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KLASSE DA S M AG A Z I N F Ü R S C H U L E I N S AC H S E N

Guter Start?

Wie Herkunft und Bildung zusammenhängen und wo Schule an ihre Grenzen stößt.

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MELDUNGEN

E  Infografik erklärt Aufgaben des Landtages Der Sächsische Landtag hat seit September 2015 einen neuen Internetauftritt. Besonders für Schüler und Lehrer interessant: Auch der Bereich »Jugend & Politik« wurde mit neuen Inhalten grundlegend überarbeitet. Neues zentrales Element des Jugendbereiches ist eine dynamische Infografik, die mit einfachen Bildern und Texten die Aufgaben und die Arbeitsweise des Landtages erklärt. Sie richtet sich vor allem an sächsische Schüler, die den Landtag besuchen oder ihn im Rahmen des Unterrichts behandeln. Die Grafik setzt sich aus 15 kleinen Kapiteln zusammen, die jeweils ein übergeordnetes Thema behandeln – z. B. Wahlen, Ausschüsse, Haushalt und die Verfassung. Das Witzige: Durch Scrollen verändern sich die einzelnen Grafiken und Texte und sorgen dabei für einen visuellen AhaEffekt. Die dynamische Infografik funktioniert auch auf dem Smartphone.

Die Infografik ist auf der Internetseite des Landtages unter www.landtag.sachsen.de im Bereich »Jugend & Politik« zu finden. Dort können die Grafiken auch als PDF für den Unterricht heruntergeladen werden.

NEU

SMK-Blog der Pressestelle Wer Nachrichten, Hintergründe und Fakten aus dem Kultus-Bereich sucht, findet diese jetzt auch im neuen SMK-Blog der Pressestelle des Kultusministeriums. Der Blog informiert aktuell über Neuigkeiten aus Schule, Bildungspolitik und Kita. Die Beiträge greifen die unterschiedlichsten Themen auf – von kontroversen Diskussionen über reine Fakten bis hin zu Meinungs- und

Gastbeiträgen. Der Blog bietet natürlich auch die Möglichkeit, mit dem Kultusministerium zu all den Themen in den Dialog zu treten.

Blog

www.bildung.sachsen.de/blog

Twitter

twitter.com/Bildung_Sachsen

E  Wagner für Schüler Was muss alles geschehen, bis ein Bühnenwerk aufgeführt werden kann? Dieser Frage geht die »Opernwerkstatt« der RichardWagner-Stätten in Graupa nach, als ein Projektangebot für Schüler von Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien.

Weitere Themen, die sächsische Schulen in Workshops gemeinsam mit den WagnerStätten umsetzen können: »Komponist für einen Tag«, »Wagner für Kinder« sowie »Die Weihnachtsgans Lohengrin«.

Ansprechpartnerin ist Katja Pinzer-Hennig, Telefon: 03501 46 19 65-0 E-Mail: katja.pinzer-hennig@pirna.de

IMPRESSUM Herausgeber: Sächsisches Staatsministerium für Kultus (SMK), Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Carolaplatz 1, 01097 Dresden |

Redaktion: Anja Niemke (V. i. S. d. P. ), Telefon: (0351)564  25  11, E-Mail: klasse @smk.sachsen.de, Twitter: www.twitter.com/bildung_sachsen; Nicole Kirchner, Peter Stawowy, stawowy media | Mitarbeit in dieser Ausgabe: Anja Niemke, Enrico Bach, Beate Diederichs, Romy Kertzsch, Sebastian Martin, Thuy Ngyuen | Fotos: Anja Jungnickel, Mike Hillebrand, Daniel Scholz, PhotoMBN / photocase.de (S. 12), bofotolux / fotolia (S. 15) | Gestaltung: stawowy media | Auflage: 40.000 Exemplare | Druck: Druckerei Vetters | Verteilerhinweis: Die Informationsschrift wird von der Sächsischen Staatsregierung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.

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E D I TO R I A L /I N H A LT

Liebe Leserinnen und Leser, in dieser KLASSE-Ausgabe gehen wir der Frage nach, wie Herkunft und Bildung zusammenhängen. Der Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg ist zwar in Sachsen bundesweit am geringsten, wie der Bildungsmonitor 2015 einmal mehr belegt. Dennoch spielt das Elternhaus auch zwischen Görlitz und Plauen eine Rolle. Deutlich wird dies schon bei den Untersuchungen zur Schulaufnahme. Auf der einen Seite können immer mehr Schulanfänger erste Wörter lesen, versuchen sich im Schreiben und sind bereits im Kindergarten oder durch die Eltern mit einer fremden Sprache in Kontakt gekommen. Dagegen haben andere Kinder zunehmend große Probleme, den Stift richtig zu halten oder sich altersgerecht auszudrücken. In dem Maße wie die Heterogenität der Schulanfänger zunimmt, steigen die Ansprüche an Schule und damit an die Lehrerinnen und Lehrer. Doch kann Schule diesen Anforderungen vollends gerecht werden? Es muss wieder lauter gesagt werden dürfen, dass die familiäre Sozialisation ein wesentliches Kriterium für den Schulerfolg darstellt. Gerade die Kleinkindphase ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Da spielt das Elternhaus eine entscheidende Rolle. Und so gibt es schon bei den Grundschülern Entwicklungsrückstände, die trotz aller Anstrengungen durch die Lehrerinnen und Lehrer nicht wettgemacht werden können. Die Erwartungshaltung, dass Unterschiede durch die Schule voll

und ganz ausgeglichen werden, kann Schule nicht erfüllen und hat sie auch nie erfüllen können. Die Schule ist ein Spiegelbild und nicht der Reparaturbetrieb der Gesellschaft. Im Kern geht es bei einer gelungenen Bildungsbiografie auch weniger darum, die Unterschiede auszugleichen, sondern jeden Schüler nach seinen Möglichkeiten zu fördern. Das kann für ein Kind der Hauptschulabschluss mit einer anschließenden dualen Ausbildung sein. Für ein anderes Kind sind Abitur und Studium das Erreichbare. Lassen Sie uns weiterhin erfolgreich daran arbeiten, dass jedes Kind für seinen Werdegang das bestmögliche Rüstzeug mit auf den Weg bekommt! Herzlichst, Ihre

Brunhild Kurth Sächsische Staatsministerin für Kultus

Inhalt Meldungen aus dem Ministerium – Seite 2 Elternmitwirkung – Seite 4

Gisela Grüneisen gehört zu den Gründern des Projektes

Aus Lehrersicht – Seite 5

Janine Oelze ist Seiteneinsteigerin an der Grundschule in Jahnsdorf/Erzgebirge

Bildungschancen – Seite 6

Welche Rolle spielt die soziale Herkunft für den Bildungserfolg?

»10 Ein Tag in Bildern – Seite 10

Schultheatertreffen der Länder 2015 in Dresden

Aus Schülersicht – Seite 11

Schülerzeitung »crux« gewinnt zwei Preise

Interview: Prof. Dr. Kliche – Seite 12 Debattenkultur in sozialen Netzwerken

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Recht und Ordnung – Seite 14 Wer bezahlt den Taschenrechner? Der KLASSE-Fragebogen – Seite 15 Mandy Kunze, Malerin

Sie können KLASSE kostenlos abonnieren. Dazu genügt eine E-Mail mit Angabe Ihrer Adresse an klasse@smk.sachsen.de. Ansprechpartner für Ihre Hinweise, Meinungen und Themenvorschläge für die kommenden Ausgaben der KLASSE ist das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Carolaplatz 1, 01097 Dresden, Telefon: (0351) 564 25 11, E-Mail: klasse@smk. sachsen.de (kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte Dokumente).

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E LTE R N M I T W I R KU N G

Die Eltern-Mutmacherin Als langjährige Vorsitzende des Landeselternrates Sachsen legte Gisela Grüneisen den Grundstein für die Elternmitwirkungsmoderatoren – ein Weiterbildungs- und Beteiligungsprogramm für Eltern. VON ROMY KERTZSCH, KLASSE-REDAKTION; FOTO: ANJA JUNGNICKEL

»Viele Bundesländer schauen ganz neidisch auf Sachsen«, freut sich Gisela Grüneisen. Die Mutter von vier Kindern engagiert sich so stark für Bildung, dass sie dafür im vergangenen Jahr von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde. Sie wurde vor allem als Mitinitiatorin der »Elternmitwirkungsmoderatoren« (EMM) geehrt – einem der Gründe dafür, dass Deutschlands Bildungsexperten neugierig den Freistaat beäugen. In diesem Projekt leiten seit 2005 ausgebildete Eltern andere Eltern kostenfrei zu verschiedenen Themen an – in sogenannten Mitmach-Seminaren an Elternabenden. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie sich Eltern zu mehr Engagement im Schulleben motivieren lassen. Am stärksten nachgefragt sei das Seminar, das Eltern ihre Rechte und Aufgaben nach dem sächsischen Schulgesetz vermittelt, sagt Gisela Grüneisen. Ihr persönliches Lieblingsmodul ist

allerdings jenes zur Schulprogrammarbeit. Hier lernen Eltern, wie sie den Schulalltag aktiv mitgestalten können. Als eine von zurzeit 58 EMM ist Gisela Grüneisen seit der ersten Stunde mit an Bord. »Ich war damals selbst Elternvertreterin und wünschte mir eine Qualifizierung für unsere Arbeit«, erinnert sie sich. In der Pilotphase des Projekts 2003 wurde sie von anderen interessierten Eltern buchstäblich überrannt: »Wir planten zunächst einen Probelauf mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und rechneten mit ungefähr 50 Personen. Es kamen jedoch 150, von denen sich auch 75 weiterqualifizieren wollten. Dieser Ansturm war ziemlich schwer zu bewältigen. Andererseits konnten wir so glaubhaft machen, dass es einen großen Bedarf gibt.« 2004 feierte der Landeselternrat einen großen Erfolg: Der Landtag schrieb die Elternfortbildung im sächsischen Schulgesetz fest. »Wir haben das Projekt sogar

beim Bundeselternrat vorgestellt, denn so etwas war damals einmalig in Deutschland«, erzählt Grüneisen nicht ohne Stolz. 2005 gingen dann die ersten frisch ausgebildeten EMM in die sächsischen Schulen und teilten ihr Wissen mit anderen Eltern. Der zehnte Geburtstag der »Elternmitwirkungsmoderatoren« bekommt auch einen angemessenen Rahmen: eine Festveranstaltung im Lichthof des Kultusministeriums am 7. November 2015. Die Gäste können innovative Ideen in verschiedenen Workshops weiterentwickeln. Ebenfalls stellen drei Schulleiter und Elternvertreter die Erfolgsgeschichten sächsischer Elternarbeit vor. Gisela Grüneisen freut sich sehr auf diesen Tag. Was sie am Projekt besonders schätzt? »Hier können wir Teilhabe und Mitwirkung mit Schülern, Lehrern und Eltern üben. Das ist gelebte Demokratie.«

Gisela Grüneisen gehört zum Gründerteam des Projektes »Elternmitwirkungsmoderatoren« in Sachsen.

Informationen zum Projekt »Elternmitwirkungsmoderatoren« unter: www.elternmitwirkung-sachsen.de

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AUS LEHRERSICHT AUS LEHRERSICHT

Lehrmeister Praxis Die Sportwissenschaftlerin Janine Oelze unterrichtet als Seiteneinsteigerin an der Grundschule Jahnsdorf – und ist deshalb selbst wieder zur Lernenden geworden. VON BEATE DIEDERICHS, KLASSE-REDAKTION; FOTO: MIKE HILLEBRAND

»Jetzt sehe ich Land«, seufzt Janine Oelze erleichtert. Gerade hat die zweite Schulwoche begonnen. Die 28-Jährige steht am Kopierer der Grundschule im erzgebirgischen Jahnsdorf und ordnet Arbeitsblätter. »In der Vorbereitungswoche und den ersten Schultagen musste ich so viel Organisatorisches lernen: Klassenbücher, Sporthallenordnung, Belehrungen. Jetzt habe ich endlich genügend Zeit, um den Unterricht durchdacht zu planen«, berichtet sie. Viele Lehrer im ersten Jahr erzählen, dass ihr Leben nur noch aus Unterrichten, Vorbereiten und Schlafen bestehe. Doch für Janine Oelze hat der Start in den Lehrerberuf eine andere Qualität: Sie unterrichtet von Anfang an das volle Deputat von 28 Wochenstunden, ohne auf das bauen zu können, was andere in Lehramtsstudium und Referendariat gelernt haben. Sie muss sich dies berufsbegleitend aneignen und manches einfach ausprobieren.

Sprung ins kalte Wasser: Seit diesem Schuljahr unterrichtet Janine Oelze Sport, Mathematik und Sachunterricht.

Nach dem Master in Sportwissenschaft hat Janine Oelze an der TU Chemnitz promoviert und wissenschaftlich gearbeitet. »Doch ich wollte nicht die kommenden Jahre acht Stunden täglich auf einen Laptop starren. Während des Studiums hatte ich ein Praktikum an der Kindersportschule Chemnitz gemacht und die Arbeit mit Kindern lieb gewonnen. Also habe ich mich für das Lehramt an Grundschulen beworben«, berichtet sie. Der Nebeneingang wurde ihr geöffnet: Zum 1. August wurde sie in Jahnsdorf eingestellt. Eines der Fächer, die dort unterrichtet werden, hatte sie ja bereits studiert: Sport. Mathematik und Sachunterricht lehrt sie zunächst als Fachfremde. Im August nahm sie an der »Fortbildung für Seiteneinsteiger« der Sächsischen Bildungsagentur Chemnitz teil und lernte dort in drei Tagen die Grundlagen, um ihren Stoff den Erst- bis Viertklässlern zu vermitteln. Im November wird sie sich

So funktioniert der Seiteneinstieg: Viele sächsische Lehrer gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Außerdem gibt es nicht genügend grundständig ausgebildete Lehrkräfte, die den Bedarf hauptsächlich an Grund- und Oberschulen sowie Förderschulzentren außerhalb der Ballungsräume decken könnten. Deshalb wurde ein Programm entwickelt, über das Interessenten als Seiteneinsteiger für den sächsischen Schuldienst gewonnen und qualifiziert werden. Voraussetzung für einen Seiteneinstieg in den Lehrerberuf an einer öffentlichen Schule ist ein universitärer Abschluss (Master, Diplom oder Magister), aus dem sich mindestens ein Unterrichtsfach ableiten lässt. Das heißt, die Studieninhalte wei-

für die berufsbegleitende Weiterbildung für das Zweitfach und Bildungswissenschaften bewerben. Bekommt sie einen Platz, wird sie nur noch 14 Stunden unterrichten und zwei Tage pro Woche selbst die Schulbank drücken. Janine Oelze ist froh, dass sie sich auf die Unterstützung ihrer Kollegen und der Schulleiterin verlassen kann. »Ich habe meine Stoffverteilungspläne mit anderen Lehrerinnen abgeglichen und bespreche mit ihnen, wie ich Tests in Mathe oder Sport gestalte. Den ersten Schulausflug unternehme ich gemeinsam mit der Parallelklasse.« Und falls alle Stricke reißen, kann die junge Lehrerin auf familiäre Hilfe vertrauen: »Ich stamme aus einer Lehrerfamilie. Vor allem meine Mutter unterstützt mich mit vielen Tipps.«

chen hinsichtlich Inhalt und Umfang nicht wesentlich von der fachspezifischen Ausbildung in den Lehramtsstudiengängen ab. Lassen sich aus dem Abschluss zwei Fächer ableiten, kann für die Lehrämter an weiterführenden Schulen ein Seiteneinstieg über den Vorbereitungsdienst erfolgen. In den anderen Fällen ist die Bewerbung um eine Einstellung in den Schuldienst möglich. Kommt es zu einer Einstellung, erfolgt die notwendige Qualifikation berufsbegleitend über mehrere Jahre. Wer diese Qualifikation erfolgreich abschließt, hat danach die gleichen Einkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten wie grundständig ausgebildete Lehrkräfte. Weitere Infos: www.lehrer-werden-in-sachsen.de KLASSE

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In die Wiege gelegt Wie schlau Menschen werden, entscheidet sich nicht erst in der Schule. Schon in den ersten Lebensjahren werden Unterschiede sichtbar. Bestimmt die Herkunft unsere Zukunft? VON SEBASTIAN MARTIN, KLASSE-REDAKTION; FOTOS: MIKE HILLEBRAND

Es beginnt mit dem gegenseitigen Kennenlernen. Elke Siegert fragt nach Freunden, Tieren und dem Lieblingsspielzeug. Dann holt sie ein Denkspiel heraus. Welche Bilder inhaltlich zusammenpassen, will sie wissen. Für den Jungen kein Problem. Ruckzuck löst er die Aufgabe. Es folgen Übungen zum Konzentrationsvermögen, zur Motorik sowie zur sprachlichen Entwicklung. Auch die körperlichen Voraussetzungen werden untersucht. Die Kinderärztin streicht einen Punkt nach dem anderen auf ihrer Liste ab. Elke Siegert leitet den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst in Dresden. Zu ihr kommen Kinder, die demnächst eingeschult werden. Mit einem standardisierten Verfahren analysiert sie den Entwicklungsstand. Sie lässt die Kinder malen, hüpfen oder geometrische Figuren zuordnen. Am Ende schreibt sie eine individuelle Empfehlung, ob das Kind bereit ist für die Schule – und wenn ja, welche Besonderheiten zu beachten sind. Mit ihren Kollegen untersucht Elke Siegert jedes Jahr 5000 Kinder, die eingeschult werden sollen. Und obwohl alle annähernd gleich alt sind, gibt es zwischen ihnen gravierende Unterschiede in der Entwicklung. Elke Siegert spricht von ein bis zwei Jahren im Schnitt. Dies sei völlig normal, sagt sie. Vor ihr sitzen aber auch Kinder, die mit knapp sechs Jahren kaum einen Stift halten können, während andere bereits lesen und zwei Fremdsprachen beherrschen. Gründe für die Entwicklungsunterschiede gibt es viele – zum Beispiel gesundheitliche und psychosoziale Risikofaktoren, die die Kinder beeinträchtigen. Ein anderer ist die soziale Herkunft. Ungleiche Bildungschancen Der Blick in den aktuellen Bildungsbericht der Stadt Dresden macht dies deutlich. Während 80 Prozent der Kinder aus sozial schwachen Stadt-

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teilen eine Empfehlung für die Grundschule erhalten, sind es in wohlhabenden Gegenden 91 Prozent. Gleichzeitig raten die Ärzte fünfmal häufiger zu einer sonderpädagogischen Förderung, nahezu anderthalbmal so oft zu einer Rückstellung. Axel Gehrmann, Professor für empirische Unterrichtsforschung an der TU Dresden, hält wenig davon, benachteiligte Kinder erst später einzuschulen. Sie bräuchten vielmehr eine gezielte Förderung unter Gleichaltrigen, damit sie reifen können und nicht frühzeitig abgehängt werden, sagt er. Die Forscher wissen spätestens seit den Pisa-Studien, dass die Bildungschancen in Deutschland ungleich verteilt sind. Das Kind eines Professors hat demnach eine dreimal bessere Aussicht, ein Gymnasium zu besuchen, als das einer Verkäuferin. Auch später beeinflusst die soziale Herkunft den Lernerfolg. Neuntklässler aus besser gebildeten Schichten haben zum Beispiel in Mathematik einen Wissensvorsprung von bis zu zwei Jahren gegenüber ihren Klassenkameraden aus bildungsfernen Familien, heißt es im 2014 veröffentlichten Chancenspiegel der BertelsmannStiftung. Der Einfluss der sozialen Herkunft auf den Lernerfolg ist zwar in Sachsen bundesweit am geringsten, wie der Bildungsmonitor 2015 belegt. Das Elternhaus spielt aber auch zwischen Görlitz und Plauen eine Rolle. Interessierte Eltern Zu Gast im Leipziger Waldstraßenviertel: Laut aktuellem Sozialatlas der Stadt Leipzig liegt die Arbeitslosenquote hier unter vier Prozent, die der Hartz-IV-Empfänger unter zehn. In keinem anderen Stadtteil besitzen so wenige Menschen einen Leipzig-Pass, der zur Förderung sozial benachteiligter Menschen eingeführt wurde.


R E P O RTA I TGE EL

In solch einer Gegend wirkt die Schule 5 von außen nicht wie eine Elite-Anstalt. Auf drei Etagen stapeln sich die Container zu einem Modulbau, der wegen steigender Schülerzahlen anfangs als Außenstelle der Lessing-Grundschule errichtet wurde. Heute ist das Provisorium eine eigenständige Grundschule und bei Eltern sehr beliebt. Nirgendwo in Sachsen haben im vergangenen Schuljahr so viele Kinder eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium erhalten wie hier. 93 Prozent der Viertklässler konnte Schulleiterin Bettina Goebecke im Sommer in Richtung Abitur schicken – doppelt so viele wie im sächsischen Durchschnitt. Die 39-Jährige sitzt in ihrem Büro. Durch das geöffnete Fenster sind die Fußball kickenden Kinder im Hof zu hören. Andere spielen Fang-mich. Sicher hätten die guten Leistungen etwas mit dem sozialen Milieu im Waldstraßenviertel zu tun, bestätigt sie. Viele Eltern seien Akademiker und sehr an der Bildung ihrer Kinder interessiert, manche würden sogar die Lehrpläne studieren. Regelmäßig erhalten sie E-Mails von den Klassenlehrern, damit sie auf dem aktuellen Stand sind und mit ihren Kindern den Unterrichtsstoff festigen können. »Die Arbeit des Teams ist großartig«, sagt sie. Alle Kollegen würden mitziehen, Ideen einbringen und so das Schulprogramm weiterentwickeln. Viele Kinder würden zudem außerschulisch stark gefördert werden. Nach dem Hort singen sie im Chor, tanzen Ballett oder treiben Sport. Zu Hause spielen sie im Freien oder lesen Bücher wie »Harry Potter«, anstatt vor einem Bildschirm zu sitzen. Am Wochenende geht’s ins Neuseenland, ins Schauspielhaus oder ins Museum der bildenden Künste. All das spüren die Lehrer. Wenn Bettina Goebecke mit den Schülern eine Ausstellung besucht, dann stehen einige vor den Bildern und sprechen von sich aus über den Farbauftrag und die Pinselführung. Es gebe aber auch die, die sie ermahnen müsse, nicht im Museum zu rennen und leise zu sein. Es seien ganz normale Kinder, sagt sie.

Skeptische Eltern Auch das Team von Uta Dienstbir engagiert sich stark. Unterricht, Lernzeit, Begabtenförderung, Ganztagsangebote, Elternabende – jeder ihrer 17 Kollegen leiste mehr, als er eigentlich müsste, sagt sie in ihrem erzgebirgischen Dialekt. »Es geht um die Kinder.« Alle Lehrer seien mindestens acht Stunden präsent, ehe sie daheim noch den Unterricht vorbereiten oder Klassenarbeiten kontrollieren müssten. Die 55-Jährige leitet die Grundschule in Thalheim – einen Stützpunkt für Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwäche. Insgesamt 260 Mädchen und Jungen nutzen die gut ausgestatteten Unterrichtsräume, die moderne Turnhalle und den großzügigen Schulhof mit Spiel-, Kletter- und Ruhebereich. Optimale Bedingungen also. Zwar wollen auch an der Grundschule Thalheim viele Eltern gute Zensuren für ihre Kinder, doch im Gegensatz zu den Akademikerfamilien im Leipziger Waldstraßenviertel sehen einige den Wechsel auf ein Gymnasium kritisch – nicht nur wegen des teilweise langen Schulwegs. Manche hätten Angst vor dem Druck, sagt die Grundschulleiterin. Lediglich die Hälfte der Schüler, die zuletzt eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium erhalten haben, hätte diese auch genutzt. »Und natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass die Heterogenität unserer Kinder bei Schuleintritt immer mehr zunimmt«, sagt Uta Dienstbir. »Manche Entwicklungsrückstände sind nicht zu kompensieren. Trotz aller Anstrengungen nicht.« Ein zuverlässiges Zuhause Alle Entwicklungsrückstände könnten die Lehrer gar nicht kompensieren, sagt Unterrichtsforscher Axel Gehrmann. Pädagogen sollten aber besser ausgebildet werden, damit sie Potenziale noch besser erkennen. Der Professor fordert zudem eine gerechtere Verteilung der Ressourcen. Die Daten für die kommunalen Bildungs-

»MANCHE ENTWICKLUNGSRÜCKSTÄNDE SIND NICHT ZU KOMPENSIEREN. TROTZ ALLER ANSTRENGUNGEN NICHT.« UTA DIENSTBIR, SCHULLEITERIN, GRUNDSCHULE IN THALHEIM

Wohin der schulische Weg ein Kind führt, entscheidet sich nicht erst mit dem Besuch der Grundschule. Schon im Kindergartenalter gibt es gravierende Unterschiede in der Entwicklung – im Schnitt von ein bis zwei Jahren.

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Vor allem in den ländlichen Regionen Sachsens nutzen nicht alle Schüler die Bildungsempfehlung für einen Wechsel aufs Gymnasium – nicht nur wegen des teilweise langen Schulwegs. Manche Eltern haben Angst vor dem Leistungsdruck.

berichte könnten helfen. Sie zeigen, in welchen Gegenden besonders viel Förderbedarf besteht – und das ist neben den sozialen Brennpunkten in den Großstädten vor allem der ländliche Raum. Während in Dresden über 58 Prozent der Viertklässler auf das Gymnasium wechseln, sind es im Landkreis Görlitz nicht einmal 41 Prozent. Axel Gehrmann fordert zudem eine Entschleunigung des Systems. »Müssen unsere Kinder wirklich eine Daimler-S-Klasse sein und mit 17 im Hörsaal einer Uni sitzen?« Aber der Dresdner Wissenschaftler teilt Uta Dienstbirs Meinung, dass selbst die besten Rahmenbedingungen nicht alles kompensieren könnten. Denn die ersten Jahre des Lebens seien die Schicksalsjahre, sagen Entwicklungspsychologen. In dieser Zeit bilden sich die meisten Nervenverbindungen. »Kinder brauchen ihr Nest – ein liebevolles und zuverlässiges Zuhause, eine ausgewogene Umgebung ohne Reizüberflutung, spielerische Übungen zum Wahrnehmen auf allen Sinnes- und Entwicklungsgebieten sowie positive Motivation, auch bisher schlecht entwickelte Bereiche weiter zu entwickeln«, sagt Elke Siegert vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst in Dresden.

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Zwischen den Extremen Zurück im Erzgebirge. Seit 25 Jahren leitet Uta Dienstbir die Grundschule in Thalheim. Ihr fällt auf, dass in dieser Zeit die Spanne zwischen den Extremen immer größer wurde. Auf der einen Seite stünden die Eltern, die ihre Kinder sehr stark fördern und gute Bildungsabschlüsse für sie anstreben. Und auf der anderen Seite erlebt sie die Kinder, bei denen es trotz größter Anstrengungen nicht gelingt, Defizite abzubauen. Diese Pole würden künftig noch weiter auseinander driften, sagt Kinder- und Jugendpsychiater Veit Rößner: »Die Vermischung der gesellschaftlichen Schichten nimmt ab.« Während früher ein Arzt wie selbstverständlich eine Krankenschwester geheiratet habe, heirate er heute eher seine Kommilitonin. »Durch die abnehmende Durchmischung der Schichten kommt es über die Generationen immer mehr zu einer Abnahme der Mitte«, sagt Rößner. Der Professor von der Dresdner Uniklinik erklärt, dass Vererbung nicht nur einen großen Einfluss auf das Risiko für psychische Erkrankungen habe, sondern auch auf die geistige Leistungsfähigkeit. Das hätten zum Beispiel norwegische Wissenschaftler belegt, die eineiige Zwillingspaare nach der Adoption durch verschiedene Elternpaare begleitet haben.


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Gleichzeitig nimmt die Zahl der Kinder mit psychisch auffälligem Verhalten zu. Jedes siebente ist betroffen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie mit 4000 Dresdner Schulanfängern. Markant sei aber, dass die Kinder, die frühzeitig eine Kita besuchen, psychisch gesünder sind, sagt Veit Rößner. Der Professor hat dafür eine einfache Erklärung: Eltern sind zunehmend mit der Erziehung überlastet und zudem mit auftretenden Problemen allein. Häufig lebe die Verwandtschaft nicht mehr vor Ort, um Hilfe zu leisten. »Eltern kapitulieren zu oft und setzen zu wenig Grenzen«, sagt der Mediziner. In der Kita, der modernen Großfamilie, würden die Kinder dagegen besser lernen, sich in die Gemeinschaft einzuordnen und Regeln zu akzeptieren. Die Rolle des Elternhauses Aber die Kita könne wie auch die Schule nicht allein die Erziehung übernehmen. Die Eltern seien ihren Kindern emotional am nächsten, sagt Veit Rößner. Der 42-Jährige hat selbst drei Kinder. Auch sie saßen auf dem Stuhl bei Elke Siegert, um die 30-minütige Schulaufnahmeuntersuchung zu absolvieren. »Meine Kinder sind auch nicht perfekt«, sagt der Professor. »Auch ich muss gelegentlich in die Schule.« Wichtig sei, dass ein Kind klare Vorgaben bekomme. Neben Vertrauen brauche es Struktur, Orientierung und Sicherheit. Zudem müssten Eltern und Pädagogen öfter an einem Strang ziehen – vor allem, wenn Probleme auftreten. »Gerade hier sollten Zuständige aus Ministerien und Politik ansetzen, um die Schule von heute fit für die Erwachsenen von morgen zu machen«, sagt Rößner. Er vermisst zudem, dass die Ausbildung der Pädagogen die zunehmende Zahl von Kindern mit emotionalen Problemen bzw. Verhaltensauffälligkeiten berücksichtigt. Damit würden Erzieher und Lehrer mit dem Problem allein gelassen: »Hier sollten auch Praktiker in die Ausbildung einbezogen werden«, fordert er. Und wenn manche Eltern desinteressiert sind oder sich nicht mit den Pädagogen »verbünden« wollen? »Es sollte bei bestimmten Problemen eine Art Elternführerschein geben, der bei Schwierigkeiten in der Erziehung eines Kindes verpflichtende Unterstützungsangebote vorsieht«, sagt Veit Rößner. »Und zwar für Vertreter beider Extreme.« Denn manche Eltern würden ihren Nachwuchs auch mit überzogenen Ansprüchen überlasten oder ihn zu sehr in Schutz nehmen.

Ein zuverlässiges Elternhaus spielt für die Entwicklung von Kindern eine wichtige Rolle. Kindergarten und Schule können die Erziehung nicht allein übernehmen.

Das scheint bei dem kleinen Jungen auf dem Stuhl von Elke Siegert nicht der Fall zu sein. Die 30-minütige Untersuchung meistert er allein und mit Bravour. Nächstes Jahr im Sommer wird er seine Zuckertüte erhalten. »Viel Erfolg«, wünscht ihm die Kinderärztin beim Verabschieden.

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E I N TAG I N B I L D E R N

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Auf der großen Bühne Beim Festival »Schultheater der Länder« treffen sich Schultheatergruppen aus ganz Deutschland.

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Der 22. September 2015 ist ein großer Tag für den Grundkurs Darstellendes Spiel des Evangelischen Kreuzgymnasiums Dresden: Die Schüler dürfen beim »Schultheater der Länder« auf der großen Bühne im Schauspielhaus Dresden ihr Stück anderen Schultheatergruppen aus ganz Deutschland zeigen. Jedes Jahr findet das einwöchige Festival unter einem bestimmten Thema in einem anderen Bundesland statt – Ausrichter 2015 ist Sachsen, das Motto diesmal »Forschendes Theater«. Jedes Bundesland schickt eine Schultheatergruppe zum Festival. Das Kreuzgymnasium Dresden vertritt also beim diesjährigen Festival das Bundesland Sachsen. Unter der Leitung von Dr. Kornél Magvas führen die 17 Jungen und Mädchen im Alter von 17 bis 18 Jahren ihr Stück »Märchen. Wo das Wünschen noch geholfen hat« auf. Seit 20 Jahren begleitet Magvas als Lehrer für Musik und Darstellendes Spiel die musisch-künstlerische Schullaufbahn seiner Schüler.

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Bereits um 7.00 Uhr morgens versammeln sich die jungen Schauspieler zur Generalprobe am Personaleingang des Schauspielhauses. Ein Zeichen von Müdigkeit ist nicht zu sehen. Jede Szene wird noch einmal geprobt: Der Text sitzt, jeder kennt seinen Einsatz und die Lichteinstellungen passen. »Lauter, lauter!«, motiviert Kornél Magvas seine jungen Talente am anderen Ende des Saales. Nach der letzten Szene trommelt er alle zusammen und bedankt sich für die großartige Probe.

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8.43 Uhr – nur noch wenige Minuten bis zum großen Auftritt. Die Sitzreihen füllen sich langsam. Alle Schülerinnen und Schüler ziehen sich in ihre Garderobe zurück. Das Makeup wird im Spiegel gecheckt, der Lippenstift noch einmal nachgezogen und die Schnürsenkel werden festgezogen. Auch die Aufregung steigt, doch das lässt sich keiner wirklich anmerken. Noch einmal tief durchatmen, es geht los!

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4 Das Publikum schaut gespannt auf die Bühne. Alles läuft wie geschmiert und das sieht auch das Publikum so: Applaus und Jubelrufe hallen durch den großen Saal. Strahlend vor Freude über den gelungenen Auftritt verbeugen sich die jungen Schauspieler und genießen den anhaltenden Beifall. »Hut ab. Ich bin wirklich sehr, sehr stolz auf euch.«, bedankt sich Kornél Magvas bei allen Akteuren für die fantastische Aufführung und schickt seine Schüler in die verdiente Pause.

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Vom Schauspieler zum Zuschauer: Nach der Pause kommen alle im Foyer des Dresdner Schauspielhauses zusammen, um nun der Theatergruppe aus Berlin ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Ganz vorn in der zweiten Reihe sitzen alle neugierig beieinander und genießen nun die Aufführung der anderen. Danach kommen alle beim Mittagessen zusammen und tauschen sich über die Theaterstücke aus.

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AUS SCHÜLERSICHT

Preisgekrönte Seiten »crux« ist die Schülerzeitung des Evangelischen Kreuzgymnasiums Dresden. Mit der diesjährigen Frühjahrsausgabe räumte die junge Redaktion zwei Preise ab. VON BEATE DIEDERICHS,

KLASSE-REDAKTION,

Ein älteres Paar beugt sich stirnrunzelnd aus dem Fenster, auf dem Sims die schwarz-rot-goldene Fahne. Ein Spiel mit Stereotypen über unser Land. »Deutsch« heißt die 84 Seiten starke Frühjahrsausgabe von »crux«, die dieses Titelbild ziert. In ihr schreiben die jungen Autoren des Evangelischen Kreuzgymnasiums in Dresden über Pegida-Kundgebungen, die Punkszene in der DDR oder Asylbewerber in ihrer Stadt. Beim Sächsischen Jugendjournalistenpreis 2015 wurden sie dafür in der Kategorie Gymnasien ausgezeichnet, beim »Spiegel«Schülerzeitungspreis 2015 gab es mehrere Einzelpreise. Stolz zeigen die Redakteure Clara Einhorn und Joringel Gelhard die »Trophäen«, die in einer Vitrine im Schulgebäude ausgestellt sind. Hinter dem Glas hängen mehrere Urkunden. Davor steht die silberne Holzfigur vom Jugendjournalistenpreis. Auch Preisgeld gab es: 500 Euro für den sächsischen Preis plus zweimal 600 Euro vom Magazin »Spiegel«.

Redaktionssitzung: Zwei Ausgaben planen die SchülerFOTO: DANIEL SCHOLZ

Redakteure pro Schuljahr, immer mit einem Themenschwerpunkt.

Alma Uhlmann schrieb den Text »Wichtig ist es, hier zu sein« über die Pegida-Demonstrationen und holte für »crux« damit den Einzelpreis in der Kategorie Reportage. »Die Preise wurden uns im »Spiegel«Haus in Hamburg überreicht. Ich habe mich sehr gefreut und das als große Ehre empfunden. Das Interessanteste war aber, in den journalistischen Alltag hineinzuschnuppern und mit verschiedenen Redakteuren zu sprechen«, erzählt Uhlmann, die kurz nach der Preisverleihung ihr Abitur ablegte und demnach heute keine Schülerredakteurin mehr ist. Joringel Gelhard, einer der Grafiker, war über den LayoutEinzelpreis »eher überrascht«. Dennoch ist es kein Zufall, dass »crux« prämiert wurde. »Wir gestalten meist die erste unserer zwei Ausgaben pro Schuljahr so, dass wir damit an Wettbewerben teilnehmen können. Diese Ausgabe ist dann umfangreicher und teurer«, sagt Lehrer Guntram Bieneck, der »crux« betreut. »Wir erreichen ein gutes Niveau, wenn wir in der

Motivation für junge Journalisten Das Sächsische Kultusministerium unterstützt mit maximal 250 Euro neue Schülerzeitungen. Um die Förderung zu erhalten, müssen die Medien unter anderem von den Schülern selbst verantwortet werden (Ausnahme: Grund- und Förderschulen) und die erste Ausgabe darf nicht vor dem Schuljahresbeginn 2015/16 erschienen sein. Förderunterlagen: www.schule.sachsen.de/10396.htm

Redaktion mehrere Schüler der Oberstufe haben, die schon lange schreiben, fotografieren oder layouten. Deshalb reizt es uns, uns mit anderen Schülerzeitungen zu messen«, ergänzt Zehntklässlerin Clara Einhorn. Die jungen Redakteure wollen das Preisgeld in einen neuen Laptop und professionelle Journalismus-Workshops investieren. Zudem wird ein Teil der Prämien in die nächsten Ausgaben von »crux« fließen. Denn obwohl die Zeitung als Ganztagsprojekt gefördert wird, ist es schwer, kostendeckend zu arbeiten, da die Hefte aufwendig gestaltet sind. Im Schulbüro, einige Meter von der Preisvitrine entfernt, sitzt derweil ein Kreis von zwölf Jungredakteuren und plant die nächste Wettbewerbsausgabe. »Mehrere unserer langjährigen Redakteure haben im Sommer Abitur gemacht. Die müssen wir nun ersetzen«, sagen Clara und Joringel.

Jedes Jahr zeichnen das Kultusministerium und die Jugendpresse Sachsen e. V. die besten Schülerzeitungen des Freistaats – getrennt nach Schularten – und die besten Nachwuchsjournalisten aus. Die besten Zeitungen aller Schularten qualifizieren sich für den bundesweiten Wettbewerb der Jugendpresse Deutschland. Mehr Infos: www.jugendjournalistenpreis.de KLASSE

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INTERVIEW

Menschen haben immer mehrere Gesichter

Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thomas Kliche über die Debattenkultur in sozialen Netzwerken und wie man als Nutzer damit umgehen sollte. INTERVIEW: NICOLE KIRCHNER, KLASSE-REDAKTION

E Wie hat sich die Debattenkultur durch die sozialen Medien verändert? Es gibt neue Formen öffentlicher Meinungsäußerung und die sind weniger steif. Die alten Formen herrschen noch im Fernsehen vor. Typisch sind die Rituale der Talkshows. Berufspolitiker hacken aufeinander herum und hauen sich halbrichtige Argumente und allerlei Bosheiten um die Ohren. Für die neuen Formen ist dagegen ein Shitstorm typisch: Plötzlich sagen viele Menschen kurz, aber aufgewühlt ihre Meinung und verschwinden wieder. Die neuen Formen sind also regellos. Die ohnehin brüchigen Hemmschwellen der Höflichkeit im persönlichen Umgang fallen weg. Sie sind damit auch unberechenbar – wann was wie stark losbricht, von wem losgetreten, ist nicht kontrollierbar. Die neuen Formen lohnen sich also emotional:

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Mitmachen kostet wenig Zeit, Sachkenntnis oder Mühe, man kann aber intensiv Gefühle äußern. Zu denen gehört leider auch der Genuss strafloser Aggression. E Zeigen die Menschen im Netz ihr wahres Gesicht? Menschen haben immer mehrere Gesichter. Wir richten unser Verhalten nach Situationen aus – nach Rollen, nach der Meinung anderer, nach der Aussicht auf Erfolg. Was wegfällt im Netz, ist die soziale Kontrolle solcher Regeln. Selbst eine einfache E-Mail kann rasch mal schnurzig geraten. Aber viele Menschen machen das nicht mit, viele melden Hetztexte den Betreibern. Und so zeigt vor allem Facebook sein wahres Gesicht – wo Hetze egal ist, so lange die Kasse stimmt. Wir erleben umgekehrt auch ein Ringen um Wahrheit und Gerechtigkeit. Also kein Grund für zynische Verallgemeinerungen, der Mensch sei halt so.


INTERVIEW

E Liest man einige Formulierungen z. B. zur Asylthematik in den sozialen Netzwerken, hat man den Eindruck, dass demokratische Grundwerte keine Rolle mehr spielen. Droht unsere Gesellschaft daran zu zerbrechen? Sicher nicht, Gesellschaft geht weit über Gekeife hinaus. Sie besteht aus der Kenntnis und klugen Nutzung von Regeln, von sozialen Ordnungen, von Zusammenarbeit. Natürlich investieren Rechtsextreme viel Zeit in Hasspropaganda, sicher auch künftig. Sie hoffen auf den FliegenstreifenEffekt: Die Doofen bleiben kleben. Aber was wir daran erfahren, ist die demokratische Kultur als geduldige Gärtnerei. An jeder geschichtlichen Weiche müssen wir uns unserer Werte und der Beteiligung der Menschen versichern, und das muss jede Generation für sich aufs Neue leisten. Demokratie gibt es nicht als Konserve, die muss immer wieder frisch auf den Tisch. Geduld und Standvermögen sind also auch politische Tugenden.

Seit Menschen Sprache benutzen, scheint es ein Wettrüsten von Lügen und Entlarvungstechniken zu geben. Uns schützen letztlich die Querschnittsqualifikationen Verstand, Vernunft und Neugier. Meine Kinder brauchen deshalb drei Dinge: erstens ein Weltverständnis, also ein Grundwissen, mit dem sie Tatsachen einordnen und beurteilen können. Früher hieß das: Allgemeinbildung. Das ist wichtiger als neumodischer technischer Schnickschnack, der in vier Jahren veraltet. Dazu gehört auch viel eigene Anschauung – Reisen, Praktika, Begegnungen, Erfahrungsaustausch, Gespräche über Lebenserfahrungen. Zweitens brauchen sie solide Skepsis. Das kann man etwa durch die Erfahrung von Widersprüchlichkeit und Manipulation erwerben. Eine Sammlung von Verschwörungstheorien über »9/11« verwirrt, erheitert aber auch. Man kann selbst eine erfinden und ausprobieren, wer sie schluckt. Drittens brauchen meine Kinder das Vermögen, ihr Weltwissen selbst weiterzuentwickeln. Aus Sicht der Psychologie ist das eine Meta-Perspektive auf das eigene Wissen: Menschen sollen abwägend entscheiden, für welche Ziele sie Kompetenzen und Wissen brauchen, welchen Preis sie dabei für unkluge Entscheidungen zahlen, wie sie ihre Fähigkeiten erweitern wollen und sich selbst dabei steuern können. Schule kann dazu ganz entscheidend beitragen, wie Beispiele guter Praxis zeigen. Schule beugt sich aber noch zu oft unter das Korsett des PROF. DR. THOMAS KLICHE Lehrplans, und dann produziert sie dressierte Leistungsdackel. Die Hochschulen steuern zunehmend von Wissens- auf Kompetenzvermittlung um, diese Umorientierung wird auch die Schulen erfassen.

»DEMOKRATIE GIBT ES NICHT ALS KONSER-

VE, DIE MUSS

IMMER WIEDER FRISCH

E Welche Rolle spielen die klassischen Medien in gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen überhaupt noch?

AUF DEN TISCH. GEDULD

Paradoxerweise werden sie eher wichtiger. Je mehr Hassprediger und Spinner ihr wirres Zeug im Internet verbreiten, desto wichtiger werden ein paar seriöse Leitmedien, die Themen und akzeptable Repertoires von Geschichten dazu entwickeln.

SIND ALSO AUCH POLI-

UND STANDVERMÖGEN TISCHE TUGENDEN.«

E Sind soziale Medien die fünfte Gewalt? Nein, sie haben für sich keine Linie, kein Integrations- oder gar Handlungsvermögen. Sie spiegeln nur vorhandene Denkmuster und Motive. Sie sind nur ein kleiner Teil von Öffentlichkeit, sie bündeln sie nicht zu einer eigenen Kraft. Mitunter sieht es zwar so aus, weil sie Handlungsbereitschaft rasch transparent machen. Das ist wohl ihr wichtigster politischer Effekt: Menschen handeln kollektiv, wenn sie Erfolgsaussichten sehen, und wo das plötzlich geschieht, brechen alte Regime unerwartet zusammen. Elektronik ermöglicht den raschen Austausch über politische Motive und gibt ein rasches Bild, wie viele andere Menschen auch gern handeln würden – Beispiel »Arabischer Frühling«. Die neuen Technologien können also unkonventionelle Partizipation beschleunigen. Aber Revolution hat früher auch ohne Handy geklappt. E Im Netz sind immer mehr Falschinformationen unterwegs. Wie kann man sich vor ihnen schützen? Wie können das Schüler lernen? Prof. Dr. Thomas Kliche ist Diplom-Politologe, Diplom-Psychologe und Professor für Bildungsmanagement in der Elementarpädagogik an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Thomas Kliche war Herausgeber der Zeitschrift für Politische Psychologie und Vorsitzender der Sektion Politische

E Wie verändern soziale Medien die Politikkommunikation? Die wissenschaftlichen Deutungen sind widersprüchlich: Manche sehen eine Demokratisierung von Informationen und ihrer Bewertung, die eigenständige Setzung öffentlicher Themen durch selbst organisierte Gemeinschaften, die punktuelle Meinungsführerschaften übernehmen, z. B. für Umweltfragen oder Abhöraffären. Andere stellen unterm Strich die weitgehende Folgenlosigkeit elektronischer Medien fest: Politik funktioniert heute kaum anders als vor 20 Jahren. Sicher, es gelingt kleinen Minderheiten besser, öffentliche Ereignisse zu inszenieren. Twitternde Politiker suggerieren Volksnähe und Ehrlichkeit. Aber Ausschüsse und Parteien, Parlamente und Ministerien, der ganze politische Betrieb arbeitet praktisch unverändert.

Psychologie im Berufsverband Deutscher Psycholog/-innen. Er forscht über mediale und politische Diskurse, Rechtsextremismus, berufliche Sozialisation, Korruption, über Organisationskultur und Innovationen im Bildungs- und Gesundheitswesen sowie über die Wirksamkeit und Qualität von Prävention.

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RECHT UND ORDNUNG

Wer bezahlt den Grafik-Taschenrechner? Umfasst das hohe Gut der Lernmittelfreiheit auch grafikfähige Taschenrechner? Dieses Thema wurde in der Vergangenheit in Sachsen immer wieder kontrovers diskutiert. Im Dezember 2014 erklärten die Richter am Sächsischen Oberverwaltungsgericht, dass viel dafür spricht, dass der Taschenrechner ein Lernmittel und damit kostenfrei ist. Seit dem Schuljahr 2015/ 2016 greift die Regelung. KLASSE beantwortet die wichtigsten Fragen. VON ENRICO BACH, KLASSE-REDAKTION; FOTO: ANJA JUNGNICKEL

.. .. E Wer tragt die Kosten fUr den Taschenrechner? Die Geräte sind laut Sächsischem Staatsministerium für Kultus (SMK) »als Lernmittel einzustufen und somit vom Schulträger kostenfrei bereitzustellen«. Das ist zwar noch nicht gesetzlich festgeschrieben, aber die aktuelle Rechtsauffassung in Sachsen. Hintergrund ist die »Lernmittelfreiheit«, die dazu beitragen soll, dass Bildung auch für Familien mit niedrigem Einkommen erschwinglich bleibt. Die Kosten tragen also die Schulträger, das sind hauptsächlich Städte, Gemeinden und Kreise. Schüler müssen demnach für die Leihgeräte nichts bezahlen, allerdings werden privat bereits angeschaffte Taschenrechner nicht erstattet. Wichtig: Wie alle ausgeliehenen Lernmittel sind natürlich auch die Taschenrechner pfleglich zu behandeln. Geht ein Gerät verloren oder wegen »unsachgemäßer Behandlung« kaputt, muss es vom Schüler oder seinen Eltern tatsächlich oder finanziell in angemessener Höhe ersetzt werden.

E Wer beschafft den Taschenrechner? Darum kümmert sich jede Schule selbst, wie bei allen anderen Lernmitteln auch. Sie bekommt vom Schulträger ein Budget und beauftragt in Abstimmung mit ihm einen Lieferanten. Das SMK empfiehlt, auch die Elternvertretung in die Entscheidungen einzubeziehen. Außerdem empfiehlt das Ministerium den Schulen, dass sie die ausgewählten Modelle kontinuierlich über mehrere Jahre verwenden und ggf. nachordern. Ein häufiger Wechsel der Typen wird »nicht als sinnvoll angesehen« – schließlich sind pädagogische Konzepte nicht nur auf ein Schuljahr angelegt und sollen etwaige Wiederholer sich nicht umstellen müssen. Nicht zuletzt ist auch die in der Schule vorhandene Projektions- und Messtechnik zu beachten. Die Modelle sollten mit dieser natürlich kompatibel sein – und es auch bleiben.

schon, den Fachkonferenzen – also den Lehrern, die an der jeweiligen Schule Mathematik und Naturwissenschaften unterrichten. Sie geben vor, welche technischen Bedingungen die Geräte erfüllen müssen. Gleichzeitig achten sie darauf, dass sich die Kosten für den Schulträger in vertretbaren Grenzen halten. Sind technisch vergleichbare Produkte zu haben, werden also in der Regel die günstigeren angeschafft. .. E Können Eltern sich auch selbst um einen .. Taschenrechner kUmmern? Laut Landeselternrat sind viele Eltern weiterhin bereit, die Kosten für die grafikfähigen Taschenrechner zu übernehmen. Eltern, die sich freiwillig für den Kauf eines Taschenrechners entscheiden, können dies natürlich – wie auch bei anderen Lernmitteln – jederzeit tun. In diesem Fall bleibt das Gerät Eigentum der Schüler – auch nach der Schulzeit.

E Wer entscheidet, welcher Taschenrechner bestellt wird? Diese Aufgabe obliegt, wie auch bisher Weitere Informationen zum Thema unter: www.schule.sachsen.de/18935.htm

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FR AGEBOGEN

»Lieblingsfach: Kunst« Was macht einen guten Lehrer aus? Und einen guten Schüler? Mit dem KLASSEFragebogen bitten wir Bildungsträger und Prominente aus Sachsen, uns einen Einblick in ihre persönlichen Lernerfahrungen zu geben. ANTWORTEN: MANDY KUNZE, MALERIN, LEIPZIG

Als ich klein war, wollte ich laut Zitat meiner Mutter „Staatsratsvorsitzende werden, damit ich über dich bestimmen kann.“ Damals war noch DDR. Außerdem noch Feuerwehrfrau, Buchillustratorin, T ierärztin oder Pferdepflegerin. Meine Eltern wollten, dass ich einen Beruf nach meinen Neigungen finde, wenn

ich groß bin.

Als Schüler war ich gut in: Kunst, Biologie, Geschichte und Deutsch. Heute bin ich gut in: Kunst, hoffe ich. Mein liebstes Schulfach war: Kunst, aber auch Naturwissenschaften. Das Schulfach, das ich überhaupt nicht mochte, war: Geschichte. Es war sehr inter-

essant, man musste sich jedoch so viele Zahlen merken.

Das hat mich in der Schule am meisten genervt: Ausdauerlauf im Sportunterricht, Unterrichtsbeginn halb acht (das frühe Aufstehen). Das hat mir an Schule am besten gefallen: das Lernen und das Wissen; selbstbestimmter Kursunterricht im Gymnasium.

Mandy Kunze ist eine

deutsche Malerin. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Sie studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Mandy Kunze war von 2012 bis 2014 Meisterschülerin bei Prof. Neo Rauch, dem Wegbereiter der »Neuen Leipziger Schule«. Mandy Kunze wurde 1978 in Burgstädt geboren und besuchte dort das Gymnasium. Eine ihrer damaligen Lehrerinnen war auch Brunhild Kurth, die heutige sächsische Kultusministerin.

Ein guter Lehrer: vermittelt die Freude am Wissen, ist geduldig und macht den Unterricht abwechslungsreich. Ein guter Lehrer weiß nicht nur viel, sondern kann es auch vermitteln und erklären. Er bringt den Schülern bei zu lernen, ist ganzheitlich an der Erziehung beteiligt und sagt auch wie man mit Niederlagen umgeht. Und er hat neben Fachwissen auch eine gute Portion Humor, kann auch mal ein Auge zudrücken oder streng sein. Gute Lehrer: Frau Dietze, Frau Kurth, Herr Babeck, Herr Fefernitz, Herr Benedix, Herr Mohn, Herr Finck.

Ein guter Schüler: hört zu, ist offen, respektvoll, selbstmotiviert und interessiert. Er macht sich selber Gedanken und lernt nicht nur auswendig, sondern versucht zu verstehen. Er stellt auch mal Fragen und ist meistens pünktlich. In meinem Leben will ich noch: Gelassenheit und Spanisch lernen. Mein Lieblingsbildungsort ist: das Leben an sich, aber auch die Hochschule. Denn da kann man selbstorganisiert und selbstbestimmt lernen. Wenn ich meinen Beruf noch einmal wechseln würde, dann würde ich wieder Malerei und Grafik studieren, um Künstler zu werden. Vielleicht würde ich Kunst auch in der Hochschule unterrichten. Als Ausgleich zu meiner Arbeit: mache ich lange Spaziergänge mit meinen Hunden und tanze Flamenco. Ich liebe an meinem Job, dass: ich das machen kann, was ich liebe, und was ich will und zu dem ich

glaube, auf der Welt zu sein.

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MiTMachEN & GEwiNNEN Gesucht werden Projekte, die der Schule ein besonderes Gesicht geben, die keine Eintagsfliegen sind, die das Schulleben bereichern, die Talente st채rken und bei denen neben Sch체lern und Lehrern auch Eltern und externe Partner mitmachen. Einsendeschluss ist der 30. November 2015.

www.schulpreis.sachsen.de Unterst체tzt von:


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