2012 Geschäftsbericht Royal FrieslandCampina

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Gesch채ftsbericht 2012 Royal FrieslandCampina N.V.


Erläuterung In diesem Geschäftsbericht werden die Finanzergebnisse und wichtigsten Entwicklungen der Royal FrieslandCampina N.V. (nachfolgend FrieslandCampina) des Jahres 2012 präsentiert. Der Jahresabschluss wurde zum 31. Dezember 2012 erstellt. Die Zahlen für 2012 und die Vergleichszahlen für 2011 wurden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, soweit diese von der Europäischen Union übernommen wurden (EU-IFRS). Der Milchpreis 2012, den die Mitglieder der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. für die von ihnen gelieferte Milch erhalten, wurde auf Basis der FrieslandCampina-Milchpreissystematik 2011 — 2013 festgestellt. Alle Beträge in diesem Abschluss lauten auf Euro, sofern nicht anders angegeben. Dieser Geschäftsbericht enthält Mitteilungen über Zukunftserwartungen. Diese Mitteilungen basieren auf aktuellen Erwartungen, Schätzungen und Prognosen des Managements von FrieslandCampina und Informationen, die derzeit verfügbar sind. Die Erwartungen sind unsicher und enthalten Risikoelemente, die schwer zu quantifizieren sind. FrieslandCampina gibt daher auch keine Sicherheit, dass die Erwartungen erfüllt werden. Der Geschäftsbericht wird in niederländischer, deutscher und englischer Sprache veröffentlicht. Rechtsverbindlich ist nur der niederländische Originaltext. Der Geschäftsbericht der Royal FrieslandCampina N.V. ist zudem auf der Website http://annualreport.frieslandcampina.com abrufbar, für das iPad ist die App FrieslandCampina Annual Report 2012 erhältlich und der Geschäftsbericht kann bei der Abteilung Corporate Communication von FrieslandCampina angefordert werden: corporate.communication@frieslandcampina.com

In diesem Geschäftsbericht werden unter anderem folgende Begriffe verwendet: Royal FrieslandCampina N.V. (die „Gesellschaft“ oder „FrieslandCampina“) Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. (die „Genossenschaft“) Aufsichtsrat der Gesellschaft (der „Aufsichtsrat“) Executive Board der Gesellschaft (das „Executive Board“)


Gesch채ftsbericht 2012 Royal FrieslandCampina N.V.


Inhalt Allgemeines 4 6 8 10 12 16

Royal FrieslandCampina auf einen Blick Vorwort Wichtigste Entwicklungen 2012 Kennzahlen FrieslandCampina Strategie Route2020: Wachstum und Wertschöpfung

Bericht des Executive Board 20 32 35 38 41 47 48 50 54 55

2012: Rekordumsatz und -ergebnis Consumer Products Europe Consumer Products International Cheese, Butter & Milkpowder Ingredients Sicherheit, Innovation, Qualität FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter Corporate Social Responsibility Ausblick Verantwortlichkeitserklärung

Corporate Governance 58 Corporate Governance 64 Risikomanagement 70 Bericht des Aufsichtsrats


Jahresabschluss 2012 79 Konzernabschluss 82 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 83 Konzernübersicht des Gesamtergebnisses 84 Konzernbilanz 85 Konzernkapitalflussrechnung 86 Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns 88 Erläuterungen zum Konzernabschluss 131 Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

Financial statements 2012

132 Einzelabschluss 132 Bilanz zum Einzelabschluss 132 Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss 133 Erläuterungen zum Einzelabschluss 136 Weitere Informationen 136 Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung 136 Gewinnverwendungsvorschlag und Zurechnung des Gewinns an den Anteilseigner der Gesellschaft 136 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 137 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Übersichten 140 141 142 144 145 146 148

Mehrjahresüberblick Milchpreisüberblick Aufsichtsrat Executive Board Corporate Staff Weltkarte Business Groups und Adressen


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Allgemeines Royal FrieslandCampina auf einen Blick

Royal FrieslandCampina auf einen Blick Täglich versorgt Royal FrieslandCampina weltweit etwa eine Milliarde Verbraucher mit Nahrung, die reich an wertvollen Nährstoffen ist. Mit einem Jahresumsatz von 10,3 Milliarden Euro gehört FrieslandCampina zu den fünf größten Molkereiunter­nehmen der Welt. FrieslandCampina liefert Verbraucherprodukte wie Milchgetränke, Baby- und Kindernahrung, Käse und Desserts in zahlreiche europäische Länder, nach Asien und Afrika. Zudem werden professionelle Abnehmer mit Produkten beliefert, beispielsweise Sahne- und Butterprodukte für Bäckereien und die Gastronomie. Darüber hinaus produziert FrieslandCampina Ingredienzen und Halbfabrikate für Hersteller von Baby- und Kindernahrung, die Nahrungsmittelindustrie und den pharmazeutischen Sektor weltweit.

10,3 Milliarden Umsatz

19.946 Mitarbeiter

Export in mehr als

Niederlassungen in

28

100 Länder

Ländern

19.487

euro

NL

DE

BE

Mitglied-Milchviehhalter sind Eigentümer des Unternehmens

1,0 Milliarde

Verbraucher


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Allgemeines Royal FrieslandCampina auf einen Blick

482

Umsatzerlöse in Millionen Euro

10.309

2012

Millionen Euro

Betriebsergebnis steigt um 19,6 %

9.626 8.972 8.160

2011 2010 2009

Betriebsergebnis in Millionen Euro

274

Millionen Euro

2012

482

2011

403

2010

434 258

2009

Gewinn steigt um 26,9 %

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse in Prozenten

842

4,7

2011

4,2

2010

4,8 3,2

2009

Millionen Euro

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

423

2012

Gewinn in Millionen Euro 2012

274

2011

216

2010

285

2009

182

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Millionen Euro

Millionen Euro

842

2012

Investitionen

508 444 786

2011 2010 2009

36,24

Milchpreis in Euro pro 100 Kilo Milch, exklusiv MwSt.

Euro

Milchpreis für Mitglieder sinkt um 6,5 %

2012 2011 2010 2009

36,24 38,77 34,35 27,34


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Allgemeines Vorwort

Vorwort

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, FrieslandCampina blickt auf ein gutes Jahr zurück. Die Strategie Route2020 erzielt Ergebnisse und dies schneller als erwartet. Der Blick ist in die Zukunft gerichtet. Das Unternehmen investiert jährlich etwa 400 bis 500 Millionen Euro, unter anderem, um Wachstum zu erzielen und die erwartungsgemäß steigende Milchmenge der Mitglied-Milchviehhalter verarbeiten zu können. Die Erweiterung der Produktionskapazität wird aus eigenen Mitteln finanziert. Der größte Teil der Investitionen erfolgt in den Niederlanden und sind insbesondere für die Kapazitätserweiterung bei Kindernahrung bestimmt. In diesem Segment wird das größte Wachstum durch Reaktion auf die steigende Nachfrage in Asien nach qualitativ hochwertigen Produkten erzielt. Starker Anstieg von Umsatz und Gewinn Die Umsatzerlöse erreichten 2012 erstmals mehr als 10 Milliarden Euro und der Gewinn verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr. Die Wachstumsbereiche Milchgetränke, Baby- und Kindernahrung sowie Markenkäse entwickelten sich gut. Insbesondere unsere Aktivitäten in Asien trugen stark zum Wachstum bei. Inzwischen realisieren wir 26 Prozent des Gesamtumsatzes in Asien. Höherer Leistungszuschlag dank Verbesserung des Ergebnisses Dank der Steigerung des Periodenüberschusses stieg die Ausschüttung des Leistungszuschlags und die Rücklage für

Mitgliederobligationen auf 2,37 Euro pro 100 Kilo Milch. Der Milchpreis für die Mitglied-Milchviehhalter der Genossenschaft sank auf 36,24 Euro pro 100 Kilo Milch (2011: 38,77 Euro) infolge des niedrigeren Garantiepreises aufgrund niedrigerer Milchpreise von Referenzunternehmen. Wegen des niedrigeren Milchpreises sowie des Anstiegs der Futterkosten stehen die Einkommen der Mitglied-Milchviehhalter unter Druck. Europa ein schwieriger Markt Trotz der schwierigen Marktbedingungen in Europa verbesserte die Business Group Consumer Products Europe ihr Ergebnis. Kostensteigerungen wurden besser als zuvor an den Markt weitergegeben. Allerdings stehen die Marktanteile und die Volumenentwicklung der meisten Marken in Europa unter Druck. Ende 2012 wurden Umstrukturierungen der Aktivitäten in Deutschland und Ungarn angekündigt. Kostensenkung und weitere Effizienzsteigerungen sind erforderlich, um auf diesen Märkten wettbewerbsfähig bleiben zu können. Dabei fallen in den genannten Ländern einige hunderte Arbeitsplätze weg. Optimierung der betrieblichen Systeme Nahezu alle Geschäftseinheiten von FrieslandCampina sind durch die Milchverarbeitung miteinander verbunden. Nebenprodukte der einen Einheit sind wichtige Rohstoffe für eine andere. Derzeit nutzt FrieslandCampina noch diverse Automatisierungssysteme aus der Zeit vor der Fusion. Ein neues Steuerungs- und Planungssystem wird zur noch besseren Verbindung aller Aktivitäten beitragen sowie zur besseren Milchverwertung.


Allgemeines Vorwort

Soziale Verantwortung Ein Unternehmen oder eine Organisation kann sich heutzutage nur entfalten, wenn es oder sie in der Mitte der Gesellschaft steht. FrieslandCampina erreicht dies, indem das Unternehmen angibt, was es weshalb tut und indem es diesbezüglich die Diskussion mit den Stakeholdern sucht. Die Entscheidung für die weitere nachhaltige Gestaltung der gesamten Produktionskette

„FrieslandCampina blickt auf ein gutes Jahr zurück." spielt dabei eine große Rolle. Die weitere Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten ist dabei wichtig. Auf der Welt besteht ein steigender Bedarf an nahrungsbezogenen relevanten Lebensmitteln für immer mehr Menschen. FrieslandCampina versorgt bereits heute 1 Milliarde Verbraucher in mehr als 100 Ländern täglich mit Milchgetränken, Baby- und Kindernahrung, Käse, Butter, Joghurts und Desserts für jede Tageszeit. Das möchte FrieslandCampina mit Achtung vor Mensch, Tier, Umwelt und Gesellschaft im Interesse unserer Eigentümer – den Mitglied-Milchviehhaltern –, unseren Kunden, unseren Mitarbeitern und unseren Lieferanten erreichen. Entsprechend der genossenschaftlichen Tradition von mehr als 140 Jahren. Weiteres Wachstum Mit der Erweiterung der Produktionskapazität bei Kindernahrung und Ingredienzen 2013/2014 kann besser auf die steigende Nachfrage nach Ingredienzen und Endprodukten eingegangen werden und kann das Wachstum beschleunigt werden. Bei Milchgetränken wird eine Erholung der Marktanteile in Asien und Afrika angestrebt. In Europa sind die wirtschaftlichen Aussichten weniger positiv. Erwartet wird daher, dass die Volumen von Milchgetränken und Käse weiterhin unter Druck stehen werden. Margensteigerung, Kostenkontrolle und Erhalt des Marktanteils stehen im Mittelpunkt. Akquisitionen Neben organischem Wachstum expandiert FrieslandCampina mittels Akquisitionen. Mit dem Kauf der Alaska Milk Corporation, der Nummer zwei der Molkereiunternehmen auf dem philippinischen Markt für Molkereiprodukte, wurde die Position in Asien verstärkt. In Belgien wurde das Käseverpackungsunternehmen IDB Belgium N.V. übernommen. Diese Übernahme stärkt die Position von FrieslandCampina bei Käse in Fertigpackung. Beide Unternehmen trugen bereits 2012 positiv zum Ergebnis bei. Im Januar 2013 wurde mit der Mijwo Beheer B.V. eine Einigung über die beabsichtigte

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Übernahme des Käsefachunternehmens Zijerveld en Veldhuyzen B.V. und dessen Verpackungsbereich G. den Hollander Holding B.V. erzielt. Mit dieser Übernahme, die noch der Zustimmung der Europäische Kommission bedarf, kann FrieslandCampina ihren Kunden ein umfassenderes Käsesortiment und Dienstangebot bieten und Wachstum bei Produkten mit zusätzlichem Mehrwert erzielen. Aufbau für die Zukunft FrieslandCampina investiert jährlich etwa 400 bis 500 Millionen Euro aus eigenen Mitteln. Unter den derzeitigen Wirtschaftsbedingungen in Europa ist das bemerkenswert. Mit den Investitionen und dem steigenden Export in Wachstumsregionen in Asien und Afrika trägt FrieslandCampina zum Erhalt der Arbeitsplätze und der Steigerung des niederländischen Exports bei. Im Oktober 2013 wird das neue FrieslandCampina Innovation Centre in Wageningen eröffnet. Damit verspricht sich FrieslandCampina einen neuen Impuls für die eigene Innovationsstärke. Die Investitionen in die Erweiterung der Kapazität, die Veränderungen der Organisation und Neuerungen bei Systemen erfordern von den Mitarbeitern viel. Auch im Namen meiner Kollegen des Executive Board möchte ich allen unseren Mitarbeitern für ihren Einsatz und das Ergebnis, das wir gemeinsam erreicht haben, danken: der höchste Umsatz und das beste Ergebnis seit der Entstehung von FrieslandCampina. Auch den Mitglied-Milchviehhaltern möchte ich für die gute Zusammenarbeit und die positiv-kritische Einstellung danken, die ich bei diversen Versammlungen und Treffen wahrnehme.

Kapil Garg Leider mussten wir im Januar 2013 von unserem Kollegen Kapil Garg Abschied nehmen, der als Chief Operating Officer für unsere Aktivitäten in Asien und Afrika verantwortlich war. Nach einer durch Krankheit geprägten Zeit starb er am 16. Januar 2013 in Singapur. Kapil ist nur 48 Jahre alt geworden. Kapil war eine geborene Führungspersönlichkeit und mit seiner enormen Energie wusste er, Kollegen zu motivieren. Er stand positiv im Leben – bis zuletzt. Sein Wissen und seine Verbundenheit, sowohl geschäftlich wie auch persönlich, werden wir besonders vermissen.

Cees ’t Hart CEO Royal FrieslandCampina N.V. Amersfoort (Niederlande), den 1. März 2013


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Allgemeines Wichtigste Entwicklungen 2012

Wichtigste Entwicklungen 2012

Wichtigste

finanzielle Entwicklungen

• Gewinn steigt um 26,9 Prozent auf 274 Millionen Euro

2012

• Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit steigt um 334 Millionen Euro (65,7 Prozent) auf 842 Millionen Euro, aufgrund eines höheren Gewinns und eines besseren Management des Betriebskapitals • Umsatzerlöse steigen um 7,1 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro durch Verschiebung bei Volumen von Massengütern und Basisprodukten hin zu Wachstumsbereichen, Akquisitionen und Wechselkursauswirkungen

Umsetzung der Strategie Route2020 über Plan

• 10,2 Prozent Volumenwachstum bei Baby- und Kindernahrung • 9,5 Prozent Volumenwachstum bei Milchgetränken außerhalb Europas • 4,4 Prozent Volumenwachstum bei Markenkäse aufgrund steigendem Export

Milchpreis für MitgliedMilchviehhalter pro 100 Kilo Milch zzgl. MwSt., bei 4,41 % Fett, 3,47 % Eiweiß

• Leistungszuschlag (1,42 Euro) und Ausschüttung Mitgliederobligationen (0,95 Euro) steigen insgesamt um 0,54 Euro (29,5 Prozent) auf 2,37 Euro


Allgemeines Wichtigste Entwicklungen 2012

• Käse (Markenkäse und Basiskäse) erzielten gute Ergebnisse, Ergebnisrückgang bei Business Group Cheese, Butter & Milkpowder infolge niedrigerer Ergebnisse bei Butter und Milchpulver

• Betriebsergebnis steigt um 19,6 Prozent auf 482 Millionen Euro, während die Vergütung für Weidegang um 25 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro steigt (2011: 3 Millionen Euro).

• Business Groups Consumer Products International, Ingredients und Consumer Products Europe verbessern Ergebnis

• Wirtschaftsbedingungen in Europa setzen Volumen und Margen unter Druck

• Akquisitionen Alaska Milk • Investitionen von Corporation (Philippinen), 423 Millionen Euro IDB Belgium N.V. und insbesondere in die beabsichtigte Akquisition Kapazitätserweiterung bei Zijerveld en Veldhuyzen B.V. Baby- und Kindernahrung sowie G. den Hollander sowie Milchverarbeitung Holding B.V. stärken die Position bei Milchgetränken • Sicherheit und und Käse Sicherheitsbewusstsein weiter verbessert

• Garantiepreis sinkt um 3,07 Euro (8,3 Prozent) auf 33,87 Euro • Milchpreis für MitgliedMilchviehhalter der Genossenschaft sinkt um 2,53 Euro (6,5 Prozent) auf 36,24 Euro

• Milchpreis und Zuschläge sinken um 2,24 Euro (5,8 Prozent) auf 36,68 Euro

• Nachhaltigkeitsprogramm für Unternehmen und Genossenschaft in Kraft; zunehmende Zusammenarbeit mit Großkunden im Bereich Nachhaltigkeit

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Allgemeines Kennzahlen

Kennzahlen Ergebnisse 2012

in Millionen Euro

Umsatzerlöse Betriebsergebnis

10.309 482 274

Gewinn

2011 2010

9.626 403 216

Δ% 7,1 19,6 26,9

Bilanz 2012

in Millionen Euro

Bilanzsumme Summe Eigenkapital Nettoschuld 1 Summe Eigenkapital in % der Bilanzsumme

2011

Δ%

6.838 2.514 685 36,8 %

5.739 2.264 699 39,4 %

19,1 11,0 -2,0

2012

2011

Δ%

842 -702

508 -340

65,7

in Millionen Euro

2012

2011

Δ%

Investitionen

423

376

12,5

2012

2011

Δ%

1,10 0,73 36,94 38,77 0,03 0,12 38,92

29,1 30,1 -8,3 -6,5

Cashflow in Millionen Euro

Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit

Investitionen

Wertschöpfung für Mitglied-Milchviehhalter in Euro pro 100 Kilo (zzgl. MwSt., bei 4,41 % Fett und 3,47 % Eiweiß)

Leistungszuschlag Rücklage Mitgliederobligationen Garantiepreis Milchpreis Weidemilchzuschlag 3 Sonderzuschläge 4 Milchpreis und Zuschläge

1,42 0,95 33,87 2 36,24 0,32 0,12 36,68

-5,8

Sonstige Angaben 2012

2011

Δ%

Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) Unfälle mit Arbeitsausfall pro 200.000 Arbeitsstunden

19.946 1,0

19.036 1,5

4,8

Anzahl der Mitglied-Milchviehbetriebe am Jahresende Anzahl der Mitglieder am Jahresende

14.132 19.487

14.391 19.848

-1,8 -1,8

Insgesamt verarbeitete Milch (in Millionen kg) Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg)

10.215 8.860

10.140 8.838

0,7 0,2

1

2

3

Die Nettoschuld umfasst langfristige verzinsliche Schulden, Finanzverbindlichkeiten, den Saldo der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen minus nicht zur freien verfügung stehende Zahlungsmittel. Betrifft den Saldo des Garantiepreises von 33,80 Euro und eine Verrechnung von 0,07 Euro für eine zu niedrige Einschätzung 2012. Ab 2012 erhalten Mitglied-Milchviehhalter, die Weidegang nutzen, einen Weidemilchzuschlag von 0,50 Euro pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina Mitgliedermilch sind dies durchschnittlich 0,32 Euro pro 100 Kilo Milch.

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Sonderzuschläge umfasst die Summe der Ausschüttungen pro 100 Kilo Milch für Campina-Milch von 1,20 Euro, für biologische Milch von 8,60 Euro und für LandliebeMilch von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte FrieslandCampina Mitgliedermilch sind dies durchschnittlich 0,12 Euro pro 100 Kilo Milch.


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Allgemeines Kennzahlen

Umsatzerlöse nach Business Groups

Consumer Products Europe in Millionen Euro

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Betriebsergebnis vor Umstrukturierung 5 Betriebsergebnis 6 Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) Marktanteil der Marken Volumen

2012

2.814 107 104 75 2,7 6.637

2011 2010

2.892 104 72 72 2,5 6.787

Δ% -2,7 2,9 44,4 4,2

in Millionen Euro

Consumer Products Europe 2.921

26,5 %

Consumer Products International 3.349 30,3 %

-2,2

▼ ▼

Cheese, Butter & Milkpowder 2.655

24,1 %

Ingredients

Consumer Products International in Millionen Euro

2012

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Betriebsergebnis 6 Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) Marktanteil der Marken Volumen

3.180 169 514 16,2 7.516

2011 2010

2.460 173 359 14,6 6.684

2.105

Δ%

19,1 %

29,3 -2,3 43,2 12,4

▲ ▲

Umsatzerlöse nach Absatzmarkt Cheese, Butter & Milkpowder in Millionen Euro

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Betriebsergebnis 6 Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) Marktanteil der Marken Volumen

in Millionen Euro

2012

2.370 285 -39 -1,6 2.331

2011 2010

2.474 348 8 0,3 2.339

Δ%

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Betriebsergebnis 6 Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse Mitarbeiter (VZÄ-Durchschnitt) Volumen

5 6

2.323

23 %

Deutschland

▼ ▲

12 %

1.269

-0,3

Rest Europas 2.535

24 %

Asien und Ozeanien

Ingredients in Millionen Euro

Niederlande

-4,2 -18,1

2012

1.677 428 224 13,4 2.684

Betriebsergebnis vor Umstrukturierungskosten in Deutschland und Ungarn. Ab 2012 werden der Leistungszuschlag und die Ausgabe von auf Namen gutgeschriebenen Mitgliederobligationen-fest nicht mehr den Business Groups zugeordnet. In den Vorjahren wurde diese anteilig von der von den Business Groups erhaltenen Menge Mitgliedermilch zugeordnet. Durch diese Änderung

2011 2010

1.512 418 201 13,3 2.486

2.650

Δ% 10,9 2,4 11,4 8,0

26 %

Afrika und Mittlerer Osten 1.147

11 %

Nord- und Südamerika 385

4 %

vermittelt das erfasste Betriebsergebnis der Business Groups ein besseres Bild der betriebswirtschaflichen Leistungen. Diese Änderung hat insbesondere Auswirkungen auf die Business Groups, die viel Milch verarbeiten, beispielsweise Cheese, Butter & Milkpowder. Die Vergleichszahlen für 2011 wurden angepasst. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf konsolidiertes Vermögen, Ergebnis oder Bilanzsumme.


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Allgemeines FrieslandCampina

FrieslandCampina

Herausforderungen

FrieslandCampina möchte zur Lösung gesellschaftlicher Fragen beitragen

Herausforderung der Lebensmittelversorgung • Die

Herausforderung für Milchviehhalter • Zunehmende

Vergreisung der Landwirte weltweit

• Jungen

Milchviehhaltern eine Zukunftsperspektive bieten

• Weltweit

sind 750-900 Millionen Menschen vom Sektor der Milchviehhaltung abhängig

wachsende Weltbevölkerung ernähren; 7 bis 9 Milliarden Menschen 2050, davon 70 Prozent in Städten

• Lebensmittelversorgung,

Nährstoffsicherheit und bezahlbare Lebensmittel

• Lebensmittelsicherheit

Verbrauchervertrauen

und

Herausforderung der Nachhaltigkeit • Weniger

CO2-Ausstoß und mehr erneuerbare Energien

• Zunehmender

Mangel an Boden, Wasser und natürlichen Rohstoffen

• Naturschutz

und Sicherstellung der Artenvielfalt von Flora und Fauna (Biodiversität)


Allgemeines FrieslandCampina

Unternehmen mit Mehrwert

Bestrebungen

Die Weltbevölkerung wächst und damit auch der Bedarf an Lebensmitteln. Diese weltweite Entwicklung hat Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier sowie auf die Umwelt. Wie wird ausreichend nährstoffreiche und energiehaltige Nahrung produziert? Was sind die Folgen davon für die Umwelt? Es gibt jedoch noch ausreichend Landwirte, die Lebensmittel produzieren und damit für sich ein reelles Einkommen erzielen? Die Herausforderung wird sein, Menschen weltweit mit den entsprechenden Nährstoffen zu versorgen. Ziel von FrieslandCampina ist es, Menschen und den Gemeinschaften, in denen sie leben, weiterzuhelfen. Dies schafft FrieslandCampina durch das Angebot nahrhafter Molkereiprodukte und dadurch, wie das Unternehmen funktioniert und unternehmerisch tätig ist, als Unternehmen mit einer langen genossenschaftlichen Tradition. Eltern ermöglichen, ihren Kindern verlässliche und nahrhafte Molkereiprodukte zu geben, ist die Motivation der MitgliedMilchviehhalter und Mitarbeiter von FrieslandCampina. Dies tut das Unternehmen bereits seit mehr als 140 Jahren. Eine Milliarde Verbraucher schätzen jeden Tag aufs Neue unsere innovativen und schmackhaften Molkereiprodukte.

Menschen weltweit mit essenziellen Nährstoffen aus natürlichen Molkereiprodukten versorgen

FrieslandCampina vereint das Beste zweier Welten durch die Kombination von Fachwissen und Unternehmertum der Mitglied-Milchviehhalter mit dem Wissen der Mitarbeiter und deren kundenbezogenen und weltweit tätigen Unternehmens. Damit wird das Wachstum sowohl auf den Verbraucher- als auch industriellen Märkten sichergestellt. FrieslandCampina verpflichtet sich in der gesamten Kette – „vom Gras bis zum Glas“ – hohen Standards im Bereich Qualität, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transparenz. Damit wird die Grundlage für das Vertrauen der Abnehmer und Verbraucher in die Produkte geschaffen und wird die Kontinuität sichergestellt, die für die Genossenschaft so bezeichnend ist. FrieslandCampina glaubt an gemeinsame Werte (shared value): die gleichzeitige Realisierung eines guten Einkommens für die Mitglied-Milchviehhalter, den Mitarbeitern eine Perspektive bieten und die Schaffung von Mehrwert für den Kunden und Verbraucher. Gleichzeitig möchte FrieslandCampina einen Mehrwert für die Gesellschaften erzielen, in denen das Unternehmen tätig ist. So werden für alle Beteiligte Chancen geschaffen und werden ihnen Perspektiven geboten.

Attraktivstes Molkereiunternehmen für Mitglied-Milchviehhalter

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Allgemeines FrieslandCampina

Route2020: Wachstum und Wertschöpfung

Unterscheidend

Milch: von Natur aus nahrhaft

Vom Gras bis zum Glas: Qualitätssicherung in der gesamten Kette

• • • •

Wachstumsbereiche Auf Bedürfnisse eingehen Kompetenzen Fundament Genossenschaftliche Tradition: Kontinuität und nachhaltiges Wachstum


Allgemeines FrieslandCampina

Mehrwert

Unser Ansatz: Investition in Wachstum und Entwicklung von Menschen

Nachhaltigkeit und Verantwortung: nachhaltig und transparent Mehrwert schaffen

Weltweiter Akteur in der Agrofood-Branche: Beitrag zur Lebensmittelversorgung mit lokalem Fokus

Gemeinsame Werte (shared value) schaffen für: • Mitglied-Milchviehhalter • Kunden • Verbraucher • (potenzielle) Mitarbeiter • Investoren • Gesellschaft

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Allgemeines Strategie Route2020: Wachstum und Wertschöpfung

Menschen weltweit mit essenziellen Nährstoffen aus natürlichen Milcherzeugnissen versorgen

Bestrebungen

Attraktivstes Molkereiunternehmen für MitgliedMilchviehhalter

Wachstumsbereiche

Milchgetränke

Kindernahrung (B2B, B2C)

Markenkäse

Starke Positionen & geografisches Wachstum

Foodservice in Europa

Basisprodukte

Auf Bedürfnisse eingehen Wachstum & Entwicklung

Alltägliche Nahrung

Gesundheit & Wohlbefinden

Funktionalität

Kompetenzen

Talentmanagement

Milchaufbereitung

Innovation

Geschäftsmodell& Kostenfokus

Alles Gute der Molkereiprodukte

Kettenvorteile

Corporate Social Responsibility

Unsere gemeinsame Arbeitsweise & Sicherheit

Fundament


Allgemeines Strategie Route2020: Wachstum und Wertschöpfung

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Strategie Route2020: Wachstum und Wertschöpfung FrieslandCampina hat das Bestreben, einerseits Menschen mit natürlichen Molkereiprodukten essenzielle Nährstoffe zu bieten und andererseits für die Mitglied-Milchviehhalter der Genossenschaft das attraktivste Molkereiunternehmen zu sein. Die zunehmende Nachfrage auf dem Weltmarkt nach gesunder Nahrung, die nachhaltig hergestellt wurde, bietet FrieslandCampina Chancen. Denn Milch enthält essenzielle Nährstoffe wie Eiweiße, Fette, Milchzucker, Vitamine und Mineralien.

FrieslandCampina hat sechs Wachstumsbereiche definiert. In drei davon – Milchgetränke, Kindernahrung und Markenkäse – wird überproportional im Bereich Marketing, Innovationen und Kapitalgüter investiert.

Zur Erreichung dieses Bestrebens hat FrieslandCampina für den Zeitraum 2010 – 2020 die Strategie Route2020 entworfen. Kernbegriffe darin sind Wachstum und Wertschöpfung: Wachstum des Unternehmens und die maximale Wertschöpfung bei sämtlicher von den MitgliedMilchviehhaltern der Genossenschaft produzierter Milch.

Da FrieslandCampina direkt mit der Molkereigenossenschaft verbunden ist, wird die gesamte Produktionskette von Erzeugermilch bis zum Vertrieb beherrscht. Dadurch kann FrieslandCampina für die Qualität ihrer Produkte bürgen. In Zusammenarbeit mit Mitglied-Milchviehhaltern wird insbesondere der Nachdruck auf sichere Nahrung und nachhaltige Unternehmensführung gelegt.

FrieslandCampina strebt die Erreichung folgender Ziele an: • Steigerung des Anteils von Mehrwert- und Markenprodukten am Gesamtabsatzvolumen; • Weitere Steigerung des Betriebsergebnisses; • Substanziell höherer Leistungszuschlag und höhere Ausschüttung für Mitgliederobligationen für MitgliedMilchviehhalter; • Halbierung der Betriebsunfälle in fünf Jahren; • Klimaneutrales Wachstum; in der gesamten Kette, von der Kuh bis zum Kunden. Die Anstrengungen im Bereich Marketing und Innovationen konzentrieren sich auf Wachstum & Entwicklung (von Kindern), alltägliche Nahrung, Gesundheit & Wohlbefinden sowie Funktionalität.

FrieslandCampina strebt danach, das beabsichtigte Wachstum ihrer Tätigkeiten klimaneutral umzusetzen; in der gesamten Kette, von der Kuh bis zum Kunden. Das Unternehmen möchte dies durch Arbeit mit den Mitglied-Milchviehhaltern und Kettenpartnern an der Verbesserung der Energieeffizienz, der Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen und die Förderung der nachhaltigen Energieerzeugung bei Milchviehbetrieben. Informationen über die Durchführung der Strategie finden sie auf Seite 23.



Milch: von Natur aus nahrhaft FrieslandCampina bietet Menschen essenzielle Nährstoffe, in jeder Phase ihres Lebens. Milch ist das Ergebnis der Fähigkeit von Milchvieh, für den Menschen unverdauliches Gras in eines der nahrhaftesten existierenden Lebensmittel umzuwandeln. Milch ist nicht nur lecker. Sie enthält auch essenzielle Nährstoffe, die der Körper braucht und selbst nicht herstellen kann: Eiweiß, Vitamin B2 und B12 sowie Mineralien wie Kalzium. Gemeinsam mit den Mitglied-Milchviehhaltern baut FrieslandCampina ihr Fachwissen immer stärker aus. Von der Verbesserung der Qualität der Weiden bis zum weltweiten Angebot einer Auswahl an Produkten mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und Anwendungsmöglichkeiten sowie das Angebot der bestmöglichen Ingredienzen für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Die Arbeit mit Milch ist und bleibt faszinierend.

„In Indonesien besteht eine doppelte Herausforderung: Unterernährung einerseits und Überernährung wie Obesitas andererseits. Beide werden langfristig zu chronischen Erkrankungen bei Erwachsenen führen. Selbstverständlich müssten wir eine ausgewogene Ernährung haben, die eine Vielfalt an Nährstoffen umfasst. Der Staat kann die Ernährungsprobleme nicht alleine lösen. Dies erfordert Fachwissen von Wissenschaftlern. Zur tatsächlichen Lösung der Probleme benötigen wir auch die Privatwirtschaft, um Hand in Hand die Zukunft unserer Gemeinschaft zu gestalten.“ Dr. Saptawati Bardosono – MSc, Ernährungswissenschafler, Dozent am Department of Nutrition der Faculty of Medicine der University of Indonesia

„In der Milch befinden sich viele essenzielle Nährstoffe, die der Mensch täglich benötigt, der Körper selbst nicht herstellt und daher über die Nahrung zugeführt werden müssen. Eltern möchten, dass die Kinder alle Nährstoffe zu sich nehmen, die sie brauchen, um gut wachsen und sich gut entwickeln zu können. Dann schaut man nach Lebensmitteln, die zur Aufnahme essenzieller Nährstoffe beitragen. Milch liefert wie Obst, Gemüse, Brot, Fleisch, Fisch und Eier einen Großteil der Nährstoffe.“ Petra Dekker – Corporate Manager Diet & Health, FrieslandCampina


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Bericht des Executive Board 2012: Rekordumsatz und -ergebnis

Bericht des Executive Board Strategie Route2020 erfolgreich 2012: Rekordumsatz und -ergebnis Wachstum bei Baby- und Kindernahrung, Milchgetränken und Markenkäse • Consumer Products International und Ingredients verbessern Ergebnis • Consumer Products Europe verbessert Ergebnis trotz schwieriger Marktbedingungen • Niedrigere Ergebnisse bei Butter und Milchpulver aufgrund der Marktentwicklungen • Cashflow entscheidend verbessert • Milchpreis für Mitglied-Milchviehhalter sinkt trotz höherem Leistungszuschlag und Ausschüttung Mitgliederobligation • Umsetzung der Strategie Route2020 über Plan •

Kennzahlen in Millionen Euro

Umsatzerlöse Betriebsergebnis Periodenüberschuss Volumen

2012

2011

Δ%

10.309 482 274

9.626 403 216

7,1 19,6 26,9

FrieslandCampina erzielte 2012 einen Rekordumsatz von 10,3 Milliarden Euro, ein Wachstum von 7,1 Prozent gegenüber 2011. Das Betriebsergebnis stieg um 19,6 Prozent auf 482 Millionen Euro. Der Gewinn stieg um 26,9 Prozent auf 274 Millionen Euro. Die Verschiebung bei Volumen von Massengütern zu Produkten aus den Wachstumsbereichen und die Akquisitionen von Alaska Milk Corporation und IDB Belgium haben zum Umsatzwachstum und zur Verbesserung des Periodenüberschusses beigetragen. Der operative Cashflow verbesserte sich um 65,7 Prozent auf 842 Millionen Euro aufgrund des höheren Periodenüberschusses und der strukturell besseren Beherrschung des Betriebskapitals. Die Kategorie Baby- und Kindernahrung erzielte das größte Wachstum. Rekordumsatz Die Umsatzerlöse stiegen 2012 um 7,1 Prozent auf 10.309 Millionen Euro. Wichtigster Grund für die Steigerung der Umsatzerlöse ist die Verschiebung beim Portfolio von Massengütern zu Produkten aus den Wachstumsbereichen Baby- und Kindernahrung, Milchgetränke und Markenkäse. Positiv war das Volumenwachstum von Baby- und Kindernahrung mit 10,2 Prozent und das Wachstum der Milchgetränke außerhalb Europas mit 9,5 Prozent. Markenkäse erzielte aufgrund der Steigerung des Exports ein Volumenwachstum von 4,4 Prozent. Die Volumen von Milchgetränken in Europa und Massengütern sanken. Die Verkaufspreise der meisten Produkte stiegen, die Verkaufspreise von Butter und Milchpulver sanken jedoch um 10,7 Prozent, weshalb der durchschnittliche Verkaufspreis sank. Die Akquisitionen des Molkereiunternehmens Alaska Milk Corporation in den Philippinen im März 2012 und von IDB Belgium (Oktober 2012) trugen mit 237 Millionen Euro (2,5 Prozent) zum Umsatzwachstum bei. Wechselkursauswirkungen hatten per Saldo einen positiven Effekt von 1,4 Prozent (139 Millionen Euro) auf den Umsatz. In Europa bestand Druck auf Volumen und Umsatzerlöse aufgrund sinkender Verbraucherausgaben infolge der Wirtschaftskrise in vielen europäischen Ländern. Die Verkaufspreise in Europa befinden sich aufgrund der Wirtschaftskrise noch immer unter dem Niveau von 2010.


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Umsatzerlöse nach Business Groups in Millionen Euro

Consumer Products Europe 2012

2.921

2011

2.996 Consumer Products International

2012

3.349

2011

2.633 Cheese, Butter & Milkpowder

2012

2.655 2.822

2011

Ingredients 2012 2011

2.105 1.930

Verbesserung des Betriebsergebnisses Der Betriebsergebnis stieg um 19,6 Prozent auf 482 Millionen Euro trotz des Anstiegs der Ausschüttung des Weidegangzuschlags (zulasten des Ergebnisses) um 25 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro (2011: 3 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis stieg, da der Anstieg der Rohstoff- und Verpackungskosten besser auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden konnte, während dies 2011 nicht möglich war. Zudem trugen weitergehende

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Effizienzsteigerungen bei Produktion und Kostenkontrolle in den europäischen Konzernunternehmen zur Verbesserung des Ergebnisses bei. Bei der Business Group Cheese, Butter & Milkpowder befanden sich die Verkaufspreise von Butter und Milchpulver infolge der niedrigen Weltmarktpreise bei diesen Produkten auf einem beträchtlich niedrigeren Niveau. Die betrieblichen Aufwendungen sind im Jahr 2012 um 6,5 Prozent auf 9.842 Millionen Euro gestiegen (2011: 9.243 Millionen Euro), infolge höherer Kosten für Verpackungsmaterialien, Rohstoffe und Energie. Demgegenüber steht, dass 2012 Milchpreis und Zuschläge für Mitglied-Milchviehhalter infolge des niedrigeren Garantiepreises für Milch um 5,8 Prozent gesunken ist. Höherer Gewinn Der Gewinn 2012 stieg um 26,9 Prozent auf 274 Millionen Euro (2011: 216 Millionen Euro) aufgrund eines höheren Betriebsergebnisses und niedrigeren Finanzierungsaufwandes und trotz höheren Steueraufwandes infolge des höheren Gewinns und der Abwertung von latenten Steuern in Deutschland. Der dem Anteilseigner der Gesellschaft (der Genossenschaft) zuzurechnende Gewinn beläuft sich auf 158 Millionen Euro (2011: 122 Millionen Euro). Cashflow entscheidend verbessert Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg entscheidend auf 842 Millionen Euro (2011: 508 Millionen Euro), zurückzuführen auf bessere Ergebnisse und die strukturell bessere Beherrschung des Betriebskapitals. Der Saldo der ausgehenden Cashflows aus Investitions- und Finanzierungsaktivitäten stieg aufgrund der Akquisitionen von Alaska Milk Corporation und IDB Belgium und des umfangreichen Investitionsprogramms.


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Milchpreissystematik Der Milchpreis von FrieslandCampina setzt sich aus dem Garantiepreis, dem Leistungszuschlag und der Ausschüttung an Mitgliederobligationen zusammen. Zudem zahlt das Unternehmen Zuschläge für Weidegang, Campina Milch, Landliebe Milch und biologische Milch. Der Garantiepreis ist der gewichtete Durchschnitt der Jahresmilchpreise für Erzeugermilch der Referenzunternehmen (zwölf deutsche Molkereibetriebe, Arla Foods in Dänemark, Bel Leerdammer, Cono Kaasmakers und DOC Kaas in den Niederlanden sowie Milcobel in Belgien) und enthält eine eventuelle Nachzahlung der Referenzunternehmen an ihre Milchviehhalter und die eventuelle Bildung von Vermögen auf Namen der Mitglieder dieser Referenzunternehmen. Die Höhe des Leistungszuschlags und die Ausschüttung der auf Namen gutgeschriebenen Mitgliederobligationen-fest hängen von der finanziellen Entwicklung des Unternehmens FrieslandCampina und der Rücklagenpolitik ab. Vom Gewinn von Royal FrieslandCampina N.V. werden 50 Prozent in das Eigenkapital der Gesellschaft eingestellt, 30 Prozent werden bar an die Mitglied-Milchviehhalter als Leistungszuschlag für die gelieferte Milch ausgeschüttet und 20 Prozent werden an die Mitglied-Milchviehhalter in Form von Mitgliederobligationenfest ausgeschüttet. Die Berechnung des FrieslandCampina Milchpreises kann geändert werden, falls in einem Jahr Wertminderungsaufwendungen des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro erforderlich sind. Die Änderung, die nur vorgenommen werden kann, wenn das Executive Board dies vorschlägt und der Aufsichtsrat diesen Vorschlag genehmigt, könnte in diesem Fall bedeuten, dass die Einstellung für die Rücklage der Gesellschaft verringert wird, wodurch ein größerer Teil des Gewinns den Mitgliedern zur Verfügung gestellt wird, jeweils entsprechend den übrigen Bestimmungen der Milchgeldregelung und der dann geltenden Rücklagenpolitik. Die Änderung darf nicht höher sein als der Teil des Gewinns, der gemäß der im entsprechenden Jahr geltenden Rücklagenpolitik an Rücklagen der Gesellschaft hinzugefügt hätte dürfen. Der Leistungszuschlag wird den Mitgliedern der Genossenschaft jährlich nach Feststellung des Jahresabschlusses nach Maßgabe des Wertes der von ihnen im betreffenden Jahr gelieferten Milchmenge ausgezahlt. Ende 2012 wurde die biologische Milchpreissystematik nach intensiver Beratung mit den biologischen MitgliedMilchviehhaltern geändert. Ab 2013 umfasst der biologische Milchpreis, der jährlich an die biologischen Mitglieder ausbezahlt wird, den biologischen Garantiepreis, den Leistungszuschlag und die Ausgabe von Mitgliederobligationen-fest (Reservierung auf Namen). Milchanlieferung Im Jahr 2012 wurden von den Mitgliedern der Genossenschaft 8,9 Milliarden Kilo Milch bereitgestellt. Die Milchanlieferung

ist damit auf einem etwas höheren Niveau (0,2 Prozent) als 2011 (8,8 Milliarden Kilo). Milchpreis 36,24 Euro Die Mitglied-Milchviehhalter der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. erhalten für die 2012 gelieferte Erzeugermilch einen Leistungszuschlag von 1,42 Euro exklusive MwSt. pro 100 Kilo Milch. Dies sind 29,1 Prozent mehr als der Leistungszuschlag 2011 (1,10 Euro pro 100 Kilo Milch). Die Ausgabe von Mitgliederobligationen 2012 beträgt 84 Millionen Euro. Pro 100 Euro Milch entspricht dies 0,95 Euro (2011: 0,73 Euro pro 100 Kilo Milch). Der Garantiepreis beläuft sich 2012 auf 33,87 Euro pro 100 Kilo Milch exklusive MwSt. Dieser ist 8,3 Prozent niedriger als der Garantiepreis von 2011 (36,94 Euro pro 100 Kilo Milch). Der Rückgang des Garantiepreises ist auf niedrigere Milchpreise der Referenzunternehmen zurückzuführen, insbesondere aufgrund niedrigerer Verkaufspreise für Butter und Milchpulver. Der Milchpreis 2012 beläuft sich auf 36,24 Euro exklusive MwSt. pro 100 Kilo Milch bei 4,41 Prozent Fett und 3,47 Prozent Eiweiß. Gegenüber 2011 (38,77 Euro pro 100 Kilo Milch) sank der Milchpreis um 6,5 Prozent. Mitglied-Milchviehhalter, die ihre Milchkühe mindestens 120 Tage pro Jahr, mindestens 6 Stunden pro Tag auf der Weide grasen lassen, erhalten seit dem 1. Januar 2012 einen Weidegangzuschlag in Höhe von 0,50 Euro pro 100 Kilo Milch (war 0,05 Euro pro 100 Kilo Milch). Bezogen auf die gesamte Mitgliedermilch beläuft sich der Weidegangzuschlag auf 0,32 Euro pro 100 Kilo Milch. Andere Zuschläge sind pro 100 Kilo Milch 1,20 Euro für Campina Milch, 8,60 Euro für biologische Milch und 1,00 Euro für Landliebe Milch. Bezogen auf die Gesamtmenge von FrieslandCampina Milch betragen diese Zuschläge 0,12 Euro pro 100 Kilo Milch. Engagement in der Kette Für den Erfolg auf dem Markt sind die Mitglied-Milchviehhalter der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. und das Unternehmen Royal FrieslandCampina N.V. stark voneinander abhängig. Die Mitglied-Milchviehhalter tragen entscheidend zur Produktqualität, Produktsicherheit und Nachhaltigkeit bei, mit denen sich das Unternehmen mit seinen Produkten und seinem Ansatz auf dem Markt abhebt. Immer mehr Mitglieder, Abnehmer und gesellschaftliche Organisationen erkennen die Bedeutung einer besseren Zusammenarbeit in der Produktionskette, um die Lebensmittelversorgung nachhaltig sicherzustellen. Einerseits wird an der Steigerung des Engagements der Mitglied-Milchviehhalter bei FrieslandCampina und dem Markt gearbeitet, andererseits werden Kunden und Verbraucher mit der Milchviehhaltung in Kontakt gebracht. Initiativen wie Tage der Offenen Tür, Schulausflüge und Kundenbesuche bei Milchviehbetrieben tragen dazu bei.


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Durchführung der Strategie Route2020 Im Jahr 2012 wurden erneut wichtige Schritte im Rahmen der Strategie Route2020 unternommen, mit dem Ziel Wachstum und Wertschöpfung in ausgewählten Märkten und Produktkategorien. Wachstum Das Absatzvolumen stieg insgesamt um 2,4 Prozent, hauptsächlich aufgrund von Übernahmen. Zudem fand eine Verschiebung von Massengütern hin zu den drei Wachstumsbereichen Baby- und Kindernahrung, Milchgetränke sowie Markenkäse statt, weshalb das Volumenwachstum bei diesen Wachstumsbereichen 4,1 Prozent betrug. Das autonome Wachstum wurde insbesondere in der Kategorie Baby- und Kindernahrung erzielt, wo 10,2 Prozent Volumenwachstum auf dem Verbrauchermarkt und auf dem Business-to-Business-Markt realisiert wurden. Ebenso wuchs die Kategorie Milchgetränke. Dieses Volumenwachstum wurde in Asien und Afrika mit einem Steigerung um 9,5 Prozent erzielt. In Europa blieb die Entwicklung infolge der Wirtschaftskrise zurück. Das Volumen bei Markenkäse stieg aufgrund des gestiegenen Exports außerhalb Europas um 4,4 Prozent. Akquisitionen Die Akquisition des philippinischen Molkereiunternehmens Alaska Milk Corporation im März ist ein wichtiger Schritt bei der gewünschten geografischen Erweiterung als Teil der Wachstumsstrategie von FrieslandCampina. Die Philippinen besitzen ein starkes Wirtschaftswachstum und eine schnellwachsende Bevölkerung. Zudem knüpft das Produktsortiment von Alaska Milk Corporation gut an die Aktivitäten von FrieslandCampina in Asien an. Im Jahr 2012 wurde das belgische Käseverpackungsunternehmen IDB Belgium N.V. übernommen. FrieslandCampina reagiert damit auf die steigende Nachfrage nach vorgeschnittenem und verpacktem Käse aus nichteuropäischen Ländern. In Frankreich wurde mit Bongrain ein

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Kooperationsverband für den Verkauf von Markenkäse auf dem französischen Einzelhandelsmarkt geschlossen. Anfang Januar 2013 haben FrieslandCampina und die Mijwo Beheer B.V. eine Einigung über die beabsichtigte Übernahme des Käsefachunternehmens Zijerveld en Veldhuyzen B.V. und dessen Verpackungsbereich G. den Hollander Holding B.V. durch FrieslandCampina erzielt. Die Übernahme ermöglicht FrieslandCampina Cheese und Zijerveld, ihren Kunden ein umfassenderes Käsesortiment und Dienstangebot zu liefern. Zijerveld besitzt ein breites Sortiment an Käsespezialitäten wie Noord-Hollandse Käse mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) und Bauernkäse und bietet neben dem Wissen auch kundenspezifische Konzepte und Logistikdienstleistungen. Die Akquisition entspricht dem Route2020-Ziel, bei Produkten mit Mehrwert zu wachsen. Die Übernahme erfordert noch die Zustimmung der Europäischen Kommission. Die im Februar 2012 bekannt gegebene beabsichtigte Akquisition der auf dem westlichen Balkan tätigen Molkereiunternehmen Imlek und Mlekara Subotica seitens FrieslandCampina wurde nicht umgesetzt. Den Parteien gelang es nicht, eine Einigung über die Bedingungen des Geschäftsvorfalls zu erreichen. Investitionen FrieslandCampina hat 2012 423 Millionen Euro investiert, um das Wachstum in den Wachstumsbereichen zu erzielen und die erwartungsgemäß steigende Milchmenge der MitgliedMilchviehhalter infolge des Wegfallens der EU-Milchquote im Jahr 2015 verarbeiten zu können. Einige wichtige Investitionsprojekte: FrieslandCampina Domo, Beilen • Investition: 145 Millionen Euro • Laufzeit: 2011 – 2015 • Ziel: Erweiterung der Kapazität für Baby- und Kindernahrung durch neuen Sprühtrockenturm für Babyund Kindernahrung, Erweiterung der Kleinpackung und Verbesserung der Infrastruktur

Käse in allen Größen Käseverarbeitung zu Würfeln, Riegeln, Raspeln in diversen Größen: Das belgische Unternehmen IDB Belgium in Genk ist dazu in der Lage. Seit Oktober 2012 gehört das Käseverarbeitungs- und Verpackungsunternehmen zur Business Group Cheese, Butter & Milkpowder. IDB Belgium wird fortan als Yoko Cheese weitergeführt. Die Übernahme des Unternehmens passt zur Strategie dieser Business Group. So kann die Business Group Kunden besser mit einem breiteren Produktangebot bedienen. Damit wird die Position im Segment Käse in Fertigpackung gestärkt.


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FrieslandCampina Domo, Bedum • Investition: 105 Millionen Euro • Laufzeit: 2012 – 2014 • Ziel: Erweiterung der Verarbeitungskapazität Milch und Produktion Baby- und Kindernahrung FrieslandCampina DMV, Veghel • Investition: 60 Millionen Euro • Laufzeit: 2012 – 2013 • Ziel: Erweiterung der Verarbeitungskapazität Milch und Produktion Baby- und Kindernahrung durch Erweiterung der Kapazität für die Aufnahme von Erzeugermilch und Entrahmungsanlage, Erweiterung der Verarbeitungskapazität Molke und effizientere Produktion von Kaseinat und Laktose FrieslandCampina Leeuwarden • Investition: 35 Millionen Euro • Laufzeit: 2013 – 2015 • Ziel: Erweiterung der Verarbeitungskapazität Milch durch Erneuerung und Erweiterung der Produktionskapazität evaporierter und Kondensmilch für den Export FrieslandCampina Innovation Centre, Wageningen • Investition: 40 Millionen Euro • Laufzeit: 2011 – 2013 • Ziel: neues Gebäude mit Forschungseinrichtungen, Laboren, Versuchsfabrik und Büros

Die fünf größten Produkte von FrieslandCampina Ingredients •

• • •

( Pharmazeutische) Laktose (Milchzucker – Trägerstoff für Medikamente und Lebensmittelingredienz) Kaseinate (Milcheiweiß – Einsatz als Eiweißquelle bei medizinischer Nahrung, Sportnahrung, Diätnahrung und als Texturingredienz sowie Emulgator bei Lebensmitteln) Creamers (Kaffeeweißer – pulverige Produkte zum Kaffee und Tee) Vivinal GOS (Galacto-Oligosaccharide – Zutat aus Milch für Baby- und Kindernahrung) Deminal und Hiprotal (Molke-Eiweiß und entsalzte Molkeprodukte für Baby- und Kindernahrung, Nahrungsmittel sowie Sport- und Diätnahrung)

Wertschöpfung Mit der Steigerung des Gewinns stieg auch die Ausschüttung an die Mitglied-Milchviehhalter des Leistungszuschlags und der Reservierung Mitgliederobligationen auf Namen. Gegenüber 2011 stiegen der Leistungszuschlag und die Reservierung auf Namen um 29,5 Prozent von 1,83 auf 2,37 Euro pro 100 Kilo Milch. Nachhaltigkeit Bezüglich der Sicherstellung der Nachhaltigkeitsziele in Unternehmen und Genossenschaft wurden 2012 weitere Schritte unternommen, beispielsweise: • Umsetzung des Nachhaltigkeitsprogramms bei MitgliederMilchviehbetrieben (Foqus planet); • Einkauf nachhaltiger Rohstoffe; • weitere Effizienzmaßnahmen im Bereich Energie, Wasser und Abfall; • 30 Prozent des Stromverbrauches von FrieslandCampina in den Niederlanden wird mit Ökostrom aus MitgliederMilchviehbetrieben gedeckt; • Kooperationsvereinbarungen mit dem niederländischen Roten Kreuz und Agriterra (Hilfsprogramm für Kleinbauern in Entwicklungsländern) Änderungen in der Organisation Bezüglich des Ziels einer reaktionsschnelleren Organisation hat FrieslandCampina 2012 diverse Änderungen in der Organisation vorgenommen, beispielsweise: • Integration der Verkaufsaktivitäten für Verbraucherprodukte in einer Verkaufsorganisation in den Niederlanden. Ab Januar 2013 sind auch die Verkaufsaktivitäten für Markenkäse in den Niederlanden in diese Organisation integriert; • I ntegration der Exportaktivitäten von FrieslandCampina Cheese Specialties und FrieslandCampina Export in einer neuen FrieslandCampina Export Organisation mit Sitz in Wolvega ab 1. Januar 2013; • K onzentration in Singapur der Aktivitäten zwecks Entwicklung der Verbraucher- und Ingredienzenmärkte in Südostasien, im Mittleren Osten und in Afrika; • I ntensivierung der Aus- und Fortbildungsprogramme für Mitarbeiter. Um die Wettbewerbsposition von FrieslandCampina in Deutschland zu stärken, wurde ein Investitions- und Optimierungsprogramm angekündigt. Die Pläne umfassen Investitionen in deutsche Niederlassungen und Infrastruktur sowie in die Marke „Landliebe“. Beispielsweise werden die Niederlassungen Köln, Gütersloh und Heilbronn modernisiert sowie Produktions- und Verwaltungsprozesse verbessert und weiter aufeinander abgestimmt, um Kosten zu senken.


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Mehr Produkte mit Mehrwert Das Volumen und der Umsatzanteil von Produkten mit Mehrwert stieg 2012 gegenüber 2011. In der Strategie Route2020 ist die Verschiebung beim Sortiment von Massengütern hin zu Wachstumsbereichen ein wichtiges Ziel.

Volumenentwicklung strategischer Wachstumsbereiche

Baby- und Kindernahrung

Finanzlage Per 31. Dezember 2012 belief sich die Nettoschuld auf 685 Millionen Euro. Gegenüber dem 31. Dezember 2011 ist dies ein Rückgang von 14 Millionen Euro. Der gestiegene Finanzierungsbedarf wurde teilweise aus dem hohen operativen Cashflow finanziert. Per 31. Dezember 2012 belief sich das Eigenkapital auf 2.514 Millionen Euro (Ultimo 2011: 2.264 Millionen Euro). Das Eigenkapital wurde aufgrund der Gewinnrücklage gesteigert. Die Solvabilität (Eigenkapital in Prozent der Bilanzsumme) betrug 36,8 Prozent (Ultimo 2011: 39,4 Prozent) insbesondere durch die Zunahme der Bilanzsumme. Dies ist die Folge der Akquisitionen von Alaska Milk Corporation und IDB Belgium und der Investitionen in Kapazitätserweiterungen im Rahmen der Route2020. Der negative Saldo der Finanzerträge und -aufwendungen sank um 15 Millionen Euro, was in Aufwendungen von 57 Millionen Euro resultiert. Der Rückgang betrifft insbesondere die positive Kursauswirkung auf eine temporäre kurzfristige Finanzierung. Die Netto-Zinsaufwendungen betragen 33 Millionen Euro (2011: 40 Millionen Euro).

10,2 %

Milchgetränke

2,9 %

Markenkäse

4,4 %

-2,9 %

Infolge der Umstrukturierung werden von den insgesamt 1.500 Arbeitsplätzen etwa 230 wegfallen. Auch in Ungarn wurde ein Umstrukturierungsprogramm angekündigt. Die Produktion wird am Produktionsstandort Mateszalka konzentriert. Die logistische und administrative Unterstützung wird in Budapest zentralisiert.

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Massengüter

Das Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen stieg von 13 Millionen Euro 2011 auf 16 Millionen Euro 2012. Die Steuerlast betrug 167 Millionen Euro (2011: 128 Millionen Euro). Der Anstieg ist insbesondere die Folge des höheren Gewinns und der Wertminderung der latenten Steuererstattungsansprüche in Deutschland. Finanzierung FrieslandCampina nutzt Kredite mehrerer Gruppen von Kapitalgebern (Mitglied-Milchviehhaltern, Banken und Investoren). Ein Großteil der Fremdfinanzierung ist bei Finanzinstituten innerhalb und außerhalb der Niederlande untergebracht. Den Hauptbestandteil der Bankdarlehen bildet eine gebundene Kreditfazilität in Höhe von 1 Milliarde Euro, die bis einschließlich August 2015 läuft. Zudem hat FrieslandCampina Ende Dezember 2012 Darlehen in Höhe von 808 Millionen US-Dollar und 25 Millionen Euro bei institutionellen Anlegern ausstehen. Im Juni 2012 wurden Schuldscheindarlehen in Höhe von 500 Millionen US-Dollar bei institutionellen Anlegern in den Vereinigten Staaten untergebracht, die zum 30. August 2012 eingelöst wurden. Diese Schuldscheindarlehen in Höhe von 500 Millionen USDollar haben eine Laufzeit von 5 bis 15 Jahren. Die Darlehen sind unter anderem für die Finanzierung von Akquisitionen bestimmt, wie die Übernahme der Alaska Milk Corporation und IDB Belgium. Um das Währungsrisiko abzudecken, wurden die Darlehen in Dollar mittels Währungsswaps in Verbindlichkeiten in Euro umgewandelt.


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Kosten der betrieblichen Altersversorgung und Deckungsgrad Die Kosten der betrieblichen Altersversorgung stiegen 2012 von 88 auf 93 Millionen Euro und beziehen sich größtenteils auf die niederländischen Altersversorgungspläne. Die wichtigsten Pensionsansprüche der Mitarbeiter von FrieslandCampina in den Niederlanden sind im Tarifvertrag über die Pensionen für die Molkereiindustrie erfasst. Zudem gelten im Unternehmen noch weitere Altersversorgungspläne. Die Altersversorgungspläne werden von verschiedenen externen Versorgungsträgern ausgeführt, wobei die wichtigsten Avéro Achmea Pensioen und Stichting Pensioenfonds Campina sind. Der Deckungsgrad des

Marktentwicklungen 2012 Die weltweite Nachfrage nach Molkereiprodukten stieg 2012 durch die steigende Nachfrage in Asien, Südamerika und Nordafrika. Der Verbrauch in einigen europäischen Ländern sank hingegen. Das Milchangebot war im ersten Halbjahr hoch. Im zweiten Halbjahr 2012 entstand durch eine niedrige Milchproduktion ein Mangel an Milch. Im ersten Halbjahr 2012 befand sich die Milchproduktion weltweit aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen auf einem hohen Niveau. Die Milchproduktion stieg im ersten Halbjahr weltweit um etwa 5 Prozent. Neuseeland erzielte eine Steigerung von nahezu 10 Prozent, die beinahe vollständig auf dem Weltmarkt abgesetzt wurde. In der EU stieg die Milchproduktion trotz eines nassen und kalten Frühlings um 2,5 Prozent. Die höhere Milchproduktion hatte negative Auswirkungen für die Verkaufspreise, insbesondere von Butter und Milchpulver. Bei Butter gab es einen starken Preisrückgang infolge der kaum gestiegenen Nachfrage auf dem Weltmarkt und des hohen Angebots, insbesondere aus Neuseeland. Trotz des für den EU-Export günstigen Euro/US-Dollar-Verhältnisses konnte europäische Butter nicht wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt angeboten werden. Die niederländische Notierung sank von 3.460 Euro/Tonne im Januar 2012 auf 2.400 Euro/Tonne im Mai (Rückgang von ca. 30 Prozent). Dank des schwachen Euro konnte die europäische Molkereiindustrie jedoch von der guten Nachfrage nach Milcheiweiß (Magermilchpulver, Molkeprodukte und Kasein-Einweiß) auf dem Weltmarkt profitieren. Die Preise für diese Produkte blieben auf einem vertretbaren Niveau und sanken weniger stark als die für Butter. Dies glich etwas die enttäuschende Nachfrage nach Molkereiprodukten in Europa infolge der Wirtschaftskrise aus. Die Produktion von niederländischem Käse stieg leicht. Der Absatz stieg aufgrund der Steigerung des Exports sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Der Preis für naturgereiften Gouda sank leicht.

Pensioenfonds Campina stieg von 95,5 Prozent Ende 2011 auf 99,7 Prozent Ende 2012. Der Deckungsgrad des bei Avéro Achmea Pensioen untergebrachten getrennten Depots betrug Ende 2012 116,3 Prozent (Ende 2011: 113,3 Prozent). Dieser Deckungsgrad wird anhand der mit dem Versicherer vereinbarten Versicherungsbedingungen festgestellt. FrieslandCampina führt Beratungen mit den unterschiedlichen Sozialpartnern, um das Pensionssystem auf den Markt und die Maßnahmen des neuen Kabinetts der Niederlande abzustimmen. Für 2013 werden daher einige Änderungen in Bezug auf den Entwurf und die Durchführung der Altersversorgungspläne

Das zweite Halbjahr 2012 kennzeichnete sich durch die stark zurückgebliebene Milchproduktion gegenüber 2011 und gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 infolge der Witterungsbedingungen in Europa und den Vereinigten Staaten. Die Milchanlieferung sank im Herbst in der EU aufgrund der mäßigen Qualität des Raufutters und der hohen Kraftfutterkosten. Kraftfutter war teuer, da die Getreide- und Sojaproduktion in einem Großteil der Welt aufgrund des warmen Wetters und der Trockenheit zurückblieb, unter anderem in den Vereinigten Staaten, in Russland und in der Ukraine. Infolgedessen blieb auch die Milchproduktion in den Vereinigten Staaten zurück. Viele europäische Käufer hatten aufgrund der hohen Milchanlieferung im ersten Halbjahr einen weiteren Preisrückgang bei Milcherzeugnissen nach dem Sommer erwartet und hatten ihre langfristigen Verträge nicht abgesichert. Durch die zurückbleibende Milchanlieferung und die steigenden Preise mussten Käufer Verträge nachträglich zu immer höheren Preisen sichern. Die Marktpreise für Butter stiegen dadurch von 2.400 Euro/Tonne im Mai auf 3.420 Euro/Tonne im Dezember. Die Preise für Magermilchpulver stiegen um ca. 40 Prozent von 1.960 Euro/Tonne im Mai auf 2.740 Euro/Tonne im Oktober und sanken wieder auf 2.640 Euro/Tonne im Dezember. Auch die Preise einiger anderer Molkereiprodukte stiegen in den letzten Monaten des Jahres 2012 aufgrund der Knappheit auf dem Markt und der guten Nachfrage um 20 bis 30 Prozent. Auf dem Weltmarkt zeigte sich ebenfalls ein Preisanstieg. Dieser war jedoch aufgrund der guten Milchproduktion in Neuseeland und Australien weniger stark ausgeprägt als in Europa. Bezogen auf das Gesamtjahr 2012 stieg die weltweite Milchproduktion um 2,4 Prozent. In Europa stieg die Milchproduktion um 0,8 Prozent. In den Niederlanden stieg die Milchanlieferung um 0,3 Prozent auf etwa 11,7 Milliarden Kilo.


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erwartet. Mit der Stichting Pensioenfonds Campina finden Gespräche statt, um eine zukunftssichere Lösung zu finden. Zudem endet Ende 2013 die Durchführungsvereinbarung mit Avéro. Änderungen der finanziellen Rechnungslegungsgrundsätze zum 1. Januar 2013 haben unter anderen zur Folge, dass ab dem Geschäftsjahr 2013 nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verlust sowie die noch nicht berücksichtigten Kosten bezüglich der verstrichenen Dienstzeit direkt zulasten/ zugunsten des Eigenkapitals angesetzt werden müssen. Ab 2013 wird ein Betrag von 256 Millionen Euro, nach Steuern, zulasten des Eigenkapitals angesetzt. Auferlegte Maßnahmen vonseiten der Europäischen Kommission im Rahmen der Fusion Die unabhängige Stiftung Dutch Milk Foundation (DMF) führt die Fusionsbedingungen aus, die die Europäische Kommission 2008 bezüglicher der Fusion zwischen Friesland Foods und Campina festgelegt hat. FrieslandCampina muss Produzenten von tagesfrischen Molkereiprodukten und/oder naturgereiftem Käse jährlich maximal 1,2 Milliarden Kilo niederländische Erzeugermilch zu dem um 1 Prozent verringerten FrieslandCampina-Garantiepreis bereitstellen. Der Rabatt von 1 Prozent endet zum 1. Juli 2014. Die Geschäftseinheiten, die bei der Fusion veräußert werden mussten und nun zu Arla Foods und Deltamilk gehören, nutzen diese Möglichkeit, und zwar für die für sie reservierten Volumen. Von den verfügbaren 1,2 Milliarden Kilo Milch wurden 0,9 Milliarden von der DMF für diese Marktakteure reserviert. Ende 2012 wurde die Vereinbarung über die Lieferung von Erzeugermilch an den Käsehersteller Deltamilk bis zum 31. Dezember 2022 erneuert. Die Stiftung sorgt außerdem für die Durchführung der auferlegten Austrittsregelung für niederländische MitgliedMilchviehhalter von FrieslandCampina. Im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2012 genehmigte die Dutch Milk Foundation 14 (2011: 25) Anträge von Milchviehhaltern, die ihre Mitgliedschaft bei FrieslandCampina mithilfe der Austrittsregelung von EUR 5,00 pro 100 Kilo Milch beenden möchten. Insgesamt handelte es sich dabei um 10,5 Millionen Kilo Milch. Die Milch, die bei der DMF verfügbar ist, wird verringert um das Volumen an Milch von niederländischen Mitglied-Milchviehhaltern, die FrieslandCampina mithilfe der Austrittsregelung verlassen.

Die zehn größten Verbrauchermarken von FrieslandCampina

Indonesien

Nigeria

Malaysia, Singapur, Vietnam

international

Niederlande, Belgien, Deutschland, Export

international

Europa, professioneller Markt

Thailand

Deutschland, Österreich

Seit Inkrafttreten der Austrittsregelung 2009 haben 76 Mitglied-Milchviehhalter sie genutzt. Insgesamt handelte es sich dabei um 48 Millionen Kilo Milch. Mittlerer Osten

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Vom Gras bis zum Glas: Qualitätssicherung in der gesamten Kette FrieslandCampina hat im Molkereisektor eine lange Tradition. Gemeinsam mit den Mitglied-Milchviehhaltern der Genossenschaft überwacht und kontrolliert FrieslandCampina die gesamte Produktionskette von der Milch bis zum Endprodukt – vom Gras bis zum Glas. Dies gewährleistet die Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit der Produkte. Das Unternehmertum der Mitglied-Milchviehhalter, die optimalen Bedingungen für die Milchviehhaltung in Westeuropa, die hochqualitative Verarbeitung der Milch zu einer breiten Produktpalette, das Wissen im Bereich Milchgewinnung, Produktion und Produkte, die kurzen Zulieferrouten und die Marktpositionen, die FrieslandCampina mit ihren Marken und Produkten innehat, machen FrieslandCampina zu einem führenden Unternehmen.

„Wenn es um Kindernahrung und Molkereiprodukte geht, zählen nur Qualität und Sicherheit. Wir haben vollstes Vertrauen, dass unsere Zusammenarbeit mit FrieslandCampina Hong Kong uns dies bieten kann. Wir schätzen daher die strenge Qualitätskontrolle bei Produkten, von der Kuh, die auf der Weise grast, bis zum fertigen Produkt, das Verbraucher im Glas haben.“ Joanne Chen – Merchandise Controller – Personal Care, Watsons

„Wir haben chinesische Verbraucherinnen in die Niederlande eingeladen, damit sie mit ihren eigenen Augen sehen, was das Konzept ‚vom Gras bis zum Glas’ bedeutet. Sie waren vom Treffen mit den Landwirten und dem Besuch der Bauernhöfe sehr begeistert und sahen die Fabriken als wahrhaftigen Nachweis, dass wir bei FrieslandCampina die gesamte Kette verwalten. Als sie wieder in China waren, sprachen die chinesischen Mütter mit anderen über ‚vom Gras bis zum Glas’ und wurden so zu unseren Botschafterinnen in China.“ Berndt Kodden – Global Category Director IFT, FrieslandCampina


FrieslandCampina Marken Verbraucherprodukte


Professioneller Markt

Ingredienzen


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Bericht des Executive Board Consumer Products Europe

Consumer Products Europe Umsatzerlöse sinken wegen rückläufiger Verbraucherausgaben • Margen leicht erholt aufgrund von Preiserhöhungen Ende 2011 • Campina festigt Marktposition • Marktanteile einiger Marken für Molkereiprodukte unter Druck • Umstrukturierung in Deutschland und Ungarn

Die Business Group Consumer Products Europe hat sich 2012 etwas vom enttäuschenden Ergebnis 2011 erholt. Das Betriebsergebnis vor Umstrukturierung verbesserte sich um 44,4 Prozent auf 104 Millionen Euro (2011: 72 Millionen Euro) aufgrund weitergehender Effizienzsteigerungen, Kostenkontrolle und wegen der Ende 2011 durchgeführten Preiserhöhungen. Die Umstrukturierungen entsprechen einer einmaligen Aufwendung von 29 Millionen Euro für Ende 2012 angekündigte Maßnahmen zur Kostensenkung in den Organisationen in Deutschland und Ungarn. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 4,1 Prozent auf 75 Millionen Euro. Die Außenumsatzerlöse sanken um 2,7 Prozent auf 2.814 Millionen Euro (2011: 2.892 Millionen Euro) aufgrund niedrigerer Volumen (-6,1 Prozent) infolge von verringerten Verbraucherausgaben.

Umsatzerlöse in Millionen Euro 2012

2.921

2011

2.996

Betriebsergebnis in Millionen Euro 2012

75

2011

72

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 2012

2,7

2011

2,5

Die Business Group Consumer Products Europe produziert und verkauft Molkereiprodukte in Europa, sowohl an Verbraucher als auch an professionelle Abnehmer. In den Niederlanden und Belgien verkauft die Business Group auch Fruchtsäfte, Fruchtgetränke und Sportgetränke. Consumer Products Europe ist in Europa in 12 Ländern aktiv (Niederlande, Belgien, Deutschland, Frankreich, Österreich, Russland, Ungarn, Rumänien, Griechenland, Spanien, Italien und Großbritannien).

Sinkende Nachfrage nach Molkereiprodukten Die Verbraucherausgaben in Europa blieben aufgrund der Wirtschaftskrise und der allmählich steigenden Arbeitslosigkeit zurück. Zudem setzte sich die sinkende Nachfrage nach Molkereiprodukten 2012 fort. Haushalte zeigten sich darüber hinaus besonders preisempfindlich, weshalb insbesondere die Discounter und Hausmarken profitierten. Im Jahr 2012 standen die Marktanteile einiger Marken der Business Group unter Druck, was zu einem Rückgang der Absatzvolumen führte. Mit den Ende 2011 durchgeführten Preiserhöhungen konnten die höheren Kosten für Verpackungsmaterialien, Rohstoffe und Energie größtenteils auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden. Die Konzentration auf Kosten und Effizienzprogramme auf ganzer Linie haben zur Erholung des Ergebnisses der Business Group beigetragen. Sowohl bei den Produktionsprozessen als auch bei Verkauf- und Marketingaktivitäten wurden durch Prozessstandardisierung Verbesserungen bei der Reaktionsschnelligkeit durchgeführt. Die tagesfrischen Molkereiprodukte der Marke Campina verbuchten gute Ergebnisse. Der Marktanteil von Campina stieg entgegen dem Trend, unter anderem aufgrund der Positionierung mit Weidemilch. Die stark besuchten Tage der Offenen Tür bei den Bauernhöfen und die positiven Reaktionen auf die Kampagne „Campina Dichtbij“, von Milchviehhaltern und Mitarbeitern von FrieslandCampina, zeigten, dass bei Verbrauchern ein zunehmendes Interesse bezüglich natürlicher Produkte besteht. Auch Appelsientje konnte ihren Marktanteil verbessern. Andere Marken in den Niederlanden hatten es schwieriger und verloren Marktanteile. Im Out-Of-Home-Marktsegment standen die Volumen unter Druck. Infolge der niedrigeren Verbraucherausgaben sanken die Umsatzerlöse.


Bericht des Executive Board Consumer Products Europe

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Campina Dichtbij Mit etwa 5.000 Mitglied-Milchviehhaltern und circa 1.200 Mitarbeitern wurde im Frühling 2012 diese größte Verbraucheraktion durchgeführt. 250.000 Haushalten wurde eine Tüte Campina Milch an die Tür gebracht. Was war Ziel der Aktion? Verbrauchern zu zeigen, welche Beziehung zwischen der Kuh auf der Weide und der Tüte Campina Milch auf dem Tisch besteht. MitgliedMilchviehhalter und Mitarbeiter waren gemeinsam den ganzen Tag in den 135 Städten und Dörfern unterwegs, die für die Aktion ausgewählt wurden. Anderthalb Millionen Verbraucher reagierten über Social Media.

Der deutsche Markt kennzeichnet sich bereits seit Jahren durch die Dominanz der großen Supermarktketten, die insbesondere über den Preis konkurrieren. Im Jahr 2012 erholten sich die Ergebnisse etwas, blieben jedoch negativ. Die kommenden Jahre werden im Zeichen der Verbesserung der Wettbewerbsposition in Deutschland durch mehr Konzentration auf die Marke Landliebe stehen. Consumer Products Europe blickt in Russland aufgrund der andauernd steigenden Nachfrage nach Molkereiprodukten auf ein starkes Jahr zurück. Trotz der schwierigen Wirtschafts­ bedingungen blieb das Ergebnis einigermaßen auf Niveau. Mit Produkten für den professionellen Markt (Backgewerbe, Gastronomie, Fastfoodketten) konnte die Business Group ihre Ergebnisse verbessern, da sie rechtzeitig auf Preisentwicklungen auf den volatilen Märkten reagierte sowie durch Effizienzsteigerungen in der Lieferkette. Operative Entwicklungen 2012 In den Niederlanden wurde die Zusammenlegung der Marketing- und Verkaufsaktivitäten von Markenprodukten weiter umgesetzt. Durch deren Integration in einer Organisation haben Abnehmer nur noch ein Kundenteam als Ansprechpartner für sowohl Milchgetränke, Desserts als auch Fruchtgetränke.

Investitionen in Kapazitätserweiterungen erfolgten unter anderem am russischen Produktionsstandort Stupino, womit auf die steigende Nachfrage nach Molkereiprodukten reagiert wird. Das letzte Jahr stand für die Business Group insbesondere im Zeichen der Konzentration auf Kosten und Effizienzmaßnahmen. In Deutschland und Ungarn wurden Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt. Mit der Verlegung der Produktion vom Standort Kalkar (Deutschland), der Ende Mai geschlossen wurde, nach Aalter (Belgien) und Patras (Griechenland) wurde die Maßstabsvergrößerung bei der Produktion von lange haltbaren Molkereiprodukten umgesetzt.


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Bericht des Executive Board Consumer Products Europe

Schwerpunkte 2013 Ab 2013 werden auch die Verkaufs- und Marketingaktivitäten von Markenkäse und Butter im Rahmen von „One face to the customer“ in die niederländische Verkaufsorganisation integriert. Sämtliche Verkaufs- und Marketingaktivitäten können so besser gesteuert werden, weshalb Abnehmer und Business Group an Reaktionsschnelligkeit gewinnen. Auch 2013 bleibt die Kostensenkung bei den Gemeinkosten und der Produktionskette ein wichtiger Schwerpunkt. Campina wird bei der Kommunikation über Milchgetränke mehr den Nährwert von Milch in der alltäglichen Nahrung betonen.

Im Rahmen der Erholung der Marktanteile wird bei den wichtigsten Marken an der Optimierung des Vertriebs und einer besseren Präsentation des Sortiments in den Geschäften gearbeitet. Zudem sind einige Produkteinführungen vorgesehen. Frico Käse wird 2013 über die eigene russische Verkaufsund Marketingorganisation verkauft. Dies entspricht der Route2020, bei Markenkäse geografisch zu wachsen.


Bericht des Executive Board Consumer Products International

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Consumer Products International •

• •

Betriebsergebnis steigt um 43,2 Prozent Alle Elemente tragen zur Verbesserung des Ergebnisses bei Volumenwachstum 9 Prozent Marktanteile Baby- und Kindernahrung weiter gesteigert Akquisition Alaska Milk Corporation auf Wachstumsmarkt Philippinen

Die Business Group Consumer Products International erbrachte 2012 gute Leistungen. In allen Produktkategorien wurde eine weitere Beschleunigung des Volumenwachstums erreicht. Insbesondere die steigende Nachfrage nach Baby- und Kindernahrung trug zur Umsatzsteigerung und Verbesserung des Ergebnisses bei. Die Außenumsatzerlöse stiegen um 29,3 Prozent auf 3.180 Millionen Euro (2011: 2.460 Millionen Euro) aufgrund von Volumenwachstum (9,0 %), Preiserhöhungen (5,4 %), der Akquisition von Alaska Milk Corporation (8,6 %) und positiven Wechselkursauswirkungen (4,7 %). Der Betriebsergebnis stieg um 43,2 Prozent auf 514 Millionen Euro (2011: 359 Millionen Euro).

Umsatzerlöse in Millionen Euro 2012

3.349

2011

2.633

Betriebsergebnis in Millionen Euro 2012

514

2011

359

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 2012

16,2

2011

14,6

Die Business Group Consumer Products International versorgt Verbraucher in Ländern außerhalb Europas mit Molkereiprodukten, sowohl lokal als auch per Export von den Niederlanden aus. Consumer Products International besitzt Niederlassungen in zwölf Ländern (China, Philippinen, Hongkong, Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand, Vietnam, Ghana, Nigeria, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate).

Höhere Volumen In den Ländern, in denen die Business Group aktiv ist, steigt die Nachfrage nach Molkereiprodukten infolge des steigenden Wohlstandes. Insbesondere in den Großstädten steigt die Nachfrage nach Molkereiprodukten wie Ready-to-drinkProdukten, Joghurt, Joghurtgetränken und vor allem Babyund Kindernahrung. Baby- und Kindernahrung Die Marke Friso verbuchte erneut gute Ergebnisse, insbesondere in China, Hongkong und Vietnam. Die Einführung der erneuerten Friso und der neuen Verpackung war erfolgreich. In China wurde der Vertrieb weiter ausgebaut. In Malaysia ist FrieslandCampina mit Dutch Lady und Friso erstmals Marktführer bei Baby- und Kindernahrung. Die Einführung von Dutch Lady Active Gold war erfolgreich. Unter der Marke Frisian Flag „energy for the brain“ wurde in Indonesien ein neues Nahrungsprodukt für Kinder ab einem Jahr eingeführt. Auch in Nigeria steigt der Verkauf von Babyund Kindernahrung unter der Marke Peak. Milchgetränke Obwohl Volumenwachstum vorliegt, stehen die Marktanteile von Milchgetränken in Indonesien und Vietnam etwas unter Druck. In Hongkong ist die Verwendung von Black & White Kondensmilch in Teestuben weiter gestiegen. In Malaysia und Singapur stieg der Absatz von Milchgetränken. In Nigeria erholten sich die Ergebnisse im zweiten Halbjahr von den Folgen der gesellschaftlichen Unruhen im Land im ersten Halbjahr 2012. Im Mittleren Osten stieg der regionale Vertrieb und der Absatz von Rainbow Kondensmilch. Besonders erfolgreich sind die Rainbow Teestuben, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Insbesondere der Export von Milchgetränken aus den Niederlanden nach Nordafrika stieg 2012.


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Bericht des Executive Board Consumer Products International

Akquisition von Alaska Milk Corporation Im März baute FrieslandCampina ihre Marktposition in Asien durch die Übernahme der Alaska Milk Corporation auf den Philippinen aus. Das Unternehmen ist die Nummer zwei im philippinischen Molkereisektor und dort arbeiten 783 Mitarbeiter. Wichtigstes Produkt ist evaporierte Milch, die unter dem Markennamen Alaska verkauft wird. Im zweiten Halbjahr 2012 wurde das erste Kindernahrungsprodukt eingeführt. Die Akquisition bietet FrieslandCampina eine Wachstumsplattform, die zu den strategischen Zielen der Route2020 passt. Die Integration der Alaska Milk Corporation in die Business Group ist im vollen Gange. Das Unternehmen hat seit März 2012 211 Millionen Euro zum Gesamtumsatz beigetragen. Investitionen in Wachstum In allen Ländern wird in Effizienzsteigerungen und Erweiterungen der Produktionskapazität investiert. In Lagos in Nigeria wurde 2012 die Kapazität mit einer neuen Sachetlinie wiederum erweitert. Um die steigende Nachfrage weltweit nach evaporierter Milch zu befriedigen, wird die Produktionskapazität für evaporierte Milch am Exportstandort Leeuwarden (Niederlande) erweitert. In Singapur wurde im März 2012 ein neues Büro bezogen. Von dieser Niederlassung aus werden die regionalen Aktivitäten der Business Group Consumer Products International sowie der Business Group Ingredients in Asien koordiniert.

Entwicklung der lokalen Milchviehhaltung Mit dem FrieslandCampina Dairy Development Program trägt FrieslandCampina zur Weiterentwicklung der lokalen Milchviehhaltung in Indonesien, Vietnam, Thailand, Malaysia und Nigeria bei. Das Angebot und die Qualität der lokal produzierten Milch bleiben hinter der steigenden Nachfrage zurück. FrieslandCampina hat ein Programm entwickelt, mit dem lokale Milchviehhalter bei der Verbesserung der Qualität und Steigerung der Milchproduktion unterstützt werden, indem Wissen im Bereich Zucht, Tierfutter, Tiergesundheit, Milchgewinnung und Hygiene mit ihnen geteilt wird. Das Programm trägt zur Entwicklung von nachhaltigen und professionell geführten Familienbetrieben bei, die in der Lage sind, ein Einkommen sicherzustellen. Derzeit liefern insgesamt fast 40.000 Bauern in den oben genannten fünf Ländern direkt oder indirekt ihre Milch an FrieslandCampina. Schwerpunkte 2013 Im Jahr 2013 ist das weitere Volumenwachstum bei sowohl Baby- und Kindernahrung als auch bei Milchgetränken ein wichtiger Ausgangspunkt. Mit Friso wird weiteres Wachstum in China und Hongkong angestrebt und die Marke wird in einigen weiteren Ländern eingeführt. Bei Milchgetränken wird unter anderem eine Erholung der Marktanteile angestrebt. Höhere Investitionen in Werbung und Verkaufsförderung sowie einige neue Produkteinführungen sollen dazu beitragen.


Bericht des Executive Board Consumer Products International

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Frisian Flag 90 Jahre in Indonesien Frisian Flag, FrieslandCampinas Marke für Molkereiprodukte in Indonesien, feierte 2012 sein 90. Jubiläum. Gesüßte Kondensmilch unter dem Markennamen Frisian Flag wurde 1922 erstmals auf dem Markt eingeführt. Das Produkt ist in Indonesien als Soesoe Tjap Bendera bekannt. In den letzten 90 Jahren ist Kondensmilch immer eine wichtige Produktgruppe geblieben. Nicht nur wegen der einzigartigen Qualität der Produkte, sondern auch aufgrund der Marketingstrategie und der erneuerten Verkaufsförderung. Das Werbejingle Susu Saya Susu Bendera ist bereits seit Generationen bekannt.

Auszeichnung für Foremost Foremost, die wichtigste Marke von FrieslandCampina Thailand, wurde Ende November als „die stärkste Marke 2012“ ausgezeichnet. Aus den Händen des Direktors der Chulalongkorn-Universität erhielt Foremost den Preis in der Kategorie Molkereiprodukte. Die Auszeichnung von Foremost basiert auf einer Studie mit 16.000 Verbrauchern aus 13 unterschiedlichen Provinzen. Die Universität führte diese umfassende Studie durch, um mehr über die Entwicklung von Instrumenten für Anerkennung und Vorzüge von Marken zu erfahren. Die Auszeichnung zeigt, dass viele Verbraucher in Produkte von Foremost Vertrauen haben.


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Bericht des Executive Board Cheese, Butter & Milkpowder

Cheese, Butter & Milkpowder •

Akquisition von IDB Belgium (2012) und geplante Akquisition von Zijerveld und Den Hollander Food (2013) Gutes Ergebnis bei Markenkäse durch starkes Exportwachstum Verluste durch niedrige Verkaufspreise für Butter und Milchpulver Effizienzsteigerungen bei der Produktion von Käse, Butter und Milchpulver Umsatzerlöse in Millionen Euro

2012

2.655

2011

2.822

Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder blick im Bereich Käse auf ein gutes Jahr zurück. Sowohl das Konzernunternehmen Cheese Specialties als auch Cheese erzielten ein positives Ergebnis. Die Steigerung des Exports, insbesondere von Frico Käse, führte zu einem Volumenanstieg von 4,4 Prozent. In Europa stabilisierte sich der Absatz von Markenkäse. Die Preisentwicklung und die Ergebnisse bei Butter und Milchpulver waren negativ, wodurch die Umsatzerlöse der Business Group auf 2.370 Millionen Euro sanken (2011: 2.474 Millionen Euro) und das Betriebsergebnis von 8 Millionen Euro auf 39 Millionen Euro sank. Käseexport steigt Der Käsemarkt war 2012 relativ stabil. In der zweiten Jahreshälfte stiegen die Preise für Folien- und naturgereiften Käse. Der Export von Käse entwickelte sich 2012 positiv. Insbesondere nach Russland, in den Nahen Osten, nach Nordafrika und Mexiko wurde mehr Frico-Käse exportiert, doch auch der Export in andere Regionen stieg. Das internationale Wachstum von Markenkäse glich den Volumenrückgang in Europa aus. In Europa wuchs zwar der Konsum von Käse noch, aber die Marktanteile von Markenkäse standen unter Druck. Auf dem schwierigen griechischen Markt konnte der Verkauf von Käse stabil gehalten werden, Milner wuchs leicht.

Betriebsergebnis 1 in Millionen Euro 2012

-39

2011

8

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 2012

-1,6

2011

0,3

Die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder produziert und vertreibt weltweit Käse, Butter und Milchpulver. Das Portfolio umfasst eine breite Palette an Gouda, Edamer, Maasdamer und Folienkäse, sowohl als ganzer Käse als auch in verpackten Stücken und Scheiben, ferner unterschiedliche Butter- und Milchpulversorten. Die Business Group hat Niederlassungen in sechs Ländern (Niederlande, Deutschland, Belgien, Frankreich, Griechenland und Spanien).

Die Einführung von Weidemilch in Milner-Käse wurde vom Handel in den Niederlanden gut aufgenommen. Auch einige Marken der Supermärkte haben den Schritt zu Käse aus Weidemilch gemacht. Schwieriger Markt für Butter und Milchpulver FrieslandCampina Butter & Milkpowder erzielte ein negatives Betriebsergebnis. In der ersten Jahreshälfte 2012 sanken die Verkaufspreise von Milchpulver und insbesondere von Butter. Die Notierungspreise von Butter befanden sich zur Jahresmitte auf dem niedrigsten Niveau seit 2009. Im zweiten Halbjahr erholten sich die Butterpreise etwas. Davon konnte jedoch aufgrund bestehender Verträge nur unzureichend profitiert werden. Bei Milchpulver wurden marktübliche Leistungen erzielt, was jedoch zu einem negativen Betriebsergebnis führte. Akquisitionen und Joint Ventures Im Oktober wurde der belgische Käseverpacker IDB Belgium N.V. (der unter dem Namen Yoko Cheese weiterbetrieben wird) übernommen. Das Unternehmen erzielte im vierten Quartal 1

Ab 2012 werden der Leistungszuschlag und die Ausgabe von auf Namen gutgeschriebenen Mitgliederobligationen-fest nicht mehr den Business Groups zugeordnet. In den Vorjahren wurde diese anteilig von der von den Business Groups erhaltenen Menge Mitgliedermilch zugeordnet. Durch diese Änderung vermittelt das erfasste Betriebsergebnis der Business Groups ein besseres Bild der betriebswirtschaftlichen Leistungen. Die Anpassung wirkt sich insbesondere auf die Business Group Cheese, Butter & Milkpowder aus. Die Vergleichszahlen für 2011 wurden angepasst.


Bericht des Executive Board Cheese, Butter & Milkpowder

2012 einen Umsatz von 26 Millionen Euro. Die Akquisition passt zu den Zielen der Route2020. Mit der Übernahme von IDB Belgium N.V. wird die Marktposition für Käse in Fertigpackung gestärkt. FrieslandCampina und Bongrain haben einen Kooperationsverband gegründet, der den Verkauf von Markenkäse auf dem französischen Einzelhandelsmarkt zum Ziel hat. FrieslandCampina bringt dabei Expertise im Bereich Hart- und Halbhartkäse ein, Bongrain Erkenntnisse über den französischen Markt für Markenkäse. Anfang Januar 2013 haben FrieslandCampina und die Mijwo Beheer B.V. eine Einigung über die beabsichtigte Übernahme des Käsefachunternehmen Zijerveld en Veldhuyzen B.V. und dessen Verpackungsbereich G. den Hollander Holding B.V. durch FrieslandCampina erzielt. Die Übernahme erfordert die Zustimmung der Europäischen Kommission. Die Übernahme ermöglicht FrieslandCampina, ein umfassenderes Käsesortiment und Dienstangebot zu liefern. Zijerveld besitzt ein breites Sortiment an Käsespezialitäten wie Noord-Hollandse Käse mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) und Bauernkäse und bietet neben dem Wissen auch kundenspezifische Konzepte und Logistikdienstleistungen. Die geplante Akquisition entspricht dem Route2020-Ziel, bei Produkten mit Mehrwert zu wachsen. Kostenführerschaft Im Rahmen der Umsetzung der Strategie Route2020 strebt die Business Group die Kostenführerschaft bei der Produktion von Käse, Milchpulver und Butter an. Im Zusammenhang damit wurde Ende 2012 der Produktionsstandort Varsseveld geschlossen. Ferner wurden 2012 die Investitionen in die Effizienzsteigerung, unter anderem an den Produktionsstandorten für Käse in Workum, Balkbrug und Marum, abgeschlossen. Schwerpunkte 2013 Das Jahr 2013 steht bei Käse im Zeichen der Erzielung von Synergien mit den akquirierten Unternehmen und der weiteren Umsetzung des Programms zur Kostenführerschaft. Die Verkaufsaktivitäten von Markenkäse in Europa, einer der Wachstumsbereiche von FrieslandCampina, werden in die Verkaufsorganisation von Consumer Products Europe integriert. Bei Markenkäse wird weiteres Wachstum angestrebt. Mit der beabsichtigten Erweiterung der Produktionskapazität für Milchpulver und Butter wird auf die steigende Menge an Mitgliedermilch reagiert. Für Milchpulver und Butter bleibt die Erreichung der Kostenführerschaft ein wichtiger Schwerpunkt. Schwerpunkte für die gesamte Business Group sind die weitere Verbesserung der Qualitätssysteme, Sicherheit und Sicherheitsbewusstsein am Arbeitsplatz.

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Bericht des Executive Board Cheese, Butter & Milkpowder

Weltmeister! Beim World Cheese Contest in Wisconsin (USA) 2012 wurde der Käse Vermeer von FrieslandCampina als bester Käse der Welt ausgezeichnet. Von 2.500 Käsesorten in 82 Kategorien wurde der Vermeer zum Sieger erklärt. Der Käse wird in der Käsefabrik in Steenderen (Niederlande) hergestellt. Der Vermeer, der nur für den Export bestimmt war, wurde inzwischen in das Sortiment von Milner aufgenommen, als Milner Masterpiece. Dieser Weltmeistertitel brachte dem Werksleiter Piet Nederhoed eine persönliche Einladung des Kronprinzen Willem-Alexander und der Kronprinzessin Máxima ein.

Produktionskapazität fast verdoppelt Die Käsefabrik im friesischen Workum hat Ende 2012 eine große Investitionsmaßnahme abgeschlossen. Die Produktionskapazität der Fabrik wurde durch umfangreichen Neubau sowie den Umbau bestehender Abteilungen nahezu verdoppelt. Pro Jahr werden in Workum 1,25 Milliarden Kilo Milch zu naturgereiftem Käse und Folienkäse verarbeitet. Die benachbarte Fabrik der Business Group Ingredients erhält nun eine viel größere Menge an hochwertiger Molke. Die Erweiterung der Käseproduktion ist Teil der Strategie Route2020.

Die Cheese Masterclass Vom Einkäufer bis zum Vertriebsmitarbeiter, vom Ladenmanager bis zum Verkaufsmitarbeiter: alle erlernen die Kniffe des Fachs des Käseverkäufers in einem neuen Kurs: die Cheese Masterclass. FrieslandCampina Export hat die Ausbildung für den Verkauf von Käse neu gestaltet. Mithilfe eines Toolkits können Käseverkäufer lernen, wie man Käse am Besten schneidet, wie man die Hygiene gewährleistet, welche Marken FrieslandCampina führt und vieles mehr. Mit einem Buch und einer DVD werden zwölf Module unterrichtet. Verbraucher möchten professionell beraten werden. Das Toolkit bietet dafür sämtliche Möglichkeiten.


Bericht des Executive Board Ingredients

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Ingredients Umsatzerlöse und Ergebnis entscheidend verbessert • Anhaltend starke Nachfrage nach Molkereizutaten für Baby- und Kindernahrung • Positiver Cashflow aufgrund gutem Ergebnis und Verbesserung des Betriebskapitals bei hohem Investitionsniveau • 181 Millionen Euro in Erweiterung der Produktionskapazität investiert

Die Business Group Ingredients erbrachte 2012 gute Leistungen. Die Außenumsatzerlöse stiegen um 10,9 Prozent auf 1.677 Millionen Euro (2011: 1.512 Millionen Euro) dank höherer Volumen und höherer Verkaufspreise. Insbesondere die anhaltend starke Nachfrage nach Molkereizutaten für Baby- und Kindernahrung trug positiv zu den Volumen bei. Das Betriebsergebnis stieg um 11,4 Prozent auf 224 Millionen Euro (2011: 201 Millionen Euro).

Höhere Verkaufspreise wegen begrenzten Angebots Im Jahr 2012 bestand eine anhaltend starke Nachfrage nach Ingredienzen auf Milch- und Molkebasis. Insbesondere aus Asien steigt die Nachfrage nach Molkereizutaten für Babyund Kindernahrung. Der Aufstieg der Mittelklasse dieser Region, häufig junge Familien mit Kindern, die qualitativ gute und gesunde Nahrung zunehmend schätzen, schafft zusätzliche Nachfrage nach diesen Ingredienzen.

Umsatzerlöse in Millionen Euro 2012

2.105

2011

1.930

Betriebsergebnis in Millionen Euro 2012

224

2011

201

Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse 2012

13,4

2011

13,3

Die Business Group Ingredients entwickelt nahrhafte und funktionelle Ingredienzen, die bei bestehenden Produkten einen Mehrwert schaffen. Weltweit produziert die Business Group natürliche Ingredienzen auf Basis von Milch, Molke und pflanzlichen Rohstoffen für industrielle Abnehmer der Baby- und Kindernahrungsmittelindustrie, der Nahrungsmittelindustrie, der pharmazeutischen Industrie und der Jungtierfutterindustrie. Die Business Group Ingredients besitzt Niederlassungen in neun Ländern (Niederlande, Deutschland, Vereinigte Staaten, Indonesien, China, Singapur, Japan, Neuseeland und Indien).

Das Ergebnis der Business Group verbesserte sich trotz der höheren Rohstoffkosten, insbesondere für Molke. Die Preise für Molke stiegen aufgrund der Begrenzung des Molkeangebots weltweit wegen Trockenheit in den Vereinigten Staaten. Auf dem asiatischen Markt für Kaffeeweißer entstand nach einem guten ersten Halbjahr aufgrund des steigenden Angebots bei stagnierender Nachfrage im zweiten Halbjahr Druck auf die Margen. In Europa entwickelte sich die Nachfrage nach Kaffeeweißer weiterhin positiv. Die Verkaufspreise im Tierfuttersegment standen aufgrund des hohen Angebots entzuckerter Molke und dem Druck auf dem Tierfuttermarkt unter Druck. Die Volumenentwicklung der Business Group Ingredients wurde 2012 durch die maximale Auslastung der Produktionskapazität für (Ingredienzen für) Baby- und Kindernahrung begrenzt. Um die steigende Nachfrage nach (nahrhaften) Molkereizutaten für Baby- und Kindernahrung weiterhin befriedigen zu können, bestehen Investitionsprogramme. Im Jahr 2012 wurden 181 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung und Qualitätssteigerung investiert. Ab Ende 2013 ist weitere Produktionskapazität verfügbar, womit auf die steigende Nachfrage nach Ingredienzen von Dritten reagiert wird.


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Bericht des Executive Board Ingredients

Neues Büro in Beijing In Beijing (China) eröffnete FrieslandCampina 2012 ein neues Büro. Mitarbeiter der Business Groups Ingredients und Consumer Products International arbeiten gemeinsam an einem neuen Bürostandort. Mit einem besseren Service, einem kompletten Produktpaket und einer reaktionsschnellen Marktansprache wird intensiv an den Zielen gearbeitet, die sich die Business Group selbst für den chinesischen Markt gesetzt hat. Das Büro wurde mit einem festlichen Ereignis für alle Großabnehmer vom Landwirtschaftsattaché der Niederlande in China, Marinus Overheul, eröffnet.

Operative Entwicklungen 2012 Die Einführung des Key Account Management hat die Zusammenarbeit mit Abnehmern verbessert. Im Juli 2012 wurde gemeinsam mit der Business Group Consumer Products International ein Büro in Singapur eröffnet, nachdem Anfang des Jahres ein Verkaufsbüro in Beijing eröffnet wurde. In beiden Büros sind die Verkaufsteams aller Konzernunternehmen von Ingredients zusammengefasst, wodurch den Kunden das gesamte Angebot an Ingredienzen der Business Group angeboten werden kann. Im Bereich Nachhaltigkeit wurde der Senkung des Energieverbrauchs bei den Produktionsprozessen viel Aufmerksamkeit gewidmet. FrieslandCampina Domo blickt auf ein gutes Jahr zurück. Dies gilt sowohl für Business-to-Business- als auch Businessto-Consumer-Produkte. Die Nachfrage nach entsalzten Produkten wie Deminal und Hiprotal, nach Vivinal GOS und nach Laktoseprodukten war groß. Um die steigende Nachfrage des Marktes nach Baby- und Kindernahrung zu befriedigen, wird entsprechend der Strategie Route2020 intensiv in die Erweiterung der Kapazitäten und die weitere Verbesserung der Produktqualität investiert. Auch FrieslandCampina DMV blickt auf ein gutes Jahr mit Kaseinaten und Molke-Eiweißkonzentraten zurück. Am

Produktionsstandort Veghel (Niederlande) wurde Ende 2012 eine Investition von 60 Millionen Euro begonnen, um die Aufnahme- und Entrahmungskapazität von Erzeugermilch zu steigern sowie die Produktion von unter anderem Kaseinaten, Molke-Eiweißspezialitäten und Laktose. FrieslandCampina Kievit hat sich 2012 von einem schwierigen Jahr 2011 erholt. Das Unternehmen, das auf Kaffeeweißer und eingekapselte Produkte spezialisiert ist, konnte gut auf den sich erholenden Markt dieser Produkte reagieren. Dabei entwickelte sich der Markt in Asien im ersten Halbjahr gut und in Europa eben im zweiten Halbjahr. Im November 2012 wurde mit einem chinesischen Unternehmen eine Vereinbarung über die Produktion von Kaffeeweißer für den chinesischen Markt geschlossen. Creamy Creation, das insbesondere Sahneliköre produziert, erzielte 2012 ein gutes Ergebnis. Die Vereinigten Staaten und Afrika sind wichtige Absatzmärkte für diesen Getränketyp. Aufgrund der hohen Preise standen Volumen und Marktanteile in Europa leicht unter Druck. Satro verzeichnete nach einer Anlaufzeit, in der eine strategische Neuausrichtung und Kostenrationalisierung erfolgte, seit dem zweiten Halbjahr höhere Volumen. Bezogen auf das Gesamtjahr konnte Satro ein Wachstum bei Umsatzerlösen und Rentabilität erzielen. Satro


Bericht des Executive Board Ingredients

liefert in Westeuropa Produkte auf der Grundlage von Molkereiprodukten und pflanzlichen Rohstoffen wie Kakao, Zucker und Kaffee für den Einsatz in Automaten. Das Gemeinschaftsunternehmen DFE pharma blickt auf ein gutes Jahr zurück. Insbesondere der Absatz pharmazeutischer Laktose stieg. Die Integration des Ende 2011 übernommenen Brahmar Cellulose in Indien ist im Zeitplan. Im Jahr 2012 wurden Kapazitätserweiterungen und Qualitätssteigerungen erzielt und ab 2013 werden Celluloseprodukte, neben dem lokalen Absatz in Indien, unter der Marke DFE pharma weltweit verkauft. Schwerpunkte 2013 Ende Jahr 2013 wird zusätzliche Produktionskapazität verfügbar sein, mit der besser auf die zunehmende Nachfrage nach Ingredienzen und komplette Baby- und Kindernahrung reagiert werden kann. Für 2013 – 2015 wurden neue Investitionspläne für die weitere Erweiterung der Produktionskapazität erstellt. Schwerpunkte bleiben die weitere Verbesserung der Qualitätssysteme, Sicherheit und Sicherheitsbewusstsein am Arbeitsplatz.

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Genossenschaftliche Tradition: Kontinuität und nachhaltiges Wachstum FrieslandCampina ist eines der größten Molkereiunternehmen der Welt mit einer genossenschaftlichen Tradition von mehr als 140 Jahren. Die Mitglied-Milchviehhalter in den Niederlanden, Deutschland und Belgien sind über die Genossenschaft zu 100 Prozent Eigentümer des Unternehmens. Alle Mitglied-Milchviehhalter sind selbstständige Unternehmer. Ihre Fachkompetenz und ihr Professionalismus helfen FrieslandCampina, die Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Für ihre Mitglied-Milchviehalter arbeitet FrieslandCampina an Wachstum und Wertschöpfung.

„Landwirt zu sein, ist toll. Ich konnte Landwirt werden, weil meine Eltern diesen Betrieb gegründet haben. Ich möchte einen Betrieb weitergeben können, der Zukunft hat, der zu den Niederlanden passt und auf dem mein Sohn weiter aufbauen kann. Man merkt, dass das Wissen und die Systeme, die wir hier besitzen, und die Struktur mit der Genossenschaft und FrieslandCampina Gold Wert sind. Andere Länder hätten dies auch gerne: Wir haben wirklich ein sehr gutes verantwortliches System, von den Familienbetrieben bis zum Verkauf der leckeren Molkereiprodukte. Weltweit gibt es dafür einen enormen Bedarf.“ Anton Stokman - Milchviehhalter FrieslandCampina

„Eine Genossenschaft hat meiner Meinung nach einen enormen Mehrwert, wenn sie auf Sinnfragen eingeht, wenn es eine Organisation ist, die wirklich einen Mehrwert bietet, weil es ein Ideal widerspiegelt, in dem das Mitglied im Mittelpunkt steht. Der Gewinn ist nicht das oberste Ziel, sondern es geht vor allem um eine langfristige Ausrichtung.“ Prof. Dr. Cees van Riel - Professor Corporate Communication, Rotterdam School of Management


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Bericht des Executive Board

Milch ist etwas Besonderes

Milch ist für uns so alltäglich, dass wir vergessen, warum es ein solch besonderes Produkt ist. Die Kuh wandelt für den Menschen unverdauliches Gras in ein besonderes Produkt um – Milch – die von Natur aus reich an essenziellen Nährstoffen ist, die der Körper täglich braucht. Dies wird in dem von FrieslandCampina produzierten Film „The Story of Milk“ dargestellt. www.frieslandcampina.com


Bericht des Executive Board Sicherheit, Innovation, Qualität

Sicherheit FrieslandCampina arbeitet strukturiert an der Verbesserung der Sicherheit. Ziel ist es, die Anzahl der Unfälle innerhalb von fünf Jahren zu halbieren. Durch das Sicherheitsprogramm Foqus SHE wird den Bereichen Prozesssicherheit, Kultur und Führung sowie Strukturelemente Rechnung getragen. Die Anzahl der Unfälle mit Arbeitsausfall pro 200.000 Arbeitsstunden hat von 1,5 im Jahr 2011 auf 1,0 im Jahr 2012 abgenommen. Leider war 2012 ein tödlicher Unfall zu verzeichnen. Bei der 2012 übernommenen Alaska Milk Corporation auf den Philippinen ist ein Mitarbeiter eines Bauunternehmens bei der Durchführung von Bauarbeiten durch einen Sturz ums Leben gekommen. In dem Unternehmen wurde 2012 ein Programm gestartet, um die Sicherheit und das Sicherheitsbewusstsein zu verbessern.

Innovation Die Innovationsprogramme von FrieslandCampina zielen auf Wachstum und Entwicklung, tägliche Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Funktionalität ab. FrieslandCampina bietet Produkte mit einer hohen Qualität und Alleinstellungsmerkmalen an, in denen „alles Gute der Milch“ optimal zu seinem Recht kommt. Die Gesamtkosten der Aktivitäten von Forschung und Entwicklung betrugen im Berichtsjahr 70 Millionen Euro (2011: 66 Millionen Euro). 2012 fand in Asien ein Relaunch von Friso Babynahrung mit einer kundenfreundlicheren Verpackung statt. Unter der Marke Frisian Flag wurde in Indonesien eine neue Variante von Kindernahrung eingeführt. Einführungen von Milchgetränken in Asien standen unter dem Zeichen „das Gute der Milch“. In Europa wurden Verpackungsinnovationen für Milner, Mona und Napolact realisiert. Die Business Group Ingredients nahm neue Verfahrenstechniken in Gebrauch, die zu laufenden Energieeinsparungen führen. Forscher von FrieslandCampina haben 2012 in unterschiedlichen Forschungsbereichen publiziert, beispielsweise Gesundheitsaspekte von Milch, Darmgesundheit, physikalisch-chemische

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Eigenschaften von Milchbestandteilen, Textur von Käse, Aroma- und Geschmacksanalyse sowie Trenntechnologie. Im Berichtsjahr wurden 19 Patenanträge gestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf funktionellen Ingredienzen für Kindernahrung und dem Schutz neuer Produkt- und Prozessinnovationen. FrieslandCampina hatte in den Niederlanden eine lenkende Rolle in der öffentlichen Spitzensektorpolitik. Zusammenarbeit mit Unilever im Bereich Eiweißfunktionalität hat eine wichtige Rolle bei der Erlangung des „Partner to Win“-Status bei Unilever (bevorzugter Innovationslieferant für Molkereiprodukte) geführt. Alle Innovations- sowie Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten werden in das neue FrieslandCampina Innovation Centre integriert. Das neue Innovation Centre nimmt im Oktober 2013 den Betrieb auf.

Qualität FrieslandCampina nutzt ein eigenes umfassendes Qualitätssystem namens Foqus zur Gewährleistung der Sicherheit und Qualität ihrer Produkte in der gesamten Produktionskette. Mit Foqus bietet FrieslandCampina Verbrauchern, Kunden und Behörden die Garantie, dass Produkte und Produktion hohe Anforderungen in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Qualität, Sicherheit, Arbeitsbedingungen, Brandschutz und Umwelt erfüllen. Mithilfe eines umfangreichen Programms von Schulungen und Audits wird die Implementierung von Foqus an den Produktionsstandorten, bei den Mitglied-Milchviehhaltern und den Grundstofflieferanten gewährleistet und kontinuierlich überwacht. FrieslandCampina kontrolliert zusammen mit der Genossenschaft die gesamte Produktionskette, vom Bauernhof bis zum Endprodukt. Bei der Qualitätskontrolle bilden die gesetzlichen Anforderungen die Ausgangsbasis. Zudem werden zusätzliche Anforderungen definiert. In Foqus wurden verschiedene internationale Normen wie HACCP, ISO 9001, ISO 22000, OSHAS 18000 und ISO 14000 integriert. Dadurch können sowohl die Kunden von FrieslandCampina als auch die Verbraucher darauf vertrauen, dass die Produkte sicher und von hoher Qualität sind sowie auf verantwortliche Weise produziert wurden.


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Bericht des Executive Board FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter

FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter Weltweite Mitarbeiterbefragung FrieslandCampina hat 2012 eine Befragung aller 19.946 Mitarbeiter durchgeführt. Mehr als 80 Prozent der Mitarbeiter haben an der Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse der Befragung lassen hohes Engagement und Stolz der Mitarbeiter erkennen. Die Ergebnisse der Befragung wurden den Mitarbeitern mitgeteilt, wo nötig wurden Verbesserungen vorgenommen. Talentmanagement Die Entwicklung von Talenten und Führungsqualitäten ist bei der Umsetzung der Strategie Route2020 eine wichtige Rahmenbedingung für den Erfolg. Der Führungskräfteentwicklung wurde 2012 mithilfe von Programmen für diverse Zielgruppen der Organisation Aufmerksamkeit gewidmet. Das Leadership Team von FrieslandCampina, die 70 höchsten Senior Executives, traf sich zwei Tage, unter anderem an der Business School IMD in Lausanne. Schwerpunkte waren Strategie, Kompetenzentwicklung und persönliche Führungsqualitäten. Die Top 200 haben das speziell für FrieslandCampina entwickelte Programm „Leading with Impact“ bei der IMD absolviert, wobei die Schwerpunkte die professionelle als auch persönliche Entwicklung waren.

Mitarbeiter nach Regionen VZÄ-Durchschnitt

Afrika und Mittlerer Osten 5% 1.010

Nord- und Südamerika 1% 150 Niederlande 6.580

Asien und Ozeanien 6.089

33 % 30 %

19.946 9 % 22 %

Rest Europas 4.331

Deutschland 1.786

2012 haben 132 High Potentials an FrieslandCampinas Programm „Leading to Succeed“ in Zusammenarbeit mit der Ashridge Business School teilgenommen und eine erste Gruppe 30 junger Talente begann mit dem Programm „Taking the Lead“ bei der Ashridge Business School. Durch Entwicklungsassessments, Führungswochen, Gruppenaufgaben, Intervision und Coaching erhalten die Talente in 18 bzw. 9 Monaten eine Beschleunigung ihrer Entwicklung. Gemeinsam mit den direkten Vorgesetzten und mit HR wurde der weiteren Laufbahn dieser Talente in der Organisation Aufmerksamkeit gewidmet, wodurch 44 Prozent der Talentgruppe einen Fortschritt in ihrer Karriere gemacht haben und 6 Prozent eine Position in den Top 200 erreicht haben. Es wurde ein Corporate-Traineeprogramm gestartet, um Berufsanfänger anzuwerben. Fünfzehn Masterabsolventen haben mit diesem zweijährigen Programm begonnen, bei dem sie verschiedene Aufträge in unterschiedlichen Business Groups durchführen. Ferner erhalten sie verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten, damit sie in die High-PotentialGruppe wechseln können. FrieslandCampina Academy Die FrieslandCampina Academy entwickelt und organisiert Aus- und Fortbildungsprogramme. Diese bestehen aus Schulungen und E-Learning-Programmen. 2012 haben mehr als 2.200 Mitarbeiter an einer der gut 200 organisierten Schulungen teilgenommen. Das Angebot der FrieslandCampina Academy besteht unter anderem aus: • allgemeinen FrieslandCampina-Programmen: Goodness of Dairy, Verhaltenskodex, Route2020 und Projekt- und Portfoliomanagement; • FrieslandCampina-Verhaltenskompetenzen: zum Beispiel Coachingfertigkeiten, Stakeholder-Engagement und persönliche Effizienz; • FrieslandCampina-Management- und Führungskräfteprogrammen: Leading Self, Leading People und Leadership in Business; • FrieslandCampina-Funktionskompetenzen: Commercial Academy (Consumer Marketing, Shopper Marketing, Customer Development), HR Academy und B2B Sales Academy.


Bericht des Executive Board FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter

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Compensation, Benefits & Global Mobility 2012 wurden der globale Performance Management Framework und die damit in Zusammenhang stehenden globalen Vergütungsrahmen für Senior Management und Managerial Staff evaluiert und angepasst. 2013 werden die neu entwickelten Rahmen an die jeweiligen länderspezifischen Umstände angepasst und in den einzelnen Ländern eingeführt. Dabei werden – je nach den länderspezifischen Umständen – Betriebsräte und/oder Fachverbände miteinbezogen.

in den Niederlanden das Unternehmen verlassen. Seit 2010 bestehen gezielte Maßnahmen zur Anwerbung von jungen Mitarbeitern. Dadurch wurde der Trend der weiteren Vergreisung durchbrochen und das Durchschnittsalter stabilisiert sich bei 47 Jahren. Allerdings wird ein Mangel an gut ausgebildetem technischen Personal erwartet. Um dem vorzugreifen, wurde eine Zusammenarbeit mit Ausbildungsinstituten geschlossen, um das erworbene Wissen über und die Erfahrung mit Molkereiprodukten für die Zukunft sicherzustellen.

Personal Niederlande Das Projekt Employability 2020 konzentriert sich auf die quantitative und qualitative Besetzung der Produktionsstandorte in den Niederlanden. Infolge des höheren Durchschnittsalters von Produktionsmitarbeitern und der erwarteten natürlichen Fluktuation werden in den Jahren bis 2020 etwa 50 Prozent der 4.700 Produktionsmitarbeiter

Im Rahmen des Themas nachhaltige Einsetzbarkeit wurde ein Programm namens „Fit4Work“ entwickelt, um die derzeitigen Mitarbeiter vital zu halten, sowohl funktional als auch physisch. Das Programm reagiert auf die stets schnelleren Entwicklungen beim Betrieb und in der Automatisierung, und auf die Tatsache, dass das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre erhöht wird.


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Bericht des Executive Board Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility FrieslandCampina strebt als eines der weltweit führenden Unternehmen eine verantwortungsvolle Produktion von Molkereiprodukten an. Corporate Social Responsibility (CSR) geht bei FrieslandCampina jedoch über die weitere nachhaltige Gestaltung der Produktionskette und der Produktionsverfahren hinaus. Ausgangspunkt der Corporate Social Responsibility ist die Schaffung von Mehrwerten sowohl für FrieslandCampina als auch für die Gesellschaft. Dieser Mehrwert kann sich aus einer neuen Denkweise, neuen Produkten, clevereren Produktionsprozessen oder die Zusammenarbeit mit sogenannten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) oder anderen Stakeholdern ergeben. Er kann sich in finanzieller Wertschöpfung in der Entwicklung neuer Produkte oder einer Vertiefung der Kundenbeziehung zeigen. Ferner kann ein gesellschaftlicher Mehrwert auch durch den Einsatz für die Gesundheit oder die Bekämpfung von Unterernährung entstehen. In der CSR-Politik von FrieslandCampina nimmt dieser „shared value“ eine führende Stellung ein, sodass nicht nur der Fortbestand von FrieslandCampina gewährleistet bleibt, sondern auch die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt sowie die Zukunft der Milchviehhaltung.

Molkereiprodukte in einer sich schnell verändernden Welt FrieslandCampina sieht für die Zukunft große Herausforderungen für die weltweite Nahrungsversorgung. Das schnelle Wachstum der Weltbevölkerung hat einen großen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Milch ist von Natur aus eine der reichhaltigsten Nahrungsquellen und bildet die Grundlage einer großen Bandbreite an Molkereiprodukten. FrieslandCampina liefert mit ihren Produkten einen Beitrag zur Nahrungsversorgung der Welt – insbesondere im Bereich Nährstoffsicherheit. So reagiert FrieslandCampina auf die wachsende Nachfrage nach einer gesunden und nachhaltigen Ernährung. Die CSR-Politik von FrieslandCampina hat vier Prioritäten: Nährwert & Gesundheit, effiziente und nachhaltige Produktionsketten, Entwicklung der Milchwirtschaft in Asien und Afrika, und nachhaltige Milchwirtschaft.

Von der Gewährleistung zur Implementierung Das Fundament der CSR-Politik wird gebildet durch: • eine Organisation, die aus dem CSR Governance Board, dem Nachhaltigkeits-Koordinationsteam sowie vier weiteren Teams besteht, die für die Umsetzung der CSR-Politik verantwortlich sind; • das Engagement der Stakeholder; • eine Politik nach ISO-26000 mit Zielen für 2020, die die bestmögliche Einbeziehung von Mitarbeitern und MitgliedMilchviehhaltern in eine nachhaltige Geschäftstätigkeit zum Ziel hat;

• ein Paket an Vereinbarungen, Verpflichtungen, Verhaltenskodizes, Leitlinien, Übereinkommen, Berichten und Zertifizierungen, die die Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit bei FrieslandCampina gewährleisten. 2012 hat FrieslandCampina sich auf die Implementierung der CSR-Politik im Unternehmen konzentriert.


Bericht des Executive Board Corporate Social Responsibility

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CSR MVO Unsere Mission, Vision Strategie Missie, visie en und strategie Nährwert Voedingswaarde Gesundheit & gezondheid

Effiziente Efficiënte und en nachhaltige duurzame Produktionsketten productieketens

Bekämpfung des Tekort aan nutriënten Nährstoffmangels terugdringen

Verbesserung des Grondstofgebruik Rohstoffverbrauchs verbeteren

Entwicklung der Ontwikkeling Milchwirtschaft melkveehouderijin Asien in Aziëund en Afrika Unterstützung kleinerer MilchKleine melkveehouders in viehhalter in Asien undhelpen Afrika Azië en Afrika verder

Nachhaltige Duurzame Milchwirtschaft melkveehouderij Bestimmung von De standaard Standards bepalen

CSR CSRGovernance GovernanceBoard Board– –Vier VierCSR-Implementierungsteams MVO-implementatieteams CSR-Maßstäbe– –Jaarlijkse Jährlicherapportering Berichterstattung – Dialog mit Beteiligten - Partnerships MVO-maatstaven – Dialoog met belanghebbenden - Partnerships Engagement Mitarbeiter und CSR-Trainingsprogramme –– Jährlicher CSR Team Award Betrokkenheid medewerkers enMitglied-Milchviehhalter leden-melkveehouders ––MVO-trainingprogramma's Jaarlijkse MVO-Team Award Nachhaltigkeitsrichtlinien Lieferanten – Verhaltenscode Foqus-Qualitätssystem Duurzaamheidsrichtlijnen für voor leveranciers – Gedragscode –– Foqus kwaliteitssysteem––Grundsatzdokumente Beleidsdocumenten

Nährwert & Gesundheit Ausreichend nährstoffreiche Nahrung für eine fortwährend wachsende Weltbevölkerung ist einer der Pfeiler der CSRPolitik von FrieslandCampina. Ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung hat mit Unterernährung oder einem Mangel an Nährstoffen zu kämpfen. FrieslandCampina möchte einen Beitrag zur Bekämpfung dieser Probleme leisten. Zudem hilft das Unternehmen bei der Bekämpfung von Übergewicht, unter anderem durch das Produktangebot, die Senkung des Zuckergehalts in Produkten und die Verbesserung der Aufklärung im Bereich gesunde Ernährung und Lebensstil sowie durch die Hervorhebung der Bedeutung von Sport und Bewegung. Effiziente und nachhaltige Produktionsketten FrieslandCampina will das zukünftige Wachstum klimaneutral realisieren. Beispielsweise wird an der Verbesserung der Energieeffizienz und an der Umstellung auf nachhaltig produzierte Energie gearbeitet. Dies bedeutet, dass die gesamte Kette in den Niederlanden – von der Milchviehhaltung bis zum verarbeitenden Unternehmen – 2020 den eigenen Energiebedarf aus Biomasse sowie durch Wind- und Sonnenenergie decken soll.

Entwicklung der Milchwirtschaft in Asien und Afrika Das Augenmerk von FrieslandCampina liegt vor allem auf Programmen, bei denen Landwirte in Asien und Afrika in die Lage versetzt werden, ihren Betrieb optimal zu führen und die Molkereiproduktion zu steigern. Bei der Entwicklung dieser Programme wird intensiv die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern gesucht. Nachhaltige Milchwirtschaft FrieslandCampina erachtet es für wichtig, dass Milch und andere Rohstoffe von Molkereiprodukten nachhaltig produziert werden. Dabei geht es beispielsweise um landwirtschaftliche Methoden, die so wenig Auswirkungen auf die Umwelt haben wie möglich und darüber hinaus die lokalen Gemeinschaften positiv beeinflussen.


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Bericht des Executive Board Corporate Social Responsibility

FrieslandCampina und 3FM Serious Request FrieslandCampina war 2012 einer der Partner von 3FM Serious Request, einer Partnerschaft, die sich aus der Kooperation zwischen FrieslandCampina und dem niederländischen Roten Kreuz ergab. Die Aktion des Radiosenders 3FM bringt jedes Jahr mehr Geld ein, das über das Rote Kreuz für gute Zwecken verwendet wird. Dieses Jahr stand die Aktion im Zeichen der Bekämpfung der Kindersterblichkeit in einigen afrikanischen Ländern. Dank einer Verbraucheraktion der Marke Campina sowie Aktionen von Mitarbeitern und Mitglied-Milchviehhaltern wurde den DJs, die in einem gläsernen Haus die Aktion begleiteten, am 24. Dezember ein Scheck über 288.059 Euro überreicht.

Partner von Unilever Unilever und FrieslandCampina arbeiten seit Oktober 2012 als Partner zusammen. Im Bereich der Entwicklung, Innovation und Verkaufsförderung nachhaltiger Produktion, Verpackung und Logistik engagieren sich beide Unternehmen gemeinsam. FrieslandCampina hat dabei für Molkereiprodukte und Molkereizutaten den Status „preferred supplier“ (bevorzugter Lieferant) von Unilever. Dies ist vor allem den weitreichenden Anstrengungen der Mitglied-Milchviehhalter im Bereich Nachhaltigkeit zu verdanken, die zur Erreichung der Ziele des „Sustainable Living Plan“ von Unilever beitragen.


Bericht des Executive Board Corporate Social Responsibility

Nachhaltigere Produktionskette Die Kunden von FrieslandCampina erwarten, dass das Unternehmen nachhaltig wirtschaftet, um so einen Beitrag zu ihren Nachhaltigkeitszielen zu leisten. Beispiele sind Danone und Unilever, mit denen FrieslandCampina zusammenarbeitet, um den Ausstoß von Treibhausgasen in der Produktionskette zu senken. Mit Danone wurde hierfür ein „carbon pact“ geschlossen, um sowohl über die Mitglied-Milchviehhalter als auch über die Produktionsstandorte von FrieslandCampina den Ausstoß von CO2 in der Produktionskette zu verringern. Die Verbesserung der Energieeffizienz, der Übergang zur Nutzung von Wind- und Sonnenenergie, der Einkauf von nachhaltigen Rohstoffen und die Verwendung von FSCzertifizierten Kartonagen tragen zu einer nachhaltigeren Produktionskette bei. Entwicklung der Milchwirtschaft in Asien und Afrika Mit dem FrieslandCampina Dairy Development Program trägt FrieslandCampina zur Weiterentwicklung der lokalen Milchwirtschaft in Indonesien, Vietnam, Thailand, Malaysia und Nigeria bei. Das Angebot und die Qualität der lokal produzierten Milch bleiben hinter der steigenden Nachfrage zurück. FrieslandCampina hat ein Programm entwickelt, mit dem lokale Milchviehhalter bei der Verbesserung der Qualität und Steigerung der Milchproduktion unterstützt werden, indem Wissen im Bereich Zucht, Tierfutter, Tiergesundheit, Milchgewinnung und Hygiene mit ihnen geteilt wird. Das Programm trägt zur Entwicklung von nachhaltigen und professionell geführten Familienbetrieben bei, die in der Lage sind, ein Einkommen sicherzustellen. Gegenwärtig liefern fast 40.000 Landwirte in den obengenannten fünf Ländern ihre Milch direkt oder indirekt an FrieslandCampina. Durch einen Kooperationsvertrag mit Agriterra (einer gesellschaftlichen Organisation, die landwirtschaftliche Organisationen bei ihrem Kampf gegen die Armut unterstützt) können mehr als 700.000 Bauern erreicht werden, um Kenntnisse und Erfahrungen auszutauschen und so die Bedeutung für die lokale Bauernschaft zu erhöhen.

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Nachhaltige Milchwirtschaft FrieslandCampina hat am 1. Januar 2012 das FoqusQualitätssystem des Unternehmens um eine Nachhaltigkeitsstrategie für die Milchwirtschaft erweitert: Foqus Planet. Dabei handelt es sich um ein Programm mit konkreten Zielsetzungen für Energie und Klima, Tierschutz, biologische Vielfalt und Landschaft, das von der Generalversammlung der Genossenschaft befürwortet wurde. 2012 wurden die ersten Schritte für die Umsetzung der Aktionspläne ergriffen. Ein großer Schwerpunkt liegt dabei auf den Punkten Energie und Klima, um den nachhaltigen Einsatz von Energie zu fördern und Energieeinsparungen für die Mitgliedsbetriebe zu realisieren. CSR-Bericht 2012 Weitere Informationen über die CSR-Politik von FrieslandCampina und die Ergebnisse 2012 finden Sie im CSR-Bericht 2012, der im Juni 2013 veröffentlicht wird.

Lob für nachhaltiges Palmöl FrieslandCampina erhielt für ihre Einkaufspolitik bei Palmöl einen Preis der niederländischen Organisation für nachhaltiges Palmöl (Task Force Duurzame Palmolie) und eine Auszeichnung des niederländischen Markenverbandes für Margarine, Fette und Öle (Productschap Margarine, Vetten en Oliën). Das Unternehmen ist seit 2007 Mitglied des Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO) und bezieht seit 2011 nachhaltiges Palmöl. Daher haben alle Produkte von FrieslandCampina Kievit seit August 2012 einen RSPO-Status.


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Bericht des Executive Board Ausblick

Ausblick Die wirtschaftlichen Aussichten sind herausfordernd. Für 2013 wird aufgrund des zunehmenden Konsums weltweit eine leichte Zunahme der Nachfrage nach Molkereiprodukten erwartet, insbesondere in Asien, Südamerika, Russland und Afrika. In westlichen Ländern stagniert die Nachfrage nach Molkereiprodukten etwas aufgrund der negativen wirtschaftlichen Entwicklungen und zurückbleibender Kaufkraft der Verbraucher. Das weltweite Angebot an Milch wird voraussichtlich leicht steigen. Aufgrund der mäßigen Futterqualität für die Kühe und der hohen Kraftfutterkosten wird in Westeuropa im ersten Halbjahr 2013 eine niedrigere Milchproduktion erwartet als im ersten Halbjahr 2012. In den Niederlanden wird ein leichter Anstieg der Milchproduktion erwartet. Der Anstieg des Preises für Erzeugermilch und andere Rohstoffe kann die Margen unter Druck setzen, wenn dieser Anstieg der Anschaffungs- oder Herstellungskosten unzureichend oder nicht rechtzeitig auf die Verkaufspreise aufgeschlagen werden kann. Der Zeitpunkt der vertraglichen Festlegung von Preis und Laufzeit kann große Folgen für die erzielten Verkaufspreise und die Margenentwicklung haben. Das Jahr 2013 steht im Zeichen der weiteren Umsetzung der Strategie Route2020. FrieslandCampina erwartet ein weiteres Volumenwachstum der Mehrwertprodukte. Insbesondere bei Baby- und Kindernahrung wird ein beschleunigtes Wachstum durch die Schaffung weiterer Produktionskapazität im zweiten Halbjahr 2013 erwartet, sowohl auf dem Verbraucher- als auch

Neue Verpackung für Friso Exzellente Hygiene und Nutzungskomfort: Die neuen Verpackungen von Friso Baby- und Kindernahrung, die auf den asiatischen Absatzmärkten eingeführt wird. Das Löffelmaß für die Babynahrung wird mit einem Klick im Deckel fixiert, damit Eltern die Babynahrung nicht mehr mit ihren Händen anfassen müssen. Die Verpackungen lassen Eltern mit einem Blick sehen, für welche Lebensphase ihres Kindes die Nahrung bestimmt ist. Die neuen Verpackungen wurden während der Baby Expo in Hongkong erstmals vorgestellt. Das angestrebte Wachstum bei Baby- und Kindernahrung erhält mit diesen neuen Verpackungen einen zusätzlichen Impuls.

industriellen Markt. Auch bei Milchgetränken ist autonomes Wachstum vorgesehen, auch aufgrund einiger Innovationen, die 2013 eingeführt werden. Das Wachstum bei Milchgetränken wird insbesondere außerhalb Europas erfolgen. In Europa wird ein leichter Volumenrückgang bei Milchgetränken erwartet. Auch für Markenkäse wird Europa ein schwieriger Markt bleiben, obwohl Volumenwachstum durch die Steigerung des Exports unter anderem nach Russland und Nordafrika erwartet wird, und die Erweiterung der Käseaktivitäten durch die Übernahme von IDB Belgium N.V. sowie die beabsichtigte Übernahme von Zijerveld en Veldhuyzen B.V. sowie G. den Hollander Holding B.V., für die die Europäische Kommission noch ihre Zustimmung erteilen muss. Die Ausgaben für Werbung und Verkaufsförderung steigen zur Unterstützung und Festigung der Markenpositionen und Marktanteile. Auch die Gemeinkosten werden entsprechend dem Wachstum des Unternehmens steigen. Insbesondere bei den Business Groups Consumer Products International und Ingredients steigt die Zahl der kaufmännischen Stellen, um die Absatzsteigerung zu erzielen. Zudem wird in die weitere Professionalisierung, die weitere nachhaltige Gestaltung, und Qualitätssteigerung und -überwachung investiert. Investitionen sind beim Ausbau der Produktionskapazität, beim Austausch von Anlagen, bei der Effizienzsteigerung und bei der Innovation geplant. Die Innovationsprogramme sind an die strategischen Wachstumsbereiche geknüpft und schaffen eine intensivere


Bericht des Executive Board Verantwortlichkeitserklärung

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Verantwortlichkeitserklärung Zusammenarbeit mit Abnehmern. Voraussichtlich werden die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung steigen. Die Finanzgrundlage von FrieslandCampina ist solide und bietet eine gute Basis für die Umsetzung ihrer Pläne im Rahmen der Strategie Route2020. Im Personalbereich wird auf die Folgen der demografischen Entwicklung in den Niederlanden bezüglich der gewünschten Mitarbeiterbesetzung reagiert. Aus- und Fortbildung von Mitarbeitern in diversen Bereichen erhält viel Aufmerksamkeit, ebenso die weitere Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz. Sowohl die Effizienzsteigerung als auch der Ausbau von Aktivitäten und mögliche Akquisitionen werden zu Veränderungen beim Mitarbeiterbestand führen.

Die Mitglieder des Executive Board der Royal FrieslandCampina N.V. erklären hiermit, dass, soweit ihnen bekannt, der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Aktiva und Passiva, der Finanzlage und des Gewinns der Royal FrieslandCampina N.V. und aller zum Konsolidierungskreis gehörigen Unternehmen vermittelt und, dass der Geschäftsbericht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Lage am 31. Dezember 2012, des Geschäftsverlaufs im Geschäftsjahr der Royal FrieslandCampina N.V. und der mit ihr verbundenen Unternehmen, deren Zahlen in den Jahresabschluss aufgenommen sind, vermittelt und, dass im Geschäftsbericht die wesentlichen Risiken, denen die Royal FrieslandCampina N.V. ausgesetzt ist, beschrieben sind. Executive Board

Erhöhte Aufmerksamkeit für sozialverantwortliches Unternehmertum in der gesamten Produktionskette von Molkereiprodukten wird zu einer nachhaltigen Wertschöpfung für alle Beteiligten beitragen. Der Wettbewerb auf dem Weltmarkt für Molkereiprodukte wird weiter zunehmen. Sowohl multinationale Molkereiunternehmen als auch lokale Unternehmen in einzelnen Ländern stärken ihre Marktpositionen durch den Ausbau ihres Vertriebs, konkurrierende Preisgestaltung, Produkteinführungen sowie die Intensivierung von Werbung und Verkaufsförderung. In Europa wird erwartet, dass der Absatzmarkt für Milchgetränke und Desserts infolge der Wirtschaftskrise weiter schrumpfen wird. Bei Käse wird jedoch ein begrenztes Wachstum erwartet. Die Maßstabsvergrößerung in der europäischen Molkereiindustrie wird durch Fusionen und Übernahmen weiter an Gestalt gewinnen, um auf Dauer kosteneffizient sein zu können. Trotz der Beendigung der Milchquotierung 2015 wird in Europa insgesamt kein starker Anstieg der Gesamtmilchproduktion erwartet. Allerdings bereiten sich Milchviehhalter und Molkereiunternehmen in einigen Ländern und Regionen, auch in den Niederlanden, auf einen Anstieg der Milchproduktion vor. Durch die Ergreifung weiterer Maßnahmen bei der Umsetzung der Strategie Route2020 setzt sich FrieslandCampina auch 2013 ein, zu einer Verbesserung der Position der MitgliedMilchviehhalter der Genossenschaft beizutragen. Auf eine Aussage über die Ergebniserwartung für 2013 wird verzichtet.

Cees (C.C.) ’t Hart Chief Executive Officer Kees (C.J.M.) Gielen Chief Financial Officer Piet (P.J.) Hilarides Chief Operating Officer Roelof (R.A.) Joosten Chief Operating Officer Freek (F.) Rijna Chief Operating Officer Amersfoort (Niederlande), den 1. März 2013



Unsere Arbeitsweise: Investition in Wachstum und Entwicklung von Menschen „The Way we Work“ von FrieslandCampina ist eine Richtschnur für die Schaffung von gewünschter Unternehmenskultur und Arbeitsumfeld, um die Ziele wahr machen zu können und die Strategie Route2020 umzusetzen. Ausgehend vom Potenzial des Unternehmens möchte FrieslandCampina Chancen für ihre Mitarbeiter in der ganzen Welt schaffen. Investition in Wachstum und Entwicklung, mit entsprechender Ausbildung in einem zielstrebigen, aber auch angenehmen, kollegialen und insbesondere sicherem Arbeitsumfeld. Mitarbeiter werden angeregt, sicher zu arbeiten, Herausforderungen anzunehmen, gemeinsam zu wachsen und Verantwortung zu übernehmen.

„Die Folgen eines Unfalls sind wirklich riesig: Für den Beteiligten, aber auch für seine direkten Kollegen und das private Umfeld. Täglich gibt es genug Situationen, die man sieht und denkt: ‚Das hätte auch anders ausgehen können.’ Gerade bei solchen Situationen regen wir unsere Mitarbeiter an, diese zu melden, damit wir diese Gefahrensituationen gemeinsam beseitigen und schlussendlich ein sicheres Arbeitsumfeld für jeden schaffen können.“ Sander Janmaat – Operations Manager, FrieslandCampina Creamy Creation

„Die von mir ausgebildeten FrieslandCampina Mitarbeiter haben eins gemein: ihre Leidenschaft, sowohl für das Unternehmen als auch für das Produkt. Es besteht eindeutig eine große Bereitschaft, sich fortzubilden, zu verbessern und dieses Wissen im eigenen Betrieb anzuwenden. Sie sind wirklich passioniert, sich von anderen Organisationen und von anderen Führungskräften abzuheben, indem sie einen Beitrag leisten und Menschen mit guten Nährstoffen versorgen, damit diese ein gesundes Leben führen.“ Prof. Robert Hooijberg – Professor of Organisational Behavior, IMD Business School


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Corporate Governance Corporate Governance

Corporate Governance Corporate Governance auf einen Blick Grundsätze Royal FrieslandCampina N.V. (die „Gesellschaft“) wendet die Grundsätze des niederländischen Corporate Governance Code (der „Code“) freiwillig an. Wie diese Grundsätze angewendet werden, wird in diesem Kapitel beschrieben. Zudem wird erläutert und begründet, in welchen Fällen die Gesellschaft den Code nicht anwendet. Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. (die „Genossenschaft“) ist von der Anwendung des niederländischen Strukturreglements freigestellt. Die Gesellschaft ist eine Strukturgesellschaft. Mit dem Gesamtbetriebsrat (der „GBR“) wurde ein Übereinkommen geschlossen, aufgrund dessen die Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft (der „Aufsichtsrat“) vom Aufsichtsrat ernannt werden, das sogenannte Kooptationsprinzip.

Anteilseignerstruktur Alle Anteile am Gesellschaftskapital werden von der Genossenschaft gehalten, deren Mitglieder am Milchviehbetrieb beteiligt sind. Der geografische Arbeitsbereich der Genossenschaft ist in 21 Distrikte untergliedert, die jeweils einen Distriktsrat besitzen. Diese Mitglieder der Genossenschaft ernennen die Vorstände der 21 Distrikte, die Distriktsräte, die gemeinsam die 210 Mitgliedern umfassende Generalversammlung der Genossenschaft bilden. Die Generalversammlung ernennt die neun Vorstandsmitglieder der Genossenschaft auf Vorschlag des Beirats der Genossenschaft. Die Genossenschaft ist einzige Anteilseignerin der Gesellschaft. Der Genossenschaftsvorstand übt die Rechte des Anteilseigners der Genossenschaft aus und fungiert so als Hauptversammlung der Gesellschaft. Bei einigen Beschlüssen benötigt die Unternehmensleitung der Gesellschaft (das „Executive Board“) aufgrund der Satzung der Gesellschaft die Zustimmung der Hauptversammlung. Bei einigen Beschlüssen, bei denen der Vorstand der Genossenschaft seine Stimme im Namen der Genossenschaft abgibt, ist es erforderlich, dass der Vorstand der Genossenschaft, bevor sie ihre Stimme abgibt, Zustimmung von der Generalversammlung

erhalten hat. Eine solche Zustimmung der Generalversammlung gilt auch bei einigen anderen wichtigen Beschlüssen der Hauptversammlung der Gesellschaft. Die Governance-Struktur der Genossenschaft wird im Geschäftsbericht der Genossenschaft beschrieben.

Board-Struktur Die Gesellschaft besitzt eine sogenannte dualistische Struktur mit Unternehmensleitung (Executive Board) und Aufsichtsrat. Das Executive Board umfasst fünf Mitglieder, darunter einen Chief Executive Officer (CEO), einen Chief Financial Officer (CFO) und drei Chief Operating Officers (COOs), die jeweils einen eigenen Verantwortungsbereich haben, etwa eine Business Group oder das Management der Verbraucherproduktkategorien. Die Zusammensetzung und Aufgabenverteilung des Executive Board ist auf Seite 144 beschrieben. Der Aufsichtsrat umfasst dreizehn Mitglieder; neun Mitglieder des Vorstandes der Genossenschaft und darüber hinaus vier „externe“ Mitglieder. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist auf Seite 142 und 143 dargestellt.

Ausschüsse des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt, den Prüfungsausschuss, bestehend aus vier Aufsichtsratsmitgliedern, und den Entlohnungsund Bestellungsausschuss, bestehend aus drei Aufsichtsratsmitgliedern. Die Zusammensetzung der Ausschüsse ist auf Seite 142 und 143 dargestellt.

Bericht des Aufsichtsrats Der Bericht des Aufsichtsrats beschreibt unter anderem die Aktivitäten des Aufsichtsrats und der Ausschüsse im Berichtsjahr. Dieser Bericht ist auf Seite 70 bis 75 eingefügt.


Corporate Governance Corporate Governance

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Die Grundsätze der Corporate Governance, die Royal FrieslandCampina N.V. anwendet, sind in der Satzung und in Reglements der unterschiedlichen Organe der Gesellschaft fixiert, die alle auf der Website der Gesellschaft abrufbar sind. Obwohl der Code nicht auf die Gesellschaft anwendbar ist, da kraft Gesetzes nur börsennotierte Gesellschaften dem Code unterliegen, wendet die Gesellschaft die Grundsätze und Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes an, wo dies mit der Beherrschungsstruktur und dem Charakter der Genossenschaft vereinbar ist. Die nicht angewandten Bestimmungen werden in dieser Übersicht erwähnt und zudem wird begründet, warum die entsprechende Bestimmung nicht angewandt wird. Im Berichtsjahr wurden keine erheblichen Änderungen an der Governance-Struktur vorgenommen.

Executive Board Aufgaben und Verantwortlichkeiten Das Executive Board besteht aufgrund der Satzung aus mindestens zwei Mitgliedern und hat die Lenkung der Gesellschaft zur Aufgabe. Dies beinhaltet unter anderem, dass das Executive Board für die Unternehmenspolitik und für den operativen Geschäftsverlauf in dem Unternehmen verantwortlich ist und damit für die Erreichung der Zielsetzungen, die Strategie, die Entwicklung der Ergebnisse und die für das Unternehmen relevanten gesellschaftlichen Aspekte des Unternehmens. Das Executive Board trägt zudem die Verantwortung für die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften, für die Kontrolle der mit den Unternehmensaktivitäten verbundenen Risiken und für die Finanzierung der Gesellschaft. Das Executive Board bespricht die internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme mit dem Aufsichtsrat und dem Prüfungsausschuss. Das Executive Board richtet sich bei der Erfüllung seiner Aufgabe nach den Belangen der Gesellschaft und dem damit verbundenen Unternehmen. Das Executive Board legt bezüglich der von ihm betriebenen Politik gegenüber dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung Rechenschaft ab.

Bestellung Die Mitglieder des Executive Board werden vom Aufsichtsrat auf unbefristete Zeit bestellt. Diese Nicht-Anwendung der Empfehlung des Codes (Bestellung für eine Amtszeit von maximal vier Jahren) ist durch die Grundsätze des niederländischen Strukturreglements begründet, bei dem die Mitglieder des Executive Board vom Aufsichtsrat bestellt werden. Zudem ist die Genossenschaft langfristig orientiert. Der Aufsichtsrat informiert die Hauptversammlung über eine geplante Bestellung und entlässt Mitglieder des Executive Board nicht, bevor die Hauptversammlung dazu angehört wurde. Entlohnungspolitik der Mitglieder im Executive Board Bei der Entlohnungspolitik werden alle relevanten Empfehlungen des Codes angewendet. Die Entlohnungspolitik wird nicht veröffentlicht, da für die Gesellschaft eine gesetzliche Freistellung gilt. Die Entlohnungspolitik wird auf Vorschlag des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung festgelegt und wird jedes Jahr in der Sitzung der Generalversammlung der Genossenschaft verantwortet. Wichtige Änderungen bei der Entlohnungspolitik werden der Hauptversammlung zur Genehmigung vorgelegt.


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Corporate Governance Corporate Governance

FrieslandCampina legt diesbezüglich auch gegenüber der Generalversammlung der Genossenschaft Rechenschaft ab.

von 2/3 der Gesamtzahl der Aufsichtsratsmitglieder. Diese Mitgliederdominanz setzt sich auf Gesellschaftsebene fort.

Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat beaufsichtigt die Politik des Executive Board und den allgemeinen Geschäftsverlauf in der Gesellschaft und im mit ihr verbundenen Unternehmen und berät das Executive Board. Der Aufsichtsrat bespricht mit dem Executive Board die Strategie und die wesentlichen mit dem Unternehmen verbundenen Risiken und zudem den Ansatz, die Funktion und eventuelle signifikante Änderungen der Risikomanagementund Kontrollsysteme.

Mit dieser Regelung wird von der Bestimmung bewährter Verfahren des Codes abgewichen, die besagt, dass maximal ein Mitglied des Aufsichtsrats nicht-unabhängig sein kann. Alle externen Aufsichtsratsmitglieder sind unabhängig im Sinne des Codes. Die externen Aufsichtsratsmitglieder werden anhand der in der Profilskizze festgelegten Kriterien ausgewählt. Mindestens eines der Aufsichtsratsmitglieder ist ein sogenannter Finanzexperte, was bedeutet, dass diese Person relevante Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Finanzen, Buchführung und Rechnungswesen bei einer großen juristischen Person gesammelt hat.

Der Aufsichtsrat hat zudem die in den Bestimmungen von Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs über Strukturgesellschaften aufgeführten Befugnisse. Dies betrifft insbesondere die Bestellung der Mitglieder des Executive Board, die Festlegung der Mitgliederzahl des Executive Board und die Genehmigung einer Reihe von im Gesetz genannten Beschlüssen des Executive Board. Aufgrund der Satzung unterliegen darüber hinaus bestimmte, in der Satzung beschriebene Beschlüsse des Executive Board der Genehmigung des Aufsichtsrats. Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe lassen sich die Aufsichtsratsmitglieder von den Belangen der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen leiten und werden diesbezüglich die infrage kommenden Belange der Beteiligten der Gesellschaft abgewägt. Dabei werden vom Aufsichtsrat auch die für das Unternehmen relevanten Aspekte des sozialverantwortlichen Unternehmertums einbezogen. Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung Mit dem Gesamtbetriebsrat wurde ein Übereinkommen geschlossen, in dem Vereinbarungen über die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Profil, dem die Aufsichtsratsmitglieder genügen müssen, die gestärkten Empfehlungsrechte des Gesamtbetriebsrats bei der Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder und die Weise der Ausübung dieser Rechte durch den Gesamtbetriebsrat niedergelegt sind. Die Profilskizze wurde als Anlage zum Reglement des Aufsichtsrats auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht. Gemäß dem Übereinkommen ist die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ordnungsgemäß, wenn die Vorstandsmitglieder der Genossenschaft 2/3 der Mitglieder des Aufsichtsrats ausmachen (die „internen Mitglieder“) und der Aufsichtsrat zu 1/3 aus „externen Mitgliedern“ besteht. Die gewählte Zusammensetzung entspricht der bei großen Genossenschaften gesetzlich zugelassenen Mitgliederdominanz

Die Ausübung von anderen Aufsichtsratsmandaten und Nebenämtern sowohl durch Aufsichtsratsmitglieder als auch durch Mitglieder des Executive Board wird vom Aufsichtsrat individuell je nach der Art der betreffenden Aufsichtsratsmandate und/oder Nebenämter und dem mit ihnen verbundenen Zeitaufwand beurteilt. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats und des Executive Board hat dafür zu sorgen, dass es dem Unternehmen genügend Zeit und Aufmerksamkeit widmen kann, damit eine ordnungsgemäße Erfüllung seiner Aufgaben gewährleistet ist. Zudem gilt, dass keines der Mitglieder des Aufsichtsrats mehr als fünf Kommissariate und/oder andere Aufsichtsfunktionen bei niederländischen Börsenunternehmen oder anderen großen Gesellschaften innehaben darf, wobei ein Vorsitz doppelt zählt. Für Mitglieder des Aufsichtsrats, die am 1. Januar 2013 bereits Mitglied des Rates waren, gilt diese Regel erst ab dem Zeitpunkt ihrer nächsten Wiederbestellung nach diesem Datum. Die Aufsichtsratsmitglieder werden vom Aufsichtsrat für eine Amtszeit von vier Jahren bestellt und maximal zweimal wiederbestellbar. Eine Ausnahme gilt diesbezüglich für den amtierenden Vorsitzenden, der für eine vierte Amtszeit im Zusammenhang mit der Tatsache bestellt werden kann, dass die Gesellschaft für diese Funktion ein Aufsichtsratsmitglied bestellen können möchte, das viel Erfahrung in Bezug auf den täglichen Geschäftsverlauf in der Gesellschaft und Genossenschaft besitzt. Die Amtszeit eines Aufsichtsratsmitglieds, das auch dem Vorstand der Genossenschaft angehört, endet in jedem Falle bei Beendigung seiner Vorstandsmitgliedschaft. Informationen über die Daten der (Wieder-)Bestellung und laufende Amtszeiten von Aufsichtsratsmitgliedern finden Sie im Schema für die Bestellung und das Ausscheiden von Aufsichtsratsmitgliedern auf Seite 75.


Corporate Governance Corporate Governance

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

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100 %iger Eigentümer

Mitglieder Distrikte Royal FrieslandCampina N.V. Generalversammlung Hauptversammlung Beirat

Vorstand Aufsichtsrat

Executive Board Corporate Centre

Consumer Products Europe

Consumer Products International

Bezüge Auf Vorschlag des Aufsichtsrats legt die Hauptversammlung die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder fest und legt der Generalversammlung diesbezüglich jährlich Rechenschaft ab. Die Bezüge sind nicht von den Ergebnissen der Gesellschaft abhängig. Ausschüsse des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat einen Entlohnungs- und Bestellungssowie einen Prüfungsausschuss. Aufgabe dieser Ausschüsse ist die Beschlussfassung des Aufsichtsrats vorzubereiten; sie haben keine selbstständige Entscheidungsbefugnis. Die Reglements der Ausschüsse wurden auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht. Beide Ausschüsse berichten dem Aufsichtsrat regelmäßig über ihre Beratungen und Erkenntnisse. Entlohnungs- und Bestellungsausschuss Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss besteht aus dem Aufsichtsratsmitglied mit dem sozialen Profil, das zudem den Vorsitz des Ausschusses innehat, dem Vorsitzenden und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats.

Cheese, Butter & Milkpowder

Ingredients

Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss hat unter anderem folgende Aufgaben: • Vorschläge für die Bezügepolitik für das Executive Board und die Bezüge der einzelnen Mitglieder; • Erstellung des Entlohnungsberichts; • Auswahl und Bestellung der Mitglieder (einschließlich Erstellung von Kriterien und Verfahren hinsichtlich der Bestellung) des Executive Board und der externen Aufsichtsratsmitglieder; • regelmäßige Beurteilung des Umfangs und der Zusammensetzung des Aufsichtsrats, der Ausschüsse des Aufsichtsrats und des Executive Board; • regelmäßige Beurteilung des Funktionierens des Executive Board, des Aufsichtsrats und der einzelnen Mitglieder sowie der Ausschüsse des Aufsichtsrats; • Vorbereitung der Beschlussfassung über die Bezügepolitik des Executive Board; und • Kontrolle der vom Executive Board betriebenen Bezügepolitik, angewandten Auswahlkriterien und Bestellungsverfahren für Mitglieder des gehobenen Managements.


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Corporate Governance Corporate Governance

Prüfungsausschuss Der Prüfungsausschuss besteht aus dem Finanzexperten und einem anderen externen Mitglied des Aufsichtsrats sowie zwei Aufsichtsratsmitgliedern, die auch dem Genossenschaftsvorstand angehören. Der Prüfungsausschuss hat vorbereitende Aufgaben in Bezug auf: • Richtigkeit und Vollständigkeit der Finanzberichterstattung; • Einhaltung der Empfehlungen der Abteilung Corporate Internal Audit und des externen Abschlussprüfers; • Verlässlichkeit und Kontinuität der IKT-Systeme; • Buchführungsorganisation; • Funktion der internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme; • Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, der Politik in Bezug auf die Steuerplanung; • Finanzierung und Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie; • Rolle und Funktionieren des internen Abschlussprüfers; und • Bestellung eines externen Abschlussprüfers und Beziehung zu diesem (darunter seine Unabhängigkeit, Bezüge und eventuelle Nicht-Kontrollarbeiten). Der Prüfungsausschuss ist erster Ansprechpartner für den externen Abschlussprüfer, falls dieser Unregelmäßigkeiten in der Finanzberichterstattung der Gesellschaft feststellen sollte. Interessenkonflikte FrieslandCampina hat strenge Regeln formuliert, um jede Form und jeden Anschein von Interessenkonflikten zwischen der Gesellschaft einerseits und den Mitgliedern des Executive Board und Mitgliedern des Aufsichtsrats andererseits zu verhindern. Beschlüsse bezüglich der Durchführung von Geschäftsvorfällen, bei denen Interessenkonflikte von Mitgliedern des Executive Board oder Aufsichtsratsmitgliedern bestehen, die von wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft und/oder für die entsprechende Einzelperson sind, bedürfen gemäß diesen Regeln der Zustimmung des Aufsichtsrats. Im Berichtsjahr wurden keine Interessenkonflikte erfasst. Hauptversammlung Die Hauptversammlung der Gesellschaft ist befugt, bestimmte, in der Satzung bezeichnete Beschlüsse des Executive Board zu genehmigen. Dies betrifft wichtige Beschlüsse im operativen Bereich, im Bereich der rechtlichen Struktur und der Vermögensstruktur der Gesellschaft (und der Gesellschaften, von denen sie Anteile hält) sowie Beschlüsse über die Tätigung großer Investitionen.

Die wichtigsten Befugnisse der Hauptversammlung sind darüber hinaus: eststellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft und • F Gewinnverwendung • Entlastung der Mitglieder des Executive Board bezüglich ihrer Führung und der Mitglieder des Aufsichtsrats bezüglich ihrer Kontrolle des Executive Board; • Feststellung der Dividende; • Feststellung der Bezügepolitik für die Bezügepolitik für das Executive Board und Feststellung der Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats; • Bestellung und Entlastung des externen Abschlussprüfers; • Satzungsänderung; und • Ausgabe von Anteilen, Ausschluss vorrangiger oder vorgehender Rechte, Ermächtigung zum Rückkauf von eigenen Anteilen vonseiten der Gesellschaft, Verringerung des gezeichneten Kapitals, Auflösung, Beantragung der Insolvenz. Der Genossenschaftsvorstand übt im Namen der Genossenschaft das Stimmrecht in der Hauptversammlung der Gesellschaft aus. Bei einigen wichtigen Anteilseignerbeschlüssen, beschrieben in der Satzung der Genossenschaft, benötigt der Vorstand bei der Ausübung des mit den Anteilen der Gesellschaft verbundenen Stimmrechts die Zustimmung der Generalversammlung der Genossenschaft. Gesellschaft, Grundkapital und Satzung Royal FrieslandCampina N.V. ist eine Aktiengesellschaft niederländischen Rechts mit satzungsmäßigem Sitz in Amersfoort, Niederlande, und Geschäftsräumen ebenda am Stationsplein 4. Die Satzung der Gesellschaft wurde zuletzt am 2. Februar 2011 geändert und wurde auf der Website veröffentlicht. Die Gesellschaft ist bei der niederländischen Industrie- und Handelskammer im Handelsregister unter Nummer 11057544 eingetragen. Zum 31. Dezember 2012 belief sich das Gesellschaftskapital auf 1.000.000.000 Euro, gestückelt in 10.000.000 (zehn Millionen) Anteile mit einem Nennwert von 100 Euro. Es handelt sich um Namensaktien. Zum selben Datum wurden 3.702.777 Anteile gezeichnet, die alle bezahlt wurde und alle werden von der Genossenschaft gehalten. Bezüglich der Bestimmungen in Bezug auf die Emission von Anteilen, vorrangige oder vorgehende Rechte, den Erwerb eigener Anteile und die Wertminderung des Kapitals wird aus Platzgründen auf die Satzung der Gesellschaft verwiesen.


Corporate Governance Corporate Governance

Kontrolle der Finanzberichterstattung und Rolle der internen und externen Abschlussprüfer Finanzberichterstattung Das Executive Board ist für die Qualität und die Vollständigkeit der veröffentlichten Finanzberichte verantwortlich. Der Aufsichtsrat kontrolliert, dass das Executive Board dieser Verantwortung nachkommt. Externer Abschlussprüfer Der externe Abschlussprüfer wird von der Hauptversammlung bestellt. Der Aufsichtsrat unterbreitet diesbezüglich einen Vorschlag, wobei sowohl der Prüfungsausschuss als auch das Executive Board eine Stellungnahme an den Aufsichtsrat abgeben. Entlohnung und Auftragserteilung für die Durchführung von Nicht-Kontrollarbeiten durch den externen Abschlussprüfer werden vom Aufsichtsrat auf Vorschlag des Prüfungsausschusses und nach Beratung mit dem Executive Board genehmigt. Der externe Abschlussprüfer wohnt in jedem Fall der Sitzung des Aufsichtsrats bei, in der die Genehmigung des Jahresabschlusses beschlossen wird. Er berichtet seine Erkenntnisse bezüglich der Prüfung des Jahresabschlusses direkt an das Executive Board und den Aufsichtsrat. Interner Auditverantwortlicher Der interne Auditverantwortliche agiert unter der Verantwortung des Executive Board. Sowohl der Prüfungsausschuss als auch der externe Abschlussprüfer werden beim Arbeitsplan des internen Auditors einbezogen und informieren sich über seine Erkenntnisse. De interne Auditor berät sich regelmäßig mit dem externen Abschlussprüfer und dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses.

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Bestimmungen bewährter Verfahren des Codes, die von FrieslandCampina nicht angewandt werden: Die Gesellschaft befolgt den Code vollständig durch entweder Anwendung der Grundsätze und Bestimmungen bewährter Verfahren oder durch die Erläuterung, warum vom Code abgewichen wird. Nachstehende Bestimmungen werden aus vorigen oder nachstehend erläuternden Gründen nicht angewandt: II.1.1

Bestellung der Mitglieder des Executive Board für einen Zeitraum von maximal vier Jahren: siehe Begründung bei Bestellung des Executive Board.

II.1.9-11 und IV Reaktionszeit gegenüber Anteilseignern, Information des Aufsichtsrats bei Übernahmeangebot; Bestimmungen bezüglich der (Hauptversammlung der) Anteilseigner und Angaben/Logistik der Hauptversammlung: Aufgrund der Tatsache, dass die Gesellschaft nicht börsennotiert ist und dass alle Anteile an ihrem Kapital von der Genossenschaft gehalten werden, nicht zutreffend. II 2.12-15

Veröffentlichung des Entlohnungsberichts, wichtigste Elemente der Arbeitsbedingungen oder Abfindung für Mitglieder des Executive Board: Die Gesellschaft nutzt eine gesetzliche Ausnahmeregelung gemäß Art. 2:383b des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches für sogenannte geschlossene Aktiengesellschaften.

III.2.1 Alle Aufsichtsratsmitglieder, mit Ausnahme von höchstens einer Person, sind unabhängig: Siehe Begründung unter Aufsichtsrat – Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung. III.3.5 Ein Aufsichtsratsmitglied kann maximal dreimal für einen Zeitraum von vier Jahren im Aufsichtsrat Mitglied sein: Siehe Begründung unter Aufsichtsrat – Zusammensetzung, Unabhängigkeit und Bestellung. III.5 Der Entlohnungsausschuss sowie der Auswahlund Bestellungsausschuss wurden aus praktischen Erwägungen zum Entlohnungs- und Bestellungsausschuss zusammengefügt.


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Corporate Governance Risikomanagement

Risikomanagement Die Realisierung von Unternehmenszielen geht mit Risiken und Unsicherheiten einher, unter anderem durch äußere wirtschaftliche Faktoren, die Marktentwicklung, Katastrophen sowie interne Faktoren. FrieslandCampina unterscheidet vier Risikogruppen: strategisch, taktisch und operativ, (finanzielle) Kontrolle und Compliance.

Jede Risikogruppe besitzt ihre eigenen Zielsetzungen für deren Beherrschung: • Strategisch: Bedeutende Risiken, die die Umsetzung der Strategie Route2020 behindern könnten, werden frühzeitig erkannt und soweit möglich langfristig gemanagt. • Taktisch und operativ: Die beträchtlichen Auswirkungen, die Risiken auf die (finanziellen) Zielsetzungen kurzfristig für das laufende Jahr und mittelfristig (drei Jahre) haben könnten, werden soweit möglich beschränkt. • (Finanzielle) Kontrolle: Das Unternehmen setzt angemessene Mittel ein, um die genannten Risiken effektiv zu kontrollieren. • Compliance: Das Unternehmen möchte diese Risiken und ihre Folgen ungeachtet der Schwere etwaiger Schäden auf jeden Fall vermeiden. FrieslandCampina hat allgemeine Maßnahmen für das Risikomanagement sowie spezifische Maßnahmen für jeden der Risikobereiche ergriffen. Diese sind nachfolgend dargestellt, wobei die spezifischen Maßnahmen der wichtigsten Risikobereiche zusammengefasst sind. Allgemeine Maßnahmen zum Risikomanagement Organisation des Risikomanagements Das Executive Board trägt die Endverantwortung für die Kontrolle der mit den Unternehmenszielsetzungen verbundenen Risiken und für die Verlässlichkeit der internen und externen (Finanz-)Berichterstattung. Die Verantwortlichkeit für den Entwurf und die Einbettung der darauf abzielenden Risikomaßnahmen wird an KonzernStabsabteilungen delegiert. Diese Abteilungen werten zudem aus, wie effektiv die Maßnahmen angewandt werden.

Das Management der Business Groups und Konzernunternehmen ist primär verantwortlich für die korrekte (tägliche) Anwendung, Einhaltung und Überwachung der Systeme zur Beherrschung der relevanten Risiken. Die Business Groups und Konzernunternehmen beurteilen die Anwendung und Einhaltung der Maßnahmen und legen dem Executive Board darüber in Form eines internen Berichts („Statement of Internal Control“) Rechenschaft ab. Organisation und Funktion der internen Risikomanagementsysteme wurden 2012 weiter verbessert. Verhaltenskodex und Whistleblower-Regelung FrieslandCampina hat Ausgangspunkte für die Verhaltensnormen in einem Verhaltenskodex festgelegt. Dieser gilt für alle Mitarbeiter von FrieslandCampina und wurde intern veröffentlicht. 2012 wurde die Bekanntheit des Verhaltenskodex im Unternehmen weiter gesteigert. Der Verhaltenskodex wurde 2012 ein fester Bestandteil des Arbeitsvertrags unserer höheren Mitarbeiter. Das Unternehmen hat eine Whistleblower-Regelung. Mitarbeiter, die Abweichungen vom Verhaltenskodex feststellen, können diese gemäß der Whistleblower-Regelung dem Management, internen Vertrauenspersonen, dem Corporate Compliance Officer oder einer unabhängigen externen Stelle melden. Von diesen Meldungen wird dem Executive Board und Prüfungsausschuss eine anonymisierte Zusammenfassung bereitgestellt. Corporate Manual Es ist ein Corporate Manual verfügbar, das die wichtigsten Ausgangspunkte für die Unternehmenspolitik sowie die Verantwortungsbereiche und Zuständigkeiten von Funktionen innerhalb der Organisation festlegt. Auch das Vorgehen zum Management der Unternehmensrisiken ist darin festgehalten.


Corporate Governance Risikomanagement

Unternehmensplanung und -prüfung Das Unternehmen verfügt über Verfahren für die strategische Planung, die Budgetierung, die internen monatlichen Management- und Finanzberichte sowie (vierteljährliche) Finanzprognosen. Für Gestaltung und Zustandekommen der entsprechenden Berichte bestehen detaillierte Richtlinien. Das Management der Business Groups berät monatlich mit ihren Konzernunternehmen über die Realisierung der (finanziellen und nicht-finanziellen) Zielsetzungen und greift dabei unter anderem auf die finanziellen und operativen Berichte (Business Reviews) zurück. Die Chief Operating Officers der Business Groups legen durch die monatlichen Berichte dem Executive Board (dessen Mitglieder sie sind) Rechenschaft ab. Dies gilt auch für die Business Group Consumer Products Europe, die bei den Sitzungen des Executive Board vom Executive Director vertreten wird. Die monatlichen Berichte werden dem Aufsichtsrat vorgelegt und erläutert.

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Die wichtigsten Risikobereiche für FrieslandCampina

Strategisch Innovation und Mehrwert Wirtschaftliche und politische Entwicklungen Milchaufbereitung und Verarbeitungskapazität Akquise und Zusammenarbeit Taktisch und operativ Wettbewerb und Marktentwicklung Einkaufsmarkt- und Preisentwicklungen Personal und Organisation Sicherheit der Mitarbeiter Katastrophen einschließlich Tierkrankheiten Reputation Nachhaltigkeit (Finanzielle) Kontrolle Finanzierung, Kredit-, Währungs- und Zinsrisiko

Risikoerfassung und -bewertung 2012 Mit den Business Groups und dem Executive Board wurden 2011 Risikoerfassung und -bewertung vorgenommen. 2012 wurde dieser jährliche Prozess weiter in den Konzernunternehmen vertieft, unterstützt durch die neue Abteilung Enterprise Risk Management. In diesem Prozess werden die in Zusammenhang mit der Strategie Route2020 stehenden Unternehmensrisiken erfasst und bewertet. Die Maßnahmen zielen darauf ab, diese Unternehmensrisiken zu kontrollieren und zu verringern, wurden bewertet und Initiativen wurden festgelegt, um die Kontrolle dieser Risiken, wo erforderlich, zu verbessern. Diese Initiativen sind ein fester Bestandteil der Geschäftspläne. Die wichtigsten Ergebnisse der Risikoerfassung und -bewertung werden in diesem Kapitel beschrieben. Es ist möglich, dass Risiken, die derzeit nicht erkannt oder als

Rentenleistungen und Steuern IKT und Managementinformationen Compliance Produktqualität / Lebensmittelsicherheit Gesetze und Vorschriften

nicht wesentlich betrachtet werden, später eine erhebliche negative Auswirkung auf die Fähigkeit von FrieslandCampina haben können, ihre Unternehmenszielsetzungen zu realisieren. Die Prozesse zur Unternehmensplanung und -prüfung (einschließlich Risikobewertung), die Richtlinien, Verfahren, Systeme und organisatorischen Maßnahmen von FrieslandCampina sind auch auf die rechtzeitige Erkennung dieser Risiken ausgerichtet.


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Corporate Governance Risikomanagement

Internal Control Framework Bei der Gestaltung und Bewertung der Risikomanagementund Kontrollsysteme von FrieslandCampina wird der international anerkannte COSO-Rahmen für die interne Kontrolle als Bezugsrahmen verwendet. Dieses ist im Internal Control Framework (ICF) festgehalten. Das ICF enthält vorgeschriebene Kontrollmaßnahmen. Die korrekte Anwendung dieser Maßnahmen wird durch regelmäßige interne Beurteilungen in Teilen der Organisation bewertet und systematisch erfasst, einschließlich Verbesserungsmaßnahmen bei festgestellten Mängeln. Das ICF wurde im Jahr 2011 eingeführt und wurde 2012 von den Business Groups und Konzernunternehmen angewendet. Die internen regelmäßigen Beurteilungen haben 2012 in 97 Prozent aller Fälle stattgefunden. Alle festgestellten Mängel wurden separat auf eventuelle Risiken vom Corporate Enterprise Risk Management beurteilt. Daraus haben sich keine wesentlichen Risiken ergeben.

Innenrevision Die Abteilung Corporate Internal Audit hat 2012 Prüfungen durchgeführt, um festzustellen, wie effektiv die ergriffenen Maßnahmen zum Management der Risiken waren. Dies geschah nach einem Programm, das im Einvernehmen mit dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats erstellt worden war. Die dabei gesammelten Informationen werden dazu verwendet, Verbesserungen der internen Risikomanagementund Kontrollsysteme durchzuführen. Darüber hinaus hat die Abteilung spezielle Aufträge (zum Beispiel IKT-Audits) durchgeführt. Die daraus resultierenden Feststellungen und Empfehlungen wurden mit dem verantwortlichen Management abgestimmt und dem Executive Board sowie dem Prüfungsausschuss in einem Bericht mitgeteilt.

Die Ergebnisse der internen regelmäßigen Beurteilungen und die eventuellen Risiken, die aus Mängeln hervorgehen, werden an das verantwortliche Management, das Executive Board und den Prüfungsausschuss berichtet. Die Abteilung Corporate Internal Audit führt jährlich unabhängige Prüfungen durch, um die korrekte Anwendung des ICF zu beurteilen.

Alaska Milk Corporation Im März 2012 erwarb FrieslandCampina die Aktienmehrheit des philippinischen Molkereiunternehmens Alaska Milk Corporation. Mit starken Marken wie Alaska, Liberty, Alpine und Krem-Top nimmt das Unternehmen den zweiten Platz auf dem philippinischen Molkereimarkt ein. Das Unternehmen zeigt seine Stärken bei Kondensmilch, Sahne und Fertigmolkereiprodukten. Auch Milchpulver ist ein wichtiges Produkt für die Alaska Milk Corporation. Durch die Übernahme hat FrieslandCampina die Gelegenheit, einen umfassenden Verbrauchermarkt weiter zu erschließen. Dies trägt zur Erreichung eines der Ziele der Route2020 bei: Wachstum in Asien.


Corporate Governance Risikomanagement

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Unternehmensrisiken Neben den oben beschriebenen allgemeinen Kontrollmaßnahmen bestehen spezifische Maßnahmen für die Unternehmensrisiken. Beschreibung des Risikos

Howwird the das risksRisiko are managed Wie kontrolliert?

Innovation und Mehrwert

Die rechtzeitige Erkennung von und Reaktion auf Verbraucher- und Abnehmerbedürfnisse mittels erfolgreicher Produkt- und Prozessinnovationen in strategischen Kategorien ist entscheidend, um die Unternehmenszielsetzungen erreichen zu können. Ein Mangel an erfolgreicher Innovation kann zu einer erheblichen Behinderung des Unternehmens bei der Umsetzung der Strategie Route2020 führen.

• Innovation Governance Board, das über die Effektivität von Innovationen wacht. • Anwendung von Portfoliomanagementsystem und StandardInnovationsprozess. • Innovationsprogramme Wachstum und Entwicklung, tägliche Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Funktionalität. • Stärkere Konzentration auf Entwicklung von niederschwelligen Produktkonzepten angesichts wirtschaftlicher Lage. • Bündelung der F&E-Aktivitäten im neuen FrieslandCampina Innovation Centre in Wageningen. • Adäquate Organisation und Prozesse zum Schutz von Marken und geistigem Eigentum, unter anderem durch Patente.

Wirtschaftliche und politische Entwicklungen

FrieslandCampina verfügt über wichtige Markt- und Markenpositionen, unter anderem in Asien, Westafrika, West-, Ost- und Mitteleuropa sowie dem Nahen Osten. Politische oder wirtschaftliche Veränderungen in diesen Regionen können Folgen für die Marktposition in diesen Ländern haben. Eine eventuelle weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa kann potenziell zu niedrigeren Verbraucherausgaben bei Molkereiprodukten, mehr Preisdruck, erhöhten Kreditrisiken bei Abnehmern sowie Diskontinuität bei Lieferanten und Kreditgebern führen. Außerdem können öffentliche Äußerungen und Entwicklungen in den Niederlanden oder in anderen (westeuropäischen) Ländern einen negativen Einfluss auf die Betriebsergebnisse und die Finanzlage von FrieslandCampina haben, zum Beispiel als Folge eines Boykotts von FrieslandCampina-Erzeugnissen. Politisch bedingte Sanktionen westlicher Länder (etwa gegenüber Libyen und Iran) können ebenfalls zu Liefereinschränkungen für FrieslandCampina führen.

• Aufgrund der Diversifikation der Aktivitäten in geografischer Hinsicht sowie bezüglich der Produkte besteht eine Risikostreuung. • Engmaschige Überwachung von wirtschaftlichen Indikatoren und Marktinformationen, um rechtzeitig auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können. • Es bestehen Szenarien für europäische Länder mit einem erhöhten wirtschaftlichen Risiko (etwa Griechenland), unter anderem abzielend auf Marktposition, Lieferkette, Kreditrisiken, Liquidität und Finanzierung. • Verstärkte Aufmerksamkeit bezüglich der Verbesserung der Liquiditätspositionen (stringentes Betriebskapitalmanagement), Minimalisierung lokaler Barpositionen außerhalb des zentralen Cashpools, Nutzung von Banken mit prinzipiell Single-A-Rating. • Erhöhung von Kapazität und Know-how im Bereich Beziehungen zu staatlichen Instanzen und Entwicklungen von Vorschriften in Asien (etwa China). • Aktive Beteiligung des Unternehmens an gesellschaftlichen Diskussionen über die (Milch-)Viehhaltung und den Molkereisektor.


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Corporate Governance Risikomanagement

Beschreibung des Risikos

Howwird the das risksRisiko are managed Wie kontrolliert?

Personal und Organisation

Die Fähigkeit, die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen, zu behalten und zu entwickeln ist eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung der Zielsetzungen von FrieslandCampina.

• Weltweite Personal- und Organisationsstrategie zur Unterstützung der Unternehmensstrategie Route2020. • Nachbereitung der Ergebnisse der weltweiten Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit „Over2You“ in allen Abteilungen. • Erfassung und Verstärkung bei Besetzung von Schlüsselfunktionen auf diversen Ebenen der Organisation. • Programm für die Talent- und Führungskräfteentwicklung für das Senior Management und Talente mit geringerer Arbeitserfahrung. • Projekt Employability 2020 in Zusammenarbeit mit Fortbildungseinrichtungen, um angesichts des im Durchschnitt höheren Alters der Produktionsmitarbeiter in den Niederlanden Wissen und Erfahrung im Zusammenhang mit Molkereiprodukten für die Zukunft zu bewahren. • Für weitere Informationen wird auf FrieslandCampina und ihre Mitarbeiter (Seite 48 bis 49) verwiesen.

Katastrophen einschließlich Tierkrankheiten

FrieslandCampina arbeitet mit Naturprodukten. Ein umfassender oder lang anhaltender Ausbruch von (ansteckenden) Tierkrankheiten, insbesondere bei Rindern, könnte die Produktion und den Absatz von Molkereiprodukten und damit die Ergebnisse von FrieslandCampina negativ beeinflussen. Die Produktion und Lieferung von Produkten durch das Unternehmen ist von der einwandfreien Funktion der Produktions- und Distributionseinrichtungen und der Verfügbarkeit von Rohstoffen, Energie und Dienstleistungen abhängig. Naturkatastrophen wie etwa Überschwemmungen können das Unternehmen und die gesamte Produktionskette stören. Solche Risiken sind vom Unternehmen nicht (vollständig) auszuschließen.

• Qualitätssystem Foqus für die Produktion von Erzeugermilch. Die Produkte sind über die gesamte Produktionskette nachverfolgbar. • Die korrekte Funktion und Einhaltung des Qualitätssystems wird regelmäßig durch interne und externe Prüfungen beurteilt. • Das Unternehmen verfügt über Verfahren und eine Organisation, um im Fall einer Krise angemessen in den Konzernunternehmen, den Business Groups und auf Konzernebene handeln zu können. Alle Beteiligten sind entsprechend geschult. • Die Bewertung von Produktabweichungen und das Ergreifen von Maßnahmen zu deren Verhinderung sind Teil der Betriebsführung. • Projekte wurden begonnen, um Pläne in Bezug auf alternative Produktionsstandorte und Lieferanten bei Notfällen zu verbessern, auf Grundlage einer Risikoerfassung je Standort. • Das Unternehmen hat für derartige Katastrophenfälle entsprechende Versicherungen vor Schäden, Folgeschäden und Haftungsfällen abgeschlossen.

Produktqualität/Lebensmittelsicherheit

Sowohl die Abnehmer von FrieslandCampina als auch die Verbraucher müssen darauf vertrauen können, dass die Produkte sicher sind und von hoher Qualität sind. Die Betriebsaktivitäten bergen Risiken, die zu Abweichungen in der Produktqualität führen können, beispielsweise durch Unterbrechungen der Produktion, Kontamination von Produkten oder Rohstoffen oder Lieferungen, die nicht den korrekten Spezifikationen entsprechen. Abweichungen bei der Produktqualität können beträchtliche Schäden für den Ruf des Unternehmens und für die Position der betreffenden Marken einschließlich Wachstum und Rentabilität führen.

• Integrales Qualitätssystem Foqus (in das die internationalen Normen wie ISO 9001, ISO 22000, HACCP integriert sind) in der gesamten Produktionskette (vom Erzeuger bis zum Vertrieb). • Mehrheit der Produktionsstandorte sind HACCP-zertifiziert. • Zusätzliches QA Fit-Programm wird eingeführt. • Interne Foqus-Audits durch geschulte interne Auditoren. • Interne Verfahren zu den Themen Lebensmittelsicherheit, Entgegennahme und Bearbeitung von Verbraucherbeschwerden, Issue- und Krisenmanagement. • Erfassung und Analyse von Zwischenfällen. • Für diese Risiken hat FrieslandCampina Produkthaftungsund Rückrufkostenversicherungen abgeschlossen.


Corporate Governance Risikomanagement

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Beschreibung des Risikos

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Wettbewerb und Marktentwicklung

• Das Reagieren auf diese Veränderungen und die regelmäßige Überprüfung der Wettbewerbsposition nimmt in der Route2020, der Gestaltung der Organisation, der Jahresplanung und der Ausführung viel Raum ein. • Kategorienteams entwickeln Kenntnisse und strategische Pläne in Bezug auf strategische Segmente. Auch dadurch kann die Umsetzung weltweit beschleunigt werden. • Das Unternehmen bündelt das Wissen der Entwicklungen auf dem Markt für Molkereiprodukte und jenes bei Wettbewerbern in einem Dairy News Analysis System. • Analyse von Markt- und Verbraucherentwicklungen mit Hilfe von Marktforschungsunternehmen. • Das Executive Board und das Management in den Business Groups werden regelmäßig über die wichtigsten Markt- und Wettbewerbsentwicklungen informiert.

Der Molkereisektor unterliegt raschen Veränderungen. Abnehmer verschärfen ihre Konditionen für die Abnahme von Produkten von FrieslandCampina. Verbraucher setzen immer höhere Erwartungen in Produkte und deren Verwendungsmöglichkeiten. Auch die Präferenzen der Verbraucher ändern sich. Zudem bestehen große Unterschiede zwischen den Ländern, in denen FrieslandCampina aktiv ist. Auf den für sie wichtigen Absatzmärkten konkurriert FrieslandCampina nicht nur mit zahlreichen kleineren (lokalen) Produzenten, sondern auch mit großen multinationalen Unternehmen. Diese Unternehmen, von denen einige börsennotiert sind, besitzen die Finanzmittel, um beispielsweise auf bestimmte Trends zu reagieren und/oder (neue) Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Wenn FrieslandCampina nicht ausreichend in der Lage sein sollte, auf Marktveränderungen zu reagieren und innovativ zu sein, könnte das negative Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsposition und damit ihre Betriebsergebnisse und ihre Finanzlage haben.

Managementerklärung Das Executive Board trägt die Endverantwortung für die Kontrolle der mit den Unternehmenszielsetzungen verbundenen Risiken und für die Verlässlichkeit der internen und externen (Finanz-)Berichterstattung. Zudem ist das Executive Board für die Beurteilung der Effektivität der auf diese Risiken abzielenden Kontrollmaßnahmen verantwortlich. Mithilfe der zuvor beschriebenen Maßnahmen ist das Executive Board seinen Verantwortlichkeiten im Berichtsjahr nachgekommen. Unter Berücksichtigung der Beschränkungen, die notwendigerweise allen Risikomanagement- und internen Kontrollsystemen anhaften sowie der Möglichkeiten zu deren Verbesserung bieten uns die internen Management- und Kontrollsysteme unseres Unternehmens ein angemessenes Maß an Sicherheit, dass:

Was die Bedeutung von „angemessenes Maß an Sicherheit“ anbetrifft, ist von dem auszugehen, was für eine sorgfältig handelnde Geschäftsführung unter den gegebenen Umständen als solches gilt. So sorgfältig die oben genannten Systeme und Maßnahmen auch gestaltet sind, können sie dennoch niemals absolute Sicherheit bieten, dass operative und finanzielle Unternehmensziele erreicht werden. Ebenso wenig können diese Systeme alle Unrichtigkeiten, Fehler oder Verstöße gegen gesetzliche und sonstige Vorschriften verhindern. Sämtliche Tätigkeiten in Bezug auf die internen Risikomanagement- und Kontrollsysteme und die daraus resultierenden Feststellungen, Empfehlungen und Maßnahmen wurden mit dem Prüfungsausschuss, dem Aufsichtsrat und dem externen Abschlussprüfer besprochen. Executive Board

• das Executive Board rechtzeitig über den Grad informiert ist, mit dem strategische, operative und finanzielle Zielsetzungen des Unternehmens realisiert werden; • die interne und externe (Finanz-)Berichterstattung frei von wesentlichen Unrichtigkeiten ist und die Kontrollsysteme im Jahre 2012 ordnungsgemäß funktioniert haben; • das Unternehmen die relevanten Gesetze und Vorschriften eingehalten hat.

Amersfoort (Niederlande), den 1. März 2013


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Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrats

Piet (P.) Boer

Jan (J.H.G.M.) Uijttewaal

Peter (P.A.F.W.) Elverding

Sjoerd (S.H.) Galema

Tex (L.W.) Gunning

Angelique (A.A.M.) Huijben-Pijnenburg

Jan (J.P.C) Keijsers

Frans (F.A.M.) Keurentjes

Simon (S.R.F.) Ruiter

Henk (H.) Scheffers

Hans (H.) Stรถcker

Ben (B.) van der Veer

Erwin (W.M.) Wunnekink


Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrats

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Bericht des Aufsichtsrats Aktivitäten des Aufsichtsrats Im Hinblick auf den erwarteten Anstieg des Milchangebots mit der Abschaffung der Milchquotierung 2015 erhielten die langfristige Kapazitätsplanung des Unternehmens sowie die damit im Zusammenhang stehenden größeren Investitionen in den Sitzungen des Aufsichtsrats viel Aufmerksamkeit. Bei der Kapazitätsplanung geht es um die strategische Planung der Milchverarbeitungskapazität und die Empfehlungen hinsichtlich der Kapazität für den Zeitraum bis einschließlich 2020, wobei die Verwertung aller Mitgliedermilch Ausgangspunkt bleibt. Neben Effizienzsteigerungen, mit denen die Kapazität bestehender Produktionsstandorte in einigen Fällen verbessert werden kann, werden auch Investitionen in die Erweiterung bestehender Kapazität erforderlich sein. Die dafür voraussichtlich erforderlichen zusätzlichen Investitionen in die Milchverarbeitungskapazität sind beträchtlich. Im Berichtsjahr wurden dem Aufsichtsrat einige größere Projekte zur Genehmigung vorgelegt. Dies betrifft unter anderem die Entrahmungskapazität bei FrieslandCampina DMV in Veghel (Niederlande), einen neuen Pulverturm für FrieslandCampina Domo in Bedum (Niederlande) und eine neue Verpackungslinie in Leeuwarden (Niederlande). Auch der Fortschritt anderer laufender Investitionsprojekte wurde im Berichtsjahr behandelt. Dem Fortschritt der Strategie des Unternehmens wurde auch dieses Jahr viel Aufmerksamkeit zuteil; genauer gesagt, den Plänen des Managements, das Wachstum in einigen Bereichen zu beschleunigen und dabei die Eigendynamik der Möglichkeiten auf dem Markt zu nutzen. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere über die Pläne in China und die Möglichkeiten in Afrika und Asien gesprochen. Zudem wurden einige Bereiche behandelt, in denen sich FrieslandCampina verbessern muss. In dieser Hinsicht wurde ein Umstrukturierungsplan für Deutschland besprochen und genehmigt. Schlussendlich wurden die wichtigsten Bedingungen im Unternehmen für die erfolgreiche Durchführung der Strategie besprochen. Eine Bedingung ist die Verfügbarkeit einheitlicher Daten und Prozesse. Diesbezüglich wurde der Investitionsvorschlag für „Summitplus“ für die Anschaffung und Einführung eines integrierten Automatisierungssystems für das gesamte Unternehmen genehmigt. Dieses ermöglicht FrieslandCampina, sich zu einer untereinander abhängigen Organisation zu entwickeln, mit einem völlig transparenten Geschäftsmodell mit einer standardisierten Betriebsart im Bereich Planung, Einkauf, Buchhaltung, Verkauf und Qualitätsüberwachung, wobei Produktions- und Verkaufseinheiten im gesamten Unternehmen gleichermaßen verbunden sind.

Die Aktivitäten von FrieslandCampina im Bereich Übernahmen wurden in den Sitzungen des Aufsichtsrats regelmäßig behandelt und einige größere Akquisitionsprojekte wurden besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Akquisitionen von Zijerveld en Veldhuyzen B.V., G. den Hollander Holding B.V. und Alaska Milk Corporation vom Aufsichtsrat genehmigt. Ebenso wurde IDB Belgium N.V. übernommen. Die Akquisition von Zijerveld en Veldhuyzen B.V. und G. den Hollander Holding B.V. erfordert die Genehmigung der Europäischen Kommission, die FrieslandCampina im zweiten Quartal 2013 zu erhalten erwartet. Die Ergebnisse einer Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit wurden im Dezember dem Aufsichtsrat präsentiert. Zudem hat der Aufsichtsrat die Aktivitäten des Managements zur Kenntnis genommen, eine nachhaltige ganzheitliche Lösung für die Pensionen der niederländischen Arbeitnehmer zu finden. Darüber hinaus wurden der Geschäftsverlauf in dem Unternehmen und die Ergebnisse behandelt. Die langfristige Finanzierung des Unternehmens wurde ebenfalls behandelt, auch im Zusammenhang mit der Beständigkeit des Unternehmens gegen die Wirtschaftskrise. Im März wurde der Jahresabschluss 2011 und der Text des Geschäftsberichts mit dem Executive Board und dem externen Abschlussprüfer besprochen und genehmigt. Der Management Letter des Abschlussprüfers wurde ausführlich mit ihnen besprochen. Auch der Fortschritt des Managements im Bereich Verbesserung der Sicherheit im Unternehmen, insbesondere bei den operativen Aktivitäten, wurde genau vom Aufsichtsrat verfolgt. Die erzielten Ergebnisse und die auf die weitere Verbesserung der Sicherheit abzielenden, begonnenen Aktivitäten wurden mit dem Aufsichtsrat besprochen. Im Mai wurde die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat besprochen. Der Aufsichtsrat ist im Berichtsjahr sechs Mal zusammengetreten. Zudem hat der Aufsichtsrat im September wiederum eine Betriebsbesichtigung unter Begleitung einiger Mitglieder des Executive Board absolviert; dieses Mal das Regionalbüro von FrieslandCampina in Singapur und die Konzernunternehmen in Indonesien. In Singapur wurde der Strategie der Business Group Consumer Products International Aufmerksamkeit zuteil. Mit dem Management der Konzernunternehmen in Indonesien wurde detaillierter auf ihre Aktivitäten, Strategie und Ergebnisse eingegangen. Im Oktober wurde darüber hinaus eine Betriebsbesichtigung bei FrieslandCampina Domo in Beilen (Niederlande) absolviert. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und -qualität und dem Fortschritt des laufenden Investitionsprojekts.


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Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrats

Die Sitzungen des Rats finden in Anwesenheit des Executive Board statt. Nach Ablauf nahezu jeder Sitzung findet eine interne Beratung statt, bei der grundsätzlich nur die Aufsichtsratsmitglieder und der Schriftführer anwesend sind. Bei dieser internen Beratung werden unter anderem Angelegenheiten bezüglich des Funktionierens des Aufsichtsrats und des Executive Board sowie Bestellungen, und Aspekte wie Bezüge und Entlohnungspolitik behandelt. In der internen Beratung wurde im Berichtsjahr das Funktionieren des Aufsichtsrats und seiner Mitglieder nach einer Reihe Gespräche mit jedem der Mitglieder mit dem Entlohnungs- und Bestellungsausschuss behandelt. Das allgemeine Urteil über das Funktionieren des Aufsichtsrats war positiv, mit einem einzigen Punkt wie der Bedarf an Themenversammlungen zur Steigerung des Wissens und des Verständnisses des Aufsichtsrats bezüglich spezifischer, für FrieslandCampina wichtiger Themen. Die Wechsel zum neuen Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden wurde als tadellos erfahren. Auch die Bewertung der Mitglieder des Executive Board wurde dadurch vorgenommen, dass der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss Gespräche mit jedem Mitglied des Executive Board geführt und eine darauf folgende Bewertung in der Aufsichtsratssitzung in Abwesenheit des Executive Board vorgenommen hat. Aspekte der Entlohnung des Executive Board wurden besprochen, sowohl hinsichtlich der Zielsetzungen für 2012 als auch der erreichten Ergebnisse hinsichtlich der Ziele 2011 sowie der damit in Zusammenhang stehenden Festlegung der (kurz- und langfristigen) Boni für dieses Jahr. Die Beschlussfassung für all diese Themen wurde vom Entlohnungs- und Bestellungsausschuss vorbereitet. Eine Delegation des Aufsichtsrats hatte einige Male pro Jahr mit dem Gesamtbetriebsrat Kontakt über den Geschäftsverlauf bei FrieslandCampina. Ausschüsse des Rats Der Aufsichtsrat hat zwei Ausschüsse eingesetzt, die den Aufsichtsrat über spezielle Aufgaben beraten und Beschlüsse vorbereiten. Es handelt sich dabei um den Prüfungsausschuss einerseits und den Entlohnungs- und Bestellungsausschuss andererseits. Prüfungsausschuss Der Geschäftsbericht 2011 und der Jahresabschluss für selbiges Jahr wurden ausführlich behandelt, ebenso der Bericht des externen Abschlussprüfers über den

Jahresabschluss und die Managementerklärung des Executive Board wie im Geschäftsbericht erfasst. Auch der Halbjahresbericht 2012 und die Erkenntnisse des externen Abschlussprüfers in Bezug auf den Halbjahresbericht wurden umfassend behandelt. Die Tätigkeiten des externen Abschlussprüfers wurden anhand des Auditplans besprochen. Die Liste mit Aufträgen, die zudem vom Unternehmen dem externen Abschlussprüfer überreicht wurde, wurde im Berichtsjahr vier Mal vom Prüfungsausschuss beurteilt. Das Funktionieren des externen Abschlussprüfers wurde ausgewertet, was zu einem positiven Urteil führte. Im Jahr 2013 wird eine umfassende Bewertung des Funktionierens des externen Abschlussprüfers durchgeführt, deren Ergebnisse der Generalversammlung mitgeteilt werden. Einige Manager (Internal Audit, Enterprise Risk Management, Treasury, IKT, Steuern) berichteten bei jeder Sitzung des Prüfungsausschusses über ihre Tätigkeiten. Die Reichweite der Aufgaben und Verantwortlichkeiten der internen Auditfunktion wurden behandelt und der Prüfungsausschuss unterstützte den Vorschlag, die Besetzung und damit den Wirkungskreis dieser Position beträchtlich zu erweitern. Enterprise Risk Management berichtete zudem über den Internal Control Framework und die Analyse bezüglich der Funktionstrennung von Aufgaben. Im Bereich IKT wurde in jeder Sitzung der Fortschritt des Projekts „Summitplus“ behandelt und das diesbezügliche Risikomanagement. Die Abteilung Mergers & Acquisitions gab während einer Sitzung eine Übersicht der laufenden Projekte und Prozesse. In einer Sitzung wurde über bestehende wesentliche Ansprüche und die verbesserten Prozesse gesprochen, die genutzt werden, um diese Ansprüche so gut wie möglich zu behandeln. Der Prüfungsausschuss hat sich ausführlich mit den Entwicklungen im Bereich Pensionen und deren Auswirkungen auf das Unternehmen beschäftigt. Behandelt wurde die Einhaltung des Verhaltenskodex im Unternehmen und die Wirksamkeit des diesbezüglichen Beschwerdeverfahrens. Der Prüfungsausschuss ist im Berichtsjahr vier Mal zusammengetreten, in Anwesenheit des Managements und des externen Abschlussprüfers. Zudem hat der Vorsitzende einige Male separat mit dem externen Abschlussprüfer gesprochen.


Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrats

Die Zusammensetzung des Prüfungsausschusses ist auf Seite 143 dargestellt. Zwei Mitglieder des Prüfungsausschusses, Herr Henk Scheffers (Vorsitz) und Herr Ben van der Veer, sind als „Finanzexperten“ im Sinne der Satzung des Aufsichtsrats qualifiziert. Darüber hinaus besteht der Prüfungsausschuss aus zwei internen Mitgliedern des Aufsichtsrats. Zudem nehmen weitere interne Mitglieder des Aufsichtsrats roulierend als Zuhörer an Sitzungen des Prüfungsausschusses teil. Entlohnungs- und Bestellungsausschuss Die Aktivitäten des Entlohnungs- und Bestellungsausschusses befassten sich im Berichtsjahr insbesondere mit dem Bereich Entlohnung des Executive Board. Dabei wurden Aspekte behandelt wie die Bonusermittlung und die Festlegung der Ziele für die Boni des Folgejahres. Auch die Bewertung des Executive Board und der Mitglieder des Aufsichtsrats wurde vom Ausschuss vorbereitet. Zudem bestand viel Aufmerksamkeit bezüglich Talententwicklung im Unternehmen und Fortschritt bei den Programmen zur Führungskräfteentwicklung. Schließlich wurden intensive Beratungen über die Änderungen der Aufgabenverteilung im Executive Board geführt, die am 1. Januar 2013 in Kraft traten. Mit dem Executive Board wurden im Berichtsjahr zwei Runden mit Beurteilungsgesprächen geführt, worüber in den Sitzungen des Aufsichtsrats berichtet wurde. Auch mit Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden Beurteilungsgespräche über das Funktionieren des Aufsichtsrats als Organ und des einzelnen Aufsichtsratsmitglieds geführt. Die Ergebnisse dieser Gespräche wurden dem Aufsichtsrat mitgeteilt. Der Entlohnungs- und Bestellungsausschuss ist im Berichtsjahr vier Mal zusammengetreten und berichtete nach jeder Sitzung dem Aufsichtsrat. Die Zusammensetzung des Entlohnungs- und Bestellungsausschusses ist auf Seite 143 dargestellt. Zusammensetzung von Aufsichtsrat, Ausschüssen und Executive Board Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat von FrieslandCampina besteht aus dreizehn Mitgliedern. Neun Mitglieder sind gleichzeitig Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., vier sind externe Aufsichtsratsmitglieder. Alle externen Mitglieder des Rats (also Mitglieder, die nicht gleichzeitig Vorstandsmitglieder der Genossenschaft sind), sind unabhängig im Sinne des Corporate Governance Code und der Satzung des Aufsichtsrats. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr nicht geändert. Allerdings wurden drei interne Mitglieder für eine Amtszeit von vier Jahren wiederbestellt.

73

Diversität Es wird eine ausgewogene Zusammensetzung des Aufsichtsrats angestrebt, wobei die Kombination von Erfahrung, Fachkenntnis und Unabhängigkeit seiner Mitglieder den Aufsichtsrat am Besten in die Lage versetzt, seinen verschiedenen Pflichten gegenüber der Gesellschaft und ihren Beteiligten nachzukommen. Ebenso wird eine geschlechtermäßige Ausgewogenheit im Aufsichtsrat angestrebt, wobei mindestens eines der vier externen Mitglieder weiblich sein soll. Dies wurde 2011 bei der Ausschreibung der freien Stelle für den externen Kandidaten berücksichtigt, was jedoch nicht zur Bestellung einer Frau in den Aufsichtsrat geführt hat. Bei einer zukünftig frei werdenden Stelle wird in der Ausschreibung erneut ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Bewerbungen von Frauen erwünscht sind. Im Jahr 2012 gab es keine zu besetzenden Positionen im Aufsichtsrat. Bei den internen Mitgliedern des Aufsichtsrats wird angestrebt, dass das Verhältnis zwischen Frauen und Männern das Verhältnis aller Mitglieder widerspiegelt (16 % der Mitglieder sind weiblich). Diesem Streben wird entgegengekommen. Ausschüsse Die Zusammensetzung der Ausschüsse hat sich 2012 nicht geändert. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und dessen Ausschüsse ist auf Seite 142 und 143 dargestellt. Executive Board Am 16. Januar 2013 ist Kapil Garg, Mitglied des Executive Board seit dem 1. August 2010, nach schwerer Krankheit gestorben. Kapil Garg trat 2001 unserem Tochterunternehmen Frisian Flag Indonesia als Consumer Marketing Director bei. Danach hatte er verschiedene Positionen auf Ebene der Unternehmensleitung inne, darunter Managing Director von FrieslandCampina Wamco Nigeria. Im August 2010 wurde er zum Chief Operating Officer von Royal FrieslandCampina N.V. ernannt. Kapil Garg war innerhalb und außerhalb des Unternehmens eine gern gesehene Persönlichkeit. Sein enormer Einsatz für das Unternehmen, sein persönliches Engagement bei seinen Kollegen, sein Sinn für Humor und sein Durchsetzungsvermögen kennzeichnen ihn. Kapil hatte eine führende Rolle inne, um unsere Molkereiprodukte für breite Bevölkerungsgruppen in Asien und Afrika erschwinglich zu halten. Trotz seiner Krankheit blieb Kapil bis zu den letzten Wochen vor seinem Tod äußerst aktiv und engagiert an der Beschlussfassung in unserem Unternehmen beteiligt.


74

Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrats

Aufgrund der Krankheit von Kapil Garg wurde im September 2012 angekündigt, dass die Verantwortlichkeiten im Executive Board geändert würden. Freek Rijna wurde zum 1. Januar 2013 Chief Operating Officer Consumer Products International. Kapil Garg erhielt zum selben Datum die Verantwortung für Global Categories Management. Die Business Group Consumer Products Europe wird zum 1. Januar 2013 von Gregory Sklikas geführt, der als Executive Director Cees ’t Hart berichtet, der formell die Verantwortung für die Business Group im Executive Board hat. Global Categories Management liegt nun im Verantwortungsbereich von Cees ’t Hart. Derzeit besteht das Executive Board vollständig aus Männern. Eine ausgewogenere Teilhabe von Frauen wird bei der nächsten Bestellung angestrebt. Derzeit gibt jedoch keine zu besetzenden Positionen.

Auf der Hauptversammlung wird außerdem gemäß Artikel 21 Absatz 2 Buchstabe d der Satzung die Entlastung der Mitglieder des Executive Board für ihre Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2012 behandelt. Zudem wird gemäß Artikel 21 Absatz 2 Buchstabe e der Satzung die Entlastung der Aufsichtsratsmitglieder für ihre Aufsichtstätigkeit in Bezug auf das Executive Board im Jahre 2012 der Generalversammlung vorgelegt. Der Generalversammlung der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. wird am 23. April 2013 der Beschluss des Vorstands der Genossenschaft, in seiner Eigenschaft als Hauptversammlung, zur Feststellung des Jahresabschlusses 2012 der Royal FrieslandCampina N.V. und zur Genehmigung der Gewinnverwendung zur Genehmigung vorgelegt. Aufsichtsrat

Die Zusammensetzung des Executive Board ist auf Seite 144 dargestellt. Jahresabschluss und Gewinnverwendung In der Aufsichtsratssitzung vom 1. März 2013 haben die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Executive Board den vom Executive Board erstellten Jahresabschluss 2012 unterzeichnet, nachdem der Prüfungsausschuss diesen im Februar besprochen und dem Rat gegenüber eine Empfehlung ausgesprochen hat. Der Jahresabschluss wurde von der KPMG Accountants N.V. geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Er wird der Hauptversammlung (als dem Vorstand der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.) am 23. April 2013 zur Genehmigung vorgelegt. Vom Gewinn über 274 Millionen Euro werden 66 Millionen Euro den Minderheitsanteilen zugerechnet. Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Executive Board zugestimmt, vom Gewinn über 208 Millionen Euro 158 Millionen Euro in die Gewinnrücklage einzustellen, 41 Millionen Euro als Vergütung der Inhaber von Mitgliederobligationen zu reservieren und 9 Millionen Euro als Vergütung der Inhaber der ewigen Obligationsanleihe zu reservieren.

Amersfoort (Niederlande), den 1. März 2013


75

Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrats

Schema für die Bestellung und das Ausscheiden von Aufsichtsratsmitgliedern (zum 19. Dezember 2012) 2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

P. Boer

2021

2022

2023

J.H.G.M. Uijttewaal

2020

P.A.F.W. Elverding

S.H. Galema

L.W. Gunning

A.A.M. Huijben-Pijnenburg

J.P.C. Keijsers

F.A.M. Keurentjes

H. Scheffers

• •

H. Stöcker

S.R.F. Ruiter

2024

▪ •

B. van der Veer

W.M. Wunnekink

scheidet aus, wiederbestellbar

scheidet aus, nicht wiederbestellbar

Nachfolger des aktuellen Mitglieds scheidet aus, wiederbestellbar



Nachhaltigkeit und Verantwortung: nachhaltig und transparent Mehrwert schaffen Corporate Social Responsibility (CSR) spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Strategie Route2020. Als eines der größten Molkereiunternehmen der Welt akzeptiert FrieslandCampina diese Verantwortung durch folgende Aktivitäten: • weitere Steigerung der Nachhaltigkeit der Milchviehhaltung, der Verarbeitungskette und des Vertriebs von Molkereiprodukten; • Vermarktung gesunder Molkereiprodukte, Schaffung von Lebensmittelsicherheit und Bekämpfung von Nährstoffmangel; • Angebot von Wissen und Fachkompetenz für kleine Milchviehhalter in Afrika und Asien, wodurch sie ihre Produktivität und Qualität verbessern und das Familieneinkommen erhöhen; • Beitrag zu einem lebensfähigen ländlichen Raum, eine Voraussetzung für die Lebensmittelversorgung; • Streben nach klimaneutralem Wachstum; sowohl auf Ebene der Milchviehhaltung als auch des Unternehmens.

„Im Jahr 2012 schloss FrieslandCampina mit dem Niederländischen Roten Kreuz einen Fünfjahresvertrag, um sowohl national als auch international gemeinsam Gutes im Bereich Lebensmittelversorgung, Katastrophenhilfe und Spendensammlung zu erreichen. Höhepunkt am Ende des Jahres war 3FM Serious Request. Durch den Einsatz der Mitarbeiter, Milchviehhalter und Verbraucher führte dies zu einer tollen Spende für das Niederländische Rote Kreuz.“ Frank Asser – Manager Corporate Partnerships, Niederländisches Rotes Kreuz

„Wir sind ein genossenschaftliches Unternehmen mit einer mehr als 140-jährigen Geschichte und diese Tradition möchten unsere Landwirte noch mindestens 140 Jahre weiterführen. Was wir von unserem Vorstand der Genossenschaft hören, ist, dass es nicht nur um ein gutes Einkommen für unsere Mitglied-Milchviehhalter geht, die unsere Anteilseigner sind, sondern darum, dass auch die Kontinuität gewährleistet sein muss. Dies erfordert die Beschäftigung mit den Wünschen und Erwartungen der Stakeholder in den Gesellschaften, in denen das Unternehmen tätig ist.“  Frank van Ooijen – Director Sustainability, FrieslandCampina



Jahresabschluss 2012 Royal FrieslandCampina N.V.


Inhalt Konzernabschluss

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernübersicht des Gesamtergebnisses Konzernbilanz Konzernkapitalflussrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns Erläuterungen zum Konzernabschluss Allgemeines Segmentierung Akquisitionen Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge

82 83 84 85 86 88 88 100 102 103 104 104

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren

104

Personalaufwand Sonstige betriebliche Aufwendungen Finanzielle Erträge und Aufwendungen Steuern Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Derivate Sonstige finanzielle Vermögenswerte Vorräte

104 105 105 106 107 108 110 110 111 112

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

112

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

113

Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital

113

Leistungen an Arbeitnehmer Latente Steueransprüche und Steuerschulden Rückstellungen Verzinsliche Schulden Sonstige finanzielle Schulden

114 117 119 119 121


Einzelabschluss

Weitere Informationen

Finanzverbindlichkeiten

121

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

121

Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board Finanzinstrumente und Risiken Kapitalflussrechnung Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

122 123 124 124 130 130

Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

131

Bilanz zum Einzelabschluss Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss Allgemeines Beteiligungen an Tochterunternehmen Ausleihungen an Tochterunternehmen Sonstige Forderungen

132 132 133 133 133 133 133

Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital

134

Verzinsliche Schulden Kurzfristige Schulden gegenüber Tochterunternehmen Finanzverbindlichkeiten Derivate Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board

134 134 135 135 135 135

Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung

136

Gewinnverwendungsvorschlag und Zurechnung des Gewinns an den Anteilseigner der Gesellschaft

136

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

136 137


82

Jahresabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Umsatzerlöse Sonstige betriebliche Erträge Betriebliche Erträge

Erläuterung

2012

2011

(4) (5)

10.309 15 10.324

9.626 20 9.646

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren

(6)

-6.715

-6.472

Personalaufwand

(7)

-901

-831

(11) (12)

-194

-176

Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis

(8)

-2.032

Finanzielle Erträge Finanzielle Aufwendungen Finanzielle Erträge und Aufwendungen

(9) (9)

Abschreibungen auf Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

-1.764 -9.243 403

-9.842 482 47 -104

34 -106 -57

-72

16

13

441

344

-167 274

-128 216

• den Inhabern der Mitglieder-Obligationsanleihen zuzurechnen

41

39

• den Inhabern der ewigen Anleihe zuzurechnen • dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnen

9 158

9 122

• dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnen

208

170

• auf Minderheitsanteile entfallend Jahresüberschuss

66 274

46 216

Anteile am Ergebnis Joint Ventures und assoziierter Unternehmen

(13)

Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss

(10)

Davon:


Jahresabschluss Konzernübersicht des Gesamtergebnisses

83

Konzernübersicht des Gesamtergebnisses 2012 2011

2011 2010

Jahresüberschuss des Geschäftsjahres

274

216

Effektiver Anteil der Änderungen der Cashflow-Absicherungen, nach Steuern Währungsumrechnungsdifferenzen, nach Steuern Ergebnisse – direkt in das Eigenkapital eingebracht, nach Steuern Gesamtergebnis für den Zeitraum

-8 5 -3 271

4 -21 -17 199

206

154

65

45

in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Davon: • dem Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern der Gesellschaft zuzurechnen • auf Minderheitsanteile entfallend


84

Jahresabschluss Konzernbilanz

Konzernbilanz Erläuterung

2012 2011

2011 2010

(11) (12) (21) (13) (20) (15)

1.918 1.290 210 118 96 60 3.692

1.660 945 224 111 78 73 3.091

(16) (17)

1.139 1.221 20 3 756 7 3.146

1.085 1.127 12 420 4 2.648

6.838

5.739

370 114 130 1.084 -61 758

370 113 130 1.003 -59 591

Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital

2.395

2.148

Minderheitsanteile Summe Konzernkapital

119 2.514

116 2.264

Zum 31. Dezember, in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Aktiva Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Latente Steueransprüche Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Leistungen an Arbeitnehmer Sonstige finanzielle Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Ertragsteueransprüche Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte

(14) (18) (3)

Summe der Aktiva Konzernkapital Grundkapital Agiorücklage Ewige Anleihe Mitglieder-Obligationsanleihen Sonstige Rücklagen Gewinnrücklage

Schulden Leistungen an Arbeitnehmer Latente Steuerverbindlichkeiten Rückstellungen Verzinsliche Schulden Sonstige finanzielle Schulden Langfristige Schulden

(20) (21) (22) (23) (24)

353 128 9 1.080 46 1.616

304 63 25 891 150 1.433

Finanzverbindlichkeiten

(25)

393

250

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

(26)

2.135

1.676

109 56 15 2.708 4.324

69 37 10 2.042 3.475

6.838

5.739

Ertragsteuerverbindlichkeiten Rückstellungen Sonstige finanzielle Schulden Kurzfristige Schulden Summe Schulden Summe Passiva

(22) (14)


Jahresabschluss Konzernkapitalflussrechnung

85

Konzernkapitalflussrechnung in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Laufende Geschäftstätigkeit Ergebnis vor Steuern Anpassungen für: • Zinsen • Abschreibungen auf Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte • Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte • Rücknahme der Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte • Anteil am Ergebnis Joint Ventures und assoziierter Unternehmen • Aufwendungen Put-Option • Ergebnis der Neubewertung der Derivate • Ausgabe Mitglieder-Obligationsanleihen • Buchgewinn bei Desinvestitionen Gesamte Anpassungen Änderungen: • Änderungen Bewertung Wertpapiere • Änderungen Vorräte • Änderungen Forderungen • Änderungen Verpflichtungen • Änderungen Leistungen an Arbeitnehmer • Änderungen Rückstellungen Gesamte Änderungen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Erhaltene Dividende Gezahlte Körperschaftssteuer Gezahlte Zinsen Erhaltene Zinsen Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Erläuterung

(9)

33 194 7

(13) (9)

-16 28

441

344 42 176 12 -1 -13 19 1 65 -11 290

330 (31) (31) (31) (31) (20) (22)

-4 -16 -49 228 33 3

(2)

-2 -79 -21 101 24 -22 1 635 3 -94 -73 37 508

195 966 8 -91 -73 32 842

(13)

Desinvestitionen bei Grundstücke, Bauten, Anlagen, immateriellen Vermögenswerten und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

-392

-368

7

29

-15 7 -309

-5 9 -5 -340

-702

Finanzierungstätigkeit Investitionen bei Minderheitsanteilen An Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende Gezahlte Vergütung an Inhaber ewiger Anleihen Gezahlte Vergütung an Inhaber von Mitglieder-Obligationsanleihen Aufnahme langfristig verzinsliche Schulden Tilgung von verzinslichen Schulden Ausgezahlte Vergütung an Inhaber Put-Option Abwicklung der Derivate Netto-Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten Netto-Cashflow Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Anfang des Geschäftsjahres Netto-Cashflow Kursdifferenz Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende des Geschäftsjahres

2010 2011

84

Investitionstätigkeit Investitionen in Grundstücke, Bauten, Anlagen und immateriellen Vermögenswerte

Zahlungen aufgrund gewährter Darlehen Erhaltene Tilgungen aufgrund gewährter Darlehen Akquisitionen Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit

2012 2011

-4 -66 -9 -44 455 -106 -20 -7

(18)

(18)

-39 -9 -32 69 -25 -8 2 199 339

-42 126

420 339 -3 756

292 126 2 420


86

Jahresabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns

Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns 2012 2010

in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Stand Anfang Geschäftsjahr

Grundkapital

Agiorücklage

370

113

Rücklage Rücklage WährungsMitgliederfür CashumrechEwige Obligations- flow-AbsinungsAnleihe anleihen cherungen differenzen

130

1.003

9

41

-10

Gewinnrücklage 1

Eigenkapital 2

Minderheitsanteile

Summe

591

2.148

116

2.264

158

208

66

274

-2

-1

-3

206

65

271

-66

-66

-49

Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum: • Jahresüberschuss des Geschäftsjahres • Ergebnisse – direkt in das Eigenkapital eingebracht Gesamtergebnis für den Zeitraum

9

41

-8

6

-8

6

158

Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht: • an Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende • den Inhabern von ewigen Anleihen gezahlte Vergütung

-9

• den Inhaber der MitgliederObligationsanleihen gezahlte Vergütung

-44

• Ausgabe MitgliederObligationsanleihen auf Namen • Kapitaleinlage durch Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

2

-7

-7

8

-36

-36

84

84

1

1

-1

-1

-1

9

41

84

1

• Abfindung der MitgliederMilchviehhaltern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern:

1

-9

40

-66

-25

4

4

119

2.514

Transaktionen bei Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen: • Transaktionen mit Inhabern von Minderheitsanteilen Stand Ende Geschäftsjahr

370

114

130

1.084

-18

-43

1

Umfasst die Gewinnverwendung vorangegangener Geschäftsjahre und des Geschäftsjahres 2012.

2

Eigenkapital, welches der Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zugerechnet werden kann.

758

2.395


Jahresabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns

87

2011 2010

Stand Anfang Geschäftsjahr

Grundkapital

Agiorücklage

370

113

Rücklage Rücklage WährungsMitgliederfür CashumrechEwige Obligations- flow-AbsinungsAnleihe anleihen cherungen differenzen

130

931

9

39

-14

Gewinnrücklage 1

Eigenkapital 2

Minderheitsanteile

Summe

460

1.961

110

2.071

122

170

46

216

-16

-1

-17

154

45

199

-39

-39

-29

Übersicht Gesamtergebnis für den Zeitraum: • Jahresüberschuss des Geschäftsjahres • Ergebnisse – direkt in das Eigenkapital eingebracht Gesamtergebnis für den Zeitraum

9

39

4

-20

4

-20

122

Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern direkt in das Eigenkapital eingebracht: • an Minderheitsanteile ausgeschüttete Dividende • den Inhabern von ewigen Anleihen gezahlte Vergütung

-9

• den Inhaber der MitgliederObligationsanleihen gezahlte Vergütung

-32

• Ausgabe MitgliederObligationsanleihen auf Namen

65

• Abfindung der MitgliederMilchviehhaltern der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. • Sonstige Gesamtbetrag der Transaktionen mit Anteilseigner und sonstigen Kapitalgebern: Stand Ende Geschäftsjahr

370

113

-9

33

130

1.003

-10

-49

1

Umfasst die Gewinnverwendung vorangegangener Geschäftsjahre und des Geschäftsjahres 2011.

2

Eigenkapital, welches der Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zugerechnet werden kann.

2

-7

-7

7

-25

-25

65

65

-1

-1

-1

1

1

1

9

33

-39

-6

591

2.148

116

2.264


88

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Erläuterungen zum Konzernabschluss in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Allgemeines Die Royal FrieslandCampina N.V. hat ihren satzungsmäßigen Sitz in Amersfoort, Niederlande. Die Adresse ist: Stationsplein 4, 3818 LE Amersfoort. Der Konzernabschluss für das Jahr, das am 31. Dezember 2012 endete, umfasst die Royal FrieslandCampina N.V. und deren Tochterunternehmen (gemeinsam als FrieslandCampina bezeichnet).

Funktionale Währung und Berichtswährung Die Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro. Dieser ist zudem die funktionale Währung von FrieslandCampina. Sämtliche finanzielle Informationen, die in Euro dargestellt sind, sind auf die näher liegende Million abgerundet, sofern nicht anders angegeben.

Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. hält sämtliche Anteile der Royal FrieslandCampina N.V. (FrieslandCampina).

Verwendung von Ermessensentscheidungen und Einschätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses gemäß IFRS erfordert, dass das Management Ermessensentscheidungen, Einschätzungen und Annahmen vornimmt, welche die Anwendung der Grundsätze sowie die dargestellten Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den vorgenommenen Einschätzungen abweichen.

FrieslandCampina verarbeitet über 10 Milliarden Kilogramm Milch pro Jahr. Die Milch wird zu einem sehr vielfältigen Sortiment an nahrhaften, leckeren und gesunden Lebensmittelprodukten für Verbraucher verarbeitet. Auf dem professionellen Markt ist FrieslandCampina ein wichtiger Produzent und Lieferant von Molkereiprodukten für das Backgewerbe, Gastronomiebetriebe und Fastfoodketten. Darüber hinaus ist FrieslandCampina Produzent und Lieferant hochwertiger Ingredienzien für Produzenten von Lebensmitteln und Pharmazeutika. Sämtliche Erläuterungen basieren auf den fortgeführten Aktivitäten. Grundsätze für die Erstellung Bestätigung über die Übereinstimmung Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, soweit diese von der Europäischen Union angenommen wurden, sowie mit deren vom International Accounting Standards Board (IFRSs) festgestellten Auslegungen. Die Darstellung der Einzel-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt unter Anwendung von Artikel 402 Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs. Nach der Unterzeichnung vom Executive Board und Aufsichtsrat am 1. März 2013 wird der Jahresabschluss der Royal FrieslandCampina N.V. per 31. Dezember 2012 vom Executive Board zur Veröffentlichung am 14. März 2013 freigegeben. Der Jahresabschluss 2012 wird am 23. April 2013 dem Vorstand der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in seiner Funktion als Hauptversammlung der Royal FrieslandCampina N.V. zur Genehmigung vorgelegt. Grundsätze der Bewertung Der Konzernabschluss wird nach der historischen Anschaffungskostenmethode bewertet, mit Ausnahme folgender Sachposten der Bilanz: • Finanzinstrumente, anders als Derivate, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, werden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt; • Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet; • Aktiva aus den leistungsorientierten Pensionsplänen werden als Anlage bewertet, erhöht um nicht berücksichtigten Pensionsaufwand für verstrichene Dienstzeit, abzüglich des Barwertes des leistungsorientierten Pensionsplans, und ist gemäß der Erklärung in Erläuterung 20 begrenzt.

Einschätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden fortlaufend beurteilt. Bei der Bildung dieser Ermessensentscheidungen und der Vornahme der genannten Einschätzungen wurden u. a. die Meinungen und Empfehlungen von (externen) Sachverständigen genutzt. Überarbeitete Einschätzungen werden in der Periode erfasst, in der die Einschätzungen überarbeitet werden und in zukünftigen, von Einschätzungen beeinflussten Perioden. Einschätzungen und Ermessensentscheidungen, die als am kritischsten betrachtet werden: • Wertminderungen (siehe Erläuterung 11); • Nutzungsdauer von Grundstücke, Bauten und Anlagen und immateriellen Vermögenswerten (siehe Erläuterung 11 und 12); • Nutzung steuerlicher Verluste (siehe Erläuterung 21); • Bewertung der Schuld aufgrund leistungsorientierter Pensionspläne (siehe Erläuterung 20); • wichtige für Cashflow-Prognosen des Barwerts genutzte Annahmen (siehe Erläuterung 12 und 24); • Rückstellungen und nicht aus der Bilanz ersichtliche Verpflichtungen (siehe Erläuterung 22 und 27). Für einen detaillierten Einblick in die Berücksichtigung der dabei genannten Posten im Jahresabschluss wird auf die Erläuterungen zum Jahresabschluss verwiesen. Änderungen der Rechnungslegungsmethoden Neue und überarbeitete vorgeschriebene Standards wie angewandt von FrieslandCampina Folgender neue und überarbeitete vorgeschriebene Standard ist erstmalig mit Wirkung zum 1. Januar 2012 obligatorisch: • IFRS 7 Erläuterung der Übertragung von finanziellen Aktiva; diese Änderung erfordert die Gewährung der ergänzenden Erläuterung über die übertragenden finanziellen Aktiva, die noch immer in der Bilanz aufgeführt sind, für jede beibehaltene Beteiligung in Aktiva, die nicht länger in der Bilanz aufgeführt sind. Diese Änderung hat keine materielle Auswirkung auf den konsolidierten Jahresabschluss von FrieslandCampina.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Bei den neuen Standards, überarbeiteten Fassungen bestehender Standards und Auslegungen wird nicht angenommen, dass sie etwaige Auswirkungen auf das Eigenkapital sowie die Gewinn- und Verlustrechnung haben, können jedoch zu Änderungen in den Anhängen zum Jahresabschluss führen. Neue und überarbeitete vorgeschriebene Standards, Änderungen und Auslegungen, die noch nicht für das Finanzjahr ab dem 1. Januar 2012 gelten und nicht frühzeitig eingeführt wurden Die folgenden neuen Standards, Änderungen bei Standards und Auslegungen , die vor den Buchjahren – welche nach dem 1. Januar 2012 beginnen – rechtskräftig werden, sind nicht bei der Erstellung dieser konsolidierten Abschlüsse angewendet. IFRS 9 Finanzinstrumente IFRS 9 wird obligatorisch ab 2015 für den Konzernabschluss von FrieslandCampina und kann Anlass zur Änderung der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sein. FrieslandCampina wird diesen Standard nicht frühzeitig anwenden und hat den Umfang der zur erwartenden Auswirkung noch nicht ermittelt. IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer Die Änderungen bei IAS 19, die für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2013 in Kraft treten, führen unter anderem die Forderung ein, die noch nicht verarbeiteten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste und die noch nicht in Betracht gezogenen Kosten hinsichtlich der abgelaufenen Dienstjahre sofort im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses anzusetzen. Zudem werden die zu erwarteten Erträge bezüglich des beizulegenden Zeitwertes der Planvermögen auf Grundlage des Zinssatzes berechnet werden müssen, der verwendet wird, um die leistungsorientierten Rentenansprüche einzubeziehen. Diese Änderungen werden eine signifikante Auswirkung auf den Geschäftsbericht von FrieslandCampina haben, insbesondere da FrieslandCampina derzeit das Korridorverfahren anwendet und sie nach der Änderung alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sofort in ihrer Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfassen muss. Die Auswirkung wird ermittelt, indem die geänderte IAS 19R auf die heutigen Rentenregelungen angewandt wird. Die geschätzte negative Auswirkung auf das Eigenkapital, nach Steuern und die erwartete Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung betragen: 1. Januar 2013 EUR 256 Millionen Eigenkapital Ergebnis 2012 EUR 4 Millionen Ergebnis 2013 EUR -5 Millionen Es wird keine Auswirkung auf die Kapitalflussrechnung erwartet. Zudem werden die Änderungen bei IAS 19 Folgen für die Mitteilungen von Leistungen an Arbeitnehmer haben. Die Änderungen in IAS 19 werden mit Wirkung vom 1. Januar 2013 angewandt. IFRS 10 Konzernabschluss IFRS 10 ersetzt die Konsolidierungsanforderungen in SIC 12 und IAS 27. IFRS 10 verändert die Definition der Weisungsbefugnis, sodass für alle Gesellschaften dieselben Kriterien angewandt

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werden, um festzustellen, ob von einer Weisungsbefugnis die Rede ist. Die neueste Definition der Weisungsbefugnis richtet sich auf die Forderung, sowohl die Entscheidungsgewalt als auch variable Erträge zu besitzen, bevor von einer Weisungsbefugnis die Rede ist. Der neue Standard enthält auch Richtlinien, um festzustellen, ob in der Situation von einer Weisungsbefugnis die Rede ist, in der ein Unternehmen weniger als die Hälfte der Stimmrechte in einem anderen Unternehmen hat und für Prinzipal-Agenten-Beziehungen. Dieser neue Standard ist von der EU genehmigt worden und gilt ab dem 1. Januar 2014. FrieslandCampina hat die Auswirkung dieses neuen Standards ausgewertet und es ist nicht zu erwarten, dass dieser neue Standard eine materielle Auswirkung auf den konsolidierten Jahresabschluss der FrieslandCampina haben wird. IFRS 11 Gemeinsame Verträge Bei diesem neuen Standard liegt das Hauptaugenmerk mehr auf den Rechten und Pflichten der Parteien eines gemeinsamen Vertrages als auf der juristischen Form. Es gibt zwei Typen von gemeinsamen Verträgen: Joint Operations und Joint Ventures. Unter IFRS 11 werden Beteiligungen an Joint Operations auf der Grundlage der Beteiligungen an den Aktiva und Passiva und die Beteiligungen an Joint Ventures auf der Grundlage der Vermögensänderungs-methode verantwortet. Dieser neue Standard ist von der EU genehmigt worden und gilt ab dem 1. Januar 2014. Zurzeit wird geprüft, ob die gemeinsamen Verträge von FrieslandCampina als Joint Operations oder Joint Ventures unter den neuen Standards abgeschlossen sind. Je nach Ergebnis sind mögliche Veränderungen in der Verantwortung dieser gemeinsamen Verträge erforderlich, weil zurzeit alle gemeinsamen Verträge auf der Grundlage der Vermögensänderungsmethode verantwortet werden IFRS 12 Erläuterung der Beteiligungen an anderen Entitäten IFRS 12 wird mit Wirkung vom 1. Januar 2014 rechtskräftig; dieser neue Standard enthält alle Erläuterungsanforderungen, die zuvor in IAS 27, IAS 31 und IAS 28 sowie in einer Reihe von neuen Erläuterungsanforderungen enthalten waren. Dieser neue Standard wird nur hinsichtlich der Beteiligungen an Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unternehmen Einfluss ausüben. IFRS 13 Reelle Wertbemessung Dieser neue Standard wird mit Wirkung vom 1. Januar 2013 von Kraft sein und ist eine genaue Definition des reellen Wertes und eine Quelle für reelle Wertbemessungen und Erläuterungsanforderungen, die in IFRS-Standards anzuwenden sind. Die Anforderungen sind keine Erweiterung der Bemessung zu reellen Werten, sondern bieten Richtlinien, wie reelle Wertbemessungen an Punkten angewandt werden müssen, an denen es bereits in anderen Standards gefordert oder zulässig ist. Dieser neue Standard wird auf die Erläuterung hinsichtlich der reellen Wertbemessungen Einfluss haben. FrieslandCampina wertet momentan die mögliche Auswirkung der übrigen neuen Standards, Standardänderungen und Interpretationen aus, die am oder nach dem 1. Januar 2013 wirksam werden, und die nicht frühzeitig von FrieslandCampina angewandt werden. Keiner dieser Standards wird aller Erwartung


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

nach eine materielle Auswirkung auf den konsolidierten Jahresabschluss von FrieslandCampina haben. Wichtige Rechnungslegungsmethoden Die nachfolgend beschriebenen Rechnungslegungsmethoden wurden konsistent bei allen Perioden angewandt, die in diesem Konzernabschluss ausgewiesen sind und wurden zudem konsistent von allen Unternehmen von FrieslandCampina angewandt. Konsolidierungsgrundsätze Unternehmenszusammenschlüsse Unternehmenszusammenschlüsse werden gemäß der Erwerbsmethode mit Wirkung zum Erwerbszeitpunkt erfasst. Dies ist das Datum, an dem die Weisungsbefugnis an FrieslandCampina übertragen wurde. Es besteht Weisungsbefugnis wenn FrieslandCampina die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen. Bei der Beurteilung der Weisungsbefugnis berücksichtigt FrieslandCampina potenzielle Stimmrechte, die zu jenem Zeitpunkt ausgeübt werden können. FrieslandCampina bewertet den Geschäfts- oder Firmenwert zum Erwerbszeitpunkt als: • den beizulegenden Zeitwert der übertragenen Leistung; erhöht um • den erfassten Betrag eventueller Minderheitsanteilen des erworbenen Unternehmens; erhöht um, • falls der Unternehmenszusammenschluss sukzessive umgesetzt wird, den beizulegenden Zeitwert des vorherigen Eigenkapitalanteils des erworbenen Unternehmens; abzüglich • des netto angesetzten Betrags (grundsätzlich der beizulegende Zeitwert) der identifizierbaren erworbenen Vermögenswerte und Schulden und übernommener Verbindlichkeiten. Wenn der Unterschied negativ ist, wird unmittelbar der Gewinn eines vorteilhaften Erwerbs in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen. Die übertragene Leistung enthält keine Beträge, die im Zusammenhang mit der Abgeltung bereits bestehender Posten stehen. Solche Beträge werden grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Transaktionskosten die FrieslandCampina im Zusammenhang mit einem Unternehmenszusammenschluss entstehen, andere als im Zusammenhang mit der Ausgabe von Obligationen oder Anteilen stehende, werden als Aufwendungen betrachtet wenn sie anfallen. Der beizulegende Zeitwert einer bedingten Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt erfasst. Falls die bedingte Leistung als Eigenkapital eingestuft wird, erfolgt keine spätere Neubewertung und wird die Abgeltung innerhalb des Eigenkapitals angesetzt. In anderen Fällen werden Änderungen nach dem erstmaligen Ansatz im Ergebnis erfasst. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss wählt FrieslandCampina eine Methode, um die Minderheitsbeteiligung zu bewerten: Entweder auf der Grundlage der reellen Werte oder auf der Basis des entsprechenden Teils der nachweislich erworbenen Aktiva und der eingegangenen Verpflichtungen der übernommenen Partei, die im Allgemeinen zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind.

Erwerb von Minderheitsanteilen Veränderungen im Interesse von FrieslandCampina an einer Minderheitsbeteiligung, die sich nicht aus einem Verlust der Weisungsbefugnis ergeben, werden als Transaktionen mit Eigentümern in ihrer Eigenschaft als Eigentümer verantwortet. Anpassungen von Minderheitsanteilen, die sich aus Transaktionen ergeben, bei denen kein Kontrollverlust vorliegt, basieren auf einem verhältnisgleichen Betrag des Nettovermögenswertes des Tochterunternehmens. Es werden keine Anpassungen am Geschäftsoder Firmenwert vorgenommen und es wird kein Gewinn und kein Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt. Tochterunternehmen Tochterunternehmen sind Unternehmen, über die FrieslandCampina Weisungsbefugnis hat. Die finanziellen Daten von Tochter­unter­ nehmen werden vollständig ab dem Datum konsolidiert, zu dem die Weisungsbefugnis beginnt, bis zum Datum, an dem die Weisungsbefugnis endet. Verlust der Weisungsbefugnis Beim Verlust der Weisungsbefugnis werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens, sämtliche Minderheits­ anteilen und sonstige Elemente des Eigenkapitals in Bezug auf das Tochterunternehmen nicht länger in der Bilanz angesetzt. Sämtliche Überschüsse oder Fehlbeträge, die beim Verlust der Weisungsbefugnis entstehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Falls FrieslandCampina einen Anteil an den ehemaligen Tochterunternehmen behält, wird dieser Anteil zum beizulegenden Zeitwert zum Datum, an dem FrieslandCampina die Weisungsbefugnis verliert, angesetzt. Anschließend wird dieser Betrag als assoziiertes Unternehmen (nach der Equity-Methode erfasst) oder als zur Veräußerung gehaltener finanzieller Vermögenswert angesetzt, je nach Grad des Einflusses. Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures Assoziierte Unternehmen sind die Unternehmen, auf die FrieslandCampina maßgeblichen Einfluss besitzt über die Finanzund Geschäftspolitik in denen FrieslandCampina jedoch keine Weisungsbefugnis innehat. Angenommen wird, dass maßgeblicher Einfluss besteht, wenn FrieslandCampina zwischen 20 % und 50 % der Stimmrechte eines anderen Unternehmens besitzt. Bei gemeinschaftlich geführten Unternehmen ist die Weisungsbefugnis in einer vertraglichen Vereinbarung festgelegt und ist die einstimmige Zustimmung für strategische Entscheidungen bezüglich der Finanz- und Geschäftspolitik erforderlich. Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures werden nach der Equity-Methode bewertet und beim erstmaligen Ansatz zu den Anschaffungskosten angesetzt. Die Transaktionskosten sind in den Kosten der Anteile erfasst. Der Konzernabschluss enthält den Anteil von FrieslandCampina in der Gewinn- und Verlustrechnung und in den nicht realisierten Gewinnen und Verlusten (erfasst in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses), nach Korrektur der Rechnungslegungsmethoden gemäß FrieslandCampina, ab dem Datum, zu dem die


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Weisungsbefugnis beginnt, bis zu dem Datum, an dem die Weisungsbefugnis endet. Wenn der Anteil von FrieslandCampina an den Verlusten größer ist als ihr Anteil an einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture, wird der Buchwert der Anteil, einschließlich eventueller langfristiger Investitionen, in der Bilanz von FrieslandCampina auf null reduziert. Die Anerkennung weiterer Verluste wird gestoppt, außer wenn FrieslandCampina eine Verbindlichkeit hat oder Zahlungen im Namen einer gemäß Equity-Methode erfassten Investition geleistet hat. Eliminierung von konzerninternen Transaktionen Konzerninterne Salden und konzerninterne Transaktionen innerhalb von FrieslandCampina sowie nicht realisierte Gewinne und Verluste, die aus konzerninternen Transaktionen innerhalb von FrieslandCampina stammen, werden bei der Erstellung des Abschlusses eliminiert. Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und Joint Ventures werden bis zum Umfang des Anteils von FrieslandCampina an jenem Unternehmen eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden gleichermaßen eliminiert, wie die nicht realisierten Gewinne, jedoch nur bis zu dem Umfang, bei dem kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt.

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am Bilanzstichtag. Die Erträge und Aufwendungen werden in Euro zum Kurs am Transaktionsdatum umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses verarbeitet und unter der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen im Eigenkapital erfasst. Wenn der Geschäftsbetrieb jedoch ein nicht vollständiges Tochterunternehmen ist, wird der diesbezügliche entsprechende Anteil der Umrechnungsdifferenz den Minderheitsanteilen zugewiesen. Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird, wobei die Weisungsbefugnis, der maßgebliche Einfluss oder die gemeinschaftliche Führung erlischt, wird der kumulative Betrag unter der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen in Bezug auf den ausländischen Geschäftsbetrieb in die Gewinnund Verlustrechnung als Teil des Gewinns oder Verlusts der Veräußerung umgebucht. Wenn FrieslandCampina lediglich einen Teil seines Anteils am Tochterunternehmen, das einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, mit Erhalt der Weisungsbefugnis veräußert, wird der entsprechende Anteil des kumulativen Betrags wieder als Minderheitsanteil erfasst. Wenn FrieslandCampina lediglich einen Teil seines Anteils an einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture, das einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, veräußert und den maßgeblichen Einfluss oder die gemeinschaftliche Führung behält, wird der entsprechende Anteil des kumulativen Betrags in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht.

Auf Seite 131 finden Sie eine Übersicht mit den wichtigsten Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierten Unternehmen. Fremdwährungen Fremdwährungstransaktionen Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung sind zum Kurs am Bilanzstichtag umzurechnen. Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden zum am Transaktionsdatum geltenden Wechselkurs umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden zum Kurs am Tag des ursprünglichen Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht monetäre Posten, die zu ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der am Tag der Ermittlung des Wertes gültig war. Differenzen, die bei der Währungsumrechnung entstehen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung angesetzt, mit Ausnahme folgender Differenzen infolge der Umrechnung: • einer finanziellen Verbindlichkeit, die zur wirksamen Absicherung der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb eingesetzt wird; oder • einer qualifizierenden Absicherung von Zahlungsströmen, sofern die Absicherung wirksam ist. Diese Differenzen werden in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses am Eigenkapital erfasst. Ausländische Geschäftsbetriebe Die Umrechnung von Vermögenswerten und Schulden ausländischer Tochterunternehmen in Euro erfolgt zum Kurs

Wenn die Erfüllung einer monetären Forderung gegen oder Schuld gegenüber einem ausländischen Geschäftsbetrieb weder geplant, noch in absehbarer Zeit wahrscheinlich ist, werden Gewinne und Verluste in Fremdwährung, die sich aus dieser Position ergeben, als Teil einer Nettoinvestition in die ausländische Geschäftsbetriebe betrachtet und werden diese im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst, sowie unter der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen am Eigenkapital ausgewiesen. Absicherung von Nettoinvestition in ausländischen Geschäftsbetrieben Währungsumrechnungsdifferenzen, die bei der Umrechnung der funktionalen Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs in die funktionale Währung von FrieslandCampina (Euro) entstehen, bilanziert FrieslandCampina wie Sicherungsgeschäfte, ungeachtet dessen, ob die Nettoinvestition direkt gehalten wird oder über eine Zwischenholding. Währungskursdifferenzen, die bei der Umrechnung einer finanziellen Verbindlichkeit, die als Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb designiert wurde, werden in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst, sofern die Absicherung wirksam ist und der wirksame Teil in der Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen im Eigenkapital erfasst wird. Der unwirksame Teil wird als Aufwand im Ergebnis erfasst. Wenn die abgesicherte Nettoinvestition verkauft wird, wird der sich auf diese Nettoinvestition beziehende Teil der Rücklage Umrechnungsdifferenzen als Gewinn- oder Verlustteil des Verkaufs in das Periodenergebnis einbezogen.


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Bei der Erstellung des Abschlusses wurden folgende Wechselkurse verwendet: 2011 Jahresende Durchschnittlich

Amerikanischer Dollar Singapur Dollar Hongkong Dollar Indonesische Rupiah (x 10.000) Malaysischer Ringgit Nigerianischer Naira (x 100) Vietnamesischer Dong (x 10.000) Chinesischer Yuan Philippinischer Peso

1,32 1,61 10,22 1,29 4,04 2,06 2,75 8,22 54,19

1,29 1,61 10,00 1,21 3,97 2,05 2,69 8,13 54,39 2011

Jahresende Durchschnittlich

Amerikanischer Dollar Singapur Dollar Hongkong Dollar Indonesische Rupiah (x 10.000) Malaysischer Ringgit Nigerianischer Naira (x 100) Vietnamesischer Dong (x 10.000) Chinesischer Yuan Philippinischer Peso

1,29 1,68 10,05 1,18 4,10 2,10 2,72 8,15 56,74

1,40 1,75 10,89 1,23 4,27 2,18 2,89 9,05 60,52

Finanzinstrumente Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten Kredite, Forderungen und Geldanlagen werden von FrieslandCampina beim erstmaligen Ansatz zu dem Datum erfasst, an dem sie angefallen sind. Sämtliche übrigen finanziellen Vermögenswerte (einschließlich der Vermögenswerte, angemerkt als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet) werden in erster Linie zum Tag des Geschäftsvorfalls erfasst, nämlich zu dem Tag, an dem FrieslandCampina Vertragspartei bei der vertraglichen Bestimmung des Instruments wird. FrieslandCampina erfasst einen finanziellen Vermögenswert nicht mehr in der Bilanz, wenn das vertragliche Anrecht auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert ausläuft oder wenn FrieslandCampina das vertragliche Anrecht, Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert zu erhalten, in einen Geschäftsvorfall überführt, bei dem nahezu sämtliche Risiken und Chancen des Eigentums der finanziellen Vermögenswerte übertragen werden. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag wird nur in die Bilanz aufgenommen, wenn FrieslandCampina einen gesetzlichen Rechtsanspruch hat, die Beträge zu saldieren und beabsichtigt, saldiert abzurechnen oder gleichzeitig die Vermögenswerte und die Verbindlichkeiten zu realisieren. FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten, in folgende Kategorien: Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, bis zur

Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte, Kredite und Forderungen sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft, wenn sie als solche beim erstmaligen Ansatz erfasst wurden. Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet erfasst, wenn FrieslandCampina diese Finanzinvestitionen verwaltet und Erwerbs- und Veräußerungsentscheidungen auf Grundlage ihres beizulegenden Zeitwerts trifft. Zurechenbare Transaktionskosten werden erfolgswirksam zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet und eventuelle Veränderungen dieses beizulegenden Zeitwertes werden erfolgswirksam erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet angemerkt, umfassen Anteile, die ansonsten als zur Veräußerung verfügbar eingestuft würden. Kredite und Forderungen Kredite und Forderungen sind Finanzinstrumente mit festgelegten oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Diese Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich eventueller direkt zurechenbarer Transaktionskosten bewertet. Nach dem erstmaligen Ansatz werden die Kredite und Forderungen zu den fortgeführten Anschaffungskosten mithilfe der Effektivzinsmethode bewertet, abzüglich eventueller Wertminderungen. Kredite und Forderungen umfassen Geldmittel sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beziehen sich auf Kassenbestände, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten ab dem Erwerbszeitpunkt. Finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten FrieslandCampina bewertet ausgegebene Anleihen und nachrangige Verbindlichkeiten am erstmaligen Ansatz zum Datum, an dem sie angefallen sind. Sämtliche übrigen finanziellen Verbindlichkeiten (einschließlich der Verbindlichkeiten, angemerkt als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet) werden am erstmaligen Ansatz zum Tag des Geschäftsvorfalls erfasst, nämlich zu dem Tag, an dem FrieslandCampina Vertragspartei bei der vertraglichen Bestimmungen des Instruments wird. FrieslandCampina erfasst eine finanzielle Verbindlichkeit nicht mehr in die Bilanz, sobald die Leistung infolge der Verbindlichkeit erfüllt wurde, diese aufgehoben oder verfallen ist. FrieslandCampina klassifiziert finanzielle Verbindlichkeiten, außer Derivaten, unter der Klasse sonstige finanzielle


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Verbindlichkeiten. Solche finanziellen Verbindlichkeiten werden am erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, abzüglich eventueller direkt zurechenbarer Transaktionskosten. Nach dem erstmaligen Ansatz werden diese finanziellen Verbindlichkeiten zu den fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode bewertet. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten umfassen Kredite und sonstige Finanzierungsverbindlichkeiten, Bankkredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Eigenkapital Grundkapital Anteile werden als Eigenkapital erfasst. Kosten, die direkt der Erweiterung des Grundkapitals zuzurechnen sind, werden – nach Abzug der Steuern – vom Eigenkapital abgezogen. Sonstige Finanzinstrumente Sonstige Finanzinstrumente werden als Eigenkapital eingestuft, wenn die Instrumente keine Fälligkeit besitzen und die Zinszahlung von FrieslandCampina ausgesetzt werden kann. Dividenden Dividenden werden als Schulden in der Periode angesetzt, in der sie beschlossen wurden. Derivate, einschließlich Sicherungsgeschäften FrieslandCampina nutzt Derivate zur Absicherung gegen Währungs- und Zinsrisiken. Zum Zeitpunkt, an dem das Derivat erstmalig als Sicherungsinstrument bestimmt wird, dokumentiert FrieslandCampina die Beziehung zwischen dem Sicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft, einschließlich der Risikomanagementziele und -strategie beim Eingehen des Sicherungsgeschäfts und des abgesicherten Risikos, zusammen mit den Verfahren, die verwendet werden, um die Effektivität der Sicherungsbeziehung festzustellen. Zu Beginn der Sicherungsbeziehung und auf fortwährender Basis beurteilt FrieslandCampina, ob die Sicherungsinstrumente voraussichtlich während der Laufzeit, für die die Sicherungsbeziehung festgelegt wurde, „hochwirksam“ sein werden beim Erreichen der Kompensation von dem bzw. den gesicherten Grundgeschäft(en) zuzuordnenden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes oder Cashflows und ob, die tatsächlichen Ergebnisse jeder Sicherungsbeziehung innerhalb einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen. Einer Absicherung von Zahlungsströmen einer erwarteten Transaktion erfordert, dass die Transaktion hoch wahrscheinlich stattfinden wird und diese Transaktion eine Aussetzung gegenüber Schwankungen der Cashflows enthalten, die derart ist, dass sich diese schlussendlich auf das dargestellte Ergebnis auswirken könnte. Derivate werden am erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert angesetzt: Zurechenbare Transaktionskosten werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wenn sie anfallen. Nach dem erstmaligen Ansatz werden Derivate zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Diesbezügliche Änderungen werden wie folgt behandelt.

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Absicherung von Zahlungsströmen Wenn ein Derivat als Sicherungsgeschäft bezüglich der Schwankung bei Zahlungsströmen bestimmt wird, die im Zusammenhang mit angesetzten Vermögenswerten und Schulden oder einer erwarteten Transaktion, deren Eintritt hoch wahrscheinlich ist und die das Ergebnis beeinflussen könnten, Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss einem bestimmten Risiko zuzuschreiben sind, wird der wirksame Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwertes des Derivates im Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst und unter der Rücklage für Cashflow-Absicherungen am Eigenkapital ausgewiesen. Der eventuelle nicht wirksame Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwertes des Derivats wird direkt in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst. Wenn das gesicherte Grundgeschäft ein nicht-finanzieller Vermögenswert ist, wird dieses unter im Eigenkapital aufgenommenen Betrag im Buchwert des Vermögenswertes berücksichtigt, wenn der Vermögenswert angesetzt wird. In anderen Fällen wird der Betrag, der unter Eigenkapital angesammelt wurde, in das Periodenergebnis derselben Periode einbezogen, in der das gesicherte Grundgeschäft den Gewinn oder Verlust beeinflusst. Wenn das Sicherungsinstrument nicht mehr die Kriterien bezüglich der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfüllt, ausläuft, veräußert, beendet oder ausgeübt wird, wird die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen prospektiv beendet. Wenn die erwartete Transaktion nicht mehr wahrscheinlich ist, wird der Saldo am Eigenkapital in das Periodenergebnis einbezogen. Sonstige Nicht-Handelsderivate Wenn ein Derivat nicht in einer Sicherungsbeziehung bestimmt wurde, die für Bilanzierung von Sicherungsgeschäften in Betracht kommt, werden alle Änderungen des beizulegenden Zeitwerts direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht. Grundstücke, Bauten und Anlagen Ansatz und Bewertung Grundstücke, Bauten und Anlagen werden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um kumulierte Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsverluste. In den Anschaffungskosten sind die Kosten inbegriffen, die direkt dem Erwerb des Vermögenswertes zuzuordnen sind. Die Anschaffungskosten selbst erstellter Vermögenswerte umfassen: • Materialkosten und Fertigungslöhne; • eventuelle weitere Kosten, die direkt dazu dienen, die Nutzung des Vermögenswerts vorzubereiten; • die geschätzten Kosten für Abbruch und Beseitigung des Gegenstands, wenn für FrieslandCampina die Verpflichtung besteht, sich des Vermögenswertes zu entledigen; • aktivierte Fremdkapitalkosten. Unter Grundstücke, Bauten und Anlagen sind auch Vermögenswerte erfasst, von denen aufgrund von Finanzierungsleasingverhältnissen das wirtschaftliche Eigentum erworben wurde. Die Bewertung von geleasten Vermögenswerten erfolgt ab dem Zeitpunkt des Anfangs des Leasingverhältnisses zum beizulegenden Zeitwert oder, falls niedriger, zum Barwert der Mindestverpflichtungen aus Leasingverhältnissen. Nach dem


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

erstmaligen Ansatz erfolgt die Erfassung gemäß den geltenden Methoden. Wenn Grundstücke, Bauten und Anlagen Bestandteile mit unterschiedlicher Nutzungsdauer umfassen, werden diese als gesonderte Posten unter Grundstücke, Bauten und Anlagen angesetzt. Der Gewinn oder Verlust aus dem Verkauf von Grundstücken, Bauten und Anlagen wird anhand eines Vergleichs der Umsatzerlöse mit dem Buchwert der Grundstücke, Bauten und Anlagen ermittelt und wird in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn wahrscheinlich ist, dass der hieraus künftig erwachsende wirtschaftliche Nutzen FrieslandCampina zufließt. Kosten für Reparaturen und Instandhaltungen werden als Aufwendungen behandelt, wenn sie anfallen. Abschreibungen Grundstücke, Bauten und Anlagen werden linear in der Gewinnund Verlustrechnung über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer jedes Bestandteils abgeschrieben. Leasinggegenstände werden über die kürzere Dauer aus Mietfrist und Nutzungsdauer abgeschrieben, es sei denn, es ist hinreichend sicher, dass das Eigentum am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf FrieslandCampina übergeht. Bauten und Anlagen werden ab dem Datum abgeschrieben, zu dem sie installiert und gebrauchsfähig sind. Die geschätzte Nutzungsdauer für das laufende Jahr wesentlicher Sachanlagen ist wie folgt: Grundstücke nicht Bauten 10-25 Jahre Maschinen und technische Anlagen 5-33 Jahre Sonstige Vermögenswerte 4-20 Jahre Abschreibungsmethoden, Nutzungsdauer und Restwerte werden zu jedem Bilanzstichtag bewertet und, falls erforderlich, angepasst. Immaterielle Vermögenswerte sowie Geschäfts- oder Firmenwert Geschäfts- oder Firmenwert Der Geschäfts- oder Firmenwert, der beim Erwerb von Tochterunternehmen entsteht, wird als immaterieller Vermögenswert angesetzt. Siehe Grundlagen für die Konsolidierung bezüglich der Bewertung von Geschäftsoder Firmenwert beim erstmaligen Ansatz. Geschäfts- oder Firmenwert werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Wertminderungsverluste. In Bezug auf nicht-konsolidierte Unternehmen wird der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts im Buchwert des Joint Ventures oder assoziierten Unternehmens erfasst und ein eventueller Wertminderungsaufwand wird dem Buchwert des Joint Ventures oder assoziierten Unternehmens als Ganzes zugerechnet.

Forschung und Entwicklung Aufwendungen für Forschungsaktivitäten, mit der Aussicht, zu neuen technischen Erkenntnissen zu gelangen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht wenn sie anfallen. Bei Entwicklungstätigkeiten geht es um einen Plan oder Entwurf für die Produktion neuer oder wesentlich verbesserter Produkte, Jahresabschluss-Erläuterungen zum Konzernabschluss und Prozesse. Aufwendungen für Entwicklungstätigkeiten werden nur aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich ermittelbar sind, der Produkt oder Prozess technisch und wirtschaftlich durchführbar ist, künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und FrieslandCampina beabsichtigt und ausreichende Mittel besitzt, um die Entwicklung fertig zu stellen und die Vermögenswerte zu nutzen oder zu verkaufen. Die aktivierten Aufwendungen umfassen die Kosten für Material, Fertigungslöhne und indirekte Kosten die direkt der dem Versetzen in seinen betriebsbereiten Zustand des Vermögenswerts zurechenbar sind sowie aktivierte Fremdkapitalkosten. Andere Aufwendungen für die Entwicklung werden als Aufwand in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen. Aktivierte Aufwendungen für die Entwicklung werden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsverluste. Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte, die von FrieslandCampina erworben werden und die keine begrenzte Nutzungsdauer besitzen, werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsverluste. Aufwendungen nach erstmaligem Ansatz Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn sie den künftigen wirtschaftlichen Nutzen vergrößern, der sich aus bestimmten Vermögenswerten ergibt, auf die sie sich beziehen. Alle übrigen Ausgaben, einschließlich Ausgaben für den selbst geschaffenen Geschäfts- oder Firmenwert und Marken, sind in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn sie anfallen. Abschreibungen Mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwertes werden immaterielle Vermögenswerte linear in der Gewinn- und Verlustrechnung über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben, ab dem Datum, zu dem sie gebrauchsfähig sind. Die geschätzte Nutzungsdauer für das laufende Jahr und für das Vergleichsjahr ist wie folgt: 10-40 Jahre Warenzeichen und Patente Kundenbeziehungen 5-20 Jahre Software 5 Jahre Investitionen infolge unternehmensinterner Entwicklung 5 Jahre Amortisationsmethoden, Nutzungsdauer und Restwert werden zu jedem Bilanzstichtag bewertet und, falls erforderlich, angepasst.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Vorräte Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsoder Herstellungskosten und Netto veräußerungswert bewertet. Anschaffungs- und Herstellungskosten der Vorräte basiert auf dem Verfahren „First in - First out“ und umfasst die angefallenen Ausgaben beim Erwerb der Vorräte, die Produktions- oder Herstellungskosten sowie andere Kosten, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten von fertigen Erzeugnissen und Handelswaren umfassen einen vernünftigen Teil der indirekten kosten, basierend auf der normalen Produktionskapazität. Der Netto veräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der Verkaufskosten. Wertminderungen Finanzielle Vermögenswerte, außer Derivaten Ein finanzieller Vermögenswert, der nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, um festzustellen, ob objektive Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Ein finanzieller Vermögenswert wird als wertgemindert betrachtet, wenn objektive Hinweise bestehen das nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes ein Ereignis eingetreten ist die einen negativen Einfluss auf die erwarteten künftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswertes hatte und bei denen eine verlässliche Schätzung vorgenommen werden kann. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte Nachweise von Wertminderungen bei finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt werden, werden von FrieslandCampina sowohl auf Ebene des Vermögenswertes als auch gemeinsam berücksichtigt. Eine Wertminderung in Bezug auf einen finanziellen Vermögenswert, der zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt wird, wird als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz von der Vermögenswert ermittelt. Wenn ein Ereignis nach Bilanzstichtag zu einer niedrigeren Wertminderung führt, wird der Rückgang der Wertminderung über die Gewinn- und Verlustrechnung aufgehoben. Nicht-finanzielle Vermögenswerte Der Buchwert von nicht-finanziellen Vermögenswerten von FrieslandCampina, anders als Vorräte und latente Steuererstattungs­ ansprüche, wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, um festzustellen, ob Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Falls solche Hinweise bestehen, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswerts geschätzt. Bei Geschäfts- oder Firmenwert und immateriellen Vermögenswerten mit einer unbegrenzten Nutzungsdauer wird jährlich zum selben Zeitpunkt eine Schätzung des erzielbaren Betrags vorgenommen. Ein Wertminderungsaufwand wird erfasst, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash-Generating Unit; CGU) zu dem der Vermögenswert gehört, höher als der voraussichtliche erzielbare Betrag liegt. Der erzielbare Betrag des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich

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der Verkaufskosten. Bei der Bestimmung des Nutzungswertes wird der Barwert der erwarteten künftigen Cashflows anhand eines Abzinsungssatzes auf einer Vorsteuerbasis bestimmt, der sowohl den aktuellen durch Wertermittlung bestimmten Zeitwert des Geldes als auch die spezifischen Risiken in Bezug auf den Vermögenswert oder die zahlungsmittelgenerierende Einheit widerspiegeln. Bei der Prüfung auf Wertminderung werden Vermögenswerte, die nicht einzeln geprüft werden können, in die kleinste zu unterscheidende Gruppe Vermögenswerte zusammenfasst, die Cashflows aus fortgesetzter Nutzung generiert, die weitgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierender Einheiten sind. Unter Berücksichtigung des maximalen Umfangs in Höhe eines Geschäftssegments („operating segment ceiling test“) werden zahlungsmittelgenerierende Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert für die Prüfung von Geschäfts- oder Firmenwert auf Wertminderung zugeordnet worden ist, so zusammengefasst, dass das Niveau, auf dem auf Wertminderung geprüft wird, das niedrigste Niveau widerspiegelt, auf dem Geschäfts- oder Firmenwert aufgrund von interner Berichterstattung überwacht wird. Der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Geschäfts- oder Firmenwert wird Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitieren werden. Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In Bezug auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten erfasste Wertminderungsverluste werden zunächst vom Buchwert des eventuell den Einheiten zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwertes und anschließend entsprechend vom Buchwert der sonstigen Vermögenswerte der Einheit abzogen. Eine Wertminderung bei Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht rückgängig gemacht. Bei übrigen Vermögenswerten wird ein Wertminderungsaufwand nur rückgängig gemacht, wenn der Buchwert des Vermögenswertes nicht den Buchwert übersteigt, der bestimmt worden wäre, abzüglich von Abschreibungen, wenn kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehaltene Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte (oder Veräußerungsgruppen), deren Buchwert voraussichtlich in erster Linie über ein Veräußerungs­ geschäft erzielt werden wird und nicht durch deren fortgesetzte Nutzung werden als „zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten“ eingestuft. Direkt vor dieser Klassifizierung werden die Vermögenswerte (oder Bestandteile einer Veräußerungsgruppe) erneut gemäß den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina angesetzt. Danach werden die Vermögenswerte (oder eine Veräußerungsgruppe) grundsätzlich aufgrund des Buchwerts angesetzt, oder, wenn dieser niedriger ist, zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Ein Wertminderungsaufwand einer Veräußerungsgruppe wird in erster Linie dem Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und anschließend entsprechend den verbleibenden Vermögenswerten und Schulden, mit der Ausnahme, dass folgenden Punkten kein


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Wertminderungsaufwand zugeordnet wird: Vorräten, finanziellen Vermögenswerten, latenten Steuererstattungsansprüchen, Rückstellungen für personalbezogene Aufwendungen, die weiterhin gemäß den Rechnungslegungsmethoden von FrieslandCampina angesetzt werden. Wertminderungen, die sich aus der anfänglichen Klassifizierung als zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten ergeben, und Gewinne oder Verluste der Neubewertung nach dem erstmaligen Ansatz werden im Ergebnis erfasst. Falls der entsprechende Buchgewinn den kumulierten Wertminderungsaufwand übersteigt, wird diese Differenz nicht erfasst. Einmal als zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten angesetzt, werden immaterielle Vermögenswerte und Bauten und Anlagen nicht abgeschrieben. Zudem endet bei Investitionen, die nach der Equity-Methode erfasst wurden, die Bewertung nach der Equity-Methode, wenn diese Investitionen einmal als zur Veräußerung oder zum Vertrieb gehalten eingestuft wurden. Leistungen an Arbeitnehmer Beitragsorientierte Pläne Ein beitragsorientierter Plan ist ein Altersversorgungsplan, bei dem ein Unternehmen festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit entrichtet und weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge verpflichtet ist. Verpflichtungen für Zahlungen an beitragsorientierte Pläne werden erfolgswirksam in den Perioden erfasst, in denen verwandte Dienste von Mitarbeitern geleistet werden. Vorauszahlungen werden als Vermögenswerte in dem Umfang angesetzt, dass eine Rückerstattung oder eine Verringerung künftiger Zahlungen verfügbar ist. FrieslandCampina hat einen Teil der Pensionsverpflichtungen bei Branchenpensionsfonds in den Niederlanden untergebracht. Obwohl diese Pläne Eigenschaften eines leistungsorientierten Plans besitzen, haben die entsprechenden Branchenpensionsfonds angegeben, dass sie nicht die Informationen zur Verfügung stellen können, die erforderlich ist, um die Berechnungen vorzunehmen. Diese Pensionspläne werden daher als beitragsorientierter Plan im Jahresabschluss behandelt. Leistungsorientierte Pläne Ein leistungsorientierter Plan ist ein Altersversorgungsplan, der sich von einem beitragsorientierten Plan unterscheidet. Die Pensionsverpflichtungen in Bezug auf leistungsorientierte Pläne werden jährlich u. a. auf Grundlage der künftig zu erwartenden Entwicklung bezüglich Abzinsungssatz, Gehalts- und Lebenserwartung berechnet. Der Barwert der Verpflichtungen wird versicherungsmathematisch anhand des Verfahrens laufender Einmalprämien berechnet. Der Barwert der Verpflichtungen ist, abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens, unter Berücksichtigung der nicht erfasster versicherungsmathematischer Ergebnisse und des nachträglich zu verrechnenden Dienstzeitaufwands, unter den Pensionsverpflichtungen vorgesehen, bzw. als Pensionsanlagen unter den finanziellen langfristigen Vermögenswerten. Der

verwendete Abzinsungssatz ist die Rendite am Bilanzstichtag für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen mit mindestens der Note AA und mit Fälligkeitsterminen, die der Laufzeit der Pensionsverpflichtungen entsprechen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die sich infolge von Änderungen bei den Annahmen des Berechnungsverfahrens der Pensionsverpflichtungen oder Differenzen zwischen dem erwarteten und tatsächlichen Ertrag aus Planvermögen werden für jeden einzelnen Plan bestimmt und über die voraussichtliche durchschnittliche Restdienstzeit in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Dies gilt nur, wenn Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss sich die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste auf mehr als 10 Prozent der Pensionsverpflichtungen oder des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens belaufen, wenn dies zu Beginn des Geschäftsjahres höher ist. Wenn die Berechnung der Netto-Pensionsverpflichtungen zu einem positiven Saldo führt, erfolgt die Erfassung des Vermögenswertes zu maximal dem Betrag der eventuell, nicht erfassten versicherungsmathematischen Verluste und des nachträglich zu verrechnenden Dienstzeitaufwands sowie des Barwertes eventueller künftiger Rückerstattungen durch den Plan oder in Form der Minderung künftiger Beitragszahlungen. Wenn Beträge aus Plänen angepasst werden, wird der Teil des angepassten Betrags aus Plänen, der sich auf den nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand bezieht, linear erfolgswirksam über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit der Anwartschaften erfasst. Sofern die Änderungen der Pläne sofort unverfallbar werden, werden die Ergebnisse auf einmal erfolgswirksam erfasst. FrieslandCampina erfasst Gewinne oder Verluste aus der Kürzung (curtailment) oder Abgeltung eines leistungsorientierten Plans, wenn die Kürzung oder Abgeltung erfolgt. Gewinne oder Verluste aus der Kürzung umfassen eventuelle sich daraus ergebende Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens, Änderungen des Barwertes der Verbindlichkeit aufgrund einer leistungsorientierten Verpflichtung und versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste und etwaigen nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand, der nicht schon zuvor erfasst wurde. Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer Die Nettoschuld aufgrund von anderen langfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer wird zu leistungsorientierten Plänen angesetzt, mit Ausnahme versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste, die direkt erfolgswirksam erfasst werden. Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer werden ohne Diskontierung angesetzt, wenn der damit verbundene Dienst geleistet wird. Es wird eine Verbindlichkeit für den Betrag angesetzt, der voraussichtlich infolge des kurzfristigen Bonus in bar ausbezahlt werden wird, wenn FrieslandCampina eine rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, solche Leistungen


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

infolge des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands des Arbeitnehmers zu gewähren, und wenn die Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann. Rückstellungen Eine Rückstellung wird erfasst in der Bilanz, wenn FrieslandCampina infolge eines Ereignisses der Vergangenheit eine rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die verlässlich geschätzt werden kann, und bei der es wahrscheinlich ist, dass ein Abfluss von Mitteln mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich sein wird, um die Verpflichtung zu erfüllen. Bei einer wesentlichen Wirkung des Zinseffekts werden die Rückstellungen in Höhe des Barwerts zum Abzinsungssatz auf Vorsteuerbasis angesetzt, welche die gegenwärtigen Markteinschätzungen des Zinseffekts und die speziellen Risiken eines Vermögenswerts widerspiegelt. Der Barwert der Rückstellungen wird als Finanzierungsaufwand angesetzt. Rückstellungen im Zusammenhang mit Umstrukturierungen werden getroffen, wenn FrieslandCampina einen detaillierten Umstrukturierungsplan formalisiert hat und bei den Beteiligten die Erwartung gerechtfertigt ist, dass die Umstrukturierung durchgeführt wird, indem mit der Durchführung der Umstrukturierung oder der Bekanntgabe der wichtigsten Aspekte begonnen wird. Eine Rückstellung für belastende Verträge wird erfasst, wenn der voraussichtliche Nutzen für FrieslandCampina aufgrund einer Vereinbarung geringer ist als die unvermeidbaren Kosten, die erforderlich sind, um die Verpflichtungen aufgrund der Vereinbarung zu erfüllen. Die Rückstellung wird zum Barwert des niedrigeren Betrags aus voraussichtlichen Kosten für die Beendigung des Vertrags und voraussichtlichen Nettokosten für die Fortsetzung des Vertrags angesetzt. Bevor eine Rückstellung erfasst wird, erfasst FrieslandCampina jeden Wertminderungsaufwand der Vermögenswerte, die im Zusammenhang mit diesem Vertrag stehen. Umsatzerlöse Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden zum beizulegenden Zeitwert des erhaltenen oder zu beanspruchenden Entgelts, abzüglich Umsatzerlöse sowie Preisnachlässe und Mengenrabatte angesetzt. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Handelswaren werden erfasst in der Gewinn- und Verlustrechnung, wenn überzeugend deutlich wurde, meist in Form eines ausgeführten Kaufvertrags, dass die wesentlichen Eigentumsrisiken und -chancen auf den Kunden übertragen wurden, die mit dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten und die mögliche Rückkehr der Güter verlässlich bestimmt werden können, kein weiter bestehendes Verfügungsrecht vorliegt und die Höhe der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt werden kann. Wenn wahrscheinlich ist, dass Rabatte gewährt werden und der Betrag verlässlich bestimmt werden kann, wird der Rabatt vom Umsatzerlös abgezogen, wenn der Verkauf angesetzt wird. FrieslandCampina verwendet Kundenbindungsprogramme, bei denen Kunden Punkte sammeln können, wenn sie bestimmte

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Produkte von FrieslandCampina kaufen. Die Punkte können anschließend gegen Rabatte auf Produkte oder Dienstleistungen von Dritten eingetauscht werden, wobei eine Mindestzahl von Sammelpunkten gilt. Die erzielten Umsatzerlöse werden auf die verkauften Produkte und die gewährten Sammelpunkte verteilt, wobei der den Sammelpunkt zugerechnete Wert ihrem beizulegenden Zeitwert entspricht. Die Erfassung des beizulegenden Zeitwertes der gewährten Sammelpunkte wird abgegrenzt und beim Eintausch der Sammelpunkte wird der beizulegende Zeitwert als Umsatzerlös angesetzt. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und dass alle damit verbundenen Bedingungen erfüllt wurden. Zuwendungen, bei zum denen angefallenen Kosten erstattet werden, werden systematisch und erfolgswirksam als Erträge in derselben Periode erfasst, in der die Kosten anfallen. Zuwendungen, bei denen Kosten eines Vermögenswertes erstattet werden, werden vom Buchwert des Vermögenswertes abgezogen. Diese Zuwendung wird durch Verringerung des Abschreibungsaufwands erfolgswirksam als Ertrag über die Periode der voraussichtlichen Nutzungsdauer erfasst. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren Dies umfasst die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe der verkauften Produkte bzw. die Aufwendungen zur Erlangung der verkauften Produkte. Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden nach dem Verfahren „First in - First out“ berechnet. In den Aufwendungen sind die Währungsumrechnungsdifferenzen hinsichtlich der Schuldner und Gläubiger sowie hinsichtlich der Bewertung von sich darauf beziehenden Derivaten enthalten. Leasingverhältnisse Zu Beginn einer Vereinbarung bestimmt FrieslandCampina, ob diese Vereinbarung ein Leasingverhältnis ist oder enthält. Dies ist der Fall, wenn folgende Kriterien erfüllt werden: Die Erfüllung der Vereinbarung hängt von der Nutzung dieses bestimmten Vermögenswerts oder der bestimmten Vermögenswerte ab und die Vereinbarung überträgt ein Recht auf Nutzung des Vermögenswerts. Zu Beginn oder bei erneuter Beurteilung der Vereinbarung trennt FrieslandCampina Zahlungen und sonstige aufgrund der Vereinbarung erforderliche Leistungen in Zahlungen für die Leasingkomponente der Vereinbarung und Zahlungen für sonstige Elemente, aufgrund deren beizulegender Zeitwerte. Falls FrieslandCampina feststellt, dass es nicht durchführbar ist, Zahlungen verlässlich zu trennen, werden ein Vermögenswert und eine Schuld zu einem Betrag erfasst, der dem beizulegenden Zeitwert des zugrunde liegenden Vermögenswertes entsprechen. Die Schuld wird anschließend reduziert, wenn Zahlungen erfolgt sind unter Anwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes von FrieslandCampina und die auf die Schuld angerechneten Finanzierungskosten wurden erfasst.


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Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Leasingzahlungen aufgrund Operationelle Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses im Ergebnis erfasst. Leistungen, die als Anreiz für den Abschluss von Leasingverhältnissen erhalten wurden, werden als integraler Bestandteil der Gesamtleasingkosten erfolgswirksam über den Leasingzeitraum erfasst. Die Mindestleasingzahlungen aufgrund eines Finanzierungsleasings werden teilweise als Finanzierungskosten und teilweise als Tilgungsanteil der Restschuld erfasst. Die Finanzierungskosten werden während der Laufzeit des Leasingverhältnisses so jeder Periode zugerechnet, dass über die Perioden ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Schuld entsteht. Finanzertrag und Finanzierungsaufwand Finanzerträge enthalten Zinserträge von Darlehensforderungen und anderen Forderungen gegenüber Dritten, Dividendenerträge, positive Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Vermögens­werten, Erträge aus Sicherungsinstrumenten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, und die Neueinstufung von Beträgen, die zuvor in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst wurden. Zinserträge werden im Ergebnis in Abhängigkeit von deren Aufbau mittels Effektivzinsmethode erfasst. Finanzierungsaufwand umfasst Zinserträge von Darlehensverbindlichkeiten und anderen Verbindlichkeiten von Dritten, Aufzinsung von Rückstellungen, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst, Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, Verluste aus Sicherungsinstrumenten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden, und Neueinstufung von Beträgen, die zuvor in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses erfasst wurden. Wechselkursgewinne und -verluste durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als Teil des Betriebsergebnisses verzeichnet. Sonstige Wechselkursgewinne und -verluste werden auf saldierter Basis dargestellt, entweder als Finanzertrag oder Finanzierungsaufwand, in Abhängigkeit davon, ob die Wechselkursbewegungen per Saldo zu einer Gewinn- oder Verlustposition führen.

Latente Steuern werden bei temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswertes oder der Schuld für die Rechnungslegung und der steuerlichen Basis dieser Posten erfasst. Latente Steuern werden nicht erfasst, wenn sie sich aus Folgendem ergeben: • temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist, und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst; • temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen, sofern es wahrscheinlich ist, dass diese in absehbarer Zeit nicht fällig werden; • zu versteuernde temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes. Latente Steuerschulden werden mithilfe der Steuersätze angesetzt, die voraussichtlich bei der Rücknahme der temporären Differenzen gelten werden: dies auf Grundlage der Vorschriften, die zum Berichtsstichtag festgelegt oder im Wesentlichen festgelegt wurden. Bei der Bestimmung der laufenden und latenten Steuern berücksichtigt FrieslandCampina Auswirkungen der unsicheren steuerlichen Position und/oder zusätzliche Steuern und Zinsen. FrieslandCampina ist aufgrund der Beurteilung vieler Faktoren, darunter der Auslegungen des Steuerrechts und früherer Erfahrungen, der Auffassung, dass die Rückstellungen für Steuerschulden für alle offenen Steuerjahre ausreichend sind. Diese Ermessensentscheidung basiert auf Schätzungen und Annahmen und kann zu einer Reihe von Einschätzungen über künftige Ereignisse führen. Es können neue Informationen verfügbar werden, wodurch FrieslandCampina sein Urteil über die Angemessenheit der bestehenden Steuerschulden ändern muss. Solche Änderungen bei den Steuerschulden werden sich auf den Steueraufwand in der Periode auswirken, in der eine solche Feststellung getroffen wird.

Steuern Der Steueraufwand umfasst laufende und latente Steuern. Laufende und latente Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, außer wenn es sich um einen Unternehmenszusammenschluss oder um Posten handelt, die direkt im Eigenkapital oder in der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses gebucht wurden.

Latente Steuererstattungsansprüche und -schulden werden saldiert, wenn ein Rechtsanspruch besteht, Steuererstattungsansprüche und -schulden zu saldieren und sie sich auf Steuern beziehen, die vonseiten der gleichen Steuerbehörde vom gleichen Steuersubjekt oder von unterschiedlichen Steuerobjekten erhoben werden, sie jedoch zum Ziel haben, akute Steuererstattungsansprüche und schulden saldiert zu erfüllen oder ihre Steuererstattungsansprüche und -schulden gleichzeitig realisieren werden.

Laufende Steuern sind die voraussichtlich zu zahlende oder zu erhaltene Steuerlast bezüglich des zu versteuernden Ergebnisses des Geschäftsjahrs, aufgrund der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze, sowie eventuelle Änderungen bei zu entrichtenden Steuern in Bezug auf vorhergehende Jahre. Zu entrichtende Steuern umfassen auch eventuelle steuerliche Verbindlichkeiten, die sich aus der Dividendenerklärung ergeben.

Ein latenter Steueranspruch wird bei nicht-verrechenbaren steuerlichen Verlusten, ungenutzten steuerlichen Fazilitäten und verrechenbaren temporären Differenzen, sofern es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden, wofür diese verwendet werden können. Latente Steuererstattungsansprüche werden zu jedem Bilanzstichtag beurteilt und vermindert, wenn es nicht mehr wahrscheinlich ist,


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert werden wird. Nicht erfasste latente Steuererstattungsansprüche werden zum Bilanzstichtag neu beurteilt und erfasst, sofern es wahrscheinlich ist, dass künftig zu versteuernder Gewinn vorhanden sein wird, mit dem dieser latente Anspruch verrechnet werden kann. Segmentierung Die festgelegten operativen Segmente betreffen separate Segmente innerhalb der FrieslandCampina, für die finanzielle Informationen verfügbar sind, die regelmäßig durch das höchste beschlussfähige Organ (Executive Board) beurteilt werden, um Entscheidungen hinsichtlich der Zuordnung verfügbarer Mittel in Bezug auf das Segment vorzunehmen und um Leistungen des Segments festzustellen. FrieslandCampina hat die operativen Segmente in Business Groups untergliedert: Consumer Products Europe; Consumer Products International; Cheese, Butter & Milkpowder und Ingredients. Die Preisfestsetzung innerhalb eines Segments erfolgt auf sachlicher, objektiver Basis. Die segmentierten Ergebnisse, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten enthalten Posten, die direkt einem Segment zuzuordnen sind, und die auf angemessener Grundlage zugerechnet werden können. Nicht zugeordnete Posten umfassen hauptsächlich kumulierte Vermögenswerte und Schulden sowie gemeinsame Kosten und der Leistungszuschlag sowie die Ausgabe von auf den Namen registrierter fester Mitglieder-Obligationsanleihen. Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Kassenströme in Fremdwährung werden zu den am Tag des Geschäftsvorfalls geltenden Wechselkursen in Euro umgerechnet. Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte Einige der Grundlagen und Angabepflichten von FrieslandCampina erfordern die Festsetzung des beizulegenden Zeitwertes von finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerten und Schulden gleichermaßen. Der beizulegende Zeitwert wird für die Bewertung und/oder Erläuterung auf der Grundlage folgender Methoden festgelegt. Wenn zutreffend, werden zusätzliche Angaben zu den Annahmen bei der Festsetzung des beizulegenden Zeitwertes in der Erläuterung gemacht, die für die entsprechenden Vermögenswerte oder Schulden spezifisch sind. Grundstücke, Bauten und Anlagen Der infolge eines Unternehmenszusammenschlusses erfasste beizulegende Zeitwert von Sachanlagen ist der geschätzte Wert, zu dem eine Immobilie zum Erwerbsdatum zwischen einem zu einer Transaktion bereiten Käufer und dem Verkäufer in einer sachlichen, objektiven Transaktion – vorausgegangen durch solide Verhandlungen, wobei die Parteien gut informiert waren – verhandelt werden kann. Der reelle Wert von Sachanlagen und Inventar gründet sich auf Markt- und Kostpreisen und bestimmt mithilfe der notierten Marktpreise vergleichbarer Aktiva und Artikeln, sofern diese verfügbar sind und – falls erforderlich – mithilfe der Wiederbeschaffungskosten. In der Schätzung der Abschreibungen werden die Korrekturen sowohl des körperlichen Verschleißes als auch die funktionelle und wirtschaftliche Alterung berücksichtigt.

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Immaterielle Vermögenswerte Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmens­ zusammenschluss erworbenen Patenten und Warenzeichen wird anhand der diskontierten geschätzten Lizenzgebühren festgelegt, die durch das Eigentum des Patents oder der Handelsmarke vermieden wurden. Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Kundenbeziehungen wird mithilfe der Residualwertmethode (‘multi-period excess earnings method’) bestimmt. Der beizulegende Zeitwert sonstiger immaterieller Vermögenswerte basiert auf dem erwarteten Barwert des Cashflows aus der Nutzung und dem schlussendlichen Verkauf des Vermögenswertes. Vorräte Der beizulegende Zeitwert von bei einem Unternehmens­­ zusammenschluss erworbenen Vorräten wird bestimmt auf der Grundlage des geschätzten, im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlöses abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der Verkaufskosten, sowie einer angemessenen Gewinnmarge auf Grundlage der Anstrengung, die für die Fertigstellung und den Verkauf der Vorräte erforderlich ist. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Der beizulegende Zeitwert von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, die länger als ein Jahr ausstehend sind, wird anhand des Barwertes künftiger Cashflows geschätzt, abgezinst zum tatsächlichen Zinssatz am Bilanzstichtag. Derivate Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird grundsätzlich geschätzt, indem die Differenz zwischen vertraglichem Terminkurs und aktuellem Terminkurs für die Restlaufzeit des Geschäfts zum Marktzins und den aktuellen Wechselkursen abgezinst wird. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps und kombinierten Zins- Währungsswaps wird geschätzt, durch Abzinsung der Cashflows, die sich aus den vertraglichen Zinssätzen beider Seiten des Geschäftsvorfalls ergeben, unter Berücksichtigung des aktuellen Marktzinses, den aktuellen Wechselkursen sowie des aktuellen Bonitätsratings der Gegenparteien. Finanzinstrumente, außer Derivaten Der beizulegende Zeitwert, der zwecks Erläuterungen ermittelt wird, wird anhand des Barwertes künftiger Cashflows von Tilgungen und Zinszahlungen berechnet, abgezinst zum marktgängigen Zinssatz am Bilanzstichtag. Bei Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing wird der marktgängige Zinssatz anhand vergleichbarer Leasingverhältnisse bestimmt. Der beizulegende Zeitwert der Verkaufsoption-Verbindlichkeit wird auf Grundlage einer einbezogenen Cashflow-Analyse geschätzt.


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1 Segmentierung FrieslandCampina hat vier Segmente, über die berichtet werden muss, die auch die vier Business Groups von FrieslandCampina bilden. Jede Business Group steht für eine bestimmte Produktgruppe, gegebenenfalls auch für eine bestimmte Region: • Consumer Products Europe: Milch, Milchgetränke, Joghurts, Desserts, Kaffeeweißer, Sahne sowie Fruchtsäfte und Getränke in Europa. Markennamen sind unter anderem Campina, Chocomel/Cecémel, Fruttis, Landliebe, Milli, Mona, NoyNoy und Optimel/Optiwell; • Consumer Products International: Milch, Milchpulver, Kondensmilch, Kinder- und Babynahrung bis hin zu Milchgetränken und Joghurts, insbesondere in Asien, Afrika und dem Mittleren Osten. Markennamen sind unter anderem Dutch Lady, Foremost, Frisian Flag, Rainbow und Peak; • Cheese, Butter & Milkpowder: Käse, Butter und Milchpulver, weltweit. Markennamen sind unter anderem Frico, Milner und Botergoud; • Ingredients: Ingredienzien für die Nahrungsmittel- und pharmazeutische Industrie, weltweit. Ab 2012 wird der Leistungszuschlag und die Ausgabe von auf den Namen gutgeschriebenen festen Mitglieder-Obligationsanleihen nicht mehr den Business Groups zugerechnet. In den vergangenen Jahren wurden diese im Verhältnis der von der Business Group erhaltenen Menge Mitgliedermilch zugerechnet. Durch diese Anpassung bietet das präsentierte Betriebsergebnis der Business Groups einen besseren Einblick der betriebswirtschaftlichen Leistungen. Diese Anpassung zeigt vor allem auf die Business Groups Auswirkung, die viel Milch verarbeiten, wie Cheese, Butter & Milkpowder. Diese Anpassung hat keinen Einfluss auf das konsolidierte Vermögen, das Ergebnis oder die Bilanzsumme, lediglich das Betriebsergebnis je Business Group hat sich geändert. Die vergleichbaren Zahlen über 2011 wurden hierfür angepasst, darüber hinaus wurden die vergleichbaren Zahlen aus 2011 angepasst, weil eine interne Verschiebung stattgefunden hat. 2012 2011 Segmentierung nach Business Group

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Summe der Umsatzerlöse Sonstige Erträge Summe der betrieblichen Erträge Betriebsergebnis

Consumer Consumer Products Products Europe International

Cheese, Butter & Milkpowder

Ingredients

Sonstige

2.814 107 2.921 7 2.928

3.180 169 3.349 7 3.356

2.370 285 2.655

1.677 428 2.105

268

2.655

2.105

268 1 269

75

514

-39

224

-292

482

9

4

2

1

16

Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

Eliminierung

-989 -989 -989

Finanzielle Erträge und Aufwendungen Steuern Jahresüberschuss Betriebsergebnis in % der Außenumsatzerlöse Buchwert Vermögenswerte laufender Geschäftstätigkeit 1

10.309 15 10.324

-57 -167 274 2,7

16,2

-1,6

13,4

1.744

1.328

1.042

1.352

4,7 753

-578

Buchwert sonstige Vermögenswerte Verpflichtungen aus laufender Geschäftstätigkeit 2

Summe

10.309

5.641 1.197 6.838

587

711

398

426

907

Sonstige Verpflichtungen

-578

2.451 1.873 4.324

Investitionen in Grundstücke, Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

66

77

56

181

43

423

Abschreibungen Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

-63

-39

-38

-44

-10

-194

-1

-2

24

16

Wertminderung auf langfristige Vermögenswerte Investiertes Vermögen in Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

-4 1

70

-7 7

118


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

101

2012 2011 Geographische Information

Außenumsatzerlöse

Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Ozeanien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika Summe 1

3

Buchwert operativer langfristiger Vermögenswerte 4

4.990 985 1.350 2.226 619 139 10.309

1.737 357 462 572 68 12 3.208

Ohne latente Steueransprüche, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen, Ausleihungen, Langfristige Forderungen, Ertragsteuer Ansprüche, Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte.

2

Dies betrifft Leistungen an Arbeitnehmer, Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (exklusiv Verbindlichkeit hinsichtlich PutOption und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen) sowie sonstige Verbindlichkeiten und Derivate.

Erläuterung 4 zeigt die Aufschlüsselung der Umsatzerlöse nach geographischen Standorten der Abnehmer.

3

4

Dies betrifft Grundstücke, Bauten und Anlagen und immaterielle Vermögenswerte.

2011 2010 Segmentierung nach Business Group

Außenumsatzerlöse Interne Lieferungen Summe der Umsatzerlöse Sonstige Erträge Summe der betrieblichen Erträge Betriebsergebnis Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

Consumer Consumer Products Products Europe International

Cheese, Butter & Milkpowder

Ingredients

Sonstige

2.892 104 2.996 14 3.010

2.460 173 2.633 5 2.638

2.474 348 2.822

1.512 418 1.930

288

Eliminierung

2.822

1.930

288 1 289

72

359

8

201

-237

403

1

5

5

1

1

13

9.626 -1.043 -1.043 -1.043

Finanzielle Erträge und Aufwendungen Steuern Jahresüberschuss Betriebsergebnis in % der Umsatzerlöse Buchwert Vermögenswerte laufender Geschäftstätigkeit 1

9.626 20 9.646

-72 -128 216 2,5

14,6

0,3

13,3

1.736

856

1.037

1.153

4,2 599

-491

Buchwert sonstige Vermögenswerte Verpflichtungen aus laufender Geschäftstätigkeit 2

Summe

4.890 849 5.739

565

533

371

303

799

Sonstige Verpflichtungen

-491

2.080 1.395 3.475

Investitionen in Grundstücke, Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

105

74

55

105

37

376

Abschreibungen Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

-60

-29

-40

-41

-6

-176

-3

-2

-6

-1

-12

Wertminderung auf langfristige Vermögenswerte Rücknahme der Wertminderungen auf langfristige Vermögenswerte Investiertes Vermögen in Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

1 2

69

20

1 14

6

111


102

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2011 2010

2012 Geographische Information Außenumsatzerlöse 3

Buchwert operativer langfristiger Vermögenswerte 4

4.961 1.033 1.362 1.613 533 124 9.626

1.518 347 442 238 49 11 2.605

Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Ozeanien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika Summe

Ohne latente Steueransprüche, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen, Ausleihungen, Wertpapiere, Langfristige Forderungen, Ertragsteuer Ansprüche,

1

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte. Dies betrifft Leistungen an Arbeitnehmer, Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten und Derivate.

2

Erläuterung 4 zeigt die Aufschlüsselung der Umsatzerlöse nach geographischen Standorten der Abnehmer.

3

Dies betrifft Grundstücke, Bauten und Anlagen und immaterielle Vermögenswerte.

4

2 Akquisitionen Im ersten Halbjahr 2012 erhielt FrieslandCampina die Weisungsbefugnis über Alaska Milk Corporation (AMC). Der Erwerbszeitpunkt ist der 20. März 2012, das Datum, zu dem FrieslandCampina ihren Anteil von 8 % auf 68,5 % an AMC erhöhte, woraufhin FrieslandCampina am 14. Juni 2012 ihren Anteil auf 97,7 % erhöhte, nach Abschluss des obligatorischen Übernahmeangebots. AMC befasst sich hauptsächlich mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Verkauf von Milchgetränken und Milchpulver unter den Marken Alaska, Carnation, Liberty, Alpine und Milkmaid. Diese Transaktion bietet FrieslandCampina eine Wachstumsplattform, die zu den strategischen route2020-Zielen passt, und verstärkt die Marktposition in der strategischen Wachstumsregion Asien. Ab dem Erwerbszeitpunkt ist AMC als Teil der Business Group Consumer Products International konsolidiert. In den neun Monaten bis zum 31. Dezember 2012 trug AMC EUR 211 Millionen Umsatz und EUR 17 Millionen Gewinn zu den Ergebnissen von FrieslandCampina bei. Wenn die Akquisition am 1. Januar 2012 stattgefunden hätte, hätten die konsolidierten Umsätze laut Einschätzungen des Managements EUR 10.370 Millionen und der konsolidierte Gewinn EUR 281 Millionen betragen. Bei der Bestimmung dieser Beträge ist das Management davon ausgegangen, dass die vorläufig festgestellten Änderungen des beizulegenden Zeitwertes, die sich zum Erwerbszeitpunkt ergaben, dieselben gewesen wären, als wenn die Akquisition am 1. Januar 2012 erfolgt wäre. FrieslandCampina hat AMC durch Leistung einer Barzahlung von EUR 341 Millionen erworben. Die wichtigsten erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten, die zum Erwerbszeitpunkt anerkannt wurden sind folgende: Identifizierbare erworbene Vermögenswerte und übernommene Verbindlichkeiten Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Vorräte Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Latente Steuerschulden Sonstige Verbindlichkeiten Summe netto identifizierbare Vermögenswerte

41 148 35 40 43 -42 -42 223

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen netto identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten wurden auf Grundlage der vorläufigen Kaufpreisallokation (purchase price allocation) festgestellt, welche von Dritten vorgenommen wurde. Im von IFRS vorgegebenen Bewertungszeitraum von einem Jahr wird FrieslandCampina die Kaufpreisallokation definitiv vornehmen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen umfassen Beträge in Höhe von EUR 13 Millionen, von denen schätzungsweise EUR 1 Million zum Erwerbszeitpunkt nicht eintreibbar waren.


103

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Geschäfts- oder Firmenwert Geschäfts- oder Firmenwert wird wie folgt als Ergebnis der Akquisition angesetzt: Summe übertragene Gegenleistung Minderheitsanteil, auf Grundlage des vollständigen beizulegenden Zeitwertes Beizulegender Zeitwert von bestehendem Anteil am AMC Beizulegender Zeitwert identifizierbarer Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwert

341 8 20 -223 146

Der Minderheitsanteil von 2,3 % wurde auf Basis der Methode des beizulegenden Zeitwertes festgestellt. Der Anteilspreis für den Minderheitsanteil entspricht dem Anteilspreis, der bei Erlangung der Mehrheitsbeteiligung gezahlt wurde. In der zweiten Hälfte von 2012 hat FrieslandCampina noch 1 % der Anteile an AMC von den Minderheitsanteilseignern gekauft, siehe auch Erläuterung 19. Der bestehende Anteil von 8 % von FrieslandCampina an AMC wurde als finanzieller Vermögenswert erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet und vor der Akquisition klassifiziert, was zu einem Periodenüberschuss von EUR 3 Millionen führte. Dieser Periodenüberschuss ist im Netto- Finanzierungsaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung inbegriffen. Der Geschäfts- oder Firmenwert bezieht sich hauptsächlich auf die Synergien, die erwartungsgemäß bei der Integration von AMC in die Business Group Consumer Products International erzielt werden. Der erfasste Geschäfts- oder Firmenwert ist voraussichtlich steuerlich nicht abzugsfähig. Akquisitionsbezogene Kosten in Höhe von EUR 6 Millionen wurden in den sonstigen Kosten der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; dies ist einschließlich der juristischen Kosten und „Due-Diligence“-Kosten. Sonstige Akquisitionen Am 10. Oktober 2012 hat FrieslandCampina eine Beteiligung von 99,89 % an IDB Belgium N.V., einer Tochterfirma der Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erworben. Der Übernahmepreis ist 12 Millionen Euro, einschließlich 2 Millionen Euro an akquirierten flüssigen Mitteln, und ist auf der Grundlage der Übernahmemethode verbucht. Der gesamte Übernahmepreis wurde in 2012 bezahlt. Diese Übernahme geht hinsichtlich der Erläuterungsanforderungen von IFRS 3 materiell nicht zu Lasten von FrieslandCampina. 3

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden Bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten handelt es sich um Grundstücke, Bauten und Anlagen im Wert von EUR 7 Millionen (2011: EUR 4 Millionen). Ende 2012 und 2011 existierten keine Passiva für die Veräußerung von langfristigen und kurzfristigen. Der Standort Klerken in Belgien (Cheese, Butter & Milkpowder) wurde 2012 verkauft. Darüber hinaus wurde der Standort Debrecen, Ungarn in 2012 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte geführt. Der Verkauf dieser Aktiva wird voraussichtlich innerhalb eines Jahres erfolgen.

Stand Anfang Geschäftsjahr Umbuchung von assoziierten Unternehmen Umbuchung von Grundstücken, Bauten und Anlagen Desinvestitionen Stand Ende Geschäftsjahr

2012 2011

2011 2010

4

13 3 1 -13 4

5 -2 7


104

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

4 Umsatzerlöse 2011 2010

2012 2011 Umsatzerlöse nach Absatzgebiet Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Ozeanien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika

2.323 1.269 2.535 2.650 1.147 385 10.309

% 23 12 24 26 11 4 100

2.435 1.317 2.555 1.996 999 324 9.626

% 25 14 27 21 10 3 100

Die Unterschiede zu der bei der geographischen Information dargestellten Aufschlüsselung der Umsatzerlöse in Erläuterung 1 werden durch die Klassifizierung anhand des Absatzgebiets, in dem der Verkauf realisiert wurde, verursacht. In den Umsatzerlösen sind EUR 2 Millionen (2011: EUR 4 Millionen) an Zuwendungen der öffentlichen Hand enthalten. Die Auflagen und Verpflichtungen zu diesen Zuwendungen sind erfüllt. 5

Sonstige betriebliche Erträge In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind enthalten: Erträge aufgrund von für Dritte erbrachte Dienstleistungen, erhaltene Mietzahlungen und Veräußerung von Grundstücken, Bauten und Anlagen. Im letzten Jahr wurde hier auch einen Buchgewinn auf dem Verkauf einer Beteiligung an einem Joint Venture von 9 Millionen Euro verzeichnet.

6

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren 2011 2010

2012 2011

Milch von Mitgliedern-Milchviehhaltern Sonstige Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren

-3.273 -3.442 -6.715

% 49 51 100

-3.456 -3.016 -6.472

% 53 47 100

7 Personalaufwand 2011 2010

2012 2011

Löhne und Gehälter Sozialversicherungsaufwendungen Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen

Mitarbeiter nach Business Group (VZÄ-Durchschnittszahl) Consumer Products Europe Consumer Products International Cheese, Butter & Milkpowder Ingredients Sonstige

Mitarbeiter nach Regionen (VZÄ-Durchschnittszahl) Niederlande Deutschland Restliches Europa Asien und Ozeanien Afrika und Mittlerer Osten Nord- und Südamerika

-694 -114 -93 -901

% 77 13 10 100

-638 -105 -88 -831

% 77 13 10 100

6.637 7.516 2.331 2.684 778 19.946

33 38 12 13 4 100

6.787 6.684 2.339 2.486 740 19.036

36 35 12 13 4 100

6.580 1.786 4.331 6.089 1.010 150 19.946

33 9 22 30 5 1 100

6.494 1.828 4.340 5.202 1.032 140 19.036

34 10 23 27 5 1 100


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

8

105

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Transportkosten Kosten für Werbung und Verkaufsförderung Fremdvergebene Leistungen und Zeitarbeitskräfte Energie Instandhaltungs- und Reparaturkosten Sonstige

2012 2011

2011 2010

-432 -456 -307 -216 -159 -462 -2.032

-422 -377 -277 -185 -139 -364 -1.764

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind enthalten: • Kosten für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Höhe von EUR 70 Millionen (2011: EUR 66 Millionen); • Aufwand für Operationelle Leasingverhältnisse in Höhe von EUR 55 Millionen (2011: EUR 43 Millionen); • Verschiedene Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von EUR 3 Millionen (2011: EUR 5 Millionen). Die Auflagen und Verpflichtungen für diese Zuwendungen sind erfüllt; • Wertminderungen von Grundstücken, Bauten, Anlagen und immateriellen Anlagewerten in Höhe von EUR 6 Millionen (2011: EUR 12 Millionen) und keine Erträge hinsichtlich der Rücknahme von Abwertungen von Grundstücken, Bauten, Anlagen und zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten (2011: EUR 1 Million); • eine Kapitaleinlage an eine Umstrukturierungsaufwendung zu einem Betrag von 33 Millionen Euro (2011: 4 Millionen Euro); • Wirtschaftsprüfer- und Beratungskosten mit einem Betrag in Höhe von EUR 3,5 Millionen (2011: EUR 3,1 Millionen). 2012 2011

2011 2010

Gesamtes KPMG Netzwerk -2,5 -0,5 -0,3 -0,2 -3,5

Gesamtes KPMG Netzwerk -2,1 -0,5 -0,3 -0,2 -3,1

2012 2011

2011 2010

33 -66 11 -28 3 -10 -57

32 -72

Spezifikation der Wirtschaftsprüfer- und Beratungskosten Jahresabschlussprüfung Andere Prüfungsaufträge Steuerliche Beratungsdienstleistungen Andere Nicht-Prüfungsdienstleistungen

9

Finanzielle Erträge und Aufwendungen

Zinserträge Zinsaufwendungen Ergebnis bei Fremdwährungen Aufwand Put-Option Sonstige finanzielle Erträge Sonstige finanzielle Aufwendungen

-19 2 -15 -72

In den Zinsaufwendungen ist ein Betrag in Höhe von EUR 7 Millionen (2011: EUR 7 Millionen) infolge einer internen Finanzierung durch die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. für die Royal FrieslandCampina N.V. enthalten. In den sonstigen finanziellen Erträgen wurde ein Betrag von EUR 3 Millionen (2011: EUR 2 Millionen) für die Neubewertung der Beteiligung aufgenommen, die FrieslandCampina an AMC hielt, bevor eine Mehrheitsbeteiligung an AMC erworben wurde. Die sonstigen finanziellen Aufwendungen bestehen unter anderen aus der Amortisierung von Transaktionskosten und bezahlte Gebühren für die Brückenfinanzierung und die Syndikatsfinanzierung in Höhe von EUR 7 Millionen (2011: EUR 7 Million). Ergebnisse von Fremdwährungen infolge von Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind aufgenommen in den Umsatzkosten oder im entsprechenden Element der betrieblichen Aufwendungen. Im Jahr 2012 hat FrieslandCampina Wechselkursauswirkungen von EUR -2 Million im Betriebsergebnis angesetzt (2011: EUR -2 Million).


106

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

10 Steuern 2012 2011

2011 2010

-121 -121

-79 -1 -80

-10

-11

Aufschlüsselung des Steueraufwands Laufende Steuern Laufende Steuern in diesem Geschäftsjahr Korrekturen zu Vorjahren Latente Steuern Latente Steuern in diesem Geschäftsjahr Korrekturen bei latenten Steuern, auf Änderungen der Steuersätze und -vorschriften zurückzuführen

-8

Abwertung latenter Steuererstattungsansprüche Korrekturen zu Vorjahren Sonstige

-39 3

-28 7 -8 -48 -128

-46 -167

Steueraufwand

2010 2011

2012 2011

Vor Steuern

Steuer (Aufwendungen) Erträge

Nach Steuern

Vor Steuern

Steuer (Aufwendungen) Erträge

Nach Steuern

Steuern direkt in das Eigenkapital eingebracht Ewige Anleihe Mitglieder-Obligationsanleihen

-9 -41

2 8

-7 -33

-9 -39

2 7

-7 -32

Steuern direkt in das Gesamtergebnis eingebracht Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen Rücklage für Cashflow-Absicherungen

5 -12

4

5 -8

-21 5

-1

-21 4

2010 2011

2012 2011

Effektiver Steueraufwand Theoretischer Steuersatz Niederlande Auswirkung abweichender Steuersätze in anderen Ländern Auswirkung Steuersatz Ergebnis Joint Ventures und assoziierte Unternehmen Quellensteuer auf Dividende Nicht abzugsfähige Kosten Nicht steuerpflichtige Erträge Abwertung latenter Steuererstattungsansprüche Korrekturen auf Schätzungen zu Vorjahren Verwendete Steuergutschriften Effektiver Steueraufwand

Betrag

%

Betrag

%

110 6

25,0 1,4

-5 5 17 -2 39 -3

-1,1 1,1 3,9 -0,5 8,8 -0,7

167

37,9

86 6 8 -8 5 14 -3 28 -6 -2 128

25,0 1,7 2,3 -2,3 1,5 4,1 -0,9 8,1 -1,7 -0,6 37,2

Der theoretische Steuersatz ist berechnet, indem der Gewinn vor Steuern mit dem entsprechenden Steuersatz in den Niederlanden in Höhe von 25 % multipliziert wurde.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

11

107

Grundstücke, Bauten und Anlagen 2012 2012

Buchwert Anfang Geschäftsjahr Anpassung für die Einführung der Kategorie Aktiva in Ausführung (Ent-)Konsolidierung Investitionen Desinvestitionen Währungsumrechnungsdifferenzen Umbuchungen Umbuchung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte Abschreibungen Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen

493 -45 23 29

1.082 -182 27 112 -4 -4 109

47 -5 -36 -1 505 1.084 -579 505

-118 -5 1.017 2.868 -1.851 1.017

Aktiva in Ausführung

Andere Anlagen

237

85 -10

219

43 -1

-136

-20

Summe

1.660 50 403 -5 -4

320

76

-5 -175 -6 1.918

320

300 -224 76

4.572 -2.654 1.918

-21

320

2011 2010

Buchwert Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Investitionen Desinvestitionen Währungsumrechnungsdifferenzen Umbuchungen Umbuchung in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte Abschreibungen Wertminderungen Rücknahme Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

Grundstücke und Bauten

Technische Anlagen und Maschinen

467 2 71

947 2 243 -4 -1 9

Andere Anlagen

81

Summe

-2 -10 -1 -34 -1 1 493

-108 -6

-19

1.082

85

1.495 4 340 -5 -3 -3 -1 -161 -7 1 1.660

1.044 -551 493

2.853 -1.771 1.082

308 -223 85

4.205 -2.545 1.660

26 -1 -2

Die Wertminderungen betreffen in erster Linie die Abwertung von Bauten und technischen Anlagen auf den geschätzten Veräußerungswert da diese Aktiva nicht mehr genutzt werden und daher nicht mehr zum Betriebswert bewertet werden können. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die Wertminderungen in den betrieblichen Aufwendungen enthalten. Der Buchwert von Bauten, Maschinen und Anlagen, für die Finanzierungsleasingverträge abgeschlossen wurden, beläuft sich auf EUR 12 Millionen (2011: EUR 14 Millionen). Im Buchwert zum Geschäftsjahresende sind EUR 320 Millionen (2011: EUR 237 Millionen) an im Bau befindlichen Vermögenswerten enthalten. Ab 2012 werden die Änderungen bei den Aktiva in Ausführung in der Fluktuationsliste der Sachanlagen zur Verbesserung der Übersicht in dieser Kategorie aufgeführt. Diese neue Kategorie wurde nicht in der Fluktuationsliste von 2011 aufgenommen, weil zu diesem Jahr die gesammelte Information nicht verfügbar war.


108

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Zum Geschäftsjahresende bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 116 Millionen (2011: EUR 79 Millionen) für Investitionen in Bauten, Maschinen und Anlagen. Die in den Investitionen aktivierten Zinsen betragen EUR 5 Million (2011: EUR 2 Millionen). Der hier verwendete Zinssatz beträgt 4,3 % (2011: 5,0 %). 12 Immaterielle Vermögenswerte 2012 2011

Buchwert Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Investitionen infolge unternehmensinterner Entwicklung Investitionen Umbuchungen Währungsumrechnungsdifferenzen Abschreibungen Wertberichtigung Verbindlichkeit Put-Option Buchwert Ende Geschäftsjahr Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

Geschäftsoder Firmenwert

Warenzeichen, Kundenbeziehungen und Patente

855 146

8 150

Software

Sonstige

Summe

36

46

945 296 15 5

15 5 3

1 4 -5

-12

-4 -1 -2

28 1.046

158

32

54

20 -19 28 1.290

1.050 -4 1.046

188 -32 156

134 -102 32

66 -10 56

1.438 -148 1.290

17

2011 2010

Geschäftsoder Firmenwert

838 1

Warenzeichen, Kundenbeziehungen und Patente

Software

Sonstige

Summe

9

36

20 1 21 3 3 1 -3

Buchwert Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Investitionen infolge unternehmensinterner Entwicklung Investitionen Umbuchungen Währungsumrechnungsdifferenzen Abschreibungen Wertminderungen Wertberichtigung Verbindlichkeit Put-Option Buchwert Ende Geschäftsjahr

-1 -4 39 855

-11 -1

8

36

46

903 2 21 15 3 -18 -15 -5 39 945

Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Buchwert Ende Geschäftsjahr

859 -4 855

17 -9 8

135 -99 36

52 -6 46

1.063 -118 945

12 -19

FrieslandCampina hat 2010 mit einem weltweiten IKT Standardisierungsprogramm begonnen. 2012 wurde dafür ein Betrag von EUR 15 Millionen aktiviert (2011: EUR 21 Millionen), von denen der Teil, der Ende 2012 noch in Ausführung ist, in der Fluktuationsliste unter der Kategorie ‘Sonstige’ aufgeführt ist. In 2012 wurde das System von den ersten Konzernunternehmen in Betrieb genommen. Die Einführung in den übrigen Konzernunternehmen wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Hinsichtlich der Wertanpassungen der Put-Option Verpflichtung wird auf Erläuterung 26 verwiesen.


109

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Prüfung auf Wertminderung für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, die Geschäfts- oder Firmenwert enthalten In vorigen Jahren wurde die Werthaltigkeitsprüfung im vierten Quartal durchgeführt. Ab 2012 wird die Werthaltigkeitsprüfung im zweiten Quartal durchgeführt. Die Änderung des Durchführungszeitpunktes der Werthaltigkeitsprüfung hat keinen Einfluss auf die Ergebnisse der Werthaltigkeitsprüfung. Beim Werthaltigkeitstest wird jährlich der erzielbare Betrag pro Gruppe der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten berechnet, oder zu einem anderen Zeitpunkt, wenn Hinweise auf eine Wertminderung bestehen. Geschäfts- oder Firmenwert wird auf Ebene der Business Groups (Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten) verfolgt und überprüft. Durch die Akquisition von AMC wird ab 2012 auch der Business Group Consumer Products International Geschäfts oder Firmenwert zugeordnet. Der Geschäfts- oder Firmenwert pro zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist wie folgt:

Consumer Products Europe Consumer Products International Ingredients

2012 2011

2011 2010

758 150 138 1.046

753 102 855

Die wichtigsten Annahmen, die bei der Berechnung des Betriebswertes pro Business Group angewandt wurden, lauten: %

%

Endgültiger Wert

Consumer Products Europe Cheese, Butter & Milkpowder Ingredients

Geplantes EBITDA

% Diskontierungssatz vor Steuern

2012 2011

2011 2010

2012 2011

2011 2010

2012 2011

2011 2010

2 2,5 2

2

5-9 16-18 15-21

6-9

12 16 11

12

2

14-21

10

Die geplanten EBITDA-Margen basieren auf aktuellen Erfahrungen, auf spezifischen Erwartungen hinsichtlich der näheren Zukunft und auf marktüblichen Wachstumsraten. Die Abzinsungssätze basieren auf Aufstellungen von Finanzberatern. Die Abzinsungssätze wurden vor Steuern ermittelt, gemäß IAS 36.55. Der erzielbare Wert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, nämlich die Betriebswerte, wird auf der Basis des Budgets 2012 und der Mehrjahrespläne bestimmt. Die Cashflows nach 2017 wurden extrapoliert mit einer Wachstumsrate, die den erwarteten langfristigen Inflationssätzen von maximal 2 % für die Business Groups Consumer Products Europe und Ingredients sowie höchstens 2,5 % für die Business Group Consumer Products International entspricht. Das Ergebnis der Werthaltigkeitsprüfung zeigt, dass die realisierbaren Werte die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten übersteigen. Sensitivität gegenüber Veränderungen bei Annahmen Die Werthaltigkeitsprüfung hat gezeigt, dass der geschätzte erzielbare Betrag der Business Group Consumer Products Europe den Buchwert um 297 Millionen Euro überschreitet. Das Executive Board hat zwei wichtige Annahmen ermittelt, bei denen Änderungen zu einer besonderen Wertminderung führen können. Nachstehend wird je Annahme angegeben, in welchem Umfang sich eine dieser zwei Annahmen ändern müsste, damit der erwartete erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht. Erforderliche Änderung für ein gleiches Ergebnis bei Buchwert und erzielbarem Betrag: Diskontierungssatz vor Steuern +2% Geplantes EBITDA -1% Die den wichtigen Annahmen zugeordneten Werte entsprechen der Bewertung des Managements hinsichtlich der künftigen Entwicklungen in der Business Group Consumer Products Europe und basieren sowohl auf externen als auch internen Quellen. Das Ergebnis des Werthaltigkeitstests von der Business Groups Ingredients und Consumer Products International zeigt, dass der erzielbare Betrag den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit in erheblichem Maße übertrifft. Eine angemessene


110

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Anpassung der Ausgangspunkte führt in diesem Fall nicht zu einem niedrigeren erzielbaren Betrag als dem Buchwert von diesen Business Groups. 13 Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 2012 2011

2011 2010

111

103 1

Buchwert Anfang Geschäftsjahr Zugänge Wertminderung Umgebucht auf zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Ergebnis Einzahlungen aus Dividenden Buchwert Ende Geschäftsjahr

16 -8 118

-3 13 -3 111

Finanzielle Angaben der Joint Ventures und der assoziierten Unternehmen: Ergebnisanteil Umsatzanteil

16 156

13 138

Bilanzdaten: Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Eigenkapital Langfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten

184 102 166 67 53

166 90 152 53 51

-1

Die Namen der Joint Ventures und assoziierten Unternehmen sind der Auflistung der wichtigsten Tochterunternehmen und Joint Ventures und assoziierten Unternehmen auf Seite 131 zu entnehmen. 14 Derivate Eine Erläuterung im Hinblick auf die Zielsetzung, Verhaltensrichtlinien und Strategie bei dem Einsatz von Derivaten und anderen Finanzinstrumenten in den Geschäftsbereichen der FrieslandCampina ist in Erläuterung 30 enthalten. In der Bilanz sind die Derivate erfasst unter kurzfristigen und langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Schulden. 2012 2011 Absicherungsaktivitäten Aktiva

Cross Currency Swaps zur Sicherung der Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten (aktiviert)

>2017

13

Cross Currency Swaps zur Sicherung von Zinsen auf langfristige Verbindlichkeiten (passiviert)

2013/>2017

44

489

2013-2015 2013

16

400 5

Interest Rate Swaps zur Sicherung der Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten Currency Derivate, aktiviert Absicherung von Cashflows Cross Currency Swap zur Fixierung eines langfristigen Kredits Currency Derivate, aktiviert Currency Derivate, passiviert Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung

13 2014 2013 2013

Passiva

Berechnungs– grundlage

Tilgung

138

60 1

3 3

1

Summe Derivative

16

61

Erfasst unter kurzfristig Erfasst unter langfristig

3 13

15 46

18 121 65


111

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2011 2011 Absicherungsaktivitäten Aktiva

Cross Currency Swaps zur Sicherung der Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten (aktiviert)

>2016

18

Cross Currency Swaps zur Sicherung von Zinsen auf langfristige Verbindlichkeiten (passiviert)

2013/2016

7

95

Interest Rate Swaps zur Sicherung der Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten Currency Derivate, passiviert Absicherung von Cashflows

2012/2016 2012

25

600 6

Cross Currency Swap zur Fixierung eines langfristigen Kredits Currency Derivate, aktiviert Currency Derivate, passiviert Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung

2013/2016 2012 2012

18

Passiva

Berechnungs– grundlage

Tilgung

138

32 1

18 23 133

5 6

Summe Derivative

18

38

Erfasst unter kurzfristig Erfasst unter langfristig

18

10 28

Absicherung von Cashflows Für aufgenommene Darlehen in Höhe von USD 808 Millionen, sind Cross Currency Swaps abgeschlossen worden, wodurch USD Tilgungs- und Zinsverpflichtungen an institutionelle Anleger in EUR umgewandelt werden. Die Interest Rate Swaps wurden abgeschlossen, um die Zinsverpflichtungen für die langfristigen Schulden in feste Zinsverpflichtungen umzusetzen. Die Currency Derivate beziehen sich auf die Absicherung erwarteter zukünftiger Cashflows aufgrund von Exporterlösen für einen Betrag von USD 8 Millionen (2011: USD 11 Millionen). Für die genannten Absicherungen mit bilanzieller Sicherungsbeziehung werden konform IAS 39 die Dokumentationsanforderungen für die Absicherung von Sicherungsbeziehungen erfüllt und vor und während der Laufzeit Effektivitätstests in Bezug auf die Wirksamkeit der Absicherung ausgeführt, wodurch Ende 2012 EUR -18 Millionen an Rücklagen hinsichtlich Cashflow-Absicherungen aus dem Eigenkapital aufgenommen wurden. Hiervon beziehen sich EUR 7 Millionen auf die Cross Currency Swaps und EUR 11 Millionen auf die Interest Rate Swaps. 2012 wurden EUR 8 Millionen aus der Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Dies betraf den effektiven Teil der Rentenzahlungen im Berichtsjahr. Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung Derivate ohne bilanzielle Sicherungsbeziehung werden gegenüber abgeschlossenen Verkaufs- bzw. Einkaufsverträgen, Krediten, ausstehenden Forderungen und ausstehenden Schulden abgeschlossen. Die Wertänderungen dieser Derivate werden größtenteils durch gegenläufige Wertänderungen bei den Forderungen und Schulden ausgeglichen. Es ist und war während des Berichtszeitraums die Politik von FrieslandCampina, um nicht für spektakuläre Ziele in Finanzinstrumente zu handeln. 15 Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Ausleihungen Wertpapiere Derivate Langfristige Forderungen

2012 2011

2011 2010

43

34 18 18 3 73

13 4 60

Die Ausleihungen beziehen sich auf ein Darlehen von EUR 20 Millionen an das Joint Venture Great Ocean Ingredients Pty. Ltd. sowie sonstige Darlehen an Dritte. Die durchschnittliche Zinsvergütung der Ausleihungen betrug zum Jahresende 2012 2,9 % (2011: 2,2 %). Von den gewährten Darlehen erlöschen EUR 22 Millionen nach 2017. Die gewährten Darlehen liegen alle noch innerhalb der Fälligkeitsfrist.


112

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Ende 2011 wird die Beteiligung von 8 % der FrieslandCampina an AMC als finanziell aktiv unter Effekten klassifiziert. 2012 hat FrieslandCampina die Weisungsbefugnis über AMC erlangt, siehe auch Erläuterung 2. Derivate siehe Erläuterung 14. 16 Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Fertige Erzeugnisse und Handelswaren

2012 2011

2011 2010

378 761 1,139

371 714 1,085

Von dem Vorrat an fertigen Erzeugnissen und Handelswaren wurden EUR 175 Millionen (2011: EUR 171 Millionen) zum niedrigeren Marktwert bewertet. Die Gesamtabwertung des Vorrats an fertigen Erzeugnissen und Handelswaren auf den Marktwert beträgt EUR 17 Millionen (2011: EUR 22 Millionen). Die Wertminderung ist in den Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren erfasst. Es bestehen keine Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet sind. 17 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Forderungen Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen Steuerforderungen (außer Körperschaftssteuer) und Sozialversicherungsbeiträge Anzahlungen

Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen Stand Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Erfolgswirksame Einstellungen Erfolgswirksame Auflösungen Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Stand Ende Geschäftsjahr Zahlungsfrist Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Innerhalb der Zahlungsfrist Überfällig bis zu 3 Monaten Überfällig 3-6 Monate Überfällig mehr als 6 Monate

2012 2011

2011 2010

966 39 98 -15 1.088

964 23 56 -14 1.029

99

72

34 1.221

26 1.127

-14 -2 -3 2 2 -15

-17 -2 2 3 -14

Brutto

Abwertung

Netto

951 115

-3 -2

948 113

37 1.103

-10 -15

27 1.088

Die Hinzufügung und die frei gewordenen Beträge für die Wertberichtigung auf zweifelhafte Forderungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten (Erläuterung 8). Beträge hinsichtlich der Wertberichtigung werden in der Regel abgeschrieben, wenn nicht erwartet wird, dass diese eintreibbar sind. Die Forderungen aus Lieferungen und sonstige Forderungen sind unverzinslich und haben im Allgemeinen eine Frist von 10 bis 90 Tagen. FrieslandCampina hat in verschiedenen Ländern eine Kreditausfallversicherung abgeschlossen, um das Kreditrisiko von Kunden zu begrenzen. Ultimo 2012 beträgt die Versicherungssumme EUR 348 Millionen (2011: EUR 315 Millionen).


113

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

18 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Einlagen Sonstige Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

2012 2011

2011 2010

288 468 756

106 314 420

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bis zu einem Betrag in Höhe von EUR 6 Millionen (2011: EUR 1 Million) stehen der Gesellschaft nicht zur freien Verfügung. Diese beziehen sich vollständig auf Bankgarantien. 19 Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital Grundkapital Die Anzahl der gezeichneten Anteile beträgt sowohl am Anfang als auch am Ende des Geschäftsjahres 3.702.777 Anteile. Auf diese Anteile sind EUR 370 Millionen eingezahlt. Das Gesellschaftskapital beträgt EUR 1.000 Millionen, gestückelt in 10.000.000 Anteile im Nennwert von EUR 100. Die Anteile sind in Händen der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Ewige Anleihe Im Jahr 2003 wurde eine kumulative nachrangige ewige Anleihe mit einem Zinssatz von 7,125 % in Höhe von EUR 125 Millionen platziert. Es besteht keine Tilgungspflicht, jedoch die Möglichkeit am 2. Juni in jedem Jahr die Obligationen in voller Höhe zu tilgen. Darüber muss Royal FrieslandCampina N.V. die Inhaber der Obligationen mindestens 30 Tage und höchstens 60 Tage im Voraus in Kenntnis setzen. Die Obligationen sind den Forderungen aller anderen gegenwärtigen und zukünftigen Gläubiger im Rang nachgestellt, insofern diese nicht selbst nachrangig sind. Diese Obligationen sind an der Euronext Amsterdam notiert. Die Zinszahlung kann aufgeschoben werden, falls Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Kupondatum keinen Leistungszuschlag festgestellt oder ausgezahlt hat. Aufgeschobene Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag ausgezahlt wird. Vom Gewinn des Buchjahres 2012 sind den Gläubigern der ewigen Anleihen EUR 9 Millionen (2011: EUR 9 Millionen) zuerkannt worden. Mitglieder-Obligationsanleihen Die Mitglieder-Obligationsanleihen wurden bei der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. sowie bei deren Mitgliedern platziert. Die Mitglieder-Optionsanleihen sind endlos und kennen kein Fälligkeitsdatum. Der Zinstarif der Mitglieder-Obligationsanleihen entspricht dem halbjährigen Euribor zum 1. Juni und 1. Dezember des Jahres plus 3,0 %. Die Obligationsanleihen sind den Forderungen aller anderen bestehenden und zukünftigen Gläubiger nachgestellt, sofern diese nicht selbst nachgestellt sind. Vom Gewinn wird ein Teil den Mitgliedern-Milchviehhaltern in Form von festen Mitglieder-Obligationsanleihen zuerkannt. Die Zinszahlung kann aufgeschoben werden, wenn Royal FrieslandCampina N.V. in den 12 Monaten vor dem jährlichen Kupondatum vorausgingen, keinen Leistungszuschlag ausgezahlt hat. Aufgeschobene Zinsen werden an dem Tag fällig, an dem wieder ein Leistungszuschlag ausgezahlt wird. Vom Gewinn des Buchjahres 2012 sind den Gläubigern der Mitglieder-Obligationsanleihen EUR 41 Millionen (2011: 39 Millionen) zuerkannt worden. Darüber hinaus wurden den Mitglieder-Milchviehhaltern 2012 EUR 84 Millionen (2011: 65 Millionen) mittels Ausgabe von Mitgliederobligationen auf den Namen zuerkannt. Rücklage für Cashflow-Absicherungen Die Rücklage in Bezug auf die Cashflow-Absicherungen enthält die Änderungen im beizulegenden Zeitwert der Interest Rate Swaps, der Cross Currency Swaps und der Currency Derivate, die in einer effektiven Hedge-Verbindung aufgenommen wurden. Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen Die Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen bezieht sich auf die in der Vergangenheit aufgebauten Differenzen im Hinblick auf Devisenbewertungsdifferenzen von Tochterunternehmen sowie Devisenbewertungsdifferenzen im Hinblick von an Tochterunternehmen gewährten Darlehen mit einem permanenten Charakter. Gewinnrücklage Die Gewinnrücklage bezieht sich auf den Saldo der in der Vergangenheit erzielten Gewinne, die nicht an den Anteilseigner ausgezahlt worden sind. Kraft satzungsmäßiger Bestimmungen kann eine Dividendenausschüttung nur dann beschlossen werden, wenn das Eigenkapital größer ist als der Betrag des gezeichneten Anteilkapitals zuzüglich der gesetzlichen Rücklagen.


114

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Minderheitsanteile Die Minderheitsanteile betreffen den Anteil am Vermögen, der nicht FrieslandCampina zukommt. Im zweiten Halbjahr hat FrieslandCampina noch 1,0 % von den Inhabern der Minderheitsanteile am Anteil AMC durch Zahlung eines Barbetrages von EUR 4 Millionen übernommen, der verbleibende Minderheitsanteil an AMC beträgt Ende 2012 1,3 %. 20 Leistungen an Arbeitnehmer Es gibt verschiedene leistungsorientierte Pensionspläne, wobei die damit verbundenen Verpflichtungen sich in erster Linie auf die Altersversorgungspläne für die niederländischen und deutschen Unternehmensteile beziehen. Bei diesen Plänen geht es hauptsächlich um einen indexierten Durchschnittsgehaltsplan. Weiterhin gibt es für sowohl niederländische als auch ausländische Geschäftsbereiche verschiedene beitragsorientierte Pensionspläne. Die Durchschnittsgehaltregelung für die niederländischen Arbeitnehmer ist bei einem Unternehmenspensionsfonds sowie einer Versicherungsgesellschaft angelegt. Der bei der Versicherungsgesellschaft versicherte Pensionsplan hat eine Gewinnbeteiligung auf der Basis eines ausgesonderten Anlagedepots und weist Ende 2012 einen erforderlichenDeckungsgrad von mindestens 110 % auf (Verhältnis zwischen den angelegten Mitteln und den Pensionsverpflichtungen, berechnet gemäß den Bedingungen des Versicherungsvertrags). Ende 2012 belief sich der Deckungsgrad des bei der Versicherungsgesellschaft angelegten Pensionsplans auf 116,3 % (2011: 113,3 %), wodurch die der Versicherungsgesellschaft gegenüber bestehende vertragliche Verpflichtung erfüllt wurde. Wenn der Deckungsgrad zum Ende irgendeines Geschäftsjahres niedriger als das erforderliche Minimum von 110 % ist und dies während der folgenden anderthalb Jahre so bleibt, muss FrieslandCampina zu dem Zeitpunkt eine einmalige Zahlung an die Versicherungsgesellschaft leisten, um einen Deckungsgrad von 110 % zu erreichen. Der Deckungsgrad des Unternehmensrentenfonds betrug Ende 2012 99,7 % (2011: 95,5 %). FrieslandCampina ist vertraglich verpflichtet, über 2012 in Verbindung mit der bestehenden Unterdeckung (unter 105 %) eine zusätzliche Zahlung von EUR 12 Millionen zu tätigen. Ab 2013 besteht diese Verpflichtung nicht mehr. Ende 2012 ist die Bewertung der Pensionsverpflichtungen und die Anlagen hinsichtlich der Mittellohnregelung für niederländische Unternehmensteile unverändert. Der Wert der Anlagen im Versicherungsvertrag leitet sich vom Garantiewert dieses Vertrages ab, anstelle des Wertes der Anlagen im separaten Depot. Zudem wird die Annahme zur bedingten Indexierung für inaktive Teilnehmer auf eine andere Art eingeschätzt. Für den Versicherungsvertrag ist diese indexierte Annahme von der zu erwartenden Ergebnisverteilung im Vertrag und für den Unternehmenspensionsfonds für die verfügbaren Mittel im Fonds abgeleitet. Diese Änderung resultierte in einem Rückgang der noch nicht verarbeiteten versicherungsmathematischen Verluste von EUR 34 Millionen. Die nachfolgend aufgenommenen Tabellen fassen die Annahmen zusammen, die bei der Ausführung der Berechnungen des Barwerts (bzw. der Veränderungen des Barwerts) der Pensionsanwartschaften, der Anlagen und der fraglichen Elemente der Pensions­ aufwendungen verwendet wurden, wie diese in der Konzernbilanz und der Konzerngewinn und Verlustrechnung ausgewiesen wurden.

2012 2011

2011 2010

% 3,3 / 3,9 0,0 - 1,6 2,5 2,0

% 4,6 / 4,9 0,0 - 1,5 2,4 1,9

2,5 0,0 - 1,7 2,0

2,4 0,0 - 1,9 1,9

AG Prognosetafel 2012-2062 %

AG Prognosetafel 2010-2060 %

4,2 / 4,8 3,3 / 3,9

4,6 / 5,1 4,2 / 4,8

Annahmen 1 Abzinsungssatz Altersabhängige Gehaltsanhebungen Lohninflation Preisinflation Indexierung • aktive • nicht aktive und Ruheständler Anstieg des gesetzlichen Freibetrags

Sterbetafel Erwartete Anlageerlöse im Geschäftsjahr Erwartete Anlageerlöse im nächsten Geschäftsjahr 1

Die angegebenen Prozentsätze betreffen die oben genannten niederländischen Pensionsregelungen, die 93 % (2011: 93 %) der Barwerte der zuerkannten Pensionsanwartschaften entsprechen, bzw. 99 % (2011: 99 %) des Marktwertes der Anlagen.


115

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Das verwendete Abzinsungsverfahren spiegelt den Markt für hochwertige Unternehmensanleihen korrekt wider und berücksichtigt ordnungsgemäß die Volatilität des Zinssatzes bei längerfristigen Krediten. 2012 2011

2011 2010

2.841 2.243 598 -330 -11 257

2.288 1.969 319 -80 -13 226

226

202 3 73 -52

Aufschlüsselung der zum 31.12. noch zu entrichtenden Pensionsaufwendungen Barwert der zuerkannten Pensionsanwartschaften Marktwert der Anlagen Defizit Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Ergebnisse zum 31.12. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Noch zu zahlender Pensionsaufwand Entwicklung des Postens des noch zu zahlenden Pensionsaufwands Stand Anfang Geschäftsjahr Umklassifizierung Jahresaufwand aufgrund von leistungsorientierten Pensionsplänen Gezahlte Prämien Währungsumrechnungsdifferenzen Noch zu zahlender Pensionsaufwand Erfasst unter langfristigen Vermögenswerten Aufgeführt unter langfristigen Verbindlichkeiten

77 -44 -2 257 96 353

226 78 304

2012 2011

2011 2010

Barwert der zuerkannten Pensionsanwartschaften Stand Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Zunahme des Barwerts der zuerkannten Anwartschaften Zinsen Leistungen Währungsumrechnungsdifferenzen Versicherungsmathematisches Ergebnis Stand Ende Geschäftsjahr

2.288 11 56 108 -90 -2 470 2.841

2.176

38 2.288

Finanzierte Pensionsanwartschaften Noch nicht finanzierte Pensionsanwartschaften Stand Ende Geschäftsjahr

2.593 248 2.841

2.072 216 2.288

1.969 11 88 44 -90

1.893

51 112 -89

Entwicklung des Marktwerts der Anlagen Stand Anfang Geschäftsjahr (Ent-)Konsolidierung Erwartete Anlageerlöse des Arbeitgebers Zufluss Prämien Leistungen Umklassifizierung Versicherungsmathematisches Ergebnis Stand Ende Geschäftsjahr

221 2.243

90 52 -89 -3 26 1.969

Die Ermittlung des erwarteten Anlageerlöses erfolgt auf der Basis der erwarteten langfristigen Rendite, ausgehend von der langfristigen Anlagestrategie sowie den verschiedenen Anlagekategorien. Für jede Anlagekategorie wird ein langfristiger Anlageerlös angenommen, unter Berücksichtigung des langfristigen Risikos der jeweiligen Anlage, der in der Vergangenheit erzielten Renditen und Markterwartungen. Die Ermittlung der erwarteten langfristigen Rendite erfolgt auf der Basis des Mittelwerts der langfristigen Erlöse für die einzelnen Anlagekategorien, gewichtet anhand der strategischen Portfolio-Strukturierung.


116

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Der tatsächliche Ertrag der Anlagen im Geschäftsjahr betrug EUR 309 Millionen (2011: EUR 116 Millionen). Das versicherungsmathematische Ergebnis hinsichtlich des Barwertes der zuerkannten Pensionsanwartschaften von EUR 470 Millionen negativ wird hauptsächlich dadurch verursacht, dass in 2012 der gehandhabte Diskontierungssatz für die niederländischen Regelungen um ca. 1 Prozent gesunken ist. Das versicherungsmathematische Ergebnis hinsichtlich des Marktwertes der Anlagen von EUR 221 Millionen positiv wird hauptsächlich dadurch verursacht, dass die wirklichen Erlöse der Anlagen in 2012 erheblich höher als der erwartete Erlös der Anlagen waren. 2012 2011

2011 2010

-80 -470 221 -1 -330

-67 -38 26 -1 -80

-13 2 -11

-14 1 -13

56 108 -88 2 -1

51 112 -90 1 -1

77

73

21

20

-5 93

-5 88

Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Ergebnisse Stand Anfang Geschäftsjahr Versicherungsmathematisches Ergebnis der zuerkannten Pensionsanwartschaften Versicherungsmathematisches Ergebnis hinsichtlich der Anlagen Realisierung Stand Ende Geschäftsjahr Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Stand Anfang Geschäftsjahr Abschreibung Stand Ende Geschäftsjahr Erfolgswirksam erfasster Pensionsaufwand Zunahme des Barwerts der zuerkannten Anwartschaften Zinsen Erwartete Anlageerlöse Abschreibung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands Realisierung der versicherungsmathematischen Ergebnisse In der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesener Aufwand aufgrund von leistungsorientierten Pensionsplänen auf der Basis von IAS 19 Pensionsaufwand aufgrund von beitragsorientierten Pensionsplänen und Prämien für Branchen-Pensionspläne Arbeitnehmeranteil am Pensionsaufwand Pensionsaufwand, aufgeführt in der Gewinn- und Verlustrechnung

Bei den Branchenpensionsplänen handelt es sich um leistungsorientierte Pensionspläne. Die Pensionskassen sind jedoch nicht in der Lage, der FrieslandCampina die erforderlichen Informationen zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund sind die Beiträge zu diesen Plänen als Prämien von beitragsorientierten Pensionsplänen erfasst. FrieslandCampina geht für das Jahr 2013 von einem Beitrag an seine leistungsorientierten Pensionspläne in Höhe von EUR 74 Millionen und EUR 1 Million an den Branchenpensionsregelungen aus. Vom Beitrag an den zugesagten Pensionsregelungen beziehen sich EUR 12 Millionen auf die zusätzliche Zahlung infolge der Unterdeckung des Unternehmenspensionsfonds Ende 2012. 2012 2011

2011 2010

% 17 37

% 35 59 2 4

Wichtigste Anlagekategorien in Prozent des Marktwerts der Anlagesumme sind: Anteile Festverzinsliche Papiere Immobilien Sonstige Anlagen Garantiewert Versicherungsvertrag

46


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

117

2012 2011

2010 2011

2009 2010

2008 2009

2007 2008

2.841 2.243 598

2.288 1.969 319

2.176 1.893 283

2.221 1.745 476

1.862 1.569 293

-468

-49

71

-282

82

-2

11

56

4

21

-470

-38

127

-278

103

221

26

82

109

-405

Mehrjahresüberblick Barwert der zuerkannten Pensionsanwartschaften Marktwert der Anlagen Unterdeckung Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Anpassungen in den Annahmen und Erfahrungsanpassungen: Pensionsanwartschaften Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Anpassungen in den Annahmen Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Erfahrungsanpassungen Insgesamt Anlagen Versicherungsmathematische Ergebnisse im Zusammenhang mit Erfahrungsanpassungen 21 Latente Steueransprüche und Steuerschulden 2012 2011 Aktiva und Passiva per Art, zwischenzeitliche Differenz

Grundstücke, Bauten und Anlagen

Stand Anfang Geschäftsjahr Akquisitionen Ergebniswirksam erfasst Eigenkapitalwirksam erfasst Währungsumrechnungsdifferenzen Stand Ende Geschäftsjahr

Immaterielle Leistungen Vermögensan werte Arbeitnehmer

-43 -5 -12

90 -41 -14

14

-60

-2 33

31

Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen

17

Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen

27 1 9 4

-43 10

41

37

Sonstige

70

Summe

161 -45 -46 14 -2 82

Latente Steueransprüche und -schulden beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte:

Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Leistungen an Arbeitnehmer Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen Summe Nettoforderung

Forderungen

Verbindlichkeiten

Netto

2 114 31 52 37 -26 210

62 81

-60 33 31 41 37

11 -26 128

82


118

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2011 2010 Aktiva und Passiva per Art, zwischenzeitliche Differenz

Grundstücke, Bauten und Anlagen

Stand Anfang Geschäftsjahr Ergebniswirksam erfasst Eigenkapitalwirksam erfasst Währungsumrechnungsdifferenzen Stand Ende Geschäftsjahr

Immaterielle Vermögens- Leistungen an werte Arbeitnehmer

Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen

Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen

-29 -14

123 -36

10 7

18 10 -1

77 -16 9

-43

3 90

17

27

70

Sonstige

Summe

-1 1

198 -48 8 3 161

Latente Steueransprüche und -schulden beziehen sich auf die folgenden Bilanzpunkte:

Grundstücke, Bauten und Anlagen Immaterielle Vermögenswerte Leistungen an Arbeitnehmer Vorräte, Debitoren, Derivate, Verbindlichkeiten und Rückstellungen Nicht in Anspruch genommene ausgleichsfähige Verluste und Vergünstigungen Sonstige Summe Nettoforderung

Forderungen

Verbindlichkeiten

Netto

4 125 20 33 70 5 -33 224

47 35 3 6

-43 90 17 27 70

5 -33 63

161

Die Mehrzahl der latenten Steuerforderungen für nicht realisierte Verlustausgleiche und Fazilitäten steht in Zusammenhang mit Steuerentscheidungen, die im laufenden oder in den vorigen Geschäftsjahren zu einem steuerlichen Verlust für FrieslandCampina geführt haben. Die nicht in Anspruch genommenen ausgleichsfähigen Verluste und Vergünstigungen werden erwartungsgemäß gegen zukünftige Gewinne ausgeglichen werden können. Diese Erwartung basiert auf langfristigen Plänen. Latente Steuererstattungsansprüche wurden nicht angesetzt, wenn es nicht wahrscheinlich ist, dass sich künftig zu versteuernde Ergebnisse innerhalb der Unternehmen ergeben werden, für die die Verluste verwendet werden können. 2012 ist Teil der latenten Steuerforderungen hinsichtlich nicht realisierter Verlustkompensation abgewertete Fazilitäten. Diese Abwertung betrifft einen großen Teil der nicht realisierten Verlustkompensation in Deutschland. Infolge des heftigen Konkurrenzkampfes auf dem deutschen Milchmarktes sind die erwarteten zukünftigen Gewinne nach unten angepasst worden, was zur Abwertung geführt hat. Latente Steuererstattungsansprüche wurden im Zusammenhang mit folgenden Bedingungen nicht anerkannt:

Nicht angesetzte Verlustausgleich Nicht angesetzte Fazilitäten

2012 2011

2011 2010

321 2 323

224 2 226

Von den nicht bewerteten Verlusten laufen zwischen 5 und 10 Jahren EUR 4 Millionen aus. Die verbleibenden nicht angesetzten Verluste und Fazilitäten werden nicht unter den derzeitigen Steuervorschriften verjähren.


119

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

22 Rückstellungen 2010 2011

2012 2011 Umstrukturierungsaufwendungen

Sonstige Rückstellungen

Summe

Umstrukturierungsaufwendungen

Sonstige Rückstellungen

Summe

Stand Anfang Geschäftsjahr Erfolgswirksam erfasste Einstellungen Erfolgswirksame Auflösungen Entnahmen Stand Ende Geschäftsjahr

26 33 -4 -14 41

36 21 -18 -15 24

62 54 -22 -29 65

49 4 -7 -20 26

35 24 -7 -16 36

84 28 -14 -36 62

Langfristige Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen

3 38 41

6 18 24

9 56 65

12 14 26

13 23 36

25 37 62

Umstrukturierungsaufwendungen FrieslandCampina hat Ende 2012 drei Reorganisationsprogramme angekündigt. Innerhalb der Business Group Consumer Products Europe werden die Standorte Gütersloh, Köln und Heilbronn in Deutschland und die Standorte Debrecen und Budapest in Ungarn reorganisiert und innerhalb der Business Group Cheese, Butter & Milkpowder erfolgt eine Reorganisation in Sénas, Frankreich. Die Rückstellung umfasst hauptsächlich Entlassungsvergütungen für gut 550 Mitarbeiter und weitere Kosten. Die Erwartung ist, dass der Hauptteil dieser Reorganisation in 2013 abgeschlossen ist. In früheren Jahren hat FrieslandCampina verschiedene Rückstellungen für die Umstrukturierung der Produktions- und Verpackungsstandorte gebildet. Die Entnahmen in 2012 beziehen sich hauptsächlich auf die Rückstellungen für die Standorte Kalkar und Elsterwerda der Business Group Consumer Products Europe. Ende 2012 beziehen sich die verbleibenden Reorganisationsrückstellungen hauptsächlich auf Elsterwerda in Deutschland, Business Group Consumer Products Europe, und die Produktionsstandorte Klerken und Varsseveld der Business Group Cheese, Butter & Milkpowder. Die Rückstellungen für Umstrukturierungsaufwendungen werden in zukünftigen Kassenströmen resultieren. Die Rückstellungen werden zum Nennwert aufgenommen, weil der Barwert materiell nicht abweicht. Sonstige Rückstellungen Diese Rückstellungen werden für Verpflichtungen gebildet, deren Umfang bzw. Wahrscheinlichkeit eines tatsächlichen Eintretens zum Bilanzstichtag ungewiss ist und diese Rückstellungen werden zum Nennwert aufgenommen, weil der Barwert materiell nicht abweicht. In den sonstigen Rückstellungen ist ein Betrag in Höhe von EUR 11 Millionen (2011: EUR 23 Millionen) für verlustträchtige Verträge enthalten. Der Rest bezieht sich hauptsächlich auf erhaltene Claims und sonstige Rückstellungen. 23 Verzinsliche Schulden

Verbindlichkeiten gegenüber Syndikat Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern Darlehen von verbundenen Unternehmen Schulden an Mitglieder-Milchviehhalter Financial Leasingverhältnissen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Verbindlichkeiten

2012 2011

2011 2010

145 552 290 33 14 12 34 1.080

237 265 290 42 13 8 36 891


120

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen langfristigen Verbindlichkeiten dargestellt:

Kredit

Nominaler Zeitwert 2012

Buchwert 2012

Nominaler Zeitwert 2011

Buchwert 2011

150

145

110 100 61 111 171

110 100 61 111 170

245 87 74 102

237 89 74 102

2014

290

290

290

290

2,5

2014

33

33

42

42

2,0

2018

29 31 1.086

29 31 1.080

33 24 897

33 24 891

Währung

Nominalzins

Tilgungsjahr

Syndikat (variabler Zinssatz) Private placement (fester Zinssatz) Private placement (fester Zinssatz) Private placement (fester Zinssatz) Private placement (fester Zinssatz) Private placement (fester Zinssatz) Private placement (fester Zinssatz)

EUR USD USD/EUR USD USD USD USD

1,2 4,4 5,7 4,0 4,2 4,0

2015 2013 2017 2020 2022 2024 2027

Darlehen von verbundenen Unternehmen (variabler Zinssatz)

EUR

2,3

Schulden an MitgliederMilchviehhalter (variabler Zinssatz)

EUR EUR/NZD

Fonterra (variabler Zinssatz) Sonstige

Verbindlichkeiten gegenüber einem Syndikat an Kreditinstituten Im 2009 wurde mit einem Syndikat von Kreditinstituten eine Einigung über die Umfinanzierung des Kreditrahmens in Höhe von EUR 1 Milliarde mit einer Laufzeit bis August 2012 erzielt. In 2011 wurde die Laufzeit der Kreditverbindlichkeiten bis August 2015 verlängert und wurden die Kreditbedingungen verbessert. Am 31. Dezember 2012 wurden EUR 185 Millionen von dem Kredit aufgenommen (2011: EUR 285 Millionen), wovon EUR 35 Millionen als kurzfristig gekennzeichnet sind (2011: EUR 40 Millionen). Zur Finanzierung möglicher Akquisitionen hat FrieslandCampina am 13. März 2012 eine Brückenfazilität mit einem Umfang von EUR 600 Millionen abgeschlossen. Diese Fazilität kennt einen variablen Zinssatz plus Aufschlag (2,3 % für die erste Periode). Diese temporäre Brückenfazilität hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Per 30. August 2012 ist die Brückenfazilität aufgelöst. Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern (Private Placements) FrieslandCampina hat insgesamt Privatdarlehen aufgenommen bei institutionellen Anlegern in den Vereinigten Staaten von Amerika in Höhe von USD 808 Millionen (2011: USD 308 Millionen) und bei einem europäischen Investor in Höhe von EUR 25 Millionen (2011: EUR 25 Millionen). Zur Ersetzung der Brückenfazilität hat FrieslandCampina am 29. Juni 2012 Schuldscheindarlehen in Höhe von USD 500 Millionen bei institutionellen Anlegern in den Vereinigten Staaten untergebracht, die zum 30. August 2012 eingelöst sind. Diese Schuldscheindarlehen in Höhe von USD 500 Millionen haben eine Laufzeit von 5 bis 15 Jahren mit einem laufzeitabhängigen, festen Zinssatz in USD von 3,1 % bis 4,2 %. Diese Darlehen sind unter anderem für die Finanzierung der Akquisition von Alaska Milk Corporation bestimmt. Mittels Cross Currency Swaps wurden die Tilgungs- und Zinszahlungsverpflichtungen in USD in EUR-Verbindlichkeiten mit festen Zinssätzen umgewandelt. Die Cross Currency Swaps sind zur Absicherung der Kassenströme abgeschlossen worden, hierauf wird ein Cashflow HedgeAccounting angewandt. Die Cross Currency Swaps werden zu ihrem reellen Wert bewertet. Der Teil des mit diesen Hedge-Instrumenten erzielten Gewinns oder Verlusts, der als effektiver Hedge anzusehen ist, wird direkt im Eigenkapital erfasst. Die USD-Darlehen in Höhe von 808 Millionen (2011: 308 Millionen) wurden mit Hilfe der oben genannten Swaps auf EUR 627 Millionen festgesetzt (2011: EUR 233 Millionen). Am 31. Dezember 2012 sind EUR 85 Millionen als kurzfristig aufgeführt. Darlehen von assoziierten Unternehmen Dieses Darlehen bezieht sich auf ein nachrangiges Darlehen der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Schulden von Mitglieder-Milchviehhalter Diese Kredite beziehen sich auf dreijährige Depositendarlehen, die von Mitglieder-Milchviehhaltern gehalten werden.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

121

Verbindlichkeiten aus Finanzleasingverhältnisse 2010 2011

2012 2011 Künftige Mindestzahlungen

Bis zu einem Jahr Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren Länger als fünf Jahre

4 12 6 22

Zinssatz

Barwert der Mindestzahlungen

Künftige Mindestzahlungen

6,6

4 10 4 18

2 9 9 20

Zinssatz

Barwert der Mindestzahlungen

6,3

2 7 6 15

Unter den geschuldeten Leasingteilzahlungen ist ein Betrag von EUR 14 Millionen (Barwert EUR 11 Millionen) für den Kooperationsvertrag mit einem Drittunternehmen für die Veredelung, Lagerung und Verpackung von Käse erfasst (2011: EUR 16 Millionen). Dieser Vertrag hat eine Laufzeit bis 2020. Vom Barwert der minimalen Zahlungen sind EUR 4 Millionen kurzfristig (2011: EUR 2 Millionen), diese sind unter den Finanzverbindlichkeiten aufgeführt. Es besteht keine Sicherheit für die derzeitigen und langfristigen Darlehen. 24 Sonstige finanzielle Schulden

Derivate Verbindlichkeit hinsichtlich Put-Option

2012 2011

2011 2010

46

28 122 150

46 Für eine Erläuterung zu der Verbindlichkeit aus der Put-Option DMV Fonterra Excipients wird auf Erläuterung 26 verwiesen. Für Derivate siehe Erläuterung 14. 25 Finanzverbindlichkeiten

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Kontokorrent Bankinstitute

2012 2011

2011 2010

150 187 56 393

42 168 40 250

Unter ‚Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten’ wurde zum Jahresende 2012 ein Betrag von EUR 72 Millionen (2011: EUR 53 Millionen) für Commercial Paper und EUR 115 Millionen (2011: EUR 115 Millionen) für Bankfazilitäten aufgenommen. Die durchschnittliche Zinsvergütung für diese Verbindlichkeiten beträgt zum Jahresende 2012 2,5 % (2011: 2,5 %). 26 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Mitglieder-Milchviehhaltern Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Steuerforderungen (außer Ertragsteuer) und Sozialversicherungsbeiträge Verbindlichkeit aus Put-Optionen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten

2012 2011

2011 2010

472 1.062

421 843

37

33

162 1 401 2.135

7 372 1.676


122

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

FrieslandCampina hat eine Verbindlichkeit von EUR 155 Millionen in Sachen der Put-Option auf der Basis des Joint Venture-Vertrags mit Fonterra Co-operative Group Ltd bezüglich DMV Fonterra Excipients. FrieslandCampina hat die Verpflichtung, die 50 %ige Beteiligung, die vom Joint Venture-Partner Fonterra gehalten wird, mindestens zum Einbringungswert des Joint Venture-Partners bei Abschluss des Joint Ventures im Jahr 2006 zu übernehmen. Fonterra hat das Recht, ihre Option im Juni 2013 auszuüben. Weil die Option in 2013 ausgeübt werden kann, ist die Option am Ende von 2012 als kurzfristig aufgenommen. Diese Option wird unter der Annahme erfasst, als würde Fonterra die Option ausüben, wodurch eine Verpflichtung entstehen würde, die durch die in den Joint Venture-Vertrag aufgenommenen Bedingungen bestimmt wird. Diese Verpflichtung wurde dann zum Bilanzdatum fällig gestellt. Veränderungen des Werts der Verpflichtung werden unmittelbar positiv oder negativ im Geschäfts- oder Firmenwert erfasst. Die Änderung des Werts 2012 beträgt EUR 28 Millionen (2011: EUR 39 Millionen). Infolge der Anwendung der (Anticipated) Acquisition-Method wird DMV Fonterra Excipients zu 100 % in die Konsolidierung einbezogen, ohne dass Minderheitsanteile in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Die an Fonterra ausgeschütteten Dividenden sind unter den finanziellen Aufwendungen, als Vergütung an den Inhaber der Put-Option, erfasst. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses liegen der Geschäftsführung des Unternehmens keinerlei Anhaltspunkte dafür vor, dass Fonterra das Optionsrecht auszuüben wünscht. 27 Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen 2012 2011 2013

Gewährleistungsverpflichtungen gegenüber Dritten Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen Erwerbsverpflichtungen aus langfristigen Vermögenswerten Steuerverpflichtungen Sonstige Verpflichtungen

4 37 107 46 194

2014-2017

Nach 2017

69 9 18 72 168

7

1 8

Summe

4 113 116 18 119 370

2011 2010 2012

Gewährleistungsverpflichtungen gegenüber Dritten Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen Erwerbsverpflichtungen langfristigen Vermögenswerten Steuerverpflichtungen Sonstige Verpflichtungen

10 34 72 43 159

2013-2016

Nach 2016

78 7 36 73 194

11

6 17

Summe

10 123 79 36 122 370

Ein Drittunternehmen hat von FrieslandCampina unter bestimmten Voraussetzungen das Recht erworben, im Zeitraum von 2013 bis 2015 8 % der Geschäftsanteile an der PT Frisian Flag Indonesia zu erwerben. Im Rahmen der Fusion zwischen Friesland Foods und Campina wurden in 2008 der Europäischen Kommission gegenüber zwei Verpflichtungen abgegeben. Die erste Verpflichtung beinhaltet, dass Mitglieder-Milchviehhaltern von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die die Mitgliedschaft kündigen, eine Ausscheidensprämie von EUR 5,00 je 100 kg Milch, die in dem Jahr der Beantragung der Ausscheidensprämie vorausgegangenen Jahr geliefert wurden, gezahlt werden muss. Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Ausscheidensprämie besteht darin, dass der Milchviehhalter Lieferant bei einem anderen Käufer von Erzeugermilch in den Niederlanden wird. Die zweite Verpflichtung beinhaltet, dass maximal 1,2 Milliarden Kilogramm Rohmilch pro Jahr Käufern zur Verfügung gestellt werden muss, die über eine Molkerei verfügen und die frische Molkereiprodukte, niederländischen natürlich gereiften Käse oder eines dieser Produkte in Kombination mit anderen Milcherzeugnissen produzieren. Käufer können diese Milch nur zur Erweiterung der Produktion in bestehenden Fabriken oder zur Produktion in neuen Fabriken erwerben, sowie für die im Zuge der Vereinbarungen mit der Europäischen Kommission von FrieslandCampina abzustoßenden Produktionsbetriebe in Nijkerk (frische Molkereierzeugnisse) und Bleskensgraaf (Käse).


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

123

Die Milch wird über eine unabhängige Stiftung zur Verfügung gestellt. Der Milchpreis ist der Garantiemilchpreis (den FrieslandCampina für von ihren Mitglieder-Milchviehhaltern gelieferte Milch zahlt), der für den Monat der Lieferung gilt. Dieser Preis unterliegt in den ersten fünf Jahren nach Inkrafttreten der Verpflichtung einer Kürzung von 1 Prozent. Die Verpflichtungen gelten so lange, bis Mitglieder-Milchviehhalter mit einem Milchvolumen von insgesamt 1,2 Milliarden Kilogramm FrieslandCampina verlassen haben oder bis die Verpflichtungen seitens der Europäischen Kommission zurückgenommen wurden, weil diese sich davon überzeugt hat, dass für die oben genannten Käufer ausreichend niederländische Erzeugermilch verfügbar ist. Hinsichtlich nicht in der Bilanz aufgenommener Pensionsverpflichtungen siehe Erläuterung 20. 28 Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. halt sämtliche Anteile der Royal FrieslandCampina N.V. Zu den Vergütungen des Aufsichtsrates und des Vorstands siehe Erläuterung 29. Hinsichtlich Pensionsverbindlichkeiten: siehe Erläuterung 20. Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Der Anteilseigner Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. und das Tochterunternehmen FrieslandCampina Nederland B.V. haben vereinbart, dass die Tochterunternehmen die von den Mitgliedern der Genossenschaft angelieferte Milch abnehmen. Im Jahr 2012 handelte es sich um 8,9 Milliarden Kilogramm (2011: 8,8 Milliarden Kilogramm). Der für diese Milch zu zahlende Preis basiert auf dem gewichteten durchschnittlichen Milchpreis von Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Belgien, welche insgesamt 48 Milliarden Kilogramm Milch vertreten. Der auf diese Weise berechnete Milchpreis wird garantiert und folglich als Garantiepreis bezeichnet. Vom Gewinn von Royal FrieslandCampina N.V. werden, nach Abzug der Vergütung für die ewige Obligationsanleihe, der Vergütung für die Mitglieder-Obligationsanleihe und des den Minderheitsanteilen zuzurechnenden Gewinns, 50 Prozent in das Eigenkapital der Gesellschaft eingestellt, 30 Prozent werden bar an die Mitglied-Milchviehhalter als Leistungszuschlag für die gelieferte Milch ausgeschüttet und 20 Prozent werden an die Mitglied-Milchviehhalter in Form von Mitgliederobligationen-fest ausgeschüttet. Die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. hat ein nachrangiges Darlehen zur Finanzierung der Vermögenswerte von Royal FrieslandCampina N.V. gewährt. Für dieses Darlehen wird Zinsaufwand berechnet. Die Bedingungen, zu denen diese Geschäftsvorfälle durchgeführt werden, sind mit Geschäftsvorfällen von Dritten vergleichbar. Von den Mitgliederobligationen sind EUR 270 Millionen (2011: EUR 293 Millionen) bei Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. hinterlegt. Die erworbenen Zinsen auf diese Mitgliederobligationen betragen EUR 11 Millionen (2011: EUR 13 Millionen).

Von der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. weiterberechneter Zins Forderungen gegenüber Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Verbindlichkeiten gegenüber Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.

2012

2011

-7 39 291

-7 23 290

Joint Ventures und assoziierte Unternehmen FrieslandCampina kauft und verkauft regelmäßig Güter von/an assoziierte Parteien, bei denen FrieslandCampina eine Beteiligung von 50 % oder weniger hat und bei denen sie signifikant Einfluss ausüben kann. Die Bedingungen, unter denen diese Transaktionen durchgeführt werden, sind mit Transaktionen von Dritten vergleichbar. In nachstehender Tabelle werden die Geschäftsvorfälle erläutert:

Einkauf von Grund- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern Verkauf von Grund- und Hilfsstoffen sowie Handelsgütern Forderungen gegenüber verbundenen Parteien Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Parteien

2012 2011

2011 2010

41 64 39 4

30 80 34 3


124

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Aufsichtsrat und Executive Board Die Mitglieder des Aufsichtsrates, die auch Mitglieder der Geschäftsführung der Genossenschaft sind, gehen aufgrund ihres Berufes als Milchviehbauer Transaktionen mit FrieslandCampina ein, einschließlich der Lieferung von Milch; zudem sind sie im Besitz von Mitgliederobligationen. Von den Mitgliedern des Aufsichtsrates wurden am 31. Dezember 2012 insgesamt 24.821 Mitgliederobligationen (2011: 19.637 Mitgliederobligationen) mit einem Gesamtwert von EUR 1,2 Millionen (2011: EUR 1,0 Millionen) gehalten. Von einem der Mitglieder des Executive Board wurden insgesamt 75.700 ewige Anleihen (2011: 75.660) mit einem Wert von EUR 0,1 Millionen (2011: EUR 0,1 Millionen) gehalten. 29 Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board

Der Aufsichtsrat Kurzfristige Vergütungen Executive Board Kurzfristige Bezüge Langfristige Bezüge Pensionspläne Vergütung Executive Board exklusiv 'Krisenabgabe' Krisenabgabe Vergütung Executive Board einschließlich 'Krisenabgabe'

2012 2011

2011 2010

0,9 0,9

0,9 0,9

4,1 1,5 0,8 6,4 0,9 7,3

4,1 1,0 0,6 5,7 5,7

Infolge des am 18. Juli 2012 in den Niederlanden rechtskräftig gewordenen Gesetzes über die Auswirkung steuerlicher Maßnahmen im Rahmen der Budgetvereinbarung 2013 (‘Wet uitwerking fiscale maatregelen Begrotingsakkoord 2013’) haben Arbeitgeber im Jahre 2013 eine einmalige Krisenabgabe von 16 % über den Lohn aus dem laufenden Dienstverhältnis, der in 2012 an einen Mitarbeiter bezahlt wurde, zu zahlen, sofern dieser Lohn höher liegt als EUR 150.000,--. 30 Finanzinstrumente und Risiken Finanz-Risikomanagement Die wichtigsten Finanzinstrumente von FrieslandCampina umfassen Darlehen von Kreditinstituten und institutionellen Anlegern, ewige Anleihen und Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Vorrangiges Ziel des Einsatzes dieser Finanzinstrumente ist es, auf diversifizierte Weise Mittel für die Finanzierung der Aktivitäten von FrieslandCampina von verschiedenen Märkten und Anlegern anzuziehen. FrieslandCampina hat verschiedene andere Finanzinstrumente, wie unmittelbar aus den Geschäftsbereichen stammende Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. FrieslandCampina verfolgt die mit allen Finanzinstrumenten zusammenhängenden Risiken strukturiert, hauptsächlich Wechselkurs- und Zinsrisiken. Es werden auch Transaktionen mit Derivaten getätigt, hauptsächlich Devisentermingeschäfte und Zinsswaps. Diese dienen dem Zweck der Weisungsbefugnis der mit den Aktivitäten von FrieslandCampina und deren Finanzierung verbundenen Devisen- und Zinsrisiken. Es ist und war während des Berichtszeitraums die Politik von FrieslandCampina, keinen Handel mit Finanzinstrumenten zu betreiben. Als wichtigste mit den Finanzinstrumenten zusammenhängende Risiken sind das Fremdwährungs-, Zins-, Liquiditäts- und Kreditrisiko zu nennen. FrieslandCampina hat eine Strategie zur Weisungsbefugnis der genannten Risiken formuliert. Wechselkursrisiko Da FrieslandCampina betriebliche Aktivitäten in verschiedenen Ländern in der ganzen Welt entfaltet, ist ein erheblicher Teil der Aktiva, der Passiva und der Ergebnisse einem Risiko von Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Die formulierte Strategie für die Weisungsbefugnis von Transaktionsrisiken dient dem Ziel der Beschränkung der Wechselkursempfindlichkeit der Ergebnisse. Transaktionsrisiken werden grundsätzlich abgesichert, aufgrund spezifischer Produkt- und Marktbedingungen kann hiervon abgewichen werden, wie z.B. die nigerianische Naira, die indonesische Rupie und der chinesische Yuan. Es erfolgt grundsätzlich keine Absicherung der Kursrisiken von Investitionen in ausländische Tochterunternehmen und Beteiligungen. Durch eine weitestmögliche Finanzierung von außerhalb der Niederlande ansässigen Tochterunternehmen in der Währung des jeweiligen Landes wird das Risiko einer Währungsinkongruenz (‘Currency Mismatch’) zwischen Aktiva und Passiva beschränkt. Die Solvabilitätsanforderung, die FrieslandCampina an ausländische Tochterunternehmen stellt, bringt jedoch ein gewisses Risiko der Währungsumrechnung mit sich.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

125

Bis einschließlich Mitte 2012 ergab sich eine Ausnahme, nämlich die Netto-Investitionsabdeckung, wobei zur Abdeckung des Währungsrisikos bei der Netto-Investition in das ausländische Tochterunternehmen in Griechenland eine Finanzierung in das Kontokorrent in der Währung der Netto-Investition (EUR 15 Millionen) aufgenommen war. Diese Netto-Investitionsabdeckung wurde zum 30. Juni 2012 beendet. Der Grund für diese Beendigung war die europäische Kreditkrise. Um auf mögliche Auswirkungen der europäischen Kreditkrise reagieren zu können, hat FrieslandCampina landesspezifische Notfallpläne erarbeitet. Eine dieser Notfallpläne war, das Darlehen des Tochterunternehmens in Griechenland teilweise an das Tochterunternehmen in Großbritannien zurück zu zahlen. Daher ist der Hedge zum 30. Juni beendet worden. Lage bezüglich der Währungsrisiken Die Zusammenfassung quantitativer Angaben über die Lage von FrieslandCampina bezüglich der Währungsrisiken, die dem Management auf Grundlage seiner Risikomanagementstrategie bereitgestellt wurde, gestaltete sich wie folgt (Posten sind in EUR angegeben): 2011 2010

2012 2011 EUR/USD

Forderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Verbindlichkeiten Nettoabschluss der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Erwartete Verkäufe im nächsten Geschäftsjahr Erwartete Käufe im nächsten Geschäftsjahr Netto erwartete Transaktionen Devisentermingeschäfte Nettorisiko 31. Dezember EUR

USD/NGN

40

USD/IDR

EUR/CNY

EUR/USD

USD/NGN

USD/IDR

EUR/CNY

2

57

55

2

2

13

5

1

2

7

13

2

-14

-5

-38

-9

-5

-22

31

-4

-34

57

53

10

-18

200

671

644 -30

-318

-246

614

-318

-246

-108 537

-322

-280

13 83

-42

-309

-251

200

629

-309

-251

83

257

-97 585

-299

-269

96

Sensitivitätsanalyse In erster Linie ist FrieslandCampina empfindlich für Kursschwankungen des amerikanischen Dollars infolge von Käufen und Verkäufen in US-Dollar. Die Währungspaare mit dem größten Volumen sind EUR/USD, USD/NGN, USD/IDR und EUR/CNY. Hinsichtlich des Euros handelt es sich hauptsächlich um Verkäufe in amerikanischen Dollar. Hinsichtlich anderer Währungen handelt es sich insbesondere um den Kauf von Rohstoffen auf dem Weltmarkt. Die nachstehende Tabelle zeigt den Einfluss, den eine Aufwertung von 5 % des genannten Kurses in Bezug auf die lokale Währung auf das Ergebnis hat. Eine Kursänderung von 5 % wird als reale Möglichkeit angenommen. Ein positiver Wert bedeutet eine Zunahme des Unternehmensgewinns und des Betrags der Eigenkapitalkomponente ‘Rücklage für Cashflow-Absicherungen’, während ein negativer Wert eine Abnahme beinhaltet. Derzeit bestehen jedoch keine großen Absicherungen von Zahlungsströmen. Daher wurden sie nicht angegeben. Eine Stärkung (Abschwächung) des genannten Kurses, wie nachfolgend dargestellt, gegenüber dem EUR, NGN, IDR und CNY am 31. Dezember hätte das Eigenkapital und das Ergebnis um nachfolgend angegebene Beträge erhöht (verringert). Diese Analyse basiert auf den Wechselkursschwankungen für Fremdwährungen, die FrieslandCampina zum Bilanzstichtag auf angemessene Weise für möglich hielt. Die Analyse geht davon aus, dass alle übrigen Variablen, insbesondere Zinssätze, konstant bleiben. Aufwärtsentwicklung

Abwärtsentwicklung

Auswirkung auf Ergebnis vor Steuern

Auswirkung auf Ergebnis vor Steuern

31.12.2012 USD (5 % Änderung gegenüber dem EUR) NGN (5 % Änderung gegenüber dem USD) IDR (5 % Änderung gegenüber dem USD) CNY (5 % Änderung gegenüber dem EUR)

28 -16 -14 13

-28 16 14 -13

31.12.2011 USD (5 % Änderung gegenüber dem EUR) NGN (5 % Änderung gegenüber dem USD) IDR (5 % Änderung gegenüber dem USD) CNY (5 % Änderung gegenüber dem EUR)

31 -15 -13 5

-31 15 13 -5

in Millionen Euro


126

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

Zinsrisiko Die Zielsetzung der Zinsrisikoverwaltung besteht in der Begrenzung des Einflusses von Zinssatzschwankungen auf die Ergebnisse sowie der weitest möglichen Begrenzung des Zinsaufwands. Es werden Zinsderivate eingesetzt, um das Darlehensportfolio auf das angestrebte Zinsrisikoprofil auszusteuern. Der durchschnittliche Anteil von verzinslichen Instrumenten von FrieslandCampina (mit Ausnahme von Mitgliederobligationen, Darlehen von verbundenen Unternehmen, Darlehen von Mitglieder-Milchviehhaltern und dem ewigen Darlehen), das einen festen Zinssatz besitzt, oder durch eine Versicherung fixiert sind, beläuft sich durchschnittlich auf 86 % für die kommenden 5 Jahre. Die folgende Tabelle gibt die Situation zum Jahresende wieder: 2011 2010

2012 2011 Zinsaufbau der finanziellen Verpflichtungen Buchwert ohne Absicherung

Buchwert mit Absicherung

Buchwert ohne Absicherung

Buchwert mit Absicherung

656 817 1.473

956 517 1.473

278 863 1.141

678 463 1.141

Fester Zinssatz Variabler Zinssatz

FrieslandCampina hat eine Sensitivitätsanalyse auf der Basis des Einflusses der Zinssätze auf Derivate und sonstige Finanzinstrumente zum Ende des Geschäftsjahrs ausgeführt. Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und Forderungen mit variablem Zinssatz wurde die Analyse ausgehende von der Annahme erstellt, dass der ausstehende Betrag zum Jahresende für das gesamte Jahr ausgestanden hat. Diese Sensitivitätsanalyse zeigt, dass die kumulierten Zinsaufwendungen, wenn der Zinssatz um 0,5 % gesunken oder gestiegen wäre, über das laufende Jahr weniger als EUR 1 Million höher oder niedriger ausfallen würden. Liquiditätsrisiko FrieslandCampina hat es sich zum Ziel gesetzt, durch den Einsatz verschiedener Finanzinstrumente ein Gleichgewicht zwischen der Kontinuität und der Flexibilität der Unternehmensfinanzierung aufrecht zu erhalten. Die gesamte Nettoverschuldung muss in überwiegendem Maße durch langfristige Darlehen und zugesagte unwiderrufliche Kreditlinien gedeckt sein, von denen sich der Deckungsgrad Ende 2012 auf 150 % belief. FrieslandCampina beherrscht ihre Liquidität vor allem, indem ein bedeutender Betrag im Rahmen von unwiderruflichen Kreditlinien von insgesamt EUR 1.637 Millionen (2011: EUR 1.265 Millionen) zur Verfügung gehalten ist. Von dieser Kreditlinie waren Ende 2012 EUR 815 Millionen (2011: EUR 715 Millionen) nicht genutzt. Dies ist ausreichend über der maximalen Bandbreite von EUR 350 Millionen, die laut der Finanzpolitik von FrieslandCampina angestrebt werden muss. Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Fälligkeitstermine der finanziellen Verpflichtungen auf Basis der vertraglichen nominalen Zahlungen, inklusive der dazugehörigen Zinsverbindlichkeiten. Cashflows Finanzverbindlichkeiten 2012 2011

Buchwert

Vertraglichen nominalen Zahlungen

2013

2014-2017

Nach 2017

-1.459 -18

-1.722 -22

-428 -4

-684 -12

-610 -6

-2.131

-2.131

2.131

Operationelle Leasingverhältnisse

-113

-37

-69

-7

Erwerbsverpflichtungen langfristige Vermögenswerte

-116

-107

-9

-137

-46

-90

-1

-19 -11

-10 -3

-9 -3

-5

-4.271

-2.766

-876

-629

Finanzielle Verpflichtungen Verzinsliche Schulden Finanzleasingverhältnisse Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Sonstige Verbindlichkeiten Derivate Interest Rate Swaps Cross Currency Swaps Currency Derivate

-16 -44 -1 -3.669


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

127

2011 2010

Finanzielle Verpflichtungen Verzinsliche Schulden Finanzleasingverhältnisse Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Operationelle Leasingverhältnisse Erwerbsverpflichtungen langfristige Vermögenswerte Sonstige Verbindlichkeiten Derivate Interest Rate Swaps Cross Currency Swaps Currency Derivate

Buchwert

Vertraglichen nominalen Zahlungen

2012

2013-2016

Nach 2016

-1.128 -15

-1.266 -20

-284 -2

-754 -9

-228 -9

-1.674

-1.674

-1.674

-123

-34

-78

-11

-79

-72

-7

-158

-43

-109

-30 -4 -5 -3.359

-16 -2 -5 -2.132

-14 -2

-25 -8 -5 -2.855

-973

-6

-254

Kreditrisiko FrieslandCampina ist Kreditrisiken in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, flüssige Mittel und Derivate ausgesetzt. Das Kreditrisiko wird durch die systematische Überwachung der Kreditwürdigkeit von Abnehmern auf dezentralem Niveau und der Kontrahenten von Finanztransaktionen auf zentralem Niveau beherrscht. Aufgrund eines erhöhten Risikos in der Eurozone und dem angrenzenden Raum hat FrieslandCampina die bestehende Risikopolitik weiter zugespitzt, um dieses Risiko soweit wie möglich einzugrenzen und zu mildern. Die Abnehmer von FrieslandCampina sind im Allgemeinen respektable Parteien, mit denen eine langfristige Geschäftsbeziehung besteht. In Übereinstimmung mit der Kreditmanagementpolitik von FrieslandCampina werden Abnehmer kategorisiert und je nach ihrem Kreditprofil die folgenden mildernden Maßnahmen getroffen: • Vorauszahlung, Barzahlung bei Erhalt der Waren oder Gewährung einer Sicherheit; • Abdeckung mittels Kreditbrief oder Bankgarantie; • Kreditversicherung. Infolge der Streuung über geographische Regionen und Produktgruppen ist keine signifikante Konzentration von Kreditrisiken in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von FrieslandCampina gegeben (mit keinem einzigen Kunden, der für mehr als 3 % des Umsatzes verantwortlich ist). Abschreibungen auf Handelsforderungen betragen insgesamt weniger als 0,1 % des Jahresumsatzes seit der Fusion in 2008. Für weitere Informationen über die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird auf Erläuterung 17 verwiesen. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden soweit wie möglich bei erstklassigen internationalen Banken gehalten, d.h. Banken mit einem Rating von mindestens ‘Single A’. Dort, wo Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von Tochterunternehmen in politisch weniger stabilen Ländern gehalten werden, sind diese Aktiva örtlichen Länderrisiken ausgesetzt. Zur weitestgehenden Beschränkung dieser Risiken setzt FrieslandCampina eine aktive Dividendenpolitik in Bezug auf diese Tochterunternehmen ein. FrieslandCampina hat beispielsweise auch ausstehende Beträge in Nigeria. Um dieses Risiko auszugleichen, hat FrieslandCampina neben einer aktiven Dividendenpolitik auch eine strenge Bankenpolitik. Derivate werden nur mit Finanzinstituten mit einer hohen Kreditbewertung verhandelt, d.h. mit einem Rating von mindestens ‘Single A’. Das maximale Kreditrisiko von FrieslandCampina hinsichtlich der finanziellen Aktiva entspricht dem aktuellen Bilanzwert. Risikoverwaltung Eurozone Probleme infolge der Kreditkrise können auf verschiedene Art und Weise Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung von FrieslandCampina haben. Unsicherheit, Mangel an Vertrauen und jede weitere Verschlechterung der Situation können nicht nur zu einem geringeren Wachstum und einer langfristigen Rezession in Europa und den umringenden Ländern führen, sondern auch eine geringere Verfügbarkeit von Bankkrediten und eine erhöhte Volatilität auf den Kapitalmärkten mit sich bringen. FrieslandCampina ist fest entschlossen, die heutigen Aktivitäten in Europa fortzusetzen. Es sind bereits Szenarienpläne für den Fall


128

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

erstellt, dass die Eurozone auseinanderfällt, Länder die Eurozone verlassen (müssen) oder sich eine langfristige Rezession ergibt. Die folgenden Maßnahmen wurden getroffen, um die Auswirkung der möglichen Szenarien zu mildern, während die Aktivitäten auf normale Art und Weise fortgesetzt werden: • Entwicklung und Umsetzung von Notfallplänen hinsichtlich der kommerziellen und Supply Chain-Aktivitäten; • eine zusätzliche Wachsamkeit über unsere Gegenparteirisiken; • das Treffen von vorsichtigen Bilanzmaßnahmen, z.B. die tägliche Minimierung der örtlichen Kassenpositionen und • die Stärkung der kurzfristigen Liquiditätspositionen. Richtlinien zu Übereinkommen Bestehende Richtlinien für finanzielle Ratios: Vorrangige Nettoschuld / EBITDA Nettoschuld / EBITDA EBITDA / Nettozins

< 3,0 < 3,5 > 3,5

Die Bedingungen der Vereinbarung in Bezug auf beide Fazilitäten (Syndikat und Private Placements) sind erfüllt. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt werden, sind die aufgenommenen Beträge des Kreditrahmens und die Private Placements fällig. In nachstehender Tabelle wird die Berechnung der (vorrangigen) Nettoschuld dargestellt.

Verzinsliche Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditgebern Schuld gegenüber verbundenen Unternehmen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nicht zur freien Verfügung Nettoschuld Darlehen von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Vorrangige Nettoschuld

2012 2011

2011 2010

1.080 393 1 -39 -756 6 685 -290 395

891 250 -23 -420 1 699 -290 409

Derivate für die Absicherung von Zahlungsströmen Nachstehende Tabelle stellt die Perioden dar, in denen der Cashflow, der mit der Absicherung von Zahlungsströmen verbunden ist, voraussichtlich erfolgswirksam sein wird und enthält zudem den beizulegenden Zeitwert der entsprechenden Sicherungsinstrumente.

Interest rate swaps Passiva Cross Currency swaps Aktiva Passiva

Beizulegender Zeitwert

Erwartete ausgehende Cashflows

2013

2014-2017

16

19

10

9

13 44

6 10

1 2

3 3

Nach 2017

Klassifizierungen und beizulegende Zeitwerte Der beizulegende Zeitwert und Buchwert finanzieller Vermögenswerte und Schulden, wie in der Konzernbilanz erfasst, wird in nachstehender Tabelle dargestellt. Dabei ist der beizulegende Zeitwert der Betrag, der empfangen oder gezahlt worden wäre, wenn die Forderungen und/oder Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag erfüllt worden wären, ohne weitere Verbindlichkeiten.

2 5


Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

129

2012 2011 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Sonstige finanzielle Schulden Langfristige verzinsliche Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige (finanzielle) Verbindlichkeiten

Derivaten in HedgeBeziehung

Kredite und Forderungen

13 3 1

162

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

47

60

60

1.218

1.221

1.221

756 1.080 393

756 46 1.080 393

756 46 1.201 396

1.973

2.150

2.150

45

15

2011 2010

Sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Sonstige finanzielle Schulden Langfristige verzinsliche Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige (finanzielle) Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Derivaten in HedgeBeziehung

18

18

123

5

Kredite und Forderungen

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Buchwert

Beizulegender Zeitwert

37

73

73

1.127

1.127

1.127

420 891 250

420 150 891 250

420 150 945 250

1.676

1.686

1.686

27

5

Der beizulegende Wert ist dem Buchwert angepasst, mit Ausnahme der zinstragenden Verbindlichkeiten mit einem festen Zinsfuß. Für die Berechnung des reellen Wertes dieser Verbindlichkeiten ist ein durchschnittlicher gewichteter Zinsfuß von 1,49 % (2011: 1,38 %) angewandt worden. Die Put-Option in Bezug auf DMV-Fonterra Excipients wurde über die Gewinn- und Verlustrechnung als angesetzt zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert. Die Option wird zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, aber die Wertänderungen werden dem Geschäfts- oder Firmenwert hinzugefügt beziehungsweise davon abgezogen. Siehe auch Erläuterung 26. Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte In nachstehender Tabelle werden die Finanzinstrumente dargestellt, die zum beizulegenden Zeitwert per Bewertungsmethode angesetzt wurden. Die unterschiedlichen Bewertungsmethoden sind wie folgt definiert: Niveau 1: Bewertung anhand notierter Preise (unbereinigt) an aktiven Märkten bei identischen Vermögenswerten oder Schulden: Niveau 2: Beizulegender Zeitwert wird anhand von Daten ermittelt, die nicht bei Niveau 1 verwendet werden, die beim Vermögenswert oder der Schuld beobachtbar sind, entweder direkt (beispielsweise wie Preise) oder indirekt (beispielsweise, abgeleitet von Preisen); Niveau 3: Beizulegender Zeitwert wird anhand von Daten ermittelt, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen, wie bei der Anwendung der Analyse von diskontierten Cashflows. 2012 2011 Niveau 1

Sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Summe Aktiva Sonstige finanzielle Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Summe Passiva

Niveau 2

13 3 16 46 22 68

Niveau 3

Summe

155 155

13 3 16 46 177 223


130

Jahresabschluss Erläuterungen zum Konzernabschluss

2010 2011

Sonstige finanzielle Vermögenswerte Summe Aktiva Sonstige finanzielle Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Summe Passiva

Niveau 1

Niveau 2

18 18

18 18 28 10 38

Niveau 3

Summe

122

36 36 150 10 160

122

Die bestehende Beteiligung von 8 % an AMC wurde vor der Übernahme als sonstige Finanzanlagen klassifiziert. Hinsichtlich der Bewertung wurde Niveau 1 als Bewertungsmethode gehandhabt und dabei wurde die Marktnotierung als Grundlage für die Bewertung verwendet. Da FrieslandCampina am 20. März 2012 die Weisungsbefugnis erlangte, findet diese Klassifizierung nicht länger Anwendung, siehe auch Erläuterung 2. Derivate werden als Bewertungsmethode Niveau 2 eingestuft. Der beizulegende Zeitwert der Devisentermingeschäfte wird mittels Vergleich mit den aktuellen Terminkursen für Geschäfte mit gleichen Restlaufzeiten berechnet. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird anhand des Barwertes auf Grundlage aktueller Marktdaten ermittelt. Die Put-Option in Bezug auf DMV-Fonterra Excipients wurde auf Grundlage der Barwertmethode ermittelt, die aktuelle Marktdaten und künftige Cashflows nutzt. Künftige Cashflows wurden zu gängigen Abzinsungssätzen abgezinst. Der beizulegende Zeitwert der PutOption in Bezug auf DMV-Fonterra Excipients wurde als eine Bewertungsmethode Niveau 3 klassifiziert. Siehe Erläuterung 26 für die Änderung im Laufe des Jahres sowie die Grundsätze zur Bewertung und Ergebnisermittlung für die Bewertungsmethode. 31 Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wird gemäß der indirekten Methode erstellt. Die nachstehende Tabelle zeigt für 2012 die entsprechenden Verbindungen zwischen der Änderung im Bilanzposten und in der Kapitalflussrechnung für Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten.

Zum Jahresende 2011 Zum Jahresende 2012 Bilanzänderungen Anpassungen: Effekt Fremdwährung (Ent-)Konsolidierung Zinsen Bilanzposition Änderung der Verbindlichkeit in Sachen Put-Option Änderung der Verbindlichkeit in Sachen Investitionen Änderungen Kapitalflussrechnung

Vorräte

Forderungen

Verbindlichkeiten

1.085 1.139 54

1.127 1.221 94

1.676 2.135 459

-3 41

-3 47 1

-16

-49

8 -59 1 -155 -26 228

Die bestehende Beteiligung von 8 % der FrieslandCampina an AMC war vor der Übernahme als Effekte und als Bestandteile der Finanzanlagen klassifiziert. Die Neurubrizierung der 8 % Beteiligung von Effekten auf Beteiligungen an Tochtergesellschaften kommt in der Kassenstromübersicht nicht zum Ausdruck. 32 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 7. Januar 2013 haben FrieslandCampina und Mijwo Beheer B.V. Übereinstimmung über die Übernahme des Käsespezialisten Zijerveld und Veldhuyzen B.V. und dessen Verpackungseinheit G. den Hollander Holding B.V. erzielt. FrieslandCampina geht davon aus, die Transaktion im ersten Quartal von 2013 abschließen zu können; dies hängt jedoch noch von bestimmten vertraglichen und sonstigen Bedingungen ab, wie z.B. die Genehmigung von Wettbewerbsbehörden.


Jahresabschluss Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen

131

Wichtigste Tochterunternehmen, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 1 Niederlande DMV-Fonterra Excipients B.V., Foxhol Friesland Brands B.V., Leeuwarden FrieslandCampina Cheese & Butter B.V., Amersfoort FrieslandCampina Consumer Products Europe B.V., Amersfoort FrieslandCampina Consumer Products International B.V., Amersfoort FrieslandCampina Creamy Creation B.V., Amersfoort FrieslandCampina Nutrifeed B.V., Amersfoort FrieslandCampina DMV B.V., Amersfoort FrieslandCampina Domo B.V., Amersfoort FrieslandCampina International Holding B.V., Amersfoort FrieslandCampina Kievit B.V., Meppel FrieslandCampina Nederland B.V., Amersfoort FrieslandCampina Nederland Holding B.V., Amersfoort FrieslandCampina Riedel B.V., Amersfoort FrieslandCampina Valess B.V., Amersfoort FrieslandCampina Werknemers B.V., Amersfoort Kaashandel Culemborg B.V., Hardinxveld-Giessendam Belgien FrieslandCampina Belgium N.V., Aalter FrieslandCampina Belgium Cheese N.V., Aalter FrieslandCampina Cheese N.V., Aalter FrieslandCampina Professional N.V., Lummen FrieslandCampina Finance N.V., Lummen FrieslandCampina C.V., Weelde (99,84 %) IDB Belgium N.V., Genk (99,89 %) Deutschland CMG Grundstücksverwaltungs- und Beteiligungs – GmbH, Heilbronn (89,56 %) 2 DMV-Fonterra Excipients GmbH & Co. KG, Goch (50 %) 3 FrieslandCampina Cheese GmbH, Essen FrieslandCampina Germany GmbH, Heilbronn (94,9 %) FrieslandCampina Professional GmbH, Keulen Sahnemolkerei Hubert Wiesehoff GmbH, Schöppingen (49 %) 3 Satro GmbH, Lippstadt DMV- Fonterra Excipients Technology GmbH, Goch Milchverwaltung FrieslandCampina Germany GmbH, Keulen Frankreich France Crème S.A.S., Saint-Paul-en-Jarez FrieslandCampina Cheese France S.A.S., Sénas FrieslandCampina France S.A.S., Saint-Paul-en-Jarez Griechenland FrieslandCampina Hellas S.A., Athen Großbritannien FrieslandCampina UK Ltd, Horsham Ungarn FrieslandCampina Hungária zRt, Debrecen (99,99 %) Österreich FrieslandCampina Austria GmbH, Stainach

Rumänien Napolact S.A., Cluj-Napoca (91,43 %) FrieslandCampina Romania S.A., Satu Mare (99,99 %) Industrializarea Laptelui Mures S.A., Tirgu-Mures (90,27 %) Russland Campina OOO, Moskau Spanien FrieslandCampina Iberia S.L., Barcelona FrieslandCampina Canarias S.A., Las Palmas China FrieslandCampina (Hong Kong) Ltd., Hong Kong FrieslandCampina Trading (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai Indonesien PT Frisian Flag Indonesia, Jakarta (95 %) PT Kievit Indonesia, Jakarta Malaysia/Singapur Dutch Lady Milk Industries Berhad, Petaling Jaya (50,96 %) FrieslandCampina (Singapore) Pte. Ltd., Singapore Philippinen Alaska Milk Corporation, Manilla (98,69 %) Saudi-Arabien Friesland Arabia Ltd., Jeddah Thailand FrieslandCampina Fresh (Thailand) Co Ltd, Bangkok FrieslandCampina (Thailand) PCL, Bangkok (99,71 %) Vietnam FrieslandCampina Ha Nam Co. Ltd., Phu Ly FrieslandCampina Vietnam Co. Ltd., Binh Duong province (70 %) Nigeria FrieslandCampina WAMCO Nigeria Plc., Ikeja (54,58 %) USA FrieslandCampina USA LP, Wilmington, State: Delaware Joint Ventures und assoziierte Unternehmen 4 Betagen Holding Ltd., Hongkong, China (50 %) Coöperatieve Zuivelinvesteerders U.A., Oudenhoorn, Niederlande (49 %) CSK Food Enrichment B.V., Leeuwarden, Niederlande (82,33 %) FKS Frischkonzept Service GmbH, Viersen, Deutschland (49 %) Great Ocean Ingredients Pty Limited, Allansford, Victoria, Australien (50 %) Het Kaasmerk B.V., Leiden, Niederlande (74,53 %) Unifine Debic - Ingredientes de Pastelaria S.A., Lissabon, Portugal (50 %) ATF Management Ltd., Bangkok, Thailand (49 %) Dutch Cheese Masters S.A.S., Viroflay, Frankreich (45 %)

Sofern nichts anderes angegeben ist, beläuft sich die Beteiligung auf 100 %. Ist der Anteil kleiner als 100 %, so wird der direkte Anteil der Muttergesellschaft am betreffenden Tochterunternehmen genannt. 2 FrieslandCampina hat mittels eines Vertrages Anspruch auf 100 % der Ergebnisse dieser Gesellschaft. 3 In diesen Gesellschaften hat FrieslandCampina einen beherrschenden Einfluss. 4 Bei diesen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen hat FrieslandCampina keinen beherrschenden Einfluss. 1


132

Jahresabschluss Bilanz zum Einzelabschluss - Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss

Bilanz zum Einzelabschluss Zum 31. Dezember, nach Gewinnverwendung, in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

2012 2011

2011 2010

2.198 1.225 9 13 3.445

1.955 1.226 1 18 3.200

508 5 82 595

236 13

4.040

3.449

370 114 130 1.084 -18 -43 758

370 113 130 1.003 -10 -49 591

(5)

2.395

2.148

(6)

1.024 3 44 1.071

838 27 865

223

95

10

4

324 17 574

326 11 436

1.645

1.301

4.040

3.449

Erläuterung

Aktiva Beteiligungen an Tochterunternehmen Ausleihungen an Tochterunternehmen Latente Steueransprüche Sonstige finanzielle Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Sonstige Forderungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kurzfristige Vermögenswerte

(2) (3) (9)

(4) (9)

Summe der Aktiva Eigenkapital Grundkapital Agiorücklage Ewige Anleihe Mitglieder-Obligationsanleihen Rücklage für Cashflow-Absicherungen Rücklage Währungsumrechnungsdifferenzen Gewinnrücklage Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital Schulden Verzinsliche Schulden Latente Steuerverbindlichkeiten Sonstige finanzielle Schulden Langfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Kurzfristige Schulden gegenüber Tochterunternehmen Sonstige finanzielle Schulden Kurzfristige Schulden Summe Schulden Summe Passiva

(9)

(8)

(7) (9)

249

Gewinn- und Verlustrechnung zum Einzelabschluss in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Ergebnis aus Beteiligungen, nach Steuern Sonstige Ergebnisse, nach Steuern Jahresüberschuss des Geschäftsjahres

2012 2011

2011 2010

232 -24 208

182 -12 170


Jahresabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss

133

Erläuterungen zum Einzelabschluss in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

1 Allgemeines Grundsätze und Erläuterungen Dieser Jahresabschluss wurde in Übereinstimmung mit Titel 9 von Band 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs erstellt. Dabei wurde die gemäß Artikel 362 Absatz 8, Titel 9 von Band 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs gebotene Möglichkeit genutzt, im Einzelabschluss dieselben Grundsätze wie im Konzernabschluss zu verwenden. Für die Grundsätze der Bewertung der Aktiva und Passiva sowie der Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wird auf Seite 88 bis 99 von dem Kapitel der Erläuterungen zum Konzernabschluss verwiesen. Insofern die Posten im Einzelabschluss nicht ausführlich erläutert werden, ist die entsprechende Erläuterung dem Anhang zum Konzernabschluss zu entnehmen. Die Bewertung der konsolidierten Beteiligungen erfolgt zum Substanzwert. Für Gewinnrücklagen von Beteiligungen, deren Auszahlung Einschränkungen unterliegt, wird eine gesetzliche Rücklage für Beteiligungen geführt. Eine entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen erstellte Auflistung der Kapitalbeteiligungen liegt in der Geschäftsstelle der Gesellschaft zur Einsichtnahme aus und wurde weiterhin beim Handelsregister in Almere hinterlegt. Die Darstellung der Einzel-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt unter Anwendung von Artikel 402 Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs. 2

Beteiligungen an Tochterunternehmen

Stand Anfang Geschäftsjahr Kapitalerhöhung Ergebnis des laufenden Jahres Direkt eigenkapitalwirksam erfasste Ergebnisse Sonstige Stand Ende Geschäftsjahr 3

2012 2011

2011 2010

1.955 1 232 10

1.787

2.198

182 -15 1 1.955

2012 2011

2011 2010

1.226

551 675

Ausleihungen an Tochterunternehmen

Stand Anfang Geschäftsjahr Von/Nach kurzfristig Tilgungen Stand Ende Geschäftsjahr

-1 1.225

1.226

2011 2010

2012 2011 Tilgungsplan 2014-2017

Ausleihungen an Tochterunternehmen

1.225

Nach 2017

Tilgung insgesamt

2013-2016

Nach 2016

Tilgung insgesamt

1.225

1

1.225

1.226

Die gewährten Darlehen dienen insbesondere der Finanzierung von Tochterunternehmen. Die durchschnittliche Zinsvergütung für die Finanzierung von Tochterunternehmen 2012 beträgt 2,0 % (2011: 3,2 %). 4

Sonstige Forderungen Die sonstigen Forderungen beziehen sich zu EUR 471 Millionen auf Tochtergesellschaften (2011: EUR 214 Millionen). Darüber hinaus ist in den sonstigen Forderungen eine Forderung von EUR 37 Millionen (2011: EUR 22 Millionen) an die Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A enthalten. Über diese Forderungen wird keine Zinsvergütung berechnet (durchschnittliche Zinsvergütung 2011: 2,1 %).


134

5

Jahresabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss

Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zuzurechnender Anteil am Eigenkapital Die Anzahl der gezeichneten Anteile beträgt sowohl zu Beginn als zum Ende des Buchjahres 3.702.777 Anteile; auf diese Anteile sind EUR 370 Millionen eingezahlt worden. Das Gesellschaftskapital beträgt EUR 1.000 Millionen, gestückelt in 10.000.000 Anteile im Nennwert von EUR 100. Die Anteile sind in Händen der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Dem Anteilseigner der Gesellschaft und sonstigen Kapitalgebern zurechenbares Eigenkapital, das im Einzelabschluss erfasst ist, entspricht dem Eigenkapital, das dem Anteilseigner der Gesellschaft und den sonstigen Kapitalgebern zurechenbar ist, das im Konzernabschluss erfasst ist. Weitere Angaben zum Eigenkapital siehe Eigenkapitalveränderungsrechnung auf Seite 86. Die Rücklage für Cashflow-Absicherungen und die Rücklagen der Währungsumrechnungsdifferenzen sind gesetzliche Rücklagen und können daher nicht ausgeschüttet werden. Zudem ist EUR 53 Millionen (2011: EUR 35 Millionen) der Gewinnrücklagen als gesetzliche Rücklage eingestuft, und können daher nicht ausgeschüttet werden.

6

Verzinsliche Schulden

Verbindlichkeiten gegenüber Syndikat Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern Darlehen von verbundenen Unternehmen Schulden an Mitglieder-Milchviehhalter Sonstige Verbindlichkeiten

2012 2011

2011 2010

145 552 290 33 4 1.024

237 265 290 42 4 838

Nachstehend sind die Bedingungen und Konditionen der offenen langfristigen Verbindlichkeiten dargestellt: Kredit

Syndikat Private Placement Private Placement Private Placement Private Placement Private Placement Private Placement Darlehen von Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Schulden an MitgliederMilchviehhalter Sonstige

Nominaler Zeitwert 2012

Buchwert 2012

Nominaler Zeitwert 2011

Buchwert 2011

150

145

110 100 61 111 171

110 100 61 111 170

245 87 74 102

237 89 74 102

2014

290

290

290

290

2014

33

33

42

42

4 1.030

4 1.024

4 844

4 838

Währung

Nominalzins

Tilgungsjahr

EUR USD USD/EUR USD USD USD USD

1,2 4,4 5,7 4,0 4,2 4,0

2015 2013 2017 2020 2022 2024 2027

EUR

2,3

EUR

2,5

Hinsichtlich der Erläuterung der Verbindlichkeiten gegenüber institutionellen Anlegern sowie der Verbindlichkeiten gegenüber einem Kreditsyndikat wird zu Erläuterung 23 der Erläuterungen zum Konzernabschluss verwiesen. 7

Kurzfristige Schulden gegenüber Tochterunternehmen Über die kurzfristigen Verbindlichkeiten an Tochterunternehmen wird keine Zinsvergütung berechnet.


Jahresabschluss Erläuterungen zum Einzelabschluss

135

8 Finanzverbindlichkeiten 2012 2011

2011 2010

144 72 7 223

40 53 2 95

Kurzfristiger Teil der langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Kontokorrent Bankinstitute

9 Derivate Die Differenz zum Konzernabschluss besteht aus dem beizulegenden Zeitwert der mit Tochterunternehmen abgeschlossenen Derivate. Für weitere Informationen über Derivate wird auf Erläuterung 14 des Konzernabschlusses verwiesen. 10 Nicht in die Bilanz aufgenommene Verpflichtungen Royal FrieslandCampina N.V. hat Erklärungen bezüglich der gesamtschuldnerischen Haftung gemäß Artikel 403, Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches für sich aus Rechtsgeschäften ergebenden Verbindlichkeiten von Friesland Brands B.V. und FrieslandCampina Nederland Holding B.V. und der niederländischen Tochterunternehmen von FrieslandCampina Nederland Holding B.V. abgegeben FrieslandCampina bildet gemeinsam mit der Mehrheit der niederländischen Konzernunternehmen und Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. die Organschaft Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. in Bezug auf Körperschafts- und Umsatzsteuer. Aufgrund dessen ist die Gesellschaft für die Steuerschuld der Organschaft als Ganzes gesamtschuldnerisch haftbar 11

Vergütung Aufsichtsrat und Executive Board Die Vergütung des Aufsichtsrats und der satzungsmäßigen Vorstände entspricht der Vergütung des Aufsichtsrats und des Executive Board wie in Erläuterung 29 zum Konzernabschluss dargelegt. Während des Berichtsjahres waren bei der Gesellschaft keine Arbeitnehmer in Dienst.

Amersfoort (Niederlande), den 1. März 2013 Executive Board Royal FrieslandCampina N.V. C.C. ‘t Hart, CEO C.J.M. Gielen P.J. Hilarides R.A. Joosten F. Rijna

Aufsichtsrat Royal FrieslandCampina N.V. P. Boer, Vorsitzender J.H.G.M. Uijttewaal, stellv. Vorsitzender P.A.F.W. Elverding S.H. Galema L.W. Gunning A.A.M. Huijben-Pijnenburg J.P.C. Keijsers F.A.M. Keurentjes S.R.F. Ruiter H. Scheffers H. Stöcker B. van der Veer W.M. Wunnekink


136

Weitere Informationen

Weitere Informationen Satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung Die satzungsmäßige Regelung zur Gewinnverwendung ist in Artikel 28 der Satzung aufgenommen. Sie lautet zusammengefasst: Eine Gewinnausschüttung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses, aus dem hervorgeht, dass sie zulässig ist. Der Gewinn steht der Hauptversammlung zur freien Verfügung. Die Reservierungspolitik der Gesellschaft wird, aufgrund von Artikel 27 der Satzung, auf einen vom Aufsichtsrat genehmigten Vorschlag des Executive Board hin von der Hauptversammlung festgesetzt. Ausschüttungen zulasten einer Rücklage können auf Vorschlag des Executive Board, der der Genehmigung des Aufsichtsrats bedarf, durch Beschluss der Hauptversammlung vorgenommen werden. Der nicht reservierte Gewinn wird aufgeschüttet.

Gewinnverwendungsvorschlag und Zurechnung des Gewinns an den Anteilseigner der Gesellschaft Der Executive Board hat, mit Genehmigung des Aufsichtsrats, vorgeschlagen, den dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnenden Gewinn von EUR 208 Millionen wie folgt zu verteilen: EUR 9 Millionen der Rücklage der ewigen Obligationsanleihen, EUR 41 Millionen der Rücklage Mitglieder-Obligationsanleihen und EUR 158 Millionen dem einbehaltenen Gewinn zuzuführen. Diese Gewinnbestimmung wurde bereits im Jahresabschluss verarbeitet.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Für weitere Informationen über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag wird auf Erläuterung 32 des Konzernabschlusses 2012 verwiesen.


Weitere Informationen Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

137

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers An: den Aktionär der Royal FrieslandCampina N.V. Vermerk zum Jahresabschluss Wir haben den diesem Bericht beigefügten Jahresabschluss 2012 der Royal FrieslandCampina N.V., Amersfoort geprüft. Der Jahresabschluss umfasst den Konzern- und den Einzelabschluss. Der Konzernabschluss besteht aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012, der KonzernGewinn- und Verlustrechnung, der Konzernübersicht des Gesamtergebnisses, der Eigenkapitalveränderungsrechnung des Konzerns und der Konzernkapitalflussrechnung für 2012 sowie den Konzernanhang, die eine Übersicht der wichtigsten Rechnungslegungsgrundsätze und die sonstigen Erläuterungen enthalten. Der Einzelabschluss besteht aus der Bilanz zum 31. Dezember 2012 und der Gewinn- und Verlustrechnung für 2012 mit den Erläuterungen, die eine Übersicht der angewendeten Rechnungslegungsgrundsätze sowie andere Erläuterungen enthalten. Verantwortlichkeit der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft Die Geschäftsführung der Gesellschaft trägt die Verantwortung für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend in Übereinstimmung mit den innerhalb der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards und mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches (BW) wiederzugeben hat, sowie für die Erstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches. Die Geschäftsführung ist für ein internes Kontrollsystem verantwortlich, das sie für notwendig erachtet, um die Aufstellung des Jahresabschlusses frei von wesentlichen - absichtlich oder unabsichtlich verursachten - falschen Angaben zu ermöglichen. Verantwortlichkeit des Abschlussprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung eine Beurteilung über diesen Jahresabschluss abzugeben. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung niederländischen Rechts, einschließlich der niederländischen Prüfungsstandards, durchgeführt. Demzufolge haben wir uns an die für uns geltenden ethischen Vorschriften zu halten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir eine hinreichende Sicherheit darüber erlangen, dass der Jahresabschluss frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die im Jahresabschluss enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die gewählten Handlungen sind abhängig von der durch den Wirtschaftsprüfer durchgeführten Beurteilung einschließlich der Einschätzungen des Risikos, dass der Jahresabschluss wesentliche – absichtlich oder unabsichtlich verursachte – falsche Angaben enthält. Bei Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Prüfer die für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bildes relevanten internen Kontrollen, um daraus unter den gegebenen Umständen angemessene Prüfungshandlungen abzuleiten. Diese Risikoeinschätzung zielt jedoch nicht darauf ab, ein Prüfungsurteil hinsichtlich der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. Die Abschlussprüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Plausibilität der durch die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellen. Prüfungsurteil zum Konzernabschluss Nach unserer Beurteilung vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Royal FrieslandCampina N.V. zum 31. Dezember 2012 und der Ertragslage sowie der Kapitalflüsse für das Jahr 2012 in Übereinstimmung mit den innerhalb der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards und mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches. Prüfungsurteil zum Einzelabschluss Nach unserer Beurteilung vermittelt der Einzelabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Royal FrieslandCampina N.V. zum 31. Dezember 2012 und der Ertragslage sowie der Kapitalflüsse für das Jahr 2012 in Übereinstimmung mit Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches. Vermerk bezüglich sonstiger gesetzlicher Vorschriften Entsprechend den Bestimmungen in Artikel 2:393 Absatz 5 Buchstaben e und f des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches bestätigen wir, dass wir – soweit wir dies beurteilen können – bei der Prüfung, ob der Jahresabschluss entsprechend Titel 9 Buch 2 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches aufgestellt wurde und ob die nach Artikel 2:392 Absatz 1 Buchstaben b bis h des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuches erforderlichen Angaben gemacht wurden, keine Unzulänglichkeiten festgestellt haben. Des Weiteren bestätigen wir, dass der Lagebericht, sofern wir dies beurteilen können, mit dem Jahresabschluss gemäß den Bestimmungen in Artikel 2:391 Absatz 4 des niederländischen Bürgerlichen Gesetzbuchs übereinstimmt. Amstelveen, den 1. März 2013 KPMG Accountants N.V. E.H.W. Weusten RA


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Weltweiter Akteur in der Agrofood-Branche: Beitrag zur Lebensmittelsicherheit mit lokalem Fokus FrieslandCampina ist ein multinationales Molkereiunternehmen mit einem breiten Angebot an Molkereiprodukten und bekannten Marken in mehr als 100 Ländern. Mit 19.487 MitgliedMilchviehhaltern in den Niederlanden, Deutschland und Belgien sowie 19.946 Mitarbeitern in 28 Ländern leistet FrieslandCampina einen Beitrag zur täglichen Verfügbarkeit von gesunden und leckeren Lebensmitteln. Jeden Tag konsumieren etwa 1 Milliarde Menschen Produkte von FrieslandCampina, Lebensmittel oder Medikamente, in denen Ingredienzen von FrieslandCampina verarbeitet wurden. FrieslandCampina erzielt weltweit Umsatzerlöse von mehr als 10 Milliarden Euro.

„Als Mutter finde ich es selbst sehr wichtig, meinem Kind hochwertige Produkte zu geben, darunter Molkereiprodukte, die für das Wachstum und die Gehirnentwicklung wichtig sind. Persönlich achte ich also immer auf die Qualität, die Marke und deren Tradition. Da ich selbst mit Milch von Peak aufgewachsen bin, möchte ich das nun auch an meine eigenen Kinder weitergeben.“ Osisanwa Adeola Joan – Mutter aus Nigeria

„Wie schafft es Rainbow, eine sechzig Jahre alte Marke, weiterhin erfolgreich zu bleiben? Die Frage gibt uns eine Verantwortung: Dass wir immer Qualität liefern, um die bestmöglichen Produkte anzubieten und uns immer weiter zu verbessern. Das ist es, was unsere Verbraucher von uns erwarten: Dass wir ihnen als führendes Molkereiunternehmen das Beste bieten und für ihre Gesundheit sorgen.“ Karan Mathur – Senior Brand Manager, FrieslandCampina


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Übersichten Mehrjahresüberblick

Übersichten Mehrjahresüberblick 2012 2011

2010 2011

2009 2010

2008 2009

2007 2008

10.309

9.626

482 274

403 216

8.972 428 434 285

8.160 347 258 182

9.454 276 248 135

Garantiepreis Leistungszuschlag in Euro pro 100 Kilo Milch Reservierung Mitgliederobligation in Euro pro 100 Kilo Milch Milchpreis in Euro pro 100 Kilo (exkl. MwSt., 4,41 % Fett, 3,47 % Eiweiß) Weidemilchzuschlag in Euro pro 100 Kilo Milch Sonderzuschläge in Euro pro 100 Kilo Milch Milchpreis + Zuschläge in Euro pro 100 Kilo Milch

33,87 1,42 0,95 36,24 0,32 0,12 36,68

36,94 1,10 0,73 38,77 0,03 0,12 38,92

32,39 1,23 0,73 34,35 0,04 0,13 34,52

26,40 0,59 0,35 27,34 0,04 0,11 27,49

35,89 0,48 0,29 36,66 0,02 0,10 36,78

Bilanz Bilanzsumme Konzernkapital

6.838 2.514

5.739 2.264

5.299 2.071

4.770 1.749

4.930 1.480

Dem Anteilseigner der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital

2.395

2.148

1.961

1.652

1.395

Nettoschuld

685

699

776

842

1.494

Cashflows Netto-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Netto-Cashflow aus Investitionstätigkeit Abschreibungen auf Bauten, Anlagen und immaterielle Vermögenswerte

842 -702 194

508 -340 176

444 -239 210

786 -206 206

351 -214 219

Sonstige Angaben Konzernkapital in % der Bilanzsumme

36,8

39,4

39,1

36,7

30,0

Mitarbeiter (durchschnittliche VZÄ)

19.946

19.036

19.484

20.034

20.568

Insgesamt verarbeitete Milch (in Millionen kg) Milchanlieferung der Mitglieder (in Millionen kg)

10.215 8.860

10.140 8.838

10.266 8.821

10.755 8.685

11.446 8.589

in Millionen Euro, sofern nicht anders angegeben

Kerndaten Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse Betriebsergebnis1 Betriebsergebnis Jahresüberschuss

1

Vor einmaligen Erträgen und Aufwendungen aufgrund der Fusionskosten und der Umstrukturierung.


Übersichten Milchpreisüberblick

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Milchpreisüberblick In Euro pro 100 Kilo Milch bei 4,41 % Fett und 3,47 % Eiweiß, exkl. MwSt

Fett Eiweiß Verrechnung Garantiepreis Garantiepreis Leistungszuschlag Reservierung Mitgliederobligation Milchpreis Weidemilchzuschlag1 Sonderzuschläge2 Milchpreis + Zuschläge

2012 2011

2010 2011

14,88 18,92 33,80 0,07 33,87 1,42 0,95 36,24 0,32 0,12 36,68

19,39 17,49 36,88 0,06 36,94 1,10 0,73 38,77 0,03 0,12 38,92

Ab 2012 erhalten Mitglieder-Milchviehhalter, die Weidegang nutzen, einen Weidemilchzuschlag von 0,50 Euro pro 100 Kilo Milch. Bezogen auf die gesamte

1

FrieslandCampina Mitgliedermilch ist dies durchschnittlich 0,32 Euro pro 100 Kilo Milch. Sonderzuschläge umfasst die Summe der Ausschüttungen pro 100 Kilo Milch für Campina-Milch von 1,20 Euro, für biologische Milch von 8,60 Euro und für

2

Landliebe-Milch von 1,00 Euro pro 100 Kilo Milch.


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Übersichten Aufsichtsrat

Aufsichtsrat

Piet (P.) Boer (1960)

Tex (L.W.) Gunning (1950)

Position Aufsichtsratsvorsitzender der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsvorsitzender der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Aufsichtsratsmitglied Alfa Top-Holding B.V., Vorsitzender Commissie Duurzame Melkproductie NZO

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 14. Dezember 2011 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter Mitglied des Vorstandes und Executive Committee AkzoNobel N.V. verantwortlich für Decorative Paints, Mitglied des Aufsichtsrats TNT Express

Jan (J.H.G.M.) Uijttewaal (1962)

Position Position Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Royal FrieslandCampina N.V., stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Rabobank Maas en Waal Peter (P.A.F.W.) Elverding (1948)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ING Groep N.V., Aufsichtsratsvorsitzender Koninklijke BAM Groep N.V., stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender SHV Holdings N.V., Aufsichtsratsvorsitzender Q-Park, Vorstandsmitglied Stichting Instituut Gak Sjoerd (S.H.) Galema (1962)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 14. Dezember 2011 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Aufsichtsratsvorsitzender Rabobank Sneek-Zuidwest Friesland, Mitglied im Raad van Bezieling Millennium Netwerk Fryslân

Angelique (A.A.M.) Huijben-Pijnenburg (1968)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 15. Dezember 2010 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalterin Sonstige Ämter Mitglied des Aufsichtsrats AB Brabant, Mitglied der Generalverwaltung Wasserverband Brabantse Delta Jan (J.P.C.) Keijsers (1955)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter keine Frans (F.A.M.) Keurentjes (1957)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Mitglied Provinzialstaaten von Groningen, Mitglied Grondkamer Noord Simon (S.R.F.) Ruiter (1958)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Mitglied Provinzverwaltung LTO-Noord, Provinz Nordholland


Übersichten Aufsichtsrat

Henk (H.) Scheffers (1948)

Entlohnungs- und Bestellungsausschuss

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 31. Dezember 2008 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter Aufsichtsratsvorsitzender der Aalberts Industries N.V., stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Koninklijke BAM Groep N.V., stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flint Holding N.V., Mitglied Investitionsausschuss NPM Capital N.V., Vorstandsmitglied der Stichting Administratiekantoor KAS BANK, Mitglied des Aufsichtsrats AON Nederland

Peter Elverding, Vorsitzender Piet Boer Jan Uijttewaal

Hans (H.) Stöcker (1964)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 14. Dezember 2011 Staatsangehörigkeit Duits Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter Vorsitzender der Landesvereinigung Milch NRW, Aufsichtsratsvorsitzender der Milchverwertungsgesellschaft NRW, Mitglied der Kreisstelle Oberberg der Landwirtschaftskammer NRW, Mitglied im Landschaftsbeirat Oberbergischer Kreis, Aufsichtsratsmitglied der Raiffeisenerzeugergenossenschaft Bergisch Land, Vorsitzender des Vereins „Milch und Kultur Rheinland und Westfalen“ Ben (B.) van der Veer (1951)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V. Bestellung 1. Oktober 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Sonstige Ämter Aufsichtsratsmitglied der Reed Elsevier N.V. und Non-Executive Director der Reed Elsevier PLC, Aufsichtsratsmitglied der AEGON N.V., Aufsichtsratsmitglied der TomTom N.V., Aufsichtsratsmitglied der Siemens Nederland N.V. Erwin (W.M.) Wunnekink (1970)

Position Mitglied des Aufsichtsrats der Royal FrieslandCampina N.V., Vorstandsmitglied der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. Bestellung 16. Dezember 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Beruf Milchviehhalter Sonstige Ämter keine

Prüfungsausschuss

Henk Scheffers, Vorsitzender Simon Ruiter Ben van der Veer Erwin Wunnekink

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144

Übersichten Executive Board

Executive Board

Cees (C.C.) ’t Hart (1958)

Position Chief Executive Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Business Group Consumer Products Europe (seit 1. Januar 2013), Co-operative Affairs, Corporate Communication & Sustainability, Corporate Human Resources, General Counsel & Company Secretary Affairs, Corporate Public & Quality Affairs, Corporate Research & Development, Corporate Strategy, Nebenämter Vorstandsvorsitzender Nederlandse Zuivel Organisatie NZO, Vorstandsmitglied Productschap Zuivel, Repräsentant Topsector Agri&Food, Mitglied des Verwaltungsrates VNO-NCW

Roelof (R.A.) Joosten (1958)

Position Chief Operating Officer Bestellung 1. Januar 2012 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Business group Ingredients, Corporate Supply Chain, Corporate Key Account Management

Kees (C.J.M.) Gielen (1959)

Position Chief Financial Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Corporate Finance & Reporting, Corporate ICT, Corporate Internal Audit, Corporate Risk Management, Corporate Procurement, Corporate Tax, Corporate Treasury, Mergers & Acquisitions

Freek (F.) Rijna (1955)

Position Chief Operating Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Business Group Consumer Products Europe (bis einschließlich 31. Dezember 2012), Business Group Consumer Products International (seit 1. Januar 2013)

Am 16. Januar 2013 verstarb Kapil Garg. Er war seit dem 1. August 2010 Chief Operating Officer der Business Group Consumer Products International.

Piet (P.J.) Hilarides (1964)

Position Chief Operating Officer Bestellung 1. Januar 2009 Staatsangehörigkeit Niederländisch Verantwortlich für Business group Cheese, Butter & Milkpowder, Milk Valorisation & Allocation


Ăœbersichten Corporate Staff

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Corporate Staff

Executive Director

Gregory (G.J.) Sklikas Gregory Sklikas wurde zum 1. Januar 2013Â zum Executive Director der Business Group Consumer Products Europe bestellt. Bis dato war er Managing Director von FrieslandCampina Hellas. Corporate Staff

Thom (T.J.C.M.) Albers Corporate Director Strategy Werner (W.S.J.M.) Buck Corporate Director Public & Quality Affairs Jeroen (J.J.H.) Fey Corporate Director Milk Valorisation & Allocation Carel (C.) Gribnau a.i. Corporate Director Internal Audit Jan (J.C.) Hordijk Corporate Director Customer & Trade Marketing Hans (J.) van Hout Corporate Director Tax Johan (J.H.A.) Keerberg Corporate Director Procurement Heidi (H.) van der Kooij Corporate Director General Counsel & Company Secretary Affairs Emmo (E.M.) Meijer Corporate Director Research & Development Frank (F.A.C.) van Ooijen Corporate Director Communication & Sustainability Gerben (G.) Otter Corporate Director ICT Joost (J.A.T.M.) van de Rakt Corporate Director Supply Chain Franc (F.A.M.) Reefman Corporate Director Category Development Atze (A.K.) Schaap Corporate Director Co-operative Affairs Klaas (K.A.) Springer Corporate Director Treasury Marco (M.C.) van Veen Corporate Director Finance & Reporting Jaap (J.C.) de Vries Corporate Director Human Resources Peter (P.) Zink Secher Corporate Director Mergers & Acquisitions


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Übersichten Weltkarte

Europa

Niederlande Deutschland Belgien Griechenland Ungarn Rumänien Russland Frankrijk Spanien Italien Österreich Großbritannien

Asien und Ozeanien Indonesien Malaysia Singapur Thailand Vietnam Philippinen China Hongkong Indien Japan Neuseeland

Afrika und Mittlerer Osten

Nigeria Ghana Vereinigte Arabische Emirate Saudi-Arabien

Nord- und Südamerika USA

385

Umsatz* * in Millionen Euro

150

Mitarbeiter

6

Standorte


Ăœbersichten Weltkarte

6.127 Umsatz*

12.697 Mitarbeiter

70

Standorte

2.650 Umsatz*

6.089 1.147 Umsatz*

1.010

Mitarbeiter

19

Mitarbeiter

Standorte

30

Standorte

147


148

Übersichten FrieslandCampina Consumer Products Europe

FrieslandCampina Consumer Products Europe

FrieslandCampina Consumer Products Europe

FrieslandCampina Sales & Marketing Belgien

Stationsplein 4 Executive Director: 3818 LE Amersfoort Gregory (G.J.) Sklikas Niederlande T +31 33 713 3333

Schaessestraat 15 General Manager: 9070 Destelbergen Chris (C.) Bolsius Belgien T +32 9 326 40 00

FrieslandCampina Branded the Netherlands/Belgium

FrieslandCampina Professional

Stationsplein 4 Managing Director: 3818 LE Amersfoort Bas (S.G.) van den Berg Niederlande T +31 33 713 3333

Grote Baan 34 Managing Director: 3560 Lummen Marco (M.G.) Bertacca Belgien T +32 13 310 310

FrieslandCampina Germany

FrieslandCampina UK

Wimpfener Strasse 125 Managing Director: 74078 Heilbronn Markus (M.) Brettschneider Deutschland T +49 71 314 890

Denne House Managing Director: Denne Road Tracey (T.) Barney West Sussex RH12 1JF (ad interim) Großbritannien T +44 1403 273 273

FrieslandCampina Hellas

18, Nik. Zekakou & K. Karamanli str. Managing Director: 15125 Marousi, Athen Kostas (K.G.) Maggioros Griechenland T +30 210 61 66 400 FrieslandCampina Hungary

Váci út 33 Managing Director: 1134 Budapest Jack (J.) Castelein Ungarn (ad interim) T +36 1 802 7700 FrieslandCampina Romania

Calea Baciului 2-4 Managing Director: 400230 Cluj Napoca Jan Willem (J.W.) Kivits Rumänien T +40 264 50 2000 FrieslandCampina Russia

42, Ul. Mosfilmovskaya Managing Director: 119285 Moskau Karl (C.G.F.) Buiks Russland T +74959 333 646

FrieslandCampina Retail Brands Europe

Stationsplein 4 Managing Director: 3818 LE Amersfoort Eric (E.) Schut Niederlande T +31 33 713 3333


Übersichten FrieslandCampina Consumer Products International

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FrieslandCampina Consumer Products International

FrieslandCampina Consumer Products International

FrieslandCampina Middle East

FrieslandCampina AMEA Pte Ltd Chief Operating Officer: #11-01 Centennial Tower Freek (F.) Rijna Singapur 039190 T +65 65808100

Palladium Tower, 8th Floor Managing Director: Jumeirah Lake Towers Maurits (E.M.) Klavert King Adbullah Street Dubai Vereinigte Arabische Emirate T +971 4 4551800

Alaska Milk Corporation

6th Floor, Corinthian Plaza Building Uytengsu Managing Director: 121 Paseo de Roxas Fred (W.S.) Makati City 1226 Philippinen T +632 840 4500

FrieslandCampina Singapore

47, Scotts Road General Manager: Goldbell Towers Eddie (B.L.) Koh 228233 Singapore T +65 6419 8450

FrieslandCampina China

FrieslandCampina Thailand

901 Shanghai Times Square Office Tower No 93 Huai Hai Zhong Road Managing Director: Shanghai 200021 Chooi Lee (C.L.) Saw China T +8621 639 10066

6th floor, S.P. Building Managing Director: 388 Paholyothin Road Chanin (C.) Archjananun Samsen Nai, Phayathai Bangkok 10400 Thailand T +66 26201900

FrieslandCampina Hong Kong

Room 1702-05 General Manager: Shun Tak Centre Arnoud (A.) van den Berg West Tower 200 Connaught Road Central Hongkong T +852 2547 6226

FrieslandCampina Vietnam

Floor 16–17 Bitexco Managing Director: Financial Tower Mark (P.M.) Boot 2 Hai Trieu, District 1 Ho Chi Minh City Vietnam T +84 65 03754 422

FrieslandCampina Indonesia

Jalan Raya Bogor Km 5 Managing Director: Jakarta 13760 Marco (M.L.) Spits Indonesien T +62 21 841 0 945 FrieslandCampina Malaysia

Level 5, Quill 9, No 112, Jalan Semangat 46300 Petaling Jaya Managing Director: Selangor Darul Ehsan Malaysia Rahul (R.) Colaco Malaysia T +603 7953 2600

FrieslandCampina WAMCO Nigeria

Plot 7B Acme Road Managing Director: Ogba Peter (P.) Eshikena Ikeja Industrial Estate Lagos State Nigeria T +234 1 271 51 00 FrieslandCampina West Africa

Patrice Lumumba No. 11 Director Business Development Airport Residential Area West Africa: Accra Marc (M.) Desenfans Ghana T +233 2176 0433


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Übersichten FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder

FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder

FrieslandCampina Cheese, Butter & Milkpowder

FrieslandCampina Cheese Hellas

Stationsplein 4 Chief Operating Officer: 3818 LE Amersfoort Piet (P.J.) Hilarides Niederlande T +31 33 713 3333

18, Nik. Zekakou & K. Karamanli str . General Manager: 15125 Marousi, Athen Kostas (K.G.) Maggioros Griechenland T +30 210 61 66 400

FrieslandCampina Butter

FrieslandCampina Export

Stationsplein 4 Managing Director: 3818 LE Amersfoort Martien (M.M.G.M.) Niederlande van den Hoven T +31 033 713 3333

Frisaxstraat 4 General Manager: 8471 ZW Wolvega Cees (C.H.M.) Ruygrok Niederlande T +31 561 692102

FrieslandCampina Cheese

Yoko Cheese

Stationsplein 4 Managing Director: 3818 LE Amersfoort Peter (P.S.) Weltevreden Niederlande T +31 33 713 3333

Bosdel 51 General Manager: 3600 Genk Luc (L.) Lamberigts Belgien T +32 89 363388

FrieslandCampina Cheese Specialties

Stationsplein 4 Managing Director: 3818 LE Amersfoort Jack (J.A.M.F.) Castelein Niederlande T +31 33 713 3333 FrieslandCampina Cheese Germany

Hatzper Straße 30 General Manager: 45149 Essen Hans-Joachim (H.J.M.) Kolk Deutschland (ad interim) T +49 201 8712 746 FrieslandCampina Cheese France

Quartier Les Crillons Sénas General Manager: 13560 Sénas Christophe (C.M.) Machet Frankreich (ad interim) T +33 490 572 929 FrieslandCampina Cheese Spain

Roger de Lluria 50 General Manager: Planta 4 Jose (J.) Alonso 8009 Barcelona Spanien T +34 932 413 434


Übersichten FrieslandCampina Ingredients

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FrieslandCampina Ingredients

FrieslandCampina Ingredients

FrieslandCampina Kievit Indonesia

Stationsplein 4 Chief Operating Officer: 3818 LE Amersfoort Roelof (R.A.) Joosten Niederlande T +31 33 713 3333

Jl. Merpati 1 General Manager: 50721 Salatiga Andries (A.I.) Smit Indonesien T +62 298 324 444

FrieslandCampina Ingredients

FrieslandCampina Creamy Creation

#11-01 Centennial Tower Regional Director: 3 Temasuk Avenue Andries (A.I.) Smit Singapore 039190 T +65 65808100

Hoogeindsestraat 31 Managing Director: 5447 PE Rijkevoort Steven (S.D.) Alexander Niederlande T +31 485 37 89 00

FrieslandCampina Ingredients

FrieslandCampina Creamy Creation USA

RM2903, West Tower of LG Twin Towers B12 Jianguomenwai Avenue Chaoyang District Beijing 100022 Managing Director: China Leon (L.) Coolen T +86 1065666099

24 Masse Place Managing Director: NY 14020 Batavia Barbara (B.F.J.) van Hoorn USA T +1 585 3454290 FrieslandCampina Nutrifeed

FrieslandCampina Domo

Stationsplein 4 Managing Director: 3818 LE Amersfoort Herman (H.W.A.) Ermens Niederlande T +31 33 713 3333

Lage Landstraat 7 Managing Director: 5462 GJ Veghel Herman (H.J.) Sips Niederlande (ad interim) T +31 413 37 26 00 Satro Gmbh

FrieslandCampina Domo Americas

61 S. Paramus Road, Regional Director: Suite 422 Rudy (R.) Dieperink Paramus, NJ 07652 USA T +1 877 368 7378 FrieslandCampina DMV

NCB laan 80 Managing Director: 5462 GE Veghel Herman (H.J.) Sips Niederlande T +31 413 37 22 22 FrieslandCampina Kievit

Oliemolenweg 4a Managing Director: 7944 HX Meppel Tine (M.A.K.) Snels Niederlande T +31 522 23 81 38

Wiedenbrücker Str. 80 General Manager: 59555 Lippstadt Arend (A.R.) Bouwer Deutschland T +49 29416620 DFE pharma

Klever Straße 187 Chief Executive Officer: 47574 Goch Jan (J.) Jongsma Deutschland T +49 2823 9288770



Täglich versorgt Royal FrieslandCampina weltweit etwa eine Milliarde Verbraucher mit Nahrung, die reich an wertvollen Nährstoffen ist. Mit einem Jahresumsatz von 10,3 Milliarden Euro gehört FrieslandCampina zu den fünf größten Molkereiunternehmen der Welt. FrieslandCampina liefert Verbraucherprodukte wie Milchgetränke, Baby- und Kindernahrung, Käse und Desserts in zahlreiche europäische Länder, nach Asien und Afrika. Zudem werden professionelle Abnehmer mit Produkten beliefert, beispielsweise Sahne- und Butterprodukte für Bäckereien und die Gastronomie. Darüber hinaus produziert FrieslandCampina Ingredienzen und Halbfabrikate für Hersteller von Baby- und Kindernahrung, die Nahrungsmittelindustrie und den pharmazeutischen Sektor weltweit. FrieslandCampina hat Niederlassungen in 28 Ländern mit insgesamt 19.946 Mitarbeitern. Die Produkte von FrieslandCampina erreichen mehr als 100 Länder. Das Central Office des Unternehmens befindet sich in Amersfoort in den Niederlanden. Die Aktivitäten von FrieslandCampina sind in vier marktbezogene Business Groups gegliedert: Consumer Products Europe; Consumer Products International; Cheese, Butter & Milkpowder und Ingredients. Die Gesellschaft ist vollständig in Händen der Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A., die mit 19.487 Mitglied-Milchviehhaltern in den Niederlanden, Deutschland und Belgien eine der größten Molkereigenossenschaften der Welt ist. Royal FrieslandCampina N.V. Stationsplein 4 3818 LE Amersfoort Niederlande T +31 33 713 3333 www.frieslandcampina.com


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