Pack dein Studium. Am besten in Sachsen

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PACK DEIN STUDIUM. am besten in sachsen.

in Dresden  in Leipzig  in Chemnitz  in Freiberg  in Zittau  in Zwickau  in Görlitz   IN Mittweida


PACK DEIN STUDIUM. am besten in sachsen.


C h r i s t i n e Sc h i e w e »Entscheidungstafeln« (Ausschnitt) Holz, Aufkleber, Zeichnung, je 9cm x 9cm, 2007


»Pack dein Studium. Am besten in Sachsen.«

Gute Gründe für ein gutes Studium. Aber wie

heiSSt die Kampagne des Sächsischen Wissen-

lässt es sich in Sachsen sonst leben?

schaftsministeriums und der sächsischen Hochschulen. Frau Staatsministerin von

Sabine von Schorlemer

Schorlemer, weshalb lohnt es sich, die Koffer

rascht, wenn sie das erste Mal in Dresden, Leipzig oder

zu packen und zum Studieren nach Sachsen zu

auch in kleineren Städten wie Görlitz zu Besuch sind –

kommen - oder zu bleiben?

wie schön die Städte sind, wie offen die Menschen, wie

Viele sind immer noch über-

lebenswert es hier ist! Wir haben hier eine bunte und Überzeugend ist vor

lebendige kulturelle Szene und viele Studentenclubs,

allem die hohe Qualität unserer Hochschulen und

alleine 15 in Dresden. Die kulturellen Angebote sind

ihr breites Fächerangebot. Vier große Universitäten,

vielfältig: ob Leipziger Buchmesse, die Filmfestivals, die

fünf Kunsthochschulen, fünf Fachhochschulen und

Dresdner Semperoper, Kunstschätze der Staatlichen

sieben Studienakademien in Sachsen bieten den

Sammlungen, die vielen Theater oder auch Straßenfes-

etwa 100.000 Studenten beste Bedingungen: modern

te. Dazu die wunderbare Elbauenlandschaft, das Kletter-

ausgestattete Computerarbeitsplätze, Labore und

paradies Sächsische Schweiz oder die Seen um Leipzig.

4

Leipzig

Sabine von Schorlemer

Bibliotheken - und eine gute Betreuung durch engaSabine von Schorlemer ist seit 30. September 2009 Sächsisch e Sta atsm i n ist er i n f ü r W i ss e n s c h a f t u n d K u n s t .

»Pack dein Studium. Am besten in Sachsen.« informiert nicht nur mit der Webseite und mit

Was kann man in Sachsen studieren?

Anzeigen, sondern vor allem einem »Umzugs­ team« von Studierenden an Gymnasien in den

Sabine von Schorlemer

Eine lange Tradition hat

alten Bundesländern über die Studienmöglich-

Sachsen in der Ausbildung von Ingenieuren. Fast 30

keiten. Bekommen Sie Ihre Hochschulen nicht

Sie lehrte u. a. an den Universitäten München, Genf,

Prozent der Studierenden sind in den ingenieurwis-

voll?

Lausanne und Basel und war vom Jahr 2000 bis

senschaftlichen Studiengängen eingeschrieben. Nicht

September 2009 Inhaberin des Lehrstuhls für Völker-

umsonst gilt Sachsen als Ingenieurschmiede. Neben

Sabine von Schorlemer

recht, Recht der EU und Internationale Beziehungen

den klassischen Geistes- und Naturwissenschaften

nicht so voll wie in den alten Bundesländern – das ist

sowie Auslandsbeauftragte an der TU Dresden.

gibt es aber auch »Exoten« wie Bühnentanz, Industrie-

unser Vorteil. Während in den westlichen Bundeslän-

archäologie, Musikinstrumentenbau oder Textil- und

dern stärkere Jahrgänge an die Hochschulen kommen,

Ledertechnik – insgesamt über 300 Studiengänge!

gibt es in Sachsen weniger Studienanfänger, da nach

Unsere Hochschulen sind

1989 weniger Kinder geboren wurden. Hintergrund Viele sind von den Kosten eines Studiums

unserer Aktion »Pack dein Studium. Am besten in

abgeschreckt…

Sachsen.« ist der Hochschulpakt 2020, der im Jahr 2007 von den Wissenschaftsministern aus Bund und Ländern

Sabine von Schorlemer

Dafür gibt es keinen Grund.

ins Leben gerufen wurde. Der Pakt soll dazu beitragen,

Sachsen erhebt keine Studiengebühren. Außerdem sind

der künftig wachsenden Zahl von Abiturienten aus den

die Lebenshaltungskosten günstig. Ohne Probleme kann

westlichen Bundesländern genügend Studienplätze in

man hier zu günstigen Mieten im frisch renovierten

ganz Deutschland zur Verfügung zu stellen.

Altbau oder im Wohnheim leben. Zu einem Studium rate ich auf alle Fälle. Mit einer guten Ausbildung haben Sie bei dem abzusehenden Mangel an Fachkräften beste Aussichten, später auch einen guten Job zu bekommen.

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gierte Professoren und Professorinnen. P r o f. D r . D r .


Vorwort

LEIPZIG

freiberg

Dresden

4

14

36

58

Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst

Das GroSSe Hochschulalphabet 8

18

38

62

Eine Uni mit Exotik

Was die Welt zusammenhält

Physik ist für mich wie guter Käse

Universität Leipzig

Technische Universität Bergakademie Freiberg

Technische Universität Dresden

20 Leipzig je t`aime Universität Leipzig

22 Die Bretter, die die Welt bedeuten

40 Vor der Nordküste Siziliens: Diplomarbeit am Meeresgrund Technische Universität Bergakademie Freiberg

Hochschule für Musik und Theater Leipzig

24 Wo die Besten studieren Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Technische Universität Dresden

66 Theaterkunst beginnt hinter den Kulissen Hochschule für Bildende Künste Dresden

chemnitz 42

68 Musizieren mit Till Brönner Hochschule für Musik Dresden 6

26

64 Ingenieur – passt zu mir

46

70

Auf jeden Fall etwas mit Sport

Tanz ist mein Leben

Technische Universität Chemnitz

Palucca Hochschule für Tanz Dresden

erzgebirge

48

72

Die Erfinderin der »Studi-Stadt«

Hier geht´s lang

Technische Universität Chemnitz

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

28 32

mittweida

Von London über Hongkong nach Markneukirchen

50

Westsächsische Hochschule Zwickau

dreiländereck 74

34

52

76

Unseren Rennwagen bauen wir uns selber

Mit Karl May in einer Zelle

Es muss stinken, rauchen, knallen

Hochschule Mittweida

Hochschule Zittau/Görlitz

Westsächsische Hochschule Zwickau

78

Duales Studium

Und zu Hause wartet der Zoo Internationales Hochschulinstitut Zittau

54 56 Ewig rumstudieren will ich nicht Berufsakademie Bautzen

Anhang 80

7

Johannes, der Büchermacher Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig


Probieren geht über Studieren – weil das alte Sprichwort recht hat und weil ein Neubeginn Orientierung br aucht: 26 A nekdoten, In­f orm ationen und Nettigkeiten für ein erfolgreiches Studium in Sachsen.

Das groSSe Hochschul-

ABC

E

I

EXZellenz. Dank der Exzellenzinitiative widmet sich

Interessenvertretung. Studenten bilden die größte

die School of Natural Sciences an der Universität Leip-

Gruppe an den Hochschulen. Damit diese ordentlich

zig den Molekülen, Zellen und Nanoobjekten. Die

mitentscheiden kann, gibt es die Studentenräte. Sie

Dresdner International Graduate School for Biomedi-

vertreten die Stimme der Studierenden und sind ihrer-

cine and Bioengineering sucht nach unseren Selbst-

seits in der Konferenz Sächsischer Studierendenschaf-

heilungskräften und das Center for Regenerative The-

ten, kurz KSS, organisiert.

rapies, der Exzellenzcluster der TU Dresden, durchleuchtet regenerative Therapien.

Jubiläum. Die deutsche Universitätsgeschichte ist eng mit Sachsen verbunden. Die Universität Leipzig ist die zweitälteste deutsche Uni mit durchgehendem

ein alter Brauch, dass frischgebackene Absolventen

Lehrbetrieb. Im Jahr 2009 feierte sie ihr 600-jähriges

den steinernen Löwen am Brunnen auf dem Ober-

Jubiläum.

markt reiten.

G

K

A

C

Audimax. Griechischen Amphitheatern nachgeahmt,

Campus-Spezialisten. Sie studieren selbst und kennen

Hochschulstadt verlegen, einen Bonus. So erstattet

Berufseinstieg:

sorgen Hörsäle für gute Akustik und prima Sicht.

das Campusleben an ostdeutschen Hochschulen wie ih-

die Stadt Chemnitz jedem Neuling die Semesterge-

www.career-services.sachsen.de

Die größten heißen Audimax, weil sie einem maxi-

re Westentasche. Für Euch sind sie im Rahmen der

bühr zurück. Dresden begrüßt seine Neulinge dage-

malen Publikum Platz bieten. So finden im Audimax

Hochschulinitiative Neue Bundesländer »Studieren in

gen mit 150 Euro und Leipzig lässt 49 Euro pro Stu-

der TU Dresden genau 977 Studenten Platz.

Fernost« in den sozialen Netzwerken unterwegs und ha-

dent und Semester springen – nicht nur einmalig,

ben für Fragen immer ein offenes Ohr. Ihr könnt sie

sondern auch für die nachfolgenden Semester, so

ganz einfach kontaktieren:

lange es das Modell Zuzugsbonus gibt.

B Berufsausbildung. Gleichzeitig den Studienabschluss

Studium bieten die Career Services der sächsischen

dieren Studenten, die ihren Hauptwohnsitz in die

Hochschulen Kurse, Workshops und viele Tipps für den

Leckereien. Die insgesamt 26 sächsischen Mensen

spezialisten.html

H

könnten unterschiedlicher kaum sein. Im histori-

Helden. Dresdner Studenten der Hochschule für Mu-

dessen frisches Sushi.

D

bietet gleich zwei Abschlüsse auf einen Schlag.

Diplom. Seitdem Europas Bildungsminister in Bologna

für Tanz und der Hochschule für Bildende Künste

Die Ausbildung schließt mit dem Hochschulzeugnis

beschlossen, den Hochschulraum einheitlicher zu ge-

sammeln Praxiserfahrung bei ihren Bühnenkoopera-

und dem Abschluss der Industrie- und Handelskam-

stalten, herrschen Bachelor und Master in Deutsch-

tionen und werden so zu Helden. Gemeinsam insze-

mer (IHK) beziehungsweise der Handwerkskammer

land. An den Hochschulen in Sachsen gibt es aber auch

nierten sie zum Beispiel »Orpheus und Eurydike« im

(HWK) ab.

weiterhin Diplomstudiengänge.

Jahr 2010.

Sachsen: kooperatives Studium mit integrierter Be-

L

www.studieren-in-fernost.de/de/aktionen/campus-

rufsausbildung (KIA). Die Hochschule Zittau/Görlitz

und die Berufsausbildung einheimsen, das heißt in

Karriere. Für die Vorbereitung auf ein Leben nach dem

Geschenk. Einige sächsische Hochschulstädte spen-

sik Carl Maria von Weber, der Palucca Hochschule

schen Speisesaal der Leipziger Mensa Petersteinweg isst man beispielsweise unter wagenradgroßen Kronleuchtern. In der Alten Mensa in Dresden gibt’s in-

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Feuertaufe. An der Freiberger TU Bergakademie ist es

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Das große Hochschulalphabet

F

J


M

Q

U

Y

Ministudiengänge. Die kleinen Studiengänge werden

Quadratmeter. Stuck und Parkett auf 25 Quadratme-

Unterhaltung. Die Studenten der Hochschule Mitt-

Yeti. Während sich der mysteriöse Schneemensch

auch Orchideen genannt, in denen wenige Studen-

ter für 270,- Euro. Eigener Südbalkon, Gartennut-

weida bescheren den Einwohnern der mittelsächsi-

noch bedeckt hält, haben die Forscher des Leipziger

ten dem nachgehen, was die Welt im Inneren zu-

zung, und das alles nur zehn Minuten von der Uni

schen Stadt ein mediales Rundumprogramm. Von

Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropolo-

sammenhält. Die Universität Leipzig bietet einige

entfernt? In den Gründerzeithäusern von Leipzig

der Lokalzeitung übers Radio bis hin zum eigenen

gie im Frühjahr 2010 eine bislang unbekannte Men-

dieser raren Fächer an – zum Beispiel den Studien-

lässt es sich günstig residieren. In vielen sächsischen

Sender – hier kommt alles aus Studentenhand.

schenform entdeckt. Für ein Leben nach dem Studi-

gang Logik. Er ist nicht nur einer der kleinsten Stu-

Städten wohnen Studenten in den altehrwürdigen

um hält das Institut übrigens zusammen mit der

diengänge in Deutschland, sondern auch der einzi-

Mietshäusern.

Universität Leipzig ein internationales Promotions-

ge. Nur die Leipziger Uni bietet ihn als

R

V

programm parat.

wirklich ist, täuschen Schauspieler regelmäßig Lei-

Z

le für Technik und Wirtschaft in Dresden hält seinen

den vor. Das Programm nennen die Ärzte »standardi-

Zulassung. Ordnung im Chaos. Die Zentralstelle für

Nebenjob. Schlaue Studenten verbinden Studium

über 30 Jahre alten Robur-Truck in Schuss – und

sierte Patienten«. Neben Rentnern nörgeln, quengeln

die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) entschied seit

und Nebenjob am eigenen Institut. Professoren su-

schickt ihn auf die Piste. Alle zwei Jahre stürzen sich

und leiden auch Studenten regelmäßig für ihre Kom-

1973 darüber, wer einen Studienplatz in besonders

chen oft studentische Hilfskräfte. Viele dieser Jobs

die Studenten mit ihm ins Abenteuer und wagen die

militonen auf Bestellung.

begehrten Fächern wie zum Beispiel Medizin bekam.

werden an Schwarzen Brettern ausgeschrieben. Zu-

Rallye Dresden–Breslau.

sätzlich gibt es studentische Arbeitsvermittlungen.

O

S

lernen, wie der Umgang mit schwierigen Patienten

Seit Mai 2010 gibt es die Behörde nicht mehr. Nun

W Wettbewerb. In Teamarbeit entwickeln Studenten ei-

Sprechstunde. Wer Warteschlangen vor der Sprech-

nen Rennwagen und schicken ihn in der »Formula

Obulus. In Sachsen zahlen Studenten für das Erst-

stunde des Professors nichts abgewinnen kann, sollte

Student« ins Rennen gegen Wagen aus aller Welt.

studium keine Studiengebühren. Das war schon im-

seine Fühler nach kleineren Hochschulen ausstre-

477 Mannschaften gibt es. Die der Westsächsischen

mer so und steht auch im neuen Hochschulgesetz,

cken. Die kleineren sächsischen Hochschulstädte

Hochschule Zwickau steht auf Platz zehn.

das seit Januar 2009 in Kraft ist.

Görlitz, Zwickau, Mittweida oder Freiberg sind nachbarschaftlich ruhig und dennoch sehr studentisch.

P

X

Packen. »Pack dein Studium. Am besten in Sach-

T

sen.« ist eine Kampagne des Sächsischen Wissen-

Ticket. Studenten der Dresdner Hochschulen und der

schulinstitut Zittau zum Beispiel sind Studenten aus

schaftsministeriums und der sächsischen Hoch-

TU Chemnitz fahren mit ihrem Semesterticket quer

14 Ländern eingeschrieben.

schulen. Seit September 2008 macht sie vor allem

durch Sachsen – quasi für lau. Wer einmal den Se-

Abiturienten aus den alten Bundesländern auf das

mesterbeitrag löhnt, fährt dafür ein Semester lang

Hochschulland aufmerksam. Neben Anzeigen, Pla-

Bus, Bahn und Zug.

katen und der Website www.pack-dein-studium.de liefert eine bundesweite Infotour zweimal jährlich Wissenswertes zum Studieren in Sachsen.

Xenophil. Aufgeschlossen und international geht es überall in Sachsen zu. Am Internationalen Hoch-

übernimmt die Stiftung für Hochschulzulassung ihre Aufgaben. Bewerbungen sind nur im Internet über ein Online-Verfahren möglich: www.hochschulstart.de

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N

Rallye. Das studentische Rallye-Team der Hochschu-

Vortäuschen. Damit angehende Mediziner in Dresden

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Das große Hochschulalphabet

eigenständiges Masterstudium an.


Universität Leipzig S. 18 Hochschule für Musik und Theater Leipzig S. 22 Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig S. 24 Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig S. 26 Staatliche Studienakademie Leipzig S. 54

Hamburg Berlin

Hannover

Staatliche Studienakademie Riesa S. 54

Köln

Staatliche Studienakademie Bautzen S. 56

Leipzig Dresden Chemnitz

Frankfurt a. M.

100 km

200 km Nürnberg 300 km Stuttgart 400 km München 500 km

Hochschule Mittweida S. 52 12 13

Staatliche Studienakademie Glauchau S. 54

Hochschule Zittau/ Görlitz S. 76 Westsächsische Hochschule Zwickau S. 32 Internationales Hochschulinstitut Zittau S. 78 Staatliche Studienakademie Plauen S. 54

Technische Universität Dresden S. 62 Hochschule für Bildende Künste Dresden S. 66 Hochschule für Musik Dresden S. 68 Technische Universität

Palucca Hochschule für Tanz Dresden S. 70

Bergakademie Freiberg S. 38

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden S. 72 Staatliche Studienakademie Dresden S. 54

Staatliche Studienakademie Breitenbrunn S.54 Technische Universität Chemnitz S. 46


Leipziger Augustusplatz mit Oper, Gewandhaus und Universität Gewandhaus

Oper

Sportforum, Zentr alstadion 4km

Universität

Südvorstadt/Connewitz 3,5 km, Cospudener See 12 km

Leipzig

Völkerschlachtdenkmal, Altes Messegelände 3,5 km


lobt das Leben

O

Über die Jahrhunderte entwickelte sich Leipzig zum Handelszentrum Deutschlands, das weithin für seine Wissenschafts-, Messe- und Buchtradition von sich reden machte. Goethe studierte in seinem »Klein-Paris« Jura und das leichte Leben, Bach fand hier die Muse für seine Johannes- und Matthäuspassionen und Leibniz lernte in Leipzig schon als Achtjähriger autodidaktisch Latein und Griechisch. Heute ist die Halbmillionenstadt ein lebendiges Beispiel für den Wandel. Von hier aus verbreiteten sich die Montagsdemos über die ganze DDR. Nach 1989 entwickelte sich Leipzig zum Logistik- und Hightechzentrum im Herzen Europas, in dem das Studentenleben pulsiert. Es gibt vier staatliche, fünf private Hochschulen, eine Studienaka­demie und fast 30 Forschungseinrichtungen.

Wenn ich Besuch habe, führe ich ihn als erstes durch die Stadt. Dabei lasse ich nie den Zoo und die Spinnerei aus. Der große Zoo wurde mit seinen Tiergeschichten im Fernsehen berühmt. Und in der ehemaligen Baumwollspinnerei tummelt sich heute vielfältige Kunst. Eine Galerie reiht sich an die andere. Sebastian Kissel (25), Fotografiestudent, Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig

Dazu bietet Leipzig feinste Hochkultur in den verschiedenen Theaterhäusern oder dem weltberühmten Gewandhaus, studentische Szene in unzähligen Clubs und einzig­ artige Festivals wie das »euro-scene«, das einzige für zeit­genössisches Theater und modernen Tanz – all das verleiht der Stadt im Nordwesten Sachsens eine krea­tive Ausgelassenheit, die ihresgleichen sucht. All das ist Leipzig.

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Ich schlendere gerne auf der in Szenekreisen beliebten Karl-Liebknecht-Straße entlang. Dort gibt es viele schöne Boutiquen und weniger Einkaufsketten, alles ist individueller. Das ist in meiner Heimatstadt Nürnberg nicht mehr so. Nach einem Unitag gönne ich mir mit Freunden einen Cocktail im Studentenkeller Moritzbastei oder tanze in einem der vielen Clubs der Stadt. Das Gute am Leipziger Nachtleben ist, dass alles recht zentral und gut zu erreichen ist. Im Sommer liebe ich den Cospudener See südlich von Leipzig und das ganze Jahr die innerstädtische Mensa am Park. Die bietet Produkte aus der Region an, ein riesiges Salatbuffet und jeden Tag frisch im Wok zubereitete Gerichte. Charlotte Kohler (20), Wirtschaftswissenschaftsstudentin, Universität Leipzig

Mit seinen kunsthandwerklichen Sammlungen zählt das GRASSI Museum für Angewandte Kunst zu den bedeutend­ sten seiner Art in Europa. Das Museum der bildenden Künste zeigt nicht nur die wichtigsten Werke Max Klingers, sondern eine der traditionsreichsten Bürgersammlungen der Republik. In der Baumwollspinnerei, einem opulenten Galeriekomplex auf ehemaligem Fabrikgelände, gehen weltbekannte Künstler wie Neo Rauch ein und aus. Subkulturell hat die Stadt eine Menge Alternatives wie etwa das » N aT o « zu bieten. In dem soziokulturellen Zentrum auf der beliebten KarLi, wie die Leipziger ihre Flaniermeile, die Karl-Liebknecht-Straße, nennen, spielten einst Rammstein ihr erstes großes Konzert. Heute ist der einstige Versammlungsort der Nationalen Front der DDR nicht nur Café, Kneipe und Club, sondern auch ein Kino.

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Leipzig

rdinäre Lieder und fröhliche Trinkgelage. Schon Goethe wusste, wie und wo es sich in Leipzig studentisch feiern lässt. Seinem Student Frosch schrieb er in der berühmten »Faust«-Szene im Auerbachskeller die Erinnerung an sein eigenes Studentenleben in den Mund. »Mein Leipzig lob’ ich mir! Es ist klein Paris, und bildet seine Leute.« Seine Worte haben noch immer keinen Funken Wahrheit verloren.


EINE UNI MIT EXOTIK

Leipzig

sich im Jahr 2004 an der ostdeutschen Universtät. Er wurde nicht enttäuscht. » F ü r k l a r , d a s s e s e i n e n e u e S ta dt u n d e i n e n e u e U m g e b u n g w e r d e n s o l lt e « ,

m i c h wa r d a m a ls

erklärt der gebürtige Han-

nikations- und Medienwissenschaften und Afrikanistik zu Lehramt Deutsch und Ethik, aber der Studienort blieb derselbe – aus Überzeugung. Auch ohne Leipzig näher zu kennen, stand die Stadt im Nordwesten Sachsens von Beginn an auf seiner Liste potenzieller Studienorte. Denn die Volluniversität ist auf Geisteswissenschaften ausgelegt. In diesem Bereich gibt es ein sehr breites Angebot mit teilweise exotischen Studiengängen. » D i e Ge i s t e s w i s s e n s c h a f t e n h a b e n h i e r e i n e n v e r g l e i c h s w e i s e s i c h e r e n Sta n d , s o d a s s s i c h a u c h

Dario Stüber Universität Leipzig Lehramt Deutsch/ Ethik

erzählt der 28-Jährige.

Für ihn bietet die zweitgrößte Stadt Sachsens alles, was er von seinem Studienort erwartet. Vor allem die Kunstszene hat es ihm angetan. So sehr, dass er mit Freunden eine eigene Theaterperformancegruppe gründete. Mit dem

»I nte r m e d ia O r k estr a«

gestaltet er nun Performance-Theater, das

von Zusammenspiel und Interaktion verschiedenster Medien lebt. N e u e s i n B e w e gu n g Die alte Universitäts- und Messestadt reizte ihn, weil hier stetig Neues entsteht. » I c h

fa n d , d a s pa s ­

s t e g u t z u m e i n e m e i g e n e n Le b e n , w e i l e s f ü r m i c h a u c h e i n A u f b r u c h z u e t wa s g a n z Ne u e m wa r . «

Da r i o w i r d b a l d a l s L e h r e r f ü r D e uts c h u n d Et h i k v o r d e r K l a ss e s t e h e n . S t u d i e r t h at e r a n d e r z w e i tä lt e s t e n U n i D e u t s c h l a n d s , a n d e r U n i L e i pz i g .

So wurde unter anderem das zentral liegende Universitätshauptgebäude in den vergangenen Jahren renoviert und strahlt nun in modernem Glanz. Abgesehen von anderen universitären Vorzügen wie einer geringen Semestergebühr und der Fahrradfreundlichkeit der Stadt, überzeugen auch günstige Wohnungen wie im Studentenviertel Südvorstadt. Der Uni­sport ist ebenso vielfältig wie die Kunstszene. Der angehende Deutsch- und Ethiklehrer probierte sich in einem Pantomimekurs aus, spielte Basketball und tanzte Breakdance. Nur bei der Wahl eines Studentenwohnheims sollten Anfänger aufpassen.

»E i n ig e de r Woh n­

h e i m e l i e g e n e t wa s w e i t e r d r a u SSe n , a n d e r e s i n d n u r z e h n M i n u t e n v o m C a m p u s e n t f e r n t. Da r ­ a u f s o l lt e n Ne u l e i pz i g e r b e i m U m z u g a c h t e n « ,

www.uni-leipzig.de ist die zweitälteste Uni Deutschlands, wo schon Goethe und Leibniz studierten bisher studierten, lehrten oder forschten hier 30 Nobelpreisträger etwa 30.000 Studierende aus 150 Ländern neuer Campus am Augustusplatz – mit einer Bibliothek, die rund um die Uhr genutzt werden kann UNIVERSITÄT LEIPZIG

rät er, der inzwischen nicht nur mitten im Examen

steckt, sondern auch eine Familie gegründet hat. Und auch wenn es den zukünftigen Lehrer nach fünf Jahren Studium wieder an den heimatlichen Maschsee in Hannover zieht, lautet sein Fazit: » Le i p ­ z i g i s t s e h r e m p f e h l e n s w e r t ! «

19

noveraner. Zwar wechselte er zwei Jahre später noch einmal den Studiengang von Anglistik, Kommu-

k l e i n e I n s t i t u t e h a lt e n k ö n n e n « ,

18

Leipzig hatte schon immer etwas. Obwohl Dario Stüber vorher noch nie dort gewesen ist, bewarb er


20

Leipzig

E i n B e s u c h g e n ü g t e C h a r l o t t e , u m s i c h i n L e i p­z i g zu v e r l i e b e n . N i c h t n u r d i e q u i r l i g e S tud e n t e n sta dt, s o n d e r n a u c h d i e U n i lock t e die N ü r n berger i n m i t ihr em ga nz eigen en Fl a ir .

Charlotte mag Formeln. Deshalb waren Mathe, Wirtschafts- und Rechtslehre in der Schule ihre Lieblingsfächer. In zwei Jahren wird sie Bachelor of Science Wirtschafts-

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wissenschaften sein, eine Mischung aus Betriebs-, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsrecht und Rechnungswesen. Sie kommt aus Nürnberg und lebt seit September 2010 in Leipzig. Dass sie sich für ein Studium im benachbarten Freistaat entschieden hat, ist eine praktische Entscheidung gewesen.

» I c h w o l lt e W i r ts c h a f ts w i s s e n s c h a f t e n

st u d i e r e n , w o wa r da e h e r n ac h r a n g i g . «

Eine bayerische Schulfreundin studierte

schon an der TU Dresden. Die 20-Jährige hat dagegen ihr Herz an Leipzig verloren. Die schöne Innenstadt mit den vielen Grünflächen und der komplette Neubau des Institutsgebäudes ihrer Fakultät gefielen ihr auf Anhieb. W e r b u n g f ü r d i e n e u e H e i m at Leipzig hat ihr den Neuanfang leicht gemacht. An der Uni wurde sie von den älteren Semestern freundlich aufgenommen, bekam Hilfe beim Einschreiben in ihre Kurse und nahm an Erstsemesterveranstaltungen teil. Zu Schulzeiten war sie Schülersprecherin, jetzt möchte sie ihre Kommilitonen vertreten. Sie denkt darüber nach, dem Fachschaftsrat ihrer Fakultät beizutreten, um mit ihren Erfahrungen auch nachfolgenden Studentengenerationen zu helfen. Seitdem die Bayerin in Sachsen lebt, ist sie eine Art Botschafterin für das Studium in Sachsen. Überzeugt von ihrem Studienort, nahm sie an der Roadshow der Kampagne

» Pac k d e i n S t u d i u m . A m b e st e n i n S ac h s e n . « t e i l u n d e r z ä h lt e i n f ü n f b ay e r i ­

s c h e n S tä dt e n vo n i h r e n p o s i t i v e n E r fa h r u n g e n i n Le i pz i g . S i e k e n n t d i e g ä n g i g e n V o r u r t e i le , h ö r t S ät z e w i e : » Was w i llst d u d e n n i m O s t e n ? D a v e r s t e h s t d u d o c h k e i n e n ? Da g i bt ’ s n u r P l at t e n b au t e n . «

Charlotte meint, dass aber alle ihre Meinung

änderten, sobald sie einmal in Leipzig zu Besuch gewesen seien.

» Me i n e M u t t e r h at

s o g a r g e s c h e r z t, das s s i e h i e r h e r z i e h e n w o lle , s o g u t g e f i e l e s i h r . «

Und so weit

weg ist es auch nicht, in dreieinhalb Stunden ist sie mit dem ICE in Nürnberg. Für die angehende Wissenschaftlerin sind die rund 300 Kilometer eine ideale Entfernung, um zwar von ihren Eltern unabhängig, für sie aber nicht aus der Welt zu sein.

Charlotte Kohler UNIversität LEIPZIG Wirtschaftswissenschaften


Die Bretter, die die welt bedeuten

Fabian Bothe hoCHschule für musik und theater LEIPZIG Musical

Leipzig

hat der 26-Jährige Theater gespielt. » We n n

22

Wenn Fabian auf der Bühne steht, ist er mit Leib und Seele dabei. Schon in der Schule m a n e i n m a l d i e D r o g e B ü h n e e i n g e at m e t

h at, k o m m t m a n n i c h t m e h r s o le i c h t davo n w e g . «

Und doch hat er nach der Schu23

le drei Jahre Kommunikationsmanagement in Berlin studiert, mit einem Diplom abgeschlossen und dabei das Sehnen nach der Bühne nicht beruhigen können. » E i n

Song

a u s d e m M u s i ca l » W i c k e d – D i e He x e n vo n O z « h at m i c h s o b e w e gt, d a s s i c h d a n a c h Ballettu nte r r i c ht g e n o m m e n hab e«,

erinnert er sich. Mit zittrigen Knien fuhr er zur

Aufnahmeprüfung an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater, kurz HMT – und bestand. Mittlerweile bereitet er sich auf sein Vordiplom im Fach Musical vor – mit einer 30-minütigen One-Man-Show aus Gesang, Schauspiel und Tanz. I n L e i pz i g a n g e ko m m e n Es gibt in Deutschland vier staatliche Hochschulen, die Musical unterrichten. Neben Leipzig kommen Berlin, München und Essen in Frage. Fabian kommt aus Leer in Ostfriesland und hat sich für Leipzig entschieden, weil er dort die Aufnahmeprüfung bestanden hat. » U n d

au c h , w e i l e s i n S ac h s e n k e i n e S t u d i e n g e b ü h r e n g i b t « .

Eine Ehre,

sei es an der HMT Leipzig zu studieren, immerhin ist es eine der renommiertesten Musikhochschulen Deutschlands. Und einmal hier angekommen, habe er sich gleich heimisch gefühlt. G e m e i n s a m m i t d e n P r o f e ss o r e N Wie bei allen staatlichen Kunst- und Musikhochschulen ist die Ausbildung umfassender als bei privaten Hochschulen. In Leipzig ist die Ausbildung interdisziplinär, der Kontakt zwischen den Studenten der verschiedenen Fachrichtungen gut. Alle

E r i s t e i n e r v o n f ü n f G lüc k lic h e n, d i e d i e A u f n a h m e p r ü f u n g f ü r da s Fa c h M u s i c a l a n der Hochschule für Musik u nd T h e at e r L e i p z i g s c h a f f t e n . N u n s t u d i e r t Fa b i a n S i n g e n , Ta n z e n u n d S c h a usp i e l .

studieren hier unter einem Dach: Jazzer, Instrumentalisten, Schauspieler und Sänger. » I n Be r l i n o d e r M ü n c h e n i st das a n d e r s . «

Gerade einmal vier weitere Studenten wurden damals zusammen mit ihm für das Fach Musical angenommen. » D i e h i lft n u r ü b e n, ü b e n, ü b e n.«

Au f n a h m e b e d i n g u n g e n s i n d w i r k l i c h h a r t. Da

Die Betreuung ist erstklassig. » W i r

h a b e n E i n z e lu n t e r ­

r i c h t. U n d e i n m a l d i e W o c h e h a b e n a ll e 2 0 St u d e n t e n d e s Fac h e s g e m e i n s a m U n ­ t e r r i c h t. «

Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig www.hmt-leipzig.de zählt zu den renommier­te­s ten Schulen Europas Ausbildung in allen klassischen Instrumenten moderner »Großer Saal« als herausragendes Beispiel zeitgenössischer Architektur Bekannte Absolventen: Dirigent Kurt Masur, Trompeter Ludwig Güttler


WO DIE BESTEN STUDIEREN Sebastian probierte sich aus. Weil er nur eine vage Ahnung davon hatte, was ihn beruflich einmal erfüllen könnte, machte er ein Praktikum in einer Studiogemeinschaft aus Grafikern und Fotografen. Dort stellte er fest: Grafikdesign ist nicht das, was er will. Fotografie dagegen schon. Da s r i c h t i g e F i n d e n Diesen Entschluss gefasst, suchte der Münchner nach einer passenden Hochschule. Er fuhr nach Offenbach, Stuttgart, Karlsruhe, NürnLeipzig

Leipzig. » I c h h a b e h i e r a b u n d a n m a l a u f d e r Le i pz i g e r B u c h m e s s e g e ­

Seine Heimatstadt kam

für ihn als Studienort dagegen nie in Frage. Für ihn stand fest, dass

e i n e d e r r e n o m m i e r t e st e n

er München verlassen würde, um Neues kennenzulernen. Seine Mut-

Deu tschl a nds.

ter fand die Idee, nach Leipzig zu ziehen, klasse. Sie packte ihre Kofrück und strahlte. F oto g r a f i e a l s S pu r e n su c h e An der Hochschule gibt es vier Fotoklassen, in denen Arbeitsthemen frei wählbar sind. » Je d e r

k a n n d a s a b l i c h t e n , wa s e r m ö c h t e . F r i e d ­

h ö f e , Me n s c h e n , L a n d s c h a f t e n o d e r B i b l i ot h e k e n . E b e n s o , w i e e s j e d e r mag«,

zählt der 25-Jährige auf. » F ü r

u n s Stu d e nte n g i bt es i n s ­

g e s a m t e i n e Me n g e Ge l e g e n h e i t e n , s i c h e i n z u b r i n g e n u n d d e n U n ­ t e r r i c h t m i t z u g e s ta lt e n . W i r m a c h e n v o n A n fa n g a n v i e l s e l b s t – v o n F oto b ü c h e r n b i s h i n z u A u s s t e l lu n g e n . «

Zum Beispiel in der

legendären Baumwollspinnerei im Leipziger Stadtteil Lindenau, in der auch der Künstler Neo Rauch ein Atelier besitzt. Die Hochschule bietet beste Studienvoraussetzungen. Die Studiengruppen sind extra klein. Pro Studiengang werden höchstens 20 Studenten an der Hochschule angenommen. Der Campus: Ateliers, Labore, Klassenräume und ein gemütliches Café. Sebastian Kissel schwärmt für Leipzig.

» E s i s t s pa n n e n d , h i e r z u a r b e i t e n . D i e S ta dt i s t q u i r l i g

u n d l e b e n d i g . To l l s i n d d i e v i e l e n k l e i n e n G a l e r i e n . W i r k ö n n e n u n s d o r t a u s p r o b i e r e n u n d e n t fa lt e n . «

www.hgb-leipzig.de bietet mit max. 20 Studierenden pro Studiengang beste hochschule für grafik und buchkunst LEIPZIG Be­d ing­u ngen ist eine der ältesten deutschen Kunsthochschulen und eine der ältesten Ausbildungsstätten für Fotografie in Deutschland Professoren/innen und Lehrende mit internationalem Ansehen und aus­g ewie­s enem künstlerischen Werk

25

a r b e i t e t o d e r n u r e i n fa c h U r l a u b g e m a c h t. «

fer, um die künftige Studienstadt ihres Sohnes zu erkunden, kam zu-

Sebastian Kissel hochschule für grafik und buchkunst LEIPZIG Fotografie

24

berg, Berlin und stieß auf die Hochschule für Grafik und Buchkunst in

Die Leipziger Hochschule für Gr afik und Buch k u nst ist


Über den Bildschirm flackern Weihnachtsmänner. Johannes setzt sie ins Layout. Für ihn ist das ein Traum. Sein Praktikumssemester in einem Kinderbuchverlag zu absolvieren, das hatte sich der 27-jährige Leipziger immer gewünscht. Eigentlich studiert er im sechsten Semester des Bachelorstudiengangs Buch- und Medienproduktion an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig, kurz HTWK genannt. K r e at i v u n d p r a kt i s c h Sein Interesse an Büchern hat er vom Großvater, dessen Wohnzimmer

JOHANNES, DER BÜCHERMACHER W i r t s c h a f t l i c h e s W i ss e n u n d k r e at i v e s H a n dw e r k i n E i n e m bi e t e t de r S t u di e nga ng »Buc hu n d M e d i e n p r o d u k t i o n « a n d e r HTW K L e i p z i g .

einer Bibliothek glich. Der ausgebildete gestaltungstechnische Assistent wollte zuerst Kunst studieren, was ihm aber zu brotlos erschien. An der HTWK Leipzig ist er nun auch weiterhin kreativ. d i e Ge sta lt u n g s g r u n d l ag e n n a h e g e b r a c h t « ,

Leipzig

» w o b e i d e r S c h w e r p u n kt n i c h t s o s e h r a u f G r a f i k u n d De ­

s i g n li e gt, s o n d e r n m e h r au f T y p o g r a f i e « .

Im Vordergrund des Studiums stehen technische Grundlagen und nung. Technische Geschicklichkeit, die bei der Produktion von Drucksachen maßgeblich ist, trainieren die Studenten im neuen Medienzentrum. » D i e

Au s stat t u n g i st s e h r g u t, a l l e s , wa s F i r m e n a n M a s c h i n e n

h a b e n , b e s i t z e n w i r h i e r i m K le i n e n . «

So kann er an der Sieb- oder Di-

gitaldruckmaschine lernen oder in den Rechnerpools üben. G ut e V e r n e tzu n g Im Praxissemester ergibt sich für ihn auch das Thema für seine Bachelorarbeit. Die schreibt er, wenn er an der Hochschule zurück ist, im siebten Semester. Dafür soll er für seinen Praktikumsverlag ein Bildarchiv aufbauen. Wenn alles gut klappt, gibt es die Chance auf eine Einstellung.

» S c h o n i m St u d i u m w i r d m a n g u t v e r n e t z t « .

Zwar ist die

Verlagsbranche eher klein, doch die Jobaussichten sind gut und die Professoren haben zahlreiche Kontakte zur Verlagswelt. Neben seinem Studium ist er einer von zwei Campus-Spezialisten an seiner Hochschule. Gemeinsam sind sie im Rahmen der Hochschulinitiative Neue Bundesländer » St u d i e r e n

i n Fe r n o s t «

Ansprechpartner

für alle Fragen rund ums Studentenleben. Dafür gestalten und aktualisieren sie die Internetseiten der Hochschule mit, beantworten Fragen von Studieninteressierten per Mail oder auf Ausbildungsmessen.

»Di e

Me s s e a r b e i t m ac h t v i e l S paSS , da i c h d o r t p e r s ö n l i c h m i t d e n Le u ­ t e n d i e r i c h t i g e S t u d i e n wa h l k l ä r e n k a n n . «

www.htwk-leipzig.de ist mit etwa 7.000 Studierenden eine der größeinzigartig ist der Studiengang Buch- und Medienproduktion hat einen Großteil der Studienplätze im

hochschule für technik, wirtschaft und kultur LEIPZIG

ten Fachhochschulen Deutschlands in­g e­­­­nieurwissenschaftlichen Bereich

27

betriebswirtschaftliche Aspekte wie Kalkulationen oder Finanzpla-

Johannes Baranowski hochschule für technik, wirtschaft und kultur LEIPZIG Buch- und Medienproduktion

26

engang,

»U ns we r de n

erklärt er seinen Studi-


Glück im Boden, Autogene und sächsisches Gold – Dem Erzgebirge ist so einiges zu verdanken

28 29

Erzgebirge

D

as Erzgebirge macht reich. Als im 12. Jahrhundert in der Umgebung der heutigen Bergstadt zusätzlich zum Erz auch noch Silber­-­ erz gefunden wurde, war das der Anstoß für eine atem­beraubende Besiedelung. Was den Amerikanern ihr Goldrausch, war hierzulande jener Silberfund. Annaberg, Freiberg oder auch das westlicher gelegene Zwickau zählten im ausgehenden Mittel­ alter zu den reichsten Städten auf deutschem Boden. Ein paar Jahrhunderte später sorgten reichere Erzvorkommen rund um die heutigen Städte Annaberg und Schneeberg dafür, dass nacheinander Bergstädte entstanden. Das Silber wurde zu Geld verarbeitet und verhalf dem Gebirge im 16. Jahrhundert zum Zentrum des Bergbaus in Mittel­eu­ropa, dessen Traditionen bis heute reichen. Denn nach dem Silber kam das schwarze Gold, die Steinkohle. Nun könnte die Reihe ans Li­thi­um gehen. Unternehmer der Region und Forscher der TU Bergakademie Freiberg sind dabei, die Lagerstätten zu erkunden. Die sächsischen Vorkommen sollen unter den zehn größten Lithiumla­ gerstätten der Welt rangieren – und von enormer Bedeutung sein. Denn das Alkali-Metall ist längst

kaum mehr aus wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus wegzudenken. Künftig könnte in jedem Elektroauto, Laptop oder Akku auch ein Stück Erzgebirge stecken. Das Ende der Erzvorkommen im 17. Jahrhundert ließ das Bergvolk erfinderisch werden. Holz und Traditionen gab es genug – Ideen erst recht. So kam vor allem das Osterzge­ birge zu seiner legendären Holzwaren- und Spielzeugherstellung. Das » E r z g e b i r g i s c h e S p i e l z e u g m u s e u m « in Seiffen, das Stadt- und Bergbaumuseum in Freiberg oder das Erz­ge­­­birgs­ mu­seum in Annaberg zeigen berühmte Sammlungen dazu. In dieser Tradition steht auch die Uhrenstadt Glashütte. Bis heute tüfteln die Meister dort an wertvollen Zeitmessern, die in der ganzen Welt begehrt sind. Das Westerzgebirge spezialisierte sich dagegen auf den Maschinenbau und die Textilindustrie derart, dass man weithin verzückt war, vom » s ä c h s i s c h e n M a n c h e s t e r « zu schwärmen. Von dort rollte auch die automobile Tradition in die Lande. Doch es war keineswegs der Trabant, der diese vorantrieb. August Horch, Stammvater von Audi, verschlug es 1902 ins vogtländische Reichenbach, um dort seine Idee vom schnellen Mobil weiterzuentwickeln. Um schneller zu werden, fehlte der Platz. So packte Horch die Maschinen und zog nach Zwickau, um dort mit seinen » H o r c h & C i e . M o t o r ­ wa g e n -We r k e AG « den Grundstein für die » A u d i A u t o m o b i lw e r k e G m b H Z w i c k a u « zu legen. Gut 40 Jahre später ging Audi zur DDR-Zeit im volkseigenen Betrieb (VEB) Sachsenring Automobilwerke Zwickau auf, die zwischen 1957 und 1991 den liebevoll » Re n n pa p p e « genannten Trabi fertigten. Von seiner Rolle für die Region hat der Automobilbau bis heute nichts verloren. Im Volkswagen-Werk Zwickau werden die Modelle Golf, Passat und in Zusammenarbeit mit der Automobilmanufaktur Dresden, der » G l ä s e r n e n M a n u fa k t u r « , der VW Phaeton sowie Karosserien für den Bentley produziert.


Blick auf schneeberg / Erzgebirge


VON LONDON ÜBER HONG KONG

U m bei Meist er n zu l e r n e n , z o g K i m von London i n s V o gt l a n d .

Den n der St udienga ng M usi k i nst ru m e n t e n bau i n M a r k n eu k irchen gehört zu den best en d e r W e lt.

NACH MARKNEUKIRCHEN Schule in einem Musikhaus und lernte dort jenen Meister kennen, der sie inspirierte, die Musik mit den Händen anzupacken. Sie entschied wie er, Musik und Holzarbeiten zu verbinden – und Geigen zu bauen. Nach der Schule ließ sie sich in England ausbilden, sammelte als Geigenbauerin in Hong Kong und Malaysia Erfahrungen und stieß selbst in Asien immer wieder auf einen Namen: Markneukirchen. Vie-

Kim Baker fasziniert es, wenn Späne fallen. Sie liebt das Holz. Es fordert sie her-

strumentenbauern wie reine Musik. Dort schlossen sich einst die Mei-

aus und ein bisschen entschloss sie sich

ster zur ersten Geigenmacherinnung Deutschlands zusammen und

auch seinetwegen, eines Tages das Gei-

begründeten im 17. Jahrhundert eine über Grenzen tönende Instru-

genbauen zum Beruf zu machen.

mentenbautradition. Zu den Geigenbauern kamen die Saitenmacher, die Waldhorn- und

Geige. Doch ein Profi sei sie keineswegs,

Pfeifenmacher und mit ihnen die Amerikaner. Zwischen 1893 und 1916

sagt sie. Nicht weil es ihr an Feinfühlig-

leisteten sich die USA sogar ein Konsulat in dem Vogtlandstädtchen,

keit fehle, sondern weil es da stets noch

um den Instrumentenexport zu organisieren.

ein zweites Instrument in ihrem Leben gegeben habe. Die diplomierte Geigen- E i n C e l l o u n t e rw e gs baumeisterin sitzt in ihrer kleinen Werk-

Heute bietet der Studiengang Musikinstrumentenbau, der zur West-

statt in einem Hinterhof im urigen Dresd-

sächsischen Hochschule Zwickau gehört, seinen Studenten mehr als

ner Stadtteil Neustadt und erinnert sich

sieben Werkstätten. Er ist einzigartig in Europa. Jeder Student hat ei-

an die Anfänge ihrer verzwickten Musik-

nen eigenen Arbeitsplatz zur Verfügung. Es gibt Vorlesungs- und Se-

liebe und daran, wie sie ihre Heimatstadt

minarräume, ein Tonstudio, ein Lack-Labor und eine Fachbibliothek.

London im Jahr 2003 gegen das obervogt-

Traumbedingungen, schwärmt Kim Baker, die mittlerweile ihre Ausbil-

ländische Markneukirchen tauschte.

dung durch ein vierjähriges Diplom- und ein zusätzliches Meisterstu-

An der Wand drängen sich die Werk-

dium in Markneukirchen gekrönt hat.

zeuge, zwei kleine Lampen tauchen die

Dafür bewarb sich die heute 36-Jährige zunächst um einen Studi-

Werkbank in weiches Licht. Kim Baker

enplatz in der Studienrichtung Streichinstrumentenbau, verpasste ei-

deutet mit dem Kopf auf einen Hobel.

ner Geige ein so bravouröses F-Loch, dass die Prüfer während der Auf-

Ihn nutzt sie besonders gern, denn er ist

nahmeprüfung nur so staunten, und wurde angenommen – als eine

so etwas wie das Sinnbild ihrer Entschei-

von wenigen. Gerade einmal 40 Studenten sind derzeit eingeschrieben,

dung. Eigentlich liebe sie das Klavier

höchstens zehn werden jedes Jahr neu angenommen. Das Studium ist

nämlich ein bisschen mehr als die Gei-

reich gespickt mit Musik- und Kunstgeschichte, Akustik und immer

ge, gibt sie zurückhaltend zu, fast so, als

wieder Handwerk. So musste Kim Baker zum Abschluss ihres Studi-

sei es ein Geheimnis. Aber Klaviere baut

ums ein Cello bauen.

man eben eher mit den Ohren, beim Geigenbauen fallen Späne.

Drei Monate schnitt, hobelte und schnitz­te sie dem Holz klingendes Leben ein. Das Cello ist jetzt viel auf Reisen. Seine Baumeisterin hat es einem Musikstudenten aus Dresden geliehen. Es soll ihre Kunst in die

Westsächsische Hochschule Zwickau www.fh-zwickau.de ist stolz auf ihre Studiengänge rund ums Auto beeindruckt durch moder­ ne Gebäude und familiäre Atmosphäre technische Studiengänge wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik haben hier ebenso Platz wie die wirtschaftlichen Studiengänge – das Studium der Wirtschaft wird kombiniert mit einer Fremdsprache an der Fakultät Ge­s und­h eits- und Pflegewissenschaften kann man Pflege- und Gesundheitsmanagement oder Gebärdendolmetschen studieren in der Zweigstelle Markneukirchen gibt es den einzigen Studiengang für Musikinstrumentenbau in Europa

Mus i k a n d e n H ä n d e n

Welt tragen. Die Meisterin selbst hobelt derweil zu Hause in ihrer klei-

Die Entscheidung für die Geige bescher-

nen Werkstatt, träumt davon, wie ihre Instrumente die Welt betören

te ihr der Zufall. Er schickte ihr, als sie

und spielt heimlich Klavier.

13 Jahre alt war, einen Geigenbaumeister ins Leben. Damals jobbte sie neben der

33

Seit ihrer Kindheit spielt die Britin

32

Zwickau

Kim Baker Westsächsische Hochschule Zwickau Musikinstrumentenbau

len unbekannt, klingt der Name der kleinen Stadt in den Ohren von In-


Olaf braucht nicht mal vier Sekunden,

bei sein. Fünf davon kommen aus Deutschland und nur

um auf Touren zu kommen. Doch da-

eines aus den neuen Bundesländern. Michigan ist eine

von ist heute nicht viel zu erahnen. Wie

Premiere für die Zwickauer. Noch nie ist das Team in

ein Gerippe aus Metall steht er da. Ihm

den USA gestartet.

fehlen die Räder, von der Verkleidung

Die Dialekte schwirren durch die moderne Halle, die

ist nichts zu sehen. Wo sonst sein Mo-

Wortfetzen auch. Wir machen einfach hinten den Quer-

tor sitzt, klafft nichts als Leere. Wir bau-

lenker ab, dann passt das schon, schlägt jemand vor. Se-

en ihn gerade zusammen, sagt Sebastian

bastian Zapf nickt einverstanden. Vermutlich kennt kei-

zur Begrüßung.

ner den Rennwagen so gut wie er – zumindest was das

Der 26-Jährige steckt mit seinen Kom-

Fahrwerk angeht. In der vergangenen Saison leitete der

militonen die Köpfe zusammen. Dass das

angehende Automobiltechniker jene Gruppe, die sich

Radio gerade die Nachricht von Sebasti-

mit der Fahrwerkstechnik auseinandersetzte. In manchen Wochen verbrachte er mehr als 40 Stun-

Großen Preis von China durch die Werk-

den in der Werkstatt. Er schraubte, drehte und montier-

statthallen schickt, nimmt kaum jemand

te solange, bis der Rennwagen zum Alltag gehörte und

wahr. Das Racing Team der Westsächsi-

einen Namen brauchte. Nun heißt er Olaf und ist einer

schen Hochschule tüftelt konzentriert an

der besten Wagen mit Verbrennermotor. Im vergange-

Olafs Antrieb, denn schon bald soll er abhe-

nen Jahr holte er seinem Team beim Rennen auf dem

ben. Sein Flug in die USA ist schon gebucht.

Hockenheimring den dritten Platz und machte es zur besten deutschen Mannschaft. Nun ist Übersee an der

Premiere in Michigan

Reihe.

Auf dem Michigan International Speedway messen sich Sebastian Zapf und sei- Ü b e r r a s c h u n g i n Z w i c k au ne Kollegen Mitte Mai 2011 in der

»For­

Wenn Sebastian Zapf davon erzählt, ist ihm der Stolz

mit Studententeams aus

anzumerken, denn Olafs Erfolgsgeschichte ist auch sei-

der ganzen Welt. Der Wettbewerb ist eine

ne. Eigentlich hatte der Oberpfälzer sein Studium in Co-

Art Planspiel, bei dem die Mannschaften

burg begonnen, doch nach drei Semestern wurden die

einen eigenen Boliden entwerfen, bauen

Zweifel immer ärger. Der Studiengang war der richtige,

und nachher selbst im Rennen steuern.

nur das Angebot der Uni nicht das, was er sich erhofft

Den Sieg fährt dabei nicht das schnell-

hatte. Er liebäugelte mit München, schaute sich aber

ste Auto ein, sondern das Team, dessen

auch Zwickau an und war vom Fächerangebot der West-

Gesamtkonzept überzeugt. Die Studen-

sächsischen Hochschule so beeindruckt, dass er blieb.

ten kümmern sich um alles in Eigenre-

Dazu kommt noch, dass es hier keine Studiengebühren

gie. Jede Mannschaft hat Experten für die

gibt und das Leben viel günstiger ist, sagt er und reibt

Technik, den Wirtschaftsplan und das

sich die Hände an der Latzhose sauber. Wenn er nicht

Design. Es geht um Konstruktion, Renn-

Motoren auseinandernimmt oder Getriebe optimiert,

perfomance, Finanz- und Vertriebspla-

fährt er am liebsten selbst. Das Erzgebirge und das an-

nung. 477 Teams gibt es weltweit, das

grenzende Vogtland sind optimal für Motorradtouren.

m u la Stu d e nt«

Sebastian Zapf Westsächsische Hochschule Zwickau Maschinenbau

UNSEREN RENNWAGEN BAUEN WIR UNS SELBER

Team um Sebastian Zapf rangiert auf

Drei Wochen später schickt Sebastian die Nachricht

Platz zehn. Der Vergleich in Michigan ist

vom Erfolg in Michigan per E-Mail in die Heimat:

der größte in der Formula Student, 121

g e r a d e i n Pa r i s a m F lu g h a f e n u n d b i n a u f d e r R ü c k­

Teams aus aller Welt werden diesmal da-

r e i s e . W i r k o n n t e n u n s d e n 7. Ge s a m t p l at z s i c h e r n ! «

»Sitz e

35

an Vettels Erfolg im Qualifying für den

34

Zwickau

J ä h r l i c h m e ss e n s i c h d i e b e s t e n R e n n sp o r t l e r i n D e r F o r m u l a S tud e n t. F ü r d i e WH Z w i c k a u t ü f t e lt S e b a s t i a n . S e i n T e a m r a n g i e r t a u f P l at z z e h n u n d m a c h t d i e Fa c h h o c h s c h u l e zu r b e st e n d e r W e lt.


Leipzig


Die Geoökologiestudentin Christin Müller würde sich immer wieder für Freiberg entscheiden. Sie erzählt von den vielen kleinen Annehmlichkeiten, die das Leben und Studieren in der Stadt mit der langen Bergbautradition ausmachen.

»

Freiberg ist ein charmantes Städtchen. Seine Bergbaugeschichte ist noch heute spürbar. Vor allem im Advent, wenn die Bergparade im Fackelschein auf Weihnachten einstimmt. Wie früher leuchten die Kerzen in den Fenstern den heimkehrenden Bergmännern den Weg. Im hohen Mittelalter war die silberreiche Stadt die größte der Mark Meißen und obendrein ein wichtiger Handelsort. Weil hier nicht nur Erz abgebaut, sondern auch aufbereitet und verhüttet wurde, entfalteten sich Industrie, Handwerk und Wissenschaft. Auch die 30 wissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie 36

erzählen von dieser montan- und geowissenschaftlichen Tradition. Viele folgten diesem Ruf. Im 19. Jahrhundert studierte hier der frühromantische Mathematik. Sein damaliges Wohnhaus steht in der heutigen Fußgänger­ zone. Nur einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt, lädt die bedeutendste

eine von 80.000 mineralien in der »terra mineralia« im freiberger schloss freudenstein

Freiberger Sammlung, die Mineraliensammlung » t e r r a

m i n e r alia«

im

Schloss Freudenstein zu einer gesteinskundlichen Weltreise über vier Kontinente und ins Weltall. Um alles zu sehen, muss man Zeit, aber kein Geld mitbringen. Studenten kommen nämlich kostenlos rein. Von Freiberg aus ist man schnell in Dresden oder Chemnitz, auch Leipzig ist mit 80 Kilometer nicht weit entfernt. Im Jahr 2012 zelebriert die Stadt ihr 850-jähriges Bestehen und wird das größte Volksfest der Region, den » Tag

d e r S ac h s e n « ,

veranstalten. Von sich reden macht die Bergstadt

auch mit seinem Theater. Mit seiner über 200-jährigen Geschichte ist es das älteste Stadttheater der Welt. In den alten Gassen gibt es gemütliche Gaststätten und viele Bars zum Ausgehen. Die Kneipenmeile verläuft über die Meißner Gasse. Studenten feiern im Tivoli oder in den Studentenclubs » E r d a lc h e m i s t e n c lu b « und » Da s F ü llo r t « .

Im Frühjahr tobt der akademische Karneval durch die Gassen.

Der Stadtwald lädt zum Joggen und Radeln ein. Die Mieten sind sehr günstig und es gibt viele gute Möglichkeiten für Studenten zum Jobben. Nicht nur die Hochschule braucht ständig studentische Hilfskräfte, auch in den Kneipen der Stadt werden oft Leute gesucht. Ich würde mich immer wieder so entscheiden.

»

37

Dichter und Bergbauingenieur Novalis Bergwerkskunde, Chemie und


C h r i s t i n e s t u d i e r t G e o ö ko l o g i e a n d e r TU B e r g a k a d e m i e F r e i b e r g , e r f o r s c h t d e n B o d e n u n d l i e b t s ä c h s i sC h e n K u c h e n .

Was die Welt zusammenhält

Christine freut sich. » D i e

Bäc k e r hab e n h i e r s ovi e l lec k e r e n K u c h e n,

das g i bt es b e i u n s s o n i c ht«,

erzählt die Baden-Württembergerin.

Doch der Kuchen war nicht der ausschlaggebende Grund, sich für Freiberg als Studienort zu entscheiden: » I c h

h a b e Ge o ö k o lo g i e i m St u d i e n ­

f ü h r e r g e s u c h t u n d g e s c h a u t, w o e s d a s g i b t. I n d e n R a n k i n g s wa r F r e i b e r g i m Ge o b e r e i c h s e h r g u t. A u c h i n B ay r e u t h h at t e i c h m i c h n o c h b e w o r b e n u n d h ät t e a u c h e i n e n P l at z b e k o m m e n . «

Das Zünglein an der Waage war schließlich der finanzielle Aspekt. In Sachsen gibt es keine Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten sind relativ niedrig.

» I c h h a b e v i e r Ge s c h w i s t e r , d a s c h a u t m a n

d o c h e h e r a u f d a s Ge l d « ,

erklärt die aus Tübingen stammende Stu-

dentin. Seit 2008 studiert sie an der TU Bergakademie Freiberg, mittlerweile im sechsten Semester. » I c h g e r n i n Fr e i b e rg.«

» We lc h e U n i h at s c h o n e i n e i g e n e s Be r g ­

we r k«?

Die Bergstadt ist ihr zur zweiten Heimat geworden. » I c h

39

R e g i o na l e U n t e r s c h i e d e s i n d r e i z vo l l hab e e r st n e u­

l i c h w i e d e r m i t Ü b e r r a s c h u n g f e s tg e s t e l lt, d a s s i c h m i r d e n s ä c h ­ s i s c h e n D i a l e k t a n g ee i g n e t h a b e . «

Auch zu Anfang hatte sie keine

Probleme, die Leute zu verstehen, erinnert sie sich. Womit sie dagegen überhaupt nicht umgehen könne, seien Vorurteile. »Ich

bin

tota l

u nvo r e i n g e n o m m e n e n

h e r g e ko m m e n.

Da s

h at

n i c h ts m i t O s t u n d We s t z u t u n , e s g i b t e i n fa c h n u r r e g i o n a le U n ­ te rsch i e de.«

Diese Besonderheiten seien es auch, die den Reiz von Frei-

berg ausmachen. » D i e v i e l N at u r . «

Sta dt i s t k l e i n , d i e We g e s i n d k u r z u n d e s g i b t

Die nutzt sie regelmäßig und spaziert durchs Grüne.

Budd e l n f ü r d e n Bac h e l o r a b s c h l uss Am liebsten frönt Christine Pilz ihrer Faszination für Böden, die sich Christine Pilz Technische Universität Bergakademie Freiberg Geoökologie

während ihres Studiums entwickelt hat.

» I c h s e h e B o d e n n i c h t a ls

D r e c k , e r h at s e h r w i c h t i g e F u n k t i o n e n . E r i s t F i lt e r , S p e i c h e r u n d B a u g r u n d . E r i s t fa s z i n i e r e n d . «

Kein Wunder, dass sie derzeit ihre Ba-

chelorarbeit im Fachbereich Pedologie, also Bodenkunde, schreibt. Bald möchte sie den Bachelorabschluss in der Tasche haben. Sie denkt aber auch schon weiter:

»F ü r m e i n e n Maste r hab e i c h m i c h i n

D r e s d e n u m d e n S t u d i e n g a n g A b fa l lw i r ts c h a f t u n d A lt l a s t e n b e ­ w o r b e n , d e r i n F r e i b e r g le i d e r n i c h t a n g e b ot e n w i r d . «

nicht klappen, bleibe sie auch gern in Freiberg.

technische Universität bergakademie freiberg www.tu-freiberg.de präsentiert sich als Ressourcenuniversität mit den vier Kernfeldern Geo, Material, Energie und Umwelt im Jahr 2015 feiert die 1765 gegründete älteste montanwissenschaftliche Universität der Welt ihr 250. Bestehen kleine Arbeitsgruppen und damit eine sehr gute Betreuung, keine Zulassungsbeschränkungen bekanntester Student: Alexander von Humboldt

38

Plausch immer bereit, und: Freiberg

f ü h le m i c h h i e r wo h l u n d stu d i e r e

Die Kurse seien klein und die Professoren für einen

Sollte das


VOR DER NORDKÜSTE SIZILIENS:

U m Dat e n f ü r i h r e Diplom a r beit zu sa mmeln, such t e Chr ist in den Meer esboden mit Sonden a b. Sie w ill

Zur Ausbildung gehört die Einführung in die Faszination Wasser. Die

die Er de a ls Ganzes er for schen

Geräte sehen aus wie Kinderspielzeug und Gewohntes wird plötzlich

u n d E r d b e b e n b e ss e r vor h er sage n.

gibt es per Vorlesung. Danach geht es ins Schwimmbad und später ins freie Gewässer, erzählt die Geoökologiestudentin. Denn was vom gefliesten Beckenrand einfach wirkt, ist kniffelig. Die Welt unter Wasser ist anders. Bewegungen wirken wie in Zeitlupe, wissenschaftliche Neuland. Alles fühlt sich anders an, versucht sie das Tauchen zu be-

40

schreiben. Man denkt langsamer und reagiert sogar verzögert. D e m M ü l l au f d e r S pu r

Für das Foto schiebt sich Christin die

41

Freiberg

DIPLOMARBEIT AM MEERESGRUND

Mittlerweile studiert die 24-Jährige im elften Semester und hat das

Taucherbrille schon mal auf den Kopf.

Hallenbad längst gegen den Ozean getauscht. Sie tauchte mit Del­-

Aber nur kurz, denn sie ist Profi. Unter

finen, Seekühen und Haien und untersuchte Schildkröten in Australi-

der Glaskuppel des Freiberger Johannis-

en. In der Moreton Bay Research Station der Universität von Queens-

bades sind die Gefahren klein. Im offenen

land ging sie für ein Praktikum sechs Monate dem Plastikmüll im Oze-

Meer ist das anders. Ein Schwups würde

an auf den Grund. Um herauszufinden, wie sich verschiedene Arten

genügen und die Brille wäre davonge-

von Plastik im Wasser zersetzen, untersuchte sie Schildkröten. » D i e

schnippst, erklärt sie als sie auftaucht,

r e s c h lu c k e n d e n P l a s t i k m ü l l , d e r z u To n n e n i n d e n Mee r e n d ü m ­

um am Beckenrand über ihre Erfahrun-

p e lt, u n d w e r d e n e n t k r ä f t e t a n L a n d g e s p ü lt. I c h wa r b e i d e n A u t­

gen unter Wasser zu plaudern.

o p s i e n d i e s e r T i e r e d a b e i , h a b e i h r e Ve r d a u u n g s s ä f t e g e s a m m e lt

An Tagen wie diesen gehöre das Hal-

Ti e­

u n d i n L a b o r v e r s u c h e n d i e Ze r s e t z b a r k e i t v o n u n t e r s c h i e d l i c h e n

lenbad allein den Tauchern, erzählt sie.

P l ast i kt y p e n s i m u l i e r t « ,

Jedes Semester trainieren hier Studen-

Danach stand fest, dass sie auch für ihre Diplomarbeit abtauchen wird.

erklärt sie. Das hat ihr die Augen geöffnet.

ten die wissenschaftliche Arbeit unter

Zusammen mit 14 Kommilitonen packte sie dafür ein weite-

Wasser. Seit 1997 bietet die TU Bergaka-

res Mal ihre Geräte für eine Exkursion nach Panarea, wo der Vulkan

demie Freiberg diese Zusatzqualifikation

Stromboli die Erde immer wieder beben lässt. Rund um die kleine In-

an. Teilnehmen darf jeder, der tauchen

sel nördlich von Sizilien suchte sie den Meeresboden mit Sonden ab,

kann. Denn dabei geht es nicht um den

um Gas- und Wasserproben zu sammeln. Zurück zu Hause, unter-

Sport, sondern um exakte Arbeit unter

suchte sie diese am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Hal-

Wasser. Dass Bio- und Geologen, Chemi-

le an der Saale auf ihre isotopische Zusammensetzung. Sie möch­-

ker, Maschinenbauer, ja selbst angehen-

te wissen, aus welchen Gesteinszonen die Gase stammen. Die Neugier

de Betriebswissenschaftler lernen, un-

auf das vulkanisch-marine Hydrothermalsystem treibt sie an. Sie

ter Wasser Objekte zu dokumentieren,

will es verstehen und charakterisieren und eines Tages mit ihren Er-

ist einmalig in Deutschland. Keine ande-

gebnissen helfen, Erdbeben wie die des Stromboli besser vorauszu-

re Hochschule bildet auf ähnliche Weise

sagen.

in der wissenschaftlichen Unterwasserarbeit aus.

Christin Müller Technische Universität Bergakademie Freiberg Geoökologie


neues Rathaus Blick auf Chemnitz

Roter Turm

Kulturkaufhaus DAStietz

Oper/Kunstsammlungen 0,5 km

Museum Gunzenhauser, KaSSberg (Europas grรถSStes erhaltenes Jugendstilviertel) 2,5 km


IN CHEMNITZ LEBT DIE MODERNE

Nostalgisches Kino und Moderne Kunst Schauspiel, Figurentheater, Ballett oder Philharmonie lassen die Kulturauswahl schwer werden. Und damit nicht genug: Fünf Kinos zählt die Stadt, darunter das Clubkino Siegmar, ein nostalgisches DDR-Filmhaus mit Sesseln, die um Tische gruppiert sind, und in dem man während der Vorstellung essen und trinken kann. Wer Bilder lieber stiller mag, der geht in eine der Ausstellungen der städtischen Kunstsammlungen, in die Skulpturensammlung im Schlossbergmuseum oder ins Mu­seum Gunzenhauser, das rund 2.500 Werke der klassischen Moderne mit einer der weltgrößten Dix-Sammlungen beherbergt.

45

Die günstigen Mieten, viele Veranstaltungsorte und ein Flair, in dem Ideen sprießen, sorgen für ein gelungenes Studentenleben. Kreative schließen sich zusammen, organisieren Kunst- und Kulturevents wie die »Begeh­ungen«, ein Kunstfestival, das in der ehemaligen Vollzugsanstalt Kaßberg stattfindet. Regelmäßig öffnen das Kulturzentrum »Weltecho« und seine kleine Kunstgalerie, der Tanzclub » At o m i n o « , sowie die Kellerkneipe » S u b way T o Pe t e r « auf dem Sonnenberg für Konzerte und Partys ihre Türen. Wer’s noch kultiger mag, besucht die traditionsreichen Studentenclubs. Der älte­ste unter ihnen, der » FPM-C l u b « auf dem Campus der TU Chem­­nitz, wurde bereits 1972 gegründet.

44

Chemnitz

O

b Architektur, Kunst oder Geist – die drittgrößte Stadt Sachsens am Fuße des Erzgebirges zeigte sich dem Neuen zu allen Zeiten aufgeschlossen. Die bunte Mischung der Stile erzählt davon viele Geschichten. Mitten im Stadtzentrum erinnert zum Beispiel das elf Meter hohe Karl-MarxMonument an die DDR-Zeit, in der die Stadt seinen Namen trug. Zum » N i s c h e l« , wie die Chemnitzer den Kopf aus Bronze nennen, gesellen sich gläserne Geschäftskomplexe, das spätgotische Alte Rathaus, das neoklassizistische Opernhaus oder das einzigartige Kulturund Bildungszentrum DAStiez. Als kultureller Knotenpunkt vereint es die Volkshochschule, die Stadtbibliothek, die Neue Sächsi­sche Galerie und sogar die tausendjährigen Bäume des Naturkundemuseums unter dem Dach des eins­tigen Warenhauses, das zu seiner Eröffnung im Jahr 1913 als eines der vornehmsten Sachsens von sich reden machte. In den angrenzenden Stadtvierteln befin­den sich liebevoll sanierte Gebäude aus der Bauhaus- und Jugend­stil­epoche, das historisch wieder­erbaute Fachwerkviertel auf dem Schlossberg und das größte erhalten gebliebene Gründer­zeitviertel Europas auf dem Kaßberg. Auch die konzipierte Plattenbausiedlung Fritz Heckert ist Teil dieser gelebten Stadtgeschichte und einen Besuch wert.


AUF JEDEN FALL ETWAS MIT SPORT Als Kristina vor gut zwei Jahren in ihren Briefkasten im bayerischen Schweinfurt schaute, staunte sie nicht schlecht. Das Zettelchen vor ih46

rer Nase präsentierte der 21-Jährigen nichts anderes als ihren zukünftiChemnitz

gen Studienort. Zu dem Zeitpunkt hatte sie sich bereits für einen Studiengang entschieden – allein die Hochschulwahl war längst noch nicht

47

getroffen. Durch Zufall hatte Kristina Stark damals den Studiengang Sports

Kristina Stark Technische Universität Chemnitz Sports Engineering

Engineering im Internet gefunden. Diese Mischung aus Maschinen-

D u r c h e i n e n F ly e r w u r de K r ist i na au f den St udienga ng S p o r ts E n g i n e e r i n g u nd die TU C h e m n i t z a u f­m e r ks a m .

bau und Sportwissenschaften machte sie neugierig auf neue Blickwinkel.

» M i r wa r s c h o n l ä n g e r k l a r , d a s s i c h e t wa s m i t S p o r t s t u d i e ­

r e n w o llt e « ,

erzählt sie, » a b e r

m i r wa r a u c h w i c h t i g , d a s s i c h s pät e r

g u t e Au s s i c h t e n au f e i n e n Be r u f h a b e . «

Während dieser Überlegun-

gen kam ihr der Flyer der TU Chemnitz gerade recht. C h e m n i tz statt W i e n Die Hochschule ist neben der Uni Magdeburg die einzige in Deutsch-

an andere Studenten weitergeben. Neben ihrem Studium setzt sie sich

land, die den Studiengang Sports Engineering als Bachelor anbietet.

deshalb im Fachschaftsrat (FSR) der Fakultät für Maschinenbau für

Auch an der Fachhochschule Technikum in Wien hätte Kristina Stark

ihre Kommilitonen ein. Diese Studentenvertretung ist die erste Anlauf-

das seltene Fach studieren können. Doch bei dem Gedanken, nach

stelle für Studenten, die mit ihrem Studium Probleme haben. Dort hat

Wien zu ziehen, winkt sie sofort ab. Zum Studium nach Österreich zu

sie erfahren, dass viele Professoren auf die Studenten eingehen, offen

gehen, wäre ihr viel zu aufwendig gewesen. So fiel die Entscheidung für

für Neues sind und gern bei den vom FSR organisierten Abenden da-

Chemnitz, wo Kristina Stark heute im vierten Semester studiert.

bei sind.

Mit ihrer Wahl, in Chemnitz zu studieren, ist sie bis heute zufrie-

Ob sie für den Master in Chemnitz bleiben wird, weiß Kristina Stark

den. Da die Hochschule nicht groß ist, seien die Lernbedingungen opti-

allerdings noch nicht. Es komme ganz darauf an, ob sie ihren Studien-

mal. Die Hörsäle und Seminarräume sind in ihrem Studiengang nicht

schwerpunkt eher auf Sportwissenschaft oder doch lieber auf Technik

überfüllt, der einzelne Student geht nicht in der Masse unter. Das wirkt

legen wird. Sie blickt gespannt in die Zukunft. Wer kann denn schon

sich auch positiv auf die Betreuung durch die Dozenten und Professo-

wissen, was Kristina Stark in ihrem Briefkasten bald noch alles ent-

ren aus und hilft beim Kontakteknüpfen.

decken wird?

S p o r t bac h e l o r a l s P i o n i e r Die angehende Sportwissenschaftlerin gehört zu den ersten, die sich für den im Wintersemester 2006/2007 eingeführten Studiengang entschieden haben. Ihre gesammelten Erfahrungen möchte sie nun auch

www.tu-chemnitz.de ist mit ca. 10.300 Studierenden die drittgrößte Uni Sachsens bietet technische universität chemnitz außergewöhnliche Studiengänge wie Sports Engineering und ganz neu Medical Engineering hat viele interdisziplinäre Studiengänge Forschung, Lehre und Wirtschaft sind eng verknüpft zu den bekanntesten Absolventen gehört der Meteorologe Paul Schreiber, der im Jahr 1883 den täglichen Wetterbericht einführte


DIE ERFINDERIN DER »STUDI-STADT« Nach dem Medienkulturstudium in Weimar sollte es etwas Praktisches sein. Eineinhalb Jahre arbeitete Jennifer Bohn deshalb als Junior-Texterin in einer Werbeagentur. Dabei stellte sie fest, dass ein solides Grundwissen in der Informatik sehr von Vorteil wäre. Also entschied sich die Rheinland-Pfälzerin für den einzigartigen Masterstudif ü r Ge i s t e s - u n d S o z i a lw i s s e n s c h a f t l e r « .

Chemnitz

Inzwischen studiert die 26-Jährige seit vier Semestern dieses ungewöhnliche Fach

48

engang » I n f o r m at i k

in Chemnitz. Sie sind nur fünf Studenten, alles Frauen. Trotzdem ist sie hauptsächlich

Kein Reden um den heiSSen Brei Jennifer Bohn mag Menschen, die nicht gekünstelt und übertrieben hip daherkommen. Das ist auch ein Grund, warum es ihr in Chemnitz gefällt. Die Stadt habe einen ganz eigenen Charme, sei sehr grün und lebe von den vielen engagierten Leuten, die sich für Kultur einsetzen. Dass es in Sachsen keine Studiengebühren gibt, sieht sie als einen weiteren klaren Vorteil an. Vor allem ging es ihr aber um ihren Masterstudiengang, den es nur in Chemnitz gibt. Jennifer Bohn Technische Universität Chemnitz Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler

M i t O n l i n e - S p i e l zu m E r f o l g Vom Masterzeugnis trennt sie inzwischen nur noch die Abschlussarbeit. Zwar kann sie jetzt trotzdem keine komplizierten Anwendungen programmieren, aber sie hat ein Grundverständnis dafür entwickelt, was möglich ist und was nicht. Mit dem Gelernten sieht sie sich als Schnittstelle zwischen verschiedenen Disziplinen. » I c h

kan n m ich

j e t z t m i t P r o g r a m m i e r e r n a u f e i n e m fa c h l i c h h ö h e r e n N i v e a u v e r s tä n d i g e n . «

Das wird ihr später in einer Werbeagentur oder als selbstständige Projektbetreuerin nützlich sein, vermutet sie. Praktisch gebrauchen konnte sie ihr Fachwissen auch

A u f d e r S u c h e n a c h I n f o r m at i kg r u n d w i ss e n fa n d J e n n i ­f e r d i e T e c h n i s c h e U n i v e r s i tät C h e m n i t z u n d d o r t I n sp i ­r at i o n f ü r e i n e a usg e ­z e i c h n e t e Id e e .

schon. Für die Lehrveranstaltung » Me d i e n g e s ta lt u n g « hat sie an einem Konzeptwettbewerb des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes teilgenommen – und gewonnen. Sie hatte eine Idee für ein Onlinespiel entwickelt, in dem es darum geht, Ausländern spielerisch die deutsche Kultur näherzubringen. Sie nannte das Spiel »Studi-Stadt« und kreierte verschiedene virtuelle Mitbewohner-Castings für Wohngemeinschaften in einer erfundenen Studentenstadt. Mit dem Preisgeld durfte sie das Spiel umsetzen. Dabei half ihr ein Team aus Gestaltern und Programmierern. Und natürlich die eigenen WG-Erfahrungen in Chemnitz.

49

von männlichen Kommilitonen umgeben, weil sie die meisten Kurse mit den Informatik-Studenten des Bachelor-Studienganges zusammen haben.


Die Stadt, die niemals schläft

51

und der für die Mittweidaer Hochschultradition so bedeutende Ingenieur miteinander. Gut vier Jahre später dockten dann der Studiengang Medienmanagement und die publizistische Ausbildung an die betriebswirtschaftliche an und krönten das Erfolgsmodell mit vorbildlicher und praxisnaher Interdisziplinarität. Seitdem probieren sich Studenten sämtlicher Medienstudiengänge so umfassend aus, dass ihr guter Ruf über die mittelsächsischen Berge hinauseilt. Viele der 5.500 eingeschriebenen Studenten – die sich in 31 Studiengängen längst nicht nur den Medien widmen – sind zugezogen. Sie studieren zwar an den sechs Fakultäten Elektro- und Informationstechnik, Maschinenbau, Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Soziale Arbeit und Medien, laufen sich aber dennoch oft über den Weg. Denn Mittweida gruppiert sich so bequem um seine Innenstadt, dass es vom zentral gelegenen Campus bis zur nächsten Eisdiele oder zum Kino gerade einmal fünf Fußminuten braucht. Ein Vorteil, den Morgenmuffel nicht unterschätzen sollten: Vom Weckerklingeln bis zum Hörsaal in einer Viertelstunde – das ist typisch Mittweida. Die geringen Mietkosten, erfolgreiche Weltrekordversuche und das Erzgebirge für ausgedehnte Wandertouren direkt vor der Haustür übrigens auch.

50

Mittweida

M

ittweida ist ein Modell. Wer sich in der mittelsächsischen Stadt niederlässt, erfährt ein mediales Rundumsorglospaket, das seinesgleichen in Deutschland kaum finden wird. Lokalzeitung, Radio und Fernsehsender stammen hier aus einer Hand – aus Studenten­hand. Kein Wunder also, dass sich die findige hiesige Hochschule die Idee hat schützen lassen. Unter dem Label » M i t t w e i d a e r M o ­ d e l l« sorgen deren Studenten an der Fakultät Medien dafür, dass das mediale Rädchen niemals stillsteht. Gemäß dem Motto »v o r m i t ta g s s t u d i e r e n , n a c h m i t ta g s p r o d u z i e r e n « lernen hier die TV-Producer, Kameramänner, Medienmanager, Chefredakteure oder Moderatoren von morgen das Handwerk von der Pike auf. Der Sender » 9 9 d r e i – R a d i o M i t t w e i d a « läuft 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche. Sämtliche Nachrichten werden live eingesprochen und das Programm stets frisch konzipiert. Die studentische Wochenzeitung » DI E NOVUM « hat jeden Mittwoch sämtliche Themen der Stadt im Visier und » MW d i g i ­ ta l« versorgt die Unterhaltungshungrigen ohne Pause mit einer frischen Mischung aus Dokumenta­tionen, Magazinen und Kurzfilmbeiträgen. Ohne Studenten läuft in Mittweida nichts. Dieses Ausbildungskonzept gibt es seit dem Jahr 1994. Damals verschmolzen die beiden Berufsbilder Journalist


Mit Karl May in einer Zelle

Christin Weinreich hochschule mittweida Medienmanagement

Christin hat schon im Gefängnis gesessen. Nicht weil sie eine Strafe bü53

Mittweida

52

U m i n M i t t w e i da M e d i e n m a n a g e m e n t z u s t u d i e r e n , h ä n g t e C h r i s t i n i h r e F e sta n st e l l u n g a n d e n N a g e l . Z u r B e l o h ­n u n g g a b e s e i n e n W e lt r e ko r d.

ßen musste, sondern weil ihr Professor es so wollte. Zur Belohnung gab es Beifall – und einen Weltrekordtitel. Der Professor träumte von einer Riesenlesung zu Ehren von Karl May. Es sollte eine in seiner Gefängniszelle werden, in der sämtliche Werke des Möchtegerncowboys gelesen werden. Eine Rekordlesung, die ihresgleichen nicht findet – und eine, die seine Studenten organisieren sollten. W e lt r e ko r d i n a l l e r Mu n d e Das Mammutprojekt juckte Christin Weinreich in den Fingern, auch wenn sie mit Karl Mays Wild-West-Abenteuern eigentlich wenig anfangen kann. Jetzt, nachdem alles vorbei ist, weiß ich auch warum, gibt sie zu. Schließlich verbrachte sie viele Nächte mit ihm. Sieben Wo-

Das breite Spektrum der Hochschule war es, das die Schwe-

chen dauerte die Lesung, 24 Stunden an sieben Tagen jeder Woche. Die

rinerin nach Sachsen lockte. Die Ausbildung zur Verlags-

schule braucht sie fünf Minuten. Und dass hier jeder je-

angehende Medienmanagerin und ihre Kommilitonen trommelten da-

kauffrau bei einer großen Tageszeitung hatte sie längst in

den kenne, braucht sie gar nicht zu erwähnen. Die vie-

für gut 3.000 Vorleser zusammen. Einige Prominente, viele Mittweida-

der Tasche, die Festanstellung danach auch. Nur diese Neu-

len Grüße während des Interviews im Eiscafé sprechen

er und unzählige Studenten. Alle 20 Minuten wechselten die Vorleser.

gier, sich weiterzuentwickeln, die wollte einfach keine Ruhe

ebenso Bände wie die Berufsaussichten. Die Hochschule

Fehlte einer, sprangen Studenten ein – egal ob Tag oder Nacht. Eine Ka-

geben. So begann sie zu suchen, stieß auf die 18.000-Ein-

ist weithin für ihren guten Ruf bekannt. Und wer würde

mera trug die Stimmen in die Welt und sorgte für Furore. » U n s e r

wohner-Stadt Mittweida und war von den Socken.

nicht gern jemanden einstellen, der schon einen Weltre-

r e ko r d h at g e k l a p p t « , a lle r M u n d e « .

erzählt die 25-Jährige stolz, » M i t t w e i d a

We lt­

wa r i n

Nur Karl May, den liest sie jetzt nicht mehr.

Muss sie auch nicht, das Studium ist straff genug. Mittlerweile ist sie im vierten Semester des Bachelorstudiengangs Medienmanage-

Die Miete für ein Zimmer in größeren Wohngemein-

Fahrtkosten an. Alles ist zu Fuß erreichbar. Bis zur Hoch-

kord aufgestellt hat?

schaften kostet hier gerade einmal 150 Euro inklusive Internet, Wasser und Strom. h e r gar n icht«.

» S o e t wa s k a n n t e i c h v o r ­

Und weil die Stadt klein ist, fallen kaum

ment und erklärt nebenher noch als Campus-Spezialistin der Hochschulinitiative Neue Bundesländer »Studieren in Fernost« gern Interessierten die Vielfältigkeit ihrer Hochschule. In ihren Führungen über den Campus erklärt sie zum Beispiel die bedeutende ingenieurwissenschaftliche Tradition der Hochschule und die Studienmöglichkeiten, die von Maschinenbau über Medien bis hin zu Sozialer Arbeit reichen.

www.hs-mittweida.de hat bekannte Absolventen wie Fritz Opel und Hans Bahlsen war um 1900 die hochschule mittweida größte private Ingenieurschule Deutschlands Fakultät Medien hat neben mehreren Fernsehstudios einen Radiosender, einen Fernsehsender und eine Wochenzeitung kleine Seminargruppen und praxisorientierte Lehre und Forschung sowie moderne Laborausstattung machen das Studium praxisnah


Duales Studium

Gut bezahlt zum doppelten Abschluss

Die sächsische Berufsakademie und die Hochschule Zittau/ Görlitz bieten Studienmodelle, die Arbeiten und Studieren von Anfang an verbinden.

Studienjahres auf zwei Jahre. Ebenso lang dauert die Ausbildung im Unternehmen.Viele KIA-Studenten schreiben ihre Diplomarbeit im eigenen Unternehmen, das oft schon vor dem Abschluss mit einem Arbeitsvertrag winkt. BA Berufsakademie Sachsen

w w w. b a - b a u t z e n . d e   w w w. b a - g l a u c h a u . d e   w w w. b a - b r e i t e n b r u n n . d e

w w w. b a - d r e s d e n . d e   w w w. b a - l e i p z i g . d e   w w w. b a - p l a u e n . d e   w w w. b a - r i e s a . d e

KIA Kooperatives Studium mit integrierter Ausbildung w w w. h s - z i g r. d e   w w w. k i a - s t u d i u m . d e

54 55

KIA / BA

Z

wei Abschlüsse auf einen Streich? Mit der kooperativen Ingenieur­ ausbildung an der Hochschule Zittau/Görlitz ist das kein Problem. Nach dem Hochschulstudium halten die Absolventen nicht nur ihr Diplom- oder Bachelorzeugnis in der Hand, sondern auch einen Ab­schluss von der Industrie- und Handelskammer (IHK) beziehungsweise der Handwerkskammer (HWK). Jeder Student ist gleichzeitig in seinem Praxisunternehmen angestellt und erhält dafür eine Vergütung. Mehr als 100 Unternehmen und Ausbildungseinrichtungen arbeiten mit der Hochschule für dieses Kooperative Studium mit integrierter Ausbildung, kurz KIA genannt, zusammen. Gemeinsam bieten sie 25 AusbilD en A rbeit sver t rag dungsberufe und zehn Studiengänge an. schon bei m St ud ienbeg i n n Von Elektrotechnik über Mechatronik, i n der Tasche? Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Theor ie, d ie man di­r ekt Informatik sowie Chemie bis hin zu Enerprakt isch anwenden gie- und Umwelttechnik. Das Abitur ist kan n? Regel mäßig Lohn dafür Pflicht. Wer mit diesem Studienmoim Por temonnaie ? dell liebäugelt, sollte ein Faible für die Naturwissenschaften mitbringen und in der Schule am besten Leistungskurse in Physik und Mathematik belegt haben. Die Einführung in den Ausbildungsberuf übernehmen die Unternehmen. Danach wechseln sich Hochschulstudium und Facharbeiterausbildung alle zwei Wochen ab. Macht die Hochschule Vorlesungspause, wartet die Praxis im Betrieb. Vom Unternehmen bekommen die Azubis sechs Wochen Urlaub. Auf diese Weise verteilt sich der Inhalt des ersten

Ein Studium an einer Berufsakademie, kurz BA genannt, ist ähnlich aufgebaut. Ihr Duales System hat viele Pluspunkte gegenüber einem Universitäts- oder Fachhochschulstudium. Statt reiner Theorie im Hörsaal proben die Studenten im dreimonatigen Wechsel mit Lernphasen an einer Studienakademie besonders viel Praxis im kooperierenden Unternehmen. So kann man die Theorie direkt in die Tat umsetzen. Die Theorie wird im Spiegel der Praxis leichter verdaut. Kein Wunder, dass viele BA-Studenten eben nicht nur Auszubildende, sondern wich­ tige Mitarbeiter in ihren Unternehmen sind. Das BA-Prinzip richtet sich nicht nur an Bewerber mit Abitur. Auch Absolventen mit Fachhochschulreife, fachgebundener Hochschulreife, gleichwertiger Vorbildung oder fachbezogener Meisterprüfung werden zugelassen. Wer eine Berufsausbildung abgeschlossen hat, kommt über eine Zugangsprüfung zum Studium. Den Ausbildungsvertrag schließt man dann direkt mit dem Betrieb ab, der natürlich eine Ausbildungsvergütung zahlt. Die Höhe hängt vom jeweiligen Unternehmen ab; durchschnittlich wird die Ausbildung monatlich mit 430 EUR vergütet. Innerhalb von drei Jahren haben die Absolventen dann einen Bachelor in der Tasche, der sich nicht vom Bachelorabschluss einer Universität oder Fachhochschule unterscheidet. In einigen Fällen kann man auch noch ein Diplom erwerben, das dann im Zeugnis mit dem Zusatz »BA« gekennzeichnet wird. Die Studienakademien in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glau­ chau, Leipzig, Riesa und Plauen bieten das Duale Studienmodell in den Bereichen Sozialwesen, Technik und Wirtschaft an. Viele dieser Studiengänge sind einmalig im deutschsprachigen Raum, zum Beispiel Medizintechnik an der BA Bautzen.


EWIG RUMSTUDIEREN WILL ICH NICHT

N e tzw e r k f ü r sp ä t e r Sein Urteil zum Studium in Bautzen ist durchweg positiv: » D i e

m e i ste n

D o z e n t e n k o m m e n d i r e k t a u s d e r W i r ts c h a f t. D i e Le u t e k a n n m a n a l­ l e s f r a g e n , a u f i h r e n S p e z i a lg e b i e t e n w i s s e n d i e tota l Be s c h e i d « ,

erzählt er begeistert. Das Grundlagenwissen, zu dem neben Mathe und Physik auch Physiologie gehört, vermitteln Dozenten, die dafür von der TU Dresden nach Bautzen kommen.

M a r t e n k a m v o m n ö r d l i c h st e n Z i p f e l D e uts c h l a n ds n a c h S a c h s e n , u m a n d e r S ta at l i c h e n S t u d i e n a k a d e m i e B a u t z e n M e d i z i n ­ technik zu st udier en. Inz w ischen schr eibt er seine D i p l o m a r b e i t u n d k ann sich auf eine sicher e Stelle fr euen.

Schon während seiner Schulzeit hatte sich Marten Dlubatz für ein Ingenieurstudium interessiert. Dann verletzte er sich beim Fußball und K r an k e n haus b i n i c h z u m

schiedliche Firmen aufgebaut, das mir später bestimmt nützlich ist.«

Marten Dlubatz Staatliche Studienakademie Bautzen Medizintechnik

e r st e n M a l m i t Me d i z i n t e c h n i k i n Ko n ta kt g e k o m m e n . D a h a b e i c h g e m e r kt, w i e e xt r e m w i c h t i g das i st « ,

erzählt der 22-jährige Flens-

burger. Sein Vater hatte ihn schließlich auf eine Firma in Lübeck aufmerksam gemacht, die Medizin- und Sicherheitstechnik herstellt. Auf deren Internetseite las er vom Studiengang Medizintechnik in Bautzen. Die Studienakademie ist die einzige im deutsch-sprachigen Raum, die dieses Studium anbietet. Perfekt für Marten Dlubatz, denn eine typische Uni kam für ihn nicht infrage. » I c h

w o llt e vo n A n fa n g a n e t wa s P r a k­

t i s c h e s m ac h e n u n d n i c h t e w i g r u m st u d i e r e n . «

die Wahl der Firma am wichtigsten. » E r st

Deshalb war für ihn

a ls i c h a n g e n o m m e n w u r d e ,

h a b e i c h m i c h au c h m i t d e m O r t, a n d e m d i e Be r u f s a k a d e m i e i s t, b e ­ s c h ä f t i gt « ,

erklärt er.

P e n d e l n zw i s c h e n K r a n k e n h ä us e r n Ein paar Monate vor Studienbeginn ist er nach Bautzen gefahren und hat schnell eine Wohngemeinschaft gefunden. Dieser Besuch war sein erster Aufenthalt in Sachsen.

» I c h wa r n e u g i e r i g , w i e e s d o r t a u s ­

s i e h t, d e s h a lb wa r f ü r m i c h k l a r , das s i c h m i r d a s v o r h e r a n ­ s c h au e « ,

erinnert er sich und fügt hinzu:

» D as w ü r d e i c h a u c h j e d e m

St u d i e n a n fä n g e r e m p f e h le n . «

Inzwischen ist die dreijährige Zeit des Pendelns zwischen Bautzen und verschiedenen Krankenhäusern in ganz Deutschland – und ein Monat in Rom – fast zu Ende. Er hat alle Prüfungen gut bestanden und schreibt im Moment an seiner Diplomarbeit über die Anforderungen einer Software zur Prüfung von Medizingeräten. Vorher hatte er alle drei Monate die praktische Ausbildung bestehend aus Medizingerätewartung und Krankenhausberatung gegen die Bautzner Hörsaalbank getauscht.

57

Bautzen

te ihm unverhofft seinen Berufswunsch. » I m

stellt. »Dadurch habe ich jetzt schon ein super Netzwerk in ganz unter-

56

musste für längere Zeit ins Krankenhaus. Dieser Zwischenfall bescher-

Viele seiner Kommilitonen sind wie Marten Dlubatz selbst bereits fest in Firmen und Unternehmen in der ganzen Bundesrepublik einge-


Blick auf Dresden von der Frauenkirche

Semperoper 1,5 km

Albertinum

Kunstakademie

»Sächsische Schweiz« Elbsandsteingebirge 40 km


Kino, Kunst und Kult

Dresden

D

resden führt doppelt an. Die 40.000-Studenten-Stadt ist nicht nur die Landeshauptstadt von Sachsen, sondern auch die Metropole der Studentenclubs. Satte 15 von ihnen verteilen sich in ganz eigenem Ambiente über das Stadtgebiet – allesamt werden sie von Studenten geführt, doch längst nicht nur von ihnen besucht. So lädt zum Beispiel der virtuellste unter ihnen zum umtriebigen Tummeln ins eigene Internetforum » eX m a ­ t r i k u l at i o n s a m t. d e « . Dresdens ältester Club, der geschichtsumwobene Bärenzwinger, wartet dagegen schon seit über 40 Jahren am Fuße der berühmten Brühlschen Terrasse unermüdlich mit bewährten Gemütlichkeiten und neuerdings sogar mit Sommertheater auf. Damit steht er in perfekter Gesellschaft. Denn gestorben, geliebt und gelebt wird in Dresden oft – und am liebsten auf der Bühne. Auf der altstädtischen Elbseite reiht sich das mondän ausgestattete Schauspielhaus in die Liga der alten Bekannten wie der Semperoper, des Zwingers oder der Frauenkirche ein. Das Kabarett Herkuleskeule, die Staatsoperette und viele kleinere Spielstätten vom Großen Garten bis zum kleinen Hinterhof machen den zum Künstler, dem es gelingt, ob der Angebotsfülle den Überblick zu wahren. Das gilt auch fürs Künstlerische. Ältere und Neue Meister sind in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden beheimatet und ringen trotz der


60 61

nahen Nachbarschaft mit dem artifiziell beschnitzten Kirschkern im Grünen Gewölbe um die Aufmerksamkeit ihrer Besucher. Ums Neue, manchmal auch Extraordinäre, kümmern sich derweil die Ausstellungen der Hochschule für Bildende Künste, die internationale Kunstschau Ostrale auf dem Gelände des einstigen Schlachthofes und die vielen kleinen Galerien. Das Deutsche Hygiene-Museum, einst mit aufklärerischem Willen vom Odol-Erfinder Karl August Lingner gegründet, thront zu den Toren des Großen Gartens. Auf der neustädtischen Elbseite – also jener Seite des frischen, freien Szene- und Studentenviertels – buhlt dann zum Beispiel das Festspielhaus Hellerau mit dem fast schon sagenumwobenen Stadtteilfest Bunte Republik Neustadt um die Gunst der Jungen. Alljährlich rufen die Bewohner des Viertels die Partyrepublik aus, tragen ihre Sofas auf die Straße und feiern drei Tage und Nächte auf den Bürgersteigen. So begrüßt bleibt der Dresdner Sommer dann auch am liebsten draußen. Da locken die Filmnächte ans Elbufer oder das Hofkino des mehr als 80 Jahre alten Kultkinos » S c h a u b u r g « unter den freien Himmel. Die, die es bedeckter mögen, haben die sprichwörtliche Qual der Wahl, denn das Dutzend haben die Dresdner Kinos längst vollgemacht. Es gibt welche im Dach, in der Fabrik und sogar im Kasten – genauer gesagt im Hörsaalkasten. Darum kümmern sich ebenso Studenten wie bei der »bühne«, dem Theater der Tech­ nischen Universität. Auch die Studenten der Hochschule für Bildende Künste, der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber und der Palucca Hochschule für Tanz nehmen einmal im Jahr die Regie in ihre Hände und bringen ein eigenes Stück zur Aufführung – und luchsen der Landeshauptstadt dann doch für ein paar Bühnenmomente die Führung ab.


F ü r d i e P h y s i k u n d d i e N at u r v o n H e i d e l b e r g n a c h D r e sd e n .

A n n e-M a r ei k e ist i n Sachse n a n g e ko m m e n .

PHYSIK IST FÜR MICH WIE GUTER KÄSE

Im Sommer frühstückt sie mit Kommilitonen an der Elbe oder badet im Fluss.

» D r e s d e n i s t e i n e d e r g r ü n s t e n S tä dt e E u r o pa s . F ü r N a ­

tu r- u n d S po rtf r e u n d e das r i c hti g e.«

Dass die Sächsische Schweiz

als Klettergebiet so nah liegt, ist ein weiterer Pluspunkt für Dresden. » A u SSe r d e m i s t d a s k u lt u r e l l e A n g e b ot i n D r e s d e n s u p e r . I n d i e s e m Se m e s t e r h a b e n F r e u n d e u n d i c h e i n S t u d e n t e n a b o f ü r d i e Se m p e ­ rope r«,

erzählt die Bachelorstudentin. Die kurzen Wege nach Berlin,

Tschechien, Polen oder an die Ostsee lockten sie ebenfalls. So kann sie andere Ecken der Welt erkunden. Fürs Masterstudium würde Anne-Mareike Chu auch ins Ausland gehen.

» K a n a d a wä r e e i n T r a u m , a b e r d a s i s t e c h t t e u e r « ,

erzählt

sie etwas wehmütig. Der Drang in die Ferne wurde ihr in die Wiege ge-

weg aus Heidelberg, was Neues erleben.

legt.

Als Studienfächer kamen Physik, Geo-

ist Deutsche. Seit ein paar Jahren sucht Anne-Mareike Chu nach ih-

wissenschaften und Bauingenieurwesen

ren Wurzeln, lernt Chinesisch, besucht Verwandte im Reich der Mitte.

» Me i n Vat e r k a m m i t 1 3 Ja h r e n a u s C h i n a h i e r h e r . «

Ihre Mutter

in Frage. Das breite Wissen von natur-

» T r ot z d e m i s t m i r C h i n a r e c h t f r e m d « ,

wissenschaftlichen Vorgängen, dass das

te sie während der Schulzeit ein Jahr in Südfrankreich, lernt gerade

Physikstudium bietet, brachte die Ent-

Spanisch. » M i r

scheidung fürs Fach. » D i e

M ö g l i c h k e i t, m i t v i e l e n Me n s c h e n i n K o n ta k t z u k o m m e n . «

sagt sie. Stattdessen verbrach-

m a c h t e s S pa SS , S p r a c h e n z u le r n e n . S o h a b e i c h d i e

b e i U n i r a n k i n g s g a n z g u t a b g e s c h n i t­ te n.«

Vom recht theoretischen Anfang H i l f e f ü r Ko m m i l i to n e n

des Studiums und den vielen Übungs-

Kontakt sucht die Studentin auch als Mentorin. In dieser Funktion gibt

blättern sollten sich neue Studenten

sie neuen Physikstudenten der TU Dresden Starthilfe. » A ls

aber nicht abschrecken lassen, sagt sie.

k o m m e n w i r e i n e G r u p p e v o n f ü n f b i s s e c h s E r s ts e m e s t e r n a n d i e

Me n to r b e ­

sagt sie. Ein

»Wi e b e i g ute m Käs e m üs s e n e i n i g e Sa­

H a n d . De n e n h e l f e n w i r d a n n b e i F r a g e n z u m S t u d i u m « ,

c h e n i n d e r P h ys i k e t wa s r e i f e n . Da s

gutes Verhältnis zu Kommilitonen sei schließlich das Wichtigste, um

Ve r s tä n d n i s k o m m t m i t d e r Ze i t. «

sich austauschen zu können. Sie selbst ist bereits im vierten Semester. Im Studium und in Dresden ist sie angekommen. Das spürt sie, wenn

F r ü h st ü c k a n d e r E l b e

sie vom Stadtteil Neustadt zur Uni über eine der Elbbrücken radelt.

Den Ausgleich zum Studium sucht Anne-

» De r B l i c k a u f d i e A lts ta dt m i t d e r F r a u e n k i r c h e i s t w i r k l i c h fa n ta ­

Mareike Chu gern im Freien. Sobald ein

s t i s c h . M a n f ü h lt s i c h w i e i m F r e i l i c h t m u s e u m . «

paar Sonnenstrahlen auf die Erde fallen, schwingt sich die 21-Jährige aufs Rad. Oder sie joggt durch die Dresdner Heide. Anne-Mareike Chu Technische universität Dresden Physik

TU DREsden www.tu-dresden.de ist mit 36.000 Studierenden die größte Technische Universität Deutschlands bietet mit ihren 14 Fakul­ täten ein breit gefächertes wissenschaftliches Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland war als einzige ostdeutsche Hochschule in der ersten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung universitärer Spitzenforschung mit einem Exzellenzcluster als auch einer Graduiertenschule erfolgreich wichtige Industrieansiedlungen der letzten Jahre wären in der sächsischen Landeshauptstadt ohne das Potenzial der TU Dresden kaum zustande gekommen. Namen wie Infineon, Globalfoundries und Volkswagen stehen als sogenannte »Leuchttürme« stellvertretend für viele High-Tech-Unternehmen im Dresdner Raum und das sogenannte Silicon Saxony

63

TU D r e s d e n h at

62

Dresden

Nach dem Abitur wollte Anne-Mareike


INGENIEUR – k e n n t D r e s d e n u n d d i e U n i v e r ­s i tät s o g u t, da ss e r s i c h s o g a r S p e z i a l i st n e n n e n da r f.

Stephan

Studenten des Fachs im Laufe der Ausbildung vornehmen. Stephan hat sich für Betriebswirtschaftslehre

und

Maschi-

nenbau entschieden und sieht seine Zukunft im Leichtbau.

PASST ZU MIR

S p e z i a l i st i n S ac h e n L e b e n Auf dem Campus und in Dresden kennt sich Stephan Weber mittlerweile gut aus. Das muss er auch. Als li st«

men der Kampagne

» St u d i e r e n i n Fe r n ­

Die will westdeutsche Abiturienten

64

ost«.

»Cam p us S p e z ia­

vertritt er seine Hochschule im Rah-

Dresden

zum Studium in die nicht mehr ganz so neuen Bundesländer locken. Dafür ist

65

Stephan vor allem in sozialen Netzwerken unterwegs und beantwortet Fragen Stephan Weber probiert sich aus. Die Unisport­kurse an der TU Dres-

von Schülern, die sich für ein Studium

den bieten ihm dazu viele Gelegenheiten. Beim Basketball ist er häufi-

an der TU Dresden interessieren.

ger anzutreffen. Auch Klettern, einen Wild­was­serkurs auf der Elbe und

s t e n s g e h t e s u m s W o h n e n u n d Le b e n

einen Rennradkurs hat er schon belegt. » Das

i n Dr esde n«,

si n d echt su pe r Ang e bo ­

t e . Be i m Re n n r a d k u r s b e k a m i c h s o g a r das R a d u n d d e n He l m g e ­ st e llt « ,

erzählt der 25-Jährige. Seit dem Jahr 2007 ist er in Dresden, be-

» Me i ­

erzählt er. Manchmal wird’s

aber auch konkret.

» We n n m i c h j e m a n d

f r a gt, i n w e lc h e n Fä c h e r k o m b i n at i o ­

findet sich mittlerweile im zweiten Semester seines Masterstudiums.

n e n e r h i e r Le h r a m t s t u d i e r e n k a n n ,

Dass er mal studieren würde, war dem Thüringer schon zu Schulzei-

d a n n m u s s i c h pa s s e n u n d d i e F r a g e a n

ten klar. Das Fach kristallisierte sich erst nach einer Berufsberatung

d i e St u d i e n b e r at u n g w e i t e r g e b e n . «

heraus, die seine Stärken und Schwächen auslotete.

» W i r ts c h a f ts i n ­

In Sachen Freizeit ist er schon eher

Ko m ­

ein Experte. Im Sommer ist er im Gro-

b i n at i o n au s Te c h n i k u n d W i r ts c h a f t b i e t e t au SSe r d e m g u t e b e r u f ­

ßen Garten, an der Elbe oder wandernd

li c h e Pe r s p e kt i v e n . «

in der Sächsischen Schweiz anzutreffen.

g e n i e u r w e s e n pas st e le t z t li c h a m b e st e n z u m i r « ,

sagt er. » D i e

Abends macht er mit Freunden gern mal M e h r F r e i h e i t u n d Auswa h l

die Dresdner Neustadt samt ihren Knei-

Fürs Studium wollte Stephan nicht zu Hause in Ilmenau bleiben, in

pen oder die Studentenclubs der Stadt

Ostdeutschland schon.

» De r f i n a n z i e lle As p e kt l i e gt a u f d e r H a n d .

unsicher. Im Winter zieht es ihn in eins

D i e D i s k u s s i o n u m S t u d i e n g e b ü h r e n wa r da m a ls i n v o l l e m G a n g u n d

der vielen Dresdner Kinos. Der Thüringer

sagt er.

fühlt sich wohl in seiner Wahlheimat.

d i e Le b e n s h a lt u n g s ko st e n s i n d i m O st e n au c h n i e d r i g e r « ,

Nach dem Wehrdienst ging er deshalb an eine Fachhochschule. » M i r g e f i e l E S DORT a b e r n i c h t. «

Er wollte mehr Freiheiten, selbst

Und er wüsste auch niemanden, dem es anders geht: » I c h

h a b e j e d e n fa l ls n o c h

den Studienalltag organisieren. Bekannte, die in Dresden studierten,

k e i n e n S t u d e n t e n k e n n e n g e l e r n t, d e r

und der gute Ruf der TU brachten die Entscheidung für die sächsische

D r e s d e n n i c h t s c h ö n fa n d o d e r d e m

Landeshauptstadt.

d i e U n i n i c h t g e f i e l . «

» S c h li eSS li c h g i bt e s h i e r e i n e g u t e t e c h n i s c h e

Au s b i ld u n g u n d e i n e g r o SSe Au s wa h l a n t e c h n i s c h e n St u d i e n g ä n ­ g e n«,

erzählt er. Die Auswahl ist wichtig für die Spezialisierung, die die

Stephan Weber Technische universität Dresden Wirtschaftsingenieurwesen


THEATERKUNST BEGINNT HINTER DEN KULISSEN Schon seit der achten Klasse weiß Katharina, dass sie Maskenbildnerin werden möchte. » Wa s

d e r A u s lö s e r wa r , k a n n i c h g a r n i c h t m e h r

wi r k li c h sag e n. I c h b i n au c h n i c ht s o N d e r li c h häu f i g i n s Th ea­ te r g egang e n«,

resümiert die 22-Jährige. Auf jeden Fall sollte es etwas

Künstlerisches und zugleich Handwerkliches sein.

K at h a r i n a k a m n a c h S a c h s e n ,  u m i n D r e s d e n M a sk e n b i l d n e r i n z u w e r d e n u n d möchte

Eine Lehre kam für sie allerdings nicht in Frage, so stand sie vor der Wahl zwischen Sachsen und Bayern. Denn das Maskenbildstudium bieten nur zwei Hochschulen in Deutschland an. Dresden und München sind die einzigen Standorte für diesen vielseitigen Studiengang.

66

Dresden

a m l i e b st e n n i c h t m e h r w e g .

» D i e g a n z e Ze i t i m

H ö r s a a l h o c k e n , d a s g e h t g a r n i c h t. «

I n t e n s i v e Vo r b e r e i tu n g

fa lt e n . «

Da die Dresdner Hochschule für Bildende Künste, kurz HfBK

genannt, einen sehr guten Ruf hat und keine Studiengebühren verlangt, war ihre Entscheidung schnell klar. Zunächst galt es aber erst mal, ein neunmonatiges Vorpraktikum im Bereich Maskenbild zu absolvieren. Das ist Voraussetzung für eine Bewerbung an der HfBK. Die Saarländerin ging also ans Theater Saarbrücken und lernte erste wichtige Grundlagen wie Perücken und Bärte zu knüpfen, Masken zu modellieren und Gesichter zu schminken. Zugleich bereitete sie sich gezielt auf die Mappenabgabe vor, indem sie Zeichenkurse belegte. Im zweiten Schritt zum Maskenbildstudium müssen die Anwärter nämlich eine Mappe mit Zeichnungen und Entwürfen einreichen. Kommt diese in die nähere Auswahl, folgt die dreiKatharina Biegel Hochschule für Bildende Künste DRESDEN Maskenbild

tägige Eignungsprüfung. Nac h d e m S c h r e c k k a m da s G l ü c k Katharina Biegel hatte großes Glück nach dem ersten Schreck. In ihrem Jahrgang wurden am Ende nur zehn Bewerber angenommen. Sie landete auf Platz elf. Nach einiger Zeit erhielt sie dann die Nachricht, dass sie doch noch reinrutschen darf, weil jemand abgesprungen war. Inzwischen studiert sie seit vier Semestern. » E s S pa SS , j e w e i t e r m a n k o m m t. «

hfbk DREsden www.hfbk-dresden.de ist als ehemalige Königliche Kunstakademie eine der ältesten Ausbildungsstätten für Bildende Kunst in Europa Canaletto, Giovanni Casanova, Caspar David Friedrich, Gottfried Semper, Oskar Kokoschka, Otto Dix – namhafte Künstler lehrten einst und auch heute als Professoren an der jetzigen HfBK Restauratorenausbildung als eine der deutschlandweit ältesten und besten auf universitärem Niveau Studiengang KunstTherapie als weiterführendes Angebot europaweit einzigartiger Fachhochschulstudiengang Theaterausstattung, der gemeinsam mit dem Studiengang Bühnen- und Kostümbild durch das hochschuleigene Labortheater exzellente Studienbedingungen hat

mac ht i m m e r m e h r

Besonders das große Atelier, in dem sie ar-

beitet, gefällt ihr sehr. Dort lernt sie historisches Frisieren und Schminken. Dazu gehört auch die theoretische Stilkunde, damit am Ende alles genau zur vorgegebenen Epoche passt. Das alles möchte sie bald in ihrem Praktikumssemester anwenden und drei Monate hinter die Kulissen der Landesbühnen Sachsen schauen.

67

» Da s St u d i u m d a u e r t v i e r Ja h r e , i s t d a d u r c h i n t e n s i v e r u n d k ü n s t­ l e r i s c h e r , m a n k a n n v i e l m e h r a u s p r o b i e r e n u n d s i c h f r e i e r e n t­


H a n n a h ko m m t a u s B e r l i n , s t u d i e r t Mus i kpä d a g o g i k u n d G e s a n g a n der Hochschule für Musik in Dr esden u nd singt i n e i n e m A- c a pp e l l a E n s e m b l e m i t.

MUSIZIEREN MIT TILL BRÖNNER

Geboren im schleswig-holsteinischen Eckernförde und seit ihrem 14. Lebensjahr in Berlin heimisch, hat es Hannah zum Musikstudium in die Kulturstadt Dresden verschlagen. Die Kriterien für die künftige Hochschule waren der Gesangsstudentin schon immer klar:

» D i e m u s i k a li s c h e A u s r i c h t u n g d e r H o c h s c h u le , i h r e Q ua l i tät

u n d i h r R u f wa r e n m i r w i c h t i g . S o h a b e n n u r D r e s d e n , We i m a r u n d K ö l n m e i n I n ­ t e r e s s e g e w e c kt. «

Studienort gefallen. » I c h

wa r a ls K i n d z w e i M a l i n D r e s d e n . A b e r d a s h a b e i c h e r s t

69

Dresden

68

Als sie die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, kurz HfM genannt, in Dresden schließlich geschafft hatte, waren die Würfel für den s o r i c h t i g r e a li s i e r t, a ls i c h h i e r a u f W o h n u n g s s u c h e g i n g u n d e i n i g e s w i e d e r ­ e r kan nte.«

I n t e r nat i o na l e P r o f i s Bereut hat sie den Schritt bis heute nicht. Dresden habe nicht nur viele kulturelle Möglichkeiten, sondern sei auch eine »geniale Studentenstadt«. Hier gibt es viele Theater, Klubs, Musik und Kunst. » M a n c h m a l

v e r m i s s e i c h Be r l i n z wa r , a b e r D r e s ­

d e n i st l au s c h i g e r , i r g e n dw i e h e i m e l i g . E s s t r e s s t n i c h t s o u n d m a n f i n d e t s i c h s c h n e ll z u r e c h t « ,

sagt sie.

Sie wohnt in Dresdens buntestem Viertel, der Neustadt, wo jeden Abend Partys und Konzerte starten. Sie singt selbst in einer studentischen A-cappella-Gruppe namens

» W o r ta r t E n s e m b le « ,

das deutsche Lyrik vertont und im Sommer 2011 seine

erste CD aufgenommen hat. Außerdem spielt sie Klavier und Klarinette. Im Studiengang Jazz/Rock/Pop an der HfM lernt sie von international bekannten Musikern. Jazz-Trompeter Till Brönner und Jazz-Sängerin Céline Rudolph sind nur zwei Beispiele dafür.

» D as S t u d i u m i st s e h r l i b e r a l , m a n k a n n a l l e s a u s p r o b i e r e n , s i c h

f r e i e n t fa lt e n u n d i st n i c h t s o e n g a n Vo r b i l d e r g e b u n d e n w i e w o a n d e r s . «

Hannah Ginsburg Hochschule für musik DRESDEN Musikpädagogik und Gesang

Herzliches Elbflorenz Auch die pädagogische Schiene sei außerordentlich gut an der HfM. » I c h s ag e n , e s i st d e u ts c h l a n dw e i t d i e b e s t e A u s b i l d u n g . «

wü r de sogar

Und deren Ergebnisse hat die

26-Jährige bereits demonstriert. Sie durfte für eine Sängerin der Dresdner A-cappellaBand » Me d lz « auf der Bühne stehen und schon mal Profierfahrungen sammeln. Nach dem Studium will Hannah Ginsburg nicht nur ihr Vokalensemble weiterentwickeln, sondern auch als Musikpädagogin oder im Kulturmanagement arbeiten. Zukünftigen Musikstudenten kann sie vor allem eines raten: » Ke i n e

S c h e u d av o r h a b e n ,

s i c h h i e r e i n fac h z u b e w e r b e n . D r e s d e n i s t tota l s pa n n e n d , d i e D r e s d n e r s i n d h e r z li c h u n d o f f e n . «

Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden www.hfmdd.de ist vor allem bekannt für die Ausbildung in Jazz/Rock/Pop mehr als 600 junge Men­s chen aus aller Welt studieren in Dresden Musik enge Bindung zu den beiden großen Orchestern, der Sächsischen Staatskapelle und der Dresdner Philhar­m onie, sowie zur Semperoper


TANZ IST MEIN LEBEN A n d e r Pa l u c c a H o c h ­s c h u l e f ü r Ta n z D r e sd e n b e r e i t e t s i c h M a d l e n a u f i h r e n A b s c h l u ss i m k l a ss i s c h e n u n d m o d e r n e n Ta n z v o r . Für Madlen Engelskirchen hat es sich bald ausgetanzt – aber nur an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden. Denn die Studentin befindet Dresden

Bühnentanz. » We h m u t

ko m mt s c h o n au f«,

gibt sie zu. Sowohl die Tanz-

70

sich in den letzten Zügen des sechsten Semesters Bachelor of Arts in schule als auch Dresden sind ihr in den vier Jahren ans Herz gewach-

71

sen. Bevor die Ballerina nach Dresden kam, besuchte sie die Royal Ballet School in London. Doch nach zwei Jahren Ausbildung trennte sich die Schule von ihr – mit 1,78 Metern war sie der Direktorin zu groß. » Z w e i ­ f e l kam e n au f«,

erinnert sich Madlen Engelskirchen, doch verschwan-

den schnell wieder. Denn die Leidenschaft für das Tanzen sitzt tief. Die Xantenerin schlüpfte bereits mit sechs Jahren in Tanzschuhe, besuchte neben dem Gymnasium eine Hobby-Ballett-Schule. Schließlich gab ihr eine Lehrerin den Tipp, sich an einer der renommiertesten Tanzschulen der Welt zu bewerben: der Dresdner Palucca Hochschule für Tanz. Madlen Engelskirchen Palucca HochSchule für Tanz Dresden Bühnentanz

V i e l s e i t i g e r Ta n zko s m o s Madlen Engelskirchen bewarb sich daraufhin erfolgreich für das einjährige Elevenprogramm. Dort sammelte sie erste Bühnenerfahrung mit dem Semperoper-Ballett und erinnert sich gern an ihren ersten Auftritt als Ehefrau im russischen Ballett » Fe u e r v o g e l « :

»I c h m us ste n i c ht

s o s t r e n g a u f d i e Te c h n i k a c h t e n u n d k o n n t e d i e At m o s p h ä r e g e ­ n i eSSe n « .

Danach belegte sie an der Palucca Hochschule den Bachelor

Bühnentanz. Nun hieß es, unter der Woche drei Stunden Theorie büffeln über Inszenierungen und den menschlichen Körper, neben einem Tanztraining von mindesten fünf Stunden am Tag. Mit ihr begannen dreizehn Studenten, am Ende bleiben sechs Tänzer übrig. Nun fühlt sich die 21-Jährige bereit für eine Company. Ihre Chancen stehen gut, da sie an der Palucca Hochschule zugleich in moderdie Tanzpalucca hochschule für tanz dresden www.palucca.eu ist die einzige eigenständige Tanzhochschule Deutschlands Ausbildung beginnt mit dem 10. Lebensjahr und schließt eine umfassende Schulbildung ein, das hochschuleigene Internat befindet sich auf dem Campus Schwerpunkte des Studiums sind der Klassische und Zeitgenössische Tanz sowie die Improvisation enge Kontakte zur professionellen Tanzszene mit zahlreichen Auftrittsmöglichkeiten

nem und klassischem Tanz ausgebildet wird: d e n g e r n e a n g e s t e l lt « .

» V i e ls e i t i g e Tä n z e r w e r ­

Nach dem Studium zieht es sie deshalb erst

einmal nach Berlin, wo sie ein festes Engagement als Tänzerin erhalten möchte. Dresden wird sie vermissen.


HIER GEHT’S LANG

L u c y s t u d i e r t d e n M a s t e r s t u d i e n g a n g G e o i n f o r m at i o n u n d M a nage m e n t a n der Hochsch u l e f ü r T ech n ik u n d W i r t s c h a f t i n D r e s d e n – u n d h at S pa S S d a b e i .

Lucy Schmidt hochschule für technik und wirtschaft Dresden Geoinformation und Management

zurechtzufinden, das war für Lucy Schmidt noch nie ein Problem. Während andere, die Stirn in tiefen Falten, nach Orientierung suchen, entstehen in ihrem Kopf schon

73

Dresden

72

Gelb sind die Straßen, grün die Täler und braun das Gebirge. Sich auf einer Karte

Landschaftsbilder. Da wundert es eigentlich wenig, dass sie sich entschlossen hat, die Raumdaten der Erde zu studieren – sie selbst war trotzdem überrascht, denn das richtige Studienfach stand lange nicht fest. P l a n l o s nac h d e m A b i Ihre Kartenleidenschaft kann Lucy Schmidt nicht leugnen. Sie war es, die die Augsburgerin zuerst zum Studium und dann nach Dresden lotste. Und das, obwohl sie sich nach dem Abitur geschworen hatte, nicht zu studieren. Eine Ausbildung, das könnte schon eher etwas für sie sein, dachte sie damals. Doch in welchem Beruf wusste sie nicht. Ihr Vater war es dann, der sie mit Orientierung überraschte. Er brachte einen Flyer mit nach Hause, der das Kartographiestudium in München anpries. » A b e r M ü n c h e n i st z u g r o SS u n d g a r n i c h ts f ü r m i c h ”, K a r to g r a p h i e k li n gt s pa n n e n d ”.

entgegnete sie ihm, » d o c h

Sie stöberte im Internet, stieß auf ein paar wenige

Hochschulen mit diesem Studiengang und auf das studiengebührenfreie Sachsen mit seiner Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Sie fuhr hin, verguckte sich in die Stadt an der Elbe und schrieb sich in den Bachelorstudiengang Geoinformation und Kartographie ein. Mittlerweile hat sie das Bachelorzeugnis in der Tasche und studiert im ersten Semester den Masterstudiengang Geoinformation und Management. Tat e n d r a n g i m S tud i u m Wenn sie heute darüber erzählt, muss sie noch immer verwundert den Kopf darüber schütteln, wie aus der Überraschungslösung ein Erfolg wurde. Wenn schon Studium, dann ein praktisches an der Fachhochschule, hieß ihr Credo. Sie hat es nicht bereut. Dass die Betreuung super und Professoren jederzeit hilfsbereit sind, gibt sie mittlerweile gern weiter. Als Campus-Spezialistin der Hochschulinitiative Neue Bundesländer » S t u d i e r e n

i n Fe r n o st « für

ihre Hochschule berät sie Studieninteressierte und

steht in den sozialen Netzwerken für alle Fragen rund ums Studentenleben zur Verfügung.

hochschule für technik und wirtschaft dresden www.htw-dresden.de hat ein ausgeprägtes ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliches Profil ist die zweitgrößte Hochschule in Dresden Technik, Wirtschaft, Gestaltung und »grüne« Studien sind die vier Säulen, auf denen mehr als 40 zum Teil einmalige Studiengänge von Architektur über Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik, Produktgestaltung, Gartenbau, Umweltmonitoring, Maschinenbau bis Wirtschaftswissenschaften aufbauen


In Europas Mitte

E

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in bisschen herrscht verkehrte Welt an der Neiße: Die beiden Hochschulstandorte im Dreiländereck zu Polen und Tschechien bilden zusammen eine Hochschule, wobei die kleinere Stadt Zittau die meisten Studenten beherbergt und die längere Hochschultradition hat. Insgesamt sind an der Hochschule Zittau/Görlitz 3.700 Studenten eingeschrieben. Fast zwei Drittel von ihnen studieren in Zittau, direkt an der Grenze zu Polen und Tschechien. Görlitz ist die östlichste Stadt der Republik und gehört zu den spannendsten Städten im vereinten Europa. Mitten durch die Stadt plätschert die Neiße. Sie führt Deutschland und Polen dank einer Fußgängerbrücke auf besondere Weise zusammen. Der malerische Campus liegt direkt an der Neiße. Die Görlitzer Altstadt mutet mit fast 4.000 einzelnen Baudenkmälern an wie ein Flächenmuseum. Durch die Stadt führte einst die »V i a r e g i a « . Sie war die wichtigste Handelsstraße zwischen Kiew und Santiago de Compostela und erzählt über achthundert Jahre Handelsgeschichte, die sich auch in den Gebäuden und Museen widerspiegelt. Ihr zu Ehren lädt Sachsen bis zum Oktober 2011 zur Landesausstellung »V i a r e g i a – 8 0 0 J a h r e Be w e g u n g u n d Be g e g n u n g « in den restaurierten Kaisertrutz. In Görlitz wurde übrigens auch der langjährige Mannschaftskapitän der deutschen Nationalelf Michael Ballack geboren. Zittau beherbergt die beiden berühmten Fastentücher und besitzt im engen Stadtring etliche markante Kirchen, deren Glocken niemals gleichzeitig schlagen. Außerdem gilt die Stadt als Tor zum Zittauer Gebirge, das im Winter schneesicher zu Sportfreuden lädt. Auch die Metropolen Prag, Breslau und Dresden sind von hier aus in einer Autostunde zu erreichen. Sieben Wohnheime in Zittau und zwei Wohnheime in Görlitz bieten Studenten nicht nur günstige Zimmer, Wohngemeinschaften und Wohnungen, sondern auch große Auswahlmöglichkeiten. Vom mondänen Altbau bis zum Neubau ist für jeden die passende Wohnung zu haben. Fürs Extravagante sorgt zum Beispiel die Jugendstilvilla mit Garten am Zittauer Lutherplatz – auch sie ist ein Studentenwohnheim. Kreative Studentenclubs, gemütliche Altstadtkneipen und das Gerhart-Hauptmann-Theater sorgen in beiden Städten für genussvolle Abwechslung vom Studium.

75

Blick auf den oybin / zittauer gebirge


Ohne Melanie geht es (fast) nicht. Wenn der Truck – ein LKW, der wie ein riesiger Umzugskarton gestaltet ist – auf Tour ist, ist die Bayerin mit dabei. Seit die Kampagne »Pa c k i n Sac h s e n.«

d e i n St u d i u m . A m b e s t e n

im September 2008 gestartet wurde, berät Me l a n i e Schüler an den Gymnasien und auf

Messen über die Studienmöglichkeiten in Sachsen, verteilt frische sächsische »Studienplätzchen« und schwärmt von ihrem Studium.

Das macht ihr so viel Spaß, dass sie gern immer wieder mit auf Tour fährt.

ES MUSS STINKEN, RAUCHEN, KNALLEN M el a n i e for sch t e nach i h r e m Di plom er folgr eich a n d e r H o c h s c h u l e Z i t ta u / G ö r l i t z . H e u t e w i d m e t s i e s i c h k n i f f l i g e n F r a g e n zu r E n ts o r gu n gsp r o ­b l e ­ m at i k i n e i n e m I n g e n i e u r b ü r o f ü r U m w e lt f r a g e n . Die Weihnachtsschauvorlesung der Fachgruppe Chemie ist weithin berühmt unter den Zittauern und zieht auch die Görlitzer Studenten seit Jahren in Scharen an. Melanie Kellermann begeisterte das Jahresendspektakel als schauspielernde Chemiestudentin von Anfang an, denn die Höhepunkte der studentischen Theaterstücke sind chemische Köstlichkeiten. Für die 30-Jährige, die ihr Interesse an der Chemie auf ihre Leidenschaft zu kochen zurückführt, muss es in der Chemie stinken, rauchen und knallen – und das tut es bei den Experimenten immens. Melanie Kellermann kommt aus Straubing in Niederbayern. Dort besuchte sie auch die Fachoberschule. Als sie mit einem fachgebundenen Abitur in Psychologie und Pädagogik in der Tasche

Zittau

gik in Görlitz antreten, doch dann kam alles anders.

» Da d e r N u m e r u s C l a u s u s f ü r m e i n e n e r ­

s t e n St u d i e n w u n s c h z u h o c h wa r , r ü c k t e m e i n Z w e i t w u n s c h C h e m i e i n Z i t ta u n a c h . «

Interes-

zu werden. Sie immatrikulierte sich in den Diplomstudiengang und ihre Liebe zur Chemie erblühte. S tud i e r e n i m D r e i l ä n d e r e c k Mittlerweile kann sie auf ein erfolgreich bestandenes Diplom zurückschauen, dem ein dreijähriges w i e e i n e r i e s e n g r o SSe Fa m i l i e . «

kam es vo r

Nicht nur ihre 15 Kommilitonen, sondern auch Studenten anderer

Fakultäten lernte sie durch die gemütliche Campusatmosphäre gut kennen. Die Große Kreisstadt am Fuße des Zittauer Gebirges gefällt ihr. Die Natur vor der Haustür zu haben und das große Angebot an studentischen Aktivitäten findet sie genauso gut wie die ausgeprägte Privatpartykultur in Zittau. Dazu liegt die Stadt im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien und ist so ein guter Ausgangspunkt für Reisen in die umliegenden Städte und nach Osteuropa. P r o m ot i o n sg e da n k e n u n d S ta n da r da na ly t i k Übrigens nimmt die Hochschule Zittau/Görlitz neben der Hochschule für Angewandte WissenschafMelanie Kellermann Hochschule Zittau/ Görlitz Chemie

ten Hamburg am internationalen Baltic University Programme teil. Das bescherte Melanie Studienreisen nach Litauen und Polen sowie einen Ostsee-Segeltörn. Ob sie promovieren möchte, weiß sie noch nicht genau. Lust auf ein interessantes Forschungsprojekt hätte sie schon, aber vorerst ist sie mit ihrer analytischen Tätigkeit in einem Ingenieurbüro und Labor für Umweltfragen bei Zittau vollends zufrieden. » D o r t

m a c h e i c h Sta n d a r d a n a ly t i k r u n d

u m Wa s s e r , B o d e n , Lu f t u n d B i o g a s u n d k ü m m e r e m i c h u m s p e z i e l l e E n ts o r g u n g s p r o b l e m e . De r A u f g a b e n b e r e i c h g e h t o f t ü b e r d i e C h e m i e h i n a u s , wa s d a s A r b e i t e n f ü r m i c h i n t e r e s s a n t u n d v i e ls e i t i g m a c h t. «

www.hs-zigr.de ist Deutschlands östlichste Hochschule liegt in einer traumhaften Landschaft im hoCHschule zittau/görlitz Dreiländereck zwischen Deutschland, Tschechien und Polen moderne Labore und Hörsäle plus familiäre Atmosphäre, intensive Betreuung zahlreiche Kontakte zu regionalen, nationalen und internationalen Unternehmen

77

se hatte sie schon, aber nie damit gerechnet, ohne Chemieleistungskurs im Abitur angenommen

Forschungsprojekt folgte. Wenn sie an ihre Studienzeit zurückdenkt, schwärmt sie. » M i r

76

nach Sachsen kam, wollte sie eigentlich den raren Studiengang Behinderten- und Heilpädago-


UND ZU HAUSE WARTET DER ZOO

Sebastian Peter Internationales Hochschulinstitut Zittau Umwelttechnik

Dass er Umweltschutz studieren woll­te, wusste Sebastian schon nach dem Abitur. Als er sein Studium am Internationalen Hochschulinstitut Zittau abgeschlossen hatte, bekam er die Möglichkeit, zu promovieren. Seitdem dreht sich bei Sebastian Peter alles um Pilze. Er stieg in eine Nachwuchsforschergruppe ein und arbeitet nun auf dem Gebiet der Biochemie.

» P i lz e , w i e m a n s i e a u s d e m Wa l d k e n n t, h a b e n b e s t i m m t e

Zittau

erzählt der 29-Jähri-

78

E n zym e, di e noch se h r we n ig u nte rsucht si n d«,

ge. Seine erste große Publikation soll bald veröffentlicht werden. » S pä ­ t e r s o ll das G a n z e i n d e r I n d u s t r i e A n w e n d u n g f i n d e n , z u m Be i ­

79

s p i e l i n d e r Me d i k a m e n t e n h e r s t e l lu n g . «

Opt i m a l e F o r s c h u n gs b e d i n gu n g e n Für seine Zukunft könnte er sich vorstellen, in der Industrie zu arbeiten. Doch dafür müsste er die Stadt im Osten Sachsens schweren Herzens verlassen. Weit müsste er zwar nicht weggehen – das nächste Biotechnologie-Zentrum befindet sich in Leipzig – aber lieber würde er hier bleiben. Besonders die Nähe zur tschechischen und polnischen Grenze und zur Natur gefällt ihm an der kleinen Stadt im Dreiländereck.

»Man i st

i n d e r Sta dt u n d d o c h i n d e r N at u r . G le i c h n e b e n a n l i e g e n d a s Z i t­ tau e r Ge b i r g e u n d d a s R i e s e n g e b i r g e . «

Auch von der Größe her sei

die Stadt optimal, sagt er. Er kommt selbst aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Aschaffenburg.

» I c h b i n k e i n G r o SS s ta dt m e n s c h « ,

sagt

er über sich. Am IHI Zittau begeistern ihn besonders die Forschungsbedingungen und das Familiäre. » M a n

h at d a s Ge f ü h l , d i e P r o f e s s o r e n

hab e n i m m e r e i n offe n es Oh r fü r j e de n.«

Ein weiterer Pluspunkt ist für ihn die Fremdsprachenausbildung

des Instituts.

» W i r m u s s t e n P o l n i s c h o d e r Ts c h e c h i s c h le r n e n . «

Er

entschied sich damals für Polnisch. Kein Wunder, immerhin ist seine Freundin, die er vor sechs Jahren in Zittau kennengelernt hat, Polin.

Ta g s ü b e r b e s c h ä f t i g t s i c h S e b a s t i a n a m IHI Z i t ta u m i t P i l z e n z y m e n – a m A b e n d e r wa r t e n i h n n i c h t n u r ü b e r 4 0 V o g e l sp i n n e n , son der n auch sei n ga nz per sön l ich es Glück.

Mittlerweile sind die beiden glücklich verheiratet und leben mit 41 Vogelspinnen, einer Schlange, einem Aquarium voller Garnelen und zwei Katzen zusammen.

internationales hochschulinstitut Zittau

der Studierenden kommt aus Polen und Tschechien

www.ihi-zittau.de bietet ausschließlich Masterstudiengänge an wird in Zukunft Teil der TU Bergakademie Freiberg

mehr als die Hälf­­te


ANHANG


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S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

Chemnitz, Freiberg und Zittau – bieten ein brei­tes

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Fächerangebot von Ingenieur-, Natur-, Geistes-, Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften an:

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TU Chemnitz

Mathematik und Informatik, Chemie und Physik, Geowissen­ schaften, Geotechnik und Bergbau, Maschinenbau, Verfahrens-­und Energietechnik, Werkstoffwissenschaft / Werkstofftechnologie, Wirtschaftswissenschaften

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Akademiestraße 6, 09599 Freiberg Hauptb i b li oth ek Ko ntakt

Tel 0 37 31  39 34 61, email studium@zuv.tu-freiberg.de

8 Fakultäten

Naturwissenschaften, Mathematik, Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Philosophische Fakultät, Fakul­tät für Human- & Sozialwissenschaften

Technische Universität Chemnitz Straße der Nationen 62, 09111 Chemnitz

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

Tel 03 71  53 15 55 55, email studienberatung@tu-chemnitz.de

28. 500 430 140 www.uni-leipzig.de 14 Fakultäten

TU Dresden S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge (ohne Medizin ) un d - fäc he r ü b e r

150

Theologie, Juristenfakultät, Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Sozialwissenschaften und Philosophie, Philologische Fakultät, Wirtschaftswissenschaften, Sportwissenschaften, Medizin, Mathematik und Informatik, Biowissenschaften, Pharmazie, Psychologie, Physik und Geowissenschaften, Chemie und Mineralogie, Veterinärmedizin

www.tu-dresden.de

Besuc he r

SSZ Goethestraße 6, 04109 Leipzig 14 Fakultäten

Mathematik und Naturwissenschaften, Philosophische Fakultät, Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, Erziehungswissenschaften,  Juristische Fakultät, Wirt­schafts­ wissenschaften, Informatik, Elek­tr­otechnik und Informa­ tionstechnik, Ma­schinenwesen, Bauinge­nieurwesen, Archi­ tektur, Verkehrswissenschaften »Frie­drich List«, Forst-, Geo- und Hydro­wis­sen­schaften, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus Besuc h e r

Mommsenstraße 9, 01062 Dresden Hauptb i b li oth ek

Sächsische Landesbibliothek Staats- und Universitätsbibliothek Dresden Zellescher Weg 18, 01069 Dresden Ko ntakt

Tel 03 51  46 33 60 63, email studienberatung@tu-dresden.de

Haupt b ib li o t hek

Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig Kontakt

Tel 03 41  9 73 20 44 email ssz-studienberatung@zv.uni-leipzig.de

Internationales Hochschulinstitut Zittau

S tudenten P rof ess U r en

M aste r S tudieng ä nge

245 7 4 www.ihi-zittau.de Internationales Management M.A. kooperativ mit Hochschule Zittau/Görlitz, Biotechnologie und Angewandte Ökologie M.Sc. kooperativ mit Hochschule Zittau/Görlitz, Business Ethics

81

Ko ntakt

35.950  439

80

universität leipzig

Besuc h e r und Bi b li oth ek


und CSR-Management M.A., Projektmanagement und Engineering M.A. Aufbau-Master mit 60 ECTS in 2 Semestern, sowie interdisziplinäres Doktorandenstudium 6 Semester

chen, wirt­­schafts- und sozialwissenschaftlichen

Hochschule Bildende Künste Dresden

H o c h sc hul b ib li o t hek Z ittau

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

Hochschule Musik Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig

Hochwaldstr. 12, 02763 Zittau

638 32 5

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

Besuc he r

für

Markt 23, 02763 Zittau

Kontakt

Tel 0 35 83  61 27 22, email effenberger@ihi-zittau.de

www.hfbk-dresden.de Bildende Kunst (Malerei/Grafik, Bildhaue­rei, Übergreifendes künstlerisches Arbeiten, Neue Medien), Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut, Bühnen- und Kostümbild

Kunsthochschulen

Fac hh o c h sc h ulstudiengang

In Sachsen gibt es fünf Kunsthochschulen:

Theaterausstattung

in Dresden die Hochschule für Musik, die Hoch-

Auf b austudiengang

schule für Bildende Künste Dresden und die Palucca

Besuc he r

Hochschule für Tanz; in Leipzig die Hochschule für und Buchkunst Leipzig. Fester Bestandteil dieser Ausbildung ist die Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern, Theatern und Einrichtungen der Kultur- und Denkmalpflege sowie den Universitäten

Brühlsche Terasse 1, 01067 Dresden Pfotenhauer Str. 81/83, 01307 Dresden Güntzstraße 34, 01307 Dresden Kontakt FB I

Tel 03 51  44 02 21 41, email hintelmann@serv1.hfbk-dresden.de FB II

www.hfmdd.de Orchester-, Chordirigieren, Musiktheaterkorrepetition, Gesang, Jazz/Rock/Pop, Instrumentalisten/Gesang und Komposition, Klavier, Komposition/Musiktheorie, Streicher, Harfe, Bläser, Schlagzeug, Instrumental- und Gesangspädagogik, Lehramt · weiterbildende Studiengänge · Meisterklasse und Promotion

Fakultät III Dramaturgie, Kirchenmusikalisches Institut, Komposition/Tonsatz, Institut für Musikpädagogik, Institut für Musikwissenschaft · 17 Bachelor-Studiengänge · 34 Masterstudiengänge · 5 Meisterschülerstudiengänge

Kontakt

Tanz

208 9 5 www.palucca.eu Schulbegleitendes Frühstudium in den Nachwuchsförderklassen (Klasse 7–10) 2 Bachelorstudiengänge Tanz, Tanzpädagogik 1 Diplomstudiengang Tanzpädagogik (im SS 2012 auslaufend) 2 Masterstudiengänge Tanzpädagogik, Choreografie, Künstlerische Meisterklasse, Elevenprogramm in Zusammenarbeit mit dem Semperoper Ballett, Palucca Tanzstudio (Juniorcompany für die Absolventenklasse) ein Inte r nat Besuc he r ( und Bib li o t hek )

Basteiplatz 4, 01277 Dresden

Tel 03  51  4 92 36 34, email studsek@hfmdd.de

Kontakt

schluss und ggf. je nach Studienordnung fachspezi-

Hochschule für Technik und wirtschaft dresden

Tel 03 51  2 59 06 21, email studentenbuero@palucca.eu

5.300  165 40 www.htw-dresden.de 8 Fakultäten

Besuc he r ( und Bib lio t hek )

Friedrich-List-Platz 1, 01069 Dresden Kontakt

Hochschule für Grafik Buchkunst Leipzig S tudenten P rof ess or en

und

D ipl om S tudieng ä nge

600 34 4 www.hgb-leipzig.de Malerei/Grafik, Buchkunst/Grafik-Design, Fotografie, Medienkunst, Kulturen des Kuratorischen (Masterstudiengang)

Tel 03 51  4 62 35 19, email studinfo@htw-dresden.de

Hochschule für T ech n ik, w irtsch a f t u n d k u lt ur leipzig S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

7.000  170 41 www.htwk-leipzig.de

Besuc he r ( und Bib lio t hek )

Wächterstraße 11, 04107 Leipzig Tel 03 41  2 13 50, email hgb@hgb-leipzig.de

Besuc he r ( und Bib li o t hek ) Kontakt

ein erster berufsqualifizierender Hochschulab-

Tel 03 41  2 14 46 20, email fries@hmt-leipzig.de

Kontakt

Wettiner Platz 13, 01067 Dresden

eine durch die Hochschule als gleichwertig aner-

Bauingenieurwesen/Architektur, Elektro­technik, Geoinfor­ mation, Gestaltung, Informatik/Mathematik, Landbau/ Landes­pflege, Maschinenbau/Verfahrenstechnik, Wirtschaftswissenschaften

Grassistraße 8, 04107 Leipzig

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

9

Hochschulreife, Meisterprüfung (fachbe­zogen) oder

3 Fakultäten

Fakultät I Blasinstrumente/Schlagzeug, Dirigieren/Korre­ petition, Jazz/Popularmusik (instrumental), Klavier, Streich­ instrumente/Harfe

Besuc he r ( und Bib lio t hek )

Palucca Dresden

(Abitur), Fachhochschulreife, fachgebundene

fische Zulassungsvoraussetzungen.

Tel 03 51  44 02 21 40, email dethloff@serv1.hfbk-dresden.de

Hochschule für

kannte Vorbildung, bei einem Masterstudiengang

sungsbedingungen sind: allgemeine Hochschulreife

Fachhochschulen

7 Fakultäten

Bauwesen, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften, Maschinenund Energietechnik, Medien, Angewandte Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften Besuc he r

Karl-Liebknecht-Str. 132, 04277 Leipzig Bib lio t hek

Gustav-Freytag-Str. 40, 04277 Leipzig Kontakt

An Fachhochschulen können eher praxisorientierte Studierende ihren Hochschulabschluss auf dem ingenieur- und mathematisch-naturwissenschaftli-

Tel 03 41  30 76 65 12, email studinf@k.htwk-leipzig.de

83

630 60

www.hmt-leipzig.de

sowie künst­­lerischen Gebieten erwerben. Zulas-

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

muss in der Regel Eignungsprüfungen bestehen.

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

916 78 56

Fakultät II Alte Musik, Klassischer Ge­sang/ Musiktheater, Gesang Popularmusik-Jazz/Musical, Schauspielinstitut »Hans Otto«

Kunsttherapie

des Freistaates Sachsen. Wer hier studieren will,

Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden

und

82

w w w.pack-dein-studium.de

Musik und Theater und die Hochschule für Grafik

für


Hochschule

Mittweida

nik /Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Angewandte Kunst (Schneeberg) mit Musikinstrumentenbau (Markneukirchen), Architektur, Gesundheits- und Pflegewissen­ schaften, Sprachen

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

5.500 112 31 www.hs-mittweida.de

S tudienb e r eic h tec hnik

Studienakademie Bautzen Staatliche

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640

Dr.-Friedrichs-Ring 2A, 08056 Zwickau

S tudenten

C ampus S c he f f elst r a S S e 3 9

www.ba-bautzen.de

Holz und Holzwerkstofftechnik, Informationstechnik, Medieninformatik Besuc he r

Hans-Grundig-Straße 25, 01307 Dresden Kontakt

Tel 03 51  81 33 40, email info@ba-dresden.de

08066 Zwickau 6 Fakultäten

Informationstechnik & Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Soziale Arbeit, Medien

S tudienb e r eic h T ec hnik H o c h sc h ulteil Reic henb ac h

Elektrotechnik, Medizintechnik, Wirtschaftsingenieurwesen

Klinkhardtstr. 10 (Fakultät Architektur) Klinkhardtstr. 30 (Institut für Textil-und Ledertechnik) 08462 Reichenbach

Finanzmanagement, Public Mangement, Wirtschaftsinformatik

Besuc he r

S tudienb e r eic h Wir tsc h a f t

Besuc he r

Technikumplatz 17, 09648 Mittweida

H o c h sc h ulteil S c hnee b e rg

Löbauer Str. 1, 02625 Bautzen

Au S S enstelle Ro S S w ein

Goethestr. 1, 08289 Schneeberg

Kontakt

Fakultät Soziale Arbeit Döbelner Str. 58, 04741 Roßwein

H o c h sc h ulteil M a r kneukirc hen

Bib lio t hek & Mensa

Adorfer Str. 38, 08258 Markneukirchen

Tel 0 35 91  3 53 00, email info@ba-bautzen.de

Bib lio t hek

Tel 0 37 27  5 80, email studium@hs-mittweida.de

Kloster-Str. 7, 08056 Zwickau Kontakt

Tel 03 75  5 36 11 84, email studienberatung@fh-zwickau.de

www.hs-zigr.de 6 Fakultäten

Neben Universitäten, Kunsthochschulen und Fachhochschulen gibt es im Freistaat Sachsen das besondere Studienangebot der BA Sachsen mit ihren

Bauwesen,Elektrotechnik und Informatik, Maschinenwesen, Mathematik /Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften Wirtschafts- und Sprachwissenschaften

sieben staatlichen Studienakademien in Bautzen,

Besuc he r

Bewerber mit allgemeiner Hochschulreife (Abitur),

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Furtstraße 1a, 02826 Görlitz Hochwaldstr. 12, 02763 Zittau Kontakt

Tel 0 35 83  61 15 00, email stud.info@hs-zigr.de

660

www.ba-breitenbrunn.de

BerufsAkademie (BA)

S tudienb e r eic h Wir tsc h a f t Industrie, Tourismuswirtschaft S tudienb e r eic h s o zialw esen

Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit, Arbeit mit behinderten Menschen, Soziale Arbeit in der Verwaltung/Soziale Dienste, Hilfen zur Erziehung, Soziale Arbeit in der Elementarpädagogik

und Riesa.

Studienbereich Sozialwesen Tel 03 77 56  7 03 51, email mld@ba-breitenbrunn.de

tig anerkannter Vorbildung oder nach erfolgreicher Zugangsprüfung, die sich eine schnelle und praxisintegrierte Ausbildung wünschen, sind hier

Studienbereich Industriewirtschaft Tel 03 77 56  7 03   21, email wdi@ba-breitenbrunn.de

Westsächsische Hochschule Zwickau S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

5.200 164 36 www.fh-zwickau.de 9 Fakultäten / S tudienb e r eic he

Kraftfahrzeugtechnik, Automobil- und Maschinenbau mit Textil- und Ledertechnik, Elektrotechnik, Physikalische Tech-

Theorie an einer Studienakademie und Praxis bei einem anerkannten Praxispartner in drei Jahren zum Diplom- oder Bachelorabschluss, individuelle

Studienakademie dresden Staatliche

1.130

S tudenten

Stundenplanung, kein Numerus Clausus und

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dungsvergütung.

Kopernikusstraße 51, 08371 Glauchau Kontakt

Staatliche

Studienakademie

leipzig

480

www.ba-leipzig.de S tudienb e r eic h Wir tsc h a f t im S tudiengang V e r m ö gensmanagement

Betreuung in kleinen Seminargruppen, kompakte finanzielle Unabhängigkeit durch mögliche Ausbil-

Besuc he r

S tudenten

Studienbereich Tourismuswirtschaft Tel 03 77 56  7 03 11, email wsk@ba-breitenbrunn.de

richtig. Vorteile eines BA-Studiums sind: Im Wechsel von

S tudienb e r eic h tec hnik

Automobilmanagement, Bauingenieurwesen (Richtungen: Hochbau, Straßen-, Ingenieur- und Tiefbau), Industrielle Produktion (Richtungen: Fertigungsmesstechnik/ Qualitätsmanagement, Produktionstechnik) Technische Informatik (Richtungen: Daten- und Kommunikationstechnik, Mobile Kommunikation, Prozessinformatik), Versorgungs- und Umwelttechnik (Richtung: Technische Gebäudesysteme, Thermische Energietechnik und Versorgungssysteme)

Tel 0 37 63  17 30, email info@ba-glauchau.de Schachtstraße 128, 08359 Breitenbrunn

fe, Meisterprüfung (fachbezogen), mit als gleichwer-

Bank, Baubetriebsmanagement, Mittelständische Wirtschaft (Betriebswirtschaftslehre für KMU), Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik, Wirtschaftsinformatik (Richtungen: Wirtschaftsinformatik, Medizinisches Informationsmanagement)

Besuc he r

Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig, Plauen

Fachhochschulreife, fachgebundener Hochschulrei-

www.ba-glauchau.de

Bankwirtschaft, Immobilienwirtschaft, Steuerberatung/ Wirtschaftsprüfung/Controlling S tudienb e r eic h tec hnik

Informatik, Service Engineering Besuc he r

Schönauer Str. 113a, 04207 Leipzig Kontakt

Tel 03 41  42 74 3330, email info@ba-leipzig.de S tudienb e r eic h Wir tsc h a f t

Agrarmanagement, Finanzwirtschaft – Bank, Betriebswirtschaft – Handel, Betriebswirtschaft – Industrie, Steuer­be­ ratung/Prüfungswesen und Consulting, Finanzwirtschaft – Versicherung, Wirt­schaftsinformatik

85

3. 700 126 37

Studienakademie breitenbrunn Staatliche

S tudenten

S tudenten P rof ess or en S tudieng ä nge

1.200

84

w w w.pack-dein-studium.de

Kontakt

S tudenten

S tudienb e r eic h Wir tsc h a f t

Weststraße 11, 09648 Mittweida

Hochschule Zittau/Görlitz

Studienakademie glauchau Staatliche


Die sächsischen Studentenwerke fühlen sich aller­-

Studienakademie plauen Staatliche

S tudenten

280

www.ba-plauen.de S tudieng ä nge

Handel und internationales Management, Gesundheitsund Sozialmanagement, Technisches Management, Lebens­ mittelsicherheit

dings nicht nur für die Unterkunft der Studierenden Gebieten an, die indirekt mit dem Studium zu tun haben.

W ohnheimpl ätze c hemnitz z w ickau sc hnee b e rg

es von Frühstück über Mittagessen bis zum Abend­-

www.studentenwerk-chemnitz-zwickau.de

brot eine breite Palette von Haupt- und Nebenmahlzeiten, die dem studentischen Geldbeutel angemessen sind. Fast immer sind diese Häuser aber auch angenehmer Treffpunkt in den Vorlesungspausen und unterstützen dadurch die Bildung sozialer Kon­takte unter den Studenten.

Thüringer Weg 3, 09126 Chemnitz Tel 03 71  5 62 80, email info@swcz.de

Studentenwerk

BAföG – das unbekannte Wesen? Keine Angst, auch

S tudenten

Studienakademie Riesa

680

www.ba-riesa.de S tudieng ä nge

die Studenten hier kompetente Partner, die für jeden das passende Konzept finden und nicht vom Verkauf diverser Studienkredite abhängig sind. Studieren mit Kind ist schwierig, aber nicht un­mö­glich. Um diesen Satz zu beweisen, betreiben die Studentenwerke an fast allen Standorten Kinderbe-

6.045 308 597 www.studentenwerk-dresden.de Fritz-Löffler-Straße 18, 01069 Dresden Tel 03 51  46 97 50, email info@swdd.tu-dresden.de

treuungseinrichtungen, in denen die Kleinen

Besuc he r

liebevoll betreut werden, während die Eltern fürs

Am Kutzschenstein 6, 01591 Riesa

Examen büffeln.

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W ohnheimpl ätze d r esden g ör litz zittau

Studentenwerk

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Studentenwerke

ziale Beratung angeboten, die unaufdringlich hilft,

freiberg

www.studentenwerk-freiberg.de

Hochschuleinrichtungen meist recht hilfreich, da dadurch effizienter geholfen werden kann und

schon im Vorfeld geklärt zu haben, z.B. wie man

auch mal eine Entscheidung schneller getroffen

wohnen wird, wie es um die Finanzierung bestellt

wird als das im Normalfall üblich ist. Kultur wird groß geschrieben während des Studi­-

ken angebotenen Wohnheimplätze sind saniert oder

ums. Was andere neudeutsch als »soft skills« bezei­-

neu gebaut. Dabei werden alle Wohnwünsche

chnen, nennen wir im Allgemeinen »Hilfe zur Per­-

berücksichtigt: Von der Wohngemeinschaft über

sönlichkeitsentwicklung«. Gemeint ist im Grunde

das Einzelapartment bis hin zu Wohnungen für

dasselbe: An dem Ort, wo man studiert, sollte auch

Familien mit Kind sind – je nach Studienstandort

kulturell etwas los sein, sowohl zum abends weg­-

– alle Formen jungen Wohnens anzutreffen.

gehen als auch zum selbst ausprobieren. Die vielen

Außerdem wird oft auch die Vermittlung von

studentischen Vereine und AGs, die von den Studen­-

privatem Wohnraum angeboten.

tenwerken unterstützt werden, helfen dabei, Lange­weile gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Kontakt

Tel 03 51  31 86 40, email info@kirchenmusik-dresden.de

Evangelische hochschule moritzburg www.fhs-moritzburg.de

Kontakt

Tel 03 52 07  8 43 00, email sekretariat@eh-moritzburg.de

Agricolastraße 14/16, 09599 Freiberg Tel 0 37  31  38 31 00, email service@swf.tu-freiberg.de

ist und wo es etwas zu essen gibt. Nahezu alle der in Sachsen von den Studentenwer-

Käthe-Kollwitz-Ufer 97, 01309 Dresden

Bahnhofstraße 9, 01468 Moritzburg mitt w eida

sind die vorhandenen Kontakte der Frauen und

mit sich. Dann ist es gut, die wesentlichsten Dinge

Besuc he r

Besuc he r W ohnheimpl ätze f r eib e rg

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www.kirchenmusik-dresden.de

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931   499

wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Dabei

Hochschule für Kirchen­ musik der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens

87

Maschinenbau, Metallbau, Versor­gungs- und Umwelttechnik, Biotechno­logie, Umwelttechnik, Strahlentechnik, Handelsma­nagement, Sport- und Eventmanagement

S tand or te Dresden, Görlitz, Zittau, Tharandt

hier helfen die Studentenwerke gern. Vom Erstantrag bis zur Studienfinanzierung allgemein finden

dresden

kirchliche hochschulen

Studentenwerk

leipzig

Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden www.ehs-dresden.de Besuc he r

S tand or te Leipzig

Dürerstraße 25, 01307 Dresden Kontakt

W ohnheimpl ätze leipzig

5.145 www.studentenwerk-leipzig.de

Goethestraße 6, 04109 Leipzig Tel 03 41  9 65 95, email info@studentenwerk-leipzig.de

86

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Staatliche

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Tel 03 41  98 51 60, email info@hhl.de

AKAD hochschule Leipzig

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Herbert-Böhme-Straße 11, 01662 Meißen

www.akad.de

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Gutenbergplatz 1 e, 04103 Leipzig

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Hochschule Sächsischen Polizei der

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DIU Dresden International University

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Friedensstraße 120, 02929 Rothenburg/OL Kontakt

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staatlich anerkannte private HOCHSCHULEN

Fachhochschule

Dresden

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Gasanstaltstraße 3–5, 01237 Dresden Kontakt

Tel 03 51  2585689 - 550, email studium@fh-dresden.eu

Euro-business-College dresden

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Gustav-Freytag-Straße 43–45, 04277 Leipzig Kontakt

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Herausgeber und Redaktion Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wigardstraße 17 01097 Dresden Texte Franziska Lange unter Mitwirkung von Louisa Pagel, Juliane Hanka, Janine Kallenbach, Jana Schäfer, Antje Meier, Nicole Laube, Susanne Magister, Nadine Faust, Christina Dietze, Isabelle Starruß Fotos Amac Garbe, Stephan Floss (S. 4, 14/15, 30/31, 36, 42/43, 58/59, 74, 76) Gestaltung pingundpong.de Druck Druckhaus Dresden Bindung Stein + Lehmann, Berlin Diese Broschüre w urde geförder t durch M ittel des Bundesminister iums für Bildung und Forschung



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