2011 Jahresbericht FrieslandCampina

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Gesch채ftsbericht 2011 Royal FrieslandCampina N.V.


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Geschäftsbericht 2011 Royal FrieslandCampina N.V.

Bildtext für Umschlag: Milch ist eine der reichhaltigsten natürlichen Quellen essenzieller Nährstoffe. Mit dem Nährwert der Milch versorgt FrieslandCampina Verbraucher in der ganzen Welt mit gesunder, nachhaltig produzierter Nahrung.



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Erläuterung In diesem Geschäftsbericht werden die Finanzergebnisse und wichtigsten Entwicklungen der Royal FrieslandCampina N.V. (nachfolgend FrieslandCampina) des Jahres 2011 präsentiert. Der Jahresabschluss wurde zum 31. Dezember 2011 erstellt. Die Zahlen für 2011 und die Vergleichszahlen für 2010 wurden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, soweit diese von der Europäischen Union übernommen wurden (EU-IFRS). Der Milchpreis 2011, den die Mitglieder der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. für die von ihnen gelieferte Milch erhalten, wurde auf Basis der FrieslandCampina-Milchpreissystematik 2011 - 2013 festgestellt. Alle Beträge in diesem Abschluss lauten auf Euro, sofern nicht anders angegeben. Dieser Geschäftsbericht enthält Mitteilungen über Zukunftserwartungen. Diese Mitteilungen basieren auf aktuellen Erwartungen, Schätzungen und Prognosen des Managements von FrieslandCampina und Informationen, die derzeit verfügbar sind. Die Erwartungen sind unsicher und enthalten Risikoelemente, die schwer zu quantifizieren sind. FrieslandCampina gibt daher auch keine Sicherheit, dass die Erwartungen erfüllt werden. Der Geschäftsbericht der Royal FrieslandCampina N.V. ist auch auf der Website www.frieslandcampina.com abrufbar und kann bei der Abteilung Corporate Communication von FrieslandCampina angefordert werden. (corporate.communication@frieslandcampina.com). Der Geschäftsbericht wird in niederländischer, deutscher und englischer Sprache veröffentlicht. Rechtsverbindlich ist nur der niederländische Originaltext. Die deutsche Übersetzung dient nur zur Informationszwecken.

In diesem Geschäftsbericht werden unter anderem folgende Begriffe verwendet. Royal FrieslandCampina N.V. (die „Gesellschaft“ oder „FrieslandCampina“) Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. (die „Genossenschaft“) Aufsichtsrat der Gesellschaft (der „Aufsichtsrat“) Executive Board der Gesellschaft (das „Executive Board“)


Inhalt Allgemeines

Vorwort

4

Wichtigste Entwicklungen 2011

8

Kennzahlen

Bericht des Executive Board

10

Wichtigste finanzielle Entwicklungen 2011

11

Profil, Strategie und Organisation

12

Operative Entwicklungen

26

Consumer Products Europe

34

Consumer Products International

37

Cheese, Butter & Milkpowder

40

Ingredients

42

Innovation

44

Supply Chain

45

Qualität

45

FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter

46

Ausblick

49

Verantwortlichkeitserklärung

49

Corporate Social Responsibility

52

Corporate governance

58

Risikomanagement

64

Bericht des Aufsichtsrats

76

Jahresabschluss 2011

Konzernabschluss

83

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

86

Konzernübersicht des Gesamtergebnisses

87

Konzernbilanz

88

Konzernkapitalflussrechnung

89

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns

90

Erläuterungen zum Konzernabschluss

92

Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

134

Einzelabschluss

135

Bilanz zum Einzelabschluss

135

Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss

135

Erläuterungen zum Einzelabschluss

136

Weitere Informationen

140

Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung

140

Gewinnverwendungsvorschlag und Zurechnung Gewinn an den Anteilseigner der Gesellschaft

140

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

140

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers Übersichten

141

Mehrjahresüberblick

144

Milchpreisübersicht

145

Aufsichtsrat

146

Executive Board

148

Corporate Staff

149

Business Management und Adressen

150


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Allgemeines Vorwort

Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Starker Anstieg des Milchpreises 2011 war für FrieslandCampina ein gutes Jahr. Nie zuvor war der Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter so hoch. Hinsichtlich der Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter ist FrieslandCampina der Strategie Route2020 voraus. Dies ist der Beweis dafür, dass bei der Fusion vor drei Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Seit der Fusion hat sich das Betriebsergebnis beträchtlich von 248 Millionen Euro in 2008 auf 403 Millionen Euro in 2011 verbessert. Im Jahr 2011 haben die Business Groups Ingredients und Consumer Products International gute Ergebnisse erzielt. Das Wachstum bei Baby- und Kindernahrungsprodukten verläuft schneller als vorgesehen. Die Ergebnisse in Europa standen unter Druck, insbesondere in Deutschland und Ungarn sind die Ergebnisse enttäuschend. Obwohl sich das Ergebnis auf einem etwas niedrigeren Niveau als 2010 befindet, zeigt das Geschäftsjahr 2011, dass FrieslandCampina mit ihrem breiten Produktportfolio und der geografischen Streuung der Aktivitäten gut in der Lage ist, schwächere Ergebnisse auf bestimmten Märkten auszugleichen. Das gute Ergebnis ist dem Einsatz und dem Engagement der Mitarbeiter zu danken. Ein besonderes Kompliment verdienen unsere Mitarbeiter in Thailand und Nigeria, die 2011 mit äußerst schwierigen Arbeitsbedingungen infolge heftigen Regenfalls und schwerer Überflutungen konfrontiert waren. Dank ihres unablässigen Einsatzes, ihrer Flexibilität und Kreativität blieb der Schaden infolge der Produktionsstopps und Vertriebsprobleme begrenzt. Leider sind 2011 auch bedauernswerte Ereignisse eingetreten. Durch verhängnisvolle Unfälle haben zwei Personen während ihrer Arbeiten für FrieslandCampina ihr Leben verloren. Es sind Ereignisse, die nicht vorkommen dürfen. Sicherheit steht bei FrieslandCampina hoch auf der Tagesordnung. Alles wird unternommen, um alle in der Organisation noch mehr für mögliche Risiken zu sensibilisieren und riskantes Verhalten zu verhindern.

Route2020 auf Kurs FrieslandCampina hat letztes Jahr weitere Schritte bei der Umsetzung der Route2020 unternommen, den strategischen Kurs, der für das nachhaltige Wachstum von FrieslandCampina maßgeblich ist. Im Jahr 2011 wurden rund 376 Millionen Euro investiert, insbesondere in die Kapazitätserweiterung für künftiges Wachstum. Die größten Investitionen werden an den Produktionsstandorten Beilen und Bedum im Bereich Produktion von Baby- und Kindernahrung insbesondere für den asiatischen Markt getätigt. Zudem wird intensiv investiert, um das erwartete Wachstum bei der Mitgliedermilch nach 2015 zu verwerten. Neue Global Category Teams für die Wachstumsbereiche Milchgetränke, Baby- und Kindernahrung sowie Markenkäse richten sich auf die Beschleunigung des Wachstums und die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte. In Wageningen wurde mit dem Bau eines neuen FrieslandCampina Innovation Centre begonnen, wo sich ab 2013 rund 450 Entwickler mit der Innovation beschäftigen werden. Um die Zusammenarbeit mit Kunden weiter zu verbessern und die interne Effizienz zu steigern, wurde das Key Account Management eingeführt. Die Verkaufs- und Marketingaktivitäten unterschiedlicher Produktgruppen werden gebündelt, wodurch FrieslandCampina ein „One face to the customer“ schafft. Das neue weltweite Nachhaltigkeitsprogramm von FrieslandCampina ist sowohl für das Unternehmen als auch die Genossenschaft ein wichtiger Eckstein bei der Route2020. Ausgangspunkt ist, dass das Unternehmen FrieslandCampina nur vital und erfolgreich existieren kann, wenn es zu einem gesunden sozialen Lebensumfeld, einer gesunden Umwelt beiträgt und nährstoffreiche Produkte anbietet.


Allgemeines Vorwort

Letztes Jahr hat FrieslandCampina die Initiative ergriffen, durch die Bereitstellung von bis zu 45 Millionen Euro für entsprechende Mitglied-Milchviehhalter den Weidegang von Kühen zu fördern. Damit wird zum Erhalt der Kuh in der niederländischen Landschaft beigetragen. Weiteres Wachstum FrieslandCampina ist ein Molkereiunternehmen von Weltformat. Es wird erwartet, dass 2012 die Umsatzschwelle von 10 Milliarden Euro überschritten wird. FrieslandCampina ist eines der größten exportierenden Unternehmen der Niederlande und ein wichtiger Akteur in der niederländischen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Weitere Investitionen in die Route2020, Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen werden zu Wachstum und Wertschöpfung für die Mitglieder der Genossenschaft beitragen. Im Februar 2012 wurde von FrieslandCampina die geplante Akquisition von zwei Molkereiunternehmen in Südosteuropa angekündigt, womit die Position in dieser Region gestärkt wird. FrieslandCampina steht für Qualität und Nachhaltigkeit und bietet ihren Mitarbeitern ein inspirierendes und anspruchsvolles Arbeitsumfeld. FrieslandCampina ist bestrebt, in den kommenden Jahren in den wichtigsten Ländern, wo das Unternehmen tätig ist, zu den attraktivsten Arbeitgebern zu gehören. Rückblickend auf die vergangenen Jahre wurden viele tief greifende Veränderungen und Erneuerungen vorgenommen, sowohl im Unternehmen als auch in der Genossenschaft. Die Molkereiindustrie bietet Chancen und ich bin davon überzeugt, dass FrieslandCampina die kommenden Jahre diese Chancen nutzen wird. Meine Kollegen des Executive Board und ich sind stolz darauf, dieses besondere Unternehmen in enger Beziehung zu den Mitglied-Milchviehhaltern der Genossenschaft führen zu dürfen. Cees ’t Hart CEO Royal FrieslandCampina N.V. Amersfoort, 2. März 2012

5

„Im Jahr 2011 wurden rund 367 Mio. Euro investiert, hauptsächlich in die Kapazitätserweiterung für künftiges Wachstum.“



Soooo lecker

Das Beste vom Land schmeckt man in Campina. Das findet auch Joep. Er hilft seinem Vater schon seit Jahren auf dem Bauernhof dabei, die Kühe auf die Weide zu bringen und diese mit Futter und Wasser zu versorgen. Dies tut er nicht nur für seinen Vater, sondern auch für sich selbst, denn er findet Campina Vla soooo lecker. Campina-Produkte werden selbstverständlich aus niederländischer Milch hergestellt, die von Kühen stammt, die von Frühling bis Herbst auf der Weide grasen.


8

Allgemeines Wichtigste Entwicklungen 2011

Wichtigste Entwicklungen 2011

2011

ein gutes Jahr

Rekordjahr für MitgliedMilchviehhalter bei einem Milchpreis von 38,77 Euro pro 100 Kilo Milch

Gute Ergebnisse bei den Business Groups Ingredients und Consumer Products International

Starkes Wachstum bei Baby- und Kindernahrung

Gelungene Fusion Basis für künftiges Wachstum Integration erfolgreich abgeschlossen

Synergie schneller umgesetzt und über den Erwartungen

Effizienzsteigerungen in der Produktion

Wirtschaftliche Bedingungen in Europa führten zu zunehmendem Druck auf die Volumen und einem enttäuschenden Ergebnis

Stärkere Position im Bereich Einkauf führt zu mehr Einsparungen

Sicherheit und Sicherheitsbewusstsein wichtige Schwerpunkte bei der Unternehmensführung

Neues Innovationszentrum für 450 F&E-Mitarbeiter im Bau auf dem Campus der Universität Wageningen

Durch schärferes Profil als Arbeitgeber besser in der Lage, neue Talente anzuwerben


Allgemeines Wichtigste Entwicklungen 2011

Umsetzung der Strategie

Wachstum bei Baby- und Kindernahrung im Business-to-Business- als auch Business-toConsumer-Bereich

Route2020 auf Kurs

9

Investitionen von 130 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung bei Baby- und Kindernahrung 2010-2012

Langfristiger Investitionsplan sieht im Zusammenhang mit dem Ende der Milchquotierung 2015 erhebliche Investitionen in die Steigerung der Milchverarbeitungskapazität vor

Global Category Teams Milchgetränke, Babyund Kindernahrung sowie Markenkäse richten sich auf die Beschleunigung des Wachstums und der Innovation

„One face to the customer“ für Key Accounts im Business-toBusiness-Bereich eingeführt

FrieslandCampina fördert Weidegang von Kühen mit finanziellem Impuls für Milchviehhalter bis zu einem Betrag von 45 Millionen Euro pro Jahr

Erneuertes Nachhaltigkeitsprogramm als wichtigen Eckstein der Route2020 für Unternehmen und Genossenschaft festgelegt

Absichtserklärung hinsichtlich Akquisition zweier Molkereiunternehmen stärkt Position von FrieslandCampina in Südosteuropa


10

Allgemeines Kennzahlen

Kennzahlen

9.626

Ergebnisse in Millionen Euro

Millionen Euro

Umsatzerlöse steigen um 7 %

2011

2010

9.626 403 216

8.972 434 285

2011

2010

Bilanzsumme Summe Eigenkapital

5.739 2.264

5.299 2.071

Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnendes Eigenkapital

2.148

1.961

699

776

39,4%

39,1%

2011

2010

508

444

340

239

176

210

Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresüberschuss

Bilanz in Millionen Euro

39,4 %

Zahlungsfähigkeit verbessert

Nettoschuld Summe Eigenkapital in % der Bilanzsumme

Cashflow in Millionen Euro

376

Millionen Euro

Investitionen

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit Abschreibungen auf Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter

38,77

in Euro pro 100 Kilo (zzgl. MwSt., bei 4,41 % Fett und 3,47 % Eiweiß)

Euro

Milchpreis steigt um 13 %

Garantiepreis 1,2 Leistungszuschlag 1 Rücklage Mitgliederobligationen 1 Milchpreis 1

2011

2010

36,94 1,10 0,73 38,77

32,39 1,23 0,73 34,35

2011

2010

19.036

19.484

14.391

14.829

19.848 10.140 8.838

20.375 10.266 8.821

Sonstige Angaben

10,1

Milliarden Kilo

Milch verarbeitet

1

ie Rücklagenpolitik und das Berechnungsverfahren wurden 2011 gegenüber dem D Berechnungsverfahren früherer Jahre geändert. Die Werte für das Jahr 2010 wurden nicht angepasst.

Mitarbeiter VZÄ-Durchschnitt Anzahl der Mitglied-Milchviehbetriebe am Jahresende Anzahl der Mitglieder am Jahresende Insgesamt verarbeitete Milch in Millionen kg Milchanlieferung der Mitglieder in Millionen kg

Für das Jahr 2011 betrifft dies den Saldo des Garantiepreises von 36,88 Euro und eine Verrechnung von 0,06 Euro.

2


11

Allgemeines Wichtigste finanzielle Entwicklungen 2011

Wichtigste finanzielle Entwicklungen 2011 Höherer Milchpreis

Währungsentwicklungen hatten per Saldo eine negative Auswirkung von 11 Millionen Euro auf den Gewinn und von 105 Millionen Euro auf den Umsatz

Gewinn sinkt aufgrund eines niedrigeren Betriebsergebnisses und einmalig höheren Steueraufwandes um 24 Prozent auf 216 Millionen Euro; bereinigt vor Anpassung der Rücklagenpolitik sinkt der Gewinn um 13 Prozent

Rücklage stärkt Bilanz

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg um 64 Millionen (14,4 Prozent) auf 508 Millionen Euro, insbesondere aufgrund eines besseren Management des Betriebskapitals

Einstellung ins Eigenkapital von 122 Millionen Euro

Einstellung in die Rücklage Mitgliederobligationen auf Namen der MitgliedMilchviehhalter von 65 Millionen Euro (0,73 Euro pro 100 Kilo Milch)

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse

500

434

9.626

in Millionen Euro 8.972

Betriebsergebnis

in Millionen Euro

8.160

Umsatzerlöse 9.454

10.000

Verbesserung des Cashflows

Milchpreis für Mitglieder der Genossenschaft steigt um 13 Prozent auf 38,77 Euro pro 100 Kilo (zzgl. MwSt., bei 4,41 Prozent Fett, 3,47 Prozent Eiweiß)

5

8.000

400

6.000

300

4.000

200

2

2.000

100

1

4,2

Betriebsergebnis sinkt um 7 Prozent auf 403 Millionen Euro aufgrund von Investitionen in die Route2020, schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen in Europa und negativer Wechselkursauswirkungen

Leistungszuschlag (1,10 Euro) und Ausgabe von Mitgliederobligationen (0,73 Euro) sinkt insgesamt um 7 Prozent auf 1,83 Euro pro 100 Kilo

4,8

Umsatzerlöse steigen aufgrund höherer Verkaufspreise und Volumenwachstum bei Ingredienzen und Baby- und Kindernahrung in Asien und Afrika um 7 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro

Garantiepreis steigt um 14 Prozent auf 36,94 Euro pro 100 Kilo Milch (zzgl. MwSt., bei 4,41 Prozent Fett, 3,47 Prozent Eiweiß)

403

Steigerung der Umsatzerlöse

3

0

0 2008

2009

2010

2011

2,6

248

258

3,2

4

0 2009

2008

2010

2011

2008

2009

2010

2011

in Euros pro 100 Kilo Milch, exklusiv MwSt.

0

0 2009

2010

2011

34,35

10

200

2008

30

20

100

0

27,34

444

508

786

600

400

40

351

135

200

800 216

182

300

38,77

Milchpreis

in Millionen Euro

36,66

Operationeller Cashflow

in Millionen Euro 285

Gewinn

2008

2009

2010

2011

2008

2009

2010

2011


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Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

140

14.391

Jahre Erfahrung

Mitglied-Milchviehbetriebe

19.036

25

Mitarbeiter der Verkaufs- und Produktionsstandorte

L채nder, in denen FrieslandCampina Niederlassungen hat

45

50 %

Millionen Euro

verf체gbar pro Jahr f체r den Weidegang (2012-2014)

Gewinne an Mitglied-Milchviehhalter ausgezahlt


Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

13

Profil, Strategie und Organisation FrieslandCampina gehört mit einem Jahresumsatz von 9,6 Milliarden Euro zu den fünf größten Molkereiunternehmen der Welt. Täglich versorgt das Unternehmen Hunderte Millionen Menschen mit gesunder Nahrung, die reich an wertvollen Nährstoffen ist. FrieslandCampina besitzt ein breites Produktportfolio und eine große geografische Streuung der Aktivitäten. Die Gesellschaft ist vollständig in Händen der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die mit etwa 19.850 Mitglied-Milchviehhaltern in den Niederlanden, Deutschland und Belgien eine der größten Molkereigenossenschaften der Welt ist.

Die Geschichte von FrieslandCampina reicht bis in das Jahr 1871 zurück, als sich niederländische Landwirte in Genossenschaften zusammenschlossen, um so gemeinsam den Absatz und Verkauf von Milch sicherzustellen. Derzeit liefert FrieslandCampina Verbraucherprodukte wie Milchgetränke, Baby- und Kindernahrung, Käse, Butter, Sahne und Desserts in zahlreiche europäische Länder, nach Asien und Afrika. Zudem werden professionelle Abnehmer mit Produkten beliefert, beispielsweise Sahne- und Butterprodukte für Bäckereien und die Gastronomie. Darüber hinaus produziert FrieslandCampina Ingredienzen und Halbfabrikate für Hersteller von Baby- und Kindernahrung, die Nahrungsmittelindustrie und den pharmazeutischen Sektor weltweit. FrieslandCampina hat Niederlassungen in 25 Ländern mit insgesamt über 19.000 Mitarbeitern. Die Produkte von FrieslandCampina erreichen mehr als einhundert Länder. Die Hauptniederlassung des Unternehmens befindet sich in Amersfoort in den Niederlanden. Die Aktivitäten von FrieslandCampina sind in vier marktbezogene Business Groups gegliedert: Consumer Products Europe; Consumer Products International; Cheese, Butter & Milkpowder und Ingredients. Bestreben, Ziele und Strategie Route2020 FrieslandCampina hat das Bestreben, einerseits Menschen mit natürlichen Molkereiprodukten essenzielle Nährstoffe zu bieten und andererseits für die Mitglied-Milchviehhalter der Genossenschaft das attraktivste Molkereiunternehmen zu sein. Die zunehmende Nachfrage auf dem Weltmarkt nach gesunder Nahrung, die nachhaltig hergestellt wurde, bietet FrieslandCampina Chancen. Denn Milch enthält essenzielle Nährstoffe wie Eiweiße, Fette, Milchzucker, Vitamine und Mineralien.

Zur Erreichung dieses Bestrebens hat FrieslandCampina für den Zeitraum 2010-2020 die Strategie Route2020 entworfen. Kernbegriffe darin sind Wachstum und Wertschöpfung: Wachstum des Unternehmens und die maximale Wertschöpfung bei sämtlicher von den Mitglied-Milchviehhaltern der Genossenschaft produzierter Milch. Dabei strebt FrieslandCampina die Erreichung folgender Ziele 2020 an: • Steigerung des Anteils von Spezialitäten und Markenprodukten am Gesamtabsatzvolumen; • Weitere Steigerung des Betriebsergebnisses; • Substanziell höherer Leistungszuschlag und höhere Ausgabe von Mitgliederobligationen für Mitglied-Milchviehhalter; und • klimaneutrales Wachstum; in der gesamten Kette, von der Kuh bis zum Kunden. Zur Umsetzung der Strategie hat FrieslandCampina Märkte und Produktkategorien definiert, in die überproportional investiert wird. Dazu wurden sechs Schwerpunkte gewählt: Milchgetränke, Kindernahrung, Markenkäse, geografisches Wachstum (bei Milchgetränken, Kindernahrung, Markenkäse), Foodservice in Europa und Basisprodukte. Die Entwicklung dieser sechs Schwerpunkte erfolgt auf einem starken Fundament; als erfahrenes Fachunternehmen in der gesamten Produktionskette von Molkereiprodukten und auf der Grundlage der Stärkung jener Funktionen, die insbesondere für den Erfolg bei diesen Schwerpunkten relevant sind, wie Innovation und Talentmanagement. Weiteres zur Strategie erfahren Sie auf Seite 16 bis 19.


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Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

Das Fundament Milch ist von Natur aus eine der reichsten natürlichen Nahrungsquellen und damit für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen entscheidend. Zudem sind die Einsatzmöglichkeiten von Milch als Grundlage für Molkereiprodukte unbegrenzt. FrieslandCampina besitzt bei der Verarbeitung von Milch zu Molkereiprodukten mehr als 140 Jahre Erfahrung. Das Unternehmen ist direkt mit der Molkereigenossenschaft verbunden und beherrscht somit die gesamte Produktionskette von der Erzeugermilch bis zum Vertrieb. Dadurch kann FrieslandCampina für die Qualität ihrer Produkte bürgen. Das Unternehmen verfügt darüber hinaus über starke und führende Marken sowie gute Marktpositionen in zahlreichen Regionen und in unterschiedenen Produktgruppen. Sicherheit FrieslandCampina widmet der Sicherheit viel Aufmerksamkeit. Es existiert ein weltweites Programm zur Steigerung des Sicherheitsbewusstseins aller Mitarbeiter. Das Programm zur Sensibilisierung für Sicherheit und die bessere Beherrschung von Risiken und Arbeitsprozessen soll dazu führen, dass die Zahl der Unfälle mit Arbeitsausfall innerhalb von fünf Jahren halbiert wird. Corporate Social Responsibility Selbstverständlich spielt auch die Corporate Social Responsibility (CSR) eine Schlüsselrolle bei der Strategie Route2020. FrieslandCampina erkennt als einer der weltgrößten Molkereikonzerne seine Verantwortung an bei der weiteren nachhaltigen Gestaltung der Milchviehhaltung und der Ketten für die Verarbeitung und den Vertrieb von Molkereiprodukten, für die Vermarktung gesunder Nahrungsmittel und die Unterstützung der lokalen Nahrungsmittelproduktion in Asien und Afrika durch Vermittlung von Fachwissen und Sachverstand an Landwirte des Sektors Milchviehhaltung. FrieslandCampina möchte das Wachstum der Aktivitäten vollständig klimaneutral erreichen; sowohl auf Ebene der Milchviehbetriebe als auch auf Unternehmensebene. Weiteres zur sozialen Verantwortung erfahren Sie auf Seite 52 bis 55.

Gewinnrücklage, Milchpreis und Garantiepreis Vom Gewinn von Royal FrieslandCampina N.V. werden 50 Prozent in das Eigenkapital des Unternehmens eingestellt, 30 Prozent werden an die Mitglied-Milchviehhalter als Leistungszuschlag für die gelieferte Milch ausgeschüttet und 20 Prozent werden an die Mitglied-Milchviehhalter in Form von Mitgliederobligationen-fest ausgeschüttet. Der Milchpreis, den FrieslandCampina Mitgliedern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. für die gelieferte Milch im Geschäftsjahr 2011 bezahlt, setzt sich aus dem Garantiepreis, dem Leistungszuschlag und die Ausgabe von auf Namen gutgeschriebenen Mitgliederobligationen-fest pro 100 Kilo Milch zusammen. Die Höhe des Leistungszuschlags und die Ausschüttung der auf Namen gutgeschriebenen Mitgliederobligationen-fest hängen von der finanziellen Entwicklung des Unternehmens FrieslandCampina und der Rücklagenpolitik ab. Der Leistungszuschlag wird den Mitgliedern der Genossenschaft jährlich nach Feststellung des Jahresabschlusses nach Maßgabe des Wertes der von ihnen im betreffenden Jahr gelieferten Milchmenge ausgezahlt. Der Garantiepreis für die von den Mitglied-Milchviehhaltern gelieferte Milch basiert auf den gewichteten durchschnittlichen Jahresmilchpreisen für Erzeugermilch von zwölf deutschen Molkereibetrieben, dem Milchpreis von Arla Foods in Dänemark, den Milchpreisen von Bel Leerdammer, Cono Kaasmakers und DOC Kaas in den Niederlanden sowie dem Milchpreis von Milcobel in Belgien, einschließlich einer eventuellen Nachzahlung der Molkereigenossenschaften an ihre Milchviehhalter und die eventuelle Vermögensbildung auf Namen der Mitglieder dieser Genossenschaften. Weiteres zum Milchpreis erfahren Sie auf Seite 29 und 30.


Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

ZuivelcoĂśperatie FrieslandCampina U.A.

100%iger EigentĂźmer

Mitglieder

Distrikte

Generalversammlung

Beirat

Royal FrieslandCampina N.V. Hauptversammlung

Vorstand Aufsichtsrat

Executive Board

Corporate centre

Consumer Products Europe

Consumer Products International

FrieslandCampina Benelux

FrieslandCampina Indonesia

FrieslandCampina Cheese

FrieslandCampina Domo

FrieslandCampina Dagvers

FrieslandCampina Vietnam

FrieslandCampina Germany

FrieslandCampina Cheese Specialties

FrieslandCampina Kievit

FrieslandCampina Malaysia/ Singapore

FrieslandCampina Hungary FrieslandCampina Romania FrieslandCampina Hellas FrieslandCampina Russia

FrieslandCampina Thailand FrieslandCampina China FrieslandCampina Hong Kong

FrieslandCampina UK

FrieslandCampina WAMCO Nigeria

FrieslandCampina Spain

FrieslandCampina Middle East

FrieslandCampina Professional

FrieslandCampina Export

Cheese, Butter & Milkpowder

FrieslandCampina Butter & Milkpowder

Ingredients

FrieslandCampina DMV FrieslandCampina Creamy Creation FrieslandCampina Dairy Feed DFE pharma

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Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

Strategie Route2020 im Jahr 2011 FrieslandCampina hat in 2011 wichtige Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie Route2020 gemacht. Einige Investitionsprojekte wurden für die in der Route2020 festgelegten strategischen Wachstumsbereiche Milchgetränke, Baby- und Kindernahrung sowie Markenkäse lanciert. Die Organisation wurde weiter angepasst und die ersten CSR-Initiativen wurden ergriffen, um das Wachstum klimaneutral in der gesamten Kette, von der Kuh bis zum Kunden, bis 2020 zu realisieren. create care change • together

Investitionen in strategisches Wachstum Einer der strategischen Wachstumsbereiche der Route2020 ist die Stärkung der Marktpositionen bei Baby- und Kindernahrung weltweit, sowohl bei Ingredienzen als auch Endprodukten. Vorgreifend auf eine zunehmende Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Kindernahrung, insbesondere in Asien, hat FrieslandCampina 2010 einen Investitionsplan erstellt, mit dem die Produktion von Baby- und Kindernahrung in den kommenden Jahren verdoppelt wird. Im Jahr 2011 wurden 376 Millionen Euro investiert. Davon wurden 130 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktionsstandorte Beilen und Bedum investiert. In China wurde, neben der Erweiterung der Aktivitäten im Bereich Baby- und Kindernahrung unter der Marke Friso, auch ein Verkaufsunternehmen für Ingredienzen für die Babynahrung- und Nahrungsmittelindustrie gegründet. FrieslandCampina möchte im Wachstumsbereich Milchgetränke ihren Anteil am Gesamtverzehr von Molkereiprodukten steigern. Investitionen

Um dies zu erreichen, wird intensiv in die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte investiert. Im belgischen Aalter wurde voriges Jahr mit einem Investitionsprojekt begonnen, mit dem die Produktionskapazität von haltbaren Milchgetränken in den kommenden anderthalb Jahren erweitert wird. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 36 Millionen Euro. Mit der Einführung der Käsesorte Noord-Hollandse Gouda in Deutschland hat FrieslandCampina Schritte im Bereich Markenkäse unternommen, in dem das Unternehmen den Marktanteil steigern möchte. Der Verkauf im Rahmen der Marke Frico in Russland wird durch die Gründung einer lokalen Verkaufsorganisation intensiviert. Im Februar 2012 wurde die geplante Akquisition von zwei Molkereiunternehmen in Südosteuropa angekündigt. Die Akquisitionen werden die Marktposition von FrieslandCampina in der Region Südosteuropa stärken. Infolge der politischen Entwicklungen in zahlreichen Ländern im Mittleren Osten wurde der geplante Ausbau der Aktivitäten in Nordafrika verzögert.

376

in Millionen Euro 400

250

261

231

300

240

350

200 150 100 50 0 2008

2009

2010

2011

Milchaufbereitung FrieslandCampina hat ein Projekt lanciert, bei dem die erwartete Nachfrage nach Milch und Milchbestandteilen, das Angebot und die verfügbaren Produktionskapazitäten zusammengeführt werden. Das Projekt soll dazu führen, dass FrieslandCampina die entsprechende Verarbeitungskapazität für die Verwertung von der erwarteten höheren Milchmenge bereitsteht, die von Mitglied-Milchviehhaltern nach Beendigung der Milchquotierung 2015 geliefert werden wird. Organisatorische Verbesserungen Im letzten Jahr wurden Global Category Teams für Milchgetränke, Baby- und Kindernahrung sowie Markenkäse gegründet. Diese Teams konzentrieren sich auf Innovation und Marketing. Die Organisation von Forschung & Entwicklung wurde an die


Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

strategischen Ausgangspunkte der Route2020 angepasst. Dies soll zu schnellerer und effektiverer Innovation führen. 2011 wurde mit dem Bau des neuen FrieslandCampina Innovation Centre in Wageningen begonnen. In diesem Innovation Centre werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an einem neuen Standort gebündelt und die Kapazität weiter ausgebaut. Der Sitz von Consumer Products International wurde zum 1. September 2011 von Amersfoort nach Singapur verlagert. Auch einige unterstützende Abteilungen, die ihren Sitz in Kuala Lumpur (Malaysia) hatten, wurden im Laufe des Jahres 2011 nach Singapur verlagert. Durch die Verlagerung ist das Managementteam der Business Group näher an den betrieblichen Aktivitäten. Consumer Products International erzielt über 60 Prozent ihrer Umsatzerlöse in Asien. Mit der Zusammenfassung der Massengüteraktivitäten im Bereich Milchpulver und Käse unter einer Business Group Cheese, Butter & Milkpowder möchte FrieslandCampina Massenprodukte besser verwerten. Bei der Business Group Ingredients wurde das Key Account Management eingeführt. Es verbessert die Zusammenarbeit mit den Abnehmern und die interne Effizienz steigt damit weiter.

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Wissen über Milch Im Rahmen der Wissenserweiterung über Milch und über die Rolle, die Milch bei der täglichen Ernährung spielt, haben mehr als 600 Mitarbeiter aus dem Marketing, Verkauf sowie Forschung & Entwicklung Workshops und E-Learning-Module absolviert. Ein besseres Verständnis der nahrungsbedingten Aspekte von Molkereiprodukten im Rahmen von Produktentwicklung, Marketing und Verbraucherinformation ist dabei entscheidend. Entwicklung einer CSR-Politik Gemeinsam mit den Mitglied-Milchviehhaltern wurde letztes Jahr das Nachhaltigkeitsprogramm Foqus Planet entwickelt. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Milchviehhalter bei der weiteren nachhaltigeren Gestaltung ihrer Betriebsführung durch Austausch von Wissen in Workshops, Ausbildungsbetrieben und über Internet. Letztes Jahr fanden im Arbeitsbereich der Genossenschaft in den Niederlanden, Deutschland und Belgien mehr als achtzig Veranstaltungen statt, wo Vorstandsmitglieder und rund 7.800 Mitglieder und Betriebsgenossen miteinander Gedankenaustausch betreiben konnten.

2012-2013 werden alle Aktivitäten im Bereich Marketing und Verkauf von Markenprodukten (Milch- und Fruchtgetränke, Desserts, Käse und Butter) in den Niederlanden in einem neuen Konzernunternehmen zusammengeführt.

Als eines der ersten Unternehmen in den Niederlanden hat FrieslandCampina 2011 die internationale Richtlinie über Corporate Social Responsibility eingeführt. Die Richtlinie ISO 26000 hilft Unternehmen Klarheit bei den CSR-Prinzipien, richtlinien, prioritäten und konzepten zu erhalten und bietet Handreichungen für die Umsetzung der CSR-Politik. FrieslandCampina stieg 2011 vom 37. auf den 20. Platz beim Transparency Benchmark des niederländischen Ministeriums für Wirtschaft, Landwirtschaft und Innovation.

Auch die Verkaufsaktivitäten von Hausmarkenprodukten an Supermärkte in Westeuropa werden umstrukturiert werden. Dabei wird das gesamte Produktangebot an Milchgetränken, Butter und Käse zusammengefasst. Zudem besteht das Vorhaben, die Exportaktivitäten von Verbraucherprodukten aus den Niederlanden in außereuropäische Länder in einem neuen Konzernunternehmen zu bündeln. Der Export von Produkten wie Kondensmilch, Milchpulver, Kindernahrung, Käse und Butter wird derzeit noch von zwei separaten Konzernunternehmen durchgeführt.

Produktionserweiterung Kindernahrung

Informationstechnologie Mit dem Projekt Summit arbeitet FrieslandCampina an der Standardisierung von Unternehmensprozessen und systemen durch die Entwicklung einer IT-Plattform und Infrastruktur. Dazu wurden 2011 die Standards entwickelt, die zunächst bei den Konzernunternehmen Butter & Milkpowder und bei den Konzern-Stabsabteilungen eingeführt werden. Letztlich sollen alle Konzernunternehmen und Abteilungen mit dem neuen System arbeiten. Die Änderungen gehen mit einem intensiven Begleit- und Schulungsprozess für alle Mitarbeiter einher.

Kindernahrung ist einer der Wachstumsschwerpunkte der Strategie, sowohl bei Ingredienzen als auch bei kompletten Endprodukten. Daher werden rund 130 Millionen Euro in die Fabriken von FrieslandCampina Domo investiert, insbesondere in Beilen und Bedum. Die Produktionskapazität beider Standorte wird beträchtlich erweitert. Dabei spielen umweltschonende Maßnahmen eine wichtige Rolle, beispielsweise durch die Verringerung des Energieverbrauchs. Am Standort Bedum wird – neben der Erweiterung der Produktionskapazität – eine neue Wasserreinigungsanlage gebaut. Durch die Erweiterung kann FrieslandCampina Domo künftig mehr Kindernahrungsprodukte produzieren.


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Strategie Route2020: Wachstum & WertschĂśpfung

Auf BedĂźrfnisse eingehen

Wachstum & Entwicklung

Richtige Kompetenzen

Talentmanagement

Das Fundament

Alles Gute der Molkereiprodukte


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Bestrebungen Menschen weltweit mit essentiellen Nährstoffen aus natürlichen Milcherzeugnissen versorgen

Attraktivstes Molkereiunternehmen für Mitglied-Milchviehhalter

Schwerpunkte der Wertsteigerung

Milchgetränke

Kindernahrung (B2B, B2C)

Markenkäse

Starke Positionen & geografisches Wachstum

Foodservice in Europa

Basisprodukte

Alltägliche Nahrung

Gesundheit & Wohlbefinden

Funktionalität

Milchaufbereitung

Innovation

Geschäftsmodell& Kostenfokus

Kettenvorteile

Corporate Social Responsibility

Unsere gemeinsame Arbeitsweise & Sicherheit


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Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

Weltweit FrieslandCampina hat eigene Niederlassungen in 25 Ländern in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika. Die Molkereiprodukte von FrieslandCampina sind in mehr als hundert Ländern erhältlich. Dabei spielt das Unternehmen eine wichtige Rolle bei der täglichen Nahrungsversorgung von hunderten Millionen Menschen weltweit. Es geht dabei um Verbraucherprodukte wie Milchgetränke, Baby- & Kindernahrung, Käse, Butter, Sahne und Desserts. Außerdem beliefert FrieslandCampina den Gastronomie- und Bäckereisektor mit Molkereiprodukten und industrielle Abnehmer in der Nahrungs- und Pharmaindustrie mit ernährungsrelevanten Zutaten.

324 Nord- und Südamerika

Umsatz (in Millionen Euro)

140 Mitarbeiter

5 Standorte

Vereinigte Staaten


Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

6.307

Umsatz (in Millionen Euro)

12.662 Mitarbeiter

71 Standorte

999

Umsatz (in Millionen Euro)

1.032

Afrika und Mittlerer Osten Ghana Nigeria

Mitarbeiter

4 Standorte

1.996 Umsatz (in Millionen Euro)

5.202 Mitarbeiter

Saudi-Arabien Vereinigte Arabische Emirate

23 Standorte

21

Europa Belgien Deutschland Frankreich Griechenland Großbritannien Italien Niederlande Österreich Rumänien Rusland Spanien Ungarn

Asien und Australien China Hong Kong Indonesien Malaysia Philippinen Singapore Thailand Vietnam


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Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

Unsere Marken Verbraucherprodukte

Het beste van ons land proef je in Campina

Liebe ist, wenn es Landliebe ist

Heerlijk in koffie en thee

Melk maakt de koffie

Membuka Potensi Sebenar

De fruitigste drinkyoghurt

Milner gemaakt met halfvolle melk

Voor het lekkerste kopje koffie

MET LGGÂŽ

voor een natuurlijke weerstand*

De enige echte

Raih esokmu

Cea mai buna nutritie special creata pentru tine

Voor een natuurlijke weerstand

Premium Dutch quality cheese

De lekkere zuivel met 0% vet en geen suiker toegevoegd

Milk, shaken up

Growing up together

It’s in you

Fruchtiger yoghurtgenuss

Daar word je blij van


Allgemeines Profil, Strategie und Organisation

Professioneller Markt

Napolact. Ca odinioara

Unique conditions make unique cheeses

Als talenten samensmelten

Ingredienzen

Closer to you

Simply trusted Γάλατα υπάρχουν πολλά, NΟΥΝΟΥ όμως, ένα.

Passie voor fruit

Vrijheid van smaak

Let’s talk

A Pöttyös az igazi!®

Als je voor echt lekker gaat

Het beste van ons land proef je in Campina

Where great things come to life

Desserts sind unsere Leidenschaft

Een lekker stukje zuivel

Natuurlijk lekker

Everything to help you grow

Iedereen DubbelFrisss

We keep it cool, you get the best The pursuit of excipient excellence

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Maßgeschneiderte Lösungen

Gesüßte kondensierte Milch und evaporierte Milch sind in vielen Ländern bereits jahrzehntelang eine wichtige Quelle an Eiweiß, Fett und Mineralen. Die Produkte müssen nicht gekühlt aufbewahrt werden. Die eingedickte Milch wird meistens im Kaffee oder Tee verwendet. Auch wird sie als nahrhaftes Aroma in Gerichten eingesetzt. Meistens wird sie in Dosen verkauft. Nicht jeder kann sich eine solche Dose leisten. FrieslandCampina Wamco in Nigeria entwickelte daher eine spezielle kleine Tütenverpackung für evaporierte Milch von Peak. Die kleineren Portionen erlauben es Müttern, die Milch dosiert einzukaufen.


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Bericht des Executive Board Operative Entwicklungen

Bericht des Executive Board Gutes Ergebnis mit Rekord beim Milchpreis für Mitglied-Milchviehhalter Das Jahr 2011 war ein Rekordjahr für die Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina. Sie erhielten einen Milchpreis von 38,77 Euro pro 100 Kilo Milch. Gegenüber 2010 entspricht dies einem Anstieg um 13 Prozent. Die Umsatzerlöse von FrieslandCampina stiegen 2011 insbesondere durch Preissteigerungen um 7 Prozent auf 9.626 Millionen Euro. Vor allem die Business Groups Ingredients und Consumer Products International trugen zum Ergebnis und Umsatzwachstum bei. Investitionen in die Organisation, um Route2020 realisieren zu können, schwierige Wirtschaftsbedingungen in Europa und ein einmalig höherer Steueraufwand drückten den Gewinn. Das Betriebsergebnis sank um 7 Prozent auf 403 Millionen Euro. Der Gewinn sank um 24 Prozent auf 216 Millionen Euro (bereinigt vor Anpassung der Milchpreissystematik und Rücklagenpolitik sank der Gewinn um 13 Prozent). Höhere Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse von Royal FrieslandCampina N.V. stiegen 2011 um 7 Prozent auf 9.626 Millionen Euro. Das Volumen bei Baby- und Kindernahrung stieg, sowohl beim Business-to-Business-Bereich als auch beim Endverbrauchermarkt. Marken wie Friso (Baby- und Kindernahrung), Dutch Lady (Südostasien) und Peak (Nigeria)

Roelof Joosten

entwickelten sich gut. Die Umsatzerlöse wurden zu 105 Millionen Euro infolge von Wechselkursauswirkungen negativ beeinflusst (insbesondere der Euro gegenüber dem US-Dollar). Die Business Group Consumer Products Europe hat einen Anstieg bei den Umsatzerlösen von 4 Prozent erzielt, diese stiegen auf 3.395 Millionen Euro (2010: 3.269 Millionen Euro). Die Umsatzsteigerung ist insbesondere die Folge des Anstiegs der Verkaufspreise. Das Verkaufsvolumen stand vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres aufgrund der Zurückhaltung der Verbraucher bei ihren Ausgaben unter Druck. Trotz der schwierigen Marktbedingungen konnte die Business Group die Marktanteile ihrer meisten Marken behaupten. Die größte Marke in den Niederlanden, Campina, konnte Marktanteile hinzugewinnen.

Kees Gielen

Cees ‘t Hart


Bericht des Executive Board Operative Entwicklungen

Die Business Group Consumer Products International (Asien, Afrika und Mittlerer Osten) zeigte erneut eine gute Leistung. Die Business Group erzielte einen Anstieg der Umsatzerlöse um 8 Prozent auf 2.460 Millionen Euro (2010: 2.277 Millionen Euro). Die Umsatzsteigerung ist die Folge höherer Verkaufspreise und des Volumenwachstums, insbesondere bei Baby- und Kindernahrung. Der im Vergleich zum US-Dollar und vietnamesischen Dong teure Euro führte zu einer negativen Wechselkursauswirkung auf die Umsatzerlöse in Höhe von 92 Millionen Euro. Die Marke Friso verbuchte in China und Hongkong gute Ergebnisse. Dutch Lady erzielte in Malaysia gute Ergebnisse. In Vietnam und Indonesien standen Margen und Marktanteile von Milchgetränken infolge zunehmenden Preiswettbewerbs unter Druck. Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erzielte einen Anstieg der Umsatzerlöse um 7 Prozent auf 2.822 Millionen Euro (2010: 2.641 Millionen Euro). Der Anstieg ist auf höhere Verkaufspreise zurückzuführen. Die Käsemarken hatten es, wie die Markenprodukte der Business Group Consumer Products Europe, infolge der Wirtschaftsbedingungen in Europa schwer. Der Export von Käse außerhalb der Europäischen Union blieb auf Vorjahresniveau, trotz der politischen Entwicklungen in Nordafrika und im Mittleren Osten.

Kapil Garg

Freek Rijna

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Die Business Group Ingredients erlebte ein gutes Jahr. Sie erzielte eine Steigerung der Umsatzerlöse um 16 Prozent auf 1.930 Millionen Euro (2010: 1.669 Millionen Euro). Dieser Anstieg ist die Folge der gesteigerten Verkaufsvolumen, insbesondere von Ingredienzen für Baby- und Kindernahrung, und von Preissteigerungen. Insbesondere die starke Nachfrage nach Ingredienzen aus Asien hat dazu beigetragen. Zur Erfüllung der steigenden Nachfrage wird intensiv in die Erweiterung der Produktionskapazitäten investiert. Betriebsergebnis und Gewinn Das Betriebsergebnis lag 2011 bei 403 Millionen Euro, was einem Rückgang um 7 Prozent gegenüber 2010 (434 Millionen Euro) entspricht. In Prozent vom Umsatz belief sich das Betriebsergebnis auf 4,2 Prozent (2010: 4,8 Prozent). Der Preisanstieg bei Milch und anderen Rohstoffen konnte nahezu vollständig auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden. Investitionen in die Organisation, um Route2020 realisieren zu können, schwierige Wirtschaftsbedingungen in Europa sowie negative Wechselkursauswirkungen drückten das Ergebnis. Dank Effizienzsteigerungen konnte FrieslandCampina den Druck auf die Margen teilweise ausgleichen.

Piet Hilardes


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Bericht des Executive Board Operative Entwicklungen

Umsatzerlöse nach Business Groups in Millionen Euro

Umsatzerlöse nach Absatzmarkt in Millionen Euro

Nord- und Südamerika

Afrika und Mittlerer Osten

Ingredients 18,2% 1.930

3.395 26,6% Cheese, Butter 2.822

10% 999

Consumer Products 32,0% Europe

9.626

Asien und Australien

21% 1.996

3% 324 25% 2.435

9.626 14% 1.317

& Milkpowder 23,2% 2.460

Rest Europas

Umsatzerlöse nach Business Groups in Millionen Euro

2011

2010

%1

1

Deutschland

27% 2.555

Consumer Products International

Consumer Products Europe Consumer Products International Cheese, Butter & Milkpowder Ingredients Sonstige Eliminierung interner Lieferungen Summe

Niederlande

3.395 2.460 2.822 1.930 288 - 1.269

32,0 23,2 26,6 18,2

9.626

%1

3.269 2.277 2.641 1.669 255 - 1.139 8.972

33,2 23,1 26,8 16,9

Bei Sonstige und Eliminierung interner Lieferungen

Umsatzerlöse nach Absatzmarkt in Millionen Euro

2011

2010

%

Niederlande Deutschland Rest Europas Asien und Australien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika Summe

2.435 1.317 2.555 1.996 999 324

25 14 27 21 10 3

9.626

100

%

2.291 1.287 2.380 1.781 945 288 8.972

26 14 27 20 10 3 100


Bericht des Executive Board Operative Entwicklungen

Bei Consumer Products Europe sank das Betriebsergebnis auf 55 Millionen Euro (2010: 126 Millionen Euro) infolge von schwierigen Wirtschaftsbedingungen in Europa und Druck auf das Volumen aufgrund höherer Preise. Im ersten Halbjahr 2011 standen die Margen unter Druck, da infolge von Verträgen der höhere Garantiepreis für Erzeugermilch und die höheren Rohstoffkosten häufig erst mit Verzögerungen aufgeschlagen werden konnten. Im zweiten Halbjahr erholten sich die Margen. In Deutschland blieb die Entwicklung des Ergebnisses das gesamte Jahr über aufgrund des Preiswettbewerbs im Hintertreffen. In Ungarn wurde der Gewinn infolge der Wirtschaftsbedingungen und eines einmalig höheren Steueraufwandes negativ beeinflusst. Es gab einen einmaligen Ertrag von 9 Millionen Euro infolge des Verkaufs eines Joint Ventures in Spanien. Consumer Products International konnte das Betriebsergebnis mit 353 Millionen Euro halten (2010: 356 Millionen Euro). Insbesondere Baby- und Kindernahrung zeigte eine gute Leistung. Die höheren Preise für Molkereiprodukte konnten nicht überall vollständig weitergegeben werden. Um den Margendruck auszugleichen, wurden unter anderem Kosteneinsparungen vorgenommen. Gleichzeitig wurde gezielt in Werbung und Verkaufsförderung investiert, um die positive Entwicklung von Umsatzerlösen und Volumen weiterhin zu fördern. Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erzielte ein negatives Betriebsergebnis von 97 Millionen Euro (2010: 92 Millionen Euro). Insbesondere das Ergebnis dieser Business Group wird durch die anteilige Anrechnung des Leistungszuschlags und der Ausgabe von Mitgliederobligationen von der von den Business Groups erhaltenen Menge Mitgliedermilch negativ beeinflusst. Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder verarbeitet 56 Prozent der Mitgliedermilch. Mit Massengütern wie Folienkäse und Milchpulver wurden die Ergebnisse etwas verbessert. Die Preisentwicklung und der Verkauf von Markenkäse standen jedoch aufgrund des sinkenden Verbrauchervertrauens und der wirtschaftlichen Entwicklungen in einigen Ländern unter Druck. Die Business Group Ingredients konnte ihr Betriebsergebnis um 48 Prozent auf 189 Millionen Euro verbessern (2010: 128 Millionen Euro). Die maximale Auslastung der Produktion aufgrund des Wachstums, die guten Ergebnisse bei Ingredienzen sowie die höheren Verkaufspreise von Ingredienzen haben zur Verbesserung des Ergebnisses beigetragen. Das Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen entspricht 2011 mit 13 Millionen Euro dem Niveau von 2010. Der Saldo der Finanzerträge und aufwendungen stieg um 3 Millionen Euro, was in Aufwendungen von 72 Millionen Euro resultiert. Die Netto-Zinsaufwendungen betrugen 42 Millionen Euro (2010: 44 Millionen Euro).

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Die Steuerlast betrug 128 Millionen Euro (2010: 93 Millionen Euro). Der effektive Steueraufwand stieg von 24,4 Prozent auf 37,2 Prozent. Der Anstieg ist insbesondere die Folge eines einmalig höheren Steueraufwandes in Ungarn aufgrund geänderter Gesetzgebung und in Deutschland und Ungarn aufgrund der Abwertung von latenten Steuern aufgrund der voraussichtlich niedrigeren künftigen Ergebnisse in beiden Ländern. Der Gewinn 2011 belief sich auf 216 Millionen Euro (2010: 285 Millionen Euro). Die wichtigsten Gründe für das Absinken des Gewinns sind die höheren Investitionen in die Organisation im Rahmen der Umsetzung von Route2020 sowie eine höhere Steuerlast. Zudem resultiert die Anpassung der Milchpreissystematik und Rücklagenpolitik in einem geringeren Periodenüberschuss und einer höheren Ausschüttung an die Mitglied-Milchviehhalter. Die betrieblichen Aufwendungen sind im Jahre 2011 um 8 Prozent auf 9.243 Millionen Euro gestiegen (2010: 8.558 Millionen Euro). Die Vergütung der Mitglied-Milchviehhalter, Teil der betrieblichen Aufwendungen, stieg 2011 um 13 Prozent auf 3.456 Millionen Euro (2010: 3.054 Millionen Euro). Vom Gewinn werden 122 Millionen Euro dem Anteilseigner von Royal FrieslandCampina N.V. zugerechnet, also der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. (2010: 192 Millionen Euro). Dies sind 70 Millionen Euro weniger als 2010, auch aufgrund der geänderten Milchpreissystematik und Rücklagenpolitik. Der den Inhabern der Mitgliederobligationen zuzuordnende Gewinn stieg infolge eines höheren Zinssatzes um 10 Millionen auf 39 Millionen Euro. Vom Gewinn werden 9 Millionen Euro an Inhaber der ewigen Obligationsanleihe ausgeschüttet (2010: 9 Millionen Euro) und 46 Millionen Euro werden Minderheitsanteilen zugeordnet (2010: 55 Millionen Euro). Milchpreis FrieslandCampina zahlt den Mitglied-Milchviehhaltern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. für das Jahr 2011 einen Milchpreis von 38,77 Euro exklusive MwSt. pro 100 Kilogramm Milch bei 4,41 Prozent Fett und 3,47 Prozent Eiweiß. Gegenüber 2010 entspricht dies einem Anstieg von 13 Prozent (2010: 34,35 Euro pro 100 Kilo Milch). Der Garantiepreis für 2011 beläuft sich auf 36,94 Euro exklusive MwSt. pro 100 Kilo Milch. Dies sind 14 Prozent mehr als der Garantiepreis von 2010 (32,39 Euro pro 100 Kilo Milch). Der Garantiepreis wird anhand des gewichteten Durchschnitts der Jahresmilchpreise für Erzeugermilch der Referenzunternehmen (zwölf deutsche Molkereibetriebe, Arla Foods in Dänemark, Bel Leerdammer, Cono Kaasmakers und DOC Kaas in den Niederlanden sowie Milcobel in Belgien) berechnet und enthält ab 2011 eine


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Bericht des Executive Board Operative Entwicklungen

eventuelle Nachzahlung der Molkereigenossenschaften an ihre Milchviehhalter und die eventuelle Bildung von Vermögen auf Namen der Mitglieder dieser Genossenschaften. Der Leistungszuschlag für 2011 beläuft sich auf 1,10 Euro pro 100 Kilo Milch exklusive MwSt. Dies sind 11 Prozent weniger als der Leistungszuschlag von 2010 (1,23 Euro pro 100 Kilo Milch). Die Höhe des Leistungszuschlags und die Ausgabe von Mitgliederobligationen hängen von der finanziellen Entwicklung des Unternehmens ab. Vom Gewinn von FrieslandCampina auf Basis des Garantiepreises und nach Abzug der Ausgabe für Mitgliederobligationen, der Vergütung für die ewige Obligationsanleihe und dem auf Minderheitsanteile zuzurechnenden Gewinn werden 30 Prozent als Leistungszuschlag an die Mitglied-Milchviehhalter ausgezahlt und 20 Prozent in Form von Mitgliederobligationen. Die Ausschüttung für Mitgliederobligationen 2011 beträgt 65 Millionen Euro. Pro 100 Euro Milch entspricht dies 0,73 Euro (2010: 0,73 Euro pro 100 Kilo Milch). Gegenüber 2010 verbesserten sich die Zinsen für Mitgliederobligation infolge des Anstiegs des Euribor und des Zinsaufschlags sowie des Anstiegs der Anzahl an Mitgliederobligationen von 29 Millionen Euro auf 39 Millionen Euro.

Milchpreis Der Milchpreis von FrieslandCampina umfasst ab dem Geschäftsjahr 2011 den Garantiepreis, den Leistungszuschlag sowie die Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest (Reservierung auf Namen) pro 100 Kilo Milch. Im Jahr 2011 wurde die Rücklagenpolitik und die Berechnung des Garantiepreises für Milch der Mitglied-Milchviehhalter gegenüber der Berechnung der Jahre 2008 bis 2010 geändert. Dies hat einen negativen Effekt von 32 Millionen Euro auf den Gewinn und einen positiven Effekt von 0,48 Euro pro 100 Kilo Milch auf den Milchpreis. Vom Gewinn werden den Mitgliedern der Genossenschaft 50 Prozent (zuvor 40 Prozent) zur Verfügung gestellt. Davon werden 30 Prozent an die Mitglied-Milchviehhalter als Leistungszuschlag für die gelieferte Milch ausgeschüttet und 20 Prozent werden in Form von Mitgliederobligationenfest ausgeschüttet. In die Berechnung des Garantiepreises wurde ab 2011 die eventuelle Nachzahlung und Bildung von Vermögen auf Namen der Milchviehhalter der Referenzunternehmen aufgenommen.

Finanzierung FrieslandCampina nutzt Kredite mehrerer Gruppen von Kapitalgebern (Mitglied-Milchviehhaltern, Banken und Investoren). Damit erreicht FrieslandCampina eine gute Streuung eventueller Risiken bei ihrer Finanzierung. Der größte Teil der Fremdfinanzierung ist bei Finanzinstituten innerhalb und außerhalb der Niederlande untergebracht. Den Hauptbestandteil der Bankdarlehen bildet eine gebundene Kreditfazilität (revolvierende Kreditfazilität) in Höhe von 1 Milliarde Euro. Ende 2011 wurde mit vierzehn Banken eine neue Vereinbarung geschlossen. Gegenüber der vorigen Vereinbarung wurden die Bedingungen für FrieslandCampina durch die Verringerung des Zinsaufschlages und die Verlängerung der Laufzeit verbessert. Die Laufzeit wurde um zwei Jahre verlängert und besteht nun bis einschließlich August 2015. Der Umfang der Fazilität bleibt mit 1 Milliarde Euro unverändert. Die Anpassung konnte aufgrund eines verbesserten Bonitätsprofils des Unternehmens und der guten Leistungen von FrieslandCampina umgesetzt werden. Die Nettoschuld betrug Ende 2011 699 Millionen Euro, was verglichen mit dem Vorjahr einem Rückgang von 77 Millionen Euro entspricht (2010: 776 Millionen Euro). Dieser Rückgang wurde vor allem durch die Zunahme der liquiden Mittel um 128 Millionen Euro, abzüglich einer Zunahme der verzinslichen Schulden um 51 Millionen Euro und die Zunahme der Geldmittel um 128 Millionen Euro verursacht. Das Betriebskapital hat sich verbessert, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. Den in Finanzkennzahlen ausgedrückten Normen von Kapitalgebern wurde genügt. Kosten der betrieblichen Altersversorgung und Deckungsgrad Die Kosten der betrieblichen Altersversorgung stiegen 2011 von 81 auf 88 Millionen Euro und beziehen sich größtenteils auf die niederländischen Altersversorgungspläne. Die wichtigsten Pensionsansprüche der Mitarbeiter von FrieslandCampina in den Niederlanden sind im Tarifvertrag über die Pensionen für die Molkereiindustrie erfasst. Zudem gelten im Unternehmen noch einige weitere Regelungen im Bereich Pensionen. Die Altersversorgungspläne werden von verschiedenen externen Versorgungsträgern ausgeführt, wobei die wichtigsten Avéro Achmea Pensioen und Stichting Pensioenfonds Campina sind. 2011 waren die Pensionsfonds mit einem weiterhin niedrigen Marktzinssatz konfrontiert. Dies ist der wichtigste Grund für das Absinken des Deckungsgrades des Pensioenfonds Campina von 99 Prozent Ende 2010 auf 96 Prozent Ende 2011. Der Deckungsgrad des bei Avero Achmea Pensioen untergebrachten getrennten Depots betrug Ende 2011 113 Prozent (Ende 2010 117 Prozent). Letzter Deckungsgrad wird auf Grundlage der mit dem Versicherer vereinbarten Versicherungsbedingungen bestimmt. Der Tarifvertrag über die Pensionen wurde unverändert für ein Jahr bis 1. Januar 2013 verlängert. FrieslandCampina führt Beratungen mit den unterschiedlichen Sozialpartnern, um das Pensionssystem in Einklang mit dem Markt zu bringen und auf die in 2011 ausgearbeitete Pensionsvereinbarung abzustimmen.


Bericht des Executive Board Operative Entwicklungen

Auferlegte Maßnahmen vonseiten der Europäischen Kommission im Rahmen der Fusion Die Europäische Kommission hat im Zusammenhang mit der Fusion 2008 von Friesland Foods und Campina einige Maßnahmen auferlegt. Die unabhängige Stiftung Dutch Milk Foundation (DMF) setzt die Auflage der Europäischen Kommission um, dass Hersteller von tagesfrischen Molkereiprodukten und naturgereiftem Käse jährlich maximal 1,2 Milliarden Kilo niederländische Erzeugermilch von FrieslandCampina zu dem um 1 Prozent verringerten FrieslandCampina-Garantiepreis beziehen können müssen. Arla Foods und De Graafstroom nutzen diese Möglichkeit und haben über die Stiftung Dutch Milk Foundation eine Liefergarantie bis zum 1. Januar 2017.

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zu einem gestärkten US-Dollar. Infolgedessen wurden europäische Molkereiprodukte auf dem Weltmarkt günstiger. Insbesondere Molkeprodukte und Magermilchpulver aus der EU waren dadurch preislich attraktiver. Dies galt nicht für Butter. Auf dem Weltmarkt lag das Preisniveau für Butterfett niedriger als in Europa. Dadurch konnte aus der EU nahezu keine Butter mehr exportiert werden. Verschiedene Umstände führten dazu, dass Preise für Molkereiprodukte wie Milchpulver, Kaseinat, Butter, Folienkäse und Molke im Laufe des Jahres 2011 auf Werte gestiegen sind, die in der Nähe derer des Rekordjahres 2007 liegen. Seit Mitte 2011 stabilisierten sich die Preise für Massengüter des Molkereisektors in der EU. Dank des zunehmend schwächer werdenden Euros wurde die Exportnachfrage wieder angeregt. Molkeprodukte, darunter Laktose, haben hingegen einen starken Preisanstieg erfahren.

Die Stiftung sorgt außerdem für die Durchführung der Austrittsregelung für niederländische Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina. Mitglied-Milchviehhalter, die ihre Mitgliedschaft bei FrieslandCampina beenden und ihre Milch an andere liefern möchten, erhalten eine Beendigungsprämie in Höhe von 5,00 Euro pro 100 Kilo Milch. Die Milchmenge der austretenden Mitglieder wird von dem Volumen von 1,2 Milliarden Kilo Milch abgezogen. Im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2011 genehmigte die Dutch Milk Foundation 25 Anträge von Milchviehhaltern, die ihre Mitgliedschaft in der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina mithilfe der Austrittsregelung beenden möchten. Insgesamt handelte es sich dabei um nahezu 21 Millionen Kilo Milch und einen Betrag von 1 Millionen Euro. Im Jahr 2010 genehmigte die DMF 36 Anträge und 2009 einen Antrag. Marktentwicklungen 2011 Die weltweite Nachfrage nach Molkereiprodukten sowohl seitens der Verbraucher als auch seitens der industriellen Abnehmer entwickelte sich 2011 positiv. Insbesondere das Wirtschaftswachstum in China und Indien, aber auch in Südamerika, hat dazu beigetragen. In Europa steht die Nachfrage nach Molkereiprodukten infolge der sinkenden Kaufkraft in einigen Ländern unter Druck. Das Milchangebot stieg weltweit. Die Bedingungen für die Molkereiproduktion waren 2011 gut. Die europäische Milchproduktion stieg um etwa 2 Prozent. Günstige Witterungsbedingungen auf der südlichen Halbkugel führten zu einer erhöhten Milchproduktion in Neuseeland, Argentinien und Uruguay. Der schwache US-Dollar erschwerte im ersten Halbjahr 2011 den Export europäischer Produkte. Die amerikanischen Hersteller von Molkereiprodukten konnten daher vom sich erholenden Welthandel im ersten Halbjahr 2011 am meisten profitieren. Die europäische Molkereiindustrie konnte in diesem Zeitraum jedoch von der steigenden Nachfrage aus Russland und Algerien profitieren. Mitte 2011 verloren die Finanzmärkte das Vertrauen in den Euro, was zur Eurokrise führte und in der Folge zu einem schwächeren Euro und

Drink More, Do More Die Mitarbeiter von FrieslandCampina Malaysia haben eine Tradition im Feiern des Weltmilchtages begründet. Dieses Jahr wurde eine Geschmackswahl unter dem Motto „Wähle Deinen Lieblingsgeschmack, damit Du noch besser all das genießen kannst, was Milch an Gutem enthält.“ Drink more, do more! Alle vier Geschmacksrichtungen der Milchgetränke, die FrieslandCampina in Malaysia auf den Markt bringt, waren jeweils lokalen Prominenten verknüpft. Der Weltmilchtag bildete den Höhepunkt einer dreiwöchigen Kampagne. Die Wahl lockte sage und schreibe eine Million Einzelbesucher auf eine spezielle Facebook-Seite und brachte 232.000 Stimmen ein.


Natürlich gesund und lecker

Für sich selbst sorgen beginnt mit einem gesunden Lebensstil. Ausreichend Sport, regelmäßige Entspannung und vor allem ein gesundes Essverhalten sind im Leben äußerst wichtig. Gleichzeitig möchten wir alle genießen und lecker essen. Mit unseren natürlichen Molkereiprodukten versuchen wir, den Menschen zu helfen, eine Bilanz zu finden. So auch in Ungarn und Rumänien, wo FrieslandCampina Milli Molkereiprodukte - einschließlich einer Produktserie mit speziellen Bestandteilen, wie Omega 3-Fettsäuren und Probiotika - auf den Markt bringt.



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Bericht des Executive Board Consumer Products Europe

Consumer Products Europe Umsatzerlöse in Millionen Euro Betriebsergebnis in Millionen Euro Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse

2011

2010

3.395 55 1,6

3.269 126 3,9

Umsatzsteigerung durch Erhöhung der Verkaufspreise Enttäuschendes Ergebnis durch sinkendes Verbrauchervertrauen und zurückbleibende Umsatz- und Ergebnisentwicklung in Deutschland und Ungarn Marktanteile der meisten Molkereiprodukte behauptet

Die Business Group Consumer Products Europe produziert und verkauft Trinkmilch, Milchgetränke, Joghurts, Desserts, Kaffeeweißer, Sahneprodukte, Butterspezialitäten sowie Softeis- und Milkshakemixe in Europa und Fruchtsäfte, Fruchtgetränke und Sportgetränke in den Niederlanden und Belgien. Die Business Group richtet sich sowohl auf Verbraucher als auch auf professionelle Abnehmer.

Marktbedingungen Nach einer verhältnismäßigen Erholung 2010 verlangsamte sich die Wirtschaft in den meisten europäischen Ländern 2011, insbesondere im zweiten Halbjahr. In einigen Ländern lag ein Wirtschaftsabschwung vor. Das Verbrauchervertrauen sank aufgrund der Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Euros und der steigenden Arbeitslosigkeit. Dadurch sanken die Verbraucherausgaben. In den meisten europäischen Ländern sank die Nachfrage nach Molkereiprodukten und entschieden sich Verbraucher für billigere Alternativen. Insbesondere in Deutschland stehen die Verkaufspreise und Margen infolge des stärkeren Fokus der Supermärkte auf niedrigere Preise unter Druck. Umsatzerlöse und Ergebnis Die Umsatzerlöse der Business Group stiegen um 4 Prozent auf 3.395 Millionen Euro (2010: 3.269 Millionen Euro). Dies war insbesondere die Folge von Preissteigerungen, die, obwohl mit Verzögerung, über das Jahr hinweg in den Verträgen aufgrund des Preisanstiegs für Erzeugermilch und andere Rohstoffe vorgenommen werden konnten. Dank der starken Markenpositionen, unter anderem von Campina in den Niederlanden, und verkaufsfördernden Aktionen konnte die Business Group ihren Gesamtumsatz und das Volumen behaupten. In einigen Ländern sank jedoch der Volumenabsatz aufgrund der Preiserhöhungen. Insgesamt konnte die Business Group die Marktanteile der meisten Marken halten. Das Betriebsergebnis sank um 56 Prozent auf 55 Millionen Euro (2010: 126 Millionen Euro). Nach einem besonders schwierigen ersten Halbjahr erholte sich die Margenentwicklung im zweiten Halbjahr. Insbesondere im ersten Halbjahr 2011 konnte der Anstieg der Rohstoffkosten nicht direkt auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden. Im Allgemeinen haben Supermärkte versucht, Preiserhöhungen so lange wie möglich aufzuschieben. Im zweiten Halbjahr gelang es jedoch höhere Preise in Verträgen weiterzugeben, wodurch sich die Margen, in Verbindung mit strenger Kostenkontrolle und der Umsetzung von Effizienzprogrammen an den Produktionsstandorten, erholen konnten.


Bericht des Executive Board Consumer Products Europe

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Investition in Belgische Standorte Die Neuordnung der Produktion der Business Group Consumer Products Europe führte unter anderem zu einem Investitionsprogramm an den Standorten Aalter und Bornem (beide in Belgien). Durch die Erweiterung der Produktionskapazität und eine Renovierung werden beide Unternehmen zu hochtechnologischen Produktionsstandorten, die für die kommenden Jahre für den belgischen, britischen, deutschen, französischen und niederländischen Markt produzieren. Bekannte Marken von FrieslandCampina wie Chocomel/Cécémel und Fristi werden dort hergestellt.

Täglich frisch Bei tagesfrischen Molkereiprodukten konnte die Marke Campina zulegen, sowohl hinsichtlich Umsatzerlösen, Volumina, als auch Marktanteil. Die erfolgreiche Positionierung mit Weidemilch von niederländischem Boden und die stark besuchten Tage der offenen Tür auf den Höfen zeigten erneut, dass unter Verbrauchern eine zunehmende Nachfrage nach natürlichen Molkereiprodukten und deren Genuss besteht. Zum zehnten Mal in Folge war Campina die meistverkaufte Marke in niederländischen Supermärkten. Die Margen standen jedoch unter Druck. Auch Supermärkte gehen auf das wachsende Interesse in der Gesellschaft bezüglich des Erhalts der Kuh in der niederländischen Landschaft ein. Wenn auch noch zögerlich sind Supermärkte zunehmend bereit, einen Zuschlag für Weidemilch zu zahlen. Benelux Das Konzernunternehmen FrieslandCampina Benelux hatte ein schwieriges Jahr. Verbraucher kauften preisbewusster ein und entschieden sich häufiger für billigere Produkte oder Angebote.

Umsatzerlöse, Volumina und Margen der Markenprodukte von FrieslandCampina Benelux standen dadurch unter Druck. Dennoch gelang es dem Konzernunternehmen, Marktanteile dank der starken Markenpositionen und Verkaufsförderung zu halten. Das Bestreben von FrieslandCampina Benelux hin zu einer nachhaltigeren Unternehmensführung wurde letztes Jahr mit dem FSC Retail Award für erfolgreiche Verbraucheraktion von Appelsientje gewürdigt, wobei auf die Bedeutung der FSC-zertifizierten Getränkeverpackung aus Karton aufmerksam gemacht wurde. Nach Appelsientje wurden seit letztem Jahr alle übrigen Getränkeprodukte von FrieslandCampina Benelux in verantwortbar produziertem Karton verpackt. In diesem Rahmen wurde 2011 zudem mit einer effizienteren Vorratshaltung in den Beneluxstaaten durch die Kooperation mit dem Lebensmittelhersteller H.J. Heinz Benelux und dem Logistikdienstleister Nabuurs begonnen. Durch den gemeinsamen Ansatz bei der Vorratshaltung werden die Unternehmen den CO2-Ausstoß im Zeitraum 2011-2015 voraussichtlich um 20 Prozent verringern.


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Bericht des Executive Board Consumer Products Europe

Deutschland Die Entwicklung bei Umsatzerlösen und Ergebnis von FrieslandCampina Germany war 2011 enttäuschend. Der Markt für Molkereiprodukte in Deutschland stand durch starken lokalen Wettbewerb und sinkenden Verbrauch unter Druck. Zudem war der deutsche Markt, wie die vorigen Jahre, durch die Dominanz großer Supermarktketten gekennzeichnet, die zunehmend über den Preis konkurrieren. Die Preis- und Margenentwicklung von Molkereiprodukten blieb auch deswegen hinter den Nachbarländern zurück. Die 2011 gestiegenen, zu zahlenden Preise für Erzeugermilch konnten kaum an den Markt weitergegeben werden. Bei der Marke Landliebe konnte FrieslandCampina Germany jedoch die Volumina und den Marktanteil trotz niedrigerer Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung halten. Im Bereich Produktion von Hausmarken standen die Volumina unter Druck. Übrige europäische Länder In Russland stiegen Umsatzerlöse und Ergebnis erneut. Die Erholung des Marktes für Molkereiprodukte setzte sich auch 2011 fort. Das Umsatzwachstum in Euro war wegen eines schwächeren Rubels und eines vorübergehenden Exportstopps nach Weißrussland von in Russland produzierten Molkereiprodukten etwas weniger ausgeprägt als in 2010. Der Absatz von Joghurt von Campina Fruttis und portionierter Kaffeesahne von Campina Nezhny entwickelte sich positiv, auch da Supermärkte zunehmend Campina-Produkte in ihr Sortiment aufnehmen. FrieslandCampina Hungary hatte ein schwieriges Jahr. Umsatzerlöse und Ergebnis standen aufgrund sinkender Verbraucherausgaben infolge der Wirtschaftslage im Land unter Druck. In Verbindung mit einer erheblichen Mehrwertsteuererhöhung und Abwertung des ungarischen Forint sanken insbesondere die Volumina von Premiumprodukten der Marke Milli. Darauf wurde mit mehr Aktionen und dem Angebot günstigerer Produkte in Kleinverpackungen reagiert. Die „Value for money“-Marke OK konnte dadurch ihre Marktposition festigen. In Rumänien stiegen die Umsatzerlöse gegenüber 2010 bei gleichbleibendem Volumen leicht. Das Ergebnis liegt infolge der Verschlechterung der Wirtschaftsbedingungen etwas unter dem Niveau des vorigen Geschäftsjahres. Die Marke Napolact entwickelt

sich positiv, auch durch deren Profilierung auf Grundlage der natürlichen Molkereiprodukte aus dem eigenen Land. Der landesweite Vertrieb wurde verbessert. Bedingt durch den Verlust von Kaufkraft unter den Verbrauchern lag in Griechenland ein leichter Rückgang bei Umsatzerlösen und Volumen vor. FrieslandCampina Hellas konnte jedoch das Ergebnis dank anhaltender Investitionen in den weiteren Ausbau ihrer Position als Marktführer nahezu halten, dank intensiver Werbemaßnahmen und Verkaufsförderung und dem Angebot von kleineren und günstigeren Verpackungen. Die Marktanteile blieben im Durchschnitt auf Vorjahresniveau. Friso konnte seinen Marktanteil verbessern. Professioneller Markt FrieslandCampina Professional richtet sich mit den Sahneprodukten, Buttern, Soßen, Desserts und Softeis sowie Milchshakemixen an die Gastronomie, das Backgewerbe und Fastfoodketten. Insbesondere Restaurants und das Backgewerbe sind niedrigeren Ausgaben von Verbrauchern ausgesetzt. Trotz der schwierigen Marktbedingungen konnte das Konzernunternehmen seine Umsatzerlöse und das Volumen für 2011 gegenüber 2010 steigern. Das Ergebnis für das Gesamtjahr befindet sich auf einem niedrigeren Niveau als im vorigen Geschäftsjahr. Die höheren Preise, besonders die für Fett, konnten im Verlauf des Jahres besser an den Markt weitergegeben werden. Die 50-prozentige Beteiligung am spanischen Unternehmen El Castillo Debic wurde 2011 an Lactalis verkauft. Herstellung und Verarbeitung Trotz der schwierigen Marktbedingungen hat die Business Group weiterhin in Mitarbeiter und die Effizienzsteigerung in der Produktionskette investiert. Die Produktionskapazität im belgischen Aalter und Bornem wurde 2011 erweitert. Die Investition von 36 Millionen Euro sieht eine Verdopplung der Produktionskapazität in Aalter und neunzig weitere Arbeitsplätze vor. Das Projekt wird 2012 abgeschlossen, woraufhin Produkte in Aalter hergestellt werden, die zuvor in Leeuwarden und Kalkar (Deutschland) produziert wurden. Die Produktionseinrichtung in Patras (Griechenland) wurde 2011 erweitert, wodurch mehr Produkte in Griechenland selbst produziert werden.


Bericht des Executive Board Consumer Products International

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Consumer Products International

Umsatzerlöse in Millionen Euro Betriebsergebnis in Millionen Euro Betriebsergebnis als % netto-Umsatzerlöse

2011

2010

2.460 353 14,3

2.277 356 15,6

Umsatzerlöse aufgrund Steigerung des Volumens und Preiserhöhungen gestiegen Ergebnis gleichbleibend; höhere Kosten für Rohstoffe ausgeglichen Festigung der Marktposition Friso Baby- und Kindernahrung

Die Business Group Consumer Products International produziert und verkauft Molkereiprodukte an Verbraucher in Südostasien, im Mittleren Osten und in Afrika (insbesondere in Nigeria und den Nachbarländern). Darüber hinaus wird von den Niederlanden aus weltweit exportiert.

Marktbedingungen Die Business Group Consumer Products International hat trotz des stagnierenden Wachstums der Weltwirtschaft und höherer Rohstoffpreise gute Leistungen erbracht. Die höheren Preise konnten nicht überall vollständig an den Markt weitergegeben werden, weshalb die Margen in einigen Ländern etwas unter Druck standen. Um den Margendruck auszugleichen, wurden unter anderem Kosteneinsparungen vorgenommen. Gleichzeitig wurde gezielt in Werbung und Verkaufsförderung investiert, um die Entwicklung von Umsatzerlösen und Volumen weiterhin zu fördern. Umsatzerlöse und Ergebnis Die Umsatzerlöse der Business Group stiegen um 8 Prozent auf 2.460 Millionen Euro (2010: 2.277 Millionen Euro). Die Umsatzsteigerung ist die Folge des Anstiegs des Volumens, insbesondere bei Baby- und Kindernahrung, und höherer Verkaufspreise. Besonders China, Hongkong und Malaysia trugen mit den Marken Friso und Dutch Lady zum Umsatzwachstum bei. In Indonesien und Vietnam stagnierte das Wachstum etwas aufgrund des Nachfrageausfalls infolge höherer Preise für Nahrungsmittel und des auch dadurch intensivierten Wettbewerbs. Die Umsatzentwicklung wurde durch den starken Euro gegenüber dem US-Dollar und den lokalen Währungen in Asien negativ beeinflusst. Per saldo beläuft sich die Wechselkursauswirkung auf die Umsatzerlöse auf 92 Millionen Euro negativ. Das Ergebnis blieb mit 353 Millionen Euro nahezu auf dem Vorjahresniveau (2010: 356 Millionen Euro) durch intensive Kostenkontrolle und die soweit möglich rechtzeitige Vornahme von Preiserhöhungen. Nigeria FrieslandCampina Wamco Nigeria hat erneut ihre Umsatzerlöse und das Volumen gesteigert. Das Ergebnis befand sich auf einem etwas niedrigeren Niveau, da nicht sämtliche höheren Rohstoffkosten an den Markt weitergegeben werden konnten – die Kaufkraftentwicklung der Bevölkerung wurde berücksichtigt. Die Marken Peak und Three Crowns, die „Value for money“-Marke, blieben in allen Bevölkerungsschichten Nigerias unvermindert


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Bericht des Executive Board Consumer Products International

Black & White 70 Jahre in Hongkong In den landesüblichen Tea-Shops ist Black & White beliebt. Bereits seit siebzig Jahren entscheiden sich mehr als 70 Prozent der Tea-Shops in Hongkong beim Tee für die Kondensvollmilch von Black & White. Das 70-jährige Bestehen wurde mit einer Veranstaltung gefeiert, das 20.000 Verbraucher besuchten. Mit einer Facebook-Aktion warb Black & White 11.000 Fans, die an einer Aktion teilnahmen. Die Feier des 70-jährigen Jubiläums von Black & White in Hongkong trug zur Steigerung der Markentreue bei.

beliebt. Die 2009 eingeführte Kondensmilch in Sachets erfuhr das stärkste Wachstum. Es wurde intensiv in neue Maschinen investiert. Zudem wurde neben dem Produktionsstandort Lagos ein Grundstück für die künftige Erweiterung erworben, um die wachsende Nachfrage nach Molkereiprodukten zu decken. Im Juli 2011 wurde der Produktionsstandort in Lagos durch starken Niederschlag überschwemmt. Infolgedessen wurden Maschinen und Vorräte beschädigt. Dank des enormen Einsatzes aller Mitarbeiter wurde in kurzer Zeit die gesamte Fabrik gereinigt und wurden Maschinen und Anlagen repariert. Die Versicherung wird 2012 den Schaden der Überschwemmung größtenteils erstatten. Malaysia / Singapur / Hongkong FrieslandCampina verbuchte in Malaysia, Singapur und Hongkong gute Ergebnisse. Umsatzerlöse, Volumen und Ergebnis wurden in allen drei Ländern gesteigert. In Malaysia wurde die Positionierung der Marke Dutch Lady verstärkt, was zu einem weiteren Wachstum beim Marktanteil führte. Besonders der Verkauf von Growing Up Milk für Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahre entwickelt sich weiterhin positiv. Die Verringerung der Produktanzahl hat zu

mehr Effizienz geführt. In Hong Kong stieg der Verkauf von Baby- und Kindernahrung unter der Premiummarke Friso weiter. Die hohen Standards bezüglich der Lebensmittelsicherheit, die FrieslandCampina anwendet, haben in der Region eine starke Anziehungskraft und sind damit ein wichtiger Wachstumsmotor. Auch H-Milch der Marke Dutch Lady entwickelte sich ausgezeichnet. Thailand FrieslandCampina erzielte in Thailand höhere Umsatzerlöse und eine Steigerung des Volumens. In Thailand werden die Verkaufspreise für Molkereiprodukte staatlich reguliert, wodurch Preiserhöhungen lediglich in begrenztem Ausmaß vorgenommen werden konnten. Dadurch stand die Margenentwicklung unter Druck. Von Foremost Calcimex wurde eine neue Variante auf den Markt gebracht. Die Hauptstadt Bangkok und Umgebung wurde letztes Jahr von den schlimmsten Überflutungen seit mehr als 50 Jahren getroffen. Für FrieslandCampina hatte die Naturkatastrophe zur Folge, dass einer der drei Produktionsstandorte in Bangkok vorübergehend stilllag und dass der Vertrieb stark beeinträchtigt war. Durch die rechtzeitige


Bericht des Executive Board Consumer Products International

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fortsetzen. Die Produkte werden aus den Niederlanden nach China exportiert. FrieslandCampina profitiert dabei vom guten Ruf, den niederländische Molkereiprodukte in China genießen. Das Konzernunternehmen hat seinen Vertrieb erweitert, wodurch Friso in mehr Städten verfügbar ist. Indonesien Nach dem besonders guten Jahr 2010 stagnierte das Wachstum von FrieslandCampina Indonesia 2011 etwas. Dadurch stand das Ergebnis unter Druck. Das Konzernunternehmen litt unter einem verstärkten Wettbewerb auf dem inländischen Markt, besonders bei Kindernahrung (Growing Up Milk) für Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahre. FrieslandCampina Indonesia hat inzwischen mit einer Neupositionierung der Kindernahrungslinie begonnen. Die ersten Ergebnisse sind positiv.

Ergreifung von Präventionsmaßnahmen und den Einsatz aller Mitarbeiter blieb der Schaden relativ begrenzt und waren Molkereiprodukte von Foremost weiterhin in den Geschäften verfügbar. Vietnam FrieslandCampina Vietnam erfuhr die Folgen der hohen Inflation. Erstmalig seit Jahren bestand in diesem asiatischen Land eine schrumpfende Nachfrage nach Lebensmitteln. Dadurch stieg der Preiswettbewerb sowie die veränderte Marktnachfrage nach günstigeren Produkten. Die Marktanteile der Premiummarken Dutch Lady und in geringerem Maße Friso standen unter Druck. Sowohl Umsatzerlöse, Volumen als auch Ergebnis befanden sich auf einem niedrigeren Niveau als 2010. Die Regierung hat im zweiten Halbjahr 2011 Maßnahmen ergriffen, um Preiserhöhungen zu regulieren. China In China konnte FrieslandCampina das Wachstum sowohl bei den Umsatzerlösen, beim Volumen als auch beim Ergebnis auch 2011 durch den Verkauf von Friso Baby- und Kindernahrung

Mittlerer Osten Die Aktivitäten von FrieslandCampina im Mittleren Osten haben sich 2011 nach einem Jahr der Umstrukturierung erholt. Umsatzerlöse, Volumen und Ergebnis stiegen gegenüber 2010 beträchtlich. Der Vertrieb in Saudi-Arabien wurde durch die Kooperation mit einem neuen Partner stark verbessert. Vom neuen Regionalbüro in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) ist die Region zudem einfacher zu steuern. Die ersten Ergebnisse der Einführung von Rainbow Gold sind positiv. Export FrieslandCampina Export, das haltbare Molkereiprodukte von den Niederlanden aus in die gesamte Welt verkauft, konnte den (vorübergehend) zum Erliegen gekommenen Export in Länder Nordafrikas infolge der politischen Unruhen in der Region durch mehr Export in Länder Mittelamerikas ausgleichen. Die Umsatzerlöse stiegen infolge höherer Verkaufspreise. Das Ergebnis sank jedoch, da die höheren Preise nicht überall aufgeschlagen werden konnten. Das Volumen ist stabil, auch da die verfügbare Produktionskapazität vollständig ausgelastet ist.


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Bericht des Executive Board Cheese, Butter & Milkpowder

Cheese, Butter & Milkpowder 2011 Umsatzerlöse in Millionen Euro Betriebsergebnis in Millionen Euro Betriebsergebnis als % netto-Umsatzerlöse

• •

2.822 - 97 - 3,4

2010 2.641 - 92 - 3,5

Umsatzerlöse steigen aufgrund höherer Verkaufspreise Margensteigerung beim Folienkäse Aufgrund wirtschaftlicher Entwicklungen in Europa Druck auf Marken Investitionen in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung

Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder ist für die Produktion und den weltweiten Verkauf von Käse, Butter und Milchpulver verantwortlich. Das Sortiment umfasst eine breite Palette an Gouda, Edam, Maasdam und Folienkäse, sowohl als ganzer Käse als auch in verpackten Stücken und Scheiben, unterschiedlichen Buttersorten und Milchpulvern.

Marktbedingungen Im ersten Halbjahr 2011 setzte sich die positive Preisentwicklung von Massengütern von 2010 mit einem Spitzenpreis Mitte 2011 fort. Insbesondere Folienkäse und Milchpulver konnten von den Preissteigerungen aufgrund der zunehmenden Nachfrage, unter anderem aus Russland, profitieren. Im zweiten Halbjahr 2011 sanken die Verkaufspreise auf das Niveau von Ende 2010. Bei Butter sanken die Verkaufspreise im letzten Quartal jedoch unter das Niveau von Ende 2010. Durch die negative wirtschaftliche Stimmung trat eine Verlagerung hin zu billigeren Produkten ein, was zulasten der Position von Markenprodukten ging. Umsatzerlöse und Ergebnis Die Umsatzerlöse von Cheese, Butter & Milkpowder stiegen um 7 Prozent auf 2.822 Millionen Euro. Die Umsatzsteigerung ist insbesondere auf Preissteigerungen für Massengüter wie Folienkäse und Milchpulver zurückzuführen. Das Verkaufsvolumen von Käse sank dadurch, dass weniger Käse extern hinzugekauft wurde. Die Margenentwicklung und der Verkauf von Markenkäse standen aufgrund des sinkenden Verbrauchervertrauens und der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in einigen Ländern unter Druck. Das Betriebsergebnis sank dadurch leicht von 92 auf 97 Millionen Euro. Das Ergebnis der Business Group wird durch die anteilige Anrechnung des Leistungszuschlags und Reservierung auf Namen von der von der Business Group erhaltenen Menge Mitgliedermilch negativ beeinflusst. Die ab 2010 getätigten Investitionen in Effizienzsteigerungen und die Neuordnung der Produktions- und Verpackungsstandorte werfen ihre Früchte ab. Cheese Specialties In Europa stand der Absatz von Markenkäse aufgrund der sinkenden Verbraucherausgaben unter Druck. Dadurch konnten die erforderlichen Preiserhöhungen unzureichend und mit Verzögerung auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden, wodurch das Ergebnis sank. In den Niederlanden erfuhren insbesondere Milner und Noord-Hollandse Gouda die Folgen davon. Der Marktanteil von Milner in Griechenland stand infolge des


Bericht des Executive Board Cheese, Butter & Milkpowder

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Wachstums der Hausmarke und Vollfettkäse unter Druck. Milner hat sein Design und Verpackungen in mehreren Ländern erneuert. Noord-Hollandse Käse mit geschützter Ursprungsbezeichnung der Europäischen Union (rotes EU-Siegel) wurde in Deutschland eingeführt. Bezüglich authentischer, regionaler Käseprodukte besteht zunehmendes Interesse.

Die Produktionsstandorte für Käse in Dronrijp und der Standort zur Käseverpackung in Leerbroek wurden 2011 geschlossen. Die Produktion wurde an andere Standorte verlagert. 2012 wird der Standort zur Käseproduktion in Varsseveld geschlossen. Diese organisatorischen Anpassungen führen zur weiteren Effizienzsteigerung.

Kundenorientierung ist einer der Schwerpunkte von Cheese Specialties. Dies führte 2011 zur Auszeichnung mit dem Titel „bester Außendienst im Käsesegment in den Niederlanden“.

Butter & Milkpowder Die Tätigkeiten im Bereich Milchpulver der Business Group Ingredients wurden 2011 zur Business Group Cheese & Butter verlagert und dort mit den Butter-Aktivitäten zusammengeführt. Damit wird in Verbindung mit den Cheese-Aktivitäten eine bessere Planung und Steuerung erreicht, was der gesamten Milchaufbereitung zugutekommen soll.

Außerhalb Europas gelang es dem Konzernunternehmen, den Export von Käse der Marke Frico gut auf Vorjahresniveau zu halten. In Russland wurde durch eine intensivere Marktbearbeitung mehr Wachstum erzielt. Aufgrund der politischen Unruhen und Zahlungsproblemen, unter anderem in Ägypten und Libyen, stand der Verkauf in diesen Ländern unter Druck. In den letzten Monaten des Jahres lag eine Erholung vor. Erfolgreich ist die Käseserie der Marke Dutch Master Pieces (mit Abbildungen berühmter niederländischer Maler wie Rembrandt und Vermeer). Die Serie Spezialkäse wird weltweit verkauft und ist insbesondere in Nordund Südamerika beliebt. Cheese Das Konzernunternehmen FrieslandCampina Cheese entwickelte sich 2011 positiv und konnte gut von den höheren Preisen für Folienkäse profitieren. Ab dem zweiten Halbjahr sank das Preisniveau jedoch wieder. Der Fokus der Verkaufsorganisation auf die Marktsegmente hat zur Verbesserung des Produktportfolios beigetragen. Insbesondere bei den Segmenten „Industrie“ und „verpackter Käse für den Einzelhandel“ wurde Wachstum erzielt. Neu entwickelte Käsesorten wurden vom Markt positiv aufgenommen. Im Jahr 2011 wurde in die Erhöhung der Produktionskapazität von Käse in Workum, Balkbrug und Marum investiert. Nach Abschluss der Investition 2012 wird FrieslandCampina Cheese in Workum einer der modernsten und größten Produktionsstandorte für Käse in Europa sein.

Die Umsatzerlöse von FrieslandCampina Butter & Milkpowder stiegen insbesondere dank eines guten ersten Halbjahres, in dem es dem Konzernunternehmen gelang, die erforderlichen Preiserhöhungen an den Markt weiterzugeben. Insbesondere die industriellen Butterprodukte profitierten davon. Im zweiten Halbjahr sanken die Butterpreise jedoch wieder, was das Ergebnis drückte. Im gesamten Jahr war es aufgrund des hohen Preisniveaus für Butter nahezu nicht möglich, in Länder außerhalb Europas zu exportieren, da sich die Butterpreise auf dem Weltmarkt auf einem beträchtlich niedrigeren Niveau befanden. Der Produktionsstandort für Butterprodukte in Klerken (Belgien) wurde geschlossen und die Produktion wurde größtenteils an den modernisierten Standort Noordwijk (Groningen) verlagert. Die Aktivitäten im Bereich Milchpulver zeigten das ganze Jahr über eine gute Entwicklung. Sowohl die Preisniveaus als auch die Margen entwickelten sich infolge einer gesunden Nachfrage auf dem Markt für Milchpulver positiv.


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Bericht des Executive Board Ingredients

Ingredients 2011 Umsatzerlöse in Millionen Euro Betriebsergebnis in Millionen Euro Betriebsergebnis als % netto-Umsatzerlöse

1.930 189 9,8

2010 1.669 128 7,7

Gute Ergebnisse in allen Konzernunternehmen Starke Nachfrage nach Molkereizutaten, insbesondere aus Asien und den Vereinigten Staaten Margen von Kievit aufgrund höherer Rohstoffkosten unter Druck Kapazitätserweiterung bei Baby- und Kindernahrung in vollem Gang

Die Business Group Ingredients konzentriert sich auf die Entwicklung von ernährungsrelevanten Ingredienzen, die bei den Produkten der Abnehmer eine Wertschöpfung erzielen. Es handelt sich dabei um Ingredienzen auf Basis von Milch, Molke und pflanzlichen Rohstoffen für industrielle Abnehmer der Baby- und Kindernahrungsmittelindustrie, der pharmazeutischen Industrie und der Jungtierfutterindustrie. Die von der Business Group entwickelten Ingredienzen werden in zahlreichen Produkten verwendet: von Babynahrung bis Keksen, von Arzneimitteln bis Eis und von medizinischen Lebensmitteln bis hin zu Sahnelikören und cremigen Suppen.

Marktbedingungen Das Jahr 2011 stand bei der Business Group Ingredients im Zeichen einer starken Nachfrage nach Molkereizutaten, insbesondere aus Asien und den Vereinigten Staaten, aber auch aus Europa. Der Markt für Ingredienzen kennzeichnete sich durch höhere Verkaufsvolumina und höhere Verkaufspreise. Die höheren Preise für Erzeugermilch und andere Rohstoffe konnten relativ gut an den Markt weitergegeben werden. Die Business Group hat durch organisatorische Anpassungen, die einen besser koordinierten Ansatz mit mehr Kundenorientierung bei diesen Abnehmern sicherstellen, mehr Augenmerk auf ihre Corporate Key Accounts gelegt. Zudem sorgte das Programm „One face to the customer“ für eine weitere Konzentration der Verkaufsorganisation in der Business Group. Mit beiden Aktivitäten wird somit das Motto „FrieslandCampina Ingredients - A powerhouse of specialised operating companies“ weiter ausgebaut. Damit gut auf die wachsende Nachfrage aus China reagiert werden kann, hat die Business Group 2011 in Beijing ein neues Verkaufsbüro eröffnet, das den chinesischen Markt im Auftrag aller Konzernunternehmen der Business Group betreut. Die Business Group hat zudem entschieden, ein Büro in Singapur zu gründen. Umsatzerlöse und Ergebnis Die Umsatzerlöse der Business Group Ingredients stiegen um 16 Prozent auf 1.930 Millionen Euro (2010: 1.669 Millionen Euro) dank höherer Volumina und Verkaufspreise. Das Betriebsergebnis lag bei 189 Millionen Euro, ein Anstieg um 48 Prozent gegenüber 2010 (2010: 128 Millionen Euro). Domo Insbesondere im zweiten Halbjahr konnte FrieslandCampina Domo die Ergebnisse infolge eines beschleunigten Wachstums der Nachfrage und höherer Verkaufspreise verbessern. Die derzeit verfügbare Kapazität ist vollständig ausgelastet. Das Jahr 2011 stand bei FrieslandCampina Domo im Zeichen der Kapazitätserweiterung und Qualitätssteigerung der Produktionsstandorte Beilen und Bedum, bei denen die Arbeiten in vollem Gange sind. Im Rahmen der Strategie Route2020, in der Baby- und Kindernahrung einer der Schwerpunkte ist, wurden 130 Millionen Euro investiert, um unter anderem die Kapazität zu erhöhen und die Qualitätssicherung weiter zu verbessern. Die umfangreichen Investitionen ermöglichen FrieslandCampina, in den kommenden Jahren besser auf die wachsende Nachfrage, insbesondere aus Asien, nach Ingredienzen für Baby- und Kindernahrung als auch komplette Kindernahrung zu reagieren.


Bericht des Executive Board Ingredients

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Sicherheit und Sicherheitsbewusstsein FrieslandCampina will die Anzahl der Betriebsunfälle verringern. Das Streben ist, um die Unfälle innerhalb von fünf Jahren zu halbieren. Unfälle werden auf allen Orten registriert und monatlich im Executive Board evaluiert. 2011 wurde innerhalb FrieslandCampina ein weltweites Programm gestartet, um die Sicherheit auf allen Orten und das Sicherheitsbewusstsein für alle Mitarbeiter zu vergrößern. Pro Standort wurden Ziele festgelegt und bekommen alle Mitarbeiter ein Sicherheitsbewusstseinstraining. 2011 wurden auch Trainings gestartet um führende Mitarbeiter eine Sicherheitsobservationsrunde laufen zu lassen. Dies muss zu einer Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins führen. Die Mitglieder des Executive Boards haben das Training auch gemacht und führen 2012 alle zwei Monate eine Sicherheitsobservationsrunde auf einem Standort aus.

Kievit Die Umsatzerlöse von FrieslandCampina Kievit stiegen 2011 dank höherer Verkaufspreise und einer Steigerung des Volumens. Neben der guten Nachfrage aus Asien und den Vereinigten Staaten lag jedoch insbesondere bei Kaffeeweißer (Kievit ist Weltmarktführer im Bereich Kaffeeweißer) ein gewisser Nachfrageausfall aufgrund des abnehmenden Verbrauchervertrauens in Europa und im Mittleren Osten sowie Nordafrika aufgrund der Unruhen in diesen Regionen vor. Die Margen der Konzernunternehmen standen etwas unter Druck. DMV FrieslandCampina DMV erlebte ein gutes Jahr mit deutlich höheren Umsatzerlösen und einem verbesserten Ergebnis. Dies war unter anderem den höheren Verkaufspreisen für Kaseinate und Molkekonzentrate infolge der steigenden Nachfrage zu verdanken, insbesondere aus den USA und Asien. Die Ingredienzen von DMV werden beispielsweise bei medizinischer Ernährung, Sportnahrung, Gewichtsprodukten, Milchgetränken und Joghurts eingesetzt. Das Programm „Solid DMV“, das auf die Verringerung von Verlusten und Effizienzsteigerung abzielt, trug 2011 zur Verbesserung des Ergebnisses bei. Creamy Creation Auch FrieslandCampina Creamy Creation blickt auf ein gutes Jahr zurück. Trotz der beträchtlich gestiegenen Rohstoffpreise bestand insbesondere aus den USA eine zunehmende Nachfrage nach Sahnelikören.

Dairy Feed FrieslandCampina Dairy Feed ist einer der weltgrößten Hersteller von Jungtierfutter. Die Produkte für Jungtiere werden in etwa fünfzig Ländern in Europa, im Mittleren Osten, Mittel- und Südamerika, Ozeanien und Südostasien verkauft. Das Konzernunternehmen spielt eine wichtige Rolle bei der Verwertung von Restströmen aus anderen Teilen von FrieslandCampina. Aus diesen Restprodukten werden alle noch vorhandenen wertvollen Komponenten wie Eiweiß, Fett und Laktose bezogen. Anschließend wird daraus Jungtierfutter hergestellt. Dies geschieht durch Hinzufügung von Vitaminen, Mineralien, Eiweißen, pflanzlichen Fetten und anderen Baustoffen, die Jungtiere benötigen. Das Konzernunternehmen konnte die Umsatzerlöse und das Ergebnis 2011 weiter verbessern. DFE pharma DMV-Fonterra Excipients änderte 2011 seinen Firmennamen in DFE pharma. Das Gemeinschaftsunternehmen DMV-Fonterra Excipients erlebte ein gutes Jahr mit einem beträchtlichen Anstieg des Verkaufsvolumens. Auch das Ergebnis verbesserte sich infolge der stark steigenden Nachfrage nach pharmazeutischer Laktose. Die Aktivitäten des Konzernunternehmens erhielten durch die Investition in den Produktionsstandort Foxhol einen zusätzlichen Impuls, wo neue Anlagen für Füllstoffe auf Basis von Kartoffelstärke in Betrieb genommen wurden. Darüber hinaus unternahm das Konzernunternehmen mit der Übernahme der Brahmar Cellulose Private Limited aus Indien einen wichtigen Schritt bei seinem Bestreben nach einer führenden Position bei pharmazeutischen Trägerstoffen. Mit der Übernahme erhält DFE pharma eine bessere Marktposition als Hersteller der gängigsten Trägerstoffe und Zerfallstoffe für die Pharmaindustrie.


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Bericht des Executive Board Innovation

Innovation Die Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung haben zum Ziel, neue, gesündere und verbesserte Produkte zu entwickeln, Verbesserungen im Bereich des Produktionsprozesses zu schaffen und neue Anwendungen für Milch oder Milchbestandteile zu finden. Die Aktivitäten konzentrieren sich sowohl auf Verbraucher, professionelle Abnehmer (Bäckerei, Gastronomie) als auch Abnehmer der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie. FrieslandCampina möchte Produkte höchster Qualität mit Alleinstellungsmerkmalen anbieten, in denen „alles Gute der Milch“ optimal zu seinem Recht kommt. Die Gesamtkosten der Aktivitäten von Forschung und Entwicklung betrugen im Berichtsjahr 66 Millionen Euro (2010: 61 Millionen Euro). Innovationsprogramme Im Jahr 2011 wurde im Rahmen der Ausgangspunkte der Strategie Route2020 Innovationsprogramme in enger Zusammenarbeit mit Marketing und Operations erstellt. Vier Innovationsplattformen stehen dabei im Mittelpunkt: Wachstum und Entwicklung (von Kindern), tägliche Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Funktionalität. Diese Plattformen werden durch die Expertise in den Bereichen „life sciences“, „process technology“, „sensory & consumer science“ sowie „food structuring“ gespeist. Die Forschungstätigkeiten tragen zudem zu neuen Erkenntnissen in die nahrungstechnischen Eigenschaften von Milch, den Erhalt der guten Eigenschaften von Molkereiprodukten in der gesamten Produktionskette und die Nachhaltigkeit bei. Im Jahr 2011 wurden zahlreiche neue Produkte eingeführt und darüber hinaus wurden verschiedene Produkt- und Prozessverbesserungen vorgenommen. Beispiele dafür sind Innovationen im Bereich Kindernahrung, Erneuerung des OptimelAngebots, Innovationen bei Verpackungen wie bei Appelsientje und die Einführung sprühgetrockneter Ingredienzen für den Einsatz im Backgewerbe sowie für Kaffeeweißer. Der Verringerung des Zuckeranteils wurde viel Aufmerksamkeit beigemessen, was zu einer Absenkung von 10 bis 30 Prozent in zahlreichen Produkten

Innovation in Wageningen Ende Dezember wurde das Fundament für das neue FrieslandCampina Innovation Centre in Wageningen gelegt, wo alle Mitarbeiter zusammenarbeiten werden, die sich mit Forschung & Entwicklung in den Niederlanden beschäftigen. Das Gebäude wird etwa 450 Mitarbeitern Platz bieten. Es entstehen Labore, Räume für Geschmackstests, eine Versuchsfabrik, Funktionsräume und Büros, aber auch ein Experience Centre mit einer Versuchsbackstube und einer Innovationsküche. Das Innovation Centre wird zu einer Beschleunigung der Innovation beitragen. Der Standort Wageningen wurde wegen der Nähe zum Wageningen University and Research Centre und Spitzenunternehmen der Agrofood-Branche gewählt.

geführt hat, variierend von Fristi, über Vifit bis Mona. Dank neuer technologischer Innovationen wird der Energieverbrauch bei der Produktion von Trockeningredienzen stark reduziert werden können. Dies wird in den kommenden Jahren an den Produktionsstandorten umgesetzt. Forscher von FrieslandCampina haben 2011 in unterschiedlichen Forschungsbereichen publiziert, beispielsweise Gesundheitsaspekte von Milch, Darmgesundheit, physisch-chemische Eigenschaften von Milchbestandteilen, Textur von Käse, Aroma- und Geschmacksanalyse sowie Trenntechnologie. Zudem wurden im Berichtsjahr sechzehn Patentanträge eingereicht. Der Schwerpunkt lag dabei auf funktionellen Ingredienzen für Kindernahrung und dem Schutz neuer Produkt- und Prozessinnovationen. Neubau Innovation Centre Innovation wird durch gemeinsame Treffen, Wissensaustausch, gegenseitige Inspiration und Kooperation angeregt. Zur Förderung dieser Kooperation entschied FrieslandCampina, die unterschiedlichen F&E-Abteilungen, die derzeit über die Niederlande verteilt sind, unter einem Dach in einem neuen, fortschrittlichen Innovation Centre zu vereinen, eingebettet in die erstklassige Wissenschaftsinfrastruktur von Wageningen. Im Dezember 2011 wurde mit dem Bau begonnen. Das neue FrieslandCampina Innovation Centre wird voraussichtlich im dritten Quartal 2013 in Betrieb genommen. In erster Linie werden dort 450 Mitarbeiter im Bereich Innovation tätig sein. Diese Zahl kann in den Folgejahren verdoppelt werden. Etwa 60 Prozent aller F&E-Mitarbeiter von FrieslandCampina werden im neuen Innovation Centre arbeiten. Die übrigen Mitarbeiter sind auf Standorte in Deutschland, Belgien, Ungarn, USA, Indonesien, Vietnam, Malaysia, Thailand und Nigeria verteilt.


Bericht des Executive Board Supply Chain & Qualität

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Supply Chain

Qualität

Corporate Supply Chain erteilt strategische Ratschläge und ist fachlicher Ansprechpartner im Bereich Produktion, Logistik und Vertrieb. Die wichtigsten Schwerpunktbereiche sind die Bestimmung des optimalen weltweiten Fabriks- und Vertriebsnetzes, die Mehrjahresplanung von Investitionen, die Entwicklung von Standards und bewährten Verfahren im Bereich Produktion und Logistik sowie die ständige Verbesserung, Sicherheit und Nachhaltigkeit in der gesamten Produktionskette. Im Jahr 2011 wurde mit der Entwicklung eines Planungsansatzes für Sales & Operations begonnen, der vollumfänglich bei FrieslandCampina insgesamt eingesetzt werden wird. Zudem wird an der Strategie für den Entwurf der Manufacturing Operations Management Systems gearbeitet, die für den Informationsbedarf im Bereich Produktion, Wartung, Qualität und Vorräte sorgen und die Integration zwischen Verwaltungssystemen und Fabrikbereich schaffen.

FrieslandCampina nutzt ein eigenes umfassendes Qualitätssystem zur Gewährleistung der Sicherheit und Qualität ihrer Produkte in der gesamten Produktionskette, vom Hof bis zum Kunden. Dieses System nennt sich Foqus. Mit Foqus bietet FrieslandCampina Verbrauchern, Kunden und Behörden die Garantie, dass Produkte und Produktion hohe Anforderungen im Bereich Lebensmittelsicherheit, Qualität, Sicherheit, Arbeitsbedingungen, Brandschutz und Umwelt erfüllen.

Sicherheit FrieslandCampina hat zum Ziel, Risiken im Bereich Sicherheit und Umwelt zu minimieren. Wichtigstes Ziel im Bereich des sicheren Arbeitens ist die Verringerung der Unfallzahl mit Arbeitsausfall. Alle Betriebsstandorte arbeiten gemäß den FrieslandCampina-Standards. Eine der Mindestanforderungen ist, dass die Betriebsstandorte ein Managementsystem für Sicherheit und Umwelt einsetzen, wobei mindestens die Anforderungen von OHSAS 18001 (bezüglich Arbeitssicherheit) und ISO 14001 (bezüglich Umwelt) erfüllt werden. Im Managementsystem wird erfasst, dass der Standort die internen Standards und externen Vorschriften erfüllt. Seit 2011 wird die Zahl der Unfälle mit Arbeitsausfall von allen Standorten anhand einer eindeutigen Definition erfasst. Die sogenannte LTA-Rate wird monatlich vom Executive Board ausgewertet. Es bestehen diverse Programme zur Verbesserung der Sicherheit und des Sicherheitsbewusstseins. Das Programm Safety Awareness ist eines davon. Mittels Sicherheitskultur-Scan wird pro Standort ein Aktionsplan für Verbesserungen erstellt. Ein Teil dieser Sicherheitskultur sind Schulungen für Managementteams und Schulungen zur Sensibilisierung des Sicherheitsbewusstseins für alle Mitarbeiter an einem Produktionsstandort.

FrieslandCampina kann als Organisation die gesamte Produktionskette kontrollieren, vom Bauernhof bis zum Endprodukt. Bei der Qualitätskontrolle bilden die gesetzlichen Anforderungen die Ausgangsbasis. Zudem werden jedoch zusätzliche Anforderungen definiert. In Foqus wurden verschiedene internationale Normen wie HACCP, ISO 9001 und ISO 22000 integriert. Dadurch können sowohl Abnehmer von FrieslandCampina als auch Verbraucher darauf vertrauen, dass die Produkte sicher und von hochwertiger Qualität sind.

Mitarbeiter verbessern FrieslandCampina Produktionsprozesse, Wartung, Arbeitsverfahren, Energie- und Wassernutzung, Wirkungsgrad von Maschinen: Nahezu jeder Prozess in einem Unternehmen kann ständig optimiert und verbessert werden. Die Mitarbeiter von FrieslandCampina sind gemeinsam das ganze Jahr über an der kontinuierlichen Verbesserung beteiligt. Über Optimierungssysteme an allen Produktionsstandorten setzen sie sich ein, um Verbesserungen zu erzielen. Die Betriebe werden intern kontrolliert, um zu ermitteln, ob sie ihre eigenen Ziele erreichen können. Die Mitarbeiter von FrieslandCampina in Vietnam erzielten dabei 2011 den höchsten Wert.


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Bericht des Executive Board FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter

FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter Mitarbeiter nach Region

Talentmanagement Die Entwicklung von Talenten und Führungsqualitäten ist bei der Umsetzung der Strategie Route2020 eine wichtige Rahmenbedingung für den Erfolg. Sowohl vonseiten des Unternehmens als auch vonseiten der Mitarbeiter besteht Bedarf an Programmen zur Entwicklung von Führungsqualitäten, die spezifisch auf diverse Zielgruppen innerhalb des Unternehmens ausgerichtet sind.

VZÄ-Durchschnitt

1% Nord- und Afrika und 5% Mittlerer Osten 1.032 140 Südamerika

Asien

27% 5.202

19.036 23% 4.340

34% 6.494

Niederlande

10% 1.828

Für das Leadership Team wurde in Zusammenarbeit mit der IMD Business School aus der Schweiz das Programm „Courage to Lead“ entwickelt. Daran anschließend wurde 2011, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der IMD, für das Senior Management - die sogenannten Top 200 - mit dem Programm „Leading with Impact“ begonnen.

Deutschland

Rest Europas

Die Personalstrategie von FrieslandCampina zielt darauf ab, die richtigen Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen und zu behalten, sie zu motivieren und für die Entwicklung von ausreichend Talenten für entscheidende Positionen zu sorgen, unter anderem für Managementstellen. Viele Mitarbeiter sehen in FrieslandCampina einen attraktiven Arbeitgeber, der ihnen ein anspruchsvolles und inspirierendes Arbeitsumfeld bietet, in dem Mitarbeiter ermuntert werden, sich selbst persönlich und beruflich zu entwickeln. Im Rahmen der Route2020 ist es das Ziel von FrieslandCampina, in einigen Jahren in den wichtigsten Ländern und Branchen, wo sie tätig ist, zu den zehn attraktivsten Arbeitgebern zu gehören. Die weltweite Personalstrategie ist einer der Pfeiler, der die Unternehmensstrategie Route2020 unterstützt. Weltweit wurden einige gemeinsame Kriterien und Zielsetzungen für die Personalstrategie des gesamten Unternehmens festgelegt. Angesichts der großen geografischen Verteilung des Unternehmens und der landesspezifischen Unterschiede wird die Personalstrategie, im Rahmen dieser Kriterien, lokal entwickelt und ausgeführt, mit Unterstützung Seitens der Hauptverwaltung. Beispiele für die weltweite zentrale Ausgestaltung der HRStrategieelemente sind Talentmanagement, PerformanceManagement, Job Grading, Expatriate-Management sowie Learning & Development innerhalb der FrieslandCampina Academy.

Für Talente mit weniger Arbeitserfahrung wurde in Zusammenarbeit mit der internationalen Ashridge Business School aus dem Vereinigten Königreich das Programm „Leading to Succeed“ entwickelt. Die Auswahl für die Teilnahme an diesem Programm erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den direkten Vorgesetzten. Im Jahr 2011 wurden für dieses High-Potential-Programm weltweit 124 Kandidaten ausgewählt. Geplant ist, dass jedes Jahr eine weitere Gruppe von etwa 50 High Potentials für das 18-monatige Programm ausgewählt wird. In diesen 18 Monaten trifft sich die Gruppe dreimal eine Woche lang: in den Niederlanden, in China und in England. In der Zwischenzeit wird virtuell miteinander gelernt und werden geschäftliche Aufgaben erledigt. So wird eine Gruppe potenzieller Führungskräfte auf die Zukunft vorbereitet. FrieslandCampina erwartet von ihren Führungskräften nicht, dass sie in eine vorgegebene Form passen müssen. Es besteht Bedarf an Authentizität: Menschen, die eine eigene Meinung haben, mitten im Leben stehen und vor allem forschend sind und Erneuerungen und Veränderung offen gegenüberstehen. FrieslandCampina wählt ihr Management zudem anhand der Fähigkeit aus, Zielsetzungen zu erreichen, ein Team aufbauen und führen zu können und anhand des Lernvermögens. FrieslandCampina glaubt an den schrittweisen Aufbau einer Karriere. Das Sammeln von Erfahrungen, die Beauftragung mit anspruchsvollen Projekten und eine gute Ausbildung gehen dabei miteinander einher. Ein guter Prozess zur Nachwuchsförderung ist dabei entscheidend. Die Business Groups leisten Beiträge zur Nachwuchsförderung für das gesamte Unternehmen. Dies geschieht bei den sogenannten Talent Days, die auf unterschiedlichen Ebenen der Business Groups und beim Executive Board stattfinden. Dabei wird kritisch betrachtet, ob ausreichend Talente innerhalb des Unternehmens für den Aufstieg


Bericht des Executive Board FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter

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vorhanden sind. Bei diesem Prozess haben die Talent Councils eine wichtige Rolle inne. Diese Beratungsgruppen für spezifische Funktionsbereiche stellen den übergreifenden Austausch von Talenten innerhalb des Unternehmens und zwischen unterschiedlichen Ländern und Konzernunternehmen sicher. FrieslandCampina Academy Die FrieslandCampina Academy hat 2011 die Entwicklung der Mitarbeiter durch die Entwicklung, Organisation und Durchführung von Aus- und Fortbildungsprogrammen unterstützt. Diese Ausund Fortbildungsprogramme wurden auf Grundlage der Strategie Route2020 entwickelt. Mehr als 3.000 Mitarbeiter besuchten eine der 250 durchgeführten, mehrtätigen Aus- bzw. Fortbildungen von FrieslandCampina mit guten Ergebnissen. Die Aus- und Fortbildungen werden soweit möglich landesweit oder regional organisiert, mit dem Ziel, entsprechend auf die lokalen Wünsche und kulturellen Unterschiede eingehen zu können. Das Angebot der FrieslandCampina Academy wurde darüber hinaus letztes Jahr erneuert. Neu waren 2011 unter anderem Programme für Managementkompetenzen: Leading Self und Leading People. Ende 2011 wurde im Rahmen des FrieslandCampina Code of Conduct ein weltweites E-Learning-Programm ins Leben gerufen. Compensation, Benefits & Global Mobility Im Jahr 2011 wurde die Funktionseinstufung für das Senior Management und Managerial Staff weltweit harmonisiert. Dieses Projekt wurde 2009 mit der Einteilung aller Positionen in Belgien, Deutschland und den Niederlanden begonnen; 2010 folgten der Rest Europas und die Vereinigten Staaten. Asien, Afrika und der Mittlere Osten wurden 2011 abgeschlossen. Damit wurden sämtliche Positionen (etwa 4.500) der Gruppen Senior Management und Managerial Staff weltweit nach der gleichen Systematik eingeteilt, wodurch der Funktionsumfang vergleichbar geworden ist. Mit der Entwicklung und Einführung der FrieslandCampina Global Mobility Policy, der Short Term Assignment Policy und der Cross Border Computer Policy verfügt FrieslandCampina über moderne, weltweit harmonisierte Regelungen, welche die internationale Mobilität bei FrieslandCampina fördern werden. Mit Deloitte Global Employer Services wurde eine weltweite Kooperation im Bereich Compliance (Steuern, soziale Sicherheit und Visa) begonnen, um international mobile Arbeitnehmer von FrieslandCampina zu unterstützen. Die weltweite Umsetzung einer umfassenden HR-Plattform, welche die wichtigsten HR-Prozesse unterstützt, beispielsweise Performance Management, Compensation Management, Talent Management und Learning & Development, machte 2011 den ersten wichtigen Schritt. Das System wurde für eine Pilotgruppe von 300 Mitarbeitern zur Unterstützung einer effektiven und effizienten Durchführung des Beurteilungsprozesses und der diesbezüglichen

Management capability programme: Leading Self Die Fortbildung Leading Self ist eine der Managementschulungen, die von der FrieslandCampina Academy entwickelt und veranstaltet wird. Das Programm unterstützt beginnende und erfahrenere Manager bei der Entwicklung der Managementkompetenzen. Durch den Erhalt von Einblicken in das eigene Verhalten lernen die Teilnehmer, auch in der Rolle des Managers effektiv zu sein. Das Programm umfasst zwei Module à zwei bzw. drei Tage. Das gesamte Programm wurde aktiv erstellt, die Arbeitssituation der FrieslandCampina-Mitarbeiter steht immer im Mittelpunkt. Leading Self ist Teil einer Reihe von Managementschulungen, die weltweit für alle Manager angeboten werden, zu den anderen Programmen zählen Leading People und Leadership in Business.


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Bericht des Executive Board FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter

Überflutungen in Thailand und Nigeria Im Herbst 2011 wurde Thailand von schweren Überschwemmungen getroffen. Insbesondere die Region um Bangkok litt sehr unter dem stetig steigenden Wasser. Auch die Fabriken von FrieslandCampina in Thailand waren von der Überflutung betroffen. Durch eine gewaltige Anstrengung der Führungskräfte und Mitarbeiter in den Unternehmen gelang es ihnen, die Produktion und den Vertrieb lange haltbarer Molkereiprodukte soweit möglich aufrechtzuerhalten. Die sich allmählich leerenden Supermärkte konnten so weiterhin mit notwendigen Molkereiprodukten für die thailändische Bevölkerung beliefert werden. Zuvor war 2011 der Produktionsstandort von FrieslandCampina in Nigeria von Überflutungen betroffen. Fabrik und Lager wurden schwer getroffen. Dank des enormen Einsatzes der Mitarbeiter konnten die Produktion und der Vertrieb von Molkereiprodukten nach einigen Wochen wiederaufgenommen werden.

Folgen in Bezug auf die persönliche Entwicklung und Entlohnung aufgesetzt. Manager und Mitarbeiter in den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien werden 2012 das System zur Vorbereitung auf eine mögliche weltweite Umsetzung 2013 bewerten. HR Niederlande Das Projekt Employability 2020 konzentriert sich auf die quantitative und qualitative Besetzung der Produktionsbetriebe. Infolge des höheren Durchschnittsalters von Produktionsmitarbeitern und der erwarteten natürlichen Fluktuation werden in den kommenden Jahren bis 2020 etwa 50 Prozent der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Andererseits wird ein Mangel an gut ausgebildetem technischen Personal erwartet. Um dem rechtzeitig vorzugreifen, wurde eine Zusammenarbeit mit Ausbildungsinstituten geschlossen, um das erworbene Wissen über und die Erfahrung mit Molkereiprodukten für die Zukunft sicherzustellen. Außerdem wurde im Rahmen des Themas nachhaltige Einsetzbarkeit ein Programm namens „Fit4Work“ entwickelt, um die derzeitigen Mitarbeiter vital zu halten, sowohl funktional als auch physisch. Das

Programm reagiert auf die stets schnelleren Entwicklungen beim Betrieb und in der Automatisierung, aber auch auf die Tatsache, dass das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre erhöht wird. Das Mobilitätszentrum konnte wiederum der Mehrheit der Mitarbeiter, die ihre Stelle infolge von Umstrukturierungen verloren haben, erneut einen Arbeitsplatz anbieten. Im Jahr 2011 betraf dies 201 der 276 Personen (2010: 347 von 410 Personen). Entsprechend den Zielen von FrieslandCampina in Bezug auf die Nachhaltigkeit wurden einige Initiativen ins Leben gerufen, um eine nachhaltigere Politik in Bezug auf die Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die ersten konkreten Schritte waren eine nachhaltige Leasingauto-Poltik ab 2012, einschließlich einer NS Business Card für Nutzer von Leasingautos, um Fahrer von Leasingautos zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs anzuregen.


Bericht des Executive Board Ausblick & Verantwortlichkeitserklärung

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Ausblick

Verantwortlichkeitserklärung

Für 2012 wird aufgrund des zunehmenden Konsums weltweit eine leichte Zunahme der Nachfrage nach Molkereiprodukten erwartet. In Europa wird der Konsum von Molkereiprodukten aufgrund der Zurückhaltung von Verbrauchern bei ihren Ausgaben vermutlich weiterhin unter Druck stehen. Das Milchangebot wird auf dem Weltmarkt leicht steigen und in bestimmten Zeiten des Jahres kann das Angebot die Nachfrage möglicherweise übertreffen. Kleine Angebots- und Nachfrageschwankungen auf dem Weltmarkt können große Folgen für die Preisentwicklung von Massengütern wie Milchpulver, Basiskäse und Butter haben. Dies beeinflusst zudem das Preisniveau der anderen Produktkategorien. Bei einem Anstieg der Kosten für Erzeugermilch und andere Rohstoffe können die Margen unter Druck geraten, wenn dieser Anstieg der Anschaffungs- oder Herstellungskosten unzureichend oder nicht rechtzeitig in die Verkaufspreise umgerechnet werden kann. Der Zeitpunkt der vertraglichen Festlegung von Preis und Laufzeit kann große Folgen für die erzielten Verkaufspreise und die Margenentwicklung haben.

Das Executive Board der Royal FrieslandCampina N.V. erklärt, dass der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Aktiva und Passiva, der Finanzlage und des Ergebnisses der Royal FrieslandCampina N.V. und aller zum Konsolidierungskreis gehörigen Unternehmen vermittelt und dass der Geschäftsbericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Lage am Bilanzstichtag, des Geschäftsverlaufs während des Geschäftsjahres bei der Royal FrieslandCampina N.V. und bei den mit ihr verbundenen Unternehmen vermittelt, deren Zahlen in den Jahresabschluss aufgenommen wurden, und dass im Geschäftsbericht die wesentlichen Risiken, denen die Royal FrieslandCampina N.V. ausgesetzt ist, beschrieben sind.

Executive Board Cees (C.C.) ’t Hart Chief Executive Officer

Das Jahr 2012 steht im Zeichen der weiteren Umsetzung der Strategie Route2020. Ein Wachstum wird bei Milchgetränken, Baby- und Kindernahrung, Markenkäse und bei Spezialingredienzen angestrebt. Investitionen sind beim Ausbau der Produktionskapazität, beim Austausch von Anlagen, bei der Effizienzsteigerung und Innovation geplant. Die Innovationsprogramme sind an die strategischen Wachstumsbereiche geknüpft. Voraussichtlich werden die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung leicht steigen. Die Finanzgrundlage von FrieslandCampina ist solide und bietet eine gute Basis für die Umsetzung ihrer Pläne im Rahmen der Strategie Route2020. Im Personalbereich wird auf die Folgen der demografischen Entwicklung in den unterschiedlichen Regionen bezüglich der gewünschten Mitarbeiterbesetzung sowie Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern reagiert. Sowohl die Effizienzsteigerung als auch der Ausbau von Aktivitäten und mögliche Akquisitionen können zu Veränderungen beim Mitarbeiterbestand führen. Erhöhte Aufmerksamkeit für sozialverantwortliches Unternehmertum in der gesamten Produktionskette von Molkereiprodukten wird zu einer nachhaltigen Wertschöpfung für alle Beteiligten beitragen müssen. Auf eine Aussage über die Ergebniserwartung für 2012 wird verzichtet.

Kees (C.J.M.) Gielen Chief Financial Officer Kapil (K.) Garg Chief Operating Officer Piet (P.J.) Hilarides Chief Operating Officer Roelof (R.A.) Joosten Chief Operating Officer Freek (F.) Rijna Chief Operating Officer Amersfoort, 2. März 2012


Kühe auf der Weide

Kühe auf der Weide sind ein charakteristischer Bestandteil der niederländischen Kulturlandschaft. Um das Bild zu erhalten, hat FrieslandCampina die Initiative ergriffen, den Weidegang von Kühen zu fördern, indem ein Betrag in Höhe von 45 Millionen Euro pro Jahr für Mitglied-Milchviehhalter zur Verfügung gestellt wurde, die ihre Kühe auf der Weide grasen lassen. Milchviehhalter, die ihre Kühe mindestens 120 Tage pro Jahr, mindestens sechs Stunden pro Tag im Freien grasen lassen, erhalten dafür eine finanzielle Vergütung in Höhe von 0,50 Euro pro 100 Kilo Milch. FrieslandCampina hat sein Sortiment an Molkereiprodukten aus Weidemilch erweitert. Auf diese Weise will das Unternehmen Kunden und Verbrauchern die Möglichkeit bieten, sich bewusst für Weidemilchprodukte zu entscheiden, um somit zum Erhalt der Kuh in der niederländischen Landschaft beitragen zu können.



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Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility Ein vitales und erfolgreiches FrieslandCampina kann nur in einem gesunden sozialen Umfeld und einem gesunden Lebensraum mit gesunden Produkten existieren. Diese Erkenntnis ist die Grundlage des weltweiten Programms von FrieslandCampina für die Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltigkeit. Milch ist von Natur aus eine der reichsten Nahrungsquellen mit Eiweißen, Vitaminen und Mineralien, die für ein gesundes Leben entscheidend sind. FrieslandCampina liefert mit ihren Produkten einen Beitrag zur Nahrungsversorgung der Welt – und insbesondere im Bereich Nährstoffsicherheit.

Finanzieller und gesellschaftlicher Wert („shared value“) FrieslandCampina erwartet eine anspruchsvolle Zukunft in einer Welt mit derzeit sieben Milliarden und bis 2050 neun Milliarden Erdenbürgern. Das Wachstum der Weltbevölkerung wird große Veränderungen mit sich bringen, in der Hinsicht, wie die Gesellschaft nachhaltig und effizient mit Lebensmitteln, Tierfutter und (bio-basierter) Energie versorgt wird. Das Unternehmen glaubt an das Modell des „shared value“, bei dem finanzielle Wertschöpfung einhergeht mit gesellschaftlichem Mehrwert der Aktivitäten, Dienste und Produkte, die FrieslandCampina liefert. Die Ziele, die FrieslandCampina dabei verfolgt, sind eine gute Rendite neben einer optimalen gesellschaftlichen Einbindung und der Gewährleistung der Kontinuität von FrieslandCampina.

FrieslandCampina konzentriert ihren CSR-bezogenen Einsatz und die Führung auf vier Bereiche, in denen viel bewirkt werden kann: • Nährwert & Gesundheit (insbesondere die Bekämpfung der Unterernährung) • Effiziente und nachhaltige Produktionsketten (nachhaltiger Einkauf, weniger Energie, Wasser und Abfall, mehr nachhaltige Energie) • Entwicklung der Milchviehhaltung in Asien und Afrika (sowie die Unterstützung von Kleinbauern in Asien und Afrika) • Nachhaltige Milchviehhaltung innerhalb der eigenen Genossenschaft (mit nahezu 15.000 Milchviehbetrieben in den Niederlanden, Deutschland und Belgien) Für diese vier Schwerpunktbereiche arbeitet FrieslandCampina spezifische Aktionspläne aus, um die CSR-Ziele zu erreichen. Für alle Schwerpunktbereiche wurden Ziele und Aktionspläne entwickelt, über die jährlich im CSR-Bericht informiert werden wird.


Corporate Social Responsibility

CSR Unsere Mission, Vision und Strategie Efficiënte en duurzame productieketens

Ontwikkeling Duurzame melkveehouderij melkveehouderij Milchviehhaltung inEntwicklung Azië ender Afrika

Effiziente und nachhaltige Produktionsketten Im Rahmen der Vereinbarungen innerhalb des niederländischen Molkereisektors hat FrieslandCampina zum Ziel, zukünftiges Wachstum klimaneutral zu erreichen. Beispielsweise wird an der Verbesserung der Energieeffizienz und an der Efficiënte en Voedingswaarde Umstellung auf nachhaltig produzierte duurzame & gezondheid Energie gearbeitet. Dies bedeutet, dass productieketens dieTekort gesamte vom MilchviehbetriebGrondstofgebruik aanKette, nutriënten bis zumterugdringen verarbeitenden Unternehmen, verbeteren langfristig den eigenen Energiebedarf durch Energie aus Biomasse und durch Nutzung von Wind- und Sonnenenergie decken soll.

Nachhaltige Milchviehhaltung FrieslandCampina erachtet es für wichtig, dass Milch und andere Rohstoffe, die für die Produktion von Molkereiprodukten notwendig sind, nachhaltig produziert werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Verfahren für die Landwirtschaft und die Milchviehhaltung, die nicht Ontwikkeling Duurzame nur möglichst wenige Auswirkungen melkveehouderij melkveehouderij die Umwelt haben, sondern auch inaufAzië en Afrika einen melkveehouders Beitrag zum Wohlbefi nden von De standaard Kleine in lokalen Gemeinschaften Azië en Afrika verder helpenleisten. bepalen

Voedingswaarde & gezondheid Nährwert & Gesundheit

FrieslandCampina möchte durch in Asien und Afrika Kleine melkveehouders in Tekort aan nutriënten Grondstofgebruik De standaard die ernährungsbedingte Relevanz Ausreichend nährstoffreiche Azië en Afrika verder helpen Nahrung terugdringen verbeteren bepalen von Molkereiprodukten zur für eine fortwährend wachsende Bekämpfung der Unterernährung Weltbevölkerung ist einer der vier Pfeiler in der Welt beitragen. Zudem der CSR-Politik von FrieslandCampina. möchte das Unternehmen bei der Das Augenmerk von FrieslandCampina Bekämpfung von Übergewicht helfen, liegt vor allem auf Programmen, bei insbesondere bei Jugendlichen; unter denen Landwirte in Asien und Afrika anderem durch die Verbesserung die Lage versetzt werden, ihren CSR Governance Board – Vier CSR in Implementierungsteams der Aufklärung im Bereich gesunde Betrieb so gut wie möglich zu führen MVO-Maßstäbe Dialog mit Beteiligten -quantitativ Partnerships Ernährung und Lebensstil sowie – Jährliche Berichterstattung – und die Molkereiproduktion durch die Hervorhebung der und qualitativ zu steigern. Bei der Engagement Mitarbeiter und Mitglied-Milchviehhalter – CSREntwicklung Trainingsprogramme – Jährlicher Bedeutung von Sport und Bewegung. dieser Programme wird CSR Team Award intensiv die Zusammenarbeit mit Nachhaltigkeitsrichtlinien für Lieferanten – Verhaltenscode – Fokus Qualitätssystem – Grundsatzdokumente anderen Organisationen gesucht.

CSR

Unsere Mission, Vision und Strategie

CSR Governance Board – Vier CSR Implementierungsteams MVO-Maßstäbe – Jährliche Berichterstattung – Dialog mit Beteiligten - Partnerships Engagement Mitarbeiter und Mitglied-Milchviehhalter – CSR Trainingsprogramme – Jährlicher CSR Team Award Nachhaltigkeitsrichtlinien für Lieferanten – Verhaltenscode – Fokus Qualitätssystem – Grundsatzdokumente

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Corporate Social Responsibility

Offenen Tür auf Bauernhöfen Wie werden Kühe versorgt und gemolken? Und wie glücklich sind Kühe, wenn sie an einem schönen Frühlingstag zum ersten Mal wieder auf die Weide dürfen? Während der Campina Tag der offenen Tür auf Bauernhöfen besuchten nahezu 100.000 Verbraucher die 90 Milchviehbetriebe, die am Programm dieser Tage der offenen Tür auf den Höfen teilnahmen. Verbraucher können so mit eigenen Augen sehen, woher die Milch für Campina-Produkte stammt und wie sorgsam mit den Kühen umgegangen wird. So umsorgt Campina ihre Produkte, vom Gras bis zum Glas.

Aktionen 2011 Nachhaltigkeitsprogramm Milchviehhaltung Mit der formellen Genehmigung des Nachhaltigkeitsprogramms für die Milchviehhaltung durch die Mitglied-Milchviehhalter im Dezember 2011 wurde von der Genossenschaft und den Mitgliedern ein großer Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Gestaltung der Erzeugerkette gemacht. Bei den Mitgliedern ist das Bewusstsein stark ausgeprägt, dass die gesellschaftliche Wertschätzung der Milchviehhaltung lebenswichtig ist. Dazu gehören ebenfalls die gute Versorgung der Tiere, die Instandhaltung des natürlichen Lebensraumes und der nachgewiesene Einsatz beim Erhalt des Weidegangs in den Niederlanden. FrieslandCampina stellt im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms für die Milchviehhaltung jährlich maximal 45 Millionen Euro für die Förderung des Weidegangs von Milchkühen bereit. Mitglied-Milchviehhalter, die Mitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. sind und ihre Milchkühe weiden, können einen Weidemilchzuschlag von 0,50 Euro pro 100 Kilo Milch erhalten. Die Initiative ist Teil der Nachhaltigkeitsagenda von FrieslandCampina. Der finanzielle Impuls in Höhe von 45 Millionen Euro gilt mindestens für den Zeitraum von 2012 bis einschließlich 2014. Konkret bedeutet dies, dass FrieslandCampina ab 2012 den Mitglied-Milchviehhaltern, die ihr Milchvieh mindestens 120 Tage und mindestens sechs Stunden pro Tag auf der Weide grasen lassen, einen Weidegangzuschlag von 0,50 Euro pro 100 Kilo Milch anbietet. Derzeit erhalten Mitglied-Milchviehhalter, die ihr Milchvieh auf der Weide grasen lassen, eine Vergütung von 0,05 Euro pro 100 Kilo Milch. Dadurch steigt die Vergütung für Weidegang für einen Milchviehbetrieb, der jährlich 600.000 Kilo Milch liefert, von 300 Euro auf 3.000 Euro pro Jahr.

FrieslandCampina wird das Sortiment an Molkereiprodukten mit der Garantie Weidemilch aus den Niederlanden weiter ausbauen. So möchte das Unternehmen Kunden und Verbrauchern ermöglichen, eine bewusste Entscheidung zu treffen, die ihren Bedürfnissen nach mehr Produkten, die nachhaltig produziert wurden, am nächsten kommt. Sicherheit und Umwelt FrieslandCampina hat Ziele im Bereich sicheres Arbeiten und Umwelt formuliert. Wichtigstes Ziel im Bereich des sicheren Arbeitens ist es, die Zahl der Unfälle mit Arbeitsausfall stark zu senken. Die Zahl der Unfälle wird an allen Standorten anhand einer eindeutigen Definition erfasst. Entsprechende Berichte werden monatlich vom Executive Board ausgewertet. Im Jahr 2011 gab es zwei Unfälle mit Todesfolge und einen sehr schweren Unfall. Das laufende Programm zur Sensibilisierung für Sicherheit und die Beherrschung von Risiken und Arbeitsprozessen muss dazu führen, dass die Zahl der Unfälle sinkt. Angestrebtes Ziel ist die Halbierung innerhalb von fünf Jahren. Steigerung des Sicherheitsbewusstseins Im Jahr 2011 wurde ein weltweites Programm zur Steigerung des Sicherheitsbewusstseins bei allen Mitarbeitern ins Leben gerufen. Dies erfolgte durch die Feststellung des Fortschritts der Sicherheitskultur. Je Standort wird anschließend die Zielsetzung festgelegt und erhalten alle Mitarbeiter eine Schulung zur Sensibilisierung des Sicherheitsbewusstseins. Sicherheit steht hoch auf der Tagesordnung und ist Nummer eins bei der Reihenfolge der Prioritäten. Der Kulturwandel für die Erreichung niedrigerer Unfallzahlen ist damit in Gang gesetzt.


Corporate Social Responsibility

Schulung zur Sicherheitskontrolle und Gefahrenerkennung Im Jahr 2011 wurde mit Schulungen begonnen, damit Führungskräfte eine Begehung zur Sicherheitskontrolle absolvieren können. Dies ist ein separates Programm, das zu einer Steigerung des Sicherheitsbewusstseins führen soll. Die Mitglieder des Executive Board haben die Schulung der Sicherheitsbegehung auch selbst absolviert und werden im Jahr 2012 alle zwei Monate eine Sicherheitskontrolle an unterschiedlichen Standorten durchführen. Systematische Arbeit an Sicherheit und Umwelt Bei FrieslandCampina gibt es das Foqus SGU-Managementsystem. Es basiert auf ISO 18001 und ISO 14001. Alle Produktionsstandorte müssen in diesem System ein bestimmtes Niveau erreichen. Im Jahr 2011 wurde eine Vielzahl an Auditoren ausgebildet, um alle Standorte auf ihre Sicherheits- und Umweltleistungen zu beurteilen und es wurden Audits bei den ersten 19 Produktionsstandorten durchgeführt. Im Jahr 2011 wurden alle Standorte von Consumer Products Europe sowohl nach ISO 18001 als auch ISO 14001 zertifiziert. Die Produktionsstandorte von FrieslandCampina Indonesia sind bereits seit einigen Jahren nach ISO 14001 zertifiziert. Dort laufen diverse Einsparungsprogramme, um die Umweltauswirkungen zu senken. Wassereinsparung, Verringerung der Emissionen und Abfallrecycling sind wichtige Programme. FrieslandCampina Indonesia hat für den Einsatz vom Umweltministerium einen prestigeträchtigen „Green Award“ erhalten, der lediglich einer begrenzten Zahl von Firmen verliehen wird.

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Verbesserung der Umweltleistung Alle Geschäftseinheiten von FrieslandCampina widmen der Verbesserung der Energieleistung Aufmerksamkeit. Unter anderem in den Niederlanden und in Belgien wurden in Übereinkommen Vereinbarungen mit dem Staat über die weitere Verbesserung der Energieeffizienz getroffen. Dies wurde standortspezifisch in einen Aktionsplan umgesetzt. Bei FrieslandCampina DMV in Veghel wurde beispielsweise ein umfassendes Messsystem pro Abteilung und pro Produktionslinie eingeführt. Dieses erfasst viele Informationen für die Abteilung und mithilfe der sogenannten Small Group Activities werden immer mehr operative Verbesserungen erkannt und durchgeführt. Dies hat bei diesem Standort zu einer Verbesserung der Energieeffizienz geführt. Im Bereich Abwasser wurden bei FrieslandCampina Domo in Bedum in den Niederlanden Fortschritte erzielt. An diesem Produktionsstandort wird Molke zu Molkereizutaten für andere Lebensmittelhersteller verarbeitet, wobei eine Entsalzung stattfindet. Dieser Prozess führt zu Salz im Abwasser, das Folgen für die Qualität des Oberflächenwassers hat. Der Standort Bedum hat 2011 in einen sogenannten Eindampfer investiert, wodurch das Salz nicht mehr ins Abwasser gelangt.


Gemeinsam genießen

Auf der Grundlage von 140 Jahren Wissen und Erfahrung im Bereich Molkereiprodukte versorgt FrieslandCampina täglich Hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt mit energiereichen Nährstoffen. So genießen in Malaysia, Singapur und Vietnam Kinder im Wachstum, Teenager und Erwachsene ein umfassendes Sortiment an Molkereierzeugnissen der Marke Dutch Lady. Tag für Tag zu einer gesunden Zukunft beitragen, bleibt eine Herausforderung, die FrieslandCampina gerne annimmt.



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Corporate governance

Corporate Governance auf einen Blick

Grundsätze

Anteilseignerstruktur

Royal FrieslandCampina N.V. (die „Gesellschaft“) wendet die Grundsätze des niederländischen Corporate Governance Code (der „Code“) freiwillig an. Wie diese Grundsätze angewendet werden, wird in diesem Kapitel beschrieben. Zudem wird erläutert und begründet, in welchen Fällen die Gesellschaft den Code nicht anwendet. Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. (die „Genossenschaft“) ist von der Anwendung des niederländischen Strukturreglements freigestellt. Die Gesellschaft ist eine Strukturgesellschaft. Mit dem Gesamtbetriebsrat (der „GBR“) wurde ein Übereinkommen geschlossen, aufgrund dessen die Mitglieder des Aufsichtsrates der Gesellschaft (der „Aufsichtsrat“) vom Aufsichtsrat ernannt werden, das sogenannte Kooptationsprinzip.

Alle Anteile am Gesellschaftskapital werden von der Genossenschaft gehalten, deren Mitglieder am Milchviehbetrieb oder an der Gewinnung, Verarbeitung oder am Absatz von Milch beteiligt sind. Der geografische Arbeitsbereich der Genossenschaft ist in 21 Distrikte untergliedert, die jeweils einen Distriktsrat besitzen. Diese Mitglieder der Genossenschaft ernennen die Vorstände der 21 Distrikte, die Distriktsräte, die gemeinsam die 210 Mitglieder umfassende Generalversammlung der Genossenschaft bilden. Die Generalversammlung ernennt die neun Vorstandsmitglieder der Genossenschaft auf Vorschlag des Beirats der Genossenschaft. Die Genossenschaft ist einzige Anteilseignerin der Gesellschaft. Der Genossenschaftsvorstand übt die Rechte des Anteilseigners der Genossenschaft aus und fungiert so als Hauptversammlung der Gesellschaft. Bei einigen Beschlüssen benötigt das Executive Board der Gesellschaft (das „Executive Board“) aufgrund der Satzung der Gesellschaft die Zustimmung der Hauptversammlung. Bei einigen Beschlüssen, bei denen der Vorstand der Genossenschaft seine Stimme im Namen der Genossenschaft abgibt, ist es erforderlich, dass der Vorstand der Genossenschaft, bevor sie ihre Stimme abgibt, Zustimmung von der Generalversammlung erhalten hat. Eine solche Zustimmung der Generalversammlung gilt auch bei einigen anderen wichtigen Beschlüssen der Hauptversammlung der Gesellschaft.

Board-Struktur Die Gesellschaft besitzt eine sogenannte dualistische Struktur mit Unternehmensleitung, Executive Board und Aufsichtsrat. Das Executive Board umfasst sechs Mitglieder (im Berichtsjahr 2011 fünf Mitglieder), darunter einen Chief Executive Officer (CEO), einen Chief Financial Officer (CFO) und vier Chief Operating Officers (COOs), wobei Letztere für eine Business Group verantwortlich sind. Die Zusammensetzung und Aufgabenverteilung des Executive Board ist auf Seite 148 beschrieben. Der Aufsichtsrat umfasst dreizehn Mitglieder; neun Mitglieder des Vorstandes der Genossenschaft und darüber hinaus vier „externe“ Mitglieder. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist auf Seite 146 und 147 dargestellt.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrats Der Bericht des Aufsichtsrats beschreibt unter anderem die Aktivitäten des Aufsichtsrats und der Ausschüsse im Berichtsjahr. Dieser Bericht ist auf Seite 76 bis 79 eingefügt.

Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt, den Prüfungsausschuss, bestehend aus vier Aufsichtsratsmitgliedern und den Entlohnungsund Bestellungsausschuss, bestehend aus drei Aufsichtsratsmitgliedern. Die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats ist auf Seite 146 und 147 dargestellt.


Corporate governance

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Corporate governance Die Grundsätze der Corporate Governance, die die Koninklijke Friesland Campina N.V. anwendet, sind in der Satzung und in Reglements der unterschiedlichen Organe der Gesellschaft fixiert, die alle auf der Website der Gesellschaft abrufbar sind. Obwohl der Code nicht auf die Gesellschaft anwendbar ist, da kraft Gesetz nur börsennotierte Gesellschaften dem Code unterliegen, wendet die Gesellschaft die Grundsätze und Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes an, wo dies mit der Beherrschungsstruktur und dem Charakter der Genossenschaft vereinbar ist. Die nicht angewandten Bestimmungen werden in dieser Übersicht erwähnt und zudem wird begründet, warum die entsprechende Bestimmung nicht angewandt wird. Im Berichtsjahr wurden keine erheblichen Änderungen an der Governance-Struktur vorgenommen. Allerdings wurde das Reglement des Executive Board vor Kurzem in Einklang mit der innerhalb der Gesellschaft bestehenden Governance-Praxis gebracht.

Executive Board Aufgaben und Verantwortlichkeiten Das Executive Board besteht aufgrund der Satzung aus mindestens zwei Mitgliedern und hat die Lenkung der Gesellschaft zur Aufgabe. Dies beinhaltet unter anderem, dass das Executive Board für die Unternehmenspolitik und für den operativen Geschäftsverlauf in dem Unternehmen verantwortlich ist und damit für die Erreichung der Zielsetzungen, die Strategie, die Entwicklung der Ergebnisse und die für das Unternehmen relevanten gesellschaftlichen Aspekte des Unternehmens. Das Executive Board trägt zudem die Verantwortung für die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften, für die Kontrolle der mit den Unternehmensaktivitäten verbundenen Risiken und für die Finanzierung der Gesellschaft. Das Executive Board bespricht die internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme mit dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss. Das Executive Board richtet sich bei der Erfüllung seiner Aufgabe nach den Belangen der Gesellschaft und dem damit verbundenen Unternehmen. Das Executive Board legt bezüglich der von ihm betriebenen Politik gegenüber dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung Rechenschaft ab.

Bestellung Die Mitglieder des Executive Board werden vom Aufsichtsrat auf unbefristete Zeit bestellt. Diese Nicht-Anwendung der Empfehlung des Codes (Bestellung für eine Amtszeit von maximal vier Jahren) ist durch die Grundsätze des niederländischen Strukturreglements begründet, bei dem die Mitglieder des Executive Board vom Aufsichtsrat bestellt werden. Zudem ist die Genossenschaft langfristig orientiert. Der Aufsichtsrat informiert die Hauptversammlung über eine geplante Bestellung und entlässt Mitglieder des Executive Board nicht, bevor die Hauptversammlung dazu angehört wurde. Entlohnungspolitik der Mitglieder im Executive Board Bei der Entlohnungspolitik werden alle relevanten Empfehlungen des Codes angewendet. Die Entlohnungspolitik wird nicht veröffentlicht, da für die Gesellschaft eine gesetzliche Freistellung gilt. Die Entlohnungspolitik wird auf Vorschlag des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung festgelegt und wird jedes Jahr in der Sitzung der Generalversammlung der Genossenschaft verantwortet. Wichtige Änderungen bei der Entlohnungspolitik werden der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgelegt. FrieslandCampina legt auch darüber gegenüber der Hauptversammlung und der Generalversammlung der Genossenschaft Rechenschaft ab.


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Corporate governance

Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat beaufsichtigt die Arbeit des Executive Board und den allgemeinen Geschäftsverlauf in der Gesellschaft und im mit ihr verbundenen Unternehmen und berät das Executive Board. Der Aufsichtsrat bespricht mit dem Executive Board die Strategie und die wesentlichen mit dem Unternehmen verbundenen Risiken und zudem den Ansatz, die Funktion eventueller signifikanter Änderungen der Risikomanagement- und Kontrollsysteme. Der Aufsichtsrat hat zudem die in den Bestimmungen von Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs über Strukturgesellschaften aufgeführten Befugnisse. Dies betrifft insbesondere die Bestellung der Mitglieder des Executive Board, die Festlegung der Mitgliederzahl des Executive Board und die Genehmigung einer Reihe von im Gesetz genannten Beschlüssen des Executive Board. Aufgrund der Satzung unterliegen darüber hinaus bestimmte, in der Satzung beschriebene Beschlüsse des Executive Board der Genehmigung des Aufsichtsrats. Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe lassen sich die Aufsichtsratsmitglieder von den Belangen der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen leiten und wägen diesbezüglich die infrage kommenden Belange der Beteiligten der Gesellschaft ab. Dabei werden vom Aufsichtsrat auch die für das Unternehmen relevanten Aspekte des sozialverantwortlichen Unternehmertums einbezogen. Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung Mit dem Gesamtbetriebsrat wurde ein Übereinkommen geschlossen, in dem Vereinbarungen über die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Profil, dem die Aufsichtsratsmitglieder genügen müssen, die gestärkten Empfehlungsrechte des Gesamtbetriebsrats bei der Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder und die Weise der Ausübung dieser Rechte durch den Gesamtbetriebsrat niedergelegt sind. Die Profilskizze wurde als Anlage zum Reglement des Aufsichtsrats auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht. Gemäß dem Übereinkommen ist die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ordnungsgemäß, wenn die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft 2/3 der Mitglieder des Aufsichtsrats ausmachen (die „internen Mitglieder“) und der Aufsichtsrat zu 1/3 aus „externen Mitgliedern“ besteht.

Die gewählte Zusammensetzung entspricht der bei großen Genossenschaften gesetzlich zugelassenen Mitgliederdominanz von 2/3 der Gesamtzahl der Aufsichtsratsmitglieder. Diese Mitgliederdominanz setzt sich auf Gesellschaftsebene fort. Mit dieser Regelung wird von der Bestimmung bewährter Verfahren des Codes abgewichen, die besagt, dass maximal ein Mitglied des Aufsichtsrats nicht-unabhängig sein kann. Alle externen Aufsichtsratsmitglieder sind unabhängig im Sinne des Codes. Die externen Aufsichtsratsmitglieder werden anhand der in der Profilskizze festgelegten Kriterien ausgewählt. Mindestens eines der Aufsichtsratsmitglieder ist ein sogenannter Finanzexperte, was bedeutet, dass diese Person relevante Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Finanzen, Buchführung und Rechnungswesen bei einer großen juristischen Person gesammelt hat. Die Ausübung von anderen Aufsichtsratsmandaten und Nebenämtern sowohl durch Aufsichtsratsmitglieder als auch durch Mitglieder des Executive Board wird vom Aufsichtsrat individuell je nach der Art der betreffenden Aufsichtsratsmandate und/ oder Nebenämter und dem mit ihnen verbundenen Zeitaufwand beurteilt. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats und des Executive Board hat dafür zu sorgen, dass es dem Unternehmen genügend Zeit und Aufmerksamkeit widmen kann, damit eine ordnungsgemäße Erfüllung seiner Aufgaben gewährleistet ist. Die Aufsichtsratsmitglieder werden vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von vier Jahren bestellt und maximal zweimal wiederbestellbar. Eine Ausnahme gilt diesbezüglich für den amtierenden Vorsitzenden, der für eine vierte Amtszeit im Zusammenhang mit der Tatsache bestellt werden kann, dass die Gesellschaft für diese Funktion ein Aufsichtsratsmitglied bestellen können möchte, das viel Erfahrung in Bezug auf den täglichen Geschäftsverlauf in der Gesellschaft und Genossenschaft besitzt. Die Amtszeit eines Aufsichtsratsmitglieds, das auch dem Vorstand der Genossenschaft angehört, endet in jedem Falle bei Beendigung seiner Vorstandsmitgliedschaft. Informationen über die Daten der (Wieder-)Bestellung und laufende Amtszeiten von Aufsichtsratsmitgliedern finden Sie im Ausscheidungsschema auf Seite 78. Bezüge Auf Vorschlag des Aufsichtsrats legt die Hauptversammlung die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder fest und legt diesbezüglich jährlich gegenüber der Generalversammlung Rechenschaft ab. Die Bezüge sind nicht von den Ergebnissen der Gesellschaft abhängig.


Corporate governance

Ausschüsse des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat einen Entlohnungs- und Bestellungs- sowie einen Prüfungsausschuss. Aufgabe dieser Ausschüsse ist die Beschlussfassung des Aufsichtsrats vorzubereiten; sie haben keine selbstständige Entscheidungsbefugnis. Die Reglements der Ausschüsse wurden auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht. Beide Ausschüsse berichten dem Aufsichtsrat regelmäßig über ihre Beratungen und Erkenntnisse. Entlohnungs- und Bestellungsausschuss Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss besteht aus dem Aufsichtsratsmitglied mit dem sozialen Profil, das zudem den Vorsitz des Ausschusses innehat, dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss hat unter anderem folgende Aufgaben: • Vorschläge für die Bezügepolitik für das Executive Board und die Bezüge der einzelnen Mitglieder; • Erstellung des Entlohnungsberichts; • Auswahl und Bestellung der Mitglieder (einschließlich Erstellung von Kriterien und Verfahren hinsichtlich der Bestellung) des Executive Board und der externen Aufsichtsratsmitglieder; • regelmäßige Beurteilung des Umfangs und der Zusammensetzung des Aufsichtsrats, der Ausschüsse des Aufsichtsrats und des Executive Board; • regelmäßige Beurteilung des Funktionierens des Executive Board, des Aufsichtsrats und der einzelnen Mitglieder sowie der Ausschüsse des Aufsichtsrats; • Vorbereitung der Beschlussfassung über die Bezügepolitik des Executive Board; und • Kontrolle der vom Executive Board betriebenen Bezügepolitik, angewandten Auswahlkriterien und Bestellungsverfahren für Mitglieder des gehobenen Managements. Prüfungsausschuss Der Prüfungsausschuss besteht aus dem Finanzexperten und einem anderen externen Mitglied des Aufsichtsrats sowie zwei Aufsichtsratsmitgliedern, die auch dem Genossenschaftsvorstand angehören. Der Prüfungsausschuss hat vorbereitende Aufgaben in Bezug auf: • Richtigkeit und Vollständigkeit der Finanzberichterstattung; • Einhaltung der Empfehlungen der Abteilung Corporate Internal Audit und des externen Abschlussprüfers; • Buchführungsorganisation; • Funktion der internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme; • Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der Politik in Bezug auf die Steuerplanung;

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• F inanzierung und Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie; • Rolle und Funktionieren des internen Abschlussprüfers; und • Bestellung eines externen Abschlussprüfers und Beziehung zu diesem (darunter seine Unabhängigkeit, Bezüge und eventuelle Nicht-Kontrollarbeiten). Der Prüfungsausschuss ist erster Ansprechpartner für den externen Abschlussprüfer, falls dieser Unregelmäßigkeiten in der Finanzberichterstattung der Gesellschaft feststellen sollte. Interessenkonflikte FrieslandCampina hat strenge Regeln formuliert, um jede Form und jeden Anschein von Interessenkonflikten zwischen der Gesellschaft einerseits und den Mitgliedern des Executive Board und Mitgliedern des Aufsichtsrats andererseits zu verhindern. Beschlüsse bezüglich der Durchführung von Geschäftsvorfällen, bei denen Interessenkonflikte von Mitgliedern des Executive Board oder Aufsichtsratsmitgliedern bestehen, die von wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft und/oder für die entsprechende Einzelperson sind, bedürfen gemäß diesen Regeln der Zustimmung des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr wurden keine Interessenkonflikte erfasst.


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Corporate governance

Hauptversammlung Die Hauptversammlung der Gesellschaft ist befugt, bestimmte, in der Satzung bezeichnete Beschlüsse des Executive Board zu genehmigen. Dies betrifft wichtige Beschlüsse im operativen Bereich, im Bereich der rechtlichen Struktur und der Vermögensstruktur der Gesellschaft (und der Gesellschaften, von denen sie Anteile hält) sowie Beschlüsse über die Tätigung großer Investitionen. Die wichtigsten Befugnisse der Hauptversammlung sind darüber hinaus: • Feststellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft und Gewinnverwendung • Entlastung der Mitglieder des Executive Board bezüglich ihrer Führung und der Mitglieder des Aufsichtsrats bezüglich ihrer Kontrolle des Executive Board; • Feststellung der Dividende; • Feststellung der Bezügepolitik für die Bezügepolitik für das Executive Board und Feststellung der Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats; • Bestellung und Entlastung des externen Abschlussprüfers; • Satzungsänderung; und • Ausgabe von Anteilen, Ausschluss vorrangiger oder vorgehender Rechte, Ermächtigung zum Rückkauf von eigenen Anteilen vonseiten der Gesellschaft, Verringerung des gezeichneten Kapitals, Auflösung, Beantragung der Insolvenz. Der Genossenschaftsvorstand übt im Namen der Genossenschaft das Stimmrecht in der Hauptversammlung der Gesellschaft aus. Bei einigen wichtigen Anteilseignerbeschlüssen, beschrieben in der Satzung der Genossenschaft, benötigt der Vorstand bei der Ausübung des mit den Anteilen der Gesellschaft verbundenen Stimmrechts die Zustimmung der Generalversammlung der Genossenschaft. Gesellschaft, Grundkapital und Satzung Royal FrieslandCampina N.V. ist eine Aktiengesellschaft niederländischen Rechts mit satzungsmäßigem Sitz in Amersfoort, Niederlande, und Geschäftsräumen ebenda am Stationsplein 4. Die Satzung der Gesellschaft wurde zuletzt am 2. Februar 2011 geändert und wurde auf der Website veröffentlicht. Die Gesellschaft ist bei der niederländischen Industrie- und Handelskammer im Handelsregister unter Nummer 11057544 eingetragen. Zum 31. Dezember 2011 belief sich das Gesellschaftskapital auf 1.000.000.000 Euro, gestückelt in 10.000.000 (zehn Millionen) Anteile mit einem Nennwert von 100 Euro. Es handelt sich um Namensaktien. Zum selben Datum wurden 3.702.777 Anteile gezeichnet, die alle bezahlt wurden und alle von der Genossenschaft gehalten werden.

Bezüglich der Bestimmungen in Bezug auf die Emission von Anteilen, vorrangige oder vorgehende Rechte, den Erwerb eigener Anteile und die Wertminderung des Kapitals wird aus Platzgrüngen auf die Satzung der Gesellschaft verwiesen. Kontrolle der Finanzberichterstattung und Rolle der internen und externen Abschlussprüfer Finanzberichterstattung Das Executive Board ist für die Qualität und die Vollständigkeit der veröffentlichten Finanzberichte verantwortlich. Der Aufsichtsrat kontrolliert, dass das Executive Board dieser Verantwortung nachkommt. Externer Abschlussprüfer Der externe Abschlussprüfer wird von der Hauptversammlung bestellt. Der Aufsichtsrat unterbreitet diesbezüglich einen Vorschlag, wobei sowohl der Prüfungsausschuss als auch das Executive Board eine Stellungnahme an den Aufsichtsrat abgeben. Entlohnung und Auftragserteilung für die Durchführung von Nicht-Kontrollarbeiten durch den externen Abschlussprüfer werden vom Aufsichtsrat auf Vorschlag des Prüfungsausschusses und nach Beratung mit dem Executive Board genehmigt. Der externe Abschlussprüfer wohnt in jedem Fall der Sitzung des Aufsichtsrats bei, in der die Genehmigung des Jahresabschlusses beschlossen wird. Er berichtet seine Erkenntnisse bezüglich der Prüfung des Jahresabschlusses direkt an das Executive Board und den Aufsichtsrat. Interner Auditverantwortlicher Der interne Auditverantwortliche agiert unter der Verantwortung des Executive Board. Sowohl der Prüfungsausschuss als auch der externe Abschlussprüfer werden beim Arbeitsplan des internen Auditverantwortlichen einbezogen und informieren sich über seine Erkenntnisse. Der interne Auditverantwortliche berät sich regelmäßig mit dem externen Abschlussprüfer und dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses.


Corporate governance

Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes, die von FrieslandCampina nicht angewandt werden: Die Gesellschaft befolgt den Code vollständig durch entweder Anwendung der Grundsätze und Bestimmungen bewährter Verfahren oder durch die Erläuterung, warum vom Code abgewichen wird. Nachstehende Bestimmungen werden aus vorigen oder nachstehend erläuternden Gründen nicht angewandt: II.1.1 Bestellung der Mitglieder des Executive Board für einen Zeitraum von maximal vier Jahren: siehe Begründung bei Bestellung des Executive Board. II.1.9-11 und IV Reaktionszeit gegenüber Anteilseignern, Information des Aufsichtsrats bei Übernahmeangebot; Bestimmungen bezüglich der (Hauptversammlung der) Anteilseigner und Angaben/Logistik der Hauptversammlung: Aufgrund der Tatsache, dass die Gesellschaft nicht börsennotiert ist und dass alle Anteile an ihrem Kapital von der Genossenschaft gehalten werden, nicht zutreffend. II 2.12-15 Veröffentlichung des Entlohnungsberichts, wichtigste Elemente der Arbeitsbedingungen oder Abfindung für Mitglieder des Executive Board: Die Gesellschaft nutzt eine gesetzliche Ausnahmeregelung gemäß Art. 2:383b des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches für sogenannte geschlossene Aktiengesellschaften. III.2.1 Alle Aufsichtsratsmitglieder, mit Ausnahme von höchstens einer Person, sind unabhängig: Siehe Begründung unter Aufsichtsrat – Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung. III.3.5 Ein Aufsichtsratsmitglied kann maximal dreimal für einen Zeitraum von vier Jahren im Aufsichtsrat Mitglied sein: Siehe Begründung unter Aufsichtsrat – Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung. III.5 Der Entlohnungs-, Auswahl- und Bestellungsausschuss wurde aus praktischen Gründen zum Entlohnungs- und Bestellungsausschuss zusammengefügt.

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Risikomanagement

Risikomanagement Die Realisierung von Unternehmenszielen geht mit Risiken und Unsicherheiten einher, unter anderem durch äußere wirtschaftliche Faktoren, die Marktentwicklung, Katastrophen sowie interne Faktoren. FrieslandCampina unterscheidet vier Gruppen von Risiken, jede mit ihren eigenen Zielsetzungen für ihre Beherrschung: Compliance, strategische, taktische und operative und (finanzielle) Beherrschung.

Jede Risikogruppe hat ihre eigene Zielsetzung für ihre Beherrschung: • Compliance: Das Unternehmen möchte diese Risiken und ihre Folgen ungeachtet der Schwere etwaiger Schäden auf jeden Fall vermeiden. • Strategisch: Bedeutende Risiken, die die Umsetzung der Strategie Route2020 behindern könnten, werden frühzeitig erkannt und soweit möglich langfristig gemanagt. • Taktisch und operativ: Die beträchtlichen Auswirkungen, die Risiken auf die (finanziellen) Zielsetzungen kurzfristig für das laufende Jahr und mittelfristig (drei Jahre) haben könnten, werden soweit möglich beschränkt. • (Finanzielle) Kontrolle: Das Unternehmen setzt angemessene Mittel ein, um die genannten Risiken effektiv zu kontrollieren. Obwohl alle Risikobereiche für FrieslandCampina bedeutsam sind, ist die Relevanz einiger Risiken im Jahr 2011 stark gestiegen (s. Abbildung auf Seite 65). Die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Europa haben dazu geführt, dass das Unternehmen sich in bestimmten Ländern (unter anderem in Griechenland und Ungarn) auf verschiedene Szenarien vorbereitet hat. Das Unternehmen hat guten Einblick in die Konsumentenausgaben, und dort, wo diese unter Druck stehen, ist besondere Aufmerksamkeit vonnöten, um den Mehrwert von Marken aufzuzeigen. Die wirtschaftliche Entwicklung fordert auch erhöhte Aufmerksamkeit für die Finanzierung des Unternehmens und der Zinszahlungen. Die Bonität von FrieslandCampina ist gut, das Unternehmen hat 2011 die Finanzierungsfazilitäten erfolgreich verlängert, um die weitere Entwicklung des Unternehmens zu ermöglichen.

Die Sicherheit der Mitarbeiter steht bei FrieslandCampina im Vordergrund. Das Unternehmen möchte die Zahl der Betriebsunfälle beträchtlich verringern. Die bestehenden Programme zur Förderung des Sicherheitsbewusstseins bei Mitarbeitern und Vorgesetzten erhalten zusätzliche Aufmerksamkeit. Die bestehende Milchquotierung für die Mitglied-Milchviehhalter von FrieslandCampina wird 2015 abgeschafft, und das Unternehmen bereitet sich darauf vor, im Falle einer signifikanten Zunahme und Fluktuation der angebotenen Milchmenge eine sinnvolle Verarbeitung und Verwertung der Milch zu gewährleisten. FrieslandCampina hat allgemeine Maßnahmen für das Risikomanagement sowie spezifische Maßnahmen für jeden der Risikobereiche ergriffen. 2011 wurde der Verbesserung von Organisation und Funktion der internen Risikomanagementsysteme Aufmerksamkeit gewidmet. Allgemeine Maßnahmen zum Risikomanagement Organisation des Risikomanagements Das Executive Board trägt die Endverantwortung für die Kontrolle der mit den Unternehmenszielsetzungen verbundenen Risiken und für die Verlässlichkeit der internen und externen (Finanz-)Berichterstattung. Die Verantwortlichkeit für den Entwurf und die Einbettung der darauf abzielenden Risikomaßnahmen wird an Konzern-Stabsabteilungen delegiert. Diese Abteilungen sorgen zudem für die Überprüfung und Bewertung der Anwendung der Maßnahmen.


Risikomanagement

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Wichtigste Risikobereiche für FrieslandCampina Relevanz 2011 ggü. 2010 gestiegen

Compliance

Strategisch

X

Sicherheit der Mitarbeiter Lebensmittelsicherheit

X

Gesetze und Vorschriften

X

Innovation und Mehrwert

X

Milchaufbereitung und Verarbeitungskapazität

X X

Akquisition und Zusammenarbeit Taktisch und operativ

(Finanzielle) Kontrolle

gleich

Wirtschaftliche und politische Entwicklungen

X

Wettbewerb und Marktentwicklungen

X

Einkaufsmarkt- und Preisentwicklungen

X

Personal und Organisation

X

Katastrophen einschließlich Tierkrankheiten

X

Finanzierung, Fremdwährungen und Zinsen IT und Managementinformationen

2011 wurde die neue Konzernabteilung „Enterprise Risk Management“ gebildet. Diese Abteilung ist für die Unterstützung der Bewertung von Risiken auf verschiedenen Ebenen der Organisation verantwortlich und koordiniert deren Management sowie die weitere Verbesserung der internen Risikomanagementund Kontrollsysteme. Die Abteilung berichtet an das Executive Board und den Prüfungsausschuss. Das Management der Business Groups und Konzernunternehmen ist primär verantwortlich für die korrekte (tägliche) Anwendung, Einhaltung und Überwachung der Systeme zur Beherrschung der relevanten Risiken. Die Business Groups und Konzernunternehmen beurteilen die Anwendung und Einhaltung der Maßnahmen und legen dem Executive Board darüber in Form eines internen Berichts („Statement of Internal Control“) Rechenschaft ab. Die Abteilung Corporate Internal Audit hat 2011 Prüfungen durchgeführt, um festzustellen, wie effektiv die ergriffenen Maßnahmen zum Management der Risiken waren. Dies

X X

geschah nach einem Programm, das im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats erstellt worden war. Die dabei gesammelten Informationen werden dazu verwendet, Verbesserungen der internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme durchzuführen. Darüber hinaus hat die Abteilung spezielle Aufträge (zum Beispiel ein IT-Audit) durchgeführt. Die daraus resultierenden Feststellungen und Empfehlungen wurden mit dem verantwortlichen Management abgestimmt und dem Executive Board sowie dem Prüfungsausschuss in einem Bericht mitgeteilt. Verhaltenskodex und Whistleblower-Regelung FrieslandCampina hat Ausgangspunkte für die Verhaltensnormen in einem Verhaltenskodex festgelegt. Dieser gilt für alle Mitarbeiter von FrieslandCampina und wurde intern veröffentlicht. 2011 wurde die Bekanntheit des Verhaltenskodex im Unternehmen gesteigert. Inzwischen hat eine Gruppe von 200 endverantwortlichen Managern in den Business Groups, Konzernunternehmen und Konzernabteilungen erfolgreich einen


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Risikomanagement

Verbesserungen in der Organisation des Risikomanagements im Jahr 2011 • Programme zur Lebensmittel- und Mitarbeitersicherheit wurden beschleunigt fortgesetzt • Einführung des Internal Control Framework abgeschlossen • Risikobewertung („Enterprise Risk Assessment“) ausgeweitet • Organisation des Risikomanagements verstärkt • Aufmerksamkeit auf Verhaltenskodex und WhistleblowerRegelung erhöht • Forschungs- & Entwicklungsabteilungen integriert • Unternehmenspolitik und Initiativen im Bereich der Nachhaltigkeit gefestigt • Programme für Talent- und Karriereentwicklung gestartet • Organisation und Verfahren für die Akquisitionen verbessert

Test absolviert. 2012 sollen auch andere Mitarbeitergruppen an diesem Test teilnehmen. Das Unternehmen hat eine Whistleblower-Regelung. Mitarbeiter, die Abweichungen vom Verhaltenskodex feststellen, können diese gemäß der Whistleblower-Regelung dem Management, internen Vertrauenspersonen, dem Corporate Compliance Officer oder einer unabhängigen externen Stelle melden. Corporate Manual Für die Hauptfunktionen und -prozesse steht ein Corporate Manual zur Verfügung. Dieses legt die wichtigsten Ausgangspunkte für die Unternehmenspolitik sowie die Verantwortungsbereiche und Zuständigkeiten innerhalb der Organisation fest. Auch das Vorgehen zum Management der Unternehmensrisiken ist darin festgehalten. 2011 wurde der Vervollständigung und Verbesserung des Corporate Manuals viel Aufmerksamkeit gewidmet. Business Planning und Review Das Unternehmen verfügt über Verfahren für die strategische Planung, die Budgetierung, die internen monatlichen Managementund Finanzberichte sowie vierteljährliche Finanzprognosen. Für Gestaltung und Zustandekommen der entsprechenden Berichte bestehen detaillierte Richtlinien. Das Management der Business Groups berät monatlich mit ihren Konzernunternehmen über die Realisierung der (finanziellen und nicht-finanziellen) Zielsetzungen und greift dabei unter anderem auf die finanziellen und operativen Berichte (Business Reviews) zurück. Die Chief Operating Officers der Business Groups legen durch die monatlichen Berichte dem Executive Board (dessen Mitglieder sie sind) Rechenschaft ab. Die monatlichen Berichte werden dem Aufsichtsrat vorgelegt und erläutert.

Risikoerfassung und -bewertung 2011 Das Executive Board hat 2010 in Zusammenarbeit mit den Konzernabteilungen und einem externen Berater die in Zusammenhang mit der Strategie Route2020 stehenden Unternehmensrisiken erfasst und bewertet. Ende 2011 wurde diese Bewertung auf die Managementteams der Business Groups ausgeweitet. Die Maßnahmen zielen darauf ab, diese Unternehmensrisiken zu kontrollieren und zu verringern, wurden bewertet und Initiativen wurden festgelegt, um die Kontrolle dieser Risiken, wo erforderlich, zu verbessern. Bei der Mehrzahl wurden diese Initiativen bereits in bestehenden Plänen der Business Groups und Konzernabteilungen aufgenommen. Die wichtigsten Ergebnisse dieses Prozesses werden in diesem Kapitel beschrieben. Durch die Ausweitung dieser Herangehensweise auf die Business Groups wurden spezifischere Erkenntnisse gewonnen. Für 2012 ist beabsichtigt, diese Risikoerfassung und bewertung in allen Konzernunternehmen durchzuführen und jährlich zu wiederholen. Internal Control Framework Bei der Gestaltung und Bewertung der Risikomanagement- und Kontrollsysteme von FrieslandCampina wird der international anerkannte COSO-Rahmen für die interne Kontrolle als Bezugsrahmen verwendet. Dieses ist im Internal Control Framework (ICF) festgehalten. Das ICF wurde im Jahr 2011 größtenteils eingeführt und wird gegenwärtig von den Business Groups und Konzernunternehmen angewendet. Hierbei wird im gesamten Unternehmen ein einziges automatisiertes System verwendet. Das ICF enthält vorgeschriebene Kontrollmaßnahmen. Die korrekte Anwendung dieser Maßnahmen wird durch regelmäßige interne Beurteilungen in Teilen der Organisation bewertet und bei festgestellten Mängeln einschließlich Verbesserungsmaßnahmen im System hinterlegt. Die Abteilung Corporate Internal Audit führt jährlich Reviews durch, um die korrekte Anwendung des ICF zu beurteilen. Die Ergebnisse werden an das verantwortliche Management, das Executive Board und den Prüfungsausschuss berichtet.


Risikomanagement

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Unternehmensrisiken Neben den oben beschriebenen allgemeinen Kontrollmaßnahmen bestehen spezifische Maßnahmen für die Unternehmensrisiken.

Beschreibung des Risikos Sicherheit der Mitarbeiter FrieslandCampina strebt die Minimierung der Risiken im Bereich der Arbeitssicherheit an. Das wichtigste Ziel ist es dabei, die Anzahl der Unfälle mit Arbeitsausfall innerhalb von fünf Jahren auf die Hälfte zu reduzieren. Von allen Betriebsstandorten wird erwartet, dass sie gemäß den FrieslandCampina Standards arbeiten. Jeder Unfall kann, je nach Art des Unfalls, schwerwiegende persönliche und soziale Folgen für die Betroffenen haben. Daneben kann eine nachteilige Entwicklung der Unfallzahlen dem Ruf von FrieslandCampina als Arbeitgeber schaden.

Lebensmittelsicherheit Sowohl die Abnehmer von FrieslandCampina als auch die Verbraucher müssen darauf vertrauen können, dass die Produkte sicher und von hochwertiger Qualität sind. Die Betriebsaktivitäten bergen Risiken, die zu Abweichungen in der Produktqualität führen können, beispielsweise durch Unterbrechungen der Produktion, Kontamination von Produkten oder Rohstoffen oder Lieferungen, die nicht den korrekten Spezifikationen entsprechen. Abweichungen von der Produktqualität können zu einem beträchtlichen Schaden für den Ruf des Unternehmens und für die Position der betreffenden Marken einschließlich Wachstum und Rentabilität führen. Gesetze und Vorschriften FrieslandCampina ist an nationale und internationale Gesetze und Vorschriften gebunden, unter anderem im Bereich Produktsicherheit, Wettbewerb, Markenrechte, Arbeitsverträge, Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Corporate Governance, Veröffentlichungen und Steuern. Bei Nichteinhaltung dieser Gesetze und Vorschriften ist FrieslandCampina unerwünschten (rechtlichen) Folgen sowie finanziellen und/oder Imageschäden ausgesetzt.

Wie wird das Risiko kontrolliert?

• A lle Betriebsstandorte müssen ein Managementsystem im Bereich Arbeitssicherheit besitzen, das zumindest den Anforderungen von OHSAS 18001 genügt. Die internen Standards wurden 2011 vollständig eingeführt. • Der internationale Safety, Health & Environment Council bereitet eine Richtlinie vor und wacht über die Durchführung der Maßnahmen zum Risikomanagement. • Start des Programms zur Steigerung des Sicherheitsbewusstseins, darunter Schulung aller Mitarbeiter (pro Betriebsstandort) und Beobachtungsrunden durch Vorgesetzte. • Monatliche Bewertung der Unfallzahlen im Executive Board. • Start der internen Audits 2011 Inzwischen wurden 19 Standorte geprüft.

• Integrales Qualitätssystem Foqus (in das die internationalen Normen wie ISO 9001, ISO 22000, HACCP integriert sind) in der gesamten Produktionskette (vom Erzeuger bis zum Vertrieb). • 95% der Produktionsstandorte sind HACCP-zertifiziert. • Interne Foqus-Audits durch 30 geschulte interne Auditoren. • Interne Verfahren zu den Themen Lebensmittelsicherheit, Entgegennahme und Bearbeitung von Verbraucherbeschwerden, Issue- und Krisenmanagement. • Registrierung und Analyse von Zwischenfällen. • Für diese Risiken hat FrieslandCampina Produkthaftungs- und Rückrufkostenversicherungen abgeschlossen.

• A nwendung des Verhaltenskodex und der WhistleblowerRegelung (siehe Seite 65-66). • Corporate-Governance-Struktur (siehe Seite 58). • Interne Verfahren, Zuständigkeiten und Richtlinien für externe Vertretung. • Beteiligung von Juristen in allen Organisationsteilen. • Interne Schulungsprogramme. • Compliance-Erklärungen der Konzernunternehmen, Business Groups und Konzernabteilungen.


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Risikomanagement

Beschreibung des Risikos Innovation und Mehrwert Die rechtzeitige Erkennung von und Reaktion auf Verbraucherund Abnehmerbedürfnisse mittels erfolgreicher Produkt- und Prozessinnovationen in strategischen Kategorien ist entscheidend, um die Unternehmenszielsetzungen erreichen zu können. Ein Mangel an erfolgreicher Innovation kann zu einer erheblichen Behinderung des Unternehmens bei der Umsetzung der Route2020 führen.

Milchaufbereitung und Verarbeitungskapazität Die EU-Landwirtschaftsminister haben im Juni 2008 beschlossen, dass die Milchquotierung bis einschließlich 2014/2015 beibehalten wird. In der Zwischenzeit wird eine jährliche Erhöhung von 1 Prozent der Milchquote durchgeführt. Es ist davon auszugehen, dass das Ende der Milchquotenregelung zu einer Erhöhung der von den Mitglied-Milchviehhaltern gelieferten Milchmenge führen wird. FrieslandCampina ist verpflichtet, diese Milch zu verarbeiten. Akquisition und Zusammenarbeit Für die Erhaltung und den weiteren Ausbau ihrer Marktposition ist es wichtig, dass FrieslandCampina umfangreiche Projekte, wie Übernahmen, den Eintritt in Kooperationsverbände und Gemeinschaftsunternehmen sowie große Investitionen, erfolgreich abschließt. Die Durchführung derartiger umfangreicher Projekte birgt Risiken, etwa bei der Anpassung und Integration der Unternehmensaktivitäten oder Unterschieden in der Betriebskultur. Wirtschaftliche und politische Entwicklungen FrieslandCampina verfügt über wichtige Markt- und Markenpositionen, unter anderem in Asien; Westafrika; West-, Ost- und Mitteleuropa sowie dem Nahen Osten. Politische oder wirtschaftliche Veränderungen in diesen Regionen können Folgen für die Marktposition in den entsprechenden Ländern und dadurch Einfluss auf die Ergebnisse und die Finanzlage von FrieslandCampina haben. Außerdem können öffentliche Äußerungen und Entwicklungen in den Niederlanden oder in anderen (westeuropäischen) Ländern einen negativen Einfluss auf die Betriebsergebnisse und die Finanzlage von FrieslandCampina haben, zum Beispiel als Folge eines Boykotts von FrieslandCampinaErzeugnissen.

Wie wird das Risiko kontrolliert?

• I nnovation Governance Board, das über die Effektivität von Innovationen wacht. • Portfoliomanagementsystem: 2011 wurde das Projekt Apropos durchgeführt, um eine Standardisierung des Innovationsprozesses zu erreichen. • Erweiterung des Verständnisses bei Marketing, Verkauf und F&E für lebensmittelkundliche Aspekte von Molkereiprodukten durch Workshops und Schulungen. • Innovationsprogramme Wachstum und Entwicklung, tägliche Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Funktionalität wurden 2011 gestartet. • Organisation von F&E an Schwerpunkte angepasst. • Beginn des Baus des neuen FrieslandCampina Innovation Centre in Wageningen. • Adäquate Organisation und Prozesse zum Schutz von Marken und geistigem Eigentum, unter anderem durch Patente.

• 2 011 wurde das Projekt Chess2020 gestartet, um die erwartete Nachfrage der Konzernunternehmen und das erwartete entsprechende Angebot der Mitglied-Milchviehhalter an Milchbestandteilen zu inventarisieren. • Im Rahmen von Chess2020 wird auch die zusätzliche Verarbeitungskapazität von FrieslandCampina realisiert.

• D ie Konzernabteilung Mergers & Acquisitions wurde in 2011 verstärkt. • Das Verfahren für die Durchführung von Akquisitionsprojekten wurde verbessert. • Das Executive Board wurde durch einen Projektbericht über Status und Fortschritt informiert.

• A ufgrund der Diversifikation der Aktivitäten in geografischer Hinsicht sowie bezüglich der Produkte besteht eine Risikostreuung. • Engmaschige Überwachung von wirtschaftlichen Indikatoren und Marktinformationen, um rechtzeitig auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können. • Regelmäßige Bewertung und Aktualisierung der finanziellen Prognosen. • Szenarioplanung für Länder mit einem erhöhten wirtschaftlichen Risiko (zum Beispiel Griechenland, Ungarn). • Aktive Beteiligung des Unternehmens an gesellschaftlichen Diskussionen über die Milch-/Viehwirtschaft und den Molkereisektor


Risikomanagement

Beschreibung des Risikos Wettbewerb und Marktentwicklungen Der Molkereisektor unterliegt raschen Veränderungen. Abnehmer verschärfen ihre Konditionen für die Abnahme von Produkten von FrieslandCampina. Verbraucher setzen immer höhere Erwartungen in Produkte und deren Verwendungsmöglichkeiten. Auch die Präferenzen der Verbraucher ändern sich. Zudem bestehen große Unterschiede zwischen den Ländern, in denen FrieslandCampina aktiv ist. Auf den für sie wichtigen Absatzmärkten konkurriert FrieslandCampina nicht nur mit zahlreichen kleineren (lokalen) Produzenten, sondern auch mit großen multinationalen Unternehmen. Diese Unternehmen, von denen einige börsennotiert sind, besitzen die Finanzmittel, um beispielsweise auf bestimmte Trends zu reagieren und/oder (neue) Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

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Wie wird das Risiko kontrolliert?

• D as Reagieren auf diese Veränderungen und die regelmäßige Überprüfung der Wettbewerbsposition nimmt in der Route2020, der Gestaltung der Organisation, der Jahresplanung und der Ausführung viel Raum ein. • Category Teams wurden gebildet, um die Kenntnisse und Pläne zum Thema strategische Segmente zu bündeln. • Das Unternehmen bündelt das Wissen der Entwicklungen auf dem Markt für Molkereiprodukte und jenes bei Wettbewerbern in einem Dairy News Analysis System. Die Nutzung dieses Systems wurde 2011 weiter verbessert. • Analyse von Markt- und Verbraucherentwicklungen mit Hilfe von Marktforschungsunternehmen. • Das Executive Board und das Management in den Business Groups werden regelmäßig über die wichtigsten Markt- und Wettbewerbsentwicklungen informiert.

Wenn FrieslandCampina nicht ausreichend in der Lage sein sollte, auf Marktveränderungen zu reagieren und innovativ zu sein, könnte das negative Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsposition und damit ihre Betriebsergebnisse und ihre Finanzlage haben. Einkaufsmarkt- und Preisentwicklungen FrieslandCampina ist auf zahlreichen Märkten sowohl Käufer als auch Verkäufer von Molkereiprodukten und pflanzlichen, nicht auf Milch basierenden Produkten (wie Fruchtgetränken und Ingredienzen). So ist FrieslandCampina Verkäufer von Produkten wie Käse, Butter, Babynahrung, Milchpulver und tagesfrischen sowie lange haltbaren Molkereiprodukten, die auf den Verbrauchermärkten in verschiedenen Ländern gehandelt werden. Diese Produkte unterliegen Preisschwankungen. FrieslandCampina ist auch als Käufer von Produkten Dritter aktiv, etwa von unbehandelter Rohmilch, molkereibezogenen Rohstoffen, Milchpulver, Fruchtkonzentraten, Fruchtzubereitungen, Zucker, Kakao, Pflanzenöl, Energie, Blech, Ingredienzen und (Rohstoffen für) Verpackungen wie Blech, Karton und Kunststoff. Die Betriebsergebnisse und die Finanzlage von FrieslandCampina können durch Preisschwankungen infolge von Veränderungen des Angebots und der Verfügbarkeit (zum Beispiel wetterbedingt) dieser Produkte beeinflusst werden. Erhebliche Preisanstiege, die nicht oder nur teilweise an Abnehmer weitergereicht werden können, beziehungsweise eine anhaltende Verknappung des Angebots bestimmter Produkte können eine negative Auswirkung auf die Betriebsergebnisse und die Finanzlage von FrieslandCampina haben.

• U m diese Risiken zu begrenzen, ist die Strategie von FrieslandCampina daraufhin ausgerichtet, den Anteil von Produkten mit Mehrwert am Gesamtumsatz zu erhöhen und die Kosten durch eine möglichst effiziente Produktion zu minimieren. • Entwicklungen der aktuellen Preise und der Preiserwartungen für Molkereiprodukte und Rohstoffe werden genau verfolgt. • Der Einkauf von Rohstoffen, Ingredienzen, Verpackungsmaterialien, Energie und Dienstleistungen ist zentral in sogenannten Category Teams organisiert. • Die Organisation des Einkaufsprozesses ist standardisiert, es werden Alternativen angestrebt, um die Liefersicherheit für kritische Produkte zu gewährleisten. • Ferner wird die Liefersicherheit durch Erlangung eines Status als „Preferred Customer“ verbessert, der FrieslandCampina Vorrang bei der Lieferung knapper Produkte verschafft. • Das Risiko von Preisschwankungen wird zudem durch den Abschluss von Terminkontrakten mit langer Laufzeit und durch Abschluss von Termingeschäften begrenzt.


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Risikomanagement

Beschreibung des Risikos Personal und Organisation Die Fähigkeit, die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen, zu behalten und zu entwickeln ist eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung der Zielsetzungen von FrieslandCampina.

Katastrophen einschließlich Tierkrankheiten FrieslandCampina arbeitet mit Naturprodukten. Ein umfassender oder lang anhaltender Ausbruch von (ansteckenden) Tierkrankheiten, insbesondere bei Rindern, könnte die Produktion und den Absatz von Molkereiprodukten und damit die Ergebnisse von FrieslandCampina negativ beeinflussen. Die Produktion und Lieferung von Produkten durch das Unternehmen ist von der einwandfreien Funktion der Produktionsund Distributionseinrichtungen und der Verfügbarkeit von Rohstoffen, Energie und Dienstleistungen abhängig. Naturkatastrophen wie etwa Überschwemmungen können das Unternehmen und die gesamte Produktionskette stören. Solche Risiken sind vom Unternehmen nicht (vollständig) auszuschließen.

Finanzierung, Fremdwährungen und Renten Allgemeines Die wichtigsten Risikobereiche für FrieslandCampina sind hier Finanzierungsrisiken, Kreditrisiken, Wechselkursrisiken, Zinsrisiken und Risiken im Zusammenhang mit Altersversorgungsplänen.

Wie wird das Risiko kontrolliert?

• W eltweite Personal- und Organisationsstrategie zur Unterstützung der Unternehmensstrategie Route2020. • Programm für die Talent- und Führungskräfteentwicklung für das Senior Management und Talente mit geringerer Arbeitserfahrung. • Eindeutige Systeme und Programme zur Leistungsbeurteilung und Karriereentwicklung. • Aus- und Fortbildungsprogramme der FrieslandCampina Academy. • Weltweite Harmonisierung der Stellenbewertung für das Senior Management und sonstige Führungskräfte (ca. 4.500 Personen). • Start des Projekts Employability2020 in Zusammenarbeit mit Fortbildungseinrichtungen, um angesichts des im Durchschnitt höheren Alters der Produktionsmitarbeiter in den Niederlanden Wissen und Erfahrung im Zusammenhang mit Molkereiprodukten für die Zukunft zu bewahren. • Für weitere Informationen wird auf FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter (Seite 46 bis 48) verwiesen.

• Qualitätssystem Foqus für die Produktion von Erzeugermilch. Die Produkte sind über die gesamte Produktionskette nachverfolgbar. • Die korrekte Funktion und Einhaltung des Qualitätssystems wird regelmäßig durch interne und externe Prüfungen beurteilt. • Das Unternehmen verfügt über Verfahren und eine Organisation, um im Fall einer Krise angemessen in den Konzernunternehmen, den Business Groups und auf Konzernebene handeln zu können. Alle Beteiligten sind entsprechend geschult. • Die Bewertung von Produktabweichungen und das Ergreifen von Maßnahmen zu deren Verhinderung sind Teil der Betriebsführung. • Das Unternehmen hat für derartige Katastrophenfälle entsprechende Versicherungen vor Schäden, Folgeschäden und Haftungsfällen abgeschlossen.

• D as interne Treasury Committee hat die Aufgabe, die Risikostrategie zu prüfen und die Risiken und deren Kontrolle regelmäßig zu beurteilen. • Verbesserung des Berichtswesens über diese Risiken. • Richtlinien und Verfahren für die Kontrolle der Risiken. • 2011 wurde mit der Implementierung des TreasuryManagementsystems begonnen.


Risikomanagement

Beschreibung des Risikos Finanzierungsrisiko Als internationales Unternehmen haben die weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen einen großen Einfluss auf Vermögenswerte, Cashflow und Jahresüberschuss von FrieslandCampina. Die nicht ausreichende Absicherung dieser Risiken oder deren unzureichende Kontrolle können sich nachteilig auf Cashflow, Jahresüberschuss und Margen auswirken. Hierdurch kann sich der Zugang zum Kapitalmarkt oder anderen Finanzmärkten erschweren. Ferner können die wirtschaftlichen Entwicklungen Auswirkungen auf die Fähigkeit von FrieslandCampina haben, den gegenwärtigen/ zukünftigen Vereinbarungen mit Kreditgebern nachzukommen. Kreditrisiko FrieslandCampina ist dem Risiko ausgesetzt, dass Abnehmer oder Finanzgesellschaften ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Kommen Abnehmer oder Finanzgesellschaften ihren Verpflichtungen nicht oder nicht rechtzeitig nach, so hat dies nachteilige Auswirkungen auf das Betriebsergebnis und die Finanzlage von FrieslandCampina. FrieslandCampina überprüft regelmäßig die Bonität seiner Abnehmer und finanziellen Gegenüber und begrenzt die mit diesen verbundene Kreditrisiken. Dies stellt jedoch keine Garantie dar, dass die Abnehmer / finanziellen Gegenüber zu jedem Zeitpunkt ihren Verpflichtungen nachkommen (können). Fremdwährungsrisiko Da FrieslandCampina Aktivitäten in verschiedenen Ländern entfaltet und für den Rohstoffeinkauf auf dem Weltmarkt tätig ist, ist ein beträchtlicher Teil ihrer Aktiva, Passiva und Ergebnisse für Währungsschwankungen anfällig. Auch die Wettbewerbskraft des Unternehmens kann hierdurch beeinflusst werden. Das bedeutet unter anderem, dass sich Kursänderungen von Fremdwährungen wie dem US-Dollar, der indonesischen Rupiah und der nigerianischen Naira gegenüber dem Euro auf die Betriebsergebnisse und die Finanzlage von FrieslandCampina auswirken können. Zinsrisiko FrieslandCampina kann mit ihren (lang- und kurzfristig) laufenden Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung dem Risiko von Zinsschwankungen ausgesetzt sein. Der Marktwert der Darlehen mit festem Zinssatz wird ebenfalls durch den Marktzins beeinflusst. Zinsschwankungen können eine negative oder positive Auswirkung auf die Betriebsergebnisse und auf die Finanzlage von FrieslandCampina haben.

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Wie wird das Risiko kontrolliert?

• Das wichtigste Ziel ist es, zu jeder Zeit Zugang zum Kapitalmarkt und anderen Finanzmärkten zu sichern. Um dies zu gewährleisten, werden wichtige finanzielle Kennziffern genau überwacht, und FrieslandCampina hat 2011 beauftragte Fazilitäten mit großzügigem Liquiditätsspielraum realisiert. • Fokus innerhalb des Unternehmens auf Kontrolle dieser Risiken und Diversifikation der Kreditgeber • Ausführung des Projekts Redcap 2011, um das Betriebskapital zu reduzieren. • FrieslandCampina ist zuversichtlich, dass die strategischen Pläne von Route2020 angemessen finanziert werden können.

• D ie Aktivitäten sind über eine große Anzahl von Sektoren und Regionen verteilt. Diese Vielfalt schützt das Unternehmen als Ganzes. • Keiner der Abnehmer macht einen Anteil von mehr als fünf Prozent am Gesamtumsatz des Unternehmens aus. Bestimmte Abnehmer können jedoch durchaus einen bedeutenden Anteil an den Aktivitäten eines Konzernunternehmens haben. Der Verlust eines solchen Abnehmers kann somit auch erhebliche Auswirkungen auf die Finanzlage des betroffenen Konzernunternehmens haben.

• E in Teil der Forderungen gegenüber Abnehmern ist bei einer renommierten Versicherungsgesellschaft versichert. • Das Währungsrisikomanagement ist darauf ausgerichtet, unerwünschte Schwankungen der Betriebsergebnisse infolge von Währungsschwankungen zu vermeiden. Bei der Abdeckung von Währungsrisiken in Bezug auf operative Transaktionen wird den jeweiligen spezifischen Produkt- und Marktverhältnissen Rechnung getragen. Ein Teil der Transaktionsrisiken ist abgesichert. • Für ergänzende Information über die Anfälligkeit gegenüber finanziellen Risiken und deren Kontrolle verweisen wir auf Erläuterung 30 des Anhangs zum Konzernabschluss. • F ür einen Teil ihrer Verbindlichkeiten ist FrieslandCampina Zinsswaps eingegangen, so dass das Unternehmen unter dem Strich einen festen Zinssatz zahlt. Die Sensitivitätsanalyse von FrieslandCampina ultimo 2011 zeigt, dass, wenn der Zins um 0,5 Prozent gestiegen oder gefallen wäre, die kumulierten Zinsaufwendungen für das aktuelle Jahr weniger als 1 Million Euro höher oder niedriger gewesen wären.


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Risikomanagement

Beschreibung des Risikos Altersversorgungspläne Die wichtigsten Altersversorgungspläne für die niederländischen Arbeitnehmer von FrieslandCampina sind bei einer Unternehmenspensionskasse und einer Versicherungsgesellschaft untergebracht. Der bei der Versicherungsgesellschaft untergebrachte Altersversorgungsplan sieht eine Ergebnisbeteiligung auf der Basis eines ausgesonderten Anlagedepots vor. Entwicklungen der Zinssätze, der weltweiten Kapitalmärkte und anderer Faktoren, die sich dem Einfluss von FrieslandCampina entziehen, können sich negativ auf die Vermögenslage (Deckungsgrad) der Pensionskasse und/oder auf das ausgesonderte Anlagedepot auswirken und dazu führen, dass FrieslandCampina Zusatzzahlungen leisten muss.

IT und Managementinformationen Um die Unternehmenszielsetzungen von Route2020 erfolgreich zu realisieren, muss der Informationsbedarf heute und in Zukunft auf effektive, zuverlässige und effiziente Weise gedeckt werden können, sowohl durch Infrastruktur und Technologie als auch durch qualifizierte Mitarbeiter und eine sinnvolle Gestaltung der betrieblichen Abläufe und Systeme.

Obige Informationen sind nicht unbedingt erschöpfend und deren Reihenfolge stellt keine Rangordnung in Bezug auf ihre Bedeutung dar. Es ist möglich, dass Risiken, die derzeit nicht erkannt oder als nicht wesentlich betrachtet werden, später eine erhebliche negative Auswirkung auf die Fähigkeit von FrieslandCampina haben können, ihre Unternehmenszielsetzungen zu realisieren. Die internen Berichterstattungssysteme, der Budgetzyklus und die Richtlinien, Verfahren, Systeme und organisatorischen Maßnahmen von FrieslandCampina sind auch auf die rechtzeitige Erkennung dieser Risiken ausgerichtet.

Wie wird das Risiko kontrolliert?

• Der Deckungsgrad der Unternehmenspensionskasse sank Ende 2011 auf 96 Prozent (Ende 2010: 99 Prozent). Für diese Unternehmenspensionskasse sind ergänzende Zahlungen durch Vereinbarungen mit der Kasse begrenzt und maximiert. • Im Falle eines bei der Versicherungsgesellschaft untergebrachten Plans muss ein minimaler Deckungsgrad erreicht werden. Der Deckungsgrad sank Ende 2011 auf 113 Prozent (Ende 2010: 117 Prozent). • Infolge der genannten Marktentwicklungen können die Bewertung der Kapitalanlagen und die Höhe der Verbindlichkeiten nach IFRS (IAS 19) ebenfalls eine negative Auswirkung auf die Betriebsergebnisse und die Finanzlage von FrieslandCampina haben. Für weitere Informationen wird auf Erläuterung 20 des Anhangs zum Konzernabschluss verwiesen.

• M it dem Projekt Summit wurden die betrieblichen Abläufe und Systeme durch ein Enterprise-Resource-Planning-System (SAP) standardisiert. • Der Entwurf der Prozesse und Systeme wurde 2011 abgeschlossen. Letztlich sollen alle Konzernunternehmen und Abteilungen mit dem neuen System arbeiten. Die Einführung läuft in Phasen von 2012 bis 2017. • Bei der Organisation des Projekts werden Standardverfahren für entsprechendes Projektmanagement und Qualitätskontrolle verwendet. Die Durchführung des Projekts wird durch einen breit aufgestellten und mit ausreichenden Kompetenzen ausgestatteten Lenkungsausschuss überwacht. • Das Executive Board wird regelmäßig über den Fortschritt, die Risiken und die Ergebnisse des Projekts informiert.


Risikomanagement

Managementerklärung Das Executive Board trägt die Endverantwortung für die Kontrolle der mit den Unternehmenszielsetzungen verbundenen Risiken und für die Verlässlichkeit der internen und externen (Finanz-)Berichterstattung. Zudem ist das Executive Board für die Beurteilung der Effektivität der auf diese Risiken abzielenden Kontrollmaßnahmen verantwortlich. Mithilfe der zuvor beschriebenen Maßnahmen ist das Executive Board seinen Verantwortlichkeiten im Berichtsjahr nachgekommen. Unter Berücksichtigung der Beschränkungen, die notwendigerweise allen Risikomanagement- und internen Kontrollsystemen anhaften sowie der Möglichkeiten zu deren Verbesserung bieten uns die internen Management- und Kontrollsysteme unseres Unternehmens ein angemessenes Maß an Sicherheit, dass: • das Executive Board rechtzeitig über den Grad informiert ist, mit dem strategische, operative und finanzielle Zielsetzungen des Unternehmens realisiert werden; • die interne und externe (Finanz-)Berichterstattung frei von wesentlichen Unrichtigkeiten ist und die Kontrollsysteme im Jahre 2011 ordnungsgemäß funktioniert haben; • das Unternehmen die relevanten Gesetze und Vorschriften eingehalten hat. Was die Bedeutung von „angemessenes Maß an Sicherheit“ anbetrifft, ist von dem auszugehen, was für eine sorgfältig handelnde Geschäftsführung unter den gegebenen Umständen als solches gilt. So sorgfältig die oben genannten Systeme und Maßnahmen auch gestaltet sind, können sie dennoch niemals absolute Sicherheit bieten, dass operative und finanzielle Unternehmensziele erreicht werden. Ebenso wenig können diese Systeme alle Unrichtigkeiten, Fehler oder Verstöße gegen gesetzliche und sonstige Vorschriften verhindern. Sämtliche Tätigkeiten in Bezug auf die internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme und die daraus resultierenden Feststellungen, Empfehlungen und Maßnahmen wurden mit dem Prüfungsausschuss, dem Aufsichtsrat und dem externen Abschlussprüfer besprochen. Executive Board Amersfoort, 2. März 2012

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Lernen und innovieren

Täglich setzen sich die Molkereispezialisten von FrieslandCampina dafür ein, neue verbesserte Molkereiprodukte zu entwickeln und Produktionsverfahren immer wieder zu optimieren. Neue Kenntnisse führen zu neuen Erkenntnissen und technisch ist immer mehr möglich. Unser Produktentwicklungsteam in Wageningen (Niederlande) nutzt zum Beispiel bei der Entwicklung neuer flüssiger Molkereiprodukte die Pilotaufstellung einer UHT-(Ultra High Temperature)-Anlage. Durch die UHT-Erhitzung werden unerwünschte Mikroorganismen im Produkt abgetötet, indem das Produkt kurzzeitig auf hohe Temperaturen erhitzt wird. Die Verfahrenstechnologen optimieren die Verfahrensbedingungen in der Weise, dass der ursprüngliche Geschmack und Geruch des Produkts soweit wie möglich erhalten bleibt, während der Energie- und Wasserverbrauch der Anlage minimiert wird. Das ist gut für die Umwelt, weil es zur Reduzierung des Energieverbrauchs beiträgt und es ist gut für den Endverbraucher, weil die Produkte einen besseren Geschmack bewahren.



76

Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrats

Piet Boer

Jan Uijttewaal

Peter Elverding

Aktivitäten des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat ist im Berichtsjahr sieben Mal zusammengetreten. Ferner hat der Rat FrieslandCampina Russia einen Arbeitsbesuch abgestattet. Die Sitzungen des Rats finden in Anwesenheit des Executive Board statt. Nach Ablauf nahezu jeder Sitzung findet eine interne Beratung statt, bei der nur die Aufsichtsratsmitglieder und der Schriftführer anwesend sind. Bei dieser internen Beratung werden unter anderem Angelegenheiten bezüglich des Funktionierens des Aufsichtsrats und des Executive Board sowie Bestellungen, und Aspekte wie Bezüge und Entlohnungspolitik behandelt. Im Laufe des Berichtsjahrs hat der Rat dem Fortschritt von FrieslandCampina mit seinen strategischen Zielsetzungen und den damit verbundenen Risiken besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der Rat stellte fest, dass Route2020 insgesamt gute Fortschritte macht. Auch die Entwicklung des Betriebskapitals in den zurückliegenden Jahren wurde detailliert betrachtet, wobei über Maßnahmen des Managements zur strukturellen Verringerung des Betriebskapitals gesprochen wurde. Der Rat hat festgestellt, dass diese Maßnahmen in 2011 zu einem geringeren Betriebskapital geführt haben. Auch in den kommenden Jahren wird dieses Thema im Blickfeld bleiben. Die Folgen und möglichen Konsequenzen der Eurokrise sowie die Maßnahmen zur Linderung der Auswirkungen für FrieslandCampina wurden ausführlich besprochen. Hierbei waren unter anderem die Risikoanalyse des Managements und eventuelle Konsequenzen für die mittelfristige Finanzierung von FrieslandCampina Thema. Inzwischen hat FrieslandCampina seine wichtigste Kreditfazilität in

Sjoerd Galema

Tex Gunning

Angelique Huijben-Pijnenburg

Höhe von 1 Milliarde Euro zu besseren Konditionen um zwei Jahre bis 2015 verlängert, was in dieser Zeit als außergewöhnlich gelten darf. Ferner wurden einige größere Investitionsvorschläge vom Rat genehmigt, unter anderem der Bau eines Innovationszentrums in Wageningen und eine weitere Vergrößerung und Verbesserung der Produktionsstandorte von FrieslandCampina Domo. Im Sommer wurde der Fortschritt der Aktivitäten zur Umsetzung der Strategie Route2020 ausführlich beleuchtet. Auch Marktentwicklungen, die Organisation von FrieslandCampina und Aspekte der Nachhaltigkeit kamen hierbei zur Sprache. Ferner wurden Akquisitionsvorschläge und deren mögliche Folgen für die Finanzierung von FrieslandCampina besprochen. Das Management berichtete von Überschwemmungen in Nigeria und Thailand, die in deren Folge besonders in Nigeria entstandenen Wasserschäden und die Maßnahmen, die zur Vermeidung von Schäden in Thailand ergriffen wurden. Die Renten der niederländischen Mitarbeiter erfuhren viel Aufmerksamkeit, der Rat genehmigte die Änderung der Milchgeldregelung für 2012. Außerdem standen auch die üblichen Themen auf der Tagesordnung, wie etwa die Entwicklung des Unternehmensergebnisses im Berichtsjahr. Das Management berichtete bei jeder Sitzung über den Geschäftsverlauf. Der Geschäftsbericht und der Jahresabschluss 2010, die Befunde des externen Abschlussprüfers, des Prüfungsausschusses und des Managements über das Risikomanagement und das interne Kontrollsystem wurden auf der Sitzung im März besprochen. Am Ende des Berichtsjahres besprach der Rat mit dem Management das Budget für das kommende Jahr. Beide Ausschüsse des Aufsichtsrats berichteten über ihre wichtigsten Erkenntnisse.


Bericht des Aufsichtsrats

Jan Keijsers

Frans Keurentjes

Simon Ruiter

Henk Scheffers

In der internen Beratung wurde das Funktionieren des Executive Board, des Aufsichtsrats und seiner Mitglieder behandelt. Die Bewertung des Funktionierens des Rats wurde durch einen externen Berater begleitet, der mit jedem der Aufsichtsratsmitglieder Einzelgespräche geführt hat. Die Bewertung der Mitglieder des Executive Board wurde unter anderem dadurch durchgeführt, dass der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss mit jedem seiner Mitglieder Gespräche geführt hat, deren Ergebnisse im Rat besprochen wurden. Die Entlohnung des Executive Board wurde besprochen, sowohl hinsichtlich der Zielsetzungen für 2011 als auch der erreichten Ziele für 2010 sowie der damit in Zusammenhang stehenden Festlegung der kurz- und langfristigen Boni für dieses Jahr. Die Beschlussfassung für all diese Themen wurde vom Entlohnungsund Bestellungsausschuss vorbereitet. Auch die Auswahl eines neuen (externen) Ratsmitglieds, die Zusammensetzung der Ausschüsse des Rats, das Programm zur Einführung der drei neuen Aufsichtsratsmitglieder und die Zusammensetzung des Rats, allesamt vorbereitet vom Entlohnungs- und Bestellungsausschuss, wurden behandelt. Im September unternahm Rat, begleitet von einigen Mitgliedern des Executive Board, eine Reise nach Russland, wo unter anderem das FrieslandCampina-Werk in Stupino besucht und die Strategie dieses Unternehmens und seine wichtigsten Zielsetzungen für die kommende Zeit besprochen wurden. Auch Marktentwicklungen in Russland wurden behandelt. Es fanden Gespräche mit dem Bürgermeister von Stupino und dem niederländischen Botschafter in Russland statt.

Hans Stöcker

Ben van der Veer

77

Erwin Wunnekink

Ausschüsse des Rats Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt, die ihn über spezielle Fragen beraten und Beschlüsse vorbereiten. Es handelt sich dabei um den Prüfungsausschuss einerseits und den Entlohnungs- und Bestellungsausschuss andererseits. Prüfungsausschuss Der Prüfungsausschuss ist im Berichtsjahr vier Mal zusammengetreten. Hierbei standen die Besprechung des Geschäftsberichtsentwurfs und der Jahresabschluss 2010, das Schreiben des externen Abschlussprüfers an das Management sowie dessen Antwort darauf sowie der Bericht des Abschlussprüfers über seine Kontrolltätigkeit auf der Tagesordnung. Die Bewertung von Firmenwert und aktiven latenten Steuern in der Bilanz kamen zur Sprache. Die dem externen Abschlussprüfer erteilten Aufträge, seine Unabhängigkeit, der Auditplan für 2011 und die an den externen Abschlussprüfer gezahlten Vergütungen wurden behandelt. Die Tätigkeit des Abschlussprüfers wurde bewertet. Der interne Auditverantwortliche berichtete auf jeder Sitzung über seine Tätigkeit und seinen Auditplan. Der Treasury-Verantwortliche erstattete bei jeder Sitzung Bericht über den Sachstand zum Thema Finanzierung des Unternehmens. Auch die Mandate des Managements zu Treasury-bezogenen Themen wie Liquidität, Refinanzierung, Zins- und Wechselkursrisiken wurden besprochen. Der Verbesserung des Risikomanagements des Unternehmens wurde in diesem Berichtsjahr viel Aufmerksamkeit gewidmet. Der Fortschritt der Arbeiten im Bereich des Internal Control Framework wurden behandelt, und es wurde regelmäßig über laufende IT-Projekte berichtet, wobei auch der Qualitätssicherung


78

Bericht des Aufsichtsrats

Schema für die Bestellung und das Ausscheiden von Aufsichtsratsmitgliedern 2012

2013

2014

2015

P. Boer

2016

2017

2018

2019

2021

2022

2023

●1

J.H.G.M. Uijttewaal

2020

P.A.F.W. Elverding

S.H. Galema

L.W. Gunning

A.A.M Huijben-Pijnenburg

J.P.C. Keijsers

F.A.M. Keurentjes

S.R.F. Ruiter

H. Scheffers

H. Stöcker B. van der Veer

W.M. Wunnekink

1

Eine erneute Ernennung als Vorsitzender für einen weiteren Zeitraum ist aufgrund der Satzung möglich

scheidet aus, wiederbestellbar

scheidet aus, nicht wiederbestellbar

Nachfolger des aktuellen Mitglieds scheidet aus, wiederbestellbar

Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Auch Rechts- und Steuerthemen, ebenso Compliance, kamen zur Sprache. Die Quartalsergebnisse wurden präsentiert und besprochen. Der Punkt Risikomanagement wurde ausführlich behandelt. Nach jeder Sitzung berichtete der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat über seine Erkenntnisse. Die Zusammensetzung des Prüfungsausschusses ist auf Seite 147 dargestellt. Zwei Mitglieder des Prüfungsausschusses, Herr Henk Scheffers (Vorsitz) und Herr Ben van der Veer, sind als „Finanzexperten“ im Sinne der Satzung des Aufsichtsrats qualifiziert. Entlohnungs- und Bestellungsausschuss Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss ist im Berichtsjahr fünf Mal zusammengetreten. Dabei wurde die Beschlussfassung des Aufsichtsrats im Bereich Entlohnung, Entlohnungspolitik des Executive Board, Auswahl und Bestellung neuer Mitglieder von Aufsichtsrat und Executive Board sowie die Zusammensetzung der Ausschüsse des Rats vorbereitet. Ferner wurden die Bewertung des Funktionierens

des Executive Board und dessen einzelner Mitglieder vorbereitet sowie die Bewertung des Aufsichtsrats organisiert. Auch wurde über das Talentmanagement gesprochen, wobei auch das Topmanagement und der Fortschritt der Programme zum Thema Führungskräfteentwicklung betrachtet wurden. Die Zusammensetzung des Entlohnungs- und Bestellungsausschusses ist auf Seite 147 dargestellt. Zusammensetzung von Aufsichtsrat, Ausschüssen und Executive Board Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat von FrieslandCampina besteht aus dreizehn Mitgliedern. Neun der Mitglieder sind gleichzeitig Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., vier sind externe Aufsichtsratsmitglieder. Zum 14. Dezember 2011 sind Herr Kees Wantenaar, Herr Rob ter Haar und Herr Jorrit Jorritsma als Vorsitzender beziehungsweise als Mitglieder des Aufsichtsrates zurückgetreten. Der Rat schuldet ihnen großen Dank für ihre Beiträge zu den Diskussionen im Rat. Besonderer Dank gilt Herrn Kees Wantenaar dafür, wie er FrieslandCampina nach der Fusion mitgestaltet hat. Alle sind satzungsgemäß ausgeschieden und


Bericht des Aufsichtsrats

waren gemäß Ausscheidungsschema nicht wiederbestellbar. Zum selben Datum wurden Herr Sjoerd Galema, Herr Tex Gunning und Herr Hans Stöcker als Mitglieder des Aufsichtsrats bestellt. Bei der Auswahl der neuen Mitglieder des Aufsichtsrats wurde das entsprechende auch auf der Website von FrieslandCampina dargestellte Profil berücksichtigt. Piet Boer wurde als Nachfolger des ausscheidenden Kees Wantenaar zum 14. Dezember 2011 zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. und des Vorstands der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. bestellt. Jan Uijttewaal wurde zum neuen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und stellvertretenden Vorstand der Genossenschaft gewählt. Er ist damit Nachfolger von Piet Boer. Peter Elverding wurde als Mitglied des Aufsichtsrats wiederbestellt. Alle externen Mitglieder des Rats (also Mitglieder, die nicht gleichzeitig Vorstandsmitglieder der Genossenschaft sind), sind unabhängig im Sinne des Corporate Governance Code und der Satzung des Aufsichtsrats. Diversität Es wird eine ausgewogene Zusammensetzung des Aufsichtsrats angestrebt, wobei die Kombination von Erfahrung, Fachkenntnis und Unabhängigkeit seiner Mitglieder den Aufsichtsrat am besten in die Lage versetzt, seinen verschiedenen Pflichten gegenüber der Gesellschaft und ihren Mitgliedern nachzukommen. Ebenso wird eine geschlechtermäßige Ausgewogenheit im Aufsichtsrat angestrebt, wobei mindestens eines der vier externen Mitglieder weiblich sein soll. Bei den internen Mitgliedern des Rats wird angestrebt, dass das Verhältnis zwischen Frauen und Männern das Verhältnis aller Mitglieder widerspiegelt. Dies wurde 2011 bei der Ausschreibung der freien Stelle für den externen Kandidaten berücksichtigt, was jedoch nicht zur Bestellung einer Frau in den Rat geführt hat. Bei einer zukünftig frei werdenden Stelle wird in der Ausschreibung erneut ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Bewerbungen von Frauen erwünscht sind. Ausschüsse Herr Jan Uijttewaal ist zum 14. Dezember 2011 aus dem Prüfungsausschuss ausgeschieden. Sein Nachfolger ist Herr Simon Ruiter. Herr Jan Uijttewaal ist zum 14. Dezember 2011 dem Entlohnungs- und Bestellungsausschuss beigetreten, wo er die Position des ausgeschiedenen Herrn Kees Wantenaar übernimmt. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ist auf Seite 146 und 147 dargestellt.

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Executive Board Der Aufsichtsrat hat zum 1. Januar 2012 Herrn Roelof Joosten zum Mitglied des Executive Board als Chief Operating Officer der Business Group Ingredients benannt. Herr Joosten war seit November 2010 als Executive Director bereits für die Aktivitäten dieser Business Group verantwortlich. Roelof Joosten ist seit November 2004 in verschiedenen Funktionen für FrieslandCampina tätig. Die Zusammensetzung des Executive Board ist auf Seite 148-149 dargestellt. Jahresabschluss und Gewinnverwendung In der Aufsichtsratssitzung vom 2. März 2012 haben die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Executive Board den vom Executive Board erstellten Jahresabschluss 2011 unterzeichnet, nachdem der Prüfungsausschuss diesen im Februar besprochen und dem Rat gegenüber eine Empfehlung ausgesprochen hat. Der Jahresabschluss wurde von der KPMG Accountants N.V. geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Er wird der Hauptversammlung (als dem Vorstand der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.) am 26. April 2012 zur Genehmigung vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Executive Board, 122 Millionen Euro in die freie Rücklage einzustellen, zugestimmt. Ferner wurden 65 Millionen Euro auf den Namen der MitgliedMilchviehhalter in Form von Mitgliederobligationen-fest reserviert. Auf der Hauptversammlung wird außerdem gemäß Artikel 21 Absatz 2 Buchstabe d der Satzung die Entlastung der Mitglieder des Executive Board für ihre Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2011 behandelt. Dies gilt gemäß Artikel 21 Absatz 2 Buchstabe e der Satzung auch für die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für ihre Aufsichtstätigkeit in Bezug auf das Executive Board im Jahre 2011. Der Generalversammlung der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. wird am 26. April 2012 der Beschluss des Vorstands der Genossenschaft, in seiner Eigenschaft als Hauptversammlung, zur Feststellung des Jahresabschlusses 2011 der Royal FrieslandCampina N.V. und zur Genehmigung der Gewinnverwendung zur Genehmigung vorgelegt. Der Aufsichtsrat Amersfoort, 2. März 2012


Gemeinsam in Bewegung

Bei Sport geht es in vielen Ländern um mehr, als nur um Körperbewegung. Er ist oftmals ein Teil der lokalen Kultur und bringt Menschen zusammen. In den Niederlanden wagen sich Alt und Jung während der Wintermonate auf das glatte Eis sobald die Grachten und Seen zugefroren sind. Bereits seit mehr als 75 Jahren gehört die einzig echte Chocomel dazu! Zusammen eine dampfende Tasse Chocomel in der kalten frischen Luft genießen, ist für viele Leute eine richtige Tradition geworden. Gleichzeitig entwickeln wir Chocomel weiter, z.B. mit der im Herbst 2011 eingeführten Chocomel Dark.



82


83

Jahresabschluss 2011 Royal FrieslandCampina N.V.


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Inhalt Konzernabschluss

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernübersicht des Gesamtergebnisses Konzernbilanz Konzernkapitalflussrrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns Erläuterungen zum Konzernabschluss Allgemeines und Grundsätze Segmentierung Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden Akquisitionen Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren Personalaufwand Sonstige betriebliche Aufwendungen Finanzielle Erträge und Aufwendungen Steuern Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Derivate Sonstige finanzielle Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital Leistungen an Arbeitnehmer Latente Steueransprüche und Steuerschulden Rückstellungen Verzinsliche Schulden Sonstige finanzielle Schulden Finanzverbindlichkeiten

86 87 88 89 90 92 92 104 106 106 106 107 107 107 107 108 108 109 111 113 114 115 115 116 116 117 118 121 122 123 124 125


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Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board Finanzinstrumente und Risiken Kapitalflussrechnung Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Einzelabschluss

Weitere Informationen

124 125 126 127 127 133 133 134

Bilanz zum Einzelabschluss Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss Allgemeines Beteiligungen an Tochterunternehmen Ausleihungen an Tochterunternehmen Forderungen gegen Tochterunternehmen Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital Verzinsliche Schulden Kurzfristige Schulden gegenüber Tochterunternehmen Derivate Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board

135 135 136 136 136 136 137

Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung Gewinnverwendungsvorschlag und Zurechnung Gewinn an den Anteilseigner der Gesellschaft Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

140

137 137 138 138 138 138

140 140 141


86

Jahresabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung In Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Betriebliche Erträge

Erläuterung

2011

2010

(4) (5)

9.626 20 9.646

8.972 20 8.992

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren

(6)

- 6.472

- 5.779

Personalaufwand

(7)

- 831

- 817

(11) (12)

- 176

- 210

Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis

(8)

- 1.764

Finanzielle Erträge Finanzielle Aufwendungen Finanzielle Erträge und Aufwendungen

(9) (9)

Abschreibungen auf Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

- 1.752 - 9.243 403

34 - 106

- 8.558 434 40 - 109

- 72

- 69

13

13

344

378

- 128 216

- 93 285

39 9 122

29 9 192

• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnend

170

230

• auf Minderheitsanteile entfallend Jahresüberschuss des Geschäftsjahres

46 216

55 285

Anteile am Ergebnis Joint Ventures und assoziierter Unternehmen Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss des Geschäftsjahres Davon: • den Inhabern der Mitglieder-Obligationsanleihen zuzurechnend • den inhabern der ewigen Anleihe zuzurechnend • dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnend

(10)


Jahresabschluss Konzernübersicht des Gesamtergebnisses

87

Konzernübersicht des Gesamtergebnisses in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

2011

2010

Jahresüberschuss des Geschäftsjahres

216

285

Effektiver Anteil der Änderungen der Cashflow-Absicherungen, nach Steuern Währungsumrechnungsdifferenzen, nach Steuern Ergebnisse – direkt in das Eigenkapital eingebracht, nach Steuern Gesamtergebnis für den Zeitraum

4 - 21 - 17 199

15 37 52 337

Davon: • dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnend • auf Minderheitsanteile entfallend

154 45

275 62


88

Jahresabschluss Konzernbilanz

Konzernbilanz Zum 31. Dezember, in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

2011

2010

(11) (12) (21) (13) (20) (15)

1.660 945 224 111 78 73 3.091

1.495 903 233 103 61 70 2.865

(16) (17)

1.085 1.127 12 420 4 2.648

1.005 1.110 12 2 292 13 2.434

5.739

5.299

370 113 130 1.003 - 59 591

370 113 130 931 - 43 460

Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital

2.148

1.961

Minderheitsanteile Summe Konzernkapital

116 2.264

110 2.071

(20) (21) (22) (23) (24)

304 63 25 891 150 1.433

263 35 45 776 38 1.157

(25) (26)

250 1.676 69 37 10 2.042 3.475

314 1.633 82 39 3 2.071 3.228

5.739

5.299

Erläuterung

Aktiva Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Latente Steueransprüche Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Leistungen an Arbeitnehmer Sonstige finanzielle Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Ertragsteueransprüche Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte

(14) (18) (2)

Summe der Aktiva Konzernkapital Grundkapital Agiorücklage Ewige Anleihe Mitglieder-Obligationsanleihen Sonstige Rücklagen Gewinnrücklage

Schulden Leistungen an Arbeitnehmer Latente Steuerverbindlichkeiten Rückstellungen Verzinsliche Schulden Sonstige finanzielle Schulden Langfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Ertragsteuerverbindlichkeiten Rückstellungen Sonstige finanzielle Schulden Kurzfristige Schulden Summe Schulden Summe Passiva

(22) (14)


Jahresabschluss Konzernkapitalflussrrechnung

89

Konzernkapitalflussrechnung In Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

2011

Erläuterung

Laufende Geschäftstätigkeit Ergebnis vor Steuern Anpassungen für: • Zinsen • Abschreibungen auf Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

2010

344 42 176

44 210

• Wertminderungen auf Bauten, Anlagen, immaterielle Vermögenswerte und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

12

28

• Rücknahme der Wertminderungen auf Bauten, Anlagen, immaterielle Vermögenswerte und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

-1

-7

- 13 19 1 65 - 11

- 13 25 1 65

• Anteil am Ergebnis Joint Ventures und assoziierter Unternehmen • Aufwendungen Put-Option • Ergebnis der Neubewertung der Derivate • Reservierung Mitglieder-Obligationsanleihen • Buchgewinn bei Desinvestitionen Gesamte Anpassungen Änderungen: • Änderungen Bewertung Wertpapiere • Änderungen Vorräte • Änderungen Forderungen • Änderungen Verpflichtungen • Änderungen Leistungen an Arbeitnehmer • Änderungen Rückstellungen Gesamte Änderungen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Erhaltene Dividende Gezahlte Körperschaftssteuer Gezahlte Zinsen Erhaltene Zinsen Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

(9)

378

(13) (9)

290 (15) (31) (31) (31) (20) (22)

Desinvestitionen bei Grundstücke, Bauten, Anlagen, immateriellen Vermögenswerten und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (3)

- 165 566 12 - 91 - 60 17 444

- 368

- 261

29

18

4 -5

4 - 340

Finanzierungstätigkeit Desinvestitionen bei Minderheitsanteilen An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividenden Gezahlte Vergütung an Inhaber ewiger Anleihen Gezahlte Vergütung an Inhaber von Mitglieder-Obligationsanleihen Aufnahme langfristig verzinsliche Schulden Tilgung von verzinslichen Schulden Ausgezahlte Vergütung an Inhaber Put-Option Abwicklung der Derivate Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten Netto-Cashflow Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Anfang des Geschäftsjahres Netto-Cashflow Kursdifferenz Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende des Geschäftsjahres

-8 - 171 - 184 173 20 5 1 635 3 - 94 - 73 37 508

(13)

Investitionstätigkeit Investitionen in Grundstücke, Bauten, Anlagen und immateriellen Vermögenswerte

Transaktionen aufgrund gewährter Darlehen Akquisitionen Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit

-2 - 79 - 21 101 24 - 22

353

17 - 66 -9 - 31 218 - 270 - 42 - 15

- 39 -9 - 32 69 - 25 -8 2

(18)

(18)

- 239

- 42 126

- 198 7

292 126 2 420

272 7 13 292


90

Jahresabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

2011

Stand Anfang Geschäftsjahr

Grundkapital

Agiorücklage

370

113

MitgliederEwige Obligationsanleihen Anleihe

130

931

9

39

Rücklage Rücklage für WährungsumrechCashflownungsdifAbsicheferenzen rungen

- 14

Gewinnrücklage 1

- 29

Eigenkapital 2

Minderheitsanteile

Summe

460

1.961

110

2.071

122

170

46

216

- 16

-1

- 17

154

45

199

- 39

- 39

Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum: • Jahresüberschuss des Geschäftsjahres • Ergebnisse – direkt in das Eigenkapital eingebracht Gesamtergebnis für den Zeitraum

9

39

4

- 20

4

- 20

122

Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht: • an Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende • den Inhabern von ewigen Anleihen gezahlte Vergütung

-9

• den Inhaber der MitgliederObligationsanleihen gezahlte Vergütung

-32

• Reservierung auf Namen in diesem Geschäftsjahr

65

• Abfindung der MitgliederMilchviehhaltern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. • Sonstige Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern: Stand Ende Geschäftsjahr

370

113

-9

33

130

1.003

-10

- 49

2

-7

-7

7

- 25

- 25

65

65

-1

-1

-1

1

1

1

9

33

- 39

-6

591

2.148

116

2.264

1

Umfasst die Gewinnverwendung vorangegangener Geschäftsjahre und nicht verwendeten Gewinn des Geschäftsjahres 2011.

2

Eigenkapital, welches der Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zugerechnet werden kann.


Jahresabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns

91

2010

Stand Anfang Geschäftsjahr

Grundkapital

Agiorücklage

370

110

MitgliederEwige ObligationsAnleihe anleihen

130

868

9

29

Rücklage Rücklage für WährungsCashflowumrechAbsiche- nungsdifferungen renzen

- 29

Gewinnrücklage 1

- 59

Eigenkapital 2

Minderheitsanteile

Summe

262

1.652

97

1.749

192

230

55

285

45

7

52

275

62

337

- 66

- 66

Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum: • Jahresüberschuss des Geschäftsjahres • Ergebnisse - direkt in das Eigenkapital eingebracht Gesamtergebnis für den Zeitraum

9

29

15

30

15

30

192

Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht: • an Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende • den Inhabern von ewigen Anleihen gezahlte Vergütung

-9

• den Inhaber der MitgliederObligationsanleihen gezahlte Vergütung

- 31

• Reservierung auf Namen in diesem Geschäftsjahr

65

• Kapitaleinlage durch Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

2

-7

-7

5

- 26

- 26

65

65

3

3

3

• Transaktionen mit Inhabern von Minderheitsanteilen

17

• Abfindung der MitgliederMilchviehhaltern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern: Stand Ende Geschäftsjahr

370

3

-9

34

113

130

931

- 14

- 29

17

-1

-1

6

34

- 49

- 15

460

1.961

110

2.071

1

Umfasst die Gewinnverwendung vorangegangener Geschäftsjahre und nicht verwendeten Gewinn des Geschäftsjahres 2010.

2

Eigenkapital, welches der Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zugerechnet werden kann.

-1


92

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Erläuterungen zum Konzernabschluss in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Allgemeines Die Royal FrieslandCampina N.V. hat ihren satzungsmäßigen Sitz in Amersfoort, Niederlande. Die Adresse ist: Stationsplein 4, 3818 LE Amersfoort. Der Konzernabschluss für das Jahr, das am 31. Dezember 2011 endete, umfasst die Royal FrieslandCampina N.V. und deren Tochterunternehmen (gemeinsam als FrieslandCampina bezeichnet). Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. hält sämtliche Anteile der Royal FrieslandCampina N.V. (FrieslandCampina). FrieslandCampina verarbeitet über 10 Milliarden Kilogramm Milch pro Jahr. Die Milch wird zu einem sehr vielfältigen Sortiment an nahrhaften, leckeren und gesunden Lebensmittelprodukten für Verbraucher verarbeitet. Auf dem professionellen Markt ist FrieslandCampina ein wichtiger Produzent und Lieferant von Molkereiprodukten für das Backgewerbe, Gastronomiebetriebe und Fastfoodketten. Darüber hinaus ist FrieslandCampina Produzent und Lieferant hochwertiger Ingredienzen für Produzenten von Lebensmitteln und Pharmazeutika. Sämtliche Erläuterungen basieren auf den fortgeführten Aktivitäten. Grundsätze für die Erstellung Bestätigung über die Übereinstimmung Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), soweit diese von der Europäischen Union angenommen wurden, sowie mit deren vom International Accounting Standards Board (IASB) festgestellten Auslegungen. Nach der Unterzeichnung vom Executive Board und Aufsichtsrat am 2. März 2012 wird der Jahresabschluss der Royal FrieslandCampina N.V. per 31. Dezember 2011 vom Executive Board zur Veröffentlichung am 14. März 2012 freigegeben. Der Jahresabschluss 2011 wird am 26. April 2012 dem Vorstand der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in seiner Funktion als Hauptversammlung der Royal FrieslandCampina N.V. zur Genehmigung vorgelegt. Grundsätze der Bewertung Der Konzernabschluss wird nach der historischen Anschaffungskostenmethode bewertet, mit Ausnahme folgender Sachposten der Bilanz: • Finanzinstrumente, anders als Derivate, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, werden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt; • Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet; • Aktiva aus der leistungsorientierten Pensionspläne werden als Anlage bewertet, erhöht um nicht berücksichtigten Pensionsaufwand für verstrichene Dienstzeit, abzüglich des Barwertes des leistungsorientierten Pensionsplans, und ist gemäß der Erklärung in Erläuterung 20 begrenzt.

Funktionale Währung und Berichtswährung Die Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro. Dieser ist zudem die funktionale Währung von FrieslandCampina. Sämtliche finanzielle Informationen, die in Euro dargestellt sind, sind auf die näher liegende Million abgerundet, sofern nicht anders angegeben. Verwendung von Ermessensentscheidungen und Einschätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses gemäß IFRS erfordert, dass das Management Ermessensentscheidungen, Einschätzungen und Annahmen vornimmt, welche die Anwendung der Grundsätze sowie die dargestellten Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den vorgenommenen Einschätzungen abweichen. Einschätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden fortlaufend beurteilt. Bei der Bildung dieser Ermessensentscheidungen und der Vornahme der genannten Einschätzungen wurden u. a. die Meinungen und Empfehlungen von (externen) Sachverständigen genutzt. Überarbeitete Einschätzungen werden in der Periode erfasst, in der die Einschätzungen überarbeitet werden und in zukünftigen, von Einschätzungen beeinflussten Perioden. Einschätzungen und Ermessensentscheidungen, die als am kritischsten betrachtet werden: • Wertminderungen; • Nutzungsdauer von Grundstücke, Bauten und Anlagen und immateriellen Vermögenswerten; • Nutzung steuerlicher Verluste; • Bewertung der Schuld aufgrund leistungsorientierte Pensionspläne; • wichtige für Cashflow-Prognosen des Barwerts genutzte Annahmen; • Rückstellungen und nicht aus der Bilanz ersichtliche Verpflichtungen. Für einen detaillierten Einblick in die Berücksichtigung der dabei genannten Posten im Jahresabschluss wird auf die Erläuterungen zum Jahresabschluss verwiesen. Änderungen der Rechnungslegungsmethoden Neue und überarbeitete vorgeschriebene Standards wie von FrieslandCampina übernommen Folgende neue und überarbeitete vorgeschriebene Standards sind erstmalig mit Wirkung zum 1. Januar 2011 obligatorisch: • IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen; der überarbeitete Standard vereinfacht die Definition von nahe stehenden Unternehmen und Personen, wobei die Absicht verdeutlicht wird und Inkonsistenzen der Definition beseitigt werden. Die Änderungen der Grundsätze hat lediglich Einfluss auf die Anforderungen bei den Erläuterungen. • IAS 32 Finanzinstrumente: Einstufung von Bezugsrechten; die Änderung betrifft die Verantwortung von Bezugsrechten und hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von FrieslandCampina.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

• IFRIC 14 Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen; diese Änderungen erlauben die Bewertung eines Vermögenswertes für etwaige Überschüsse aus freiwilliger Vorauszahlung von Mindestfinanzierungsverpflichtungen für leistungsorientierte Pensionspläne hinsichtlich der zukünftigen Dienstleistung. Diese Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss von FrieslandCampina. • IFRIC 19 Unterschied finanzielle Verbindlichkeiten und Eigenkapital; diese Änderung verdeutlicht, wann die Bedingungen von Schulden erneut verhandelt werden und resultieren in einer Erfüllung der Verbindlichkeit vonseiten des Schuldners, wobei dem Gläubiger Eigenkapitalinstrumente gewährt werden. Diese Änderung hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von FrieslandCampina. • Verbesserungen in IFRS 2010; im Mai 2010 veröffentlichte das IASB die Verbesserungen an den IFRS. Es handelte sich um einige Änderungen bei sieben International Financial Reporting Standards und war Teil des jährlichen Verbesserungsprogramms der Standards. Diese Verbesserungen hatten keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss von FrieslandCampina. Bei diesen neuen Standards, überarbeiteten Fassungen bestehender Standards und Auslegungen wird nicht angenommen, dass sie etwaige Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die Gewinn- und Verlustrechnung haben, können jedoch zu Änderungen in den Anhängen zum Jahresabschluss führen. Neue und überarbeitete vorgeschriebene Standards, Änderungen und Auslegungen, die noch nicht für das Finanzjahr ab dem 1. Januar 2011 gelten und nicht frühzeitig eingeführt wurden Einige neue Standards, Änderungen bei Standards und Auslegungen sind nach dem 1. Januar 2011 in Kraft getreten und sind nicht bei der Erstellung dieser konsolidierten Abschlüsse angewendet. Keine dieser Standards hat erwartungsgemäß eine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss von FrieslandCampina, mit Ausnahme von IFRS 9 Finanzinstrumente und IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von IFRS 10 (Konzernabschlüsse) und IFRS 11 (Joint Ventures) zurzeit untersucht. IFRS 9 wird obligatorisch ab 2016 für den Konzernabschluss von FrieslandCampina und kann Anlass zur Änderung der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sein. FrieslandCampina wird diesen Standard nicht frühzeitig anwenden und hat den Umfang der zur erwartenden Auswirkung noch nicht ermittelt. Änderungen in IAS 19, die für Berichtsperioden gelten, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, führen Anforderungen ein, um versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sofort im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses zu erfassen. Daneben soll der erwartete Ertrag aus dem Planvermögen anhand des Zinssatzes berechnet wurden, der zur Abzinsung der leistungsorientierten Verpflichtung verwendet wird. Diese Änderungen haben eine beträchtliche Auswirkung auf den

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Geschäftsbericht von FrieslandCampina, insbesondere da FrieslandCampina derzeit das Korridorverfahren anwendet, und nach der Änderung muss FrieslandCampina sämtliche entstehenden versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sofort im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfassen. Oben genannte Änderungen in IAS 19 werden sich auf Eigenkapital, Ergebnis und Anhängen auswirken. Derzeit erwartet FrieslandCampina nicht, diesen Standard vor dem Zeitpunkt des Inkrafttretens zu übernehmen. Wichtige Rechnungslegungsmethoden Die nachfolgend beschriebenen Rechnungslegungsmethoden wurden konsistent bei allen Perioden angewandt, die in diesem Konzernabschluss ausgewiesen sind und wurden zudem konsistent von allen Unternehmen von FrieslandCampina angewandt. Konsolidierungsgrundsätze Unternehmenszusammenschlüsse Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß der Erwerbsmethode mit Wirkung zum Erwerbszeitpunkt erfasst. Dies ist das Datum, an dem die Beherrschung an FrieslandCampina übertragen wurde. Es besteht Beherrschung wenn FrieslandCampina die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen. Bei der Beurteilung der Beherrschung berücksichtigt FrieslandCampina potenzielle Stimmrechte, die zu jenem Zeitpunkt ausgeübt werden können. FrieslandCampina bewertet den Geschäfts- oder Firmenwert zum Erwerbszeitpunkt als: • den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Leistung; erhöht um • den erfassten Betrag eventueller Minderheitsanteilen des erworbenen Unternehmens; erhöht um, • falls der Unternehmenszusammenschluss sukzessive umgesetzt wird, den beizulegenden Zeitwert des vorherigen Eigenkapitalanteils des erworbenen Unternehmens; abzüglich • des netto angesetzten Betrags (grundsätzlich der beizulegende Zeitwert) der identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und Schulden und übernommener Verbindlichkeiten. Wenn der Unterschied negativ ist, wird unmittelbar der Gewinn eines vorteilhaften Erwerbs in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen. Die übertragene Leistung enthält keine Beträge, die im Zusammenhang mit der Abgeltung bereits bestehender Posten stehen. Solche Beträge werden grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Transaktionskosten die FrieslandCampina im Zusammenhang mit einem Unternehmenszusammenschluss entstehen, andere als im Zusammenhang mit der Ausgabe von Obligationen oder Anteilen stehende, werden als Aufwendungen betrachtet wenn sie anfallen. Der beizulegende Zeitwert einer bedingten Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt erfasst. Falls die bedingte Leistung als Eigenkapital eingestuft wird, erfolgt keine spätere Neubewertung und wird die Abgeltung innerhalb des Eigenkapitals angesetzt. In anderen Fällen werden Änderungen nach dem erstmaligen Ansatz im Ergebnis erfasst.


94

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Erwerb von Minderheitsanteilen Erworbene Minderheitsanteile werden unter Transaktionen mit Eigentümern, die in dieser Eigenschaft handeln, erfasst. Es wird aufgrund solcher Transaktionen kein Geschäfts- oder Firmenwert angesehen. Anpassungen von Minderheitsanteilen, die sich aus Transaktionen ergeben, bei denen kein Kontrollverlust vorliegt, basieren auf einem verhältnisgleichen Betrag des Nettovermögenswertes des Tochterunternehmens.

Wenn der Anteil von FrieslandCampina an den Verlusten größer ist als ihr Anteil an einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture, wird der Buchwert der Anteil, einschließlich eventueller langfristiger Investitionen, in der Bilanz von FrieslandCampina auf Null reduziert. Die Anerkennung weiterer Verluste wird gestoppt, außer wenn FrieslandCampina eine Verbindlichkeit hat oder Zahlungen im Namen einer gemäß Equity-Methode erfassten Investition geleistet hat.

Tochterunternehmen Tochterunternehmen sind Unternehmen, über die FrieslandCampina Beherrschung hat. Die finanziellen Daten von Tochterunternehmen werden vollständig ab dem Datum konsolidiert, zu dem die Beherrschung beginnt, bis zum Datum, an dem die Beherrschung endet.

Eliminierung von konzerninternen Transaktionen Konzerninterne Salden und konzerninterne Transaktionen innerhalb von FrieslandCampina sowie nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus konzerninternen Transaktionen innerhalb von FrieslandCampina stammen, werden bei der Erstellung des Abschlusses eliminiert. Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und Joint Ventures werden bis zum Umfang des Anteils von FrieslandCampina an jenem Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden gleichermaßen eliminiert, wie die nicht realisierten Gewinne, jedoch nur bis zu dem Umfang, bei dem kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt.

Verlust der Beherrschung Beim Verlust der Beherrschung werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens, sämtliche Minderheitsanteilen und sonstige Elemente des Eigenkapitals in Bezug auf das Tochterunternehmen nicht länger in der Bilanz angesetzt. Sämtliche Überschüsse oder Fehlbeträge, die beim Verlust der Beherrschung entstehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Falls FrieslandCampina einen Anteil an den ehemaligen Tochterunternehmen behält, wird dieser Anteil zum beizulegenden Zeitwert zum Datum, an dem FrieslandCampina die Beherrschung verliert, angesetzt. Anschließend wird dieser Betrag als assoziiertes Unternehmen (nach der Equity-Methode erfasst) oder als zur Veräußerung gehaltener finanzieller Vermögenswert angesetzt, je nach Grad des Einflusses. Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures Assoziierte Unternehmen sind die Unternehmen, auf die FrieslandCampina maßgeblichen Einfluss besitzt über die Finanzund Geschäftspolitik in denen FrieslandCampina jedoch keine Beherrschung innehat. Angenommen wird, dass maßgeblicher Einfluss besteht, wenn FrieslandCampina zwischen 20% und 50% der Stimmrechte eines anderen Unternehmens besitzt. Bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen ist die Beherrschung in einer vertraglichen Vereinbarung festgelegt und ist die einstimmige Zustimmung für strategische Entscheidungen bezüglich der Finanz- und Geschäftspolitik erforderlich. Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures werden nach der Equity-Methode bewertet und werden beim erstmaligen Ansatz zu den Anschaffungskosten angesetzt. Die Transaktionskosten sind in den Kosten der Anteile erfasst. Der Konzernabschluss enthält den Anteil von FrieslandCampina in der Gewinn- und Verlustrechnung und in den nicht realisierten Gewinnen und Verlusten (erfasst im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses), nach Korrektur der Rechnungslegungsmethoden gemäß FrieslandCampina, ab dem Datum, zu dem die Beherrschung beginnt, bis zu dem Datum, an dem die Beherrschung endet.

Auf Seite 134 finden Sie eine Übersicht mit den wichtigsten Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unternehmen. Fremdwährungen Fremdwährungstransaktionen Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung sind zum Kurs am Bilanzstichtag umzurechnen. Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden zum am Transaktionsdatum geltenden Wechselkurs umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden zum Kurs am Tag des ursprünglichen Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die zu ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des Wertes gültig war. Differenzen, die bei der Währungsumrechnung entstehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt, mit Ausnahme folgender Differenzen infolge der Umrechnung von: • einer finanziellen Verbindlichkeit, die zur wirksamen Absicherung der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb eingesetzt wird; oder • einer qualifizierenden Absicherung von Zahlungsströmen, sofern die Absicherung wirksam ist. Diese Differenzen werden in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses am Eigenkapital erfasst. Ausländische Geschäftsbetriebe Die Umrechnung von Vermögenswerten und Schulden ausländischer Tochterunternehmen in Euro erfolgt zum Kurs am Bilanzstichtag. Die Erträge und Aufwendungen werden in Euro zum Kurs am Transaktionsdatum umgerechnet.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Währungsumrechnungsdifferenzen werden im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses verarbeitet und unter der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen am Eigenkapital erfasst. Wenn der Geschäftsbetrieb jedoch ein nicht vollständiges Tochterunternehmen ist, wird der diesbezügliche entsprechende Anteil der Umrechnungsdifferenz den Minderheitsanteilen zugewiesen. Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird, wobei die Beherrschung, der maßgebliche Einfluss oder die gemeinschaftliche Führung erlischt, wird der kumulative Betrag unter der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen in Bezug auf den ausländischen Geschäftsbetrieb in die Gewinnund Verlustrechnung als Teil des Gewinns oder Verlusts der Veräußerung umgebucht. Wenn FrieslandCampina lediglich einen Teil seines Anteils am Tochterunternehmen, das einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, mit Erhalt der Beherrschung veräußert, wird der entsprechende Anteil des kumulativen Betrags wieder als Minderheitsanteil erfasst. Wenn FrieslandCampina lediglich einen Teil seines Anteils an einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture, das einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, veräußert und den maßgeblichen Einfluss oder die gemeinschaftliche Führung behält, wird der entsprechende Anteil des kumulativen Betrags in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Wenn die Erfüllung einer monetären Forderung gegen oder Schuld gegenüber einem ausländischen Geschäftsbetrieb weder geplant, noch in absehbarer Zeit wahrscheinlich ist, werden Gewinne und Verluste in Fremdwährung, die sich aus dieser Position ergeben, als Teil einer Nettoinvestition in die ausländische Geschäftsbetriebe betrachtet und werden diese im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst, sowie unter der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen am Eigenkapital ausgewiesen. Absicherung von Nettoinvestition in ausländischen Geschäftsbetrieben Währungsumrechnungsdifferenzen, die bei der Umrechnung der funktionalen Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs in die funktionale Währung von FrieslandCampina (Euro) entstehen, bilanziert FrieslandCampina wie Sicherungsgeschäfte, ungeachtet dessen, ob die Nettoinvestition direkt gehalten wird oder über eine Zwischenholding. Währungskursdifferenzen, die bei der erneuten Umrechnung einer finanziellen Verbindlichkeit, die als Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb designiert wurde, werden in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst, sofern die Absicherung wirksam ist und der wirksame Teil in der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen im Eigenkapital erfasst wird. Der unwirksame Teil wird als Aufwand im Ergebnis erfasst. Wenn die abgesicherte Nettoinvestition verkauft wird, wird der sich auf diese Nettoinvestition beziehende Teil der Rücklage Umrechnungsdifferenzen als Gewinn- oder Verlustteil des Verkaufs in das Periodenergebnis einbezogen.

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Bei der Erstellung des Abschlusses wurden folgende Wechselkurse verwendet: 2011 Durchschnittlich

Amerikanischer Dollar Englisches Pfund Hongkong Dollar Indonesische Rupiah (x 10.000) Malaiischer Ringgit Nigerianischer Naira (x 100) Vietnamesischer Dong (x 10.000)

1,29 0,83 10,05 1,18 4,10 2,10 2,72

1,40 0,87 10,89 1,23 4,27 2,18 2,89 2010 Durchschnittlich

Amerikanischer Dollar Englisches Pfund Hongkong Dollar Indonesische Rupiah (x 10.000) Malaiischer Ringgit Nigerianischer Naira (x 100) Vietnamesischer Dong (x 10.000)

1,34 0,86 10,39 1,20 4,13 2,03 2,61

1,32 0,86 10,29 1,21 4,28 2,00 2,54

Finanzinstrumente Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten Kredite, Forderungen und Geldanlagen werden von FrieslandCampina beim erstmaligen Ansatz zu dem Datum erfasst, an dem sie angefallen sind. Sämtliche übrigen finanziellen Vermögenswerte (einschließlich der Vermögenswerte, angemerkt als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet) werden in erster Linie zum Tag des Geschäftsvorfalls erfasst, nämlich zu dem Tag, an dem FrieslandCampina Vertragspartei bei der vertraglichen Bestimmung des Instruments wird. FrieslandCampina erfasst einen finanziellen Vermögenswert nicht mehr in der Bilanz, wenn das vertragliche Anrecht auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert ausläuft oder wenn FrieslandCampina das vertragliche Anrecht, Cashflows zu erhalten aus einem finanziellen Vermögenswert, in einen Geschäftsvorfall überführt, bei dem nahezu sämtliche Risiken und Chancen des Eigentums der finanziellen Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag wird nur in die Bilanz aufgenommen, wenn FrieslandCampina einen gesetzlichen Rechtsanspruch hat, die Beträge zu saldieren und beabsichtigt, saldiert abzurechnen oder gleichzeitig die Vermögenswerte und die Verbindlichkeiten zu realisieren. FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten, in folgende Kategorien: Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte, Kredite und Forderungen sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft, wenn sie als solche beim erstmaligen Ansatz erfasst wurden. Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet erfasst, wenn FrieslandCampina diese Finanzinvestitionen verwaltet und Erwerbs- und Veräußerungsentscheidungen auf Grundlage ihres beizulegenden Zeitwerts trifft. Zurechenbare Transaktionskosten werden erfolgswirksam zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und eventuelle Veränderungen dieses beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet angemerkt, umfassen Anteile, die ansonsten als zur Veräußerung verfügbar eingestuft würden. Kredite und Forderungen Kredite und Forderungen sind Finanzinstrumente mit festgelegten oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Diese Vermögenswerte werden am erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich eventueller direkt zurechenbarer Transaktionskosten bewertet. Nach dem erstmaligen Ansatz werden die Kredite und Forderungen zu den fortgeführten Anschaffungskosten mithilfe der Effektivzinsmethode bewertet, abzüglich eventueller Wertminderungen. Kredite und Forderungen umfassen Geldmittel sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beziehen sich auf Kassenbestände, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten ab dem Erwerbszeitpunkt. Finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten FrieslandCampina bewertet ausgegebene Anleihen und nachrangige Verbindlichkeiten am erstmaligen Ansatz zum Datum, an dem sie angefallen sind. Sämtliche übrigen finanziellen Verbindlichkeiten (einschließlich der Verbindlichkeiten, angemerkt als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet) werden am erstmaligen Ansatz zum Tag des Geschäftsvorfalls erfasst, nämlich zu dem Tag, an dem FrieslandCampina Vertragspartei bei der vertraglichen Bestimmungen des Instruments wird. FrieslandCampina erfasst eine finanzielle Verbindlichkeit nicht mehr in die Bilanz, sobald die Leistung infolge der Verbindlichkeit erfüllt wurde, diese aufgehoben oder verfallen ist. FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten, unter der Klasse sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Solche finanziellen Verbindlichkeiten werden am erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, abzüglich eventueller direkt zurechenbarer Transaktionskosten. Nach dem erstmaligen Ansatz werden diese finanziellen Verbindlichkeiten zu den fortgeführten Anschaffungskosten

nach der Effektivzinsmethode bewertet. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten umfassen Kredite und sonstige Finanzierungsverbindlichkeiten, Bankkredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Eigenkapital Grundkapital Anteile werden als Eigenkapital erfasst. Kosten, die direkt der Erweiterung des Grundkapitals zuzurechnen sind, werden – nach Abzug der Steuern – vom Eigenkapital abgezogen. Sonstige Finanzinstrumente Sonstige Finanzinstrumente werden als Eigenkapital eingestuft, wenn die Instrumente keine Fälligkeit besitzen und die Zinszahlung von FrieslandCampina ausgesetzt werden kann. Dividenden Dividenden werden als Schulden in der Periode angesetzt, in der sie beschlossen wurden. Derivate, einschließlich Sicherungsgeschäften FrieslandCampina nutzt Derivate zur Absicherung gegen Währungs- und Zinsrisiken. Zum Zeitpunkt, an dem das Derivat erstmalig als Sicherungsinstrument bestimmt wird, dokumentiert FrieslandCampina die Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft, einschließlich der Risikomanagementziele und -strategie beim Eingehen des Sicherungsgeschäfts und des abgesicherten Risikos, zusammen mit den Verfahren, die verwendet werden, um die Effektivität der Sicherungsbeziehung festzustellen. Zu Beginn der Sicherungsbeziehung und auf fortwährender Basis beurteilt FrieslandCampina, ob die Sicherungsinstrumente voraussichtlich während der Laufzeit, für die die Sicherungsbeziehung festgelegt wurde, „hochwirksam“ sein werden beim Erreichen der Kompensation von dem bzw. den gesicherten Grundgeschäft(en) zuzuordnenden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes oder Cashflows und ob, die tatsächlichen Ergebnisse jeder Sicherungsbeziehung innerhalb einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen. Einer Absicherung von Zahlungsströmen einer erwarteten Transaktion erfordert, dass die Transaktion hoch wahrscheinlich stattfinden wird und diese Transaktion eine Aussetzung gegenüber Schwankungen der Cashflows enthalten, die derart ist, dass sich diese schlussendlich auf das dargestellte Ergebnis auswirken könnte. Derivate werden am erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert angesetzt: Zurechenbare Transaktionskosten werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wenn sie anfallen. Nach dem erstmaligen Ansatz werden Derivate zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Diesbezügliche Änderungen werden wie folgt behandelt. Absicherung von Zahlungsströmen Wenn ein Derivat als Sicherungsgeschäft bezüglich der Schwankung bei Zahlungsströmen bestimmt wird, die im Zusammenhang mit angesetzten Vermögenswerten und Schulden oder einer erwarteten Transaktion, deren Eintritt hoch wahrscheinlich ist und die das Ergebnis beeinflussen könnten,


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

einem bestimmten Risiko zuzuschreiben sind, wird der wirksame Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwertes des Derivates im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst und unter der Rücklage für Cashflow-Absicherungen am Eigenkapital ausgewiesen. Der eventuelle nicht wirksame Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwertes des Derivats wird direkt in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst. Wenn das gesicherte Grundgeschäft ein nicht-finanzieller Vermögenswert ist, wird dieses unter im Eigenkapital aufgenommenen Betrag im Buchwert des Vermögenswertes berücksichtigt, wenn der Vermögenswert angesetzt wird. In anderen Fällen wird der Betrag, der unter Eigenkapital angesammelt wurde, in das Periodenergebnis derselben Periode einbezogen, in der das gesicherte Grundgeschäft den Gewinn oder Verlust beeinflusst. Wenn das Sicherungsinstrument nicht mehr die Kriterien bezüglich der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfüllt, ausläuft, veräußert, beendet oder ausgeübt wird, wird die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen prospektiv beendet. Wen die erwartete Transaktion nicht mehr wahrscheinlich ist, wird der Saldo am Eigenkapital in das Periodenergebnis einbezogen. Sonstige Nicht-Handelsderivate Wenn ein Derivat nicht in einer Sicherungsbeziehung bestimmt wurde, die für Bilanzierung von Sicherungsgeschäften in Betracht kommt, werden alle Änderungen des beizulegenden Zeitwerts direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht. Grundstücke, Bauten und Anlagen Ansatz und Bewertung Grundstücke, Bauten und Anlagen werden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um kumulierte Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsverluste. In den Anschaffungskosten sind die Kosten inbegriffen, die direkt dem Erwerb des Vermögenswertes zuzuordnen sind. Die Anschaffungskosten selbst erstellter Vermögenswerte umfassen: • materialkosten und Fertigungslöhne; • eventuelle weitere Kosten, die direkt dazu dienen, die Nutzung des Vermögenswerts vorzubereiten; • die geschätzten Kosten für Abbruch und Beseitigung des Gegenstands, wenn für FrieslandCampina die Verpflichtung besteht, sich des Vermögenswertes zu entledigen; • aktivierte Fremdkapitalkosten. Unter Grundstücke, Bauten und Anlagen sind auch Vermögenswerte erfasst, von denen aufgrund von Finanzierungsleasingverhältnissen das wirtschaftliche Eigentum erworben wurde. Die Bewertung von geleasten Vermögenswerten erfolgt ab dem Zeitpunkt des Anfangs des Leasingverhältnisses zum beizulegenden Zeitwert oder, falls niedriger, zum Barwert der Mindestverpflichtungen aus Leasingverhältnissen. Nach dem erstmaligen Ansatz erfolgt die Erfassung gemäß den geltenden Methoden. Wenn Grundstücke, Bauten und Anlagen Bestandteile mit unterschiedlicher Nutzungsdauer umfassen, werden diese als gesonderte Posten unter Grundstücke, Bauten und Anlagen angesetzt. Der Gewinn oder Verlust aus dem Verkauf von

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Grundstücken, Bauten und Anlagen wird anhand eines Vergleichs der Umsatzerlöse mit dem Buchwert der Grundstücke, Bauten und Anlagen ermittelt und wird in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn wahrscheinlich ist, dass der hieraus künftig erwachsende wirtschaftliche Nutzen FrieslandCampina zufließt. Kosten für Reparaturen und Instandhaltungen werden als Aufwendungen behandelt, wenn sie anfallen. Abschreibungen Grundstücke, Bauten und Anlagen werden linear in der Gewinn- und Verlustrechnung über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer jedes Bestandteils abgeschrieben. Leasinggegenstände werden über die kürzere Dauer aus Mietfrist und Nutzungsdauer abgeschrieben, es sei denn, es ist hinreichend sicher, dass das Eigentum am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf FrieslandCampina übergeht. Bauten und Anlagen werden ab dem Datum abgeschrieben, zu dem sie installiert und gebrauchsfähig sind. Die geschätzte Nutzungsdauer für das laufende Jahr wesentlicher Sachanlagen ist wie folgt: Grundstücke nicht Bauten 10-25 Jahre Maschinen und technische Anlagen 5-33 Jahre Sonstige Vermögenswerte 4-20 Jahre Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauer und Restwerte werden zu jedem Bilanzstichtag bewertet und, falls erforderlich, angepasst. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer eines wesentlichen Teils der Sachanlagen wurde 2011 überprüft und angepasst (siehe Erläuterung 11). Immaterielle Vermögenswerte sowie Geschäfts- oder Firmenwert Geschäfts- oder Firmenwert Geschäfts- oder Firmenwert, der beim Erwerb von Tochterunternehmen entsteht, wird als immaterielle Anlagewerte angesetzt. Siehe Grundlagen für die Konsolidierung bezüglich der Bewertung von Geschäfts- oder Firmenwert beim erstmaligen Ansatz. Geschäfts- oder Firmenwert werden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Wertminderungsverluste. In Bezug auf nicht-konsolidierte Unternehmen wird der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts im Buchwert des Gemeinschaftsunternehmens oder assoziierten Unternehmens erfasst und ein eventueller Wertminderungsaufwand wird dem Buchwert des Joint Ventures oder assoziierten Unternehmens als Ganzes zugerechnet. Forschung und Entwicklung Aufwendungen für Forschungsaktivitäten, mit der Aussicht, zu neuen technischen Erkenntnissen zu gelangen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht wenn sie anfallen. Bei Entwicklungstätigkeiten geht es um einen Plan oder Entwurf für die Produktion neuer oder wesentlich verbesserter Produkte


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

und Prozesse. Aufwendungen für Entwicklungstätigkeiten werden nur aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich ermittelbar sind, der Produkt oder Prozess technisch und wirtschaftlich durchführbar ist, künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und FrieslandCampina beabsichtigt und ausreichende Mittel besitzt, um die Entwicklung fertigzustellen und die Vermögenswerte zu nutzen oder zu verkaufen. Die aktivierten Aufwendungen umfassen die Kosten für Material, Fertigungslöhne und indirekte Kosten die direkt der dem Versetzen in seinen betriebsbereiten Zustand des Vermögenswerts zurechenbar sind sowie aktivierte Fremdkapitalkosten. Andere Aufwendungen für die Entwicklung werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen. Aktivierte Aufwendungen für die Entwicklung werden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsverluste.

Der Netto veräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der Verkaufskosten.

Sonstige immaterielle Anlagewerte Sonstige immaterielle Anlagewerte, die von FrieslandCampina erworben werden und die keine begrenzte Nutzungsdauer besitzen, werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsverluste.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte Nachweise von Wertminderungen bei finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt werden, werden von FrieslandCampina sowohl auf Ebene des Vermögenswertes als auch gemeinsam berücksichtigt. Eine Wertminderung in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert, der zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt wird, wird als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz von der Vermögenswert ermittelt. Wenn ein Ereignis nach Bilanzstichtag zu einer niedrigeren Wertminderung führt, wird der Rückgang der Wertminderung über die Gewinn- und Verlustrechnung aufgehoben.

Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn sie den künftigen wirtschaftlichen Nutzen vergrößern, der sich aus bestimmten Vermögenswerten ergibt, auf die sie sich beziehen. Alle übrigen Ausgaben, einschließlich Ausgaben für selbst geschaffenen Geschäfts- oder Firmenwert und Marken, sind in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen. Abschreibungen Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwertes werden immaterielle Vermögenswerte linear in der Gewinn- und Verlustrechnung über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben, ab dem Datum, zu dem sie gebrauchsfähig sind. Die geschätzte Nutzungsdauer für das laufende Jahr und für das Vergleichsjahr ist wie folgt: Software 5 Jahre Warenzeichen und Patente 10 Jahre Amortisationsmethoden, Nutzungsdauer und Restwert werden zu jedem Bilanzstichtag bewertet und, falls erforderlich, angepasst. Vorräte Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsoder Herstellungskosten und Netto veräußerungswert bewertet. Anschaffungs- und Herstellungskosten der Vorräte basiert auf dem Verfahren „First in - First out“ und umfasst die angefallenen Ausgaben beim Erwerb der Vorräte, die Produktions- oder Herstellungskosten sowie andere Kosten, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten von fertigen Erzeugnissen und Handelswaren umfassen einen vernünftigen Teil der indirekten kosten, basierend auf der normalen Produktionskapazität.

Wertminderungen Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten Ein finanzieller Vermögenswert, der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, um festzustellen, ob objektive Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Ein finanzieller Vermögenswert wird als wertgemindert betrachtet, wenn objektive Hinweise bestehen das nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes ein Ereignis eingetreten ist die einen negativen Einfluss auf die erwarteten künftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswertes hatte und bei denen eine verlässliche Schätzung vorgenommen werden kann.

Nicht-finanzielle Vermögenswerte Der Buchwert von nicht-finanziellen Vermögenswerten von FrieslandCampina wird, anders als Vorräte und latente Steuererstattungsansprüche, zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, um festzustellen, ob Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Falls solche Hinweise bestehen, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswerts geschätzt. Bei Geschäfts- oder Firmenwert und immateriellen Vermögenswerten mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer wird jährlich zum selben Zeitpunkt eine Schätzung des erzielbaren Betrags vorgenommen. Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash-Generating Unit; CGU) zu dem der Vermögenswert gehört höher ist, als der voraussichtliche erzielbare Betrag. Der erzielbare Betrag des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Bei der Bestimmung des Nutzungswertes wird der Barwert der erwarteten künftigen Cashflows anhand eines Abzinsungssatzes auf einer Vorsteuerbasis bestimmt, der sowohl den aktuellen durch Wertermittlung bestimmten Zeitwert des Geldes als auch die spezifischen Risiken in Bezug auf den Vermögenswert oder die zahlungsmittelgenerierende Einheit widerspiegelt. Bei der Prüfung auf Wertminderung werden Vermögenswerte, die nicht einzeln geprüft werden können, in die kleinste zu unterscheidende Gruppe Vermögenswerte zusammenfasst, die Cashflows aus fortgesetzter Nutzung


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

generiert, die weitgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierender Einheiten sind. Unter Berücksichtigung des maximalen Umfangs in Höhe eines Geschäftssegments („operating segment ceiling test“) werden zahlungsmittelgenerierende Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert für die Prüfung von Geschäfts- oder Firmenwert auf Wertminderung zugeordnet worden ist, so zusammengefasst, dass das Niveau, auf dem auf Wertminderung geprüft wird, das niedrigste Niveau widerspiegelt, auf dem Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund von interner Berichterstattung überwacht wird. Bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbener Geschäftsoder Firmenwert wird Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitieren werden. Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In Bezug auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten erfasste Wertminderungsverluste werden zunächst vom Buchwert des eventuell den Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwertes abgezogen und anschließend entsprechend vom Buchwert der sonstigen Vermögenswerte der Einheit abzogen. Eine Wertminderung bei Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht rückgängig gemacht. Bei übrigen Vermögenswerten wird ein Wertminderungsaufwand nur rückgängig gemacht, wenn der Buchwert des Vermögenswertes nicht den Buchwert übersteigt, der bestimmt worden wäre, abzüglich von Abschreibungen, wenn kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehaltene Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), deren Buchwert voraussichtlich in erster Linie über ein Veräußerungsgeschäft erzielt werden wird und nicht durch deren fortgesetzte Nutzung, werden als „zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten“ eingestuft. Direkt vor dieser Klassifizierung werden die Vermögenswerte (oder die Bestandteile einer Veräußerungsgruppe) erneut gemäß den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina angesetzt. Danach werden die Vermögenswerte (oder eine Veräußerungsgruppe) grundsätzlich aufgrund des Buchwerts angesetzt, oder, wenn dieser niedriger ist, zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Ein Wertminderungsaufwand einer Veräußerungsgruppe wird in erster Linie dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und anschließend entsprechend den verbleibenden Vermögenswerten und Schulden, mit der Ausnahme, dass folgenden Punkten kein Wertminderungsaufwand zugeordnet wird: Vorräten, finanziellen Vermögenswerten, latenten Steuererstattungsansprüchen, Rückstellungen für personalbezogene Aufwendungen, die weiterhin gemäß den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina angesetzt werden. Wertminderungen, die sich aus der anfänglichen Klassifizierung als zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten ergeben, und Gewinne oder Verluste der Neubewertung nach dem erstmaligen Ansatz werden im Ergebnis erfasst. Falls der entsprechende Buchgewinn den kumulierten Wertminderungsaufwand übersteigt, wird diese Differenz nicht erfasst.

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Einmal als zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten angesetzt, werden immaterielle Vermögenswerte und Bauten und Anlagen nicht abgeschrieben. Zudem endet bei Investitionen, die nach der Equity-Methode erfasst wurden, die Bewertung nach der Equity-Methode, wenn diese Investitionen einmal als zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten eingestuft wurden. Leistungen an Arbeitnehmer Beitragsorientierte Pläne Ein beitragsorientierter Plan ist ein Altersversorgungsplan, bei dem ein Unternehmen festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit entrichtet und weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge verpflichtet ist. Verpflichtungen für Zahlungen an beitragsorientierte Pläne werden erfolgswirksam in den Perioden erfasst, in denen verwandte Dienste von Mitarbeitern geleistet werden. Vorauszahlungen werden als Vermögenswerte in dem Umfang angesetzt, dass eine Rückerstattung oder eine Verringerung künftiger Zahlungen verfügbar ist. FrieslandCampina hat einen Teil der Pensionsverpflichtungen bei Branchenpensionsfonds in den Niederlanden untergebracht. Obwohl diese Pläne Eigenschaften eines leistungsorientierten Plans besitzen, haben die entsprechenden Branchenpensionsfonds angegeben, dass sie nicht die Informationen zur Verfügung stellen können, die erforderlich ist, um die Berechnungen vorzunehmen. Diese Pensionspläne werden daher als beitragsorientierter Plan im Jahresabschluss behandelt. Leistungsorientierte Pläne Ein leistungsorientierter Plan ist ein Altersversorgungsplan, der sich von einem beitragsorientierten Plan unterscheidet. Die Pensionsverpflichtungen in Bezug auf leistungsorientierte Pläne werden jährlich u. a. auf Grundlage der künftig zu erwartenden Entwicklung bezüglich Abzinsungssatz, Gehalts- und Lebenserwartung berechnet. Der Barwert der Verpflichtungen wird versicherungsmathematisch anhand des Verfahrens laufender Einmalprämien berechnet. Der Barwert der Verpflichtungen ist, abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens, unter Berücksichtigung nicht erfasster versicherungsmathematischer Ergebnisse und nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands, unter den Pensionsverpflichtungen vorgesehen, bzw. als Pensionsanlagen unter den finanziellen langfristigen Vermögenswerten. Der verwendete Abzinsungssatz ist die Rendite am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen mit mindestens der Note AA und mit Fälligkeitsterminen, die der Laufzeit der Pensionsverpflichtungen entsprechen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die sich infolge von Änderungen bei den Annahmen des Berechnungsverfahrens der Pensionsverpflichtungen oder Differenzen zwischen dem erwarteten und tatsächlichen Ertrag aus Planvermögen werden für jeden einzelnen Plan bestimmt und über die voraussichtliche durchschnittliche Restdienstzeit in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Dies gilt nur, wenn


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

sich die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste auf mehr als 10 Prozent der Pensionsverpflichtungen oder des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens belaufen, wenn dies zu Beginn des Geschäftsjahres höher ist. Wenn die Berechnung der Netto-Pensionsverpflichtungen zu einem positiven Saldo führt, erfolgt die Erfassung des Vermögenswertes zu maximal dem Betrag eventueller, nicht erfasster versicherungsmathematischer Verluste und nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands sowie des Barwertes eventueller künftiger Rückerstattungen durch den Plan oder in Form der Minderung künftiger Beitragszahlungen. Wenn Beträge aus Plänen angepasst werden, wird der Teil des angepassten Betrags aus Plänen, der sich auf den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand bezieht, linear erfolgswirksam über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften erfasst. Sofern die Änderungen der Pläne sofort unverfallbar werden, werden die Ergebnisse auf einmal erfolgswirksam erfasst. FrieslandCampina erfasst Gewinne oder Verluste aus der Kürzung (curtailment) oder Abgeltung eines leistungsorientierten Plans, wenn die Kürzung oder Abgeltung erfolgt. Gewinne oder Verluste aus der Kürzung umfassen eventuelle sich daraus ergebende Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens, Änderungen des Barwertes der Verbindlichkeit aufgrund einer leistungsorientierten Verpflichtung und versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste und etwaigen nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand, der nicht schon zuvor erfasst wurde. Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer Die Nettoschuld aufgrund von anderen langfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer wird zu leistungsorientierten Plänen angesetzt, mit Ausnahme versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die direkt erfolgswirksam erfasst werden. Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer werden ohne Diskontierung angesetzt, wenn der damit verbundene Dienst geleistet wird. Es wird eine Verbindlichkeit für den Betrag angesetzt, der voraussichtlich infolge des kurzfristigen Bonus in bar ausbezahlt werden wird, wenn FrieslandCampina eine rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, solche Leistungen infolge des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands des Arbeitnehmers zu gewähren, und wenn die Verpflichting verlässlich geschätzt werden kann. Rückstellungen Eine Rückstellung wird erfasst in der Bilanz, wenn FrieslandCampina infolge eines Ereignisses der Vergangenheit eine rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die verlässlich geschätzt werden kann, und bei der es wahrscheinlich ist, dass ein Abfluss von Mitteln mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich sein wird, um die Verpflichtung zu erfüllen. Bei einer wesentlichen Wirkung des Zinseffekts werden die Rückstellungen in Höhe des Barwerts zum Abzinsungssatz auf Vorsteuerbasis angesetzt, welche die gegenwärtigen Markteinschätzungen des Zinseffekts und die speziellen Risiken eines Vermögenswerts widerspiegelt.

Der Barwert der Rückstellungen wird als Finanzierungsaufwand angesetzt. Rückstellungen im Zusammenhang mit Umstrukturierungen werden getroffen, wenn FrieslandCampina einen detaillierten Umstrukturierungsplan formalisiert hat und bei den Beteiligten die Erwartung gerechtfertigt ist, dass die Umstrukturierung durchgeführt wird, indem mit der Durchführung der Umstrukturierung oder der Bekanntgabe der wichtigsten Aspekte begonnen wird. Eine Rückstellung für belastende Verträge wird erfasst, wenn der voraussichtliche Nutzen für FrieslandCampina aufgrund einer Vereinbarung geringer ist als die unvermeidbaren Kosten, die erforderlich sind, um die Verpflichtungen aufgrund der Vereinbarung zu erfüllen. Die Rückstellung wird zum Barwert des niedrigeren Betrags aus voraussichtlichen Kosten für die Beendigung des Vertrags und voraussichtlichen Nettokosten für die Fortsetzung des Vertrags angesetzt. Bevor eine Rückstellung erfasst wird, erfasst FrieslandCampina jeden Wertminderungsaufwand der Vermögenswerte, die im Zusammenhang mit diesem Vertrag stehen. Umsatzerlöse Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden zum beizulegenden Zeitwert des erhaltenen oder zu beanspruchenden Entgelts, abzüglich Umsatzerlöse sowie Preisnachlässe und Mengenrabatte angesetzt. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Handelswaren werden erfasst in der Gewinn- und Verlustrechnung, wenn überzeugend deutlich wurde, meist in Form eines ausgeführten Kaufvertrags, dass die wesentlichen Eigentumsrisiken und -chancen auf den Kunden übertragen wurden, die mit dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten und die mögliche Rückkehr der Güter verlässlich bestimmt werden können, kein weiter bestehendes Verfügungsrecht vorliegt und die Höhe der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt werden kann. Wenn wahrscheinlich ist, dass Rabatte gewährt werden und der Betrag verlässlich bestimmt werden kann, wird der Rabatt vom Umsatzerlös abgezogen, wenn der Verkauf angesetzt wird. FrieslandCampina verwendet Kundenbindungsprogramme, bei denen Kunden Punkte sammeln können, wenn sie bestimmte Produkte von FrieslandCampina kaufen. Die Punkte können anschließend gegen Rabatte auf Produkte oder Dienstleistungen von Dritten eingetauscht werden, wobei eine Mindestzahl von Sammelpunkten gilt. Die erzielten Umsatzerlöse werden auf die verkauften Produkte und die gewährten Sammelpunkte verteilt, wobei der den Sammelpunkt zugerechnete Wert ihrem beizulegenden Zeitwert entspricht. Die Erfassung des beizulegenden Zeitwertes der gewährten Sammelpunkte wird abgegrenzt und beim Eintausch der Sammelpunkte wird der beizulegende Zeitwert als Umsatzerlös angesetzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und dass alle damit verbundenen Bedingungen erfüllt wurden. Zuwendungen, bei


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

denen angefallenen Kosten erstattet werden, werden systematisch und erfolgswirksam als Erträge in derselben Periode erfasst, in der die Kosten anfallen. Zuwendungen, bei denen Kosten eines Vermögenswertes erstattet werden, werden vom Buchwert des Vermögenswertes abgezogen. Diese Zuwendung wird durch Verringerung des Abschreibungsaufwands erfolgswirksam als Ertrag über die Periode der voraussichtlichen Nutzungsdauer erfasst. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren Dies umfasst die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe der verkauften Produkte bzw. die Aufwendungen zur Erlangung der verkauften Produkte. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden nach dem Verfahren „First in - First out“ berechnet. In den Aufwendungen sind die Währungsumrechnungsdifferenzen hinsichtlich der Schuldner und Gläubiger sowie hinsichtlich der Bewertung von sich darauf beziehenden Derivaten enthalten. Leasingverhältnisse Zu Beginn einer Vereinbarung bestimmt FrieslandCampina, ob diese Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält. Dies ist der Fall, wenn folgende Kriterien erfüllt werden: Die Erfüllung der Vereinbarung hängt von der Nutzung dieses bestimmten Vermögenswerts oder der bestimmten Vermögenswerte ab und die Vereinbarung überträgt ein Recht auf Nutzung des Vermögenswerts. Zu Beginn oder bei erneuter Beurteilung der Vereinbarung trennt FrieslandCampina Zahlungen und sonstige aufgrund der Vereinbarung erforderliche Leistungen in Zahlungen für die Leasingkomponente der Vereinbarung und Zahlungen für sonstige Elemente, aufgrund deren beizulegender Zeitwerte. Falls FrieslandCampina feststellt, dass es nicht durchführbar ist, Zahlungen verlässlich zu trennen, werden ein Vermögenswert und eine Schuld zu einem Betrag erfasst, der dem beizulegenden Zeitwert des zugrunde liegenden Vermögenswertes entspricht. Die Schuld wird anschließend reduziert, wenn Zahlungen erfolgt sind unter Anwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes von FrieslandCampina und die auf die Schuld angerechneten Finanzierungskosten wurden erfasst. Leasingzahlungen aufgrund Operating-Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses im Ergebnis erfasst. Leistungen, die als Anreiz für den Abschluss von Leasingverhältnissen erhalten wurden, werden als integraler Bestandteil der Gesamtleasingkosten erfolgswirksam über den Leasingzeitraum erfasst. Die Mindestleasingzahlungen aufgrund eines Finanzierungsleasings werden teilweise als Finanzierungskosten und teilweise als Tilgungsanteil der Restschuld erfasst. Die Finanzierungskosten werden während der Laufzeit des Leasingverhältnisses so jeder Periode zugerechnet, dass über die Perioden ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Schuld entsteht. Finanzertrag und Finanzierungsaufwand Finanzerträge enthalten Zinserträge von Darlehensforderungen und anderen Forderungen gegenüber Dritten, Dividendenerträge, positive Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von

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Vermögenswerten, Erträge aus Sicherungsinstrumenten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, und die Neueinstufung von Beträgen, die zuvor im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst wurden. Zinserträge werden im Ergebnis in Abhängigkeit von deren Aufbau mittels Effektivzinsmethode erfasst. Finanzierungsaufwand umfasst Zinserträge von Darlehensverbindlichkeiten und anderen Verbindlichkeiten von Dritten, Aufzinsung von Rückstellungen, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst, Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, Verluste aus Sicherungsinstrumenten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, und Neueinstufung von Beträgen, die zuvor in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst wurden. Wechselkursgewinne und -verluste durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als Teil des Betriebsergebnisses verzeichnet. Sonstige Wechselkursgewinne und -verluste werden auf saldierter Basis dargestellt, entweder als Finanzertrag oder Finanzierungsaufwand, in Abhängigkeit davon, ob die Wechselkursbewegungen per saldo zu einer Gewinn- oder Verlustposition führen. Steuern Der Steueraufwand umfasst laufende und latente Steuern. Laufende und latente Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, außer wenn es sich um einen Unternehmenszusammenschluss oder um Posten handelt, die direkt im Eigenkapital oder im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses gebucht wurden. Laufende Steuern sind die voraussichtlich zu zahlende oder zu erhaltene Steuerlast bezüglich des zu versteuernden Ergebnisses des Geschäftsjahrs, aufgrund der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze, sowie eventuelle Änderungen bei zu entrichtenden Steuern in Bezug auf vorhergehende Jahre. Zu entrichtende Steuern umfassen auch eventuelle steuerliche Verbindlichkeiten, die sich aus der Dividendenerklärung ergeben. Latente Steuern werden bei temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes oder der Schuld für die Rechnungslegung und der steuerlichen Basis dieser Posten erfasst. Latente Steuern werden nicht erfasst, wenn sie sich aus Folgendem ergeben: • temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist, und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst; • temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen, sofern es wahrscheinlich ist, dass diese in absehbarer Zeit nicht fällig werden; • zu versteuernde temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes.


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Latente Steuerschulden werden mithilfe der Steuersätze angesetzt, die voraussichtlich bei der Rücknahme der temporären Differenzen gelten werden, auf Grundlage der Vorschriften, die zum Berichtsstichtag festgelegt wurden oder im Wesentlichen festgelegt wurden. Bei der Bestimmung der laufenden und latenten Steuern berücksichtigt FrieslandCampina Auswirkungen der unsicheren steuerlichen Position und/oder zusätzliche Steuern und Zinsen. FrieslandCampina ist aufgrund der Beurteilung vieler Faktoren, darunter der Auslegungen des Steuerrechts und früherer Erfahrungen, der Auffassung, dass die Rückstellungen für Steuerschulden für alle offenen Steuerjahre ausreichend sind. Diese Ermessensentscheidung basiert auf Schätzungen und Annahmen und kann zu einer Reihe von Einschätzungen über künftige Ereignisse führen. Es können neue Informationen verfügbar werden, wodurch FrieslandCampina sein Urteil über die Angemessenheit der bestehenden Steuerschulden ändern muss. Solche Änderungen bei den Steuerschulden werden sich auf den Steueraufwand in der Periode auswirken, in der eine solche Feststellung getroffen wird. Latente Steuererstattungsansprüche und -schulden werden saldiert, wenn ein Rechtsanspruch besteht, Steuererstattungsansprüche und -schulden zu saldieren und sie sich auf Steuern beziehen, die vonseiten der gleichen Steuerbehörde vom gleichen Steuersubjekt oder von unterschiedlichen Steuerobjekten erhoben werden, sie jedoch zum Ziel haben, akute Steuererstattungsansprüche und schulden saldiert zu erfüllen oder ihre Steuererstattungsansprüche und -schulden gleichzeitig realisieren werden. Ein latenter Steueranspruch wird bei nicht-verrechenbaren steuerlichen Verlusten, ungenutzten steuerlichen Fazilitäten und verrechenbaren temporären Differenzen, sofern es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden, wofür diese verwendet werden können. Latente Steuererstattungsansprüche werden zu jedem Bilanzstichtag beurteilt und vermindert, wenn es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert werden wird. Nicht erfasste latente Steuererstattungsansprüche werden zum Bilanzstichtag neu beurteilt und erfasst, sofern es wahrscheinlich ist, dass künftig zu versteuernder Gewinn vorhanden sein wird, mit dem dieser latente Anspruch verrechnet werden kann. Segmentierung Die festgelegten operativen Segmente betreffen separate Segmente innerhalb der FrieslandCampina, für die finanzielle Informationen verfügbar sind, die regelmäßig durch das höchste beschlussfähige Organ (Executive Board) beurteilt werden, um Entscheidungen hinsichtlich der Zuordnung verfügbarer Mittel in Bezug auf das Segment vorzunehmen und um Leistungen des Segments festzustellen. FrieslandCampina hat die operativen Segmente in Business Groups untergliedert: Consumer Products Europe; Consumer Products International; Cheese, Butter & Milkpowder und Ingredients. Die Preisfestsetzung innerhalb eines Segments erfolgt auf sachlicher, objektiver Basis. Die segmentierten Ergebnisse, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

enthalten Posten, die direkt einem Segment zuzuordnen sind, und die auf angemessener Grundlage zugerechnet werden können. Nicht zugeordnete Posten umfassen hauptsächlich kumulierte Vermögenswerte und Schulden sowie gemeinsame Kosten. Anfang 2011 wurden die Tätigkeiten im Bereich Milchpulver von der Business Group Ingredients zur Business Group Cheese, Butter & Milkpowder verlagert. Aufgrund dieser Verlagerung hat sich die Zusammensetzung der Segmente Ingredients und Cheese, Butter & Milkpowder geändert. Die Vergleichszahlen wurden diesbezüglich angepasst. Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Kassenströme in Fremdwährung werden zu den am Tag des Geschäftsvorfalls geltenden Wechselkursen in Euro umgerechnet. Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte Einige der Grundlagen und Angabepflichten von FrieslandCampina erfordern die Festsetzung des beizulegenden Zeitwertes von finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerten und Schulden gleichermaßen. Der beizulegende Zeitwert wird für die Bewertung und/oder Erläuterung auf der Grundlage folgender Methoden festgelegt. Wenn zutreffend, werden zusätzliche Angaben zu den Annahmen bei der Festsetzung des beizulegenden Zeitwertes in der Erläuterung gemacht, die für die entsprechenden Vermögenswerte oder Schulden spezifisch sind. Grundstücke, Bauten und Anlagen Der infolge eines Unternehmenszusammenschlusses erfasste beizulegende Zeitwert von Sachanlagen basiert auf dem Marktwert. Der Marktwert von Sachanlagen basiert auf den Marktpreisen ähnlicher Artikel oder basiert auf der Wertermittlung eines externen Gutachters. Immaterielle Vermögenswerte Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Patenten und Warenzeichen basieren auf den abgezinsten geschätzten Nutzungsentgelten, die aufgrund des Eigentums an Patenten oder Warenzeichen vermieden wurden. Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Kundenbeziehungen wird mithilfe der Residualwertmethode (‘multi-period excess earnings method’) bestimmt. Der beizulegende Zeitwert sonstiger immaterieller Vermögenswerte basiert auf dem erwarteten Barwert des Cashflows aus der Nutzung und dem schlussendlichen Verkauf des Vermögenswertes. Vorräte Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Vorräten wird bestimmt auf der Grundlage des geschätzten, im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlöses abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der Verkaufskosten, sowie einer angemessenen Gewinnmarge auf Grundlage der Anstrengung, die für die Fertigstellung und den Verkauf der Vorräte erforderlich ist.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Der beizulegende Zeitwert von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, die länger als ein Jahr ausstehend sind, wird anhand des Barwertes künftiger Cashflows geschätzt, abgezinst zum tatsächlichen Zinssatz am Bilanzstichtag. Derivate Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird grundsätzlich geschätzt, indem die Differenz zwischen vertraglichem Terminkurs und aktuellem Terminkurs für die Restlaufzeit des Geschäfts zum Marktzins und den aktuellen Wechselkursen abgezinst wird. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps und kombinierten ZinsWährungsswaps wird geschätzt, durch Abzinsung der Cashflows, die sich aus den vertraglichen Zinssätzen beider Seiten des Geschäftsvorfalls ergeben, unter Berücksichtigung des aktuellen Marktzinses, den aktuellen Wechselkursen sowie des aktuellen Bonitätsratings der Gegenparteien. Finanzinstrumente, außer Derivaten Der beizulegende Zeitwert, der zwecks Erläuterungen ermittelt wird, wird anhand des Barwertes künftiger Cashflows von Tilgungen und Zinszahlungen berechnet, abgezinst zum marktgängigen Zinssatz am Bilanzstichtag. Bei Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing wird der marktgängige Zinssatz anhand vergleichbarer Leasingverhältnisse bestimmt. Der beizulegende Zeitwert der Verkaufsoption-Verbindlichkeit wird auf Grundlage einer einbezogenen Cashflow-Analyse geschätzt.

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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

1 Segmentierung FrieslandCampina hat vier Segmente, über die berichtet werden muss, die auch die vier Business Groups von FrieslandCampina bilden. Jede Business Group steht für eine bestimmte Produktgruppe, gegebenenfalls auch für eine bestimmte Region: • Consumer Products Europe: Milch, Milchgetränke, Joghurts, Desserts, Kaffeeweißer, Sahne sowie Fruchtsäfte und getränke in Europa. Markennamen sind unter anderem Campina, Chocomel/Cecémel, Fruttis, Landliebe, Milli, Mona, NoyNoy und Optimel/Optiwell; • Consumer Products International: Milch, Milchpulver, Kondensmilch, Kinder- und Babynahrung bis hin zu Milchgetränken und Joghurts, insbesondere in Asien, Afrika und dem Mittleren Osten. Markennamen sind unter anderem Dutch Lady, Foremost, Frisian Flag, Rainbow und Peak; • Cheese, Butter & Milkpowder: Käse, Butter und Milchpulver, weltweit; • Ingredients: Ingredienzen für die Nahrungsmittel- und pharmazeutische Industrie, weltweit. Anfang 2011 wurden die Tätigkeiten im Bereich Milchpulver von der Business Group Ingredients zur Business Group Cheese, Butter & Milkpowder verlagert. Aufgrund dieser Verlagerung wurde die Zusammensetzung der Segmente Ingredients und Cheese, Butter & Milkpowder geändert. Die Vergleichszahlen wurden diesbezüglich angepasst. 2011 Segmentierung nach Business Group Consumer Consumer Products Products Europe International

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Summe der Umsatzerlöse Sonstige Erträge Summe der betrieblichen Erträge Betriebsergebnis Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

Cheese, Butter & Milkpowder

Ingredients

Sonstige Eliminierung

288

2.895 500 3.395 14 3.409

2.457 3 2.460 5 2.465

2.474 348 2.822

1.512 418 1.930

9.626

2.822

1.930

288 1 289

55

353

- 97

189

- 97

403

1

5

5

1

1

13

- 1.269 - 1.269 - 1.269

Finanzielle Erträge und Aufwendungen Steuern Jahresüberschuss Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse Buchwert Vermögenswerte laufender Geschäftstätigkeit 1

Investitionen in Grundstücke, Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte Abschreibungen Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte Wertminderung auf Bauten, Anlagen, immaterielle Vermögenswerte und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

1,6

14,3

- 3,4

9,8

1.901

718

1.037

1.141

4,2 607

- 514

4.890

- 514

849 5.739 2.080 1.395 3.475

623

499

371

303

798

126

53

55

105

37

376

- 68

- 21

- 40

- 39

-8

- 176

-4

-1

-6

-1

- 12

Rückname der Wertminderungen auf Bauten, Anlagen, immaterielle Vermögenswerte und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Investiertes Vermögen in Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

9.626 20 9.646

- 72 - 128 216

Buchwert sonstige Vermögenswerte Verpflichtungen aus laufender Geschäftstätigkeit2 Sonstige Verpflichtungen

Summe

1 2

69

20

1 14

6

111


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

105

2011 Geographische Information Buchwert operativer langfristiger Vermögenswerte4

Außenumsatzerlöse3

Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Australien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika Summe 1

4.961 1.033 1.362 1.613 533 124 9.626

1.518 347 442 238 49 11 2.605

Ohne latente Steueransprüche, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen, finanzielle Vermögenswerte, Ertragsteueransprüche, Forderungen gegenüber

verbundenen Unternehmen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte. 2

Dies betrifft Pensionen und andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer, Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

sowie sonstige Verbindlichkeiten und Derivate. 3

Erläuterung 4 zeigt die Aufschlüsselung der Umsatzerlöse nach geographischen Standorten der Abnehmer.

4

Dies betrifft Grundstücke, Bauten und Anlagen und Immaterielle Vermögenswerte.

2010 Segmentierung nach Business Group

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Summe der Umsatzerlöse Sonstige Erträge Summe der betrieblichen Erträge Betriebsergebnis Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

Consumer Products Europe

Consumer Products International

Cheese, Butter & Milkpowder

Ingredients

2.839 430 3.269 8 3.277

2.276 1 2.277 4 2.281

2.329 312 2.641 2 2.643

1.273 396 1.669 1 1.670

255 5 260

126

356

- 92

128

- 84

1

6

3

3

Sonstige Eliminierung

255

8.972 - 1.139 - 1.139 - 1.139

Buchwert Vermögenswerte laufender Geschäftstätigkeit 1

13 - 69 - 93

3,9

15,6

- 3,5

7,7

1.859

653

1.015

963

285 4,8 553

- 477

4.566

- 477

733 5.299 2.021 1.207 3.228

Buchwert sonstige Vermögenswerte Verpflichtungen aus laufender Geschäftstätigkeit2 Sonstige Verpflichtungen

Investitionen in Grundstücke, Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte Abschreibungen Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte Wertminderung auf Bauten, Anlagen, immaterielle Vermögenswerte und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

8.972 20 8.992 434

Finanzielle Erträge und Aufwendungen Steuern Jahresüberschuss Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse

Summe

611

424

357

349

757

67

48

61

65

20

261

- 84

- 26

- 49

- 44

-7

- 210

-4

-5

- 12

-1

-6

- 28

Rückname der Wertminderungen auf Bauten, Anlagen, immaterielle Vermögenswerte und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

6

Investiertes Vermögen in Joint Ventures und assoziierte Unternehmenen

3

1 66

15

7 13

6

103


106

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2010 Geographische Information Außenumsatzerlöse 3

Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Australien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika Summe

Buchwert operativer langfristiger Vermögenswerte 4

4.507 989 1.382 1.486 500 108 8.972

1.380 310 445 218 36 9 2.398

Ohne latente Steueransprüche, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen, finanzielle Vermögenswerte, Ertragsteueransprüche, Forderungen

1

gegenüber verbundenen Unternehmen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte. Dies betrifft Pensionen und andere langfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmer, Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

2

sowie sonstige Verbindlichkeiten und Derivate. Erläuterung 4 zeigt die Aufschlüsselung der Umsatzerlöse nach geographischen Standorten der Abnehmer.

3

Dies betrifft Grundstücke, Bauten und Anlagen und Immaterielle Vermögenswerte.

4

2 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden Bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten handelt es sich um Grundstücke, Bauten und Anlagen im Wert von EUR 4 Millionen (2010: EUR 13 Millionen). Ende 2011 und 2010 existierten keine Passiva für die Veräußerung von langfristigen und kurzfristigen Schulden. Der Standort Oud Gastel (Consumer Products Europe) sowie die Standorte Drachten und Tilburg (Cheese, Butter & Milkpowder) wurden 2011 verkauft. Der Buchgewinn wurde als sonstige betriebliche Erträge angesetzt. Zudem wurden 2011 zwei Standorte von Cheese, Butter & Milkpowder als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte klassifiziert; es handelt sich um die Standorte Dronrijp und Leerbroek. Der Verkauf dieser Vermögenswerte wird voraussichtlich innerhalb eines Jahres erfolgen. Im Jahr 2011 wurde das Gemeinschaftsunternehmen El Castillo Debic Food Services S.L. (Teil von Consumer Products Europe) als zur Veräußerung gehaltener Vermögenswert klassifiziert, und anschließend wurde dieses Gemeinschaftsunternehmen im Oktober 2011 verkauft. FrieslandCampina realisierte einen Buchgewinn von 9 Millionen Euro. Dieser Buchgewinn wurde als sonstige betriebliche Erträge angesetzt. 2011 Stand Anfang Geschäftsjahr Umbuchung von assoziierten Unternehmen Umbuchung von Grundstücken, Bauten und Anlagen Änderungen bei kurzfristigen Vermögenswerten Desinvestitionen Rücknahme Wertminderungen Stand Ende Geschäftsjahr

2010

13 3 1

4 8 -1

- 13 2 13

4

3 Akquisitionen Im Dezember 2011 hat DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co KG, Teil von Ingredients, die Aktivitäten von Brahmar Cellulose Private Limited aus Indien erworben. Der Übernahmepreis belief sich auf 6 Millionen Euro und wurde auf Grundlage der Erwerbsmethode angesetzt; ein Teil des Preises ist noch nicht beglichen. Diese Übernahme ist für FrieslandCampina hinsichtlich der Erläuterungspflichten für IFRS 3 nicht von wesentlicher Bedeutung. 4 Umsatzerlöse 2011

2010

Umsatzerlöse nach Absatzgebiet Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Australien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika

2.435 1.317 2.555 1.996 999 324 9.626

% 25 14 27 21 10 3 100

2.291 1.287 2.380 1.781 945 288 8.972

% 26 14 27 20 10 3 100


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

107

Die Unterschiede zu der bei der geographischen Information dargestellten Aufschlüsselung der Umsatzerlöse in Erläuterung 1 werden durch die Klassifizierung anhand des Absatzgebiets, in dem der Verkauf realisiert wurde, verursacht. In den Umsatzerlösen sind EUR 4 Millionen (2010: EUR 10 Millionen) an Zuwendungen der öffentlichen Hand enthalten. Die Auflagen und Verpflichtungen zu diesen Zuwendungen sind erfüllt. 5

Sonstige betriebliche Erträge In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind enthalten: Erträge aufgrund von für Dritte erbrachte Dienstleistungen, erhaltene Mietzahlungen und Veräußerung von Grundstücken, Bauten und Anlagen. Zudem wurde hier auch der Buchgewinn des Verkaufs von El Castillo Debic Food Services S.L. von 9 Millionen Euro angesetzt.

6

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren 2011

Milch von Mitgliedern-Milchviehhaltern Sonstige Aufwendungen für Roh-. Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren

- 3.456 - 3.016 - 6.472

% 53 47 100

2010

- 3.054 - 2.725 - 5.779

% 53 47 100

7 Personalaufwand 2011

Löhne und Gehälter Sozialversicherungsaufwendungen Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen

Mitarbeiter nach Business Group (VZÄ-Durchschnittszahl) Consumer Products Europe Consumer Products International Cheese, Butter & Milkpowder Ingredients Sonstige

Mitarbeiter nach Regionen (VZÄ-Durchschnittszahl) Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Australien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika

8

2010

- 638 - 105 -88 - 831

% 77 13 10 100

- 627 - 109 - 81 - 817

% 77 13 10 100

7.399 6.104 2.339 2.486 708 19.036

39 32 12 13 4 100

8.008 5.938 2.535 2.342 661 19.484

41 30 13 12 4 100

6.494 1.828 4.340 5.202 1.032 140 19.036

34 10 23 27 5 1 100

6.649 2.216 4.458 5.024 1.007 130 19.484

34 11 23 26 5 1 100

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Transportkosten Kosten für Werbung und Verkaufsförderung Fremdvergebene Leistungen und Zeitarbeitskräfte Energie Instandhaltungs- und Reparaturkosten Sonstige

2011

2010

- 422 - 377 - 277 - 185 - 139 - 364 - 1.764

- 404 - 395 - 250 - 192 - 137 - 374 - 1.752


108

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind enthalten: • Kosten für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Höhe von EUR 66 Millionen (2010: EUR 61 Millionen); • Aufwand für Operational Leasingverhältnisse in Höhe von EUR 43 Millionen (2010: EUR 42 Millionen); • Verschiedene Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von EUR 5 Millionen (2010: EUR 5 Millionen). Die Auflagen und Verpflichtungen für diese Zuwendungen sind erfüllt; • Wertminderungen von Grundstücken, Bauten, Anlagen und immateriellen Anlagewerten in Höhe von EUR 12 Millionen (2010: EUR 28 Millionen) und Erträge hinsichtlich der Rücknahme von Abwertungen von Grundstücken, Bauten, Anlagen und zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten mit einem Betrag in Höhe von EUR 1 Million (2010: EUR 7 Millionen); • Wirtschaftsprüfer- und Beratungskosten mit einem Betrag in Höhe von EUR 3,3 Millionen (2010: EUR 2,9 Millionen). 2011

2010

Spezifikation der Wirtschaftsprüfer- und Beratungskosten

Jahresabschlussprüfung Andere Prüfungsaufträge Steuerliche Beratungsdienstleistungen Andere Nicht-Prüfungsdienstleistungen

9

Gesamtes KPMG Netzwerk

Gesamtes KPMG Netzwerk

- 2,2 - 0,5 - 0,4 - 0,2 - 3,3

- 2,0 - 0,3 - 0,3 - 0,3 - 2,9

Finanzielle Erträge und Aufwendungen 2011 Zinserträge Zinsaufwendungen Aufwand Put-Option Sonstige finanzielle Erträge Sonstige finanzielle Aufwendungen

32 - 74 - 19 2 - 13 - 72

2010 27 - 71 - 25 13 - 13 - 69

In den Zinsaufwendungen ist ein Betrag in Höhe von EUR 7 Millionen (2010: EUR 8 Millionen) infolge einer internen Finanzierung durch die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. für die Royal FrieslandCampina N.V. enthalten. In den sonstigen finanziellen Erträgen wurde ein Betrag von EUR 2 Millionen (2010: EUR 9 Millionen) an Erträgen aus Effekten aufgenommen. Die sonstigen finanziellen Aufwendungen bestehen unter anderen aus der Amortisierung von Transaktionskosten in Höhe von EUR 3 Millionen (2010: EUR 4 Million). Ergebnisse von Fremdwährungen infolge von Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind aufgenommen in den Umsatzkosten oder im entsprechenden Element der betrieblichen Aufwendungen. Im Jahr 2011 hat FrieslandCampina positive Wechselkursauswirkungen von EUR 1 Million im Betriebsergebnis angesetzt (2010: EUR 6 Millionen). 10 Steuern 2011 Aufschlüsselung des Steueraufwands Laufende Steuern Laufende Steuern in diesem Geschäftsjahr Korrekturen zu Vorjahren Latente Steuern Latente Steuern in diesem Geschäftsjahr Korrekturen bei latenten Steuern, auf Änderungen der Steuersätze und -vorschriften zurückzuführen Abschreibung latenter Steuererstattungsansprüche Korrekturen zu Vorjahren Sonstige Steueraufwand

2010

- 79 -1 - 80

- 128 1 - 127

- 11

9

-8

9

- 28 7 -8 - 48 - 128

6 2 8 34 - 93


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2011

Vor Steuern

Steuer (Aufwendungen) Erträge

Nach Steuern

Steuern direkt in das Eigenkapital eingebracht Ewige Anleihe Mitglieder-Obligationsanleihen

-9 - 39

2 7

Steuern direkt in das Gesamtergenbis eingebracht Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen Rücklage für Cashflow-Absicherungen

- 21 5

-1

2010

Vor Steuern

Steuer (Aufwendungen) Erträge

Nach Steuern

-7 - 32

-9 - 29

2 5

-7 - 24

- 21 4

37 19

-4

37 15

2011 Effektiver Steueraufwand Theoretischer Steuersatz Niederlande Auswirkung abweichender Steuersätze in anderen Ländern Auswirkung Steuersatz Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Quellensteuer auf Dividende Nicht abzugsfähige Kosten Nicht steuerpflichtige Erträge Bewertung steuerlicher Verluste Korrekturen auf Schätzungen zu Vorjahren Nicht in Anspruch genommene Verluste und Steuergutschriften Verwendete Steuergutschriften Effektiver Steueraufwand

109

Betrag 86 6 8 -8 5 14 -3 28 -6

% 25,0 1,7 2,3 - 2,3 1,5 4,1 - 0,9 8,1 - 1,7

-2 128

- 0,6 37,2

2010 Betrag 96 5 -9 -4 8 12 -8 -6 3 4 -8 93

% 25,5 1,2 - 2,4 - 1,0 2,1 3,0 - 2,1 - 1,6 0,8 1,0 - 2,1 24,4

Der theoretische Steuersatz ist berechnet, indem der Gewinn vor Steuern mit dem entsprechenden Steuersatz in den Niederlanden in Höhe von 25% multipliziert wurde. 11

Grundstücke, Bauten und Anlagen 2011

Buchwert Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Investitionen Desinvestitionen Währungsumrechnungsdifferenzen Umbuchungen Umbuchung in die zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Abschreibungen Wertminderungen Rücknahme Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen

467 2 71

947 2 243 -4 -1 9

Andere Anlagen

81

Summe

-2 - 10 -1 - 34 -1 1 493

- 108 -6

- 19

1.082

85

1.495 4 340 -5 -3 -3 -1 - 161 -7 1 1.660

1.044 - 551 493

2.853 - 1.771 1.082

308 - 223 85

4.205 - 2.545 1.660

26 -1 -2


110

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2010

Buchwert Anfang Geschäftsjahr Investitionen Desinvestitionen Währungsumrechnungsdifferenzen Umbuchungen Umbuchung in die zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Abschreibungen Wertminderungen Rücknahme Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen

Andere Anlagen

464 49 - 12 6

913 175 -1 16 2

86 27 -5 2 -2

- 140 - 18

- 20 -7

947

81

-8 - 195 - 27 5 1.495

2.740 - 1.793 947

310 - 229 81

4.071 - 2.576 1.495

-8 - 35 -2 5 467 1.021 - 554 467

Summe

1.463 251 - 18 24

Die Wertminderungen betreffen in erster Linie die Abwertung von Bauten und technischen Anlagen bei Consumer Products Europe und Cheese, Butter & Milkpowder auf den geschätzten Veräußerungswert im Rahmen von Umstrukturierungsbeschlüssen. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die Wertminderungen und Rücknahme Wertminderungen in den betrieblichen Aufwendungen enthalten. Zum 1. Januar 2011 hat FrieslandCampina die Abschreibungsfristen von Bauten und Anlagen überarbeitet und dies führte im Allgemeinen zu einer Verlängerung der Abschreibungsfrist. Diese Änderung bei der Schätzung resultierte in der Verringerung des Abschreibungsaufwands in Höhe von 32 Millionen Euro in 2011. Am 10. Juli wurde der Produktionsstandort von FrieslandCampina WAMCO Nigeria Plc. infolge von starkem Niederschlag überschwemmt. Der Schaden an Sachanlagen belief sich auf weniger als 1 Million Euro. Der erhaltene Ausgleich von Dritten für Grundstücke, Bauten und Anlagen, für die eine Wertminderung erfasst wurde, beläuft sich auf 1 Million Euro und ist erfolgswirksam erfasst unter sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der Buchwert von Bauten, Maschinen und Anlagen, für die Finanzierungsleasingverträge abgeschlossen wurden, beläuft sich auf EUR 14 Millionen (2010: EUR 17 Millionen). Im Buchwert zum Geschäftsjahresende sind EUR 237 Millionen (2010: EUR 159 Millionen) an im Bau befindlichen Vermögenswerten enthalten. Zum Geschäftsjahresende bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 79 Millionen (2010: EUR 40 Millionen) für Investitionen in Gegenstände des Anlagevermögens. Die in den Investitionen aktivierten Zinsen betragen EUR 2 Million (2010: EUR 1 Million). Der hier verwendete Zinssatz beträgt 5,0% (2010: 4,3%).


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

111

12 Immaterielle Vermögenswerte 2011 Geschäftsoder Firmenwert

Software

Sonstige

Summe

36

29 1 21 3 3 1 -4

Buchwert Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Investitionen infolge unternehmensinterner Entwicklung Investitionen Umbuchungen Währungsumrechnungsdifferenzen Abschreibungen Wertminderungen Wertberichtigung Verbindlichkeit Put-Option Buchwert Ende Geschäftsjahr

838 1

-4 39 855

36

54

903 2 21 15 3 - 18 - 15 -5 39 945

Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

859 -4 855

135 - 99 36

69 - 15 54

1.063 - 118 945

12 - 19 - 11 -1

2010 Geschäftsoder Firmenwert

Buchwert Anfang Geschäftsjahr Investitionen Währungsumrechnungsdifferenzen Abschreibungen Wertminderungen Wertberichtigung Verbindlichkeit Put-Option Buchwert Ende Geschäftsjahr Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

Software

Sonstige

Summe

39 10

32

- 12 -1

-3

36

29

910 10 -5 - 15 -1 4 903

128 - 92 36

42 - 13 29

1.008 - 105 903

839 -5

4 838 838 838

FrieslandCampina hat 2010 mit einem weltweiten IT-Standardisierungsprogramm begonnen. Im Jahr 2011 wurde dafür ein Betrag von 21 Millionen Euro aktiviert. Voraussichtlich wird ein Teil dieses Systems 2012 in Betrieb genommen. Hinsichtlich der Wertberichtigung der Verbindlichkeit Put-Option wird auf Erläuterung 24 verwiesen. Prüfung auf Wertminderung für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, die Geschäfts- oder Firmenwert enthalten Jährlich wird im vierten Quartal der erzielbare Betrag pro Gruppe der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten berechnet, oder zu einem anderen Zeitpunkt, wenn Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Geschäfts- oder Firmenwert wird auf Ebene der Business Groups (Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten) verfolgt und überprüft. Der Geschäfts- oder Firmenwert pro zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist wie folgt:

Consumer Products Europe Cheese, Butter & Milkpowder Ingredients

2011

2010

753

772 4 62 838

102 855


112

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Die wichtigsten Annahmen, die bei der Berechnung des Betriebswertes pro Business Group angewandt wurden, lauten: % Business Group

Endgültiger Wert

2011 Consumer Products Europe Cheese, Butter & Milkpowder Ingredients

2 2 2

2010

%

%

Geplantes EBITDA

Diskontierungssatz vor Steuern

2011

2 2 2

6-9 2-3 14-21

2010 4-11 3-5 13-15

2011 12 11 10

2010 10-20 11 12

Die geplanten EBITDA-Margen basieren auf aktuellen Erfahrungen, auf spezifischen Erwartungen hinsichtlich der näheren Zukunft und auf marktüblichen Wachstumsraten. Die Abzinsungssätze basieren auf Aufstellungen von Finanzberatern. Die Abzinsungssätze wurden vor Steuern ermittelt, gemäß IAS 36.55. Der erzielbare Wert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird bestimmt auf der Basis des Budgets 2012 und der Mehrjahrespläne. Die Cashflows nach 2017 wurden extrapoliert mit einer Wachstumsrate, die den erwarteten langfristigen Inflationssätzen von maximal 2% entspricht. Die Berechnung des erzielbaren Betrags wurde gegenüber 2010 geändert, da ab 2011 die Mehrjahrespläne erstellt werden, die 2010 noch nicht verfügbar waren. Diese Mehrjahrespläne bilden nun die Grundlage für die Jahre 2013-2016, während 2010 noch auf Grundlage der Planung eine Extrapolation für die folgenden 4 Jahre vorgenommen wurde. Das Ergebnis der Werthaltigkeitsprüfung zeigt, dass die realisierbaren Werte die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten übersteigen, mit Ausnahme von Cheese, Butter & Milkpowder. Im Jahr 2011 wurde festgestellt, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Cheese, Butter & Milkpowder höher ist als der Nutzungswert und daher wurde eine Wertminderung von 4 Millionen Euro angesetzt. Der Wertminderung wurde vollständig dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter sonstigen betrieblichen Aufwendungen angesetzt. Diese Werthaltigkeitsprüfung hat nicht zu einer Abwertung einzelner Aktive bei Cheese, Butter & Milkpowder geführt. Anpassungen der langfristigen EBITDAErwartungen im Bereich Milchpulver und die Verlegung der Milchpulveraktivitäten von Ingredients zu Cheese, Butter & Milkpowder sind die wesentlichen Ursachen dieser Wertminderung. Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen bei Annahmen Die Werthaltigkeitsprüfung hat gezeigt, dass der geschätzte erzielbare Betrag der Consumer Products Europe den Buchwert um 275 Millionen Euro überschreitet. Das Executive Board hat zwei wichtige Annahmen ermittelt, bei denen Änderungen zu einer besonderen Wertminderung führen können. Nachstehend wird pro Annahme angegeben, in welchem Umfang sich eine dieser zwei Annahmen ändern müssten, damit der erwartete erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht. Erforderliche Änderung für ein gleiches Ergebnis bei Buchwert und erzielbarem Betrag: Diskontierungssatz vor Steuern Geplantes EBITDA

+ 2% - 1%

Die den wichtigen Annahmen zugeordneten Werte entsprechen der Bewertung des Managements hinsichtlich der künftigen Entwicklungen in Consumer Products Europe und basieren sowohl auf externen als auch internen Quellen. Das Ergebnis des Werthaltigkeitstests von Ingredients zeigt, dass der erzielbare Betrag den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit übertrifft. Eine angemessene Anpassung der Ausgangspunkte führt in diesem Fall nicht zu einem niedrigeren erzielbaren Betrag als dem Buchwert von Ingredients.


113

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

13 Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

Buchwert Anfang Geschäftsjahr Zugänge Umgebucht auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Währungsumrechnungsdifferenzen Ergebnis Einzahlungen aus Dividenden Buchwert Ende Geschäftsjahr

2011

2010

103 1 -3

90

13 -3 111

12 13 - 12 103

Finanzielle Angaben der Joint Ventures und der assoziierten Unternehmen: Ergebnisanteil Umsatzanteil

13 138

13 110

Bilanzdaten: Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Eigenkapital Langfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten

166 90 152 53 51

150 84 132 48 54

Die Namen der Joint Ventures und assoziierten Unternehmen sind der Auflistung der wichtigsten Tochterunternehmen und Joint Ventures und assoziierten Unternehmen auf Seite 134 zu entnehmen.


114

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

14 Derivate Eine Erläuterung im Hinblick auf die Zielsetzung, Verhaltensrichtlinien und Strategie bei dem Einsatz von Derivaten und anderen Finanzinstrumenten in den Geschäftsbereichen des Unternehmens ist in Erläuterung 30 enthalten. In der Bilanz sind die Derivate erfasst unter kurzfristigen und langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Schulden. 2011

2010

Absicherungsaktivitäten

Tilgung

Cross Currency Swaps zur Sicherung der Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten (aktiviert) Cross Currency Swaps zur Sicherung von Zinsen auf langfristige Verbindlichkeiten (passiviert) Interest Rate Swaps zur Sicherung der Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten Currency Derivate, aktiviert Currency Derivate, passiviert Absicherung von Cashflows Cross Currency Swap zur Fixierung eines langfristigen Kredits Constant Maturity Swap zur Sicherung der Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten Currency Derivate, aktiviert Currency Derivate, passiviert Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung

Nach 2016 2013/ 2016 2012/ 2016 2012 2012

Aktiva

Passiva

18

Berechnungs– grundlage

Aktiva

138

12

Passiva

Berechnungs– grundlage

138

7

95

8

95

25

600

29

400

1 6 18

2013/ 2016

32 1

13

1 38

18

2011

2

2012 2012

5 6

21 46

23 133

1 1

1 3

Summe Derivative

18

38

14

41

Erfasst unter kurzfristig Erfasst unter langfristig

18

10 28

2 12

3 38

100 99 50

Absicherung von Cashflows Für aufgenommene Darlehen in Höhe von USD 308 Millionen, sind Cross Currency Swaps abgeschlossen worden, wodurch USD Tilgungs- und Zinsverpflichtungen an institutionelle Anleger in EUR umgewandelt werden. Die Interest Rate Swaps wurden abgeschlossen, um die Zinsverpflichtungen für die langfristigen Schulden in feste Zinsverpflichtungen umzusetzen. Die Currency Derivate beziehen sich auf die Absicherung erwarteter zukünftiger Cashflows aufgrund von Exporterlösen für einen Betrag von USD 11 Millionen (2010: USD 68 Millionen). Für die genannten Absicherungen mit bilanzieller Sicherungsbeziehung werden konform IAS 39 die Dokumentationsanforderungen für die Absicherung von Sicherungsbeziehungen erfüllt und vor und während der Laufzeit Effektivitätstests in Bezug auf die Wirksamkeit der Absicherung ausgeführt, wodurch Ende 2011 EUR -10 Millionen an Rücklagen hinsichtlich Cashflow-Absicherungen aus dem Eigenkapital aufgenommen wurden. Hiervon beziehen sich EUR 9 Millionen auf die Cross Currency Swaps und EUR -19 Millionen auf die Interest Rate Swaps. 2011 wurden EUR 4 Millionen aus der Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Dies betraf den effektiven Teil der Rentenzahlungen im Berichtsjahr.


115

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung werden gegenüber abgeschlossenen Verkaufs- bzw. Einkaufsverträgen, Krediten, ausstehenden Forderungen und ausstehenden Schulden abgeschlossen. Die Wertänderungen dieser Derivate werden größtenteils durch gegenläufige Wertänderungen bei den Forderungen und Schulden ausgeglichen. Dabei handelt es sich also um Absicherungsinstrumente, und nicht um spekulative Instrumente. 15 Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Ausleihungen Wertpapiere Derivate Langfristige Forderungen

2011

2010

34 18 18 3 73

39 16 12 3 70

Die Ausleihungen beziehen sich auf ein Darlehen an das Joint Venture Great Ocean Ingredients Pty. Ltd. sowie Darlehen an sonstige Dritte. Die durchschnittliche Zinsvergütung der Ausleihungen betrug zum Jahresende 2011 2,2% (2010: 5,7%). Im Jahr 2011 hat FrieslandCampina 3 Millionen Euro von Personalverbindlichkeiten in langfristige Forderung umklassifiziert. Dabei handelt es sich nämlich um einen selbstständig bestimmten Anspruch auf Beiträge im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen (Rückerstattungen). Derivate siehe Erläuterung 14. 16 Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Fertige Erzeugnisse und Handelswaren

2011

2010

371 714 1.085

323 682 1.005

Von dem Vorrat an fertigen Erzeugnissen und Handelswaren wurden EUR 171 Millionen (2010: EUR 158 Millionen) zum niedrigeren Marktwert bewertet. Die Gesamtabwertung des Vorrats an fertigen Erzeugnissen und Handelswaren auf den Marktwert beträgt EUR 22 Millionen (2010: EUR 15 Millionen). Die Wertminderung ist in den Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren erfasst. Es bestehen keine Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet sind.


116

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

17 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Forderungen Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen Steuerforderungen (außer Körperschaftssteuer) und Sozialversicherungsbeiträge Anzahlungen

Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen Stand Anfang Geschäftsjahr Währungsumrechnungsdifferenzen Erfolgswirksame Einstellungen Erfolgswirksame Auflösungen Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2011

2010

964 23 56 - 14 1.029

926 22 64 - 17 995

72

94

26 1.127

21 1.110

- 17

- 19 -1 -8 2 8

-2 2 3

Einnahmen aus bereits ausgebuchten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Stand Ende Geschäftsjahr

Zahlungsfrist Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Innerhalb der Zahlungsfrist Überfällig bis zu 3 Monaten Überfällig 3 - 6 Monate Überfällig mehr als 6 Monate

1 - 14

- 17

Brutto

Abwertung

Netto

938 97

-4 -2

934 95

8 1.043

-8 - 14

1.029

Die Forderungen aus Lieferungen und sonstige Forderungen sind unverzinslich und haben im Allgemeinen eine Frist von 10 bis 90 Tagen. FrieslandCampina hat in verschiedenen Ländern eine Kreditausfallversicherung abgeschlossen, um das Kreditrisiko von Kunden zu begrenzen. Ultimo 2011 beträgt die Versicherungssumme EUR 315 Millionen (2010: EUR 380 Millionen). 18 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Einlagen Sonstige Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

2011

2010

106 314 420

116 176 292

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bis zu einem Betrag in Höhe von EUR 1 Million (2010: EUR 2 Millionen) stehen der Gesellschaft nicht zur freien Verfügung. Diese beziehen sich vollständig auf Bankgarantien.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

117

19 Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital Grundkapital Das Gesellschaftskapital beträgt EUR 1.000 Millionen, gestückelt in 10.000.000 Anteile im Nennwert von EUR 100. Die Anteile sind in Händen der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Die Anzahl gezeichneter Anteile beträgt sowohl am Anfang als auch am Ende des Geschäftsjahres 3.702.777 Anteile. Auf diese Anteile sind EUR 370 Millionen eingezahlt. Ewige Anleihe Im Jahr 2003 wurde eine kumulative nachrangige ewige Anleihe mit einem Zinssatz von 7,125% in Höhe von EUR 125 Millionen platziert. Die Zinsen werden als den Inhabern der ewigen Anleihe zuzurechnender Gewinn erfasst. Diese Obligationen sind an der Euronext Amsterdam notiert. Es besteht keine Tilgungspflicht, jedoch die Möglichkeit am 2. Juni in jedem Jahr die Obligationen in voller Höhe zu tilgen. Darüber muss Royal FrieslandCampina N.V. die Inhaber der Obligationen mindestens 30 Tage und höchstens 60 Tage im Voraus in Kenntnis setzen. Die Obligationen sind den Forderungen aller anderen gegenwärtigen und zukünftigen Gläubiger im Rang nachgestellt, insofern diese nicht selbst nachrangig sind. Die Zinszahlung kann aufgeschoben werden, falls Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Kupondatum keinen Leistungszuschlag ausgezahlt hat. Aufgeschobene Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag ausgezahlt wird. Mitglieder-Obligationsanleihen Die Mitglieder-Obligationsanleihen wurden bei der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. sowie bei deren Mitgliedern platziert. Die Mitglieder-Optionsanleihen sind endlos und kennen kein Fälligkeitsdatum. Die Obligationsanleihen sind den Forderungen aller anderen bestehenden und zukünftigen Gläubiger nachgestellt, sofern diese nicht selbst nachgestellt sind. Die Zinszahlung kann aufgeschoben werden, wenn Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Kupondatum vorausgingen, keinen Leistungszuschlag ausgezahlt hat. Aufgeschobene Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag ausgezahlt wird. Rücklage für Cashflow-Absicherungen Die Rücklage in Bezug auf die Cashflow-Absicherungen enthält die Änderungen im beizulegenden Zeitwert der Interest Rate Swaps, der Cross Currency Swaps und der Currency Derivate, die in einer effektiven Hedge-Verbindung aufgenommen wurden. Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen Die Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen bezieht sich auf die in der Vergangenheit aufgebauten Differenzen im Hinblick auf Devisenbewertungsdifferenzen von Tochterunternehmen sowie Devisenbewertungsdifferenzen im Hinblick von an Tochterunternehmen gewährten Darlehen mit einem permanenten Charakter. Gewinnrücklage Die Gewinnrücklage bezieht sich auf den Saldo der in der Vergangenheit erzielten Gewinne, die nicht an den Anteilseigner ausgezahlt worden sind. Kraft satzungsmäßiger Bestimmungen kann eine Dividendenausschüttung nur dann beschlossen werden, wenn das Eigenkapital größer ist als der Betrag des gezeichneten Anteilkapitals zuzüglich der gesetzlichen Rücklagen.


118

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

20 Leistungen an Arbeitnehmer Es gibt verschiedene leistungsorientierte Pensionspläne, wobei die damit verbundenen Verpflichtungen sich in erster Linie auf die Altersversorgungspläne für die niederländischen und deutschen Unternehmensteile beziehen. Bei diesen Plänen geht es hauptsächlich um einen indexierten Durchschnittsgehaltsplan. Weiterhin gibt es für sowohl niederländische als auch ausländische Geschäftsbereiche verschiedene beitragsorientierte Pensionspläne. Die Durchschnittsgehaltregelung für die niederländischen Arbeitnehmer ist bei einem Unternehmenspensionsfonds sowie einer Versicherungsgesellschaft versichert. Der bei der Versicherungsgesellschaft angelegte Pensionsplan hat eine Gewinnbeteiligung auf der Basis eines ausgesonderten Anlagedepots und weist Ende 2011 einen erforderlichen Deckungsgrad von mindestens 110% auf (Verhältnis zwischen den angelegten Mitteln und den Pensionsverpflichtungen, berechnet gemäß den Bedingungen des Versicherungsvertrags). Ende 2011 belief sich der Deckungsgrad des bei der Versicherungsgesellschaft angelegten Pensionsplans auf 113% (2010: 117%), wodurch die der Versicherungsgesellschaft gegenüber bestehende vertragliche Verpflichtung erfüllt wurde. Die nachfolgend aufgenommenen Tabellen fassen die Annahmen zusammen, die bei der Ausführung der Berechnungen des Barwerts (bzw. der Veränderungen des Barwerts) der Pensionsanwartschaften, der Anlagen und der fraglichen Elemente der Pensionsaufwendungen verwendet wurden, wie diese in der Konzernbilanz und der Konzerngewinn und Verlustrechnung ausgewiesen wurden.

Annahmen1 Abzinsungssatz Altersabhängige Gehaltsanhebungen Lohninflation Preisinflation Indexierung • aktive Arbeitnehmer • nicht aktive Arbeitnehmer und Ruheständler Anstieg des gesetzlichen Freibetrags Sterbetafel

Erwartete Anlageerlöse im Geschäftsjahr Erwartete Anlageerlöse im nächsten Geschäftsjahr 1

2011

2010

% 4,6 / 4,9 0,0 - 1,5 2,4 1,9

% 5,1 / 5,3 0,0 - 1,5 2,5 2,0

2,4 0,0 - 1,9 1,9

2,5 0,0 - 2,0 2,0

AG Prognosetafel 2010-2060 %

AG Prognosetafel 2010-2060 %

4,6 / 5,1 4,2 / 4,8

5,5 / 5,7 4,6 / 5,1

Die angegebenen Prozentsätze betreffen die oben genannten niederländischen Pensionsregelungen.

Das verwendete Abzinsungsverfahren spiegelt den Markt für hochwertige Unternehmensanleihen korrekt wider und berücksichtigt ordnungsgemäß die Volatilität des Zinssatzes bei längerfristigen Krediten.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

119

2011

2010

2.288 1.969 319 - 80 - 13 226

2.176 1.893 283 - 67 - 14 202

202

178 1

Aufschlüsselung der zum 31.12. noch zu entrichtenden Pensionsaufwendungen Barwert der zuerkannten Pensionsanwartschaften Marktwert der Anlagen Defizit Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Ergebnisse zum 31.12. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Noch zu zahlender Pensionsaufwand Entwicklung des Postens des noch zu zahlenden Pensionsaufwands Stand Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Umklassifizierung Jahresaufwand aufgrund von leistungsorientierten Pensionsplänen Gezahlte Prämien Währungsumrechnungsdifferenzen Noch zu zahlender Pensionsaufwand Erfasst unter langfristigen Vermögenswerten Aufgeführt unter langfristigen Verbindlichkeiten

3 73 - 52 226 78 304

67 - 47 3 202 61 263

Barwert der zuerkannten Pensionsanwartschaften Stand Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Zunahme des Barwerts der zuerkannten Anwartschaften Zinsen Leistungen Währungsumrechnungsdifferenzen Versicherungsmathematisches Ergebnis Stand Ende Geschäftsjahr

38 2.288

2.221 1 49 107 - 78 3 - 127 2.176

Finanzierte Pensionsanwartschaften Noch nicht finanzierte Pensionsanwartschaften Stand Ende Geschäftsjahr

2.072 216 2.288

1.977 199 2.176

1.893 90 52 - 89 -3 26 1.969

1.745 97 47 - 78

Entwicklung des Marktwerts der Anlagen Stand Anfang Geschäftsjahr Erwartete Anlageerlöse des Arbeitgebers Zufluss Prämien Leistungen Umklassifizierung Versicherungsmathematisches Ergebnis Stand Ende Geschäftsjahr

2.176 51 112 - 89

Der tatsächliche Ertrag der Anlagen im Geschäftsjahr betrug EUR 116 Millionen (2010: EUR 179 Millionen).

82 1.893


120

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2011

2010

- 67

- 283

- 38

127

26 -1 - 80

82 7 - 67

- 14 1 - 13

- 15 1 - 14

51 112 - 90 1 -1

49 107 - 97 1 7

In der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener Aufwand aufgrund von leistungsorientierten Pensionsplänen auf der Basis von IAS 19

73

67

Pensionsaufwand aufgrund von beitragsorientierten Pensionsplänen und Prämien für Branchen-Pensionspläne

20

19

Arbeitnehmeranteil am Pensionsaufwand Pensionsaufwand, aufgeführt in der Gewinn- und Verlustrechnung

-5 88

-5 81

Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Ergebnisse Stand Anfang Geschäftsjahr Versicherungsmathematisches Ergebnis der zuerkannten Pensionsanwartschaften Versicherungsmathematisches Ergebnis hinsichtlich der Anlagen Realisierung Stand Ende Geschäftsjahr Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Stand Anfang Geschäftsjahr Abschreibung Stand Ende Geschäftsjahr

Erfolgswirksam erfasster Pensionsaufwand Zunahme des Barwerts der zuerkannten Anwartschaften Zinsen Erwartete Anlageerlöse Abschreibung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands Realisierung der versicherungsmathematischen Ergebnisse

Bei den Branchenpensionsplänen handelt es sich um leistungsorientierte Pensionspläne. Die Pensionskassen sind jedoch nicht in der Lage, dem Unternehmen die erforderlichen Informationen zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund sind die Beiträge zu diesen Plänen als Prämien von beitragsorientierten Pensionsplänen erfasst. Das Unternehmen geht für das Jahr 2012 von einem Beitrag an seine leistungsorientierten Pensionspläne in Höhe von EUR 73 Millionen und EUR 1 Million an den Branchenpensionsregelungen aus. 2011

2010

% 35 59 2 4

% 37 59 2 2

Wichtigste Anlagekategorien in Prozent des Marktwerts der Anlagesumme sind: Anteile Festverzinsliche Papiere Immobilien Sonstige

Die Ermittlung des erwarteten Anlageerlöses erfolgt auf der Basis der erwarteten langfristigen Rendite, ausgehend von der langfristigen Anlagestrategie sowie den verschiedenen Anlagekategorien. Für jede Anlagekategorie wird ein langfristiger Anlageerlös angenommen, unter Berücksichtigung des langfristigen Risikos der jeweiligen Anlage, der in der Vergangenheit erzielten Renditen und Markterwartungen. Die Ermittlung der erwarteten langfristigen Rendite erfolgt auf der Basis des Mittelwerts der langfristigen Erlöse für die einzelnen Anlagekategorien, gewichtet anhand der strategischen Portfolio-Strukturierung.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2011

2010

2.288 1.969 319

2.176 1.893 283

2.221 1.745 476

1.862 1.569 293

1.876 1.863 13

Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Anpassungen in den Annahmen

- 49

71

- 282

82

318

Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Erfahrungsanpassungen

11

56

4

21

19

- 38

127

- 278

103

337

26

82

109

- 405

- 63

Mehrjahresüberblick Barwert der zuerkannten Pensionsanwartschaften Marktwert der Anlagen Unterdeckung

2009

2008

121

2007

Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Anpassungen in den Annahmen und Erfahrungsanpassungen: Pensionanwartschaften

Insgesamt Anlagen Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Erfahrungsanpassungen 21 Latente Steueransprüche und Steuerschulden

2011

Aktiva und Passiva per Art, zwischenzeitliche Differenz

Stand Anfang Geschäftsjahr Ergebniswirksam erfasst Eigenkapitalwirksam erfasst Währungsumrechnungsdifferenzen Stand Ende Geschäftsjahr

Nicht in Anspruch Vorräte, genommene Debitoren, ausgleichsDerivate, fähige Verluste VerbindlichLeistungen an keiten und und VergünstiArbeitnehmer Rückstellungen gungen

Grundstücke, Bauten und Anlagen

Immaterielle Vermögenswerte

- 29 - 14

123 - 36

10 7

18 10 -1

77 - 16 9

- 43

3 90

17

27

70

Sonstige

Summe

-1 1

198 - 48 8 3 161

Latente Steueransprüche und -schulden beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte: Forderungen

Verbindlichkeiten

Netto

4 125 20 33 70 5 - 33 224

47 35 3 6

- 43 90 17 27 70

Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Leistungen an Arbeitnehmer Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen Sonstige Summe Nettoforderung

5 - 33 63

161 2010

Aktiva und Passiva per Art, zwischenzeitliche Differenz

Stand Anfang Geschäftsjahr Ergebniswirksam erfasst Eigenkapitalwirksam erfasst Währungsumrechnungsdifferenzen Stand Ende Geschäftsjahr

Nicht in Vorräte, Anspruch Debitoren, genommene Derivate, ausgleichsVerbindlich- fähige Verluste Leistungen an keiten und und VergünstiArbeitnehmer Rückstellungen gungen

Grundstücke, Bauten und Anlagen

Immaterielle Vermögenswerte

- 37 9

20 102

18 -8

-1 - 29

1 123

10

9 11 -3 1 18

Sonstige

Summe

167 - 90

- 11 10

77

-1

166 34 -3 1 198


122

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Latente Steueransprüche und -schulden beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte: Forderungen

Verbindlickeiten

Netto

5 146 24 26 77

34 23 14 8

- 29 123 10 18 77 -1

Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Leistungen an Arbeitnehmer Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen Sonstige Summe Nettoforderung

1 - 45 35

- 45 233

198

Die Mehrzahl der latenten Steuerforderungen für nicht realisierte Verlustausgleiche und Fazilitäten steht in Zusammenhang mit Steuerentscheidungen, die im laufenden oder vorigen Geschäftsjahr zu einem steuerlichen Verlust für FrieslandCampina geführt haben. Die nicht in Anspruch genommenen ausgleichsfähigen Verluste und Vergünstigungen werden erwartungsgemäß gegen zukünftige Gewinne ausgeglichen werden können. Diese Erwartung basiert auf langfristigen Plänen. Latente Steuererstattungsansprüche wurden nicht angesetzt, wenn es nicht wahrscheinlich ist, dass sich künftig zu versteuernde Ergebnisse innerhalb der Unternehmen ergeben werden, für die die Verluste verwendet werden können. Latente Steuererstattungsansprüche wurden im Zusammenhang mit folgenden Bedingungen nicht anerkannt:

Nicht angesetzter Verlustausgleich Nicht angesetzte Fazilitäten

2011

2010

224 2 226

98 98

Die nicht angesetzten Verluste und Fazilitäten werden nicht unter den derzeitigen Steuervorschriften auslaufen. 22 Rückstellungen 2011

Stand Anfang Geschäftsjahr Erfolgswirksam erfasste Einstellungen Erfolgswirksame Auflösungen Entnahmen Stand Ende Geschäftsjahr Langfristige Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen

Umstrukturierungsaufwendungen

Sonstige Rückstellungen

49 4 -7 - 20 26

35 24 -7 - 16 36

84 28 - 14 - 36 62

12 14 26

13 23 36

25 37 62

2010

UmstrukturierungsaufwenSumme dungen

Sonstige Rückstellungen

Summe

60 14 - 12 - 13 49

19 30 -6 -8 35

79 44 - 18 - 21 84

35 14 49

10 25 35

45 39 84

Umstrukturierungsaufwendungen Die Rückstellungen für Umstrukturierungsaufwendungen betreffen die Umstrukturierung von Produktions- und Verpackungsstandorten in den kommenden Jahren. Die Rückstellung für Umstrukturierungsaufwendungen bezog sich Ende 2011 für Consumer Products Europe hauptsächlich auf die Standorte Elsterwerda und Kalkar in Deutschland. Bei Cheese, Butter & Milkpowder bezog sich diese Rückstellung auf die Käseproduktionseinrichtungen in Tilburg, Dronrijp und Varseveld. Zudem wird in Belgien der Produktionsstandort für Butteröl und Sahneprodukte in Klerken geschlossen. Die Rückstellungen für Umstrukturierungsaufwendungen werden in zukünftigen Kassenströme resultieren.


123

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Sonstige Rückstellungen Diese Rückstellungen werden für Verpflichtungen gebildet, deren Umfang bzw. Wahrscheinlichkeit eines tatsächlichen Eintretens zum Bilanzstichtag ungewiss ist. Somit ist der Zeitpunkt des ausgehenden Stroms an Mitteln für diese Rückstellungen ungewiss. Die langfristigen Rückstellungen haben überwiegend einen mittelfristigen Charakter. In den sonstigen Rückstellungen ist ein Betrag in Höhe von EUR 23 Millionen (2010: EUR 21 Millionen) für verlustträchtige Verträge enthalten. 23 Verzinsliche Schulden

Verbindlichkeiten gegenüber Syndikat Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern Darlehen von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Schulden an Mitglieder-Milchviehhalter Financial Leasingverhältnissen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Verbindlichkeiten

2011

2010

237 265 290 42 13 8 36 891

145 258 290 23 14 14 32 776

Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen Verbindlichkeiten dargestellt:

Währung

Nominalzins

Tilgungsjahr

Nominaler Zeitwert 2011

Buchwert 2011

Nominaler Zeitwert 2010

Buchwert 2010

EUR USD USD/EUR USD

2,1 5,4 5,0 5,7

2015 2013 2017 2020

245 87 74 102

237 89 74 102

150 84 72 99

145 87 72 99

Darlehen von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. (variabler Zinssatz)

EUR

2,4

2014

290

290

290

290

Schulden an MitgliederMilchviehhalter (variabler Zinssatz)

EUR

3,0

2013/2014

42

42

23

23

EUR/NZD

3,0

2018

33 24 897

33 24 891

30 30 778

30 30 776

Kredit

Syndikat (variabler Zinssatz) Private Placement (fester Zinssatz) Private Placement (fester Zinssatz) Private Placement (fester Zinssatz)

Fonterra (variabler Zinssatz) Sonstige

Verbindlichkeiten gegenüber Syndikat an Kreditinstituten Im 2009 wurde mit einem Syndikat von Kreditinstituten eine Einigung über die Umfinanzierung des Kreditrahmens in Höhe von EUR 1 Milliarde mit einer Laufzeit bis August 2012 erzielt. In 2011 wurde die Laufzeit der Kreditverbindlichkeiten bis August 2015 verlängert und wurden die Kreditbedingungen verbessert. Am 31. Dezember 2011 wurden EUR 285 Millionen von dem Kredit aufgenommen (2010: EUR 295 Millionen), wovon EUR 40 Millionen als kurzfristig gekennzeichnet sind (2010: EUR 145 Millionen). Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern (Private Placements) FrieslandCampina hat Privatdarlehen aufgenommen bei institutionellen Anlegern in den Vereinigten Staaten von Amerika in Höhe von USD 308 Millionen und bei einem europäischen Investor in Höhe von EUR 25 Millionen. Mittels Cross Currency Swaps wurden die Tilgungs- und Zinszahlungsverpflichtungen in USD in EUR-Verbindlichkeiten mit festen Zinssätzen umgewandelt. Die Cross Currency Swaps sind zur Absicherung der Kassenströme abgeschlossen worden, hierauf wird ein Kassenströme-Accounting angewandt. Die Cross Currency Swaps werden zu ihrem reellen Wert bewertet. Der Teil des mit diesen Hedge-Instrumenten erzielten Gewinns oder Verlusts, der als effektiver Hedge anzusehen ist, wird direkt im Eigenkapital erfasst. Die USD-Darlehen in Höhe von 308 Millionen (2010: 308 Millionen) wurden mit Hilfe der oben genannten Swaps auf EUR 233 Millionen festgesetzt (2010: EUR 233 Millionen). Schulden an Mitglieder-Milchviehhalter Diese Kredite beziehen sich auf dreijährige Depositendarlehen, die von Mitglieder-Milchviehhaltern gehalten werden.


124

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Verbindlichkeiten aus Financial Leasingverhältnissen 2011 Künftige Mindestzahlungen

Zinssatz

2010

Barwert der Mindestzahlungen

Künftige Mindestzahlungen

Zinssatz

Barwert der Mindestzahlungen

Bis zu einem Jahr

2

2

2

2

Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren

9

7

10

7

Länger als fünf Jahre

9

6

11

8

15

23

20

6,3

6,3

17

Unter den geschuldeten Leasingteilzahlungen ist im Jahr 2011 mit einem Betrag von EUR 16 Millionen (Barwert EUR 12 Millionen) ein Kooperationsvertrag mit einem Drittunternehmen für die Veredelung, Lagerung und Verpackung von Käse erfasst. Dieser Vertrag hat eine Laufzeit bis 2020. Vom Barwert der minimalen Zahlungen sind EUR 2 Millionen kurzfristig (2010: EUR 3 Millionen), diese sind unter Forderungen aus Lieferungen und sonstige Forderungen aufgeführt. Es besteht keine Sicherheit für die derzeitigen und langfristigen Darlehen. 24 Sonstige finanzielle Schulden

Derivate Verbindlichkeit hinsichtlich Put-Option

2011

2010

28 122 150

38 38

Die Verbindlichkeit aus einer Put-Option wurde ausgewiesen auf der Basis des Joint Venture-Vertrags mit Fonterra Co-operative Group Ltd bezüglich DMV Fonterra Excipients. FrieslandCampina hat die Verpflichtung, die 50%ige Beteiligung, die vom Joint Venture-Partner Fonterra gehalten wird, mindestens zum Einbringungswert des Joint Venture-Partners bei Abschluss des Joint Ventures im Jahr 2006 zu übernehmen. Fonterra hat das Recht, ihre Option im Juni 2013 auszuüben. Zum Ende des Geschäftsjahr 2010 war die Option als kurzfristig klassifiziert, da Fonterra Co-operative Group Ltd das Recht hatte, die Option im Juni 2011 auszuüben; davon wurde nicht Gebrauch gemacht. Diese Option wird unter der Annahme erfasst, als würde Fonterra die Option ausüben, wodurch eine Verpflichtung entstehen würde, die durch die in den Joint Venture-Vertrag aufgenommenen Bedingungen bestimmt wird. Diese Verpflichtung wurde dann zum Bilanzdatum fällig gestellt. Veränderungen des Werts der Verpflichtung werden unmittelbar positiv oder negativ im Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Die Änderung des Werts 2011 beträgt EUR 39 Millionen (2010: EUR 4 Millionen). Infolge der Anwendung der (Anticipated) Acquisition-Method wird DMV Fonterra Excipients zu 100% in die Konsolidierung einbezogen, ohne dass Minderheitsanteile in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Die an Fonterra ausgeschütteten Dividenden sind unter den finanziellen Aufwendungen, als Vergütung an den Inhaber der Put-Option, erfasst. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses liegen der Geschäftsführung des Unternehmens keinerlei Anhaltspunkte dafür vor, dass Fonterra das Optionsrecht auszuüben wünscht. Für Derivate siehe Erläuterung 14. 25 Finanzverbindlichkeiten

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten Kontokorrent Bankinstitute

2011

2010

2 248 250

21 293 314


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

125

Unter ’Kontokorrent Bankinstitute’ wurde zum Jahresende 2011 ein Betrag von EUR 40 Millionen (2010: EUR 145 Millionen) aufgenommen, der kurzfristig aus der Kreditfazilität in Höhe von 1 Milliarde Euro bei einem Syndikat von Kreditinstituten entnommen wurde. Siehe auch Erläuterung 23. Der verbleibende Teil von ‘Kontokorrent Bankinstitute’ bezieht sich überwiegend auf informelle Kreditlinien bei Banken. Die durchschnittliche Zinsvergütung für diese Verbindlichkeiten beträgt zum Jahresende 2011 2,5% (2010: 5,2%). 26 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Mitglieder-Milchviehhaltern Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Steuerforderungen (außer Ertragsteuer) und Sozialversicherungsbeiträge Verbindlichkeit aus Put-Optionen Sonstige Verbindlichkeiten

2011

2010

421 843

417 738

33

37

7 372 1.676

86 355 1.633

Für eine Erläuterung zu der Verbindlichkeit aus der Put-Option DMV Fonterra Excipients wird auf Erläuterung 24 verwiesen. 27 Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen 2011

Gewährleistungsverpflichtungen gegenüber Dritten Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen Erwerbsverpflichtungen langfristiger Vermögenswerte Sonstige Verpflichtungen

2012

2013 - 2016

Nach 2016

10 34 72 43 159

78 7 109 194

11 6 17

Summe

10 123 79 158 370 2010

Gewährleistungsverpflichtungen gegenüber Dritten Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen Erwerbsverpflichtungen langfristiger Vermögenswerte Sonstige Verpflichtungen

2011

2012 - 2015

Nach 2015

8 29 28 22 87

65 11 46 122

16 1 17

Summe

8 110 40 68 226

Ein Drittunternehmen hat von FrieslandCampina unter bestimmten Voraussetzungen das Recht erworben, im Zeitraum von 2012 bis 2015 8 % der Geschäftsanteile an der PT Frisian Flag Indonesia zu erwerben. Im Rahmen der Fusion zwischen Friesland Foods und Campina wurden der Europäischen Kommission gegenüber zwei Verpflichtungen abgegeben. Die erste Verpflichtung beinhaltet, dass Mitglieder-Milchviehhaltern von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die die Mitgliedschaft kündigen, eine Ausscheidensprämie von EUR 5,00 je 100 kg Milch, die in dem Jahr der Beantragung der Ausscheidensprämie vorausgegangenen Jahr geliefert wurden, gezahlt werden muss. Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Ausscheidensprämie besteht darin, dass der Milchviehhalter Lieferant bei einem anderen Käufer von Erzeugermilch in den Niederlanden wird. Die zweite Verpflichtung beinhaltet, dass maximal 1,2 Milliarden Kilogramm Rohmilch pro Jahr Käufern zur Verfügung gestellt werden muss, die über eine Molkerei verfügen und die frische Molkereiprodukte, niederländischen natürlich gereiften Käse oder eines dieser Produkte in Kombination mit anderen Milcherzeugnissen produzieren. Käufer können diese Milch nur zur Erweiterung der Produktion in bestehenden Fabriken oder zur Produktion in neuen Fabriken erwerben, sowie für die im Zuge der Vereinbarungen mit der Europäischen Kommission von FrieslandCampina abzustoßenden Produktionsbetriebe in Nijkerk (frische Molkereierzeugnisse) und Bleskensgraaf (Käse).


126

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Die Milch wird über eine unabhängige Stiftung zur Verfügung gestellt. Der Milchpreis ist der Garantiemilchpreis (den FrieslandCampina für von ihren Mitglieder-Milchviehhaltern gelieferte Milch zahlt), der für den Monat der Lieferung gilt. Dieser Preis unterliegt in den ersten fünf Jahren nach Inkrafttreten der Verpflichtung einer Kürzung von 1 Prozent. Die Verpflichtungen gelten so lange, bis Mitglieder-Milchviehhalter mit einem Milchvolumen von insgesamt 1,2 Milliarden Kilogramm FrieslandCampina verlassen haben oder bis die Verpflichtungen seitens der Europäischen Kommission zurückgenommen wurden, weil diese sich davon überzeugt hat, dass für die oben genannten Käufer ausreichend niederländische Erzeugermilch verfügbar ist. 28 Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. halt sämtliche Anteile der Royal FrieslandCampina N.V. Zu den Vergütungen des Aufsichtsrates und des Vorstands siehe Erläuterung 29. Hinsichtlich Pensionsverbindlichkeiten: siehe Erläuterung 20. Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Der Anteilseigner Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. und das Tochterunternehmen FrieslandCampina Nederland B.V. haben vereinbart, dass die Tochterunternehmen die von den Mitgliedern der Genossenschaft angelieferte Milch abnehmen. Im Jahr 2011 handelte es sich um 8,8 Milliarden Kilogramm (2010: 8,8 Milliarden Kilogramm). Der für diese Milch zu zahlende Preis basiert auf dem gewichteten durchschnittlichen Milchpreis von Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Belgien, welche insgesamt 48 Milliarden Kilogramm Milch vertreten. Der auf diese Weise berechnete Milchpreis wird garantiert und folglich als Garantiepreis bezeichnet. Auf Basis der derzeitigen Gewinnverwendungspolitik (diese wurde gegenüber 2010 geändert) erhalten die Mitglieder als Milchpreis noch einen Leistungszuschlag in Höhe von 30 % des Ergebnisses, die sich ergibt, wenn der Garantiepreis als Kosten der Milch angesetzt wird, nach Abzug der Vergütung für die ewige Obligationsanleihe, der Vergütung für die Mitglieder-Obligationsanleihe und des den Minderheitsanteilen zuzurechnenden Gewinns. Außerdem werden 20 % des genannten Ergebnisses auf Namen reserviert (Mitgliederobligationen). Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. hat ein nachrangiges Darlehen zur Finanzierung der Vermögenswerte von Royal FrieslandCampina N.V. gewährt. Für dieses Darlehen wird Zinsaufwand berechnet. Die Bedingungen, zu denen diese Geschäftsvorfälle durchgeführt werden, sind mit Geschäftsvorfällen von Dritten vergleichbar. Von den Mitgliederobligationen sind EUR 293 Millionen (2010: EUR 314 Millionen) bei der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. hinterlegt. 2011 Von der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. weiterberechneter Zins Forderungen gegenüber Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Verbindlichkeiten gegenüber Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

-7 23 290

2010 -7 22 290

Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Royal FrieslandCampina N.V. hat dem Joint Venture Great Ocean Ingredients Pty. Ltd. ein Darlehen von EUR 23 Millionen gewährt. FrieslandCampina kauft und verkauft regelmäßig Güter von/an assoziierte Parteien, bei denen FrieslandCampina eine Beteiligung von 50 % oder weniger hat und bei denen sie signifikant Einfluss ausüben kann. Die Bedingungen, unter denen diese Transaktionen durchgeführt werden, sind mit Transaktionen von Dritten vergleichbar. In nachstehender Tabelle werden die Geschäftsvorfälle erläutert: 2011 Einkauf von Grund- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern Verkauf von Grund- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern Forderungen gegenüber verbundenen Parteien Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Parteien

30 80 34 3

2010 22 57 34 4


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

127

29 Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board 2011 Aufsichtsrat Kurzfristige Vergütungen Executive Board Kurzfristige Bezüge Langfristige Bezüge Pensionspläne

2010

0,9 0,9

1,0 1,0

4,1 1,0 0,6 5,7

4,9 1,3 0,8 7,0

30 Finanzinstrumente und Risiken Finanz-Risikomanagement Die wichtigsten Finanzinstrumente von FrieslandCampina umfassen Darlehen von Kreditinstituten und institutionellen Anlegern, ewige Anleihen und Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Vorrangiges Ziel des Einsatzes dieser Finanzinstrumente ist es, auf diversifizierte Weise Mittel für die Finanzierung der Aktivitäten von FrieslandCampina von verschiedenen Märkten und Anlegern anzuziehen. FrieslandCampina hat verschiedene andere Finanzinstrumente, wie unmittelbar aus den Geschäftsbereichen stammende Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. FrieslandCampina verfolgt die mit allen Finanzinstrumenten zusammenhängenden Risiken strukturiert. Es werden auch Transaktionen mit Derivaten getätigt, hauptsächlich Devisentermingeschäfte und Zinsswaps. Diese dienen dem Zweck der Beherrschung der mit den Aktivitäten von FrieslandCampina und deren Finanzierung verbundenen Devisen- und Zinsrisiken. Es ist und war während des Berichtszeitraums die Politik von FrieslandCampina, keinen Handel mit Finanzinstrumenten zu betreiben. Als wichtigste mit den Finanzinstrumenten zusammenhängende Risiken sind das Fremdwährungs-, Zins-, Liquiditäts- und Kreditrisiko zu nennen. FrieslandCampina hat eine Strategie zur Beherrschung der genannten Risiken formuliert. Wechselkursrisiko Da FrieslandCampina betriebliche Aktivitäten in verschiedenen Ländern in der ganzen Welt entfaltet, ist ein erheblicher Teil der Aktiva, Passiva und der Ergebnisse einem Risiko von Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Die formulierte Strategie für die Beherrschung von Transaktionsrisiken dient dem Ziel der Beschränkung der Wechselkursempfindlichkeit der Ergebnisse. Transaktionsrisiken werden grundsätzlich abgesichert, aufgrund spezifischer Produkt- und Marktbedingungen kann hiervon abgewichen werden. Es erfolgt grundsätzlich keine Absicherung der Kursrisiken von Investitionen in ausländische Tochterunternehmen und Beteiligungen. Durch eine weitestmögliche Finanzierung von außerhalb der Niederlande ansässigen Tochterunternehmen in der Währung des jeweiligen Landes wird das Risiko einer Währungsinkongruenz (‘Currency Mismatch’) zwischen Aktiva und Passiva beschränkt. Die Solvabilitätsanforderung, die FrieslandCampina an ausländische Tochterunternehmen stellt, bringt jedoch ein gewisses Risiko der Währungsumrechnung mit sich. Es gibt eine Ausnahme, nämlich die Nettoinvestitionsabsicherung. Hierbei ist für die Absicherung des Kursrisikos für die Nettoinvestition in ein ausländisches Tochterunternehmen Finanzierung in die Rechnung bar in Fremdwährung in Höhe der Nettoinvestition aufgenommen (EUR 15 Millionen). Hierauf wird Hedge Accounting angewendet und den Dokumentationsvorschriften gemäß IAS39 für Hedge Accounting entsprochen. Vor und während der Laufzeit finden Effektivitätsprüfungen statt.


128

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Lage bezüglich der Währungsrisiken Die Zusammenfassung quantitativer Angaben über die Lage von FrieslandCampina bezüglich der Währungsrisiken, die dem Management auf Grundlage seiner Risikomanagementstrategie bereitgestellt wurde, gestaltete sich wie folgt (Posten sind in USD angegeben): 2011 USD/VND

2010

USD/EUR

USD/NGN

USD/IDR

USD/EUR

USD/NGN

USD/IDR

Forderungen

71

3

3

74

2

4

USD/VND

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

9

17

3

4

1

Verbindlichkeiten

- 12

-7

- 29

-7

-9

-8

- 18

-1

Nettoabschluss der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

68

13

- 23

-7

69

-5

- 14

-1

Erwartete Verkäufe im nächsten Geschäftjahr

870

Erwartete Käufe im nächsten Geschäftjahr

- 55

- 400

- 325

- 137

- 40

- 340

- 300

- 180

Netto erwartete Transaktionen

815

- 400

- 325

- 137

672

- 340

- 300

- 180

712

Devisentermingeschäfte

- 125

Nettorisiko 31. Dezember USD

- 216

758

- 387

- 348

- 144

525

- 345

- 314

- 181

Nettorisiko 31. Dezember EUR

585

- 299

- 269

- 111

392

- 258

- 235

- 135

Die obige Tabelle wurde gegenüber 2010 geändert, um sie dem internen Berichtswesen anzupassen. Sensitivitätsanalyse In erster Linie ist FrieslandCampina empfindlich für Kursschwankungen des Amerikanischen Dollars infolge von Käufen und Verkäufen in US-Dollar. Die Währungspaare mit dem größten Volumen sind EUR/USD, USD/NGN, USD/IDR und USD/VND. Hinsichtlich des Euros handelt es sich hauptsächlich um Verkäufe in Amerikanischen Dollar. Hinsichtlich anderer Währungen handelt es sich insbesondere um den Kauf von Rohstoffen auf dem Weltmarkt. Die nachstehende Tabelle zeigt den Einfluss, den eine Aufwertung von 5% des Kurses des Amerikanischen Dollars in Bezug auf die lokale Währung auf das Ergebnis hat. Eine Kursänderung von 5% wird als reale Möglichkeit angenommen. Ein positiver Wert bedeutet eine Zunahme des Unternehmensgewinns und des Betrags der Eigenkapitalkomponente ‘Rücklage für Cashflow-Absicherungen’, während ein negativer Wert eine Abnahme beinhaltet. Derzeit bestehen jedoch keine großen Absicherungen von Zahlungsströmen. Daher wurden sie nicht angegeben. Eine Stärkung (Abschwächung) des Amerikanischen Dollars, wie nachfolgend dargestellt, gegenüber dem EUR, NGN, IDR und VDN am 31. Dezember hätte das Eigenkapital und das Ergebnis um nachfolgend angegebene Beträge erhöht (verringert). Diese Analyse basiert auf den Wechselkursschwankungen für Fremdwährungen, die FrieslandCampina zum Bilanzstichtag auf angemessene Weise für möglich hielt. Die Analyse geht davon aus, dass alle übrigen Variablen, insbesondere Zinssätze, konstant bleiben und ignoriert die möglichen Auswirkungen von erwarteten Verkäufen und Käufen.

(in EUR) 31 Dezember 2011 USD (5 % Änderung gegenüber dem EUR) NGN (5 % Änderung gegenüber dem USD) IDR (5 % Änderung gegenüber dem USD) VDN (5 % Änderung gegenüber dem USD) 31 Dezember 2010 USD (5 % Änderung gegenüber dem EUR) NGN (5 % Änderung gegenüber dem USD) IDR (5 % Änderung gegenüber dem USD) VDN (5 % Änderung gegenüber dem USD)

Aufwärtsentwicklung USD

Abwärtsentwicklung USD

Auswirkung auf Ergebnis vor Steuern

Auswirkung auf Ergebnis vor Steuern

31 - 15 -13 -7

- 31 15 13 7

21 - 13 - 12 -7

- 21 13 12 7


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

129

Zinsrisiko Die Zielsetzung der Zinsrisiko-Beherrschung besteht in der Begrenzung des Einflusses von Zinssatzschwankungen auf die Ergebnisse sowie der weitestmöglichen Begrenzung des Zinsaufwands. Es werden Zinsderivate eingesetzt, um das Darlehensportfolio auf das angestrebte Zinsrisikoprofil auszusteuern. Der durchschnittliche Anteil von verzinslichen Instrumenten von FrieslandCampina (mit Ausnahme von Mitgliederobligationen und dem ewigen Darlehen), das einen festen Zinssatz besitzt, oder durch eine Versicherung fixiert sind, beläuft sich durchschnittlich auf 58% für die kommenden 5 Jahre. Die folgende Tabelle gibt die Situation zum Jahresende wieder: 2011

Zinsaufbau der finanziellen Verpflichtungen

2010

Buchwert ohne Absicherung

Buchwert mit Absicherung

Buchwert ohne Absicherung

Buchwert mit Absicherung

278 863 1.141

678 463 1.141

273 817 1.090

773 317 1.090

Fester Zinssatz Variabler Zinssatz

FrieslandCampina hat eine Sensitivitätsanalyse auf der Basis des Einflusses der Zinssätze auf Derivate und sonstige Finanzinstrumente zum Ende des Geschäftsjahrs ausgeführt. Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und Forderungen mit variablem Zinssatz wurde die Analyse ausgehende von der Annahme erstellt, dass der ausstehende Betrag zum Jahresende für das gesamte Jahr ausgestanden hat. Diese Sensitivitätsanalyse zeigt, dass die kumulierten Zinsaufwendungen, wenn der Zinssatz um 0,5% gesunken oder gestiegen wäre, über das laufende Jahr weniger als EUR 1 Million höher oder niedriger ausfallen würden. Neben der Sensitivitätsanalyse wird intern auch eine prospektive Analyse für 5 Jahre erstellt. Liquiditätsrisiko FrieslandCampina hat es sich zum Ziel gesetzt, durch den Einsatz verschiedener Finanzinstrumente ein Gleichgewicht zwischen der Kontinuität und der Flexibilität der Unternehmensfinanzierung aufrecht zu erhalten. Die gesamte Nettoverschuldung muss in überwiegendem Maße durch langfristige Darlehen und zugesagte unwiderrufliche Kreditlinien finanziert sein. FrieslandCampina beherrscht ihr Liquiditätsrisiko vor allem, indem ein bedeutender Betrag im Rahmen von unwiderruflichen Kreditlinien von insgesamt EUR 1.265 Millionen (2010: EUR 1.258 Millionen) zur Verfügung gehalten ist. Von dieser Kreditlinie waren Ende 2011 EUR 715 Millionen (2010: EUR 705 Millionen) nicht genutzt. Im November 2011 wurde mit einem Bankenkonsortium vereinbart, die Laufzeit der gebundenen Kreditfazilität in Höhe von 1 Milliarde Euro von August 2013 auf August 2015 zu verlängern. Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Fälligkeitstermine der finanziellen Verpflichtungen auf Basis der vertraglichen nominalen Zahlungen, inklusive der dazugehörigen Zinsverbindlichkeiten. Cashflows Finanzverbindlichkeiten 2011

Finanzielle Verpflichtungen Verzinsliche Schulden Financial Leasingverhältnissen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Operational Leasingverhältnissen Erwebsverpflichtungen langfristige Vermögenswerte Sonstige Verbindlichkeiten Derivate Interest Rate Swaps Cross Currency Swaps Currency Derivate

Buchwert

Vertraglichen nominalen Zahlungen

2012

2013 - 2016

Nach 2016

- 1.128 - 15

- 1.266 - 20

- 284 -2

- 754 -9

- 228 -9

- 1.674

- 1.674

- 1.674

- 123 - 79 - 158

- 34 - 72 - 43

- 78 -7 - 109

- 11

- 30 -4 -5 - 3.359

- 16 -2 -5 - 2.132

- 14 -2

- 25 -8 -5 - 2.855

- 973

-6

- 254


130

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2010

Finanzielle Verpflichtungen Verzinsliche Schulden Financial Leasingverhältnissen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Operational Leasingverhältnissen Erwebsverpflichtungen langfristige Vermögenswerte Sonstige Verbindlichkeiten Derivate Interest Rate Swaps Cross Currency Swaps Currency Derivate

Buchwert

Vertraglichen nominalen Zahlungen

2011

2012 - 2015

Nach 2015

- 1.075 - 17

- 1.212 - 23

- 348 -2

- 647 -9

- 217 - 12

- 1.631

- 1.631

- 1.631

- 110 - 40 - 68

- 29 - 28 - 22

- 65 - 11 - 46

- 16 -1

- 33 -6 -4 - 3.127

- 17 -2 -4 - 2.083

- 16 -4

- 29 -8 -4 - 2.764

- 798

- 246

Kreditrisiko FrieslandCampina ist Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, flüssige Mittel und Derivate ausgesetzt. Das Kreditrisiko wird durch die systematische Überwachung der Kreditwürdigkeit von Abnehmern auf dezentralem Niveau und der Kontrahenten von Finanztransaktionen auf zentralem Niveau beherrscht. Aufgrund der zunehmenden Sorgen 2011 in Bezug auf die Finanzlage verschiedener Staaten, wie Griechenland, hat FrieslandCampina die bestehende Risikostrategie weiter verschärft, um diese Risiken soweit möglich zu begrenzen und auszugleichen. Die Abnehmer von FrieslandCampina bestehen im Allgemeinen aus respektierten Unternehmen, mit denen eine langfristige Geschäftsbeziehung besteht. Die Kreditposition von Abnehmern, die als weniger kreditwürdig betrachtet werden oder die politischen Transferrisiken ausgesetzt sind, wird mittels eines Dokumentenakkreditivs oder mittels einer Kreditversicherung konform der Risikomanagement-Strategie von FrieslandCampina abgesichert. Infolge der Streuung über geographische Regionen und Produktgruppen ist keine signifikante Konzentration von Kreditrisiken in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von FrieslandCampina gegeben. Für weitere Informationen über die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird auf Erläuterung 17 verwiesen. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden soweit wie möglich bei erstklassigen internationalen Banken gehalten, d.h. Banken mit einem Rating von mindestens ‘Single A’. Dort, wo Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von Tochterunternehmen in politisch weniger stabilen Ländern gehalten werden, sind diese Aktiva örtlichen Länderrisiken ausgesetzt. Zur weitestgehenden Beschränkung dieser Risiken setzt FrieslandCampina eine aktive Dividendenpolitik in Bezug auf diese Tochterunternehmen ein. FrieslandCampina hat beispielsweise auch ausstehende Beträge in Nigeria. Um dieses Risiko auszugleichen, hat FrieslandCampina neben einer aktiven Dividendenpolitik auch eine strenge Bankenpolitik. Derivate werden nur mit Finanzinstituten mit einer hohen Kreditbewertung verhandelt, d.h. mit einem Rating von mindestens ‘Single A’. Das maximale Kreditrisiko von FrieslandCampina in Bezug auf diese Instrumente entspricht dem aktuellen Bilanzwert. Beherrschung der Vermögensrisiken Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung von FrieslandCampina ist die Aufrechterhaltung eines hohen Bonitätsratings (Investment Grade nach relevanten Finanzpartnern) sowie die Gewährleistung der Kontinuität der Tochterunternehmen als lebensfähige Unternehmen. In demselben Rahmen verwendet FrieslandCampina Richtlinien für die Eigenkapitalquoten verschiedener Typen von Tochterunternehmen. Kapitalmanagement Die Strategie von FrieslandCampina ist der Erhalt einer starken Vermögenslage, damit Anleger, Gläubiger und die Märkte weiterhin das Vertrauen haben und die künftige Entwicklung des Unternehmens unterstützen. Die Kapitalstruktur von FrieslandCampina besteht aus Fremdkapital, darunter festverzinsliche Finanzschulden und Finanzverbindlichkeiten, und aus Eigenkapital in der Form von dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnendem Eigenkapital, darunter Mitglieder-Obligationsanleihen, ewige Anleihen und Minderheitsanteile. Es werden Richtlinien zu Übereinkommen erstellt, um das Kreditprofil als festen Investitionsgrad sicherzustellen. Dies impliziert folgende Richtlinien und Ziele.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

131

Richtlinien zu Übereinkommen Bestehende Richtlinien für finanzwirtschaftliche Kennzahlen Vorrangige Nettoschuld / EBITDA Nettoschuld / EBITDA EBITDA / Nettozins

< 3,0 < 3,5 > 3,5

Die Bedingungen der Vereinbarung in Bezug auf beide Fazilitäten (Syndikat und Private Placements) sind erfüllt. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt werden, sind die aufgenommenen Beträge des Kreditrahmens und die Private Placements fällig. In nachstehender Tabelle wird die Berechnung der (vorrangigen) Nettoschuld dargestellt. 2011 891 250 - 23 - 420

Verzinsliche Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditgebern Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nicht zur freien Verfügung

2010 776 314 - 22 - 292

1

Nettoschuld Darlehen von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Vorrangige Nettoschuld

699 - 290 409

776 - 290 486

Derivate für die Absicherung von Zahlungsströmen Nachstehende Tabelle stellt die Perioden dar, in denen der Cashflow, der mit der Absicherung von Zahlungsströmen verbunden ist, voraussichtlich erfolgswirksam sein wird und enthält zudem den beizulegenden Zeitwert der entsprechenden Sicherungsinstrumente. Beizulegender Zeitwert

Erwartete ausgehende Cashflows

2012

2013 - 2016

Interest Rate Swaps Passiva

25

30

16

14

Cross Currency Swaps Aktiva Passiva

18 7

6 4

1 2

3 2

Nach 2016

2

Accounting classifications und beizulegende Zeitwerte Der beizulegende Zeitwert und Buchwert finanzieller Vermögenswerte und Schulden, wie in der Konzernbilanz erfasst, wird in nachstehender Tabelle dargestellt. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Betrag, der empfangen oder gezahlt worden wäre, wenn die Forderungen und/oder Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag erfüllt worden wären, ohne weitere Verbindlichkeiten. 2011

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Sicherungsgeschäfte

Kredite und Forderungen

18

18

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Sonstige finanzielle Schulden Langfristige verzinsliche Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige (finanzielle) Verbindlichkeiten

123

5

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

37

73

73

1.127

1.127

1.127

420 891 250

420 150 891 250

420 150 945 250

1.676

1.686

1.686

27

5


132

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2010 Erfolgwirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Sicherungsgeschäfte

Kredite und Forderungen

16

12

1

1

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Sonstige langfristige Schulden Langfristige finanzielle Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige (finanzielle) Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

42

70

70

1.110

1.112

1.112

37

292 1 776 314

292 38 776 314

292 38 781 314

1

1.552

1.636

1.636

83

Die Put-Option in Bezug auf DMV-Fonterra Excipients wurde über die Gewinn- und Verlustrechnung als angesetzt zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Die Option wird zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, aber die Wertänderungen werden dem Geschäfts- oder Firmenwert hinzugefügt beziehungsweise davon abgezogen. Siehe auch Erläuterung 24. Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte In nachstehender Tabelle werden die Finanzinstrumente dargestellt, die zum beizulegenden Zeitwert per Bewertungsmethode angesetzt wurden. Die unterschiedlichen Bewertungsmethoden sind wie folgt definiert: Niveau 1:

Bewertung anhand notierter Preise (unbereinigt) an aktiven Märkten bei identischen Vermögenswerten oder Schulden;

Niveau 2:

Beizulegender Zeitwert wird anhand von Daten ermittelt, die nicht bei Niveau 1 verwendet werden, die beim Vermögenswert oder der Schuld beobachtbar sind, entweder direkt (beispielsweise wie Preise) oder indirekt (beispielsweise, abgeleitet von Preisen);

Niveau 3:

Beizulegender Zeitwert wird anhand von Daten ermittelt, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen, wie bei der Anwendung der Analyse von diskontierten Cashflows. 2011

Sonstige finanzielle Vermögenswerte Summe Aktiva Sonstige finanzielle Schulden

Niveau 1

Niveau 2

18 18

18 18 28

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Niveau 3

Summe

122

36 36 150

10

Summe Passiva

38

10 122

160

Niveau 3

Summe

2010 Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Niveau 1

Niveau 2

16

12

28

2

2

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Summe Aktiva Sonstige finanzielle Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Summe Passiva

16

14 38

80

3 41

30 118 3

80

121


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

133

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden als Bewertungsmethode Niveau 1 klassifiziert und dabei wird die Marktnotierung als Grundlage für die Bewertung verwendet. Derivate werden als Bewertungsmethode Niveau 2 eingestuft. Der beizulegende Zeitwert der Devisentermingeschäfte wird mittels Vergleich mit den aktuellen Terminkursen für Geschäfte mit gleichen Restlaufzeiten berechnet. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand des Barwertes auf Grundlage aktueller Marktdaten ermittelt. Die Put-Option in Bezug auf DMV-Fonterra Excipients wurde auf Grundlage der Barwertmethode ermittelt, die aktuelle Marktdaten und künftige Cashflows nutzt. Künftige Cashflows wurden zu gängigen Abzinsungssätzen abgezinst. Der beizulegende Zeitwert der PutOption in Bezug auf DMV-Fonterra Excipients wurde als eine Bewertungsmethode Niveau 3 klassifiziert. Siehe Erläuterung 24 für die Änderung im Laufe des Jahres sowie die Grundsätze zur Bewertung und Ergebnisermittlung für die Bewertungsmethode. 31 Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wird gemäß der indirekten Methode erstellt. Die nachstehende Tabelle zeigt für 2011 die entsprechenden Verbindungen zwischen der Änderung im Bilanzposten und in der Kapitalflussrechnung für Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten.

Zum Jahresende 2010 Zum Jahresende 2011 Bilanzänderungen Anpassungen: Effekt Fremdwährung (Ent-)Konsolidierung Zinsen Bilanzposition Änderung der Verbindlichkeit in Sachen Put-Option Änderung der Verbindlichkeit in Sachen Investionen Sonstige Änderungen Änderungen Kapitalflussrechnung

Vorräte

Forderungen

Verbindlichkeiten

1.005 1.085 80

1.110 1.127 17

1.633 1.676 43

1

1

-3 -2 -1 71 -8 1 101

-6

- 79

1 - 21

32 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 2. Februar 2012 hat FrieslandCampina die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit Salford Capital über die Übernahme von Imlek und Mlekara Subotica aus dem westlichen Balkan mitgeteilt. FrieslandCampina erwartet, die Transaktion im zweiten Quartal 2012 abschließen zu können, dies hängt jedoch noch von bestimmten vertraglichen und sonstigen Bedingungen ab, etwa der Genehmigung durch die zuständigen lokalen Behörden.


134

Jahresabschluss Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 1 Niederlande DMV-Fonterra Excipients B.V., Foxhol Friesland Brands B.V., Leeuwarden FrieslandCampina Cheese & Butter B.V., Amersfoort FrieslandCampina Consumer Products Europe B.V., Amersfoort FrieslandCampina Consumer Products International B.V., Amersfoort FrieslandCampina Creamy Creation B.V., Amersfoort FrieslandCampina Dairy Feed B.V., Amersfoort FrieslandCampina DMV B.V., Amersfoort FrieslandCampina Domo B.V., Amersfoort FrieslandCampina International Holding B.V., Amersfoort FrieslandCampina Kievit B.V., Meppel FrieslandCampina Nederland B.V., Amersfoort FrieslandCampina Nederland Holding B.V., Amersfoort FrieslandCampina Riedel B.V., Amersfoort FrieslandCampina Valess B.V., Amersfoort FrieslandCampina Werknemers B.V., Amersfoort Kaashandel Culemborg B.V., Hardinxveld-Giessendam Belgien FrieslandCampina Belgium N.V., Aalter Friesland Foods België/Belgique N.V./S.A., Bornem FrieslandCampina Belgium Cheese N.V., Aalter FrieslandCampina Cheese N.V., Aalter FrieslandCampina Professional N.V., Lummen FrieslandCampina Finance N.V., Lummen FrieslandCampina C.V., Weelde (99,84%) Deutschland CMG Grundstücksverwaltungs- und Beteiligungs -GmbH, Heilbronn (89,56%) DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG, Goch (50%)2 Friesland Foods Deutschland GmbH, Kalkar-Kehrum (94,9%) FrieslandCampina Cheese GmbH, Essen FrieslandCampina Germany GmbH, Heilbronn (94,9%) FrieslandCampina Professional GmbH, Köln Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH, Schoppingen (49%)2 Satro GmbH, Lippstadt DMV-Fonterra Excipients Technology GmbH, Goch Milchverwaltung FrieslandCampina Germany GmbH, Köln Frankreich France Crème S.A.S., Saint-Paul-en-Jarez FrieslandCampina Cheese France S.A.S., Sénas FrieslandCampina France S.A.S., Saint-Paul-en-Jarez Griechenland FrieslandCampina Hellas S.A., Athen Großbritannien FrieslandCampina UK Ltd, Horsham Ungarn FrieslandCampina Hungária zRt, Debrecen

1

Österreich FrieslandCampina Austria GmbH, Stainach Rumänien Napolact S.A., Cluj-Napoca (91,43%) FrieslandCampina Romania S.A., Satu Mare (99,99%) Industrializarea Laptelui Mures S.A., Tirgu-Mures (90,27%) Russland Campina OOO, Moskau Spanien FrieslandCampina Iberia S.L., Barcelona FrieslandCampina Canarias S.A., Las Palmas China DMV International Ltd., Hongkong FrieslandCampina (Hong Kong) Ltd., Hongkong FrieslandCampina Trading (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai Indonesien PT Frisian Flag Indonesia, Jakarta (95%) PT Kievit Indonesia, Jakarta Malaysia/Singapur Dutch Lady Milk Industries Berhad, Petaling Jaya (50,96%) FrieslandCampina (Singapore) Pte. Ltd., Singapur Saudi-Arabien Friesland Arabia Ltd., Jeddah Thailand FrieslandCampina Fresh (Thailand) Co Ltd., Bangkok FrieslandCampina (Thailand) PCL, Bangkok (99,71%) Vietnam FrieslandCampina Ha Nam Co. Ltd., Phu Ly FrieslandCampina Vietnam Co. Ltd., Binh Duong province (70%) Nigeria FrieslandCampina WAMCO Nigeria Plc., Ikeja (54,58%) USA FrieslandCampina USA LP, Wilmington, State: Delaware Joint ventures und assoziierte Unternehmen3 Betagen Holding Ltd., Hongkong, China (50%) Coöperatieve Zuivelinvesteerders U.A., Oudenhoorn, Niederlande (49%) CSK Food Enrichment B.V., Leeuwerden, Niederlande (82,33%) FKS Frischkonzept Service GmbH, Viersen, Deutschland (49%) Great Ocean Ingredients Pty Limited, Allansford, Victoria, Australien (50%) Het Kaasmerk B.V., Leiden, Niederlande (74,48%) Unifine Debic – Ingredientes de Pastelaria S.A., Lissabon, Portugal (50%) ATF Management Ltd., Bangkok, Thailand (49%)

Sofern nichts anderes angegeben ist, beläuft sich die Beteiligung auf 100%. Ist der Anteil kleiner als 100 %, so wird der direkte Anteil der Muttergesellschaft am betreffenden Tochterunternehmen genannt.

2

In diesen Gesellschaften hat FrieslandCampina einen beherrschenden Einfluss.

3

Bei diesen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen hat FrieslandCampina keinen beherrschenden Einfluss.


Jahresabschluss Bilanz zum Einzelabschluss - Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss

135

Bilanz zum Einzelabschluss Zum 31. Dezember, vor Gewinnverwendung, in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Aktiva Beteiligungen an Tochterunternehmen Ausleihungen an Tochterunternehmen Latente Steueransprüche Sonstige finanzielle Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Forderungen gegen Tochterunternehmen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte

Erläuterung

2011

2010

(2) (3)

1.955 1.226 1 18 3.200

1.787 551 3 12 2.353

236 13 249

1.110 14 1.124

3.449

3.477

370 113 130 1.003 - 10 - 49 591

370 113 130 931 - 14 - 29 460

(8)

(4) (8)

Summe der Aktiva Eigenkapital Grundkapital Agiorücklage Ewige Anleihe Mitglieder-Obligationsanleihen Rücklage für Cashflow-Absicherungen Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen Gewinnrücklage Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital

(5)

2.148

1.961

Schulden Verzinsliche Schulden Sonstige finanzielle Schulden Langfristige Schulden

(6) (8)

838 27 865

722 36 758

95

161

4

5

326 11 436

586 6 758

1.301

1.516

3.449

3.477

Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Kurzfristige Schulden gegenüber Tochterunternehmen Sonstige finanzielle Schulden Kurzfristige Schulden Summe Schulden Summe Passiva

(7) (8)

Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss In Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Ergebnis aus Beteiligungen Finanzielle Erträge und Aufwendungen Sonstige Ergebnisse Jahresüberschuss des Geschäftsjahres

2011

2010

182 38 - 50 170

246 - 23 7 230


136

Jahresabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss

Erläuterungen zum Einzelabschluss in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

1 Allgemeines Grundsätze und Erläuterungen Dieser Jahresabschluss wurde in Übereinstimmung mit den niederländischen Rechtsnormen erstellt. Dabei wurde die gemäß Artikel 362 Absatz 8, Titel 9 von Band 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs gebotene Möglichkeit genutzt, im Einzelabschluss dieselben Grundsätze wie im Konzernabschluss zu verwenden. Für die Grundsätze der Bewertung der Aktiva und Passiva sowie der Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wird auf Seite 92 bis 103 von dem Kapitel der Erläuterungen zum Konzernabschluss verwiesen. Insofern die Posten im Einzelabschluss nicht ausführlich erläutert werden, ist die entsprechende Erläuterung dem Anhang zum Konzernabschluss zu entnehmen. Die Bewertung der konsolidierten Beteiligungen erfolgt zum Substanzwert. Für Gewinnrücklagen von Beteiligungen, deren Auszahlung Einschränkungen unterliegt, wird eine gesetzliche Rücklage für Beteiligungen geführt. Eine entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen erstellte Auflistung der Kapitalbeteiligungen liegt in der Geschäftsstelle der Gesellschaft zur Einsichtnahme aus und wurde weiterhin beim Handelsregister in Almere hinterlegt. Die Darstellung der Einzel-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt unter Anwendung von Artikel 402 Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs. 2

Beteiligungen an Tochterunternehmen

Stand Anfang Geschäftsjahr Kapitalerhöhung Ergebnis des laufenden Jahres Direkt eigenkapitalwirksam erfasste Ergebnisse Dividende Sonstige Stand Ende Geschäftsjahr 3

2011

2010

1.787

1.481 182 246 56 - 178

182 - 15 1 1.955

1.787

2011

2010

551 675 1.226

797 - 246 551

Ausleihungen an Tochterunternehmen

Stand Anfang Geschäftsjahr Von / Nach kurzfristig Stand Ende Geschäftsjahr 2011 Tilgungsplan Ausleihungen an Tochterunternehmen

2010

2013 - 2016

Nach 2016

Tilgung insgesamt

2012 - 2015

Nach 2015

Tilgung insgesamt

1

1.225

1.226

1

550

551

Die gewährten Darlehen dienen insbesondere der Finanzierung von Tochterunternehmen. Die durchschnittliche Zinsvergütung für die Finanzierung von Tochterunternehmen 2011 beträgt 3,2% (2010: 3,5%).


137

Jahresabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss

4

Forderungen gegen Tochterunternehmen Die kurzfristigen Forderungen beziehen sich auf an Tochterunternehmen gewährte Kredite. Die durchschnittliche Zinsvergütung für gewährte Kredite an Tochterunternehmen 2011 beträgt 2,1% (2010: 1,7%).

5

Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital Das Gesellschaftskapital beträgt EUR 1.000 Millionen, gestückelt in 10.000.000 Anteile im Nennwert von EUR 100. Die Anteile sind in Händen der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zurechenbares Eigenkapital, das im Einzelabschluss erfasst ist, entspricht dem Eigenkapital, das dem Anteilseigner der Gesellschaft und den sonstigen Kapitalgebern zurechenbar ist, das im Konzernabschluss erfasst ist. Weitere Angaben zum Eigenkapital siehe Eigenkapitalveränderungsrechnung auf Seite 90. Die Rücklage für Cashflow-Absicherungen und die Rücklagen der Währungsumrechnungsdifferenzen sind gesetzliche Rücklagen und können daher nicht ausgeschüttet werden. Zudem ist EUR 35 Millionen der Gewinnrücklagen als gesetzliche Rücklage eingestuft, und können daher nicht ausgeschüttet werden.

6

Verzinsliche Schulden 2011

2010

237 265 290 42 4

145 258 290 23 5 1 722

Verbindlichkeiten gegenüber Syndikat Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern Darlehen von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Schulden an Mitglieder-Milchviehhalter Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Verbindlichkeiten

838

Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen Verbindlichkeiten dargestellt: Währung

Nominalzins

Tilgungsjahr

Nominaler Zeitwert 2011

Buchwert 2011

Nominaler Zeitwert 2010

Buchwert 2010

EUR USD USD/EUR USD

2,1 5,4 5,0 5,7

2015 2013 2017 2020

245 87 74 102

237 89 74 102

150 84 72 99

145 87 72 99

Darlehen von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

EUR

2,4

2014

290

290

290

290

Schulden an MitgliederMilchviehhalter

EUR

3,0

2013/2014

42

42

23

23

4 844

4 838

6 724

6 722

Kredit

Syndikat Private Placement Private Placement Private Placement

Sonstige

Hinsichtlich der Erläuterung der Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern sowie der Verbindlichkeiten gegenüber einem Kreditsyndikat wird zu Erläuterung 23 der Erläuterungen zum Konzernabschluss verwiesen.


138

7

Jahresabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss

Kurzfristige Schulden gegenüber Tochterunternehmen Die durchschnittliche Zinsvergütung für kurzfristige Schulden gegenüber Tochterunternehmen beträgt zum Jahresende 2011 0% (2010: 0%).

8 Derivate Die Differenz zum Konzernabschluss besteht aus dem beizulegenden Zeitwert der mit Tochterunternehmen abgeschlossenen Derivate. Für weitere Informationen über Derivate wird auf Erläuterung 14 des Konzernabschlusses verwiesen. 9 Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen Royal FrieslandCampina N.V. hat Erklärungen bezüglich der gesamtschuldnerischen Haftung gemäß Artikel 403, Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches ausgestellt für sich aus Rechtsgeschäften ergebenden Verbindlichkeiten von Friesland Brands B.V. und FrieslandCampina Nederland Holding B.V. und der niederländischen Tochterunternehmen von FrieslandCampina Nederland Holding B.V. FrieslandCampina bildet gemeinsam mit der Mehrheit der niederländischen Konzernunternehmen und Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. die Organschaft Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in Bezug auf Körperschafts- und Umsatzsteuer. Aufgrund dessen ist die Gesellschaft für die Steuerschuld der Organschaft als Ganzes gesamtschuldnerisch haftbar. 10 Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board Die Vergütung des Aufsichtsrats und der satzungsmäßigen Vorstände entspricht der Vergütung des Aufsichtsrats und des Executive Board wie in Erläuterung 29 zum Konzernabschluss dargelegt. Während des Berichtsjahres waren bei der Gesellschaft keine Arbeitnehmer in Dienst.

Amersfoort, den 2. März 2012 Executive Board Royal FrieslandCampina N.V. C.C. ‘t Hart, CEO C.J.M. Gielen K. Garg P.J. Hilarides R.A. Joosten F. Rijna

Aufsichtsrat Royal FrieslandCampina N.V. P. Boer, Vorsitzender J.H.G.M. Uijttewaal, stellv. Vorsitzender P.A.F.W. Elverding S.H. Galema L.W. Gunning A.A.M. Huijben-Pijnenburg J.P.C. Keijsers F.A.M. Keurentjes S.R.F. Ruiter H. Scheffers H. Stöcker B. van der Veer W.M. Wunnekink


139


140

Weitere Informationen

Weitere Informationen Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung Die satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung ist in Artikel 28 der Satzung aufgenommen. Sie lautet zusammengefasst: Eine Gewinnausschüttung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses, aus dem hervorgeht, dass sie zulässig ist. Der Gewinn steht der Hauptversammlung zur freien Verfügung. Die Reservierungspolitik der Gesellschaft wird, aufgrund von Artikel 27 der Satzung, auf einen vom Aufsichtsrat genehmigten Vorschlag des Executive Board hin von der Hauptversammlung festgesetzt. Ausschüttungen zulasten einer Rücklage können auf Vorschlag des Executive Board, der der Genehmigung des Aufsichtsrats bedarf, durch Beschluss der Hauptversammlung vorgenommen werden. Der nicht reservierte Gewinn wird aufgeschüttet.

Gewinnverwendungsvorschlag und Zurechnung Gewinn an den Anteilseigner der Gesellschaft Der Executive Board hat, mit Genehmigung des Aufsichtsrats, vorgeschlagen, dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnenden Gewinn voll in die Gewinnrücklage einzustellen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Für weitere Informationen über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag wird auf Erläuterung 32 des Konzernabschlusses 2011 verwiesen.


Weitere Informationen Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

141

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers An: den Aktionär der Royal FrieslandCampina N.V. Vermerk zum Jahresabschluss Wir haben den diesem Bericht beigefügten Jahresabschluss 2011 der Royal FrieslandCampina N.V., Amersfoort geprüft. Der Jahresabschluss umfasst den Konzern- und den Einzelabschluss. Der Konzernabschluss besteht aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2011, der KonzernGewinn- und Verlustrechnung, der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses, der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns und der Konzernkapitalflussrechnung für 2011 sowie den Konzernanhang, die eine Übersicht der wichtigsten Rechnungslegungsgrundsätze und die sonstigen Erläuterungen enthalten. Der Einzelabschluss besteht aus der Bilanz zum 31. Dezember 2011 und der Gewinn- und Verlustrechnung für 2011 mit den Erläuterungen, die eine Übersicht der angewendeten Rechnungslegungsgrundsätze sowie andere Erläuterungen enthalten. Verantwortlichkeit der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft Die Geschäftsführung der Gesellschaft trägt die Verantwortung für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend in Übereinstimmung mit den innerhalb der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards und mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches (BW) wiederzugeben hat, sowie für die Erstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches. Die Geschäftsführung ist für ein internes Kontrollsystem verantwortlich, das sie für notwendig erachtet, um die Aufstellung des Jahresabschlusses frei von wesentlichen – absichtlich oder unabsichtlich verursachten – falschen Angaben zu ermöglichen. Verantwortlichkeit des Abschlussprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung eine Beurteilung über diesen Jahresabschluss abzugeben. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung niederländischen Rechts, einschließlich der niederländischen Prüfungsstandards, durchgeführt. Demzufolge haben wir uns an die für uns geltenden ethischen Vorschriften zu halten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir eine hinreichende Sicherheit darüber erlangen, dass der Jahresabschluss frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die im Jahresabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die gewählten Handlungen sind abhängig von der durch den Wirtschaftsprüfer durchgeführten Beurteilung einschließlich der Einschätzungen des Risikos, dass der Jahresabschluss wesentliche – absichtlich oder unabsichtlich verursachte – falsche Angaben enthält. Bei Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Prüfer die für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes relevanten internen Kontrollen, um daraus unter den gegebenen Umständen angemessene Prüfungshandlungen abzuleiten. Diese Risikoeinschätzung zielt jedoch nicht darauf ab, ein Prüfungsurteil hinsichtlich der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. Die Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Plausibilität der durch die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellen. Prüfungsurteil zum Konzernabschluss Nach unserer Beurteilung vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögensund Finanzlage der Royal FrieslandCampina N.V. zum 31. Dezember 2011 und der Ertragslage sowie der Kapitalflüsse für das Jahr 2011 in Übereinstimmung mit den innerhalb der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards und mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches. Prüfungsurteil zum Einzelabschluss Nach unserer Beurteilung vermittelt der Einzelabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2011 der Royal FrieslandCampina N.V. und der Ertragslage für das Jahr 2011 in Übereinstimmung mit Titel 2 Buch des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches. Vermerk bezüglich sonstiger gesetzlicher Vorschriften Entsprechend den Bestimmungen in Artikel 2:393 Absatz 5 Buchstaben e und f des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches bestätigen wir, dass wir – soweit wir dies beurteilen können – bei der Prüfung, ob der Jahresabschluss entsprechend Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches aufgestellt wurde und ob die nach Artikel 2:391 Absatz 1 Buchstaben b bis h des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches erforderlichen Angaben gemacht wurden, keine Unzulänglichkeiten festgestellt haben. Des Weiteren bestätigen wir, dass der Lagebericht, sofern wir dies beurteilen können, mit dem Jahresabschluss gemäß den Bestimmungen in Artikel 2:391 Absatz 4 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs übereinstimmt.

Amstelveen. den 2. März 2012 KPMG ACCOUNTANTS N.V. E.H.W. Weusten RA



Zu Hause in allen Ländern

Wie sehr sich die Geschmäcker, Traditionen und Gebräuche auch in der ganzen Welt unterscheiden, setzen sich überall auf der Welt Familien und Freunde gemeinsam an einen Tisch, um das Essen zu teilen. Von den Niederlanden bis Japan und von Australien bis Mexiko z.B. genießen die Menschen den Frico-Käse. Bereits viele Generationen lang wird aus der Milch der niederländischen Kühe der berühmte Gouda und Edamer Käse hergestellt. Frico-Käse, von niederfettem bis vollfettem und von jungem bis altem Käse – findet seinen Weg zum Küchentisch dieser ägyptischen Familie.


144

Übersichten Mehrjahresüberblick

Mehrjahresüberblick In Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

2011

2010

9.626 403 216

8.972 428 434 285

8.160 347 258 182

9.454 276 248 135

36,94 1,10

32,39 1,23

26,40 0,59

35,89 0,48

0,73

0,73

0,35

0,29

38,77

34,35

27,34

36,66

34,85

5.739 2.264

5.299 2.071

4.770 1.749

4.930 1.480

5.128 1.681

2.148

1.961

1.652

1.395

1.601

699

776

842

1.494

1.343

508 - 340

444 - 239

786 - 206

351 - 214

234 - 376

176

210

206

219

226

39,4

39,1

36,7

30,0

32,8

Mitarbeiter (durchschnittliche VZÄ)

19.036

19.484

20.034

20.568

20.774

Insgesamt verarbeitete Milch (in Millionen kg) Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg)

10.140 8.838

10.266 8.821

10.755 8.685

11.446 8.589

11.700 8.734

Kerndaten Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse Betriebsergebnis2 Betriebsergebnis Jahresüberschuss Garantiepreis Leistungszuschlag in Euro pro 100 Kilogramm Milch Reservierung Mitgliederobligation in Euro per 100 Kilogramm Milch Milchpreis in EUR je 100 kg (exkl. MwSt., 4,41 % Fett, 3,47 % Eiweiß) Bilanz Bilanzsumme Konzernkapital Dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital Nettoschuld Cashflows Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Netto-Cashflow aus Investionstätigkeit Abschreibungen auf Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte Sonstige Angaben Konzernkapital in % der Bilanzsumme

1 2

2009

Die Zahlen für 2007 sind Proforma-Zahlen. Vor einmaligen Erträgen und Aufwendungen aufgrund der Fusionskosten und der Umstrukturierung.

2008

2007 1

9.008 373 256


Übersicht Milchpreisüberblick

145

Milchpreisüberblick In EUR je 100 kg Milch bei 4,41 % Fett und 3,47 % Eiweiß, exkl. MwSt

Fett Eiweiß Verrechnung Garantiepreis Garantiepreis Leistungszuschlag Reservierung Mitgliederobligation Milchpreis

2011

2010

19,39 17,49 36,88 0,06 36,94 1,10 0,73 38,77

16,12 16,27 32,39 32,39 1,23 0,73 34,35


146

Übersichten Aufsichtsrat

Aufsichtsrat

Name Piet (P.) Boer (1960) Position Aufsichtsratsvorsitzender der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsvorsitzender der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Aufsichtsratsmitglied Alfa Top-Holding B.V. Name Jan (J.H.G.M.) Uijttewaal (1962) Position Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Royal FrieslandCampina N.V., stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter: Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Rabobank Maas en Waal Name Peter (P.A.F.W.) Elverding (1948) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ING Groep N.V., Aufsichtsratsvorsitzender Koninklijke BAM Groep N.V., Aufsichtsratsvorsitzender Océ N.V., Mitglied des Aufsichtsrats SHV Holdings N.V., Aufsichtsratsvorsitzender Q-Park, Vorstandsmitglied Stichting Instituut Gak Name Sjoerd (S.H.) Galema (1962) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 14. Dezember 2011 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter: Aufsichtsratsvorsitzender Rabobank Sneek-Zuidwest Friesland, Mitglied im Raad van Bezieling Millenniumnetwerk Fryslân Name Tex (L.W.) Gunning (1950) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 14. Dezember 2011 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter Mitglied des Vorstandes und Executive Committee AkzoNobel N.V. verantwortlich für Decorative Paints, Mitglied des Aufsichtsrats TNT Express

Name Angelique (A.A.M.) Huijben-Pijnenburg (1968) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 15. Dezember 2010 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalterin Sonstige Ämter Vorstandsmitglied AB Brabant, Mitglied der Generalverwaltung Wasserverband Brabantse Delta Name Jan (J.P.C.) Keijsers (1955) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Name Frans (F.A.M.) Keurentjes (1957) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Mitglied Provinzialstaaten von Groningen, Mitglied Grondkamer Noord Name Simon (S.R.F.) Ruiter (1958) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Mitglied Provinzverwaltung LTO-Noord, Provinz Nordholland, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Rabobank Alkmaar e.o. Name Henk (H.) Scheffers (1948) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter: Aufsichtsratsvorsitzender der Aalberts Industries N.V., Mitglied des Aufsichtsrats der Koninklijke BAM Groep N.V., Mitglied des Aufsichtsrats der Wolters Kluwer N.V., stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flint Holding N.V., Mitglied Investitionsausschuss NPM Capital N.V., Mitglied des Aufsichtsrats Made in Scotland, Vorstandsmitglied der Stichting Administratiekantoor KAS BANK, Mitglied des Aufsichtsrats AON Nederland


Übersichten Aufsichtsrat

Name Hans (H.) Stöcker (1964) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 14. Dezember 2011 Staatsangehörigkeit Deutsch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Vorsitzender der Landesvereinigung Milch NRW, Aufsichtsratsvorsitzender der Milchverwertungsgesellschaft NRW, Mitglied der Kreisstelle Oberberg der Landwirtschaftskammer NRW, Mitglied im Landschaftsbeirat Oberbergischer Kreis, Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisenerzeugergenossenschaft Bergisch Land, Vorsitzender des Vereins „Milch und Kultur Rheinland und Westfalen“ Name Ben (B.) van der Veer (1951) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 1. Oktober 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter Aufsichtsratsmitglied der Reed Elsevier N.V. und Non-Executive Director der Reed Elsevier PLC, Aufsichtsratsmitglied der AEGON N.V., Aufsichtsratsmitglied der TomTom N.V., Aufsichtsratsmitglied der Siemens Nederland N.V. Name Erwin (W.M.) Wunnekink (1970) Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 16. Dezember 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter

147

Bestellungs- und Entlohnungsausschuss Peter Elverding, Vorsitzender Piet Boer Jan Uijttewaal Prüfungsausschuss Henk Scheffers, Vorsitzender Simon Ruiter Ben van der Veer Erwin Wunnekink

Zum 14. Dezember 2011 sind Herr Kees Wantenaar, Herr Rob ter Haar und Herr Jorrit Jorritsma als Vorsitzender beziehungsweise als Mitglieder des Aufsichtsrates zurückgetreten. Alle sind satzungsgemäß ausgeschieden und waren gemäß Ausscheidungsschema nicht wiederbestellbar. Zum selben Datum wurden Herr Sjoerd Galema, Herr Tex Gunning und Herr Hans Stöcker als Mitglieder des Aufsichtsrats bestellt. Herr Piet Boer wurde zu jenem Datum als Aufsichtsratsvorsitzender und Herr Jan Uijttewaal als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bestellt.


148

Übersichten Executive Board

Executive Board

Cees (C.C.) ’t Hart (1958) Position Chief Executive Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Cooperative Affairs Corporate Communication & Sustainability Affairs Corporate Human Resources Corporate Legal & Company Secretary Corporate Public Affairs & Quality Affairs Corporate Research & Development Corporate Strategy Centre for Dairy Nutrition Nebenämter Vorstandsvorsitzender Nederlandse Zuivel Organisatie NZO Vorstandsmitglied Productschap Zuivel Mitglied des Verwaltungsrates VNO-NCW

Kees (C.J.M.) Gielen (1959) Position Chief Financial Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Corporate Finance & Reporting Corporate ICT Corporate Internal Audit Corporate Procurement Corporate Tax Corporate Treasury Merger & Acquisitions

Roelof (R.A.) Joosten (1958) Position Chief Operating Officer Bestellung 1. Januar 2012 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Business Group Ingredients Corporate Supply Chain Corporate Key Account Management

Freek (F.) Rijna (1955) Position Chief Operating Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Business Group Consumer Products Europe Global Marketing Customer Development & Shopper Marketing Nebenämter Vorstandsvorsitzender FNLI Federatie Nederlandse Levensmiddelen Industrie Vorstandsvorsitzender Kunststof Hergebruik B.V. Vorstandsmitglied VNO-NCW

Kapil Garg (1964) Position Chief Operating Officer Bestellung 1. August 2010 Staatsangehörigkeit Indisch Verantwortlich für Business Group Consumer Products International

Piet (P.J.) Hilarides (1964) Position Chief Operating Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Business Group Cheese, Butter & Milkpowder, Milk Valorisation & Allocation

Zum 1. August 2012 wurde Herr Roelof Joosten zum Mitglied des Executive Board der Royal FrieslandCampina N.V. bestellt und ist für die Business Group Ingredients verantwortlich. Er war bereits seit Januar 2011 als Executive Director für die Tätigkeiten dieser Business Group verantwortlich. Roelof Joosten ist seit 2004 bei FrieslandCampina tätig.


Ăœbersichten Corporate Staff

Corporate Staff

Corporate Staff T.J.C.M. Albers Corporate Director Strategy J. Bles Corporate Director Centre for Dairy Nutrition W.S.J.M. Buck Corporate Director Public & Quality Affairs G. Hagedoorn Corporate Director Internal Audit J.C. Hordijk Corporate Director Customer & Trade Marketing J. van Hout Corporate Director Tax J.H.A. Keerberg Corporate Director Procurement H. van der Kooij Corporate Director General Counsel & Company Secretary E.M. Meijer Corporate Director Research & Development G. Otter Corporate Director ICT J.A.T.M. van de Rakt Corporate Director Supply Chain F.A.M. Reefman Corporate Director Global Marketing A.K. Schaap Corporate Director Co-operative Affairs K.A. Springer Corporate Director Treasury M.C. van Veen Corporate Director Finance & Reporting J.C. de Vries Corporate Director Human Resources C.J. van Wees Corporate Director Milk Valorisation & Allocation F.A.C. van Ooijen Corporate Director Communication & Sustainability Affairs P. Zink Secher Corporate Director Mergers & Acquisitions

Category and Innovation directors M. Erdl Director Innovation Dairy Based Beverages M.J. Jonkman Director Innovation Infant & Toddler Nutrition B.H.M. Kodden Director Global Category Team Infant & Toddler Nutrition F.A.M. Reefman Director Global Category Team Dairy Based Beverages M.R. Wijsman Director Innovation Branded Cheese P.A. Zinkweg Director Global Category Team Branded Cheese

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Übersichten Business Management und Adressen

FrieslandCampina Consumer Products Europe FrieslandCampina Consumer Products Europe Stationsplein 4 Chief Operating Officer: 3818 LE Amersfoort F. Rijna Niederlande T +31 33 713 3333

FrieslandCampina Russia 42, Ul. Mosfilmovskaya 119285 Moskau Russland T +74959 333 646

FrieslandCampina Benelux Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333

FrieslandCampina Professional Grote Baan 34 3560 Lummen Belgien T +32 13 310 310

FrieslandCampina Dagvers Industrieweg 130-134 3044 AT Rotterdam Niederlande T +31 10 488 7000 FrieslandCampina Germany Wimpfener Strasse 125 74078 Heilbronn Deutschland T +49 71 314 890

Managing director: P.L.S. Reekmans

Managing director: E.H. Schut

Managing director: M. Feller

FrieslandCampina Hellas 18, Nik. Zekakou & K. Karamanli str. Managing director: 15125 Marousi, Athen G.J. Sklikas Griechenland T +30 210 61 66 400 FrieslandCampina Hungary 1134 Budapest Váci út 33 1394 Budapest Pf. 363 Ungarn T +36 1 802 7700 FrieslandCampina Romania Calea Baciului 2-4 400230 Cluj Napoca Rumänien T +40 264 50 2000

Managing director: K.G. Maggioros

Managing director: K.G. Maggioros

FrieslandCampina UK Denne House Denne Road West Sussex RH12 1JF Großbrittannien T +44 1403 273 273

Managing director: J.J.F. van Douveren

Managing director: M.G. Bertacca

Managing director: a.i. T. Barney


Ăœbersichten Business Management und Adressen

FrieslandCampina Consumer Products International Friesland Campina Consumer Products International FrieslandCampina AMEA Pte Ltd Chief Operating Officer: 11th floor Centennial Tower K. Garg 3 Temasek Avenue‎ Singapore 039190

FrieslandCampina Export P. Stuyvesantweg 1 8937 AC Leeuwarden Niederlande T +31 58 299 91 11 FrieslandCampina Indonesia Jalan Raya Bogor Km 5 Jakarta 13760 Indonesien T +62 21 841 0 945 FrieslandCampina Malaysia 13, Jalan Semangat 46200 Petaling Jaya Malaysia T +603 7956 7477 FrieslandCampina Singapore 47, Scotts Road Goldbell Towers 228233 Singapore T +65 6419 8450 FrieslandCampina China 901 Shanghai Times Square Office Tower No 93 Huai Hai Zhong Road Shanghai 200021 China T +8621 639 10066 FrieslandCampina Hong Kong Room 1702-05 Shun Tak Centre West Tower 200 Connaught Road Central Hong Kong T +852 2547 6226

General manager: C.H.M. Ruygrok

Managing director: M.L. Spits

Managing director: S.G. van den Berg

General manager: B.L. Koh

Managing director: C. L. Saw

General manager: A. van den Berg

FrieslandCampina Middle East Palladium Tower, 8th Floor Jumeirah Lake Towers King Adbullah Street Dubai Vereinigte Arabische Emirate T +971 (0)4 4551800 FrieslandCampina Thailand 6th floor, S.P. Building 388 Paholyothin Road Samsen Nai, Phayathai Bangkok 10400 Thailand T +66 26201900 FrieslandCampina Vietnam Binh Hoa Commune Thuan An District Binh Duong Province Vietnam T +84 65 03754 422

Managing director: E.M. Klavert

Managing director: C. Archjananun

Managing director: P.M. Boot

FrieslandCampina WAMCO Nigeria Plot 7B Acme Road Managing director: Ogba R.J. Steetskamp Ikeja Industrial Estate Lagos State Nigeria T +234 1 271 51 00 FrieslandCampina West Africa Patrice Lumumba No. 11 Airport Residential Area Accra Ghana T +233 2176 0433

General manager: P.A.H. Verhaak

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Übersichten Business Management und Adressen

FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder Stationsplein 4 Chief Operating Officer: 3818 LE Amersfoort P.J. Hilarides Niederlande T +31 33 713 3333 FrieslandCampina Cheese Nederland Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333 FrieslandCampina Cheese Specialties Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333 FrieslandCampina Cheese Germany Hatzper Straße 30 45149 Essen Deutschland T +49 201 8712 746 FrieslandCampina Cheese France Quartier Les Crillons Sénas B.P. 3 13560 Sénas Frankreich T +33 490 572 929 FrieslandCampina Cheese Spain Roger de Lluria 50 Planta 4/8009 Barcelona Spanien T +34 932 413 434 FrieslandCampina Cheese Hellas 18, Nik. Zekakou & K. Karamanli str. 15125 Marousi, Athen Griechenland T +30 210 61 66 400 FrieslandCampina Butter Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333

Managing director: P.S. Weltevreden

Managing director: J.A.M.F. Castelein

General manager: F.J.J. Saelman

General manager: vacancy

General manager: J.J. Boks

General manager: G.J. Sklikas

Managing director: M.M.G.M van den Hoven


Übersichten Business Management und Adressen

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FrieslandCampina Ingredients FrieslandCampina Ingredients Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333 FrieslandCampina Domo Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333 FrieslandCampina Domo Asia Pacific F-39-12 level 12, Crest Building 3 Two Square No. 2, Jalan 19/1 46300 Petaling Jaya Selangor Darul Ehsan Malaysia T +60 378 415 000 FrieslandCampina Domo Americas 61 S. Paramus Road, Suite 422 Paramus, NJ 07652 USA T +1 877 368 7378 FrieslandCampina Kievit Oliemolenweg 4a 7944 HX Meppel Niederlande T +31 522 23 81 38 FrieslandCampina Kievit Indonesia Jl. Merpati 1 50721 Salatiga Indonesien T +62 298 324 444 Satro Gmbh Wiedenbrücker Str. 80 59555 Lippstadt Deutschland T +49 29416620

Chief operating officer: R.A. Joosten

Managing director: H.W.A. Ermens

Regional director Asia Pacific: A.I. Smit

FrieslandCampina Creamy Creation Hoogeindsestraat 31 5447 PE Rijkevoort Niederlande T +31 485 37 89 00

FrieslandCampina Creamy Creation USA 178 Washington Avenue Managing director: NY 14020 Batavia B.F.J. van Hoorn USA T + 1 585 3454290 FrieslandCampina Dairy Feed Lage Landstraat 7 5462 GJ Veghel Niederlande T +31 413 37 26 00 FrieslandCampina DMV NCB laan 80 5462 GE Veghel Niederlande T +31 413 37 22 22

Regional director Americas: R. Dieperink

Managing director: I.L.M. de Grefte

General manager: A.I. Smit

General manager: A.R. Bouwer

Managing director: S.D. Alexander

Managing director: K.A. de Jong

Managing director: H.J. Sips

FrieslandCampina Ingredients Room 1573, 15/Fl NCI Tower Regional Director: 12A Jianguomenwai Avenue L. Coolen Chaoyang District Beijing 100022 China DFE pharma Klever Straße 187 47574 Goch Deutschland T +49 2823 9288770

Chief Executive Officer: J. Jongsma


FrieslandCampina beliefert tagtäglich Hunderte von Millionen Menschen mit gesunder Nahrung, die reich an wertvollen Nährstoffen ist. Es geht hierbei um Milchgetränken, Baby- und Kindernahrung, Käse, Butter, Sahne, Dessert und Ernährungsbestandteile auf der Grundlage von Molkereiprodukten. FrieslandCampina kennt ein breit gefächertes Produktportfolio und eine große geografische Ausdehnung der Aktivitäten. FrieslandCampina richtet sich auf Verbraucher, professionelle Abnehmer, den Nahrungsmittel- und Pharmasektor. Mit einem Jahresumsatz von 9,6 Milliarden Euro ist FrieslandCampina eines der größten Molkereiunternehmen der Welt. Das Unternehmen ist mit Konsumentenprodukten in einer großen Anzahl Ländern in Europa, Asien und Afrika aktiv. Der Verkauf an industrielle Abnehmer erfolgt weltweit. FrieslandCampina verfügt über Niederlassungen in 25 Ländern mit insgesamt 19.000 Mitarbeitern. Die Produkte von FrieslandCampina finden ihren Weg in mehr als 100 Länder. Die Molkereigenossenschaft FrieslandCampina U.A, mit 14.400 Mitglied-Milchviehbetrieben in den Niederlanden, in Deutschland und Belgien, ist Eigentümer der Koninklijke FrieslandCampina N.V.

Koninklijke FrieslandCampina N.V. Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333 www.frieslandcampina.com


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