Der Schweineprofi 2

Page 1

DER SCHWEINEPROFI DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020 Lendenkotelett Filet Hinterkeule Schinken Schweinebacke Dicke Rippe Brustspitze Stielkotelett Schweinebauch Rückenspeck Schulter Eisbein

DIE NEUEN ZUCHTZIELE DER EGZH DIE SAU 2020 ZUCHTPROGRAMM FÜR PIÉTRAIN


2

DER SCHWEINEPROFI

Schweinezucht für Profis

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Zeiten ändern sich. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation müssen alle zusammenrücken. Für die Landwirtschaft in Deutschland kann dies eine Chance sein: Nahrungsmittel sind Bedarfsgüter, die sich nicht mehr selbstverständlich und im Überfluss in den Verkaufsregalen befinden. Erntehelfer sind gesucht. Die heimische Landwirtschaft ist wieder im Fokus der Gesellschaft. Die Preise für Schweinefleisch befinden sich auch zu Jahresbeginn wieder auf sehr hohem Niveau und bescheren uns Schweinehaltern hohe Gewinn-Margen und somit die Möglichkeit, Rücklagen zu bilden. Bei aller Euphorie über klingelnde Kassen darf man jedoch nicht vergessen, dass dieser Umstand unter anderem in der seit August 2018 in China grassierenden Schweinepest begründet liegt. Der Bedarf an Schweinefleisch ist im „Reich der Mitte“ ungebremst hoch und kann dort seither nur noch durch hohe Importzahlen gedeckt werden, wovon auch die deutschen Schweinehalter direkt profitieren. Die ASP breitet sich auch in Europa weiter aus, demzufolge gilt für uns alle sich vorzubereiten. Seien Sie sich bewusst, dass Sie dieser Herausforderung nicht allein gegenüberstehen. Nutzen Sie Ihr Netzwerk und Ihre Kontakte. Die EGZH steht Ihnen gerne zur Seite und kann Ihnen in Verbindung mit Ihrem Netzwerk wie Ihrem Hoftierarzt und Ihrem zuständigen Veterinäramt wertvolle Hilfestellung geben. Biosicherheit ist jetzt besonders wichtig und muss akribisch umgesetzt werden. Bleiben Sie aktiv. Nur mit dem Engagement jedes Einzelnen werden wir alle produktions- und marktfähig bleiben. China war auf ein solches Ereignis schlecht vorbereitet. Das Krisenmanagement ist in China scheinbar nicht ganz einfach. Lassen Sie es uns besser machen – alle gemeinsam. Ihr

Manfred Wieser

Ihr Feedback zum neuen SCHWEINEPROFI ist uns wichtig! schweineprofi @ egzh.de


3

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

INHALT

4

8

15

11

16

2

Vorwort

3

Inhalt

4 Schweinefachtagung 2019

Die LfL-Jahrestagung zur Schweinehaltung

6 Meilenstein

Zucht und Ferkelerzeugung in Bayern

8 Bayerntour 2019

Informationsveranstaltungen an fünf Orten

11 Stalleinweihung bei Familie Ganslmeier 14 Schinken und Speck aus dem Wald 15 Die Frankenfarm in Himmelkron

16 Die Sau 2020

EGZH konsequent zum Optimum

18 Schwanzbeißen

Unterschiedliche Eberherkünfte im Vergleich

22 Gesundheit, Robustheit, Nährstoffeffizienz Zuchtprogramm für Piétrain wird neu justiert

24 3000 mal Leidenschaft 26 Drei Generationen mit einem Ziel 28 Veranstaltungen und Termine 29 Außendienstmitarbeiter der EGZH stellen sich vor 29 Nachruf für Michael Will 30 Saugut! Kulinarisches zum Schluss


4

DER SCHWEINEPROFI

SCHWEINEFACHTAGUNG 2019 VOLLES HAUS BEI DER LFL-JAHRESTAGUNG ZUR SCHWEINEHALTUNG

Vorsitzender der Ring­ gemeinschaft und der EGZH Stephan Neher.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat bei ihrer traditio­ nellen Jahrestagung in Ergolding das richtige Gespür für die aktuellen Diskus­ sionen bewiesen: mehr als 250 Teilnehmer folgten der Einladung. „Schweine­ haltung – Neue Herausforderung meistern!“ unter diesem Motto hat die LfL ge­ meinsam mit der EGZH, dem LKV Bayern, der Ringgemeinschaft Bayern und der ALB Bayern Lösungen auf drängende Fragen angeboten. Wie stellen sich aktuell die Marktchancen dar, wo stehen bayerische Schweinehalter im Vergleich zu den großen europäischen Erzeugern von Schweinefleisch wie ­Spanien, Frankreich oder Dänemark und den Niederlanden? Der Verbraucher legt zunehmend Wert auf Tierwohl und verschiedene Labels greifen diese Wünsche auf. Die Schwei­ nehalter haben die Schwierigkeit beim Stallbau bereits jetzt für die nächsten 10 bis 15 Jahre vorzudenken. Ein Neubaukonzept muss flexibel und wandelbar sein, dass beispielsweise ein Hofnachfolger ohne große Umbauten für Auslauf oder Stroheinstreu im Premium- oder Biomarkt einsteigen kann.


DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

Marktexperten, Wissenschaftler der LfL, die Mitglieder der Verbundberatung in Bayern sowie Praktiker nutzten die LfL-Jahrestagung zum Brückenschlag zwischen Forschung, Beratung und Praxis. Anpassungsfähige Stallbauten sind das Mittel der Wahl, um den unternehmerischen Spielraum nutzen zu können und die sich bietenden Marktchancen für den Betrieb zu ergreifen. Und dass beim Stallbau nicht allein das Tierwohl wichtig ist, machten die Diskussionen zum Thema Emissionen und gesellschaftliche Akzeptanz deutlich. Als ein Dreh- und Angelpunkt in der Schweinehaltung stellt sich die Fütterung dar. Der sparsame Einsatz des Futters und die perfekte Abstimmung auf den tatsächlichen Bedarf der Tiere schont die Umwelt und ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag für eine wettbewerbsfähige Schweinehaltung. In einem LfL-Forschungsprojekt arbeiten Pilotbetriebe genau an diesem Thema und erhalten die notwendigen Daten und Handlungsempfehlungen. Nach zwei Jahren haben einige Betriebe sehr gute Erfolge erzielt und über eine Veränderung beim Zukauf von Futter sowie eine optimale Futterration das Gleichgewicht zwischen Nährstoff­ input und Nährstoffoutput verbessern können. In der Schweinezucht stand die sogenannte Mütterlichkeit im Fokus. Mütterliche Sauen legen sich vorsichtig hin und tragen mit ihrem Verhalten dazu bei, dass mehr Ferkel aufgezogen werden. Geringe Tierverluste sind eines der wichtigsten Ziele in der Schweinehaltung, egal ob im Biobetrieb oder im konventionellen Betrieb. In einem LfL-Forschungsprojekt liefern Betriebe in ganz Bayern wichtige Daten und Beobachtungen, um die Mütterlichkeit von Sauen zu erfassen und objektive Aussagen dazu machen

5

zu können, wie die Mütterlichkeit mit anderen Merkmalen und Leistungsdaten zusammenhängt. Mit diesen Ergebnissen können Schweinehalter gezielt die besten Sauen auswählen und Tierverluste spürbar verringern. Die angeregte Diskussion und der rege Erfahrungsaustausch waren ein deutliches Zeichen, dass alle Partner der Schweinehaltung in Bayern gemeinsam an Lösungen arbeiten und den Herausforderungen aktiv begegnen. Praktiker waren geladen um von ihren Erfahrungen zum Thema Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration zu berichten. Die Ebermast und die Impfung gegen Ebergeruch wurden im Detail vorgestellt. Anstatt eines Vortrages zum Thema Örtliche Betäubung sprang Herr Stephan Neher (Vorsitzender der Ringgemeinschaft und EGZH) ein und berichtete vom Aufruf der Ringgemeinschaft die Lokalanästhesie bereits jetzt einzusetzen und auf die Probe zu stellen, um sie mit etwas Glück doch noch als akzeptierte Alternative zu erhalten. Auch stellte Herr Neher klar, dass sich kein Landwirt bereits jetzt ein Isofluran-Gerät zuzulegen braucht, da die Organisationen in der Anschaffungsphase von Leihgeräten sind. Einen kleinen Hoffnungsschimmer könnte das australische Mittel Tri-Solfen bieten, das sich aktuell in der europäischen Zulassungsphase befindet. Ein besonderer Dank geht an die LfL, die Ringgemeinschaft und alle Mitwirkenden, wo jeder Einzelne seinen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung geleistet hat. So konnte vor dem gesammelten Know-how des Schweinesektors eine weltweite Neuheit präsentiert werden. Das innovative Programm „BayernGO“ ermöglicht es eigenremontierenden Ferkelerzeugern nun mit Hilfe der EGZH ihre Muttertiere zu genotypisieren. Wir freuen uns auf zahlreiche erfolgreiche Kooperationen! Ringgemeinschaft e. V.


6

DER SCHWEINEPROFI

Meilenstein DAS ZUSAMMENSPIEL VON ZUCHT UND FERKELERZEUGUNG IN BAYERN

Text: Martin Heudecker / EGZH

Die Zucht in Bayern hat den großen Vorteil Leistungs­ daten über mehrere Quellen (von Zuchttieren, Ferkeler­ zeugersauen sowie Tieren aus der Mast- und Schlacht­ leistungsprüfung) in die Zuchtarbeit einfließen lassen zu können. Dadurch ist man in der Lage auf züchterischem Weltniveau zu arbeiten. Aus diesem Grund wird durch eine verhältnismäßig kleine Population ein großer Zuchtfort­ schritt generiert. Vor allem Merkmale mit niedrigen He­ ritabilitäten sind durch die großen Datenmengen, die auf das Einzeltier bezogen werden können, gut zu bearbeiten. Die spezielle Situation in Bayern mit wichtigen Daten aus der Arbeit des LKV und den Ferkelerzeugerbetrieben ist ein großer Vorteil für die bayerische Schweineproduktion. Leistungen der Sauen im Feld können den Zuchttieren zu­ geordnet werden. Zuchtarbeit Hand in Hand Zunächst denkt man: vor allem fremdremontierende Betriebe profitieren von der Zuchtarbeit. Da mehr als die Hälfte der heimischen Ferkelerzeuger selbst remontiert und diese die Genetik über die bayerischen Besamungsstationen zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt bekommen, nutzen diese Eigenremontierer den Fortschritt aus der Zucht ebenso. Im Blick ist bei den selbst remontierenden Betrieben zu behalten, dass der Zuchtfortschritt vor allem über die männliche Seite generiert wird und diese Möglichkeit frei zur Verfügung gestellt wird. Somit gehen die Zucht und das Feld Hand in Hand und ergänzen sich gegenseitig. Einzig fehlt die Möglichkeit für die Eigenremontierungsbetriebe den Zuchtfortschritt in der gleichen Geschwindigkeit zu gehen wie die Zucht, da bisher die weibliche Seite nicht genutzt werden konnte. Eigenremontierer im Fokus – was ist die richtige Genetik? Manche Betriebe entscheiden sich für Eigenremontierungsverträge mit außerbayerischen Anbietern und ver-

pflichten sich zu Vertragsinhalten ohne einen expliziten Mehrwert in die Zukunft zu generieren. Der bayerische Schweinezuchtverband ist auf dem Weg dies zu ändern. Man steht kurz vor der Umsetzung den Ferkelerzeugern in Bayern Möglichkeiten, die bisher rein der Zuchtstufe zur Verfügung stand, zu ermöglichen. Doch was bedeutet diese weltweite einmalige Situation konkret? Genomik nur mit gleicher Population der Zuchtstufe Da über 80 % der Betriebe in Bayern auf der weiblichen Seite mit der bayerischen Genetik arbeiten besteht die Möglichkeit für sehr viele Betriebe die modernste Zuchtmethode für den eigenen Betrieb zu nutzen, nämlich die Genotypisierung (Genomik). Voraussetzung für Genomik ist, dass die Population des Betriebes mit der Vergleichs­ population der Zuchtwertschätzung übereinstimmt (bayerische Genetik im Stall → bayerische Zuchtpopulation → Genomik möglich). Das bedeutet, dass andere Genetikanbieter dieses System gar nicht anbieten können, weil die Sauen nicht miteinander verwandt sind. Der Grund ist, dass aus dem Genom eigenständig nichts herausgelesen werden kann. Der Nutzen der Zuchtmethode besteht nur, weil eine Verbindung zwischen Phänotyp zum Genom hergestellt wird. Zuchtfortschritt beim Eigenremontierer auch auf weiblicher Seite durch Genomik Eigenremontierer sollen zeitnah die Möglichkeit erhalten die eigenen Tiere und deren Nachzucht für die Remontierung zu genotypisieren. Dadurch können sie gezielt selektieren und den Zuchtfortschritt exponentiell verbes-


7

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

genomische Selektion

konventionelle Selektion

Zuchtwert

1. Generation

Zuchtwert

1. Generation mittlerer Zuchtwert der Selektion

mittlerer Zuchtwert der Selektion

Zeit

Zeit

2. Generation

Allein hier in Bayern ist diese offene Zuchtarbeit die Zukunft, da alle betriebseigenen Daten nachvollziehbar genutzt werden und eine Rangierung mit vielen verständlichen Indizes zur Verfügung gestellt wird. Interessierte Betriebe sind herzlich Willkommen sich über diese Möglichkeit bei der EGZH zu informieren.

Zuchtwert Zeit

Zeit

Zuchtwert

Zuchtwert

3. Generation

3. Generation

Zeit

Der Vorteil der genomischen Selektion bildlich dargestellt. Das kürzere Zeitintervall sowie die Selektion der besten Tiere lassen den Zuchtfortschritt exponentiell steigen.

4. Generation

3. Generation

Zeit

2. Generation

1. Generation

Zeit

Zuchtwert

sern, da auch die Sauen des Ferkelerzeugers die Möglichkeit der Zuchtstufe erhalten. Alle Tiere können genotypisiert werden, sofern sie im Phänotyp den Vorstellungen des Betriebes entsprechen. Durch die Genotypisierung kann die Fruchtbarkeit bereits beim Ferkel bestimmt werden und zwar genau so sicher wie bisher nach zwei Würfen. Die Sauen werden auch innerhalb der Geschwister rangiert und somit züchtet man nicht wie in der Vergangenheit im schlechtesten Fall mit zwar schönen, aber ausgerechnet mit den leistungsschwächeren Sauen weiter. Man erhält eine Bestenliste mit der Möglichkeit nach eigenen Kriterien zu entscheiden. Die Vielzahl der Merkmale, die in der bayerischen Zucht zur Verfügung gestellt werden, ermöglichen dem Betrieb individuell sein eigenes Ziel zu definieren und die Sauen explizit danach zu selektieren. Selbstredend ist eine saubere Datenaufzeichnung die Grundvoraussetzung für dieses Vorgehen, da wie beschrieben die Leistung mit dem Genotyp verknüpft wird. Neben dem Verwandtschaftsgrad zur Gesamtpopulation (der Zucht) spielt auch der betriebsinterne Erfolg von den verwandten Tieren eine große Rolle. Die Zucht wird somit klarer, sicherer und individueller.

Zuchtwert

2. Generation

Z

ner nne ritt o w h ge rtsc tfo uch


8

BAYERNTOUR 2019

ZUCHT UND BESAMUNG GEMEINSAM BEIM FERKELERZEUGER

An fünf Orten in ganz Bayern verteilt – Bayer­ dilling, Gollhofen, Edenland, Himmelkron und Schwarzenfeld – haben insgesamt etwa 400 Gäste die Informationsveranstaltungen „Bay­ erntour 2019“ besucht. Eingeladen dazu haben EGZH, Bayern­Genetik und BVN. Ziel der gemein­ samen Stunden ist es noch näher an den Land­ wirten zu sein, Neuigkeiten und Informationen weiter zu tragen. So wird für jeden Einzelnen die innerbayerische Gesamtleistung deutlich! EGZH Geschäftsführer Martin Heudecker durfte die Anwesenden jeweils durch den Abend begleiten und hielt zudem selbst einen Vortrag, bei welchem er eine Weltneuheit präsentieren durfte. Eingangs wurde dargestellt, dass die Arbeit, die sich die Landwirte bei der Aufzeichnung weiterer neuer Merkmale machen, Früchte trägt: Mit der Gesamtzuchtwertumstellung im April 2020 werden unter anderem Zuchtwerte für un-

tergewichtige Ferkel veröffentlicht. Einen großen Vorteil bietet auch der neue Zuchtwert für Bursen aus den staatlichen bayerischen Leistungsprüfungsanstalten. „Jeder Schritt in die Zukunft zählt und wir gehen unseren Weg beharrlich und erfolgreich“, freut sich Heudecker. Die EGZH legt Wert auf Tierwohl und Wirtschaftlichkeit. Dieser Weg ist nicht einfach, aber Bayern geht ihn gemeinschaftlich und wird erfolgreich dabei sein. Enorm wichtig dafür ist der Zuchtfortschritt. In Bayern erhalten im Jahr 2020 alle Ferkelerzeugerbetriebe mit bayerischer Landrasse-Genetik die Möglichkeit an der Genotypisierung teilzunehmen. Mehr über diese einzigartige Möglichkeit im separaten Bericht „Meilenstein“ in dieser Ausgabe des EGZH-Schweineprofis. Die Vorteile und die Veränderung der Zuchtgeschwindigkeit mit Hilfe der Genomik konnte Heudecker durch die visuelle Unterstützung sehr anschaulich darstellen (siehe Grafik auf Seite 7).


9

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

„Die Branche hat Grund zu hohem Selbstbewusstsein. In Österreich sind zwei von drei Fleischspeisen aus Schweinefleisch.“ Dr. Johannn Schlederer

Die Besamungsstationen teilten sich die Vorträge. In Nordbayern übernahm diesen der Besamungsverein Neustadt a. d. Aisch. Ihre neue Abfüllmaschine mit Blistern anstatt mit Tuben verspricht deutliche Plastikeinsparungen und scheint auch in den Leistungszahlen sowie der Praktikabilität ausschließlich Vorteile zu haben. In den südlich gelegenen Orten referierte die Bayern-Genetik durch Armin Prosteder in Bayerdilling und Abteilungsleiterin Mag. Elisabeth Fischer in Edenland über den bayerischen Vorteil aufgrund der Vernetzung innerhalb Deutschlands und darüber hinaus. Inhalte waren Forschungsprojekte des FBF, wie z. B. Tiergesundheit und Robustheit, Krankheitsresistenz (wie Coli F18), Futteraufnahme und Futtereffizienz, Ebergeruch, Mütterlichkeit und Aufzuchtleistung, Erbfehler, Aggressivität und Verhalten (z. B. Schwanzbeißen). Die Bayerntour 2019 ist eine Veranstaltung von Zucht und Besamung. Da kann es nicht anders sein, dass Eber eine wichtige Rolle spielen. Die Eber-Revue der jeweils beteiligten Besamungsstation präsentierten die bayerischen Zuchtleiter Günther Dahinten (Mutterrassen)

und Dr. Rudolf Eisenreich (Vaterrassen). Sie stellten insgesamt 17 interessante Eber der Rassen DE, DL und Piétrain vor und legten erfolgreich den Fokus auf die vielen verschiedenen Merkmale und Besonderheiten der einzelnen Eber aus und für Bayern. In Edenland kam es wieder zur Verleihung des Bayern-Kini. Den ersten Platz des Züchterpreises konnte in diesem Jahr Günter Baumgartner aus Hinterhainberg mit dem Eber Massada 64170 für sich entscheiden. Zweiter wurde Wolfgang Schwarz aus Salching mit Madrigal 64043. Den dritten Platz belegte Johannes Ertl aus Hündlbach mit Mason 64161. Hauptreferent der Bayerntour 2019 war Dr. Johannn Schlederer mit dem Thema „Regionale Qualitätsproduktion im Spannungsfeld zwischen Verbraucherwünschen am Heimmarkt und Entwicklungen am globalen Schweinemarkt“. Der europaweit bekannte Fachmann für den Schweinemarkt ist Geschäftsführer der größten österreichischen Vermarktungsorganisation, zuständig für die österreichische Schweinebörse und neben vielen weiteren Gremien ist er Vorstand der VÖS (Verband österreichischer Schweineproduzenten). „Der fantastische Ritt

„Jeder Schritt in die Zukunft zählt und wir gehen unseren Weg beharrlich und erfolgreich.“ Martin Heudecker


10

DER SCHWEINEPROFI

Die „Bayern­Kini“­Siegerehrung: Dr. Rudolf Eisenreich, Thomas Roßmanith, Johannes Ertl, Wolfgang Schwarz, Günter Baumgartner und Armin Prosteder (v. li. n. re.)

durch die regionale und weltweite Schweinebranche gelang Dr. Schlederer einzigartig“, so Heudecker. Indem er die verschiedenen Strukturen aber auch die langjährigen Zusammenhänge im globalen Schweinemarkt aufschlussreich darstellte, konnten die Besucher so einige „Aha-Effekte“ erleben. Dass eine gewisse Verquickung zwischen Österreich und Deutschland besteht ist bekannt und dass dieser Warenaustausch vor allem zwischen Bayern und Österreich passiert liegt ohnehin aufgrund der regionalen Nähe auf der Hand. „Die Branche hat Grund zu hohem Selbstbewusstsein. In Österreich sind zwei von drei Fleischspeisen aus Schweinefleisch. Zudem sind der Haustiertrend und deren Nahrungsmittelkonsum sicherlich nicht negativ!“, so Schlederer. Zweifellos positiv ist es auch, dass die Preise stabil bleiben bzw. eher noch steigen sollen. Ein Deckungsbeitrag von 25 € pro Mastschwein und 30 € pro Ferkel wäre wünschenswert und denkbar, auch wenn es absolut abhängig von den

Rahmenbedingungen ist, wozu selbstverständlich auch die ASP zählt. Nichtsdestotrotz erwartet er auch im Fall der Fälle, dass bei einem ASP-Ausbruch hierzulande mit Schweinefleisch Geld verdient werden kann. Die aktuelle Situation würde sehr wahrscheinlich vieles abfedern. Als ein etwas leidiges Thema sieht er die Diskrepanz zwischen Verbraucherumfragen und dem Kaufverhalten der Verbraucher. Entscheidend sei jedoch, dass man sowohl dem Einzelhandel als auch dem Verbraucher die Möglichkeit gibt verschiedene Produkte zu kaufen. Dies sei die einfachste Möglichkeit den Druck auf die Landwirtschaft zu senken. Der Markt regelt sich durch Angebot und Nachfrage. Ein herzlicher Dank gilt allen Besuchern, die sogar spät abends noch hochinteressiert der Diskussion mit Dr. Schlederer gefolgt sind. Diese, der Austausch unter Landwirten und die Sponsoren (Böhringer Ingelheim, MSD Tiergesundheit und Zoetis) haben zum Gelingen der Veranstaltung erfolgreich beigetragen.


11

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

TAG DER OFFENEN STALL-TÜR FAMILIE GANSLMEIER LUD DIE BEVÖLKERUNG ZUR STALLEINWEIHUNG

Text: Edwin Eifler / Bayern-Genetik

Viele Firmen nutzen die Gelegenheit um im gut besuchten Stall ihre Produkte vorzustellen.

Stefan Ganslmeier mit Frau Rita und Erwin Weihmüller (Mitte).

Inzwischen ist ein Stallneubau bereits eine Seltenheit geworden. Doch die Ganslmeier GbR in Heinzleck, Ge­ meinde Mengkofen hat diesen Schritt nach langer Planung in diesem Jahr gewagt. Im Jahr 1989 wurde auf dem Anwesen begonnen, deckfähige Jungsauen für die EGZH zu erzeugen. Und das mit großem Erfolg! Die Betriebsstruktur hat sich vom Gemischtbetrieb zu einem der größten Jungsauen-Vermehrungsbetriebe der EGZH entwickelt. Es werden deckfähige und tragende Tiere in Nieder- und Oberbayern vermarktet. Die genetische Grundlage dazu bildet eine Landrasse-Mutter und ein Edelschwein-Vater. Ebersperma wird ausschließlich von der Bayern-Genetik bezogen. Das Unternehmen hat sich mittlerweile auf drei Betriebe aufgeteilt: Ganslmeier GbR mit 250 Herdbuchsauen, Ganslmeier-Brunner GbR mit 1.400 Mastplätze für Zuchtnebenprodukte, und Ganslmeier Stefan mit der Jungsauenaufzucht, die bis jetzt ausgelagert war. Der Ackerbau im tertiären Hügelland der drei Betriebe umfasst 220 ha, auf denen Zuckerrüben, Weizen, Gerste, Soja und Mais angebaut werden.

Das große Arbeitspensum wird von einem TOP-Team bewältigt. Dazu zählen das Betriebsleiterehepaar, der Vater des Betriebsleiters, der Gesellschafter der Mast GbR, eine Landwirtschaftsmeisterin für das Herdenmanagement (in Teilzeit), Auszubildende und mehrere geringfügig Beschäftigte. Mit dem Bau des neuen Stalles für 1.250 Jungsauen können darin alle Jungsauen großgezogen werden. Die in den letzten Jahren ausgelagerte Jungsauenaufzucht wird daraufhin geschlossen. Die Planungsphase des neuen Stallgebäudes belief sich über mehrere Jahre. Außenabmessungen sind ca. 33 x 53 Meter. Der Stall besteht aus einer Stahlbetonhülle mit Nagelplattenbinder-Dach. Ausgestattet ist das Gebäude mit einer Lüftung über Porendecke und Zuluftklappen, Schauer Spotmix Fütterung mit Quertrögen aus Edelstahl, Gasheizung, sowie einer Schüttgosse und Getreidelager. Die Tiere werden auf neun Abteilungen mit je 12 Buchten und zusätzlichen Krankenbuchten aufgeteilt. Pro Tier steht mehr Platz zur Verfügung, als die gesetzlichen Vorgaben es verlangen. Der Niedrig-Energiestall ist mit einer 12 cm starken Isolierung und LED Lampen ausgestattet. Bereits seit 25 Jahren ist die Firma Erwin Weihmüller GmbH & Co. Stalltechnik KG aus Bruckberg der Partner für Stallbau bei Familie Ganslmeier. Weihmüller erbrachte folgende Leistungen beim Neubau der Stallung: Planung,


12

DER SCHWEINEPROFI

Martin Heudecker und EGZH-Vorsitzender Manfred Wieser überreichen das Hofschild. (oben) Stall-Weihe durch Pfarrer Markus Schwarzer. (rechts oben) Josef Hasbauer informiert am Stand der EGZH. (rechts unten)

Beratung, Verkauf und Gesamtabwicklung. Die Komplett­ ausführung aller Beton-, Zimmerer-, und Installationsarbeiten, sowie Montage der Stalleinrichtung und Spotmix Fütterung. Neben dem Stallgebäude wurden noch 2.500 Kubikmeter Güllelagerraum durch die Firma Wolf errichtet. Nahezu alle Arbeiten wurden von Firmen im Umkreis von etwa 50 km erledigt. Die meisten Materialien stammen aus deutscher bzw. österreichischer Produktion. Am Samstag, 30. November war es nach nur fünfmonatiger Bauzeit soweit: das neue Stallgebäude konnte der Öffentlichkeit präsentiert werden. Am Nachmittag durften die Besucher in den neuen Stall. In einigen der Abteile war eine kleine Ausstellung von am Bau beteiligten Firmen und Geschäftspartnern. Am Abend war dann die offizielle Einweihung mit Stallsegnung für geladene Gäste. Etwa 240 Personen waren der Einladung gefolgt. Pfarrer Schwarzer hielt einen kurzen Gottesdienst und ging dann in jedes Abteil und segnete es. Betriebsinhaber Stefan Ganslmeier begrüßte anschließend die Gäste und anwesenden Kunden sowie seine Mitarbeiter, Verpächter, Feunde, die Vertreter der am Bau beteiligten Firmen, EGZH, EG Südbayern, Viehhandel Hofmeister und weitere Firmenvertreter. Stefan hat den Betrieb 2011 von seinem Vater übernom-

men und erzählte den Anwesenden von der jahrelangen Planungsarbeit. Er bedankte sich für die geleistete Arbeit aller Firmen, allen voran bei Erwin Weihmüller. Besonders bedankte er sich bei seinen Mitarbeitern Maria und Markus, die er als seine linke und rechte Hand bezeichnete. Zuletzt bekam den größten Dank aber seine Frau Rita für ihre tägliche Unterstützung. Anschließend erzählte Erwin Weihmüller etwas über die eigene Firmengeschichte und den Stallneubau. Besonders hob er den Mut und Weitblick des Betriebes Ganslmeier hervor. Die Hochachtung vor diesem Mut wurden auch von den weiteren Rednern, Sebastian Mühlbauer für die Bayern-Genetik, Martin Heudecker und Manfred Wieser im Namen der EGZH, hervorgehoben. Alle Redner wünschten der Ganslmeier GbR Glück, Gesundheit und Erfolg in Haus, Hof und dem neuen Stall.


DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

13


14

„Die besten Schinken wachsen an den Eichen.“ Über Jahrtausende hat die Waldbeweidung mit Schweinen, vor allem die Mast mit Eicheln und Bucheckern, einen sehr großen Stellenwert in der bäuerlichen Wirtschaftsweise ein­ genommen. Dies war die einzige Möglichkeit die Tiere zu mästen, ohne auf Futter­mittel ­zurückgreifen zu müssen, die auch vom Menschen verzehrt werden konnten. Hans-H. Huss beschäftigte sich vor knapp 20 Jahren in seiner Diplomarbeit mit Schweinen in der Waldweide – aus dem Pilotprojekt Hutwaldbeweidung erwuchs dann die E ­ ICHELSCHWEIN GmbH, die mittlerweile über Waldbeweidungs­fläche von knapp 50 ha verfügt. Kulinarische Schmankerl und mehr Informationen finden Sie unter: www.eichelschwein.de


15

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

„Wir machen Ihnen den Hof!“

Unter diesem Motto ist die Frankenfarm in Himmelkron seit 1995 auf Erfolgskurs. Seinerzeit auf Initiative des Neuenmarkter Schweinezüchters Hermann Mohr gegründet, gemeinsam mit seinen Züchterkollegen Wolfgang Schmidt aus Rottlersreuth und Hans Stübinger aus Hutzschdorf. Alle drei Vollblutlandwirte sind immer noch voll in den Geschäftsbetrieb integriert. Derzeit gibt’s drei Hofläden, eben in Himmelkron, Kulmbach sowie Bayreuth. Täglich kaufen hier rund 3.000 Kunden hochwertige Produkte aus der Region. Die Produktionskapazitäten für Wurst und Fleischspezialitäten sind im eigenen Hause vorhanden. Getreu der Maxime „Von Bayern für Bayern“ wird hier bestes bayerisches (Schweine-) Fleisch verarbeitet. Möglich machen all dies die EGZH (mit ihren Zuchtbetrieben), die Ferkelerzeuger und Mastbetriebe, welche in einem regionalen innerbayerischen Netzwerk hervorragend zusammenarbeiten. Aber nicht nur Fleisch steht im Fokus: In den Hofläden gibt’s alles, was die Region in höchster Qualität und Frische hervorbringt: täglich frisches Holzofenbrot, feine Teigwaren, leckere Marmeladen, Original Bauernhonig , erstklassige Weine aus fränkischem Anbau, Schnaps- und Likörspezialitäten, eine Riesenauswahl an Wurstkonserven, Käse, Joghurt, Quark und andere Milchprodukte und noch sehr viel mehr! Dazu kommt in Himmelkron das Landwirtshaus mit Platz für rund 500 Gäste in fünf verschiedenen Räumlichkeiten – ein herrlicher Biergarten im inneren Hofbereich ist bei ent-

sprechenden Temperaturen ein beliebtes Ausflugsziel. Mittlerweile sind die „Frankenfarmer“ auch für Veranstaltungen aller Art ein langjähriger und zuverlässiger Cateringpartner geworden. Mit ihrem „Rundum-Sorglos-Service“ sorgen sie bundesweit für das leibliche Wohl von 50 bis 5.000 Gästen. Individuell und mit viel Liebe zum Detail geplant werden Hochzeiten, Messen, Geschäftseröffnungen und Firmenfeste, wodurch diese zu unvergesslichen Highlights werden. Jüngstes Kind der Frankenfarm ist die Eventhalle, die bei Veranstaltungen bis zu 1.000 Gästen Platz bietet. Die EGZH wünscht den Frankenfarmern für die Zukunft nachhaltig viel Erfolg und freut sich weiterhin auf gute Zusammenarbeit. Im Rahmen eines Gewinnspiels verlosen wir einen Essensgutschein für die Frankenfarm. Details hierzu finden Sie auf Seite 28.


16

DER SCHWEINEPROFI

EGZH KONSEQUENT ZUM OPTIMUM:

Die Sau 2020 Text: Günther Dahinten

Status quo In den letzten Jahren stand bei den Mutterrassen hauptsächlich die Fruchtbarkeit und damit bei vielen Zuchtunternehmen ausschließlich die Anzahl der lebend geborenen Ferkel im Mittelpunkt der Zuchtarbeit. Aufgrund der sich ändernden gesellschaftlichen Anforderungen an die Tierhaltung sowie der erheblichen Arbeitsbelastung der Betriebsleiter und Mitarbeiter infolge des Wachstums der Betriebe ist diese Art der Zuchtausrichtung überholt. Immer mehr in den Vordergrund rücken Merkmale der Mütterlichkeit, Wurfausgeglichenheit und der Ferkelvitalität. Die Aufzuchtleistung ist nach wie vor die wichtigste ökonomisch relevante Größe und wird nun neu justiert. So bildeten bei der EGZH bereits seit dem Jahr 2015 die aufgezogenen Ferkel den

Schwerpunkt der Zuchtarbeit. Viele Auswertungen zeigen, dass grundsätzlich mit steigender Wurfgröße der Anteil totgeborener und untergewichtiger Ferkel und damit die Ferkelverluste ansteigen. Das Geburtsgewicht als die wichtigste Kenngröße für die Ferkelverluste sinkt bei sehr großen Wurfgrößen ab. Die Aufzuchteffizienz bestimmt daher die Ökonomie. Ziel muss es nun aber sein, eine robuste, stabile, langlebige und mütterliche Sau zu züchten, die ihre Ferkel ohne großen Managementaufwand aufzieht und zugleich muss die Anzahl der totgeborenen und untergewichtigen Ferkel Beachtung finden. Nutzung der breiten Datenbasis in Bayern Seit 2013 kann eine von der EGZH gekaufte Jungsau im Bereich des Sauenplaners des LKV


17

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

Verteilung Aufzuchtkomplex %-Anteil der Merkmale am Aufzuchtkomplex

lebend geborene Ferkel (32 %) aufgezogene Ferkel (37 %) abgesetzte Ferkel Produktion (28 %) tot geborene Ferkel (1 %) zu leicht geborene Ferkel (2 %)

Zuchtziel der Mutterrassen 2020: DE und DL Anteil Zuchtziel 2020 (Dodenhoff 1/2020) 76 % aus Felddaten Futterverwertung tägliche Zunahme Fleischanteil Bauchfleisch Schlachtkörper Bursenindex Verbleiberate lebend geborene Ferkel aufgezogene Ferkel abgesetzte Ferkel Produktion totgeborene Ferkel zu leichte Ferkel

deutlich leichter hinsichtlich ihrer Abstammung erfasst werden. Dies wird dankenswerterweise von vielen Betrieben und Ringberatern unterstützt. Von etwa 9000 Jungsauen, deren Eltern im Herdbuch der EGZH erfasst sind, können die erbrachten Leistungen sowohl dem Vater wie auch der Mutter der Sau zugeordnet werden. Nur die EGZH nutzt das Potential der im LKV erfassten Jungsauen Die Mast- und Schlachtleistungsmerkmale sowie die Eigenschaft der Fleischqualität haben in Folge der bisherigen Zuchtarbeit ein sehr gutes Niveau erreicht und müssen auf diesem Level weiterhin konstant gehalten werden. Die Merkmale der Aufzuchtleistung sind gering erblich und können daher nur über große Datenmen-

gen züchterisch erfasst und bearbeitet werden. Dafür bietet die Kooperation mit dem LKV Bayern für die EGZH eine in Deutschland einmalige Plattform. In keinem anderen Bundesland kann ein Sauenplaner so flächendeckend einheitliche Daten erfassen. Zusammensetzung des Aufzuchtkomplexes Aus dem Feld können die verschiedensten Daten der Sauen ermittelt und für die Zuchtwertschätzung verwendet werden. Die EGZH verwendet daher von Muttertieren mit bekannter Abstammung die Anzahl der lebend geborenen, von der Sau abgesetzten, tot geborenen und zu leicht geborenen Ferkel. Sie bilden als Aufzuchtkomplex den Schwerpunkt der Zuchtarbeit. Der Aufzuchtkomplex – wie sein Name bereits sagt – wird zwar auch noch von der Anzahl der aufgezogenen Ferkel dominiert (siehe Abbildung), zusätzlich erhalten aber tot und zu leicht geborene Ferkel eine Gewichtung, wodurch ihr Ansteigen gebremst wird und langfristig reduziert werden soll. Fazit Die EGZH hat ihr Zuchtziel 2020 weiter optimiert. Im Fokus bleiben in erster Linie die aufgezogenen Ferkel als Merkmal der Überlebensrate, da dies hinsichtlich Ökonomik und Arbeitsbelastung das wichtigste Merkmal für den Ferkelerzeuger ist. Um zudem den gesellschaftlichen Anforderungen nach mehr Tierwohl zu genügen, werden tot und zu leicht geborene Ferkel berücksichtigt. Ziel der EGZH ist es, eine Sau auszuliefern, bei der das Tier selbst und nicht vorwiegend der Betriebsleiter die Ferkel aufzieht!


18

DER SCHWEINEPROFI

SCHWANZBEISSEN EIN VERGLEICH UNTERSCHIEDLICHER EBERHERKÜNFTE

Text: Dr. Rudolf Eisenreich / Zuchtleiter Vaterrassen

Im europäischen und deutschen Tierschutzrecht ist das Kupieren der Schwänze bei Schweinen grundsätzlich verboten. Während in Schweden und in der Schweiz kein Kupieren der Schwänze erfolgt, wird in den meisten Ländern der EU die Ausnahmeregelung von diesem Verbot angewandt, um neue erhebliche Tierschutzprobleme beim Auftreten von Schwanzbeißen zu vermeiden. Das Auftreten von Schwanzbeißen ist multifaktoriell begründet. Inwieweit neben den Haltungsbedingungen wie Flächenangebot, Beschäftigungsmaterial, Einstreu oder stallklimatischen Faktoren auch die Endstufengenetik eine Rolle spielt, sollte in diesem Versuch eruiert werden. Ziel des Projektes war somit die Ermittlung des Einflusses unterschiedlicher Eberherkünfte auf das Auftreten von Schwanzverletzungen bei unkupierten Tieren. Dazu wurden in zwei Durchgängen Eber der Rassen Piétrain (PI) (aus dem bayerischen Zuchtprogramm) bzw. Hampshire (HAM) und Hybrideber (HYB) an Sauen (DLxDE) des Versuchs- und Bildungszentrums für Schweine Staatsgut Schwarzenau angepaart. Der Bezug des Spermas wurde dankenswerterweise vom Besamungsverein Neustadt organisiert. Im Rahmen der Zuchtleistungsprüfung wurden bei PI und HYB jeweils 23 Würfe, bei HAM 21 Würfe ausgewertet. Die Aufzucht und Mast der Tiere (200 Tiere je Herkunft) erfolgte in den Prüfstationen Grub und Schwarzenau. Als Beschäftigungsmaterialien wurden in der Aufzucht und Mast ein Sisalseil (10 mm Dicke, Fa. Schulze Bremer) und Beißsterne (Pigstar Holz / Mais, Fa. Schulze Bremer) eingesetzt. Das Sisalseil wurde in der Ferkelauf-

zucht und in der Mast täglich ausgetauscht. Jutetücher (Fa. Schulze Bremer), Spieligel (Best Farm, Fa. Farmshop) und Stroh wurden beim Auftreten von Schwanzbeißen als zusätzliche Beschäftigung angeboten. Im Rahmen des Versuches wurden folgende Merkmale erfasst: – Anzahl der lebend geborenen Ferkel (LGF) – Anzahl der abgesetzten Ferkel (AGF) – Anzahl der totgeborenen Ferkel (TGF) – Geburtsgewichte der Ferkel – Körperlänge, Schwanzlänge, Schwanzdicke, Schwanzstellung (Knickschwanz) und Schwanznekrosen kurz nach der Geburt (nur bei Durchgang 2) (siehe Abbildungen 1 bis 3) – Fünfmalige Bonitur der Schwänze nach dem Deutschen Schweinebonitur­ schlüssel (DSBS) (siehe Tabelle 1): Die Tiere wurden in der Ferkel­aufzucht ­insgesamt zweimal bonitiert (direkt bei der Einstallung und zwei Wochen nach der Eingangsbonitur). In der Mastperiode wurden alle Tiere dreimal ­bonitiert: Bei der Einstallung in das Mastabteil und in Abständen von j­ eweils vier Wochen erfolgten dann die vierte und die fünfte Bonitur – Messung der Kopflänge (Abstand Zwischen­kieferbein bis Spitze erster ­Halswirbel) am Schlachtkörper

Ergebnisse Die PI-Würfe hatten im Mittel 14,7, die HAM-Würfe 13,1 und die Sauen, welche mit einem Hybrideber belegt wurden, 13,0 lebend geborene Ferkel je Wurf (LGF). Auf Grund der geringen Zahl von Würfen pro Herkunft ließen sich diese Unterschiede statistisch nicht absichern. Dagegen hatten die Hybrideber-Würfe mit im Mittel 1,8 Ferkeln signifikant (p < 0,05) mehr totgeborene Ferkel (TGF) als die Piétrain- (0,9) bzw. Hampshire-Würfe (0,7). Zudem waren die PI- und HYB-Ferkel mit 1,49 kg Geburtsgewicht signifikant schwerer im Vergleich zu den HAM-Nachkommen (1,43 kg).


19

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

Ohrenansatz

oberer Schwanzansatz

Durchbrechungen der Haut 0

keine Durchbrechungen der Haut

1

oberflächliche Durchbrechung, punktuell oder strichförmig

2

kleinflächige Durchbrechung: tiefere flächige Durchbrechung, max. so groß wie Durchmesser des Schwanzes an dieser Stelle

3

großflächige Durchbrechung: größer als Durchmesser des Schwanzes an dieser Stelle

Blut 0

kein Blut

1

ja: angetrocknet, dunkelrot

2

ja: blutrot, feucht, frisch

Schwellung 0

nein

1

ja

Nekrosen

Abbildung 1: Ermittlung der Körperlänge kurz nach der Geburt

0

keine

1

trockene Nekrosen

2

feuchte Nekrosen, verfault wirkende Haut

Längenverlust 0

Schwanz hat unkupierte Länge

1

bis zu 1/3 der Länge fehlt

2

bis zu 2/3 der Länge fehlen

3

mehr als 2/3 fehlen

4

Vollverlust

Tabelle 1: Bewertungsschema für die Bonitur der Schwänze in Anlehnung an den Deutschen Schweine Boniturschlüssel (DSBS) Schwanzspitze

Schwanzansatz am Körper an der Unterseite des Schwanzes

Abbildung 2: Ermittlung der Schwanzlänge kurz nach der Geburt

Schwanzansatz am Körper an der Unterseite des Schwanzes

Abbildung 3: Ermittlung der Schwanzdicke kurz nach der Geburt

Bei den Ferkeln des zweiten Versuchsdurchganges wurden kurz nach der Geburt zusätzliche Merkmale ermittelt: Mit mittleren Körperlängen von 25,8 cm (PI), 26,1 cm (HAM) und 26,0 cm (HYB) gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Herkünften. Dagegen hatten die PI-Nachkommen mit 8,38 cm im Vergleich zu den HAM- und HYB-Ferkeln (9,11 bzw. 9,15 cm) signifikant kürzere Schwanzlängen. Bei den HAM-Nachkommen wurden mit 0,79 cm signifikant (p < 0,05) dickere Schwanzdurchmesser im Vergleich zu den PI- und HYB-Tieren (0,73 bzw. 0,74 cm) gemessen. Schwanznekrosen kurz nach der Geburt der Tiere wurden nur selten festgestellt (96,7 % aller Tiere zeigten keine Nekrose). Dagegen hatten 11,9 % aller Tiere eine Schwanzanomalie hinsichtlich der Schwanzstellung. Signifikante Unterschiede zwischen den Herkünften wurden bei diesen Merkmalen nicht festgestellt.


20

DER SCHWEINEPROFI

Schwanzverletzung

Herkunft Piétrain (PI)

Hampshire (HAM) Hybrideber (HYB)

Längenverlust Nein

84,0a

95,0b

85,5a

Ja

16,0

5,0

14,5

Nein

42,5a

58,5b

37,5a

Ja

57,5

41,5

62,5

80,5ab

87,5b

76,5a

19,5

12,5

23,5

99,3ab

99,8b

99,1a

0,3

0,1

0,4

96,5a

99,0a

95,5a

3,5

1,0

4,5

Durchbrechung der Haut

Blut Nein Ja

Nekrose Nein Ja

Schwellung Nein Ja

Tabelle 2: Anteil der Tiere ohne und mit Schwanzverletzungen (in %) über alle Bonituren ohne Berücksichtigung des Schweregrades

Hampshire-Nachkommen haben weniger Schwanzverletzungen In der Aufzucht- und Mastperiode wurden die Schwänze der Tiere insgesamt fünfmal in Anlehnung an den Deutschen Schweine Boniturschlüssel (DSBS) auf Verletzungen bonitiert. Beim Merkmal „Längenverlust“ hatten bei den Hampshire-Nachkommen mit einem Anteil von 95 % der Ferkel hochsignifikant (p<0,01) mehr Tiere die Originallänge ohne Längenverlust als bei den PI- bzw. HYB-Eber-Nachkommen (siehe Tabelle 2). Auch beim Merkmal „Durchbrechung der Haut“ wurden mit einem Anteil unversehrter Schwänze bei 58,5 % der HAM-Nachkommen weniger Verletzungen festgestellt im Vergleich zu PI (42,5 %) und HYB (37,5 %). Beim Anteil der Tiere ohne Feststellung von Blut und Nekrosen im Rahmen der fünf Bonituren war ein signifikanter Unterschied (p<0,05) zwischen den HAM- und HYB-Nachkommen zu verzeichnen (87,5 / 99,8 % bei HAM bzw. 76,5 / 99,1 % bei HYB), während zu den PI-Nachkommen (80,5 / 99,3 %) kein Effekt festgestellt wurde. Beim Merkmal „Schwellung“ wurde zwischen den Herkünften kein signifikanter Unterschied ermittelt.

Die Vermessung der Köpfe am Schlachtkörper ergab mit im Mittel 27,0 cm signifikant längere Köpfe bei den HAM-Tieren im Vergleich zu PI (26,7 cm) und HYB (26,8). Schlussfolgerung Der Versuch zeigt, dass ein Rasseneffekt beim Auftreten von Schwanzverletzungen bei unkupierten Tieren vorhanden ist: Der Anteil der Tiere mit unversehrten Schwänzen ist bei den Hamp­shire-Nachkommen um 15 bis 20 %-Punkte höher. Zudem hatten auch etwa 10 %-Punkte mehr Tiere die Originalschwanzlänge im Vergleich zu den Piétrain- und Hybridebernachkommen. J­ edoch wurden auch bei über 40 % der Hampshire-Nachkommen Schwanzverletzungen festgestellt. Das Auftreten von Schwanzbeißen bei unkupierten Tieren kann somit durch den Einsatz der Rasse Hampshire nicht verhindert, die negativen Auswirkungen können jedoch verringert werden. Inwieweit Unterschiede bei der Schwanzdicke oder bei der Kopflänge/-form ursächlich für die beobachteten Unterschiede sind, kann nicht abschließend bewertet werden.


21

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

?. ?. ?.

Wer? Wie? Was? Sie fragen wer der ideale Besamungseber für Ihren Betrieb ist? Sie fragen wie Sie die Fruchtbarkeit verbessern können? Sie fragen was wir Ihnen noch zu bieten haben? Sie finden die Antworten mit Hilfe unserer erfahrenen Mitarbeiter: Außendienst Innendienst Scannerdienst mit Fruchtbarkeitsberatung

Samenbestellung: Tel.: 08743 9604-30 Fax: 08743 9604-10 ebersamen@bayern-genetik.de www.bayern-genetik.de

BAYERN

GENETIK Qualität verbindet.


22

DER SCHWEINEPROFI

GESUNDHEIT, ROBUSTHEIT, NÄHRSTOFFEFFIZIENZ ZUCHTPROGRAMM FÜR PIÉTRAIN WIRD NEU JUSTIERT

Text: Dr. Rudolf Eisenreich / Zuchtleiter Vaterrassen

Die Erzeugergemeinschaft und Züchterverei­ nigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine in Bayern w. V. (EGZH) überprüft regelmäßig Ihre Zuchtprogramme und setzt, falls erforderlich, in Abstimmung mit den Besamungsstationen, Ferkelerzeugern und Vermarktern neue Schwer­ punkte. Dabei wird der erreichte Zuchtfortschritt kritisch bewertet und bei Bedarf werden Korrek­ turen vorgenommen, um auch in Zukunft sowohl ökonomischen Aspekten, als auch Aspekten des Tierwohls und der Umwelt gerecht zu werden. Das aktuallisierte Zuchtprogramm für die Rasse Piétrain ist äußerst vielschichtig, was aus der Abbildung „Zuchtprogramm Piétrain“ ersichtlich ist. Merkmale zur Verbesserung sogenannter sekundärer, also nicht unmittelbar geldwerter Eigenschaften, gewinnen hierbei seit Jahren an Bedeutung. Die Selektion resistenter Tiere gegenüber E. Coli F18- und F4-Bakterien ist in diesem Feld ein wichtiges Kriterium. Resistente Tiere sind immun gegen Ferkeldurchfall und Ödemkrankheit. Um die Zucht auf resistente Schweine zu erleichtern erhalten die Züchter den Resistenzzstatus ihrer Sauen und der Besamungseber mitgeteilt und können gezielt im Anpaarungsprogramm „Resistenzanpaarungen“ vornehmen. Coli F18 resistente Eber erhalten das EGZH-Label „Fitcol“. Die bereits im Jahr 2013 eingeführte Zuchtwertschätzung zur Bekämpfung von Anomalien untermauert die bayerische Zuchtausrichtung auf robuste und gesunde Tiere. Der da­ raus resultierende Anomalienwert eines Ebers entspricht dem zusätzlichen Gewinn pro Wurf, der bei Verwendung dieses Ebers gegenüber einem durchschnittlichen Eber erzielt wird. Im bayerischen System der Anomalienprüfung

wird bei Würfen von jungen Besamungsebern im LKV-Sauenplaner der Betriebe vermerkt, ob und, falls ja, welche Anomalien beobachtet wurden. Derzeit werden in Bayern etwa 10.000 Prüf­ eberwürfe pro Jahr anomaliengeprüft. So weist ein Piétrain-Eber im Mittel etwa 45 bis 50 anomaliengeprüfte Würfe auf. Seit 2016 wird die Wurfhomogenität zum Geburtszeitpunkt in LKV-Mitgliedsbetrieben erhoben. Hierbei wird der Anteil der Ferkel unter 1 kg Geburtsgewicht erfasst. Die Selektion auf ausgeglichene Würfe führt zu weniger Ferkelverlusten und erhöht gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Ferkelerzeugung. Zudem wird die Anzahl der lebend und tot geborenen Ferkel erfasst mit dem Ziel, auch diese Merkmale züchterisch zu verbessern. Für die Erfassung dieser Felddaten gilt den beteiligten Landwirten und den Fleischerzeugerringen bzw. dem LKV Bayern großer Dank. Denn Merkmale mit geringer Erblichkeit wie Anomalien oder Fruchtbarkeitsmerkmale sind nur mit Hilfe einer ausreichend großen Datenbasis züchterisch verbesserbar. Hier bietet Bayern durch


23

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

Zuchtprogramm Piétrain E. Coli-Resistenzen

Anomalien

Erzeugungsund Qualitätsparameter

Wurfhomogenität

paternale Fruchtbarkeit

Ebergeruch

Erzeugungs- und Qualitätsparameter Merkmale im GZW (Zuchtziel 2020)

Futterverwertung (18 %) tägliche Zunahme (25 %) Rückenmuskelfläche (13 %) Fleischanteil (11 %) Bauchfleischanteil (12 %) pH1 und Tropfsaftverlust (9 %) intramuskulärer Fettgehalt (12 %)

die enge Vernetzung der Landwirte in den Fleischerzeugerringen deutschlandweit die besten Voraussetzungen. Diese breitflächige Datenerhebung ist eine besondere Stärke Bayerns, um die uns internationale Zuchtunternehmen beneiden. Seit dem Jahr 2015 werden für die züchterische Bearbeitung des Ebergeruchs auch männliche, nicht kastrierte Tiere der Prüfung unterzogen und auf den Gehalt der Ebergeruchssubstanzen Androstenon und Skatol im Nackenfett untersucht. Eber, deren Nachkommen wenig Androsteon und Skatol im Fett ausweisen, erhalten von der EGZH das Label „Piétralon“ und sind daher besonders gut für die Mast von Ebern geeignet. Seit April 2015 werden die Prüftiere an den Schlachthöfen der beiden bayerischen Leis-

tungsprüfungsanstalten Grub und Schwarzenau auf das Vorhandensein von Hilfsschleimbeuteln überprüft. Es zeigten sich gute Erblichkeiten von etwa 30 %. Dabei zeigte sich, dass diese Hilfsschleimbeutel nicht unmittelbar tierwohlrelevant sind und auch die Leistungen nicht negativ beeinflussen. Dennoch ist natürlich eine Verminderung dieser Hilfsschleimbeutel wünschenswert. Deshalb werden wir in Zukunft auch für die Rasse Piétrain Zuchtwerte ausweisen. Bei der Gewichtung der Bestandteile des Ge­ samtzuchtwertes (Zuchtziel 2020), in welchem die Erzeugungs- und Qualitätsmerkmale berücksichtigt sind, ergeben sich im Vergleich zum Zuchtziel 2015 nur geringfügige Veränderungen, weil die Marktverhältnisse sich nich wesentlich geändert haben. Die Abbildung „Erzeugungs- und Qualitätspara­ meter“ zeigt das aktuelle Zuchtziel 2020: Der bayerischen Ausrichtung auf gute Fleischleistung wird dabei weiter entsprochen. Um auch die Teilstückausprägung im Blick zu haben, wurde neu das Merkmal Rückenmuskelfläche in das Zuchtziel aufgenommen. Die Erhaltung einer guten Fleischqualität für die Verbraucher wird durch die Merkmale Tropfsaftverlust / pH1Wert und Intramuskulärer Fettgehalt weiterhin sichergestellt. Ein Schwerpunkt des neuen Zuchtziels ist aber die weitere Verbesserung der Futterver­ wertung, welche im Vergleich zum letzten Zuchtziel stärker gewichtet ist. Die bayerische Genetik forciert somit eine optimale Ausnutzung der Nährstoffe im Futter und somit möglichst geringe Stickstoff- und Phosphorausscheidungen. Diese Ausrichtung soll neben ökonomischen Aspekten vor allem dem Ziel, den Nährstoffeintrag in Boden und Wasser zu reduzieren, dienen. Fleischqualität und Nährstoffeffizienz können nur in stationären Prüfanstalten erfasst und somit gut züchterisch bearbeitet werden. Die Planung einer neuen und modernen Prüfstation für das Monitoring der Erzeugungs- und Qualitätsparameter im Versuchs- und Bildungszentrum für Schweine Staatsgut Schwarzenau ist bereits in vollem Gange. Für die Schaffung dieser für die bayerische Zucht so wichtigen Einrichtung gilt dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unserer besonderer Dank.


24

DER SCHWEINEPROFI

3000 mal Leidenschaft

DIE 1000. SAU FÜR FAMILIE STINGLWAGNER Zur Freude aller Beteiligten durfte Johannes Ertl im August 2019 die eintausendste Jungsau an Johann Stinglwagner liefern. Die Stinglwagners investierten 1997 in einen neuen Stall für 70 Zuchtsauen und Mastbullen. Im Jahr 2001 erfolgte der Bau einer Biogasanlage (35 kW), welche seither zum Beheizen von Stall und Wohnhaus genutzt wird. Das nächste Projekt sollte 2004 folgen, wo die Landwirte ihren bestehenden Schweinestall für die Gruppenhaltung umbauten. Im Zuge dieser Neugestaltung wurde auch mehr Platz geschaffen, nämlich für 140 Zuchtsauen. 2009 expandierte der Betrieb erneut und errichtete einen Quarantänestall. Im selben Jahr wurde die Bullenmast zugunsten der Schweine eingestellt. Die vorerst letzte Neuerung fand 2014 statt, wobei die Biogasanlage (90 kW) erweitert wurde. Der Betrieb Stinglwagner kooperiert bereits seit 1997 ausschließlich mit dem Mäster seiner Wahl, Gunter Garhammer (Ebenhof ). Diese langjährige und vertrauensbasierte Geschäftsverbindung spricht dabei natürlich für beide Parteien – Tierwohl und -gesundheit sowie Leistungs­ fähigkeit sind stimmig und führen so auch zum gewünschten messbaren

­ rfolg. Einen Anteil daE ran hat auch der Züchter Johannes Ertl mit seiner Genetik der EGZH, welche am Anfang einer erfolgreichen Wertschöpfungskette steht. Ertl ist Schweinezüchter mit Herzblut in zweiter Generation – schon immer wurden seine Herdbuchsauen streng auf Robustheit, Lang­lebigkeit und Fruchtbarkeit selektiert. „Oberstes Gebot ist bei mir aber immer, dass meine Sauen im Stall funktionieren – daheim und bei meinen Kunden. Passt etwas nicht, ändern wir das“ meint Ertl.

Eine erfolgreiche Partnerschaft: Familie Stinglwagner gemeinsam mit EGZH-Züchter Johannes Ertl (ganz rechts) bei der Über­reichung des Hofschilds für die ein­tausendste Sau.


25

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

Zwei mal die tausendste Sau: Familie Fertl und Familie Vockinger gemeinsam mit Züchterfamilie Stanglmeier sowie offiziellen Vertretern von EGZH, Bayern-Gentik und Südferkel.

„Schön, dass ihr heute alle da seid!“ so Nico Vockinger während der Feierlichkeit.

WEITERE 2x 1000: AUCH DIE FAMILIEN VOCKINGER UND FERTL LUDEN ZUM JUBILÄUM Die EGZH und der Zuchtbetrieb Stanglmaier (Schatzhofen, Lkr. Landshut) luden zur Feierstunde ein, aus ganz besonderem Anlass, gleich zwei Mal die eintausendste Sau! Die Jubilare, Ferkelerzeuger Georg und Nicolai Vockinger (Westersbergham, Lkr. Landshut) und Balthasar Fertl (Stetten, Lkr. Erding) setzen beide von Anfang an auf die Spitzengenetik der EGZH. Sowohl Armin Prosteder (Bayerngenetik) als auch die Vermarkter Peter Lichtenegger (Südferkel) und Thomas Frauendienst (EG Südbayern) komplettierten die Gesellschaft. Die Vockingers starteten 1999 mit 88 Zucht­sauen und nutzen seither die Genetik der EGZH. 2011 und 2016 expandierte der Betrieb auf heute gut 200 Tiere. Junior Nico Vockinger absolvierte 2019 seine Meisterprüfung mit Erfolg. Die Arbeit von Vater und Sohn geht Hand in Hand, wobei aber jeder seinen eigenen Aufgaben- und Verantwortungsbereich innehat. So funktio-

niert nicht nur die innerfamiliäre Zusammenarbeit hervorragend, auch mit den angeschlossenen Unternehmen gelingt dies bestens. „Seit ich mich erinnern kann, kommen eigentlich immer die gleichen Personen auf unseren Betrieb. Schön, dass ihr heute alle da seid!“, so Nico Vockinger während der Feierlichkeit. Die Fertls haben im Jahr 2006 ihren Milchviehbetrieb auf Zuchtsauen umgestellt und haben seither Platz für circa 150 Tiere. Grund für diesen Kurswechsel war der Besuch der Schule Rotthalmünster – dort wurde Balthasar Fertl „infiziert“. Seinen Betrieb führt er allein, fast zumindest – zwei seiner drei Kinder zeigen schon immer großes Interesse und sind auch gerne bei der Arbeit präsent, während seine Frau im Krankenhaus arbeitet. Die Sauen bezieht das Unternehmen schon immer von dem Züchter Reinhard Stanglmaier – Qualität, Lieferungen und das große Ganze sind einfach stimmig. „Das Einzige, was

sich manchmal schwierig gestaltet ist einen Termin zu finden, an dem wir beide auch ein bisschen Zeit zum Ratschen haben“, meint Fertl schmunzelnd. Auch die Beziehungen zu den anderen Geschäftspartnern sind harmonisch und vertrauensvoll. Die Betreuung durch den TGD funktioniert reibungslos. Ein „ganz besonderes Zuckerl“ ist aber der Holzner Michi (EGZH) – „Der weiß einfach alles!“ und steht (nicht nur) den Fertls mit Rat und Tat zur Seite. Die EGZH gratuliert und freut sich auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit!


26

DER SCHWEINEPROFI

NEUE HEIMAT – NEUE ZUKUNFT DREI GENERATIONEN MIT EINEM ZIEL

Familie Schaaf­Scheld gemeinsam mit EGZH­Verkaufsberater Herbert Kaiser.

Als Piétrain-Zuchtbetrieb steht Hygiene an erster Stelle, wobei man sich darüber eigentlich gar nicht unterhalten müsste. „Über Grundvoraussetzungen braucht man wohl nicht zu diskutieren. Vor allem in der heutigen Zeit sind wir – auch und vor allem durch unsere Zuchtarbeit – umso mehr in der Pflicht beste hygienische Bedingungen zu haben“, so Arno Scheld auf die Frage wie er seinen Betrieb gesundheitlich aufgestellt sieht. Er lenkt das Gespräch auf die Leidenschaft der gesamten Familie. „Die Piétrain-Zucht ist wohl eine der schwierigsten züchterischen Aufgaben. Diese Herausforderung spornt uns täglich an.“ Die Schaaf-Scheld GbR hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. Eine weitreichende Entscheidung für die Zukunft musste her und deshalb hat man sich entschlossen zum bayerischen Zuchtverband zu wechseln. Hier wird ihnen ein großes Absatzpotential im Export ermöglicht. So sind als Mitglied der EGZH neben den bestehenden Abnahmeländern noch ein paar neue, auch exotischere Zielländer hinzugekommen: neben Deutschland, Österreich, Niederlande, Belgien, Polen und Griechenland, auch Kasachstan und die Philippinen. Zusätzlich zu den Exporten sind auch Besamungsstationen Kunden des Zuchtbetriebes. Hieraus ergibt sich auch eine der großen Herausforderungen – Zuchttiere für verschiedene Märkte zu

selektieren. Dies mag jedoch auch ein „großer Vorteil sein, weil dadurch eine große Variabilität und Flexibilität sichergestellt ist und man sich nicht so leicht züchterisch verrennt.“ meint Marvin Scheld im Gespräch. Die Schaaf-Scheld GbR züchtet gerne auf die Ziele der EGZH. Die sogenannten Labels eignen sich wunderbar, um verschiedene Kundeninteressen einfach und schnell zu klassifizieren. Der Betrieb setzt stark auf „Turbo“ und „Goliath“. Am liebsten ist es Arno Scheld, wenn er es schafft beide Labels zu kombinieren. Das ist grundsätzlich das Non-PlusUltra, wenn man den wachstumsbetonten und futtereffizienten Turbo-Eber mit dem fleischbetonten Goliath-Eber vereinen kann. Das i-Tüpfelchen ist seiner Meinung nach das Fitcol Label (= Coli-F18 Resistenz). „Ich arbeite intensiv daran und versuche alle Merkmale bestmöglich zu kombinieren. Die Coli-Resistenzen werden in

Abb. rechts: Manfred Schaaf gemeinsam mit seinem Enkel Marvin Scheld.

„Die Piétrain-Zucht ist wohl eine der schwierigsten züchterischen Aufgaben. Diese Herausforderung spornt uns täglich an.“ Arno Scheld


27

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

Zukunft eine wichtige Rolle spielen und wir werden in der Zucht der Zeit immer einen Schritt voraus sein müssen.“ Auch aus diesem Grund war die Entscheidung für die EGZH die richtige. Die Genotypisierung ist heute die wichtigste Voraussetzung um züchterisch voranzukommen. Im Zuchtverband der EGZH werden extrem viele Zuchtmerkmale veröffentlicht und alle männlichen und weiblichen Tiere werden genotypisiert. Die Genomik (= Ableitung von züchterischem Potential aus der DNA) spielt eine außerordentlich große Rolle, wobei die EGZH hier die Zuchtbetriebe durch Kostenübernahme tatkräftig unterstützt. Die Unternehmung SchaafScheld hatte aufgrund des Wechsels von Hessen nach Bayern aber auch eine schwierige Zeit. Grund hierfür waren sowohl die Diskrepanz zwischen hessischen und bayerischen Zuchtwerten als auch das enorme Leistungspotential der Piétrain-Eber in Bayern. „Wir haben sowohl die Zeit als auch die Methoden genutzt und stehen heute sehr gut da. Die Kunden sind zufrieden. Die Zuchtwerte sind bestens und unseren Tieren geht es wunderbar“ sagt der nach wie vor äußerst stolze Senior Manfred Schaaf schulterklopfend zu seinem Schwiegersohn.

Der passende

Der resistente Eber

Eber

für Ihren Bedarf

Der geruchsarme Eber

Der Fleischeber

Schweinezucht für Profis

Der Wachstumseber

www.egzh.dewww.egzh.de


28

Ihre kompetenten Partner im EGZHAußendienst:

DER SCHWEINEPROFI

Berlin Magdeburg

Leipzig

„Wir sind in allen Regionen Süddeutschlands vertreten und sprechen Ihre Sprache!“

Dresden

Kassel Erfurt

Frankfurt

Herbert Kaiser

Hof

Würzburg Nürnberg Karlsruhe

Regensburg

Stuttgart Ulm

Telefon: 09229-98052 Fax: 09229-98053 Mobil: 0178-3622264 herbert.kaiser@egzh-bayern.de

Passau Augsburg München

Freiburg

Josef Hasbauer Telefon: 08532-3392 Fax: 08532-921532 Mobil: 0178-3622262 josef.hasbauer@egzh-bayern.de

Werner Rauch Telefon: 09868-6979 Fax: 09868-9339 707 Mobil: 0178-3622267 werner.rauch@egzh-bayern.de

VERLOSUNG Wie heißen die vier Eber-Labels der EGZH? Schicken Sie Ihre Antwort inklusive Ihrer Kontakt­ daten bis spätestens 30. Juni 2020 an folgende E­Mail: schweineprofi@egzh-bayern.de oder per Post bzw. Fax an die EGZH. Wir verlosen einen Essensgutschein für zwei Personen im Wert von 50 € im Landwirtshaus Frankenfarm in Himmelskron. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Michael Holzner Telefon: 08742-8104 Fax: 08742-1775 Mobil: 0178-3622263 michael.holzner@egzh-bayern.de


29

DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

TERMINE

NACHRUF FÜR MICHAEL WILL

Unser langjähriger Züchter Michael Will ist am 8. September 2019 im Alter von nur 59 Jahre verstorben.

Karpfhamer Fest 28. August bis 1. September 2020 94086 Bad Griesbach / Karpfham

ZLF 19. bis 27. September 2020 Theresienwiese München

Muswiese 10. bis 15. Oktober 2020 (Montag Ruhetag) 74585 Rot am See / Musdorf

EuroTier 17. bis 20. November 2020 Messe / 30521 Hannover

Michael war der Sohn des bekannten und herausragenden unterfränkischen Züchters Herbert Will und trat nach seiner Ausbildung in die Fußstapfen seines Vaters. Hatte Herbert Will noch Landrasse- und Pietraineber erfolgreich gezüchtet, so konzentrierte sich Michael Will voll auf die Pietrainzucht. Michael Wills konsequente Umsetzung seiner Vorstellung vom guten Pietraineber brachte ihm regionale und überregionale Anerkennung ein. Bei aller Arbeit für den eigenen Betrieb bewies er immer Weitblick und strategisches Denken. Die Wandlung der Vermarktung von der Versteigerung zur Ab-Hof Vermarktung bis hin zum weltweiten Exportmarkt begleitete er mit großem Engagement und einzigartiger Konsequenz. Seine gesamte züchterische Tätigkeit war eingebettet im System der bayerischen Schweinezucht. Im unterfränkischen Verbandsausschuss war er über Jahre hinweg Mitglied und zweiter Vorsitzender. Sein überregionales Ansehen und seine Bereitschaft, die Interessen der EGZH zu repräsentieren, wirkten sich sehr positiv auf unsere Arbeit aus. Egal ob Sondermärkte (Bundeselite, Weihnachtsmarkt, Landesversteigerung), regionale oder überregionale Schauen (ZLF, DLG) – Michael Will war dabei und bereit ein Risiko einzugehen, wenn neue Wege beschritten werden sollten. Diverse Auszeichnungen und Züchtermedaillen wurden ihm verliehen. Als klar war, dass keines seiner Kinder die Schweinezucht weiterführen würde, entschieden Michael Will und seine Frau am Höhepunkt des züchterischen und wirtschaftlichen Erfolges ihre Eberzucht aufzugeben. Seine wertvolle Genetik stellte Michael der EGZH gerne zur Verfügung. Die gesamte EGZH, viele Züchterkollegen, Kunden und Freunde weltweit trauern mit seiner Familie um Michael. Lieber Michael, wir werden dir stets ein ehrendes Andenken bewahren.


30

DER SCHWEINEPROFI

SAUGUT!

IMPRESSUM Herausgeber EGZH Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine in Bayern w. V. Martin Heudecker, Geschäftsführer Senator-Gerauer-Str. 23a 85586 Poing/Grub www.egzh.de

Redaktion Angela Brugger angela.brugger@egzh-bayern.de Stefan Matuszczyk stefan.matu@egzh-bayern.de

Rezept:

Konzept & Gestaltung

BLAUE ZIPFEL

Blaue Zipfel sind eine fränkische Spezialität aus in Essigsud gegarten Bratwürsten.

Freie Kreatur, Ebersberg Petra Winkelmeier, Andreas Mitterer www.freiekreatur.de

rsonen: r vier Pe fü n te ta Zu iebeln 4 – 8 Zw e 1 Karott ptional) Lauch (o k c l) 1 Stü (optiona Sellerie 1 Stück o. ä.) enwein sser er Frank n e 1/2 l Wa k c ro ißwein (t 1/2 l We essig eißwein 1/8 l W lz 3 TL Sa cker u z) Z (schwar 1 – 2 TL rkörner e ff fe P 10 r ntkörne 5 Pime eren e b r e old 5 Wach rznelken 3 Gewü r der erblätte röße – o 2 Lorbe maler G r o n n e te h ürs ürstc 8 Bratw stbratw erger Ro b n r ü N 20 – 24

Zubereitung: Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Karotte, Lauch und Sellerie in Scheiben, kleine Würfel oder Streifen schneiden.

Textbeiträge Günther Dahinten, Edwin Eifler, Dr. Rudolf Eisenreich, Martin Heudecker, Ringgemeinschaft e. V.

Fotos / Abbildungen Titelmotiv: Illustration ©Freie Kreatur, ©YaBarsArt/Adobe Stock; S. 3: ©doublebubble_rus/Adobe Stock, ©Ringgemeinschaft e.V., ©Frankenfarm, ©Bayern-Genetik GmbH (2); S. 4 /5: ©Ringgemeinschaft e. V.; S. 6: ©Sabine/Adobe Stock; S. 7: Illustration ©Freie Kreatur; S. 8 – 10: ©BayernGenetik GmbH; S. 11 /12: ©Bayern-Genetik GmbH; S. 14: ©Eichelschwein GmbH; S. 15: ©Frankenfarm, ©phatthanit/Adobe Stock; S. 19: Illustration ©Freie Kreatur, ©Happypictures/Adobe Stock; S. 20: ©Andrimner/ DNA Genetics; S. 24: Illustration ©NaDo_ Krasivo/Adobe Stock; S. 26 (unten), S. 27: ©LW Hessenbauer; S. 28 (unten): ©GS Design/Adobe Stock; S. 30: ©Wikimedia, ©gitusik/Adobe Stock; alle weiteren Abbildungen: ©EGZH

Quellenangaben S. 30: Wikibooks

Alle Zutaten bis auf die Würste in einen Topf geben, aufkochen und knapp unter dem Siedepunkt etwa 20 bis 30 Minuten ziehen lassen. Abschmecken. Der Sud soll sehr kräftig salzig-sauer sein, mit einer leicht süßlichen Note. Die Würste mehrfach mit einem Zahnstocher o. ä. einstechen und im Sud unter dem Siedepunkt etwa 10 Minuten gar ziehen lassen. Würste auf tiefe Teller verteilen, ebenso die Zwiebelringe, das Suppengemüse und einige Löffel Sud. Dazu kräftiges Roggen- oder Mischbrot servieren. Mahlzeit!

Die nächste Ausgabe des SCHWEINEPROFI erscheint im Herbst 2020


DAS MAGAZIN DER EGZH • AUSGABE FRÜHJAHR 2020

BESSER ATMEN – BESSER WACHSEN Lungengesundheit besser 3FACH schützen

www.schweinekrankheiten.de

31


Bayerische Qualität. Internationales Niveau. Weltweit gefragt. • kompetent im Netzwerk • traditionell zuverlässig • umfassend transparent • fundiert durch valide Daten

Schweinezucht für Profis

EGZH – Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine in Bayern w.V. Senator-Gerauer-Str. 23a 85586 Poing/Grub Tel.: (089) 544 141 - 0 Fax: (089) 544 141 - 99 poststelle@egzh-bayern.de

www.egzh.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.