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WOHNZIMMER HAUPTWACHE

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„Post-Corona-Stadt“ – wie kann diese aussehen, wie sieht sie aus? Die Stadt Frankfurt und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) haben das Förder-programm lanciert, laden zum Mitmachen ein und zeigen bis zum 28. Oktober 2022 spannende Projekte von Frankfurter:innen, Initiativen und Institutionen und bespielen die Hauptwache. Im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungs- politik setzen die Stadt Frankfurt und das DAM zusammen mit diversen Partner:innen Projekte um, die den öffentlichen Raum aufwerten, neue Impulse in die Innenstadt bringen sollen und dabei unterschiedlichen Ansprüchen und Bedürfnissen

gerecht werden. ›› Text:: Sohra Nadjibi

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VISIONEN!

Wohnzimmer Hauptwache 2022

›› Bis 28.10.2022, Hauptwache, dam-online.de

DDie Ziele des urbanen DAM-Reallabors sind klar und deutlich: Herkommen, Mitmachen, Einbringen! Und dem „Open Call for Participation“ zur temporären Nutzung des urbanen Reallabors „Wohnzimmer Hauptwache 2022“ im Frühsommer 2022 folgten zahlreiche

Bürger:innen und Initiativen. Die Jury wählte aus 58 eingerichten

Ideen elf Projekte aus und prüfte die Umsetzung . Jetzt sind sie Teil des Reallabors „Wohnzimmer Hauptwache 2022“.

Die Aktionswochen beinhalten Workshops zu diversen Themen sowie Musik- und Sportveranstaltungen, Diskussionen und andere Gesprächsformate, die dazu anregen, Visionen und langfristige Perspektiven für die Frankfurter Innenstadt zu finden nd diversen Fragen wie „Wie laut ist die Hauptwache?“, „Wie können temporärer Ströme und unterirdische Netzstrukturen sichtbar werden?“, „Wo wurzelt das Grün?“ nachzugehen. nachzugehen. Neue Möglichkeiten sollen erprobt werden durch neue

Begegnungsräume im Quartier, klimaangepasste Freiräume, verschiedene Pop-up-Maßnahmen oder strategische Konzepte zum

Umgang mit Krisensituationen. Auch Fragen, wie Wohnen sich zukünftig verändern wird und welchen Einfluss neue Formen der Mobilität, notwendige Klimaanpassungen und die gerechtere Verteilung öffentlichen Raums sowie Gemeinwohlorientierter

Stadtumbau haben werden, stehen auf der Agenda.

Pedi und Anny mit Pino, Lou und Linus

Eike

Auf der Hauptwache wirken die unterschiedlichsten Kräfte, die bisweilen unsichtbar bleiben. Tape-Art-Modern-Künstler Rushy Rush holt mit seiner temporären und freien künstlerischen Intervention „Invisible Forces“, die er aus Klebebändern gestaltet, die unsichtbare Kräfte der Hauptwache an die Oberfläche und macht sie temporär auf dem Asphalt in einer künstlerischen Interpretation sichtbar (Bis 28.10.). Markus Goldhorns Debütroman „Im Park“ erzählt von der Oberfläche der Gegenwart, in der das Virtuelle genauso nah ist wie die Realität und schickt die Leser:innen durch ein unsicheres Europa. Der Autor liest daraus und spricht anschließend mit Johanna Moraweg über Fragen wie beispielsweise „Was nehmen wir auf welche Weise aus unserer Umwelt wahr, wenn unser Alltag im Digitalen verschwimmt?“ (6.10./18 Uhr „Hauptwache Wäldchen“). Eine weitere Fragestellung: Wie haben die Skateboardfahrer:innen der Stadt sich die Hauptwache angeeignet? Stefan Hauser fragt in seinem Projekt „Talking Stairs“, was anfangen mit diesem Platz, was macht ihn lebendig und was kann dort in Zukunft stattfinden? Ein Haufen aus Modulen wie Treppen und Würfeln wird donnerstags (29.9., 6.10., 13.10., 20.10., 16 bis 20 Uhr) auf der Hauptwache aufgebaut – eine Bühne zum Zuhören, Gehörtwerden, Abhängen, Diskutieren und Skaten – und nach der Veranstaltung auseinandergenommen und hinter dem Café Hauptwache gestapelt. Die drei Workshops im Oktober versprechen, spannend zu werden: Haufen-Spaziergang (6.10./18-20 Uhr), zu Gast ist der Designtheoretiker und Erfinder der Spaziergangswissenschaften Lucius Burckhardt sowie diverse Fotografen:innen und Künstler:innen, „The Dark Side of the Screaming Hand — oder lass uns übers Skateboarden sprechen“ (13.10./18-20 Uhr), eine Street Skating-Lecture und „Learning from Hauptwache“ (20.10./17-20 Uhr) – ein interdisziplinärer Gesprächsabend, an welchem ein Architekturtheoretiker, eine Skateboardlegende, ein Frankfurter und ein Grafik-Designer aufeinandertreffen, um über Lifestyle, Sport, Urbanität und Gemeinschaft zu sprechen. Streetball für alle an der Hauptwache steht auf dem Plan bei „EZBB Open GYM“ (1.10./13-18 Uhr). Gibt es Artenvielfalt auf der Hauptwache? „Das Projekt „Wildnis Hauptwache“ geht dieser Frage nach. Eine mobile und interaktive Forschungsstation checkt die Artenvielfalt auf der Hauptwache. Forscher:innen der University of Applied Sciences -Frankfurt und Teilnehmer:innen des Workshops wollen wissen, wie verschiedene Lebensräume miteinander existieren können (3.10./11-13 Uhr). Die Stadtteilbotschafter:innen der Polytechnischen Gesellschaft erzählen im „Mittwochs-Wohnzimmer“ von ihren Erfahrungen als aktive Gestalter:innen ihrer Umgebung (5.10./17-19 Uhr). Und dann gilt es noch, die Hauptwache auf Rundgängen zu erkunden und in die Tiefen vorzudringen (5./12./19.+26.10. um 17 Uhr/ Skater-Ebene).

AUSSTELLUNG KLIMA_X 50 Jahre Klimakommunikation

›› Museum für Kommunikation, Di-So10-18+Mi 10-20 Uhr, mfk-frankfurt.de

Kognitive Dissonanz benennt das Phänomen, es besser zu wissen und dennoch gegensätzlich zu handeln: weniger Zucker essen, Fleischkonsum reduzieren, Fair Fashion statt Fast Fashion, das Fahrrad, statt das Auto zu nehmen oder Flugreisen zu vermeiden. Die Klimakrise lässt das nicht mehr zu: Wir wissen, dass wir unsere Mobilität, Ernährung und unseren Konsum verändern müssen! Die Ausstellung Klima X geht der Frage nach, weshalb wir nicht entsprechend handeln. Und will anhand von Beispielen zeigen, dass Veränderung möglich ist und wir den Planeten retten können. Auf einer persönlichen Veränderungsreise können Besucher:innen ihren Veränderungstyp ermitteln und herausfinden, weshalb Emotionen zur Klimakrise sowohl handlungsfördernd als auch -hemmend sein können. Außerdem porträtiert die Schau inspirierende und historische Gamechanger: Diverse internationale Protagonist:innen erzählen in Interviews, wie sie Wege für eine klimafreundliche Art zu leben, zu konsumieren und zu wirtschaften gefunden haben.

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