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DER PERSÖNLICHE BLICK AUF FRANKFURT Mainhattan Inside

Sie alle sind Profis auf Ihrem Gebiet, sie alle sind Frankfurter:innen mit engem Bezug zur Stadt. Bis zum 3. April 2023 zeigen hiesige Pressefotograf:innen „ihr Bild der Stadt“ in der Fotogalerie Wiesenhüttenplatz. ›› Interview: Heidi Zehentner

Frank Runpenhorst „Frankfurter Siegesfeier“

Kai Pfaffenbach „Double Skyline“ ›› Bis 3.4.2023, Fotogalerie Wiesenhüttenplatz (Wiesenhüttenplatz 38), Frankfurt, tägl. 9-20 Uhr

Ganz in Rot gehüllt und mit Feuerwerk bestrahlt zeigt sich das Foto der Siegesfeier auf dem Römer nach der Heimkehr von Eintracht Frankfurt von Frank Rumpenhorst. Das Foto von Kai Pfaffenbach titelt „Double Skyline“ und zeigt einmal mehr, wie schön unsere Heimatstadt ist. Und dann noch der atemberaubende Sprung ins Hallenbadbecken von Sven Moschitz … 29 bekannte Frankfurter Pressefotograf:innen haben aus ihren Archiven jeweils das Foto ausgewählt, das sie mit Frankfurt verbinden oder das ihnen am besten gefällt. Beteiligt haben sich unter anderem Pulitzerpreisträger Kai Pfaffenbach, Ferhat Bouda (GEO, New York Times, Le Monde), der langjährige F.A.Z-Fotograf Helmut Fricke und viele weitere renommierte Frankfurter Pressefotograf:innen. Die Ausstellung in der Galerie des Le Méridien Frankfurt Hotel und im „YokYok Eden“ auf dem Wiesenhüttenplatz dauert bis zum 3. April 2023. Initiiert wurde die Ausstellung vom Wiesenhüttenplatz Verein e.V., der damit nicht zuletzt die Wiederbelebung des Platzes, an dem es sich übrigens ganz nett und entspannt sitzen lässt, vorantreiben möchte. Einer davon, Ullrich Mattner, der uns nicht nur als Fotograf, sondern auch als einer der wohl engagiertesten Frankfurter bestens bekannt ist, zeigt sich überzeugt von dem positiven Effekt der sehenswerten Ausstellung.

Was hat dich zu dieser Aktion bewegt? Ich weiß, dass es hier am Banken- und Börsenplatz in Frankfurt viele sehr gute Pressefotografen mit tollen Bildern in deren Archiven gibt. Noch nie gab es eine gemeinsame Ausstellung. Da ich seit einem Jahr die Fotogalerie Wiesenhüttenplatz für den Wiesenhüttenplatz kuratiere, verwirklichte ich damit eine Idee, die ich schon lange hatte.

Wo liegt das Problem des Wiesenhüttenplatzes? Der Wiesenhüttenplatz mit seinem kleinen Park und den mächtigen Kastanienbäumen ist das Schmuckstück des Bahnhofsviertels und ein Lost Place für Sinti und Drogenabhängige. Diese sollen auch gar nicht weggejagt werden, sondern den Platz nur nicht allein nutzen und sich auch an die entsprechenden Regeln für Sauberkeit usw. halten. Deswegen ist es wichtig, den Ort zu beleben, was mit dem YokYok Eden und den vielen Kulturveranstaltungen dort seit einem Jahr gelingt. Ein Teil davon sind die Ausstellungen der Fotogalerie des Wiesenhüttenpatzvereins auf dem Platz und in der benachbarten ehemaligen Galerie der Frankfurter Städelschule im Le Meridien Frankfurt Hotel. Nächstes Jahr

wird es eine Ausstellung mit Streetart und Streetart-Fotos geben mit Künstlern, die auf dem Wiesenhüttenplatz arbeiten.

Gibt es ein Foto, das dir besonders nahegegangen ist und warum? Von Arne Dedert, „Schwarzer Tag“. Das Bild hat mich umgehauen. Diese Energie in diesem Bild. Das ist Frankfurt. So habe ich die Skyline noch nie gesehen. Ein Meisterwerk.

Frankfurt ist deine Stadt. Was liebst du an ihr, was nicht? Ich liebe die Lebendigkeit, die Kontraste, ja, auch die Businesswelt, für die ich lange gearbeitet habe. Diese Stadt hat ein hohes Tempo. Mich fasziniert das Multikulti. Hier kann man sehr schnell Kontakte knüpfen, wenn man zu irgendetwas beitragen kann. Und natürlich liebe ich das Bahnhofsviertel, wenn es auf Grund der schlimmen Seiten auch zuweilen eine Hassliebe ist. Ich mag nicht die immer eintönigeren Hochhäuser. So etwas wie der Japan Tower oder der Messeturm wird heute offenbar nicht mehr gebaut. Stattdessen sind langweiliges Schachtel-Design oder Kästchen-Fassaden gefragt. Außerdem missfällt mir die Drogenpolitik der Stadt, die dieses maßlose Elend im Bahnhofsviertel zulässt. Ich kann bis heute nicht verstehen, dass so etwas in einer so reichen Stadt wie Frankfurt möglich ist.

Welches ist dein Lieblingsort in FFM? Das YokYok Eden im Wiesenhüttenpark, das My Way in der Taunusstraße und die Dachterrasse des Hotels Nizza.

Sven Moschitz „Vom Fliegen“ (Stadionbad)

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