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LITERATUR

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MUSIK

MUSIK

Lydia Sandgren

Gesammelte Werke

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mare, 28 € Verleger Martin Berg Verleger Martin Berg arbeitet, trinkt mal ein arbeitet, trinkt mal ein Glas Rotwein und geht Glas Rotwein und geht neuerdings ins Fitnessneuerdings ins Fitnessstudio. Als junger Mann studio. Als junger Mann war alles anders. Da zog er mit Gustav war alles anders. Da zog er mit Gustav um die Ecken und nach Paris. Man feierte, trank und wollte berühmt werden. Gustav ist das gelungen. Martin ist die Frau weggelaufen. Spurlos verschwunden. Bis Cecilia als Romanfigur wieder auftaucht. Fast 900 Seiten lang begleiten wir Martin auf seiner intellektuellen Reise zum desillusionierten Mann. Der Bestseller aus Schweden ist sättigende Wohlfühl-Literatur, der eine kleine Prise Pfeffer fehlt. Als Irene ihre Jugendfreundin Clare wieder trifft, kann sie es kaum glauben. Die hellhäutige Afroamerikanerin lebt als Weiße und ist mit einem RasNachdem sie ihren Job gekündigt hat, kämpft Tambudzai in Harare um ihr Überleben – trotz guter Ausbildung. Sexismus und KoColson Whitehead Ray Carney würde zu gerne ohne illegale Deals seine Familie versorgen können. Doch das Leben ist teuer, die Schwiegereltern anspruchs-

Nella Larsen

Seitenwechsel

Dörlemann, 20 € Als Irene ihre Jugendfreundin Clare wieder trifft, kann sie es kaum glauben. Die hellhäutige Afroamerikanerin lebt als Weiße und ist mit einem Rassisten verheiratet. Das Luxusleben bezahlt sie mit Einsamkeit. Doch schon bald hat Irene noch ganz andere Probleme mit der strahlend schönen Freundin. Sachlich und scharf erzählt Larsen von Rassismus, Selbsttäuschung und Eifersucht. Ein sehr moderner Roman, der 1920 erschien und 2021 verfilmt wurde. Jetzt zu sehen auf Netflix.

MIRNA FUNK

Zwischen Du und Ich

›› ?4.12.2021, 18.30 Uhr, Ausstellungshalle 1A Frankfurt, 6 €, Anmeldung unter: annanero@gmx.de, 2G

Die 35-jährige Nike nimmt ein Jobangebot in Tel Aviv an und tauscht für ein Jahr ihre Wohnung in Berlin-Mitte – vor deren Haustür ein Stolperstein an ihre Urgroßmutter, die im Holocaust umgebracht wurde, erinnert – gegen eine in Tel Aviv. Sie plant Alija (Einbürgerung) zu machen, neben der Organisation einer großen Konferenz. Als sie auf Noam trifft – Kolumnist bei einer linken großen Tageszeitung – spüren beide sofort eine Verbindung. Nike öffnet eine lang verschlossene Tür und lässt Noam in ihr Leben. Die beiden verlieben sich ineinander. Doch Noams Rucksack ist ebenso schwer wie ihrer und er versteckt einen großen Teil seines Lebens vor ihr: „Auch Noam fühlte sich dunkelblau. Wenn er irgendetwas über seine Seele sagen konnte, dann war es, dass sie diese Farbe trug“. Noam und Nike gehen unterschiedlich mit ihren Verletzungen, die sie geprägt haben, um. Sie treffen mit sehr schwerem Gepäck aufeinander: „Darin stecken mehrere 1000 Jahre Verfolgungsgeschichte“, so die Autorin. Mirna Funks Roman ist dicht und intensiv. Sie erzählt ungeschönt von der Gewalt – die tief in Nikes und Noams Familiengeschichten steckt – von Liebe, Verletzungen, jüdischer Identität, schmerzhaften Erinnerungen, Familienzugehörigkeit, und der Komplexität menschlicher Bruchstellen. Funk, die sich selbst als „Berufsjüdin“ bezeichnet, schreibt unter anderem Kolumnen für die Vogue („Jüdisch heute“), Edition F und Cosmopolitan und ist Co-Host des Podcasts #2021JLID – in welchem sie die Diversität modernen jüdischen Lebens in Deutschland hörbar macht. Für ihren Debüt-Roman „Winternähe“ erhielt sie 2015 den Uwe-Johnson-Förderpreis. Nächstes Jahr erscheint ihr neues Buch – diesmal ein Sachbuch – „Who cares! Von der Freiheit, Frau zu sein“ bei dtv. Das Thema: weibliche Selbstwirksamkeit! Die Lesung findet im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und im Rahmen der Ausstellung „DREI jüdische Künstlerinnen aus Frankfurt“ in der Ausstellungshalle 1A statt. ›› Text: Sohra Nadjibi

Tsitsi Dangarembga

Überleben

Orlando, 24 € Nachdem sie ihren Job gekündigt hat, kämpft Tambudzai in Harare um ihr Überleben – trotz guter Ausbildung. Sexismus und Kolonialismus sind allgegenwärtig und als unverheiratete, mittelalte Frau vom Dorf sind die Chancen schlecht. Tambu hat ihr Versagen ständig vor Augen, richtet sich (und andere Frauen) knallhart und spricht in der Du-Perspektive, blickt damit von außen auf sich selbst. Ein intensiver und zu recht ausgezeichneter Roman einer Antiheldin! Sie gebe den Frauen ihrer Heimat eine Stimme, so die Jury des Deutschen Friedenspreises 2021. Colson Whitehead

Harlem Shuffle

Hanser, 25 € Ray Carney würde zu gerne ohne illegale Deals seine Familie versorgen können. Doch das Leben ist teuer, die Schwiegereltern anspruchsvoll, so dass er ab und zu Ware vertickert, die Cousin Freddy vorbeibringt. Der verschwindet nach einem Raub-Coup im legendären Harlemer „Hotel Theresa“ und Ray sitzt auf der Ware. Der rasante Roman des zweifachen Pulitzer-Preisträgers spielt rund um die „Harlem riots“ 1964 und ist „Familiensaga, Soziographie und Ganovenstück, vor allem aber eine Liebeserklärung an New Yorks berühmtestes Viertel.“ (hanser.de)

LESUNGEN IM DEZEMBER

© Indra Ohlemutz © Olga Blackbird

Kirsten Boje Miku Sophie

© detailsinn

Verena Stauffer

© Hanke Wilsmann © Axel Martens

Dietmar Dath Max Gold

2.12.

Daniel Borgeldt: Schnulzenroman

Was macht ein Schlagerstar, wenn er alt geworden ist? Heinrich ist 72. Nach einem gescheiterten Suizidversuch organisiert er sein Leben neu. Mit dabei: eine Punksängerin, ein misanthropischer Maler und ein Schriftsteller, der nie auftaucht. ›› Denkbar, 19 Uhr, Eintritt frei / Spende willkommen, 2G 3.12.

Kirsten Boie: Dunkelnacht

April 1945, der Krieg ist verloren. Die Wehrmacht erlässt den Befehl, alle Widerständler hinzurichten. Und zwischen allen Fronten stehen Marie, Schorsch und Gustl. Ein eindringliches Buch für Leser:innen ab 15 Jahre. ›› Literaturhaus Frankfurt, 15 Uhr, Saal / Stream 5 €, 3G 8.12.

Miku Sophie Kühmel & Kristof Magnusson: Literatur in Einfacher Sprache

Ein Abend für alle, die Sprachexperimente lieben, die die deutsche Sprache lernen, denen Lesen so schwerfällt wie anderen Mathe – oder die Lust haben auf einfach gute Unterhaltung. Die Veranstaltung wird in Gebärdensprache übersetzt. ›› Literaturhaus, 19.30 Uhr, Saal 5/3 €, Stream 5 €, 3G

9.12.

Verena Stauffer: Geschlossene Gesellschaft

Eine lyrische, surreale Betrachtung der Schockstarre Corona. Wir folgen der Erzählerin auf Spaziergängen im menschenleeren Prater und der nächtlichen, leeren Stadt. In welchem Paradies lebten wir und was wird im Sommer sein? ›› Hessisches Literaturforum, 19.30 Uhr, Ticket 11/8/5 €, 2G 10.12.

Frankfurter Premieren mit Dietmar Dath

Daths neuer Roman „Gentzen oder: Betrunken aufräumen“ umfasst ein ganzes Jahrhundert und katapultiert die Leser:innen in diversen Erzählsträngen in die Zukunft. Dann schauen wir aber auch zurück in sein Debüt „Cordula killt Dich oder Wir sind doch nicht die Nemesis von jedem Pfeifenheini“. Tolle Titel für einen tollen Abend. ›› Ausstellungshalle 1A, 18.30 Uhr, Ticket 8/4 €, 2G

19./20.12.

Max Goldt

Immer zur Weihnachtszeit wird es goldten. Texte mit schwarzem Humor, scharfen Beobachtungen und absurden Übertreibungen. Willkommen in der Gegenwart. ›› Mousonturm, 20 Uhr, VVK 16,40 €, AK 18 €, 2G

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