgenheit“ bekannt zu machen.
Das künstlerische Engagement für die -Ehemaligen Heimkinder- umfasst einen Zeitraum von über drei Jahren. Es gab mehrere Treffen mit verantwortlichen Kirchenvertretern in Kiel, Rensburg und Eckernförde. Weiterhin führten wir Gespräche mit Politikern im Landtag Schleswig-Holstein, in Kiel.
2009 Gründung von „PHILIA“, den ersten -Raum der Philosophiein Eckernförde.
In meinem Buch „Im Namen des Herrn“– Biografie einer sozialkritischen Künstlergemeinschaft, sowie auf der von mir erstellten Webseite http://malyrika.jimdo.com wird ausführlich über die Künstleraktionen berichtet.
2009 Erste öffentliche Lesung in PHILIA. Thema: Die Kinderseelenfresser. 2009 Im Namen des Herrn. Schließe mich dem freischaffenden Künstler Eckhard Kowalke an, der als Betroffener die Thematik der ehemals geschändeten Heimkinder aufgreift, indem er
2009 Lyrische Beteiligung an der sozialkritischen Kunstausstellung im „Namen des Herrn“ in Flensburg. 2010 Lesung in PHILIA, Eckernförde. Thema: Das Licht einer anderen Sicht … weise.
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2010 Weitere Lesungen und Kunstausstellungen anderer Lyriker und Künstler, finden unter meiner Schirmherrschaft in PHILIA statt.
2010 Lesung zur Kunstausstellungseröffnung des Flensburger Malers Christian Ristau. Thema: Menschenliebe.
2010 Lesung in PHILIA, Eckernförde. Thema: Im Namen des Herrn.
2010 Vortrag im Landtag Schleswig-Holstein in Kiel, zum Thema -Ehemalige Heimkinder-.
2010 Mit dem Kowalke-Mahnmal „Im Namen des Herrn“ zur Demo nach Berlin, wo die ehemaligen Heimkinder protestierten.
2010 Bildung einer Künstlergemeinschaft gegen das Vergessen und Einrichtung der Webseite MALYRIKA. (Biografie sozialkritischer Kunstausstellungen und Lesungen einer Künstlergemeinschaft, die dem Leid und den Qualen ehemaliger Heimkinder ein Gesicht verliehen.)
2010 Drei Tage hintereinander Aufklärungsarbeit in einem Künstlerdorf, das zur jährlichen Aalregatta in Eckernförde errichtet wurde. Thema: Im Namen des Herrn. 2010 Lesung im Atelier „Jungfernstieg 85“, in Eckernförde. Thema: Im Namen des Herrn.
2010 Lesung im Atelier „Jungfernstieg 85“ in Eckernförde. Thema: Bei uns, in uns, über uns und rund um uns herum. 2010 Lesung im Atelier „Jungfernstieg 85“ in Eckernförde, anlässlich der allgemeinen Veranstaltung -Die Nacht der offenen Galerien und Ateliers-.
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2010 Lyrische Teilnahme an der Kunstausstellung in der Förde Schule in Dänemark, Grästen / Alnor. 2010 Lesung im Galeriegarten Gulde. Thema: Mir träumte, auf einer Lotusblüte sitzend… (Grobschlächtige Dekadenz.) 2011 Lesung zusammen mit der Künstlerin Gudrun Adrion im Atelier G.A. Thema: Wir… die Kinder des Gestern. Lyrische GedankenGemälde von fragil bis hartbitter. (Malerei und Lyrik.) 2011 Wir… die Kinder des Gestern. Niederschrift der gleichnamigen Lesung. Als Buch und E-Book erhältlich. Druck bei www.epubli.de Erhältlich bei epubli und mir. 2011 Zweite Lesung zusammen mit der Künstlerin Gudrun Adrion
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im Atelier G.A. Thema: Wir… die Kinder des Gestern. Lyrische GedankenGemälde von fragil bis hartbitter. (Malerei und Lyrik.) 2011 Träumende Tränen in den Gezeitenströmungen des Erwachens. Niederschrift der gleichnamigen Lesung. Als Buch und E-Book erhältlich. Druck bei www.epubli.de Erhältlich bei epubli und mir. 2011 Im Namen des Herrn. Kunstband Biografie einer sozialkritischen Künstlergemeinschaft gegen das Vergessen. Als Buch und E-Book erhältlich. Druck bei www.epubli.de Erhältlich bei epubli und mir. 2011 Bei uns, in uns, über uns und rund um uns herum. Niederschrift der gleichnamigen Lesung. Hommage an eine besondere Frau.
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Als Buch und E-Book erhältlich. Druck bei www.epubli.de Erhältlich bei epubli und mir. 2011 Gründungsmitglied des Kunst und Kulturvereins -An der Schwentinemündung e.V.- in Kiel. 2012 Aus dem Rahmen fallen. Lyrische GedankenGemälde, zuwider dem Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten. Dichtungen - Geschichten - Sichtweisen Als Buch und E-Book erhältlich. Druck bei www.epubli.de Erhältlich bei epubli und mir. 2012 Lesung zu der sozialkritischen Kunstausstellung -Gestaltete Philosophie lyrischer Gedankengemälde-in Kiel. Eine von Eckhard Kowalke und mir initiierte Sonderausstellung, mit Elementen aus -Im Namen des Herrn-. Thema der Lesung: Menschenliebe. Sozialkritisch.
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2012 Menschenliebe Hey, du! lass‘ uns mal über Menschenliebe reden. Niederschrift der gleichnamigen Lesung. Als Buch und E-Book erhältlich. Druck bei www.epubli.de Erhältlich bei epubli und mir. 2012 Erstellung einer Webseite für meinen Künstlerkollegen Eckhard Kowalke. www.artkowalke.com Ein Künstler wird politisch, weil er die Verlogenheit der Politiker nicht mehr erträgt. 2012 Die Kinderseelenfresser Das Innerste nach außen gekehrt. Als Buch und E-Book erhältlich. Druck bei www.epubli.de Erhältlich bei epubli und mir. 2012 Mitbegründer des -Neuen sozialkritischen Realismus-.
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p o rtFol io „Im Namen aller seelisch oder körperlich geschändeten Kinder der Erde, klage ich die Menschheit der Kinderseelenfresserei an.“
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Ich bin ein sich selbst erfahrender Seelenfunke, der von Himmel zu Himmel auf Entdeckungsreise ist… inmitten von sich selbst erfahrenden Seelenfunken, die von Himmel zu Himmel auf Entdeckungsreise sind. Ja… ich habe einen Traum, weshalb ich kam, weshalb ich bin. Mich zieht’s mit aller Macht zur Menschenliebe hin.
„Zu dem Inhalt dieses Buches gibt der Autor nur eine kurze Erklärung ab: „Wenn der Titel -Die Kinderseelenfresser- und das Gemälde von Regina de la Motte nicht Anlass genug sind, dieses Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen, dann hilft auch keine noch so interessant geschriebene Erläuterung.“ Und so folgte der Dichter und Denker dieses Mal nicht dem ersten Impuls, unbedingt einen ellenlangen Einführungskommentar abzugeben. „Die Sinndichtungen machen sich selbst begreiflich“, sagt er und fügt hinzu: „Außerdem gehe ich davon aus, dass nur Betroffene und geistig mündige Leser ein Interesse an der Thematik haben.“
Erneut überrascht der Autor die Zuhörer in seiner neusten Lesung. Spielerisch führt er die Anwesenden von einer Gefühlsbewegung in die andere, so dass niemand umhin kommt, sich in irgendeiner Form selbst darin zu erkennen. Mal poetisch schön, schmei-chelnd, liebreizend, dann wieder ernüchternd und manchmal kaum erträglich unwiderlegbar. Ein anwesender Kenner der Kunstszene in Schleswig-Holstein umschrieb nach der Lesung die Arbeit des Dichters mit den Worten: »Eine kaum noch zu findende Tiefe zeichnet den lyrischen Vortrag des Autors aus. Auch bedarf es einiger Standhaftigkeit des Zuhörers, um das Umschriebene auszuhalten.«
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Bei uns, in uns, über uns und rund um uns herum ist ein lyrischer Meilenstein des Dichters und Denkers Fredi M. Uhlig. Einzigartig und unverkennbar. Mit seiner ausdrucksstarken Dichtkunst nähert er sich dem Leser oder Zuhörer so unmittelbar nahe der Seele, das die, die offen für derartige, aus dem Herzen beschriebenen Seelenstimmungen sind, nicht selten eine Gänsehaut bekommen, noch bevor der Verstand das Beschriebene begreift. Nicht auszumachen ist, ob er gewollt oder ungewollt hinter seinen Lesern oder Zuhörern abspringt, um ihnen überraschend etwas zu vermitteln, von dem sie selbst, in sich selbst nichts ahnten. Es scheint, als gehe dieser Mann unbeirrt durch sämtliche Räume des Lebens, wobei das Leben ein Experiment darstellt, das in all seinen Facetten gelebt werden will.
Achtung! Der Autor möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass dieses Buch nicht für Obrigkeitshörige, Angstbeißer oder geistige Bettnässer geeignet ist. Sklaven, die ihre Peiniger auch noch beknien, werden nimmer die Welt zu einem besseren Ort machen. Im Gegenteil. Es sind dann diejenigen, die in ihrer Unterwürfigkeit ohne zu zögern auf ihre Befreier schießen. In diesem Buch greift der Demaskierungslyriker Fredi M. Uhlig auf Dichtungen, Kurzgeschichten und Ansichten vergangener Schaffensphasen zurück, wobei er keinerlei Wert auf Datierungen gelegt hat. „Lyrische GedankenGemälde, zuwider dem Rahmen der vorgegeben Möglichkeiten“ ist Hinweis und Aufforderung zugleich, die heutigen Lebens- und Denksysteme unbedingt in Frage zu stellen. Wer den Mut hat noch einen Schritt weiterzugehen, beginnt damit bei sich selbst.
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p o rtFol io Ein Zeitzeugnis der Realität für die einen, ein Schreckgespenst für die anderen, wenn Sonnenseelenfalter mit flaumgefiederten Seelenheiltupfern an ihren Fühlern in die Nacht der Nächte aufsteigen, um sich in die Träume misshandelter Kinder einzumischen. „Mir träumte…“, schreibt der Autor, „wie in den Gezeitenströmungen des Erwachens die Kinder der Erde vor ihre Eltern und deren Eltern traten, um Rechenschaft zu fordern… in den Händen Kinderpornohefte, Kinderpornovideos und die Last aller missbrauchten Kinder.“
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Es ist durchaus angemessen, den Inhalt dieses Buches als eine neue Art der Aufklärung zu bezeichnen. Wortgewand greift der Dichter Themen auf, die in unserer Gesellschaft tabuisiert, verdrängt und verleugnet werden. In unglaublich lebendiger Form dichterischer Illustration, nimmt er uns mit auf die Reise zu uns selbst, dorthin, wo die gequälte Seele im Verborgenen ihr Dasein fristet, an dem Ort, wo das Für und Wider täglich um ihre Existenz ringen und sich dabei in der Dunkelheit der Zwiespältigkeit verlieren. Auf der Suche nach dem inneren Strandgut ungezählter Gestern, wandelt er konsequent an des Verstandes geistigem Strand, einer endlosen inneren Küste, die fremd, ruhmlos und unbekannt, die herumliegenden Wrackteile verdrängter Erlebnisse offenbart. Dieses Buch ist Teil der gleichnamigen -Malerisch-lyrischen Kunstausstellung mit Lesung-. In Zusammen-arbeit mit der Malerin G u d r u n A d r i o n entstanden zu ihren Gemälden, Plastiken und Objekten -Malyrische GedankenGemälde-, von fragil bis hartbitter.
Und auf einmal… unterbricht der Dichter die Erzählung, weil er eine gewichtige Entscheidung zu treffen hat. „Wenn Sie mögen“, fordert er die Leser (Zuhörer) auf, können Sie sich, unabhängig von mir, daran beteiligen, weil es bei meiner Entscheidung um meine, Ihre und um die Zukunft der Menschheit geht.“
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Die Maler- und Bildhauerin Gudrun Adrion aus Westerholz. Der Autor und Demaskierungslyriker Fredi M. Uhlig aus Eckernförde. Damit das geschehene Unrecht nicht unsichtbar und anonym bleibt, setzten sie ihre kreativen Fähigkeiten dafür ein, Menschenrechtsverletzungen bildhaft und lyrisch sichtbar zu machen. Sie konnten in diesem Fall keine Schönmalerei betreiben, da die Gesichter der Gewalt, des Unrechts und der Perversion keine Schönheit in sich tragen.
Biografie einer sozialkritischen Künstlergemeinschaft, die es sich zur Aufgabe machte, dem Leid und den Qualen ehemaliger Heimkinder künstlerisch ein Gesicht zu verleihen. Die Künstler: Der Initiator, Maler, Bildhauer und Designer Eckhardt Kowalke aus Eckernförde.
Der Gesellschaftskritische Dichter, Poet und Ethiker Fredi M. Uhlig dokumentiert in einer einmaligen Zusammenstellung von demaskierenden Dichtungen, Texten, Skulpturen, Gemälden, Plastiken und Objekten die massive Schaffenskraft künstlerischer Tätigkeit, zur Problematik der ehemaligen Heimkinder. Mit ihren sozialkritischen Kunstausstellungen und Lesungen waren sie überaus erfolgreich und brachten es fertig, eine große Öffentlichkeit dafür zu interessieren, so das Politik und Kirche reagieren mussten.
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Mein erstes Buch / Kunsttand Mit dem regional publizierten Buch „Verlorene Geborgenheit“, endete die Zusammenarbeit mit der Malerin Regina de la Motte, das wir unter dem Pseudonym „Fregindi Era“ zusammen herausbrachten.
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Mit diesen drei Ausgaben des gesellschaftskritischen Freidenker Magazins, wollte ich in der Kleinstadt Eckernförde eine neue Plattform des Miteinander, des Füreinander und der Aufklärung schaffen. Mit „Lebensnah“ bot ich die Möglichkeit an, eigene Beiträge einzusenden, die im Sinne eines globalen Denkens den Menschen in den Vordergrund stellt und nicht... wie er am dienlichsten funktioniert oder wie man ihn am besten ausbeutet oder vermarkten kann.
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Aus „Die Kinderseelenfresser“ Ich wollte doch nur
Euch dies mitten ins Gesicht hinein zu sagen...
Ein kleines Mädchen zu ihren Eltern.
Einem Säugling in den Mund gelegt
Ich wollte mich doch nur emporschwingen, aus der morastigen Einöde, die sie Leben nennen. Fliegen wollte ich, fliegen, mit den Schwingen die sie selbst nicht mehr kennen… die sie still und einsam dort verloren, in dem Menschenschlamme, in den sie hineingeboren.
Na, ihr Seltsamen, die ihr euch für erwachsen haltet und befremdend schon eure Hände faltet, um mich aufzunehmen, in eurem Gebet… in dem es um gruselige Dinge geht.
Und ich rief: „Seht doch meine Tränen, die ich verzweifelt um euch weine!“ Doch sie sehen sie nicht mehr, die Tränen, nicht einmal… eine. Ich wollte doch nur… ein paar liebende Blicke von euch, unerfahren, wie ich zu euch kam. Wie konnte ich auch nur ahnen, das man euch beraubte, als man sie aus euren Augen nahm…
Nach eurem Bilde wollt ihr mich prägen. Mir den Ast zur Selbsterkenntnis absägen… damit ich untertänig mich niemals erdreiste, euch die Stirn zu bieten und Wiederstand leiste… gegen die von euch geduldete Ungerechtigkeit. Drum wünsch‘ ich mir, dass ich nimmer so wie ihr mal werde und nicht hineinpasse, in eure Heuchlerherde… in der Lug und Trug zum Hauptgericht gedeiht und in der ihr der Wahrheit… ihren Auftritt nie verzeiht. Euch dies, mitten ins Gesicht hinein zu sagen, kann ich vorerst überhaupt nicht wagen, denn dafür bin ich noch viel zu klein…
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Aus „Menschenliebe“ Menschenliebe
Vom Frühling
Menschenliebe will ich, danach steht mir der Sinn. Zur Menschenliebe zieht’s mich, nicht zu fragwürdiger Anerkennung hin… die heimlich, still und leise, auf sehr subtile Weise, meist eine Gegenleistung fordert.
Ja… ich habe einen Traum, weshalb ich kam, weshalb ich bin: Ich will das winzige Stück Welt verändern, das nur ich verändern kann: mich.
Was nutzt der Menschheit die Liebe zu Gott, wenn ihr die Liebe zu den Menschen fehlt? Wem soll Gottesliebe helfen, wenn die Abwesenheit von Menschenliebe ihn quält? Hey du! Lass‘ uns mal an etwas anderes denken, als stetig nur das Hirn nach dem zu verrenken, was die Menschen voneinander trennt, weil jeder für sich allein, nur dem Geld nachrennt. Hey du! Lass‘ uns mal liebevoll an Liebe denken…
Mir ist nach Blütezeit, nach Blumenzeit, innen, weil ein schmunzelnder Schalk mich im Nacken berührt. Mich lenzt es sozusagen zum Frühling hin, innen, da ein Duft von Frieden mich zusehends verführt... hin zum loslassen, hin zum Entjochen meiner von mir selbst errichteten Leidenskammer, die über und über angefüllt ist, mit nimmer vergeben, immer nachtragen und all dem Gejammer. Ach, mir ist nach Blütezeit, nach Wildwuchs, nach Entkettung leidbringender Gewohnheiten, an die ich mich unerbittlich auf ewig binde. Ich lebe jetzt den Frühling, mein Lieber…
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Aus „Aus dem Rahmen fallen“ Weite
Die Möchtegernbesserwisserträumer
Und wenn mir klar wird, es tief in mir begreife, dass ich erst reife, wenn da Weite in mir ist... gelebtes Wohlwollen sich verkörpert und das Sinnen keine Grenzen mehr misst...
In einer Scheinwelt lebend und dort in einem Luftschloss hausend, verharren sie, die Wirklichkeitsverdränger. Mit dem geistigen Pinsel der Schönmalerei in der Hand, sitzen sie vor der Staffelei des Lebens. Tief versunken in ernsthaften Scheinwahrheiten, skizzieren sie ihre Wunschbilder.
den Blick zum Nachthimmel, entrückt dem Raum, entrückt der Zeit, immerfort zeigt sie sich mir die Weite, die Ausdehnung, die Endlosigkeit. Und nun schau einmal vom Mond aus, hinunter auf die Erde... was glaubst, du was du bist, in des Menschen winzig Herde? Siehst du irgendetwas, das da kreucht, das da kriecht? Entdeckst du irgendeinen König, eine Schnecke, ein Rinnsal, das da fließt? Wie hoch einer auch glaubt zu sein, ist’s noch weniger als ein Staubkorn…
Mit leuchtenden Augen und einem Heiligenschein über ihren Möchtegernbesserwisserköpfen, tragen sie sodann, dick und verzerrt, die Farben der Selbsttäuschung auf die Hoffnungsleinwand. Malen alsdann, natürlich von göttlicher Hand geführt, ein Bildnis ihrer Vorstellungen, Sehnsüchte, Hoffnungen, Wünsche und dererlei, schön bunt, auf geduldigem Untergrund. Nicht wahrnehmend, dass der geistige Pinsel der Buntmalerei immer mehr die Form eines Strohhalms annimmt, an dem sie sich klammern. An dem Punkt angelangt, an dem ihr Werk fertiggestellt, lehnen sie sich selbstzufrieden zurück. Mit einem glasigen Blick zur Decke und da auch noch hindurch, bis zum Himmel, danken sie ihrem „Vater unser“, für die göttliche Eingebung. Mit selbstgefälligem Wohlwollen und dem festen Glauben, die göttliche Allwissenheit empfangen zu haben, bringen sie frohlockend ihr portraitiertes Selbstbildnis, in die vor Kritik abgesicherte Trugbildgalerie. Blicken zuvor noch, um auch den letzten Zweifel zu beseitigen, auf ihre linke Schulter, auf der, in himmlisch strahlend weißem Glanz, ein…
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Aus „Bei uns, in uns, über uns und rund um uns herum“ Eigene Flügel
Für die, die alles gib, wenn sie liebt
Komm, du Herzerwärmende, du Seelchen des Friedens, komm, komm her zu mir, liebgedachte Gedanken… reiche ich dir.
Danke, will mein Herz dir innig sagen. Danke, für den Frieden in all den Tagen... die wir gemeinsam bisher verbrachten und in Liebe, das Beste daraus machten.
Ob du sie erhaschen kannst, tief in dich hinein, vermag ich nicht zu sagen, sie zu beleben, liegt an dir allein. Weißt noch nichts von deinen Flügeln, die bebend darauf warten, das du sie bewegst, in deines Lebens eigenen Garten. Ein Seelchen des Friedens, herzerwärmend wie du bist, steht nicht einfach so herum und schaut nur dumm… als könnt es sich nicht in die Lüfte schwingen, und dabei sein eigenes Liedchen singen. An mein Herz drück‘ ich dich, nicht zu leicht, auch nicht zu fest, weil genau dieses Herz dir sagen lässt…
Schön ist‘s, dich in deiner Eleganz schweben zu sehen. Wunderbar ist‘s, Hand in Hand durch‘s Leben zu gehen… mit dir, du Atem der Seelenruhe. Komm‘, ziehe sie dir an, die goldenen Schuhe… die ich dir zu Füssen lege, weil ich nur das Förderlichste für dich hege. Hab‘ Dank, mein geliebter Spatz, für alles, was du mir bisher gegeben. Hab‘ Dank…
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Aus „Im Namen des Herrn“ Steh‘ selbst
Kinder Gottes quälen Gotteskinder
Schwer wiegt der geschwächte Leib und lehnt die Stirn ans Kreuz der Hoffnung stumm. Die Ketten der frohen Botschaft rasseln scharf und machen das Rückgrat des Leidenden krumm. Wahre Demut ist’s nicht, was sich unverblümt dem Beobachter zeigt, wenn ein Kopf sich zu tief… nach vorne neigt.
Kinder Gottes quälen Gotteskinder und ein Himmel ist nicht in Sicht. Überall Fratzen von Menschenschinder, „Vater unser“, wo ist dein himmlisches Licht? … fragen sich zu viele hier auf Erden, da sie sich weigern gewahr zu werden… das sie selbst es sind, die Gewaltenquelle und die Erde… die selbstgeschaffene Folterzelle.
Mit zittriger Stimme, haucht ein Gebet zum Himmel hin: „Vater unser, was ist des Lebens Sinn? Warum schicktest du mich in die von Menschen geschaffene Dunkelheit, in diesen Morast, dem Chaos, dem ewigen Leid?“ „Steh‘ selbst“, vernahm er still einen sanften Ton. „Steh‘ allein… na, nun mach‘ schon! Richte dich auf und stell‘ dich auf die eigenen Beine. Erhebe dein Haupt und zerreiße die Leine… an der dich Autoritäten bisher durchs Dasein führten, die selbst noch nie, die Wahrhaftigkeit berührten. Du bist nicht dafür geschaffen, auf einen Gott zu hoffen…
Und obwohl schon längst unter düsterem Himmel die Schmetterlinge weinen, will kein Licht der Wirklichkeit in uns scheinen, um uns zu der klaren Erkenntnis zu bringen… wie unreif es ist, wenn Kinder Gottes mit Gotteskinder ringen. Ja… wenn Schmetterlinge bitterlich weinen, weil kein Hoffnungslicht mehr will scheinen, auf ein Leben voll der Liebe… entgegen pervertierter Triebe…
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Aus „Träumende Tränen“ Mir träumte…
zur Qual geboren.
in den Gezeitenströmungen des Erwachens, wie ungezählte Sonnenseelenfalter mit flaumgefiederten Seelenheiltupfern an ihren Fühlern, sich in die Nacht der Nächte emporschwangen, hin zu jenen kindlichen Erdenwesen, die an Leib und Seele schwer verletzt, Opfer ihrer eigenen Sippschaft wurden, einem unmenschlichen Geschmeiß, inmitten von Horden kinderseelenfressender Barbaren, die weder Herr ihrer niedrigen Begierden, noch Herr ihrer perversen Gelüste waren.
So begab es sich, dass die Weltkindlichkeit von Sonnenseelenfaltern träumte, die im Glanz ihrer orange leuchtenden Schwingen, den seidenen Vorhang des Nichtverstehens behutsam beiseite zogen, um den Unverdorbenen einen Einblick zu gewähren, in die Kloake menschlicher Verderbtheit. Dabei ummantelten die Falter jede einzelne Seele schützend mit einem Schleier gedankenloser Wahrnehmung, die weder urteilte, noch wertete, da dass zu Betrachtende Fluch und Gnade gleichermaßen in sich vereinte.
Unsichtbar, jedoch sicherheitshalber von einer undurchdringlichen Aura beseelter Liebe beschützt, schwärmten sie in alle vier Himmelsrichtungen aus, bereit, sich weltweit in die Träume der Kinder einzumischen. Im Glanze orange leuchtender Schwingen, drangen sie beherzt in die inneren Welten der Kinderträume ein, um eine von ihnen ausgehende, in Worten nicht zu beschreibende, Sanftmut über die Gemüter der verletzten Kindlichkeit zu legen. Heilend, narbenverzehrend, der Gerechtigkeit entgegen strahlend. Viele bösartige Schatten mussten sie aus dem noch jungen Denkvermögen der Kinder vertreiben und so manche umherirrende Seele blieb selbst für die Sonnenseelenfalter unerreichbar… verloren, verloren. Anstatt zur Liebe,
Auf diese Weise träumte sich die Weltkindlichkeit durch den Verlauf der Menschheitsentwicklung. Nicht alle, aber viele Kinder verstanden danach den biblischen Ausspruch: „… denn sie wissen nicht, was sie tun.“ und von da an begriffen sie… wo der größte Feind des Menschen zu finden war. Und es kam der Tag, an dem die Kinder der Erde vor ihre Eltern traten, um Rechenschaft zu fordern… in den Händen die Geschichtsbücher der Menschheit. „Was habt ihr getan?“ fragten sie ihre Mütter und Väter und deren Mütter und Väter. „Was habt ihr dagegen getan, als man Gewehre baute, um damit Menschen zu erschießen?
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Aus „Wir… die Kinder des Gestern“ Wir… die Kinder des Gestern
zogen wurde, die nicht wissen was sie tun.
Unmittelbar nach der Geburt hatte man damit begonnen, über unser mitgebrachtes, unbefangenes Wesen, eine fremde Identität anzulegen, weil man fast überall davon ausging, dass die jeweilige Lebensform, in die einer hineingeboren wurde, die einzig Richtige sei.
Deshalb sind wir heute hier. Deshalb geben wir diese Ausstellung und deshalb erzählen wir, in künstlerischer Darbietung, von den Spuren, die sie in uns hinterließen.
Als ein noch unbestelltes Beet griffen wir dann lernbegierig nach dem uns Dargebotenen und nahmen es in uns auf… angefeuert von den eindringlichen Klängen „Richtig“ oder „Falsch“, „Gut“ oder „Böse“. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nichts von der Lebensweise der Erwachsenen, über die in einem Buch geschrieben steht: „… denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Und so kam es, das die, die nicht wussten was sie taten, uns beibringen wollten, was wir zu tun hatten. Also stülpten sie uns ihre Verhaltens- und Denkweisen über, die keine Freiheit zuließen, sondern von Zwängen und Vorschriften durchtränkt, das Dasein zu einem üblen Erlebnis herunter würdigten. Da es jedoch immer wieder Ungehorsame gab, die nicht auf das hörten, was die sagten, von denen in einem Buch steht, dass sie nicht wissen was sie tun… sondern die Lebens- und Denkweise der Gesellschaft, in die sie hineingeworfen wurden in Frage stellten, erhielten diese eine Einsicht, die einem nur gewährt wird, wenn er das anzweifelt, was ihm von denen aner-
Wir wissen nun darum, dass uns Menschen erzogen, die nicht wussten was sie taten, weil sie autoritätsabhängig waren. Wir wissen nun darum, dass sie ihr Gedankenungut in unseren Kopf pflanzten, das bis an unser Lebensende in uns haften bleibt, wenn wir uns nicht damit auseinandersetzen. Wir wissen nun um das Elend, das sie in sich trugen… und wie selbstverständlich an uns weiter reichten, weil sie nie etwas hinterfragten, sondern nur irgendwelchen Führern folgten. Wir wissen nun darum, dass manche von ihnen nur unser Bestes wollten… jedoch war das, was sie für das Beste hielten, für viele vernichtend. Wir wissen von den trübsinnigen Bemühungen der Gestrigen, die Zukünftigen nach ihrem Bilde zu formen. Wir wissen von der bedrückenden Melodie vieler ungelebter Leben.
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l es epro b en
en d e Ein Kommen, Verweilen, Vergehen Mit jedem neuen Tag trete ich ein Stück heraus, aus der zerstörerischen Dynamik der Massengesellschaft, um herauszufinden, ob es sich als wahr erweist, dass unser Denkvermögen nicht in der Lage ist, die Probleme der Welt zu lösen, weil eben unser Denken die Ursache aller Probleme sein soll. Das ist mein Gang, auf dem Pfad des Daseins. Ein vergängliches Lebenskunstwerk, wie die Gezeiten… ein Kommen, Verweilen, Vergehen. Ich bin das Entstehende, das Verweilende, das Vergehende, inmitten von Entstehendem, Verweilendem, Vergehendem. Ein kurzes Luftholen bin ich, für die Atemzüge des Erdentreibens. Entweder ein Wehen und Klagen… selbstmitleidig im Leid versunken. Oder ein Jubeln und Fragen… wohlwollend, vor Liebe trunken, um am Ende dann zu denken, lächelnd und verstohlen: Mensch, war das eben, ein tolles Luftholen. Fredi M. Uhlig
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