PACK DEIN STUDIUM. am besten in sachsen.
in Dresden in Leipzig in Chemnitz in Freiberg in Zittau in Zwickau in Görlitz IN Mittweida
PACK DEIN STUDIUM. am besten in sachsen.
C h r i s t i n e Sc h i e w e »Entscheidungstafeln« (Ausschnitt) Holz, Aufkleber, Zeichnung, je 9cm x 9cm, 2007
»Pack dein Studium. Am besten in Sachsen.«
Gute Gründe für ein gutes Studium. Aber wie
heiSSt die Kampagne des Sächsischen Wissen-
lässt es sich in Sachsen sonst leben?
schaftsministeriums und der sächsischen Hochschulen. Frau Staatsministerin von
Sabine von Schorlemer
Schorlemer, weshalb lohnt es sich, die Koffer
rascht, wenn sie das erste Mal in Dresden, Leipzig oder
zu packen und zum Studieren nach Sachsen zu
auch in kleineren Städten wie Görlitz zu Besuch sind –
kommen - oder zu bleiben?
wie schön die Städte sind, wie offen die Menschen, wie
Viele sind immer noch über-
lebenswert es hier ist! Wir haben hier eine bunte und Überzeugend ist vor
lebendige kulturelle Szene und viele Studentenclubs,
allem die hohe Qualität unserer Hochschulen und
alleine 15 in Dresden. Die kulturellen Angebote sind
ihr breites Fächerangebot. Vier große Universitäten,
vielfältig: ob Leipziger Buchmesse, die Filmfestivals, die
fünf Kunsthochschulen, fünf Fachhochschulen und
Dresdner Semperoper, Kunstschätze der Staatlichen
sieben Studienakademien in Sachsen bieten den
Sammlungen, die vielen Theater oder auch Straßenfes-
etwa 100.000 Studenten beste Bedingungen: modern
te. Dazu die wunderbare Elbauenlandschaft, das Kletter-
ausgestattete Computerarbeitsplätze, Labore und
paradies Sächsische Schweiz oder die Seen um Leipzig.
4
Leipzig
Sabine von Schorlemer
Bibliotheken - und eine gute Betreuung durch engaSabine von Schorlemer ist seit 30. September 2009 Sächsisch e Sta atsm i n ist er i n f ü r W i ss e n s c h a f t u n d K u n s t .
»Pack dein Studium. Am besten in Sachsen.« informiert nicht nur mit der Webseite und mit
Was kann man in Sachsen studieren?
Anzeigen, sondern vor allem einem »Umzugs team« von Studierenden an Gymnasien in den
Sabine von Schorlemer
Eine lange Tradition hat
alten Bundesländern über die Studienmöglich-
Sachsen in der Ausbildung von Ingenieuren. Fast 30
keiten. Bekommen Sie Ihre Hochschulen nicht
Sie lehrte u. a. an den Universitäten München, Genf,
Prozent der Studierenden sind in den ingenieurwis-
voll?
Lausanne und Basel und war vom Jahr 2000 bis
senschaftlichen Studiengängen eingeschrieben. Nicht
September 2009 Inhaberin des Lehrstuhls für Völker-
umsonst gilt Sachsen als Ingenieurschmiede. Neben
Sabine von Schorlemer
recht, Recht der EU und Internationale Beziehungen
den klassischen Geistes- und Naturwissenschaften
nicht so voll wie in den alten Bundesländern – das ist
sowie Auslandsbeauftragte an der TU Dresden.
gibt es aber auch »Exoten« wie Bühnentanz, Industrie-
unser Vorteil. Während in den westlichen Bundeslän-
archäologie, Musikinstrumentenbau oder Textil- und
dern stärkere Jahrgänge an die Hochschulen kommen,
Ledertechnik – insgesamt über 300 Studiengänge!
gibt es in Sachsen weniger Studienanfänger, da nach
Unsere Hochschulen sind
1989 weniger Kinder geboren wurden. Hintergrund Viele sind von den Kosten eines Studiums
unserer Aktion »Pack dein Studium. Am besten in
abgeschreckt…
Sachsen.« ist der Hochschulpakt 2020, der im Jahr 2007 von den Wissenschaftsministern aus Bund und Ländern
Sabine von Schorlemer
Dafür gibt es keinen Grund.
ins Leben gerufen wurde. Der Pakt soll dazu beitragen,
Sachsen erhebt keine Studiengebühren. Außerdem sind
der künftig wachsenden Zahl von Abiturienten aus den
die Lebenshaltungskosten günstig. Ohne Probleme kann
westlichen Bundesländern genügend Studienplätze in
man hier zu günstigen Mieten im frisch renovierten
ganz Deutschland zur Verfügung zu stellen.
Altbau oder im Wohnheim leben. Zu einem Studium rate ich auf alle Fälle. Mit einer guten Ausbildung haben Sie bei dem abzusehenden Mangel an Fachkräften beste Aussichten, später auch einen guten Job zu bekommen.
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gierte Professoren und Professorinnen. P r o f. D r . D r .
Vorwort
LEIPZIG
freiberg
Dresden
4
14
36
58
Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Das GroSSe Hochschulalphabet 8
18
38
62
Eine Uni mit Exotik
Was die Welt zusammenhält
Physik ist für mich wie guter Käse
Universität Leipzig
Technische Universität Bergakademie Freiberg
Technische Universität Dresden
20 Leipzig je t`aime Universität Leipzig
22 Die Bretter, die die Welt bedeuten
40 Vor der Nordküste Siziliens: Diplomarbeit am Meeresgrund Technische Universität Bergakademie Freiberg
Hochschule für Musik und Theater Leipzig
24 Wo die Besten studieren Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Technische Universität Dresden
66 Theaterkunst beginnt hinter den Kulissen Hochschule für Bildende Künste Dresden
chemnitz 42
68 Musizieren mit Till Brönner Hochschule für Musik Dresden 6
26
64 Ingenieur – passt zu mir
46
70
Auf jeden Fall etwas mit Sport
Tanz ist mein Leben
Technische Universität Chemnitz
Palucca Hochschule für Tanz Dresden
erzgebirge
48
72
Die Erfinderin der »Studi-Stadt«
Hier geht´s lang
Technische Universität Chemnitz
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
28 32
mittweida
Von London über Hongkong nach Markneukirchen
50
Westsächsische Hochschule Zwickau
dreiländereck 74
34
52
76
Unseren Rennwagen bauen wir uns selber
Mit Karl May in einer Zelle
Es muss stinken, rauchen, knallen
Hochschule Mittweida
Hochschule Zittau/Görlitz
Westsächsische Hochschule Zwickau
78
Duales Studium
Und zu Hause wartet der Zoo Internationales Hochschulinstitut Zittau
54 56 Ewig rumstudieren will ich nicht Berufsakademie Bautzen
Anhang 80
7
Johannes, der Büchermacher Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Probieren geht über Studieren – weil das alte Sprichwort recht hat und weil ein Neubeginn Orientierung br aucht: 26 A nekdoten, Inf orm ationen und Nettigkeiten für ein erfolgreiches Studium in Sachsen.
Das groSSe Hochschul-
ABC
E
I
EXZellenz. Dank der Exzellenzinitiative widmet sich
Interessenvertretung. Studenten bilden die größte
die School of Natural Sciences an der Universität Leip-
Gruppe an den Hochschulen. Damit diese ordentlich
zig den Molekülen, Zellen und Nanoobjekten. Die
mitentscheiden kann, gibt es die Studentenräte. Sie
Dresdner International Graduate School for Biomedi-
vertreten die Stimme der Studierenden und sind ihrer-
cine and Bioengineering sucht nach unseren Selbst-
seits in der Konferenz Sächsischer Studierendenschaf-
heilungskräften und das Center for Regenerative The-
ten, kurz KSS, organisiert.
rapies, der Exzellenzcluster der TU Dresden, durchleuchtet regenerative Therapien.
Jubiläum. Die deutsche Universitätsgeschichte ist eng mit Sachsen verbunden. Die Universität Leipzig ist die zweitälteste deutsche Uni mit durchgehendem
ein alter Brauch, dass frischgebackene Absolventen
Lehrbetrieb. Im Jahr 2009 feierte sie ihr 600-jähriges
den steinernen Löwen am Brunnen auf dem Ober-
Jubiläum.
markt reiten.
G
K
A
C
Audimax. Griechischen Amphitheatern nachgeahmt,
Campus-Spezialisten. Sie studieren selbst und kennen
Hochschulstadt verlegen, einen Bonus. So erstattet
Berufseinstieg:
sorgen Hörsäle für gute Akustik und prima Sicht.
das Campusleben an ostdeutschen Hochschulen wie ih-
die Stadt Chemnitz jedem Neuling die Semesterge-
www.career-services.sachsen.de
Die größten heißen Audimax, weil sie einem maxi-
re Westentasche. Für Euch sind sie im Rahmen der
bühr zurück. Dresden begrüßt seine Neulinge dage-
malen Publikum Platz bieten. So finden im Audimax
Hochschulinitiative Neue Bundesländer »Studieren in
gen mit 150 Euro und Leipzig lässt 49 Euro pro Stu-
der TU Dresden genau 977 Studenten Platz.
Fernost« in den sozialen Netzwerken unterwegs und ha-
dent und Semester springen – nicht nur einmalig,
ben für Fragen immer ein offenes Ohr. Ihr könnt sie
sondern auch für die nachfolgenden Semester, so
ganz einfach kontaktieren:
lange es das Modell Zuzugsbonus gibt.
B Berufsausbildung. Gleichzeitig den Studienabschluss
Studium bieten die Career Services der sächsischen
dieren Studenten, die ihren Hauptwohnsitz in die
Hochschulen Kurse, Workshops und viele Tipps für den
Leckereien. Die insgesamt 26 sächsischen Mensen
spezialisten.html
H
könnten unterschiedlicher kaum sein. Im histori-
Helden. Dresdner Studenten der Hochschule für Mu-
dessen frisches Sushi.
D
bietet gleich zwei Abschlüsse auf einen Schlag.
Diplom. Seitdem Europas Bildungsminister in Bologna
für Tanz und der Hochschule für Bildende Künste
Die Ausbildung schließt mit dem Hochschulzeugnis
beschlossen, den Hochschulraum einheitlicher zu ge-
sammeln Praxiserfahrung bei ihren Bühnenkoopera-
und dem Abschluss der Industrie- und Handelskam-
stalten, herrschen Bachelor und Master in Deutsch-
tionen und werden so zu Helden. Gemeinsam insze-
mer (IHK) beziehungsweise der Handwerkskammer
land. An den Hochschulen in Sachsen gibt es aber auch
nierten sie zum Beispiel »Orpheus und Eurydike« im
(HWK) ab.
weiterhin Diplomstudiengänge.
Jahr 2010.
Sachsen: kooperatives Studium mit integrierter Be-
L
www.studieren-in-fernost.de/de/aktionen/campus-
rufsausbildung (KIA). Die Hochschule Zittau/Görlitz
und die Berufsausbildung einheimsen, das heißt in
Karriere. Für die Vorbereitung auf ein Leben nach dem
Geschenk. Einige sächsische Hochschulstädte spen-
sik Carl Maria von Weber, der Palucca Hochschule
schen Speisesaal der Leipziger Mensa Petersteinweg isst man beispielsweise unter wagenradgroßen Kronleuchtern. In der Alten Mensa in Dresden gibt’s in-
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Feuertaufe. An der Freiberger TU Bergakademie ist es
8
Das große Hochschulalphabet
F
J
M
Q
U
Y
Ministudiengänge. Die kleinen Studiengänge werden
Quadratmeter. Stuck und Parkett auf 25 Quadratme-
Unterhaltung. Die Studenten der Hochschule Mitt-
Yeti. Während sich der mysteriöse Schneemensch
auch Orchideen genannt, in denen wenige Studen-
ter für 270,- Euro. Eigener Südbalkon, Gartennut-
weida bescheren den Einwohnern der mittelsächsi-
noch bedeckt hält, haben die Forscher des Leipziger
ten dem nachgehen, was die Welt im Inneren zu-
zung, und das alles nur zehn Minuten von der Uni
schen Stadt ein mediales Rundumprogramm. Von
Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropolo-
sammenhält. Die Universität Leipzig bietet einige
entfernt? In den Gründerzeithäusern von Leipzig
der Lokalzeitung übers Radio bis hin zum eigenen
gie im Frühjahr 2010 eine bislang unbekannte Men-
dieser raren Fächer an – zum Beispiel den Studien-
lässt es sich günstig residieren. In vielen sächsischen
Sender – hier kommt alles aus Studentenhand.
schenform entdeckt. Für ein Leben nach dem Studi-
gang Logik. Er ist nicht nur einer der kleinsten Stu-
Städten wohnen Studenten in den altehrwürdigen
um hält das Institut übrigens zusammen mit der
diengänge in Deutschland, sondern auch der einzi-
Mietshäusern.
Universität Leipzig ein internationales Promotions-
ge. Nur die Leipziger Uni bietet ihn als
R
V
programm parat.
wirklich ist, täuschen Schauspieler regelmäßig Lei-
Z
le für Technik und Wirtschaft in Dresden hält seinen
den vor. Das Programm nennen die Ärzte »standardi-
Zulassung. Ordnung im Chaos. Die Zentralstelle für
Nebenjob. Schlaue Studenten verbinden Studium
über 30 Jahre alten Robur-Truck in Schuss – und
sierte Patienten«. Neben Rentnern nörgeln, quengeln
die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) entschied seit
und Nebenjob am eigenen Institut. Professoren su-
schickt ihn auf die Piste. Alle zwei Jahre stürzen sich
und leiden auch Studenten regelmäßig für ihre Kom-
1973 darüber, wer einen Studienplatz in besonders
chen oft studentische Hilfskräfte. Viele dieser Jobs
die Studenten mit ihm ins Abenteuer und wagen die
militonen auf Bestellung.
begehrten Fächern wie zum Beispiel Medizin bekam.
werden an Schwarzen Brettern ausgeschrieben. Zu-
Rallye Dresden–Breslau.
sätzlich gibt es studentische Arbeitsvermittlungen.
O
S
lernen, wie der Umgang mit schwierigen Patienten
Seit Mai 2010 gibt es die Behörde nicht mehr. Nun
W Wettbewerb. In Teamarbeit entwickeln Studenten ei-
Sprechstunde. Wer Warteschlangen vor der Sprech-
nen Rennwagen und schicken ihn in der »Formula
Obulus. In Sachsen zahlen Studenten für das Erst-
stunde des Professors nichts abgewinnen kann, sollte
Student« ins Rennen gegen Wagen aus aller Welt.
studium keine Studiengebühren. Das war schon im-
seine Fühler nach kleineren Hochschulen ausstre-
477 Mannschaften gibt es. Die der Westsächsischen
mer so und steht auch im neuen Hochschulgesetz,
cken. Die kleineren sächsischen Hochschulstädte
Hochschule Zwickau steht auf Platz zehn.
das seit Januar 2009 in Kraft ist.
Görlitz, Zwickau, Mittweida oder Freiberg sind nachbarschaftlich ruhig und dennoch sehr studentisch.
P
X
Packen. »Pack dein Studium. Am besten in Sach-
T
sen.« ist eine Kampagne des Sächsischen Wissen-
Ticket. Studenten der Dresdner Hochschulen und der
schulinstitut Zittau zum Beispiel sind Studenten aus
schaftsministeriums und der sächsischen Hoch-
TU Chemnitz fahren mit ihrem Semesterticket quer
14 Ländern eingeschrieben.
schulen. Seit September 2008 macht sie vor allem
durch Sachsen – quasi für lau. Wer einmal den Se-
Abiturienten aus den alten Bundesländern auf das
mesterbeitrag löhnt, fährt dafür ein Semester lang
Hochschulland aufmerksam. Neben Anzeigen, Pla-
Bus, Bahn und Zug.
katen und der Website www.pack-dein-studium.de liefert eine bundesweite Infotour zweimal jährlich Wissenswertes zum Studieren in Sachsen.
Xenophil. Aufgeschlossen und international geht es überall in Sachsen zu. Am Internationalen Hoch-
übernimmt die Stiftung für Hochschulzulassung ihre Aufgaben. Bewerbungen sind nur im Internet über ein Online-Verfahren möglich: www.hochschulstart.de
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N
Rallye. Das studentische Rallye-Team der Hochschu-
Vortäuschen. Damit angehende Mediziner in Dresden
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Das große Hochschulalphabet
eigenständiges Masterstudium an.
Universität Leipzig S. 18 Hochschule für Musik und Theater Leipzig S. 22 Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig S. 24 Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig S. 26 Staatliche Studienakademie Leipzig S. 54
Hamburg Berlin
Hannover
Staatliche Studienakademie Riesa S. 54
Köln
Staatliche Studienakademie Bautzen S. 56
Leipzig Dresden Chemnitz
Frankfurt a. M.
100 km
200 km Nürnberg 300 km Stuttgart 400 km München 500 km
Hochschule Mittweida S. 52 12 13
Staatliche Studienakademie Glauchau S. 54
Hochschule Zittau/ Görlitz S. 76 Westsächsische Hochschule Zwickau S. 32 Internationales Hochschulinstitut Zittau S. 78 Staatliche Studienakademie Plauen S. 54
Technische Universität Dresden S. 62 Hochschule für Bildende Künste Dresden S. 66 Hochschule für Musik Dresden S. 68 Technische Universität
Palucca Hochschule für Tanz Dresden S. 70
Bergakademie Freiberg S. 38
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden S. 72 Staatliche Studienakademie Dresden S. 54
Staatliche Studienakademie Breitenbrunn S.54 Technische Universität Chemnitz S. 46
Leipziger Augustusplatz mit Oper, Gewandhaus und Universität Gewandhaus
Oper
Sportforum, Zentr alstadion 4km
Universität
Südvorstadt/Connewitz 3,5 km, Cospudener See 12 km
Leipzig
Völkerschlachtdenkmal, Altes Messegelände 3,5 km
lobt das Leben
O
Über die Jahrhunderte entwickelte sich Leipzig zum Handelszentrum Deutschlands, das weithin für seine Wissenschafts-, Messe- und Buchtradition von sich reden machte. Goethe studierte in seinem »Klein-Paris« Jura und das leichte Leben, Bach fand hier die Muse für seine Johannes- und Matthäuspassionen und Leibniz lernte in Leipzig schon als Achtjähriger autodidaktisch Latein und Griechisch. Heute ist die Halbmillionenstadt ein lebendiges Beispiel für den Wandel. Von hier aus verbreiteten sich die Montagsdemos über die ganze DDR. Nach 1989 entwickelte sich Leipzig zum Logistik- und Hightechzentrum im Herzen Europas, in dem das Studentenleben pulsiert. Es gibt vier staatliche, fünf private Hochschulen, eine Studienakademie und fast 30 Forschungseinrichtungen.
Wenn ich Besuch habe, führe ich ihn als erstes durch die Stadt. Dabei lasse ich nie den Zoo und die Spinnerei aus. Der große Zoo wurde mit seinen Tiergeschichten im Fernsehen berühmt. Und in der ehemaligen Baumwollspinnerei tummelt sich heute vielfältige Kunst. Eine Galerie reiht sich an die andere. Sebastian Kissel (25), Fotografiestudent, Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig
Dazu bietet Leipzig feinste Hochkultur in den verschiedenen Theaterhäusern oder dem weltberühmten Gewandhaus, studentische Szene in unzähligen Clubs und einzig artige Festivals wie das »euro-scene«, das einzige für zeitgenössisches Theater und modernen Tanz – all das verleiht der Stadt im Nordwesten Sachsens eine kreative Ausgelassenheit, die ihresgleichen sucht. All das ist Leipzig.
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Ich schlendere gerne auf der in Szenekreisen beliebten Karl-Liebknecht-Straße entlang. Dort gibt es viele schöne Boutiquen und weniger Einkaufsketten, alles ist individueller. Das ist in meiner Heimatstadt Nürnberg nicht mehr so. Nach einem Unitag gönne ich mir mit Freunden einen Cocktail im Studentenkeller Moritzbastei oder tanze in einem der vielen Clubs der Stadt. Das Gute am Leipziger Nachtleben ist, dass alles recht zentral und gut zu erreichen ist. Im Sommer liebe ich den Cospudener See südlich von Leipzig und das ganze Jahr die innerstädtische Mensa am Park. Die bietet Produkte aus der Region an, ein riesiges Salatbuffet und jeden Tag frisch im Wok zubereitete Gerichte. Charlotte Kohler (20), Wirtschaftswissenschaftsstudentin, Universität Leipzig
Mit seinen kunsthandwerklichen Sammlungen zählt das GRASSI Museum für Angewandte Kunst zu den bedeutend sten seiner Art in Europa. Das Museum der bildenden Künste zeigt nicht nur die wichtigsten Werke Max Klingers, sondern eine der traditionsreichsten Bürgersammlungen der Republik. In der Baumwollspinnerei, einem opulenten Galeriekomplex auf ehemaligem Fabrikgelände, gehen weltbekannte Künstler wie Neo Rauch ein und aus. Subkulturell hat die Stadt eine Menge Alternatives wie etwa das » N aT o « zu bieten. In dem soziokulturellen Zentrum auf der beliebten KarLi, wie die Leipziger ihre Flaniermeile, die Karl-Liebknecht-Straße, nennen, spielten einst Rammstein ihr erstes großes Konzert. Heute ist der einstige Versammlungsort der Nationalen Front der DDR nicht nur Café, Kneipe und Club, sondern auch ein Kino.
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Leipzig
rdinäre Lieder und fröhliche Trinkgelage. Schon Goethe wusste, wie und wo es sich in Leipzig studentisch feiern lässt. Seinem Student Frosch schrieb er in der berühmten »Faust«-Szene im Auerbachskeller die Erinnerung an sein eigenes Studentenleben in den Mund. »Mein Leipzig lob’ ich mir! Es ist klein Paris, und bildet seine Leute.« Seine Worte haben noch immer keinen Funken Wahrheit verloren.
EINE UNI MIT EXOTIK
Leipzig
sich im Jahr 2004 an der ostdeutschen Universtät. Er wurde nicht enttäuscht. » F ü r k l a r , d a s s e s e i n e n e u e S ta dt u n d e i n e n e u e U m g e b u n g w e r d e n s o l lt e « ,
m i c h wa r d a m a ls
erklärt der gebürtige Han-
nikations- und Medienwissenschaften und Afrikanistik zu Lehramt Deutsch und Ethik, aber der Studienort blieb derselbe – aus Überzeugung. Auch ohne Leipzig näher zu kennen, stand die Stadt im Nordwesten Sachsens von Beginn an auf seiner Liste potenzieller Studienorte. Denn die Volluniversität ist auf Geisteswissenschaften ausgelegt. In diesem Bereich gibt es ein sehr breites Angebot mit teilweise exotischen Studiengängen. » D i e Ge i s t e s w i s s e n s c h a f t e n h a b e n h i e r e i n e n v e r g l e i c h s w e i s e s i c h e r e n Sta n d , s o d a s s s i c h a u c h
Dario Stüber Universität Leipzig Lehramt Deutsch/ Ethik
erzählt der 28-Jährige.
Für ihn bietet die zweitgrößte Stadt Sachsens alles, was er von seinem Studienort erwartet. Vor allem die Kunstszene hat es ihm angetan. So sehr, dass er mit Freunden eine eigene Theaterperformancegruppe gründete. Mit dem
»I nte r m e d ia O r k estr a«
gestaltet er nun Performance-Theater, das
von Zusammenspiel und Interaktion verschiedenster Medien lebt. N e u e s i n B e w e gu n g Die alte Universitäts- und Messestadt reizte ihn, weil hier stetig Neues entsteht. » I c h
fa n d , d a s pa s
s t e g u t z u m e i n e m e i g e n e n Le b e n , w e i l e s f ü r m i c h a u c h e i n A u f b r u c h z u e t wa s g a n z Ne u e m wa r . «
Da r i o w i r d b a l d a l s L e h r e r f ü r D e uts c h u n d Et h i k v o r d e r K l a ss e s t e h e n . S t u d i e r t h at e r a n d e r z w e i tä lt e s t e n U n i D e u t s c h l a n d s , a n d e r U n i L e i pz i g .
So wurde unter anderem das zentral liegende Universitätshauptgebäude in den vergangenen Jahren renoviert und strahlt nun in modernem Glanz. Abgesehen von anderen universitären Vorzügen wie einer geringen Semestergebühr und der Fahrradfreundlichkeit der Stadt, überzeugen auch günstige Wohnungen wie im Studentenviertel Südvorstadt. Der Unisport ist ebenso vielfältig wie die Kunstszene. Der angehende Deutsch- und Ethiklehrer probierte sich in einem Pantomimekurs aus, spielte Basketball und tanzte Breakdance. Nur bei der Wahl eines Studentenwohnheims sollten Anfänger aufpassen.
»E i n ig e de r Woh n
h e i m e l i e g e n e t wa s w e i t e r d r a u SSe n , a n d e r e s i n d n u r z e h n M i n u t e n v o m C a m p u s e n t f e r n t. Da r a u f s o l lt e n Ne u l e i pz i g e r b e i m U m z u g a c h t e n « ,
www.uni-leipzig.de ist die zweitälteste Uni Deutschlands, wo schon Goethe und Leibniz studierten bisher studierten, lehrten oder forschten hier 30 Nobelpreisträger etwa 30.000 Studierende aus 150 Ländern neuer Campus am Augustusplatz – mit einer Bibliothek, die rund um die Uhr genutzt werden kann UNIVERSITÄT LEIPZIG
rät er, der inzwischen nicht nur mitten im Examen
steckt, sondern auch eine Familie gegründet hat. Und auch wenn es den zukünftigen Lehrer nach fünf Jahren Studium wieder an den heimatlichen Maschsee in Hannover zieht, lautet sein Fazit: » Le i p z i g i s t s e h r e m p f e h l e n s w e r t ! «
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noveraner. Zwar wechselte er zwei Jahre später noch einmal den Studiengang von Anglistik, Kommu-
k l e i n e I n s t i t u t e h a lt e n k ö n n e n « ,
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Leipzig hatte schon immer etwas. Obwohl Dario Stüber vorher noch nie dort gewesen ist, bewarb er
20
Leipzig
E i n B e s u c h g e n ü g t e C h a r l o t t e , u m s i c h i n L e i pz i g zu v e r l i e b e n . N i c h t n u r d i e q u i r l i g e S tud e n t e n sta dt, s o n d e r n a u c h d i e U n i lock t e die N ü r n berger i n m i t ihr em ga nz eigen en Fl a ir .
Charlotte mag Formeln. Deshalb waren Mathe, Wirtschafts- und Rechtslehre in der Schule ihre Lieblingsfächer. In zwei Jahren wird sie Bachelor of Science Wirtschafts-
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wissenschaften sein, eine Mischung aus Betriebs-, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsrecht und Rechnungswesen. Sie kommt aus Nürnberg und lebt seit September 2010 in Leipzig. Dass sie sich für ein Studium im benachbarten Freistaat entschieden hat, ist eine praktische Entscheidung gewesen.
» I c h w o l lt e W i r ts c h a f ts w i s s e n s c h a f t e n
st u d i e r e n , w o wa r da e h e r n ac h r a n g i g . «
Eine bayerische Schulfreundin studierte
schon an der TU Dresden. Die 20-Jährige hat dagegen ihr Herz an Leipzig verloren. Die schöne Innenstadt mit den vielen Grünflächen und der komplette Neubau des Institutsgebäudes ihrer Fakultät gefielen ihr auf Anhieb. W e r b u n g f ü r d i e n e u e H e i m at Leipzig hat ihr den Neuanfang leicht gemacht. An der Uni wurde sie von den älteren Semestern freundlich aufgenommen, bekam Hilfe beim Einschreiben in ihre Kurse und nahm an Erstsemesterveranstaltungen teil. Zu Schulzeiten war sie Schülersprecherin, jetzt möchte sie ihre Kommilitonen vertreten. Sie denkt darüber nach, dem Fachschaftsrat ihrer Fakultät beizutreten, um mit ihren Erfahrungen auch nachfolgenden Studentengenerationen zu helfen. Seitdem die Bayerin in Sachsen lebt, ist sie eine Art Botschafterin für das Studium in Sachsen. Überzeugt von ihrem Studienort, nahm sie an der Roadshow der Kampagne
» Pac k d e i n S t u d i u m . A m b e st e n i n S ac h s e n . « t e i l u n d e r z ä h lt e i n f ü n f b ay e r i
s c h e n S tä dt e n vo n i h r e n p o s i t i v e n E r fa h r u n g e n i n Le i pz i g . S i e k e n n t d i e g ä n g i g e n V o r u r t e i le , h ö r t S ät z e w i e : » Was w i llst d u d e n n i m O s t e n ? D a v e r s t e h s t d u d o c h k e i n e n ? Da g i bt ’ s n u r P l at t e n b au t e n . «
Charlotte meint, dass aber alle ihre Meinung
änderten, sobald sie einmal in Leipzig zu Besuch gewesen seien.
» Me i n e M u t t e r h at
s o g a r g e s c h e r z t, das s s i e h i e r h e r z i e h e n w o lle , s o g u t g e f i e l e s i h r . «
Und so weit
weg ist es auch nicht, in dreieinhalb Stunden ist sie mit dem ICE in Nürnberg. Für die angehende Wissenschaftlerin sind die rund 300 Kilometer eine ideale Entfernung, um zwar von ihren Eltern unabhängig, für sie aber nicht aus der Welt zu sein.
Charlotte Kohler UNIversität LEIPZIG Wirtschaftswissenschaften
Die Bretter, die die welt bedeuten
Fabian Bothe hoCHschule für musik und theater LEIPZIG Musical
Leipzig
hat der 26-Jährige Theater gespielt. » We n n
22
Wenn Fabian auf der Bühne steht, ist er mit Leib und Seele dabei. Schon in der Schule m a n e i n m a l d i e D r o g e B ü h n e e i n g e at m e t
h at, k o m m t m a n n i c h t m e h r s o le i c h t davo n w e g . «
Und doch hat er nach der Schu23
le drei Jahre Kommunikationsmanagement in Berlin studiert, mit einem Diplom abgeschlossen und dabei das Sehnen nach der Bühne nicht beruhigen können. » E i n
Song
a u s d e m M u s i ca l » W i c k e d – D i e He x e n vo n O z « h at m i c h s o b e w e gt, d a s s i c h d a n a c h Ballettu nte r r i c ht g e n o m m e n hab e«,
erinnert er sich. Mit zittrigen Knien fuhr er zur
Aufnahmeprüfung an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater, kurz HMT – und bestand. Mittlerweile bereitet er sich auf sein Vordiplom im Fach Musical vor – mit einer 30-minütigen One-Man-Show aus Gesang, Schauspiel und Tanz. I n L e i pz i g a n g e ko m m e n Es gibt in Deutschland vier staatliche Hochschulen, die Musical unterrichten. Neben Leipzig kommen Berlin, München und Essen in Frage. Fabian kommt aus Leer in Ostfriesland und hat sich für Leipzig entschieden, weil er dort die Aufnahmeprüfung bestanden hat. » U n d
au c h , w e i l e s i n S ac h s e n k e i n e S t u d i e n g e b ü h r e n g i b t « .
Eine Ehre,
sei es an der HMT Leipzig zu studieren, immerhin ist es eine der renommiertesten Musikhochschulen Deutschlands. Und einmal hier angekommen, habe er sich gleich heimisch gefühlt. G e m e i n s a m m i t d e n P r o f e ss o r e N Wie bei allen staatlichen Kunst- und Musikhochschulen ist die Ausbildung umfassender als bei privaten Hochschulen. In Leipzig ist die Ausbildung interdisziplinär, der Kontakt zwischen den Studenten der verschiedenen Fachrichtungen gut. Alle
E r i s t e i n e r v o n f ü n f G lüc k lic h e n, d i e d i e A u f n a h m e p r ü f u n g f ü r da s Fa c h M u s i c a l a n der Hochschule für Musik u nd T h e at e r L e i p z i g s c h a f f t e n . N u n s t u d i e r t Fa b i a n S i n g e n , Ta n z e n u n d S c h a usp i e l .
studieren hier unter einem Dach: Jazzer, Instrumentalisten, Schauspieler und Sänger. » I n Be r l i n o d e r M ü n c h e n i st das a n d e r s . «
Gerade einmal vier weitere Studenten wurden damals zusammen mit ihm für das Fach Musical angenommen. » D i e h i lft n u r ü b e n, ü b e n, ü b e n.«
Au f n a h m e b e d i n g u n g e n s i n d w i r k l i c h h a r t. Da
Die Betreuung ist erstklassig. » W i r
h a b e n E i n z e lu n t e r
r i c h t. U n d e i n m a l d i e W o c h e h a b e n a ll e 2 0 St u d e n t e n d e s Fac h e s g e m e i n s a m U n t e r r i c h t. «
Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig www.hmt-leipzig.de zählt zu den renommiertes ten Schulen Europas Ausbildung in allen klassischen Instrumenten moderner »Großer Saal« als herausragendes Beispiel zeitgenössischer Architektur Bekannte Absolventen: Dirigent Kurt Masur, Trompeter Ludwig Güttler
WO DIE BESTEN STUDIEREN Sebastian probierte sich aus. Weil er nur eine vage Ahnung davon hatte, was ihn beruflich einmal erfüllen könnte, machte er ein Praktikum in einer Studiogemeinschaft aus Grafikern und Fotografen. Dort stellte er fest: Grafikdesign ist nicht das, was er will. Fotografie dagegen schon. Da s r i c h t i g e F i n d e n Diesen Entschluss gefasst, suchte der Münchner nach einer passenden Hochschule. Er fuhr nach Offenbach, Stuttgart, Karlsruhe, NürnLeipzig
Leipzig. » I c h h a b e h i e r a b u n d a n m a l a u f d e r Le i pz i g e r B u c h m e s s e g e
Seine Heimatstadt kam
für ihn als Studienort dagegen nie in Frage. Für ihn stand fest, dass
e i n e d e r r e n o m m i e r t e st e n
er München verlassen würde, um Neues kennenzulernen. Seine Mut-
Deu tschl a nds.
ter fand die Idee, nach Leipzig zu ziehen, klasse. Sie packte ihre Kofrück und strahlte. F oto g r a f i e a l s S pu r e n su c h e An der Hochschule gibt es vier Fotoklassen, in denen Arbeitsthemen frei wählbar sind. » Je d e r
k a n n d a s a b l i c h t e n , wa s e r m ö c h t e . F r i e d
h ö f e , Me n s c h e n , L a n d s c h a f t e n o d e r B i b l i ot h e k e n . E b e n s o , w i e e s j e d e r mag«,
zählt der 25-Jährige auf. » F ü r
u n s Stu d e nte n g i bt es i n s
g e s a m t e i n e Me n g e Ge l e g e n h e i t e n , s i c h e i n z u b r i n g e n u n d d e n U n t e r r i c h t m i t z u g e s ta lt e n . W i r m a c h e n v o n A n fa n g a n v i e l s e l b s t – v o n F oto b ü c h e r n b i s h i n z u A u s s t e l lu n g e n . «
Zum Beispiel in der
legendären Baumwollspinnerei im Leipziger Stadtteil Lindenau, in der auch der Künstler Neo Rauch ein Atelier besitzt. Die Hochschule bietet beste Studienvoraussetzungen. Die Studiengruppen sind extra klein. Pro Studiengang werden höchstens 20 Studenten an der Hochschule angenommen. Der Campus: Ateliers, Labore, Klassenräume und ein gemütliches Café. Sebastian Kissel schwärmt für Leipzig.
» E s i s t s pa n n e n d , h i e r z u a r b e i t e n . D i e S ta dt i s t q u i r l i g
u n d l e b e n d i g . To l l s i n d d i e v i e l e n k l e i n e n G a l e r i e n . W i r k ö n n e n u n s d o r t a u s p r o b i e r e n u n d e n t fa lt e n . «
www.hgb-leipzig.de bietet mit max. 20 Studierenden pro Studiengang beste hochschule für grafik und buchkunst LEIPZIG Bed ingu ngen ist eine der ältesten deutschen Kunsthochschulen und eine der ältesten Ausbildungsstätten für Fotografie in Deutschland Professoren/innen und Lehrende mit internationalem Ansehen und ausg ewies enem künstlerischen Werk
25
a r b e i t e t o d e r n u r e i n fa c h U r l a u b g e m a c h t. «
fer, um die künftige Studienstadt ihres Sohnes zu erkunden, kam zu-
Sebastian Kissel hochschule für grafik und buchkunst LEIPZIG Fotografie
24
berg, Berlin und stieß auf die Hochschule für Grafik und Buchkunst in
Die Leipziger Hochschule für Gr afik und Buch k u nst ist
Über den Bildschirm flackern Weihnachtsmänner. Johannes setzt sie ins Layout. Für ihn ist das ein Traum. Sein Praktikumssemester in einem Kinderbuchverlag zu absolvieren, das hatte sich der 27-jährige Leipziger immer gewünscht. Eigentlich studiert er im sechsten Semester des Bachelorstudiengangs Buch- und Medienproduktion an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig, kurz HTWK genannt. K r e at i v u n d p r a kt i s c h Sein Interesse an Büchern hat er vom Großvater, dessen Wohnzimmer
JOHANNES, DER BÜCHERMACHER W i r t s c h a f t l i c h e s W i ss e n u n d k r e at i v e s H a n dw e r k i n E i n e m bi e t e t de r S t u di e nga ng »Buc hu n d M e d i e n p r o d u k t i o n « a n d e r HTW K L e i p z i g .
einer Bibliothek glich. Der ausgebildete gestaltungstechnische Assistent wollte zuerst Kunst studieren, was ihm aber zu brotlos erschien. An der HTWK Leipzig ist er nun auch weiterhin kreativ. d i e Ge sta lt u n g s g r u n d l ag e n n a h e g e b r a c h t « ,
Leipzig
» w o b e i d e r S c h w e r p u n kt n i c h t s o s e h r a u f G r a f i k u n d De
s i g n li e gt, s o n d e r n m e h r au f T y p o g r a f i e « .
Im Vordergrund des Studiums stehen technische Grundlagen und nung. Technische Geschicklichkeit, die bei der Produktion von Drucksachen maßgeblich ist, trainieren die Studenten im neuen Medienzentrum. » D i e
Au s stat t u n g i st s e h r g u t, a l l e s , wa s F i r m e n a n M a s c h i n e n
h a b e n , b e s i t z e n w i r h i e r i m K le i n e n . «
So kann er an der Sieb- oder Di-
gitaldruckmaschine lernen oder in den Rechnerpools üben. G ut e V e r n e tzu n g Im Praxissemester ergibt sich für ihn auch das Thema für seine Bachelorarbeit. Die schreibt er, wenn er an der Hochschule zurück ist, im siebten Semester. Dafür soll er für seinen Praktikumsverlag ein Bildarchiv aufbauen. Wenn alles gut klappt, gibt es die Chance auf eine Einstellung.
» S c h o n i m St u d i u m w i r d m a n g u t v e r n e t z t « .
Zwar ist die
Verlagsbranche eher klein, doch die Jobaussichten sind gut und die Professoren haben zahlreiche Kontakte zur Verlagswelt. Neben seinem Studium ist er einer von zwei Campus-Spezialisten an seiner Hochschule. Gemeinsam sind sie im Rahmen der Hochschulinitiative Neue Bundesländer » St u d i e r e n
i n Fe r n o s t «
Ansprechpartner
für alle Fragen rund ums Studentenleben. Dafür gestalten und aktualisieren sie die Internetseiten der Hochschule mit, beantworten Fragen von Studieninteressierten per Mail oder auf Ausbildungsmessen.
»Di e
Me s s e a r b e i t m ac h t v i e l S paSS , da i c h d o r t p e r s ö n l i c h m i t d e n Le u t e n d i e r i c h t i g e S t u d i e n wa h l k l ä r e n k a n n . «
www.htwk-leipzig.de ist mit etwa 7.000 Studierenden eine der größeinzigartig ist der Studiengang Buch- und Medienproduktion hat einen Großteil der Studienplätze im
hochschule für technik, wirtschaft und kultur LEIPZIG
ten Fachhochschulen Deutschlands ing enieurwissenschaftlichen Bereich
27
betriebswirtschaftliche Aspekte wie Kalkulationen oder Finanzpla-
Johannes Baranowski hochschule für technik, wirtschaft und kultur LEIPZIG Buch- und Medienproduktion
26
engang,
»U ns we r de n
erklärt er seinen Studi-
Glück im Boden, Autogene und sächsisches Gold – Dem Erzgebirge ist so einiges zu verdanken
28 29
Erzgebirge
D
as Erzgebirge macht reich. Als im 12. Jahrhundert in der Umgebung der heutigen Bergstadt zusätzlich zum Erz auch noch Silber- erz gefunden wurde, war das der Anstoß für eine atemberaubende Besiedelung. Was den Amerikanern ihr Goldrausch, war hierzulande jener Silberfund. Annaberg, Freiberg oder auch das westlicher gelegene Zwickau zählten im ausgehenden Mittel alter zu den reichsten Städten auf deutschem Boden. Ein paar Jahrhunderte später sorgten reichere Erzvorkommen rund um die heutigen Städte Annaberg und Schneeberg dafür, dass nacheinander Bergstädte entstanden. Das Silber wurde zu Geld verarbeitet und verhalf dem Gebirge im 16. Jahrhundert zum Zentrum des Bergbaus in Mitteleuropa, dessen Traditionen bis heute reichen. Denn nach dem Silber kam das schwarze Gold, die Steinkohle. Nun könnte die Reihe ans Lithium gehen. Unternehmer der Region und Forscher der TU Bergakademie Freiberg sind dabei, die Lagerstätten zu erkunden. Die sächsischen Vorkommen sollen unter den zehn größten Lithiumla gerstätten der Welt rangieren – und von enormer Bedeutung sein. Denn das Alkali-Metall ist längst
kaum mehr aus wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus wegzudenken. Künftig könnte in jedem Elektroauto, Laptop oder Akku auch ein Stück Erzgebirge stecken. Das Ende der Erzvorkommen im 17. Jahrhundert ließ das Bergvolk erfinderisch werden. Holz und Traditionen gab es genug – Ideen erst recht. So kam vor allem das Osterzge birge zu seiner legendären Holzwaren- und Spielzeugherstellung. Das » E r z g e b i r g i s c h e S p i e l z e u g m u s e u m « in Seiffen, das Stadt- und Bergbaumuseum in Freiberg oder das Erzgebirgs museum in Annaberg zeigen berühmte Sammlungen dazu. In dieser Tradition steht auch die Uhrenstadt Glashütte. Bis heute tüfteln die Meister dort an wertvollen Zeitmessern, die in der ganzen Welt begehrt sind. Das Westerzgebirge spezialisierte sich dagegen auf den Maschinenbau und die Textilindustrie derart, dass man weithin verzückt war, vom » s ä c h s i s c h e n M a n c h e s t e r « zu schwärmen. Von dort rollte auch die automobile Tradition in die Lande. Doch es war keineswegs der Trabant, der diese vorantrieb. August Horch, Stammvater von Audi, verschlug es 1902 ins vogtländische Reichenbach, um dort seine Idee vom schnellen Mobil weiterzuentwickeln. Um schneller zu werden, fehlte der Platz. So packte Horch die Maschinen und zog nach Zwickau, um dort mit seinen » H o r c h & C i e . M o t o r wa g e n -We r k e AG « den Grundstein für die » A u d i A u t o m o b i lw e r k e G m b H Z w i c k a u « zu legen. Gut 40 Jahre später ging Audi zur DDR-Zeit im volkseigenen Betrieb (VEB) Sachsenring Automobilwerke Zwickau auf, die zwischen 1957 und 1991 den liebevoll » Re n n pa p p e « genannten Trabi fertigten. Von seiner Rolle für die Region hat der Automobilbau bis heute nichts verloren. Im Volkswagen-Werk Zwickau werden die Modelle Golf, Passat und in Zusammenarbeit mit der Automobilmanufaktur Dresden, der » G l ä s e r n e n M a n u fa k t u r « , der VW Phaeton sowie Karosserien für den Bentley produziert.
Blick auf schneeberg / Erzgebirge
VON LONDON ÜBER HONG KONG
U m bei Meist er n zu l e r n e n , z o g K i m von London i n s V o gt l a n d .
Den n der St udienga ng M usi k i nst ru m e n t e n bau i n M a r k n eu k irchen gehört zu den best en d e r W e lt.
NACH MARKNEUKIRCHEN Schule in einem Musikhaus und lernte dort jenen Meister kennen, der sie inspirierte, die Musik mit den Händen anzupacken. Sie entschied wie er, Musik und Holzarbeiten zu verbinden – und Geigen zu bauen. Nach der Schule ließ sie sich in England ausbilden, sammelte als Geigenbauerin in Hong Kong und Malaysia Erfahrungen und stieß selbst in Asien immer wieder auf einen Namen: Markneukirchen. Vie-
Kim Baker fasziniert es, wenn Späne fallen. Sie liebt das Holz. Es fordert sie her-
strumentenbauern wie reine Musik. Dort schlossen sich einst die Mei-
aus und ein bisschen entschloss sie sich
ster zur ersten Geigenmacherinnung Deutschlands zusammen und
auch seinetwegen, eines Tages das Gei-
begründeten im 17. Jahrhundert eine über Grenzen tönende Instru-
genbauen zum Beruf zu machen.
mentenbautradition. Zu den Geigenbauern kamen die Saitenmacher, die Waldhorn- und
Geige. Doch ein Profi sei sie keineswegs,
Pfeifenmacher und mit ihnen die Amerikaner. Zwischen 1893 und 1916
sagt sie. Nicht weil es ihr an Feinfühlig-
leisteten sich die USA sogar ein Konsulat in dem Vogtlandstädtchen,
keit fehle, sondern weil es da stets noch
um den Instrumentenexport zu organisieren.
ein zweites Instrument in ihrem Leben gegeben habe. Die diplomierte Geigen- E i n C e l l o u n t e rw e gs baumeisterin sitzt in ihrer kleinen Werk-
Heute bietet der Studiengang Musikinstrumentenbau, der zur West-
statt in einem Hinterhof im urigen Dresd-
sächsischen Hochschule Zwickau gehört, seinen Studenten mehr als
ner Stadtteil Neustadt und erinnert sich
sieben Werkstätten. Er ist einzigartig in Europa. Jeder Student hat ei-
an die Anfänge ihrer verzwickten Musik-
nen eigenen Arbeitsplatz zur Verfügung. Es gibt Vorlesungs- und Se-
liebe und daran, wie sie ihre Heimatstadt
minarräume, ein Tonstudio, ein Lack-Labor und eine Fachbibliothek.
London im Jahr 2003 gegen das obervogt-
Traumbedingungen, schwärmt Kim Baker, die mittlerweile ihre Ausbil-
ländische Markneukirchen tauschte.
dung durch ein vierjähriges Diplom- und ein zusätzliches Meisterstu-
An der Wand drängen sich die Werk-
dium in Markneukirchen gekrönt hat.
zeuge, zwei kleine Lampen tauchen die
Dafür bewarb sich die heute 36-Jährige zunächst um einen Studi-
Werkbank in weiches Licht. Kim Baker
enplatz in der Studienrichtung Streichinstrumentenbau, verpasste ei-
deutet mit dem Kopf auf einen Hobel.
ner Geige ein so bravouröses F-Loch, dass die Prüfer während der Auf-
Ihn nutzt sie besonders gern, denn er ist
nahmeprüfung nur so staunten, und wurde angenommen – als eine
so etwas wie das Sinnbild ihrer Entschei-
von wenigen. Gerade einmal 40 Studenten sind derzeit eingeschrieben,
dung. Eigentlich liebe sie das Klavier
höchstens zehn werden jedes Jahr neu angenommen. Das Studium ist
nämlich ein bisschen mehr als die Gei-
reich gespickt mit Musik- und Kunstgeschichte, Akustik und immer
ge, gibt sie zurückhaltend zu, fast so, als
wieder Handwerk. So musste Kim Baker zum Abschluss ihres Studi-
sei es ein Geheimnis. Aber Klaviere baut
ums ein Cello bauen.
man eben eher mit den Ohren, beim Geigenbauen fallen Späne.
Drei Monate schnitt, hobelte und schnitzte sie dem Holz klingendes Leben ein. Das Cello ist jetzt viel auf Reisen. Seine Baumeisterin hat es einem Musikstudenten aus Dresden geliehen. Es soll ihre Kunst in die
Westsächsische Hochschule Zwickau www.fh-zwickau.de ist stolz auf ihre Studiengänge rund ums Auto beeindruckt durch moder ne Gebäude und familiäre Atmosphäre technische Studiengänge wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik haben hier ebenso Platz wie die wirtschaftlichen Studiengänge – das Studium der Wirtschaft wird kombiniert mit einer Fremdsprache an der Fakultät Ges undh eits- und Pflegewissenschaften kann man Pflege- und Gesundheitsmanagement oder Gebärdendolmetschen studieren in der Zweigstelle Markneukirchen gibt es den einzigen Studiengang für Musikinstrumentenbau in Europa
Mus i k a n d e n H ä n d e n
Welt tragen. Die Meisterin selbst hobelt derweil zu Hause in ihrer klei-
Die Entscheidung für die Geige bescher-
nen Werkstatt, träumt davon, wie ihre Instrumente die Welt betören
te ihr der Zufall. Er schickte ihr, als sie
und spielt heimlich Klavier.
13 Jahre alt war, einen Geigenbaumeister ins Leben. Damals jobbte sie neben der
33
Seit ihrer Kindheit spielt die Britin
32
Zwickau
Kim Baker Westsächsische Hochschule Zwickau Musikinstrumentenbau
len unbekannt, klingt der Name der kleinen Stadt in den Ohren von In-
Olaf braucht nicht mal vier Sekunden,
bei sein. Fünf davon kommen aus Deutschland und nur
um auf Touren zu kommen. Doch da-
eines aus den neuen Bundesländern. Michigan ist eine
von ist heute nicht viel zu erahnen. Wie
Premiere für die Zwickauer. Noch nie ist das Team in
ein Gerippe aus Metall steht er da. Ihm
den USA gestartet.
fehlen die Räder, von der Verkleidung
Die Dialekte schwirren durch die moderne Halle, die
ist nichts zu sehen. Wo sonst sein Mo-
Wortfetzen auch. Wir machen einfach hinten den Quer-
tor sitzt, klafft nichts als Leere. Wir bau-
lenker ab, dann passt das schon, schlägt jemand vor. Se-
en ihn gerade zusammen, sagt Sebastian
bastian Zapf nickt einverstanden. Vermutlich kennt kei-
zur Begrüßung.
ner den Rennwagen so gut wie er – zumindest was das
Der 26-Jährige steckt mit seinen Kom-
Fahrwerk angeht. In der vergangenen Saison leitete der
militonen die Köpfe zusammen. Dass das
angehende Automobiltechniker jene Gruppe, die sich
Radio gerade die Nachricht von Sebasti-
mit der Fahrwerkstechnik auseinandersetzte. In manchen Wochen verbrachte er mehr als 40 Stun-
Großen Preis von China durch die Werk-
den in der Werkstatt. Er schraubte, drehte und montier-
statthallen schickt, nimmt kaum jemand
te solange, bis der Rennwagen zum Alltag gehörte und
wahr. Das Racing Team der Westsächsi-
einen Namen brauchte. Nun heißt er Olaf und ist einer
schen Hochschule tüftelt konzentriert an
der besten Wagen mit Verbrennermotor. Im vergange-
Olafs Antrieb, denn schon bald soll er abhe-
nen Jahr holte er seinem Team beim Rennen auf dem
ben. Sein Flug in die USA ist schon gebucht.
Hockenheimring den dritten Platz und machte es zur besten deutschen Mannschaft. Nun ist Übersee an der
Premiere in Michigan
Reihe.
Auf dem Michigan International Speedway messen sich Sebastian Zapf und sei- Ü b e r r a s c h u n g i n Z w i c k au ne Kollegen Mitte Mai 2011 in der
»For
Wenn Sebastian Zapf davon erzählt, ist ihm der Stolz
mit Studententeams aus
anzumerken, denn Olafs Erfolgsgeschichte ist auch sei-
der ganzen Welt. Der Wettbewerb ist eine
ne. Eigentlich hatte der Oberpfälzer sein Studium in Co-
Art Planspiel, bei dem die Mannschaften
burg begonnen, doch nach drei Semestern wurden die
einen eigenen Boliden entwerfen, bauen
Zweifel immer ärger. Der Studiengang war der richtige,
und nachher selbst im Rennen steuern.
nur das Angebot der Uni nicht das, was er sich erhofft
Den Sieg fährt dabei nicht das schnell-
hatte. Er liebäugelte mit München, schaute sich aber
ste Auto ein, sondern das Team, dessen
auch Zwickau an und war vom Fächerangebot der West-
Gesamtkonzept überzeugt. Die Studen-
sächsischen Hochschule so beeindruckt, dass er blieb.
ten kümmern sich um alles in Eigenre-
Dazu kommt noch, dass es hier keine Studiengebühren
gie. Jede Mannschaft hat Experten für die
gibt und das Leben viel günstiger ist, sagt er und reibt
Technik, den Wirtschaftsplan und das
sich die Hände an der Latzhose sauber. Wenn er nicht
Design. Es geht um Konstruktion, Renn-
Motoren auseinandernimmt oder Getriebe optimiert,
perfomance, Finanz- und Vertriebspla-
fährt er am liebsten selbst. Das Erzgebirge und das an-
nung. 477 Teams gibt es weltweit, das
grenzende Vogtland sind optimal für Motorradtouren.
m u la Stu d e nt«
Sebastian Zapf Westsächsische Hochschule Zwickau Maschinenbau
UNSEREN RENNWAGEN BAUEN WIR UNS SELBER
Team um Sebastian Zapf rangiert auf
Drei Wochen später schickt Sebastian die Nachricht
Platz zehn. Der Vergleich in Michigan ist
vom Erfolg in Michigan per E-Mail in die Heimat:
der größte in der Formula Student, 121
g e r a d e i n Pa r i s a m F lu g h a f e n u n d b i n a u f d e r R ü c k
Teams aus aller Welt werden diesmal da-
r e i s e . W i r k o n n t e n u n s d e n 7. Ge s a m t p l at z s i c h e r n ! «
»Sitz e
35
an Vettels Erfolg im Qualifying für den
34
Zwickau
J ä h r l i c h m e ss e n s i c h d i e b e s t e n R e n n sp o r t l e r i n D e r F o r m u l a S tud e n t. F ü r d i e WH Z w i c k a u t ü f t e lt S e b a s t i a n . S e i n T e a m r a n g i e r t a u f P l at z z e h n u n d m a c h t d i e Fa c h h o c h s c h u l e zu r b e st e n d e r W e lt.
Leipzig
Die Geoökologiestudentin Christin Müller würde sich immer wieder für Freiberg entscheiden. Sie erzählt von den vielen kleinen Annehmlichkeiten, die das Leben und Studieren in der Stadt mit der langen Bergbautradition ausmachen.
»
Freiberg ist ein charmantes Städtchen. Seine Bergbaugeschichte ist noch heute spürbar. Vor allem im Advent, wenn die Bergparade im Fackelschein auf Weihnachten einstimmt. Wie früher leuchten die Kerzen in den Fenstern den heimkehrenden Bergmännern den Weg. Im hohen Mittelalter war die silberreiche Stadt die größte der Mark Meißen und obendrein ein wichtiger Handelsort. Weil hier nicht nur Erz abgebaut, sondern auch aufbereitet und verhüttet wurde, entfalteten sich Industrie, Handwerk und Wissenschaft. Auch die 30 wissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie 36
erzählen von dieser montan- und geowissenschaftlichen Tradition. Viele folgten diesem Ruf. Im 19. Jahrhundert studierte hier der frühromantische Mathematik. Sein damaliges Wohnhaus steht in der heutigen Fußgänger zone. Nur einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt, lädt die bedeutendste
eine von 80.000 mineralien in der »terra mineralia« im freiberger schloss freudenstein
Freiberger Sammlung, die Mineraliensammlung » t e r r a
m i n e r alia«
im
Schloss Freudenstein zu einer gesteinskundlichen Weltreise über vier Kontinente und ins Weltall. Um alles zu sehen, muss man Zeit, aber kein Geld mitbringen. Studenten kommen nämlich kostenlos rein. Von Freiberg aus ist man schnell in Dresden oder Chemnitz, auch Leipzig ist mit 80 Kilometer nicht weit entfernt. Im Jahr 2012 zelebriert die Stadt ihr 850-jähriges Bestehen und wird das größte Volksfest der Region, den » Tag
d e r S ac h s e n « ,
veranstalten. Von sich reden macht die Bergstadt
auch mit seinem Theater. Mit seiner über 200-jährigen Geschichte ist es das älteste Stadttheater der Welt. In den alten Gassen gibt es gemütliche Gaststätten und viele Bars zum Ausgehen. Die Kneipenmeile verläuft über die Meißner Gasse. Studenten feiern im Tivoli oder in den Studentenclubs » E r d a lc h e m i s t e n c lu b « und » Da s F ü llo r t « .
Im Frühjahr tobt der akademische Karneval durch die Gassen.
Der Stadtwald lädt zum Joggen und Radeln ein. Die Mieten sind sehr günstig und es gibt viele gute Möglichkeiten für Studenten zum Jobben. Nicht nur die Hochschule braucht ständig studentische Hilfskräfte, auch in den Kneipen der Stadt werden oft Leute gesucht. Ich würde mich immer wieder so entscheiden.
»
37
Dichter und Bergbauingenieur Novalis Bergwerkskunde, Chemie und
C h r i s t i n e s t u d i e r t G e o ö ko l o g i e a n d e r TU B e r g a k a d e m i e F r e i b e r g , e r f o r s c h t d e n B o d e n u n d l i e b t s ä c h s i sC h e n K u c h e n .
Was die Welt zusammenhält
Christine freut sich. » D i e
Bäc k e r hab e n h i e r s ovi e l lec k e r e n K u c h e n,
das g i bt es b e i u n s s o n i c ht«,
erzählt die Baden-Württembergerin.
Doch der Kuchen war nicht der ausschlaggebende Grund, sich für Freiberg als Studienort zu entscheiden: » I c h
h a b e Ge o ö k o lo g i e i m St u d i e n
f ü h r e r g e s u c h t u n d g e s c h a u t, w o e s d a s g i b t. I n d e n R a n k i n g s wa r F r e i b e r g i m Ge o b e r e i c h s e h r g u t. A u c h i n B ay r e u t h h at t e i c h m i c h n o c h b e w o r b e n u n d h ät t e a u c h e i n e n P l at z b e k o m m e n . «
Das Zünglein an der Waage war schließlich der finanzielle Aspekt. In Sachsen gibt es keine Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten sind relativ niedrig.
» I c h h a b e v i e r Ge s c h w i s t e r , d a s c h a u t m a n
d o c h e h e r a u f d a s Ge l d « ,
erklärt die aus Tübingen stammende Stu-
dentin. Seit 2008 studiert sie an der TU Bergakademie Freiberg, mittlerweile im sechsten Semester. » I c h g e r n i n Fr e i b e rg.«
» We lc h e U n i h at s c h o n e i n e i g e n e s Be r g
we r k«?
Die Bergstadt ist ihr zur zweiten Heimat geworden. » I c h
39
R e g i o na l e U n t e r s c h i e d e s i n d r e i z vo l l hab e e r st n e u
l i c h w i e d e r m i t Ü b e r r a s c h u n g f e s tg e s t e l lt, d a s s i c h m i r d e n s ä c h s i s c h e n D i a l e k t a n g ee i g n e t h a b e . «
Auch zu Anfang hatte sie keine
Probleme, die Leute zu verstehen, erinnert sie sich. Womit sie dagegen überhaupt nicht umgehen könne, seien Vorurteile. »Ich
bin
tota l
u nvo r e i n g e n o m m e n e n
h e r g e ko m m e n.
Da s
h at
n i c h ts m i t O s t u n d We s t z u t u n , e s g i b t e i n fa c h n u r r e g i o n a le U n te rsch i e de.«
Diese Besonderheiten seien es auch, die den Reiz von Frei-
berg ausmachen. » D i e v i e l N at u r . «
Sta dt i s t k l e i n , d i e We g e s i n d k u r z u n d e s g i b t
Die nutzt sie regelmäßig und spaziert durchs Grüne.
Budd e l n f ü r d e n Bac h e l o r a b s c h l uss Am liebsten frönt Christine Pilz ihrer Faszination für Böden, die sich Christine Pilz Technische Universität Bergakademie Freiberg Geoökologie
während ihres Studiums entwickelt hat.
» I c h s e h e B o d e n n i c h t a ls
D r e c k , e r h at s e h r w i c h t i g e F u n k t i o n e n . E r i s t F i lt e r , S p e i c h e r u n d B a u g r u n d . E r i s t fa s z i n i e r e n d . «
Kein Wunder, dass sie derzeit ihre Ba-
chelorarbeit im Fachbereich Pedologie, also Bodenkunde, schreibt. Bald möchte sie den Bachelorabschluss in der Tasche haben. Sie denkt aber auch schon weiter:
»F ü r m e i n e n Maste r hab e i c h m i c h i n
D r e s d e n u m d e n S t u d i e n g a n g A b fa l lw i r ts c h a f t u n d A lt l a s t e n b e w o r b e n , d e r i n F r e i b e r g le i d e r n i c h t a n g e b ot e n w i r d . «
nicht klappen, bleibe sie auch gern in Freiberg.
technische Universität bergakademie freiberg www.tu-freiberg.de präsentiert sich als Ressourcenuniversität mit den vier Kernfeldern Geo, Material, Energie und Umwelt im Jahr 2015 feiert die 1765 gegründete älteste montanwissenschaftliche Universität der Welt ihr 250. Bestehen kleine Arbeitsgruppen und damit eine sehr gute Betreuung, keine Zulassungsbeschränkungen bekanntester Student: Alexander von Humboldt
38
Plausch immer bereit, und: Freiberg
f ü h le m i c h h i e r wo h l u n d stu d i e r e
Die Kurse seien klein und die Professoren für einen
Sollte das
VOR DER NORDKÜSTE SIZILIENS:
U m Dat e n f ü r i h r e Diplom a r beit zu sa mmeln, such t e Chr ist in den Meer esboden mit Sonden a b. Sie w ill
Zur Ausbildung gehört die Einführung in die Faszination Wasser. Die
die Er de a ls Ganzes er for schen
Geräte sehen aus wie Kinderspielzeug und Gewohntes wird plötzlich
u n d E r d b e b e n b e ss e r vor h er sage n.
gibt es per Vorlesung. Danach geht es ins Schwimmbad und später ins freie Gewässer, erzählt die Geoökologiestudentin. Denn was vom gefliesten Beckenrand einfach wirkt, ist kniffelig. Die Welt unter Wasser ist anders. Bewegungen wirken wie in Zeitlupe, wissenschaftliche Neuland. Alles fühlt sich anders an, versucht sie das Tauchen zu be-
40
schreiben. Man denkt langsamer und reagiert sogar verzögert. D e m M ü l l au f d e r S pu r
Für das Foto schiebt sich Christin die
41
Freiberg
DIPLOMARBEIT AM MEERESGRUND
Mittlerweile studiert die 24-Jährige im elften Semester und hat das
Taucherbrille schon mal auf den Kopf.
Hallenbad längst gegen den Ozean getauscht. Sie tauchte mit Del-
Aber nur kurz, denn sie ist Profi. Unter
finen, Seekühen und Haien und untersuchte Schildkröten in Australi-
der Glaskuppel des Freiberger Johannis-
en. In der Moreton Bay Research Station der Universität von Queens-
bades sind die Gefahren klein. Im offenen
land ging sie für ein Praktikum sechs Monate dem Plastikmüll im Oze-
Meer ist das anders. Ein Schwups würde
an auf den Grund. Um herauszufinden, wie sich verschiedene Arten
genügen und die Brille wäre davonge-
von Plastik im Wasser zersetzen, untersuchte sie Schildkröten. » D i e
schnippst, erklärt sie als sie auftaucht,
r e s c h lu c k e n d e n P l a s t i k m ü l l , d e r z u To n n e n i n d e n Mee r e n d ü m
um am Beckenrand über ihre Erfahrun-
p e lt, u n d w e r d e n e n t k r ä f t e t a n L a n d g e s p ü lt. I c h wa r b e i d e n A u t
gen unter Wasser zu plaudern.
o p s i e n d i e s e r T i e r e d a b e i , h a b e i h r e Ve r d a u u n g s s ä f t e g e s a m m e lt
An Tagen wie diesen gehöre das Hal-
Ti e
u n d i n L a b o r v e r s u c h e n d i e Ze r s e t z b a r k e i t v o n u n t e r s c h i e d l i c h e n
lenbad allein den Tauchern, erzählt sie.
P l ast i kt y p e n s i m u l i e r t « ,
Jedes Semester trainieren hier Studen-
Danach stand fest, dass sie auch für ihre Diplomarbeit abtauchen wird.
erklärt sie. Das hat ihr die Augen geöffnet.
ten die wissenschaftliche Arbeit unter
Zusammen mit 14 Kommilitonen packte sie dafür ein weite-
Wasser. Seit 1997 bietet die TU Bergaka-
res Mal ihre Geräte für eine Exkursion nach Panarea, wo der Vulkan
demie Freiberg diese Zusatzqualifikation
Stromboli die Erde immer wieder beben lässt. Rund um die kleine In-
an. Teilnehmen darf jeder, der tauchen
sel nördlich von Sizilien suchte sie den Meeresboden mit Sonden ab,
kann. Denn dabei geht es nicht um den
um Gas- und Wasserproben zu sammeln. Zurück zu Hause, unter-
Sport, sondern um exakte Arbeit unter
suchte sie diese am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Hal-
Wasser. Dass Bio- und Geologen, Chemi-
le an der Saale auf ihre isotopische Zusammensetzung. Sie möch-
ker, Maschinenbauer, ja selbst angehen-
te wissen, aus welchen Gesteinszonen die Gase stammen. Die Neugier
de Betriebswissenschaftler lernen, un-
auf das vulkanisch-marine Hydrothermalsystem treibt sie an. Sie
ter Wasser Objekte zu dokumentieren,
will es verstehen und charakterisieren und eines Tages mit ihren Er-
ist einmalig in Deutschland. Keine ande-
gebnissen helfen, Erdbeben wie die des Stromboli besser vorauszu-
re Hochschule bildet auf ähnliche Weise
sagen.
in der wissenschaftlichen Unterwasserarbeit aus.
Christin Müller Technische Universität Bergakademie Freiberg Geoökologie
neues Rathaus Blick auf Chemnitz
Roter Turm
Kulturkaufhaus DAStietz
Oper/Kunstsammlungen 0,5 km
Museum Gunzenhauser, KaSSberg (Europas grรถSStes erhaltenes Jugendstilviertel) 2,5 km
IN CHEMNITZ LEBT DIE MODERNE
Nostalgisches Kino und Moderne Kunst Schauspiel, Figurentheater, Ballett oder Philharmonie lassen die Kulturauswahl schwer werden. Und damit nicht genug: Fünf Kinos zählt die Stadt, darunter das Clubkino Siegmar, ein nostalgisches DDR-Filmhaus mit Sesseln, die um Tische gruppiert sind, und in dem man während der Vorstellung essen und trinken kann. Wer Bilder lieber stiller mag, der geht in eine der Ausstellungen der städtischen Kunstsammlungen, in die Skulpturensammlung im Schlossbergmuseum oder ins Museum Gunzenhauser, das rund 2.500 Werke der klassischen Moderne mit einer der weltgrößten Dix-Sammlungen beherbergt.
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Die günstigen Mieten, viele Veranstaltungsorte und ein Flair, in dem Ideen sprießen, sorgen für ein gelungenes Studentenleben. Kreative schließen sich zusammen, organisieren Kunst- und Kulturevents wie die »Begehungen«, ein Kunstfestival, das in der ehemaligen Vollzugsanstalt Kaßberg stattfindet. Regelmäßig öffnen das Kulturzentrum »Weltecho« und seine kleine Kunstgalerie, der Tanzclub » At o m i n o « , sowie die Kellerkneipe » S u b way T o Pe t e r « auf dem Sonnenberg für Konzerte und Partys ihre Türen. Wer’s noch kultiger mag, besucht die traditionsreichen Studentenclubs. Der älteste unter ihnen, der » FPM-C l u b « auf dem Campus der TU Chemnitz, wurde bereits 1972 gegründet.
44
Chemnitz
O
b Architektur, Kunst oder Geist – die drittgrößte Stadt Sachsens am Fuße des Erzgebirges zeigte sich dem Neuen zu allen Zeiten aufgeschlossen. Die bunte Mischung der Stile erzählt davon viele Geschichten. Mitten im Stadtzentrum erinnert zum Beispiel das elf Meter hohe Karl-MarxMonument an die DDR-Zeit, in der die Stadt seinen Namen trug. Zum » N i s c h e l« , wie die Chemnitzer den Kopf aus Bronze nennen, gesellen sich gläserne Geschäftskomplexe, das spätgotische Alte Rathaus, das neoklassizistische Opernhaus oder das einzigartige Kulturund Bildungszentrum DAStiez. Als kultureller Knotenpunkt vereint es die Volkshochschule, die Stadtbibliothek, die Neue Sächsische Galerie und sogar die tausendjährigen Bäume des Naturkundemuseums unter dem Dach des einstigen Warenhauses, das zu seiner Eröffnung im Jahr 1913 als eines der vornehmsten Sachsens von sich reden machte. In den angrenzenden Stadtvierteln befinden sich liebevoll sanierte Gebäude aus der Bauhaus- und Jugendstilepoche, das historisch wiedererbaute Fachwerkviertel auf dem Schlossberg und das größte erhalten gebliebene Gründerzeitviertel Europas auf dem Kaßberg. Auch die konzipierte Plattenbausiedlung Fritz Heckert ist Teil dieser gelebten Stadtgeschichte und einen Besuch wert.
AUF JEDEN FALL ETWAS MIT SPORT Als Kristina vor gut zwei Jahren in ihren Briefkasten im bayerischen Schweinfurt schaute, staunte sie nicht schlecht. Das Zettelchen vor ih46
rer Nase präsentierte der 21-Jährigen nichts anderes als ihren zukünftiChemnitz
gen Studienort. Zu dem Zeitpunkt hatte sie sich bereits für einen Studiengang entschieden – allein die Hochschulwahl war längst noch nicht
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getroffen. Durch Zufall hatte Kristina Stark damals den Studiengang Sports
Kristina Stark Technische Universität Chemnitz Sports Engineering
Engineering im Internet gefunden. Diese Mischung aus Maschinen-
D u r c h e i n e n F ly e r w u r de K r ist i na au f den St udienga ng S p o r ts E n g i n e e r i n g u nd die TU C h e m n i t z a u fm e r ks a m .
bau und Sportwissenschaften machte sie neugierig auf neue Blickwinkel.
» M i r wa r s c h o n l ä n g e r k l a r , d a s s i c h e t wa s m i t S p o r t s t u d i e
r e n w o llt e « ,
erzählt sie, » a b e r
m i r wa r a u c h w i c h t i g , d a s s i c h s pät e r
g u t e Au s s i c h t e n au f e i n e n Be r u f h a b e . «
Während dieser Überlegun-
gen kam ihr der Flyer der TU Chemnitz gerade recht. C h e m n i tz statt W i e n Die Hochschule ist neben der Uni Magdeburg die einzige in Deutsch-
an andere Studenten weitergeben. Neben ihrem Studium setzt sie sich
land, die den Studiengang Sports Engineering als Bachelor anbietet.
deshalb im Fachschaftsrat (FSR) der Fakultät für Maschinenbau für
Auch an der Fachhochschule Technikum in Wien hätte Kristina Stark
ihre Kommilitonen ein. Diese Studentenvertretung ist die erste Anlauf-
das seltene Fach studieren können. Doch bei dem Gedanken, nach
stelle für Studenten, die mit ihrem Studium Probleme haben. Dort hat
Wien zu ziehen, winkt sie sofort ab. Zum Studium nach Österreich zu
sie erfahren, dass viele Professoren auf die Studenten eingehen, offen
gehen, wäre ihr viel zu aufwendig gewesen. So fiel die Entscheidung für
für Neues sind und gern bei den vom FSR organisierten Abenden da-
Chemnitz, wo Kristina Stark heute im vierten Semester studiert.
bei sind.
Mit ihrer Wahl, in Chemnitz zu studieren, ist sie bis heute zufrie-
Ob sie für den Master in Chemnitz bleiben wird, weiß Kristina Stark
den. Da die Hochschule nicht groß ist, seien die Lernbedingungen opti-
allerdings noch nicht. Es komme ganz darauf an, ob sie ihren Studien-
mal. Die Hörsäle und Seminarräume sind in ihrem Studiengang nicht
schwerpunkt eher auf Sportwissenschaft oder doch lieber auf Technik
überfüllt, der einzelne Student geht nicht in der Masse unter. Das wirkt
legen wird. Sie blickt gespannt in die Zukunft. Wer kann denn schon
sich auch positiv auf die Betreuung durch die Dozenten und Professo-
wissen, was Kristina Stark in ihrem Briefkasten bald noch alles ent-
ren aus und hilft beim Kontakteknüpfen.
decken wird?
S p o r t bac h e l o r a l s P i o n i e r Die angehende Sportwissenschaftlerin gehört zu den ersten, die sich für den im Wintersemester 2006/2007 eingeführten Studiengang entschieden haben. Ihre gesammelten Erfahrungen möchte sie nun auch
www.tu-chemnitz.de ist mit ca. 10.300 Studierenden die drittgrößte Uni Sachsens bietet technische universität chemnitz außergewöhnliche Studiengänge wie Sports Engineering und ganz neu Medical Engineering hat viele interdisziplinäre Studiengänge Forschung, Lehre und Wirtschaft sind eng verknüpft zu den bekanntesten Absolventen gehört der Meteorologe Paul Schreiber, der im Jahr 1883 den täglichen Wetterbericht einführte
DIE ERFINDERIN DER »STUDI-STADT« Nach dem Medienkulturstudium in Weimar sollte es etwas Praktisches sein. Eineinhalb Jahre arbeitete Jennifer Bohn deshalb als Junior-Texterin in einer Werbeagentur. Dabei stellte sie fest, dass ein solides Grundwissen in der Informatik sehr von Vorteil wäre. Also entschied sich die Rheinland-Pfälzerin für den einzigartigen Masterstudif ü r Ge i s t e s - u n d S o z i a lw i s s e n s c h a f t l e r « .
Chemnitz
Inzwischen studiert die 26-Jährige seit vier Semestern dieses ungewöhnliche Fach
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engang » I n f o r m at i k
in Chemnitz. Sie sind nur fünf Studenten, alles Frauen. Trotzdem ist sie hauptsächlich
Kein Reden um den heiSSen Brei Jennifer Bohn mag Menschen, die nicht gekünstelt und übertrieben hip daherkommen. Das ist auch ein Grund, warum es ihr in Chemnitz gefällt. Die Stadt habe einen ganz eigenen Charme, sei sehr grün und lebe von den vielen engagierten Leuten, die sich für Kultur einsetzen. Dass es in Sachsen keine Studiengebühren gibt, sieht sie als einen weiteren klaren Vorteil an. Vor allem ging es ihr aber um ihren Masterstudiengang, den es nur in Chemnitz gibt. Jennifer Bohn Technische Universität Chemnitz Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler
M i t O n l i n e - S p i e l zu m E r f o l g Vom Masterzeugnis trennt sie inzwischen nur noch die Abschlussarbeit. Zwar kann sie jetzt trotzdem keine komplizierten Anwendungen programmieren, aber sie hat ein Grundverständnis dafür entwickelt, was möglich ist und was nicht. Mit dem Gelernten sieht sie sich als Schnittstelle zwischen verschiedenen Disziplinen. » I c h
kan n m ich
j e t z t m i t P r o g r a m m i e r e r n a u f e i n e m fa c h l i c h h ö h e r e n N i v e a u v e r s tä n d i g e n . «
Das wird ihr später in einer Werbeagentur oder als selbstständige Projektbetreuerin nützlich sein, vermutet sie. Praktisch gebrauchen konnte sie ihr Fachwissen auch
A u f d e r S u c h e n a c h I n f o r m at i kg r u n d w i ss e n fa n d J e n n i f e r d i e T e c h n i s c h e U n i v e r s i tät C h e m n i t z u n d d o r t I n sp i r at i o n f ü r e i n e a usg e z e i c h n e t e Id e e .
schon. Für die Lehrveranstaltung » Me d i e n g e s ta lt u n g « hat sie an einem Konzeptwettbewerb des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes teilgenommen – und gewonnen. Sie hatte eine Idee für ein Onlinespiel entwickelt, in dem es darum geht, Ausländern spielerisch die deutsche Kultur näherzubringen. Sie nannte das Spiel »Studi-Stadt« und kreierte verschiedene virtuelle Mitbewohner-Castings für Wohngemeinschaften in einer erfundenen Studentenstadt. Mit dem Preisgeld durfte sie das Spiel umsetzen. Dabei half ihr ein Team aus Gestaltern und Programmierern. Und natürlich die eigenen WG-Erfahrungen in Chemnitz.
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von männlichen Kommilitonen umgeben, weil sie die meisten Kurse mit den Informatik-Studenten des Bachelor-Studienganges zusammen haben.
Die Stadt, die niemals schläft
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und der für die Mittweidaer Hochschultradition so bedeutende Ingenieur miteinander. Gut vier Jahre später dockten dann der Studiengang Medienmanagement und die publizistische Ausbildung an die betriebswirtschaftliche an und krönten das Erfolgsmodell mit vorbildlicher und praxisnaher Interdisziplinarität. Seitdem probieren sich Studenten sämtlicher Medienstudiengänge so umfassend aus, dass ihr guter Ruf über die mittelsächsischen Berge hinauseilt. Viele der 5.500 eingeschriebenen Studenten – die sich in 31 Studiengängen längst nicht nur den Medien widmen – sind zugezogen. Sie studieren zwar an den sechs Fakultäten Elektro- und Informationstechnik, Maschinenbau, Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Soziale Arbeit und Medien, laufen sich aber dennoch oft über den Weg. Denn Mittweida gruppiert sich so bequem um seine Innenstadt, dass es vom zentral gelegenen Campus bis zur nächsten Eisdiele oder zum Kino gerade einmal fünf Fußminuten braucht. Ein Vorteil, den Morgenmuffel nicht unterschätzen sollten: Vom Weckerklingeln bis zum Hörsaal in einer Viertelstunde – das ist typisch Mittweida. Die geringen Mietkosten, erfolgreiche Weltrekordversuche und das Erzgebirge für ausgedehnte Wandertouren direkt vor der Haustür übrigens auch.
50
Mittweida
M
ittweida ist ein Modell. Wer sich in der mittelsächsischen Stadt niederlässt, erfährt ein mediales Rundumsorglospaket, das seinesgleichen in Deutschland kaum finden wird. Lokalzeitung, Radio und Fernsehsender stammen hier aus einer Hand – aus Studentenhand. Kein Wunder also, dass sich die findige hiesige Hochschule die Idee hat schützen lassen. Unter dem Label » M i t t w e i d a e r M o d e l l« sorgen deren Studenten an der Fakultät Medien dafür, dass das mediale Rädchen niemals stillsteht. Gemäß dem Motto »v o r m i t ta g s s t u d i e r e n , n a c h m i t ta g s p r o d u z i e r e n « lernen hier die TV-Producer, Kameramänner, Medienmanager, Chefredakteure oder Moderatoren von morgen das Handwerk von der Pike auf. Der Sender » 9 9 d r e i – R a d i o M i t t w e i d a « läuft 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. Sämtliche Nachrichten werden live eingesprochen und das Programm stets frisch konzipiert. Die studentische Wochenzeitung » DI E NOVUM « hat jeden Mittwoch sämtliche Themen der Stadt im Visier und » MW d i g i ta l« versorgt die Unterhaltungshungrigen ohne Pause mit einer frischen Mischung aus Dokumentationen, Magazinen und Kurzfilmbeiträgen. Ohne Studenten läuft in Mittweida nichts. Dieses Ausbildungskonzept gibt es seit dem Jahr 1994. Damals verschmolzen die beiden Berufsbilder Journalist
Mit Karl May in einer Zelle
Christin Weinreich hochschule mittweida Medienmanagement
Christin hat schon im Gefängnis gesessen. Nicht weil sie eine Strafe bü53
Mittweida
52
U m i n M i t t w e i da M e d i e n m a n a g e m e n t z u s t u d i e r e n , h ä n g t e C h r i s t i n i h r e F e sta n st e l l u n g a n d e n N a g e l . Z u r B e l o h n u n g g a b e s e i n e n W e lt r e ko r d.
ßen musste, sondern weil ihr Professor es so wollte. Zur Belohnung gab es Beifall – und einen Weltrekordtitel. Der Professor träumte von einer Riesenlesung zu Ehren von Karl May. Es sollte eine in seiner Gefängniszelle werden, in der sämtliche Werke des Möchtegerncowboys gelesen werden. Eine Rekordlesung, die ihresgleichen nicht findet – und eine, die seine Studenten organisieren sollten. W e lt r e ko r d i n a l l e r Mu n d e Das Mammutprojekt juckte Christin Weinreich in den Fingern, auch wenn sie mit Karl Mays Wild-West-Abenteuern eigentlich wenig anfangen kann. Jetzt, nachdem alles vorbei ist, weiß ich auch warum, gibt sie zu. Schließlich verbrachte sie viele Nächte mit ihm. Sieben Wo-
Das breite Spektrum der Hochschule war es, das die Schwe-
chen dauerte die Lesung, 24 Stunden an sieben Tagen jeder Woche. Die
rinerin nach Sachsen lockte. Die Ausbildung zur Verlags-
schule braucht sie fünf Minuten. Und dass hier jeder je-
angehende Medienmanagerin und ihre Kommilitonen trommelten da-
kauffrau bei einer großen Tageszeitung hatte sie längst in
den kenne, braucht sie gar nicht zu erwähnen. Die vie-
für gut 3.000 Vorleser zusammen. Einige Prominente, viele Mittweida-
der Tasche, die Festanstellung danach auch. Nur diese Neu-
len Grüße während des Interviews im Eiscafé sprechen
er und unzählige Studenten. Alle 20 Minuten wechselten die Vorleser.
gier, sich weiterzuentwickeln, die wollte einfach keine Ruhe
ebenso Bände wie die Berufsaussichten. Die Hochschule
Fehlte einer, sprangen Studenten ein – egal ob Tag oder Nacht. Eine Ka-
geben. So begann sie zu suchen, stieß auf die 18.000-Ein-
ist weithin für ihren guten Ruf bekannt. Und wer würde
mera trug die Stimmen in die Welt und sorgte für Furore. » U n s e r
wohner-Stadt Mittweida und war von den Socken.
nicht gern jemanden einstellen, der schon einen Weltre-
r e ko r d h at g e k l a p p t « , a lle r M u n d e « .
erzählt die 25-Jährige stolz, » M i t t w e i d a
We lt
wa r i n
Nur Karl May, den liest sie jetzt nicht mehr.
Muss sie auch nicht, das Studium ist straff genug. Mittlerweile ist sie im vierten Semester des Bachelorstudiengangs Medienmanage-
Die Miete für ein Zimmer in größeren Wohngemein-
Fahrtkosten an. Alles ist zu Fuß erreichbar. Bis zur Hoch-
kord aufgestellt hat?
schaften kostet hier gerade einmal 150 Euro inklusive Internet, Wasser und Strom. h e r gar n icht«.
» S o e t wa s k a n n t e i c h v o r
Und weil die Stadt klein ist, fallen kaum
ment und erklärt nebenher noch als Campus-Spezialistin der Hochschulinitiative Neue Bundesländer »Studieren in Fernost« gern Interessierten die Vielfältigkeit ihrer Hochschule. In ihren Führungen über den Campus erklärt sie zum Beispiel die bedeutende ingenieurwissenschaftliche Tradition der Hochschule und die Studienmöglichkeiten, die von Maschinenbau über Medien bis hin zu Sozialer Arbeit reichen.
www.hs-mittweida.de hat bekannte Absolventen wie Fritz Opel und Hans Bahlsen war um 1900 die hochschule mittweida größte private Ingenieurschule Deutschlands Fakultät Medien hat neben mehreren Fernsehstudios einen Radiosender, einen Fernsehsender und eine Wochenzeitung kleine Seminargruppen und praxisorientierte Lehre und Forschung sowie moderne Laborausstattung machen das Studium praxisnah
Duales Studium
Gut bezahlt zum doppelten Abschluss
Die sächsische Berufsakademie und die Hochschule Zittau/ Görlitz bieten Studienmodelle, die Arbeiten und Studieren von Anfang an verbinden.
Studienjahres auf zwei Jahre. Ebenso lang dauert die Ausbildung im Unternehmen.Viele KIA-Studenten schreiben ihre Diplomarbeit im eigenen Unternehmen, das oft schon vor dem Abschluss mit einem Arbeitsvertrag winkt. BA Berufsakademie Sachsen
w w w. b a - b a u t z e n . d e w w w. b a - g l a u c h a u . d e w w w. b a - b r e i t e n b r u n n . d e
w w w. b a - d r e s d e n . d e w w w. b a - l e i p z i g . d e w w w. b a - p l a u e n . d e w w w. b a - r i e s a . d e
KIA Kooperatives Studium mit integrierter Ausbildung w w w. h s - z i g r. d e w w w. k i a - s t u d i u m . d e
54 55
KIA / BA
Z
wei Abschlüsse auf einen Streich? Mit der kooperativen Ingenieur ausbildung an der Hochschule Zittau/Görlitz ist das kein Problem. Nach dem Hochschulstudium halten die Absolventen nicht nur ihr Diplom- oder Bachelorzeugnis in der Hand, sondern auch einen Abschluss von der Industrie- und Handelskammer (IHK) beziehungsweise der Handwerkskammer (HWK). Jeder Student ist gleichzeitig in seinem Praxisunternehmen angestellt und erhält dafür eine Vergütung. Mehr als 100 Unternehmen und Ausbildungseinrichtungen arbeiten mit der Hochschule für dieses Kooperative Studium mit integrierter Ausbildung, kurz KIA genannt, zusammen. Gemeinsam bieten sie 25 AusbilD en A rbeit sver t rag dungsberufe und zehn Studiengänge an. schon bei m St ud ienbeg i n n Von Elektrotechnik über Mechatronik, i n der Tasche? Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Theor ie, d ie man dir ekt Informatik sowie Chemie bis hin zu Enerprakt isch anwenden gie- und Umwelttechnik. Das Abitur ist kan n? Regel mäßig Lohn dafür Pflicht. Wer mit diesem Studienmoim Por temonnaie ? dell liebäugelt, sollte ein Faible für die Naturwissenschaften mitbringen und in der Schule am besten Leistungskurse in Physik und Mathematik belegt haben. Die Einführung in den Ausbildungsberuf übernehmen die Unternehmen. Danach wechseln sich Hochschulstudium und Facharbeiterausbildung alle zwei Wochen ab. Macht die Hochschule Vorlesungspause, wartet die Praxis im Betrieb. Vom Unternehmen bekommen die Azubis sechs Wochen Urlaub. Auf diese Weise verteilt sich der Inhalt des ersten
Ein Studium an einer Berufsakademie, kurz BA genannt, ist ähnlich aufgebaut. Ihr Duales System hat viele Pluspunkte gegenüber einem Universitäts- oder Fachhochschulstudium. Statt reiner Theorie im Hörsaal proben die Studenten im dreimonatigen Wechsel mit Lernphasen an einer Studienakademie besonders viel Praxis im kooperierenden Unternehmen. So kann man die Theorie direkt in die Tat umsetzen. Die Theorie wird im Spiegel der Praxis leichter verdaut. Kein Wunder, dass viele BA-Studenten eben nicht nur Auszubildende, sondern wich tige Mitarbeiter in ihren Unternehmen sind. Das BA-Prinzip richtet sich nicht nur an Bewerber mit Abitur. Auch Absolventen mit Fachhochschulreife, fachgebundener Hochschulreife, gleichwertiger Vorbildung oder fachbezogener Meisterprüfung werden zugelassen. Wer eine Berufsausbildung abgeschlossen hat, kommt über eine Zugangsprüfung zum Studium. Den Ausbildungsvertrag schließt man dann direkt mit dem Betrieb ab, der natürlich eine Ausbildungsvergütung zahlt. Die Höhe hängt vom jeweiligen Unternehmen ab; durchschnittlich wird die Ausbildung monatlich mit 430 EUR vergütet. Innerhalb von drei Jahren haben die Absolventen dann einen Bachelor in der Tasche, der sich nicht vom Bachelorabschluss einer Universität oder Fachhochschule unterscheidet. In einigen Fällen kann man auch noch ein Diplom erwerben, das dann im Zeugnis mit dem Zusatz »BA« gekennzeichnet wird. Die Studienakademien in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glau chau, Leipzig, Riesa und Plauen bieten das Duale Studienmodell in den Bereichen Sozialwesen, Technik und Wirtschaft an. Viele dieser Studiengänge sind einmalig im deutschsprachigen Raum, zum Beispiel Medizintechnik an der BA Bautzen.
EWIG RUMSTUDIEREN WILL ICH NICHT
N e tzw e r k f ü r sp ä t e r Sein Urteil zum Studium in Bautzen ist durchweg positiv: » D i e
m e i ste n
D o z e n t e n k o m m e n d i r e k t a u s d e r W i r ts c h a f t. D i e Le u t e k a n n m a n a l l e s f r a g e n , a u f i h r e n S p e z i a lg e b i e t e n w i s s e n d i e tota l Be s c h e i d « ,
erzählt er begeistert. Das Grundlagenwissen, zu dem neben Mathe und Physik auch Physiologie gehört, vermitteln Dozenten, die dafür von der TU Dresden nach Bautzen kommen.
M a r t e n k a m v o m n ö r d l i c h st e n Z i p f e l D e uts c h l a n ds n a c h S a c h s e n , u m a n d e r S ta at l i c h e n S t u d i e n a k a d e m i e B a u t z e n M e d i z i n technik zu st udier en. Inz w ischen schr eibt er seine D i p l o m a r b e i t u n d k ann sich auf eine sicher e Stelle fr euen.
Schon während seiner Schulzeit hatte sich Marten Dlubatz für ein Ingenieurstudium interessiert. Dann verletzte er sich beim Fußball und K r an k e n haus b i n i c h z u m
schiedliche Firmen aufgebaut, das mir später bestimmt nützlich ist.«
Marten Dlubatz Staatliche Studienakademie Bautzen Medizintechnik
e r st e n M a l m i t Me d i z i n t e c h n i k i n Ko n ta kt g e k o m m e n . D a h a b e i c h g e m e r kt, w i e e xt r e m w i c h t i g das i st « ,
erzählt der 22-jährige Flens-
burger. Sein Vater hatte ihn schließlich auf eine Firma in Lübeck aufmerksam gemacht, die Medizin- und Sicherheitstechnik herstellt. Auf deren Internetseite las er vom Studiengang Medizintechnik in Bautzen. Die Studienakademie ist die einzige im deutsch-sprachigen Raum, die dieses Studium anbietet. Perfekt für Marten Dlubatz, denn eine typische Uni kam für ihn nicht infrage. » I c h
w o llt e vo n A n fa n g a n e t wa s P r a k
t i s c h e s m ac h e n u n d n i c h t e w i g r u m st u d i e r e n . «
die Wahl der Firma am wichtigsten. » E r st
Deshalb war für ihn
a ls i c h a n g e n o m m e n w u r d e ,
h a b e i c h m i c h au c h m i t d e m O r t, a n d e m d i e Be r u f s a k a d e m i e i s t, b e s c h ä f t i gt « ,
erklärt er.
P e n d e l n zw i s c h e n K r a n k e n h ä us e r n Ein paar Monate vor Studienbeginn ist er nach Bautzen gefahren und hat schnell eine Wohngemeinschaft gefunden. Dieser Besuch war sein erster Aufenthalt in Sachsen.
» I c h wa r n e u g i e r i g , w i e e s d o r t a u s
s i e h t, d e s h a lb wa r f ü r m i c h k l a r , das s i c h m i r d a s v o r h e r a n s c h au e « ,
erinnert er sich und fügt hinzu:
» D as w ü r d e i c h a u c h j e d e m
St u d i e n a n fä n g e r e m p f e h le n . «
Inzwischen ist die dreijährige Zeit des Pendelns zwischen Bautzen und verschiedenen Krankenhäusern in ganz Deutschland – und ein Monat in Rom – fast zu Ende. Er hat alle Prüfungen gut bestanden und schreibt im Moment an seiner Diplomarbeit über die Anforderungen einer Software zur Prüfung von Medizingeräten. Vorher hatte er alle drei Monate die praktische Ausbildung bestehend aus Medizingerätewartung und Krankenhausberatung gegen die Bautzner Hörsaalbank getauscht.
57
Bautzen
te ihm unverhofft seinen Berufswunsch. » I m
stellt. »Dadurch habe ich jetzt schon ein super Netzwerk in ganz unter-
56
musste für längere Zeit ins Krankenhaus. Dieser Zwischenfall bescher-
Viele seiner Kommilitonen sind wie Marten Dlubatz selbst bereits fest in Firmen und Unternehmen in der ganzen Bundesrepublik einge-
Blick auf Dresden von der Frauenkirche
Semperoper 1,5 km
Albertinum
Kunstakademie
»Sächsische Schweiz« Elbsandsteingebirge 40 km
Kino, Kunst und Kult
Dresden
D
resden führt doppelt an. Die 40.000-Studenten-Stadt ist nicht nur die Landeshauptstadt von Sachsen, sondern auch die Metropole der Studentenclubs. Satte 15 von ihnen verteilen sich in ganz eigenem Ambiente über das Stadtgebiet – allesamt werden sie von Studenten geführt, doch längst nicht nur von ihnen besucht. So lädt zum Beispiel der virtuellste unter ihnen zum umtriebigen Tummeln ins eigene Internetforum » eX m a t r i k u l at i o n s a m t. d e « . Dresdens ältester Club, der geschichtsumwobene Bärenzwinger, wartet dagegen schon seit über 40 Jahren am Fuße der berühmten Brühlschen Terrasse unermüdlich mit bewährten Gemütlichkeiten und neuerdings sogar mit Sommertheater auf. Damit steht er in perfekter Gesellschaft. Denn gestorben, geliebt und gelebt wird in Dresden oft – und am liebsten auf der Bühne. Auf der altstädtischen Elbseite reiht sich das mondän ausgestattete Schauspielhaus in die Liga der alten Bekannten wie der Semperoper, des Zwingers oder der Frauenkirche ein. Das Kabarett Herkuleskeule, die Staatsoperette und viele kleinere Spielstätten vom Großen Garten bis zum kleinen Hinterhof machen den zum Künstler, dem es gelingt, ob der Angebotsfülle den Überblick zu wahren. Das gilt auch fürs Künstlerische. Ältere und Neue Meister sind in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden beheimatet und ringen trotz der
60 61
nahen Nachbarschaft mit dem artifiziell beschnitzten Kirschkern im Grünen Gewölbe um die Aufmerksamkeit ihrer Besucher. Ums Neue, manchmal auch Extraordinäre, kümmern sich derweil die Ausstellungen der Hochschule für Bildende Künste, die internationale Kunstschau Ostrale auf dem Gelände des einstigen Schlachthofes und die vielen kleinen Galerien. Das Deutsche Hygiene-Museum, einst mit aufklärerischem Willen vom Odol-Erfinder Karl August Lingner gegründet, thront zu den Toren des Großen Gartens. Auf der neustädtischen Elbseite – also jener Seite des frischen, freien Szene- und Studentenviertels – buhlt dann zum Beispiel das Festspielhaus Hellerau mit dem fast schon sagenumwobenen Stadtteilfest Bunte Republik Neustadt um die Gunst der Jungen. Alljährlich rufen die Bewohner des Viertels die Partyrepublik aus, tragen ihre Sofas auf die Straße und feiern drei Tage und Nächte auf den Bürgersteigen. So begrüßt bleibt der Dresdner Sommer dann auch am liebsten draußen. Da locken die Filmnächte ans Elbufer oder das Hofkino des mehr als 80 Jahre alten Kultkinos » S c h a u b u r g « unter den freien Himmel. Die, die es bedeckter mögen, haben die sprichwörtliche Qual der Wahl, denn das Dutzend haben die Dresdner Kinos längst vollgemacht. Es gibt welche im Dach, in der Fabrik und sogar im Kasten – genauer gesagt im Hörsaalkasten. Darum kümmern sich ebenso Studenten wie bei der »bühne«, dem Theater der Tech nischen Universität. Auch die Studenten der Hochschule für Bildende Künste, der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber und der Palucca Hochschule für Tanz nehmen einmal im Jahr die Regie in ihre Hände und bringen ein eigenes Stück zur Aufführung – und luchsen der Landeshauptstadt dann doch für ein paar Bühnenmomente die Führung ab.
F ü r d i e P h y s i k u n d d i e N at u r v o n H e i d e l b e r g n a c h D r e sd e n .
A n n e-M a r ei k e ist i n Sachse n a n g e ko m m e n .
PHYSIK IST FÜR MICH WIE GUTER KÄSE
Im Sommer frühstückt sie mit Kommilitonen an der Elbe oder badet im Fluss.
» D r e s d e n i s t e i n e d e r g r ü n s t e n S tä dt e E u r o pa s . F ü r N a
tu r- u n d S po rtf r e u n d e das r i c hti g e.«
Dass die Sächsische Schweiz
als Klettergebiet so nah liegt, ist ein weiterer Pluspunkt für Dresden. » A u SSe r d e m i s t d a s k u lt u r e l l e A n g e b ot i n D r e s d e n s u p e r . I n d i e s e m Se m e s t e r h a b e n F r e u n d e u n d i c h e i n S t u d e n t e n a b o f ü r d i e Se m p e rope r«,
erzählt die Bachelorstudentin. Die kurzen Wege nach Berlin,
Tschechien, Polen oder an die Ostsee lockten sie ebenfalls. So kann sie andere Ecken der Welt erkunden. Fürs Masterstudium würde Anne-Mareike Chu auch ins Ausland gehen.
» K a n a d a wä r e e i n T r a u m , a b e r d a s i s t e c h t t e u e r « ,
erzählt
sie etwas wehmütig. Der Drang in die Ferne wurde ihr in die Wiege ge-
weg aus Heidelberg, was Neues erleben.
legt.
Als Studienfächer kamen Physik, Geo-
ist Deutsche. Seit ein paar Jahren sucht Anne-Mareike Chu nach ih-
wissenschaften und Bauingenieurwesen
ren Wurzeln, lernt Chinesisch, besucht Verwandte im Reich der Mitte.
» Me i n Vat e r k a m m i t 1 3 Ja h r e n a u s C h i n a h i e r h e r . «
Ihre Mutter
in Frage. Das breite Wissen von natur-
» T r ot z d e m i s t m i r C h i n a r e c h t f r e m d « ,
wissenschaftlichen Vorgängen, dass das
te sie während der Schulzeit ein Jahr in Südfrankreich, lernt gerade
Physikstudium bietet, brachte die Ent-
Spanisch. » M i r
scheidung fürs Fach. » D i e
M ö g l i c h k e i t, m i t v i e l e n Me n s c h e n i n K o n ta k t z u k o m m e n . «
sagt sie. Stattdessen verbrach-
m a c h t e s S pa SS , S p r a c h e n z u le r n e n . S o h a b e i c h d i e
b e i U n i r a n k i n g s g a n z g u t a b g e s c h n i t te n.«
Vom recht theoretischen Anfang H i l f e f ü r Ko m m i l i to n e n
des Studiums und den vielen Übungs-
Kontakt sucht die Studentin auch als Mentorin. In dieser Funktion gibt
blättern sollten sich neue Studenten
sie neuen Physikstudenten der TU Dresden Starthilfe. » A ls
aber nicht abschrecken lassen, sagt sie.
k o m m e n w i r e i n e G r u p p e v o n f ü n f b i s s e c h s E r s ts e m e s t e r n a n d i e
Me n to r b e
sagt sie. Ein
»Wi e b e i g ute m Käs e m üs s e n e i n i g e Sa
H a n d . De n e n h e l f e n w i r d a n n b e i F r a g e n z u m S t u d i u m « ,
c h e n i n d e r P h ys i k e t wa s r e i f e n . Da s
gutes Verhältnis zu Kommilitonen sei schließlich das Wichtigste, um
Ve r s tä n d n i s k o m m t m i t d e r Ze i t. «
sich austauschen zu können. Sie selbst ist bereits im vierten Semester. Im Studium und in Dresden ist sie angekommen. Das spürt sie, wenn
F r ü h st ü c k a n d e r E l b e
sie vom Stadtteil Neustadt zur Uni über eine der Elbbrücken radelt.
Den Ausgleich zum Studium sucht Anne-
» De r B l i c k a u f d i e A lts ta dt m i t d e r F r a u e n k i r c h e i s t w i r k l i c h fa n ta
Mareike Chu gern im Freien. Sobald ein
s t i s c h . M a n f ü h lt s i c h w i e i m F r e i l i c h t m u s e u m . «
paar Sonnenstrahlen auf die Erde fallen, schwingt sich die 21-Jährige aufs Rad. Oder sie joggt durch die Dresdner Heide. Anne-Mareike Chu Technische universität Dresden Physik
TU DREsden www.tu-dresden.de ist mit 36.000 Studierenden die größte Technische Universität Deutschlands bietet mit ihren 14 Fakul täten ein breit gefächertes wissenschaftliches Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland war als einzige ostdeutsche Hochschule in der ersten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung universitärer Spitzenforschung mit einem Exzellenzcluster als auch einer Graduiertenschule erfolgreich wichtige Industrieansiedlungen der letzten Jahre wären in der sächsischen Landeshauptstadt ohne das Potenzial der TU Dresden kaum zustande gekommen. Namen wie Infineon, Globalfoundries und Volkswagen stehen als sogenannte »Leuchttürme« stellvertretend für viele High-Tech-Unternehmen im Dresdner Raum und das sogenannte Silicon Saxony
63
TU D r e s d e n h at
62
Dresden
Nach dem Abitur wollte Anne-Mareike
INGENIEUR – k e n n t D r e s d e n u n d d i e U n i v e r s i tät s o g u t, da ss e r s i c h s o g a r S p e z i a l i st n e n n e n da r f.
Stephan
Studenten des Fachs im Laufe der Ausbildung vornehmen. Stephan hat sich für Betriebswirtschaftslehre
und
Maschi-
nenbau entschieden und sieht seine Zukunft im Leichtbau.
PASST ZU MIR
S p e z i a l i st i n S ac h e n L e b e n Auf dem Campus und in Dresden kennt sich Stephan Weber mittlerweile gut aus. Das muss er auch. Als li st«
men der Kampagne
» St u d i e r e n i n Fe r n
Die will westdeutsche Abiturienten
64
ost«.
»Cam p us S p e z ia
vertritt er seine Hochschule im Rah-
Dresden
zum Studium in die nicht mehr ganz so neuen Bundesländer locken. Dafür ist
65
Stephan vor allem in sozialen Netzwerken unterwegs und beantwortet Fragen Stephan Weber probiert sich aus. Die Unisportkurse an der TU Dres-
von Schülern, die sich für ein Studium
den bieten ihm dazu viele Gelegenheiten. Beim Basketball ist er häufi-
an der TU Dresden interessieren.
ger anzutreffen. Auch Klettern, einen Wildwasserkurs auf der Elbe und
s t e n s g e h t e s u m s W o h n e n u n d Le b e n
einen Rennradkurs hat er schon belegt. » Das
i n Dr esde n«,
si n d echt su pe r Ang e bo
t e . Be i m Re n n r a d k u r s b e k a m i c h s o g a r das R a d u n d d e n He l m g e st e llt « ,
erzählt der 25-Jährige. Seit dem Jahr 2007 ist er in Dresden, be-
» Me i
erzählt er. Manchmal wird’s
aber auch konkret.
» We n n m i c h j e m a n d
f r a gt, i n w e lc h e n Fä c h e r k o m b i n at i o
findet sich mittlerweile im zweiten Semester seines Masterstudiums.
n e n e r h i e r Le h r a m t s t u d i e r e n k a n n ,
Dass er mal studieren würde, war dem Thüringer schon zu Schulzei-
d a n n m u s s i c h pa s s e n u n d d i e F r a g e a n
ten klar. Das Fach kristallisierte sich erst nach einer Berufsberatung
d i e St u d i e n b e r at u n g w e i t e r g e b e n . «
heraus, die seine Stärken und Schwächen auslotete.
» W i r ts c h a f ts i n
In Sachen Freizeit ist er schon eher
Ko m
ein Experte. Im Sommer ist er im Gro-
b i n at i o n au s Te c h n i k u n d W i r ts c h a f t b i e t e t au SSe r d e m g u t e b e r u f
ßen Garten, an der Elbe oder wandernd
li c h e Pe r s p e kt i v e n . «
in der Sächsischen Schweiz anzutreffen.
g e n i e u r w e s e n pas st e le t z t li c h a m b e st e n z u m i r « ,
sagt er. » D i e
Abends macht er mit Freunden gern mal M e h r F r e i h e i t u n d Auswa h l
die Dresdner Neustadt samt ihren Knei-
Fürs Studium wollte Stephan nicht zu Hause in Ilmenau bleiben, in
pen oder die Studentenclubs der Stadt
Ostdeutschland schon.
» De r f i n a n z i e lle As p e kt l i e gt a u f d e r H a n d .
unsicher. Im Winter zieht es ihn in eins
D i e D i s k u s s i o n u m S t u d i e n g e b ü h r e n wa r da m a ls i n v o l l e m G a n g u n d
der vielen Dresdner Kinos. Der Thüringer
sagt er.
fühlt sich wohl in seiner Wahlheimat.
d i e Le b e n s h a lt u n g s ko st e n s i n d i m O st e n au c h n i e d r i g e r « ,
Nach dem Wehrdienst ging er deshalb an eine Fachhochschule. » M i r g e f i e l E S DORT a b e r n i c h t. «
Er wollte mehr Freiheiten, selbst
Und er wüsste auch niemanden, dem es anders geht: » I c h
h a b e j e d e n fa l ls n o c h
den Studienalltag organisieren. Bekannte, die in Dresden studierten,
k e i n e n S t u d e n t e n k e n n e n g e l e r n t, d e r
und der gute Ruf der TU brachten die Entscheidung für die sächsische
D r e s d e n n i c h t s c h ö n fa n d o d e r d e m
Landeshauptstadt.
d i e U n i n i c h t g e f i e l . «
» S c h li eSS li c h g i bt e s h i e r e i n e g u t e t e c h n i s c h e
Au s b i ld u n g u n d e i n e g r o SSe Au s wa h l a n t e c h n i s c h e n St u d i e n g ä n g e n«,
erzählt er. Die Auswahl ist wichtig für die Spezialisierung, die die
Stephan Weber Technische universität Dresden Wirtschaftsingenieurwesen
THEATERKUNST BEGINNT HINTER DEN KULISSEN Schon seit der achten Klasse weiß Katharina, dass sie Maskenbildnerin werden möchte. » Wa s
d e r A u s lö s e r wa r , k a n n i c h g a r n i c h t m e h r
wi r k li c h sag e n. I c h b i n au c h n i c ht s o N d e r li c h häu f i g i n s Th ea te r g egang e n«,
resümiert die 22-Jährige. Auf jeden Fall sollte es etwas
Künstlerisches und zugleich Handwerkliches sein.
K at h a r i n a k a m n a c h S a c h s e n , u m i n D r e s d e n M a sk e n b i l d n e r i n z u w e r d e n u n d möchte
Eine Lehre kam für sie allerdings nicht in Frage, so stand sie vor der Wahl zwischen Sachsen und Bayern. Denn das Maskenbildstudium bieten nur zwei Hochschulen in Deutschland an. Dresden und München sind die einzigen Standorte für diesen vielseitigen Studiengang.
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Dresden
a m l i e b st e n n i c h t m e h r w e g .
» D i e g a n z e Ze i t i m
H ö r s a a l h o c k e n , d a s g e h t g a r n i c h t. «
I n t e n s i v e Vo r b e r e i tu n g
fa lt e n . «
Da die Dresdner Hochschule für Bildende Künste, kurz HfBK
genannt, einen sehr guten Ruf hat und keine Studiengebühren verlangt, war ihre Entscheidung schnell klar. Zunächst galt es aber erst mal, ein neunmonatiges Vorpraktikum im Bereich Maskenbild zu absolvieren. Das ist Voraussetzung für eine Bewerbung an der HfBK. Die Saarländerin ging also ans Theater Saarbrücken und lernte erste wichtige Grundlagen wie Perücken und Bärte zu knüpfen, Masken zu modellieren und Gesichter zu schminken. Zugleich bereitete sie sich gezielt auf die Mappenabgabe vor, indem sie Zeichenkurse belegte. Im zweiten Schritt zum Maskenbildstudium müssen die Anwärter nämlich eine Mappe mit Zeichnungen und Entwürfen einreichen. Kommt diese in die nähere Auswahl, folgt die dreiKatharina Biegel Hochschule für Bildende Künste DRESDEN Maskenbild
tägige Eignungsprüfung. Nac h d e m S c h r e c k k a m da s G l ü c k Katharina Biegel hatte großes Glück nach dem ersten Schreck. In ihrem Jahrgang wurden am Ende nur zehn Bewerber angenommen. Sie landete auf Platz elf. Nach einiger Zeit erhielt sie dann die Nachricht, dass sie doch noch reinrutschen darf, weil jemand abgesprungen war. Inzwischen studiert sie seit vier Semestern. » E s S pa SS , j e w e i t e r m a n k o m m t. «
hfbk DREsden www.hfbk-dresden.de ist als ehemalige Königliche Kunstakademie eine der ältesten Ausbildungsstätten für Bildende Kunst in Europa Canaletto, Giovanni Casanova, Caspar David Friedrich, Gottfried Semper, Oskar Kokoschka, Otto Dix – namhafte Künstler lehrten einst und auch heute als Professoren an der jetzigen HfBK Restauratorenausbildung als eine der deutschlandweit ältesten und besten auf universitärem Niveau Studiengang KunstTherapie als weiterführendes Angebot europaweit einzigartiger Fachhochschulstudiengang Theaterausstattung, der gemeinsam mit dem Studiengang Bühnen- und Kostümbild durch das hochschuleigene Labortheater exzellente Studienbedingungen hat
mac ht i m m e r m e h r
Besonders das große Atelier, in dem sie ar-
beitet, gefällt ihr sehr. Dort lernt sie historisches Frisieren und Schminken. Dazu gehört auch die theoretische Stilkunde, damit am Ende alles genau zur vorgegebenen Epoche passt. Das alles möchte sie bald in ihrem Praktikumssemester anwenden und drei Monate hinter die Kulissen der Landesbühnen Sachsen schauen.
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» Da s St u d i u m d a u e r t v i e r Ja h r e , i s t d a d u r c h i n t e n s i v e r u n d k ü n s t l e r i s c h e r , m a n k a n n v i e l m e h r a u s p r o b i e r e n u n d s i c h f r e i e r e n t
H a n n a h ko m m t a u s B e r l i n , s t u d i e r t Mus i kpä d a g o g i k u n d G e s a n g a n der Hochschule für Musik in Dr esden u nd singt i n e i n e m A- c a pp e l l a E n s e m b l e m i t.
MUSIZIEREN MIT TILL BRÖNNER
Geboren im schleswig-holsteinischen Eckernförde und seit ihrem 14. Lebensjahr in Berlin heimisch, hat es Hannah zum Musikstudium in die Kulturstadt Dresden verschlagen. Die Kriterien für die künftige Hochschule waren der Gesangsstudentin schon immer klar:
» D i e m u s i k a li s c h e A u s r i c h t u n g d e r H o c h s c h u le , i h r e Q ua l i tät
u n d i h r R u f wa r e n m i r w i c h t i g . S o h a b e n n u r D r e s d e n , We i m a r u n d K ö l n m e i n I n t e r e s s e g e w e c kt. «
Studienort gefallen. » I c h
wa r a ls K i n d z w e i M a l i n D r e s d e n . A b e r d a s h a b e i c h e r s t
69
Dresden
68
Als sie die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, kurz HfM genannt, in Dresden schließlich geschafft hatte, waren die Würfel für den s o r i c h t i g r e a li s i e r t, a ls i c h h i e r a u f W o h n u n g s s u c h e g i n g u n d e i n i g e s w i e d e r e r kan nte.«
I n t e r nat i o na l e P r o f i s Bereut hat sie den Schritt bis heute nicht. Dresden habe nicht nur viele kulturelle Möglichkeiten, sondern sei auch eine »geniale Studentenstadt«. Hier gibt es viele Theater, Klubs, Musik und Kunst. » M a n c h m a l
v e r m i s s e i c h Be r l i n z wa r , a b e r D r e s
d e n i st l au s c h i g e r , i r g e n dw i e h e i m e l i g . E s s t r e s s t n i c h t s o u n d m a n f i n d e t s i c h s c h n e ll z u r e c h t « ,
sagt sie.
Sie wohnt in Dresdens buntestem Viertel, der Neustadt, wo jeden Abend Partys und Konzerte starten. Sie singt selbst in einer studentischen A-cappella-Gruppe namens
» W o r ta r t E n s e m b le « ,
das deutsche Lyrik vertont und im Sommer 2011 seine
erste CD aufgenommen hat. Außerdem spielt sie Klavier und Klarinette. Im Studiengang Jazz/Rock/Pop an der HfM lernt sie von international bekannten Musikern. Jazz-Trompeter Till Brönner und Jazz-Sängerin Céline Rudolph sind nur zwei Beispiele dafür.
» D as S t u d i u m i st s e h r l i b e r a l , m a n k a n n a l l e s a u s p r o b i e r e n , s i c h
f r e i e n t fa lt e n u n d i st n i c h t s o e n g a n Vo r b i l d e r g e b u n d e n w i e w o a n d e r s . «
Hannah Ginsburg Hochschule für musik DRESDEN Musikpädagogik und Gesang
Herzliches Elbflorenz Auch die pädagogische Schiene sei außerordentlich gut an der HfM. » I c h s ag e n , e s i st d e u ts c h l a n dw e i t d i e b e s t e A u s b i l d u n g . «
wü r de sogar
Und deren Ergebnisse hat die
26-Jährige bereits demonstriert. Sie durfte für eine Sängerin der Dresdner A-cappellaBand » Me d lz « auf der Bühne stehen und schon mal Profierfahrungen sammeln. Nach dem Studium will Hannah Ginsburg nicht nur ihr Vokalensemble weiterentwickeln, sondern auch als Musikpädagogin oder im Kulturmanagement arbeiten. Zukünftigen Musikstudenten kann sie vor allem eines raten: » Ke i n e
S c h e u d av o r h a b e n ,
s i c h h i e r e i n fac h z u b e w e r b e n . D r e s d e n i s t tota l s pa n n e n d , d i e D r e s d n e r s i n d h e r z li c h u n d o f f e n . «
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden www.hfmdd.de ist vor allem bekannt für die Ausbildung in Jazz/Rock/Pop mehr als 600 junge Mens chen aus aller Welt studieren in Dresden Musik enge Bindung zu den beiden großen Orchestern, der Sächsischen Staatskapelle und der Dresdner Philharm onie, sowie zur Semperoper
TANZ IST MEIN LEBEN A n d e r Pa l u c c a H o c h s c h u l e f ü r Ta n z D r e sd e n b e r e i t e t s i c h M a d l e n a u f i h r e n A b s c h l u ss i m k l a ss i s c h e n u n d m o d e r n e n Ta n z v o r . Für Madlen Engelskirchen hat es sich bald ausgetanzt – aber nur an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden. Denn die Studentin befindet Dresden
Bühnentanz. » We h m u t
ko m mt s c h o n au f«,
gibt sie zu. Sowohl die Tanz-
70
sich in den letzten Zügen des sechsten Semesters Bachelor of Arts in schule als auch Dresden sind ihr in den vier Jahren ans Herz gewach-
71
sen. Bevor die Ballerina nach Dresden kam, besuchte sie die Royal Ballet School in London. Doch nach zwei Jahren Ausbildung trennte sich die Schule von ihr – mit 1,78 Metern war sie der Direktorin zu groß. » Z w e i f e l kam e n au f«,
erinnert sich Madlen Engelskirchen, doch verschwan-
den schnell wieder. Denn die Leidenschaft für das Tanzen sitzt tief. Die Xantenerin schlüpfte bereits mit sechs Jahren in Tanzschuhe, besuchte neben dem Gymnasium eine Hobby-Ballett-Schule. Schließlich gab ihr eine Lehrerin den Tipp, sich an einer der renommiertesten Tanzschulen der Welt zu bewerben: der Dresdner Palucca Hochschule für Tanz. Madlen Engelskirchen Palucca HochSchule für Tanz Dresden Bühnentanz
V i e l s e i t i g e r Ta n zko s m o s Madlen Engelskirchen bewarb sich daraufhin erfolgreich für das einjährige Elevenprogramm. Dort sammelte sie erste Bühnenerfahrung mit dem Semperoper-Ballett und erinnert sich gern an ihren ersten Auftritt als Ehefrau im russischen Ballett » Fe u e r v o g e l « :
»I c h m us ste n i c ht
s o s t r e n g a u f d i e Te c h n i k a c h t e n u n d k o n n t e d i e At m o s p h ä r e g e n i eSSe n « .
Danach belegte sie an der Palucca Hochschule den Bachelor
Bühnentanz. Nun hieß es, unter der Woche drei Stunden Theorie büffeln über Inszenierungen und den menschlichen Körper, neben einem Tanztraining von mindesten fünf Stunden am Tag. Mit ihr begannen dreizehn Studenten, am Ende bleiben sechs Tänzer übrig. Nun fühlt sich die 21-Jährige bereit für eine Company. Ihre Chancen stehen gut, da sie an der Palucca Hochschule zugleich in moderdie Tanzpalucca hochschule für tanz dresden www.palucca.eu ist die einzige eigenständige Tanzhochschule Deutschlands Ausbildung beginnt mit dem 10. Lebensjahr und schließt eine umfassende Schulbildung ein, das hochschuleigene Internat befindet sich auf dem Campus Schwerpunkte des Studiums sind der Klassische und Zeitgenössische Tanz sowie die Improvisation enge Kontakte zur professionellen Tanzszene mit zahlreichen Auftrittsmöglichkeiten
nem und klassischem Tanz ausgebildet wird: d e n g e r n e a n g e s t e l lt « .
» V i e ls e i t i g e Tä n z e r w e r
Nach dem Studium zieht es sie deshalb erst
einmal nach Berlin, wo sie ein festes Engagement als Tänzerin erhalten möchte. Dresden wird sie vermissen.
HIER GEHT’S LANG
L u c y s t u d i e r t d e n M a s t e r s t u d i e n g a n g G e o i n f o r m at i o n u n d M a nage m e n t a n der Hochsch u l e f ü r T ech n ik u n d W i r t s c h a f t i n D r e s d e n – u n d h at S pa S S d a b e i .
Lucy Schmidt hochschule für technik und wirtschaft Dresden Geoinformation und Management
zurechtzufinden, das war für Lucy Schmidt noch nie ein Problem. Während andere, die Stirn in tiefen Falten, nach Orientierung suchen, entstehen in ihrem Kopf schon
73
Dresden
72
Gelb sind die Straßen, grün die Täler und braun das Gebirge. Sich auf einer Karte
Landschaftsbilder. Da wundert es eigentlich wenig, dass sie sich entschlossen hat, die Raumdaten der Erde zu studieren – sie selbst war trotzdem überrascht, denn das richtige Studienfach stand lange nicht fest. P l a n l o s nac h d e m A b i Ihre Kartenleidenschaft kann Lucy Schmidt nicht leugnen. Sie war es, die die Augsburgerin zuerst zum Studium und dann nach Dresden lotste. Und das, obwohl sie sich nach dem Abitur geschworen hatte, nicht zu studieren. Eine Ausbildung, das könnte schon eher etwas für sie sein, dachte sie damals. Doch in welchem Beruf wusste sie nicht. Ihr Vater war es dann, der sie mit Orientierung überraschte. Er brachte einen Flyer mit nach Hause, der das Kartographiestudium in München anpries. » A b e r M ü n c h e n i st z u g r o SS u n d g a r n i c h ts f ü r m i c h ”, K a r to g r a p h i e k li n gt s pa n n e n d ”.
entgegnete sie ihm, » d o c h
Sie stöberte im Internet, stieß auf ein paar wenige
Hochschulen mit diesem Studiengang und auf das studiengebührenfreie Sachsen mit seiner Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Sie fuhr hin, verguckte sich in die Stadt an der Elbe und schrieb sich in den Bachelorstudiengang Geoinformation und Kartographie ein. Mittlerweile hat sie das Bachelorzeugnis in der Tasche und studiert im ersten Semester den Masterstudiengang Geoinformation und Management. Tat e n d r a n g i m S tud i u m Wenn sie heute darüber erzählt, muss sie noch immer verwundert den Kopf darüber schütteln, wie aus der Überraschungslösung ein Erfolg wurde. Wenn schon Studium, dann ein praktisches an der Fachhochschule, hieß ihr Credo. Sie hat es nicht bereut. Dass die Betreuung super und Professoren jederzeit hilfsbereit sind, gibt sie mittlerweile gern weiter. Als Campus-Spezialistin der Hochschulinitiative Neue Bundesländer » S t u d i e r e n
i n Fe r n o st « für
ihre Hochschule berät sie Studieninteressierte und
steht in den sozialen Netzwerken für alle Fragen rund ums Studentenleben zur Verfügung.
hochschule für technik und wirtschaft dresden www.htw-dresden.de hat ein ausgeprägtes ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliches Profil ist die zweitgrößte Hochschule in Dresden Technik, Wirtschaft, Gestaltung und »grüne« Studien sind die vier Säulen, auf denen mehr als 40 zum Teil einmalige Studiengänge von Architektur über Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik, Produktgestaltung, Gartenbau, Umweltmonitoring, Maschinenbau bis Wirtschaftswissenschaften aufbauen
In Europas Mitte
E
74
in bisschen herrscht verkehrte Welt an der Neiße: Die beiden Hochschulstandorte im Dreiländereck zu Polen und Tschechien bilden zusammen eine Hochschule, wobei die kleinere Stadt Zittau die meisten Studenten beherbergt und die längere Hochschultradition hat. Insgesamt sind an der Hochschule Zittau/Görlitz 3.700 Studenten eingeschrieben. Fast zwei Drittel von ihnen studieren in Zittau, direkt an der Grenze zu Polen und Tschechien. Görlitz ist die östlichste Stadt der Republik und gehört zu den spannendsten Städten im vereinten Europa. Mitten durch die Stadt plätschert die Neiße. Sie führt Deutschland und Polen dank einer Fußgängerbrücke auf besondere Weise zusammen. Der malerische Campus liegt direkt an der Neiße. Die Görlitzer Altstadt mutet mit fast 4.000 einzelnen Baudenkmälern an wie ein Flächenmuseum. Durch die Stadt führte einst die »V i a r e g i a « . Sie war die wichtigste Handelsstraße zwischen Kiew und Santiago de Compostela und erzählt über achthundert Jahre Handelsgeschichte, die sich auch in den Gebäuden und Museen widerspiegelt. Ihr zu Ehren lädt Sachsen bis zum Oktober 2011 zur Landesausstellung »V i a r e g i a – 8 0 0 J a h r e Be w e g u n g u n d Be g e g n u n g « in den restaurierten Kaisertrutz. In Görlitz wurde übrigens auch der langjährige Mannschaftskapitän der deutschen Nationalelf Michael Ballack geboren. Zittau beherbergt die beiden berühmten Fastentücher und besitzt im engen Stadtring etliche markante Kirchen, deren Glocken niemals gleichzeitig schlagen. Außerdem gilt die Stadt als Tor zum Zittauer Gebirge, das im Winter schneesicher zu Sportfreuden lädt. Auch die Metropolen Prag, Breslau und Dresden sind von hier aus in einer Autostunde zu erreichen. Sieben Wohnheime in Zittau und zwei Wohnheime in Görlitz bieten Studenten nicht nur günstige Zimmer, Wohngemeinschaften und Wohnungen, sondern auch große Auswahlmöglichkeiten. Vom mondänen Altbau bis zum Neubau ist für jeden die passende Wohnung zu haben. Fürs Extravagante sorgt zum Beispiel die Jugendstilvilla mit Garten am Zittauer Lutherplatz – auch sie ist ein Studentenwohnheim. Kreative Studentenclubs, gemütliche Altstadtkneipen und das Gerhart-Hauptmann-Theater sorgen in beiden Städten für genussvolle Abwechslung vom Studium.
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Blick auf den oybin / zittauer gebirge
Ohne Melanie geht es (fast) nicht. Wenn der Truck – ein LKW, der wie ein riesiger Umzugskarton gestaltet ist – auf Tour ist, ist die Bayerin mit dabei. Seit die Kampagne »Pa c k i n Sac h s e n.«
d e i n St u d i u m . A m b e s t e n
im September 2008 gestartet wurde, berät Me l a n i e Schüler an den Gymnasien und auf
Messen über die Studienmöglichkeiten in Sachsen, verteilt frische sächsische »Studienplätzchen« und schwärmt von ihrem Studium.
Das macht ihr so viel Spaß, dass sie gern immer wieder mit auf Tour fährt.
ES MUSS STINKEN, RAUCHEN, KNALLEN M el a n i e for sch t e nach i h r e m Di plom er folgr eich a n d e r H o c h s c h u l e Z i t ta u / G ö r l i t z . H e u t e w i d m e t s i e s i c h k n i f f l i g e n F r a g e n zu r E n ts o r gu n gsp r o b l e m at i k i n e i n e m I n g e n i e u r b ü r o f ü r U m w e lt f r a g e n . Die Weihnachtsschauvorlesung der Fachgruppe Chemie ist weithin berühmt unter den Zittauern und zieht auch die Görlitzer Studenten seit Jahren in Scharen an. Melanie Kellermann begeisterte das Jahresendspektakel als schauspielernde Chemiestudentin von Anfang an, denn die Höhepunkte der studentischen Theaterstücke sind chemische Köstlichkeiten. Für die 30-Jährige, die ihr Interesse an der Chemie auf ihre Leidenschaft zu kochen zurückführt, muss es in der Chemie stinken, rauchen und knallen – und das tut es bei den Experimenten immens. Melanie Kellermann kommt aus Straubing in Niederbayern. Dort besuchte sie auch die Fachoberschule. Als sie mit einem fachgebundenen Abitur in Psychologie und Pädagogik in der Tasche
Zittau
gik in Görlitz antreten, doch dann kam alles anders.
» Da d e r N u m e r u s C l a u s u s f ü r m e i n e n e r
s t e n St u d i e n w u n s c h z u h o c h wa r , r ü c k t e m e i n Z w e i t w u n s c h C h e m i e i n Z i t ta u n a c h . «
Interes-
zu werden. Sie immatrikulierte sich in den Diplomstudiengang und ihre Liebe zur Chemie erblühte. S tud i e r e n i m D r e i l ä n d e r e c k Mittlerweile kann sie auf ein erfolgreich bestandenes Diplom zurückschauen, dem ein dreijähriges w i e e i n e r i e s e n g r o SSe Fa m i l i e . «
kam es vo r
Nicht nur ihre 15 Kommilitonen, sondern auch Studenten anderer
Fakultäten lernte sie durch die gemütliche Campusatmosphäre gut kennen. Die Große Kreisstadt am Fuße des Zittauer Gebirges gefällt ihr. Die Natur vor der Haustür zu haben und das große Angebot an studentischen Aktivitäten findet sie genauso gut wie die ausgeprägte Privatpartykultur in Zittau. Dazu liegt die Stadt im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien und ist so ein guter Ausgangspunkt für Reisen in die umliegenden Städte und nach Osteuropa. P r o m ot i o n sg e da n k e n u n d S ta n da r da na ly t i k Übrigens nimmt die Hochschule Zittau/Görlitz neben der Hochschule für Angewandte WissenschafMelanie Kellermann Hochschule Zittau/ Görlitz Chemie
ten Hamburg am internationalen Baltic University Programme teil. Das bescherte Melanie Studienreisen nach Litauen und Polen sowie einen Ostsee-Segeltörn. Ob sie promovieren möchte, weiß sie noch nicht genau. Lust auf ein interessantes Forschungsprojekt hätte sie schon, aber vorerst ist sie mit ihrer analytischen Tätigkeit in einem Ingenieurbüro und Labor für Umweltfragen bei Zittau vollends zufrieden. » D o r t
m a c h e i c h Sta n d a r d a n a ly t i k r u n d
u m Wa s s e r , B o d e n , Lu f t u n d B i o g a s u n d k ü m m e r e m i c h u m s p e z i e l l e E n ts o r g u n g s p r o b l e m e . De r A u f g a b e n b e r e i c h g e h t o f t ü b e r d i e C h e m i e h i n a u s , wa s d a s A r b e i t e n f ü r m i c h i n t e r e s s a n t u n d v i e ls e i t i g m a c h t. «
www.hs-zigr.de ist Deutschlands östlichste Hochschule liegt in einer traumhaften Landschaft im hoCHschule zittau/görlitz Dreiländereck zwischen Deutschland, Tschechien und Polen moderne Labore und Hörsäle plus familiäre Atmosphäre, intensive Betreuung zahlreiche Kontakte zu regionalen, nationalen und internationalen Unternehmen
77
se hatte sie schon, aber nie damit gerechnet, ohne Chemieleistungskurs im Abitur angenommen
Forschungsprojekt folgte. Wenn sie an ihre Studienzeit zurückdenkt, schwärmt sie. » M i r
76
nach Sachsen kam, wollte sie eigentlich den raren Studiengang Behinderten- und Heilpädago-
UND ZU HAUSE WARTET DER ZOO
Sebastian Peter Internationales Hochschulinstitut Zittau Umwelttechnik
Dass er Umweltschutz studieren wollte, wusste Sebastian schon nach dem Abitur. Als er sein Studium am Internationalen Hochschulinstitut Zittau abgeschlossen hatte, bekam er die Möglichkeit, zu promovieren. Seitdem dreht sich bei Sebastian Peter alles um Pilze. Er stieg in eine Nachwuchsforschergruppe ein und arbeitet nun auf dem Gebiet der Biochemie.
» P i lz e , w i e m a n s i e a u s d e m Wa l d k e n n t, h a b e n b e s t i m m t e
Zittau
erzählt der 29-Jähri-
78
E n zym e, di e noch se h r we n ig u nte rsucht si n d«,
ge. Seine erste große Publikation soll bald veröffentlicht werden. » S pä t e r s o ll das G a n z e i n d e r I n d u s t r i e A n w e n d u n g f i n d e n , z u m Be i
79
s p i e l i n d e r Me d i k a m e n t e n h e r s t e l lu n g . «
Opt i m a l e F o r s c h u n gs b e d i n gu n g e n Für seine Zukunft könnte er sich vorstellen, in der Industrie zu arbeiten. Doch dafür müsste er die Stadt im Osten Sachsens schweren Herzens verlassen. Weit müsste er zwar nicht weggehen – das nächste Biotechnologie-Zentrum befindet sich in Leipzig – aber lieber würde er hier bleiben. Besonders die Nähe zur tschechischen und polnischen Grenze und zur Natur gefällt ihm an der kleinen Stadt im Dreiländereck.
»Man i st
i n d e r Sta dt u n d d o c h i n d e r N at u r . G le i c h n e b e n a n l i e g e n d a s Z i t tau e r Ge b i r g e u n d d a s R i e s e n g e b i r g e . «
Auch von der Größe her sei
die Stadt optimal, sagt er. Er kommt selbst aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Aschaffenburg.
» I c h b i n k e i n G r o SS s ta dt m e n s c h « ,
sagt
er über sich. Am IHI Zittau begeistern ihn besonders die Forschungsbedingungen und das Familiäre. » M a n
h at d a s Ge f ü h l , d i e P r o f e s s o r e n
hab e n i m m e r e i n offe n es Oh r fü r j e de n.«
Ein weiterer Pluspunkt ist für ihn die Fremdsprachenausbildung
des Instituts.
» W i r m u s s t e n P o l n i s c h o d e r Ts c h e c h i s c h le r n e n . «
Er
entschied sich damals für Polnisch. Kein Wunder, immerhin ist seine Freundin, die er vor sechs Jahren in Zittau kennengelernt hat, Polin.
Ta g s ü b e r b e s c h ä f t i g t s i c h S e b a s t i a n a m IHI Z i t ta u m i t P i l z e n z y m e n – a m A b e n d e r wa r t e n i h n n i c h t n u r ü b e r 4 0 V o g e l sp i n n e n , son der n auch sei n ga nz per sön l ich es Glück.
Mittlerweile sind die beiden glücklich verheiratet und leben mit 41 Vogelspinnen, einer Schlange, einem Aquarium voller Garnelen und zwei Katzen zusammen.
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www.hfbk-dresden.de Bildende Kunst (Malerei/Grafik, Bildhauerei, Übergreifendes künstlerisches Arbeiten, Neue Medien), Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut, Bühnen- und Kostümbild
Kunsthochschulen
Fac hh o c h sc h ulstudiengang
In Sachsen gibt es fünf Kunsthochschulen:
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in Dresden die Hochschule für Musik, die Hoch-
Auf b austudiengang
schule für Bildende Künste Dresden und die Palucca
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Tel 03 51 44 02 21 41, email hintelmann@serv1.hfbk-dresden.de FB II
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Kontakt
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eine durch die Hochschule als gleichwertig aner-
Bauingenieurwesen/Architektur, Elektrotechnik, Geoinfor mation, Gestaltung, Informatik/Mathematik, Landbau/ Landespflege, Maschinenbau/Verfahrenstechnik, Wirtschaftswissenschaften
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9
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(Abitur), Fachhochschulreife, fachgebundene
fische Zulassungsvoraussetzungen.
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83
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sowie künstlerischen Gebieten erwerben. Zulas-
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muss in der Regel Eignungsprüfungen bestehen.
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des Freistaates Sachsen. Wer hier studieren will,
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schon im Vorfeld geklärt zu haben, z.B. wie man
auch mal eine Entscheidung schneller getroffen
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ken angebotenen Wohnheimplätze sind saniert oder
ums. Was andere neudeutsch als »soft skills« bezei-
neu gebaut. Dabei werden alle Wohnwünsche
chnen, nennen wir im Allgemeinen »Hilfe zur Per-
berücksichtigt: Von der Wohngemeinschaft über
sönlichkeitsentwicklung«. Gemeint ist im Grunde
das Einzelapartment bis hin zu Wohnungen für
dasselbe: An dem Ort, wo man studiert, sollte auch
Familien mit Kind sind – je nach Studienstandort
kulturell etwas los sein, sowohl zum abends weg-
– alle Formen jungen Wohnens anzutreffen.
gehen als auch zum selbst ausprobieren. Die vielen
Außerdem wird oft auch die Vermittlung von
studentischen Vereine und AGs, die von den Studen-
privatem Wohnraum angeboten.
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sind die vorhandenen Kontakte der Frauen und
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Fachhochschule
Dresden
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Herausgeber und Redaktion Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wigardstraße 17 01097 Dresden Texte Franziska Lange unter Mitwirkung von Louisa Pagel, Juliane Hanka, Janine Kallenbach, Jana Schäfer, Antje Meier, Nicole Laube, Susanne Magister, Nadine Faust, Christina Dietze, Isabelle Starruß Fotos Amac Garbe, Stephan Floss (S. 4, 14/15, 30/31, 36, 42/43, 58/59, 74, 76) Gestaltung pingundpong.de Druck Druckhaus Dresden Bindung Stein + Lehmann, Berlin Diese Broschüre w urde geförder t durch M ittel des Bundesminister iums für Bildung und Forschung